Israelaktuell.de - Ausgabe Nr. 74 - Feb 13/Mär 13

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Eine Publikation von:

Christen an der Seite Israels

lsraelaktuell.de

Nr. 74 – Februar/März 2013

www.israelaktuell.de

Editorial

In dieser Ausgabe

Verehrte Leser, liebe Freunde! Zwei markante Ereignisse fielen in den Januar 2013: Das Gedenken an den Holocaust in Europa und die Wahlen in Israel. Historisch gesprochen ist (leider!) die Zustimmung der Vereinten Nationen am 29. November 1947 zu einem jüdischen Staat Israel nicht ohne die vorauslaufenden Gräuel des Völkermords an den europäischen Juden denkbar. Im Unterschied zur Zeit des Zweiten Weltkriegs lebt jedoch heute etwa die Hälfte der Juden in einer demokratischen, rechtsstaatlichen, dynamischen und wehrhaften Nation. Daran haben die Wahlen vom 22. Januar 2013 wieder erinnert. Dafür dürfen wir dankbar sein. Leider sind jedoch viele der Überlebenden von damals heute oft einsam, arm und bedürftig. Der Staat Israel ist unter anderem auch wegen der ununterbrochenen existentiellen Bedrohung seit seiner Gründung teilweise überfordert, diesen Menschen angemessen zu helfen. Wir sollten nicht mit Fingern zeigen, sondern die Chance erkennen: Wir Christen, wir Deutsche, dürfen in diese Lücke treten. Wir dürfen durch unser humanitäres und finanzielles Engagement (weiter) zu wachsender „Würde und Versöhnung“ beitragen. Die Überraschung: Für viele Medien in Deutschland war dies erstmals ein Ereignis mit Nachrichtenwert. Was für eine Ermutigung, gemeinsam auf diesem Weg weiterzugehen! Ihr dankbarer

Harald Eckert

Frei für postalische Zwecke

Israel nach der KnessetWahl Seite 3 Netanjahu: Siedlungen sind nicht Kern des Konflikts Seite 4 Harald Eckert im Interview Seiten 6–7 Internationale IsraelBewegung 2012 erstaunlich gewachsen Seite 11 Geistliches Wort/Gebet/ Juden/Christen Bei Gedenk- und Benefizveranstaltungen in Berlin und München stand die „Aktion Würde und Versöhnung“ im Mittelpunkt. Auf dem Foto Harald Eckert und Mirijam Schmidt am Rednerpult während der Veranstaltung am 30. Januar 2013 in München (Berichte auf Seiten 8 und 14). Foto: Sylvie Köker

Zum Holocaust-Gedenktag 2013 – 80. Jahrestag der „Machtergreifung“:

Große Medienresonanz auf die „Aktion Würde und Versöhnung“ Der diesjährige Holocaust-Gedenktag stand in Deutschland im Zeichen zweier besonderer Ereignisse: Zum einen wurde in Berlin die „Aktion Würde und Versöhnung“ vorgestellt, mit der die Not bedürftiger Holocaust-Überlebender gelindert werden soll. Hinzu kam der 80. Jahrestag der nationalsozialistischen „Machtergreifung“, zu dem Bundeskanzlerin Angela Merkel die Ausstellung „Berlin 1933 – Der Weg in die Diktatur“ eröffnet hat.

ferenz in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt worden und hat nachfolgend eine breite Medienresonanz gefunden, u. a. im Ersten Deutschen Fernsehen, in der Bild-Zeitung und im Deutschlandfunk. Zudem fanden in Berlin und München Gedenk- und Benefizveranstaltungen statt, bei denen die „Aktion Würde und Versöhnung“ zentral thematisiert wurde.

Von Joachim Kudlek

„Weg in die Diktatur“

Rund 60 000 der etwa 200 000 Holocaust-Überlebenden in Israel leben an oder unter der Armutsgrenze, oft leiden sie auch an den psychosozialen Spätfolgen ihrer leidvollen Erfahrungen. Um den Betroffenen einen würdevollen Lebensabend zu ermöglichen, ist die „Aktion Würde und Versöhnung“ ins Leben

gerufen worden, eine Kooperation zwischen der Initiative 27. Januar e.V. (die eng mit Christen an der Seite Israels zusammenarbeitet) und den drei israelischen Organisationen Hadassah, Helping Hand Coalition und Keren Hayesod. Im Beisein zahlreicher Medienvertreter ist die „Aktion Würde und Versöhnung“ am 25. Januar 2013 im Haus der Bundespressekon-

Zahlreiche Medienvertreter nahmen an der Pressekonferenz am 25. Januar 2013 im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin teil, bei der die Initiative 27. Januar die „Aktion Würde und Versöhnung“ vorgestellt hat. Nachfolgend hat die „Aktion“ eine breite Medienresonanz gefunden, u. a. in der Tagesschau, der Bild, der WELT und im Deutschlandfunk. Weitere Informationen dazu und ein Medienspiegel finden sich unter www.initiative27januar.org. Foto: Eventpress Herrmann

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Zum 80. Jahrestag der „Machtergreifung“ eröffnete Bundeskanzlerin Angela Merkel die Ausstellung „Berlin 1933 – Der Weg in die Diktatur“. Die Eröffnung der Ausstellung in der „Stiftung Topographie des Terrors“ war der Auftakt zu einem breiten Veranstaltungsprogramm, bei dem viele Museen und Gedenkstätten mit Unterstützung des Bundes zeigen, wie es in Deutschland zu dieser beispiellosen Terrorherrschaft kommen konnte (www.berlin. de/2013/veranstaltungen/). Die Kanzlerin sagte in ihrer Rede zur Eröffnung, dass der Aufstieg des Nationalsozialismus möglich wurde, „weil Eliten und Teile der deutschen Gesellschaft daran mitwirkten; vor allem aber, weil die allermeisten in Deutschland diesen Aufstieg zumindest duldeten.“ Deshalb sei es „so überaus wichtig, das Wissen gerade auch über die Anfänge dieses Terrors zu bewahren und weiterzugeben“, so Angela Merkel.

Gedenken im Bundestag

In der Gedenkstunde im Deutschen Bundestag am 30. Januar 2013 berichtete die 90-jährige HolocaustÜberlebende Inge Deutschkron sehr persönlich und bewegend von ihren

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Israel aktuell/Alijah

3–5

Interview

6–7

Hilfsprojekte

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Israel-Produkte/Reise

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Wider das Vergessen

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Internationale Israel-Bewegung/ Prophetie 11 Kinderseite

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Israel Connect

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Deutschland – Israel

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Christen an der Seite Israels in Aktion / Impressum 15 Termine/Verschiedenes

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Termine Lehr-, Gebets- und Begegnungsreise nach Israel 2. bis 13. Mai 2013 Mehr dazu Seite 9

Griechenland-Reise mit Pfarrer Glashouwer 7. bis 15. Mai 2013 Mehr dazu Seite 16

Israel Connect-Reise für junge Erwachsene nach Israel 20. Mai bis 1. Juni 2013 Mehr dazu Seite 13

Erfahrungen in Berlin während der NS-Diktatur. Bundestagspräsident Norbert Lammert sagte in seiner Ansprache: „Heute vor 80 Jahren, am 30. Januar 1933, wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Damit begann das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. ... Der Reichstag ist ein stummer Zeuge der Demontage unserer ersten Demokratie vor 80 Jahren. Deshalb ist er der richtige Ort, um öffentlich als Staat und Gesellschaft den Toten Ehre zu erweisen und gleichzeitig den Willen zu bekunden, alles zu tun, damit eine ähnliche menschengemachte, staatlich organisierte Katastrophe sich nie mehr ereignen kann. “ Mehr zum Thema Seiten 8, 10, 14


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lsraelaktuell Geistliches Wort/Gebet/Juden/Christen

Februar/März 2013

Die Vollzahl der Nationen Von Pfr. Henk Poot

Jüdische Feste Schewat/Adar/Nissan 5773 Februar/März 2013

Esther-Fasten

Zur Erinnerung an die Bemühungen von Königin Esther im 6. Jh. v. Chr., das jüdische Volk im persischen Reich vor der Vernichtung zu retten, Buch Esther der Bibel, 13. Adar, wegen Schabbat in diesem Jahr am 11. Adar (21. Februar 2013).

Purim

Zur Erinnerung an die Rettung der Juden durch Königin Esther, Buch Esther der Bibel, 14. Adar oder in Städten mit einer Stadtmauer am 15. Adar (24./25. Februar 2013).

Pessach

Erinnert an die Befreiung und den Auszug der Israeliten unter Mose aus Ägypten vor rund 3250 Jahren, 2. Mose 12 u. a. Pessach beginnt mit dem Sederabend am Vorabend des 15. Nissan und endet am 22. Nissan (26. März bis 2. April 2013).

Prophetenschule in Tel Aviv eröffnet Am 4. Dezember 2012 ist in Tel Aviv eine Akademie für Prophetie eröffnet worden. Der Gründer der Schule möchte den Teilnehmern verschiedene Ebenen der Prophetie vermitteln. So sollen diese zu Gesprächen mit Engeln, Traumdeutungen sowie geistlichen Erfahrungen befähigt werden. Laut der jüdischen Tradition gibt es seit der Zerstörung des Zweiten Tempels keine Prophetie mehr, diese werde erst in der Zeit der Erlösung und Ankunft des Messias wieder von Bedeutung sein. Rabbiner Schmuel Portman Hapartzi, Gründer der „Kain-und-Abel-Prophetenschule“, ist überzeugt, dass diese Zeit nun angebrochen ist. (Israelnetz)

11, 28). Es geht um die Vollzahl der Nationen!

„Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet: Verstockung ist Israel zum Teil widerfahren, bis die Vollzahl der Nationen eingegangen sein wird.” (Römer 11, 25) Unser Einsatz für Israel macht uns manchmal verdächtig, wir täten dies nur aus Eigennutz. Wenn das jüdische Volk erst einmal ins eigene Land zurückgekehrt sei, besonders wenn es sich zu Jesus bekehrt habe, so werde der Messias kommen und sein Reich anbrechen. Jedoch verhält es sich mit der Wahrheit anders. Wenn wir nämlich Paulus lesen, so steht alles im Zeichen der Bekehrung der Nationen, also der Nichtjuden. Solange die Sammlung der Völker nicht vollendet ist, wird die Heilsgeschichte ihr letztendliches Ziel nicht erreichen. Die Bekehrung der Nationen ist sogar eine derart dringende Angelegenheit, dass Gott

Großzügig

Bedeutung

Pfarrer Henk Poot ist Mitarbeiter bei Christenen voor Israel (Niederlande).

eine Teilverstockung über sein eigenes Volk bringt. Nichts darf der Rettung der Nationen im Wege stehen. Wenn die Tatsache, dass das Heil aus den Juden und der Heiland ein Jude ist und Jerusalem Mittelpunkt einer erlösten Welt sein wird, den Zustrom der Völker aufhält, so muss eben um jener Völker willen das Licht von Israel abgewendet werden (Römer

Es fragt sich, was mit der Vollzahl der Völker gemeint ist. Die Bibelforscher aus den Tagen des Paulus waren sich da nicht einig. Den Essenern aus Qumran zufolge hätten die Völker in der zukünftigen Welt überhaupt nichts zu melden – selbst wenn ihre Rolle in der Endzeit nur eine negative wäre. Nach Ansicht der Pharisäer sei ihr Anteil nur sehr bescheiden, nicht mehr als ein Nebeneffekt Israels: etwa wie Hirsche, die in der Dämmerung die gemähten Äcker betreten und dort noch ein wenig Nahrung finden. Andere wiederum dachten an eine Festzahl. So sagt auch Lukas: „Und es glaubten, so viele zum ewigen Leben verordnet waren“ (Apostelgeschichte 13, 48). Möglicherweise dachte Paulus auch: Jesus käme bald wieder, aber zuvor werde doch noch eine beschränkte Zahl der Nationen gesammelt. Dies sei dann die Vollzahl.

Es kommt also schon darauf an, sich für Mission und Evangelisation unter den Völkern einzusetzen. Das Evangelium sollte wirklich alle vier Enden der Erde erreichen. Das ist im Interesse Israels, das ist in unser aller Interesse. Es bringt das Kommen des Messias näher. (Übersetzung: Heinz Volkert)

Neue Jerusalem-Bibel

Oberrabbiner: „Abtreibung ist Mord“ Israels Oberrabbiner Jona Metzger und Schlomo Amar haben sich im Januar 2013 in einem offenen Brief an die israelischen Rabbiner für die kontrovers diskutierte israelische Anti-Abtreibungsorganisation „Efrat“ eingesetzt. Sie erklärten unter anderem, das Töten von Ungeborenen komme einem Mord gleich. Die orthodoxe Organisation „Efrat“ versucht, jüdische Frauen davon zu überzeugen, sich keinen Abtreibungen auszusetzen. Sie bietet Hilfe für die Zeit der Schwangerschaft und nach der Geburt an. Die Oberrabbiner riefen die jüdischen Geistlichen dazu auf, den Paaren auch weiterhin bei Eheschließungen die Broschüre von „Efrat“ zu geben. In einem früheren Brief hatten die Oberrabbiner dazu aufgerufen, in den Schabbat-Predigten zu betonen, dass Abtreibungen nach jüdischem Gesetz ein schwerwiegendes Vergehen sind. (Israelnetz )

So wie die Zeit fortschreitet und viele hundert Jahre vergehen, zeigt sich aber die Großzügigkeit des HERRN: Er will nicht, dass irgendwelche verloren gehen. Er möchte, dass einer nach dem anderen unaufhörlich hereinkommt. Welch eine Fülle der Vollzahl! Trotzdem aber ist schon klar: Die Zahl nimmt irgendwann ein Ende. Wir erhoffen uns eine reichliche, späte Ernte. Es kommt aber der Augenblick, wo die Zeiten des Sammelns der Völker vorbei sind. Dann, ja dann nimmt die Heilsgeschichte eine neue und zwar dramatische Wendung: Es wird aus Zion der Erretter kommen. Er wird sich wiederum an Israel offenbaren, das Reich Gottes wird auf Erden anbrechen.

Ein betender Christ (mitte) neben jüdischen Männern an der Westmauer in Jerusalem. Foto: Gershon Elinson/FLASH90

Virtuelle Pilgerreise nach Jerusalem Jerusalem ist Juden, Christen und Muslimen heilig, aber nicht jeder Zeit und Geld, die Heilige Stadt zu besuchen. Christen haben jetzt Möglichkeit, die ihnen heiligen Stätten auch virtuell zu bereisen. Eine neue Website mit dem Namen „Jerusalem Experience“ bietet Möglichkeit, durch Videos und Fotos möglichst viel von der Stadt christlicher Perspektive zu sehen (in englischer Sprache): http://bit.ly/JerusalemExperience

hat die die aus

Die „Bild“-Zeitung hat am 3. Dezember 2012 in Wittenberg eine Jerusalem-Ausgabe der Luther-Bibel vorgestellt. Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), warb anlässlich der Veröffentlichung für die Luther-Bibel: „Sie gehört in jeden Schrank.“ Die Ausgabe ist mit einem sogenannten Jerusalem-Kreuz aus Olivenbaumholz geschmückt, das bei Bethlehem hergestellt wird. Lithografien des englischen Zeichners David Roberts, die das Heilige Land zeigen, sind im Innenteil der Bibel enthalten. Der stellvertretende„Bild“Chefredakteur Alfred Draxler nannte die Bibel-Ausgabe den „Höhepunkt“ der von der Boulevard-Zeitung herausgebrachten Reihe, die 2004 mit der „Volksbibel“ begann. Mit dem Werk wolle die „Bild“ zur Verbreitung christlicher Werte beitragen. „Jerusalem. Die Heilige Schrift nach der Übersetzung Martin Luthers“, 49,90 Euro, ISBN: 978-386995-049-5 . (Israelnetz)

Aktuelle Gebetsanliegen für Israel Februar – März 2013 / Schewat – Adar – Nissan 5773 Dank

•      Für die Regen- und Schneefälle

in Israel im Januar, die für dringend notwendiges Frischwasser besonders im See Genezareth und im Toten Meer gesorgt haben. •      Dafür, dass die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas bisher gehalten hat. •      Dafür, dass die Einwanderung nach Israel trotz aller Bedrohungen und Anfeindungen weitergeht, jetzt auch die Rückkehr der Juden aus Indien.

Gebet für die neue Regierung

„So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen für alle Menschen darbringe, für Könige und alle, die in hervorragender Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit.“ (1.Timotheus 2, 1–2) •      Lasst uns dafür beten, dass jetzt in Israel eine gute Regierung gebildet wird und diese dann unter dem Segen des HERRN arbeitet: HERR,

segne, ermutige und stärke alle an der neuen Regierung beteiligten Politiker und Mitarbeiter. Gib ihnen Deine Weisheit und Besonnenheit, damit sie Deinen Willen ausführen.  Mache sie zu guten Staatsmännern, deren oberste Priorität das Wohl des Volkes und nicht ihre eigene politische Zukunft ist. „... so dienet nun dem HERRN, eurem Gott, und seinem Volk Israel“ (2. Chronik 35, 3b).

Gebet für die Politiker in Deutschland und Österreich

Nach den Knesset-Wahlen scheint der internationale Druck auf Israel größer zu werden, da man jetzt schnell ein Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern erreichen will, bei dem Israel zu unverantwortlich großen Zugeständnissen gedrängt werden könnte. •      Lasst uns dafür beten, dass unsere Politiker Stärke zeigen in der politischen, öffentlichen und moralischen Unterstützung Israels – auch gegen tendenziös israelkritische Medien und eine davon beeinflusste öffentliche Meinung.

Gebet für Ruhe und Frieden

•      Für

einen möglichst langfristigen Bestand der Waffenruhe und damit für einen dauerhaften Stopp der Raketenangriffe vom Gazastreifen aus. Aber auch für Ruhe an den Grenzen zu Syrien, zum Libanon und zu Ägypten. •      Nicht zu vergessen ist, dass die Bedrohung aus dem Iran immer größer wird. Beten wir für ein Ende des iranischen Atomprogramms und die Bewahrung Israels vor (atomaren) Angriffen aus dem Iran.

Gebet für die Alijah

Die Alijah – die Einwanderung von Juden nach Israel – geht unvermindert weiter. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr soll die Rückkehr der Bnei Menasche aus Indien sein. •      Lasst und dafür beten, dass die Alijah aus Indien nun endlich zügig vorangeht und der HERR all das zur Verfügung stellt, was dafür notwendig ist. •      Lasst uns auch für das Team mit Koen Carlier in der Ukraine beten (dazu die Berichte auf Seite 5).

Gebet für notleidende Israelis

Rund 1,6 Millionen Menschen in Israel leben unter der Armutsgrenze. Etwa 400 000 Familien – unter ihnen 700 000 Kinder – leiden darunter, dass ihre Ernährung nicht gesichert ist. Mehrere Hilfsorganisationen, die von Christen an der Seite Israels unterstützt werden, sorgen dafür, dass die größte Not gelindert wird. •      Lasst uns für die betroffenen Menschen beten, dass sie alles Notwendige erhalten. •      Lasst uns auch für die Hilfsorganisationen beten, dass sie genügend Mittel erhalten und möglichst effektiv arbeiten. •      Lasst uns auch dafür beten, dass arbeitslose Menschen Beschäftigung finden.

Gebet für bedürftige Holocaust-Überlebende

Besonders liegt uns weiterhin auch die Unterstützung von bedürftigen Holocaust-Überlebenden am Herzen. Zum diesjährigen HolocaustGedenktag ist in Berlin die „Aktion

Würde und Versöhnung“ der Öffentlichkeit vorgestellt worden und hat daraufhin eine breite Resonanz in den Medien erfahren, u. a. einen Bericht im Ersten Deutschen Fernsehen/ARD. Bei dieser Aktion handelt es sich um eine Kooperation der Initiative 27. Januar mit drei Hilfsorganisationen in Israel, mit dem Ziel, dass die bedürftigen HolocaustÜberlebenden ihren Lebensabend in Würde verbringen können (dazu siehe den Spendenaufruf auf Seite 8). •      Lasst uns dafür beten, dass diese Aktion einen möglichst hohen Bekanntheitsgrad erzielt und viel Unterstützung findet. •      Lasst uns für die Arbeit der Initiative 27. Januar und der beteiligten Hilfsorganisationen beten. •      Und lasst uns auch immer wieder für die Holocaust-Überlebenden beten, besonders für die bedürftigen, dass sie alles erhalten, was notwendig ist – sowohl in materieller Hinsicht als auch im Hinblick auf medizinische Hilfe, Betreuung und Zuwendung. •


Israel aktuell

lsraelaktuell

Februar/März 2013

Nach den Knesset-Wahlen in Israel

Netanjahu mit Regierungsbildung beauftragt Benjamin Netanjahu ist zum dritten Mal mit der Regierungsbildung in Israel beauftragt worden. Der 63-Jährige hat seit dem 2. Februar 2013 maximal sechs Wochen Zeit, eine Koalition zu schmieden. Knapp zwei Wochen nach der Wahl zum israelischen Parlament (Knesset) hat Premierminister Benjamin Netanjahu mit der Regierungsbildung begonnen. Repräsentanten seiner Partei Likud-Beiteinu nahmen am 3. Februar 2013 bei Tel Aviv Koalitionsverhandlungen mit Vertretern der Zukunftspartei von Jair Lapid auf. Als weitere mögliche Koalitionspartner Netanjahus sind die Siedlerpartei HaBait haJehudi, die ultraorthodoxe Schas sowie Kadima und Hatnua im Gespräch. Jedoch bestehen in den Fragen der Wehrpflicht für Ultraorthodoxe und zu Friedensverhandlungen mit den Palästinensern tiefgreifende Gegensätze zwischen diesen Parteien. Netanjahu sprach sich am 3. Februar 2013 erneut für die Bildung einer möglichst breiten Koalition aus. „Das Hauptziel einer Regierung der nationalen Einheit ist es, eine

Endergebnis der Wahlen zur 19. Knesset am 22. Januar 2013: Von 5 656 705 Wahlberechtigten haben 3 818 441 ihre Stimme abgegeben, die Wahlbeteiligung lag damit bei 67,52  %. 40 464 Stimmen waren ungültig. Die Stimmen verteilen sich auf folgende 12 der insgesamt 34 angetretenen Parteien (es gilt eine Zwei-Prozent-Hürde): Likud-Beiteinu: 23,32  % (31 Mandate) Jesch Atid: 14,32  % (19) HaAvoda: 11,39  % (15) HaBait haJehudi: 9,11  % (12) Schas: 8,74  % (11) Jahadut haTora: 5,18  % (7) Hatnua: 4,99  % (6) Meretz: 4,54  % (6) Raam–Ta‘al: 3,65  % (4) Chadash: 3  % (4) Balad: 2,56  % (3) Kadima: 2,09  % (2) (Quelle: Botschaft des Staates Israel in Berlin)

„Wir glauben, dass jetzt direkte Verhandlungen zwischen diesen Parteien (Israelis und Palästinenser) stattfinden müssen, die die endgültigen Bestimmungen ansprechen und auf eine Zwei-Staaten-Lösung hinauslaufen“, sagte Ray Carney, ein Sprecher der US-Regierung, laut der Zeitung „Jerusalem Post“. Die Palästinenser verdienten Souveränität, die Israelis Sicherheit, fügte er an. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) gratulierte Netanjahu zum Sieg bei den Parlamentswahlen.

