Israelaktuell.de - Ausgabe Nr. 72 - Okt 12/Nov 12

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Eine Publikation von:

Christen an der Seite Israels

lsraelaktuell.de

Nr. 72 – Oktober/November 2012

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Editorial

In dieser Ausgabe

Verehrte Leser, liebe Freunde Israels! Alle Jahre wieder wird die UNVollversammlung zur weltweit beachteten Bühne zur Austragung des Nahostkonflikts auf öffentlichkeitswirksamer und diplomatischer Ebene. PA-Führer Abbas und der iranische Präsident Achmadinedschad nutzten die Bühne erneut zu Anklage und Diffamierung Israels. Israels Premierminister Netanjahu demonstrierte anschaulich das eigentliche Problem: Der islamische Radikalismus, welcher derzeit am deutlichsten in Form der iranischen Bedrohung gegen Israel, Teile der moslemischen Welt sowie gegen die westliche Welt sichtbar wird. Während der äußere Druck auf Israel immer weiter zunimmt, eröffnen sich gleichzeitig immer neue Möglichkeiten der Versöhnung, der Verständigung und der Zusammenarbeit zwischen Christen und Juden, gerade auch in und mit Israels Volk und Führung. Die Aussage von Benjamin Netanjahu bei der Einweihung der restaurierten Montefiore-Windmühle in Jerusalem, dass es ohne die Unterstützung des sogenannten „christlichen Zionismus“ keine Wiederentstehung des modernen jüdischen Staates gegeben hätte, bringt die Bedeutung dieser Allianz auf den Punkt. Möge diese Freundschaft und Verbundenheit gerade auch in schwierigen Zeiten weiter wachsen und sich weiter bewähren. In diesem Sinne wünsche ich eine bereichernde Lektüre,

Ihr Harald Eckert

UN-Generalsekretär kritisiert Israelfeindlichkeit Seite 5 ECI-Petition zum Verbot der Holocaust-Leugnung zeigt erste Erfolge Seite 7 Gedenken zum 70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz – 2. Teil Seite 12 40. Jahrestag des Olympia-Attentats Bei der Einweihung der restaurierten Montefiore-Windmühle am 28. August 2012 in Jerusalem war auch Israels Premier Benjamin Netanjahu anwesend (hinter den beiden Kindern), rechts neben ihm Israels Tourismusminister Stas Misezhnikov, links neben Netanjahu Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat und Dick Schutte, Vorsitzender von Christenen voor Israel. Foto: Jerusalem Foundation

Restaurierte Montefiore-Windmühle in Jerusalem eingeweiht

Israels Premierminister dankt christlichen Israelfreunden In Anwesenheit des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu ist die restaurierte Montefiore-Windmühle im Jerusalemer Stadtteil Mischkenot Scha‘ananim am 28. August 2012 eingeweiht worden. Die Initiative zur Erneuerung der Mühle, die der jüdische Philanthrop Moses Montefiore 1857 errichten ließ, kam von Christenen voor Israel, der niederländischen Stammorganisation der weltweiten Bewegung Christians for Israel International, zu der auch Christen an der Seite Israels gehört. Von Joachim Kudlek „Wir danken Ihnen, dass Sie geholfen haben, ein mächtiges Denkmal Ihrer Freundschaft und unserer gemeinsamen Ideale zu errichten“, würdigte der israelische Premier bei seiner Rede zur Neueinweihung der Montefiore-Mühle den Beitrag der

Frei für postalische Zwecke

christlichen Israelfreunde aus den Niederlanden. Zudem betonte Netanjahu, dass der jüdische Zionismus nicht möglich gewesen wäre ohne die Unterstützung der christlichen Zionisten. „Die vielen christlichen Unterstützer der Wiedergeburt des jüdischen Staates und der Sammlung des jüdischen Volkes im

19. Jahrhundert haben den Aufstieg des jüdischen Zionismus möglich gemacht.“ Der israelische Premier wies zudem darauf hin, dass die restaurierte Mühle die einzige im Nahen Osten sei, deren Betrieb nach mehr als 100 Jahren wieder aufgenommen werde. Unter den zahlreichen Gästen bei der Einweihungsfeier waren der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat, Israels Tourismusminister Stas Misezhnikov, der niederländische Botschafter in Israel, Caspar Veldkamp, Oberrabbiner, Nachkommen von Moses Montefiore sowie Vertreter von Christenen voor Israel mit ihrem Vorsitzenden Dick Schutte. Fortsetzung auf Seite 3

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Geistliches Wort/Gebet/ Juden/Christen

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Israel und Christen an der Seite Israels

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Israel/UN/Iran

4–5

Israel aktuell

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Europa – Israel/Internationale Israel-Bewegung 7 Hilfsprojekte

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Israel-Produkte/Reisen

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Kinderseite

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Wider das Vergessen

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Deutschland – Israel

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Deutschland – Israel/ Impressum

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Termine/Verschiedenes

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Termine Gebetsabend mit Carolyn und Richard Hyde und Harald Eckert am 8. November 2012 im Charismatischen Zentrum München Mehr dazu Seite 16

Netanjahu fordert „rote Linie“ im Streit mit Iran Der israelische Premier Netanjahu bei seiner Rede von der UNVollversammlung am 27. September 2012 mit der Zeichnung einer Bombe zur Veranschaulichung der nuklearen Bedrohung durch den Iran. Foto: Avi Ohayon/GPO/Flash90

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat im Atomstreit mit dem Iran eine klare „rote Linie“ gefordert. „Rote Linien führen nicht zum Krieg, rote Linien halten Krieg ab“, sagte der Regierungschef am 27. September 2012 vor der UN-Vollversammlung in New York. Netanjahu begann seinen UNAuftritt mit einer Anspielung auf die jüngste anti-israelische Hetze durch den iranischen Präsidenten Mahmud Achmadinedschad. „Vor 3 000 Jahren hat König David über den jüdischen Staat in unserer ewigen Hauptstadt Jerusalem regiert. Ich sage das zu

all denen, die erklären, der jüdische Staat habe keine Wurzeln in unserer Region und werde bald verschwinden.“ Das jüdische Volk habe in seiner Geschichte immer wieder Tyrannen

besiegt, die seine Zerstörung wollten, sagte Netanjahu. „Das jüdische Volk hat Tausende Jahre im Land Israel gelebt. Selbst als die meisten unseres Volkes vertrieben wurden, haben Juden über die Zeiten weiter im Land Israel gelebt. ... Das jüdische Volk ist nach Hause gekehrt. Wir werden nicht wieder entwurzelt werden.“ Fortsetzung auf Seite 4

STOP THE BOMB Keine Geschäfte mit dem iranischen Regime! „STOP THE BOMB“ ist ein breites gesellschaftliches Bündnis, das sich gegen das iranische Atomprogramm richtet.

www.stopthebomb.net


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lsraelaktuell Geistliches Wort/Gebet/Juden/Christen

Bedeutender Fund aus dem 4. Jahrhundert Bei Ausgrabungen im Gelände des 1945 gegründeten Kibbuz Hukuk, westlich von Kapernaum und Magdala, haben Archäologen der „University of North Carolina“ und der Israelischen Altertumsbehörde eine monumentale Synagoge aus dem 4. Jahrhundert freigelegt. Der Name Hukuk wird schon in der Bibel erwähnt. Der Fußboden der Synagoge ist mit einem farbigen Mosaik mit kleinen Steinchen bester Qualität geschmückt. Abgebildet ist Samson, wie er an den Schwänzen von Füchsen Fackeln befestigt (Buch Richter 15). Auf dem bisher freigelegten Mosaikboden wurde auch ein rundes Medaillon mit einem Frauengesicht und einer hebräischen Inschrift gefunden. Da wird jedem Lohn versprochen, der spendet und gute Taten tut. „Dieser Fund ist von besonderer Bedeutung, weil biblische Motive nur in wenigen Synagogen der spätrömischen Zeit verwendet worden sind”, sagt Jodi Magness, Professorin für religiöse Studien. Die Palästinenser, die sich gelegentlich als Nachfahren der Philister darstellen, betrachten Samson als ersten „Selbstmordattentäter“ der Geschichte, weil er Philister und sich selber tötete (Richter 16, 23–31). Nahe der Synagoge gibt es ein heiliges Grab, das gemäß arabischer und jüdischer Tradition als Grab des Propheten Habakuk gilt. (Israelnetz)

Das Frauengesicht. Foto: Jim Haberman/Flash90

Oktober/November 2012

Dem Volk Israel einverleibt Von Pfarrer Henk Poot „Wenn aber einige der Zweige ausgebrochen worden sind und du, der du ein wilder Ölbaum warst, unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaumes mit teilhaftig geworden bist …“ (Römer 11, 17)

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m Oktober setzen sich viele Kirchen mit ihrer Beziehung zu Israel auseinander. Eine wichtige Bibelstelle dazu ist Römer 11. Paulus schreibt dort, dass die Gläubigen aus den Nationen in den edlen Ölbaum Israel eingepfropft sind (Jeremia 11, 16). Ich glaube, dass es schon richtig ist, wenn wir dies fortwährend im Auge behalten. Es lehrt uns erstens Bescheidenheit. Wir sind die wilden Zweige, die im Gegensatz zu unserer Natur inmitten der natürlichen Zweige einen Platz bekamen. Wir haben das Haus Israels betreten und stellen als Kirche kein neues Haus oder einen neuen Ölbaum dar. Es stimmt zwar, dass einige Zweige ausgebrochen wurden, aber auch diese Zweige sind heilig. Paulus nennt sie hinsichtlich des Evangeliums zwar Feinde, hinsicht-

lich der Erwählung aber auch Geliebte um der Väter willen. Zweitens versetzt es uns in Erstaunen und Freude, wenn wir erkennen, was uns in dem Haus Israel geschenkt wird. Der König der Juden gibt uns auch die reiche Frucht Seines Leidens und Sterbens. Er präsentiert sich uns als der Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Er macht uns Seines Geistes teilhaftig und öffnet uns außerdem die Türen des Reiches. Wir wurden Miterben, haben Anteil an der Auserwählung Israels und empfangen Nahrung von der saftreichen Wurzel des Ölbaums. Drittens möchte ich mich fragen, ob der Apostel diese Worte auch in unsrer Zeit so aufschreiben würde. Ich glaube schon: Gottes Wort hat Ewigkeitswert. Viele Jahrhunderte mögen unterdessen vergangen sein, so ist es hinsichtlich Wahrheit und Kraft trotzdem keiner Einbuße ausgesetzt. Das will heißen, dass wir auch heute dem Volk Israel einverleibt sind. Israel ist also keine Antiquität, kein Phänomen aus alten Zeiten. Im Gegenteil: Israel ist ein Volk, das lebt! In der Auseinandersetzung mit unserer Beziehung zu Israel sollte dies voll und ganz mit einbezogen

werden. Was Paulus sagt, sagt die Bibel auch heute noch: Ein jeder, der zum Glauben kommt und getauft wird, wird eingepfropft in Israel. Wem dies klar wird, der hat im Haus, das er betreten hat, nicht das größte oder

Größte Mesusa der Welt in Jerusalem

Die größte Mesusa der Welt ist am 27. August 2012 am nördlichen Eingang zum Vorplatz der Westmauer in Jerusalem angebracht worden. Sie ist 1,4 Meter hoch und eine Spende des jüdischen Millionärs Schmuel Flatto-Sharon (rechts), der sie gemeinsam mit Rabbiner Schmuel Rabinowitz (neben ihm) befestigt hat. Mesusot sind Schriftkapseln, die man nach der Weisung aus 5. Mose 6, 9 und 11, 20 an die Türpfosten von Gebäuden anbringen soll. Sie enthalten jeweils ein Pergament, das mit dem „Schma Israel/Höre Israel ...“ (5. Mose 6, 4–5 und Markus 12, 29–30) von einem eigens dazu ausgebildeten Schreiber (Sofer) beschriftet worden ist. Foto: Oren Nahshon/Flash90

Angriff auf Kloster Latrun scharf verurteilt Die israelische Führungsspitze hat die Schändung des Klosters Latrun bei Jerusalem scharf verurteilt. Premierminister Benjamin Netanjahu sprach von einem „abscheulichen Akt“. Er betonte: „Die Religionsfreiheit und die Glaubensfreiheit gehören zu Israels bedeutendsten Prinzipien.“ Das französische Außenministerium veröffentlichte eine offizielle Verurteilung. Es forderte Israel auf, den Fall zu untersuchen und die Täter vor Gericht zu stellen. Das Kloster war 1890 von französischen Trappisten-Mönchen erbaut worden. Die „Vereinigung katholischer Ordinarien im Heiligen Land“ bezeichnete den Fall als „nur einen weiteren in einer langen Reihe von Angriffen

gegen Christen und ihre Stätten der Anbetung“. „Was ist heute in der israelischen Gesellschaft los, dass es erlaubt ist, Christen zum Sündenbock zu machen und durch solche Gewalthandlungen anzugreifen?“, zitiert die Tageszeitung „Jerusalem Post“ aus der Stellungnahme der Vereinigung.

gar das letzte Wort, sondern der reibt sich die Augen aus und ist still vor Erstaunen wegen der Treue und Barmherzigkeit Gottes zu Seinem Volk. Wenn er dann den Mund auftut, so ist dies, um Israel zu segnen und sich am Lobpreis zu beteiligen, während Gott sich mit Seinem Volk einen Weg zu Seinem Reich bahnt (Römer 15, 10). (Übersetzung: Heinz Volkert)

meter nördlich von Jerusalem. Nachfolgend hat Israels Minister für innere Sicherheit, Jitzhak Aharonovitch, die Bildung einer neuen Einheit bei der Polizei angeordnet. Diese soll gegen jüdischen Terror vorgehen. „Wir müssen eine Null-Toleranz-Politik

einführen, gegen Terror, die Schändung religiöser Stätten, Angriffe auf Regierungssymbole und sogenannte Preisschild-Attacken“, sagte Aharonovitch am 10. September 2012 laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Mit „Preisschild-Attacken“ machen radikale Siedler klar, dass jeder Angriff auf sie oder ihre Siedlungen einen Preis hat. (Israelnetz)

Neue Polizei-Einheit gegen jüdischen Terror

Unbekannte hatten in der Nacht zum 4. September 2012 das Kloster von Latrun in der Nähe Jerusalems geschändet. Sie beschmierten Mauern mit anti-christlichen Sprüchen und zündeten eine Tür an. Die Behörden vermuten extrem rechtsgerichtete Israelis als Täter. Der Vorfall ereignete sich wenige Stunden nach der Zwangsräumung des Siedlungsaußenpostens Migron, etwa 15 Kilo-

Das Trappisten-Kloster Latrun, etwa 15 km westlich von Jerusalem. Foto: Yossi Zamir/Flash90

Aktuelle Gebetsanliegen für Israel Oktober – November 2012 / Tischri – Cheswan – Kislew 5773 Von Harald Bauer Dank

„Die Wüste und Einöde wird frohlocken, und die Steppe wird jubeln und wird blühen wie die Lilien. Sie wird blühen und jubeln in aller Lust und Freude. Die Herrlichkeit des Libanon ist ihr gegeben, die Pracht von Karmel und Scharon. Sie sehen die Herrlichkeit des HERRN, die Pracht unseres Gottes. Stärkt die müden Hände und macht fest die wankenden Knie! Saget den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott! Und es wird dort eine Bahn sein, die der Heilige Weg heißen wird. Kein Unreiner darf ihn betreten; die Erlösten werden dort gehen. Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen!“ Aus Jesaja 35 Premier Netanjahu lud im Mai dieses Jahres Rabbiner, Akademiker, Bibelexperten, Archäologen u. a. zu einem Bibelstudium in seine Residenz ein. Damit nahm er die Tradition von David Ben Gurion und Menachem Begin wieder auf, die als Premier-

minister einen regelmäßigen Bibelstudienkreis hielten. Weitere Treffen sollen folgen. Benjamin Netanjahu sagte: „Ben Gurion und Begin glaubten, dass die Bibel das Erbe der ganzen Nation sein sollte – ob säkular oder religiös, jung oder alt, Männer oder Frauen. Die Bibel ist das Fundament unserer Existenz. Sie vereint das jüdische Volk, wie sie es durch alle Generationen getan hat. Sie dient nicht nur als Fundament, sondern auch als Landkarte und Kompass. Die Bibel ist immer aktuell bei den heutigen Problemen und Herausforderungen. Sie inspiriert, sie ist eine Quelle des Lebens für unser Volk, und ich denke, dass es wichtig ist, das Bibelstudium und die Liebe zur Bibel in allen Teilen der Nation auszubreiten.“ (Aus einem Brief der evangelischen Marienschwestern im September 2012)

Gebet für Israels Regierung und die Verantwortlichen

•      Wir beten für Benjamin Netanjahu

und seine Familie persönlich. Gott schenke ihm Ruhe, Weitsicht und das Fragen nach Seinem, HaSchems

Willen, Sicherheit für ihn und seine Familie, besonders jetzt nach seiner Rede vor der UNO. •      Wir beten für Israels Innenpolitik und den sozialen Frieden! •      Wir beten für Israels Parlament, die Abgeordneten und alle Diplomaten!

Gebet für Israels Sicherheit und die Außen- bzw. Verteidigungspolitik

•      Wir beten um Gottes besonderen

Schutz für die israelischen Grenzen. Auch nach der UN-Vollversammlung ist Israel mit drei großen Gefahren konfrontiert: der nukleare Iran, chemische Waffen aus Syrien, einseitige Erklärung eines islamisch-palästinensischen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt. •      Wir beten um Schutz und Weisheit in allen Kontakten zum Iran. In seiner Rede vor der UNO zeigte Benjamin Netanjahu der Welt eine rote Linie auf, die der Iran nicht überschreiten dürfe. Von einem Militärschlag war in der Rede jedoch nichts zu hören. Das Problem sei mit Sanktionen und Diplomatie und der ro-

ten Linie zu lösen. Die Meinung der Öffentlichkeit ist darüber zurückhaltend. Vor allem Obama in seinem USWahlkampf verweigerte Netanjahu sogar ein persönliches Treffen. •      Wir beten um Schutz und Weisheit in den Kontakten zur Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Der PA-Vorsitzende Abbas will Ende November einen Antrag zur Aufwertung der PA in der UNO einbringen. Damit würde die PA in einer weiteren Reihe von Ausschüssen vertreten sein. Paradoxerweise sogar am Gerichtshof in Den Haag! Von Europa oder Deutschland wird Israel keine Rückendeckung bekommen. Der deutsche Außenminister Westerwelle kritisierte zwar in aller Schärfe den Iran, blieb ansonsten jedoch bei der Phrase von den zwei Staaten hängen, was die Teilung Jerusalems bedeutet. Die geistlichen Aspekte einer solchen Teilung zeichnen sich schon lange ab: Die Nationen im Tal der Entscheidung. •      Aus diesem Grund beten wir auch für unsere Regierung und für unser Volk um bleibendes und wachsen-

des Wohlwollen und Verständnis für Israel. •      Wir beten um Schutz, Geschick, Selbstbewusstsein, Stärke, Umsicht, Besonnenheit und den Ruf nach Gottes Führung für die IDF! Und fromme Soldaten haben eine besondere Verantwortung und bedürfen daher auch unseres besonderen Gebetsschutzes. •      Wir beten weiter für das israelische Herzland Samaria und Judäa und eine ungeteilte jüdische Hauptstadt Jerusalem. •      Wir beten auch, dass kein aus Terror, Lüge und Vernichtungswillen geborener PA-Staat entsteht. •      Wir beten um Schutz für die jüdische Bevölkerung, die ständig von Mord und Totschlag der Terroristen bedroht ist. Lasst uns gemeinsam zum Gebet in den Thronsaal Gottes gehen und IHN bitten, unsere Gebete zu hören und uns auch weiterhin mit Schriftworten, Offenbarungen und wichtigen Teilen SEINES Planes für Israel und die Nationen bekannt zu machen. Nur in Ihm leben wir!


