Israelaktuell.de - Ausgabe Nr. 88 - Jun 15/Jul 15

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Eine Publikation von:

Christen an der Seite Israels

lsraelaktuell.de

Nr. 88 – Juni/Juli 2015

www.israelaktuell.de

In dieser Ausgabe

Editorial Liebe Leser! Mai 2015: 70 Jahre Ende des 2. Weltkrieges in Europa. 70 Jahre Ende des Holocaust. 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Ca. 25 Jahre Wiedervereinigung. Ein großartiges Engagement von vielen Christen an der Basis im 100 Tage-Gebet und der Marsch des Lebens-Bewegung. Das ist wahrlich viel Grund zum Danken! Mai 2015: Der Iran scheint auf dem Weg zur Atommacht nur gebremst, aber nicht aufgehalten zu werden. Der Antisemitismus, Judenhass und Israelhass in Europa nimmt Ausmaße an, die vor kurzem noch undenkbar waren: Ca. 50 % der 600 000 französischen Juden denken inzwischen konkret über Alijah nach. Die Lage an der Ostgrenze der Ukraine zu Russland ist hochexplosiv. Israel wird innerhalb der Völkergemeinschaft immer mehr isoliert und dämonisiert. 45 000 Holocaust-Überlebende leben in bitterer Armut. Unsere eigentlichen Bewährungsproben liegen noch vor uns! Wenn unsere Dankbarkeit für Gottes Gnade und Segen in Deutschland zur Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal Israels und der Juden in Europa führt, dann wird Gottes Gnade „billig“ und kann sich schnell vom Segen zum Fluch wandeln. Wenn unsere Dankbarkeit jedoch zu einem entsprechenden Maß an Verbundenheit und Verantwortung in Richtung Israel und dem jüdischen Volk führt, dann bleibt sie und wird sie immer mehr fruchtbar. Zum Segen für Israel. Zum Segen für unser deutsches Volk. In diesem Sinne: Viel Inspiration und Gewinn bei der Lektüre dieser Ausgabe!

Ihr/Euer Harald Eckert

Die Bibel ist das Geheimnis unserer Existenz Seite 2 Israels 34. Regierung vereidigt Seite 3 Rivlin: „Jerusalem ist uns anvertraut“ Seite 4 Spendenschwerpunkt: Notleidende HolocaustÜberlebende Seite 7/8 Dossier: 50 Jahre diplomatische Beziehungen Deutschland– Israel Global Prayer Call-Konferenz vom 10. bis 13. Mai 2015 in Jerusalem mit Repräsentanten aus etwa 35 Ländern: Beim Gebet für Israel und die Nationen zeigten einige der Teilnehmer Flaggen ihrer Heimatländer. Foto: Jo Hoffmann

Israel aktuell

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100 Tage-Gebet, der Global Prayer Day und die GPC-Konferenz – ein Rückblick in Dankbarkeit!

100 Tage-Gebet/GPC

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Marsch des Lebens

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Notleidende HolocaustÜberlebende

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Hilfsprojekte

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Israel-Produkte/Medien

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Israel und die Welt

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Vom 10. bis 13. Mai 2015 versammelten sich bis zu 400 Teilnehmer aus etwa 35 Nationen aller Kontinente in Jerusalem, um auf die 100 Tage des Gebets und des (teilweisen) Fastens zurückzublicken, diese Zeitspanne abzuschließen und den HERRN um Erkenntnis zu bitten, wie man das Gebet für die Nationen in ihrer Beziehung zu Israel in Zukunft in Schwung hält.

Israel Connect/ Zeugen der Zeitzeugen

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Termine/Impressum/ Verschiedenes

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Von Harald Eckert Nach einem einleitenden Vortrag von Antti Hämäläinen über die priesterliche Berufung der neutestamentlichen Gemeinde war der erste Abend am 10. Mai ausgefüllt mit Berichten

darüber, wie der Global Prayer Call (GPC) von vielen Nationen weltweit aufgegriffen wurde. Luca Hezel, Ansgar Niehoff (Christen an der Seite Israels, Deutschland) und Marie-Louise Weissenböck (Christen an der Seite Israels, Öster-

reich) begannen mit ihren Berichten darüber, wie viele christliche Leiter, Netzwerke und Bewegungen sich dieser Gebetszeit bereits angeschlossen haben. In Deutschland wurden 25 000 Gebetsbroschüren gedruckt und verteilt. Eine unglaubliche Resonanz! Auch aus Skandinavien, dem französischsprachigen Europa, Großbritannien sowie einigen Nationen aus Osteuropa wurde von einer starken Resonanz berichtet. Henryk Wieja, der Co-Moderator der GPC-Konferenz in Krakau, Polen, vom 25. bis 28. Januar 2015, trug ei-

Knesset ehrt Marsch des Lebens-Bewegung

Frei für postalische Zwecke

Geistliches Wort/ Gebetsanliegen

Der 70. Jahrestag des Weltkriegsendes steht auch für das letzte Kapitel des Holocaust – die Todesmärsche. Die Konzentrations- und Vernichtungslager wurden im Winter 1944/45 evakuiert. Etwa 700 000 Häftlinge sind unter katastrophalen Bedingungen auf Märsche gezwungen worden, bei denen mindestens 250 000 Menschen vor den Augen der Bevölkerung auf den Straßen Deutschlands auf grausamste Weise ums Leben kamen. Seit 2007 sind auf den Wegen der damaligen Todesmärsche Hunderte von Märschen des Lebens durchgeführt worden, die ihren vorläufigen Höhepunkt beim Marsch des Lebens am 10. Mai 2015 in Berlin gefunden haben. Dabei hat die Holocaust-Überlebende und Vorsitzende des israelischen Verbandes der Ghetto- und KZ-Überlebenden, Gita Koifman, im Auftrag der israelischen Knesset eine besondere Ehrung für das Engagement der Erinnerung an den Holocaust und der Freundschaft zu Israel übergeben. Bericht auf Seite 6

nen bewegenden Bericht und eine Zusammenfassung dieser bedeutenden Tage vor. Es war außerdem festzustellen, dass fast ein Viertel der Besucher der GPC-Konferenz in Krakau ebenfalls an der Konferenz in Jerusalem teilnahmen! Die darauf folgenden Berichte aus Afrika (Drake Kanaabo, Christians for Israel, Uganda, und Elemi Samson, Christians for Israel, Nigeria) zeigten, wie der GPC von mindestens einem Dutzend Nationen in Afrika aufgegriffen wurde. Die Berichte von den Philippinen und aus Indonesien zeigten, wie Hunderte von Gemeinden auf allen größeren Inseln diesen Aufruf zum Gebet für Israel und ihre eigenen Nationen aufgegriffen haben. Auch Südkorea, Indien, Thailand und viele andere asiatische Nationen haben sich daran beteiligt. Gleichermaßen auch Australien, Neuseeland und einige Inseln im Südpazifik. Fortsetzung Seite 5

Termine Einer von 40 Märschen des Lebens im April/Mai 2015 war der Marsch des Lebens in Ulm: Mit vielen Israel-Fahnen und Spruchtafeln sowie einem Banner haben am 12. April 2015 mehr als 400 Menschen gute Botschaft durch die Stadt getragen. Es ging durch die engen Gassen der Altstadt zu einem kurzen Halt am Münster, wo auch der historische Teil vorgelesen wurde, und dann weiter zum Weinhof. An diesem geschichtsträchtigen Ort steht seit 2012 die neue Synagoge. Dort wurden am 9. November 1938 jüdische Mitbürger gequält und gedemütigt. Dort hat Rabbiner Trebnik den Segen und das Kaddisch gesprochen. Die Ansprache von Tobias Krämer, Geschäftsführer von Christen an der Seite Israels, war sehr berührend, noch mehr das Lebenszeugnis von Erika Teller und Vladimir Tufeld, zwei Zeitzeugen aus Jerusalem. Esther Kluge, AK Israel Ulm/Neu-Ulm

Israel Connect-Reise für junge Erwachsene 2015 31. 8.–10. 9. 2015

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Israelreise mit Christen an der Seite Israels 1.–12. November 2015

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Geistliches Wort/Gebetsanliegen lsraelaktuell

Juni/Juli 2015

„… und du sollst ein Segen sein!“ – Kann

der Staat Israel der Welt zum Segen werden? Von Tobias Krämer

Jüdische Festtage Siwan/Tammus/Aw 5775 – Juni/Juli 2015 17. Tammus Jüdischer Trauertag, erinnert an das Durchbrechen der Jerusalemer Stadtmauer durch die Babylonier im Jahre 586 v. Chr. und durch die Römer im Jahre 70 n. Chr. vor der Zerstörung des ersten und des zweiten Tempels (5. Juli 2015, wegen Schabbat in diesem Jahr um einen Tag verschoben).

9. Aw Trauertag anässlich der Zerstörung des ersten und des zweiten jüdischen Tempels, zum einen durch die Babylonier im Jahre 586 v. Chr., zum anderen durch die Römer im Jahre 70 n. Chr. (26. Juli 2015, wegen Schabbat um einen Tag verschoben).

Ein 15 Jahre alter Israeli hat den diesjährigen internationalen Bibelwettbewerb für Jugendliche gewonnen. Premierminister Netanjahu würdigte das Buch der Bibel als besondere Kraftquelle. Das Bibelquiz für Jugendliche ist mittlerweile untrennbarer Bestandteil des israelischen Unabhängigkeitstages. Am 23. April 2015 wurde der Wettbewerb bereits zum 52. Mal ausgetragen. Insgesamt nahmen 67 junge Juden aus 33 Ländern daran teil, 16 schafften es in die Endrunde. Der 15-jährige Ajal Jitzhak Matas aus Rehovot ging daraus als Sieger hervor. Er besucht eine Jeschiva in Petach Tikva. Den zweiten Platz belegte der 17-jährige Udi Elgrabli aus Jerusalem. Der diesjährige Wettbewerb

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mmer wieder werden Christen gefragt, warum sie sich für Israel einsetzen. Die Gründe dafür sind unterschiedlicher Art. Manche sind politischer oder rechtlicher Natur, andere entspringen theologischen Überzeugungen. Entscheidend ist, dass sie alle auch einen geistlichen Hintergrund haben. Der bewegt viele Christen – und er hat Auswirkungen auf die Christen selbst. Woran konkret ist hier zu denken? Im Folgenden einige Antworten, die an der tagespolitischen Oberfläche beginnen und am Kern der Israelfrage enden: 1. Israel ist ein souveräner Staat, der ein Recht hat, von der Staatengemeinschaft akzeptiert zu werden wie jeder andere Staat auch. Das aber ist nicht der Fall. Jüngst hat US-Außenminister John Kerry dem UN-Menschenrechtsrat „Besessenheit mit Israel“, also Anti-Israelismus, vorgeworfen. Anti-Israelismus aber ist nicht in Ordnung! Deshalb stellen sich viele Christen zu Israel. 2. Israel ist der einzige echte Rechtsstaat im Nahen Osten. Die Bürger dieses Staates genießen Früchte jüdisch-christlicher Weltanschauung wie Freiheit, Menschenrechte und Gleichheit vor dem Gesetz. Israel ist eine gesunde Demokratie. Das unterscheidet Israel von seinen Nachbarvölkern, die mehr oder weniger diktatorisch regiert werden. Deshalb stehen viele Christen auf Seiten Israels.

Tobias Krämer ist Geschäftsführer von Christen an der Seite Israels (D).

3. Israel ist das einzige Land im Nahen Osten, in dem es Religionsfreiheit gibt. Christen können dort von Staats wegen sicher leben, während sie in vielen Nachbarländern Israels unter Repressalien leiden, verfolgt oder gar getötet werden. Israel bietet Christen Raum und Schutz. Das verbindet viele Christen mit Israel. 4. Israel ist aus dem Holocaust heraus entstanden. Dessen Schrecken haben die Völkergemeinschaft dazu gebracht, einer Neugründung des Staates Israel zuzustimmen. Kein Land der Welt hat mehr Anlass, zu Israel zu stehen, als Deutschland. Viele Christen in Deutschland bejahen das inzwischen – und unterstützen Israel. 5. Israel wurde unter anderem

mit dem Ziel gegründet, endlich einen Ort in der Welt zu haben, an dem Juden sicher sind. Dieses Ziel ist angesichts des weltweit wachsenden Antisemitismus hoch aktuell. Viele Christen teilen dieses Ziel – und sind deshalb für die Existenz Israels. 6. Israel versteht sich als jüdischer Staat. Die Menschen dort sind mehrheitlich Juden. Sie stehen in der schlimmen Geschichte der jüdisch-christlichen Beziehungen. Christen haben jahrhundertelang Juden drangsaliert, verfolgt, enteignet und getötet. Deshalb wollen viele Christen die jüdisch-christlichen Beziehungen endgültig auf ein neues Fundament stellen – und sind pro Israel. 7. Israel steht im Bund mit Gott (Psalm 105, 7–11 u. ö.). Und Gott ist ein treuer Gott. Er bleibt seinem Volk Israel treu, auch wenn längst nicht alles, was in Israel geschieht, seine Zustimmung findet. Deshalb wird Gott auch seine Verheißungen an Israel erfüllen, inklusive die der Wiederherstellung Israels. Viele Christen beginnen, sich Gottes Treue zu Israel zu eigen zu machen – und stehen Israel zur Seite. Israel ist kein Staat wie jeder andere. Wenn man auf Israel schaut, stößt man unversehens auf große Fragestellungen, an denen sich geistlich viel entscheidet. Diese seien – in der Reihenfolge der oben genannten Punkte – kurz genannt: In welche Richtung bewegt sich die Völkergemeinschaft? Welche Gesellschaftsordnung und welches weltan-

schauliche Fundament sind für den Menschen am besten? Wo auf der Welt sind Christen und Angehörige anderer Religionen sicher und warum? Welche Aufgabe hat Deutschland im Hinblick auf Israel? Wo auf der Welt sind Juden sicher und warum? Was hat die Christenheit angesichts ihrer judenfeindlichen Vorgeschichte heute zu tun? Wie steht Gott zu Israel und was bedeutet das für die Christenheit heute?

