Israelaktuell.de - Ausgabe Nr. 67 - Dez 11/Jan 12

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Eine Publikation von:

Christen an der Seite Israels

lsraelaktuell.de

Nr. 67 – Dezember 2011/Januar 2012

www.israelaktuell.de

Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern eine frohe Weihnachts- und Chanukkazeit sowie ein reich gesegnetes Jahr 2012!

Editorial Liebe Leser! Am 20. Januar 2012 jährt sich die Wannsee-Konferenz zum 70. Mal. Die ca. 2-stündige Konferenz von 15 hochrangigen Funktionären des Nazi-Regimes wurde zum Synonym für den industriellen Massenmord an planmäßig 11 Millionen europäischen Juden. Mindestens 6 Millionen davon fielen diesem teuflischen Plan zum Opfer. Die restlichen überlebten – oft unter traumatischen Umständen. Mehrere Hunderttausend davon sind noch unter uns, davon ca. 200 000 in Israel. Auf dem Hintergrund dieses tiefsten Abgrundes der deutschen und der Menschheitsgeschichte bietet der 70. Jahrestag dieses Ereignisses für die deutsch-israelischen Beziehungen große Chancen: Die noch lebenden Holocaust-Überlebenden können von Deutschland aus besondere Zuwendung, Wertschätzung und Unterstützung erfahren. Gemeinsam mit Christen aus aller Welt sowie deutschen und israelischen Institutionen und Organisationen können wir im Kampf gegen das Vergessen oder die Minimierung des Holocaust zusammenrücken. Dabei kann und soll das Zeugnis der Zeitzeugen im Mittelpunkt stehen. Mit anderen Worten: Die „Früchte der Buße“ (christlich gesprochen), das gelebte „Nie wieder!“ (säkular gesprochen) sind so nötig wie nie zuvor – und können so hell leuchten wie nie zuvor. Möge Gott uns allen helfen, diese Chance zu begreifen und zu ergreifen!

Ihr Harald Eckert

In dieser Ausgabe Nach der Rückkehr von Gilad Schalit: Jubel hat bitteren Nachgeschmack

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Mit Psalmworten und Gebeten wurde der 2. Deutsche Israel-Kongress am 23. Oktober 2011 im Frankfurter CongressZentrum an der Messe eröffnet. Foto: Julian Wagner

„Mit Israel verbindet uns eine ewige Verantwortung“

Geistliches Wort/Gebet/ Juden/Christen Israel aktuell

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Ehrung von Christen an der Seite Israels in der Knesset Wannsee-Konferenz

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Hilfsprojekte

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Rund 3 000 Teilnehmer beim 2. Deutschen Israel-Kongress

Internationale Israel-Bewegung/ Medien 9

Von Joachim Kudlek

Die Rückkehr der Bnei Menasche

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Verschiedenes

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Gebetskonferenzen

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Kinderseite/Jugendreisen

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Der 2. Deutsche Israel-Kongress am 23. Oktober 2011 in Frankfurt war ein großes Signal der Solidarität mit dem jüdischen Staat. Dabei gab es auch klare Worte und Appelle von deutschen Politikern. So sagte der hessische Innenminister Boris Rhein in seinem Grußwort: „Mit Israel verbindet uns eine ewig währende Verantwortung.“

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Frei für postalische Zwecke

Ehrung von Christen an der Seite Israels in der Knesset Seite 5 Gebetskonferenzen in Weinstadt und Berlin Seite 12

eranstalter und Chef-Organisator Sacha Stawski, Vorsitzender von ILI-I Like Israel e.V. und Honestly Concerned e.V., zog eine positive Bilanz, besonders weil die Israel-Solidarität zwischen jüdischen, christlichen, säkularen und politischen Organisationen vorangekommen sei. Er kündigte an, dass der Kongress künftig alle zwei Jahre stattfinden soll. Zugleich sprach er die Hoffnung aus, dass diese Veranstaltung „ein fester Bestandteil der deutsch-israelischen Beziehungen wird“ und wachsende

Unterstützung und Beteiligung findet. Während im vergangenen Jahr gut 1 000 Kongress-Teilnehmer gezählt wurden, kamen diesmal rund 3 000 Israel-Freunde nach Frankfurt. Allerdings brachte Sacha Stawski auch eine große Sorge zum Ausdruck: „Neben der Hauptbedrohung Israels durch Iran, Terror und direkte Vernichtungsdrohungen wächst die Gefahr eines Diffamierungstrends durch immer hemmungslosere Anschuldigungen gegen den jüdischen Staat.“ Daher ruft der Veranstalter

alle Freunde Israels, die Medien und Politik sowie die Verfechter von Demokratie und Freiheit dazu auf, die Kongress-Resolution zu unterstützen (www.israelkongress.de). Die Schirmherrschaft der organisationsübergreifenden Veranstaltung hatten der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann, der Botschafter des Staates Israel in Deutschland, Yoram Ben-Zeev, sowie Regine Sixt von der SIXTAG. Zahlreiche Prominente aus Deutschland und Israel sowie fast 200 Israel-solidarische Organisationen, Städte, Gemeinden und Städtepartnerschaften aus Deutschland stellten ihre Arbeit vor und sorgten für israelisches Flair bei diesem außergewöhnlichen informationsund erlebnisreichen Großereignis. Berichte und Fotos vom Kongress Seiten 14–15

70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz am 20. Januar 2012

Herzliche Einladung nach Berlin Am 20. Januar 2012 jährt sich zum 70. Mal die berüchtigte Wannsee-Konferenz vom 20. Januar 1942. Zu diesem Jahrestag finden in Berlin mehrere Gedenkveranstaltungen statt, zu denen alle Israel-Freunde besonders aus Deutschland und Österreich eingeladen sind. Bei der Wannsee-Konferenz ging es um die „Endlösung“ – den Plan der Nationalsozialisten zur Vernichtung

des europäischen Judentums. Im Ergebnis wurde der bereits seit dem deutschen Überfall auf Russland im Juni 1941 begonnene Massenmord an den Juden mit den verschiedenen NS-Behörden koordiniert und organisatorisch vorangetrieben. Damit ist diese Konferenz zu einem entscheidenden Meilenstein für den Holocaust geworden. Drei Veranstaltungen zu diesem Jahrestag werden von Christen an der Seite Israels und Initiative 27. Januar federführend ausgerichtet:

• Eine Gedenkveranstaltung am Freitag, 20. Januar 2012, von 13.00 bis 14.30 Uhr in Berlin. • Eine Buß-, Gedenk- und Gebetsveranstaltung am Freitag, 20. Januar 2012, 19 bis 22 Uhr, und am Samstag, 21. Januar 2012, 10 bis 16 Uhr in Berlin. • Ein „Abend der Begegnung“ zwischen Juden und Christen am Samstag, 21. Januar 2012, 19 bis 21 Uhr in Berlin. Nähere Informationen Seiten 6–7 und im beigelegten Flyer

2. Deutscher Israel-Kongress 14–15 Termine/ Verschiedenes/ Impressum

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Termine 70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz am 20. Januar 2012 Mehr dazu im Bericht unten und Seiten 6–7

Israel-Kennenlern-Reise 18. bis 28. März 2012 mit Fritz Ehmendörfer Mehr dazu Seite 16

Lehr- und Gebets-Reise nach Israel von Christen an der Seite Israels 29. Mai bis 8. Juni 2012 Mehr dazu Seite 16

3 Israel-Reisen für junge Leute 2012

Mehr dazu Seite 13 und im beigelegten Flyer

Internet-TV Eizes Monokel zum Thema Israel: www.rtcr.tv


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lsraelaktuell Geistliches Wort/Gebet/Juden/Christen

„Damit sie alle eins seien“ wird sie als Leib Christi zur Einheit kommen. Das heißt: Jesus als Sohn Gottes, als Heiland und Meister, aber auch als König der Juden. Ein Stückchen Jesu reicht nicht aus. Ein Teil Jesu führt zur Zerrissenheit.

Von Pfarrer Henk Poot Johannes 17, 21–23

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icht weniger als dreimal bittet Jesus Seinen Vater flehentlich um Einheit. Denkt Er dabei an Seine Jünger, die als Apostel ja Beauftragte der Evangeliumsverkündung sind? Jesus redet davon, dass Er ihnen Seine Herrlichkeit, Seine Autorität verliehen hat, damit sie Seine Zeugen sein können. Was wird aber sein, wenn sie sich in gegenseitigen Streitigkeiten verstricken? Würde der Welt dann noch klar sein, dass Jesus der Messias ist? Sollte Jesus an die entstehende Gemeinde denken? Etwa an die, die durch ihr Wort an Ihn glauben werden (Vers 20)? Wie wird der Welt klar werden, dass sie von Gott geliebt ist, wenn die Gemeinde innerlich zerstritten ist? Geht es Jesus um Israel? Tatsache ist, dass eine der Hauptaufgaben des Messias die Vereinigung des zerstreuten Volkes Gottes ist (Hesekiel 37). Durch Ihn wird es zu einem einzigen Volk unter einem einzigen Hirten werden. Sollte es etwa sogar um die Einheit der Kirche mit Israel gehen?

Spaltung

Die Realität zeigt uns, dass die Kirche in unseren Tagen alles andere als eine Einheit ist. Die Taufe,

Bitte um Einheit

Pfarrer Henk Poot ist Mitarbeiter bei Christenen voor Israel – Niederlande.

die Ämter, die Zukunftsperspektive, nicht an letzter Stelle aber Israel selber versetzen die Gemeinde in einen Zustand tiefster Spaltung. Während Jesus um Einheit bittet, erkennen wir eine traurige Zerbrochenheit, die der Welt jeden Blick auf die Herrlichkeit Gottes raubt. Es ist daher von großer Wichtigkeit zu hören, wie die Einheit, die dem Herrn Jesus so am Herzen liegt, Wirklichkeit wird. Es zeigt sich, dass es dabei um mehr geht als um Glauben allein. Jesus redet von Vollkommenheit, womit Er keine innerliche Perfektion meint, sondern dass wir Ihn in Seiner Fülle empfangen. Wenn die Gemeinde Ihn empfängt wie Er den Vater, so

Mit Jesus bitte ich flehentlich darum, dass die Kirche trotz aller Grenzen die Einheit erreichen möge. Mit Sicherheit wird sie sie erreichen, wenn wir unseren Heiland nicht nur als den Erlöser von unseren Sünden oder Ihn als den von Gott erdachten Menschen bekennen werden, sondern auch als den Sohn, in welchem Gott und Israel in einzigartiger Art und Weise miteinander verbunden sind. (Übersetzung: Heinz Volkert)

Jüdische Feste Kislew – Tewet – Schewat 5772/ Dezember 2011 – Januar – Februar 2012 Chanukka

Tempelweih- und Lichterfest, 1.  Makkabäer 4, 59; 2. Makkabäer 10, 5–8), 25. Kislew bis 2. Tewet (21. –28. Dezember 2011)

Tu Be‘Schewat

Neujahrsfest der Obstbäume, 15. Schewat (8. Februar 2012)

Papst empfängt Würdenträger aus Israel Eine Delegation muslimischer, christlicher, jüdischer und drusischer Würdenträger aus Israel hat sich am 9. November 2011 mit Papst Benedikt XVI. getroffen, um Friedensinitiativen des interreligiösen Dialogs anzustoßen. Der Rat der Religionsführer in Israel, dem die Delegationsmitglieder angehören, war im Jahr 2007 gegründet worden, um unter christlichen, muslimischen und jüdischen Würdenträgern im Land ein Bewusstsein für die Notwendigkeit des interreligiösen Dialogs zu wecken.

„Historisches Ereignis“

Der israelische Oberrabbiner Yonah Metzger nannte die Audienz bei dem deutschen Papst ein „historisches Ereignis“ und verwies auf den 73. Jahrestag der Pogromnacht vom 9. November 1938. „Wir, die religiösen Führer des Heiligen Landes, sind hier, um ein für alle Mal zu beweisen, dass wir alle in Frieden zusammen leben können“, erklärte Metzger gegenüber dem Papst. •

Dezember 2011/Januar 2012

US-Biker an der Westmauer

71 Personen einer christlichen Gruppe aus den USA reisten Anfang November 2011 mit Motorrädern durch Israel und erreichten am 6. des Monats die Westmauer in Jerusalem. Die Mitglieder der evangelikalen Organisation „Mission:M25“, überwiegend Pastoren und Veteranen, wurden von israelischen Unterstützern und Polizisten auf Motorrädern begleitet. Dadurch kamen mehr als 100 Fahrzeuge an der Westmauer an. Dort hielten die Fahrer eine Gebetszeremonie ab. Die Amerikaner waren zu der neuntägigen Rundreise vom Tourismusbüro der israelischen Regierung in Nordamerika eingeladen worden. Damit soll der Tourismus in Israel gefördert werden, besonders in der evangelikalen Szene. (Israelnetz)

Tauchbad aus der Zeit des Zweiten Tempels entdeckt

50 000 Teilnehmer beim Jerusalem-Marsch

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in Höhepunkt für Israel-Freunde aus aller Welt ist der alljährliche internationale JerusalemMarsch während des Laubhüttenfestes. In diesem Jahr nahmen rund 50 000 Menschen an dem Großereignis teil, etwa 10 000 von ihnen aus 40 ausländischen Staaten. Der Marsch am 18. Oktober 2011 stand unter dem Zeichen der Freilassung des israelischen Soldaten Gilad Schalit am selben Tag aus der Geiselhaft der Hamas. Auf dem Bild Teilnehmer der niederländischen Gruppe. Foto: ISRANET

Archäologen an der Ausgrabungsstelle nahe des Kibbutz Zora.

