Israelaktuell.de - Ausgabe Nr. 86 - Feb 15/Mär 15

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Eine Publikation von:

Christen an der Seite Israels

lsraelaktuell.de

Nr. 86 – Februar/März 2015

www.israelaktuell.de

In dieser Ausgabe

Editorial

Nehmt einander an – die Jahreslosung 2015 und ihr Bezug zu Israel Seite 2

Liebe Leser! Bewegende Wochen liegen hinter uns. Der größere Teil der letzten 100 Tage des 70-Jahres-Gedenkens liegt noch vor uns. Wir haben viel Grund zu danken: 1) Für die überwältigende Resonanz auf das 100-Tage-Gebet. 2) Für die Kampagne „Auschwitz70“ am 27. 1. 2015 und das erfreuliche Engagement an über 50 Orten in Deutschland darauf. 3) Für die Gedenkveranstaltungen der „Initiative 27. Januar“ in Berlin und München mit insgesamt über 800 Teilnehmern. 4) Für die GPC-Gebetskonferenz (+ Konzert!) in Krakau und die wachsende Dynamik dieses weltweiten Gebetsaufrufes. 5) Für die dynamische Entwicklung beim „Marsch des Lebens“ in Bayern und Deutschland. Ich kann Ihnen nur Mut machen, wach zu prüfen, inwieweit Sie – evtl. mit Gleichgesinnten aus Ihrem Umfeld – diese letzten Wochen des 70-Jahres-Gedenkens persönlich und vor Ort nutzen können, sich für Gedenken an vergangenes Unrecht, für die christlich-jüdische Versöhnung und Verständigung und für christliche Solidarität mit den Holocaust-Überlebenden und mit Israel als Ganzes einsetzen wollen und können. Mit den besten Grüßen und Segenswünschen verbleibe ich,

Ihr/Euer Harald Eckert

Israel vor den Knessetwahlen am 17. März 2015 Seite 3 Harald Eckert vom JNF-KKL geehrt Seite 7 Spendenschwerpunkt: Speisungsprogramme für verarmte Israelis Seite 8 Geistliches Wort/ Gebetsanliegen Am 27. Januar 2015 fand in Krakau während der Global Prayer Call-Konferenz (mehr dazu im Bericht unten) ein Gedenkkonzert anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz statt. Zu dem Ereignis hatten die Europäische Koalition für Israel (ECI) und die Jüdische Gemeinde in Krakau eingeladen. Auf dem Foto v. l.: Harald Eckert, Tomas Sandell, David Harris, Tadeusz Jakubowicz, Tim Uppal und Wladyslaw Lizon. Mehr zum Gedenkkonzert im Dossier 70 Jahre nach Auschwitz, das dieser Ausgabe beiliegt. Foto: Martin Lehmann

70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz

100-Tage-Gebetsaktion und Global Prayer Call gestartet Am 27. Januar 2015, genau 70 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, hat die weltweite Gebetsinitiative Global Prayer Call 2015 begonnen. In Deutschland läuft parallel dazu bis zum 70. Jahrestag des Weltkriegsendes in Europa am 8. Mai 2015 die 100-tägige Gebetsaktion „gedenken-umkehren-beten!“ Wer noch nicht teilnimmt, kann das Gebetsheft zu dieser Aktion bestellen und sich ebenfalls noch beteiligen.

Von Joachim Kudlek Die Zeit vom 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 2015 bis zum 70. Jahrestag des Weltkriegsendes am 8. Mai 2015 markiert ein historisches Zeitfenster, das es nie wieder geben wird und das in

Frei für postalische Zwecke

besonderer Weise genutzt werden sollte – für das Gedenken und Beten im Geiste des Propheten Daniel. In dieser Zeit sollen möglichst viele Gebetsveranstaltungen in möglichst vielen Ländern durchgeführt werden, um für Israel, für die Völker und ihr Verhältnis zu Israel sowie für

Marsch des Lebens nach Auschwitz – Auftakt für weitere Märsche bis Mai 2015

Am 17. Januar 1945 begann mit den Todesmärschen in Auschwitz das letzte grauenhafte Kapitel des Holocaust. 70 Jahre später, am 17. und 18. Januar 2015, liefen rund 500 Polen und Deutsche gemeinsam auf den historischen Todesrouten: für Erinnerung, Versöhnung und für Israel – gegen Antisemitismus und Hass. Der Marsch von Gleiwitz nach Auschwitz (Foto) war der Auftakt für über 30 weitere Märsche des Lebens, die bis Mai 2015 im Gedenken an die Todesmärsche in Deutschland und Österreich stattfinden werden. Mehr dazu Seite 6

die christliche Gemeinde weltweit zu beten. Dahinter steht die Überzeugung, dass es für die Nationen aus biblischer Sicht von entscheidender Bedeutung ist, welche Haltung sie gegenüber Israel einnehmen (Sacharja 14, Joel 4, Matthäus 25, 31–46 u. a.). Der Global Prayer Call 2015 ist mit der internationalen Leiter- und Gebetskonferenz in Krakau und Auschwitz vom 25. bis 29. Januar 2015 gestartet. Rund 300 Teilnehmer aus mehr als 20 Ländern aus vier Kontinenten kamen zusammen, um die 100-tägige Gebetsaktion zu eröffnen.

Gebetsheft noch erhältlich

In Deutschland haben christliche Werke für die Zeit vom 27. Januar bis zum 8. Mai 2015 zur 100-Tage-Aktion „gedenken-umkehren-beten!“ aufgerufen. Zu dieser Initiative ist ein Gebetsheft herausgegeben worden, das von vielen Israelfreunden bestellt worden ist und als geistlicher Impuls-Leitfaden für die 100 Tage genutzt wird. Das Heft ist aufgrund der erfreulich hohen Nachfrage bereits zweimal nachgedruckt worden und kann bei Christen an der Seite Israels bestellt werden (unentgeltlich, aber mit der Bitte um eine Spende für die Herstellungskosten). Außerdem ist am 27. Januar 2015 in Gedenkveranstaltungen, unter anderem in München und Berlin, an die Befreiung des nationalsozialistischen Vernichtungslagers Auschwitz vor 70 Jahren gedacht worden. Mehr dazu in unserem Dossier 70 Jahre nach Auschwitz, das dieser Ausgabe beiliegt.

Israel aktuell

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Juden in der Ukraine/Alijah

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Marsch des Lebens

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„Natürlich für Israel Kongress“/ Verschiedenes 7 Hilfsprojekte/Spendenschwerpunkt

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Israel-Produkte/Medien

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Neues vom Projekt „Opfer von Krieg und Terror“ 10 Israel Connect/Zeugen der Zeitzeugen

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Termine/Impressum/ Verschiedenes

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Dossier: 70 Jahre nach Auschwitz

Termine Konferenz der Versöhnung – Zur Unrechtsgeschichte in der Pfalz

Sonntag, 8. März 2015 Diakonissen-Mutterhaus Mehr dazu Seite 12 Lachen

Lehr- und Gebetsreise nach Israel 10.–22. Mai 2015 Anmeldeschluss: 5. März 2015

Mehr dazu Seite 12

Märsche des Lebens März bis Mai 2015 Mehr dazu Seite 6

Israel Connect-Reisen für junge Erwachsene 2015 18. 5.–31. 5. 2015 31. 8.–10. 9. 2015

Mehr dazu Seite 11

DAS CSI-KALEIDOSKOP Christen an der Seite Israels (CSI) bietet kostenlos ein neues Medienprodukt an: Das CSI-Kaleidoskop. Anmeldung über unsere Webseite www.israelaktuell.de


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Geistliches Wort/Gebetsanliegen lsraelaktuell

Von Tobias Krämer

„Nehmt einander an“ – die Jahreslosung 2015 und ihr Bezug zu Israel

„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ (Römer 15, 7) tus um der Wahrheit Gottes willen diese Gefahr abzuwenden: „Christus muss man lesen: Christus wurde ein „Nehmt einander an!“ Man kann diesen Satz als einfachen Aufruf lesen im Sinne von: „Seid friedlich, lasst es gut sein, regt euch nicht so auf!“ Dann schlichtet jemand kleinliche Streitereien des Alltags, die es nicht lohnt, ausgetragen zu werden. Doch der Vergleich „wie Christus euch angenommen hat“ zeigt, dass es hier um mehr geht. Unsere Annahme soll der von Jesus entsprechen. Die Annahme Jesu aber erfolgt vorbehaltlos und ohne Abstriche. Jesus nimmt alle Menschen an und er nimmt sie ganz an. Mit all ihren Ecken und Kanten, mit ihren Widerwärtigkeiten und ihren Sünden. Er nimmt sie mit dem an, was ihm widerstrebt, er nimmt an, was er eigentlich ablehnt. Das aber nicht widerwillig, sondern von Herzen, aus aufrichtiger Liebe. „Nehmt einander an“ meint also, den anderen ohne Abstriche zu akzeptieren, zu lieben und zu achten – und auch die Seiten anzunehmen, die man als unannehmbar empfindet. Man sieht schnell: Es ist eine Lebensaufgabe, diese Form der Annahme zu lernen. Nun wird diese Aufforderung auf interessante Weise begründet (Römer 15, 8f ): „(8a) Denn ich sage, dass Chris-

ein Diener der Beschneidung geworden ist, (8b) nämlich um die Verheißungen an die Väter zu bestätigen, (9a) sodass die Heiden aufgrund der Barmherzigkeit Gott preisen.“ Christen sollen einander annehmen, wie Christus sie angenommen hat. Warum? Weil Christus „ein Diener der Beschneidung“ geworden ist, weil er sich also für die Juden und ihren Bund mit Gott verwendet hat (8a). Das wiederum dient offenbar allen Menschen: Den Juden, denn so werden die Väterverheißungen bestätigt (8b). Und den Heiden, denn so finden sie in das Lob Gottes hinein (9a). Der Dienst Jesu an den Juden dient also allen und so hat Jesus auch alle angenommen. Dass hier ausgerechnet Juden und Heiden erwähnt werden, dürfte aber noch einen weiteren Grund haben. In der römischen Gemeinde gab es wohl den Konflikt, dass Christusgläubige aus jüdischem, gesetzestreuem Hintergrund die Freiheit heidenchristlicher Kreise kritisiert haben. Beide Gruppen lehnten sich gegenseitig ab. Die einen aufgrund zu großer „Gesetzlichkeit“, die anderen aufgrund von zu ausgeprägtem „Liberalismus“. Gegenseitige Ablehnung aber ist eine Gefahr für die Gemeinde. Deshalb mahnt Paulus,

hat euch doch alle angenommen, Juden wie Heiden. Nehmt also auch ihr einander an!“

Es besteht kein Zweifel daran, dass Paulus mit der Mahnung, einander anzunehmen, die Gemeinde in Rom im Blick hat. Denn an sie richtet sich der Römerbrief. Dennoch scheut Paulus sich nicht, über den Gemeinderahmen hinauszugehen und ganz allgemein die Juden, die Heiden und ihre Konflikte miteinander anzusprechen (Römer 2, 1 + 17ff; 11, 17ff ). Ablehnung fand scheinbar nicht nur innergemeindlich statt, die Front Juden – Heiden gab es auch außergemeindlich. Aus dieser Perspektive lohnt sich ein zweiter Blick auf unseren Text: Kann die Jahreslosung indirekt auch für Menschen gelten, die nicht an Jesus glauben? Sollten auch sie aufgefordert sein, sich gegenseitig anzunehmen – vorbehaltlos und ohne Abstriche? Zunächst fällt auf, dass in Römer 15, 8f zwar der Dienst Christi beschrieben wird („Diener der Beschneidung“), dass aber tatsächlich nicht von Christusgläubigen die Rede ist. Paulus spricht von der „Beschneidung“ (das meint die Juden insgesamt; 8a) und er spricht von den Heiden (nicht von Heidenchristen; 9a). Aus dieser Perspektive

Diener des Volkes der Juden und im Zuge dessen auch der gesamten Heidenwelt, nicht nur der Christusgläubigen. Wie muss man sich das vorstellen? Der Dienst Jesu geschieht hier exklusiv an den Juden. Das wird klar gesagt (8a). Er besteht darin, „die Verheißungen an die Väter zu bestätigen“ (8b). Offenbar alle Verheißungen, von Abraham angefangen über David bis hin zu den großen Zusagen der äußeren und inneren Wiederherstellung Israels bei den Propheten. Das gesamte Spektrum alttestamentlicher Verheißungen an Israel wird durch Christus bestätigt, also realisiert. Das ist eine Aussage von ungeheurer Tragweite! Von daher ist es absurd, wenn sich Heidenchristen Juden gegenüber rühmen (Römer 11, 17ff ). Solche Christen haben den Dienst Jesu – seinen Dienst an der „Beschneidung“ – gar nicht verstanden. Dennoch bleiben die Heiden nicht außen vor. Sie werden in den Lobpreis Gottes einstimmen und zwar „aufgrund der Barmherzigkeit“ (9a). Wie ist das gemeint? Preisen die Heiden Gott aufgrund eigener Erfahrungen mit der Barmherzigkeit Gottes? Das liegt zunächst nahe. Bezieht man diese Aussage aber auf

Staatspräsident empfängt christliche Würdenträger Israels Staatspräsident Reuven Rivlin (auf dem Foto sitzend in der Mitte) hat am 30. Dezember 2014 christliche Würdenträger zum alljährlichen Neujahrsempfang in seiner Residenz begrüßt. An dem Treffen nahmen neun Oberhäupter verschiedener Konfessionen in Israel und weitere Gemeindemitglieder teil. Staatspräsident Rivlin sagte u.  a.: „Wie wir wissen, sind wir alle als Ebenbilder Gottes geschaffen. Wie der Prophet Malachi schreibt: ‚Haben wir nicht alle einen Vater? Hat nicht ein Gott uns alle geschaffen?‘  Wir werden weiterhin miteinander leben und Brücken des Friedens bauen, hier, im Land unserer Väter. Mögen wir alle, Christen, Muslime, Juden, Kinder Abrahams, gemeinsam mit all jenen, die anderen Glaubensrichtungen angehören, die Erfüllung der Vision des Propheten Jesaja erleben, dass ‚nicht hebt Volk wider Volk ein Schwert, sie lernen nicht mehr Krieg‘.“ Foto: Kobi Gideon/GPO

Februar/März 2015

den Teilvers davor (Dienst Jesu an den Juden), dann könnte man auch zu einem anderen Schluss kommen. Nämlich zu dem, dass die Heiden Gott preisen angesichts der Barmherzigkeit, die Gott an den Juden übt. Das würde heißen: Die Heiden sehen, wie Gott Israel seine Verheißungen erfüllt (8b), sind darüber begeistert und preisen Gott (9a)! Diese Auslegung ist ungewohnt, doch passt sie gut zum Schriftbeweis im folgenden Vers: „Seid fröhlich, ihr Nationen, mit seinem Volk!“ (Römer 15, 10) Will sagen:„Freut euch, ihr Heiden, über die Barmherzigkeit, die Gott an Israel übt, freut euch mit Israel!“ Eine erstaunliche Perspektive. Dieser Gedanke könnte für das deutsche Volk von großer Bedeutung sein. Es kann einen nämlich durchaus ins Staunen bringen, wenn man sieht, dass in Folge des Holocaust in Israel wieder eine „nationale Heimstätte für das jüdische Volk“ errichtet wurde (Balfour-Deklaration). Hier ist es geradezu mit Händen zu greifen, dass der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs mit seinem Volk ist, ihm bis zum heutigen Tag treu geblieben ist und nun seine uralten Verheißungen realisiert. Das ist durchaus ein Grund, Gott zu preisen! Vor allem für uns Deutsche. Doch kann dieser Lobpreis nur dort entstehen, wo die Wiederherstellung Israels als Wirken Gottes verstanden wird. Und hier sind die Christen gefragt. Sie haben die Aufgabe, die Wiederherstellung Israels weltweit als Gottes Erfüllung von Verheißungen zu deuten, zu verkündigen, ja zu proklamieren. Das können nur sie leisten, niemand sonst. Dazu forderte schon Jeremia auf: „Höret, ihr Völker, des Herrn Wort und verkündet's fern auf den Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, der wird's auch wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde.“ (Jeremia 31, 10) Wo dies auf überzeugende Weise geschieht, wird das Lob Gottes unter den Heiden gemehrt. Doch wer befolgt diese Anweisung? Folgt man der Spur, dass Paulus in Römer 15, 8f die ganze Menschheit im Blick hat, nicht nur Christusgläubige, dann kann auch die Jahreslosung universal verstanden werden. Als Hinweis, dass alle gut daran tun, einander als Menschen anzunehmen. Als heilsames Lebensprinzip für jedermann. Als wegweisendes Wort, das leicht zu verstehen ist, und als Universalschlüssel zu einem gesunden Miteinander, wo immer Menschen beisammen sind: „Nehmt einander an!“ •

Aktuelle Gebetsanliegen für Israel Februar – März 2015 / Schewat – Adar 5775 Lobe den HERRN meine Seele und vergiss nicht, was Er Dir Gutes getan hat. (Psalm 103, 2)

Dank

•      Für allen Segen, alle Hilfe, Bewah-

rung, Versorgung und Ermutigung im vergangenen Jahr. •      Für alles, was wir für Israel tun konnten – materiell, geistlich und auf der Ebene der Informationsarbeit und Solidarität. •      Für den reich gesegneten Start des Global Prayer Call (GPC) mit der Konferenz in Krakau und für die 100Tage-Gebetsaktion vom 27. Januar bis zum 8. Mai 2015 sowie für die große Beteiligung an diesen Gebetsinitiativen und die große Nachfrage nach den Gebetsheften.