Wach und sensibel werden

Diese Fragen sind mit der Gedankenskizze oben keineswegs vollständig beantwortet. Das ist auch nicht das Entscheidende. Wichtiger ist, dass diese Fragen in christlichen Kreisen vorurteilsfrei diskutiert werden. Das wird zumindest dazu führen, dass die Gesprächsteilnehmer wach und sensibel werden. Wach für die großen Fragen der Zeit – und sensibel für die Bedürftigkeit der Welt, Antworten aus christlicher Sicht zu bekommen. Die Welt braucht den Beitrag der Christen – „wach auf, der du schläfst“! (Epheser 5, 14) Möge die Beschäftigung mit Israel dazu führen, dass die Christenheit ein Stück ihrer „Salzwirkung“ wieder zurückgewinnt und in ihrer geistlichen „Strahlkraft“ gestärkt wird (Matthäus 5,13f). So würde Israel neu zum Segen – zum Segen für die Christenheit und zum Segen für die Welt! Den Bibelkundigen verwundert das nicht. Denn dass Israel der Welt zum Segen gegeben ist, das ist schon lange bekannt. (1. Mose 12, 1–3) •

„Die Bibel ist das Geheimnis unserer Existenz“ stand unter dem Thema: „Sammlung der im Exil Zerstreuten“. Den Vorsitz hatte Bat Galim Scha‘ar – ihr Sohn Gilad war im vergangenen Sommer mit zwei anderen Talmudschülern von der Hamas entführt und ermordet worden. Nachdem die Jury die Sieger bekanntgegeben hatte, sagte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu: „Ein Soldat, der dem Staat Treue schwört, erhält neben dem Gewehr eine Bibel. Die Bibel ist die Quelle unserer Kraft, sie ist das Geheimnis unserer Existenz, ich sehe in ihr eine Quelle des lebendigen Wassers. Es ist mir wichtig, dass alle unsere Jugendlichen und Kinder, Jungen wie Mädchen, aus die-

sem Brunnen schöpfen werden.“

Aufruf zur Einwanderung

Der Premier nahm auch Bezug auf das Quizthema: „Israel ist der Ort, an dem ein Jude auf der Straße gehen und sagen kann: Ich bin Jude. Wir heben die Verantwortung verschiedener Regierungen in der Welt nicht auf, für die Sicherheit ihrer jüdischen Bürger zu sorgen. Aber wir sagen den Juden der Welt: Dies ist das Zuhause, dies ist unser Zuhause.“ Netanjahu ergänzte: „Jetzt könnt ihr erst einmal nach Hause fahren. Aber kehrt zu uns ins Land Israel zurück, wandert in den Staat Israel ein. Wir erwarten euch mit offenen Armen.“ (Israelnetz)

Ajal Jitzhak Matas, der Sieger des diesjährigen internationalen Bibelquiz für Jugendliche (3. v. r.), mit Israels Premier Netanjahu (2. v. r.) und weiteren Teilnehmern des Wettbewerbs am 23. April 2015 in Jerusalem. Foto: Haim Zach/GPO/Flash90

Aktuelle Gebetsanliegen für Israel Juni – Juli 2015 / Siwan – Tammus – Aw 5775 Haltet fest am Gebet, seid dabei wachsam und dankbar. (Kolosser 4, 2)

Dank •        Für 70 Jahre Gnade, Frieden und

Freiheit nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust. •        Für die 100 Tage-Gebetszeit vom 27. Januar bis zum 8. Mai 2015 und den Global Prayer Call. •        Für alle Veranstaltungen am oder um den 8. Mai besonders in Berlin und in Jerusalem. •        Für die Märsche des Lebens im April und Mai 2015. •        Für 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. •        Für die neue Regierung in Israel.

Gebet Israels neue Regierung •        Lasst uns dafür beten, dass die neue Regierungskoalition in Jerusalem alle Entscheidungen gemäß den Plänen Gottes für Israel trifft; •        dass Premier Netanjahu die Weisheit und den Mut hat, die richtigen Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie schwierig sind und auf Widerstände treffen; •        dass sich die neue Regierung verstärkt um die Armen und Schwachen kümmert; •      dass es der israelischen Regierung gelingt, die guten Beziehungen zu Deutschland aufrechtzuerhalten und möglichst noch weiter zu verbessern.

Israel und der Iran •        Lasst uns weiter dafür beten,   dass die Bedenken Israels am geplanten Atom-Deal mit dem Iran gehört werden und Ende Juni kein langfristiges Abkommen mit dem Mullah-Regime geschlossen wird, das die Sicherheit Israels, Europas und der ganzen Welt gefährdet, sondern dass jetzt alles unternommen wird, damit der Iran dauerhaft keine Atombombe bauen kann. Holocaust-Überlebende 70 Jahre nach Ende des Holocaust hat die „Aktion Würde und Versöhnung“ die Not der verarmten HolocaustÜberlebenden gezielt in den Blick der Öffentlichkeit gerückt, besonders mit der Kampagne „Auschwitz70“.

•        Lasst uns dafür beten, dass die bis zum 8. Mai 2015 bei vielen Chris45 000 notleidenden HolocaustÜberlebenden in Israel jetzt – nach den Veranstaltungen zum 70. Jahrestag des Weltkriegsendes und des Holocaust – nicht in Vergessenheit geraten, sondern weiter die angemessene Aufmerksamkeit und Hilfe erfahren, die sie benötigen, um ihren Lebensabend in Würde verbringen zu können (dazu siehe Seite 7 und den Spendenaufruf auf Seite 8). •        dass noch viele Israel-Freunde Projekt-Patenschaften für verarmte Holocaust-Überlebende übernehmen.

Christen und Israel •        Lasst uns dafür beten, dass aus dem 100 Tage-Gebet vom 27. Januar

ten eine Herzenshaltung erwächst, die zu einem beständigen Gebetsleben im Hinblick auf Israel und das jüdische Volk führt; •        dass noch viele Christen die Bedeutung Israels in der Heilsgeschichte erkennen und dabei auch den besonderen Segen erfahren, der denen verheißen ist, die Israel segnen (4. Mose 24, 1–9 u. a.).

Alijah/Ukraine •      Lasst uns weiter für die unter Druck geratene jüdische Bevölkerung in der Ukraine beten und dafür, dass sie die jetzt noch bestehenden Möglichkeiten nutzt, um nach Israel einzuwandern (Alijah, siehe Seite 5). Joachim Kudlek


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Juni/Juli 2015

Israels 34. Regierung vereidigt Tumulte bei der Zeremonie im israelischen Parlament (Knesset) Die 34. israelische Regierung ist am 14. Mai 2015 in der Knesset vereidigt worden. Die neue Koalition unter Premier Benjamin Netanjahu (Likud) verfügt mit 61 der 120 Knesset-Sitze nur über eine knappe Mehrheit im israelischen Parlament und setzt sich aus den Parteien Likud, Kulanu, Schass, Vereinigtes Torah-Judentum und HaBeit HaJehudi zusammen. Mit der Anwesenheit des Staatspräsidenten und Ehrengästen war alles für eine feierliche Zeremonie bereitet. Doch der für 19 Uhr geplante zeremonielle Akt wurde immer wieder verschoben und endete schließlich in einem unwürdigen Chaos. Um 22 Uhr war es endlich so weit. Netanjahu trat ans Podium, um seine Regierung vorzustellen. Er hob an mit der Regierungserklärung: „Wir werden für die Sicherheit der Bürger Israels sorgen und für Frieden …“ Kaum hatte er das Wort „Frieden“ ausgesprochen, brachen Tumulte aus. Ganz laut brüllte der Abgeordnete Ahmed Tibi von der arabischen „Gemeinsamen Liste“ in den Saal: „Frieden? Welcher Frieden?“ Andere arabische Abgeordnete bezichtigten Netanjahu der Lüge. Die lauten Zwischenrufe wollten nicht enden. Ordner wurden gerufen. Sie komplimentierten erst einen und dann weitere arabische Parlamentarier hinaus, bis schließlich fast die ganze Truppe der 13 Abgeordneten der „Gemeinsamen Liste“

den Saal verlassen hatte. Erst zur namentlichen Abstimmung wurden die hinausgeworfenen Abgeordneten wieder zugelassen.

Opposition droht

Der Rest des Abends verlief wie üblich. 61 Parlamentarier stimmten für die neue Regierung, 59 dagegen. Netanjahu und seine Minister traten einzeln ans Podium, um den vorgefassten Eid zu sprechen, den Gesetzen und dem Staat Israel treu zu dienen. Das verlief ohne weitere Zwischenfälle, auch als sich der ehemalige Gesetzesbrecher Arieh Deri (Schass) nach abgesessener Gefängnisstrafe zum neuen „Wirtschaftsminister mitsamt der Entwicklung von

Galiläa und dem Negev“ vereidigen ließ. Vor allem weil der ehemalige Außenminister Avigdor Lieberman mit seiner Partei Israel Beitenu dem Premierminister eine gehässige Absage erteilt hatte, verfügt Netanjahu nur noch über eine einzige Stimme Mehrheit in dem Parlament. Die starke Opposition versprach Netanjahu, ihm das Leben zur Hölle zu machen: Seine Gefolgsleute dürften nicht einmal auf die Toilette gehen, geschweige denn ins Ausland reisen, denn bei Abstimmungen könnten sie leicht unterliegen, wenn auch nur ein einziger Abgeordneter im Plenarsaal fehle. Ulrich W. Sahm/Israelnetz

Israel und die Welt UN loben Israels Einsatz gegen Korruption Die Vereinten Nationen loben Israel für seinen Kampf gegen Korruption. Das geht aus einem Bericht über die UN-Konvention gegen Korruption hervor, der die Gesetzesvollstreckung in Israel besonders positiv betont. In den vergangenen Jahren seien verstärkt Personen des öffentlichen Lebens vor Gericht gestellt worden, berichtete die Wirtschaftszeitung „Globes“ aus dem UN-Report. Der Bericht hebe zudem das Vorgehen gegen Bestechung und die Richtlinien der Staatsanwaltschaft dabei hervor. Auch die Kooperation zwischen israelischen Strafverfolgungsbehörden und internationalen Behörden zum Kampf gegen Korruption fiel positiv auf. Die UN veröffentlichten den Bericht als Teil einer umfassenden Untersuchung von Israels Beteiligung an der UN-Konvention gegen Korruption. Das Untersuchungsteam der UN überprüfte vor allem, wie Israel die Einhaltung der Abmachungen in den 70 Paragraphen überwacht. Die Gutachten seien von der Abteilung für Strafgesetzkonsultation, Gesetzgebung und Völkerrecht des Justizministeriums und von der Staatsanwaltschaft koordiniert. (Israelnetz)

UN-Gedenken an Weltkriegsende: Prosor warnt vor Islamisten

Das neue Regierungskabinett bei seiner ersten Sitzung am 15. Mai 2015 im Amtssitz von Premier Netanjahu (2. von rechts), der betonte, er werde für das Wohl aller israelischen Bürger arbeiten. Foto: Yonatan Sindel/Flash90 Eine Liste der Minister findet sich unter www.israelaktuell.de

Gedenken in Latrun zum 70. Jahrestag des Weltkriegsendes:

Jüdische Kriegsveteranen gewürdigt Führende israelische Politiker haben den Heldenmut der jüdischen Kämpfer im Krieg gegen die Nazis bei einer Gedenkfeier in Latrun am Vorabend des 8. Mai 2015 gewürdigt. Etwa anderthalb Millionen jüdische Soldaten kämpften im Zweiten Weltkrieg an der Seite der Alliierten gegen Nazideutschland. Sie unterstützten unter anderen die Streitkräfte der USA, der UdSSR, von Großbritannien, Polen, Frankreich, Südafrika, Australien, Griechenland und Kanada. Es waren „acht Prozent des gesamten jüdischen Volkes, und etwa eine halbe Million von diesen Kämpfern fielen in den Kämpfen der Front“. Darauf hat Israels Staatspräsident Reuven Rivlin bei der staatlichen Gedenkfeier zum Sieg über die Nationalsozialisten vor 70 Jahren am Vorabend des 8. Mai 2015 in Latrun hingewiesen. An die anwesenden Tausende jüdischen Kriegsveteranen wandte sich Rivlin laut der Tageszeitung Ma‘ariv mit den Worten: „Wir schauen hinter Sie zurück und sehen die Gesichter der Makkabäer. Wir schauen vor Sie und sehen die Gesichter der Kämpfer und Kommandeure der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte. Sie alle sind Glieder in einer wunderschönen Kette des jüdischen Heldentums, dessen Beginn in den Handlungen der Bibel liegt und dessen Zukunft in diesen Tagen liegt, in der Verteidigung von Land und Volk. Israelische Soldaten, die an unseren Grenzen bereitstehen, während sie gleichzeitig dem nepalesischen Volk Hilfe reichen, das gegen seine

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Die Islamisten in Nahost sind so gefährlich wie die Nazitruppen, die im Zweiten Weltkrieg Europa überrollten. Diesen Vergleich hat der israelische Botschafter Ron Prosor in einer Ansprache vor der UNHauptversammlung gezogen. Mit einer Baumpflanzaktion hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen am 5. Mai 2015 an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren erinnert. Anschließend forderte der israelische UNBotschafter Ron Prosor (Foto) in einer Rede alle Nationen auf, im Kampf gegen diejenigen an einem Strang zu ziehen, die heute den Weltfrieden störten. Dabei stellte er das hohe Gut der Freiheit in den Mittelpunkt. „Die Freiheit wird erneut angegriffen“, sagte Prosor laut einer Mitteilung des israelischen Außenministeriums. „Die radikalen Islamisten, die durch den Nahen Osten und Nordafrika marschieren, sind genauso entschieden und gefährlich wie die Nazitruppen, die durch Europa marschierten. Vor 75 Jahren wurden Männer, Frauen und Kinder zusammengetrieben und ermordet wegen ihres Glaubens, ihrer Herkunft, ihres Aussehens und der Ausrichtung ihrer Liebe. Dieselben Verbrechen finden im Nahen Osten statt. Aktivisten und politische Gegner werden zum Schweigen gebracht, Homosexuelle werden erhängt und Christen werden enthauptet.“ Das Böse sei lebendig und wohlauf – und nicht nur im Nahen Osten, ergänzte der israelische Diplomat. „Im Herzen des zivilisierten Europas sind wütende Mobs zu hören, die skandieren: ‚Vergast die Juden‘. Brandbomben sind auf Synagogen geworfen worden, junge Männer haben Angst, mit einer Kippa durch die Straße zu gehen.“ (Israelnetz)

Besorgnis über russische Sanktionsaufhebung gegenüber Iran Israels Premierminister Netanjahu bei seiner Ansprache am Vorabend des 8. Mai 2015 im „Museum des jüdischen Kämpfers“ in Latrun. Foto: Gili Yohanan/POOL/Flash90