Vermischtes Strand von Tel Aviv schöner als Miami

Am 2. Februar 2013 ist Benjamin Netanjahu (links) von Israels Staatspräsident Schimon Peres (rechts) mit der Regierungsbildung beauftragt worden. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

atomare Bewaffnung des Irans zu verhindern“, bekräftigte der Regierungschef. Netanjahu versprach zudem, er werde sich weiter um einen Friedensschluss mit den Palästinensern bemühen. Deren Vorsitzenden Mahmud Abbas rief er auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Netanjahu erhielt den Auftrag zur Regierungsbildung als Chef des stärksten Blocks in der neuen Knesset und nachdem sich sechs der zwölf Knesset-Fraktionen (82 Mandate) in Konsultationen mit Peres für Netanjahu ausgesprochen hatten. Er hat 28 Tage Zeit, um eine Koalitionsregierung zu bilden – mit einer möglichen Verlängerung um zwei Wochen. Stichdatum wäre damit der 16. März 2013. (Israelnetz)

Unter den zehn Städten mit den schönsten Stränden hat Tel AvivJaffa im weltweiten Vergleich Platz 7 belegt. Der australische Individualreiseführer „Lonely Planet“ stufte es im Gegensatz zur „heiligen Stadt“ Jerusalem als moderne „Küstenstadt der Sünden“ ein. „Der Strand ist sicher und sauber, auf der gesamten Länge sind Umkleidekabinen und Duschen verteilt“, schreibt der Reiseführer. Besonders an Samstagen sei der Strand überfüllt. Alte und junge Besucher genössen dann das meAm Strand von Tel Aviv-Jaffa. diterrane Klima, auch für Kitesurfer Foto: ISRANET eigne sich die Gegend. Der Strand von Tel Aviv-Jaffa ist laut „Lonely Planet“ schöner als diejenigen von Dubai, Miami und Brighton. Auf Platz 1 der Liste findet sich Barcelona. Auf die spanische Küstenstadt folgen noch vor Tel Aviv-Jaffa Kapstadt, Rio de Janeiro, Tangier, Sydney und Valencia. Bereits im Oktober 2012 empfahl der australische Reiseführer, den Negev im Jahr 2013 zu besuchen. Die Region belegte Platz 2 auf einer Liste der „Top 10-Reiseziele 2013“. Im Jahr 2010 erreichte die israelische Küstenstadt Platz 3 unter den Top-Reisezielen weltweit (Israelnetz).

2012 Rekordjahr für Tourismus

Die Partei des früheren TV-Moderators Jair Lapid (Foto) Jesch Atid/Es gibt Zukunft wurde zweitstärkste Kraft in der Knesset. Foto: Avishag Shaar Yashuv/Flash 90

3,5 Millionen Ausländer haben 2012 Israel besucht, 4 % mehr als im Vorjahr. Das gab das Tourismusministerium bekannt. Den überwiegenden Teil von ihnen machten mit 2,9 Millionen (2 % mehr als 2011) Touristen aus (Tagestouristen nicht eingerechnet). 65 % der Touristen statteten der Klagemauer einen Besuch ab. 18 % der Touristen kommen aus den USA, die damit – wie auch schon in den Vorjahren – das Land bleiben, aus dem die meisten Touristen nach Israel reisen. Auf dem zweiten Platz knapp dahinter folgt Russland, aus dem 20 % mehr Touristen als noch 2011 nach Israel gereist sind. 77 % der Touristen besuchten Jerusalem, 56 % von ihnen Tel AvivJaffa. Für 51 % der ausländischen Touristen gehörte auch das Tote Meer zum Pflichtprogramm. (Tou- Touristen in der Altstadt von Jerusalem. Foto: ISRANET rismusministerium Israels)

Keine Magermodels mehr

Wahlsieger Benjamin Netanjahu (links) und Avigdor Lieberman, die mit ihrer gemeinsamen Liste Likud-Beiteinu angetreten waren, am Abend des 22. Januar 2013. Foto: Miriam Alster/FLASH90

Länder drängen jetzt auf Friedensprozess Nach der Wahl in Israel drängen verschiedene Länder auf eine Wiederaufnahme des Friedensprozesses in Nahost. Schritte, die Verhandlungen schwieriger machen, seien zu unterlassen. Einen solchen kündigte nun aber die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) an.

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Nach Angaben der Deutschen PresseAgentur sagte er am 23. Januar 2013 in Berlin: „Wir gratulieren dem Wahlsieger, aber natürlich auch allen, die jetzt als Abgeordnete gewählt worden sind.“ Er äußerte die Hoffnung auf eine zügige Regierungsbildung. Der Friedensprozess im Nahen Osten müsse jetzt durch konstruktive Verhandlungen mit den Palästinensern vorangebracht werden.

Verzicht auf provokative Schritte gefordert

Auch der UN-Sondergesandte für den Nahen Osten, der Niederländer Robert Serry, sprach die Dringlichkeit der Lage an. Er hielt Israelis und Palästinenser dazu an, von Handlungen Abstand zu nehmen, die einer Lösung in die Quere kommen könnten. Für Israel bedeute dies einen Siedlungsbaustopp. Die Palästinenser sollten

auf eigenmächtige Schritte in der internationalen Arena verzichten. Am 23. Januar 2013 hatte der Außenminister der PA, Riad Malki, mit einem solchen Schritt gedroht: Falls Israel mit dem international umstrittenen Siedlungsbau im Gebiet „E1“ fortfahre, werde die PA vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag klagen. „Wir haben keine andere Wahl. Es hängt von der Entscheidung Israels ab“, sagte Malki laut der Zeitung „Jediot Aharonot“ in New York nach einer Sitzung des UNSicherheitsrates. Die Palästinenser dürfen grundsätzlich in Den Haag klagen, seitdem sie im November vergangenen Jahres den Status eines „NichtmitgliedStaates“ bei den UN erhalten haben. Vor einer Klage müssen sie jedoch noch einen Antrag auf Beitritt zum Gerichtshof stellen. (Israelnetz)

Zum 1. Januar 2013 ist in Israel ein Gesetz in Kraft getreten, das den Einsatz von untergewichtigen Models in der Werbung untersagt. Das sogenannte „Photoshop-Gesetz“ schreibt außerdem vor, dass bei Werbung, für die Aufnahmen von Models graphisch bearbeitet wurden, um ihre Maße zu verbessern, dies zukünftig angegeben werden muss. Vorgeschrieben ist ein Hinweis darauf, dass die jeweilige Aufnahme bearbeitet worden sei, um den Körper schlanker erscheinen zu lassen. Ausschlaggebend für die Frage, ob ein Model untergewichtig ist, ist laut dem Gesetz der Body-Mass-Index (BMI). Die jeweilige Firma muss mittels eines ärztlichen Attestes nachweisen, dass jedes ihrer Models den Anforderungen entspricht. In Israel sterben jährlich etwa 30 Jugendliche infolge einer Essstörung – den Initiatoren des Gesetzes zufolge ist dies vor allem eine Folge eines sehr schlanken Schönheitsideals, wie es durch Werbung und Medien verbreitet wird. (Botschaft des Staates Israel)

Viele Israelis treiben Sport 24 % der Israelis (20 % der Männer und 28 % der Frauen) besuchen in ihrer Freizeit Kurse, die nicht in Zusammenhang mit ihrer Berufstätigkeit stehen. Das geht aus einem Bericht des israelischen Zentralamts für Statistik zum Freizeitverhalten der Israelis hervor. 55 % der Männer und 24 % der Frauen treiben außerdem regelmäßig Sport. 50 % der Frauen und 43  % der Männer erklärten, sie gingen regelmäßig ins Theater, 67 % der Frauen und 57 % der Männer bezeichnen sich als regelmäßige Leser von Büchern; 41  % davon lesen bis zwei Stunden pro Woche, 27 % zwischen Israelis beim Marathon in Jerusalem. Foto: ISRANET zwei und fünf Stunden und immerhin noch 24 % mehr als fünf Stunden pro Woche. 84 % der über 20-Jährigen lesen außerdem eine Zeitung. Beim Fernseh- und Videokonsum geben 23 % der Israelis an, bis zu einer Stunde am Tag vor dem Fernseher zu sitzen, 32 % zwischen einer und zwei Stunden, 23 % zwischen zwei und fünf Stunden und 6 % sogar über fünf Stunden. 13 % erklären, überhaupt kein Fernsehen oder Videofilme zu schauen. (Botschaft des Staates Israel)


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lsraelaktuell Israel aktuell

Februar/März 2013

Netanjahu bekräftigt israelische Baupläne im Westjordanland:

Ariel hat jetzt eine Universität Die höhere Bildungseinrichtung in Ariel ist jetzt eine Universität. Bisher entsprach die 1982 gegründete Institution etwa dem Status einer Fachhochschule. 2007 erhielt sie die Bezeichnung „Universitätszentrum Ariel in Samaria“. Jetzt heißt sie „Ariel Universität in Samaria“. Wegen ihrer Lage im sogenannten „Westjordanland“ sind in der Vergangenheit wiederholt Proteste dagegen erhoben worden, den Status der Bildungseinrichtung anzuheben.

Premier: Gefahr geht vom Iran und von Syrien aus

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat am 8. Januar 2013 die Universität in Ariel Auf dem Campus der„Ariel Universität besucht. „Ich möchte der Welt klar- in Samaria“ . Foto: Amir Levy/Flash90 machen: Die Gefahr für die Welt liegt nicht in der Universität Ariel. Die Gefahr für die Welt liegt nicht darin, dass Israel Stadtviertel in Jerusalem baut“, sagte der Regierungschef in Ariel laut einer Mitteilung seines Büros. „Die Gefahr ist der Iran, der Atomwaffen baut. Die Gefahr sind Syriens Arsenale von chemischen Waffen. Ich rufe die Welt auf, davon Notiz zu nehmen.“ Netanjahu fügte hinzu: „Mit Gottes Hilfe werden wir aufbauen und dabei Erfolg haben.“ (Israelnetz)

Sicherheitszaun an ägyptischer Grenze fertiggestellt Israel hat den Bau des Sicherheitszaunes entlang der Grenze zu Ägypten weitestgehend abgeschlossen. Premierminister Benjamin Netanjahu nahm am 2. Januar 2013 an einer Zeremonie teil, mit welcher die Fertigstellung gefeiert wurde. Der rund 230 Kilometer lange Sicherheitszaun erstreckt sich vom Kerem Schalom-Übergang am Gazastreifen bis nach Eilat am Roten Meer. Die Bauzeit betrug zwei Jahre. Die Kosten für das Projekt beliefen sich auf umgerechnet rund 325 Millionen Euro. Der Zaun soll vor Terror schützen und vor allem illegale Einwanderer aus Afrika davon abhalten, nach Israel einzudringen. Wie das Büro des Premiers mitteilte, sind die Zahlen der Einwanderer seit dem Bau des Zaunes massiv zurückgegangen. Kamen im Januar 2012 noch mindestens 2 153 Afrikaner illegal nach Israel, so waren es im Dezember nur Teil des Sicherheitszaunes zwischen 36. Alle seien in Verwahrung ge- Israel und Ägypten. Foto: Moshe Milner/GPO/FLASH90 nommen worden. (Israelnetz)

Im Bau: Sicherheitszaun an syrischer Grenze Die israelische Armee bereitet sich nach eigenen Angaben auf jede Eventualität an der syrisch-israelischen Grenze vor. Dazu gehört auch der Bau eines fünf Meter hohen Sicherheitszaunes ähnlich wie an der ägyptisch-israelischen Grenze. Auf dem Gebiet der Golan-Höhen würden Radaranlagen und modernste Kameras installiert, teilte die Armee mit. Die Zahl der Soldaten in der Grenzregion wurde erhöht. Aufklärungsfotos des israelischen Militärs hatten im November 2012 die Vorbereitung von Chemiewaffen in Syrien festgehalten. Die Armee warnte daraufhin die USA, was dann zu einer gemeinsamen Aktion führte, die eine Krise verhinderte: Wie die „New York Times“ Israelisches Militär auf den Golanaus Regierungskreisen erfuhr, Höhen nahe der syrischen Grenze. erfolgte eine „bemerkenswerte Foto: Shay Wagner/IDF/Flash90 Schau internationaler Zusammenarbeit“ zwischen den USA, Russland, China und den arabischen Staaten. Obama warnte das syrische Regime öffentlich, schärfere Zurechtweisungen kamen unter der Hand u. a. von Russland, dem Irak und der Türkei. Dies führte dazu, dass Syrien die Vorbereitung seiner Chemiewaffen abbrach. Die Gefahr sei jedoch nicht gebannt. Die Waffen, die das syrische Regime vorbereitet hatte, seien weiterhin einsatzfähig.

„Siedlungen sind nicht Kern des Konflikts“ Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat im Januar 2013 seinen Siedlungsbau-Kurs bekräftigt. Mit den USA gebe es Differenzen, die man aber nicht überbewerten dürfe. In einem am 18. Januar 2013 veröffentlichten Gespräch mit der Zeitung „Jerusalem Post“ betonte Netanjahu, dass eine Räumung der Siedlungsblöcke abwegig sei. „Ich denke, es gibt die Erkenntnis, dass es letztlich eine echte und gerechte Lösung geben muss, und das bedeutet sicherlich nicht, Hunderttausende Juden aus den Vororten Jerusalems, Tel Avivs und aus Ariel zu vertreiben. Ich denke, das ist unrealistisch.“ In der Frage, ob er nach einem Wahlerfolg eine neue Friedensinitiative präsentieren würde oder ob er Kenntnis von Initiativen europäischer Länder habe, blieb Netanjahu unbestimmt. Sicherlich werde es eine Reihe neuer Friedenspläne geben. „Wir haben die wichtige Aufgabe zu versuchen, der Welt die Wahrheit zu erklären.“ Die Wahrheit sei, dass die Siedlungsfrage nicht zum Kern des palästinensisch-israelischen Konfliktes gehöre. „Der Kern des Konfliktes

Bauarbeiten in Ma‘ale Adumim, das international als Siedlung gesehen wird, aus israelischer Sicht aber ein fester Betandteil Israels ist. Foto: Yossi Zamir/Flash 90

ist die ständige Weigerung der Palästinenser, einen jüdischen Staat gleich welchen Umfangs anzuerkennen.“

„Differenzen zwischen den USA und Israel nicht neu“

Netanjahu versicherte, dass Israel dem internationalen Druck gegen den Siedlungsbau widerstehen könne. „Viele erkennen, dass es trotz der Auseinandersetzungen innerhalb Israels allgemein anerkannt wird, dass die sogenannten Siedlungsblöcke in

E1-Gebiet: Palästinenser-Protestcamp aufgelöst Die israelische Polizei hat in der Nacht zum 17. Januar 2013 ein palästinensisches Protestzeltlager im Westjordanland abgerissen. Zuvor hatte das Oberste Gericht geurteilt, der Außenposten stelle ein Sicherheitsrisiko dar. Palästinenser hatten das Zeltlager am 11. Januar 2013 in der umstrittenen Zone E1 zwischen Jerusalem und Ma‘ale Adumim errichtet. Damit protestierten sie gegen israelische Baupläne in dem Gebiet. Das Gericht folgte der Argumentation der Staatsanwaltschaft. Demnach könne sich ein Verbleib der Zelte schädlich auswirken, weil sie als Magnet dienten. Denn sie könnten weitere Protestler anziehen. Die Entscheidung berührt nicht die Frage, ob die Palästinenser in dem Ge-

Das palästinensische Protestcamp im E1-Gebiet kurz vor dem Abriss durch die israelische Polizei am 17. Januar 2013. Foto: Flash90

biet ein Lager oder eine Ortschaft errichten dürfen. Der Anwalt, der die Aktivisten vertritt, sieht das Land als palästinensischen Privatbesitz an. Es

gehöre zum Viertel A-Tur in Ostjerusalem. Die Staatsanwaltschaft sagt hingegen, es sei israelisches Land. (Israelnetz)

„Israel ist eine Insel der Hoffnung“ Eine Delegation republikanischer und demokratischer US-Senatoren hat Israel im Januar besucht. Die Gruppe wurde von Präsident Schimon Peres und Premierminister Benjamin Netanjahu empfangen. Peres hielt am 19. Januar 2013 ein Arbeitstreffen mit der von Sena-

tor John McCain, dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten von 2008, geleiteten Delegation ab. Der israelische Präsident lobte die parteiübergreifende Unterstützung Israels in den USA, vor allem in Bezug auf die Bedrohung durch einen nuklear bewaffneten Iran.

McCain sagte: „Israel ist eine Insel der Hoffnung und ein Leuchtturm für Menschen überall in der Welt, die Israel als Modell für Demokratie und Freiheit sehen.“ Beim Treffen der Senatoren mit Premier Netanjahu war die iranische Bedrohung ebenfalls ein wichtiges Thema. •

USA: „Palästina ist kein Staat“

Luftangriff diente der Gefahrenabwehr

Der israelische Luftangriff in Syrien in der Nacht zum 30. Januar 2013 diente nach Informationen von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) dazu, denkbare Gefahren von Israel abzuwehren. „Deswegen ist das sozusagen singulär zu beurteilen und nicht im Zusammenhang mit dem syrischen Konflikt.“ Syrien und der Iran machen Israel dafür verantwortlich, ein militärisches Forschungszentrum bei Damaskus angegriffen zu haben, und drohten Vergeltung an. Bei dem Angriff seien zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Aus westlichen Sicherheitskreisen hieß es jedoch, der Angriff habe einem Konvoi mit Flugabwehrraketen für die israelfeindliche Hisbollah-Miliz im Südlibanon gegolten. Auch Angriffe auf mehrere Ziele wurden nicht ausgeschlossen. (Israelnetz)

jeder Einigung Teil Israels bleiben werden. Dort findet auch der Großteil des Siedlungsbaus statt.“ Der Premier gab zu, dass er mit US-Präsident Barack Obama nicht immer einer Meinung sei, gerade in der Frage, wie ein Frieden mit den Palästinensern zu erreichen sei. Doch historisch betrachtet seien Differenzen zwischen den USA und Israel nicht neu. Nichtsdestotrotz sei die Allianz beider Länder immer stärker geworden. (Israelnetz)

US-Senator McCain (links) und Israels Präsident Peres am 19. Januar 2013 in Jerusalem. Foto: flash90

Die Aufwertung der Palästinensischen Autonomiebehörde durch die UNO bedeutet noch nicht die Anerkennung eines Staates. Darauf hat die Botschafterin der USA bei der UNO, Susan Rice, am 23. Januar 2013 in New York hingewiesen. Die USA werteten die Entscheidung vom November nicht „als Verleihung der ‚Eigenstaatlichkeit‘ oder Anerkennung“, sagte Rice vor dem Weltsicherheitsrat. „Nur direkte Verhandlungen, um Endstatusangelegenheiten zu regeln, werden zu diesem Ergebnis führen.“ (Israelnetz)


Israel aktuell /Alijah

Februar/März 2013

Ukraine: Lebensmittelpakete für Bedürftige Viermal jährlich verteilt Koen Carlier mit seinem Team Lebensmittelpakete für notleidende jüdische Personen in der Ukraine. Die letzte Aktion wurde im Dezember 2012 durchgeführt, die nächste findet jetzt im Februar 2013 statt. Jedes Paket kostet 10 Euro und enthält Grundnahrungsmittel wie Mehl, Nudeln, Öl oder Konserven. Für die bedürftigen jüdischen Empfänger sind diese Lebensmittel eine wichtige Hilfe, für die sie sehr dankbar sind. Manchmal wird bei diesen Begegnungen auch die Alijah (Einwanderung nach Israel) angesprochen, wobei ihnen dann Koen und seine Teamkollegen auch gern Unterstützung anbieten. •

Koen Carlier beim Verteilen von Lebensmittelpaketen in Berschad/Ukraine ...

lsraelaktuell

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Von Israel eingebrachte Resolution in der UNO verabschiedet Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat eine von Israel eingebrachte Resolution zu Unternehmertum in Entwicklungsländern angenommen. 129 Staaten stimmten im Dezember 2012 für die Resolution, 31 dagegen und 9 enthielten sich. Die Resolution soll Gründungen unterstützen, die dann als Katalysator für Entwicklung dienen sollen. Sie ruft dazu auf, Bedingungen zu schaffen, die das Unternehmertum fördern, und bürokratische Hürden für die Unternehmensgründung abzubauen. Es ist das erste Mal, dass die Vereinten Nationen eine Resolution zum Thema Gründungen als Mittel zur Armutsbekämpfung und zur Schaffung von Wachstum und Arbeitsplätzen verabschiedet haben. Israel hat die Resolution als Vorsitzender einer Gruppe von fast 100 Staaten initiiert und eingebracht. Bei seiner Rede nach der Abstimmung erklärte der Ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen, Botschafter Ron Prosor, unter anderem: „In nur sechs Jahrzehnten ist Israel von einem Entwicklungsland zur Startup-Nation geworden. Wir haben mit dem Apfel-Anbau angefangen und entwerfen jetzt das Design für Apple-Computer, früher haben wir Orangen geerntet, jetzt produzieren wir Mobiltelefone für Orange.“

Erfindungsreichtum in Israel

Beim Verpacken der Lebensmittelpakete.