Israel und Christen an der Seite Israels

Oktober/November 2012

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Restaurierte Montefiore-Windmühle in Jerusalem eingeweiht Fortsetzung von Seite 1

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n seiner Ansprache brachte Dick Schutte die freundschaftliche Verbundenheit der christlichen Israelfreunde mit dem jüdischen Staat und Volk zum Ausdruck: „Die sich jetzt wieder drehenden Flügel der Mühle in Jerusalem, in der Mitte der Welt, mögen ein physischer Beweis für unsere Freundschaft sein. Jeder in Israel sollte wissen, dass es Freunde gibt, die an der Seite Israel stehen wollen. Die Niederlande sind meiner Überzeugung nach einer von ihnen.“

Vor fünf Jahren hatte der niederländische Windmühlen-Experte Gerrit Keunen die Idee, die MontefioreMühle zu restaurieren. Der Vorstand von Christenen voor Israel erkannte sofort die Bedeutung dieses Vorhabens: Die Mühle, die in Israel als ein nationales Denkmal gesehen wird, sollte ein Zeichen der Hoffnung und eine Manifestation der Freundschaft zwischen den Niederlanden und Israel werden. Umgehend haben Gerrit Keunen und Agraringenieur Herman Schotanus dieses Projekt entwickelt. Nach fünf Jahren intensiver Ar-

Auch der Gründer von Christenen voor Israel, Karel van Oordt (rechts auf dem Bild) war bei der Einweihung dabei, neben ihm (von rechts nach links) der Oberrabbiner von Holland, Binyomin Jacobs, der aschkenasische Oberrabbiner Israels, Yona Metzger, Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat und Dick Schutte, Vorsitzender von Christenen voor Israel. Foto: Jerusalem Foundation

Die Montefiore-Windmühle Die Windmühle, die der jüdische Philanthrop Moses Montefiore 1857 zusammen mit 20 Häusern in Mishkenot Sha’ananim außerhalb der Altstadt von Jerusalem bauen ließ, sollte der armen Bevölkerung des Viertels Arbeit geben. Allerdings ist das Bauwerk nach weniger als 20-jähriger Betriebszeit bereits 1876 stillgelegt worden. Über die Gründe der Stilllegung gibt es verschiedene Gerüchte, etwa dass es an dem Standort nicht genügend Wind gegeben hat oder dass arabische Arbeiter den Mühlenbetrieb sabotiert haben. Der Bau der Siedlung mit der Montefiore-Mühle war der Beginn der Ausweitung der Davidstadt außerhalb der alten Stadtmauer. Die Windmühle wurde später wiederholt erneuert, allerdings nur äußerlich, um das historische Gebäude nicht verfallen zu lassen. Einen Mahlbetrieb hat es seit 136 Die Montefiore-Mühle vor ihrer Restaurierung. Jahren nicht mehr gegeben. Bei der in den letzten Jahren durchgeführten Restaurierung ist die 18 Meter hohe und vier Etagen umfassende Mühle mit Ersatzteilen aus England, die zum Teil in Holland zusammengesetzt wurden, originalgetreu wiederhergestellt worden. Hinzu gekommen ist allerdings auch moderne Technik, nämlich ein Videogerät im Eingangsbereich sowie Elektromotoren zum Antrieb der Flügel, wenn der Wind nicht stark genug weht. Die Mühle soll an fünf Tagen pro Woche in Betrieb sein und dabei wieder Getreide mahlen. Außerdem soll das historische Bauwerk ein Museum mit einer Ausstellung beherbergen, wo Schulkindern und Touristen alles Wissenswerte über das Mahlen von Getreide erklärt wird. Die Montefiore-Mühle gehört zu den Wahrzeichen Jerusalems. Nach Informationen dieser Zeitung gibt es in Israel nur noch zwei weitere Jetzt erstrahlt die Windmühle in Windmühlen, nämlich eine im Jerusalemer Stadtteil Rehavia sowie neuem Glanz. Foto: Noam Moskowitz/Flash90 eine dritte in Haifa.

beit und vielen Spenden unter anderem von Freunden und Unterstützern von Christenen voor Israel ist die Mühle restauriert worden. Der friesische Unternehmer Arjan Lont und der friesische Windmühlenbauer Willem Dijkstra haben die Arbeiten durchgeführt, wobei es eine enge Zusammenarbeit mit der Jerusalem Foundation gab. Daneben haben die Stadt Jerusalem und die israelische Regierung zum Gelingen dieses besonderen Projektes beigetragen. So war es auch Premierminister Netanjahu selbst, der bei der Einweihungsfeier das Band zum Zeichen des Neustarts der historischen Mühle durchschnitten hat. Als weiterer Höhepunkt der abendlichen Festveranstaltung bei wunderschönem Jerusalemer Sommerwetter wurden zahlreiche weiße Tauben fliegen gelassen – gleichsam als Botschafter von Frieden, Harmonie und Hoffnung in dem nach wie vor spannungsvollen Heiligen Land. •

Dick Schutte, Vorsitzender von Christenen voor Israel, bei seiner Ansprache. Foto: Jerusalem Foundation

Netanjahu: Kindheitserinnerungen an die historische Windmühle Während seiner Rede zur Einweihung der restaurierten Montefiore-Mühle berichtete der israelische Premier Netanjahu, dass der Standort des historischen Bauwerkes für ihn mit Kindheitserinnerungen verbunden sei. „Wir haben auf dem Feld Fußball gespielt und sind von Zeit zu Zeit hierhergekommen“, erzählte der Regierungschef. Dies sei nicht einfach gewesen, weil Jerusalem damals noch durch eine Mauer geteilt war. Es habe alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen gegeben. „Als Junge und als Jugendlicher erinnere ich mich an diese Einschränkungen. Aber dies war der Schauplatz meiner Jugend, und es heißt, dass sich ein Mensch immer über den Schauplatz seiner Jugend definiert. Wir sind mit der Windmühle aufgewachsen, dieser Windmühle, die uns immer als Symbol diente.“ Sie stehe für den Geist Jerusalems. In seiner Ansprache stellte der Premier die Mühle auch in den Zusammenhang der zionistischen Be-

Israels Premier Benjamin Netanjahu im Gespräch mit Roger van Oordt, Direktor von Christenen voor Israel und Vorstandsmitglied von Christen an der Seite Israels. Foto: Jerusalem Foundation

wegung: Das jüdische Volk hatte immer den „fest verankerten Wunsch“, in sein altes Heimatland zurückzukehren und es wiederaufzubauen. Dass dieser Wunsch in Erfüllung ging, sei unter anderem „den vielen christlichen Freunden, die wir hatten, darunter auch Niederländer“, zu verdanken, sagte Netanjahu. Diese

erste Komponente für den Aufstieg des Zionismus „ist heute hier gut vertreten durch unsere niederländischen Freunde, die Israel mit ihren Herzen und mit allem, was möglich ist, unterstützt haben. Wir kennen die Tiefe dieser Unterstützung“. Die Israelis schätzten ihre Freunde und würden sie nie vergessen. Dann ging der israelische Premierminister auf jüdische Philanthropen als zweite Komponente ein. Diese „kamen in kritischen Augenblicken, als die vorstaatliche Gemeinschaft schwach war und am seidenen Faden hing“. Besonders herausgeragt hätten der Baron Rothschild und Moses Montefiore, der die Mühle außerhalb der Stadtmauern errichten ließ, um Arbeitsplätze zu schaffen. Er „leistete einen großen und bedeutsamen Beitrag dazu, dass Juden die Mauern verließen. Er trug zu ihrer wirtschaftlichen Grundlage in einer sehr schwierigen Zeit bei, selbst als der Baron Rothschild die frühen Gemeinden unterstützte“. Zudem habe er Juden dabei geholfen, Kenntnisse im Firmenmanagement zu erwerben und die Wirtschaft zu entwickeln. Die dritte Komponente für den Aufstieg des Zionismus waren nach Netanjahus Worten die Juden, die ins Land Israel kamen, um es aufzubauen, zu besiedeln und zu entwickeln. (Israelnetz)

Zahlreiche Gäste nahmen an der Einweihung der restaurierten Montefiore-Windmühle am 28. August 2012 in Jerusalem teil, hier während der Rede von Israels Premier Benjamin Netanjahu. Foto: Jerusalem Foundation


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lsraelaktuell Israel/UN/Iran

Oktober/November 2012

Netanjahu fordert „rote Linie“ im Streit mit Iran Fortsetzung von Seite 1

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ECI bei der UNO: Frieden nur durch Verhandlungen

srael sei jetzt ein stolzer moderner Staat, in dem alle Bürger vor dem Gesetz gleich seien, betonte der israelische Premier weiter. Er wies außerdem auf die Errungenschaften seines Landes hin. „Unsere Wissenschaftler gewinnen Nobelpreise. Unser Wissen steckt in jedem Handy und Computer, die Sie benutzen. Wir verhindern Hunger, indem wir ausgetrocknetes Land in Afrika und Asien bewässern.“ Bei weltweiten Katastrophen seien israelische Ärzte unter den ersten, die lebensrettende Hilfe leisteten.

Israel sucht Frieden

Eine Delegation der Europäischen Koalition für Israel (ECI) verbrachte anlässlich der UN-Vollversammlung Ende September 2012 intensive Tage mit diplomatischen Treffen und Bemühungen bei den Vereinten Nationen in New York. ECIDirektor Tomas Sandell fasst die Ereignisse der Woche wie folgt zusammen: „Die gute Nachricht ist, dass der iranische Führer nicht die Grenze überschritten hat mit einem Aufruf zur Auslöschung des jüdischen Staates oder der Leugnung des Holocaust. Alarmierend war hingegen seine Äußerung, dass es notwendig sei, die gegenwärtige Weltordnung durch ein weltweites Kalifat unter dem 12. Imam zu ersetzen.“ Damit stellte er faktisch die Forderung nach weltweitem Chaos und Zerstörung als Voraussetzung für die Ankunft des 12. Imam, einer apokalyptischen Vision aus dem Koran, sagte Sandell. „Obwohl dies für niemanden eine Überraschung sein sollte, der den iranischen Staatsführer über die Jahre beobachtet hat, ist es sehr enttäuschend und hochgradig besorgniserregend, dass die internationalen Nachrichtenorgane und die politische Klasse in weiten Teilen die eigentliche Bedeutung dieser Einstellung nicht erkannt und nicht darüber berichtet haben. Einem Mann, der nach weltweitem Chaos und Zerstörung ruft, kann man nicht atomare Technologien anvertrauen“, erklärte Sandell weiter und fügte hinzu: „Obwohl der palästinensische Antrag auf Eigenstaatlichkeit in diesem Jahr nicht so viel Aufmerksamkeit wie im vergangenen Jahr erhielt, ist es zu früh, die Forderung abzuhaken. Die Palästinensische Autonomiebehörde hat versprochen, ihre einseitige Erklärung nach den US-Wahlen wieder auf den Tisch zu legen.“ In ihren Treffen bei der UNO unterstrich die ECI, dass Frieden nur durch Verhandlungen und nicht durch einseitige Erklärungen erreicht werden kann. (www.ec4i.org)

„Im vergangenen Jahr habe ich meinen Vater und Schwiegervater verloren. Im selben Krankenhaus, in dem sie behandelt worden waren, behandelten israelische Ärzte palästinensische Araber. Tatsächlich kommen jedes Jahr Tausende Araber aus den palästinensischen Autonomiegebieten und Araber aus dem gesamten Nahen Osten nach Israel, um in israelischen Krankenhäusern von israelischen Ärzten behandelt zu werden. Ich weiß, dass Sie so etwas von den Sprechern auf diesem Podium nicht zu hören bekommen, aber das ist die Wahrheit. Es ist wichtig, dass Sie sich dieser Wahrheit bewusst sind. Denn Israel schätzt das Leben, Israel schätzt Frieden und sucht Frieden.“ An den Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Abbas, gewandt sagte Netanjahu, der Nahost-Konflikt könne nicht durch verleumderische Reden bei der UNO gelöst werden, und auch nicht durch die einseitige Ausrufung eines Staates. „Wir müssen uns zusammensetzen, zusammen verhandeln und einen gegenseitigen

Kompromiss erzielen, bei dem ein entmilitarisierter Palästinenserstaat den einen und einzigen jüdischen Staat anerkennt.“

„Nuklearer Iran muss verhindert werden“

Der Premier appellierte an die Staatengemeinschaft, eine nukleare Bewaffnung des Iran nicht zuzulassen. „Schauen Sie sich an, was das iranische Regime bislang getan hat, ohne Atomwaffen.“ Netanjahu zählte dabei Angriffe auf amerikanische Soldaten im Irak und in Afghanistan, dem Libanon und in Saudi-Arabien auf, die mit iranischer Unterstützung erfolgt seien. Der Iran habe „den Libanon und Gaza in Terror-Hochburgen verwandelt und fast 100 000 Raketen in zivilen Gegenden un-

tergebracht“. Tausende davon seien bereits auf Israel abgefeuert worden. Zudem sei der Iran für Terroranschläge in Indien, Thailand, Kenia und Bulgarien verantwortlich. „Und natürlich leugnen iranische Führer immer wieder den Holocaust und fordern fast täglich Israels Zerstörung, so wie sie es in dieser Woche wieder vor den Vereinten Nationen getan haben.“ Es gebe solche in der Welt, die glaubten, der Iran könne wie einst die

Bombencartoon zur Veranschaulichung

Seine Ausführungen über die Bedrohung durch den Iran veranschaulichte Netanjahu anhand der cartoonartigen Zeichnung einer Bombe. Diese war symbolisch in die verschiedenen Etappen der Urananreicherung unterteilt. Mit einem roten Stift markierte der Premier eine fette Linie kurz vor der Zündschnur. Er erklärte, wenn der Iran nicht spätestens in diesem Stadium gestoppt sei, sei die „Zukunft der Welt“ in Gefahr. (Israelnetz) Israels Premier Netanjahu (links) mit UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon am 27. September 2012 im UN-Hauptsitz in New York. Foto: Avi Ohayon/GPO/Flash90

Lieberman übt scharfe Kritik an der Rede von Abbas Vor Premier Netanjahu hatte der Palästinenser-Vorsitzende Abbas zur UN-Vollversammlung gesprochen. Israels Außenminister Avigdor Lieberman äußerte scharfe Kritik an der Rede von Abbas. In seiner Ansprache machte Abbas laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ der israelischen Regierung heftige Vorwürfe. Er sprach von der „katastrophalen Gefahr durch rassistische israelische Siedler in unserem Land Palästina“. Abbas warf Israel zudem eine ethnische Säuberung in Jerusalem vor. Auch kündigte er erneut an, bei den Vereinten Nationen die Anerkennung „Palästinas“ als Staat zu beantragen.

Schwere Hetze

Außenminister Avigdor Lieberman kritisierte die Rede Abbas‘ mit scharfen Worten. Er erklärte, es handele sich dabei um eine Rede, die durch schwere Hetze und verbale Angriffe gezeichnet sei. „Diese Rede wird allen, die sich Illusionen hingeben und nicht ehrlich zu sich selbst sind, klarmachen, was die wahren Absichten von Abbas sind und was er erreichen möchte. Anstelle Israel zu danken, dass es die Palästinensische Autonomiebehörde vor nur wenigen Tagen vor einem finanziellen und humanitären Kollaps gerettet hat, hat Abbas sich entschieden zu lügen und Israel zu

frühere Sowjetunion abgeschreckt werden. Militante Dschihadisten seien jedoch anders als säkulare Marxisten, warnte Netanjahu. „Es gab keine sowjetischen Selbstmordattentäter. Der Iran aber produziert Horden davon. Abschreckung hat bei den Sowjets funktioniert, denn immer dann, wenn die Sowjets sich zwischen ihrer Ideologie und ihrem Überleben entscheiden mussten, wählten sie das Überleben.“ Er fordere jetzt schon seit 15 Jahren die Welt dazu auf, den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern. Die Diplomatie habe bislang nicht gewirkt. Nun gebe es nur noch einen friedlichen Weg, um einen nuklearen Iran zu verhindern: Das Einführen einer „roten Linie“. Diese könne einen Krieg verhindern, sagte Netanjahu. „Schauen Sie auf die Charta der NATO: Es wurde klargestellt, dass ein Angriff auf einen Mitgliedstaat einem Angriff auf alle gleichkommt. Die ‚rote Linie‘ der NATO hat geholfen, den Frieden in Europa für fast ein halbes Jahrhundert zu erhalten.“ Das Fehlen solcher „roten Linien“ habe hingegen oft zu Aggressionen geführt.

Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman (rechts) mit UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon am 27. September 2012 im UN-Hauptsitz in New York. Foto: Avi Ohayon/GPO/Flash90

verleumden. Jeder, der die Rede Abbas‘ gehört hat, konnte verstehen, dass er nicht die Absicht hat,

ein Abkommen mit Israel zu schließen“, hieß es in der Stellungnahme Liebermans. •

USA gegen UN-Aufwertung von „Palästina“ Die USA haben europäische Staaten davor gewarnt, einen Antrag der Palästinenser auf eine Statusaufwertung bei der UN-Vollversammlung zu unterstützen. In einer Mitteilung der amerikanischen Regierung heißt es, eine solche Aufwertung wäre kontraproduktiv und hätte „bedeutende negative Konsequenzen“. Vertreter der US-Regierung hätten das Memorandum am Rande der UN-Vollversammlung in New York an ihre europäischen Kollegen übergeben. Darin heißt es, ein palästinensischer Staat könne „nur durch direkte Verhandlungen mit Israel“ erreicht werden. Dies berichtete die britische Zeitung „The Guardian“, der das Dokument vorlag. (Israelnetz)

Westerwelle folgt Netanjahus „roter Linie“ Der deutsche Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat am 28. September 2012 in seiner Rede vor der UNO „große Sorge“ um den „weiter ungelösten Nuklearkonflikt mit dem Iran“ geäußert. Indem er erklärte, dass „die Zeit drängt“ und dass der Iran „auf Zeit spielt“, griff er das Motiv des israelischen Premierministers Netanjahu auf, wonach die Zeit bis zum Bau einer Atombombe begrenzt sei. Westerwelle beklagte mangelnde Transparenz beim iranischen Atomprogramm und dass die Gespräche der letzten Monate „uns einer Lösung bisher nicht ausreichend näher gebracht“ haben. Er sagte weiter: „Eine ernsthafte Antwort des Iran steht aus. Wir wollen eine politische und diplomatische Lösung. Die Zeit drängt.“ Neben der Sicherheit Israels und der „Stabilität in der gesamten Region“ erwähnte der Bundesminister auch die „Gefahr eines nuklearen Rüstungswettlaufs mit unabsehbaren Folgen für die internationale Sicherheit“. Er schloss die Passage zu dem Iran mit den Worten: „Ich appelliere an den Iran, nicht länger auf Zeit zu spielen. Die Lage ist ernst.“ Damit stellte sich Westerwelle voll hinter Netanjahu. Wie der israelische Premier hat auch Westerwelle nicht gesagt, was passieren könnte oder sollte, sobald die drängende Zeit abgelaufen ist oder der Iran weiter auf „Zeit spielt“. (Israelnetz/Ulrich Sahm)


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Oktober/November 2012

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Westerwelle in Israel: Iran soll verhandeln Der deutsche Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat sich am 9. September 2012 mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Ehud Barak in Jerusalem getroffen. Zentrale Themen waren der Atomstreit mit dem Iran, der Nahost-Konflikt und die Lage in Syrien. Netanjahu sagte im Gespräch mit Westerwelle, er schätze die Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Bezug auf Israels Sicherheit. „Sie kommen an einem Tag, an dem unsere Sicherheit erneut getestet wird, weil Terroristen aus Gaza auf israelische Städte feuern“, so Netanjahu. In der Nacht zum 9. September 2012 hatten Palästinenser zwei Raketen auf Israel abgefeuert. Eine davon schlug in der Stadt Netivot ein. Dabei wurden zwei Häuser schwer beschädigt, verletzt wurde niemand. Der Premier kündigte an, die Terroristen würden nicht ungestraft davonkommen.

Westerwelle betonte die „enge Freundschaft und exzellente Partnerschaft“, nicht nur zwischen der deutschen und der israelischen Regierung, sondern auch zwischen den beiden Völkern. Er erklärte: „Wir verurteilen jegliche Form von Terroranschlägen gegen Israel. Wir

halten mit Israel zusammen, das bedeutet selbstverständlich auch, dass wir die Sorge um das iranische Atomprogramm teilen.“ Der Bundesaußenminister versicherte, Deutschland werde Atomwaffen in den Händen des Iran nicht akzeptieren.

Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle am 9. September 2012 mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu in dessen Büro in Jerusalem. Foto: Amos Ben Gershom/GPO/Flash90

UN-Generalsekretär im Iran:

Ban kritisiert Israelfeindlichkeit und Leugnung des Holocaust UN-Generalsekretär Ban KiMoon hat bei seinem ersten Besuch im Iran die Israelfeindlichkeit der Führung in Teheran angesprochen. Anlass seines Aufenthaltes in der islamischen Republik Ende August 2012 war das Gipfeltreffen der Blockfreien Staaten. Am 29. August 2012 kam Ban jeweils mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Achmadinedschad und dem geistlichen Oberhaupt des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, zusammen. Bans Sprecher Martin Nesirky teilte nach den Gesprächen mit, der UN-Chef habe die verbalen Angriffe des Iran auf Israel als „aufwieglerisch und inakzeptabel“ bezeichnet. Auch den Atomstreit habe Ban zum Thema gemacht. „Er hat gesagt, der Iran muss angesichts der Bedenken

der Internationalen Atomenergiebehörde konkrete Schritte unternehmen und der Welt beweisen, dass sein Nuklearprogramm einen friedlichen Zweck hat.“ In seiner Ansprache beim Gipfeltreffen der Blockfreien Staaten am 30. August 2012 in Teheran sagte Ban Ki-Moon unter anderem: „Ich weise Drohungen von irgendeinem Mitgliedsstaat ganz entschieden zurück, einander zu vernichten, oder unverschämte Versuche, historische Tatsachen wie den Holocaust zu leugnen. Die Behauptung, dass ein anderes Mitglied der Vereinten Nationen, Israel, nicht das Recht hat zu existieren, oder es in rassistischen Begriffen zu beschreiben, ist nicht nur völlig falsch, sondern untergräbt die grundlegenden Prinzipien, denen wir uns alle verpflichtet haben, sie aufrechtzuerhalten.“ Als Blockfreie Staaten haben sich

UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon. Foto: ISRANET

im Jahr 1955 Länder zusammengeschlossen, die keinem Militärblock angehören und sich im Ost-WestKonflikt neutral verhielten. (Israelnetz)

Israel dankt Kanada für Abbruch der Beziehungen zum Iran „Kanada hat seine Botschaft im Iran mit sofortiger Wirkung geschlossen und erklärt alle sich noch in Kanada aufhaltenden iranischen Diplomaten für nicht mehr geduldet.“ Das gab der kanadische Außenminister John Baird im Unterdessen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel Israels Regierung daSeptember 2012 bekannt. vor gewarnt, den Iran anzugreifen.

Israels Staatspräsident Schimon Peres sowie Außenminister Avigdor Lieberman dankten Kanada für die Suspendierung der diplomatischen Beziehungen zum Iran. „Ich hoffe, dass andere Nationen sich Kanada als moralisches Vorbild nehmen“, schrieb Peres in einer am 8. September 2012 durch sein Büro veröffentlichten Mitteilung. „Kanada hat ein weiteres Mal bewiesen, dass Moral wichtiger ist als Pragmatismus“, ergänzte das Staats-

Der kanadische Außenminister John Baird. Foto: ISRANET

oberhaupt. Es sei nicht hinnehmbar, dass ein UN-Mitglied (Iran) drohe, einen anderen UN-Mitgliedsstaat (Israel) zu zerstören, schrieb Peres. „Das steht in völligem Widerspruch zur UN-Charta.“ Peres warnte vor einer möglichen atomaren Bewaffnung des Iran. „Die Kombination aus

hegemonialen Bestrebungen, politischem Wahnsinn und Nuklearwaffen ist nicht akzeptabel und bedroht die ganze Welt, die dagegen mit aller Macht vorgehen muss.“

„Iranisches Regime bedroht Israels Existenz“

In der Erklärung des kanadischen Außenministeriums vom 7. September 2012 heißt es: „Kanada sieht die iranische Regierung als die derzeit größte Bedrohung für den globalen Frieden und die Sicherheit in der Welt.“ Zudem unterstütze der islamische Staat das Assad-Regime in Syrien militärisch und weigere sich in Bezug auf sein Atomprogramm, UN-Resolutionen nachzukommen. In der Mitteilung heißt es überdies: „Das iranische Regime (...) bedroht routinemäßig Israels Existenz und verwendet rassistische, antisemitische Rhetorik.“ (Israelnetz)

„Nukleare Bewaffnung des Iran ist keine Option“

Westerwelle traf sich auch mit dem israelischen Verteidigungsminister Ehud Barak. Im Anschluss daran betonte der deutsche Politiker: „Eine nukleare Bewaffnung des Iran ist keine akzeptable Option. Es ist nicht nur eine Sicherheitsfrage für Israel, sondern eine Frage der Sicherheit der gesamten Region und der Sicherheitsarchitektur in der Welt.“ Deutschland sehe noch immer Raum für Diplomatie, so Westerwelle weiter. Er forderte das Regime in Teheran dazu auf, ernsthafte Verhandlungen in der Sache aufzunehmen. Ein Spielen auf Zeit sei inakzeptabel. Barak nannte die Bundesrepublik einen „führenden Partner“ bei den internationalen Bemühungen um eine diplomatische Lösung. Israel schätze die Ansichten der Regierung in Berlin zum Iran sehr. Der Verteidigungsminister lobte zudem die Kooperation zwischen Israel und Deutschland im Bereich der Sicherheit. (Israelnetz)

IAEA: Iran beschleunigt Atomprogramm Der Iran hat die Produktionskapazität seiner Uran-Anreicherungsanlage in Fordo beträchtlich erhöht. Das geht aus einem am 30. August 2012 veröffentlichten Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hervor. Laut dem IAEA-Bericht hat der Iran die Zahl der Zentrifugen zur Anreicherung von Uran in Fordo seit Mai auf mehr als 2 000 verdoppelt. 700 davon seien in Betrieb. Insgesamt habe der Iran seit dem Jahr 2010 fast 190 Kilogramm höher angereichertes Uran produziert – im Mai lag diese Menge bei 145 Kilogramm. Die IAEA warf der Führung in Teheran zudem vor, künftige Kontrollen auf der Militärbasis Parchin zu verhindern und dort mögliche Spuren zu verwischen. Die Behörde hatte im Januar Zugang zu der Anlage gefordert, da sie Tests zur Entwicklung von Atomsprengköpfen vermutete. Der Iran hat eine Inspektion durch die IAEA bisher abgelehnt, da die Anlage nicht zum Atomprogramm gehöre. Bis zur Forderung nach Zugang sei es um die Basis ruhig gewesen, seit Januar seien jedoch Bau- und Aufräumarbeiten sowie Transporte zu beobachten, so die IAEA der Tageszeitung „Ha‘aretz“ zufolge.

„Marsch der Torheit und Heuchelei“

Israels Außenminister Lieberman forderte die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, den Bericht nicht zu ignorieren. „Was im Iran los ist, ist ein Marsch der Torheit und Heuchelei, mit Drohungen, Israel zu zerstören, derengleichen wir seit den 1930ern nicht gesehen haben“, sagte Lieberman am 30. August 2012 in der Universität von Tel Aviv. (Israelnetz) Die Internationale Atomenergiebehörde mit Sitz in Wien hat zur Zeit 155 Mitgliedstaaten. (www.iaea.org)

Israeli erhält UNFührungsposition Die Vereinten Nationen haben im Juli 2012 den Israeli David Scharia zum Koordinator ihres Ausschusses zur Bekämpfung von Terrorismus (CTED) ernannt. Damit ist er derzeit der einzige Israeli, der eine leitende Position im UN-Sekretariat innehat. Scharia wird einem Team von zwölf internationalen Experten vorstehen, die den Sicherheitsrat bei der Bekämpfung von Terrorismus beraten. „Ich bin sehr stolz, einen sehr begabten Israeli in den hohen Rängen der UNO zu begrüßen. Eine meiner Prioritäten ist, noch viele helle Köpfe aus dem Heiligen Land in die Hallen der UNO zu bringen, in denen Israelis lange unterrepräsentiert waren“, sagte Israels UN-Botschafter Ron Prosor. Scharia war in den vergangenen sechs Jahren einer der Berater des CTED. Die Tageszeitung „Washington Post“ schrieb zur Ernennung des 43-Jährigen: Diese sei „nicht unbedingt erwähnenswert, wenn es nicht so ungewöhnlich für Israelis wäre, in die höheren Ränge bei der UNO aufzusteigen“. „Die Organisation hat bei der Geburt Israels geholfen, aber die jüngste Geschichte zwischen dem Staat und der UNO war streitsüchtig.“ Unter den mehr als 44 000 internationalen Beschäftigten bei der UNO seien nur 124 Israelis. Bisher hatte laut der UNO keiner davon eine Führungsposition in den heiklen politischen Ämtern inne, bei denen es um internationale Sicherheit, Friedensverhandlungen und die Koordination humanitärer Hilfe geht. (Israelnetz)

Israeli berät UNO zu Menschenrechten Grund zum Feiern für den israelischen Juristen Juval Schany: Er wird für vier Jahre Mitglied im UN-Menschenrechtskomitee. Bei der Abstimmung am 6. September 2012 unterstützten 112 von 167 Ländern den Dekan der Juristischen Fakultät der Hebräischen Universität in Jerusalem. „Israel ist ein Land, das oft selbst durch die internationale Gemeinschaft kritisiert wird. Es ist für mich von Interesse, die Aktivitäten anderer Länder zu untersuchen“, sagte Schany der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Der 43-jährige Israeli ist eines von neun neuen Mitgliedern des Gremiums, in dem 18 Rechtsexperten vertreten sind. Das Komitee befasst sich mit den 167 Staaten, welche die internationale Erklärung der Menschenrechte unterzeichnet haben. Es untersucht, ob sie die Menschenrechte einhalten. Die Juristen können die Aktivitäten jedes Mitgliedstaates kritisieren, aber keine Beschlüsse fassen. Im Gegensatz zum politisch orientierten UN-Menschenrechtsrat in Genf kümmert sich das Gremium um juristische Fragen. (Israelnetz)


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lsraelaktuell Israel aktuell

Israel und Nahost Mursi: Friedensabkommen mit Israel soll bestehen bleiben Der neue Präsident Ägyptens, Muhammed Mursi, will am Friedensvertrag zwischen seinem Land und Israel festhalten. Das sagte er im August 2012 in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. „Ägypten ist jetzt ein ziviler Staat (…) Ein nationaler, demokratischer, verfassungsgemäßer und moderner Staat“, erklärte Mursi. Es war sein erstes Interview mit einer internationalen Nachrichtenagentur seit seiner Wahl im Juni. Mursi sagte, dass er eine „ausgewogene“ Außenpolitik anstrebe. „Wir sind gegen niemanden, aber wir wollen unsere eigenen Ziele erreichen.“ Mursi gehörte der Muslimbru- Der ägyptische Präsident Muhamderschaft an, die Israel als einen med Mursi auf einem Wahlplakat. Foto: Abed Rahim Khatib/ „rassistischen Staat“ bezeichnet. Er Flash 90 legte seine Mitgliedschaft bei der Amtsübernahme nieder und verzichtet auf aggressive Töne gegen den jüdischen Staat in seinen Reden, berichtete die „Jerusalem Post“. In dem Interview habe er seine Position wiederholt, dass Ägypten auch weiterhin den Friedensvertrag von 1979 respektieren werde. Ohne Israel beim Namen zu nennen erklärte Mursi, „Ägyptens Nachbar“ habe nichts zu befürchten angesichts einer neuen Militäraktion auf der Sinai-Halbinsel. Diese hatte er angeordnet, nachdem Bewaffnete bei einem Überfall auf einen Grenzposten 16 ägyptische Polizisten getötet hatten. (Israelnetz)

Israel testet SMS-Raketen-Warnsystem Das israelische Militär möchte in Zukunft mit SMS-Nachrichten aufs Handy vor Raketenangriffen warnen. Die Tests dafür haben am 12. August 2012 begonnen. „Heimatfront-Kommando, Test des mobilen Alarmsystems“, steht laut Armee in den Kurznachrichten. Sie würden auf Hebräisch, Arabisch, Russisch und Englisch verschickt und enthielten eine Seriennummer. Eine SMS-Warnung solle im Ernstfall automatisch immer nur an die Handys gesendet werden, die sich im Umfeld eines erwarteten Raketeneinschlags befänden. Während der ersten Tests wurden die SMS an Mobiltelefone im ganzen Land verschickt. (Israelnetz)

Sommerhitze bringt Wasserversorgung Israels in Gefahr

Oktober/November 2012

Migron: Größter Siedlungsaußenposten geräumt Der Siedlungsaußenposten Migron im„Westjordanland“ ist geräumt. Die Einwohner folgten den Anweisungen der Polizei und verließen am 2. September 2012 friedlich ihre Häuser. Damit geht ein mehr als zehn Jahre langer Streit um die illegale Siedlung zu Ende. Israels Gericht hatte angeordnet, die rund 15 Kilometer nördlich von Jerusalem gelegene Siedlung müsse bis zum 4. September 2012 vollständig geräumt sein, da sie illegal auf

palästinensischem Land errichtet wurde. Die Bewohner – 50 Familien – hatten im März eine Vereinbarung mit der Regierung über eine freiwillige Räumung getroffen. Sie sind vorläufig auf einen Hügel umgezogen, nur rund zwei Kilometer von ihrem früheren Zuhause entfernt, den Israel als staatliches Land betrachtet. Mehrere Bewohner hatten Sprüche an die Wände ihrer Häuser gesprüht. „Migron, wir werden zurückkehren“, war unter anderem zu lesen. Israels Premier Benjamin Netanjahu betonte, die Räumung Migrons sei eine rechtliche Angelegenheit

und keine politische Stellungnahme über die Zukunft der Siedlungsbewegung. Er lobte die friedliche Auflösung des Außenpostens, der unterdessen zu militärischem Sperrgebiet erklärt wurde. (Israelnetz)

In diesen provisorischen Häusern sollen die Bewohner von Migron vorläufig wohnen. Foto: Lior Mizrahi/FLASH90

Neujahrsstatistik: Fast 8 Millionen Menschen in Israel In Israel leben derzeit rund 7 933 200 Menschen. Das gab das israelische Zentralbüro für Statistik zum jüdischen Neujahrsfest (Rosch HaSchana) bekannt, das am 17. September 2012 gefeiert wurde. Die Bevölkerung ist damit seit Rosch HaSchana 2011 um 1,8 Prozent gewachsen – ähnlich wie in den vergangenen acht Jahren. Der Statistik nach gibt es in Israel aktuell etwa 5 978 600 Juden, das sind 75,4 Prozent der Gesamtbevölkerung, und 1 636 600 Araber (20,5 Prozent). Die restlichen rund 318 000 Einwohner sind zumeist Nichtjuden, bei denen ein Großelternteil jüdisch

und bei den Drusen bei 1,7 Prozent. Im vergangenen Jahr kamen 16 892 Einwanderer nach Israel. Das waren 1,5 Prozent mehr als 2010. Die meisten von ihnen kamen aus Russland (3 678), Äthiopien (2 666), den USA (2 363) und der Ukraine (2 051).