Katastrophe kämpft, sind Ihre Enkel. Sie haben sie das Geheimnis von Heldentum und Menschlichkeit gelehrt.“

„Der Staat Israel liebt Sie“

Auch Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach die Veteranen direkt an: „Der Krieg hat Ihnen Ihre Jugend genommen, aber Sie haben der Menschheit Rettung und Hoffnung verliehen“, wird er in einer Mitteilung seines Büros zitiert. Denn wenn die nationalsozialistische Zerstörungsmaschinerie nicht aufgehalten worden wäre, hätte sich eine um einiges größere Katastrophe ereignet. „Ihr Kampf hat diese Katastrophe verhindert.“ Nach dem Weltkrieg seien viele jüdische Kämpfer gekommen, um den Juden in Palästina mit ihrer

militärischen Erfahrung zu helfen, sagte der Regierungschef weiter. „Es gibt keinen Präzedenzfall für eine Nation, die drei Jahre, nachdem ein Drittel von ihr vernichtet wurde, einen Staat gegründet hat. Und dieser Staat, der am Tag nach seiner Geburt durch sieben Armeen angegriffen wurde, hat einen entscheidenden Sieg errungen.“ Netanjahu forderte die Veteranen auf, ihre Geschichte der jungen Generation zu erzählen. „Unsere heldenhaften Brüder und Schwestern, die Bürger Israels schätzen Sie, der Staat Israel liebt Sie und das Volk Israel salutiert Ihnen.“ Ort der Gedenkfeier war das neu errichtete „Museum des jüdischen Kämpfers“ in Latrun. Es soll jüdische Männer und Frauen würdigen, die sich am Kampf gegen Nazideutschland beteiligt haben. (Israelnetz)

Israel ist „ernsthaft besorgt“ über Russlands geplante Lieferung des Flugabwehrsystems S-300 an den Iran. Das hat Premierminister Benjamin Netanjahu dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am 14. April 2015 in einem Telefonat erklärt. Die Lieferung der Abwehrraketen stärke das aggressive Verhalten des Iran und gefährde die Sicherheit im gesamten Nahen Osten, warnte Netanjahu. Russland wollte das Abwehrsystem bereits im Jahr 2010 an den Iran verkaufen. Am Ende hatte es westlichem Druck nachgegeben und einem fünfjährigen Lieferstopp zugestimmt. Dieser ist am 13. April 2015 abgelaufen. Putin erklärte dazu, der Lieferstopp gegenüber dem Iran sei angesichts des Rahmenabkommens zwischen dem Iran und den sechs Verhandlungsmächten nicht länger nötig. Die Lieferung des Systems könne daher bis zum Jahresende abgewickelt werden. Das S-300 diene lediglich der Verteidigung und stelle daher keine Bedrohung gegenüber Israel dar, erklärte Putin gegenüber Netanjahu. Internationale Kritik Israel fürchtet, dass Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden, bevor im Atomstreit Ergebnisse erzielt wurden. Ein endgültiges Abkommen soll bis zum 30. Juni ausgehandelt werden. Das Rahmenabkommen dafür wurde zwischen dem Iran und den Verhandlungsmächten USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien und Deutschland bereits Ende März 2015 erzielt. Besorgt über die Lieferung zeigten sich auch die USA, die EU und Deutschland. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier betonte, es sei zu früh für Russland, um den Iran zu belohnen. (Israelnetz)


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Israel aktuell/Juden in der Ukraine lsraelaktuell

Hilfe für jüdische Kinder aus der Ost-Ukraine Von Koen Carlier Auch in der Ukraine freuen sich die Menschen auf die Ferien und darauf, dass sie verreisen könne. Aber in diesem Jahr ist es anders. Durch den Krieg im Südosten des Landes, durch Inflation, Arbeitslosigkeit und steigende Lebensmittelpreise müssen viele einfach zu Hause bleiben ... oder doch nicht? In diesem Jahr versuchen wir, die Mahlzeiten in einem Sommerlager für jüdische Waisenkinder aus Zhitomir und Odessa zu bezahlen. Aber die Lage in der Ost-Ukraine ist noch dramatischer. Seitdem wir dort arbeiten und dabei helfen, jüdische Flüchtlinge in Notunterkünften unterzubringen und ihre Auswanderung nach Israel zu unterstützen, erhalten wir Anfragen der jüdischen Hilfsorganisation Jüdische Kinder aus der Ost-Ukraine. Hesed in Mariupol, Donetsk und anderen Regionen, die Ferien von 500 jüdischen Kindern am Asowschen Meer zu finanzieren. Es ist wichtig, dass die Kinder aus der Kriegszone herauskommen und die Jüngeren von ihren Müttern begleitet werden. Nun mag man fragen, warum sie nicht gleich nach Israel auswandern? In jeder Familie gibt es andere Gründe, wie etwa: unvollständige Dokumente, Männer, die in der Armee dienen, ältere und kränkliche Menschen, die nicht reisen können und auf die Betreuung ihrer Kinder oder Enkelkinder angewiesen sind. In Zusammenarbeit mit der Jüdischen Agentur wollen wir in den Sommerlagern den Kindern von Israel erzählen und den Teenagern darüber berichten, welche Möglichkeiten es für sie gibt, in Israel mit einem Einwanderungs-Programm zu studieren. Korrekte Information ist sehr wichtig. Die Gesamtkosten für ein jüdisches Kind/Waisenkind für einen zweiwöchigen Ferienaufenthalt betragen 110 Euro. Spenden hierfür sind sehr willkommen (dazu siehe auch die Informationen auf Seite 8).

67. Staatsgeburtstag Israels gefeiert Israel hat am 23. April 2015 seinen 67. Staatsgeburtstag (Unabhängigkeitstag) gefeiert. Staatspräsident Rivlin würdigte in seinem Grußwort die Freunde und Unterstützer Israels im Ausland. Der israelische Unabhängigkeitstag (Jom Ha‘Aatzma’ut) wird jedes Jahr am 5. Iyar nach dem hebräischen Kalender begangen, welcher im Jahre 1948 auf das gregorianische Datum des 14. Mai fiel. An jenem Tag endete die britische Mandatszeit und der neue jüdische Staat Israel wurde formal in den Gebieten, die als britische Mandatsgebiete Palästina bekannt waren, ins Leben gerufen. Damit ist am 14. Mai 1948 nach fast 2000 Jahren im Land Israel, dem Geburtsort des jüdischen Volkes zur Zeit Abrahams vor rund 4000 Jahren, wieder ein unabhängiger jüdischer Staat gegründet worden. Alljährlich wird nun am Unabhängigkeitstag die Neugründung des jüdischen Staates gefeiert. Dazu schrieb Israels Staatspräsident Reuven Rivlin in seinem Grußwort an die jüdischen Gemeinden in der Diaspora u. a.: „Tatsächlich ist Israels Unabhängigkeit die Vollendung eines 2000 Jahre alten Traumes. Es ist eine kollektive Hoffnung, die zwei Jahrtausende überdauerte, bis sie schlussendlich in Erfüllung ging. Dieser Tage sehen wir die Erfüllung der Worte der Propheten Israels und die Straßen und Plätze Jerusalems sind mit Freude erfüllt. Israel wird ewig in der Schuld unserer Freunde und Unterstützer im Ausland stehen.“

Israel will keinen Krieg

Koen Carlier (rechts), Teamleiter in der Ukraine von Christians for Israel International, der weltweiten Dachorganisation von Christen an der Seite Israels, im Gespräch mit jüdischen Flüchtlingen aus der Ost-Ukraine.

„Eines Tages werden wir nach Israel gehen“ Kürzlich waren wir in einer Notunterkunft in einer praktisch verlassenen kleinen Stadt im östlichen Teil der Ukraine. Es handelte sich um ein einfaches, aber gepflegtes Haus, das bis zu 50 Flüchtlinge beherbergen kann. Wir wurden von den Verantwortlichen warmherzig empfangen und beim Abendessen sprachen wir mit den Flüchtlingen. Zuerst waren sie misstrauisch, aber nachdem wir uns vorgestellt hatten, wurde die Atmosphäre immer freundschaftlicher. Dann hatten wir ein bewegendes Gespräch mit Lena aus Makiyivka, einer Bergbaustadt in der Nähe von Donetsk. Dort wohnte sie zusammen mit ihrem Ehemann, ihrer Tochter, ihrem Schwiegersohn und ihrer Enkelin, der 5-jährigen Eva, in einem alten Haus. Als die Kämpfe und die Bombeneinschläge näher kamen, entschieden sie sich zu flüchten. Ihre Tochter Christine erwartet ihr zweites Kind. Lena erzählte uns, wie schwer die Entscheidung war, alles zurückzulassen. Aber merkwürdigerweise dachte sie immer Lena liest die Verse aus Ezechiel 35, wieder über die Worte ihrer Groß- 25–27 vor. eltern nach, die oft gesagt hatten: „Eines Tages werden wir nach Israel gehen.“ Als sie von Makiyivka flohen, dachten sie zunächst, dass sie zurückkommen würden, sobald sich die Lage wieder beruhigt hätte. Lena wiederholte, dass sie immer wieder an die Worte ihrer Großeltern dachte. Und dann seufzte sie, als sie sagte, dass sie nicht wieder zurückgehen können und sich jetzt darauf vorbereiten, nach Israel auszuwandern. Als wir sie baten, die Bibelverse aus Ezechiel 35, 25–27 ihrer Enkelin vorzulesen, begann sie zu weinen. Sie war tief berührt von den Worten des Propheten. Diese Bibelverse sind so passend, als hätte Lena sie aus einer Tageszeitung vorgelesen. Mittlerweile ist die Familie in Israel – in dem Land, das der Allmächtige für sie vorbereitet hat. Koen Carlier

Juni/Juli 2015

Der Tag vor dem Unabhängigkeitstag ist der Jom Ha‘Sikaron, der alljährlich dem Gedenken jener gewidmet ist, die ihr Leben für das Erreichen der Unabhängigkeit und für den Schutz des Landes verloren haben. Die beiden Tage liegen so nah beieinander, um die Menschen an den hohen Preis zu erinnern, der für die Unabhängigkeit bezahlt werden musste. Israel beklagt jetzt 23 320 Gefallene. Die Zählung beginnt im Jahr 1860. Ab diesem Jahr wohnten Jeru-

Auch in diesem Jahr nutzten viele Israelis den Staatsfeiertag am 23. April für Ausflüge oder Picknicks, obwohl es in fast ganz Israel regnete und kühl war. Auf dem Foto junge Frauen bei einer Grillparty in einem Park in Jerusalem. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin (in der Mitte sitzend) ehrte am 23. April 2015 vor seiner Residenz 120 herausragende Soldaten. Neben Rivlin Premier Netanjahu (rechts) und der neue Armeechef Gadi Eizenkot (links). Foto: Miriam Alster/Flash90

salemer Juden erstmals wieder außerhalb der Altstadtmauern der Davidsstadt. Im vergangenen Jahr sind 116 Gefallene und Zivilopfer hinzugekommen, der größte Teil durch den Gazakonflikt im vergangenen Sommer, bei dem 67 Soldaten und sechs Zivilisten, darunter ein thailändischer Gastarbeiter, starben. Wie das israelische Verteidigungsministerium bekanntgab, sind insgesamt 9 753 Familien von den menschlichen Verlusten betroffen. Zu dieser Zahl gehören 4 958 Wit-

wen und 2 049 Waisen bis zu einem Alter von 30 Jahren. Bei der traditionellen Gedenkzeremonie am Vorabend des Jom Ha‘Sikaron am 21. April 2015 an der Westmauer in Jerusalem sagte Staatspräsident Reuven Rivlin, Israel wolle keinen Krieg. „Unsere Söhne gingen nicht blutrünstig in den Kampf. Nicht im vergangenen Sommer, nicht in den Sommern zuvor, nicht in denen, die noch kommen. Wir sind gezwungen, zu kämpfen.“ (Redaktion/Botschaft des Staates Israel/Israelnetz)

Rivlin: „Jerusalem ist uns anvertraut“ Zehntausende Israelis haben am 17. Mai 2015 ihrer Freude über die Einheit der Stadt Jerusalem Ausdruck verliehen. Der „Jerusalem-Tag“ (Jom Jeruschalajim) erinnert an die Wiedervereinigung der Stadt vor nunmehr 48 Jahren. Während des Sechstagekrieges im Juni 1967 hatten israelische Soldaten die Altstadt von den Jordaniern erobert. Erstmals seit 1948 hatten Juden damit Zutritt zur abschließenden Westmauer des ehemaligen Tempelgeländes, die als Klagemauer bekannt ist. Laut einer Mitteilung des Außenministeriums sprach sich Israels Staatspräsident Reuven Rivlin am 17. Mai 2015 für ein vereinigtes Jerusalem ohne Unterschiede aus: „In meinem vereinigten Jerusalem gibt es Westen und Osten, und es gibt keine Söhne zweiter Klasse, es gibt keine Jerusalemer zweiter Klasse. Wir treten, was recht und billig ist, ohne Zögern der Kritik an unserem Recht entgegen, in einem vereinigten Jerusalem souverän zu sein. ... Wir haben die physische Vereinigung der

Stadt vollendet, aber die Aufgabe der Vereinigung der sozialen und wirtschaftlichen Aspekte der Stadt hat noch kaum begonnen.“ Das Staatsoberhaupt bezeichnete die „Wiedervereinigung Jerusalems in der Praxis“ als Aufgabe aller Freunde der Stadt. Dafür sei es nötig, die Kluft zwischen dem östlichen und

dem westlichen Teil zu verringern. „Nur so können wir um Frieden für Jerusalem bitten. Jerusalem ist uns anvertraut. Wir müssen die schwere Verantwortung für den Frieden der Bewohner der Stadt hier tragen und für den Frieden derjenigen, die in aller Welt an die Stadt glauben.“ (Israelnetz)

Israelische Jugendliche feierten den diesjährigen Jerusalem-Tag am 17. Mai mit Israel-Flaggen am Damaskus-Tor der Davidsstadt. Foto: Yonatan Sindel/Flash90