... und danach, als jeder sein Paket erhalten hat.

Hilfe bei der Alijah geht unvermindert weiter Von Koen Carlier

OECD: Israel hat eines der besten Gesundheitssysteme Eine Studie der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) hat gezeigt, dass seit Einführung des Nationalen Gesundheitsversorgungsgesetzes von 1995 das israelische Gesundheitssystem zu einem der besten weltweit geworden ist. Das internationale Team aus Experten der OECD und externer Organisationen hat die fünf größten Kliniken im Land sowie kommunale Kliniken in jüdischen Entwicklungsstädten und arabischen Dörfern und ein Neugeborenenzentrum im Negev besichtigt. In einer ersten Einschätzung lobte das Team vor allem die vorbildliche Früherkennung chronischer Krankheiten und die allgemeinmedizinische Erstversorgung.

Obwohl dieser Winter außergewöhnlich hart ist, verliefen alle Fahrten mit jüdischen Auswanderern in der Ukraine bisher gut. Dabei gibt es immer wieder ermutigende Erlebnisse. Eine der Olim (Auswanderer) war Alyona Firsova, eine junge Frau, die sechs Jahre Schülerin an der jüdischen Schule in Odessa war und seit längerer Zeit schon das Gefühl hatte, dass ihr Platz nicht in der Ukraine, sondern in Israel sein soll. Nach langen Gesprächen mit ihrer Mutter, ihrer Tante und ihrem Onkel entschieden sich alle dafür, nach Israel auszuwandern. Sie gehörten zu der Gruppe, die wir bei unserer letzten Fahrt im vergangenen Jahr, am 27. Dezember 2012, zum Flughafen in Kiew gebracht haben. Sie waren so erstaunt über unsere praktische Hilfe und auch darüber, dass wir ihnen die Bibelstellen vortrugen, in denen es um die Alijah, die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel, geht, wie etwa Jeremia 30,  10. Alyona hat uns im Januar schon eine eMail geschickt und uns darin mitgeteilt, dass sie jetzt alle Hebrä-

In einer Studie des Mischkonzerns „General Electric“ (GE) zur Innovationskraft belegt Israel Platz sieben. Damit verbessert sich das Land um drei Plätze gegenüber dem Vorjahr. An erster Stelle stehen die USA, gefolgt von Deutschland und China. Israelische Unternehmer sind der Studie zufolge aufgeschlossener gegenüber Innovationen als der weltweite Durchschnitt. Dies bedeute etwa, dass sie sich stärker für eine bessere Verbindung zwischen Bildungseinrichtungen und Unternehmen aussprechen. (Israelnetz)

Eine Gruppe von jüdischen Auswanderern kurz vor der Abreise auf dem Flughafen von Kiew.

isch lernen sie in Jerusalem ein Einwanderungsprogramm absolvieren.

Zeichen Gottes

Ebenfalls sehr dankbar war eine ältere jüdische Dame, Margarita, die wir vor einem Jahr bei einer Lebensmittelpaket-Aktion kennengelernt hatten. Sie verspürte damals deutlich den Ruf des HERRN, „nach Hause“ zu gehen, also nach Israel auszuwandern. Nach fast einem Jahr war es dann endlich so weit: Wir holten sie am 26. Dezember 2012 aus ihrem Dorf ab und nahmen sie für eine

53 Bnei Menasche in Israel eingetroffen Eine Gruppe von 53 Bnei Menasche („Söhne von Menasse“) aus Indien ist am 24. Dezember 2012 in Israel angekommen. Sie gehören zu den Nachfahren des Stammes Menasse, der vor mehr als 2 700 Jahren aus Israel verschleppt worden war. Ein israelisches Regierungskomitee hatte 2011 die Entscheidung getroffen, dass diese Bnei Menasche nach ihrer Ankunft in Juden aus Indien in naher Zukunft Israel am 24. Dezember 2012. nach Israel einwandern dürfen (wir berichteten in Ausgabe 72). Bereits 2005 hatte das israelische Oberrabbinat die Bnei Menasche offiziell als Juden anerkannt. Die am 24. Dezember angekommenen 53 Einwanderer sind nun die ersten von 7 230 indischen Juden, die nach Israel zurückkehren können. Rund 1 700 Bnei Menasche sind bereits vor einigen Jahren nach Israel gekommen.  •

Nacht zu uns nach Hause, um ihr die doppelte Strapaze einer längeren Fahrt im Minibus und eines Fluges an einem Tag zu ersparen. Bei unserem abendlichen Beisammensein in unserer Wohnung in Winnitsa erklärte sie, dass sie unser Gespräch über die Bibelverse zur Alijah als ein weiteres Zeichen Gottes betrachte, dass sie nach Israel gehen soll. Sie gehörte auch zu der Gruppe, die wir bei unserer letzten Fahrt 2012 zum Flughafen gebracht haben. 2013 soll unsere Hilfe für alle jüdischen Personen, die nach Israel einwandern wollen, unvermindert weitergehen, ebenso wie die Lebensmittelpaket-Aktionen. Wir hoffen dabei weiter auf die Unterstützung durch Gebet und Spenden der Israel-Freunde in Deutschland und Österreich. • Die Kosten, einer jüdischen Person aus der ehemaligen Sowjetunion die Einwanderung nach Israel zu ermöglichen, betragen 135 Euro (bis zum jeweiligen Flughafen, von wo ab die Jewish Agency für die Einwanderer zuständig ist). Wenn Sie die Heimkehr des jüdischen Volkes unterstützen möchten, tragen Sie auf Ihrem Überweisungsträger bitte das Stichwort „Alijah“ ein (weitere Informationen dazu auf Seite 8).

Wintersturm und Schnee in Israel – Wasserstände deutlich gestiegen

Schnee in Jerusalem am 10. Januar 2013, hier der Stadtteil Mishkenot Sha'ananim mit der Montefiore-Mühle. Foto: Yoav Ari Dudkevitch/flash90

Israel erlebte vom 6. bis zum 12. Januar 2012 einen Wintersturm mit Regenmassen wie seit 20 Jahren nicht mehr. Zum Abschluss dieser extremen Wetterlage folgte noch ergiebiger Schneefall.

See Genezareth: Höchster Stand seit 2005

Der stark gesunkene Pegel des über 200 Meter unter dem Meeresspiegel gelegenen Sees Genezareth stieg deutlich an. Allerdings fehlten immer noch gut zwei Meter bis zur obersten „roten Linie“, also minus 208,9 Meter. Auch der Wasserstand des Toten Meeres ist erstmals seit zehn Jahren wieder gestiegen – um etwa 10 Zentimeter. Der Verkehr im Lande kam teilweise zum Erliegen, und bei einem durch den Sturm verursachten Verkehrsunfall kamen drei Menschen ums Leben. Die Eliteeinheit 669 der israelischen Luftwaffe hat im arabischen Dorf Baka el-Rarbijeh (Baka-West) die 15-köpfige Abed Ali Familie vom Dach ihres umfluteten Hauses gerettet. Soldaten des ultra-orthodoxen Bataillons „Netzah Jehuda“ brachten drei palästinensische Männer aus der reißenden Strömung des „Nablus“ in Sicherheit. Hunderte Häuser mussten geräumt werden, Tausende von Haushalten waren zeitweise ohne Strom. Israelische Farmer sind jetzt um ihre Ernte besorgt: Durch die starken Regenfälle seien viele Teile des Pflanzenbestandes zerstört worden. Der Regen habe unsagbaren Schaden angerichtet, sagte Avschalom Vilan, Generaldirektor des israelischen Bauernverbandes. (Redaktion/ILI/Israelnetz)


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lsraelaktuell Interview

Februar/März 2013

Harald Eckert im Interview

„Die deutsche Regierung darf ihre politisch-moralische Führungsrolle in der Beziehung zu Israel nicht aufgeben“ In den letzten Wochen des Jahres 2012 gab es für Israel und die deutsch-israelischen Beziehungen herausfordernde Ereignisse und Entwicklungen. Dazu hat Harald Eckert, 1. Vorsitzender von Christen an der Seite Israels, in einem Interview Stellung genommen. Die Fragen stellte unser Redakteur Joachim Kudlek (JK). JK: Nachdem sich Deutschland erfreulicherweise im Gazakonflikt Mitte November eindeutig hinter Israel gestellt hatte, hat sich die Bundesregierung bei der UN-Abstimmung über einen Beobachterstatus der Palästinenser am 29. November 2012 der Stimme enthalten. Ist dieses Abstimmungsverhalten ein Indiz dafür, dass sich die deutschisraelischen Beziehungen trotz aller Freundlichkeiten – etwa bei den jüngsten Regierungskonsultationen am 6. Dezember 2012 in Berlin – dem internationalen Trend anpassen und sich somit allmählich verschlechtern?

Harald   Eckert: Die Stimmenthaltung Deutschlands in der angesprochenen UN-Entscheidung war für Israel und für alle Freunde Israels eine sehr große Enttäuschung. Bundeskanzlerin Merkel hat im April 2011 bei einem Besuch des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu ein eindeutiges, anderslautendes Votum abgegeben: „Nein“! Keine einseitigen Entscheidungen ohne vorheriges Verhandlungsergebnis im Friedensprozess gemäß den sogenannten „OsloKriterien“! Fast 50 000 Bürger haben in einer von uns initiierten Unterschriftenaktion (nicht online, sondern physische Unterschriften!) dieses Votum bekräftigt. Die USA hat ebenfalls diese Linie vertreten und ist ihr bis zum Schluss treu geblieben. Ebenso wie Kanada und die Tschechische Republik sowie einige andere Staaten. Deutschland hätte ihr auch treu bleiben sollen – aber hat sich im letzten Moment zur Überraschung und Enttäuschung Israels und seiner Freunde davon abgewandt. Sie ist damit dem „Mainstream“ der EU gefolgt und letztlich vor diesem eingeknickt. Das ist sehr bedauerlich. Ob dies auf Dauer zu einer Belastung der Freundschaft führt, lässt sich aus meiner Sicht allerdings nicht sagen. Ich hoffe es nicht. Aber wenn aus dieser Prioritätensetzung ein langfristiger Trend wird, dann fürchte ich schon. Die deutsche Regierung darf ihre politisch-moralische Führungsrolle in der Beziehung zu Israel nicht aufgeben. Sie muss gerade auch die EU in diese Richtung beeinflussen und an der Stelle Rückgrat zeigen – nicht umgekehrt. JK: Das Bestreben der Palästinenser nach Eigenstaatlichkeit ohne einen Friedensvertrag mit Israel verstößt ja eindeutig gegen die Osloer Verträge, die ja die völkerrechtliche Grundlage für den Friedensprozess bilden. Ist der Friedensprozess damit gescheitert?

Harald   Eckert: Mit der Entscheidung der UNO am 29. November 2012 in New York ist das Grundprinzip des Osloer Friedensprozesses endgültig gestorben. Das Prinzip war Land gegen Frieden, Leistung gegen Gegenleistung, beide Seiten gehen schrittweise aufeinander zu. In den fast 20 Jahren dieses Prozesses hat sich praktisch ohne Ausnahme gezeigt, dass die palästinensische Seite sich nur unter Druck auf Israel zubewegt. Diesen Druck hat die internationale Gemeinschaft nun von der palästinensischen Seite genommen. Ihnen wurden weitreichende Zugeständnisse gemacht, ohne dass sie sich ihrerseits in irgendeinem wesentlichen Punkt – z.  B. in der verbindlichen, unwiderruflichen Anerkennung Israels als jüdischen Staat – auf Israel zubewegt hätte. Damit ist der Friedensprozess unter Osloer Vorzeichen de facto zunichte gemacht. JK: In Bezug auf die sogenannten Siedlungen im Westjordanland steht die Bundesregierung ja auf der international vorherrschenden Linie und hat Israel auch jetzt wieder massiv kritisiert, nachdem Premier Netanjahu Anfang Dezember 2012 als Reaktion auf die UNAbstimmung zum Beobachterstatus der Palästinenser den Bau von Wohnungen östlich von Jerusalem angekündigt hatte. Offenbar hat man nicht verstanden, dass es beim israelisch-palästinensischen Konflikt nicht um ein paar Quadratkilometer Land geht, sondern darum, dass die Palästinenser erst einmal das Existenzrecht Israels als jüdischen Staat anerkennen müssen. Oder hat sich die Bundesregierung doch richtig verhalten?

Harald   Eckert: Israel hat in den letzten 20 Jahren immer wieder unter Beweis gestellt, dass es bereit ist, sehr weitreichende Zugeständnisse zu machen. Unter einer Bedingung: Auch die palästinensische Seite muss Israel substantiell entgegenkommen. Mit dem Ende des Grundprinzips des Oslo-Prozesses sieht sich Israel gezwungen, sein Überleben dadurch zu sichern, dass es bestimmte Fakten schafft. Dabei geht Israel allerdings sehr überlegt vor. Der aktuelle Ausbau von Ma‘ale Adumim erfolgt auf einem Gebiet, das bisher für den Palästinenserstaat in keiner Phase der Verhandlungen zur Disposition stand. Auch wird keineswegs das Westjordanland durchschnitten. Das sind bösartige Unterstellungen vor allem der Medien. Nachdem die Bundesregierung nicht mit dazu beigetragen hat, den politischen und diplomatischen Druck auf die palästinensische Seite in der UNO aufrechtzuerhalten, halte ich es nicht für richtig, dass sie mit dem Rest der Welt einseitig den Druck auf Israel verstärkt.

JK: Die größte Bedrohung Israels und der ganzen Welt geht weiterhin vom Iran aus, der nach Einschätzung von Experten in wenigen Jahren über eine eigene Atombombe verfügen könnte. Unternimmt Deutschland genug gegen diese Bedrohung – und damit auch genug für den Schutz von Israel?

Ist diese „Orientierungshilfe“ geeignet, um wahrheitsgemäß aufzuklären und so das oft verzerrte und negative Israel-Bild in Deutschland zurechtzurücken?

Harald Eckert im Interview

Harald   Eckert: Was Bundeskanzlerin Merkel betrifft, habe ich hohen Respekt vor ihr, was ihren eindeutigen und meines Erachtens aus einer tiefen Überzeugung kommenden Standpunkt bezüglich Israels Existenzrechts und damit verbunden der Sicherheit Israels als Teil deutscher Staatsräson betrifft. So hat das noch kein Kanzler vor ihr gesagt. Das ist politisch-moralische Führung auf sehr hohem Niveau. Doch inwieweit diese tiefen Überzeugungen von anderen Politikern in ihrer Partei, in ihrem Kabinett und in der politischen Administration, insbesondere auch vom Auswärtigen Amt, geteilt und unterstützt werden, ist eine ganz andere Frage. Deutschland könnte und müsste sicherlich viel mehr dafür tun. Aber dazu müssen wir alle beitragen: Wir Christen und die Kirchen zuerst, die Bevölkerung, die sogenannte öffentliche Meinung, die Wirtschaft in besonderer Weise und die politischen Parteien und Kräfte. Hier stellt sich an die ganze Gesellschaft die Frage, wie viel wir wirklich aus unserer Geschichte gelernt haben, wenn es darum geht, wirklich einen Preis zu zahlen und nicht nur wohlfeile Reden zu schwingen. Sind wir wirklich bereit, als Gesellschaft notfalls volkswirtschaftliche Nachteile, z.  B. in Form eines etwas geringeren wirtschaftlichen Wachstums oder geringerer Aufträge, in Kauf zu nehmen, um unsere Lernfähigkeit aus der Geschichte und unsere Solidarität mit Israel zu demonstrieren und unsere Wirtschaftsbeziehungen mit dem Iran komplett abzubrechen? Wenn man dann allerdings die biblische und geistliche Dimension einbezieht, könnte dieses ganz anders aussehen: Mittelfristig könnte Deutschland in einer Weise gesegnet werden, die jedes Opfer, jeden Preis, bei weitem kompensiert. Und umgekehrt, wenn wir Israel im Stich lassen, könnte Gott seinen Segen in einer Weise zurückziehen, die den Schaden viel größer werden lässt als jedes aktuelle Opfer. Was wir als Christen oder als charakterstarke Menschen im Persönlichen erleben, wenn wir um Wahrhaftigkeit

und Gerechtigkeit willen das Richtige tun und dafür bereit sind, Opfer zu bringen, die gleichen Prinzipien gelten eben auch für Völker in der Beziehung zum jüdischen Volk und zu Israel. Ich kann nur hoffen, dass Deutschland – mit Blick auf die Bedrohung Israels durch den Iran – diese Charakterstärke letztendlich noch beweist und diesen Test besteht. JK: In Deutschland wird der Anteil der Muslime in der Bevölkerung immer größer. Wird dadurch nicht automatisch auch das Verhältnis unseres Landes zu Israel immer schlechter?

Harald   Eckert: Die Gefahr besteht in der Tat. In Deutschland unter Deutschen gibt es latent 20  % Antisemitismus. Ich vermute im moslemischen Bevölkerungsanteil eher noch mehr. Im neuesten Antisemitismusbericht der Bundesregierung ist von ca. 8 % Anteil der deutschen Bevölkerung die Rede, die ein faschistisches Weltbild haben. Wie stark die radikal-islamischen und entsprechend antisemitischen Einstellungen unter dem moslemischen Bevölkerungsanteil sind, weiß ich nicht, aber sie sind am Wachsen. Auch der Trend zur Gewaltbereitschaft in allen radikalen, judenfeindlichen Gruppen nimmt zu. Und besonders alarmierend ist aus meiner Sicht die Fähigkeit und der Wille, sich zwischen rechtsradikalen, linksradikalen und radikal-moslemischen antisemitischen Gruppen in der Feindschaft gegen Juden und gegen Israel zu vernetzen. Wie wir dies immer unverfrorener bei antiisraelischen Demonstrationen sehen können. Wie wir dies zum Beispiel auch bei diesen Flottilla-Projekten oder anderen antiisaelischen PR-Projekten beobachtet haben. In Verbindung mit oft antiisraelisch eingestellten Massenmedien ist das eine besorgniserregende Entwicklung und ein explosives Gemisch. JK: Für Diskussion gesorgt hat in den vergangenen Wochen auch das EKD-Papier „Gelobtes Land? Land und Staat Israel in der Diskussion“.

Harald   Eckert: Nur bedingt. Wir berichten in der nächsten Zeitungsausgabe ausführlich darüber und nehmen auch inhaltlich Stellung. Diese „Orientierungshilfe“ enthält eine ganze Reihe interessanter Informationen, gerade auch geschichtlicher Art. Aber da, wo es um theologische Substanz geht, wird die Orientierungshilfe aus meiner Sicht schwierig. Die christlich-palästinensische Ersatztheologie, wie sie z. B. im Kairos-Palästina-Dokument zum Ausdruck kommt, wird nicht befürwortet, aber doch mit Samthandschuhen angefasst. Die Kritik am sogenannten Christlichen Zionismus ist vergleichsweise aggressiv, oberflächlich und klischeebehaftet. Theologischer Knackpunkt ist die von der Aufklärung geprägte Sicht, dass es in der Bibel im eigentlichen und engeren Sinn keine Prophetie gibt. Nur prophetisch geprägte, rückwirkende Interpretation historischer Geschehnisse. Dementsprechend kann und darf es per Axiom nicht sein, dass man aktuelle Ereignisse mit und um das moderne Israel als Erfüllung biblischer Prophetie versteht oder eben auch Landverheißung und Rückführung in das Land als biblisch vorhergesagt und grundsätzlich unter Gottes Segen stehend anerkennt – und sich dann eben daran orientiert. Was bleibt, ist die mehr oder weniger eindimensionale Orientierung an ethischen, also zum Beispiel humanitären Gesichtspunkten. Meine Sicht ist – etwas zugespitzt gesagt – die, dass die biblisch-ethische Dimension und die biblisch-prophetische Dimension nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Ja – die beiden Dimensionen stehen manchmal in einer starken Spannung zueinander! Aber weder in Gottes Wort noch als Handlungsmaxime für uns Christen stehen sie in einem Gegensatz! Beide Dimensionen sind relevant! Es gilt für uns Christen, diese in der Bibel selbst angelegte Spannung auszuhalten und mit der Hilfe Gottes zum Segen für Israel und für alle Menschen in der Region im Geiste Jesu fruchtbar zu machen: In biblischer Israelsolidarität inklusive einer Grundsolidarität zum (für Juden!) „verheißenen Land“. Und in biblisch-ethischer Solidarität und Verantwortung für alle Menschen in Not – egal welcher Religion oder Abstammung – in der ganzen Region! JK: Bis 2015 gibt es noch eine Reihe von 70. Jahrestagen von Holocaust-Ereignissen – Gedenktage also, welche auch das Verhältnis Deutschlands zu Israel und dem jüdischen Volk betreffen. Christen an der Seite Israels ruft ja (zusammen mit der TOS) ausdrücklich zu Gedenkveranstaltungen und Gedenkmärschen an solchen Jahrestagen in den betroffenen Regionen und Orten auf. Fortsetzung auf Seite 7


Interview

lsraelaktuell

Februar/März 2013

Fortsetzung von Seite 6 Wie ist die Resonanz darauf angesichts der Tatsache, dass viele Deutsche ja meinen, es müsse doch endlich ein Schlussstrich unter das Holocaust-Gedenken gezogen werden?