Foto: ISRANET

In der Nähe des Kibbutz' Zora bei Beit Schemesch haben Archäologen ein antikes rituelles Tauchbad (Mikweh) entdeckt. Es ist das erste Mal, dass in der Gegend Überreste aus der Zeit des Zweiten Tempels gefunden wurden. Bei den Ausgrabungen wurde ein viereckiger Bau freigelegt. Drei Wände davon sind dünn verputzt, zur besseren Speicherung des Wassers. In einer Ecke befindet sich eine Rinne, über die Wasser in die Mikweh geleitet wurde. Die Entdeckung bestätigt historische Quellen, welche die Existenz einer jüdischen Ortschaft in der Region angeben. (Israelnetz)

Aktuelle Gebetsanliegen für Israel / Dezember 2011 – Januar 2012 / Kislew – Tewet – Schewat 5772 Dank

In diesen Zeiten wachsender Feindschaft der Völker gegen Israel, gegen Gottes Pläne mit und durch Sein Volk, können wir Dank sagen für Gottes Souveränität, Autorität, Gnade und Treue zu Israel und zu Seinem Wort. Psalm 2, 1 + 6 + 10–12: „Was toben die Heiden und sinnen Eitles die Völkerschaften? ... Habe doch ich meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion. ... So seid nun verständig, ihr Könige und lasst euch warnen, ihr Richter auf Erden! Dienet dem HERRN mit Furcht und küsst Seine Füße mit Zittern, dass Er nicht zürne und ihr umkommt auf dem Wege; denn Sein Zorn wird bald entbrennen. Wohl allen, die auf ihn trauen!“

Gebet für die Sicherheit Israels

Iran, das biblische Persien, verfolgt weiter seinen Weg zur Herstellung von Atombomben, die sie als erstes gegen Israel einsetzen wollen – und die Welt führt weiter Gespräche. Wie lange noch? •       Lasst uns Gott Sein Wort in glau-

bendem Gebet und Flehen vorhalten, über das Er wacht, um es auszuführen und dadurch Seinen Namen zu verherrlichen. Lasst uns dafür beten, dass Gott eingreift und Israel, Sein auserwähltes Volk, aus dieser Bedrohung durch einen nuklearen Iran rettet. „Lasst die Priester, des HERRN Diener, weinen zwischen Vorhalle und Altar und sagen: HERR, schone dein Volk und lass dein Erbteil nicht zu Schanden werden, dass Heiden über sie spotten! Warum willst du unter den Völkern sagen lassen: Wo ist nun ihr Gott?“ (Joel 2, 17) •       Mögen auch von der deutschen und österreichischen Regierung klarere Signale zur Unterstützung Israels kommen. Mögen unsere viel beschworenen „besonderen“ Beziehungen zu Israel in dieser Situation positiv zum Tragen kommen!

Gebet für die Menschen in Israel

„Und ihr werdet mich suchen und mich finden, wenn ihr mit ganzem Herzen nach mir sucht.“ (Jeremia 29, 13)

•       Lasst uns dafür beten, dass sich –

auch während der bevorstehenden Zeit des diesjährigen Chanukka-Festes (21. bis 28. Dezember) – in unserer aktuellen Zeit der Bedrängnis und erneuter Vernichtungsdrohungen viele Juden sowie Nichtjuden in Israel und im Nahen Osten zum Gott Israels wenden, ihren Erretter erkennen und im Gebet vor Ihn kommen. Psalm 20, 8: „Jene verlassen sich auf Wagen und diese auf Rosse; wir aber denken an den Namen des HERRN, unseres Gottes.“

Gebet für die kritische Wassersituation in Israel

Nach sieben regenarmen Wintern in Folge und angesichts des weiterhin sinkenden Wasserspiegels des Sees Genezareth muss die Situation als ernste Krise bezeichnet werden. Gott fordert auf, zur Zeit des Regens ( d. h. wenn es eigentlich regnen sollte) um Regen zu bitten. Es hat zwar bereits geregnet, aber das möge nur ein Anfang sein! •       Lasst uns an die Seite Israels treten und zu Gott rufen, dass Er sich über

Sein Volk erbarmt und ihnen geistlichen und physischen Regen schenkt. „Du gabst, Gott, einen gnädigen Regen, und dein Erbe, das dürre war, erquicktest du ...“ (Psalm 68, 10)

Gebet für Israels Regierung

Die israelische Regierung mit Premierminister Netanjahu an der Spitze steht unter unvorstellbarem Druck von allen Seiten. •       Lasst uns nach 1. Könige 3, 9 beten: „So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist. Denn wer vermag, dies dein mächtiges Volk zu richten?“ Sie brauchen Gottes Rat und Wegweisung in so vielen Bereichen. Möge Gott ihnen helfen, Seine Wege zu suchen.