Junge Bevölkerung

In einer Einkaufspassage in Jerusalem. Foto: ISRANET

war, und die somit berechtigt waren, nach Israel einzuwandern. Die Wachstumsrate bei jüdischen Israelis lag bei 1,8 Prozent, bei muslimischen waren es 2,5 Prozent, bei den Christen lag diese Zahl bei 1,3

Laut der Statistik ist Israel ein Staat mit sehr junger Bevölkerung: Etwa 28,2 Prozent der Einwohner sind jünger als 14 Jahre. Bei den Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sind im Durchschnitt 18,5 Prozent der Bevölkerung in diesem Alter. Rund 10,3 Prozent der Israelis sind älter als 65 Jahre. Der OECD-Durchschnitt liegt hier bei 15 Prozent. (Israelnetz)

Paralympics-Bilanz: 8 Medaillen für Israel Einmal Gold, zweimal Silber, fünfmal Bronze: Das ist Israels Bilanz der 14. Paralympics, die am 9. September 2012 in London zu Ende gegangen sind. Mit diesem Ergebnis liegt Israel auf Platz 45 der Gesamtwertung. Am 8. September 2012 holte der Tennisspieler Noam Gershony eine Goldmedaille für Israel bei diesen Paralympischen Spielen. Der Israeli gewann 6 : 3 und 6 : 1 gegen den US-Amerikaner David Wagner, die aktuelle Nummer eins der Rollstuhl-

Weltrang-Liste. Gershony war als Helikopter-Pilot während des Zweiten Libanonkriegs 2006 bei einem Absturz schwer verletzt worden und ist seitdem teilweise gelähmt. Nach einer langen Rehaphase begann er vor 18 Monaten, Rollstuhltennis zu trainieren. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sprach dem Sportler seinen Dank aus: „Sie symbolisieren den Sieg des menschlichen Geistes über die Schwierigkeiten, die von der Realität geschaffen werden, in der wir leben. Das Gold ist für Sie und das Land.“ Die israelische Schwimmerin Inbal Pezaro erschwamm drei Bron-

zemedaillen bei diesen Paralympics. Der Schütze Doron Schaziri gewann eine Silbermedaille für Israel. Er musste sich im 50 Meter-Schießen nur dem Schweden Jonas Jakobsson geschlagen geben. Für Schaziri ist es bereits die fünfte ParalympicsTeilnahme hintereinander, bei der er Medaillen gewinnen konnte. Ebenfalls Silber gewann Koby Lion im Handbike-Wettbewerb, bei dem das Fahrrad anstatt mit den Beinen mit den Armen angetrieben wird. Bronze gewannen zudem das Rollstuhltennis-Duo Gershony und Schraga Weinberg sowie der Schwimmer Itzhak Mamistvalov über 200 Meter Freistil. (Israelnetz)

Am See Genezareth, dem größten Trinkwasserreservoire Israels. Foto: Yossi Zamir/Flash90

Der Wasserstand des Sees Genezareth, der größten natürlichen Trinkwasserquelle Israels, nimmt rapide ab. Auch der Wasserspiegel des Toten Meeres sinkt so schnell wie noch nie in den vergangenen Jahren. Experten sind besorgt um die israelische Wasserversorgung. Am 3. September 2012 veröffentlichte Israels Wasserbehörde einen alarmierenden Bericht: Laut der Zeitung „Times of Israel“ ging innerhalb der Monate Juli und August der Wasserstand des Sees Genezareth um mehr als einen halben Meter zurück. Auch das Tote Meer verlor knapp einen halben Meter. Im Vergleich zu Oktober 2011 sank der Wasserspiegel um 1,41 Meter. Die israelischen Experten warnen, dass langfristig ein großer Rückgang der natürlichen Wasserbestände und eine Dürreperiode zu erwarten seien. Allein der See Genezareth deckt 30 Prozent des Trinkwasserbedarfs des Landes. Der restliche Anteil wird unter anderem von der Entsalzung des Meeres gewonnen. Obwohl es im vergangenen Winter so viel geregnet hat wie lange nicht mehr, bleibt die Entwicklung nach Meinung vieler Experten negativ, heißt es in der israelischen Zeitung. (Israelnetz)

Israels Premier Benjamin Netanjahu (links), neben ihm Noam Gershony, Präsident Schimon Peres und Inbal Pezaro in der Residenz des israelischen Staatsoberhauptes am 11. September 2012. Foto. Miriam Alster/FLASH90


Europa – Israel/Internationale Israel-Bewegung

Oktober/November 2012

ECI-Petition zum Verbot der HolocaustLeugnung zeigt erste Erfolge Die globale Petition der Europäischen Koalition für Israel (ECI) zur Bekämpfung der Holocaust-Leugnung bei den Vereinten Nationen zeigt erste Erfolge Die Petition ist Teil einer DreiJahres-Kampagne mit dem Ziel, die tragischen Ereignisse bewusst zu machen, die in Europa vor 70 Jahren stattgefunden haben. Ein Meilenstein damals war die WannseeKonferenz im Januar 1942, bei der die Vernichtung des europäischen Judentums koordiniert wurde. Die Petition soll den Vereinten Nationen zum internationalen HolocaustGedenktag am 27. Januar 2013 vorgelegt werden.

UN-Generalsekretär Ban KiMoon hat den Iran bei der Konferenz der Blockfreien Staaten in Teheran am 30. August 2012 wegen dessen Holocaust-Leugnung und wiederholter Drohungen gegen Israel heftig kritisiert (siehe Bericht auf Seite 5 dieser Zeitung). Diese Aussage kam vier Monate, nachdem die ECI ihre globale Peti-

tion für ein Verbot der HolocaustLeugnung bei den Vereinten Nationen eingebracht hatte. Im Mai 2012 wurde die Petition UN-Beamten übergeben, die verantwortlich für das Holocaust-Gedenken sind und die der Initiative großes Verständnis entgegenbrachten. In einem Schreiben an den UNGeneralsekretär im September

Globale Petition zur Bekämpfung der Holocaust-Leugnung Wer die Petition unterzeichnen oder Unterschriften sammeln möchte, kann sie herunterladen von der ECI-Homepage www. ec4i.org oder eine Kopie über eMail info@ec4i.org anfordern.

des jüdischen Staates. Sowohl internationales Recht als auch das Wort Gottes bezeugen, dass Jerusalem historisch den Juden gehört. Das widerspricht keineswegs der Tatsache, dass auch Raum für andere ist, was von der jüdischen Bevölkerung auch in großartiger Weise seit der

Zurückgewinnung Ost-Jerusalems demonstriert worden ist. Während der jordanischen Herrschaft in OstJerusalem (1948–1967) hatten die Juden keinen Zugang zu ihren heiligen Stätten in der Altstadt und viele Synagogen wurden zerstört. Unter jüdischer Verwaltung dagegen ist

2012 drückte die ECI ihre Wertschätzung für die eindeutigen Worte aus und versprach die Unterstützung der Basisbewegung für seine weiteren Bemühungen, HolocaustLeugnung in der Weltorganisation zu beenden. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, die Petition zu unterschreiben und sicherzustellen, dass die UNO ihren Worten Taten folgen lässt, um Holocaust-Leugnung ein für allemal zu stoppen. •

die Stadt offen für Menschen jeden Glaubens.“ Aufgerufen zu dieser Gebetsinitiative werden Kirchen, Gemeinden und christliche Leiter auf der ganzen Welt. Die Hoffnung der ECI ist, dass diese Kampagne in allen 193 UNMitgliedstaaten durchgeführt wird und sich die Gläubigen eins machen für Gottes Plan mit Jerusalem und sie für die Einheit Jerusalems beten, das offen ist für Menschen aller Glaubensrichtungen. •

Wer die Gebetsinitiative für die Einheit Jerusalems unterstützen möchte, ist aufgerufen, die Kampagne auf der Internetseite www.keepjerusalemunited.org zu unterzeichnen.

Im Aufruf heißt es: „Die Geschichte zeigt, dass nur unter jüdischer Souveränität die heiligen Stätten Jerusalems für Menschen allen Glaubens, für Muslime und Christen, offen bleiben werden. In dieser Hinsicht ist Jerusalem bereits ‚geteilte Hauptstadt‘ (im Sinne von miteinander teilen) unter der Souveränität

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ECI-Vorstand trifft Minister in Jerusalem

Gebetsaufruf für die Einheit Jerusalems neu gestartet Die Europäische Koalition für Israel (ECI) hat ihren Gebetsaufruf für die Einheit Jerusalems neu gestartet. Aktueller Anlass dafür ist der erneute Versuch, einen Palästinenserstaat ohne vorherigen Friedensvertrag mit Israel und mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt bei der UNO zu beantragen. Damit würde die Davidstadt praktisch wieder geteilt werden.

lsraelaktuell

Der Vorstand der Europäischen Koalition für Israel (ECI) kam Anfang September 2012 in Jerusalem zusammen und hatte dort auch Treffen mit Ministern der israelischen Regierung und dem Sekretär des Jüdischen Weltkongresses. Die Partnerschaft zwischen der israelischen Regierung und Christen, die das Existenzrecht des jüdischen Staates unterstützen, ist stärker als je zuvor. Dies wurde in persönlichen Begegnungen mit dem stellvertretenden israelischen Außenminister Danny Ayalon und dem Minister für öffentliche Angelegenheiten, Yuli Edelstein, deutlich. Die ECI traf sich ebenfalls mit Dan Diker, dem neuen Sekretär des Jüdischen Weltkongresses (WJC), der der ECI für ihre Tätigkeit dankte. Er schätze insbesondere die bahnbrechende Arbeit zur San Remo-Resolution, die die ECI geleistet habe. Somit arbeiten die ECI, die israelische Regierung und das Weltjudentum Hand in Hand daran, um für die völkerrechtlich verankerten Rechte des jüdischen Volkes auf ihr Heimatland einzutreten. (www.ec4i.org)

Yuli Edelstein (links) und ECI-Direktor Tomas Sandell in Jerusalem.

Neue Arbeitszweige von Christians for Israel International in Afrika Im September 2012 fand in Kampala/Uganda eine Trainingskonferenz von Christians for Israel International statt. 50 christliche Leiter aus Ostafrika kamen zusammen, um sich schulen zu lassen, um zusammen zu beten und miteinander über die IsraelArbeit in der Region zu sprechen. Im Rahmen dieser Konferenz haben sich Leiter-Teams aus Sambia, Süd-Sudan und Ruanda der weltweiten Israel-Bewegung angeschlossen. Es wurden schriftliche Vereinbarungen unterzeichnet und damit drei neue nationale Arbeitszweige von Christians for Israel International offiziell ins Leben gerufen. Wieder ein großer Schritt vorwärts für die weltweite christliche Israel-Bewegung! Gesamtkoordinator der Israel-Arbeit von Christians for Israel International in Ostafrika ist Drake Kanabo aus Uganda.

Fazit: Eine höchst eindrucksvolle und gesegnete Zeit

„Dieser Besuch in Uganda war in mehrfacher Hinsicht ein einzigartiges Erlebnis für mich: Zum einen ist

2012 zu einem überraschenden Termin mit Rebecca Kadaga, der Parlamentspräsidentin Ugandas und somit der dritthöchsten Person im Staat. Sie war erst wenige Wochen zuvor in Israel gewesen. Und obwohl die Terminanfrage nur 24 Stunden vorher bei ihr einging und sie einen sehr vollen Arbeitstag hatte, wollte sie den Vorstand von Christians for Israel International unbedingt treffen. Es gab ein intensives 20-Minuten-Gespräch – unter anderem auch über die anstehende UN-Vollversammlung – und danach eine sehr lebendige Zeit des Gebets für sie. Einige Teilnehmer der Trainingskonferenz von Christians for Israel International im September 2012 in Kampala/Uganda.

der erste Kontakt mit einem fremden Kontinent an sich eine aufregende Erfahrung. Zum zweiten war ich beeindruckt von dem Beziehungsnetz von Christians for Israel International, das in den vergangenen ca. vier bis fünf Jahren gewachsen ist. Vor allem aber von der Offenheit der Gläubigen, die wir trafen, was Gottes Liebe und Gottes Pläne für Israel betrifft. Besonders dankbar war ich dafür, dass mein Buch ‚Zeiten der Wiederherstellung‘ (auf Englisch) auf sehr gute Resonanz gestoßen ist.

Die Vision, eine internationale Gebetsinitiative mit dem Schwerpunkt auf dem Gebet für Israel sowie für die eigene Nation und deren Beziehung zu Israel zu entwickeln, hat neue Nahrung erhalten. Dem HERRN sei Dank!“, so das Fazit von Harald Eckert vom Vorstand von Christians for Israel International.

Gebet mit Ugandas Parlamentspräsidentin

Durch Vermittlung von Drake Kanabo kam es am 19. September

tionalen Israel-Bewegung. Präsident von Christians for Israel International ist Pfarrer Willem Glashouwer (Niederlande), Geschäftsführer ist Andrew Tucker (Niederlande). •

Harald Eckert neuer Vorstandsvorsitzender von Christians for Israel International

Im Vorstand der weltweiten Israel-Bewegung Christians for Israel International, zu der auch Christen an der Seite Israels und Christen an der Seite Israels – Österreich gehören, hat sich ein Wechsel vollzogen: Seit dem 16. September 2012 ist Harald Eckert, 1. Vorsitzender von Christen an der Seite Israels und stellvertretender Vorsitzender von Christen an der Seite Israels – Österreich, neuer Vorstandsvorsitzender der interna-

Harald Eckert (links) und Willem Glashouwer im Büro von Rebecca Kadaga, der Parlamentspräsidentin Ugandas (rechts), am 19. September 2012 in Kampala/Uganda.


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lsraelaktuell

Hilfsprojekte

Oktober/November 2012

Spendenschwerpunkt Oktober/November 2012: Alijah aus Indien – Bnei Menasche Unsere fortlaufenden Hilfsprojekte in Israel Alijah

„Alijah“ ist das hebräische Wort für die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel. Wir unterstützen die Alijah vor allem aus den GUS-Staaten, aus Indien und aus Äthiopien sowie auch die Integration von Neueinwanderern in Israel. Wenn Sie für dieses Projekt spenden möchten, tragen Sie auf dem Überweisungsträger bitte das Stichwort „Alijah“ ein.

Jaffa-Institut

Mehr als 300 jüdische Kinder und Jugendliche haben in dieser Einrichtung zur Zeit ein neues Zuhause gefunden. Weitere 2 000 werden hier tagsüber betreut sowie schulisch und pädagogisch gefördert. Spenden-Stichwort: „Jaffa“

Speisungsprogramme

In den großen Städten Israels leben ca. 20 Prozent der Einwohner unter der Armutsgrenze. Einzelne Israelis und Organisationen (auch das Jaffa-Institut) haben Suppenküchen eingerichtet, die täglich Tausende von hungernden Erwachsenen und Kindern mit einer warmen Mahlzeit versorgen. Spenden-Stichworte: „Essenausteilung“ (für Suppenküchen in Jerusalem und Tel Aviv) sowie „Samaria“ (für notleidende jüdische Siedler in Samaria).

Hilfen für Terroropfer

In Israel gibt es Organisationen, die sich der Opfer von Terroranschlägen annehmen, besonders durch materielle Hilfen und psychologische Betreuung. Hier arbeiten wir mit „Hineni“, der Einrichtung einer orthodoxen jüdischen Gemeinde, zusammen. Spenden-Stichwort: „Terroropfer“

Trauma-Behandlung von Kindern und Jugendlichen aus Sderot

Im westlichen Negev direkt an der Grenze zum Gazastreifen liegt die israelische Kleinstadt Sderot. Seit 2001 leiden die Bewohner unter Raketenbeschuss. Die ständige Angst und die psychosozialen Folgen sind für die Menschen kaum zu ertragen. In Verbindung mit Keren Hayesod unterstützt unsere Bewegung Therapiemaßnahmen für traumatisierte Kinder und Jugendliche aus Sderot. Spenden-Stichwort: „Sderot“

Hilfe für behinderte Kinder und deren Familien

Bei diesem Hilfsprojekt handelt es sich um die sehr erfolgreiche Förderung behinderter Kinder in Ofra und anderen Orten im biblischen Kernland Samaria (Benjamin)/Israel. Spenden-Stichwort: „Ofra“ (nur für Deutschland)

Holocaust-Überlebende

Wir unterstützen verarmte Holocaust-Überlebende in Israel in Zusammenarbeit mit zwei Organisationen, die sich um die rund 60 000 Betroffenen kümmern. Möglich sind einmalige Zuwendungen oder die regelmäßige Unterstützung (Patenschaft) in Höhe von 25 Euro monatlich. Wenn Sie eine Patenschaft übernehmen möchten, können Sie einen Dauerauftrag für unser Konto einrichten oder uns eine Einzugsermächtigung erteilen. Weitere Informationen auf www.troestet-mein-volk.de oder www.israelaktuell.de Spenden-Stichwort für Einmalspenden: „Tröstet mein Volk“ Spenden-Stichwort für Daueraufträge: „Patenschaft Holocaust-Überlebende“

Liebe Leserin, lieber Leser, wenn Sie eines dieser Hilfsprojekte oder unseren Spendenschwerpunkt für Oktober/November 2012 (rechts) fördern wollen, geben Sie bitte auf dem Überweisungsträger/Erlagschein das gewählte Stichwort sowie Ihre vollständige Adresse an, damit wir die eingegangenen Zuwendungen ordnungsgemäß verbuchen können. Bitte benutzen Sie den beigelegten Überweisungsträger/Erlagschein oder überweisen Sie bitte Ihre Spenden auf eines unserer Konten: in Deutschland: Konto-Nr. 140 000 216 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) in Österreich: Konto Nr. 235 226 bei der Raiffeisenbank Wienerwald (BLZ 32667) in der Schweiz: Konto-Nr. Giro 40-753256-6 bei der Postfinance 4040 Basel Für Ihre Unterstützung möchten wir Ihnen schon jetzt herzlich danken!

Patenschaftserklärung Ich bin bereit, mit einem Monatsbetrag von 25 EURO verarmte Holocaust-Überlebende in Israel zu unterstützen und den Betrag monatlich auf eines der beiden folgenden Konten zu überweisen (der einfachste Weg wäre es, dies per Dauerauftrag ausführen zu lassen): In Deutschland: Christen an der Seite Israels e. V., 34289 Zierenberg, Konto-Nr. 140 000 216 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) In Österreich: Christen an der Seite Israels – Österreich, 1140 Wien, Konto Nr. 235 226 bei der Raiffeisenbank Wienerwald (BLZ 32667)

Noch in diesem Jahr soll die Alijah (Rückkehr) der Bnei Menasche aus Indien nach Israel fortgesetzt werden. Dies hat Michael Freund, Leiter der Organisation Shavei Israel, die die Rückkehr der Bnei Menasche unterstützt, angekündigt. Voraussetzung für dieses historische Vorhaben ist allerdings, dass die notwendigen finanziellen Mittel vorhanden sind. Die Bnei Menasche („Söhne von Menasse“) sind Nachfahren des Stammes Menasse, eines der zehn verlorenen Stämme Israels, die vor mehr als 2730 Jahren von den Assyrern aus Israel verschleppt wurden. Während ihres Exils haben die Bnei Menasche weiter die jüdischen Traditionen mit der Beachtung des Schabbats und anderer biblischer Festtage sowie dem Verzehr von koscheren Speisen beibehalten. 2005 hat Israels Oberrabbinat die Bnei Menasche offiziell als „Nachkommen von Israel“ anerkannt. Von den insgesamt rund 9 000 Mitgliedern der „Söhne von Menasse“ lebt die Mehrheit in Nordost-Indien an der Grenze zu Burma und Bangladesch. Etwa 1700 von ihnen sind bereits nach Israel eingewandert und haben sich dort gut integriert: Viele studieren an Hochschulen und Universitäten, einige sind auch zu Rabbinern ordiniert worden, und zahlreiche männliche Bnei Menasche dienen in Kampfeinheiten der israelischen Armee. Im Sommer 2011 hat ein israelisches Regierungskomitee die Ent-

scheidung getroffen, dass die noch 7232 in Indien lebenden Bnei Menasche – die darauf warten, ebenfalls in ihr altes Heimatland zurückkehren zu dürfen – in naher Zukunft nach Israel einwandern können. Diese Alijah soll nun noch 2012 beginnen. Die Organisation Shavei Israel unter der Leitung von Michael Freund hat bereits die Rückkehr von vielen Bnei Menasche-Angehörigen nach Israel ermöglicht. Jetzt will Shavei Israel auch die Rückkehr der übrigen Stammesmitglieder aus Indien fördern. Dafür benötigt die Organisation jedoch große finanzielle Hilfe.