Harald   Eckert: Die Erfahrungen der TOS und die Erfahrungen in meinem Umfeld sind sehr ermutigend! Uns geht es ja nicht darum, in einem Hamsterrad des schlechten Gewissens zu rasen, wie uns manchmal vorgeworfen wird – immer wieder die alte Leier! Nein! Uns geht es darum, Christen zu ermutigen und zu mobilisieren, dort wirksam zu werden, wo man noch nie aktiv war oder wo man bestimmte Tiefenschichten der Schuld noch nicht berührt hat. Und es geht uns darum, dies in guter Kooperation mit Politik, Gesellschaft und vor allem auch mit der jüdischen Gemeinschaft zu gestalten. Besonders wichtig ist uns dabei, die heute noch lebenden Opfer von damals, die HolocaustÜberlebenden zu integrieren, zu ehren und zu segnen. Unser Ansatz ist von der Bibel her durch und durch positiv: Da wo Schuld erkannt wird, da wo Buße getan wird, da wo Früchte der Buße sichtbar werden und eine positive Entwicklung und Prägung ehemals negative Entwicklungen und Prägungen ersetzt, schenkt Gott ungeheuren Segen: Vergebung, Versöhnung, Heilung, Herzensveränderung, Lebensveränderung – in einzelnen Familien, wo Tabus durchbrochen werden, in persönlichen Beziehungen zwischen Christen und Juden, zwischen Deutschen und Israelis und dann in der weiteren Ausstrahlung und Fernwirkung auch im gesellschaftlichen Kontext, in der Befruchtung von Schüleraustausch, Jugendaustausch, Städtepartnerschaften und sonstigen deutsch-israelischen Freundschaften und Beziehungen. Wir erleben in diesem Engagement ein außerordentlich hohes Maß an Gunst „vor Gott und den Menschen“. Ich kann die Christen im Land nur immer wieder ermutigen, den Reichtum an Chancen und Gelegenheiten, die angesichts der 70. Jahrestage bis zum Frühjahr 2015 an quasi jedem Ort, in jeder Region liegen, zu suchen und zu nutzen. (Dazu unser Dossier „2012–2015. Ein Zeitfenster der Gnade für Deutschland und Europa“ sowie die Informationen zum Thema auf unserer Homepage www.israelaktuell.de.)

dass dieser Prozess weiter voranschreitet und wir am 10. November einen Kongress in Berlin haben werden, der eine starke inhaltliche Substanz mit breiten Horizonten und einer breiten gesellschaftlichen Relevanz und Strahlkraft zu verbinden vermag. Das hat letztlich auch viel mit den handelnden Personen und mit der Trag- und Erweiterungsfähigkeit der Vernetzung im Vorfeld des Kongresses zu tun. Als Christen versuchen wir da einen verantwortungsvollen und konstruktiven Beitrag zu leisten. Gerade deshalb, weil in fast allen gesellschaftlichen Gruppierungen die Israelsolidarität rückläufig ist, gibt es keine verantwortbare Alternative zu einem stärkeren Miteinander der verschiedenen israelsolidarischen Minderheiten in Richtung einer starken gemeinsamen Stimme und eines wachsenden gemeinsamen Einflusses in den Kernfragen der deutsch-israelischen Beziehungen und in Richtung einer dynamischen und positiven Ausgestaltung dieses Beziehungsgeflechtes. JK: Direkt vor dem 3. Deutschen Israel-Kongress findet ja – ebenfalls in Berlin – der zweite Gemeinde-Israel- Kongress statt (7.–9. November 2013). Was sind Deine Erwartungen an dieses Großereignis?

Harald   Eckert: Zunächst einmal möchte ich betonen, dass die zeitliche und räumliche Nähe der beiden Kongresse von allen Beteiligten bewusst so gewollt und gestaltet ist. Als christliches Netzwerk, als Christliches Forum für Israel, als Leiterschaft, wurde uns nach den beiden oben genannten breiteren Kongressen wichtig, dass es wieder einmal einen bewusst christlichen Kongress braucht. Ein Kongress, in dem wir auch unser geistliches Profil und unsere biblischen Grundlagen ungefiltert zum Ausdruck bringen und gemeinsam vertiefen und erweitern können. Das war ja in den Frankfurter Kongressen nur sehr bedingt möglich. Gleichzeitig wollten wir das nicht in einen Gegensatz oder eine Konkurrenz zu den gesellschaftlich breiter vernetzten und ausgerichteten Kongressen verstanden wissen. Dies kam gut an, und so haben wir uns gemeinsam für diese Konstellation entschieden. Die Abendveranstal-

„Uns geht es darum, Christen zu ermutigen und zu mobilisieren, dort wirksam zu werden, wo man noch nie aktiv war“ tung am 9. November 2013, diesem historischen Datum 75 Jahre nach der Pogromnacht, bietet sich dabei an, eine gewisse Klammerfunktion zwischen den beiden Ereignissen zu erfüllen. Ich erwarte von dem Kongress eine starke Wirkung nach innen hin – in die christlichen Netzwerke und Gemeinden hinein, die die Bibel ernst nehmen, auch eine starke Ermutigungs- und Zurüstungswirkung für uns christlichen Israelfreunde, und in der Fernwirkung eine große Stärkung unserer gemeinsamen Fähigkeit, Israel zu segnen und für Deutschland geistlich „in den Riss zu treten“, wenn ich das mal so Insider-mäßig sagen darf. Ich kann nur alle unsere Freunde darum bitten, für diesen Kongress zu beten, sich die Tage frei zu halten und zu einer Priorität im persönlichen Jahreskalender zu machen und viele andere dafür zu gewinnen, es ihnen gleichzutun. Inhaltlich werden wir in den nächsten Ausgaben sicherlich noch oft weitere Informationen dazu bringen. JK: Es sieht ja so aus, dass sich die christlichen Israelfreunde in Deutschland zunehmend vernetzen – ist das richtig?

Harald   Eckert: In den letzten 15 Jahren, in denen ich aktiv involviert bin, gab es auf der nationalen innerchristlichen Vernetzungsebene viele Fortschritte, aber auch manche Rückschläge. Zu den Fortschritten der letzten Jahre zählt eindeutig, dass sich Persönlichkeiten, Bewegungen und Organisationen aus dem pfingstlich-charismatischen Raum und solche aus dem eher traditionell-evangelikalen Raum sehr viel stärker miteinander verbunden haben. Auch der Dialog mit den messianisch-jüdischen Brüdern und Schwestern ist intensiver und konstruktiver geworden. Das ernsthafte theologische Arbeiten hat stärker an Substanz gewonnen, zum Beispiel auf den letzten drei sogenannten

„Bad Blankenburger theologischen Konsultationen“ des Christlichen Forum für Israel. Was mir vor allem noch fehlt, sind weiterentwickelte Strukturen und Abläufe im innerchristlichen Miteinander, die uns organisationsübergreifend gegenüber Außenstehenden auf jüdischer, politischer oder gesellschaftlicher Ebene zu einer vernehmbaren und glaubwürdigen Stimme und „Größe“ machen. Es ist nach wie vor meine Überzeugung, dass es in Deutschland zum Thema Israelsolidarität in Ergänzung zu den vorhandenen großen Netzwerken ein stärker von biblischen Überzeugungen getragenes Netzwerk braucht. Je mehr Zeit vergeht, umso dringlicher, da die Chancen und Herausforderungen eher zunehmen als abnehmen. JK: Wie siehst Du die Rolle von Christen an der Seite Israels in Deutschland in den nächsten Jahren?

Harald   Eckert: Wie ich intern immer wieder gerne zum Ausdruck bringe, sehe ich unsere Arbeit auf zwei Säulen stehend, zwei Beinen, wenn man so möchte: Einem „Standbein“ und einem „Spielbein“. Das sogenannte „Standbein“ betrifft unseren Kernauftrag und unsere Kernkompetenz als Teil der weltweiten Bewegung Christians for Israel International: Praktisch gelebte Israelsolidarität im engen Miteinander mit israelischen Partnern. Eine starke Betonung auf unsere geistliche Vollmacht im Gebet, in geistlichen Prozessen der Buße, der Versöhnung, der Verkündigung in Wort und Schrift. Das intensive Bemühen darum, ein zeitgemäßes biblisches Verständnis für Gottes Treue und Verheißungen gegenüber Israel in Kirchen und Gemeinden zu wecken und zu fördern. Und die Ermutigung zu praktischen und auch öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen der Israelsolidarität. Damit verbunden unsere Kommunikationsarbeit, unsere Schulungsarbeit, unsere Jugendarbeit und manches mehr. Das ist unser „Standbein“ – der HERR möge es segnen und wachsen lassen. In dem Maß, in dem unser „Standbein“ stabil und wirkungsvoll ist, kommt das „Spielbein“ zum Einsatz: Unser Engagement

JK: Am 10. November dieses Jahres findet in Berlin der 3. Deutsche Israel-Kongress statt, nachdem die beiden ersten Veranstaltungen dieser Art 2010 und 2011 als Erfolg gesehen werden. Sind diese Kongresse dazu geeignet, um in Deutschland die Sichtweise auf Israel günstig zu beeinflussen und die Solidarität mit Israel zu stärken, oder handelt es sich hierbei mehr um Insider-Veranstaltungen von Israel-Fans?

Harald   Eckert: Diese beiden Veranstaltungen waren sehr wichtig und in mancherlei Hinsicht sehr erfolgreich. Mit Blick auf eine stärkere Ausstrahlung in die breitere Gesellschaft hinein wurden allerdings nicht alle Erwartungen erfüllt. Hier sind alle Initiatoren und Mitträger im offenen Gespräch miteinander, wie die Breitenwirkung noch zunehmen kann, ohne dass inhaltliche Substanz verloren geht. Wir hatten dazu im Oktober 2012 in Berlin ein sehr wichtiges und konstruktives Treffen. Ich bin guter Zuversicht,

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und Bundeskanzlerin Angela Merkel bei den deutsch-israelischen Regierungskonsultationen am 6. Dezember 2012 in Berlin. Dabei hat die Regierungschefin ihre Ablehnung des israelischen Siedlungsbaus deutlich gemacht. Netanjahu und sie seien sich „einig, dass wir uns nicht einig sind“, erklärte Merkel. Der israelische Regierungschef betonte, er habe dennoch „keinen Zweifel“ an Deutschlands Verpflichtung gegenüber Israel. Foto: Amos Ben Gershom/GPO/Flash90

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in Netzwerken, insbesondere auch auf der gesellschaftsrelevanten Ebene, zum Beispiel in NGOs wie der Europäischen Koalition für Israel oder der Initiative 27. Januar. Oder auch auf der internationalen Ebene wie Christians for Israel International oder in Israel dem Netzwerk der Helping Hand Coalition. Auch unser Einsatz für das Christliche Forum für Israel oder für das breite Netzwerk, das hinter den zwei bisherigen Israelkongressen in Frankfurt steht. Das sind oft pionierhafte und innovative Entwicklungen, in die wir uns mit investieren. Es ist meine Überzeugung, dass beide Beine nur in einem guten Miteinander und Füreinander wachsen werden. So haben wir das in den letzten sieben Jahren erlebt, in der unsere Arbeit dynamisch gewachsen ist. Und ich bitte, dass der HERR uns Gnade, Segen und Kraft schenken möge, auf diesem Weg weiterzugehen. Und was die nächsten drei Jahre betrifft, glaube ich wie gesagt, dass wir als Christen in Deutschland die fast historisch zu nennende Chance haben, von der ja in der letzten Ausgabe der Zeitung (im Dossier) ausführlich die Rede war. Möge der HERR uns allen helfen, dass jeder seinen speziellen Beitrag dazu leistet, damit wir gemeinsam auf diesem segensvollen Weg weiter voranschreiten und fruchtbar sind und bleiben. JK: Im Hinblick auf die Zukunft spielt ja die junge Generation eine entscheidende Rolle. Gibt es genügend junge Menschen, insbesondere junge Christen, in Deutschland, welche sich in der Israel-Arbeit engagieren und diese möglichst noch weiterentwickeln?

Harald   Eckert: Die Antwort ist eindeutig: Nein! Bei weitem nicht! Aber die gute Nachricht ist: Es gibt immer mehr. Die Arbeit mit und unter jungen Erwachsenen hat in den letzten zwei bis drei Jahren einen großen Fortschritt erlebt und ist für mich persönlich eine der größten Freuden und Ermutigungen gewesen. Ich sehe unter den jungen Christen immer mehr Persönlichkeiten mit einer erstaunlichen, originellen, tiefen Berufung für Israel. Ich sehe, wie einige von ihnen da weitermachen können, wo die ältere Generation an Grenzen stößt, und damit verbunden eine dynamische Partnerschaft zwischen den Generationen zum Segen für Israel und für das deutsch-israelische Beziehungsgeflecht. Ich sehe die erstaunlichsten Dinge beim Zusammentreffen zwischen den naturgemäß alten Holocaust-Überlebenden auf der einen Seite und jungen Christen aus Deutschland auf der anderen Seite. Vieles ist noch im Anfang und im Aufbruch begriffen. Aber die Möglichkeiten und Potentiale, die sich eröffnen, sind für meine Wahrnehmung in der Qualität neu und sehr wegweisend und zukunftsträchtig. Unsere junge Erwachsenen-Arbeit Israel Connect ist ganz klar eine Frucht dieser segensvollen Entwicklung und kann auf deutscher und auch europäischer Ebene zunehmend ihren speziellen Beitrag in dieser Entwicklung leisten. Ein hervorragendes Leitungsteam aus unter 35-Jährigen ist dabei, sich zu entwickeln. Dafür bin ich dem HERRN sehr, sehr dankbar. Ein echtes Zeichen der Hoffnung nicht nur für unseren Verein, sondern für uns alle. JK: Herzlichen Dank!


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Hilfsprojekte

lsraelaktuell

Februar/März 2013

Spendenschwerpunkt Februar/März 2013: „Aktion Würde und Versöhnung“

Hilfe für bedürftige Holocaust-Überlebende 2015 jährt sich die Befreiung des KZ Auschwitz, das Ende des Zweiten Weltkrieges und damit auch das Ende des Holocaust zum 70. Mal. Noch heute leben in Israel etwa 200 000 Menschen, die der Mordmaschinerie der Nazis entkommen sind und überlebt haben. Doch etwa ein Drittel von ihnen lebt nun an oder sogar unter der Armutsgrenze und leidet nicht selten auch an den psychosozialen Spätfolgen ihrer Erfahrungen. Sie haben so viel Leid erlebt und überlebt, müssen aber ihren Lebensabend in Not statt in Würde verbringen. Ein deutsch-israelisches Kooperationsprojekt will nun die Öffentlichkeit auf die Situation dieser bedürftigen Überlebenden des Holocaust aufmerksam machen, die Überlebenden unterstützen und ihre materielle wie immaterielle Not lindern. Die „Aktion Würde und Versöhnung – Deutschland hilft bedürftigen Holocaust-Überlebenden in Israel“ ist eine Kooperation zwischen der Initiative 27. Januar e.V. aus Deutschland und den drei israelischen Organisationen Hadassah, Helping Hand Coalition und Keren Hayesod. Sie begann am 1. Juli 2012 und läuft bis Ende 2015, also eben dem Jahr, in dem sich das Ende des Holocaust zum 70. Mal jährt. Neben der Deckung der Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit gehen die Spenden, die von der Initiative 27. Januar e.V. für die „Aktion Würde und Versöhnung“ gesammelt werden, zu gleichen Teilen an die drei israelischen Partnerorganisationen. Diese kümmern sich um die speziellen Bedürfnisse der Holocaust-Überlebenden.

Israelische Partnerorganisationen

Hadassah ist eine humanitäre Organisation von Männern und Frauen aus der ganzen Welt, aller Glaubensrichtungen und Nationalitäten, die das Hadassah-Krankenhaus in Jerusalem unterstützen. Dieses Krankenhaus hat eigene Betreuungskonzepte für Holocaust-Überlebende bei stationären klinischen Aufenthalten. Die humanitäre Bewegung Helping

Die „Aktion Würde und Versöhnung“ stand im Mittelpunkt der Gedenk- und Benefizveranstaltungen in Berlin und in München am 28. und 30. Januar 2013. Bei der Veranstaltung in München (Foto) ist Harald Eckert für sein Engagement für die Holocaust-Überlebenden mit einer Urkunde und einem Bild ausgezeichnet worden, neben ihm auf dem Foto die Holocaust-Überlebenden Tova Adler (2. von rechts) und Gita Koifman (rechts), links die Übersetzerin Shimrit Härtl. Foto: Sylvie Köker

terstützt, die günstigen Wohnraum für Ältere – darunter Tausende von Holocaust-Überlebenden – bieten sowie auch nachhaltige sozial-kulturelle Begleitung für diese immer älter werdende Gruppe. Foto: Claudia Dewald

Hand Coalition unterstützt die Betroffenen mit Essen, Kleidung und finanziellen Mitteln sowie kulturellen und gesellschaftlichen Angeboten, um mehr Lebensqualität in ihr Leben zu bringen. Die Organisation Keren Hayesod hilft seit 1920 bei der Förderung der Immigration nach Israel, beim Aufbau von öffentlichen Einrichtungen, bei der Umsetzung von sozialen Programmen und bei der Förderung von Wissenschaft, Forschung, Erziehung und Bildung. Im Rahmen der „Aktion Würde und Versöhnung“ werden Altenheime der Tochtergesellschaft Amigour un-

Zeichen der Anteilnahme

Der Initiative 27. Januar e.V. ist es ein besonderes Anliegen, dass gerade die deutsche Zivilgesellschaft diese Not wahrnimmt und sich mit praktischen und finanziellen Hilfeleistungen dafür einsetzt, sie zu lindern. Den Überlebenden soll gerade aus Deutschland ein Zeichen der Wertschätzung und Anteilnahme gesendet werden, solange dies noch möglich ist. Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser aus Deutschland, Österreich und anderen Ländern, in diesen Monaten die „Aktion Würde und Versöhnung“ unterstützen möchten, dann geben Sie auf Ihrem Überweisungsträger bitte als Stichwort an:

„Aktion Würde“ Weitere Informationen zur „Aktion Würde und Versöhnung“: www.initiative27januar.org

Tova Adler wurde 1928 in der ehemaligen Tschechoslowakei geboren und wuchs mit fünf Geschwistern in Nova-Zamka, einer Kleinstadt im heutigen Tschechien, auf. Mit der Annektierung Ungarns wurde das jüdische Leben in der Tschechoslowakei zunehmend schwieriger. 1942/43 begannen die Deportationen von Nova-Zamka nach Auschwitz. Tova war 14 Jahre alt, als sie nach Auschwitz deportiert wurde, und verlor unterwegs ihre gesamte Familie. Sie überlebte Auschwitz und wurde 1943 in ein Arbeitslager nahe Dachau deportiert, um dort in einer Waffenfabrik bis zum Ende des Krieges Zwangsarbeit zu leisten. Sie entkam den Todesmärschen und wurde 1945 von amerikanischen Truppen befreit. 1946 gelang es ihr, mit Hilfe einer jüdischen Hilfsorganisation, nach Palästina zu kommen, wo sie zunächst in einem Auffanglager der Briten ausharren musste, bis sie schließlich mit Hilfe der Jewish Agency in einen Kibbuz gelangen konnte. In Israel traf sie auf drei ihrer verloren geglaubten Geschwister. Heute lebt die 84-Jährige in einer Sozialwohnung, die von Keren Hayesod mit unterstützt wird. Gita Koifman wurde 1939 in Serbien geboren und wuchs in einer wohlhabenden jüdischen Familie auf. Im Sommer 1941 wurde sie im Alter von zwei Jahren zusammen mit ihrer Familie aus ihrer Heimat gerissen und nach Transnistrien gebracht. Nach monatelanger, mühsamer Reise kamen sie im Ghetto an, dem heutigen Azarenza. Ein Großteil ihrer Verwandtschaft verstarb im Ghetto durch Hunger und Krankheit. Ihre Mutter starb im Alter von 22 Jahren und ihre Großmutter wurde totgetrampelt. Drei Jahre verbrachte Gita mit ihrer Familie im Ghetto, bis sie im März 1944 befreit wurden und am 1. Mai 1944 in ihre zerstörte Heimat zurückkehrten. Gita heiratete und studierte Philologie in Sibirien und arbeitete zunächst einige Jahre in Russland. 1973 wanderte sie zusammen mit ihrem Ehemann nach Israel aus, wo schon ein Teil ihrer Familie lebte. Im Jahre 2001 wurde sie Vorsitzende der Association of Concentration Camps and Ghetto Survivors in Israel. (Mirijam Schmidt)

Liebe Leserin, lieber Leser, wenn Sie eines unserer Hilfsprojekte (für Februar/März 2013 empfehlen wir die „Aktion Würde und Versöhnung“) unterstützen wollen, geben Sie bitte auf dem Überweisungsträger/Erlagschein das gewählte Stichwort sowie Ihre vollständige Adresse an, damit wir die eingegangenen Zuwendungen ordnungsgemäß verbuchen können. Bitte benutzen Sie den beigelegten Überweisungsträger/Erlagschein oder überweisen Sie bitte Ihre Spenden auf eines unserer Konten: in Deutschland: Konto-Nr. 140 000 216 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) in Österreich: Konto Nr. 235 226 bei der Raiffeisenbank Wienerwald (BLZ 32667) in der Schweiz: Konto-Nr. Giro 40-753256-6 bei der Postfinance 4040 Basel Für Ihre Unterstützung möchten wir Ihnen schon jetzt herzlich danken!