100 Tage-Gebet/GPC

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Fortsetzung von Seite 1

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esonders bewegend war der Bericht von Heriberto Gonzales, dem Leiter von Ebenezer aus Monterrey, Mexiko, und Gebetsleiter für Ebenezer Süd- und Lateinamerika. Er berichtete, wie der GPC vom Ebenezer-Gebetsnetzwerk in Latein- und Südamerika aufgenommen wurde und sich von dort aus auf einige Gemeinden und Gebetsnetzwerke ausgeweitet hat. Er berichtete auch von Versammlungen in Paraguay mit erstaunlichen Zeugnissen über Heilung und Befreiung während des Gebets für Israel und ihre eigene Nation. In einer Reihe dieser Nationen, einschließlich der USA und Kanada, wurde der Global Prayer Day (GPD) am 8. und 9. Mai in Dankbarkeit umgesetzt als letzte Gelegenheit, sich nach 70 Jahren nach dem Ende des Holocaust im Geist des GPC zum Gebet zu versammeln. 11. Mai: Die Herausforderung verstehen und Treffen mit Holocaust-Überlebenden Der zweite Tag der Jerusalemer Konferenz am 11. Mai stand unter dem Fokus, die Gefahren vieler Nationen heutzutage besser zu verstehen, wieder in eine Haltung der Gleichgültigkeit gegenüber dem Druck zu fallen, unter dem Israel sowie auch Juden in der Diaspora stehen – oder sogar mit ihren tödlichen Feinden zu sympathisieren oder Kompromisse einzugehen! Besonderes Augenmerk lag auf den Entwicklungen auf der Ebene von EU und UNO. Das

100 Tage-Gebet, der Global Prayer Day und die GPC-Konferenz

Beim Lobpreis der GPC-Konferenz mit Rick und Patti Ridings und dem LobpreisTeam von Succat Hallel. Fotos zu diesem Bericht: Jo Hoffmann

Highlight des Nachmittags war die Vorführung des Films „Jacob’s tears” („Jakobs Tränen” – Hatikwa Film Trust, Hugh Kitson) sowie der Besuch von etwa 60 Holocaust-Überlebenden aus der Ukraine, der Tschechischen Republik, Ungarn und anderen osteuropäischen Ländern, gefolgt von einem Konzert und einer wunderbaren Zeit des Austausches in etwa einem Dutzend kleinerer Gruppen. Der Abend war dem Gebet gewidmet, zunächst für Israel (Einleitung durch Benjamin Berger) und danach für über 30 Nationen, die bei der Konferenz vertreten waren.

Willem Glashouwer, Präsident von Christians for Israel International, bei einem Vortrag.

Von Rosemarie Stresemann Am 8. Mai, dem Tag der Kapitulation Deutschlands vor 70 Jahren, fand in der Lukas-Gemeinde Berlin der Abschlussgottesdienst zum 100 Tage-Gebet statt. Neben geistlichen Inputs von Rosemarie Stresemann (Wächterruf) und Schwester Damiana (Marienschwestern) gab der israelische Pastor Schmuel Birnbaum aus Bat Jam ein bewegendes Zeugnis. Rosemarie Stresemann betonte in ihrem Input die Gnade Gottes mit Deutschland in diesen 70 Jahren. Die Gnade Gottes rief und ermutigte viele Tausende Beter zu dem 100 Tage-Gebet für Deutschland und Israel. Rosemarie Stresemann sagte: „Einzelne Aktionen, wie das 100 Tage-Gebet, finden immer wieder einen Abschluss. Nicht so die Gnade Gottes. Das priesterliche Leben, zu dem uns Gott berufen hat als Gläubige, besteht darin, dass wir nicht aufhören, Gnade zu nehmen (Johannes 1, 16). Es gibt nicht einen Augenblick, an dem wir ohne diese Gnade leben können. Wenn wir Zukunft und Hoffnung haben wollen, kön-

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12. Mai: Die Berufung der betenden Gemeinde Am letzten Tag lag mehr Aufmerksamkeit auf dem Gebet für Alijah und den Prozessen auf Ebene der UNO als weltweiter Referenzpunkt für Beschlüsse im Bezug auf Israel. Dies wurde in Kontrast gesetzt zur biblischen Bedeutung von Jerusalem als Gottes Bezugspunkt für die Nationen, die sich im „Tal der Entscheidung“ (Joel 3, 14–16) befinden. Im abschließenden Vortrag des Abends rief Harald Eckert, der Initiator des GPC, die betende Gemeinde auf der ganzen Welt auf, die Zeichen der Zeit zu verstehen und weiterhin den HERRN zu bitten, den Schwung des Gebets für Israel und die Nationen lebendig zu halten und wachsen zu lassen. Ein besonderer Schwerpunkt lag darauf, dass die apostolische und prophetische Berufung und Begabung sich zu einer größeren Einheit verbinden und dass sich die drei Generationen weiterhin in gegenseitigem Respekt und Einheit verbinden. Die Gebetsbewegung muss weitergehen! Drei abschließende Anmerkungen: • Es war großartig, die unterschiedlichen Leiter und Redner zu erleben, die sich so gut ergänzten. Willem Glashouwer (Christians for Is-

Die Holocaust-Überlebende Dr. Lillian Glaser (links) mit Moderatorin Marie-Louise Weissenböck, 1. Vorsitzende von Christen an der Seite Israels – Österreich.

rael) und Antti Hämäläinen als Bibellehrer, Henry Wieja und Pete Stucken (Ebenezer) als Moderatoren, Tomas Sandell und das Team der European Coalition of Israel als diejenigen, die im direkten Dialog stehen mit führenden Politikern und Entscheidungsträgern, Rick Ridings als Lobpreis- und Gebetsleiter aus Jerusalem und Harald Eckert als Visionär und Initiator des GPC. • Die generelle Wahrnehmung der Leiter sowie der Teilnehmer ist, dass der Schwung des Gebets für Israel und die Nationen weiter wachsen und sich ausbreiten muss. Bitte

betet weiter! Und bitte betet auch für Weisheit und Offenbarung für die Leiter, wie diese endzeitliche Berufung weiterentwickelt werden sollte! • Um weitere Berichte über den GPC, den GPD und die Abschlusskonferenz zu erhalten, besuchen Sie bitte die Website des GPC www.100-days.eu in den nächsten Wochen. Weitere Informationen mit einer abschließenden Auswertung und weiteren Perspektive folgen im Herbst 2015. Übersetzung aus dem Englischen: Sandra Losch

Harald Eckert, 1. Vorsitzender von Christen an der Seite Israels (D), bei einem seiner Vorträge.

Abschlussgottesdienst zum 100 Tage-Gebet in Berlin nen wir nur gebückt durch das Tor der 70 Jahre gehen. Wir verschließen unsere Augen nicht vor Sünde und Zerbrochenheit, die bis zur Wiederkunft Jesu nicht aufhören wird. Wir erkennen die große Gefährdung, in der unser Land steht, erneut sich an Israel zu versündigen, das Herz zu verschließen, undankbar zu werden. Gott braucht uns als Priester, die jeden Tag neu sein Erbarmen annehmen für uns selbst, aber dann auch für das Volk. Wir wollen es lernen, immer mehr uns zu beugen und immer mehr Gnade anzunehmen und kontinuierlich als Priester vor Gott zu stehen.“

Priesterliche Berufung

Schwester Damiana beschäftigte sich in ihrem Beitrag u. a. damit, ob Deutschland insgesamt tatsächlich eine priesterliche Berufung haben könnte. Angesichts der Tatsache, dass es Hitler gelungen war, ein gan-

zes Volk zu einer falschen Anbetung und einem entsetzlichen Opferdienst an die Mächte des Todes zu verführen, schloss sie die Möglichkeit nicht aus, dass es eine besondere Berufung für Deutschland geben könnte, den HERRN mit ganzem Herzen anzubeten und ihm priesterlich zu dienen. Pastor S. Birnbaum, der zum ersten Mal in Deutschland war, berichtete den erstaunten Zuhörern, dass etwas in seinem Herzen passiert sei, als er in Berlin ankam. Er fühlte sich sofort wie zu Hause. Wie in Jerusalem, nur dass in Berlin nicht die Spannungen herrschen, die in Jerusalem den Alltag der Menschen prägen. Gott hatte ihm besonders aufs Herz gelegt, als Jude Deutschland zu segnen, welches die Teilnehmer tief berührte. Der Gottesdienst wurde von Andreas Bauer (Vaterhaus auf dem Ölberg), Rosemarie Stresemann

(Wächterruf ) und Waltraud und Günter Keil (die Brücke Berlin-Jerusalem) vorbereitet und beschäftigte sich in einem dritten Teil mit der geistlichen Vorbereitung für einen Bußgottesdienst am nächsten Vormittag im sogenannten T-Gebäude – dem Gebäude, wo die „Inspektion der Konzentrationslager“ ihren Sitz in Sachsenhausen hatte. Dort entschieden während Hitlers Regime Schreibtischtäter über das Schicksal von Millionen KZ-Häftlingen. Mehr als 100 SS-Angehörige urteilten in ihren Dienstzimmern über Ernährung, Bekleidung und Unterbringung der Häftlinge, über Transporte in andere Lager und Todesmärsche, über Bestrafungen und Hinrichtungen, über Zwangsarbeit, medizinische Experimente und Massenmorde. Seit Ende 2013 gibt es in diesem Haus, in dem heute ein Finanzamt beheimatet ist, eine Ausstellung. Die ungeheuerliche Dimension der „Ver-

waltung des Todes“ kommt aber nur langsam ans Licht. Die Teilnehmer am Gottesdienst gingen mit dem Bewusstsein nach Hause, dass für Gott der priesterliche Dienst der Gläubigen sehr kostbar ist und dass Er willig ist, diesem Land noch viel mehr Gnade zu geben. •


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Marsch des Lebens

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Knesset ehrt Marsch des Lebens für Engagement zur Erinnerung an den Holocaust Über 1 000 Teilnehmer versammelten sich 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und 50 Jahre nach der Wiederaufnahme deutsch-israelischer Beziehungen zum Marsch des Lebens in Berlin. Vizekanzler Sigmar Gabriel dankte den Teilnehmern des Marsch des Lebens in einem schriftlichen Grußwort für ihr Engagement und beschrieb eine der Kernmotivationen der Bewegung: „Wer heute ‚nie wieder!‘ sagt, muss aufstehen, wenn Juden in Deutschland Angst haben, mit der Kippa auf die Straße zu gehen.“ Bei der Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor erzählte der Holocaust-Überlebende und Ehrengast Yechiel Aleksander in kurzen Worten seine Geschichte: „Ich hatte in Auschwitz keinen Namen, nur ein Nummer – ich habe zwei Todesmärsche überlebt, heute bin ich zum dritten Mal auf dem Marsch des Lebens dabei!“ Der ehemalige Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan J. Kramer, würdigte den Marsch des Lebens als eine Gedenkveranstaltung, die nicht nur den Kopf, sondern auch die Herzen erreiche. „Bitte macht weiter“, sagte er. Der Kantor der Jüdischen Gemeinde zu Berlin sang das Kaddisch. Die Tübinger Universitätsklinik-Ärztin Franziska Eckert erzählte vom Schwei-

gen in ihrer Familie: „Mein Großvater war Teil der SS und ein Massenmörder. Nach dem Krieg wurde das in meiner Familie totgeschwiegen – das ist ein Grund, warum ich heute die Worte finde möchte, die mein Großvater nicht gefunden hat, und gegen Antisemitismus aufstehe.“

www.marschdeslebens.org

Erklärung

Als Initiator des Marsch des Lebens erklärte Jobst Bittner, dass nach 70 Jahren, in denen Deutschland viel unverdiente Gnade und Segen empfangen hat, kein Schlussstrich gezogen werden dürfe. Er verlas gemeinsam mit Pastoren aus Berlin, Polen, Russland, Lettland und der Ukraine eine Erklärung: „Wir versprechen, dass wir nicht aufhören werden, an die Opfer des Zweiten Weltkriegs und den Völkermord an den Juden zu erinnern. Wir versprechen ebenso, dass wir angesichts eines neu aufflammenden Antisemitismus‘ und Judenhasses, rassistischer Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit nicht aufhören werden, öffentlich unsere Stimme zu erheben. Deutschland ist keine ‚Führernation‘, sondern eine ‚Dienernation‘. Wir sind nicht berufen, andere Länder zu dominieren, sondern ihnen mit unseren Gaben zu dienen. Wir sind dankbar für das jüdische Erbe des christlichen Glaubens und erkennen die bleibende Erwählung Israels an.“

Der Marsch des Lebens am 10. Mai 2015 am Brandenburger Tor in Berlin.

Foto: TOS Dienste Deutschland e.V.