Mann und Junge der Bnei Menasche in Nordost-Indien.

Bitte helfen Sie mit, dass die 7232 noch in Indien lebenden Angehörigen der Bnei Menasche nach Israel zurückkehren können. Wenn Sie mit einer Spende zum Gelingen dieses historischen Projektes beitragen möchten, geben Sie bitte auf Ihrem Überweisungsträger das Stichwort „Alijah aus Indien“ an.

Shavei Israel-Leiter Michael Freund zur Rolle der Christen bei der Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel: Es war der Prophet Jesaja, der vorhersagte, dass die Nationen der Welt eine aktive Rolle in diesem historischen Prozess spielen und helfen würden, Gottes geliebtes Volk in Sein heiliges Land zu bringen. In Jesaja 49, 22, steht geschrieben: „So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will meine Hand zu den Heiden hin erheben und für die Völker mein Banner aufrichten. Dann werden sie deine Söhne in den Armen herbringen und deine Töchter auf der Schulter hertragen.“ Dieser Vers sagt deutlich und eindeutig, dass die Nationen der Welt helfen werden, das jüdische Volk nach Israel (Zion) zurückzubringen. Auf dieser Basis haben Sie

Verwendungszweck: „Patenschaft Holocaust-Überlebende“

Vorname und Name

Straße und Hausnummer

PLZ und Ort

Telefon

Bnei Menasche-Jungen in Manipur/Nordost-Indien feiern den Staatsgründungstag Israels.

Bnei Menasche-Kinder in Nordost-Indien.

Michael Freund mit einem Bnei Menasche-Kleinkind in Nordost-Indien.

alle, jeder einzelne, als Individuum und als Gemeinschaft, eine biblische Verantwortung, um eine Rolle zu spielen in dem Prozess, dem jüdischen Volk zu helfen, nach Israel

zurückzukehren. Es ist Gottes Wille, den Er auch allen Generationen hat mitteilen lassen durch Seinen Propheten. Denken Sie darüber nach, was das heißt: Sie können eine Rolle spielen bei der Entfaltung dieses Wunders! Sie können die Juden „zurücktragen“, wie Gott es sich wünscht. Sie können es geschehen lassen, mittels Ihrer Liebe, Ihrer Gebete und Ihrer Unterstützung. In 1. Mose 12, 3 gibt Gott Abraham ein entscheidendes Versprechen und durch ihn allen Nationen: „Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!“ Hier gibt es keinen Mittelweg. Gott gibt jedem eine klare und eindeutige Wahl: Entweder du segnest Abrahams Nachkommen, die Juden, oder du verfluchst sie. In diesen kritischen Zeiten gibt es keinen besseren Weg, Israel zu segnen, als die Alijah der Juden aus aller Welt nach Zion (Israel) zu unterstützen. Helfen Sie uns bitte, die Kosten dieser historischen Alijah zu decken. Wie unser Schöpfer uns mitgeteilt hat, wird ein jeder, der das tut, gesegnet werden!


Israel-Produkte/Reisen

Oktober/November 2012

lsraelaktuell

„Lobe den HERRN meine Seele und vergiss nicht, was ER dir gutes getan hat!“

Musik aus Israel – Erholung für die Seele! 489.023.076 Jerusalem of Gold 16,95 € 21 wunderbare Lieder, die über die Schönheit und über die Sehnsucht nach Jerusalem singen, der Stadt des grossen Königs. Spielzeit: 76 Minuten 489.023.082 Klezmber-CD 16,95 € In der jüdischen Klezmermusik wird das Instrument als Erweiterung der Stimme gebraucht. Tiefe Gefühle voll Freude, Melancholie und Liebe, die nicht in Worten ausgedrückt werden können, finden ihren Weg in die Musik. Spielzeit: 48 Minuten

Die Natur in einem Windlicht

489.023.083 Od Avinu Chai 16,95 € 23 schöne israelische Lieder, gesungen von berühmten Künstlern. Mit hebräischem Textheft und kurzer Übersetzung auf Englisch. Spielzeit: 59 Minuten 489.023.084 Jewish Holiday Songs 16,95 € Herrliche kurze Lieder zu allen jüdischen Feiertagen, von verschiedenen Künstlern gesungen. 37 Lieder, Spielzeit: 53 Minuten 489.023.085 17 Israeli Folk Dances 16,95 € Gemütliche Volkstanzmusik mit verschiedenen Instrumenten wie Klavier, Akkordeon, Geige, Klarinette und Gesang. Auch geeignet als Hintergrundmusik. Spielzeit: 40 Minuten 489.023.086 Mashiach 16,95 € Jüdische Musik aus den verschiedenen Regionen der Welt, in denen das jüdische Volk im Laufe der Jahrhunderte gelebt hat. Enthält chassidische, jiddische, jemenitische und ladinische Lieder, Gebete, Volkslieder und natürlich die Hatikva. 21 Lieder, Spielzeit: 72 Minuten

www.foerder-israel.de

Transparente Windlichter mit echten Blumen in transparentem Gel. Jede Kerze ist Handarbeit und im Kibbuz Einat, östlich von Tel Aviv, hergestellt. Ein sehr originelles Geschenk anstatt der üblichen Blumen. Immer wieder mit einem Teelicht nachfüllbar. 489.093.461 Rote Rosen (ohne Abbildung) 489.023.462 Rosenknospen (ohne Abbildung) 489.023.463 Braune Blumen und Früchte (ohne Abbildung) 489.023.464 Orange Blumen 489.023.465 Weisse Blumen

Telefon (0 56 06) 37 59

12,95 €

Verein zur Förderung christlicher Israelarbeit e.V.

12,95 € 12,95 €

Ehlener Strasse 1 34289 Zierenberg produkte@foerder-israel.de

12,95 € 12,95 €

Fax (0 56 06) 10 00

Fordern Sie unseren Katalog an!

Christen an der Seite Israels

Lehr-, Gebets- und Begegnungsreise nach Israel 1. – 12. Mai 2013

Infos/Voranmeldung bei: Markus Neumann eMail: neumann@israelaktuell.de Leitungsteam: Harald Eckert, Markus Neumann

Junge Christen aus Deutschland entdecken Israel 20. Mai – 1. Juni 2013 Kontaktdaten: Delly Hezel Email: info@israel-connect.de

1099,- € / HP (12Tage | incl. Flug)

Land und Leute kennenlernen Liebe Freunde Israels, liebe Freunde unserer Arbeit! Für das Jahr 2013 laden wir als Christen an der Seite Israels wieder zu einer besonderen Israelreise dieser Art ein. Eine Reise im Dreiklang „Anbetung und Fürbitte“, „Biblische Lehre und Schulung“ sowie „Begegnung und Beziehungsbau“. An diesem Dreiklang zeigt sich, dass wir in erster Linie gläubige Christen aus Deutschland ansprechen, die schon aktiv für Israel engagiert sind oder gerade dabei sind, sich in diese Richtung zu bewegen. Die vergangenen Reisen standen unter einem besonderen Segen Gottes, und dies ist auch unsere Erwartung und Vorfreude für dieses Mal. Wir werden uns viel im Land bewegen, ein breites Spektrum von eindrucksvollen und interessanten Menschen und Situationen kennenlernen und immer wieder Zeiten einplanen, in denen wir als Reisegruppe zusammenwachsen, Gemeinschaft pflegen und so die vielfältigen Eindrücke verarbeiten können. In diesem Sinne sprechen wir eine ganz herzliche Einladung aus! Ihr/Euer Leitungsteam für diese Reise, Harald Eckert Markus Neumann

Mehr Infos in der Dezember-Ausgabe von „Israelaktuell.de“

Die Spuren Jesu entdecken Soziales Engagement Begegnung mit Holocaust-Überlebenden Gemeinschaft erleben Fun and Action Weitere Informationen zu den Reisen, Fotos und Teilnehmerberichte findet Ihr/finden Sie auf der Veranstalter-Webseite www.israel-connect.de.

Israelreise für Junge Erwachsene Ende August bis Anfang September Einzelheiten werden Anfang November geklärt.

999,- € / HP

(10Tage | incl. Flug)

Mehr Infos in der Dezember-Ausgabe von „Israelaktuell.de“

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lsraelaktuell

Oktober/November 2012

Schir‘el, ein Mädchen aus Jerusalem, erzählt

In Israel hat das neue Jahr schon angefangen Liebe Freunde!

Bei uns hat vor ein paar Wochen die Schule angefangen, aber wir können uns schon über die nächsten Ferien freuen. Und am 17. September 2012 haben wir das neue Jahr gefeiert. Bei uns ging das Jahr 5772 seit der Erschaffung der Welt zu Ende. So werden die Jahre nach dem jüdischen Kalender gerechnet. Ich habe euch wahrscheinlich noch nicht erklärt, dass die Buchstaben des hebräischen Alphabets gleichzeitig Zahlen sind. Der erste

Buchstabe heißt „Alef“ und bedeutet gleichzeitig 1. So heißt die erste Klasse „Kita Alef“, „Kita“ bedeutet Klasse. Also die Jahreszahl wird auch mit hebräischen Buchstaben geschrieben. Am 16. September abends hat das Jahr ‫ – תשע‘‘ג‬5773 angefangen, davor war das Jahr ‫ – תשע‘‘ב‬5772. Alle Feste werden am Vorabend gefeiert. So wie in Deutschland Weihnachten. Der Tag fängt nämlich nach der Bibel am Abend an. Ihr habt schon gemerkt, dass das jüdische Volk einen anderen

Premierminister in der Schule

Kalender hat als ihr. Das scheint für euch kompliziert zu sein, weil ihr in Deutschland aufgewachsen seid. Aber bei uns in Israel ist es normal. Den christlichen Kalender, der etwa mit der Geburt des Herrn Jesus anfängt, benutzt man in Israel zusätzlich. Er wird als „fremdsprachlich“ bezeichnet.

Neujahrsfest

Am Neujahr mag ich am meisten, dass wir immer Apfelschnitzen bekommen, die wir in Honig tauchen. Das schmeckt so gut. Wir backen auch Honigkuchen, damit das Jahr süß wird – einfach ein gutes Jahr. Alle Menschen wünschen sich ein gutes Jahr. Wir essen dann auch Granatäpfel. Die mag ich sehr. Nur muss ich sehr aufpassen, dass ich mich nicht mit dem roten Saft bespritze. Mama sagt immer gleich, dass ich ein altes T-Schirt anziehen soll, aber am Feierabend sind wir natürlich alle ganz schick angezogen.

Zu Beginn eines neuen Schuljahres besucht in Israel der Premierminister immer eine Schulklasse. Zum diesjährigen Schulanfang am 27. August 2012 hat der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu (in der Mitte des Bildes) eine Klasse in Jerusalem besucht. Ein Premierminister entspricht einem Bundeskanzler in Deutschland oder Österreich. Foto: Moshe Milner/GPO/Flash90

Preis-Rätsel Wenn du die Berichte auf dieser Seite aufmerksam gelesen hast, wird es dir nicht schwerfallen, unser Rätsel zu lösen. Zuerst musst du fünf Wörter finden, die auf dieser Seite stehen. Dann müssen die Buchstaben in den markierten Feldern in der Reihenfolge von 1 bis 5 in die Kästchen für das Lösungswort geschrieben werden. 1. Urlaubszeit für Schulkinder

2. Die 1. Klasse: KITA ...

3. Jüdisches Volk

4. Laubhüttenfest

5. Gegenteil von Morgen

Lösungswort 1

2

3

4

5

Wenn du das Lösungswort gefunden hast, kannst du es auf eine Postkarte schreiben und an unsere Zeitungsredaktion schicken. Unter den Einsendern verlosen wir kleine Preise. Hier unsere Anschrift: Christen an der Seite Israels Ehlener Straße 1, 34289 Zierenberg (Deutschland) Und nicht vergessen, auch deinen Namen und deine Adresse deutlich aufzuschreiben. Wir freuen uns auf deine Postkarte!

Gewinner des Preis-Rätsels der vorigen Ausgabe Das Lösungswort des Rätsels in Ausgabe 71 lautet: RABBI Die Gewinner sind: 1. Preis: Elia Link, Hechingen 2. Preis: Julia Egen, Lennestadt 3. Preis: Lynn Hartlich, Chemnitz Wir danken allen kleinen und großen Lesern für ihre Zuschriften!

Kinder und Erwachsene verspeisen zum jüdischen Neujahrsfest gern in Honig getauchte Apfelschnitzen. Foto: Nati Shohat/FLASH90

Israels Herbstfeste Viele von euch wissen schon, dass die großen Feste unseres Volkes meist auf Anweisung Gottes gefeiert werden. Der Allmächtige hat nicht nur befohlen, dass diese Feste gefeiert werden sollen, sondern auch, wie das geschehen soll. Euch in Deutschland und in Österreich mag das seltsam vorkommen, weil es viele Menschen gibt, die nicht an Gott glauben. Aber in Israel ist das anders. Nach dem Ergebnis einer neuen Umfrage glauben bei uns mehr als 80 Prozent an Gott. Das ist ein hohes Ergebnis. Es bedeutet, dass von jeweils 100 Menschen mehr als 80 an Gott gläubig sind. Damit mag es auch zusammenhängen, dass am höchsten Feiertag, dem Jom Kippur, fast alle teilnehmen, sogar diejenigen, die eigentlich nicht „fromm“ sind.

Versöhnungstag

An Jom Kippur, unserem Versöhnungstag, wird fünfundzwanzig Stunden (25 Stunden!) streng gefastet. An diesem Tag könnte man glauben, dass das Leben in unseren Städten und Dörfern gestorben ist. Autos fahren da zum Beispiel nur im äußersten Notfall, Ein Mädchen in Israel beim Pflüund das Fernsehen hat selbstvercken eines Granatapfels. Foto: Nati Shohat/FLASH90 ständlich Pause! Das wissen auch unsere Feinde, die uns schon einAm Anfang jedes jüdischen mal genau an diesem Tag überfalFeiertages wird Wein und Brot ge- len haben. Sie wussten, dass es segnet. Das ist ein besonderes ge- fast unmöglich war, ohne Fernflochtenes Brot, „Chala“ genannt. sehen, Radio und Telefon überAm Neujahr ist es auch süß, sehr haupt unsere Armee zur Verteidilecker. Auf den Fisch, der mit Kopf gegessen werden soll, kann ich verzichten. Dieser Brauch hat auch eine symbolische Bedeutung und soll an den Segen erinnern, der im 5. Buch Mose beschrieben ist: „Und der Herr wird dich zum Kopf machen und nicht zum Schwanz, und du wirst immer aufwärts steigen und nicht heruntersinken, weil du gehorsam bist den Geboten des HERRN, deines Gottes, die ich dir heute gebiete zu halten und zu tun“ (5. Mose 28, 13).

gung zusammenzuholen. Und sie wussten auch, dass sie das kleine Israel an seiner schmalsten Stelle in zwei Stücke zerteilen könnten, noch bevor unsere Soldaten eine echte Chance haben würden. Beinahe wäre es ihnen tatsächlich gelungen, uns zu besiegen, und es wurde der Krieg mit den höchsten Opferzahlen für Israel. Damit wir nicht noch einmal in eine solche Notlage kommen, haben wir ein ganz neues System bekommen, das es erlaubt, auch an Jom Kippur sehr schnell bereit zu sein. Jom Kippur ist der 10. Tag des neuen Jahres. Über das Neujahrsfest, das bei uns Rosch HaSchana genannt wird – auf Deutsch „Haupt des Jahres“ –, hat Schir‘el einen Bericht auf dieser Seite geschrieben.

Laubhüttenfest

Ein weiteres großes Herbstfest, welches uns Kindern besonderen Spaß macht, ist Sukkot, das Laubhüttenfest. Da leben wir sieben Tage lang in Hütten, die wir jedes Jahr um diese Zeit bauen müssen. Das Fest begann diesmal am 1. Oktober und endete am 7. Oktober. Zur Erinnerung an die lange Wüstenwanderung beim Auszug aus Ägypten, wo unser Volk damals bei jedem größeren Halt eine leicht aufzubauende und leicht abzubauende Hütte haben musste, hat der Allmächtige dieses Fest angeordnet. Wir sollen nämlich niemals vergessen, wie Er uns selbst in der Wüste versorgt hat mit allem, was wir brauchten. •

Liebe Grüße aus Israel Eure Schir‘el Redaktion der Sabra-Seite: Krista Gerloff Christfried Battenberg Joachim Kudlek

Der israelische Staatspräsident Schimon Peres (Bildmitte) mit Kindern am 27. September 2012 in seiner Laubhütte, die jedes Jahr auf dem Grundstück der Präsidenten-Residenz in Jerusalem aufgebaut wird. Foto: Yoav Ari Dudkevitch/FLASH90


Wider das Vergessen

Oktober/November 2012

Marsch des Lebens in Polen: 2200 km zu Fuß für Freundschaft und Versöhnung Vom 19. bis 24. August setzten Nachkommen deutscher Wehrmachts-, Polizei- und SS-Mitglieder gemeinsam mit polnischen Nachfahren der Opfer des deutschen Vernichtungskriegs mit einem Versöhnungs- und Gebetsmarsch in Polen ein Zeichen gegen Antisemitismus und für Israel. 270 Gäste aus Deutschland, den USA und Israel liefen gemeinsam mit vielen polnischen Teilnehmern 2 200 km zu Fuß durch Polen. In Auschwitz, Kielce, Treblinka und an vielen anderen Orten fanden Gedenkveranstaltungen mit insgesamt 800 Teilnehmern statt, unter ihnen die Vize-Sprecherin der Knesset, Lia Shemtov, der israelische Botschafter in Polen, Zvi Rav-Ner, sowie viele Vertreter aus Kirchen, Politik und Gesellschaft in Polen. Der Marsch des Lebens fand in den internationalen Medien große Beachtung.

Marsch des Lebens 2012 in Polen.

Angefacht durch den fanatischen Rassenhass der Nazis war Polen während des Zweiten Weltkriegs zu einem Schauplatz unaussprechlichen Leidens geworden – von den ca. sechs Millionen Polen, die damals ermordet wurden, waren drei Millionen Juden. Angefangen mit dem Kniefall Willy Brandts hat es Schritte und Initiativen der Versöhnung gegeben – aber viele Wunden sind bis heute nicht verheilt.