Gebet für uns als Beter

Wie wir z. B. an Ester, an Mose und an Daniel sehen, sind Zeiten großer Krisen Zeiten der Fürbitter. Lasst uns Gott neu bitten, dass Er Seinen Geist des Gebets und des Flehens über uns

ausgießt, dass Beter sich nicht von den dramatischen Entwicklungen abschrecken lassen, sondern weiter ausdauernd und mit wachsendem Verständnis beten lernen. Hesekiel 22, 30: „Und ich suchte unter ihnen einen Mann, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten könnte für das Land, damit ich es nicht zugrunde richte; aber ich fand keinen.“ •       Lasst uns dafür beten, dass wir als Gemeinde Jesu in Deutschland und Österreich immer stärker ergreifen, wie wir ein Segen für Israel und damit für Gottes Pläne mit Israel und auch mit Deutschland/Österreich werden können. Lasst uns dafür beten, dass während und um die Gedenk- und Gebetstage am 20./21. Januar 2012 in Berlin (70. Jahrestag der WannseeKonferenz) alles durchkommt, was Gott in Seiner Gnade geschehen lassen möchte. 1. Mose 12, 3: „Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!“

Dorothea Heuhsen


Israel aktuell

lsraelaktuell

Dezember 2011/Januar 2012

Von Johannes Gerloff

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ie Freude über die Rückkehr des Soldaten Gilad Schalit nach mehr als fünf Jahren Geiselhaft ist, zumindest aus israelischer Sicht, keineswegs ungetrübt. Im Vorfeld des „Schalit-Deals“ gab es heftige Diskussionen in der israelischen Öffentlichkeit, und diese Auseinandersetzungen sind noch lange nicht ausgestanden. Der Jubel über die Freilassung Schalits hat einen bitteren Nachgeschmack. Für einen einzigen, einfachen israelischen Soldaten wurde die Freilassung von 1 027 arabischen Terroristen vereinbart. Von den 450 Männern und 27 Frauen, die am Tag der Entlassung Schalits aus ihrer Haft entlassen wurden, sind 280 zu mindestens einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Gemeinsam zeichnen sie für den Tod von etwa 600 Israelis verantwortlich. Unter ihnen ist der Christ Kris Adel Ishaq Al-Bandak von den Fatah Tansim, der 2002 zwei Israelis erschossen hat. Auch Assis Salha, der im Oktober 2000 eigenhändig einen israelischen Soldaten während des furchtbaren Lynchmordes in Ramallah erwürgt und erstochen hat, um dann seine blutverschmierten Hände aus dem Fenster vor die Kameras der Welt zu halten, wurde zu einem freien Mann. Verzweifelt versuchten Angehörige von Terroropfern bis zum letzten Augenblick und bis vor dem Obersten Gericht Israels den Deal zu verhindern. Shvuel Schijveschuurder ist heute 27 Jahre alt. Er hat bei dem Anschlag auf die Pizzeria Sbarro seine Eltern und drei Geschwister im Alter von zwei bis vierzehn Jahren verloren. Seitdem das Abkommen zwischen der israelischen Regierung und der Hamas bekannt wurde, bemühte er sich gemeinsam mit anderen Angehörigen von Terroropfern, die Freilassung der Erzterroristen zu verhindern. Bis spät in die Nacht vor der Freilassung tagte noch das Oberste Gericht Israels, obwohl klar war, dass die Richter sich in die politische Entscheidung nicht einmischen würden. Tatsächlich wird erst im Rückblick mit beträchtlichem Abstand klar erkennbar werden, was den jüdischen Staat der Freikauf eines einzelnen Soldaten gekostet haben wird. „Kein Staat der Welt hätte so etwas getan“, meint der Schriftsteller Eyal Megged, der sich für die Freilassung Schalits eingesetzt hat und die Entscheidung der Regierung Netanjahu unterstützt.

Nach der Rückkehr von Gilad Schalit

Jubel hat bitteren Nachgeschmack Nach mehr als fünf Jahren Geiselhaft ist der israelische Soldat Gilad Schalit am 18. Oktober 2011 freigelassen worden. Zunächst wurde er von der Hamas an Ägypten übergeben, bevor er zur israelischen Militärbasis Tel Nof gebracht worden ist. Dort traf der 25-Jährige Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Ehud Barak sowie seine Familie. Später kehrten die Schalits nach Hause in ihren Heimatort Mitzpe Hila in Nordisrael zurück, wo Gilad

ebenfalls freudig begrüßt wurde. Für die Rückkehr des Soldaten ist mit der Hamas die Freilassung von 1 027 arabischpalästinensischen Terroristen aus israelischen Gefängnissen vereinbart worden. Gemeinsam sind sie für den Tod von etwa 600 Israelis verantwortlich. Die Vereinbarung, an der neben Ägypten auch Deutschland in besonderer Weise mitgewirkt hat, ist wegen der Freilassung der mehr als 1 000 Terroristen in Israel sehr umstritten. (Redaktion)

Gilad Schalit (mitte) bei seiner Ankunft auf der Militärbasis Tel Nof bei der Begrüßung von Israels Premier Netanjahu. Foto: ISRANET

Gilad Schalit in den Armen seines Vaters Noam Schalit beim Wiedersehen auf der Militärbasis Tel Nof. Foto: ISRANET

wir uns entschieden dagegen, die Freilassung des widerrechtlich eingekerkerten Gilad Schalit gegen den Preis von 1 027 Straftätern als ‚Gefangenenaustausch‘ zu kennzeichnen. Es handelt sich um eine brutale Erpressung, um ein verbrecherisches Geschäft mit der Menschlichkeit.“

Präzedenzfälle

Der Schalit-Deal schafft einen gefährlichen Präzedenzfall: Welcher radikale Massenmörder sollte jetzt nicht hoffen dürfen? Tatsächlich werden bereits Stimmen aus dem rechten politischen Spektrum in Israel laut, die eine Begnadigung von jüdischen Terroristen fordern, die arabisches Blut an Händen haben. Auch an Jonathan Pollard wird in diesem Zusammenhang erinnert, der seit mehr als einem Viertel Jahrhundert eine Strafe für Spionage für den Staat Israel in einem US-amerikanischen Gefängnis verbüßt. Mit großer Sorge beobachtet man, wie der Staat Israel erpressbar wird. Die Hamas hat bereits angekündigt,

auch die verbleibenden 5 000 Palästinenser in israelischer Haft freipressen zu wollen. Beim Empfang der Freigelassenen in Gaza skandierten Sprechchöre: „Allah, bring uns einen weiteren Gilad!“ Der Wert eines einzelnen jüdischen Soldatenlebens scheint ins Unermessliche gestiegen zu sein. Palästinensische Islamisten haben verstanden: Israelis entführen lohnt sich. „Sind wir zu Geiseln einer unaufhaltsamen Zugeständnis-Spirale geworden?“, fragt ein Beobachter. Dabei hatte schon Rabbi Meir von Rothenburg Lösegeldzahlungen abgelehnt, die zu weiteren Entführungen ermutigen – und dafür mit seinem Leben bezahlt. Er starb 1293 nach sieben Jahren in Geiselhaft. 1307 wurde sein Leichnam von einem Frankfurter Kaufmann für 20 000 Pfund Silber ausgelöst, damit Meir in Worms begraben werden konnte. Der Fall des deutschen Rabbis wurde in den vergangenen Jahren in Israel im Zusammenhang mit der Gefangenschaft Schalits heiß diskutiert.