Global Prayer Call 2015 – 100-Tage-Gebetsaktion

•      Lasst uns weiter dafür beten, dass

sich viele betende Christen weltweit dem Global Prayer Call und in den deutschsprachigen Ländern der 100- Tage-Gebetsaktion anschließen und dabei intensiv für Israel, für ihr jeweiliges Volk und die Beziehung ihres Landes zu Israel beten (siehe Dossier in dieser Ausgabe); •        lasst uns auch besonders für die abschließende GPC-Konferenz in Jerusalem beten; •        lasst uns dafür beten, dass viele Israelfreunde durch das 100-TageGebetsheft zum beständigen Gebet für Israel auch über die 100 Tage hinaus ermutigt und in ihrer Haltung gestärkt werden.

Holocaust-Überlebende

Wir sind dankbar für den Aktionstag „Auschwitz70“ der „Aktion Würde und Versöhnung“ am 27. Januar 2015, bei dem in Deutschland bundesweit auf die Not der rund 45 000 in Armut lebenden Holocaust-Überlebenden in Israel aufmerksam gemacht und um Unterstützung für die Betroffenen aufgerufen wurde. Christen an der Seite Israels hat zur Zeit rund 800 Projekt-Paten für notleidende Holocaust-Überlebende in Israel und möchte diese Zahl weiter erhöhen (mehr dazu Seite 8 und im Dossier). •        Lasst uns dafür beten, dass alle rund 180 000 Holocaust-Überlebenden in Israel ihren Lebensabend in Frieden, in materiell gesicherten Ver-

hältnissen und in Würde verbringen können und die Zahl der ProjektPaten für die 45 000 notleidenden Überlebenden weiter steigt.

Israel und seine Nachbarn

•      Lasst uns dafür beten, dass es an den Grenzen Israels ruhig bleibt (Libanon, Syrien, Gaza) und sowohl die Sicherheitskräfte als auch die dort lebende Bevölkerung vor Angriffen verschont bleiben; •      dass der Iran keine Atomwaffen bauen kann, die nicht nur Israel, sondern auch Europa existenziell bedrohen würden.

Parlamentswahlen in Israel

•      Lasst uns dafür beten, dass

bei den Wahlen zum israelischen Parla-

ment am 17. März 2015 diejenigen Parteien und Kandidaten gewählt werden, mit denen eine gute Regierung gebildet werden und Gott Seine Pläne mit dem Volk und Staat Israel nach Seinem Willen weiterführen kann.

Märsche des Lebens

In den nächsten Wochen und Monaten finden weitere Märsche des Lebens im Gedenken an die Opfer der NS-Judenverfolgung und des Holocaust sowie als Zeichen der Solidarität mit Israel statt (siehe Seite 6). •        Lasst uns für alle Vorbereitungen, für eine breite Beteiligung und einen guten Verlauf der Märsche beten und dass noch weitere Märsche geplant werden. Joachim Kudlek


Israel aktuell

lsraelaktuell

Februar/März 2015

Israelische Neuwahlen am 17. März 2015 Netanjahu will zum vierten Mal Premier werden – Neue Parteien

Neue Parteien und Bündnisse

Zu den Knessetwahlen am 17. März sind auch einige neue Parteien gegründet worden. So hat zum Beispiel der frühere Likud-Minister

Israel und die Welt

Kanadischer Außenminister: „Wir stehen neben Israel“

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist erneut zum Vorsitzenden der konservativen LikudPartei gewählt worden. Seinen Anhängern versprach er einen Sieg bei den Wahlen zum israelischen Parlament (Knesset) am 17. März 2015. Netanjahu konnte gut 75 Prozent der Stimmen auf sich verbuchen, berichteten israelische Medien am 1. Januar 2014. Danny Danon, sein einziger Herausforderer, kam auf 19 Prozent. 6 Prozent enthielten sich. Die mehr als 95 000 Mitglieder der Partei hatten auch über eine Liste für die Wahl im März abgestimmt. Der Parlamentspräsident Juli Edelstein, Innenminister Gilad Erdan und Verkehrsminister Israel Katz sowie die Abgeordnete Miri Regev und Energieminister Silvan Schalom kamen dabei auf die vorderen Plätze. Netanjahu versprach seiner Partei einen Wahlsieg und erklärte bei seiner Siegesrede in Tel Aviv, zum vierten Mal Ministerpräsident zu werden.

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Oppositionsführer Jitzhak Herzog (Arbeitspartei, Mitte) am 25. Januar 2015 bei einer Partei-Veranstaltung im Vorfeld der Knessetwahlen am 17. März. Links neben ihm Zippi Livni, die frühere Justizministerin und Vorsitzende der HaTnuahPartei. Für die Knessetwahlen haben sich die Arbeitspartei und HaTnuah auf einer gemeinsamen Liste zusammengeschlossen. Foto: Tomer Neuberg/Flash90

Mosche Kahlon nach fast zweijähriger politischer Abstinenz die neue Partei „Kulanu“ (Wir alle) gegründet. Kahlon hat angekündigt, eine Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den Palästinensern zu unterstützen. Regierungschef Netanjahu hat er wegen dessen Beziehungen zur Welt kritisiert. „Ich und meine Freunde werden keine Gelegenheit für Frieden verpassen“, sagte Kahlon. Die aktuelle Situation in Israel bezeichnet er als „politische Notlage“. Umfragen sagen der neuen Partei

derzeit 10 bis 13 der 120 KnessetSitze bei den bevorstehenden Wahlen voraus. Auch gibt es neue Parteienbündnisse. So haben die Arbeitspartei mit Oppositionsführer Jitzhak Herzog und die HaTnuah-Partei unter Führung von Zippi Livni eine gemeinsame Liste gebildet (siehe Foto oben). Als Reaktion auf die Erhöhung der Sperrklausel, die jetzt bei 3,25 Prozent liegt, treten auch vier arabische Parteien mit einer gemeinsamen Liste an. (Redaktion/Israelnetz)

Kanada steht Seite an Seite neben Israel. Das hat der kanadische Außenminister John Baird am 18. Januar 2015 gegenüber dem israelischen Staatspräsidenten Reuven Rivlin versichert. Beim Treffen der beiden Politiker in Jerusalem standen die Vorermittlungen des Weltstrafgerichtshofes gegen den jüdischen Staat im Mittelpunkt. Rivlin erklärte vor Journalisten: „Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft ist zutiefst ironisch, sie ehrt den Terror und lästert das Völkerrecht. Der Staat Israel ist den höchsten Standards des Völkerrechts verpflichtet. In der gegenwärtigen Situation werden Terror-Organisationen nicht zur Rechenschaft gezogen und befinden sich in einer Win-Win-Situation – indem sie entweder Israels Bürger terrorisieren oder Anträge gegen Israel stellen, wenn es seine Bürger verteidigt. Es ist Aufgabe des Völkerrechts zu klären, was ein Staat tun kann, um seine Bürger vor Terrorismus zu verteidigen.“ Baird erklärte: Israel und Kanada teilten dieselben Werte. Das habe die Beziehungen grundsolide gemacht. „Der Kampf gegen den Terrorismus ist ein bedeutender Kampf unserer Generation, und viel zu oft stehen der Staat Israel und das jüdische Volk an der Front dieses Kampfes. Wir stehen nicht hinter Ihnen, wir stehen Schulter an Schulter neben und zu ihnen. Wenn in Kanada 10 000 Raketen auf zivile Ziele gefeuert würden, dann hätte das kanadische Volk eine einfache Erwartung an seine Regierung – dass sie dafür sorgt, dass es aufhört. Staaten haben nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, ihre Bürger zu beschützen.“ Im Blick auf die Vorermittlungen erklärte der kanadische Außenminister: „Beim Gericht der internationalen Meinungen wurde Israel bereits eine Hand fest hinter den Rücken gebunden. Wir werden der internationalen Gemeinschaft nicht erlauben, auch noch die andere Hand zu fesseln.“ Im Gespräch mit seinem israelischen Amtskollegen Avigdor Lieberman nannte Baird die Eröffnung der Vorermittlungen durch den Weltstrafgerichtshof „zutiefst bedauerlich“. Unterdessen steht Baird bei Palästinensern für seine „pro-israelische Haltung“ in der Kritik. (Israelnetz)

Netanjahu nach Hisbollah-Angriff: Iran will Terrorismus in die ganze Welt exportieren Der Iran stecke hinter dem Angriff auf Israels Nordgrenze am 28. Januar 2015 und die internationale Gemeinschaft müsse die Islamische Republik dafür zur Verantwortung ziehen. Diese Meinung hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am 1. Februar 2015 im Gespräch mit UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon vertreten. Im Libanon stationierte UN-Soldaten versagten beim Bemühen, über den Waffenschmuggel in den Süden des Landes zu berichten, kritisiert Netanjahu. Die Vereinten Nationen scheiterten zudem, die Resolution 1701 umzusetzen. Das 2006 einstimmig vom Sicherheitsrat erlassene Dokument ruft zur Entwaffnung aller Gruppen im Südlibanon auf, inklusive der Hisbollah. Zudem sollten alle bewaffneten Truppen aus dem Gebiet verbannt werden, bis auf die Soldaten der Interimstruppe der Vereinten Nationen in Libanon (UNIFIL) sowie die libanesische Armee. Diese zwei Bestimmungen seien nie umgesetzt worden. Der israelische Premier sagte, dass die internationale Gemeinschaft die Bemühungen des Irans, „den Terrorismus in die ganze Welt zu exportieren“, ignoriere. Netanjahu beschuldigte Teheran, hinter dem Angriff am 28. Januar 2015 an der israelisch-libanesischen Grenze zu stecken. Zwei israelische Soldaten und ein spanischer UNO-Soldat waren dabei getötet worden. Die schiitische Hisbollah-Miliz hatte Israel vom Südlibanon aus angegriffen. Dieser Angriff steht im Kontext verschärfter Spannungen an der Nordgrenze Israels. Laut Hisbollah handelte es sich um einen Racheakt für den Angriff auf einen ihrer Fahrzeug-Konvois zwei Wochen zuvor. Bei dem Angriff wurden sechs Kämpfer sowie ein iranischer Armeegeneral getötet.

Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin (rechts) und der kanadische Außenminister John Baird am 18. Januar 2015 in Jerusalem. Foto: Mark Neyman/GPO

Historische UN-Konferenz zu Antisemitismus Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am 30. Januar 2015 im RambamKrankenhaus in Haifa beim Besuch eines der Soldaten, die beim HisbollahAngriff zwei Tage zuvor verletzt wurden; zwei seiner Kameraden waren durch den Beschuss getötet worden. Foto: Amos Ben Gershom/GPO

Antiisraelische Hetze des Iran

Unterdessen weist das Bündnis STOP  THE  BOMB auf die antiisraelische Propaganda des iranischen Regimes hin. So heißt es etwa in einer Rede des iranischen geistlichen Führers Ali Khamenei vom Dezember 2014: „Von Anfang an hat die Regierung der Islamischen Republik … Feindschaft gezeigt gegen das zionis-

tische Regime. Diese Politik hat sich bis heute fortgesetzt. … Wir halfen der Hisbollah im Libanon, die eine schiitische Gruppe ist, in der gleichen Weise, wie wir der Hamas und dem Islamischen Dschihad geholfen haben, und wir werden es auch weiterhin tun ... Ich kündige an ..., dass die Westbank wie Gaza bewaffnet werden sollte“. (Israelnetz/STOP THE BOMB)

Israelische Armeeeinheiten am 28. Januar 2015 an der Grenze zum Libanon. Foto: Basal Awidat/Flash90

Die Vereinten Nationen haben am 22. Januar 2015 in New York Geschichte geschrieben: Erstmals seit ihrer Gründung vor fast 70 Jahren befassten sie sich in einer Sondersitzung mit dem Thema Antisemitismus. Doch ein Wermutstropfen bleibt – nur etwa die Hälfte der 193 UN-Mitglieder nahm an der Konferenz teil. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon war per Videoübertragung zugeschaltet. Er betonte: „Im Laufe der Jahrhunderte und auf der ganzen Welt wurden Juden vertrieben, geschlagen, gedemütigt und ermordet. Nur weil sie Juden waren. Die größte Monstrosität des Antisemitismus war der Holocaust . Die Vereinten Nationen wurden auch dafür gegründet, damit sich so etwas nicht wiederholt.“ Ban warnte: Unzufriedenheit mit Israels Politik dürfe nicht als Entschuldigung für Angriffe gegen Juden genutzt werden. Da die Konferenz eine informelle war, konnten die Teilnehmer keine Entscheidungen treffen, verfassten aber eine gemeinsame Erklärung. 40 Staaten haben das Dokument unterzeichnet, in dem es unter anderem heißt: „Die Vereinten Nationen müssen vorangehen und eine entscheidende Rolle spielen bei der Bekämpfung von Antisemitismus, Intoleranz, Diskriminierung und Gewalt aufgrund einer Religion. Es ist eine moralische Pflicht für diese Institution, Regierungen weltweit aufzurufen, Toleranz und gegenseitigen Respekt in ihren Gesellschaften zu fördern.“ Alle 193 UN-Mitgliedsstaaten werden aufgefordert, jegliche Form von Antisemitismus abzulehnen. Besonderer Dank an Deutschland, Kanada und Frankreich Israels UN-Botschafter Ron Prosor dankte in seiner Rede für das Zustandekommen der Konferenz. Besonderen Dank brachte er Kanada, Frankreich und Deutschland entgegen, die durch Staatsminister vertreten waren. Der Diplomat betonte: „Europa wird getestet. Wir brauchen keine weiteren Denkmäler, die an die Juden erinnern, die in Europa ermordet werden. Wir brauchen eine starke und dauerhafte Verpflichtung, um Juden zu schützen, die in Europa leben. “ (Israelnetz/Dana Nowak)