Der Abgeordnete der israelischen Knesset, Robert Ilatov, richtete in seiChristen an der Seite Israels (CSI) ist mit der Marsch des Lebensner Rede den Blick nach vorne: „Als Bewegung eine strategische Partnerschaft eingegangen. Harald Knessetabgeordneter bin ich stolz, Eckert, Leiter von CSI, hat zum Abschluss des Marsch des Lebens in dass ich heute hier stehen darf – 70 Berlin ein Grußwort geschrieben, in dem es u. a. heißt: Jahre nach Ende des Holocaust, als Liebe Geschwister in Berlin! Jude, als Israeli. Der Marsch des LeHeute findet die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der TOS und bens ist ein Zeichen, dass wir eine geChristen an der Seite Israels in Sachen Marsch des Lebens ihren Abmeinsame Zukunft gestalten wollen.“ schluss in Berlin. Wir blicken dankbar zurück auf Dutzende von Märschen, Der Marsch des Lebens in Berlin die mehrere Hunderte Städte und Orte durchlaufen und mit einbezogen war der vorläufige Höhepunkt von haben. Märsche des Lebens auf den Routen der Todesmärsche entlang Hunderten Märschen des Lebens einer Fülle von KZs und ihrer Außenlager auf deutschem Boden. Märsche in Deutschland und weltweit seit der Versöhnung, des Gedenkens und der Solidarität. dem Beginn der Bewegung im Jahr Damit schließt sich ein Zeitabschnitt von 12 Jahren, den wir miteinan2007. Vertreter der Märsche des Leder im Geist von Daniel 9 durchlaufen sind. Im Januar 2003 gedachten bens aus Deutschland sowie Östereinige von uns der Machtergreifung Hitlers bei den Evangelischen Marireich, Polen, Ungarn, Lettland, der enschwestern in Darmstadt. Heute, mehr als 12 Jahre später, findet diese Ukraine und den USA waren bereits Periode in Berlin und Jerusalem zu einem würdigen Schlusspunkt. am Vormittag bei einem feierlichen Es ist meine Überzeugung, dass dieser letzte Abschnitt dieses außergeEmpfang zusammengekommen. Die wöhnlichen Zeitfensters, insbesondere die letzten Wochen und Monate, Wer unterstützt den Holocaust-Überlebende und VorsitWas ist der Marsch des Lebens? Marsch des Lebens? einerseits ein Höhepunkt waren und sind, gleichzeitig aber auch eine Zeit zende des israelischen Verbandes der Schirmherr: Albrecht Fürst zu Castell-Castell Der Marsch des Lebens entstand im Jahr 2007. der Zubereitung auf die nächste Etappe, in der unsere Einheit, unsere KreGhetto- und KZ-Überlebenden, Gita Seitdem wurde er zu einer Bewegung, an der Vorstand: zehntausende Menschen in über 100ativität Städten und unsere Entschlossenheit zum Segen für Israel und für unser Harald Eckert, 1. Vorsitzender Koifman, übergab ihnen im Auftrag Pfarrerin Brigitte Fietz, 2. Vorsitzende und 14 Ländern beteiligt waren. eigenes Volk weiter gefordert sein werden. Referenzkomitee: 20. Februar 2015) In den Jahren 2013–2015, also 70 Jahre nach der(Stand: israelischen Knesset eine beson• Dr. Dan Shaham, Generalkonsul des Staates Israel Ende des Zweiten Weltkrieges, finden in über 100 Mit diesem Gedanken sende ich Ihnen und Euch die besten Segenswün• Pastor John Angelina, Gospel Life Center München dere Ehrung für ihr Engagement der deutschen Städten Märsche des Lebens statt. • Pfarrer Friedrich Aschoff, Lagerlechfeld, Ehrenvorsitzender Der Marsch des Lebens steht für: sche im Namen Jesu und ein herzliches Schalom aus Jerusalem! der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in Deutschland Erinnerung an den Holocaust und • Pastor Mathias Barthel, Vorstand von 1. Erinnern. Ihr / Euer Harald Eckert „Gemeinsam für Nürnberg e. V.“ der Freundschaft zu Israel.Aufarbeitung (TOS) der Vergangenheit. HolocaustGita Koifman mit der Ehrungsurkunde, neben ihr Jobst Bittner, Initiator der Marsch • Pastor Jörg Delekta, München, CGM, überlebenden und anderen Zeitzeugen eine Regionalleiter BFP Bayern www.marschdeslebens.org des Lebens-Bewegung. Foto: TOS Dienste Deutschland e.V. Stimme geben. • Pastor Michael Guttenberger, Vineyard München

In Richtung Dachau kamen im April 1945 Todesmärsche aus den Regionen Kaufering, Hersbruck und Mühldorf. In der letzten Aprilwoche 1945, im Zuge der Befreiung durch die amerikanischen Truppen, lösten sich die letzten KZ und ihre Außenstellen sowie die Todesmärsche in Dachau und ganz Oberbayern auf. 70 Jahre später, im April 2015, fanden in der Region mehrere Märsche auf den ehemaligen Todesrouten statt. Am 26. April 2015 kam es zu einer abschließenden Veranstaltung mit einem stillen Gedenken in der Gedenkstätte Dachau und einem Fest des Lebens in Karlsfeld. Mehr dazu auf www.mdl-bayern.org.

München

Am Marsch des Lebens in der Münchner Innenstadt am 24. April 2015 nahmen mehr als 500 Menschen teil. Die gewünschte Begegnung zwischen Bürgern christlichen und jüdischen Bekenntnisses fand sowohl während des Marsches als auch bei der Veranstaltung am Se-

2. Versöhnen. Heilung und Wiederherstellung zwischen den Nachkommen der Täter- und Opfergeneration.

Mehr als 500 Teilnehmer beim Marsch des Lebens in München 3. Ein Zeichen setzen. Für Israel und für ein unüberhörbares ‚Nie wieder!‘ gegen den Antisemitismus unserer Zeit.

Veranstalter:

Marsch des Lebens – Bayern e. V. Pelargonienweg 55 81377 München

Erinnern Versöhnen Ein Zeichen setzen

bastiansplatz statt. Darüber hinaus Spendenkonto: wurde ein Zeichen gegen AntisemiDiese Auflistung befindet sich in fortwährender Entwicklung. tismus und für friedliebende MinderDen aktuellen Stand können Sie gerne der Website unter www.mdl-bayern.org entnehmen. heiten in Deutschland gesetzt. www.mdl-bayern.org Harald Eckert, 1. Vorsitzender des veranstaltenden Vereins Marsch des Lebens Bayern e.V., sagte zur Begrüßung am Platz der Opfer des Nationalsozialismus: „Wir setzen ein klares Zeichen im Gedenken an die Opfer. Wir bitten um und leben Versöhnung und Freundschaft mit den noch lebenden Opfern und ihren Nachkommen.“ Bei dem Marsch durch die Münchner Innenstadt bis zum Sebastiansplatz bei der jüdischen Synagoge zeigten Teilnehmer Flaggen von damals betroffenen Nationalitäten, die im Konzentrationslager Dachau Vor dem Start des Marsch des Lebens in München am 24. April 2015 bei der Beinterniert waren. grüßung durch Harald Eckert. Foto: Ulrike Propach Der Schirmherr Albrecht Fürst zu Castell-Castell verlas das Grußwort von Dr. Josef Schuster, Präsident des söhnte Beziehungen“. Dennoch sei unseren Herzen haben können, sind Zentralrats der Juden in Deutsch- es unerfreulich, dass ein Fünftel aller Segenswünsche.“ Teil des überkonfessionellen Reland. Er bezog sich auf die sich er- Europäer in Umfragen sich zu antisefreulich entwickelnde jüdische Kultur mitischem Gedankengut bekenne. ferenz-Komitees des Marsches ist in Deutschland und Europa und äu- Dr. Schuster schloss sein Grußwort: Dr. Dan Shaham, Generalkonsul des ßerte sich „dankbar für vielerlei ver- „Das Beste, was wir füreinander in Staates Israel für Süddeutschland, www.mdl-bayern.org

Marsch des Lebens – Bayern IBAN: DE91 5206 0410 0000 2850 99 BIC: GENODEF1EK1 Evangelische Bank

dessen Grußwort ebenfalls verlesen wurde. Darin heißt es: „Was nach dem Kriegsende vor 70 Jahren noch unvorstellbar war, ist für uns heute Gegenwart und Realität. Eine Realität, in der jüdisches Leben wieder mitten nach Deutschland – nach München zurückgekehrt ist.“ Fassung vom 16. März 2015

Für die Region München/Oberbayern ergibt sich eine besondere Verantwortung, weil das KZ Dachau nicht nur das erste, sondern auch das letzte KZ auf deutschem Boden war.

• Franz Haselbeck, Gemeindeleiter CZM München • Pfarrer Gottlob Heß, Ökumenisches Zentrum Ottmaring • Prof. Dr. Roland Hornung, Freundeskreis Israel, Regensburg und Oberbayern e. V. • Dr. Johannes Hartl, Gebetshaus Augsburg • Dr. Thomas Jung, Oberbürgermeister Stadt Fürth • Hansjürgen Kitzinger, Arbeitskreis „Suchet der Stadt Bestes“, Nürnberg • Erich Püttner, Bürgermeister Marktgemeinde Kaufering • Pastor Helmut Schneider, Gemeinde Jesus der Weg München • Pfarrer Hans Scholz, Gernsbach, Mitglied im Vorstand Freundeskreis YAD VASHEM Deutschland • Pastor Tobias Teichen, ICF München • Pastor Frank Uphoff, Freie Christengemeinde München, Vizepräses des BFP • Pastor Frank Weigert, Agape Gemeinschaft München • Pastor Emmanuel Wieser, Baptistengemeinde München

„Ich liebe Israel“

Als Nachkomme von den Holocaust-Überlebenden war unter anderem Prof. Dr. jur. Moris Lehner mit seiner Frau gekommen. Er ist Sohn von Prof. Dr. Nikolaus Lehner und gab seiner inneren Bewegung Ausdruck: „Die Worte gehen einem durch und durch. … Wir bedanken uns.“ Drei Nachfahren von der Tätergeneration schilderten ihre jeweiligen Prozesse des Entdeckens von der schlimmen Vergangenheit ihrer Großväter, wie sie dies selbst aufarbeiten würden und auch zu welchen neuen Beziehungen – auch zu Juden sowie Israel – das geführt hätte. Unter anderem bekannte die 24-jährige Cyra: „Ich stehe hier, um ein Statement zu setzen gegen das Schweigen. Es ist für mich ein großes Anliegen zu sagen: Ich liebe Israel.“ Die Dokumentation „Marsch des Lebens Bayern 2015“ kann kostenlos bestellt werden über: renate. koehler-krauss@mdl-bayern.org


Notleidende Holocaust-Überlebende

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Von Matthias Böhning „Ich bin heute hier, um meinen persönlichen Sieg zu verkünden!“, ruft Asher Aud in die Dunkelheit des Zuschauerraums und reckt seine Faust in die Luft. „Heute ist mein zweiter Geburtstag, denn vor 70 Jahren wurde ich aus der Gewalt der Nationalsozialisten befreit und konnte ein neues Leben beginnen!“ Der 86-jährige Holocaust-Überlebende strahlt in die Menge. Er ist an diesem Abend nach Bonn gekommen, um 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs über sein Lebensthema zu sprechen: Wir dürfen nicht vergessen, aber das Leben muss weitergehen. Und am besten geht es gemeinsam – versöhnt und im Dialog, zwischen einzelnen Menschen, Ländern und Generationen.

Das letzte Kapitel heißt Würde Wie Holocaust-Überlebenden in Not geholfen werden kann

Asher Aud lässt seine Zuhörer am Ende eines Abends mit ihm nicht einfach mit einem flauen Gefühl im Magen nach Hause gehen. Vielmehr bietet er eine ausgestreckte Hand, eine praktische und für jeden Menschen umsetzbare Antwort auf das Gehörte: 70 Jahre nach dem Ende der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten kann jeder Einzelne noch etwas tun – und zwar in einem Zeitfenster, das sich zunehmend schließt. Denn viele Holocaust-Überlebende in Israel leben heutzutage in großer sozialer Not. Durch praktische Unterstützung dieser Menschen kann ein konkreter Beitrag zur Wiederherstellung von Würde und Versöhnung geleistet werden.

Aktionsbündnis

Unter dem Titel „Aktion Würde und Versöhnung“ wurde aus diesem Grund im Jahr 2012 ein deutsch-is-

Der Holocaust-Überlebende Asher Aud im Journalistenclub der BILD im Axel-Springer-Haus in Berlin am 5. Mai 2015. Foto: Jörg Gehrke

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Der Kampagnentitel nimmt Bezug auf den 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz im Januar 2015. Anlässlich dieses Gedenktages und weiterer denkwürdiger Daten bis hin zum 8. Mai, dem 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa, mit dem der Holocaust endete, wurde öffentlich für das Anliegen der „Aktion Würde und Versöhnung“ geworben. Mit Infoständen in Fußgängerzonen, Briefkastenaktionen und weiteren Aktivitäten konnten Menschen in ganz Deutschland für die Situation bedürftiger Holocaust-Überlebender sensibilisiert und Spenden gesammelt werden. Die frühere Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth hatte die Schirmherrschaft für die Kampagne übernommen (siehe ihr Grußwort im Kasten unten).

Bundespressekonferenz

Leidensgeschichte eines Holocaust-Überlebenden

Deshalb erzählt Asher Aud seit einigen Jahren in Israel und auf der ganzen Welt seine Geschichte. Er spricht zu Schülern, Lehrern, Soldaten, jungen und alten Menschen, Israelis und Deutschen, vor großen Zuschauermengen und im kleinen Kreis. Er schildert nicht nur anschaulich die Stationen seines Lebens und seines Leidensweges in jungen Jahren. Er spricht auch über das Leben im jungen Staat Israel, erzählt von Hoffnung, Lebensfreude und Aufbruchstimmung. Er hat viel zu sagen und die Zuhörer hängen an seinen Lippen, trotzdem verzichtet er auf belehrende Lebensweisheiten und großväterlichen Rat. Seine Geschichte spricht für sich.

lsraelaktuell

Asher Aud, der auch Leiter eines Verbandes von Holocaust-Überlebenden in Jerusalem ist, sprach im Rahmen der Kampagne auch in Berlin über die „Aktion Würde und Versöhnung“ – auf Einladung der Bundespressekonferenz und Seite an Seite mit dem Bundestagsabgeordneten Frank Heinrich und dem Vorsitzenden der Initiative 27. Januar e.V., Harald Eckert. Am folgenden Tag erzählte er vor der gesamten Redaktion der BILD einmal mehr die eindrucksvolle Geschichte seines Lebens, worüber die Zeitung bundesweit berichtete.