Nach der Heimkehr Gilad Schalits ist jetzt erstmals seit Jahren kein israelischer Soldat mehr in fremder Geiselhaft. Juristen und Gesetzgeber beraten darüber, die Preise für die Auslösung von Geiseln gesetzlich zu limitieren. Und: Wer tot ist, kann nicht mehr freigehandelt werden. Deshalb fordern nicht wenige Stimmen die Todesstrafe für verurteilte Massenmörder. Während des Gazafeldzugs 2008/2009 hatten israelische Soldaten in Anti-Guerillakampfeinheiten sich abgesprochen, auf die eigenen Kameraden zu schießen, sollte sich dadurch ein „zweiter Gilad Schalit“ verhindern lassen. Am Tag der Freilassung Schalits wurde laut ausgesprochen, was bislang nur unter der Hand zu hören war: Es wird keine weitere Entführung geben – auch wenn wir den entführten Soldaten selbst töten müssen. Die offensichtliche Verzweiflung treibt beängstigende Blüten. Welche Früchte wird sie tragen? Durch die Freilassung von Hun-

„Brutale Erpressung“

Das Unbehagen der israelischen Entscheidungsträger zeigte sich an vielen Stellen, etwa in der persönlichen Notiz, die der Präsident des Staates Israel Schimon Peres seiner Begnadigungsunterschrift für die Freigelassenen beilegte. „Mit wehem Herzen“, schrieb der Friedensnobelpreisträger, leiste er seine Unterschrift und möchte vermerkt wissen, dass er sich lediglich einer politischen Entscheidung beuge, damit aber „diesen Mördern und Kriminellen“ weder vergebe noch vergesse, was sie getan haben. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft Berlin und Potsdam erklärte spontan: „Wir freuen uns riesig mit Gilad Schalit, seinen Eltern, seiner Familie, seinen Freunden, mit der israelischen Gesellschaft, dass er nach mehr als fünf Jahren endlich frei ist“ – betonte dann: „Allerdings wenden

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Gilad Schalit (vorne links) auf der Militärbasis Tel Nof auf dem Weg zum Hubschrauber, mit dem er und seine Familie in ihren Heimatort Mitzpe Hila geflogen wurden, hinter ihm seine Eltern, sein Bruder und dessen Freundin. Foto: ISRANET

derten erfahrener Terroristen werden die Fähigkeiten des weltweiten islamischen Dschihad entscheidend gestärkt. Die Statistik von ähnlichen Tauschs in der Vergangenheit besagt, dass etwa 60 Prozent der Entlassenen wieder im Terror gegen Israel aktiv werden. Israelische Sicherheitsexperten winken ab. Man könne mit heutigen technischen Mitteln Vieles in den Griff bekommen und zudem habe es bislang noch keinen Anti-TerrorZaun gegeben.

Waffenstillstand?

Ein weiterer Präzedenzfall ist, dass Israel mit der radikal-islamischen Hamas ein Abkommen geschlossen hat – obwohl diese nach wie vor die Vernichtung des jüdischen Staates verfolgt. Wer sollte jetzt nicht mehr mit der Hamas reden dürfen? Aber genau dies könnte auch einen positiven Durchbruch darstellen – eine Chance für eine Hudna, einen Waffenstillstand. Zweifellos ist der „Schalit-Deal“ ein Sieg für die Islamisten im Nahen Osten. Doch der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak ist überzeugt: „Wir leben in einem schwierigen Umfeld. Der Krieg gegen den Terror geht auch künftig weiter.“ Die Entführung von Gilad Schalit und seine Freilassung fordern einen hohen Preis von der israelischen Gesellschaft, von den israelisch-palästinensischen Beziehungen, vom gesamten Nahen Osten und seinen Menschen. Einen Preis, dessen letztendliche Höhe wohl erst in einigen Jahren erkennbar sein wird. Es ist die große Herausforderung israelischer Politiker, in naher Zukunft wirksame Maßnahmen zu ergreifen, die der Deflation arabischer Menschenleben und der gleichzeitigen Inflation des Wertes von jüdischem Leben Einhalt gebieten – ohne dadurch die Werte zu gefährden, die einer freiheitlichen Demokratie zugrunde liegen. Christlicher Medienverbund KEP www.israelnetz.com


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lsraelaktuell Israel aktuell

Kurzberichte Umfrage: Netanjahu in den USA beliebter als Obama Israels Premierminister Benjamin Netanjahu ist in den Vereinigten Staaten beliebter als US-Präsident Barack Obama. Das hat eine von der amerikanischen gemeinnützigen Organisation „The Israel Project“ im November 2011 veröffentlichte Umfrage unter 800 US-Amerikanern ergeben. Auf der Bliebtheitsskala kam der israelische Regierungschef auf 52,3 Punkte, während Obama lediglich 51,5 Punkte erhielt. Die Unterstützung für Israel unter den befragten US-Bürgern ist mit 60 Prozent auf das höchste Ergebnis seit 2009 gestiegen.

Chemie-Nobelpreis für Shechtman

Dezember 2011/Januar 2012

Weiter Raketenterror gegen Israel Während der Raketenterror vom Gazastreifen schon zum Alltag in Israel gehört, gab es erstmals seit zwei Jahren wieder Angriffe aus dem Libanon: Am 29. November 2011 wurden von dort vier Katjuscha-Raketen abgefeuert, die aber keinen Menschen verletzt haben. Dagegen hatte ein Angriff von mehr als 30 Raketen am 29. Oktober 2011 auf Aschkelon schwerwiegende Folgen: Der 52-jährige Mosche Ami kam dabei ums Leben, 16 Personen wurden verletzt. Auf dem Foto rechts ein Moment bei der Beisetzung des Getöteten am 30. Oktober 2011. Foto: ISRANET

„Palästina“: Vorerst keine UN-Aufnahme

Mit Professor Daniel Shechtman (Foto) hat Israel jetzt bereits den zehnten Nobelpreisträger. Für seine Entdeckung von „Quasikristallen“ wurde der 70-jährige Wissenschaftler, der am Technion in Haifa lehrt, mit dem Chemie-Nobelpreis geehrt. Nachdem seine Entdeckung im Jahre 1982 zunächst von Fachleuten belächelt wurde, haben sich seine Forschungsergebnisse als wertvoll erwiesen. Sie führten zur Entwicklung von extrem festen Materialien, zum Beispiel für chirurgische Werkzeuge oder Dieselmaschinen. Foto: ISRANET