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Israel aktuell lsraelaktuell

3,3 Millionen Touristen im Jahr 2014 Rund 3,3 Millionen Touristen sind im vergangenen Jahr nach Israel gekommen. Das sind etwa so viele wie im Rekordjahr 2013. Die USA, Russland, Frankreich und Deutschland stehen an der Spitze der Herkunftsländer. Der israelische Tourismusminister Usi Landau äußerte sich nach Bekanntgabe der Zahlen erfreut: „Dieses Jahr, trotz der Militäroperation ‚Starker Fels‘, haben wir die gleiche Anzahl an Touristen und Hotelübernachtungen erreicht.“ Jerusalem blieb auch 2014 das beliebteste Reiseziel in Israel. 82 Prozent der Touristen besuchten die Stadt. Tel Aviv-Jaffa ist mit 67 Prozent auf dem zweiten Platz. Danach folgen die Gegend des Toten Meeres (54), Tiberias mit dem See Genezareth (38) und Galiläa (34). Zu den am häufigsten besuchten Stätten gehören die Klagemauer (74), das jüdische Viertel der Jerusalemer Altstadt (68) und die Grabeskirche (59). Hinzu kommen die Via Dolorosa (53) sowie der Ölberg (52). Die Tourismusindustrie brachte der israelischen Wirtschaft umgerechnet ca. 8,7 Milliarden € ein. In dieser Branche sind rund 200 000 Personen beschäftigt, sechs Prozent der israelischen Arbeitnehmer. (Israelnetz)

In der Advents- oder Weihnachtszeit feiert das jüdische Volk Chanukkah, das Fest der Tempelweihe. Juden in aller Welt erinnern sich ab dem 25. Tag des jüdischen Monats Kislew acht Tage lang an den erfolgreichen Aufstand der gläubigen Juden gegen die Hellenisten im Jahre 165 v. Chr. und die Neueinweihung des Jerusalemer Tempels.

Durch den Unterschied zwischen dem gregorianischen und dem jüdischen Kalender schwankt die Chanukkah-Zeit zwischen Ende November und Anfang Nr. Januar. In dieTouristenattraktion 1 in Israel: Jerusalem mit dem Tempelberg und der Klagemauer/Westmauer.

Foto: Nati Shohat/Flash90

EU: „Palästina“ erst nach Friedensverhandlungen Eine sofortige Legitimation eines palästinensischen Staates wird es nicht geben. Das hat das EU-Parlament am 17. Dezember 2014 entschieden. Die Existenz eines eigenständigen Staates muss an erfolgreiche Friedensverhandlungen geknüpft sein. Das EU-Parlament wird einen unabhängigen palästinensischen Staat erst nach erfolgreichen Friedensgesprächen im Nahen Osten anerkennen. Im Prinzip unterstütze das Parlament eine Zweistaatenlösung. Diese müsse aber Hand in Hand mit Verhandlungen gehen. Gleichzeitig bekräftigten die Politiker die Auffassung, dass die israelischen Siedlungen „völkerrechtswidrig“ seien. Die Grünen hatten eine bedingungslose Anerkennung gefordert. Die Christdemokraten wollten diesen Schritt erst nach Friedensverhandlungen gehen. Ob ein palästinensischer Staat anerkannt wird oder nicht, bleibt den einzelnen Landesregierungen überlassen. (Israelnetz)

EU will Hamas wieder auf Terrorliste Die Europäische Union will Einspruch gegen den Gerichtsentscheid erheben, die Hamas aus Verfahrensgründen von der Terrorliste zu streichen. Israel begrüßte den Vorstoß. Am 19. Januar 2015 kamen die Außenminister der 28 EU-Staaten in Brüssel zusammen – unter anderem, um über gemeinsame Möglichkeiten der Terrorabwehr zu beraten. Dabei sprachen sie auch über das Urteil des Europäischen Gerichtes vom Dezember, nach dem die Hamas von der Liste der Terrorgruppen zu streichen sei. Nach Angaben von EUSprecherin Susanne Kiefer einigten sich die Minister darauf, hiergegen Einspruch zu erheben. Das Gericht hatte hierfür eine dreimonatige Frist eingeräumt. (Israelnetz)

Israelis verklagen palästinensischen Premier Das israelische Rechtszentrum „Schurat HaDin“ hat am 5. Januar 2015 Klage beim Internationalen Strafgerichtshof gegen drei Führer der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) eingereicht – unter anderem gegen Premierminister Rami Hamdallah. Mit der Klage gegen Premier Hamdallah, den Geheimdienstchef Madsched Faradsch und den Fatah-Politiker Dschibril Radschub reagiert „Schurat HaDin“ auf das Beitrittsgesuch der PA beim Internationalen Strafgerichtshof. Das Rechtszentrum wirft den drei palästinensischen Vertretern unter anderem Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen an Palästinensern und israelischen Zivilisten vor. Beim Internationalen Strafgerichtshof liegen von Seiten des Rechtszentrums bereits Klagen gegen den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas und Hamas-Führer Chaled Masch‘al vor. Nitsana Darschan-Leitner, Vorsitzende und Gründerin von „Schurat HaDin“, erklärte dazu laut der Times of Israel: „Abbas und seine Freunde in den Terror-Organisationen glauben, dass die Gerichte als Waffe gegen Israel benutzt werden können, während die palästinensische Führung zur gleichen Zeit ungestraft Verbrechen an ihrem eigenen Volk und an israelischen Zivilisten begeht.“ Die PA und die Hamas müssten verstehen, dass der Internationale Strafgerichtshof ein zweischneidiges Schwert sei, erklärte Darschan-Leitner. „Jahre von Mord, Terror und Hetze werden jetzt den Staatsanwälten zur Untersuchung vorgelegt.“ (Israelnetz)

Februar/März 2015

Reaktion auf Antisemitismus in Europa: Einwanderung nach Israel soll gefördert werden Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am 11. Januar 2015 in Paris am Trauermarsch für die Opfer der Anschläge am 7. und 9. Januar 2015 teilgenommen. Bei den Terrorangriffen auf die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ und auf einen koscheren Supermarkt kamen insgesamt 17 Menschen ums Leben, unter ihnen vier jüdische Männer. Nach dem Marsch sagte Netanjahu: „Ich bin jetzt mit den politischen Führern der Welt in einer Reihe gegangen, um zu zeigen, dass wir uns gegen den Terror vereinen. Ich habe ihnen gesagt, dass Terrorismus, jeder Terrorismus, bis zum Ende bekämpft werden muss.“ Bereits am 10. Januar 2015 hatte Netanjahu nach Gesprächen mit dem französischen Präsidenten François Hollande und dem französischen Premier Manuel Valls u.   a. erklärt: „Diese Anschläge in Paris sind die Fortführung des Krieges des extremistischen Islam gegen unsere freie Zivilisation, im Westen, in der gesamten modernen Welt und auch in den gemäßigten arabischen Staaten und Gesellschaften in der islamischen Welt. Dies ist eine Welle von Terrorismus, die ein weltweites Netz von Hass, Fanatismus und Mord ausbreitet. Nachdem er seine

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (links) beim Trauermarsch am 11. Januar 2015 in Paris, neben ihm der malische Staatspräsident Ibrahim Boubacar Keita, der französische Staatspräsident François Hollande und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Foto: Haim Zach/GPO

Basen im Nahen Osten etabliert hat, streckt der Terrorismus nun seine Arme über die ganze Welt aus. Allen französischen, allen europäischen Juden, möchte ich sagen: Der Staat Israel ist nicht nur der Ort, wohin Sie beten. Der Staat Israel ist auch Ihre Heimstätte. In dieser Woche wird ein Sonderteam aus Ministern zusammenkommen, um die Immigration aus Frankreich und anderen Ländern in Europa zu verstärken, die

unter schrecklichem Antisemitismus leiden. Alle Juden, die nach Israel immigrieren wollen, werden hier warm und mit offenen Armen aufgenommen werden. Wir werden Ihnen bei der Integration hier in unserem Staat helfen, der auch Ihr Staat ist.“ Die Jewish Agency erwartet, dass 2015 mehr als 10  000 Juden aus Frankreich nach Israel einwandern. (Redaktion/Amt des israelischen Ministerpräsidenten)

Emotionale Beisetzung der jüdischen Opfer in Jerusalem Die vier jüdischen Opfer des Anschlags am 9. Januar 2015 in einem koscheren Supermarkt in Paris sind am 13. Januar 2015 in Jerusalem begraben worden. Israels Präsident Reuven Rivlin sprach sich für den Kampf gegen den antisemitischen Terror aus. Tausende Menschen trugen die vier jüdischen Opfer von Paris zu Grabe: Joav Hattab (21), Philippe Braham (40), Johan Cohen (20) und François-Michel Saada (64). Ihre Ruhestätten befinden sich auf dem Har HaMenuchot-Friedhof. Staatspräsident Rivlin, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die französische Umweltministerin Ségolène Royal nahmen an der Trauerfeier teil. Aus Frankreich reisten auch die Familien der Opfer an. Staatspräsident Rivlin rief Europa auf, im Kampf gegen Antisemitismus und Terror härter vorzugehen. Jüdische Bürger sollten sich wieder sicher fühlen können. Auch wenn der Terror jeden treffen könnte, er „verfolgt vor allem das jüdische Volk“. „Es kann nicht sein, dass im Jahre 2015,

Israels Staatspräsident Rivlin am 13. Januar 2013 während seiner Ansprache bei der Trauerfeier für die vier jüdischen Opfer vom Terroranschlag in einem koscheren Supermarkt in Paris am 9. Januar 2015. Foto: Amit Shabi/POOL

70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, Juden Angst haben, mit Kippa und Schaufäden auf den Straßen Europas zu gehen.“ Frankreichs Umweltministerin Royal verlieh den Opfern posthum die höchste Auszeichnung Frankreichs, die Medaille der Ehrenlegion.

Dass bei der Geiselnahme nicht noch mehr Menschen ums Leben kamen, ist einem aus Mali stammenden Muslim zu verdanken, der in dem koscheren Geschäft arbeitete. Er half, eine Gruppe von Juden in einem Kühlraum im Keller des Ladens zu verstecken. (Israelnetz)

„Unsichtbare Kippa“ soll Juden schützen Zum Schutz vor antisemitischen Angriffen hat ein israelischer Friseur eine „Magische Kippa“ erfunden. Die Kopfbedeckung wird aus synthetischem oder echtem Haar gefertigt und fällt somit kaum auf dem Kopf des Trägers auf. Dass Reiseführer aus Sicherheitsgründen empfehlen, in Europa keine Kippa mehr zu tragen, habe ihn auf diese Idee gebracht, erklärte Schalom Koresch der Onlinezeitung Times of Israel. Den ersten Prototypen der „Magischen Kippa“ habe er dann selbst getragen – mit Erfolg. Seit einem halben Jahr stellt der Friseur aus Rehovot, südlich von Tel Aviv , nun die Kippot aus Haaren her.

Sie sind in Farbe und Beschaffenheit genau auf die Kunden abgestimmt. Auf Wunsch können sie auch eigenes Haar zur Verfügung stellen. Dem Bericht nach kamen Bestellungen bereits aus verschiedenen Ländern der Welt – darunter Frankreich, Belgien und Kanada. Der Preis liegt bei 79 Euro für ein Produkt aus echtem Haar. Das sei sehr viel, da ein Mann normalerweise nicht mehr als 5 Euro für solch eine traditionelle Kopfbedeckung ausgebe, meint der Friseur. „Brilliante Lösung“ Der modern-orthodoxe Rabbiner Schmuly Janklowitz aus den USA bezeichnet die „Magische Kippa“ als eine „brilliante Lösung“ für Juden in

Paris, wo der Pegel der Angst durch die Attentate im Januar 2015 gestiegen sei. „Es ist gewiss besser, als keine zu tragen“, sagte er. Denn Rabbiner hatten genehmigt, auf eine Kippa verzichten zu können, wenn sie ein Risiko für das Leben darstellt. Janklowitz befürwortet die neue Erfindung jedoch nur, wenn echte Gefahr besteht. Ein wichtiger Aspekt der Kippa sei seiner Meinung nach die „äußere Symbolik“. Gläubige Juden zeigen damit ihre Religiosität. Die Tageszeitung Jediot Aharonot berichtete über gemischte Reaktionen unter Kommentatoren. „Wir müssen stolz auf unsere jüdische Identität sein und sie nicht verstecken“, beklagt ein Schreiber. (Israelnetz)


Juden in der Ukraine/Alijah

Februar/März 2015

Im vergangenen Sommer reiste eine Gruppe mit Mitgliedern der evangelischen Kirche Ludwigshafen-Ruchheim und der freien christlichen Gemeinde Treffpunkt Leben Carlsberg in die Ukraine. Unter anderem ging es darum, in dem osteuropäischen Land Juden zu helfen, die in großer Armut leben. Im Sommer 2015 soll wieder ein Einsatz in der Ukraine stattfinden. Wir laden Sie herzlich ein, an dieser wichtigen und unvergesslichen Reise teilzunehmen (weitere Infos dazu im Kasten unten). Lesen Sie hier den Bericht von der bewegenden Reise im vergangenen Sommer.

Einsatz für Juden in der Ukraine Einladung zur nächsten Reise in das osteuropäische Land im Sommer 2015

Von Simone Katzenmaier, Stefan Gittel und Christine Dietrich Vom 30. Juni bis 4. Juli 2014, 70 Jahre nach dem Ende des Holocaust in der Ukraine, flogen wir mit Mitgliedern der evangelischen Kirche Ludwigshafen-Ruchheim und der freien christlichen Gemeinde Treffpunkt Leben Carlsberg in das große osteuropäische Land zwischen Russland und Polen. Einem Hilferuf Koen Carliers folgend, hatten wir für unsere Zeit dort drei wesentliche Ziele: Erstens Juden zu helfen, die oft in großer Armut leben. Zweitens die Erinnerung an den Holocaust zu erhalten und für die Taten unserer Vorfahren um Vergebung zu bitten. Drittens die Alijah, die Heimkehr der Juden nach Israel, in das Land ihrer Väter, zu unterstützen. Koen Carlier von Christians for Israel International, der Dachorganisation von Christen an der Seite Israels, hatte im März 2014 in Ruchheim von seiner Arbeit in der Ukraine und den aktuellen Feindseligkeiten gegenüber Juden dort berichtet.