Foto: TOS Dienste/Marsch des Lebens

70 Jahre nach dem Krieg verband der Marsch des Lebens sechs ehemalige Todeslager so miteinander, dass die Route einen symbolischen Davidstern formte. Gedenkgottesdienste fanden in Warschau, Kielce, Auschwitz-Birkenau, Treblinka, Belzec, Majdanek, Chelmno und Sobibor statt, an vielen Orten kam es zu Begegnungen der Versöhnung mit den Nachkommen der Opfer. Über 50 Teilnehmer der deut-

schen Delegation kamen als Nachkommen von Wehrmachts-, Polizei und SS-Mitgliedern, die am Vernichtungskrieg und Holocaust in Polen beteiligt gewesen waren, und baten an den historischen Orten der Verbrechen ihrer Vorfahren um Vergebung. Heinz Reuss/TOS Dienste (www.marschdeslebens.org) Einen ausführlicheren Bericht über diesen Marsch des Lebens finden Sie auf www.israelaktuell.de.

Neues vom Patenschaftsprojekt zur Unterstützung bedürftiger Holocaust-Überlebender

Wohnungen und bereiten das Essen vor. Essen und Trinken wird mit Geldern aus dem Patenschaftsprojekt bezahlt (ca. 2,60 € pro Person und Abend). Die „Warm Homes“ sind sehr beliebt, und es gibt eine lange Warteliste, da es an Leitern mangelt. Darüber hinaus wird den bedürftigen Überlebenden die Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen ermöglicht, insbesondere zu den jüdischen Festen. Viele Bedürftige haben einen hohen Bildungsstand und sind kulturell sehr interessiert. Die Veranstaltungen sind meist karitativ und werden von anderen gemeinnützigen Werken organisiert. Mit Geldern aus dem Patenschaftsprojekt werden der Transport (Busfahrt) und das Abendessen bezahlt. So wird hier durch HHC die materielle Hilfe aus Deutschland und Österreich mit ehrenamtlicher und gemeinnütziger Arbeit in Israel zusammengeführt, zum Segen für die Überlebenden.

Von Karin und Andreas Bartel Während unseres Urlaubes in Israel vom 4. bis 19. September 2012 hatten wir auch viele Begegnungen mit HolocaustÜberlebenden, die mit Geldern aus dem Patenschaftsprojekt von Christen an der Seite Israels und Christen an der Seite Israels – Österreich unterstützt werden, außerdem sehr informative Treffen und gute Gespräche mit dem Leiter und Mitarbeitern der Helping Hand Coalition (HHC), dem Die Holocaust-Überlebenden Ludmilla, Anna und Luisa (von links) mit Briefen von Projektpartner vor Ort. Auf diese Paten (anonym) aus Deutschland. Foto: Andreas Bartel Weise haben wir wieder tiefere Einblicke in die segensreiche Ar- ausgeführt durch viele ehrenamtli- zweimal in der Woche eine warme beit in Israel bekommen. che Mitarbeiter, messianische Ge- Mahlzeit, überbracht durch Mitgliemeinden und andere Partner. Die Art der einer messianischen Gemeinde Es ist beeindruckend zu erleben, der Hilfe richtet sich nach den Be- vor Ort. Das Essen wird in einer mit welcher Hingabe sich die weni- dürfnissen der Empfänger und dem Großküche gekocht und mit Spengen Mitarbeiter von HHC im Zent- Grad ihrer Mobilität. Es ist HHC ein dengeldern aus dem Patenschaftsprorum eines ganz Israel überspannen- großes Anliegen, den Bedürftigen im jekt bezahlt. Auf diese Weise wird den Netzwerkes für die Bedürfnisse Zusammenhang mit der materiellen die finanzielle Hilfe aus Deutschland der verarmten Überlebenden einset- Hilfe auch Begegnungen zu ermög- und Österreich durch den persönlizen. In Zusammenarbeit mit den fünf lichen und so Höhepunkte in den oft chen Einsatz der Glaubensgeschwisgrößten Interessenverbänden von so beschwerlichen und eintönigen ter in Israel mit der Liebe Jesu zu den Bedürftigen getragen, und durch Holocaust-Überlebenden in Israel Alltag zu bringen. Gottes wunderbare Führung kann und den Sozialbehörden werden die der Segen noch vermehrt werden! besonders bedürftigen Überlebenden Persönlicher Einsatz So bekommen Holocaust-ÜberleHolocaust-Überlebende, die noch ermittelt. Diesen Menschen wird dann ganz gezielt mit Mitteln aus bende in Nazareth, die ihre Wohnun- in der Lage sind, das Haus zu verlasdem Patenschaftsprojekt geholfen, gen nicht mehr verlassen können, sen, erhalten Lebensmittelgutscheine, mit denen sie in ausgesuchten Geschäften einkaufen können. Bei Bedarf werden sie dabei auch begleitet. Die Bedürftigen haben auf diese Weise wichtige soziale Kontakte, und die Helfer bekommen Einblicke in deren Lebensumstände.

Weitere Paten gesucht

Kurz vor dem jüdischen Neujahrsfest Rosch HaSchana besuchten wir solch eine Veranstaltung in Nazareth. Wir trafen auch mit dem Bürgermeister und mit Leitern von „Warm Homes“ in der Stadt Or Akiva zusammen und besuchten anschließend eine Gruppe in einer Wohnung. (Übrigens sucht Or Akiva eine deutsche Partnerstadt!) Außerdem machten wir einige Hausbesuche bei Überlebenden in Netanja und überbrachten

lsraelaktuell

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Zusammenarbeit Der Marsch des Lebens im August 2012 in Polen war der Auftakt einer auf ca. drei Jahre angesetzten Zusammenarbeit zwischen Polen, Israel und Deutschland in Bezug auf das Gedenken an den Holocaust in den Jahren 1942 bis 1945. 70 Jahre später besteht noch die Möglichkeit, Überlebende der Gräueltaten in das Gedenken und das Bemühen um Versöhnung mit einzubeziehen. Und es besteht die Möglichkeit, Überlebenden des Holocaust, also den Opfern von damals, heute noch auf praktische und konkrete Weise Gutes zu tun. Zielpunkt dieser Zusammenarbeit ist der Mai 2015 – der 70. Gedenktag des Endes des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust. Auch in Deutschland sind weitere Marsch des Lebens- und andere Gedenkveranstaltungen in Vorbereitung. Wir möchten unserem Freundeskreis Mut machen, a) sich zu erkundigen, wo es externe Veranstalter und Veranstaltungen gibt, die aktiv sind, um diese zu unterstützen, und b) wo es passend und möglich erscheint, Eigeninitiative in diese Richtung zu ergreifen. Weitere Informationen folgen in den kommenden Ausgaben dieser Zeitung.

Harald Eckert

Informationsabend Am 16. November 2012 findet für Unterstützer und interessierte Leser ein Informationsabend in 38539 Müden/Aller statt. Näheres ist unter der Tel.-Nr. (0 53 73) 28 40 zu erfahren oder über Bartel@israelaktuell.de

ihnen Briefe von Paten (anonym) aus Deutschland. Zuletzt nahmen wir noch an einer Veranstaltung im Kongresszentrum in Haifa teil (mit viel Lobpreis und Tanz) mit ca. 1 500 messianischen russischsprachigen Juden, zu der auch ca. 500 HolocaustÜberlebende durch die Initiative von HHC gekommen waren. Einzelheiten und Fotos werden wir in dem in Kürze erscheinenden Patenrundbrief veröffentlichen sowie auf der Website www.troestetmeinvolk.de. Aus unserer Sicht hat Gott die Wege in Israel wunderbar geebnet, sodass ER die Spenden aus Deutschland und Österreich durch den Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer in Israel auf sehr liebevolle Weise zu den Bedürftigen bringt. Da es noch lange Wartelisten von bedürftigen Holocaust-Überlebenden gibt, wäre es eine große Freude und ein Segen, wenn die Anzahl der Paten, die regelmäßig monatlich für dieses Projekt spenden, weiter zunehmen würde. Weitere Informationen dazu auf Seite 8 dieser Zeitung.

„Warm Homes“

Beisammensein bei einem „Warm Home“-Treffen.

Foto: Andreas Bartel

Eine weitere Form der Unterstützung sind die sogenannten „Warm Homes“. Hier treffen sich wöchentlich bis zu 15 Holocaust-Überlebende in einer Privatwohnung zum gemeinsamen Essen und Unterhalten. Die meist weiblichen Leiter sind selbst Überlebende. Sie öffnen ihre

Abend mit Holocaust-Überlebenden in Nazareth mit Tanz.

Foto: Andreas Bartel


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lsraelaktuell Wider das Vergessen

Oktober/November 2012

Gedenkveranstaltung in Volkmarsen: 70. Jahrestag der dritten Deportation aus Hessen Am Sonntag, dem 9. September 2012, fand in Volkmarsen in Nordhessen eine außerordentlich gut besuchte Gedenkveranstaltung aus Anlass des 70. Jahrestages der dritten und letzten großen Deportation von Juden aus dem Regierungsbezirk Kassel statt. Am 7. September 1942 ging ein Transport mit 753 Juden ins Konzentrationslager Theresienstadt. Nur eine kleine Anzahl von ihnen überlebte. Eingeladen hatten die Vereine Rückblende gegen das Vergessen e.V. und Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. aus Volkmarsen. Ansprachen wurden von Regierungspräsident Dr. Walter Lübke, von Landrat Dr. Reinhard Kubat und von Bürgermeister Hartmut Linnekugel

Ghettos, vorgetragen von Thomas Korte vom Hessischen Rundfunk, und eine musikalische Umrahmung mit Liedern aus der Kinderoper Brundibar, die in Theresienstadt 55mal aufgeführt wurde, rundeten die Gedenkveranstaltung ab.

Buchvorstellung

gehalten. Ein Bericht über das Ghetto Theresienstadt und die Deportation von Ernst Klein, Vorsitzender beider Vereine, eine Lesung aus Texten von Otto Bernstein, einem in Volkmarsen aufgewachsenen Überlebenden des

Konferenz in Oświęcim

Der englische Bibellehrer David Pawson mit seiner polnischen Übersetzerin. Foto: Martin Lehmann

Vom 16. bis zum 19. August 2012 fand in Oświęcim in Polen die 15. Konferenz „Vom Holocaust zur lebendigen Hoffnung“ statt, an der auch in diesem Jahr wieder eine größere Gruppe aus Deutschland teilnahm. Neben der Besichtigung der Konzentrationslager Auschwitz und Birkenau gehörten wieder hervorragende Vorträge internationaler Sprecher zum Programm der Konferenz. Unmittelbar anschließend startete der Marsch des Lebens (Bericht Seite 11).

Im Anschluss wurde das Buch von Ernst Klein „Verschwundene Nachbarn – Verdrängte Geschichte“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Buch ist eine Dokumentation über das von Ernst Klein und seinem Verein in Volkmarsen aufgebaute Museum über die Geschichte der jüdischen Bevölkerung Nordhessens und beinhaltet eine Fülle von Dokumenten über das Schicksal der jüdischen Mitbürger. Martin Lehmann

Bei der Buchvorstellung: 2. von rechts: Ernst Klein, 3. von rechts: Brigitte Klein. Die anderen Personen sind, bis auf die Frau links im Vordergrund, Vorstandsmitglieder von Rückblende gegen das Vergessen e.V. Foto: Martin Lehmann

Weitere Informationen unter www.rueckblende-volkmarsen.de und unter www.gegen-vergessen.de.

Gedenken zum 70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz – Zweiter Teil Anlässlich des 70. Jahrestages der Wannsee-Konferenz fanden im Januar 2012 in Jerusalem und Berlin Buß-, Gedenk- und Gebetsveranstaltungen statt. In Jerusalem veranstaltete die Internationale Christliche Botschaft in Zusammenarbeit mit Yad Vashem und der Helping Hand Coalition eine Gedenkveranstaltung, die mit den Berliner Veranstaltungen geistlich und praktisch verknüpft war. Neben einer Gedenkveranstaltung im Berliner Französischen Dom (veranstaltet von der Initiative 27. Januar in Kooperation mit Gemeinsam für Berlin) und einer Benefizveranstaltung für Holocaust-Überlebende (veranstaltet von der Initiative 27. Januar in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde zu Berlin) luden Christen an der Seite Israels in Zusammenarbeit mit Berliner Gemeinden und Netzwerken sowie Leitern aus ganz Deutschland und Israel zu einer Buß-, Gedenk- und Gebetskonferenz ein (Israelaktuell berichtete). Vom 20. bis 24. August 2012 kam es zu einem zweiten Teil dieser Versöhnung und des Gedenkens: Während im Januar 2012 keine Vertreter aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion an den Gedenkfeiern teilnehmen konnten, war dies jetzt

durch eine bisher einmalige Kooperation der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF), der Stiftung Erinnern, Verantwortung, Zukunft (EVZ) und des Ebenezer Hilfsfonds Deutschland möglich. Zehn Vertreter der Vereinigungen der Holocaust-Überlebenden aus Moskau, St. Petersburg, Kiew, Odessa, Minsk, Kishinew sowie je zwei aus Israel und Deutschland wurden nach Berlin eingeladen. In einer bewegenden Zeremonie in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der WannseeKonferenz saßen sie im selben Raum, in dem sich am 20. Januar 1942 für ca. zwei Stunden 15 hochrangige Vertreter des Nazi-Regimes trafen, um die Weichen für die geplante Ermordung von 11 Millionen europäischen Juden zu stellen.

Herzliche Atmosphäre

Ein persönlicher Höhepunkt war der Abend im Garten der Vorstandsvorsitzenden der ASF, Elisabeth Raiser, die sich bei wunderschönem Wetter für jeden Gast Zeit nahm und mit selbst bereitetem Abendessen und Kuchen eine herzliche Atmosphäre der Gastfreundschaft und Versöhnung schuf. Der Abend klang mit gemeinsam gesungenen russischen und deutschen Volksliedern aus. Hinrich Kaasmann

Prof. Boris Zabarkow aus Kiew (rechts) übergab seine Bücher mit ukrainischen Zeitzeugenaussagen an den Leiter der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Dr. Norbert Kampe (links), und bat danach um eine Schweigeminute. Anwesende Deutsche beugten sich vor den Überlebenden und Elke Kaasmann spielte auf der Flöte die Hatikva. „Hitler ist tot – aber wir leben und haben einen eigenen Staat!“, sagte tief bewegt Ruvin Shvartsman aus Odessa. Er war, wie alle zehn Überlebenden, in den 90er Jahren auf Einladung Gustav Schellers, des Gründers von Ebenezer, mit dem Schiff von Odessa aus nach Haifa gereist und hat eine intensive Beziehung zu Israel.

70. Jahrestage von Holocaust-Ereignissen Oktober/November1942 – Oktober/November 2012 1. Oktober 1942: Deportation von 1299 Juden aus Wien nach Theresienstadt. 8./9. Oktober 1942: Deportation von 1323 Juden aus Wien nach Theresienstadt. 15.–16. Oktober 1942: Massenerschießung in Brest/Weißrussland mit ca. 19 000 jüdischen Opfern (genaue Zahl liegt nicht vor). 19. Oktober 1942: Deportation von 959 Juden aus Berlin nach Riga. 26. Oktober 1942: Deportation von 798 Juden aus Berlin nach Riga. 29. Oktober–1. November 1942: Massenerschießung in Pinsk/Weißrussland mit ca. 26 000 jüdischen Opfern (genaue Zahl liegt nicht vor). 4. November 1942: Deportation von 100 Juden aus Berlin nach Theresienstadt. 18. November 1942: Deportation von 73 Juden aus Magdeburg nach Theresienstadt. 29. November1942: Deportation von 998 Juden aus Berlin nach Auschwitz. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie dient neben der Erstinformation auch zur Anregung, in der eigenen Stadt oder Region nach Holocaust-Ereignissen zu forschen und eine Gedenkveranstaltung oder einen Marsch des Lebens durchzuführen.

Ein starkes Zeichen: Gruppenfoto der Überlebenden vor den Porträts der NS-Täter im Haus der Wannsee-Konferenz. „Es ist wichtig, die Gesichter der Henker zu kennen. Hier an diesem Ort können wir ihnen in die Augen schauen. Wir sehen, dass sie Intellektuelle waren, die den Baum des Bösen mit vollem Bewusstsein und klarem Verstand gepflanzt, mit Kopf und Herz geplant haben“, erklärte der Holocaust-Überlebende Alexej Heistver. Fotos zu diesem Bericht: Hinrich Kaasmann/Ebenezer Hilfsfonds Deutschland


Wider das Vergessen

lsraelaktuell

Oktober/November 2012

Von Pfarrer Willem J. J. Glashouwer Im Juli war ich im ehemaligen KZ Mauthausen. Ein Granitsteinbruch in unmittelbarer Nähe. Einer der bekanntesten Gefangenen war der spätere Nazijäger Simon Wiesenthal, der als einer der wenigen auch dieses Lager überlebt hat. Zunächst aber mal aus Wikipedia etwas Allgemeininformation. Das KZ Mauthausen wurde im August 1938 fünf Monate nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland gegründet. Vorgesehen war die Realisierung eines Männerlagers auf österreichischem Boden, um somit für den geplanten Krieg einen Gefängnisbestand zu besitzen. Es hatte schließlich etwa 49 Nebenlager in der Umgebung. Man hatte sich wegen des Granitvorkommens eigens für das Gebiet um Mauthausen entschieden, so dass die Häftlinge zur Gewinnung von Baumaterialien eingesetzt werden konnten. Man nannte den Steinbruch auch den „Wiener Graben“.

DER STEINBRUCH Eindrücke von einem Besuch im ehemaligen KZ Mauthausen

Eingangsbereich des ehemaligen KZ Mauthausen.

Foto: Ruud van Neijhof

Babylon

„Abgrund der Hölle“

Ein Häftling, der Auschwitz überlebt hatte und nach Mauthausen verlegt wurde, nannte dieses Lager den „Abgrund der Hölle“, schlimmer noch als Auschwitz wegen der unbeschreiblichen sadistischen Grausamkeiten. Wie in den meisten KZs der Nazis waren die Aufenthalts- und Arbeitsverhältnisse für die meisten – namentlich politischen – Häftlinge sehr schlecht. Weiter waren Misshandlung, Strafe, Krankheit und Hunger an der Tagesordnung. Häftlinge wurden erschlagen, gehängt oder erschossen. Es gab eine Treppe mit 186 Stufen, die ins Granitgestein hinunterführte, wo mancher sein Leben gelassen hatte. Kranke Häftlinge ließ man erfrieren, verhungern oder sie wurden getötet mit Phenolspritzen oder Giftgas. Mauthausen hatte in einem Kellerraum eine Gaskammer, unweit vom Lagerbordell. Im gleichen Trakt befanden sich zwei Verbrennungsöfen – Krematorien – der Firma Topf und Söhne. Darin wurden die ermordeten Häftlinge verbrannt. Bevor die Leiber der Häftlinge verbrannt wurden, kamen sie auf den Untersuchungstisch neben den Gaskammern und den Öfen, wo ein Arzt kostbare Prothesen wie Goldzähne entfernte.