Lebenserwartung: Israelis auf 5. Platz Die israelische Bevölkerung hat eine hohe Lebenserwartung: Frauen werden im Durchschnitt 83,5 Jahre, und Männer 79,7 Jahre alt – obwohl der jüdische Staat besonders niedrige Ausgaben im Gesundheitswesen hat, nämlich 1 619 Euro pro Kopf und Jahr (2009, USA: 2 411 Euro). Diese Daten wurden am 24. November 2011 von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlicht. Aus dem Gesundheitsreport geht hervor, dass die Israelis Platz fünf auf der Liste mit den Lebenserwartungen in den 34 OECD-Ländern stehen. Israelis werden im Durchschnitt 81,6 Jahre alt. Am ältesten werden die Japaner mit durchschnittlich 83 Jahren, gefolgt von den Schweizern mit 82,3 Jahren und den Spaniern mit 81,8 Jahren. Die Zahlen beziehen sich jeweils auf das Jahr 2009. Der Großteil der OECD-Länder konnte in der letzten Dekade einen Anstieg der Lebenserwartung verzeichnen. Dies ist unter anderem zurückzuführen auf die Verbesserung der Lebensbedingungen und die Entwicklungen in der medizinischen Versorgung. Die Rate der Fettleibigkeit ist in den letzten zehn Jahren in allen in der Statistik angeführten Ländern gestiegen, jedoch gibt es beachtliche Unterschiede: Im Jahr 2008 lag diese Rate laut Report in Israel bei 13,8 Prozent. Diese ist im Vergleich zu den USA mit 27,7 Prozent im Jahr 2009 beachtlich niedriger, jedoch höher als Italien mit 10 Prozent und Frankreich mit 11 Prozent. (Israelnetz)

Katzav hat Haftstrafe angetreten

Der UN-Sicherheitsrat hat noch nicht über die Aufnahme „Palästinas“ bei den Vereinten Nationen abgestimmt. Bei der Sitzung des Gremiums am 11. November 2011 hatte sich abgezeichnet, dass die Palästinenser nicht die neun benötigten Stimmen erhalten würden.

einer Abstimmung zugunsten der Palästinenser einlegen. Großbritannien, Frankreich, Portugal, Bosnien-Herzegowina und Kolumbien hatten ihre Enthaltung angekündigt. Deutschland wollte sich ebenfalls enthalten oder dagegen stimmen. Russland, China, der Libanon, Brasilien, Indien, Südafrika und möglicherweise auch Gabun und Nigeria wollten das Gesuch unterstützen.

Mindestens sieben der 15 Mitglieder des Sicherheitsrates hatten angekündigt, das Aufnahmegesuch „Palästinas“ nicht unterstützen zu wollen. Die USA wollten dagegen stimmen und außerdem ein Veto bei

Susan Rice, die US-Botschafterin bei den UN, erklärte nach dem Treffen, es sei unklar, was als nächstes hinsichtlich des Antrages geschehen werde. Die Entscheidung läge nun bei den Palästinensern.

Nahostquartett: Vermittlung gescheitert

Vertreter des Nahostquartetts (UN, USA, EU und Russland) haben am 14. November 2011 in Jerusalem erneut versucht, Palästinenser und Israelis zurück an den Verhandlungstisch zu bringen, jedoch ohne Erfolg. Israel ist weiterhin zu sofortigen Gesprächen bereit, ohne Vorbedingungen – doch genau die stellen die Palästinenser. Das Nahostquartett erklärte, es habe Israelis und Palästinenser in den getrennt geführten Gesprächen aufgefordert, die Verhandlungen sofort wieder aufzunehmen. Ein Folgetreffen sei für Dezember geplant. (Israelnetz)

Israel: UNESCO-Aufnahme von „Palästina“ gefährdet Friedensgespräche Die UNESCO, die Organisation der Vereinten Nationen für Wissenschaft, Kultur und Bildung, hat am 31. Oktober 2011 „Palästina“ als Vollmitglied aufgenommen. Israel lehnt diese Entscheidung ab. 107 Länder stimmten mit „Ja“, 14 mit „Nein“, 52 enthielten sich. Die erforderliche Mehrheit für die Annahme war 81. Die Abstimmung fand nach einer intensiven Kampagne der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) statt, die sich um die Vollmitgliedschaft in der UN bemüht. Die EU versuchte zu diesem Zeitpunkt das Ersuchen der Palästinenser um Vollmitgliedschaft zu verhindern, und die meisten EUMitgliedsstaaten enthielten sich der

Stimme. Deutschland, Tschechien, die Niederlande, Litauen und Schweden stimmten gegen die Mitgliedschaft der PA. Dazu hat das israelische Außenministerium eine Stellungnahme veröffentlicht, in der es unter anderem heißt: „Israel weist die Entscheidung der UNESCO-Vollversammlung zurück, Palästina als Mitgliedsstaat in die Organisation aufzunehmen. Es handelt sich dabei um einen einseitigen palästinensischen Schritt, der keinen echten Fortschritt bringen und dafür die Möglichkeiten für ein Friedensabkommen verringern wird. Die Entscheidung wird nicht dazu führen, dass die Palästinensische Autonomiebehörde ein Staat wird, sondern erschwert nur die Wiederaufnahme von Verhandlungen. Israel ist überzeugt, dass der einzige richtige

Weg, im diplomatischen Prozess mit den Palästinensern Fortschritte zu erzielen, über Verhandlungen ohne Vorbedingungen führt. Israel dankt jenen Ländern, die einen Sinn für Verantwortung bewiesen und in der Vollversammlung der UNESCO gegen diese Entscheidung gestimmt haben.“

Reaktionen

Als Reaktion auf den UNESCOBeschluss ordnete Israels Premier Netanjahu an, den Bau neuer Wohnungen in Jerusalem und einigen „Siedlungen“ zu beschleunigen. Außerdem hat Israel den Transfer von Geldern an die PA verzögert. Die USA und Kanada haben nach der Aufnahme „Palästinas“ in die UNESCO ihre Zahlungen an diese Organisation eingestellt. •

Kleine Gaza-Flottille unblutig gestoppt

Der Israelische Oberste Gerichtshof hat am 10. November 2011 einstimmig in letzter Instanz die Entscheidung des Tel Aviver Bezirksgerichtes bestätigt, derzufolge der ehemalige Staatspräsident Mosche Katzav (auf dem Foto in der Mitte) wegen Vergewaltigung und anderer Sexualvergehen zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt worden war. Damit ist das Urteil rechtskräftig. Katzav hat seine Haftstrafe am 7. Dezember 2011 um 10 Uhr angetreten. Zuvor hatte der Ex-Präsident weiter seine Unschuld beteuert und auch beim Obersten Gerichtshof eine zusätzliche Anhörung vor einem erweiterten Richtergremium beantragt. Foto: ISRANET

Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte haben am 4. November 2011 erneut einen Versuch vereitelt, die nach internationalem Recht rechtmäßige Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen. Die israelischen Soldaten gingen an Bord der zwei Schiffe, nachdem die Besatzungen wiederholt aufgefordert wurden, den Hafen von Aschdod anzulaufen, und die Aktivisten die Kooperation verweigert hatten. Die Operation verlief wie geplant, und die Soldaten unternahmen alles, um die Sicherheit der Aktivisten sowie ihre eigene nicht zu gefährden. Die Schiffe wurden von der israelischen Marine in den Hafen von Aschdod geleitet. Den Aktivisten

an Bord wurden von den Soldaten außerdem die Möglichkeiten eines Imports von Gütern in den Gazastreifen auf dem Landweg vorgestellt.

Auf dem Foto israelische Soldaten beim Stoppen eines der beiden Flottillen-Schiffe, einer irischen Jacht. Foto: ISRANET


Ehrung von Christen an der Seite Israels

lsraelaktuell

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Israelische Regierung ehrt Christen für ihr soziales Engagement Hilfe für Holocaust-Überlebende findet Anerkennung – Christen an der Seite Israels unter den Geehrten – Zeitliche Nähe zum 70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz bewusst gewählt Von Harald Eckert Am 22. November 2011 kamen auf Einladung von sieben israelischen Ministerien etwa 350 Christen aus mehr als 20 Ländern im Auditorium der Knesset (Israelisches Parlament) zusammen, um die Anerkennung der israelischen Regierung entgegenzunehmen.

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nhaltlicher Schwerpunkt dieser offiziellen Anerkennung war das Engagement für HolocaustÜberlebende in Israel vor allem in den letzten vier bis fünf Jahren – aber auch davor. Außerdem wurde in den Ansprachen verschiedener israelischer Minister bzw. deren Stellvertreter die wachsende Freundschaft und standhafte Solidarität der „evangelikalen Christen“ gewürdigt. Initiatorin dieser außergewöhnlichen Ehrung war die israelische Knesset-Abgeordnete Lia Shemtov von der Partei Israel Beteinu (Unser Haus Israel), welche primär die gesellschaftliche Gruppe der russischen Einwanderer repräsentiert. Unter dieser Gruppe gibt es etwa 80 000 Holocaust-Überlebende, die in Israel zum Teil in großer Armut und Einsamkeit leben. Im Engagement für diese Menschen hat die

Abgeordnete Shemtov in den letzten Jahren eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen christlichen Netzwerken, allen voran der Helping Hand Coalition, entwickelt. In dieser Zusammenarbeit konnte vielen Betroffenen so effektiv geholfen werden, dass es ein breites Bedürfnis der gesamten Regierung Israels mit Unterstützung des Ministerpräsidenten Netanjahu wurde, dieses Engagement offiziell anzuerkennen und zu ehren. Außerdem waren bei dieser Gelegenheit die mitgliederstärksten ÜberlebendenVerbände Israels durch ihre Vorstände repräsentiert.

Historischer Moment

Die Zeremonie als solche lief in zwei Teilen ab: Zuerst fanden sich ca. 400 Personen, darunter 50 offizielle Vertreter aus der Politik und Gesellschaft Israels, im Auditorium der Knesset zusammen. Es folgten sechs Kurzansprachen von israelischen Regierungsvertretern und sechs Kurzansprachen von christlicher Seite, darunter drei von deutschen Leitern: Jobst Bittner (TOS), Jürgen Bühler (Internationale Christliche Botschaft) und Harald Eckert (Christians for Israel / Christen an der Seite Israels; European Coalition for Israel – siehe die Rede auf dieser Seite). Im Anschluss daran erfolgte die Übergabe der Urkunden an über 20 christliche Werke (siehe Abbildung rechts).

Harald Eckert (3. v. rechts), 1. Vorsitzender von Christen an der Seite Israels/ Deutschland, und die Knesset-Abgeordnete Lia Shemtov (5. v. links) mit Teilnehmern der Ehrungszeremonie in der Knesset.

Im zweiten Teil waren die christlichen Besucher auf die Besuchertribüne des Plenarsaals der Knesset eingeladen. Im Plenarsaal selbst gab es unter Leitung des israelischen Parlamentssprechers Reuven Rivlin eine 30-minütige offizielle Sitzung der Knesset, nach allen Regeln des Protokolls, in der das christliche Engagement noch einmal von höchster Stelle aus gewürdigt wurde. Mehrere Abgeordnete der Knesset brachten dabei in sehr persönlichen, bewegenden und anerkennenden Worten ihre Wertschätzung zum Ausdruck. So etwas hat es zuvor in der modernen Geschichte Israels noch nicht gegeben. Das war ein

schaft Israels andererseits – der weltweit wachsenden Unkenntnis über den Holocaust bzw. dessen Relativierung oder gar Leugnung, die sich oft mit modernen Formen des Antisemitismus und Antiisraelismus verbinden, entgegenzutreten. Auf diesem Hintergrund haben mehrere Vertreter von Seiten der israelischen Regierung, aber auch von Seiten der Überlebendenverbände in Israel, in Aussicht gestellt, Teil der israelischen Delegation zu sein, die am 20./21. Januar 2012 anlässlich des 70. Gedenktages der Wannsee-Konferenz nach Berlin kommen wird. •

historischer Moment und ein Meilenstein in der christlich-jüdischen Aussöhnung und Freundschaft!

20./21. Januar 2012

Das Datum dieses historischen Ereignisses wurde von israelischer Seite aus bewusst in die Nähe des 70. Jahrestages der Wannsee-Konferenz gelegt. Dies hängt zusammen mit der Hoffnung von Seiten des „offiziellen Israels“, dass dieser Gedenktag neue Kräfte und Wege der Zusammenarbeit freisetzt, um gemeinsam – im Schulterschluss zwischen globalen christlichen Netzwerken und Bewegungen einerseits und Politik und Gesell-

Abbildung der Urkunde, mit der Christen an der Seite Israels von der Knesset geehrt worden ist.