Unterstützung bei der Alijah (Einwanderung nach Israel)

Wenige Tage vor unserem Abflug erreichte uns eine Nachricht von Natalia Krizhanovski aus dem Team von Koen Carlier, die mit ihren Mitarbeitern jüdische Flüchtlinge aus den umkämpften Gebieten im Osten der Ukraine in Kiew unterbringt, versorgt, betreut und sie bei der Ausreise nach Israel und der Vorbereitung darauf tatkräftig und auch finanziell unterstützt. Unter anderem werden die Fahrten zum Konsulat und zum Flughafen, die Versorgung und das Ausstellen der nötigen Dokumente von Christians for Israel finanziert. Das gilt nicht für die Flüchtlinge, sondern für alle Juden, die sich entschließen, Alijah zu machen. Natalia teilte uns mit, dass die Flüchtlinge aufgrund der Situation nur mit sehr wenig Gepäck, meistens nur einem Rucksack oder kleinem Koffer, bei ihr ankommen. Deshalb wurde mit tatkräftiger Unterstützung der evange-

Die Gruppe bei der Einweihung einer Gedenkstätte an einem jüdischen Massengrab in der Ukraine. Foto: Simone Katzenmaier

lischen Kirchengemeinde Ruchheim und der Tafel Grünstadt schnell Kleidung organisiert. Wir brachten unser privates Gepäck daraufhin im Handgepäck unter, sodass wir insgesamt noch um die 100 kg Kleidung und ein dringend benötigtes Blutdruckmessgerät mitnehmen konnten. Nach einem herzlichen Empfang durch Koen und sein Team am Flughafen fuhren wir also auf dem Weg nach Winnyzja, unserem Ziel, erst zu einem Haus in der Nähe von Kiew. Hier waren zur Zeit unseres Einsatzes ca. 60 Flüchtlinge untergebracht, die jetzt schon alle in Israel sind. Sie haben sich riesig über unseren Besuch und die Geschenke gefreut – und das wurde spontan sogar mit einem Violinsolo bekundet.

Hilfe für Juden in Armut und Not

Am ersten vollen Tag packten wir dann die 1400 Lebensmittelpake-

te, die am folgenden Tag in einen Lastwagen verladen wurden. Eines davon kostet umgerechnet knapp zehn Euro und enthält Mehl, Zucker, Öl, Reis, Getreide, Tee, Thunfisch und Schokolade. Wir besuchten anschließend drei jüdische Gemeinden und brachten ihnen die Lebensmittelpakete. In der Regel bekommt jede Familie pro Monat ein Paket. Für manche sind diese Pakete eine Erleichterung, für andere sind sie absolut notwendig, um überhaupt überleben zu können. Es wird versucht, jeden ausreichend zu unterstützen, aber die Not ist überall sehr groß. Damit auch die anderen Gemeinden Hilfe bekommen, mussten wir die Pakete abzählen, obwohl eigentlich deutlich mehr benötigt werden. Wir wurden überall sehr herzlich und freundlich empfangen und in Liebe und Überfluss bewirtet. Die Gastfreundschaft beeindruckte uns stark, weil die, die selbst wenig hatten, uns davon noch so viel gaben. Uns wurde sogar die Ehre zuteil, vor den Gemeinden sprechen und für die Taten der Deutschen um Vergebung bitten zu dürfen.

Buße, Vergebung und Gedenken an den Holocaust

Beim Verteilen von Lebensmittelpaketen. Foto: Simone Katzenmaier

Der vermutlich wichtigste und sicher emotionalste Teil unseres Einsatzes war, für die Verbrechen und Greueltaten der Deutschen am jüdischen Volk um Vergebung zu bitten und einen Teil dazu beizutragen, dass der Holocaust allen Menschen mahnend in Erinnerung bleibt. Die Ukraine ist übersät mit jüdischen Massengräbern, an sehr vielen erinnert noch nichts an die schrecklichen Ereignisse und an die Opfer, die dort begraben liegen. In Kiew besuchten wir Babyn Jar, wo im Jahr 1941 innerhalb von

zwei Tagen 33 000 Juden erschossen wurden. In Winnyzja sahen wir ein anderes Massengrab, eine Grube, von den Opfern selbst mit bloßen Händen gegraben, von mehr als 3 000 Opfern. Hier wird gerade ein Mahnmal gebaut. An einigen anderen Gräbern stehen Gedenktafeln, an vielen noch nicht. Unter anderem sahen wir ein Grab von 300 Opfern eines Pogroms aus dem Jahr 1917. Das Denkmal müsste dringend restauriert werden, aber das Geld fehlt. Mit den Spenden, die wir aus Deutschland mitnehmen durften, wurden unter anderem auch zwei Denkmäler finanziert. Eines davon durften wir mit dem Bürgermeister und der jüdischen Gemeinde vor Ort einweihen. Es war uns ein tiefes Anliegen, für die Schuld unserer Vorfahren um Vergebung zu bitten und wir durften in den Gemeinden und bei Holocaust-Überlebenden zu Hause erleben, wie uns diese Vergebung zuteil wurde. Hilfe wird aber auch auf anderem Weg dringend benötigt. Alijah, Nah-

lsraelaktuell

rungsversorgung und Gedenkstätten kosten sehr viel Geld, allein in den Tagen unseres Einsatzes wurde ein fünfstelliger Betrag ausgegeben. Durch die Flüchtlingssituation ist die Not zur Zeit zusätzlich größer. Die Arbeit von Koen Carlier und seinem Team wird vollständig durch Spenden getragen. Finanziert wird sie aus verschiedenen europäischen Ländern wie Belgien und vor allem Holland. Deutschland hinkt hier sehr hinterher, was uns gerade wegen der besonderen Verantwortung der Deutschen gegenüber dem jüdischen Volk sehr traurig stimmte. Rita, eine Holocaust-Überlebende, die wir zu Hause besuchten, sagte: „Es gibt Menschen, die nicht reich sind, aber hingegeben, und es gibt Menschen, die viel tun könnten, aber nicht mal einen Cent geben wollen.“ Sie pflegt trotz ihres hohen Alters die Massengräber in der Nähe des Konzentrationslagers Pechora in der Nähe von Tulchin. Aber Rita ist beunruhigt wegen der Zukunft, wenn sie von uns gegangen ist. „Wer wird sich um die Instandhaltung der Massengräber kümmern?“, fragt sie sich. Wir wissen, dass jeder Beitrag hilft und Gott selbst sagt: „Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen.“ (1. Mose 12, 3a)

Der Exodus aus dem Norden geht weiter! „2014 war ein turbulentes Jahr in der Ukraine – zuerst mit der Revolution in Kiew und anderen Städten und dann mit der russischen Annexion der Krim. Danach folgte etwas, das man für unmöglich gehalten hatte: in den östlichen Provinzen von Donetsk und Lugansk brach Krieg aus. Dabei kamen bis jetzt mehr als 5 000 Zivilisten ums Leben, zudem gab es einen Strom von Flüchtlingen, unter ihnen Hunderte von Juden! Wir beobachten ein stetes Wachstum der Zahl von fliehenden Juden, die besonders in Kiew, Kharkow, Dnepropetrowsk und Odessa Zuflucht suchen. Wir sind gebeten worden, einen finanziellen Beitrag für ihre Unterkunft bis zur Abreise nach Israel zu leisten. Im vergangenen Jahr 2014 wanderten insgesamt 5 840 Juden aus der Ukraine nach Israel ein. Die 78-jährige Holocaust-Überlebende Klara aus Lugansk ist eine von ihnen. Sie wollte eigentlich in der Ukraine bleiben, sah aber keine andere Wahl, nachdem Bomben in der Nähe ihrer Wohnung einschlugen. Niemals hatte sie daran gedacht, einmal fliehen zu müssen. Nun aber ist sie sehr dankbar für die praktische und geistliche Hilfe, die sie von uns erhalten hat. Gottes Plan ist es, dass das jüdische Volk nach Israel zurückkehrt, und Er wird dafür sorgen, dass Sein Plan ausgeführt wird. Wir sind ein kleines Glied in der Kette der Ereignisse.“ Koen Carlier Koen Carlier ist Leiter des ukrainischen Teams von Christians for Israel International, der Dachorganisation von Christen an der Seite Israels. Das Team verteilt regelmäßig Lebensmittelpakete an verarmte jüdische Personen, informiert über die Auswanderung nach Israel (Alijah) und hilft ganz praktisch bei der Erledigung der Ausreisedokumente sowie bei den Fahrten zur Botschaft und schließlich zum Flughafen. Durch den Krieg in der Ost-Ukraine und die jüdischen Flüchtlinge von dort sind die Anforderungen an das Team deutlich gewachsen und zudem auch die finanziellen Lasten noch größer geworden. Die Kosten für die Unterkunft und alle Ausreisedokumente bis zum Abflug nach Israel betragen derzeit rund 300 € pro Flüchtling. Weiterhin ganz wichtig sind die Lebensmittelpakete für notleidende jüdische Personen. Die Kosten für ein Paket belaufen sich auf 10 € (weitere Informationen dazu auf Seite 8 dieser Zeitung). So spricht Gott der HERR: Ich will euch zusammenbringen aus den Völkern und will euch sammeln aus den Ländern, in die ihr zerstreut seid, und will euch das Land Israel geben. (Hesekiel 11, 16–17)

Herzliche Einladung zur nächsten Ukraine-Reise im Sommer 2015

Die Gruppe während eines Einsatzes zum Vereilen von Lebensmittelpaketen, rechts Koen Carlier, der Leiter des ukrainischen Teams. Foto: Simone Katzenmaier

Im Frühsommer (Juni/Juli) 2015 soll wieder ein Einsatz in der Ukraine stattfinden. Wir laden Sie herzlich ein, an dieser wichtigen und unvergesslichen Reise teilzunehmen. Bitte wenden Sie sich bei Interesse gerne formlos an Christen an der Seite Israels oder direkt an Pfarrerin Christine Dietrich, Tel.: (0 62 37) 76 43.

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Jüdische Auswanderer in der Ukraine kurz vor ihrem Abflug nach Israel.


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Marsch des Lebens lsraelaktuell

Marsch des Lebens in Auschwitz Polen und Deutsche gemeinsam für Versöhnung und gegen Hass und Antisemitismus

www.marschdeslebens.org

Anlässlich des 70. Jahrestages dieser Todesmärsche werden in ca. 100 Städten in Deutschland Märsche des Lebens durchgeführt, um miteinander dieses furchtbaren Geschehens zu gedenken. Gleichzeitig wird dadurch ein öffentliches Bekenntnis gegen Judenhass und Antisemitismus abgelegt und die besondere Beziehung Deutschlands zu Israel gewürdigt. Endpunkt oder Durchgangsstation der Märsche im süddeutschen Raum war das KZ Dachau. Daher sieht der Verein Marsch des Lebens Bayern e. V. (1. Vorsitzender: Harald Eckert, 2. Vorsitzende: Pfrin. Brigitte Fitz) für

Darmstadt: 21.–22. März 2015

Veranstalter: Netzwerk Marsch des Lebens Rhein-Main Kontakt: Anne und Hans-Martin Rommel, marschdeslebensrheinmain@post7. org, Tel. (0 60 71) 3 67 54, Facebook: AKGI

Schwäbisch Hall: 4.–5. April 2015

Veranstalter: Abba-Stiftung.org Kontakt: Lutz Huschmann, Lutz.Huschmann@abba-stiftung.org

Ulm: 11.–12. April 2015

Veranstalter: Israel-AK Ulm, Kontakt: Theo Heinz, theo.heinz@anco.de

Nordhausen und Harzregion: 12. April 2015

Veranstalter: Evang. Allianz Nordhausen, Kath. Gemeinde „Dom zum Heiligen Kreuz“, Kontakt: Erhard Wogatzki, Tel. (0 36 31) 98 22 08, erhard.wogatzki@ onlinehome.de / Roswitha Melchior, Tel. (0 3 63 31) 30 212, salzundlichtimabendland@yahoo.de Der Marsch des Lebens in der Innenstadt von Gliwice/Gleiwitz.

Tag das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, wo die Todesmärsche begonnen hatten. Über 500 Teilnehmer liefen gemeinsam die ehemalige „Todesstraße“ entlang, die zu den Gaskammern führte. Am historischen Ort der Selektion, der Rampe in Auschwitz-Birkenau, brachen deutsche Kinder und Enkel von NS-Tätern das Schweigen über der Schuld ihrer Väter und Großväter.

„Fest des Lebens“

Den Schlusspunkt des Marsch des Lebens setzte danach das „Fest des Lebens“, das in einer Konferenzhalle nur wenige hundert Meter entfernt vom ehemaligen Stammlager Auschwitz stattfand. Bewegt von der Atmosphäre der Freude sagte der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Katowice, Włodzimierz Kac: „Ich

Foto: TOS

komme nicht gerne nach Auschwitz. Aber dank euch habe ich heute hier zum ersten Mal ein Gefühl der Freude gehabt. Ich habe eine solche Gemeinschaft und Freundschaft bei euch gespürt, dass ich wirklich mit Hoffnung in die Zukunft schauen kann.“ Diesen positiven Blick in die Zukunft unterstrich Jobst Bittner, Initiator der Marsch des Lebens-Bewegung: „Der 70. Jahrestag der Todesmärsche markiert eine besondere Zeit, in der für Polen und Deutschland, eng an der Seite Israels, ein neues Segenskapitel aufgeschlagen wird.“ Der Marsch von Gliwice nach Oswiecim war der Auftakt für über 30 weitere Märsche des Lebens, die bis Mai 2015 im Gedenken an die Todesmärsche in Deutschland und Österreich stattfinden werden. www.marschdeslebens.org

Region Oberschwaben (u. a. Bad Saulgau, Ravensburg, Bad Waldsee): 12. April 2015 Veranstalter: FCG Bad Saulgau Kontakt: Christine Störk, christine.stoerk@googlemail.com

Hamburg und Norddeutschland: 15.–19. April 2015 Veranstalter: Israelfreunde Norddeutschland Kontakt: Michael Dierks, michael.dierks1@gmx.de

Hohenstein-Ernstthal: 18.–19. April 2015

Veranstalter: Christian und Dagmar Lange (Mitglieder der „Sächsischen Israelfreunde e.V.“), Kontakt: Dagmar und Christian Lange, dagi.lange@gmail.com (Artikel in der „Freien Presse“)

Graz (Österreich): 18.–19. April 2015

Veranstalter: Schalom Biblisches Leben Kontakt: Elisabeth Lindenthaler, prayerforce@gmail.com

Kempten: 18.–19. April 2015

Veranstalter: Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Kempten Kontakt: Monika Brack, monika.von.kutten@gmail.com

Leubsdorf (Sachsen): 25.–26. April 2015

Veranstalter: Kirchgemeinde Leubsdorf Kontakt: Bernd Schieritz, kircheleubsdorf@web.de, Tel. (03 72 91) 1 73 71

Cham/Stamsried: 26. April 2015

Veranstalter: Gemeinde „Wort des Lebens“ Kontakt: Hans Ruhland, ruh.land@t-online.de

Poing (Mühldorf nach München): 27. April 2015 Veranstalter: Marsch des Lebens Bayern 2015 e.V. Kontakt: André und Renate Sabatier, a.sabatier@gmx.de

Lübeck/Neustadt (Holstein): 30. April–2. Mai 2015 Veranstalter: Arbeitskreis Marsch des Lebens Lübeck-Ostholstein Kontakt: Stefan Pache, mdl.luebeck@gmail.com

Hannover: 2.–3. Mai 2015

Veranstalter/Träger: Israelfreunde Norddeutschland Kontakt: www.israelfreunde.de, Achim Raschke, Achim.Raschke@gmx.de / Jörg Haller, joerg.haller@israelfreunde.de

Annaberg (Sachsen): 8. Mai 2015

Veranstalter/Träger: Okumenischer Trägerkreis Kontakt: Holm und Ulrike Bernhardt, info@denkmaltischler.de

Südlich um Chemnitz: 9.–10. Mai 2015

Veranstalter/Träger: Ev.-Luth. Marienkirchgemeinde Meinersdorf Kontakt: Martina Nestler, martina.nestler57@gmx.de Schmerz und Versöhung: Yechiel Aleksander, Überlebender des Todesmarschs Auschwitz-Gleiwitz mit Nachkommen der Nazi-Täter. Foto: TOS

Märsche des Lebens im Raum Dachau/Bayern Vor 70 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Um die Befreiung der Konzentrationslager durch die Alliierten zu verhindern, wurden mehr als 700 000 KZ-Häftlinge von den Nazis evakuiert und vor den Augen der Bevölkerung durch die Straßen des damaligen Reiches getrieben. Etwa ein Drittel der meist jüdischen Häftlinge starb an Erschöpfung, Hunger oder durch Erschießung.