Unsere fortlaufenden Hilfsprojekte in Israel Alijah

„Alijah“ ist das hebräische Wort für die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel. Wir unterstützen die Alijah vor allem aus den GUS-Staaten, aus Indien und aus Äthiopien sowie auch die Integration von Neueinwanderern in Israel. Wenn Sie für dieses Projekt spenden möchten, tragen Sie auf dem Überweisungsträger bitte das Stichwort „Alijah“ ein.

Jaffa-Institut

Mehr als 300 jüdische Kinder und Jugendliche haben in dieser Einrichtung zur Zeit ein neues Zuhause gefunden. Weitere 2 000 werden hier tagsüber betreut sowie schulisch und pädagogisch gefördert. Spenden-Stichwort: „Jaffa“

Speisungsprogramme

In den großen Städten Israels leben ca. 20 Prozent der Einwohner unter der Armutsgrenze. Verschiedene Organisationen haben Speisungsprogramme eingerichtet, mit denen täglich Tausende von Erwachsenen und Kindern mit einer warmen Mahlzeit oder mit belegten Brötchen versorgt werden. Spenden-Stichworte: „Essenausteilung“ (für Speisungsprogramme in Jerusalem und Tel Aviv) sowie „Samaria“ (für notleidende jüdische Siedler in Samaria).

Hilfen für Terroropfer

In Israel gibt es Organisationen, die sich der Opfer von Terroranschlägen annehmen, besonders durch materielle Hilfen und psychologische Betreuung. Hier arbeiten wir mit Hineni, der Einrichtung einer orthodoxen jüdischen Gemeinde, zusammen. Spenden-Stichwort: „Terroropfer“

Trauma-Behandlung von Kindern und Jugendlichen aus Sderot

Im westlichen Negev direkt an der Grenze zum Gazastreifen liegt die israelische Kleinstadt Sderot. Seit 2001 leiden die Bewohner unter Raketenbeschuss. Die ständige Angst und die psychosozialen Folgen sind für die Menschen kaum zu ertragen. In Verbindung mit Keren Hayesod unterstützt unsere Bewegung Therapiemaßnahmen für traumatisierte Kinder und Jugendliche aus Sderot. Spenden-Stichwort: „Sderot“

Hilfe für behinderte Kinder und deren Familien

Bei diesem Hilfsprojekt handelt es sich um die sehr erfolgreiche Förderung behinderter Kinder in Ofra und anderen Orten im biblischen Kernland Samaria (Benjamin)/Israel. Spenden-Stichwort: „Ofra“ (nur für Deutschland)

Holocaust-Überlebende

Bei der Gedenk- und Benefizveranstaltung in Berlin am 28. Januar 2013 (von links): Gady Gronich, Europa-Direktor von Hadassah, Reinhold Robbe, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Gitta Connemann, Bundestagsabgeordnete (CDU), Tova Adler, Holocaust-Überlebende, Harald Eckert, 1. Vorsitzender von Christen an der Seite Israels und der Initiative 27. Januar, Gita Koifman, Holocaust-Überlebende, Jacob Snir, Delegierter des Keren Hayesod in Berlin. Foto: © Gregor Zielke

Wir unterstützen verarmte Holocaust-Überlebende in Israel in Zusammenarbeit mit zwei Organisationen, die sich um die rund 60 000 Betroffenen kümmern. Möglich sind einmalige Zuwendungen oder die regelmäßige Unterstützung (Patenschaft) in Höhe von mindestens 25 Euro monatlich. Wenn Sie eine Patenschaft übernehmen möchten, können Sie einen Dauerauftrag für unser Konto einrichten oder uns eine Einzugsermächtigung erteilen. Weitere Informationen auf www.troestetmein-volk.de oder www.israelaktuell.de Spenden-Stichwort für Einmalspenden: „Tröstet mein Volk“ Spenden-Stichwort für Daueraufträge: „Patenschaft Holocaust-Überlebende“


Israel-Produkte/Reise

Februar/März 2013

lsraelaktuell

„Der HERR wacht über seinem Volk!“ VERIS

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Christen an der Seite Israels

Lehr-, Gebetsund Begegnungsreise nach Israel 2.–13. Mai 2013 Infos/Voranmeldung bei: Markus Neumann eMail: neumann@israelaktuell.de Leitungsteam: Harald Eckert, Markus Neumann Preis pro Person im DZ/HP: ab 30 zahlenden Teilnehmern: 1 439,00 € bei 25–29 zahlenden Teilnehmern: 1 449,00 € bei 20–24 zahlenden Teilnehmern: 1 499,00 € Einzelzimmerzuschlag: 389,00 € Linienflug mit AirBerlin: Hinflug am 02.05.: 12:20–17:40 Uhr, Düsseldorf – Tel Aviv Rückflug am 13.05.: 18:20–22:00 Uhr, Tel Aviv – Düsseldorf

Programm (Änderungen vorbehalten): Donnerstag, 2. Mai · Ankunft Ben Gurion · Transfer Hotel Eshel Hashomron/Ariel Freitag, 3. Mai · Tagestour durch Samaria · Kontakt mit Siedlern und Soldaten Samstag, 4. Mai · Schabbat in Ariel · Treffen David Ortiz, mess. Jude Sonntag, 5. Mai · Treffen mit HolocaustÜberlebenden in Nazareth · Transfer zum See Genezareth, Tiberias Hotel Astoria Montag, 6. Mai · Fahrt auf den Golan/syrische Grenze · Fahrt zum Kibbutz Malkia/ libanesische Grenze · Treffen Soldaten Dienstag, 7. Mai · Fahrt durch das Jordantal · Besuch Taufstelle Jesu in Qasr el Yahud · Besuch in Jericho bei Taysir Abu Saada, arab. Christ www.seedsofhope.org · Transfer Hotel Jerusalem Gold Mittwoch, 8. Mai · Tagestour Altstadt Jerusalem

Donnerstag, 9. Mai · Besuch in der Knesset · Treffen mit Abgeordneten · Ölberg Freitag, 10. Mai · Fahrt nach Sderot/Nähe Gaza · Treffen mit Bewohnern · Besuch äthiop. Absorptioncenter · Transfer Netanya, Hotel Margoa · Schabbatessen Samstag, 11. Mai (optional) · Ausflug Tel Aviv · Treffen mit Helping Hand Coalition Sonntag, 12. Mai · Baden im Mittelmeer · Abschlussabend Allgemein: · tägliche Lehreinheit mit Harald Eckert · tägliche Anbetungs- und Gebetszeiten · Programme jeden zweiten Abend · in Jerusalem steht ein Nachmittag zur freien Verfügung · Teilnehmerzahl: mindestens 20 Personen, maximal 45 Personen

Liebe Freunde Israels, liebe Freunde unserer Arbeit! Für das Jahr 2013 laden wir als Christen an der Seite Israels wieder zu einer besonderen Israelreise dieser Art ein. Eine Reise im Dreiklang „Anbetung und Fürbitte“, „Biblische Lehre und Schulung“ sowie „Begegnung und Beziehungsbau“.

im Land bewegen, ein breites Spektrum von eindrucksvollen und interessanten Menschen und Situationen kennenlernen und immer wieder Zeiten einplanen, in denen wir als Reisegruppe zusammenwachsen, Gemeinschaft pflegen und so die vielfältigen Eindrücke verarbeiten können.

An diesem Dreiklang zeigt sich, dass wir in erster Linie gläubige Christen aus Deutschland ansprechen, die schon aktiv für Israel engagiert sind oder gerade dabei sind, sich in diese Richtung zu bewegen.

In diesem Sinne sprechen wir eine ganz herzliche Einladung aus!

Die vergangenen Reisen standen unter einem besonderen Segen Gottes, und dies ist auch unsere Erwartung und Vorfreude für dieses Mal. Wir werden uns viel

Ihr/Euer Leitungsteam für diese Reise, Harald Eckert, Markus Neumann

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lsraelaktuell Wider das Vergessen

Yad Vashem: „Bruchstücke sammeln“

Februar/März 2013

Martin Schulz: „Es gibt keinen Platz für Antisemitismus in der EU“ Zum internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2013 fanden weltweit zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt, darunter auch wieder in Auschwitz und im Europäischen Parlament in Brüssel.

Vorne auf dem Foto die Holocaust-Überlebende Stella Knobel am 27. Januar 2013 in der neuen Ausstellung in Yad Vashem. Foto: Flash90

„Bruchstücke sammeln“ lautet der Titel einer neuen Ausstellung in der zentralen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, die am 27. Januar 2013 eröffnet worden ist. Gezeigt werden persönliche Gegenstände aus dem Holocaust, die zu einem großen Teil Angehörige der zweiten oder dritten Generation in den vergangenen Jahren an Yad Vashem übergeben haben. Ziel ist es, Geschichten von Opfern zu erzählen und so der Öffentlichkeit neue Einblicke in den Holocaust hinter den Kulissen zu vermitteln. An der Eröffnung nahmen auch Holocaust-Überlebende teil.

Netanjahu zum 27. Januar: „Heute können die Juden sich verteidigen“ Am 27. Januar 2013 hat die israelische Regierung bei der wöchentlichen Kabinettssitzung des internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus gedacht, der jährlich am 27. Januar, dem Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee, begangenen wird. Der israelische Premier Benjamin Netanjahu wies dabei vor allem auf die Gefahren hin, die dem jüdischen Volk heute drohen. Er erklärte unter anderem: „Antisemitismus ist nicht verschwunden und – leider – trifft das auch auf den Wunsch zu, einen großen Teil des jüdischen Volkes und den Staat Israel zu vernichten. Eines der großen Länder der Erde betreibt systematische Holocaust-Leugnung. Es handelt sich … um den Iran, der heute von den Vereinten Nationen aus und in anderen Foren die Leugnung der Schoah anführt, während er sich auf das vorbereitet, was für ihn der nächste Holocaust sein soll – die Zerstörung des jüdischen Staates. Unermüdlich arbeitet er an der Entwicklung von Atomwaffen, um dieses Ziel zu verwirklichen. Wir nehmen diese Drohungen ernst, und wir werden sie nicht wahr werden lassen. Dies ist unsere wichtigste Mission als Regierung und Volk. Heute können die Juden sich verteidigen.“

70. Jahrestage von Holocaust-Ereignissen Februar/März 1943 – Februar/März 2013 3. Februar 1943: Deportation von 952 Juden aus Berlin nach Auschwitz. 19. Februar 1943: Deportation von 997 Juden aus Berlin nach Auschwitz. 24. Februar 1943: Deportation von 50 Juden aus Hamburg nach Theresienstadt. 25. Februar 1943: Deportation von 70 Juden aus Wien nach Theresienstadt. 26. Februar 1943: Deportation von1095 Juden aus Berlin nach Auschwitz. 27. Februar 1943: Start der sogenannten „Fabrikaktion“, bei der rund 8 000 Juden im deutschen Reich von der SS und der Gestapo verhaftet und in Sammellager gebracht werden. Etwa 2 000 von ihnen kommen in das Sammellager in der Berliner Rosenstraße, wo die meisten von ihnen (Juden aus sogenannten „Mischehen“ u. a.) nach Protesten von Angehörigen (Rosenstraßen-Protest) und genauer Überprüfung durch die Behörden freigelassen werden, verbunden mit der Auflage, sich zur Zwangsarbeit zu melden. Der Großteil der übrigen 6 000 Inhaftierten wird nach Auschwitz deportiert, wo etwa 4 000 von ihnen ermordet werden. 1. März 1943: Deportation von 1722 Juden aus Berlin nach Auschwitz. 1. März 1943: Deportation von 1500 Juden aus Stuttgart, Trier, Düsseldorf und Dortmund nach Auschwitz. 13. März 1943: Deportation von 219 Juden aus München nach Auschwitz. 31. März 1943: Deportation von 85 Juden aus Wien nach Auschwitz. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie dient neben der Erstinformation auch zur Anregung, in der eigenen Stadt oder Region nach Holocaust-Ereignissen zu forschen und eine Gedenkveranstaltung oder einen Marsch des Lebens durchzuführen. Mehr Informationen dazu im Dossier „2012–2015. Ein Zeitfenster der Gnade für Deutschland und Europa“, das in unserem Büro in Zierenberg oder über www.israelaktuell.de angefordert werden kann.

Bei der offiziellen HolocaustGedenkveranstaltung des Europäischen Parlaments am 22. Januar 2013 sagte dessen Präsident Martin Schulz, dass der internationale Holocaust-Gedenktag zu einer Dauereinrichtung im EU-Parlament erklärt worden ist. Nachdem dort das Holocaust-Gedenken 2005 von der Europäischen Koalition für Israel (ECI) ins Leben gerufen wurde, war dies die 9. Veranstaltung dieser Art, durchgeführt in enger Kooperation mit dem European Jewish Congress (EJC) und der ECI. „Es gibt keinen Platz für Antisemitismus in der Europäischen Union“, betonte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz und wies darauf hin, dass es sowohl in nationalen Parlamenten als auch im Europäischen Parlament Mitglieder gibt, die den Holocaust als Mythos betrachten – diese seien aber in der Minderheit. Demgegenüber äußerten sich jüdische Sprecher besorgt über die wachsende nukleare Bedrohung durch den Iran. „Innerhalb eines Jahres wird der iranische Diktator vermutlich nukleare Möglichkeiten haben“, sagte Moshe Kantor, Präsident des European Jewish Congress. Unsere Zeit sei nicht vergleichbar mit 1933 und 1942, sondern mit dem Jahr 1929, der Weltwirtschaftskrise.

Teilnehmer der EU-Gedenkveranstaltung vor dem Raoul Wallenberg-Raum im EUParlament, in der Mitte Louise von Dardel, die Nichte des schwedischen Diplomaten.

„Wenn sich Menschen in finanzieller Unsicherheit befinden, fangen sie an, nach Sündenböcken zu suchen“, warnte Kantor.

Raoul Wallenberg

Im Mittelpunkt der EU-Veranstaltung standen zum einen das Gedenken an den 100. Geburtstag des

Am Rande der EU-Gedenkveranstaltung: ECI-Direktor Tomas Sandell (links) und der ECI-Vorsitzende Harald Eckert (rechts) im Gespräch mit Martin Schulz, dem Präsidenten des EU-Parlaments (mitte).

schwedischen Diplomaten und Geschäftsmannes Raoul Wallenberg, der Zehntausende von ungarischen Juden vor den Nazis gerettet hat und deshalb zu einem „Gerechten unter den Völkern“ erklärt worden ist; zum anderen wurde an den Warschauer Ghetto-Aufstand vor 70 Jahren, im April/Mai 1943, erinnert. Zu Ehren von Raoul Wallenberg ist im EU-Gebäude ein Raum nach ihm benannt worden. Neben Louise von Dardel, der Nichte von Raoul Wallenberg, waren auch einige Holocaust-Überlebende anwesend. In einem Gespräch mit ECI-Vertretern am Rande der Gedenkveranstaltung forderte Martin Schulz zivilgesellschaftliche Organisationen wie die ECI dazu auf, mit dem Europäischen Parlament zusammenzuarbeiten, um den wachsenden Antisemitismus in Europa stärker ins Bewusstsein zu rücken. Weitere Informationen dazu unter www.ec4i.org

Eindrücke von der Gedenkveranstaltung in Auschwitz Von Harald Eckert Gemeinsam mit Bozena Gasiorowski von der Helping Hand Coalition in Israel und einem in Krakau lebenden Gebetsleiter waren wir als offizielle Delegierte zu der Gedenkveranstaltung am 27. Januar 2013 in Auschwitz eingeladen. Ich vertrat die Europäische Koalition für Israel, Bozena die Helping Hand Coalition und gemeinsam repräsentierten wir auch den „Marsch des Lebens“ in Polen, der im August 2012 für viel positives Aufsehen gesorgt hat und gewissermaßen unsere „Eintrittskarte“ war, zu der nur wenige ausgewählte Teilnehmer eingeladen waren: Etwa 50 Holocaust-Überlebende und „Righteous of the nations“, etwa 50 politische Repräsentanten und Mitglieder des diplomatischen Korps – darunter eine größere Delegation aus Russland – sowie ca. weitere 50 Vertreter zivilgesellschaftlicher NGOs und Organisationen. Die Veranstaltung teilte sich in drei Teile: Zunächst der Gedenkteil mit Vorträgen in einem beheizten Zelt auf dem Hauptgelände. Zum Zweiten die Einweihung eines neuen Museumstrakts mit dem Schwerpunkt auf die Dokumentation der (sehr zwiespältigen) polnisch-russischen Seite des Zweiten Weltkriegs; der dritte Teil ereignete sich an der Gedenkstätte Birkenau neben den (teilweise zerstörten) Gaskammern und Krematorien.

Besonders bewegend war für mich der dritte Teil. Die Auschwitz-Überlebende Tova Adler war als 13–14-Jährige 20 Monate dort. Befreit wurde sie in meiner Heimatstadt München. Ihre Eltern und zwei Geschwister überlebten nicht. Es war das erste Mal, dass sie nach fast 70 Jahren wieder nach Deutschland kam – ein Riesenschritt. Die Kraft, um nach Auschwitz zu reisen – so sagt sie –, kann sie sich nicht vorstellen, jemals aufzubringen. Und hier saßen nun 40 Auschwitz-Überlebende vor mir. Bei minus 10 Grad, in Decken gehüllt. Sie hörten das Kad-

disch – vorgetragen von zwei Rabbinern aus Polen. Sie hörten Psalm 21 (wenn ich es richtig verstanden habe) – gemeinsam vorgetragen von den beiden Rabbinern sowie zwei katholischen und zwei evangelischen Geistlichen! Sehr bewegend! Und dann wurden sie eingeladen, Kerzen auf die Gedenktafeln zu stellen! Was mag ihnen wohl alles durch den Kopf gegangen sein? Der tiefste Moment für mich war, als ich Gelegenheit hatte, „meine“ Kerze auf der Gedenktafel mit deutscher Inschrift abzustellen. •

Bei der Gedenkveranstaltung am 27. Januar 2013 in Auschwitz-Birkenau, von links nach rechts: Harald Eckert (für die Europäische Koalition für Israel, Deutschland) Bozena Gasiorowski (für die Helping Hand Coalition, Israel) und Marc Warwick (für Marsch des Lebens, Polen).


Internationale Israel-Bewegung/Prophetie

Februar/März 2013

lsraelaktuell

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Internationale Israel-Bewegung 2012 erstaunlich gewachsen Bericht von Harald Eckert über die Leiter- und Trainingskonferenz von Christians for Israel International in Malaysia Die Arbeit von Christians for Israel International, dem weltweiten Dachverband von Christen an der Seite Israels und von Christen an der Seite Israels – Österreich hat sich 2012 sehr erfreulich weiterentwickelt. Mehrere Leiter- und Trainingskonferenzen in Europa, Afrika und Asien waren Höhepunkte dieser Entwicklung. Die letzte Konferenz dieser Art fand im November 2012 in Kuala Lumpur, Malaysia, statt. Nachdem bei den Konferenzen in West- und Ostafrika neue Zweige von Christians for Israel International entstanden, sind seit der Konferenz im November weitere Zweige der internationalen Israel-Bewegung in Asien gegründet worden. Eine erstaunliche Entwicklung, die einmal mehr deutlich macht, wie reich die Arbeit von Christians for Israel International gesegnet ist.

Von Harald Eckert Vom 21. bis 24. November 2012 trafen sich ca. 45 Pastoren und geistliche Leiter aus 12 Ländern im asiapazifischen Raum, um sich als Mitarbeiter von Christians for Israel (weiter) vernetzen und zurüsten zu lassen. Die repräsentierten Länder waren: Malaysia, Singapur, Philippinen, Indonesien, Vietnam, Mianmar (Burma), Korea, China, Neuseeland, Indien, Nepal, Taiwan. Unter den Teilnehmern waren ein Bischof, ein ehemaliger Innenminister, mindestens ein Dutzend Pastoren und Leiter apostolischer Netzwerke sowie eine Reihe von Geschäftsleuten, die sich als „Zeltmacher“ verstehen und mit ihren finanziellen und strategischen Möglichkeiten geistliche Dienste und Anliegen – meistens auf internationaler Ebene – fördern und entwickeln. Die ersten beiden Konferenztage dienten der Lehre. Willem Glashouwer, Präsident von Christians for Israel International (C4II) lehrte in gewohnt fesselnder und tiefgehender Weise über Israel im Alten und Neuen Testament, über Gottes Bündnisse sowie Israel und die Gemeinde in der Endzeit. Harald Eckert (Vorstandsvorsitzender von C4II) sprach über „Israel und die Nationen“, und Andrew Tucker (Geschäftsführer von C4II) gab Einblick in die historische Entwicklung des biblischen, vor allem aber des modernen Israels sowie in die Hintergründe des Nahostkonflikts im Lichte des internatio-

nalen Völkerrechts (Andrew Tucker studierte „International law“ unter anderem in Oxford, England). Am dritten Tag der Konferenz standen Fragen der Leiterschaftsentwicklung und Teamentwicklung, insbesondere auf nationaler Ebene, im Mittelpunkt, und der letzte Tag diente Fragen der Gründung bzw. Weiterentwicklung nationaler Arbeitszweige von C4II. Bemerkenswert war die Offenheit und Aufnahmebereitschaft der Teilnehmer. Etwa die Hälfte von ihnen hat bisher nur wenig zum Thema „Israel“ gehört oder verinnerlicht. Schon am ersten Tag kam über mehrere der apostolischen Leiterpersönlichkeiten eine derart tiefe Überführung, dass sie zum Teil öffentlich ihr Erschrecken über ihre Hartherzigkeit und Ignoranz zum Ausdruck brachten, was eine erstaunliche Offenheit und Ernsthaftigkeit mit sich brachte. Von diesem „heiligen Ernst“ waren die gesamten Tage geprägt. Gepaart mit einer hohen Bereitschaft zu lernen, sich miteinander zu vernetzen und in ihren jeweiligen Nationen und Einflussräumen aktiv zu werden. Bemerkenswert war auch das Team aus Malaysia, das sich als Dienstleister verstand und auf sehr hohem Niveau Gastfreundschaft übte, organisatorisch professionell arbeitete und unser Dreierteam aus Europa in jeder denkbaren Hinsicht ergänzte und unterstützte. Diese Selbstlosigkeit und Dienstbereitschaft scheint mir eine besonders stark ausgeprägte Gabe von Christen aus Asien zu sein.

