Schwerpunktspital für Magen-Darmleiden, Onkologie und Stoffwechsel
ClaraAktuell Ambulantes Gesundheitszentrum in Riehen Zum Jahreswechsel soll in Riehen ein nahtloser Übergang vom ambulanten Angebot des bisherigen Gemeindespitals zum neuen ambulanten Gesundheitszentrum AGeZ gewährleistet sein. Das Claraspital hat sich entschieden, diesen Prozess aktiv zu unterstützen. Dabei war es uns ein Anliegen, nur subsidiär in Erscheinung zu treten. Das örtliche Angebot an Hausärztinnen und Hausärzten und weiteren ambulanten Leistungserbringern soll nicht konkurrenziert werden. Unser Engagement wird sich deshalb prioritär auf Spezialsprechstunden der in Riehen verankerten Orthopäden Dr. Rolf Kernen und Dr. Katja Jaeggi, des Allgemeinchirurgen Dr. Rolf von Aarburg sowie des Urologen Dr. Jörg Moldenhauer konzentrieren. Diese Spezialärzte werden einfachere ambulante Eingriffe wenn möglich direkt vor Ort durchführen. Auch für den Röntgenbetrieb wurden wir angefragt. Das Radiologie-Team des Claraspitals wird dieser Aufgabe gerne nachkommen, voraussichtlich jedoch in weniger grossem Umfang als bisher. Im Hintergrund wird auch unsere Notfallstation bereit stehen. Als «back-up» soll diese unkompliziert tagsüber aber auch nachts am Standort Kleinriehenstrasse grössere Notfälle aufnehmen können. Wir hoffen fest, dass der nächtliche Notfall vor Ort durch die örtlichen Hausärzte organisiert werden kann. Als Spital an der Kleinriehenstrasse sehen und fühlen wir uns verpflichtet, der Riehener Bevölkerung und Zuweisern unsere Dienste zu offerieren und in die Lücke des bald geschlossenen Gemeindespitals zu springen. Dr. Peter Eichenberger
Editorial
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Interview
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Prof. Dr. Burkhard Hornig Diverses/Personelles
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Weiterbildung
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Kontaktadressen
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N r. 2 9 12 - 0 9
Die Entwicklung der invasiven Kardiologie
Eine Erfolgsgeschichte Herz-Kreislauferkrankungen sind in allen Industrienationen mit ca. 50 % der Todesfälle die häufigste Todesursache. Darüber hinaus sind die mit HerzKreislauferkrankungen assoziierten Beschwerden weitverbreitet, was entsprechend häufig zu ambulanten und stationären Abklärungen und Behandlungen führt. Vor diesem Hintergrund sind die Entwicklungen der modernen Kardiologie zu bewerten, die mit wenig belastenden, minimal-invasiven Methoden Behandlungschancen für viele betroffene Patienten bieten.
Historische Aufnahme des Selbstversuchs von Werner Forssmann aus dem Jahr 1929
Die Geschichte der invasiven Kardiologie beginnt mit dem bahnbrechenden Selbstversuch von Werner Forssmann, der 1929 eine Herzkatheteruntersuchung an sich selber durchführte, indem er unter Durchleuchtungskontrolle einen urologischen Katheter von der Ellenbeugen-Vene bis ins rechte Herz vorschob und die korrekte Positionierung mittels Röntgendarstellung dokumentierte. Für diese Pioniertat wurde ihm 1956 der Nobelpreis für Medizin verliehen. Seither ist die Herzkatheteruntersuchung zum Goldstandard für die Diagnostik und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen geworden. Der nächste «Paukenschlag» fand 1977 statt, als Andreas Grüntzig in Zürich die erste Ballondilatation (Perkutane Transluminale Coronarangioplastie = PTCA) einer stenosierten Herzkranzarterie bei einem 38-jährigen Patienten mit Hauptstammstenose erfolgreich durchführte. Dieser Patient ist nach wie vor wohlauf. Ab diesem Zeitpunkt trat
die PTCA einen Siegeszug um die Welt an und entwickelte sich von einer experimentellen, hochspezialisierten und nur wenigen Zentren vorbehaltenen Spitzentechnologie hin zur Standardtherapie der koronaren Herzkrankheit (KHK) im Sinne einer erweiterten Grundversorgung, die in Industrienationen flächendeckend zur Verfügung steht. Ein weiterer Meilenstein war 1987 die Etablierung des Koronarstents durch Ulrich Sigwart. Auch diese Weiterentwicklung der katheterbasierten Therapie der KHK verbreitete sich in Windeseile weltweit. Die grossen Vorteile der Stentimplantation gegenüber der alleinigen PTCA sind einerseits die deutliche Reduktion der Restenoserate im Bereich der behandelten Koronararterie von etwa 30 % auf 15 % sowie andererseits die Erhöhung der Behandlungssicherheit, da eine durch die PTCA Fortsetzung Seite 2