Märsche des Lebens März bis Mai 2015

Am 17. Januar 1945 begann mit den Todesmärschen in Auschwitz das letzte fürchterliche Kapitel des Holocaust. 70 Jahre später, am 17. und 18. Januar 2015, liefen rund 500 Polen und Deutsche gemeinsam auf den historischen Todesrouten: für Erinnerung, Versöhnung und für Israel – gegen Antisemitismus und Hass. „Wir dürfen als Christen durch unsere Gleichgültigkeit nie wieder zu Mittätern werden.“ So fasste Weihbischof Grzegorz Ryś aus Krakau bei der Abschlussveranstaltung in Oswiecim (Auschwitz) eines der zentralen Anliegen des Marsch des Lebens zusammen. „Unsere Väter hätten nicht im Traum daran gedacht, dass die schlimmsten Feinde zu besten Freunden werden würden.“ So beschrieb einer der polnischen Veranstalter die besondere Atmosphäre der Freundschaft zwischen Polen und Deutschen sowie Christen und Juden während des Marsch des Lebens. Zur Einleitung der Veranstaltungsreihe gab Prof. Gideon Greif, Holocaustforscher aus Tel Aviv, einen historischen Überblick über die Todesmärsche, die das Land buchstäblich mit einer Blutsspur überzogen hatten. Bei bis zu –30°C in offenen Waggons oder zu Fuß im Schnee, nur dünn bekleidet, unterernährt und entkräftet hatten Tausende Menschen ihr Leben verloren. Direkt vor den Augen der Bevölkerung und teils nur wenige Stunden vor der Befreiung durch die Alliierten waren alle erschossen worden, die nicht mehr weiterkonnten. Bereits am Vormittag des 17. Januar 2015 sind etwa 250 Teilnehmer in gemischt polnisch-deutschen Teams eine der historischen Routen zwischen Gliwice und Oswiecim als Zeichen der Buße und Versöhnung gemeinsam gelaufen. Bei der anschließenden Gedenkveranstaltung ermahnte Yechiel Aleksander, der einen der Todesmärsche aus Auschwitz überlebt hat, vor allem die junge Generation: „Wer nicht an gestern und vorgestern denkt, kann nicht für morgen planen.“ Zielpunkt des Marsch des Lebens war am darauffolgenden

Februar/März 2015

Verantwortlich: Dr. Renate KöhlerKrauß, eMail: renate.koehler-krauss@ mdl-bayern.org Uwe Hiller, eMail: uwe.hiller@mdlbayern.org

diese Region eine besondere Verantwortung. Die Schirmherrschaft hat Fürst Albrecht zu Castell-Castell übernommen. Zahlreiche Persönlichkeiten des kirchlichen, freikirchlichen und öffentlichen Lebens unterstützen das Vorhaben. Stand der aktuellen Planungen: (siehe auch www.mdl-bayern.org)

Marsch des Lebens München – Dachau

Freitag, 24. April 2015 17.00–19.00 Uhr: Marsch des Lebens in München (vom Odeonsplatz zum St.-Jakobs-Platz, mit Auftaktveranstaltung) Sonntag, 26. April 2015 Gedenkveranstaltung in Dachau

Marsch des Lebens München – Milbertshofen

Donnerstag, 23. April 2015 17.00   Uhr:       Mahnwache vor dem Kulturzentrum Milbertshofen Freitag, 24. April 2015 ca. 13.00 Uhr: Zubringermarsch zur Innenstadt und Teilnahme am Marsch des Lebens München Verantwortlich: Tanja und Klaus Burckhardt, eMail: mat183@beitsarshalom.org

Marsch des Lebens von Kaufering über Landsberg nach Dachau

Freitag, 24. April 2015 8.00   Uhr:       Beginn am Bahnhof in Kaufering Samstag, 25. April 2015 8.00   Uhr:       Beginn am Bahnhofsvorplatz in Geltendorf

Raum Dachau/Bayern siehe unten

Sonntag, 26. April 2015 7.30   Uhr:       Beginn am Mahnnmal in Fürstenfeldbruck Verantwortlich: Jürgen Büschelberger, eMail: j.bueschelberger@gmx.de

Marsch des Lebens von Stephanskirchen nach Rosenheim

Sonntag, 19. April 2015: 14.30   Uhr:       Beginn am Gedenkstein (ehemaliges Außenlager vom KZ Dachau), 83071 Stephanskirchen, Ortsteil Haidholzen, Reichenberger Str. 26 Sonntag, 26. April 2015: 13.00 Uhr: Busfahrt nach Dachau und Gedenkveranstaltung, anschließend Fest des Lebens und Heimfahrt nach Rosenheim Verantwortlich: Leo & Gaby Hornedo, eMail: leoundgaby@gmx.de

Marsch des Lebens Hersbruck – Dachau

Donnerstag, 23. April 2015 17.00   Uhr:       Beginn mit einer Gedenkstunde in Hersbruck

Freitag, 24. April 2015 10.00   Uhr:       Beginn Marsch des Lebens (in Etappen) Samstag, 25. April 2015 9.00   Uhr:       Marsch des Lebens (in Etappen) Sonntag, 26. April 2015 10.00   Uhr:       Marsch des Lebens (letzte Etappe) 15.00   Uhr:       Gedenkveranstaltung in Dachau 17.00   Uhr:       Abschluss mit einem Fest des Lebens im Festsaal des Bürgerhauses Karlsfeld. Verantwortlich: Klaus-Dieter Dreyer, eMail: klausd.dreyer@googlemail.com

Marsch des Lebens Mühldorf – Dachau und

Marsch des Lebens Poing – Dachau

Beide Märsche sind noch in Planung.

Marsch des Lebens am Starnberger See

Samstag, 4. April 2015 Samstag, 16. Mai 2015 Genauere Daten liegen noch nicht vor. Verantwortlich: Monika Klotz, Wort des Lebens Allmannshausen, eMail: Monika.klotz@wdl.de


Verschiedenes

Februar/März 2015

lsraelaktuell

„Natürlich für Israel Kongress“ ein Riesenerfolg – Harald Eckert mit „Godenem Olivenzweig“ geehrt Die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind bunt, vielfältig und von großer Herzlichkeit. Das zeigte der „Natürlich für Israel Kongress“, zu dem am 8. Februar 2015 in Bad Cannstatt mehr als 1100 Besucher kamen. Veranstaltet wurde der Kongress vom Jüdischen Nationalfonds – Keren Kayemeth LeIsrael (JNF-KKL e.V.), der größten und ältesten Umweltschutzorganisation Israels unter der Schirmherrschaft des Zentralrats der Juden in Deutschland, der Botschaft des Staates Israel in Deutschland Der Jüdische Nationalfonds – Keren Kayemeth LeIsrael e.V. (JNF-KKL) wurde 1901 in Basel/ Schweiz gegründet. Gemeinsam mit ihren Vertretungen in fast 50 Ländern engagiert sich die gemeinnützige Organisation mit Hauptsitz in Jerusalem im Umweltschutz, forstet Wälder auf – seit 1901 wurden mehr als 260 Millionen Bäume gepflanzt –, schafft Grüngürtel, baut Wasserreservoire und erschließt landwirtschaftliche Nutzflächen und Erholungsgebiete in Israel. Der JNF-KKL Deutschland e.V. wurde 1953 wiedergegründet (jetzt mit vier Niederlassungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München). Weitere Informationen unter www.israel-kongress-kkl. de oder www.jnf-kkl.de.

und des Generalkonsulats des Staates Israel in München. Kooperationspartner waren die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) und die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG). Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des „Goldenen Olivenzweiges“ an Harald Eckert, den 1. Vorsitzenden von Christen an der Seite Israels (Deutschland). Er wurde für sein herausragendes Engagement im deutsch-israelischen und christlichjüdischen Dialog geehrt.

den deutschen Freunden des JNFKKL und den Besuchern für ihr Interesse und ihre Unterstützung, mit der in Israel viele Projekte umgesetzt werden konnten, wie auch der „Wald der deutschen Länder“. Der große Saal war bis auf den letzten Platz voll. Um den Rednern zuhören zu können, standen die Gäste an den Seiten und drängten sich um die Plätze. Besondere Aufmerksamkeit erhielt dann die Rede des Münchener Politologen Prof. Dr. Michael Wolffsohn, der über die deutsch-israelischen Beziehungen sprach und der auch auf Heraus-

forderungen auf beiden Seiten einging. Harald Eckert und Gottfried Bühler (Internationale Christliche Botschaft Jerusalem) diskutierten über die religiöse Verantwortung in den deutsch-israelischen Beziehungen. Harald Eckert betonte, dass es nach der schrecklichen Erfahrung der Schoah nicht selbstverständlich ist, dass wir heute bei einer solchen Veranstaltung im christlich-jüdischen Dialog sind. „Ich danke für das Vertrauen, das wieder in uns wachsen durfte. Es ist für mich ein substanzielles Wunder“, sagte er. •

Vielfältiges Programm

Die Besucher konnten sich Vorträge anhören, israelische Tänze lernen, einen Sprachkurs „Hebräisch für Anfänger“ besuchen oder dem Musikprogramm zuhören. Es gab mehr als 40 Stände, an denen sich die Besucher über Israel und deutsch-israelische Projekte informieren konnten, darunter auch ein Info-Stand von Christen an der Seite Israels mit Martin und Hannelore Lehmann. Der Erlös einer Verlosung, bei der zwei ELAL-Flugtickets nach Israel zu gewinnen waren, wird an das ALEH Negev-Hilfsprojekt für schwerbehinderte Kinder und junge Erwachsene gespendet. Die Rednerliste beim „Natürlich für Israel Kongress“ war lang und hochkarätig. Im Namen des JNF-KKL in Jerusalem begrüßte der Weltpräsident der Organisation, Efi Stenzler, die Besucher. Er bedankte sich bei

Ein besonderer Höhepunkt des Kongresses war die Ehrung von Harald Eckert (Mitte), links Efi Stenzler, Weltpräsident des Jüdischen Nationalfonds, rechts Benjamin Bloch, Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Foto: Martin Lehmann

Neues aus dem Christlichen Forum für Israel (CFFI) Von Tobias Krämer Das CFFI (Christliches Forum für Israel, Deutschland) ist ein bundesweites Netzwerk von Israelwerken und Persönlichkeiten, die sich für Israel einsetzen. Seit Jahren ist dieses Netzwerk aktiv und vor allem durch die beiden Gemeinde-IsraelKongresse in Berlin (2006 und 2013) bekannt geworden. In den letzten Monaten hat das CFFI eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Es hat auf der einen Seite strukturell eine neue Ebene erreicht, auf der anderen Seite hat es einen Generationswechsel durchlaufen. Beides geschah auf der jüngsten Versammlung des CFFI im Dezember 2014 im Schniewindhaus (Schönebeck bei Magdeburg). Der Ausgangspunkt dieser Entwicklung lag in der Frage, wie es nach dem Kongress 2013 weitergehen sollte. Diese Frage hatte insofern etwas Grundsätzliches, als viele Mitglieder und der Vorstand der Meinung waren, dass Gott etwas Neues vorbereitet habe. Auf der einen Seite wurde der Ruf laut, dass das CFFI eine verbindlichere Struktur oder zumindest einen verbindlicheren Kern brauche. Auf der anderen Seite wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass auch eine Verjüngung vonnöten sei. Dies führte dazu, dass das CFFI im Schniewindhaus einen Verein gegründet hat, der der Arbeit einerseits eine rechtliche Basis, andererseits einen Kern gibt, um den herum die Arbeit an Dynamik gewinnen kann. Dieser Verein ist in erster Linie für juristische Personen, also für Werke, Gemeinden

und andere israelfreundliche Institutionen gedacht. Wer dem Verein beitritt, gibt sich in verbindlicherer Form in die Arbeit hinein, als es bisher der Fall war, und unterstützt das CFFI durch seinen Mitgliedsbeitrag finanziell. Dieser Schritt macht aus dem losen Netzwerk der Vergangenheit, das rein auf Beziehungen basierte und kaum Struktur hatte, eine Art „Dachverband“. Dies soll dazu führen, dass die Arbeit kontinuierlicher vorangetrieben, schlagkräftiger und vor allem in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen werden kann. Auf diese Weise soll das CFFI zu einer „Stimme im Land“ werden. Allen bisherigen Mitgliedern im CFFI-Netz steht es frei, Mitglied im Verein zu werden oder auch nicht. Dasselbe gilt für Neuinteressenten. Der Verein versteht sich als Kern eines Netzes von Israelfreunden und -werken, das weit über den Verein und seine Mitglieder hinausreichen soll. Es sind somit alle, die sich mit der Ausrichtung des CFFI identifizieren können, herzlich willkommen! Eine Herausforderung war die Frage des Generationswechsels. Einerseits war eine Verjüngung wichtig, andererseits musste diese ohne allzu große Qualitätseinbußen erfolgen. Gerade die Pioniere und Väter/Mütter der Arbeit sind weiterhin unverzichtbar! In einem denkwürdigen Treffen im Frühjahr 2014 in Kassel