Von links: Jacob Snir (Keren Hayesod), Matthias Böhning, Chaya Aud, Asher Aud, Harald Eckert und Gady Gronich (Hadassah) im Innenhof des Hauses der Bundespressekonferenz in Berlin am 4. Mai 2015. Foto: Jörg Gehrke

raelisches Aktionsbündnis ins Leben gerufen, für das Asher Aud wirbt und das er nach Kräften unterstützt. Ziel ist es, in Deutschland über die Situation bedürftiger Holocaust-Überlebender in Israel zu informieren und in der deutschen Zivilgesellschaft zu Spenden für die Hilfsprojekte der israelischen Partnerorganisationen aufzurufen. Partner sind die deut-

sche Initiative 27. Januar e.V. und die israelischen Organisationen Hadassah, Helping Hand Coalition und Keren Hayesod. Die Notwendigkeit der Hilfe ist angesichts der Notlage, in der sich viele Holocaust-Überlebende in Israel befinden, offensichtlich. Nach aktuellen Zahlen leben in Israel heute noch etwa 190 000 Menschen wie

Grußwort von Bundestagspräsidentin a. D. Prof. Dr. Rita Süssmuth, Schirmherrin der Kampagne „Auschwitz70“ Vor 70 Jahren endete der Zweite Weltkrieg und damit auch der Holocaust. Die Konzentrationslager wurden befreit, woran am 27. Januar 2015, dem 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz, weltweit erinnert wurde. Für viele gingen die Leiden auch nach dem 27. Januar 1945 noch weiter, da sie vor dem Eintreffen alliierter Truppen auf Todesmärsche geschickt wurden. Nur ein kleiner Teil erlebte die Befreiung durch die Alliierten und das Kriegsende am 8./9. Mai 1945. Dass von diesen Überlebenden heute, 70 Jahre später, viele in Bedürftigkeit leben, erschüttert mich sehr. Es wurde nach 1945 von der Bundesrepublik Deutschland einiges getan, um Holocaustüberlebende zu unterstützen, allerdings oft erst sehr spät und nicht genug. Und hierbei ist nicht nur die Regierung, sondern auch die Zivilgesellschaft gefordert, Verantwortung zu übernehmen und Hilfe zu leisten. Daher begrüße und unterstütze ich das Engagement der „Aktion Würde und Versöhnung“, aus der deutschen Zivilgesellschaft heraus den vielen bedürftigen Holocaustüberlebenden in Israel zu helfen. Als deutsch-israelisches Aktionsbündnis ist die „Aktion Würde und Versöhnung“ dabei auch ein wichtiger Beitrag zur deutsch-israelischen Zusammenarbeit und Freundschaft, an die wir in diesem Jahr – 50 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen – auch in besonderer Weise erinnern. Als Schirmherrin der Kampagne „Auschwitz70“ danke ich allen ehrenamtlichen Mitwirkenden, die in ihren Orten und Nachbarschaften auf das Anliegen und die Hilfsprojekte der „Aktion Würde und Versöhnung“ hinweisen. Ich danke den beteiligten Organisationen Initiative 27. Januar, Keren Hayesod, Hadassah und Helping Hand Coalition für ihr gemeinsames Engagement zugunsten bedürftiger Holocaustüberlebender in Israel. Und ich danke allen Spenderinnen und Spendern, durch deren finanzielle Unterstützung die notwendige Hilfe für bedürftige Holocaustüberlebende in Israel möglich wird. –

Asher Aud, die der Mordmaschinerie der Nazis entkommen sind. Ungefähr 45 000 von ihnen leben an oder unter der Armutsgrenze und benötigen Unterstützung für Lebensmittel und Medikamente. Zudem benötigen viele von ihnen psychologische Hilfe und betreuten Wohnraum.

Kampagne „Auschwitz70“

Zwar konnten seit Bestehen der „Aktion Würde und Versöhnung“ bereits etwa 200 000 EUR Spendengelder aus Deutschland zugunsten bedürftiger Holocaust-Überlebender nach Israel weitergegeben werden. Da vielfach jedoch weiterhin Not besteht und die Zeit für die Hilfe drängt, wurde im Jahr 2015 von diesem Aktionsbündnis eine besondere bundesweite Kampagne ins Leben gerufen: „Auschwitz70 – Höchste Zeit für Würde und Versöhnung“.

Das Interesse ist groß – 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beschäftigt die Menschen in Deutschland noch immer, wie sie mit der schwierigen Vergangenheit ihres Landes umgehen sollen. Viele suchen nach einer Möglichkeit, in heutiger Zeit einen Beitrag zur Aufarbeitung der Vergangenheit zu leisten. Die „Aktion Würde und Versöhnung“ bietet einen praktischen Weg, um Überlebenden des Holocaust zu ermöglichen, das letzte Kapitel ihres Lebens in Würde zu verbringen. Weitere Informationen zum Aktionsbündnis, zur Kampagne und zu Asher Aud unter www.aktion-wuerde-und-versoehnung.de Matthias Böhning ist Kampagnenmanager der „Aktion Würde und Versöhnung“ Lesen Sie bitte auch die nächste Seite dieser Zeitung (Seite 8) mit einem Spendenaufruf für notleidende Holocaust-Überlebende.

Bei der Bundespressekonferenz am 4. Mai 2015 (von links): MdB Frank Heinrich, Asher Aud, Harald Eckert. Foto: Jörg Gehrke


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Hilfsprojekte lsraelaktuell

Liebe Leserin, lieber Leser, unsere Solidarität mit Israel und unsere fortlaufende Arbeit in Deutschland, Österreich und in der Schweiz leben insbesondere auch von Ihrer finanziellen Hilfe. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns einmal pro Jahr – oder sogar öfter – mit einer Spende unterstützen könnten. Bitte benutzen Sie den beigelegten Überweisungsträger/Erlagschein oder überweisen Sie bitte Ihre Spenden auf eines der Konten von Christen an der Seite Israels: in Deutschland: IBAN: DE28 5205 0353 0140 000216 • BIC: HELADEF1KAS in Österreich: IBAN: AT51 3266 7000 0023 5226 • BIC: RLNWATWWPRB in der Schweiz: IBAN: CH80 0900 0000 4075 3256 6 • BIC: POFICHBEXXX Für Ihre Unterstützung möchten wir Ihnen schon jetzt herzlich danken!

Unsere fortlaufenden Hilfsprojekte in Israel Alijah

„Alijah“ ist das hebräische Wort für die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel. Wir unterstützen die Alijah vor allem aus der Ukraine, aus Indien und aus Äthiopien sowie auch die Integration von Neueinwanderern in Israel. Spenden-Stichwort für den Überweisungsträger: „Alijah“

Jaffa-Institut

Mehr als 350 jüdische Kinder und Jugendliche haben in dieser Einrichtung ein neues Zuhause gefunden. Weitere 2 000 werden hier nach der Schule betreut sowie pädagogisch gefördert. Spenden-Stichwort: „Jaffa“

Speisungsprogramme

In den großen Städten Israels leben ca. 20 Prozent der Einwohner unter der Armutsgrenze. Verschiedene Organisationen haben Speisungsprogramme eingerichtet, mit denen täglich Tausende von Erwachsenen und Kindern mit einer warmen Mahlzeit oder mit belegten Brötchen versorgt werden. Spenden-Stichworte: „Essenausteilung“ (für Speisungsprogramme in Jerusalem und Tel Aviv) sowie „Samaria“ (für notleidende jüdische Siedler in Samaria).

Hilfen für Terroropfer

In Israel gibt es Organisationen, die sich der Opfer von Terroranschlägen annehmen, besonders durch materielle Hilfen und psychologische Betreuung. Hier arbeiten wir mit Hineni, der Einrichtung einer orthodoxen jüdischen Gemeinde, zusammen. Spenden-Stichwort: „Terroropfer“

Trauma-Behandlung von Kindern und Jugendlichen aus Sderot

Direkt an der Grenze zum Gazastreifen liegt die israelische Kleinstadt Sderot. Seit 2001 leiden die Bewohner unter Raketenbeschuss. In Verbindung mit Keren Hayesod unterstützt unsere Bewegung Therapiemaßnahmen für traumatisierte Kinder und Jugendliche aus Sderot. Spenden-Stichwort: „Sderot“

Hilfe für behinderte Kinder und deren Familien

Bei diesem Hilfsprojekt handelt es sich um die sehr erfolgreiche Förderung behinderter Kinder in Ofra und anderen Orten im biblischen Kernland Samaria (Benjamin)/Israel. Spenden-Stichwort: „Ofra“ (nur für Deutschland)

Holocaust-Überlebende

Wir unterstützen verarmte Holocaust-Überlebende in Israel in Zusammenarbeit mit Organisationen, die sich um die derzeit rund 45 000 Betroffenen kümmern. Möglich sind einmalige Zuwendungen oder die regelmäßige Unterstützung (Patenschaft) in Höhe von mindestens 25 Euro monatlich. Wenn Sie eine Patenschaft übernehmen möchten, können Sie einen Dauerauftrag für unser Konto einrichten oder uns eine Einzugsermächtigung erteilen. Weitere Informationen auf www.troestet-mein-volk.de oder www.israelaktuell.de. Spenden-Stichwort für Daueraufträge: „Patenschaft Holocaust-Überlebende“ Spenden-Stichwort für Einmalspenden: „Tröstet mein Volk“

Versöhnungs- und Hilfswerk Seeds of Hope

Das 2008 von Tass Saada gegründete Versöhnungs- und Hilfswerk Seeds of Hope (Samen der Hoffnung) mit Hauptsitz in Jericho arbeitet auf der Grundlage des christlichen Glaubens. Es will den Kreislauf von Gewalt und Armut im Nahen Osten durch Frieden und Hoffnung ersetzen. Praktisch geschieht dies durch Ausbildung, humanitäre Hilfe, wirtschaftliche Unterstützung und kulturellen Austausch. Spenden-Stichwort: „Seeds of Hope“

 Patenschaftserklärung Ich bin bereit, mit einem Monatsbetrag von mindestens 25 EURO verarmte Holocaust-Überlebende in Israel zu unterstützen und den Betrag monatlich auf eines der drei folgenden Konten zu überweisen (der einfachste Weg wäre es, dies per Dauerauftrag ausführen zu lassen): in Deutschland: Christen an der Seite Israels e. V., IBAN: DE28 5205 0353 0140 000216 • BIC: HELADEF1KAS in Österreich: Christen an der Seite Israels – Österreich, IBAN: AT51 3266 7000 0023 5226 • BIC: RLNWATWWPRB in der Schweiz: Christen an der Seite Israels e.V., IBAN: CH80 0900 0000 4075 3256 6 • BIC: POFICHBEXXX

Juni/Juli 2015

Spendenschwerpunkt Juni/Juli 2015: Notleidende Holocaust-Überlebende in Israel 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges und des Holocaust denken wir besonders auch an die Überlebenden des nationalsozialistischen Völkermordes. Rund 190 000 von ihnen leben jetzt noch in Israel. Mehr als ein Viertel dieser Holocaust-Überlebenden, etwa 45 000 Betroffene, lebt an oder unter der Armutsgrenze. Die Zeitspanne, ihnen zu helfen, wird immer kürzer. Im Alltag müssen bedürftige Holocaust-Überlebende schwere Entscheidungen treffen, zum Beispiel beim Einkauf zwischen Nahrungsmitteln und lebenswichtigen Medikamenten, oder im Winter, ob sie ihre Wohnung heizen können. Für ältere Menschen mit gesundheitlichen Problemen sind das unzumutbare Entscheidungen! Neben ihren materiellen Nöten klagen 40  % über starke Einsamkeit: Oft haben sie keine Familie in Israel und zudem Schwierigkeiten, Kontakte zu knüpfen. Mehr als die Hälfte der Holocaust-Überlebenden leidet unter psychologischen Spätfolgen der traumatischen Erfahrungen ihrer Kindheit und Jugend. Hinzu kommt, dass jeden Tag etwa 30 bis 35 Holocaust-Überlebende sterben. Das heißt, dass in wenigen Jahren die Holocaust-Überlebenden als gesellschaftlich relevante Gruppe nicht mehr unter uns sein werden. Diese wenigen Jahre gilt es bestmöglich zu nutzen. Christen an der Seite Israels unterstützt die „Aktion Würde und Versöhnung“ (AWV), ein deutschisraelisches Aktionsbündnis für bedürftige Holocaust-Überlebende in Israel. Die vier beteiligten Projektpartner der AWV sind die Initiative 27. Januar e.V. als Initiator sowie die drei israelischen Partner Hadassah, Keren Hayesod und Helping Hand Coalition. Die zwei Hauptziele der AWV sind: 1. Verstärkung des Bewusstseins für die Situation der bedürftigen Holocaust-Überlebenden in Israel. 2. Ermöglichung der praktischen und finanziellen Hilfeleistung.

Holocaust-Überlebender mit einem Essensgutschein.

halten. Die Helping Hand Coalition arbeitet eng mit den kommunalen Sozialbehörden in Israel zusammen, um die materielle Not der ärmsten Holocaust-Überlebenden zu lindern. Sie unterstützt die Betroffenen mit Essen, Kleidung und finanziellen Mitteln sowie kulturellen und gesellschaftlichen Angeboten. Keren Hayesod unterhält mit dem Arbeitszweig Amigour landesweit über 50 Altersheime. Diese bieten günstigen Wohnraum für Ältere – darunter Tausende von Holocaust-Überlebenden – sowie sozialkulturelle Begleitung für diese Gruppe.

„Wir haben den Holocaust überlebt, aber heute schaffen wir es kaum, das tägliche Leben zu überleben.“ Zitat einer Holocaust-Überlebenden Foto: Claudia Dewald

Partnerorganisationen

Die drei beteiligten israelischen Organisationen decken ein breites Spektrum von Bedürfnissen der Holocaust-Überlebenden in Israel ab: Hadassah ist eine Organisation, die das Hadassah Krankenhaus in Jerusalem unterstützt. Dieses Krankenhaus hat eigene Betreuungskonzepte für Holocaust-Überlebende bei stationären klinischen Aufent-

Verwendungszweck: „Patenschaft Holocaust-Überlebende“

Vorname und Name

Straße und Hausnummer

PLZ und Ort

Telefon

eMail

Bitte ausschneiden und an Christen an der Seite Israels senden: in Deutschland: Ehlener Str. 1, 34289 Zierenberg in Österreich: Mühlbergstraße 44/9, A-1140 Wien in der Schweiz: Florastrasse 55, 8008 Zürich-Seefeld

Treffen von Holocaust-Überlebenden in einem Schalom-Haus in Israel. Fotos zu diesem Bericht (soweit nicht anders angegeben): Initiative 27. Januar e.V./Aktion Würde und Versöhnung

Die Initiative 27. Januar ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich für die deutsch-israelische Verständigung und Freundschaft engagiert und einen Beitrag dazu leistet, das Gedenken an den Holocaust lebendig zu halten und auf die Situation bedürftiger Holocaust-Überlebender hinzuweisen. Sie hat im Jahr 2012 die „Aktion Würde und Versöhnung“ initiiert und koordiniert deren Öffentlichkeitsarbeit.

So können Sie helfen:

Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die „Aktion Würde und Versöhnung“ und leisten so Hilfe, die ganz konkret bei den Holocaust-Überlebenden in Israel ankommt. Mit 10 € finanzieren Sie •       eine warme Mahlzeit pro Woche für einen Monat; •       einen kostenlosen Besuch einer kulturellen Veranstaltung inklusive Busfahrt und Verpflegung; •       eine Beratungsstunde einer Sozialarbeiterin. Mit 40 € finanzieren Sie •       einen Essensgutschein für eine Person (reicht ca. einen Monat); •       einen betreuten Tagesausflug mit Bus für eine Person. Mit 150 € finanzieren Sie •       ein Schalom-Haus für einen Monat (vier Treffen); •       einen Arbeitstag einer Sozialarbeiterin. Wenn Sie mithelfen möchten, die Not bedürftiger Holocaust-Überlebender in Israel zu lindern, bitten wir Sie um eine Spende für die „Aktion Würde und Versöhnung“ mit dem Spendenstichwort „AWV“ auf Ihrem Überweisungsträger.