Für mich besonders eindrucksvoll waren die Berichte aus den verschiedenen Nationen. Diese Berichte gaben sowohl Einblick in die Verfassung und Entwicklung der Gemeinde Jesu in den verschiedenen Nationen als auch in politische Gegebenheiten (besonders, was die jeweiligen nationalen Beziehungen zu Israel betrifft) und in die Entwicklung der Arbeit von Christians for Israel. Für mich war das eine Art „Crash-Kurs“ auf höchsten Niveau mit Einblick in eine für mich neue, bis dahin weitgehend fremde Welt: Asien. Eindrucksvoll war für mich auch Malaysia und dessen Hauptstadt Kuala Lumpur. Malaysia ist eine ehemalige britische Kolonie unter moslemischer Vorherrschaft (moslemischer Bevölkerungsanteil ca. 60  %; Christen – vor allem chinesischer und indischer Abstammung – ca. 20 %). Kuala Lumpur ist eine 5-Millionen-Metropole mit einer

hochmodernen, dynamischen Innenstadt, die Wohlstand, Dynamik und Effizienz ausstrahlt. In meinem Hotelzimmer konnte ich bis drei Uhr nachts die Musik der benachbarten Diskothek hören und dann ab 5.00 Uhr den Ruf des Imams aus der nächstgelegenen Moschee. Beides etwa mit gleicher Lautstärke – ich empfand das als charakteristisch. Die Christen leben in einer ganz einzigartigen Mischung aus deutlich wahrnehmbaren Einschränkungen im islamischen Umfeld einerseits und außerordentlichen Möglichkeiten, sich für und in ganz Südostasien nützlich zu machen, andererseits. Wobei für sie die Nutzung ihrer Möglichkeiten ganz klar im Vordergrund ihres Bewusstseins, ihrer Berufung und ihrer Lebensgestaltung war. Ich verließ Malaysia tief beeindruckt. Die Erweckungsdynamik der Gemeinde Jesu in diesem Teil der Welt sprühte bei den Teilnehmern aus allen Knopflöchern. Die – zum Teil ganz jungfräuliche – Offenheit für Israel war aufrichtig und tiefgehend. Die visionäre, strategische und auch finanzielle Kraft, die in den anwesenden Leitern und ihren Netzwerken lag, ist mehr als verheißungsvoll. Was für ein Segen, was für ein

Die Teilnehmer der Konferenz in Kuala Lumpur, Malaysia, vorne sitzend (von links): Wilson Ng (C4II-Koordinator für Südostasien), Harald Eckert (Vorstandsvorsitzender), Willem Glashouwer (Präsident) und Andrew Tucker (Geschäftsführer).

„Die Sonne wird sich verfinstern, und der Mond wird zu Blut“ Seltene Himmelskonstellationen 2014 und 2015 – Gedanken aus Nahost-Updates von Lance Lambert Von Dr. Wolfgang Schuler Nach allem, was wir beobachten können, leben wir in einer Zeit, die die Bibel als Endzeit bezeichnet. Für diese Zeit kündigt uns der Prophet Joel höchst auffällige Zeichen an: „Die Sonne wird in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt“ (Joel 3, 4). Jesus selbst greift diese Prophezeiung in seiner Endzeitrede auf, in Lukas 21, 25–26. Auch Petrus zitiert dieses Prophetenwort in seiner flammenden Pfingstrede in Apostelgeschichte 2, 20–21. Sonnenfinsternisse sind uns vertraut und sorgen auch heute noch für Aufsehen. Aber wie soll sich der Mond in Blut verwandeln? In der populärwissenschaftlichen Zeitschrift Wissenschaftsmagazin kann man nachlesen, dass „Blutmond“ eine gängige Bezeichnung für eine totale Mondfinsternis ist, nachzulesen im Internet unter www.scinexx. de/dossier-detail-135-5.html. Durch Beugung der Lichtstrahlen in der Erdatmosphäre um die Erde färbt sich bei einer totalen Mondfinsternis der Kernschatten der Erde auf dem Mond rostbraun bis blutrot. In einem kurzen

Ein „Blutmond“ Animations-Film der NASA lässt sich dieses Naturphänomen auf dem heimischen PC betrachten: www.bild.de/ news/inland/mondfinsternis/blutmondwo-kann-man-ihn-sehen-18378616. bild.html (bitte den Pfeil auf dem kleinen Bild oben rechts anklicken). Im 1. Buch Mose wird uns gleich zu Beginn von Sonne und Mond berichtet, dass diese uns als Zeichen zur Beurteilung der Zeit gegeben sind (1. Mose 1, 14f). Jesus ermahnt uns mit Nachdruck, die Zeichen der Zeit zu erkennen. In den kommenden zwei bis drei Jahren wird sich nach Auskunft der NASA eine denkwürdige Häufung von Phänomenen an Sonne und Mond ereignen. 2014 und 2015 gibt es je zweimal einen „Blutmond“, also

eine blutrote Verfärbung des Mondes im Rahmen einer totalen Mondfinsternis, und das jeweils genau an zwei jüdischen Hochfesten, am 1. Tag von Pessach 5774 (am 15. 4. 2014) und am 1. Tag von Sukkot 5775 (am 9. 10. 2014), und dann wieder am 1. Tag von Pessach 5775 (am 5. 5. 2015) und am 1. Tag von Sukkot 5776 (am 29. 9. 2015). Dies ist eine äußerst seltene Konstellation. Dazwischen liegt der jüdische Jahreswechsel zum Jahr 5776, beginnend am 13. 9. 2015, einem Schabbat- oder Schmitah-Jahr, einem heiligen Jahr, das alle sieben Jahre gefeiert wird und in dem nach der Schrift dem Volk Israel alle Schulden erlassen werden. Um diese Jahreswende gibt es außerdem noch zwei Sonnenfinsternisse, und das ebenfalls an wichtigen jüdischen Festtagen: am 1. Nissan 5775, dem Beginn des biblischen Jahres (am 20. 3. 2015) und an Rosch HaShana 5776, dem modernen jüdischen Neujahrsfest (am 13. 9. 2015), einmal eine vollständige und einmal eine partielle Sonnenfinsternis. Es dauert Jahrhunderte, bis sich eine solche Konstellation wiederholt. Nach einer alten rabbinischen Tradition gilt der Mond mehr als ein Zeichen für das Volk der Juden, die Sonne hingegen mehr für die Nationen. So richten sich die jüdischen Feste und der jüdische Kalender insgesamt nach dem Mond,

während sich die Kalender der Nationen vorwiegend an der Sonne orientieren. Das letzte Mal, dass es in zwei aufeinander folgenden Jahren an jüdischen Hochfesten je zwei „Blutmonde“ gab, war in den Jahren 1967/1968. Damals kam Jerusalem nach fast zwei Jahrtausenden wieder in jüdische Hand, in einem Existenzkrieg, den Israel nicht gewollt hat und der zur Vernichtung Israels führen sollte. Doch Israel ging daraus überraschend als Sieger hervor und gewann zusätzlich auch noch Jerusalem zurück, was ebenfalls von Israel nicht geplant war. Davor geschah dieselbe Serie von „Blutmonden“ 1948/1949, als der moderne Staat Israel geboren wurde. Noch in der Nacht der Staatsgründung fielen sieben Armeen der benachbarten islamischen Staaten über Israel her, um es zu vernichten. Doch das kleine, kaum geborene, völlig unzureichend bewaffnete Land siegte gegen alle Erwartungen und gewann sogar noch Land hinzu, über das von der Völkergemeinschaft dem Volk Israel zugestandene Gebiet hinaus. Das nächste Mal, dass solche „Blutmonde“ mit diesen hohen jüdischen Festtagen zusammenfallen, in den Jahren 2014/2015 also, kommen noch zwei Sonnenfinsternisse hinzu, ebenfalls an markanten Fixpunkten des jüdischen Jahres. Außerdem beginnt in diesem

Vorrecht ist es für mich, mit der Gemeinde Jesu in diesem Teil der Welt nun verbunden sein zu dürfen! •

Harald Eckert neuer C4IIVorstandsvorsitzender Nachdem Rev. Dr. John Tweedie (Kanada) in den Ruhestand gegangen ist, ist Harald Eckert zu seinem Nachfolger in der Position des Vorstandsvorsitzenden von Christians for Israel International (C4II) ernannt worden. Harald Eckert, Vorsitzender von Christen an der Seite Israels, stellvertretender Vorsitzender von Christen an der Seite Israels – Österreich und Vorsitzender der Europäischen Koalition für Israel, gehört seit 2006 dem Vorstand von C4II an. „Es ist eine riesiges Vorrecht, die Arbeit von C4II in dieser nächsten Phase seiner Entwicklung leiten zu können“, sagt Harald Eckert und fügt hinzu: „Eine der größten Herausforderungen für uns ist es, unsere nationalen und regionalen Leiterteams zu konsolidieren. Wir haben jetzt C4II-Teams in mehr als 40 Ländern, und die Zahl von örtlichen christlichen Leitern, die sich unserer Bewegung anschließen wollen, wächst rapide. Es ist äußerst wichtig, nationale Leiter zu schulen und zu unterrichten, die diese wichtige endzeitliche Botschaft in ihre Gemeinden und Länder bringen. Ich freue mich auf die Arbeit im Vorstand mit Willem Glashouwer, Andrew Tucker und den regionalen Koordinatoren mit dem Ziel, ein globales Netzwerk unter der Leitung von C4II aufzubauen, mit finanziell selbständigen Zweigen und Partnern unserer Bewegung, die alle eine wirkungsvolle Ausstrahlung haben zum Segen der israelischen Nation, des jüdischen Volkes, der Kirche und der Nationen.“

Zeitraum ein Schabbat- oder SchmittahJahr, das dem jüdischen Volk einen generellen Schuldenerlass zusagt. Das sind alles in allem sieben Zeichen. Sollte das ein Zufall sein? Lance Lambert wirft angesichts dieses Zusammentreffens die Frage auf, ob dies vielleicht die baldige Erfüllung der alten Endzeit-Verheißungen des Propheten Joel für Israel und die Nationen ankündigt, die in Joel Kapitel 3, 4ff beschrieben sind, nämlich die volle Wiederherstellung Israels einerseits und das End-Gericht Gottes über die mit Israel verfeindeten Länder andererseits, die Israel entweder vernichten oder auch „nur“ das Israel verheißene Land und die heilige Stadt Jerusalem zerteilen wollen (Joel 4, 2). Natürlich wissen wir damit noch lange nicht „den Tag noch die Stunde“. Die kennt nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. Dennoch sind wir gehalten, die „Zeichen der Zeit“ zu prüfen und zu erkennen, Zeichen, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat, damit wir uns entsprechend verhalten, ähnlich wie die klugen Jungfrauen in dem Gleichnis Jesu, und damit wir wie sie jederzeit für die Ankunft des Bräutigams bereit sind, und das schon ab heute und an jedem neuen Tag! Quellen: CD „Israel, Middle-East Update“ vom Oktober 2012 und Januar 2013, von Lance Lambert, Jerusalem, über www.cfri.de erhältlich (auch in deutscher Übersetzung); www.talmud. de/cms/Kalender.363.0.html. •


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lsraelaktuell

Februar/März 2013

Schir‘el, ein Mädchen aus Jerusalem, erzählt

Ich mag Tu BiSchewat, ich mag Bäume! Liebe Freunde!

Mögt ihr die Natur so gerne wie ich? Falls ja, dann wird euch sicher freuen, dass wir hier in Israel das Neujahr der Bäume feiern. Denkt nicht, dass es da um irgendwelche Anbetung der Bäume geht. Der hebräische Monat Schewat (euer Januar oder Februar) eignet sich bei uns in Israel am besten, um Bäume zu pflanzen. Ich glaube, ich habe euch schon erzählt, dass es hier von Mai bis Oktober gar nicht regnet. Danach kommt die Regenzeit, alles wird grün, und im Februar fangen in der Natur die ersten Bäume zu blühen an. Das sind die Mandelbäume. Als der Prophet Jeremia gesagt hat: „Ich sehe einen erwachenden Zweig“, handelte es sich um den

Mandelbaum. Mit ihm erwacht die Natur. So wie der Mandelbaum zuverlässig das Kommen des Frühlings in Israel verkündet, so wacht der Herr über seinem Wort. Wir singen viele schöne Lieder über das Blühen des Mandelbaumes, die ich euch jetzt leider nicht vorsingen kann.

Früchte

Ein Mandelbaum wächst bei uns direkt hinter dem Zaun. Er blüht wunderschön, aber seine Mandeln sind bitter. Schade! Mögt ihr Mandeln? Am Neujahr der Bäume, dem 15. Schewat, was hebräisch „Tu BiSchewat“ heißt (in diesem Jahr am 26. Januar), essen wir viele Arten von Trockenfrüchten. Wir lernen vor allem vieles

über die sieben Fruchtarten, die in der Bibel als Früchte des Landes genannt werden: Es sind Weizen, Gerste, Trauben, Feigen, Granatäpfel, Oliven und Datteln. Datteln mag ich nicht besonders, aber wir essen auch trockene Äpfel, Aprikosen und Rosinen. Heute pflanzt man in Israel vor allem Wälder und setzt Cypressen, Zedern, Pinien, Eichen und Eukalyptusbäume. Eukalypten, wie wir dazu sagen, sind die höchsten Bäume hier im Land. Die Eichen sehen hier anders aus als in Deutschland oder Österreich. Sie sind kleiner, haben so eine Art stachelige Blätter und größere Eicheln. Sie schmecken den hiesigen Wildschweinen aber genauso gut wie bei euch.

Frühlingsblumen

Kinder und Jugendliche in Israel gehen jedes Jahr am Tu BiSchewat in die Natur und pflanzen Setzlinge. Foto: ISRANET

Preis-Rätsel Wenn du die Berichte auf dieser Seite aufmerksam gelesen hast, wird es dir nicht schwerfallen, unser Rätsel zu lösen. Zuerst musst du fünf Wörter finden, die auf dieser Seite stehen. Dann müssen die Buchstaben in den markierten Feldern in der Reihenfolge von 1 bis 5 in die Kästchen für das Lösungswort geschrieben werden. 1. Junge Menschen

2. Großes Gewächs

3. Getreidesorte

4. Dort lernen Kinder

5. Name des Jungen aus Sacramento

Lösungswort 1

2

3

4

5

Wenn du das Lösungswort gefunden hast, kannst du es auf eine Postkarte schreiben und an unsere Zeitungsredaktion schicken. Unter den Einsendern verlosen wir kleine Preise. Hier unsere Anschrift: Christen an der Seite Israels Ehlener Straße 1, 34289 Zierenberg (Deutschland) Und nicht vergessen, auch deinen Namen und deine Adresse deutlich aufzuschreiben. Wir freuen uns auf deine Postkarte!

Gewinner des Preis-Rätsels der vorigen Ausgabe Das Lösungswort des Rätsels in Ausgabe 73 lautet: LICHT Die Gewinner sind: 1. Preis: Reinhold Stobbe, Wernigerode 2. Preis: Margret Weidenbach, Bielefeld 3. Preis. Danielo Kottkamp, Leipzig Wir danken allen kleinen und großen Lesern für ihre Zuschriften!

Als ich noch im Kindergarten war, sind wir jedes Jahr losgegangen, um kleine Bäumchen zu pflanzen. Jedes Kind durfte einen Setzling in die Erde eingraben. In der Schule machen wir einen Verkauf von Frühlingsblumen, Alpenveilchen, Stiefmütterchen und auch Kräutern – das riecht so gut! Wir versuchen unsere Eltern laut zu überzeugen, dass sie ein paar Pflänzchen kaufen müssen. Dann laden wir sie zu unserer Feier ein, bei der wir singen, Gedichte vortragen und über die Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der Schule des Hillels und der Schule Schamais erzählen, was die Bedeutung von Neujahr betrifft. Ja, ich mag Tu BiSchewat, ich mag Bäume. Liebe Grüße sendet euch

eure Schir’el

Kinder am Tu BiSchewat mit jungen Bäumchen (Setzlingen), aus denen große Bäume werden. Foto: Johannes Gerloff

Jüdischer Junge aus den USA kauft Krankenwagen für eine israelische Stadt Diese Geschichte könnte ein Märchen sein – sie ist aber wahr: Ungewöhnlich hilfsbereit und großzügig hat sich jetzt ein 13-jähriger jüdischer Junge aus den USA verhalten. Sein Name ist Robert Leeds. Er hat nämlich das Geld, das er bei seiner Bar Mitzwa erhalten hat, für Israel gespendet (die Bar Mitzwa ist vergleichbar mit der Kommunion oder Konfirmation). Wegen der Raketenangriffe auf Israel vom Gazastreifen aus wollte er die Küstenstadt Aschkelon unterstützen – und kaufte einen Krankenwagen. Wie kam es dazu?

Bar Mitzwa-Feier

Zwar hat Robert sein ganzes bisheriges Leben im kalifornischen Sacramento gelebt. Doch im Fernsehen sah er im November Raketeneinschläge in der israelischen Partnerstadt Aschkelon. Daraufhin traf er vor etwa einem Monat seine „erste Entscheidung als Mann“, wie es die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ formuliert hat. Denn wenn jüdische Jungen mit 13 Jahren ihre Bar Mitzwa gefeiert haben, gelten sie damit aus der Sicht ihrer Religion als erwachsen. Robert beschloss, zu helfen und einen Krankenwagen für Aschkelon zu spenden. „Ich bat meine Gäste, dass sie mir Geld zu meiner Bar Mitzwa schenken, um den Kauf zu finanzieren“, sagte der jüdische Junge. „Mir ist klar, dass ich in meinem Leben gesegnet wurde. Also nahm

ich es auf mich, der Stadt Aschkelon und Israel mit dieser Spende zur Seite zu stehen.“ Damit der Betrag noch höher wurde und für einen Krankenwagen reichte, gab es noch eine besondere Veranstaltung in Sacramento. Daran nahmen Würdenträger aus dem Stadtrat sowie führende Persönlichkeiten der jüdischen und der christlichen Gemeinde teil. Aschkelon war durch den stellvertretenden israelischen Generalkonsul Gideon Lustig vertreten. Von ihm erhielt Robert eine Urkunde. Der Krankenwagen ist für eine Station der israelischen Rettungsorganisation „Magen David Adom“ (Roter Davidsstern, vergleichbar mit dem Roten Kreuz) in Aschkelon bestimmt.