CFFI-Fachtagung vom 15. bis 17. Oktober 2015 in Reichenbach mit dem Neutestamentler und Experten für Judentum Prof. Dr. Klaus Wengst. Nähere Informationen folgen in der nächsten Ausgabe von Israelaktuell.de. empfingen wir im Gebet den Impuls, nicht nur eine Verjüngung anzustreben, sondern mutig einen vollen Generationswechsel zu vollziehen. Das waren wegweisende Stunden! Doch entpuppte sich dies in der Folgezeit als schwierig, so dass sich zunächst ein Zwischenschritt nahelegte. Umso überraschender war die Reaktion der Gründungsversammlung des Vereins im Dezember 2014. Diese setzte per Vorstandswahl den Generationswechsel einfach um und wählte, nachdem mehrere Mitglieder des vorherigen Vorstands sich nicht mehr zur Wahl gestellt hatten, nebst Harald Eckert (54), Tobias Krämer (46), Theresia Ebert (32) und Benjamin Schnabel (27) in den Vorstand. Beim ersten Vorstandstreffen Anfang Februar 2015 überraschte Harald Eckert mit der Ankündigung, dass er sogleich wieder aus dem Vorstand ausscheiden wolle. Er begründete dies damit, so der Überrepräsentanz von Christen an der Seite Israels im CFFI-Vorstand ent-

gegenwirken und den Generationswechsel zu Ende führen zu wollen. Harald Eckert wechselt in den Beirat des CFFI und bleibt in der operativen CFFI-Arbeit weiterhin voll aktiv. Zum 1. Vorsitzenden wurde Tobias Krämer gewählt. Der vorherige Vorstand (Harald Eckert, Gottfried Bühler, Wilfried Gotter, Karl-Heinz Geppert und Tobias Rink) ist angefragt, dem CFFI weiterhin als beratendes Gremium (Beirat) zur Seite zu stehen. Die ersten Zusagen liegen bereits vor. Ein den Vorstand ergänzendes erweitertes Leitungsgremium soll die operative Arbeit voranbringen. In Umrissen sind auch bereits einige Schwerpunkte der nächsten Jahre bekannt: Das CFFI braucht strukturell ein kleines Verbandsbüro und eine gute Homepage sowie einige Grundlagenpapiere, die zentrale Positionen des CFFI theologisch solide und allgemein verständlich aufbereiten. In ausgewählten Bereichen werden Arbeitsgruppen gegründet werden, die vor allem dort tätig werden, wo einzelne Werke nicht tätig werden können oder wo vernetztes Arbeiten einen deutlichen Mehrwert erbringt. Jede gute Arbeit basiert auf guten Beziehungen. Pflege, Stärkung und Ausbau des CFFI-Beziehungsnetzes werden von zentraler Bedeutung sein. Die Jubliäumsjahre 2017 (50 Jahre Wiedervereinigung Jerusalems) und 2018 (70 Jahre Staatsgründung Israels) wollen wir mit speziellen Veranstaltungen würdigen (evtl. „Jerusalemtag“/3. Gemeinde-IsraelKongress). •

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CD „Der Messias“ – Laudamus Te Stuttgart Audio-Aufnahme der hebräischen Uraufführung des Oratoriums „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel zu Ostern 2014 in Deutschland

Deutsche und israelische Solisten, der Chor und das Orchester „Laudamus Te Stuttgart“ sowie Gastsänger und Musiker aus Israel haben das Oratorium „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel unter der Leitung von Monica Meira Vasques erstmals in Deutschland in hebräischer Sprache aufgeführt. Preis: 12 €/CD Bestellung über www.laudamus-te.de oder eMail an: info@laudamus-te.de MESSIAS-Konzerttournee an Himmelfahrt 2015 14. Mai 2015 in Reichenbach im Neuberinhaus 15. Mai 2015 im Berliner Dom 16. Mai 2015 in Prag Nähere Infos demnächst unter www.israelaktuell.de

Webseite zum 50-jährigen Jubiläum der deutschisraelischen Beziehungen

Zum 50-jährigen Bestehen der deutschisraelischen Beziehungen im Mai 2015 ist eine offizielle Webseite der Außenministerien Israels und Deutschlands eingerichtet worden. Die Webseite findet sich unter www.de50il.org und ist in drei Sprachen (Deutsch – Hebräisch – Englisch) aufrufbar. Die Besucher finden dort u. a. viele Hintergrund-Informationen zu den israelisch-deutschen Beziehungen und zum Jubiläumsjahr sowie einen interaktiven Event-Kalender für 2015.

STOP THE BOMB Keine Geschäfte mit dem iranischen Regime! STOP THE BOMB ist ein breites gesellschaftliches Bündnis, das sich gegen das iranische Atomprogramm richtet.

www.stopthebomb.net Auf dieser Homepage finden Sie laufend aktuelle Beiträge zum iranischen Atomprogramm.


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Hilfsprojekte lsraelaktuell

Liebe Leserin, lieber Leser, unsere Solidarität mit Israel und unsere fortlaufende Arbeit in Deutschland, Österreich und in der Schweiz leben insbesondere auch von Ihrer finanziellen Hilfe. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns einmal pro Jahr – oder sogar öfter – mit einer Spende unterstützen könnten. Bitte benutzen Sie den beigelegten Überweisungsträger/Erlagschein oder überweisen Sie bitte Ihre Spenden auf eines der Konten von Christen an der Seite Israels: in Deutschland: IBAN: DE28 5205 0353 0140 000216 • BIC: HELADEF1KAS in Österreich: IBAN: AT51 3266 7000 0023 5226 • BIC: RLNWATWWPRB in der Schweiz: IBAN: CH80 0900 0000 4075 3256 6 • BIC: POFICHBEXXX Für Ihre Unterstützung möchten wir Ihnen schon jetzt herzlich danken!

Unsere fortlaufenden Hilfsprojekte in Israel Alijah

„Alijah“ ist das hebräische Wort für die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel. Wir unterstützen die Alijah vor allem aus der Ukraine, aus Indien und aus Äthiopien sowie auch die Integration von Neueinwanderern in Israel. Spenden-Stichwort für den Überweisungsträger: „Alijah“

Jaffa-Institut

Mehr als 350 jüdische Kinder und Jugendliche haben in dieser Einrichtung ein neues Zuhause gefunden. Weitere 2 000 werden hier nach der Schule betreut sowie pädagogisch gefördert. Spenden-Stichwort: „Jaffa“

Speisungsprogramme

In den großen Städten Israels leben ca. 20 Prozent der Einwohner unter der Armutsgrenze. Verschiedene Organisationen haben Speisungsprogramme eingerichtet, mit denen täglich Tausende von Erwachsenen und Kindern mit einer warmen Mahlzeit oder mit belegten Brötchen versorgt werden. Spenden-Stichworte: „Essenausteilung“ (für Speisungsprogramme in Jerusalem und Tel Aviv) sowie „Samaria“ (für notleidende jüdische Siedler in Samaria).

Hilfen für Terroropfer

In Israel gibt es Organisationen, die sich der Opfer von Terroranschlägen annehmen, besonders durch materielle Hilfen und psychologische Betreuung. Hier arbeiten wir mit Hineni, der Einrichtung einer orthodoxen jüdischen Gemeinde, zusammen. Spenden-Stichwort: „Terroropfer“

Trauma-Behandlung von Kindern und Jugendlichen aus Sderot

Direkt an der Grenze zum Gazastreifen liegt die israelische Kleinstadt Sderot. Seit 2001 leiden die Bewohner unter Raketenbeschuss. In Verbindung mit Keren Hayesod unterstützt unsere Bewegung Therapiemaßnahmen für traumatisierte Kinder und Jugendliche aus Sderot. Spenden-Stichwort: „Sderot“

Hilfe für behinderte Kinder und deren Familien

Bei diesem Hilfsprojekt handelt es sich um die sehr erfolgreiche Förderung behinderter Kinder in Ofra und anderen Orten im biblischen Kernland Samaria (Benjamin)/Israel. Spenden-Stichwort: „Ofra“ (nur für Deutschland)

Holocaust-Überlebende

Wir unterstützen verarmte Holocaust-Überlebende in Israel in Zusammenarbeit mit Organisationen, die sich um die derzeit rund 45 000 Betroffenen kümmern. Möglich sind einmalige Zuwendungen oder die regelmäßige Unterstützung (Patenschaft) in Höhe von mindestens 25 Euro monatlich. Wenn Sie eine Patenschaft übernehmen möchten, können Sie einen Dauerauftrag für unser Konto einrichten oder uns eine Einzugsermächtigung erteilen. Weitere Informationen auf www.troestet-mein-volk.de oder www.israelaktuell.de Spenden-Stichwort für Daueraufträge: „Patenschaft Holocaust-Überlebende“ Spenden-Stichwort für Einmalspenden: „Tröstet mein Volk“

Versöhnungs- und Hilfswerk Seeds of Hope

Das 2008 von Tass Saada gegründete Versöhnungs- und Hilfswerk Seeds of Hope (Samen der Hoffnung) mit Hauptsitz in Jericho arbeitet auf der Grundlage des christlichen Glaubens. Es will den Kreislauf von Gewalt und Armut im Nahen Osten durch Frieden und Hoffnung ersetzen. Praktisch geschieht dies durch Ausbildung, humanitäre Hilfe, wirtschaftliche Unterstützung und kulturellen Austausch. Spenden-Stichwort: Seeds of Hope

 Patenschaftserklärung Ich bin bereit, mit einem Monatsbetrag von mindestens 25 EURO verarmte Holocaust-Überlebende in Israel zu unterstützen und den Betrag monatlich auf eines der drei folgenden Konten zu überweisen (der einfachste Weg wäre es, dies per Dauerauftrag ausführen zu lassen): in Deutschland: Christen an der Seite Israels e. V., IBAN: DE28 5205 0353 0140 000216 • BIC: HELADEF1KAS in Österreich: Christen an der Seite Israels – Österreich, IBAN: AT51 3266 7000 0023 5226 • BIC: RLNWATWWPRB in der Schweiz: Christen an der Seite Israels e.V., IBAN: CH80 0900 0000 4075 3256 6 • BIC: POFICHBEXXX

Februar/März 2015

Spendenschwerpunkt Februar/März 2015: Speisungsprogramme für verarmte Israelis Etwa 1, 6 Millionen Menschen in Israel leben unter der Armutsgrenze. Rund 400 000 Familien – unter ihnen etwa 700 000 Kinder – leiden darunter, dass ihre Ernährung nicht gesichert ist. Knapp ein Viertel aller Israelis ist gezwungen, sich zu entscheiden, ob sie ihr Einkommen für ausreichende Nahrungsmittel ausgeben oder für medizinische Versorgung, für Heizung, für Kleidung oder anderes. Unter den Betroffenen sind auch viele Neueinwanderer, die es wegen mangelnder Sprachkenntnisse noch schwerer haben. Christen an der Seite Israels trägt dazu bei, dass die Not der verarmten Menschen in Israel gelindert wird.

In der Suppenküche von Hineni in Jerusalem.

Not in Jerusalem

Jerusalem ist die bevölkerungsreichste und zugleich auch ärmste Stadt Israels, in der viele Einwohner auf Hilfe angewiesen sind. Hier arbeitet die jüdische Hilfsorganisation Hineni gegen den Hunger. In der Hineni-Suppenküche werden täglich 200 Portionen warmes Essen zubereitet, außerdem bietet die Organisation Essenspakete und Lebensmittelgutscheine an. Allerdings geht es Hineni um mehr als nur darum, die Betroffenen mit Lebensmitteln zu versorgen: Mit der Ausgabe von warmen Mahlzeiten, von Lebensmittelpaketen oder -gutscheinen will das Hilfswerk mit den Bedürftigen in Kontakt kommen, um ihnen auch bei anderen Problemen, etwa bei Krankheiten oder bei der Erziehung der Kinder, durch Beratung und praktische Hilfe zur Seite zu stehen. Dies geschieht in Kooperation mit Sozialarbeitern der Stadtverwaltung oder anderen öffentlichen Diensten. Außerdem bietet Hineni Unterstützung zu besonderen Anlässen, zum Beispiel bei der Ausrichtung von Feiern wie der Bar Mitzwa. Das Motto der Hilfsorganisation lautet: „Wir sind die Hüter unserer Brüder. Wir sind wohl nicht in der Lage, ihr Leid zu beseitigen, aber wir können ihnen helfen, ihre Last zu tragen, indem wir für sie da sind.“

Eingang zur Suppenküche von Hineni in Jerusalem.

programmen dem Hunger und der Unterernährung. Das Essenausteilungs-Zentrum des Instituts gibt zweimal monatlich Lebensmittelpakete mit Grundnahrungsmitteln wie Mehl, Öl, Nudeln oder Dosengemüse für 350 verarmte Familien aus, zu den Feiertagen wie Pessach, Schawuot und Rosch

Wir brauchen Ihre Hilfe

Christen an der Seite Israels unterstützt schon seit einigen Jahren sowohl Hineni als auch das JaffaInstitut und möchte diesen Hilfsorganisationen auch weiterhin mit Ihrer Hilfe zur Seite stehen. Wenn Sie in diesen Monaten Februar/März 2015 mithelfen möchten, mit einer Spende die Not der verarmten Kinder und Erwachsenen in Jerusalem und Tel Aviv zu lindern, geben Sie auf Ihrem Überweisungsträger bitte das Stichwort

Not in Tel Aviv-Jaffa

Auch in Tel Aviv-Jaffa gibt es eine weit verbreitete Armut in der Bevölkerung. Dort begegnet das Jaffa-Institut mit seinen Speisungs-

„Essenausteilung“

Kinder beim Mittagessen im Jaffa-Institut.

Verwendungszweck: „Patenschaft Holocaust-Überlebende“

Vorname und Name

Straße und Hausnummer

PLZ und Ort

Telefon

eMail

Bitte ausschneiden und an Christen an der Seite Israels senden: in Deutschland: Ehlener Str. 1, 34289 Zierenberg in Österreich: Mühlbergstraße 44/9, A-1140 Wien in der Schweiz: Florastrasse 55, 8008 Zürich-Seefeld

HaSchana sogar für mehr als 1 000 Familien. Die Festtags-Pakete enthalten auch Gutscheine für Metzgereien und für Milchprodukte. Darüberhinaus werden noch spezielle Produkte ausgegeben, wenn Betroffene eine besondere Diät einhalten müssen oder wenn in einer Familie Säuglingsnahrung für ein neugeborenes Kind erforderlich ist. Die Lebensmittelpakete sind aber auch hier nicht nur ein Mittel gegen den Hunger, sondern dienen außerdem dazu, die Bedürftigen zu ermutigen und emotional zu stärken, wenn sie erleben, dass sich jemand um sie kümmert. Daneben versorgt das Jaffa-Institut im Rahmen seiner Nachmittagsprogramme täglich viele verarmte Kinder mit einer warmen Mahlzeit. Diejenigen bedürftigen Kinder, die nach der Schule nicht vom JaffaInstitut betreut werden, erhalten jeweils ein gehaltvolles belegtes Brötchen. Zur Zeit werden 1 000 Stück pro Tag an die Schulen in der Stadt geliefert und dort den verarmten Kindern übergeben.

Fleißige Helferinnen beim Zubereiten von belegten Brötchen im Jaffa-Institut.

an. Für Ihre so wichtige Mithilfe möchten wir Ihnen schon jetzt ganz herzlich danken!


Israel-Produkte/Medien

Februar/März 2015

lsraelaktuell

„Lobe den HERRN meine Seele und vergiss nicht, was ER dir gutes getan hat!“

www.foerder-israel.de

Telefon (0 56 06) 37 59

Deutschland, Israel und das Tal der Entscheidung

Fax (0 56 06) 10 00

produkte@foerder-israel.de

Gebetsinitiative vom 27. Januar bis zum 8. Mai 2015

HARALD ECKERT mit Beiträgen von Rev. Willem Glashouwer, Derek Prince †, Rev. Rick Ridings, Dr. Wolfgang Schuler, Andrew Tucker, Philip Holmberg und Tobias Krämer

gedenken-umkehren-beten!