Auf dem Weg zum Steinbruch hatte der Wärter einem Gefangenen den Rücken mit dem Spaten zerschunden. Trotzdem überlebt. Häftlinge, die sich an der spärlichen Lebensmittelration vergriffen hatten, schafften es am Ende nicht. Wer aber von dem kleinen, unzureichenden Bisschen manchmal auch noch hergab, um andere vor dem Zusammenbruch zu bewahren, der hat es schon geschafft. Dann dieses Kruzifix. An einen Baum genagelt, wie es in katholischen Gegenden Deutschlands üblich war. Floris nahm eines Morgens – in der Kolonne marschierend auf dem Weg zum Steinbruch – seine gestreifte Häftlingsmütze ab. Aus Respekt. Innerhalb einiger Tage tat es die ganze Gruppe: Kommunisten, Atheisten, Reformierte. Alle. Niemals haben die Wärter etwas dazu gesagt ...

Innenbereich des ehemaligen KZ Mauthausen.

In Mauthausen waren aufgrund ihrer politischen oder religiösen Ansichten, wegen ihrer sexuellen Art, ihrer kriminellen Vergangenheit oder als Kriegsgefangene 197 464 Häftlinge inhaftiert. Mehr als 95 000 Menschen wurden dort ermordet. Die Gefangenen mussten die 40 Kilo schweren Steine, die sie selber im Steinbruch gehauen hatten, auf dem Rücken die 186 rohen, unebenen Stufen ins Lager hochschleppen, während sie selber nur noch etwa 40 Kilo wogen. Manchmal warteten oben SS-Wärter, bis alle Stufen voller Menschen waren, und haben sie dann wie Dominosteine hinuntergetreten, wobei viele umkamen und durch die schweren Felsblöcke zerschmettert wurden. Oder aber man warf sie über den Rand der sogenannten „Fallschirmspringerwand“ in den Abgrund. Die Inschrift am Fuß der „Fallschirmspringerwand“ lautet: „Diese steile Wand im Steinbruch wurden viele hunderte Häftlinge hinuntergeworfen. Sie zerschellten am Fuße

Die Stufen zum Steinbruch in Mauthausen.

Foto: Ruud van Neijhof

Foto: Ruud van Neijhof

der Wand oder ertranken in den tiefen Wassertümpeln. Oft stürzten sich auch Häftlinge, die die Qualen nicht mehr aushalten konnten, diese Wand hinunter. Die SS nannte diese Todgeweihten mit grausigem Scherz ‚Fallschirmspringer‘. Die erste Gruppe holländischer Juden, die im Sommer 1942 nach Mauthausen kam, wurde von der SS diese Wand hinuntergeschleudert.“ Simon Wiesenthal berichtet: „Juden in Mauthausen wurden selten erschossen. Für sie war der ‚Wiener Graben‘ bestimmt. An einem einzigen Tag, am 31. März 1943, wurden vor den Augen Heinrich Himmlers 1 000 holländische Juden aus einer Höhe von über 50 Metern hinuntergeworfen ..!“

„Nacht und Nebel“

Floris Bakels, niederländischer Autor u. a. des Buches „Nacht und Nebel“, worin er seine Tagebuchnotizen – geschrieben und versteckt in all diesen Lagern – veröffentlicht hat, überlebte acht Gefängnisse und KZs. Irgendwann habe ich mit ihm und einem Kamerateam all diese Lager besucht. Es war ein Erlebnis, das ich niemals vergessen werde. Zwei Sachen sind mir ganz besonders im Gedächtnis geblieben. Der Appell und der Steinbruch. Stundenlanger Appell, in versengender Hitze oder in Eiseskälte. Das Brüllen und Schreien der Wärter. Die öffentlichen Folterungen und Hinrichtungen. Inmitten der Hölle. Dann auf einmal, zwischen den Steinen, dieses kleine Pflänzchen, Unkraut, mit einem winzigen Blümlein. Auf einmal die Erfahrung von der Größe der Schöpfung und des Schöpfers. Alles verwischte sich. Was übrig blieb, war tiefer Friede. Wolkenhimmel. Den konnte einem keiner nehmen. Als er weggeführt wurde in eine finstere Nacht – da war auf einmal diese Fülle von Licht über dem Kirchturm seines Heimatortes und die feste Zuversicht: du wirst überleben. Religiös war er nicht erzogen worden. Auch in jenem Moment fehlte ihm jegliche Religiosität. Auf einmal aber ... das!

Es geht darum, dass wir erkennen, wohin unser Weg führt. Des Knotens Lösung dieser Weltgeschichtsphase steht bevor. Wir nähern uns in zunehmendem Maße dem Moment, wo das letzte Weltreich zur Entfaltung kommt. Es wird alles in sich vereinen. Ein allerletzter Versuch von seiten der finsteren Mächte, um noch ein einziges Mal – jetzt aber weltweit – ein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit im Namen des Menschen zu verwirklichen. Babylon in Hochform. Wo in der Geschichte das ägyptische, assyrische, babylonische, medo-persische, griechische (unter seinen vier Generälen aufgeteilt), römische Reich und die post-römischen Reiche sich aneinanderreihten, so erscheinen sie am Ende wieder alle zugleich auf der Weltbühne. Mit allen Wesenszügen und Merkmalen, die sie innehatten. Da wäre beispielsweise ein absoluter Diktator an der Spitze: das goldene Haupt Babylon. Eiserne Gesetze der „Meder und Perser“. Griechischer Humanismus, Demokratie, Wissenschaft und Technik, Kunst und Architektur, (Olympische) Spiele und Sport, Homophilie. Unschlagbare „römische“ Militärmacht. Obwohl all diese Reiche sich aus charakteristischer Sicht voneinander unterscheiden, so zeigt die Bibel uns, dass sie alle die Juden hassten. Das ist ein gemeinschaftlicher Faktor. Das babylonische Reich unter der Leitung von Nebukadnezar hat Jerusalem und den Tempel zerstört und die Juden in Gefangenschaft weggeführt. Das medo-persische Reich hat Gesetze erlassen, denen zufolge alle Juden vernichtet würden. Nur durch

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Einschreiten der Esther wurde dies verhindert. Das griechische Reich wollte zwangsweise Israel und den Juden den griechischen Hellenismus/Humanismus auferlegen, unter Androhung der Todesstrafe. Das römische Reich hat wiederum Jerusalem und den Tempel zerstört und das jüdische Volk weltweit in Gefangenschaft geführt.

Bild Daniels

Das ganze Bild Daniels steht auf seinen Füßen, wenn es schließlich der Stein an den Füßen trifft und das ganze Bild zermalmt. Es ist ein Riese auf tönernen Füßen. Das Haupt aus Gold, die Brust und Arme aus Silber, der Bauch und die Lenden aus Bronze, die Schenkel aus Eisen, die Füße teils aus Eisen und teils aus Ton. Daniel sagt: „Du schautest, bis ein Stein losbrach, und zwar nicht durch Hände, und das Bild an seinen Füßen aus Eisen und Ton traf und sie zermalmte. Da wurden zugleich das Eisen, der Ton, die Bronze, das Silber und das Gold zermalmt, und sie wurden wie Spreu auf den Sommertennen; und der Wind führte sie fort, und es war keinerlei Spur mehr von ihnen zu finden. Und der Stein, der das Bild zerschlagen hatte, wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde.“ (Daniel 2, 34–35)

Im ehemaligen KZ Mauthausen gibt es mehr als 20 Denkmäler, das jüdische (Bild) ist eines davon. Foto: Ruud van Neijhof

Das Reich kommt

Auf einmal kam mir der Gedanke: Irgendwann wird ein Felsblock, nicht durch Menschenhände, der allerletzten weltweiten Dämonie ein Ende bereiten. Sie endgültig zu Staub zermalmen und zerschlagen, so dass sie wie Spreu auf den Sommertennen vom Wind fortgeführt wird und keinerlei Spur mehr davon zu finden ist. Und der Stein, der Felsblock, wird zu einem großen Berg werden und die ganze Erde erfüllen. Die Vorboten werden sichtbar: Israel kehrt zurück ins Gelobte Land. Das Land, das Volk und die Stadt Jerusalem werden wiederhergestellt. Das Reich kommt und der König dieses Reiches wird kommen, um alles auf ewig neu zu machen. (Übersetzung: Heinz Volkert)

Krematorium im ehemaligen KZ Mauthausen.

Foto: Ruud van Neijhof


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lsraelaktuell Deutschland –

Israel

Oktober/November 2012

40. Jahrestag des Olympia-Attentats Von Jörg Gehrke

Beschneidung: Israels Innenminister appelliert an Merkel Israels Innenminister Eli Jischai hat Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu aufgefordert, sich gegen eine „Kriminalisierung der Beschneidung“ in Deutschland auszusprechen. „Als stellvertretender Premierminister, Innenminister und Führer der größten religiösen Partei, aber vor allem als Jude, wende ich mich an Sie mit der Bitte, zu verhindern, dass sich dieses Phänomen weiter ausbreitet“, schrieb Jischai in einem Brief an Merkel. Die Beschneidung sei eines der wichtigsten Gebote für das jüdische Volk. „Selbst in Zeiten der Sklaverei und des Exils sorgten die Juden dafür, dass sie dieses Gebot erfüllen konnten“, so der israelische Innenminister. Juden in Deutschland sollten sich nicht zwischen der Einhaltung nationaler und göttlicher Gebote entscheiden müssen. Mit seinem Brief reagierte Jischai auf die Anzeige eines hessischen Arztes gegen den im bayerischen Hof ansässigen Rabbiner David Goldberg, der eine Beschneidung vorgenommen hatte. Gegenüber der Tageszeitung „Jerusalem Post“ sagte Goldberg am 22. August 2012, die Anzeige gegen ihn sei antisemitisch. Er habe in den vergangenen 40 Jahren mehr als 4 000 Beschneidungen vorgenommen und dabei nie Probleme gehabt. Er kündigte an, weiterhin Beschneidungen vorzunehmen. Nach eigenen Angaben hatte er von der Strafanzeige durch die Presse erfahren. Er gehe davon aus, dass der Arzt Sebastian Guevara Kamm aus Gießen direkt nach Anzeigenerstattung die Medien informiert habe. (Israelnetz)

Israelis leben gesünder als Deutsche Was die Gesundheit seiner Bürger angeht, liegt Israel auf Rang 6 einer neuen Statistik der Finanznachrichtenagentur „Bloomberg“. Deutschland erreichte den 10. Platz. Für die Studie wurden 145 Nationen nach Kriterien wie Kindersterblichkeit, Lebenserwartung oder Anzahl der Raucher untersucht. Das gesündeste Land ist demnach Singapur auf Platz 1, gefolgt von Italien und Australien auf Position 2 und 3. Nach der Schweiz und Japan folgt dann Israel auf Halten sich fit: Israelische Biker bei Platz 6, vor Spanien, den Nieder- Latrun. Foto: Yonatan Sindel/Flash90 landen und Schweden. Deutschland hat mit Platz 10 eine bessere Wertung erreicht als Frankreich (13), Norwegen (18) oder die USA (33). Auf dem letzten Platz liegt der afrikanische Staat Swasiland. Nach Regionen sortiert liegt Israel auf Platz 1 im Nahen Osten, gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten (2) und Kuwait (3). (Israelnetz)

60 Jahre Luxemburger Abkommen Am 10. September 1952 schloss die Bundesrepublik Deutschland mit Israel und der Jewish Claims Conference (JCC) das Luxemburger Abkommen. Damit hatte sich erstmals in der Geschichte ein besiegtes Land dazu verpflichtet, Einzelpersonen eine Entschädigung zu zahlen. Die Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“ hat mit dem US-Unterhändler und Verhandlungsführer der JCC, Stuart Eizenstat, über die historische Vereinbarung und ihre heutigen Auswirkungen gesprochen. Laut Eizenstat schützt das Abkommen bis heute viele HolocaustÜberlebende vor der Armut. Allerdings sei nicht nur die materielle Entschädigung maßgebend. Es sei unmöglich, „das Leiden zu quantifizieren, geschweige denn, voll zu entschädigen“, so Eizenstat. „Menschenleben sind nicht aufzuwiegen. Bedeutsam für die Opfer ist deshalb vor allem auch die Geste der Anerkennung – das Bewusstsein, dass jemand die schrecklichen Umstände, die sie durchlebt und durchlitten haben, ernst nimmt. Mit zunehmendem Alter und der damit einhergehenden Gebrechlichkeit wird das Geld wichtiger, um den Überlebenden einen erträglichen Lebensabend zu sichern.“ Als besonderen Verhandlungserfolg in jüngster Zeit betrachtet Eizenstat „die Angleichung der monatlichen Renten für die Menschen in west- und osteuropäischen Ländern, die häusliche Betreuung und die Entschädigung von 81 000 sogenannten Fluchtopfern aus der früheren Sowjetunion“.

Hintergrund

Das Luxemburger Abkommen wurde am 10. September 1952 vom damaligen Bundeskanzler und Außenminister Konrad Adenauer, Israels Außenminister Mosche Scharett und Nahum Goldmann, dem Gründer und langjährigen Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, im neutralen Luxemburg unterzeichnet. Die Bundesrepublik hatte sich darin zu einer umfassenden Entschädigung an Israel und die JCC verpflichtet, in Anerkennung der, laut Adenauer, „im deutschen Namen“ begangenen Verbrechen an den Juden. Das Wiedergutmachungsabkommen wurde gegen den mehrheitlichen Willen der deutschen Bevölkerung beschlossen. Auch in Israel gab es kritische Stimmen. Viele Juden lehnten Kontakt mit dem „Land der Mörder“ ab. Einige sprachen von „Blutgeld“ aus den Händen des Feindes. (Israelnetz)

Am 5. September 2012 fand auf dem Militärflughafen in Fürstenfeldbruck eine Gedenkveranstaltung für die Opfer, deren Angehörige und die Überlebenden des Attentats auf die israelische Olympiamannschaft 1972 statt.

N

ach einem gemeinsamen Gottesdienst des Katholischen und des Evangelisch-Lutherischen Dekanats sowie der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern gab es Ansprachen hochrangiger Repräsentanten aus Israel und Deutschland, unter ihnen auch der stellvertretende israelische Ministerpräsident Silvan Shalom und Bundesinnenminister Dr. HansPeter Friedrich. Zum Abschluss gab es für die Gäste einen Staatsempfang des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer und die Möglichkeit, die Ausstellung zum Olympia-Attentat im alten Tower zu besichtigen. Bereits vor der Gedenkveranstaltung auf dem Fürstenfeldbrucker Fliegerhorst, zu dem auch die Bevölkerung eingeladen worden war, waren die israelischen und deutschen Delegationen zum Gedenken im früheren Olympischen Dorf beim Gebäude Connollystraße 31, in dem die Ermordung und Geiselnahme israelischer Athleten begonnen hatte, zusammengekommen. Eine Vielzahl deutscher und internationaler Medien berichtete zum Jahrestag des Olympia-Attentats von den Ereignissen von 1972 und von den Gedenkveranstaltungen in der Gegenwart, der Bayerische Rundfunk übertrug live aus Fürstenfeldbruck. Die in Berichten und Interviews neuerlich aufgeworfenen Fragen der Aufarbeitung der Ereignisse vor 40 Jahren spielten auch bei einigen Reden zur Gedenkveranstaltung eine besondere Rolle.

Kerzen für elf Mitglieder der israelischen Olympiamannschaft und einen deutschen Polizisten am 40. Jahrestag des Olympia-Attentats in Fürstenfeldbruck. Foto: Initiative 27. Januar

Ankie Spitzer, die Witwe des ermordeten israelischen Fechttrainers Andre Spitzer, forderte als Vertreterin der Angehörigen der Opfer und der Überlebenden des Olympia-Attentats eine Offenlegung aller Dokumente hierzu – was trotz langjähriger Forderungen noch nicht der Fall ist. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann, wies auf eklatante Mängel beim Einsatz der deutschen Sicherheitskräfte hin und kritisierte zudem das Internationale Olympische Komitee für die Fortsetzung der Olympischen Spiele 1972 und auch dafür, dass es trotz entsprechender Bitten keine Gedenkminute für die ermordeten Mitglieder der israelischen Olympia-Mannschaft bei der Eröffnung der Sommerspiele 2012 in London gegeben hat. Der Münchner Oberbürgermeis-

Gedenktafel beim Gebäude Connollystraße 31 im früheren Olympischen Dorf in München. Foto: Initiative 27. Januar

Mahnmal für die Opfer des Olympia-Attentats beim Olympiapark in München. Foto: Initiative 27. Januar

Gedenkveranstaltung in Fürstenfeldbruck auf dem Flughafenfeld beim alten Tower. Foto: Initiative 27. Januar

ter Christian Ude reagierte direkt hierauf, indem er die Fehler, die gemacht worden waren, bedauerte, aber auch betonte, dass die Schuld bei den palästinensischen Terroristen liegt. Er nahm zudem den 1996 verstorbenen Präsidenten des Organisationskomitees der Olympischen Spiele in München, Willi Daume, gegen Kritik in Schutz. Als direkter Zeitzeuge sprach dann auch der damalige Bürgermeister des Olympischen Dorfes, Dr. h.  c. Walther Tröger. Einen besonderen Ausdruck bekam dann das gemeinsame Gedenken in Fürstenfeldbruck durch den Auftritt der beiden Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees Deutschlands und Israels. Neben der Kontroverse zur Beurteilung der Ereignisse und Handlungen 1972 gab es bei der Gedenkveranstaltung Einvernehmen in der Forderung der Aufarbeitung des Attentats. Ministerpräsident Horst Seehofer kündigte zudem die Einrichtung einer Gedenkstätte für die Opfer des Olympia-Attentats an. Kurz nach dem Jahrestag reiste er, auch in seiner Funktion als Bundesratspräsident, nach Israel, wo er zusätzlich zu Treffen mit israelischen Spitzenpolitikern und dem Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem auch an einer weiteren Gedenkveranstaltung zum OlympiaAttentat teilnahm (siehe den Bericht auf Seite 15). Jörg Gehrke ist Leiter der Hauptstadtarbeit und Bundeskoordinator der Initiative 27. Januar

Kommentar 40 Jahre nach dem Attentat auf die israelische Olympiamannschaft sollen weitere Dokumente zur Aufarbeitung freigegeben und eine Gedenkstätte eingerichtet werden. Erstmals fand auch eine große Gedenkveranstaltung mit mehreren hundert Gästen statt, an der in besonderer Weise auch die regionale Verwaltung und die Bevölkerung von Stadt und Landkreis Fürstenfeldbruck beteiligt waren. Das gemeinsame Gedenken und die Begegnungen von Deutschen und Israelis, von Juden und Christen zum Jahrestag des Olympia-Attentats waren von einer tiefen Verständigung in der Trauer, im Gedenken und im Anliegen der Aufarbeitung geprägt. Allerdings ist es erst nach vier

Jahrzehnten dazu gekommen und es bestehen noch viele Fragen und grundlegender Aufklärungsbedarf, insbesondere auch für die Angehörigen der Opfer und die Überlebenden des Attentats. Die Einschätzung der damaligen Handlungen der deutschen – und mit Bezug auf die Fortsetzung der Olympischen Spiele 1972 auch internationalen – Verantwortlichen ist so umstritten, dass es in Fürstenfeldbruck auch einige für eine Gedenkveranstaltung ungewöhnlich heftige und teilweise kontroverse Worte gab. Wie 1972 so stellt sich auch in der Gegenwart in Deutschland und weltweit die Frage der Empathie und der Solidarität mit Juden und mit dem Staat Israel, der Haltung gegenüber

Personen, Organisationen und Regimen, die Juden und den Staat Israel ablehnen, und des Vorgehens gegen Gewalt und Terror. Die Hisbollah gilt in Deutschland und in der EU nicht als Terrororganisation. Der iranische Präsident hetzt in der UNO gegen „unzivilisierte Zionisten“. Israelische Sportler werden von manchen Wettkampfgegnern diskriminiert, indem diese ankündigen, nicht gegen sie antreten zu wollen. Das Internationale Olympische Komitee hatte trotz zahlreicher Bitten und Aufforderungen, auch von deutscher Seite, eine Gedenkminute für die Opfer des Olympia-Attentats bei der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 2012 abgelehnt. Jörg Gehrke


Deutschland – Israel

Oktober/November 2012

Seehofer in Israel zur Rettungsaktion beim Olympia-Attentat 1972: „Fataler Fehlschlag“ Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat sich am 12. September 2012 in Jerusalem mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu getroffen. Im Gespräch ging es vor allem um das iranische Atomprogramm. Zudem nahm der deutsche Politiker an einer Gedenkfeier für Opfer des Münchner Olympia-Anschlags 1972 teil und räumte Fehler während der damaligen Rettungsaktion ein. „Wir stehen vor großen Herausforderungen. Als Premierminister von Israel ist es meine Pflicht, das lebendige Interesse des Staates Israel hochzuhalten, seine Sicherheit und seine Zukunft sicherzustellen“, sagte Netanjahu laut einer Mitteilung seines Büros zu Beginn des Treffens mit Seehofer. Aktuell sei das wichtigste Interesse, den „Iran von weiteren klaren Schritten bei der Erlangung von nuklearen Waffen abzuhalten“. Der Iran sei ein

Land, „das zu unserer Zerstörung aufruft und beabsichtigt, dieses Ziel zu erreichen“. Seehofer, der sich zu seiner letzten Reise als Bundesratspräsident in Israel und den Palästinensergebieten aufhielt, drängte während des Treffens darauf, alle diplomatischen Möglichkeiten im Streit um das iranische Atomprogramm auszuschöp-

fen. Deutschland stehe eng an der Seite Israels, sagte er nach Angaben einer Sprecherin am 12. September 2012 in Jerusalem.