Großartige Tat

Der Bürgermeister von Aschkelon, Benny Waknin, äußerte seine Freude über die unerwartete Spende: „Im Namen der Bewohner unserer Stadt möchte ich diesem Jungen für seine großartige Tat danken, die nicht selbstverständlich ist. Sein Beitrag für den Erwerb eines Krankenwagens für die Bewohner von Aschkelon zeugt von einem Herzen voller Güte. Im Namen der Bewohner der Stadt habe ich ihm meine große Wertschätzung ausgedrückt. Zweifellos wird seine Spende seinem Ziel gut dienen. Ich habe Robert Leeds nach Aschkelon eingeladen.“ (Quelle: Israelnetz)

Ein Kind in Israel pflanzt am Tu BiSchewat ein junges Bäumchen. Foto: Johannes Gerloff Redaktion der Sabra-Seite: Krista Gerloff Christfried Battenberg Joachim Kudlek

Hier seht ihr den hinteren Teil eines Krankenwagens vom israelischen Rettungsdienst Magen David Adom sowie Rettungskräfte beim Transport eines Verletzten. Foto: Yossi Zeliger/Flash90


Israel Connect

Februar/März 2013

lsraelaktuell

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Begegnungen mit Holocaust-Überlebenden in Israel Gott verändert Herzen

gegen. Ihr lächelndes Gesicht erinnerte mich so sehr an Alexander Berman, einen Holocaust-Überlebenden, den wir während unserer Israel ConnectReise bei einer unserer ersten Begegnungen mit Holocaust-Überlebenden kennenlernen konnten.

j u n g e c h r i st s te n f u r iissrra aeel

Von Mirijam Schmidt „Priwijet“ – wurde ich freundlich begrüßt und herzlich umarmt. Überrascht von der offenen und herzlichen Gastfreundschaft folgte ich Anna in Begleitung von einem Leiter der Helping Hand Coalition ins Wohnzimmer. Ich wappnete mich mit Stift und Block und war bereit, das Protokoll für das Interview festzuhalten. Da saß ich nun – bei einer Holocaust-Überlebenden, die mir bereitwillig von ihrer Kindheit im Zweiten Weltkrieg berichtete. Wie kam es dazu? Sechs Monate zuvor: Unser Flug von Köln nach Tel Aviv hob pünktlich ab. Nachdem sich alle Teilnehmer der Israel Connect – insgesamt acht an der Zahl – auf dem Flughafen Köln eingefunden hatten, ging es nun Richtung Israel. Harald Eckert begleitete die Reisenden. Voller Vorfreude darauf, meinen Fuß zum ersten Mal auf „Eretz Israel“ zu setzen, saß ich auf meinem Platz und ließ die letzten Wochen Revue passieren. Nach meinem Abschluss zur Europasekretärin meldete ich mich spontan zur Israel ConnectReise an – nachdem mir der dazugehörige Flyer in die Hände gefallen war. Das Reiseprogramm hörte sich super an und versprach eine unvergessliche Zeit zu werden. Nun saß ich also im Flugzeug und wartete darauf, endlich israelische Luft zu schnuppern. Schneller konnte die Landung für mich nicht geschehen und schon befanden wir uns im Hotel in Tel Aviv. Nachdem ich feststellte, dass die Luft sich bis auf ein paar Grad nicht groß von der in Deutschland unterschied, war ich gespannt auf die folgenden Tage. „Teui chotschesch kafé?“ – wurde ich von einer freundlichen Stimme aus meinen Gedanken gerissen. Anna schaute mich mit fragendem Gesicht an und hielt mir die dampfende Kaffeetasse hin. Dankend nahm ich sie ent-

Im Gospelcafé

Es war der dritte Tag unserer Reise, als wir spontan ins Gospelcafé der Helping Hand Coalition eingeladen wurden. Ein Anruf und wir zogen los, ohne die geringste Ahnung, was uns dort erwartete. Die Tage zuvor hatten wir die Gelegenheit, den warmen Sonnenschein am Strand und in Tel Aviv auszukosten. Nun machten wir Mirijam Schmidt und Alexander Berman bei der ersten Begegnung mit Holocaustuns also gegen Abend auf den Weg Überlebenden im Gospelcafé. ins Gospelcafé in Old Jaffa, Tel Aviv. Dort angekommen, gingen wir hin- schen zu dienen, sie zu unterstützen im Anschluss unseres Besuches in der ein und fanden uns in einem kleinen, und mir der Verantwortung als junge Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem geschmackvoll eingerichteten Café Deutsche bewusst zu werden, welche am Mount Herzl von sechs Holocaustwieder. Herzlich wurden wir von ei- wir gegenüber den letzten Zeitzeu- Überlebenden begrüßt und herzlich nem älteren Mann begrüßt, der ein gen haben. Die Verantwortung für umarmt wurden. Der vorangeganpaar Brocken Englisch sprach. Alexan- die Zukunft, das Gedenken derer zu gene, sehr intensive Rundgang in der Berman. Als ich ihn begrüßte und wahren, die diese schreckliche Zeit der Gedenkstätte hatte uns auf sehr mich ihm vorstellte, nahm er mich erlebt haben, und dem rasant wach- krasse Art und Weise noch einmal mit herzlich in den Arm und begleitete senden „Antiisraelismus“ entschieden dem Holocaust konfrontiert. Und nun uns in die obere Etage. Wir stürzten entgegenzutreten und einen Unter- standen sie da – die Holocaust-Überlein ein Meeting von mehreren Leitern schied zu machen. Das setzte sich in benden – und lächelten uns an, unter von Organisationen, die sich primär dem Moment in mein Herz, als wir ihnen: Alexander Berman. für Holocaust-Überlebende einsetzen und gespannt den Worten von Lea Shemtov lauschten, eines KnessetMitgliedes. Das erste, was mir auffiel: Alles war auf Russisch. Ich erinnerte mich an meine drei Jahre Russischunterricht auf dem Gymnasium. Der Wunsch, doch etwas fleißiger gewesen zu sein, kam entschieden zu spät. Das Meeting dauerte nicht lange und im Anschluss daran wurde uns ein kurzer Einblick in die Arbeit der Helping Hand Coalition mit den Holocaust-Überlebenden gegeben. Ich war fasziniert und berührt zugleich. So wenig war mir über die aktuelle Situation der Holocaust-Überlebenden in Israel bewusst gewesen. Dieses Bewusstsein dafür wurde im Laufe der Reise verstärkt wach, und bei dem zweiten Treffen mit den Holocaust-Überlebenden vertiefte Während des Besuches in Katsrin, zusammen mit zwei Holocaust-Überlebenden. sich in mir der Wunsch, diesen Men- Die Hilfsgüter konnten in bedürftige Hände gegeben werden.

Reisedaten 2013 1. Reise: 20. 05.–01. 06. 2013

1099,– € / HP (12Tage | incl. Flug)

2. Reise: 25. 08.–04. 09. 2013

999,– € / HP

(10Tage | incl. Flug)

Unterbringung: In 3-4-Bett-Zimme rn Mindestteilnehmerzahl: 20

Veranstalter: Christen an der Seite Israels e.V. Ehlener Str. 1 34289 Zierenberg www.israelaktuell.de Weitere Informationen: Web: www.israel-connect.de E-Mail: info@israel-connect.de Tel.: 0 74 53 - 95 80 847 (Delly Hezel)

Anmeldung: Online über www.israe

Land und Leute kennenlernen

l-connect.de

Die Spuren Jesu entdecken

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Typischer Reiseverlauf

Gebet, Lobpreis und Input Soziales Engagement Begegnung mit Holocaust-Überlebenden Gemeinschaft erleben Fun and Action

: 3 Tage See Genezareth See im it nhe • Badegelege n– • Berg der Seligpreisunge Auf den Spuren Jesu nze zu Syrien • Besuch Golan und Gre an Jord im ting • Raf • Begegnung mit in Galiläa Holocaust-Überlebenden • Begegnung mit messianischen Juden asis • Besuch einer Militärb • Etc.

4 Tage Jerusalem: r • Besuch der Klagemaue und der Altstadt Street und • Bummeln in Ben Yehuda aufszentrum Eink illaMam im g ppin Sho 1

Änderungen vorbehalten

• Yad Vashem • Gartengrab r • Ausflug ans Tote Mee und nach Ein Gedi Input • Gebet, Lobpreis und an biblischen Stätten • Etc.

eer: 3 Tage Netanya / Mittelm it im nhe lege ege Bad • Strand und Mittelmeer e“ in Tel Aviv • Besuch des „Gospel Caf chen“-Einsatz nkü ppe „Su bei hilfe Mit • kt oder Renovierungsproje • Begegnung mit Holocaust-Überlebenden • Begegnung mit Jugendlichen aus Israel

So nahm ich die Möglichkeit wahr, ein halbes Jahr nach der Israel Connect-Reise die Arbeit von der Helping Hand Coalition und von Christen an der Seite Israels für sechs Wochen näher kennenzulernen und so ganz gezielt den Holocaust-Überlebenden zu helfen. „Mirijam, are you ready?“ – klang es plötzlich in meinen Ohren auf Englisch und der Mitarbeiter der Helping Hand Coalition gab den Startschuss. Ich konzentrierte mich auf das Gespräch mit Anna. Noch Alexanders lächelndes Gesicht vor Augen, sah ich mich in Annas kleiner Wohnung um und war erschüttert über den Anblick, der sich mir bot. Im Laufe des Gesprächs mit Anna erzählte sie uns einiges aus ihrer Kindheit. Zum x-ten Mal schrieb ich den wohl häufigsten Satz eines jeden Protokolls von Gesprächen mit HolocaustÜberlebenden auf: „As soon as the war broke out, the father was sent to the red army and never came back again.“ Mein Block wurde zunehmend voller und ich blickte in das von Trauer überschattete Gesicht Annas und sie lächelte mich trotzdem freundlich an, goss mir nochmals Kaffee in die Tasse und bot mir ein Stück Kuchen an. In diesem Moment erkannte ich, dass ich die Früchte jahrelanger Arbeit der Helping Hand Coalition sehen darf und die Herzen, die Gott im Laufe der Zeit veränderte. „Spasibo!“ – Ich schloss meinen Block und Anna blickte uns aus dankbaren Augen an. Nachdem wir uns von Anna verabschiedet hatten, verließen wir die Wohnung. Noch immer hatte ich das Bild vor Augen, als ich Anna verabschiedete. Ich konnte sehen, dass Hoffnung in ihr wuchs und dass wir ihr durch unseren Besuch zeigen konnten, dass sie nicht alleine ist.

Praktische Hilfe

Die letzten drei Wochen bei der Helping Hand Coalition zeigten mir, wie wichtig die Arbeit mit HolocaustÜberlebenden ist. Ein besonderes Erlebnis während meines sechswöchigen Einsatzes, nur ein halbes Jahr nach der Israel Connect-Reise, möchte ich noch kurz teilen: Die Helping Hand Coalition schickte mich in den Norden Israels, um einigen Holocaust-Überlebenden ganz praktisch zu helfen. Ausgerüstet mit Decken und Heizungen – mittlerweile erreichten auch in Israel einige Regionen den Nullpunkt auf dem Thermometer – ging es also los. Nach dreistündiger Fahrt kam ich schließlich in Katsrin an und stellte fest, dass mein Übersetzer nur Russisch und Hebräisch sprach. Es versprach ein interessanter Tag zu werden und wurde am Ende des Tages zu einem Segen für beide Seiten. Ich konnte die Hilfsgüter in dankbare Hände geben und trotz anfänglicher Sprachbarrieren am Leben der Holocaust-Überlebenden teilhaben. Die Kommunikation während meines Besuches verlief sehr interessant. Mit ein bisschen Hebräisch und Russisch, mit Händen und Füßen, lassen sich wider alle Erwartung erstaunlich viele Gesprächsthemen abdecken, und solange ich Gottes Liebe mit einem offenen Ohr und einem Lächeln weitergeben darf, weiß ich, dass ich diesen Menschen damit helfen konnte. Solange Gott am Wirken ist und ich weiß, dass er mich gebraucht, bin ich am richtigen Platz. Berichte von meiner Zeit in Israel: http://israelconnect.de/blog/


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lsraelaktuell Deutschland –

Israel

Februar/März 2013

Das kurze Zeitfenster zur Hilfe für Holocaust-Überlebende nutzen Gedenk- und Benefizveranstaltungen in Berlin und München Von Harald Eckert

Schreiben von Christen an der Seite Israels an die Bundeskanzlerin und den Außenminister zur UN-Abstimmung zum Palästinenser-Status – Antwort vom Auswärtigen Amt 2011 hatte sich die deutsche Bundesregierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel eindeutig gegen die Anerkennung eines einseitig ausgerufenen Palästinenserstaates ausgesprochen. Christen an der Seite Israels hat daraufhin eine Unterschriftenaktion zur Stärkung der klaren Position der Kanzlerin initiiert, bei der fast 50 000 eigenhändige Unterschriften gesammelt und dem Kanzleramt übergeben wurden (Israelaktuell.de berichtete). Bei der Abstimmung in der UN-Vollversammlung am 29. November 2012 zum Status der Palästinenser hat Deutschland jedoch nicht mit „Nein“ gestimmt, sondern sich der Stimme enthalten. In einem Schreiben an die Bundeskanzlerin und den Bundesaußenminister hat Christen an der Seite Israels seine Enttäuschung über dieses Abstimmungsverhalten deutlich zum Ausdruck gebracht (zu lesen auf www.israelaktuell.de). In der Antwort des Auswärtigen Amtes vom 10. Januar 2013 heißt es u.  a.: „Die Bundesregierung hat sich die Entscheidung, sich bei der Abstimmung zu enthalten, nicht leicht gemacht. Wir bezweifeln, dass der neue palästinensische Status in der Generalversammlung der Vereinten Nationen förderlich für den Friedensprozess im Nahen Osten ist. Wir sind besorgt darüber, dass sich die Positionen in diesem Konflikt verhärten könnten, anstatt dass die Aussichten für direkte Verhandlungen mit dem Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung steigen. Daher hat die Bundesregierung nicht für die Resolution gestimmt. Andererseits begrüßen wir, dass die verabschiedete Resolution klar und deutlich eine Zwei-Staaten-Lösung einfordert und damit das Existenzrecht Israels anerkennt. Nun kommt es darauf an, dass alle Kräfte auf die Wiederaufnahme substantieller Verhandlungen gerichtet werden. Wir erwarten, dass beide Seiten keine einseitigen Schritte unternehmen, die den Konflikt vertiefen und uns von einer friedlichen Lösung weiter entfernen können. Deutschland wird alle Anstrengungen nach Kräften unterstützen, die den Weg zu einem wirklichen Verhandlungsprozess weisen.“

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben. (Johannes 6, 47)

Nachruf Dr. Arie van der Rijst Wir trauern um unser Gründungsmitglied und unseren ehemaligen Schriftführer und Schatzmeister Dr. Dr. Dr. Arie van der Rijst, der am 31. Dezember 2012 im Alter von 81 Jahren verstorben ist. In den Anfangsjahren unserer Bewegung hat der niederländische Wirtschaftsfachmann und Israelfreund einen großen Beitrag für die Arbeit von Christen an der Seite Israels geleistet. Dr. Arie van der Rijst war beruflich als Direktor für Strategische Planung in einem multinationalen Unternehmen tätig. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand 1993 ist er zum Sekretär der niederländischen Bewegung Christenen voor Israel und nachfolgend auch zum Sekretär von Christians for Israel International berufen worden. Mit der Gründung von Christen an der Seite Israels am 15. Mai 1998 wurde er zudem Schriftführer und Schatzmeister der neuen deutschen Israel-Bewegung als Zweig von Christians for Israel International. Ebenso wie in seinen anderen Positionen konnte er hier seine wertvollen Erfahrungen aus dem Bereich der Wirtschaft und des Managements sehr erfolgreich und fruchtbar einbringen. Durch seine Ehefrau Dine war er zuvor zu einer biblischen Sicht auf Israel gelangt, nachdem er früher von der traditionellen Ersatztheologie überzeugt war, derzufolge die Kirche an die Stelle des jüdischen Volkes getreten sei. Dazu hat er einmal geschrieben: „Das jüdische Volk ist noch immer der Augapfel Gottes. Israel ist unser älterer Bruder. Gott geht einen speziellen Weg mit Seinem Volk, und ich habe gelernt, dass Gott treu ist, auch und gerade gegenüber Seinem Volke. Er hält Seine Verheißungen und Er gebraucht Sein Volk auch, um uns – die Nachfolger Christi – zu warnen. In Seinem Wort, der Bibel, hat Gott gesagt, dass wir auf die Zeichen der Zeit achten sollen. Er hat uns in Seinem Wort auch gesagt, dass wir dann, wenn die Juden wieder in ihr Land Israel zurückkehren, in der Endzeit leben. Und dies ist genau die Botschaft, die wir der Kirche und allen Christen bringen: Achtet auf die Zeichen der Zeit! Noch ist Christus nicht da, aber Er kommt bald!“ Dr. Arie van der Rijst war ein rastlos und unermüdlich tätiger Arbeiter und Kämpfer, dessen Tatendrang kaum zu bremsen war, der immer wieder neue Ideen und Vorschläge einbrachte und so die Arbeit von Christen an der Seite Israels fünfeinhalb Jahre maßgeblich mitgestaltet, aufgebaut und vorangebracht hat. 2003 legte er seine Aufgaben nieder und ist zugleich aus dem Verein ausgeschieden, nachdem er ursprünglich nur für eine Übergangszeit in der Anfangsphase bei Christen an der Seite Israels tätig sein wollte. Noch im fortgeschrittenen Alter hat er seine dritte Doktorarbeit verfasst und darüberhinaus bis kurz vor seinem Tod, verursacht durch eine schwere Erkrankung, täglich am PC an weiteren Studien gearbeitet. Dr. Arie van der Rijst hinterlässt seine Ehefrau Dine, zwei Kinder und Enkelkinder. Wir würdigen seinen außerordentlichen Beitrag für unsere Bewegung und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Joachim Kudlek

Die Gedenk- und Benefizveranstaltung der Initiative 27. Januar am 28. Januar 2013 in Berlin mit dem Schwerpunktthema „Aktion Würde und Versöhnung – Deutschland hilft bedürftigen HolocaustÜberlebenden in Israel“ zeichnete sich durch eine sehr positive Resonanz auf Prominentenebene aus: Der Gesandte der israelischen Botschaft, Emmanuel Nahshon, das Vorstandsmitglied der deutsch-israelischen parlamentarischen Freundschaftsdelegation, MdB Gitta Connemann, der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Reinhold Robbe, und als Mitgastgeber der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Dr. Gideon Joffe, waren gekommen. Das sagt eine Menge über das Ansehen, das die Initiative 27. Januar im offiziellen, „deutschisraelischen“ Berlin inzwischen gewonnen hat – und das ist in der Tat eine außerordentliche Entwicklung innerhalb von nur ca. zwei Jahren. Diese Anerkennung und Wertschätzung kam auch in allen Grußworten deutlich zum Ausdruck. Höhepunkt des Abends war der Beitrag der Holocaust-Überlebenden Tova Adler und ihr Bericht von den wenigen Stunden und Tagen, die vergingen von der überraschenden Gefangennahme als Familie, dem unmittelbaren Transport nach Auschwitz und den ersten 24 Stunden nach ihrer Ankunft, die sie wohl als einziges Familienmitglied überlebte. Ihre erste Aufgabe in Auschwitz war es, die Toten aus den Gaskammern herauszuziehen – als kleines, 13-jähriges Mädchen, das gerade auf brutalste Weise ihrer Familie entrissen wurde. Die Tränen, die flossen, wie auch die folgenden „Standing Ovations“ und Umarmungen von Seiten aller Ehrengäste und der Veranstalter, kamen aus tiefstem Herzen. Anschließend stellten die vier Partner dieses jungen Aktionsbündnisses (Keren Hayesod, Hadassah, Helping Hand Coalition und Initiative 27. Januar) ihr jeweiliges Engagement für die Holocaust-Überlebenden vor: Die Initiative 27. Januar hat die Aufgabe, die Not der Überlebenden in Deutschland bekannt zu machen, Keren Hayesod stellt äußerst günstigen, teilweise betreuten Wohnraum für Überlebende in Israel zur Verfügung, Hadassah sorgt für besondere psychosoziale Betreuung von Holocaust-Überlebenden in den Hadassah-Kliniken in Israel, und die Helping Hand Coalition hat weit mehr als 10 000 armen und einsamen

Tibor Shalev Schlosser, Generalkonsul des Staates Israel in München, bei seiner Ansprache während der Gedenkveranstaltung in München am 30. Januar 2013. Foto: Sylvie Köker

Die Holocaust-Überlebende Tova Adler und Harald Eckert bei der Gedenkveranstaltung am 30. Januar 2013 in München. Foto: Sylvie Köker

Überlebenden (von ca. 60 000) auf warmherzige, unbürokratische, persönliche und praktische Weise helfen können. Der Bericht der 24-jährigen Mirijam Schmidt von Christen an der Seite Israels, die im November und Dezember 2012 als Volontärin für die Helping Hand Coalition tätig war, bezeugte dies auf sehr lebendige Weise. Der Schlussappell von Gita Koifman, selbst Überlebende und Vorstandsmitglied eines Netzwerkes von ca. 80  000 HolocaustÜberlebenden in Israel, das kurze Zeitfenster zu nutzen, das uns bleibt, diesen Menschen zu helfen, traf die Kernintention der Veranstaltung auf den Punkt.

München

Zur Gedenk- und Benefizveranstaltung der Initiative 27. Januar am 30. Januar 2013 in München kam in Vertretung des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer der Staatsminister für Kultur und Unterricht, Dr. Ludwig Spaenle. Von israelischer Seite sprach der Generalkonsul des Staates Israel in München, Tibor Shalev Schlosser. Ergänzt wurden diese Beiträge durch

Blick ins Plenum bei der Gedenkveranstaltung in München am 30. Januar 2013. Foto: Sylvie Köker

das (schriftliche) Grußwort des Bayerischen Landesbischofs der Evangelisch-Lutherischen Kirche, Dr. Heinrich Bedford-Strohm, sowie des 1. Vorsitzenden der Evangelischen Allianz München, Pastor Siegfried Winkler. Am tiefsten aber berührten wieder die Beiträge der beiden HolocaustÜberlebenden, Gita Koifman und Tova Adler, die Herzen der etwa 300 Teilnehmer. Ihre Berichte von ihrem Leiden während des Holocaust, aber auch ihr Einblick in die Nöte vieler Holocaust-Überlebender in der Gegenwart, hinterließen einen tiefen Eindruck. Eine große Ermutigung war für die Teilnehmer auch, zu erfahren, dass die Mainstream-Medien in Deutschland das Anliegen der „Aktion Würde und Versöhnung“ zunehmend aufgreifen.

Ausblick

In der Summe aller Eindrücke und Erfahrungen aus den Veranstaltungen zum diesjährigen HoloaustGedenktag möchte ich meine Dankbarkeit dafür zum Ausdruck bringen, dass wir als Christen, die ein Herz für das jüdische Volk und für Israel haben, uns auf vielfältige Weise einbringen können. Die Sensibilität für geschichtliche Zusammenhänge und Zäsuren (70 Jahre), das Zusammenspiel von aufrichtigem Gedenken und praktischem Handeln („Aktion Würde und Versöhnung“), das wachsende Vertrauen zwischen christlichen und jüdischen Leitungspersönlichkeiten und die Vertiefung der Zusammenarbeit gewinnen zunehmend an Strahlkraft und Breitenwirkung. Insbesondere mit Blick auf die Chancen und Möglichkeiten der nächsten beiden Jahre – bis Frühjahr 2015 – sollten wir alle ermutigt sein, diesen Segensweg weiter zu gehen – jeder auf der Ebene und an dem Ort, der ihm zugänglich ist und der seiner Berufung entspricht. •


Christen an der Seite Israels in Aktion

Februar/März 2013

Rückblick auf Begegnungen mit Gästen aus Israel in 2012 riert werden musste. Dennoch wissen wir uns getragen und sind sehr dankbar, dass dieser Unfall letztlich so glimpflich abgegangen ist.“ So weit aus dem Bericht.