Dies ist ein Buch fĂźr betende Christen, die nicht nur eine biblisch verankerte Liebe fĂźr Israel haben, sondern mindestens genau so sehr auch eine Liebe und eine „Last“ fĂźr das deutsche Volk. Hat die Beziehung Deutschlands zum jĂźdischen Volk und zu Israel eine geistliche Relevanz? Wenn ja welche – und mit welcher biblischen Fundierung? Wie ist das biblische „Tal der Entscheidung“ (Joel 4) und die Rede Jesu von den „Schafnationen“ und „Bocknationen“ (Matthäus 25) im Gesamtkontext des diesbezĂźglichen Schriftzeugnisses einzuordnen und zu verstehen? Und was heiĂ&#x;t das fĂźr unser Gebet und fĂźr unser Handeln im deutsch-israelischen Beziehungsgeflecht heute und angesichts mĂśglicher endzeitlicher Entwicklungen? Diese und damit verbundene Fragen stellt das Buch rund 70 Jahre nach dem Ende des Holocaust. Dabei wird das Schriftstudium im ersten Teil ergänzt durch sehr passende und erhellende Kurzbeiträge von verschiedenen Autoren im zweiten Teil des Buches. Eine herausfordernde und wachrĂźttelnde Gesamtbotschaft, geboren aus einem von Gottes Liebe erfĂźllten Herzen.

betende Christen, die nicht nur eine biblisch Israel haben, sondern mindestens genauso

ECKERT

12,80 â‚Ź

HARALD ECKERT mit Beiträgen von Rev. Willem Glashouwer, Derek Prince †, Dr. Wolfgang Schuler, Andrew Tucker, Philip Holmberg und Tobias Krämer

Sie kÜnnen das Buch bestellen bei: Christen an der Seite Israels e. V. – Medien Schwarzauer Str. 56 83308 Trostberg

HARALD

hrgang 1960, verheiratet, vier Kinder, hat von tschrift „Wiederherstellung“ verĂśffentlicht. Von leitender Mitarbeiter bei FĂźrbitte fĂźr Deutschd GeschäftsfĂźhrer des Internationalen Bibellehrince in Deutschland. Seit einigen Jahren leitet isten an der Seite Israels in Deutschland und ist r Europäischen Koalition fĂźr Israel. Als Bibellehrer, tor, Netzwerker und Impulsgeber ist er in den chiedenen wegweisenden Initiativen und Pro, Europa und Israel involviert gewesen.

( H r s g. )

Paperback, 208 Seiten. Bestell-Nr.: BE0064HE

und eine „Last“ fĂźr das deutsche Volk.

eutschlands zum jĂźdischen Volk und zu Israel

anz? Wenn ja, welche – und mit welcher bi-

nzuordnen und zu verstehen? Und was heiĂ&#x;t

und fĂźr unser Handeln im deutsch-israelischen

heute und angesichts mĂśglicher endzeitlicher

bundene Fragen stellt das Buch rund 70 Jahre

Holocaust. Dabei wird das Schriftstudium im

urch sehr passende und erhellende Kurzbeiträ-

n Autoren im zweiten Teil des Buches. Eine he-

wachrĂźttelnde Gesamtbotschaft, geboren aus

be erfĂźllten Herzen.

Israels e. V. erenberg

PFF

und das TAL

25) im Gesamtkontext des diesbezĂźglichen

DEUTSCHLAND, ISRAEL DER ENTSCHEIDUNG

? Wie ist das biblische „Tal der Entscheidung“

de Jesu von den „Schafnationen“ und „Bock-

DEUTSCHLAND, ISRAEL und das

TAL DER ENTSCHEIDUNG

ISBN 978-3-86098-206-8

t QFS 'BY BO EJF /VNNFS (0 86 21) 97 73 89 t PEFS POMJOF VOUFS www.israelaktuell.de/index.php/shop Bestellung per eMail an: medien@israelaktuell.de

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Projekt „Opfer von Krieg und Terror“ lsraelaktuell

„Terroranschläge sind möglich – auch bei uns“, so sagte Innenminister Thomas de Maizière nach dem schrecklichen Anschlag in Paris im Januar 2015. Diese Vorstellung versetzt viele Mitbürger in Angst. Terroranschläge in Israel sind an der Tagesordnung, seit Jahrzehnten.

Februar/März 2015

Neues vom Projekt „Opfer von Krieg und Terror“

In Israel sind Terroranschläge an der Tagesordnung

Raketenangriffe auf kleine Dörfer und große Städte, Terroristen mit Messern oder Maschinengewehren, die Zivilisten angreifen, Jugendliche entführen und töten, in Synagogen betende Menschen niederschießen ... Die Liste ist endlos. Aus diesem Grund kam es auch zum letzten Gaza-Krieg im Juli und August 2014. Sieben Wochen Krieg zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas. Israel sehnt sich nach Frieden – seit Jahrzehnten. Doch das Land kommt nicht zur Ruhe. Wir wollen im Kleinen dazu beitragen, dass terror- und kriegsgeschädigte Menschen aus Israel fernab von Raketeneinschlägen und Angriffen, fern von Kriegsgeschehen und -erlebnissen eine Zeit der Erholung und Ruhe erleben können. Eine Zeit, in der sie Abwechslung und ungetrübte Freude erleben. Sie können über ihre Erlebnisse sprechen oder sie auch ausblenden, ganz wie es ihnen ums Herz ist. Doch fast immer erleben wir, dass sie nach kurzer Zeit des Kennenlernens ihr Herz öffnen, ihr Leid mitteilen, ihre Erlebnisse weitergeben möchten. Das Erzählen und die erlebte Anteilnahme tuen ihnen gut, es hilft zu verarbeiten. Eine liebevolle und geschützte Atmosphäre hilft, den Verarbeitungsund Heilungsprozess zu fördern. Auch zwischen Oktober 2014 und Januar 2015 hatten wir wieder mehrere Gäste in deutschen Familien. Delly Hezel, deren Gäste wegen des Krieges ihr Kommen im Sommer verschieben mussten (wir berichteten in der Okt./Nov.-Ausgabe), berichtet:

Wieder liegen zehn wunderschöne Tage mit unseren israelischen Gästen hinter uns. Tage, an denen wir es genossen haben, uns gegenseitig kennenzulernen. Tage, an denen wir einen tiefen Eindruck von dem bekommen haben, was es bedeutet, heute in Israel zu leben.

Von links: Ansgar Niehoff, Nico Levin, Luca + Lia Hezel, Mor + Ofri Yanai in München.

Tage, an denen der Krieg, die ständige Bedrohung durch Raketenangriffe und der tägliche Terror ganz nah zu uns kamen. Nicht, dass wir hier darunter zu leiden hätten, nein, wir hatten Shlomit mit ihren zwei Töchtern Ofri und Mor hier und auch den Reservesoldaten Nico Levin. Sie ließen uns ganz nah heran an ihr Leben, ihren Alltag, ihre Sorgen und Ängste. Tage, an denen die Geschichte Israels anhand des Lebens von Shlomit für uns sehr persönlich wurde. Shlomits Eltern waren beide HolocaustÜberlebende. Ihr Vater Jerachmiel wurde in Polen in Lodz geboren. Mit 13 Jahren verlor er seine gesamte Familie, als sie abgeholt und in Ghettos gebracht wurde. Fünf grausame und schreckliche Jahre erlebte er in verschiedenen KZs, bis er 1945 in Dachau befreit wurde. Als Jugendlicher kam er dann mit dem Einwanderungsschiff nach Israel. Völlig auf sich alleine gestellt, denn seine gesamte Familie hatte den Holocaust nicht überlebt. Er trat der Palmach bei und kämpfte im Unabhängigkeitskrieg und auch im Sechs-Tage-Krieg. Trotz alledem, was ihr Vater an

Von links: Ofri + Shlomit Yanai, Delly Hezel, Miri Schmidt und Mor Yanai in Nagold bei der Burg. Foto: Hezel

Mor und Ofri Yanai in Stuttgart beim Shoppen. Foto: Schmidt

Schwerem erlebte, war er ein fröhlicher Mensch geblieben, bei allen beliebt und stets mit gutem Humor. Er heiratete und gründete eine Familie. Er hatte vier Kinder und sie lebten in einem Kibbuz. Auf tragische Weise kam er dann aber mit 42 Jahren bei einem Arbeitsunfall im Kibbuz ums Leben. Shlomit war als jüngstes Kind gerade einmal fünf Jahre alt gewesen. Ihr ältester Bruder, Nimrod, versuchte ihr so gut er konnte den Vater zu ersetzen und liebte seine kleine Schwester über alles. Shlomit hat uns Bilder und Briefe aus ihrer Kindheit mitgebracht, denen die Verbundenheit zwischen ihnen abzuspüren ist. Aber auch ihr Bruder musste zur Armee und wurde während des Jom-Kippur-Krieges in einer Spezialeinheit eingesetzt, die den Hermon aus der Hand der Syrer zu befreien versuchte. Beim gefährlichen Aufstieg auf den höchsten Berg Israels kam er in einem schweren Gefecht ums Leben. Diesmal war Shlomit neun Jahre alt. Nie vergaß sie den Moment, als fremde Autos vor ihrem Haus hielten, es an der Haustüre klopfte und Offiziere vor der Türe standen, um die Nachricht vom Tod ihres geliebten Bruders zu überbringen. Ein zweites Mal zerbrach ihre Kinderwelt. Und im vergangenen Sommer kämpfte ihre Tochter Ofri als Soldatin im Krieg in Gaza. Manchmal hörte sie tagelang nichts von ihr.

Foto: Hezel

Shlomit traute sich dann kaum aus dem Haus ... das Fernsehen lief den ganzen Tag ... sie wollte nichts verpassen. Zu schlimm ist die Vorstellung, nach Hause zu kommen und wieder fremde Autos vor dem Haus und Offiziere an der Haustüre zu sehen. Immer wieder diese schrecklichen Momente der Erinnerung, die sie nicht zur Ruhe kommen lassen wollten. Und jetzt ist sie hier … bei uns … in Deutschland … und darf einfach mal von allem loslassen und genießen. Wir hatten zehn wundervolle Tage miteinander, ausgefüllt mit Freundschaft, Lachen, Gemeinschaft, gutem Essen, Ausflügen, Natur, Pilze sammeln und mit Spätzle essen, Rosch HaSchana feiern, Shopping, Europa Park und vielem mehr. In allem konnte Shlomit zur Ruhe kommen, jede Nacht länger schlafen und war glücklich, mit ihren Töchtern diese Auszeit zu genießen. – Aus einem Bericht von Gisèle und Eberhard Jung: Besuch zweier Israelis bei uns in Stuttgart

Auf unsere Einladung an terrorgeschädigte Israelis kam die Rückmeldung, zwei junge Soldaten würden gerne unsrer Einladung folgen. Darauf unsere Rückfrage: „Und was ist mit den 50 Jahren Altersunterschied zwischen uns und ihnen? Hat man die beiden darüber informiert und wollen sie trotzdem kommen?“ Sie wollten. Ein Rollstuhl wurde organisiert, denn wir wussten, einer der beiden war im Gaza-Krieg schwer verwundet worden. So erwarteten wir einen jungen Mann an Krücken mit seinem Begleiter.

Erstaunt begrüßten wir die beiden – ohne jegliche Gehhilfe. Schnell gewannen wir einander lieb. Den beiden tat es offensichtlich gut, nach schweren und aufregenden Wochen voller Unruhe und Kampf nun ohne Gefahr etwas verwöhnt zu werden. Or hatte außerdem viele Wochen Behinderung, Schmerzen und intensiver Behandlung hinter sich. Er hatte einige Zeit im Rollstuhl verbracht und war froh und dankbar, wieder selbst laufen zu können. Den Rollstuhl wies er strikt zurück. Tatsächlich hatte er sich wieder erstaunlich gut erholt, dank besonders guter ärztlicher Versorgung in der Armee. Er und sein Freund Lior (mein Licht) stammen aus einem Kibbuz nahe dem Gazastreifen. Durch die schwierige Situation in diesem Teil Israels haben beide eine hohe Bereitschaft, ihr Land zu verteidigen. Viele Gespräche, Ausflüge und auch zugestandene Freiheiten (Volksfest, abendliche eigene Unternehmungen) festigten unsere gegenseitige Sympathie und Freundschaft. Der Altersunterschied war unerheblich. Wenn man mit 21 Jahren bereits Kriegserfahrung sammeln muss und im Häuserkampf Kameraden verloren hat, außerdem selbst dem Tod nahe war, dann ist man von tiefgreifenden Erfahrungen geprägt. Mit großem Interesse hörten wir ihre bewegenden Berichte und interessierten uns ebenso für ihre bewegten Familiengeschichten. Sie schienen es zu schätzen, unsere Sicht als Christen kennenzulernen. Auch wollten sie unbedingt mit uns am Sonntag den Gottesdienst besuchen. Unsere Gäste bedankten sich aufs herzlichste und ließen uns wissen, dass diese Woche ihnen sehr gefallen und gutgetan hat. Wir als Gastgeber sind durch diese Tage mit unseren jungen Freunden sehr bereichert worden. – Ein besonders herzlicher Dank an alle Gastgeber und Freunde, wie auch an Sie, liebe Leser von Israelaktuell, denn durch Ihre Spenden konnten die Gäste aus Israel finanziell für ihre Flüge unterstützt werden. Gerne möchten wir weiter auf diese Weise unsere Solidarität mit den Menschen in Israel auf praktische Weise sichtbar machen. Sehr dankbar sind wir auch für jede kleine Brücke, die durch die neugewonnenen Freundschaften zwischen Israel und Deutschland entstanden ist. Britta Landmesser, Koordinatorin des Projektes „Opfer von Krieg und Terror“

Gisèle und Eberhard Jung mit den beiden israelischen Soldaten in Stuttgart.