Einsicht in deutsche Ermittlungsakten

Der bayerische Ministerpräsident will die deutschen Ermittlungsakten zum Münchner Olympia-Anschlag

Während seines Israel-Aufenthaltes besuchte Horst Seehofer am 11. September 2012 die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Foto: Yossi Zamir/Flash 90

Überfall auf Rabbiner in Berlin aufs Schärfste verurteilt Israel hat den Überfall vier muslimischer Jugendlicher auf einen Rabbiner in Berlin als „verabscheuungswürdig“ verurteilt.

Nur so könnten sie sicherstellen,„dass sich ein Akt solch unaussprechlicher Gewalt nicht wiederholen kann“, zitiert ihn die Zeitung „Ha‘aretz“.

Rabbiner Daniel Alter war am Abend des 28. August 2012 mit seiner sechsjährigen Tochter in der Beckerstraße unterwegs, als er von mutmaßlich arabischstämmigen Jugendlichen angegriffen wurde. Sie sollen zudem seine Religion und seine Mutter beleidigt haben. Außerdem drohten sie damit, das Kind umzubringen. Alter ist der erste Rabbi, der nach dem Holocaust in Deutschland ordiniert wurde. Er hatte eine Kippa getragen, weshalb die Vermutung naheliege, dass er wegen seines Glaubens angegriffen wurde, schreibt „Welt Online“. Alter wurde am Kopf verletzt, die Täter konnten unerkannt entkommen. Jigal Palmor, der Sprecher des israelischen Außenministeriums, äußerte die Hoffnung, die Behörden würden die Täter „zur Rechenschaft“ ziehen.

Vertreter aus Politik und Religion verurteilen die Tat unisono „aufs Schärfste“. Dahingehend äußerten sich sowohl Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) als auch der Innensenator Frank Henkel (CDU) sowie Moshe Kantor, Präsident des European Jewish Congress (EJC). Der Rektor des Abraham-GeigerKollegs in Potsdam, Walter Homolka, sagte am 30. August 2012 in einem Interview mit „Welt Online“, der Vorfall läute eine völlig neue Qualität von Antisemitismus ein. „Wir raten ab, auf der Straße Kippa zu tragen“, sagte Homolka. Die Nachrichtenagentur dpa berichtete, es würde verstärkt vor Übergriffen auf Juden gewarnt. Meist gehe die Gewalt von jugendlichen Migranten aus. Die dpa zitierte Anetta Kahane, die Vorsitzen-

Tat scharf verurteilt

Botschafter Yakov Hadas-Handelsman Foto: Botschaft des Staates Israel in Berlin/Galit Hinon

de der Amadeu Antonio Stiftung: „Es gibt in letzter Zeit mehr körperliche Attacken gegen Juden als in den vergangenen Jahren.“ (Israelnetz)

„Besorgniserregender Vorfall“

Der Botschafter Israels in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, hat am 4. September 2012 im Armee-

1972 für die Familien der ermordeten israelischen Sportler öffnen. Das sei der Wunsch der Angehörigen, sagte Horst Seehofer ebenfalls am 12. September 2012 in Jerusalem. „Ich habe ihnen zugesagt, dass ich meine Möglichkeiten nutzen werde, diesem Anliegen zu entsprechen“, betonte der CSU-Chef. Dazu habe er bereits drei Briefe mit der Bitte um Aktenöffnung geschrieben: an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie Bayerns Justizministerin Beate Merk und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU). Am selben Tag sprach der bayerische Ministerpräsident zudem in Tel Aviv auf der Gedenkfeier für die Familien der elf getöteten Sportler über den „fatalen Fehlschlag“ der damaligen Rettungsaktion: „Das bedauern wir zutiefst und das schmerzt auch mich zutiefst.“ Knesset-Präsident Reuven Rivlin sagte in diesem Zusammenhang: „Die israelische Regierung hat damals einen Fehler begangen. Man hat den Deutschen freie Hand gelassen.“ Zudem kündigte Horst Seehofer bei einem Treffen mit Israels Staatspräsident Schimon Peres am 11. September 2012 in Jerusalem an, dass das israelische Staatsoberhaupt in München mit dem Franz-JosefStrauß-Preis geehrt werden soll. (Israelnetz) Radiosender Galei Zahal über den Angriff auf Rabbiner Daniel Alter in Berlin und Antisemitismus in Deutschland gesprochen. „Der Vorfall ist besorgniserregend für uns Israelis, für die Juden in Deutschland und die deutsche Öffentlichkeit. Es ist mir aber wichtig, auf die Welle der Solidarität mit Rabbiner Alter und der jüdischen Gemeinde aufmerksam zu machen, wie eine Solidaritätsdemonstration, an der vor allem Nichtjuden teilgenommen haben.“ Hadas-Handelsman sagte außerdem, der Antisemitismus sei ein gesamtgesellschaftliches Problem, das sich nicht auf einzelne Bevölkerungsgruppen beschränke. Die Zunahme des Antisemitismus gäbe Anlass zur Sorge. Die deutsche Regierung sei sich dessen bewusst und wachsam. Der Antisemitismus sei kein ausschließlich deutsches Phänomen und alle israelischen Diplomaten müssten sich ihm entgegenstellen. Die israelische Botschaft steht regelmäßig im Dialog mit deutschen Schülern jedweder Herkunft und auch der muslimischen Gemeinschaft und fördere das Wissen über Israel. Außerdem finde ein regelmäßiger Austausch mit der deutschen Regierung zum Thema Antisemitismus statt. (Botschaft des Staates Israel)

Generalsekretär des Zentralrats der Juden antisemitisch angepöbelt Wenige Wochen nach dem Überfall auf Rabbiner Daniel Alter kam es in Berlin wieder zu einem antisemitischen Übergriff. Diesmal war es Stephan J. Kramer, der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, der am 26. September 2012 mit seinen beiden Kindern bedroht wurde. Kramer befand sich auf dem Heimweg von der Synagoge am Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag. „Offensichtlich fühlte sich der Täter provoziert durch ein sichtbares jüdisches Gebetsbuch“, so Kramer.

Stephan J. Kramer Foto: Zentralrat der Juden in Deutschland

Absurderweise ermittelt die Polizei wegen „wechselseitiger Bedrohung“. Stephan J. Kramer gab an, dass die Pöbeleien rund 15 Minuten dauerten. „Der Mann drohte uns und ließ uns verstehen, dass er zugeschlagen hätte, wenn die Kinder nicht dabei gewesen wären.“ Nachdem der Angreifer nicht zu beruhi-

gen war und mit körperlicher Gewalt drohte, wies Kramer darauf hin, dass er Waffenträger sei, um ihn von einem tätlichen Angriff abzuhalten.

„Gegen Intoleranz und Gewalt“

Die israelische Botschaft erklärte zu dem jüngsten Vorfall gegen Stephan Kramer und seine Familie unter anderem: „Wir haben vollstes Vertrauen in die rechtsstaatlichen Institutionen und sind sicher, dass diese dafür Sorge tragen werden, dass solche Vorkommnisse sich nicht wiederholen und jüdisches Leben in Sicherheit gewährleistet ist. Wir stehen an der Seite unseres Freundes Stephan Kramer und seiner Familie.“

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit betonte, dass sich Berlin „gegen jede Form von Intoleranz und Gewalt“ wende und jeder, der gegen diesen Grundkonsens verstößt, mit den entsprechenden strafrechtlichen Konsequenzen rechnen müsse. In einer Stellungnahme der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Berliner Senat, Ramona Pop, und deren religionspolitischer Sprecherin, Susanna Kahlefeld, heißt es: „Jüdisches Leben muss in unserer Stadt öffentlich und sichtbar sein können, ohne dass Menschen Angst vor antisemitischen Übergriffen haben müssen.“ (Quelle: www.zentralratdjuden.de)

lsraelaktuell

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Christen an der Seite Israels

Impressum Diese Zeitung verkündet die Bot­ schaft,­dass Israel ein Zeichen Gottes für die ­Erfül­lung biblischer Prophe­ tie und ein Hinweis auf die baldige Wiederkunft Jesu Christi ist. Herausgeber: Christen an der Seite Israels e. V. Ehlener Straße 1 34289 Zierenberg Tel.: (0 56 06) 37 59 Fax: (0 56 06) 10 00 eMail: info@israelaktuell.de Internet: www.israelaktuell.de 1. Vorsitzender: Harald Eckert Schatzmeister: Ralf Hermann Verwaltungsdirektor: Martin Lehmann Der Verein ist eingetragen beim Amtsge­ richt Kassel unter der Vereinsregister-Nr. VR 4149. Mit Freistellungsbescheid des Finanzamts Kassel vom 20.  2.  2012 ist der Verein als gemeinnützig und mildtä­ tig anerkannt und berechtigt, Sammel­ bestätigungen über Geldzuwendungen auszustellen. Israelaktuell.de wird allen Interessen­ ten unentgeltlich zu­gestellt. Die Emp­ fänger der ­­­Zei­­­­­tung werden gebeten, dem Verein Christen an der Seite Israels e. V. zur Erfüllung seiner Aufgaben und auch zum Zeichen des eigenen Inte­resses an der Zeitung möglichst einmal jährlich oder öfter eine Spende ­zu­kom­men zu lassen. Bankverbindungen: Christen an der Seite Israels e. V. Konto-Nr. 140 000 216 Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) Bei Überweisung aus dem Ausland: International Bank Account Number (IBAN): DE28 5205 0353 0140 000216 Swift-Bic.: HELADEF1KAS Österreich: Christen an der Seite Israels –­ Österreich Konto Nr. 235226, BLZ: 32667, Raiffeisen­ bank Wienerwald. Bei Überweisung aus dem Ausland IBAN: AT513266700000 235226 BIC: RLN WAT WW PRB Schweiz: Postfinance 4040 Basel, Konto-Nr. Giro 40-753256-6 Redaktion/Satz/Layout von Israelaktuell.de: Harald Eckert (verant­ wortlich i. S. d. P.), Joachim Kudlek, Martin Lehmann, Christfried Battenberg, Harald Bauer, Hans-Jürgen Krug, Dr. Wolfgang Schuler Druck: Druckzentrum Braunschweig Auflage: 27 000 Christen an der Seite Israels e. V. ge­ hört zu der internationalen, überkonfes­ sionellen und politisch unabhängigen Bewegung: Christians for Israel International President: Rev. Willem J. J. Glashouwer (international@christenenvoorisrael.nl) P.O.Box 1100, 3860 BC NIJKERK, The Netherlands; Patroonstraat 1, 3861 RN NIJKERK, The Netherlands Tel.: 0031–(0)33–24–588–24 Fax: 0031–(0)33–24–636–44 eMail: info@c4israel.org Internet: www.c4israel.org Namentlich gekennzeichnete Berichte müssen nicht unbedingt mit der Mei­ nung der ­Redaktion übereinstimmen; dies gilt besonders für ­Leser­briefe, die vorbehaltlich etwaiger Kür­zungen ver­ öffentlicht werden. Für unverlangt ein­ gesandte Manuskripte übernehmen wir keine Haftung. – ISSN 2194-0606

Beilage in dieser Ausgabe: • Überweisungsträger (Informationen dazu Seite 8)


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Termine/Verschiedenes

lsraelaktuell

Oktober/November 2012

Zeitung / Freundesbrief bestellen Wenn Sie Israelaktuell.de regelmäßig erhalten möchten, unterstreichen Sie bitte das Wort Zeitung und tragen unten Ihre Adresse mit Telefon/eMail ein. Der Bezug der zweimonatlich erscheinenden Zeitung ist unentgeltlich und ohne jede Verpflichtung. Wir würden uns allerdings sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit einmal pro Jahr oder öfter mit einer Spende unterstützen. Wenn Sie kein Interesse an der Zeitung mehr haben sollten, können Sie sie jederzeit abbestellen. Falls Sie auch unseren Freundesbrief erhalten möchten, unterstreichen Sie bitte oben das Wort Freundesbrief. Bitte in Druckschrift ausfüllen, ausschneiden und einsenden an: Christen an der Seite Israels e. V. , Ehlener Straße 1, 34289 Zierenberg, Fax: (0 56 06) 10 00

Israel-Studienreise „Auf den Spuren Jesu …“ und mehr … 2.–12. November 2012 In Zusammenarbeit mit Christen an der Seite Israels und EmK Studienreisen Reiseleitung, Information, Reiseprospekt: Pastor Dieter Begaße, Christuskirche Neuruppin, Evangelisch-methodistische Kirche, Gerhart-Hauptmann-Str. 30, 16816 Neuruppin, Tel. (0 33 91) 40 02 43, eMail: dieter.begasse@emk.de

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Termine

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„Die ‚Zeiten der Wiederherstellung‘ und Gottes Verheißungen für Israel“ Lehrabend mit Harald Eckert am 18. Dezember 2012, 19.30 Uhr, in Eching bei München Freie Evangelische Gemeinde Eching e.V., Breslauer Straße 16, 85386 Eching Weitere Informationen auf www.israelaktuell.de

Buchempfehlungen Horst Krüger: Engel, Propheten und das gute Auge. Hebräische Hintergründe zu Worten der Bibel. Eine Hilfe für das Bibelstudium. Verlag: GlaubensZentrum Bad Gandersheim. ISBN: 978-3-00-037519-4. 13,95 € Jemand sagte einmal: „Gott versteht alle Sprachen, aber er spricht nur Hebräisch.“ Obwohl wir die ältesten Schriftfunde des Neuen Testamentes nur in Griechisch vorzuliegen haben, sollten wir uns bewusst sein, dass die Autoren allesamt dem jüdisch-hebräischen Sprach- und Lebensraum entstammen. Es ist daher nicht nur legitim, sondern geradezu notwendig, in den Schriften des Neuen Testamentes den Hebräischen Ursprung der griechischen Überlieferung zu entdecken und freizulegen. Das hebräisch-orientalische Denken unterscheidet sich wesentlich von dem uns vertrauten griechisch-europäischen Denken. Beim Bibelstudium erwachsen daraus Abweichungen und Missverständnisse zu den ursprünglichen Aussagen der Bibel. Diesem Missstand will der Autor, der mit der Jerusalemer Schule für synoptische Forschung zusammenarbeitet, in

für München, DeutschlanD, Israel

Die nächste Ausgabe soll im Dezember 2012 erscheinen. Aktuelle Informationen erhalten Sie auch auf unserer Internet-Seite

www.israelaktuell.de Donnerstag, 8. November 2012 19.30 Uhr Charismatisches Zentrum München emil geis strasse 39 München-thalkirchen

einer auch für Laien gut verständlichen Form begegnen. Es macht Freude, sich in ein vielleicht ungewohntes Denken mit hineinnehmen zu lassen, wenn der Autor einzelne Wörter und Begriffe aus der Bibel aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang erklärt. Dieses Buch ist für jeden ein Gewinn, der die Bibel besser verstehen möchte. Martin Lehmann

mit Carolyn und Richard Hyde, (Israel, Anbetung und Gebetsinfos)

In der Reihe Ambassador of good will schildert der Autor, Professor Dr. Roland Hornung aus Regensburg, seine Erlebnisse während seines halbjährigen Aufenthaltes in Jerusalem/Israel, als er dort ein Semester lang lebte. Bisher sind fünf Bände dieser Reihe als Paperback (14,81 breit x 20,98 hoch) bei Lulu erschienen (in Deutsch).

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Fragt nach dem HERRN und Seiner Stärke, sucht Sein Angesicht beständig! Gedenkt Seiner Wunder, die Er getan hat, Seiner Wahrzeichen und der Urteile Seines Mundes! 1. Chronik 16, 11–12

Bitte schicken Sie bei Interesse Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis spätestens 15. 11. 2012 an unseren 1. Vorsitzenden, Harald Eckert, Ehlener Str. 1, 34289 Zierenberg, eckert@israelaktuell.de

Israel-Vorträge Bei Interesse an Israel-Vorträgen, Israel-Tagen oder Israel-Abenden setzen Sie sich bitte zwecks Terminabsprache mit uns in Verbindung:

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Gebetsbrief und Gebetstreffen Jeden Monat gibt Christen an der Seite Israels einen Gebetsbrief heraus, der unter folgender eMail-Adresse angefordert werden kann: gebet@israelaktuell.de Wenn Sie wissen möchten, ob Israel-Gebetstreffen in Ihrer Umgebung stattfinden, oder wenn Sie Unterstützung bei der Gründung eines Israel-Gebetskreises wünschen, wenden Sie sich bitte an unseren Mitarbeiter Markus Neumann: Tel. (0 74 53) 95 25 03 Fax: (0 74 53) 95 21 08 eMail:

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