Knesset würdigt Initiative 27. Januar e.V. Das israelische Parlament (Knesset) hat die Initiative 27. Januar e.V. für ihr Engagement zur Unterstützung der Holocaust-Überlebenden und für die Stärkung der deutsch-israelischen Beziehungen geehrt. Die Urkunde ist vom Abgeordneten und Vorsitzenden des Integrations-Ausschusses Yoel Razvozov (Yesh Atid) unterzeichnet, der sich in besonderer Weise auch für die Belange der bedürftigen Holocaust-Überlebenden in Israel engagiert. Die Auszeichnung wurde noch in der zurückliegenden Legislaturperiode der Knesset vergeben und wird der Initiative 27. Januar e.V. bei einer Veranstaltung der Helping Hand Coalition, einem der israelischen Projektpartner der „Aktion Würde und Versöhnung", demnächst in Israel überreicht.


Israel-Produkte/Medien

Juni/Juli 2015

lsraelaktuell

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„Der HERR wacht Ăźber seinem Volk!“ Der Sommer kommt – und mit ihm die Grillsaison!

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Deutschland, Israel und das Tal der Entscheidung

CD „Der Messias“ – Laudamus Te Stuttgart Audio-Aufnahme der hebräischen UrauffĂźhrung des Oratoriums „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel zu Ostern 2014 in Deutschland

HARALD ECKERT mit Beiträgen von Rev. Willem Glashouwer, Derek Prince †, Rev. Rick Ridings, Dr. Wolfgang Schuler, Andrew Tucker, Philip Holmberg und Tobias Krämer Dies ist ein Buch fĂźr betende Christen, die nicht nur eine biblisch verankerte Liebe fĂźr Israel haben, sondern mindestens genau so sehr auch eine Liebe und eine „Last“ fĂźr das deutsche Volk. Hat die Beziehung Deutschlands zum jĂźdischen Volk und zu Israel eine geistliche Relevanz? Wenn ja welche – und mit welcher biblischen Fundierung? Wie ist das biblische „Tal der Entscheidung“ (Joel 4) und die Rede Jesu von den „Schafnationen“ und „Bocknationen“ (Matthäus 25) im Gesamtkontext des diesbezĂźglichen Schriftzeugnisses einzuordnen und zu verstehen? Und was heiĂ&#x;t das fĂźr unser Gebet und fĂźr unser Handeln im deutsch-israelischen Beziehungsgeflecht heute und angesichts mĂśglicher endzeitlicher Entwicklungen? Diese und damit verbundene Fragen stellt das Buch rund 70 Jahre nach dem Ende des Holocaust. Dabei wird das Schriftstudium im ersten Teil ergänzt durch sehr passende und erhellende Kurzbeiträge von verschiedenen Autoren im zweiten Teil des Buches. Eine herausfordernde und wachrĂźttelnde Gesamtbotschaft, geboren aus einem von Gottes Liebe erfĂźllten Herzen.

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Laudamus Te Stuttgart ist 2007 von Monica Meira Vasques gegrĂźndet worden. Die Dirigentin kommt ursprĂźnglich aus SĂŁo Paulo, Brasilien. In Stuttgart hat sie ein Aufbaustudium im Dirigieren an der Staatlichen Hochschule fĂźr Musik und Darstellende Kunst absolviert.


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lsraelaktuell

Persönliches Lance Lambert 1931–2015 Lance Lambert, weltberühmter Bibellehrer und Freund vieler Menschen in Israel und zahlreichen anderen Ländern, ist nach einem langen Kampf gegen seine Krankheit am 10. Mai 2015 in Jerusalem friedlich entschlafen. Lance Lambert war seit Jahrzehnten als einer der bedeutendsten christlichen Bibellehrer in Israel bekannt. Er hielt Vorlesungen und Bibelarbeiten in zahlreichen Ländern, auch bei Veranstaltungen von Christians for Israel International, der weltweiten Dachorganisation von Christen an der Seite Israels. Lance Lambert wurde 1931 in Großbritannien geboren und studierte u. a. Orientalistik und Geschichte des Fernen Ostens, um sich für die Arbeit in China vorzubereiten. Die Revolution dort bedeutete aber, dass die europäischen Missionare nicht mehr nach China kommen konnten. In den 50er Jahren diente Lambert in der Royal Air Force in Ägypten. Später gründete er das „Halford House Christian Fellowship“ in Richmond. Nachdem er seine jüdische Abstammung entdeckte, wurde er israelischer Staatsbürger und lebte bis zu seinem Tod in Jerusalem. Er gab eine vierteljährlich erscheinende Veröffentlichung unter dem Namen „Middle East Update“ heraus. Hier legte er seine einzigartige Perspektive auf die Ereignisse im Nahen Osten im Licht des Wortes Gottes dar. Er schrieb zahlreiche Bücher, darunter „Israel – Zentrum der Weltgeschichte“, „Mein Haus soll ein Haus des Gebets sein“ und „Den guten Kampf kämpfen“.

Ulrike Dieckhues 1937–2015 Am Sonntag, 26. April 2015, ist unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin Ulrike Dieckhues völlig unerwartet kurz vor Vollendung ihres 78. Lebensjahres verstorben. Ulrike Dieckhues war Gründungsmitglied von Christen an der Seite Israels. Von Anfang an war sie ehrenamtlich im Verein tätig. Ihr unermüdlicher Dienst war der Versand der Zeitung Israelaktuell.de an unsere Leser im Ausland weltweit und der Versand der Zeitungen an die Mehrfachbezieher, die Stützpunkte, zum Auslegen und Weitergeben. Wir verlieren eine überaus treue Mitarbeiterin, der Israel sehr am Herzen lag, und eine ebenso treue Beterin. Bei aller Trauer sind wir aber unserem HERRN und Heiland dankbar, dass er Ulrike so sanft zu sich genommen hat. Am Morgen war sie noch wie gewohnt im Gottesdienst. Wieder zuhause angekommen, hat sie sich auf ihr Sofa gelegt und ist nicht mehr aufgewacht. Sie darf nun schauen, was sie geglaubt hat. Martin Lehmann

Ehrung für Ilan Brunner – Gründer von DisraeliS Am Mittwoch, 6. Mai 2015, wurde dem Gründer der DisraeliS-Arbeit, Ilan Brunner, von dem deutschen Botschafter in Israel, S. E. Andreas Michaelis, im Namen von Bundespräsident Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Botschafter Michaelis betonte in seiner Ansprache, dass es ein außergewöhnliches Zeichen von Versöhnungsbereitschaft ist, dass Ilan Brunner, der als Kind die Schoah überlebte, weil er auf einen Kindertransport geschickt wurde, und der 50 Familienangehörige im Holocaust verloren hat, dieses Werk der Völkerverständigung ins Leben gerufen hat. Vor 19 Jahren begann Ilan Brunner, in Zusammenarbeit mit dem Haus der Stille in Weitenhagen bei Greifswald, im Krieg und durch Terroranschläge verwundete junge Israelis und Eltern gefallener Soldaten nach Deutschland einzuladen, um ihnen etwas Abstand vom Alltag und ihren traumatischen Erlebnissen zu geben. In den Jahren 2004 bis 2006 hatte Christen an der Seite Israels drei Gruppen von DisraeliS nach Kassel eingeladen. Durch diese Begegnungsreisen mit all ihren positiven Erlebnissen und daraus entstandene Gegenbesuche in Israel wurden die Teilnehmer dieser internationalen Begegnungen zu Botschaftern der Völkerverständigung für das jeweils andere Land. Als Gäste dieser Ordensverleihung kamen u. a. Wolfgang und Elke Breithaupt aus Weitenhagen, die ersten Gastgeber für die DisraeliS, und der Gründungsvorsitzende von Christen an der Seite Israels, Theo Ellesat, in die Residenz des deutschen Botschafters in Herzeliya Pituach. Martin Lehmann

Israel und die Welt

Juni/Juli 2015

EU-Außenbeauftragte Mogherini in Israel

Netanjahu weiter besorgt über Atom-Deal mit Iran Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat sich bei einem Gespräch mit der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini am 20. Mai 2015 in Jerusalem erneut klar für eine Zweistaatenlösung ausgesprochen und sich gleichzeitig über den geplanten Atom-Deal mit dem Iran besorgt geäußert. „Ich möchte Frieden. Ich bin nicht für eine Einstaatenlösung. Ich unterstütze die Vision von zwei Staaten für zwei Völker – einen entmilitarisierten Palästinenserstaat, der den jüdischen Staat anerkennt“, erklärte Netanjahu laut einer Mitteilung seines Büros. Israel habe in den vergangenen Wochen konkrete Schritte zum Nutzen für die palästinensische Bevölkerung unternommen. Dazu gehörten Maßnahmen zur Förderung der Wirtschaft, humanitäre Hilfe sowie Schritte für Aufbau und Entwicklung. Seine Regierung werde diese praktischen Maßnahmen fortsetzen und gleichzeitig auf einen Frieden hinarbeiten, sagte Netanjahu.

Der Regierungschef äußerte sich bei dem Treffen besorgt über den geplanten Atom-Deal mit dem Iran. Das Regime in Teheran sei „der gefährlichste Feind des Friedens“. Es bewaffne und trainiere HisbollahTerroristen im Libanon und HamasTerroristen in Gaza. Er fürchte, dass das Atom-Abkommen den Iran nicht davon abhalten werde, Nuklearwaffen herzustellen, betonte Netanjahu.

Mogherini lobte den Premier für seinen Wunsch nach Frieden. Die EU sei bereit, bei der Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern zu helfen. Sie wies darauf hin, dass über das Abkommen mit dem Iran in diesen Tagen noch sehr hart verhandelt werde. Die EU wolle sichergehen, dass Teheran nicht in den Besitz von Atomwaffen gelange. (Israelnetz)

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und Israels Premierminister Benjamin Netanjahu am 20. Mai 2015 in Jerusalem. Foto: Amos Ben Gershom/GPO

STOP THE BOMB kritisiert vermeintliche Einigung mit Teheran Das Bündnis STOP THE BOMB sieht in der Anfang April 2015 verkündeten Erklärung zu den Atomverhandlungen in Lausanne einen weiteren Erfolg der Verzögerungsund Täuschungstaktik des iranischen Regimes. Mit der Auflistung von „Eckpunkten“ sei es den Machthabern in Teheran gelungen, eine weitere Frist verstreichen zu lassen, ohne eine verbindliche Unterschrift unter ein Abkommen setzen zu müssen, so STOP THE BOMB. Die „Eckpunkte“ erlaubten es dem iranischen Regime, seine atomare Infrastruktur zu behalten. So solle der Plutoniumreaktor in Arak nur modifiziert, nicht geschlossen werden. Die Atombomben-Testanlage in Parchin werde nicht erwähnt,

ebenso wenig wie das Raketenprogramm. STOP THE BOMB-Europasprecher Michael Spaney kommentiert: Mit den verkündeten Punkten „wird nicht das Atomprogramm abgerüstet, sondern die mühsam errichtete Sanktionsarchitektur. Ein Abkom-

Bündnis für einen demokratischen und atomwaffenfreien Iran

www.stopthebomb.net

men, das einen nuklearen Iran nicht verhindert, sondern legitimiert, ist eine Katastrophe für die Region. Ein nukleares Wettrüsten mit den arabischen Staaten hat bereits begonnen. Es ist vor allem fatal, dass bei den Atomverhandlungen mit dem Iran dessen terroristische Außenpolitik ignoriert wird. Das iranische Regime und seine Verbündeten führen Krieg in Syrien, im Irak und im Jemen. Offen haben die Revolutionswächter angekündigt, als nächstes Jordanien ins Visier zu nehmen. Die Vernichtungsdrohungen gegen Israel wurden während der Verhandlungen wiederholt. Durch die Hofierung des Regimes wird außerdem die demokratische und säkulare Opposition im Iran und im Exil ein weiteres Mal im Stich gelassen.“ •

Israel mit herausragender Hilfe in Nepal Nach dem verheerenden Erdbeben vom 25. April 2015 in Nepal hat das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) Daten zur humanitären Hilfe veröffentlicht. Die Daten zeigen die sofortige internationale Reaktion auf die Katastrophe in Form von medizinischem Personal und in Form von Teams, die auf das Suchen und Retten in Städten spezialisiert sind. In beiden Bereichen nimmt Israel in Nepal eine herausragende Position ein. Das Feldlazarett der israelischen Delegation steht eindeutig an erster Stelle, was das medizinische Personal angeht. In der Kategorie „Suchen und Retten“ waren außerdem drei israelische Delegationen – die der Armee (IDF), Joint Disaster Reponse Team und IsraAID – zahlenmäßig stark vertreten. Schon kurz nach dem Erdbeben hat Israel ein 260 Mitglieder starkes Katastrophenteam der Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) nach Nepal entsandt. Dem Team gehörten auch 40 medizinische Fachkräfte an, deren Mission es war, Leben zu retten. Der Aufbau eines Feldlazaretts bei Kathmandu hatte oberste Priorität für das Team. Dort wurden elf Tage lang 1 600 Opfer der Erdbeben behandelt, daruter Patienten mit schweren inneren

Ein Mitarbeiter vom IsraAID-Hilfsteam im medizinischen Einsatz in Nepal nach dem Erdbeben vom 25. April 2015 (www.israaid.org). Foto: IsraAID

Verletzungen und Knochenbrüchen. Das Team führte 85 lebensrettende Operationen durch und half bei der Geburt von acht Babies. Auch medizinische Clowns aus Israel waren in Nepal im Einsatz, um junge Patienten aufzumuntern. Einer der Ärzte, die sich der humanitären Mission der IDF angeschlossen haben, ist Dr. Shree Krishna Kashichwa, der in Nepal geboren wurde und die letzten fünf Jahre zur Weiterbildung in Israel verbracht hat. „Israel leistet wunderbare Arbeit und ich

möchte Danke sagen im Namen der Nepalesen“, erklärte er. Dem schweren Erdbeben der Stärke 7,8 am 25. April und Nachbeben bis Mai 2015 sind mehr als 8 500 Menschen zum Opfer gefallen, etwa 11 000 wurden verwundet. Unter den Todesopfern ist auch ein 22-jähriger israelischer Staatsbürger. Israelische Rettungsteams waren in den letzten Jahren bei Katastrophen in der Welt wiederholt als Erste vor Ort, wie nach dem JahrhundertErdbeben im Januar 2010 in Haiti. •