Von Britta Landmesser Während ich diesen Rückblick auf die kostbaren Begegnungen mit Menschen aus Israel im August und Oktober 2012 schreibe, sind wir in der Vorbereitung für weitere Besuche. Nach der „Operation Wolkensäule“ im Gazastreifen, in Israel „Pillar of Defense“ – „Säule der Verteidigung“ genannt, hoffen und beten wir für einen dauerhaften Stopp der Raketenangriffe vom Gazastreifen aus. Mehr als 10 Jahre hat die israelische Bevölkerung im Umfeld des Gazastreifens unter ständigem Raketenbeschuss gelitten. Dies verursachte vielfältiges Leiden. Nicht nur Häuser, Schulen, Kindergärten, Fabriken, Straßen, Einkaufszentren wurden getroffen. Neben den Toten und physisch Verletzten leiden viele Menschen unter schweren psychischen Traumaschäden, die zu Schlaflosigkeit, Ängsten, Panikattacken, Konzentrationsschwächen, Lernbehinderungen und psychosomatischen Erkrankungen führen. Noch vor zwei Jahren befand sich etwa eine Million Menschen in Reichweite dieser Raketen, inzwischen sind es ca. 3,5 Millionen. So sind auch die Menschen, die wir auf Grund von traumatischen Erlebnissen aus Israel zu einem Erholungsurlaub in deutschen Familien einladen, sehr oft Opfer dieser Bedrohung.

Begegnung in Thüringen

Das Ehepaar Abraham und Monica mit ihren drei erwachsenen Töchtern Ronit, Niva und Ayala wurde von Familie Christoph und Sigrid Nordmeyer nach Schmalkalden in Thüringen eingeladen, um nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich von der schwierigen Situation in ihrem Heimatdorf sehr nahe des Gazastreifens etwas Abstand gewinnen zu können. Ausschnitte aus einem Bericht von Christoph Nordmeyer über die Zeit mit den israelischen Gästen: „Innerhalb von 50 Sekunden müssen Sie einen Bunker aufsuchen.“ So warnte unsere Gäste eine SMS auf ihren Mobiltelefonen. Aber sie konnten aufatmen, denn sie waren nicht in unmittelbarer Nachbarschaft des Gazastreifens. Es gab keine direkte tödliche Bedrohung durch Raketen und Granaten, denn sie

Begegnung in Steinen im Wiesental

Auf dem Bild von links nach rechts: Abraham, Niva, Monica, Ajala, Ronit, Christoph und Sigrid Nordmeyer.

befanden sich in meinem VW-Bus, allerdings auf dem Rückweg nach Frankfurt zum Flughafen. So erinnerte am Abreisetag diese Botschaft eindringlich an das, was in den vorausgegangenen Tagen tatsächlich einmal in den Hintergrund treten durfte: die tägliche Bedrohung, mit der sie zurechtkommen müssen. Für zehn Tage war die Familie aus dem Kibbuz Nir Yitzhak in unserer Kirchengemeinde zu Gast.“ Es gab viele gemeinsame Unternehmungen. Pfarrer Christoph schreibt weiter: „Zu meiner Verblüffung kannten sie sich mit Martin Luther und diesem Teil der deutschen Geschichte sehr gut aus und wollten unbedingt mehr zu ihm, seinem Denken, seiner Theologie, seiner Musik und natürlich auch zu dem Judenhass seiner späten Jahre wissen. In der Stadtkirche Schmalkalden, dort wo er gepredigt und seine Schmalkalder Artikel vor 475 Jahren veröffentlicht hat, haben wir über viele dieser Aspekte seines Schaffens gesprochen. Selbstverständlich waren wir auf Luthers Spuren dann auch in Eisenach. Doch auch Johann Sebastian Bach faszinierte sie, und so kam das Bachhaus auch ganz oben auf die Besuchsliste. Die ausgezeichnete Ausstellung hat sie inspiriert, und so wurden auch gute Vorsätze gemacht, wie die ehemals liebgewonnene Geige wieder aus dem Schrank zu nehmen. In der Sommerskihalle betraten sie aber gänzliches Neuland. Warm eingepackt wagten sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben auf Skier und haben sich dabei sehr gut angestellt. Sie waren in dem Skitunnel so richtig ausgelassen und haben sich wie Kinder über den Schnee gefreut. Auch die ausgiebige Fahrradtour durch den schönen Thüringer Wald hat sie mal so richtig auf andere Gedanken gebracht. Die Ka-

nutour auf der Werra war dann bei strahlendem Sonnenschein ein wirkliches Erlebnis mit viel Lachen und Unbeschwertheit. Auf den Spuren des jüdischen Lebens sind wir mit unseren israelischen Gästen natürlich ausgiebig in unserer Stadt unterwegs gewesen. Von der Synagoge sind ja leider nur noch die Reste der Gartenstufen und das Zaunfundament übrig. Von dem ehemals blühenden Leben künden nur noch diese Reste und die in dem Stadtboden verteilten Stolpersteine. Dabei kam die Frage nach der Würdigkeit dieser Steine auf, da die Passanten ja so unwillkürlich auf die Namen der jüdischen Mitbürger treten würden. In einem Hauseingang lasen wir die Erinnerungstafel an den Großvater von Alan Schuster, einem guten Bekannten der Israelis. Per Mail traten sie mit ihm in Kontakt und schickten das Bild der Tafel und der Reste der Synagoge, war doch schließlich Alans Großvater langjähriger Synagogen-Vorsteher in Schmalkalden gewesen. An einem Abend haben wir uns eindrücklich mit dem in der Armeezeit verstorbenen Sohn der Familie beschäftigt. Aber auch der dauernde Raketenbeschuss war ein Thema. Sie hatten uns eine Skulptur mitgebracht, die ein Schmied in ihrer Region aus den Resten der auf Israel abgefeuerten Kassam-Raketen hergestellt hatte. Immer wieder kamen unsere Gäste auf Glaubensfragen zu sprechen, daher fanden wir uns immer wieder in sehr existentielle Gespräche vertieft. Es waren für uns alle sehr inspirierende und bereichernde Tage. Dass sie auch umkämpft gewesen sind, mussten wir allerdings auch in der eigenen Familie erfahren, da meine Frau sich plötzlich sehr schwer an der Wirbelsäule verletzte und ope-

Auch die Familie Werner und Christel Zäh im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz nahm für eine Woche Gäste aus Israel auf: Michal und ihre Tochter Gal. Christel Zäh unternahm mit den beiden zahlreiche Ausflüge in der wunderschönen Umgebung. Für die Menschen aus Israel, die in ihrem Staat unter ständiger Bedrohung leben, ist ein abwechslungsreiches Ferienprogramm eine große Hilfe, die Anspannung des Alltags hinter sich zu lassen. Michal und Gal waren dankbar und froh, in Deutschland Menschen zu begegnen, die Anteil an den Geschehnissen in Israel nehmen. Familien in Israel sind oft mehrfach gezeichnet von schweren Erlebnissen, die mit der schwierigen Situation des angefochtenen Existenzrechtes Israels zusammenhängen. Schon Michals Mutter verlor ihren Bruder im Krieg. Ebenso musste ihre Mutter miterleben, wie ein jordanischer Grenzpolizist sieben Mädchen im Alter von 13 und 14 Jahren erschoss, als sie die Klasse ihrer Enkeltochter bei einem Schulausflug begleitete. Michal berichtete, dass ihr Vater an Krebs starb, fünf Jahre später kam ihr Bruder Eyal im Militärdienst ums Leben. Eyal war bei seiner Einheit als Offizier sehr beliebt. Er diente seinem Land als Panzerkommandant. Eines Tages traf eine Rakete den Panzer, in dem Eyal saß. Es war eine Rakete der kleineren Bauart gewesen, die lediglich leichte Verletzungen bei den anderen drei Kameraden im Fahrzeug verursachte. Eyal jedoch wurde am Bein von einem Splitter getroffen, der die Hauptarterie aufriss, so dass er auf der Stelle verblutete. Die israelischen Gäste berichteten, wie sie als Familie lernen mussten, mit all diesen Verlusten zu leben. Zur Erinnerung an Eyal wurde Beth Eyal gegründet, ein Therapie- und Begegnungszentrum für Behinderte und Nicht-Behinderte, Soldaten und Zivilisten. Christel und Michal hatten so manches gemeinsam: Beide haben einen Beruf im sozialen Bereich, beide haben vier Kinder, und auch Christel verlor unter schweren Umständen ihre Schwester. Sie genossen die gemeinsamen Mahlzeiten, die Ausflüge bei herrlichem Oktoberwetter, den Austausch ihrer Gedanken und Erfahrungen.

Herzlichen Dank!

Hintere Reihe von links: Ronit, Abraham, Niva, Monica und Christoph; vordere Reihe von links: Ajala, Rahel, und Judith.

Sowohl die Gäste in Thüringen als auch in Steinen i.  W. waren dankbar, bei den Gastgebern und ihren Freunden so viel Verständnis für ihre Situation wie auch für die Situation ihres Landes zu finden. Als Koordinatorin von Christen an der Seite Israels und Licht e.V. möchte ich Ihnen herzlich danken für Ihre Unterstützung, die mit dazu beigetragen hat, dass diese Einladungen erst praktisch möglich geworden sind. Einen besonderen Dank möchten wir auch nochmals den Gastgebern und ihren mitwirkenden Freunden aussprechen. Lassen Sie uns weiter für Israel und seine Menschen eintreten, für sie beten und sie praktisch segnen. •

lsraelaktuell

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Christen an der Seite Israels

Impressum Israelaktuell.de informiert über das Land, das Volk und den Staat Israel und will das biblische Verständnis von Gottes Absichten mit Israel und dem jüdischen Volk fördern. Zugleich tritt diese Zeitung jedem Antisemitismus und Antizionismus entschieden entgegen und ruft alle Christen dazu auf, in Freundschaft und Liebe zum jüdischen Volk zu stehen, die Nation Israel in Wort und Tat sowie durch Gebet zu unterstützen, für die Einheit Jerusalems einzutreten, das Gedenken an den Holocaust wachzuhalten und notleidenden HolocaustÜberlebenden zu helfen. Herausgeber: Christen an der Seite Israels e. V. Ehlener Straße 1, 34289 Zierenberg Tel.: (0 56 06) 37 59 Fax: (0 56 06) 10 00 eMail: info@israelaktuell.de Internet: www.israelaktuell.de 1. Vorsitzender: Harald Eckert Schatzmeister: Ralf Hermann Verwaltungsdirektor: Martin Lehmann Der Verein ist eingetragen beim Amtsgericht Kassel unter der Vereinsregister-Nr. VR 4149. Mit Freistellungsbescheid des Finanzamts Kassel vom 20.  2.  2012 ist der Verein als gemeinnützig und mildtätig anerkannt und berechtigt, Sammelbestätigungen über Geldzuwendungen auszustellen. Israelaktuell.de erscheint zweimonatlich und wird allen Interessenten unentgeltlich zugestellt. Die Empfänger der ­­­Zei­­­­­tung werden gebeten, dem Verein Christen an der Seite Israels e. V. zur Erfüllung seiner Aufgaben und auch zum Zeichen des eigenen Inte­resses an der Zeitung möglichst einmal jährlich oder öfter eine Spende ­zu­kom­men zu lassen. Bankverbindungen: Christen an der Seite Israels e. V. Konto-Nr. 140 000 216 Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) Bei Überweisung aus dem Ausland: International Bank Account Number (IBAN): DE28 5205 0353 0140 000216 Swift-Bic.: HELADEF1KAS Österreich: Christen an der Seite Israels –­ Österreich Konto Nr. 235226, BLZ: 32667, Raiffeisenbank Wienerwald. Bei Überweisung aus dem Ausland IBAN: AT513266700000 235226 BIC: RLN WAT WW PRB Schweiz: Postfinance 4040 Basel, Konto-Nr. Giro 40-753256-6 Redaktion/Satz/Layout von Israelaktuell.de: Harald Eckert (verantwortlich i. S. d. P.), Joachim Kudlek, Martin Lehmann, Christfried Battenberg, Harald Bauer, Hans-Jürgen Krug, Dr. Wolfgang Schuler Druck: Druckzentrum Braunschweig Auflage: 27 000 Christen an der Seite Israels e. V. gehört zu der internationalen, überkonfessionellen und politisch unabhängigen Bewegung: Christians for Israel International President: Rev. Willem J. J. Glashouwer (international@christenenvoorisrael.nl) P.O.Box 1100, 3860 BC NIJKERK, The Netherlands; Patroonstraat 1, 3861 RN NIJKERK, The Netherlands Tel.: 0031–(0)33–24–588–24 Fax: 0031–(0)33–24–636–44 eMail: info@c4israel.org Internet: www.c4israel.org Namentlich gekennzeichnete Berichte müssen nicht unbedingt mit der Meinung der ­Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen wir keine Haftung. – ISSN 2194-0606


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lsraelaktuell Termine/Verschiedenes

Februar/März 2013

Zeitung / Freundesbrief bestellen Termine Lehr-, Gebets- und Begegnungsreise nach Israel 2. bis 13. Mai 2013

Wenn Sie Israelaktuell.de regelmäßig erhalten möchten, unterstreichen Sie bitte das Wort Zeitung und tragen unten Ihre Adresse mit Telefon/eMail ein. Der Bezug der zweimonatlich erscheinenden Zeitung ist unentgeltlich und ohne jede Verpflichtung. Wir würden uns allerdings sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit einmal pro Jahr oder öfter mit einer Spende unterstützen. Wenn Sie kein Interesse an der Zeitung mehr haben sollten, können Sie sie jederzeit abbestellen. Falls Sie auch unseren Freundesbrief erhalten möchten, unterstreichen Sie bitte oben das Wort Freundesbrief. Bitte in Druckschrift ausfüllen, ausschneiden und einsenden an: Christen an der Seite Israels e. V. , Ehlener Straße 1, 34289 Zierenberg, Fax: (0 56 06) 10 00

Für das Jahr 2013 laden wir als Christen an der Seite Israels wieder zu einer besonderen Israelreise dieser Art ein. Eine Reise im Dreiklang Anbetung und Fürbitte, biblische Lehre und Schulung sowie Begegnung und Beziehungsbau. Weitere Infos Seite 9

Vorname und Name

Israel Connect-Reise 20. Mai bis 1. Juni 2013

PLZ und Ort

Auf den Spuren des Apostels Paulus die Grundlagen des christlichen Glaubens entdecken – mit Pfarrer Willem Glashouwer, Präsident von Christians for Israel International Reise auf biblischer Grundlage zu mehreren Orten in Griechenland, u. a. Thessaloniki, Philippi und Corinth, veranstaltet vom griechischen Zweig von Christians for Israel International. Reisesprache: Englisch Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.c4israel.org/c4i/tours/footsteps_of_apostle_paul Kontakt : greece@c4israel.org, Anmeldung bis 7. April 2013

Israel-Tag am 8. Mai 2013 Der gemeinnützige Verein ILI - I like Israel richtet seit dem Jahr 2000 alljährlich in ganz Deutschland eine Geburtstagsfeier für Israel aus, den „ILI-Tag“. Dieser Tag wird 2013 am 8. Mai gefeiert. Auch dieses Mal beteiligen sich wieder zahlreiche Städte und Kommunen unter dem Motto „Gemeinsam für Israel“ in Berlin, Frankfurt, München und anderen Orten. Infos: www.i-like-israel.de unter „Israeltag“

2. Jüdisch-Messianische Israel-Konferenz „Gemeinsam der Wiederkunft Jeschuas entgegengehen“ 22. bis 24. August 2013 in Berlin (mit Rahmenprogramm am 25. August 2013) Ort: Christusgemeinde, Berlin-Hohenschönhausen (vorläufig!, von der Anzahl der Anmeldungen abhängig). Kosten: ab 40 € Anmeldung und weitere Informationen unter: www. israelkonferenz.de • info@israelkonferenz.de • Tel. (0 30) 308 38 130

3. Deutscher Israel-Kongress am 10. November 2013 in Berlin Nach den beiden erfolgreichen T Deutschen Israel-Kongressen 2010 SaVe tHE DA E: und 2011 in Frankfurt soll der 3. Deutsche Israel-Kongress am 10. November 2013 in Berlin stattfinden. Mit Themen wie „das Start-up Po- B E R L I N · 1 0 . 1 1 . 2 0 1 3 tential zwischen Deutschland und Israel“, „die kraftvolle Sprache der Kunst als Katalysator von Völkerverständnis“, ,die Bedeutung des interreligiösen Dialogs für Deutschland und Israel“ und parteiübergreifenden politischen Diskussionen über die deutsch-israelischen Beziehungen u. a. aus der Perspektive der Jungparteien soll der Israel-Kongress Schüler, Studenten, Politiker, Journalisten, Unternehmer, Akademiker und Künstler aus ganz Deutschland anziehen und ihnen Israel „anders“ zeigen – nämlich so, wie es die ILI-News wöchentlich näherzubringen versuchen. Weitere Infos: www.israelkongress.de

T H E DAT E !

Griechenland-Reise 7. bis 15. Mai 2013

eMail

Berlin · 7.– 9.11.2013

„aus der

Kraft der Wurzel

die Zukunft gestalten“

Deutschland, Israel und die Berufung der Gemeinde. Der Kongress findet statt vom 7.–9.11.2013 im Gemeindezentrum der Gemeinde auf Weg, Waidmannsluster Damm 7c–e, dem Weg Berlin-Tegel (www.gadw.de). Berlin-

S AV E

Land und Leute kennenlernen. Die Spuren Jesu entdecken. Soziales Engagement. Begegnung mit HolocaustÜberlebenden. Gemeinschaft erleben. Fun und Action. Alter: 18 bis 26 Jahre. Weitere Infos Seite 13

Telefon

Junge Christen aus Deutschland entdecken Israel

Straße und Hausnummer

C H R I S T L I C H E S

F O R U M

F Ü R

So spricht der HERR, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt zu deinem Nutzen, der dich leitet auf dem Weg, den du gehen sollst. (Jesaja 48, 17)

Die nächste Ausgabe soll im April 2013 ­erscheinen. Aktuelle Informationen erhalten Sie auch auf unserer Internet-Seite

www.israelaktuell.de Christen an der Seite Israels

I S R A E L

Es laden ein: Wilfried Gotter, Lothar Klein, Karl-Heinz Geppert, Tobias Rink, Hinrich Kaasmann, Harald Eckert (aktueller Vorstand des Christlichen Forum für Israel).

Deutscher Einwanderer gewinnt in Israel bei populärster TV-Sendung Tom Franz, ein nach Israel eingewanderter und zum Judentum konvertierter Rechtsanwalt aus Köln, ist der neue „Masterchef“ Israels. Bei der populärsten israelischen Fernsehsendung des Zweiten Kanals gewann er am 29. Januar 2013 mit einem perfekt gebackenen Fleischgericht den live ausgestrahlten Wettbewerb. Die beliebte Sendung verzeichnet eine Einschaltquote von 40 Prozent. Am Ende standen eine Palästinenserin, Salma Fajoum aus Kafr Kassem, und Tom Franz in der Endrunde. Eine aus Marokko stammende Israelin war zuvor auf dem dritten Platz ausgeschieden. Obgleich es sich um einen reinen Koch-Wettbewerb handelte, ähnlich wie vergleichbare TV-Sendungen in Deutschland, hat der TV-Sender „Kanal 2“ den Teilnehmern bei der Endauswahl auch viel Sendezeit zu ihrem persönlichen Hintergrund eingeräumt. So wurde Tom Franz beim Besuch seiner Eltern in Köln gezeigt. In Tränen aufgelöst erzählte Toms Tom Franz nach seinem Sieg am 29. JaMutter, wie schwer es ihr gefallen nuar 2013. Foto: Yonatan Sindel / Flash90 sei, die Auswanderung ihres Sohnes nach Israel hinzunehmen. Aber jetzt sei sie glücklich, dass er mit Dana eine wunderbare Frau gefunden habe, mit der er ihr den Enkel David geschenkt habe. Während der Sendungen, bei der Vorbereitung seiner preisgekrönten Gerichte, hatte Tom Franz immer wieder betont, wie ihm die Gerichte seiner Mutter, die deutsche Küche und die typisch deutsche „exakte“ Präsentation der Gerichte wichtig gewesen seien. Im Gespräch mit diesem Korrespondenten sagte Tom Franz, dass er sich aus völlig unpolitischen Motiven bei dem Wettbewerb angemeldet habe. Ihm sei aber klar, dass er in Israel wie in Deutschland Klischees umwerfe. Ulrich W. Sahm/Israelnetz

Israel-Vorträge Bei Interesse an Israel-Vorträgen, Israel-Tagen oder Israel-Abenden setzen Sie sich bitte zwecks Terminabsprache mit uns in Verbindung:

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Gebetsbrief und Gebetstreffen Jeden Monat gibt Christen an der Seite Israels einen Gebetsbrief heraus, der unter folgender eMail-Adresse angefordert werden kann: gebet@israelaktuell.de Wenn Sie wissen möchten, ob Israel-Gebetstreffen in Ihrer Umgebung stattfinden, oder wenn Sie Unterstützung bei der Gründung eines Israel-Gebetskreises wünschen, wenden Sie sich bitte an unseren Mitarbeiter Markus Neumann: Tel. (0 74 53) 95 25 03 Fax: (0 74 53) 95 21 08 eMail:  neumann@israelaktuell.de

Beilage in dieser Ausgabe: • Überweisungsträger mit Spendenaufruf (Informationen dazu Seite 8)


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