Februar/März 2015

Unser Treffen vom 5. bis 7. Dezember 2014 könnte man als Reisenachtreffen bezeichnen, doch es war mehr als „nur“ ein Nachtreffen. Der Austausch über Reiseerlebnisse und Reiseerinnerungen in Bildern durfte natürlich nicht fehlen, aber man merkte bei jedem Teilnehmer, dass diese Reise etwas ganz Besonderes in jedem bewirkt hatte und dass dieses Treffen einen weiteren Schritt auf dem Weg in Gottes Plan mit jedem persönlich und im Segen für Sein Volk darstellte. Am besten wir hören einmal auf die Kurzberichte zweier Teilnehmer: „Etwa drei Monate nach meiner Israel Connect-Reise im Sommer 2014 traf ich mich zusammen mit weiteren Teilnehmern zum lang ersehnten Nachtreffen Anfang Dezember in der Nähe von Kassel. Fast zwei Drittel aller Reisenden war gekommen, um den gemeinsamen Urlaub noch ein-

Israel Connect/Zeugen der Zeitzeugen

Israel Connect-Wochenende: Mehr als ein Nachtreffen … mal neu aufleben zu lassen und die neu gewonnenen Freunde wiederzusehen. Wir begannen unser Treffen natürlich mit einer Schabbat-Feier am Freitagabend. Es gab viel zu erzählen; wir tauschten Reisefotos und Erinnerungen aus und jeder konnte berichten, wie er oder sie es geschafft hatte, sich ein Stück Israel im eigenen Alltag zu bewahren und die Erlebnisse an Freunde und Bekannte weiterzugeben. Es war klar, dass diese Reise für die meisten von uns kein einfacher Urlaub gewesen war, sondern uns vielmehr einen Einblick in die Bedeutung dieses kleinen Landes und in die Liebe Gottes für Sein Volk gegeben hatte. Und so war dieses Wochenende

Austauschrunde über besondere Erfahrungen und Erlebnisse nach der Israel Connect-Reise im September 2014. Daniela Enns, Mirjam Heinzelmann, Marko Riedel und Helena Hillejan (v. l. n. r.). Foto: Ansgar Niehoff

Am 14. Dezember 2014 besuchten wir vom Projekt „Zeugen der Zeitzeugen“ in der Chanukka- und Adventszeit die Gruppe der Holocaust-Überlebenden in Nürnberg, wo wir im Juni 2014 fünf Interviews durchgeführt haben. Die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten sehr groß. Zu Beginn hieß uns die Gruppenleiterin Svetlana Fisman herzlich willkommen und erzählte uns von der Bedeutung des Chanukka-Festes. Wir als Team von „Zeugen der Zeitzeugen“ nahmen dieses Fest als Anlass, den Holocaust-Überlebenden in Israel und Deutschland zu Chanukka unsere Segenswünsche und Grüße weiterzugeben. Darüber hinaus war es uns ein großes Anliegen, ihnen zuzusprechen, dass wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass ihre Geschichten in der Zukunft weiterleben werden und dass wir uns entschieden gegen jede Form des Antisemitismus und Anti-Israelismus stellen. Wir sind der jüdischen Kultusgemeinde Nürnberg für ihre offene Tür und offenen Herzen bei diesem Treffen sehr dankbar. Die Kaffeerunde mit den Holocaust-Überlebenden war von Offenheit, Freude, aber auch von den Tiefen ihrer Leiden geprägt. Gerade hier wollen wir ein offenes Ohr für sie haben und Anteil an ihrem heutigen Leben nehmen. Marina Rentschler, Projektleiterin „Zeugen der Zeitzeugen“ „Wir von den Holocaust-Überlebenden haben uns sehr gefreut, dass die jungen Leute von ‚Zeugen der Zeitzeugen‘ uns wieder besucht

schneller vorbei, als so manchem lieb war. Doch von vielen hieß es zum Abschied: ‚Wir sehen uns wieder – bis nächstes Jahr in Jerusalem!‘“ (Marko Riedel, 27 Jahre) „In unserer SMD-Gruppe (SMD = Studentenmission in Deutschland) in Göttingen laden wir zu den alle zwei Wochen stattfindenden Abendveranstaltungen externe Referenten ein. Bei den Vorbereitungen für dieses Semester musste ich gleich an Marina Rentschler denken. Ihre bibelnahe, lebenspraktische und ermutigende Art zu sprechen hat mich auf der September-Reise 2014 begeistert. Ich fragte sie an, ob sie auch bei uns in Göttingen etwas zum Thema Israel und der Bedeutung des jüdischen Volkes für junge deutsche Christen erzählen würde. Denn ich habe mir gewünscht, dass auch meine Freunde in der SMD von der Begeisterung für Israel angesteckt werden, die mich seit der Reise gepackt hat. Anfang Dezember besuchte Marina dann die Göttinger SMD. Sie führte uns von Versen aus dem ersten Buch Mose bis in die Offenbarung, wir bekamen vielfältige Einblicke in die Geschichte Gottes mit Seinem auserwählten Volk und eine Ahnung von der Bedeutung dessen für uns persönlich. Die Rückmeldungen waren sehr positiv und am liebsten hätten wir Marina dabehalten, weil es noch so viele spannende Stellen gab, auf die wir gar nicht lange genug eingehen konnten. Doch am nächsten Tag hatte Marina schon die nächste Einladung von

einer Jugendgruppe in Kassel, bevor das Israel Connect-Nachtreffen mit einem Großteil der Teilnehmer und Mitarbeiter der Septemberreise startete. Wir feierten zusammen Schabbat mit entzündetem ChanukkaLeuchter, ließen die Reise mit einer Fotoshow Revue passieren, hörten einen spannenden Vortrag zum Thema ‚Wie erkläre ich den Nahost-Konflikt in 5 Minuten?‘ von Ansgar Niehoff, bekamen Neuigkeiten aus der Arbeit von Israel Connect präsentiert, machten eine Fackelwanderung und vieles mehr. Aber wir genossen es auch einfach, uns wieder zu sehen und Zeit miteinander verbringen zu können. Sonntag endete unser Nachtreffen mit einem besonderen Gottesdienst mit prophetischem Tanz und

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j u n g e c h r i st s te n f u r iissrra aeel

einem Segnungsangebot für jeden. Eins meiner persönlichen Highlights war, dass Gott mir direkt auf das Gebet während des Segnungsteils antwortete: Es war schon lange mein Wunsch, dass Kommilitonen von mir sich mal zu einem SMD-Abend einladen lassen. Natalja Part und Ansgar beteten mit mir explizit dafür und als ich nachmittags zu Hause war, konnte ich es kaum fassen: eine Kommilitonin hatte mir geschrieben, ob sie nicht mal mit mir zur SMD oder Gemeinde mitkommen könne, weil ich ihr doch mal erzählt hätte, dass ich dahin gehen würde. Wieder einmal habe ich erlebt, wie groß Gott ist!" (Mirjam Heinzelmann, 22 Jahre)

Das Team „Zeugen der Zeitzeugen“ feierte mit Holocaust-Überlebenden das Chanukka-Fest

haben und uns so viel Aufmerksamkeit geschenkt haben. Es war mir ein Anliegen, den jungen Leuten unser Chanukka-Fest nahezubringen und sie an der jüdischen Kultur teilhaben zu lassen. Die Arbeit, die die Projektleiterin von ‚Zeugen der Zeitzeugen‘ und ihr Team tun, ist für unsere Gesellschaft enorm wichtig. Dieses

Treffen hat uns allen neue Impulse und Energie für die zukünftige, gemeinsame Arbeit mit ‚Zeugen der Zeitzeugen‘ gegeben.“ Svetlana Fisman, Gruppenleiterin der Bundesassoziation der Holocaust-Überlebenden und Immigranten aus dem postsowjetischen Raum e. V. in Nürnberg

„Ich bin sehr dankbar für die Begegnungen, die ich in der jüdischen Gemeinde in Nürnberg erleben durfte. Es hat mich beeindruckt, mit welcher Offenheit ich empfangen wurde und dass meine Interviewpartnerin, trotz der schrecklichen Erlebnisse, die sie erfahren hatte, so herzlich auf mich zugegangen ist und ein so gutes Miteinander möglich war. Neues kann entstehen, das hat mich sehr ermutigt. Ich fühle mich durch diese Begegnungen reich beschenkt.“ Kerstin Schade, 36 Jahre

„Zeugen der Zeitzeugen“: Julian Alber, Dora Zlatman (91 Jahre alt) und Sandra Losch.

Foto: „Zeugen der Zeitzeugen“

„Der Besuch in Nürnberg hat einen starken Eindruck bei mir hinterlassen. Am Tag zuvor hatte ich mit Freunden den Gottesdienst in der Hofer Synagoge besucht, um mich auf die Begegnung in Nürnberg einzustimmen. Es war schön zu sehen, wie sich die Damen und Herren über unseren Besuch freuten. Besonders bewegt hat mich die Geschichte einer HolocaustÜberlebenden, die durch ihr Jiddisch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs relativ einfach und rasch ein neues Leben in Deutschland starten konnte. Bereits in meinem Auslandssemester in Haifa 2010 hatte ich Holocaust-Überlebende in Israel besucht. Damit will ich hier in Deutschland bei ‚Zeugen der Zeitzeugen‘ weitermachen.“ Daniel Müller, 25 Jahre „Ich bin dankbar für die besonderen Begegnungen mit den Holocaust-Überlebenden und dem Team. Bei mir persönlich ist noch größere Dankbarkeit entstanden, dass der Gott Israels diese Menschen vor dem Tod bewahrt hat. Es sind Herzensverbindungen entstanden, die ich nicht missen möchte. Ich wünsche mir, dass die Interviews dazu beitragen, dass viele Menschen ihren Antisemitismus begraben und anfangen, für Israel zu beten. Israel Chai.“ Julian Alber, 24 Jahre


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Termine/Verschiedenes/Impressum lsraelaktuell Christen an der Seite Israels

Impressum Israelaktuell.de informiert über das Land, das Volk und den Staat Israel und will das biblische Verständnis von Gottes Absichten mit Israel und dem jüdischen Volk fördern. Zugleich tritt diese Zeitung jedem Antisemitismus und Antizionismus entschieden entgegen und ruft alle Christen dazu auf, in Freundschaft und Liebe zum jüdischen Volk zu stehen, die Nation Israel in Wort und Tat sowie durch Gebet zu unterstützen, für die Einheit Jerusalems einzutreten, das Gedenken an den Holocaust wachzuhalten und notleidenden Holocaust-Überlebenden zu helfen. Herausgeber: Christen an der Seite Israels e. V. Ehlener Straße 1, 34289 Zierenberg Tel.: (0 56 06) 37 59 Fax: (0 56 06) 10 00 eMail: info@israelaktuell.de Internet: www.israelaktuell.de 1. Vorsitzender: Harald Eckert Schatzmeister: Ralf Hermann Geschäftsführer: Tobias Krämer Verwaltungsdirektor: Martin Lehmann Der Verein ist eingetragen beim Amtsgericht Kassel unter der Vereinsregister-Nr. VR 4149. Mit Freistellungsbescheid des Finanzamts Kassel vom 20.  2.  2012 ist der Verein als gemeinnützig und mildtätig anerkannt und berechtigt, Sammelbestätigungen über Geldzuwendungen auszustellen. Israelaktuell.de erscheint zweimonatlich und wird allen Interessenten unentgeltlich zugestellt. Die Empfänger der ­­­Zei­­­­­tung werden gebeten, dem Verein Christen an der Seite Israels e. V. zur Erfüllung seiner Aufgaben und auch zum Zeichen des eigenen Inte­resses an der Zeitung möglichst einmal jährlich oder öfter eine Spende ­zu­kom­men zu lassen.

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Lehr- und Gebetsreise nach ISRAEL 10. bis 22. Mai 2015 inklusive Teilnahme an der Global Prayer Call-Konferenz in Jerusalem vom 10.–13. Mai 2015 unter dem Motto: „Um Zions Willen schweige ich nicht!“ (Jesaja 62, 1)

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70 Jahre nach Ende Holocaust und WKII (Europa) Zum 67. Jahrestag der Staatsgründung Israels Teilnehmergruppe aus Deutschland / Österreich / Deutsche Schweiz

Vorname und Name

Leitung: Harald Eckert (D), Marie-Louise Weissenböck (A) und Philip van den Berg (CH)

Straße und Hausnummer

+ 4 Tage Jerusalem: Klagemauer, Stadt Davids, Tunnel zwischen der Stadt Davids und dem Tempelberg, Besuch in Efrat mit Thoralehre (CJCUC), Studienausflug zum Thema „Der Jerusalem Status“, Schabbatessen bei Hineni, Totes Meer mit Jericho (Seeds of Hope) und Qasr el Yahud (Taufstelle Johannes des Täufers am Jordan) + 2 Tage Tiberias: Beten an den Grenzen Syriens (Mount Bental) und des Libanon (Kibbuz Malkia), Bootsfahrt auf dem See Genezareth, Treffen mit Olim (Bnei Menashe) + 2 Nächte im Hotel Eshel HaShomron in Ariel, Samaria mit Besuch biblisch bedeutsamer Orte aus der Zeit Abrahams und Josuas (Tel Shilo, Beit El, Gerizim, Ofra) Abschluss in Tel Aviv-Jaffa: Einblick in die Anfänge der modernen Geschichte Israels, Besuch bei deutschsprachigen Holocaust-Überlebenden aus Österreich und Deutschland Noch ein paar Plätze frei! Anmeldeschluss: 5. März 2015 Ausführliches Reiseprogramm unter www.israelaktuell.de Anmeldung über Delly Hezel: hezel@israelaktuell.de oder über das CSI-Hauptbüro, Tel. (0 56 06) 3759

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Israel-Vorträge Bei Interesse an Israel-Vorträgen, Israel-Tagen oder Israel-Abenden setzen Sie sich bitte zwecks Terminabsprache mit uns in Verbindung:

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Israel, harre auf den HERRN von nun an bis in Ewigkeit! Psalm 131, 3

Die nächste Ausgabe soll im April 2015 e ­ rscheinen. Aktuelle Informationen erhalten Sie auch auf unserer Internet-Seite

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Termine

Bankverbindungen:

Konferenz der Versöhnung – Zur Unrechtsgeschichte in der Pfalz 1933–1945 Sonntag, 8. März 2015

Christen an der Seite Israels e. V. IBAN: DE28 5205 0353 0140 000216 BIC: HELADEF1KAS Österreich: Christen an der Seite Israels –­Österreich IBAN: AT513266700000 235226 BIC: RLN WAT WW PRB

Diakonissen-Mutterhaus Lachen, Flugplatzstraße 91–99, 67435 Neustadt an der Weinstraße, Ortsteil Lachen-Speyerdorf

Schweiz: Postfinance 4040 Basel IBAN: CH80 0900 0000 4075 3256 6 BIC: POFICHBEXXX Redaktion/Satz/Layout von Israelaktuell.de: Harald Eckert (verantwortlich i. S. d. P.), Joachim Kudlek, Tobias Krämer, Martin Lehmann, Christfried Battenberg, Hans-Jürgen Krug, Dr. Wolfgang Schuler

Februar/März 2015

Christen an der Seite Israels

Referenten: Harald Eckert, Michael Prinz zu Salm-Salm, Christine Dietrich Verbindliche Anmeldung bis zum 2. März 2015 an: Hans-Jörg Richter, Eichendorffstraße 5, 67065 Ludwigshafen oder Tel. (06 21) 57 59 77 oder pfalz-nordbaden@waechterruf.de

Druck: Druckzentrum Braunschweig Auflage: 25 000 Christen an der Seite Israels e. V. gehört zu der internationalen, überkonfessionellen und politisch unabhängigen Bewegung: Christians for Israel International President: Rev. Willem J. J. Glashouwer (international@christenenvoorisrael.nl) P.O.Box 1100, 3860 BC NIJKERK, The Netherlands; Patroonstraat 1, 3861 RN NIJKERK, The Netherlands Tel.: 0031–(0)33–24–588–24 Fax: 0031–(0)33–24–636–44 eMail: info@c4israel.org Internet: www.c4israel.org Namentlich gekennzeichnete Berichte müssen nicht unbedingt mit der Meinung der ­Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen wir keine Haftung. – ISSN 2194-0606

Beilage in dieser Ausgabe: • Überweisungsträger (Informationen dazu Seite 8)

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Informationen und Kontaktaufnahme unter: Israeltag@il-israel.org

Hebräisch-Kurs in Haifa 25. 7.–15. 8. 2015 Der nächste Hebräisch-Kurs in Haifa findet vom 25. Juli bis zum 15. August 2015 statt. Wer mehr darüber wissen will, kann dies bei Yoram Ehrlich erfahren: www.reisen-ehrlich.de/reisen/sprachreisen/ oder auch Tel. (06 81) 95 27 89 95.

Lehr-, Gebets- und Begegnungsreise nach Israel 1.–12. November 2015 mit Harald Eckert, Markus Neumann und Team Preis ca. 1.500 €, Veranstalter: ScubaReisen Nähere Informationen in den kommenden Zeitungsausgaben

Israel-Studien-Reise 6.–16. November 2015 „Auf den Spuren Jesu … und mehr …“ Reisegruppe: 20–25 Personen Kosten: 1.880 € (pro Person im Doppelzimmer, EZ-Zuschlag: 412 €) Reiseleitung und Information: Pastor Dieter Begaße, Gaußstr. 26, 14712 Rathenow, Tel. (0 33 85) 519 60 84; dieter.begasse@t-online.de


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