Chronik der Schützengilde 2. Kp Uelzen

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Das Leben in der Kompanie Die Gerber - Wanderkette und ihre Träger Albert

Gerber

- Ehrenleutnant -

Stifter der Gerber - Wanderkette für die 2. Kompanie

Dentist Albert Gerber, am 12. März 1883 zu Hannover geboren, kam nach Beendigung seiner Militärzeit als „Dentist-Assistent“ nach Uelzen. Bereits im Jahre 1906 eröffnete er in der Bahnhofstraße eine eigene Praxis. Im gleichen Jahr begann auch seine Mitgliedschaft in der 2. Kompanie der Schützengilde Uelzen. Als begeisterter Schütze nahm er regelmäßig an schießsportlichen Veranstaltungen teil. Die Uelzer Schützengilde wählte ihn am 17. April 1929 zum Rottmeister. Schon ein Jahr darauf gelang dem hervorragenden Schützen ein großer Triumph. Beim 19. Deutschen Bundesschießen vom 20. Juli bis 3. August 1930 in Köln wurde er „Erster Sieger“ mit der Wehrmannbüchse1) beim 300 Meter-Schießen auf der Festscheibe „Deutschland“. Mit dem Ehrenpreis der Stadt Köln, einem Pkw der Marke Ford, kehrte er nach Uelzen zurück. Ab Celle eskortierten ihn begeisterte Schützenbrüder der Gilde Uelzen mit einer langen Kraftwagenkolonne und bereiteten ihm zu Hause einen großen Empfang. Am 15. Mai 1935 wählte die Schützengilde Uelzen Rottmeister Albert Gerber zum Leutnant und Adjutanten. Er wurde Kassenführer der Gilde, Vorsitzender der Platzkommission und Leiter der Schießkommission.

1) Wehrmannbüchse:

Bereits am 18. Mai 1921 stiftete Gerber seiner 2. Kompanie eine Wanderkette. Zweck: Sie sollte dem besten Schützen der Kompanie beim Königsschießen auf der Festscheibe verliehen werden. Bedauerlicherweise ging diese ehrenvolle Auszeichnung in den Kriegswirren 1945 verloren. Der letzte Träger war Oberschütze Erich Mieth. Leutnant und Adjutant Albert Gerber erneuerte 1951 seine damalige Schenkung und ließ eine Nachbildung anfertigen. Rottmeister Harry Berger stiftete hierzu spontan elf Silbermünzen. Bei der Einführung des Kinderschützenfestes erwarb sich Gerber ebenfalls große Verdienste. Zu diesem Anlaß stiftete er die „Kinder-Königskette“. Auch hier steuerte Rottmeister Harry Berger großzügig noch einmal sechzehn Silbermünzen bei. Im Alter von 72 Jahren, am 5. Februar 1955, legte Gerber aus gesundheitlichen Gründen alle Ämter nieder. Auf Grund seiner großen Verdienste um das heimische Schützenwesen ernannte man ihn zum Ehrenleutnant der Gilde. Am 29. Juli 1964 verstarb Albert Gerber. Sein Ofziersschild hatte er in einem Vermächtnis der 2. Kompanie übereignet.

Mauser-Infanteriegewehr Mod. 98, Bleigeschosse, Kaliber 8,15 x 64 R, Gewicht 4,2 kg, Lauänge 740 mm, Schußentfernungen 100 - 175 - 300 m, bis 1943 für Deutsche Meisterschaften benutzt, wird nicht mehr gefertigt.

Diese Seite wurde gefördert von: RALF FREUDENTHAL - 2. Kompanie

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