Juni/Juli 2015

Israel Connect/Zeugen der Zeitzeugen

Israel Connect auf dem Willow Creek-Jugendkongress in Erfurt Vom 20. bis 22. März 2015 stand der alle zwei Jahre stattfindende Willow Creek-Jugendpluskongress in Erfurt auf dem Programm. Und wie vor zwei Jahren waren wir von Israel Connect wieder mit am Start. Kerstin Schade hatte sich spontan bereit erklärt, den Stand mitzubetreuen. Kerstin war 2013 auf einer Israel Connect-Reise als Teilnehmerin dabei und konnte sich gleich mit dem Anliegen von Israel Connect identifizieren, so dass sie an weiteren Treffen teilnahm und auch als Volontärin bei Zeugen der Zeitzeugen (siehe unten) aktiv wurde. So wie bei Kerstin dürfen wir es immer wieder erleben, wie unsere Reiseteilnehmer eng mit uns verbunden bleiben und sich in verschiedenen Bereichen einbringen. Der Kongress war mit ca. 4 000 jungen Leuten aus ganz Deutschland sehr gut besucht! In dem Ständebereich in einer der Messehallen gab es ein riesiges Angebot an Missionswerken, Bibelschulen und Jugendorganisationen, die sich teilweise sehr aufwändig und riesig präsentierten. Unser Stand war eher

bis 10. September 2015 sind noch Plätze frei! Wäre es nicht zum Beispiel für die ältere Generation eine wunderbare Geschenkidee, einem

lsraelaktuell

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jungen Menschen in der Verwandtschaft oder Bekanntschaft eine solche Reise zu ermöglichen? Wir glauben, dass eine solche Israel-Reise ein einschneidendes Erlebnis und ein Grundstein für die Liebe zu Gottes Volk sein kann. Ansgar Niehoff

Kerstin Schade an dem Stand von Christen an der Seite Israels/Israel Connect auf dem Willow Creek-Jugendkongress vom 20. bis 22. März 2015 in Erfurt.

einfach gehalten, jedoch konnten wir viele junge Leute mit unseren Flyern und mit einem Israel-Quiz erreichen. Beim Quiz konnten die Jugendlichen Grundlegendes über Israel und das jüdische Volk lernen und am Ende sogar ein paar original israelische Produkte gewinnen. Wir waren sehr froh zu sehen, dass fast

alle Jugendlichen sehr offen dem Thema Israel und Israelreise gegenüber waren und manche auch aktiv nachfragten. So konnten wir viele Flyer verteilen und über unsere Arbeit über die Reisen hinaus informieren. Apropos Reise: Für unsere Israel Connect-Reise vom 31. August

„Fest des Lebens“ in Israel Von Daniel Müller

Junge Christen feiern 70 Jahre nach Kriegsende mit Holocaust-Überlebenden Geschenke

Am 4. Mai 2015 traf unsere Gruppe, bestehend aus acht Reiseteilnehmern und Marina Rentschler, Leiterin des Projektes Zeugen der Zeitzeugen, im Ghetto Fighters Museum bei Akko ein. Es war unser Wunsch, gemeinsam mit HolocaustÜberlebenden ein „Fest des Lebens“ innerhalb der Israel Connect-Gebets-Reise zu feiern. Das Fest richtete Zeugen der Zeitzeugen aus, um die Freundschaften, die über Israel Connect und Zeugen der Zeitzeugen entstanden sind, feiern zu können. Gita Koifman, Leiterin der Association of Holocaust Survivors und „israelische Mama“ von Marina, kam mit rund 20 Überlebenden, die unserer Einladung folgten. Anna Kopaev, eine Gruppenleiterin des Museums, war unsere Gastgeberin. Vor der Feier ließen wir es uns nicht nehmen, das Museum zu erkunden. Schwerpunkte des Ghetto Fighters Museum sind der Widerstand und die Erlebnisse der Überlebenden. Weiterhin wird der Besucher durch den Aufbau der Ausstellungsräume in einen Dialog versetzt und nicht nur mit Fakten konfrontiert. Besonders bewegend waren für mich einzelne Zeichnungen der Überlebenden und ein Bereich, der den Holocaust für Kinder

Neben musikalischen, künstlerischen und kulinarischen Darbietungen war es uns ein Anliegen, den Überlebenden ein Geschenk zu überreichen. Als Geschenke dienten kleine weiße Stoffblumen als Anstecker für alle Überlebenden. In der russischen Kultur spielen Auszeichnungen eine große Rolle. Deshalb freuten sich die Beschenkten sehr.

Die gesamte Gruppe beim „Fest des Lebens“.

greifbar macht. Ein Satz, der uns als Gruppe prägte, war: „Wer Israel verstehen möchte, muss den Holocaust verstehen.“

Herzlichkeit, Freundlichkeit und Freude

Am Nachmittag trafen die ersten Überlebenden ein. Das Essen wur-

Die Reiseteilnehmerin Luise Seifert mit zwei Holocaust-Überlebenden beim „Fest des Lebens“. Foto: Parthena Mintza

de von Mitarbeitern des Museums bereitgestellt. Marina Rentschler, Natalja Part und drei Freiwillige begrüßten die Festversammlung. In der ersten Rede sprach Marina von der Wichtigkeit der Freundschaft zu Israel, auch wenn es einem nicht nur Freunde einbringt. Besonders betonte sie die Bedeutung auch von Freundschaften zur zweiten und dritten Generation von HolocaustÜberlebenden. Gita erklärte, dass der 8./9. Mai eine besondere Bedeutung für sie als Überlebende der Schoah hat. Für sie ist es ein Tag der Kraft und der Freiheit. So wie auch der Staat Israel der Inbegriff von Freiheit und Frieden für Holocaust-Überlebende ist. Nach der herzlichen Begrüßung gab es ein köstliches Buffet mit Nachtisch. Währenddessen spielte ein Gitarren-Duo russische und israelische Lieder. Zu jeder guten Feier in Israel gehört auch Tanz. Daher tanzten junge Deutsche mit Holo-

Foto: Parthena Mintza

caust-Überlebenden fröhlich und ausgelassen jüdische Kreistänze. So viel Herzlichkeit, Freundlichkeit und Freude hatte ich nicht erwartet! Darüber hinaus gab es auch einen Flaggentanz von Cäcilia und Alexander Dietze, zwei Mitarbeitern der Helping Hand Coalition.

Zum Abschluss zeigten wir einzelne ausgewählte Bilder in einer Präsentation. Es ist bemerkenswert, was Gott in den letzten Jahren in die Begegnungen zwischen HolocaustÜberlebenden und jungen Christen gelegt hat. Für mich selbst war es sehr bewegend, all die lieben Menschen kennenzulernen. Es ist eine große Freude zu sehen, wie Gott Herzen berührt und bewegt. Es ist Zeit, daheim in Deutschland davon zu erzählen, wie die Folgen des Holocaust auch die zweite und dritte Generation beeinflussen. - Am Israel Chai! Yeshuat Israel Chai! - Es lebe Israel! Der Retter Israels lebt! -

Alexander Dietze steckt einem Holocaust-Überlebenden eine Blume an. Foto: Parthena Mintza


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Impressum Israelaktuell.de informiert über das Land, das Volk und den Staat Israel und will das biblische Verständnis von Gottes Absichten mit Israel und dem jüdischen Volk fördern. Zugleich tritt diese Zeitung jedem Antisemitismus und Antizionismus entschieden entgegen und ruft alle Christen dazu auf, in Freundschaft und Liebe zum jüdischen Volk zu stehen, die Nation Israel in Wort und Tat sowie durch Gebet zu unterstützen, für die Einheit Jerusalems einzutreten, das Gedenken an den Holocaust wachzuhalten und notleidenden Holocaust-Überlebenden zu helfen. Herausgeber: Christen an der Seite Israels e. V. Ehlener Straße 1, 34289 Zierenberg Tel.: (0 56 06) 37 59 Fax: (0 56 06) 10 00 eMail: info@israelaktuell.de Internet: www.israelaktuell.de 1. Vorsitzender: Harald Eckert Schatzmeister: Dietmar Kern Geschäftsführer: Tobias Krämer Verwaltungsdirektor: Martin Lehmann Der Verein ist eingetragen beim Amtsgericht Kassel unter der VereinsregisterNr. VR 4149. Mit Freistellungsbescheid des Finanzamts Kassel vom 25.  3.  2015 ist der Verein als gemeinnützig und mildtätig anerkannt und berechtigt, Sammelbestätigungen über Geldzuwendungen auszustellen. Israelaktuell.de erscheint zweimonatlich und wird allen Interessenten unentgeltlich zugestellt. Die Empfänger der ­­­Zei­­­­­tung werden gebeten, dem Verein Christen an der Seite Israels e.V. zur Erfüllung seiner Aufgaben und auch zum Zeichen des eigenen Inte­resses an der Zeitung möglichst einmal jährlich oder öfter eine Spende ­zu­kom­men zu lassen.

Bankverbindungen: Christen an der Seite Israels e. V. IBAN: DE28 5205 0353 0140 0002 16 BIC: HELADEF1KAS Österreich: Christen an der Seite Israels –­Österreich IBAN: AT51 3266 7000 0023 5226 BIC: RLNWATWWPRB Schweiz: Postfinance 4040 Basel IBAN: CH80 0900 0000 4075 3256 6 BIC: POFICHBEXXX Redaktion/Satz/Layout von Israelaktuell.de: Harald Eckert (verantwortlich i. S. d. P.), Joachim Kudlek, Tobias Krämer, Martin Lehmann, Christfried Battenberg, Hans-Jürgen Krug, Dr. Wolfgang Schuler Druck: Druckzentrum Braunschweig Auflage: 25 000 Christen an der Seite Israels e. V. gehört zu der internationalen, überkonfessionellen und politisch unabhängigen Bewegung: Christians for Israel International President: Rev. Willem J. J. Glashouwer (info@c4israel.org) P.O.Box 1100, 3860 BC NIJKERK, The Netherlands; Patroonstraat 1, 3861 RN NIJKERK, The Netherlands Tel.: 0031–(0)33–24–588–24 Fax: 0031–(0)33–24–636–44 eMail: info@c4israel.org Internet: www.c4israel.org Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt mit der Meinung der ­Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Beiträge übernehmen wir keine Haftung. – ISSN 2194-0606

Beilagen in dieser Ausgabe: • Überweisungsträger (Informationen dazu Seite 8) • Info-Blatt der Israel Bonds

Juni/Juli 2015

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ISRAELREISE 1. bis 12. November 2015 Christen an der Seite Israels Veranstalter: SCUBA REISEN Flüge möglich ab: Berlin – Frankfurt/M. – München UNTERKÜNFTE IN ISRAEL Hotel Eshel Hashomron Ariel – Hotel Jerusalem Gold Jerusalem – Hotel Madison Nahariya – 11 Übernachtungen gesamt Preis pro Person im DZ/HP ab 35 zahlenden Teilnehmern: EUR 1679 Einzelzimmerzuschlag: EUR 479 Zuschlag für Flug ab/bis Frankfurt: EUR 30 Infos/Anmeldung: Delly Hezel, hezel@israelaktuell.de, Tel: (0 74 53) 9 58 08 47

Wenn Sie Israelaktuell.de regelmäßig erhalten möchten, unterstreichen Sie bitte das Wort Zeitung und tragen unten Ihre Adresse mit Telefon/ eMail ein. Der Bezug der zweimonatlich erscheinenden Zeitung ist unentgeltlich und ohne jede Verpflichtung. Wir würden uns allerdings sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit einmal pro Jahr oder öfter mit einer Spende unterstützen. Wenn Sie kein Interesse an der Zeitung mehr haben sollten, können Sie sie jederzeit abbestellen. Falls Sie auch unseren Freundesbrief erhalten möchten, unterstreichen Sie bitte oben das Wort Freundesbrief. Bitte in Druckschrift ausfüllen, ausschneiden und einsenden an: Christen an der Seite Israels e. V. , Ehlener Straße 1, 34289 Zierenberg, Fax: (0 56 06) 10 00

Vorname und Name

Straße und Hausnummer

Programmplanung: (Änderungen vorbehalten) 1. – 4. November Samaria • Tour durch Samaria mit Sondra Baras • Treffen mit Siedlern • Treffen mit David und Leah Ortiz, mess. Juden • Führung biblischer Garten mit Stiftshütte • Tour mit Tuvia 4. –9. November Jerusalem • Besuch in der Knesset • Vortrag im Jerusalem Center • Treffen mit Abgeordneten • Ölberg und Gartengrab • Altstadt und Neustadt • Schabbatfeier an der Klagemauer • Fahrt nach Kfar Aza, Nähe Gazastreifen • Besuch in Jericho bei Taysir Abu Saada, arab. Christ – www.seedsofhope.org 9. – 12. November Nahariya/Mittelmeer • Tagestour – Fahrt auf den Golan zur syrischen Grenze • Fahrt zum Kibbuz Malkia an der libanesischen Grenze • Treffen mit Soldaten • Baden im Mittelmeer • Treffen mit Holocaust-Überlebenden Allgemein: • tägliche Lehreinheit mit Harald Eckert • tägliche Anbetungs- und Gebetszeiten • wir planen etwa jeden zweiten Abend ein Programm anzubieten • in Jerusalem steht ein Nachmittag zur freien Verfügung Leitungsteam: Harald Eckert, Delly Hezel, Christine Jud, Markus Neumann

PLZ und Ort

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Israel-Vorträge Bei Interesse an Israel-Vorträgen, Israel-Tagen oder Israel-Abenden setzen Sie sich bitte zwecks Terminabsprache mit uns in Verbindung:

Christen an der Seite Israels

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Alle sollen sich von Herzen freuen, die den HERRN suchen. Psalm 105, 3b

Die nächste Ausgabe soll im August 2015 ­erscheinen. Aktuelle Informationen erhalten Sie auch auf unserer Internet-Seite

www.israelaktuell.de

Gebetsbrief und Gebetstreffen Christen an der Seite Israels gibt zweimonatlich einen Gebetsbrief heraus, der unter folgender eMail-Adresse angefordert werden kann: gebet@israelaktuell.de Betreff: ANMELDEN Auskünfte zu Israel-Gebetstreffen bei unserem Mitarbeiter Markus Neumann: neumann@israelaktuell.de


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