Rede von Harald Eckert in der Knesset am 22. November 2011 Liebe Mitglieder der israelischen Regierung, liebe Mitglieder der Knesset, liebe Holocaust-Überlebende, verehrte Ehrengäste aus aller Welt, meine Damen und Herren, Brüder und Schwestern, liebe Freunde! Zuerst möchte ich meine tiefe Dankbarkeit gegenüber der Regierung und dem Parlament Israels dafür zum Ausdruck bringen, dass sie ein solch einzigartiges Event, wie wir es heute erleben, angestoßen und ausgerichtet haben. Es ist ein starker Ausdruck des Respekts und der Freundschaft, die in den letzten Jahren zwischen der Regierung und anderen Repräsentanten des modernen Staates Israel und christlichen Leitern und Bewegungen aus der ganzen Welt gewachsen sind. Als Deutscher mit Sensibilität für unsere Geschichte möchte ich im Namen der ganzen deutschen Delegation zum Ausdruck bringen, wie geehrt und privilegiert wir sind, Teil dieser bemerkenswerten Zusammenkunft zu sein. Möge diese Stunde das Bewusstsein für unsere gemeinsamen Wurzeln, Werte, Interessen und Hoffnungen weiter vertiefen, um eine künftige Zusammenarbeit im Geist gegenseitigen Respekts, wechselseitiger Freundschaft und des Vertrauens zu stärken. Als Deutscher, der heute bei diesem feierlichen Ereignis zu Wort kommt, möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, unsere Aufmerksamkeit auf ein einzigartiges Datum zu richten, das nur wenige Wochen von dem heutigen entfernt liegt: Am 20. Januar 2012 werden wir des 70. Jahrestages jenes unaussprechlichen Ereignisses geden-

Harald Eckert während seiner Ansprache im Auditorium der Knesset am 22. November 2011.

ken, das in die Geschichtsbücher als „Wannsee-Konferenz“ eingegangen ist. Am 20. Januar 1942 trafen sich 15 hochrangige Vertreter der Nazi-Regierung unter Führung von SS-Chef Reinhard Heydrich und dessen Assistenten Adolf Eichmann, um die Vernichtung des gesamten europäischen Judentums zu planen: 11 Millionen jüdische Männer und Frauen, alt und jung, sollten in der kürzest möglichen Zeit ohne Ausnahme ausgelöscht werden. Diese Konferenz war der abschließende Meilenstein, die letzte und endgültige Eskalation dessen, was Hitler „die Endlösung“ nannte und später als Holocaust, Schoah, größte Manifestation des Bösen, das die Menschheit je gesehen hat, bezeichnet werden sollte. Meine Damen und Herren, es ist

unglaublich, aber wahr: Heute, nur 70 Jahre später, angesichts von Hunderttausenden noch unter uns verweilenden Überlebenden des Holocausts Hitlers ist ein nächster Holocaust in Vorbereitung. Der Iran arbeitet an einer Atombombe; Hisbollah, Hamas, die Moslembruderschaft, Al Kaida und viele andere Feinde von Juden und Christen verfolgen heute aktiv die Zerstörung Israels und die Vernichtung des jüdischen Volkes als Schritt auf dem Weg zur Weltherrschaft. Nur 70 Jahre später! Und das Bestürzendste ist, dass der größte Teil der Welt weder in der Lage noch bereit zu sein scheint, die historische Parallele zu den Zeiten und Zielen Hitlers und Nazi-Deutschlands – wie sie durch die WannseeKonferenz repräsentiert wurden – zu sehen und die Schritte zu tun, die erforderlich sind, um das globale, emphatische „nie wieder“-Versprechen heute mit Glaubwürdigkeit und Substanz zu füllen – in dieser Zeit der Prüfung und in dieser Zeit der Not. Auf diesem Hintergrund möchte ich meine christlichen Brüder und Schwestern weltweit mit den politischen Leitern Israels und den Leitern innerhalb der Netzwerke der Überlebenden als Zeugen ansprechen: In dieser Zeit der Prüfung und in dieser Zeit der Not, während die meisten Nationen in ihrer Reaktion auf die ernsthafte Bedrohung durch einen zweiten Holocaust entweder feindlich oder lauwarm sind, ist es unsere Zeit und Gelegenheit, als Gemeinde Jesu Christi aufzustehen und in Kraft für das jüdische Volk, den jüdischen Staat Israel und für die Holocaust-Überlebenden, die noch unter uns sind, aufzustehen. Dies

ist unsere Zeit und Gelegenheit, einen Weckruf ergehen zu lassen in unseren christlichen Kirchen, Netzwerken und Denominationen und entschieden und vereint im Gebet und im Handeln als „Salz und Licht“ in unseren Nationen und gegenüber unseren Leitern und Regierungen zu stehen. Als unsere sichtbare „Frucht der Buße“ und als ein Zeichen, dass wir eine Lektion aus unserem dunkelsten Kapitel der Geschichte gelernt haben in Beziehung zum jüdischen Volk. Ich möchte meine Bemerkungen mit einem konkreten Vorschlag zum Ende bringen: Wie wäre es, wenn die Leiter der Nation Israel und die Leiter christlicher Bewegungen und Dienste weltweit – zusammen mit den Opfern und Zeugen des Holocaust – eine globale Koalition bilden? Eine globale Koalition für Israel? Mit einem zweifachen Ziel im Blick: 1.    Fortzufahren, globale Aufmerksamkeit und humanitäre Unterstützung für die Holocaust-Überlebenden in Israel zu fördern, solange sie noch unter uns sind. 2.    Dies mit einer globalen Kampagne des Lernens über die Geschichte der Schoah und des Kampfes gegen mangelnde Kenntnis darüber, deren Minimierung oder gar Leugnung zu verbinden. Das zeitliche Fenster für solch ein Handeln ist kurz. Überlebende und Zeugen des Holocaust werden nicht mehr allzu lange unter uns sein. Im Jahr 2015 wird der 70. Jahrestag des Endes des 2. Weltkriegs und des Holocaust sein, was wiederum ein spezielles Datum hinsichtlich einer globalen Aufmerksamkeit auch für den Holocaust sein wird. Dieses Datum könnte

uns einen konkreten Bezugspunkt geben, auf den wir hinarbeiten könnten. Damit würden uns mindestens drei Jahre gegeben, die wir als globale Koalition für Israel mit dieser zweifachen Mission als vereinendem Faktor gemeinsam gebrauchen könnten. Meine Damen und Herren! Solange noch Holocaust-Überlebende unter uns sind, ist das letzte Kapitel der Geschichte des Holocaust noch nicht geschrieben. Es liegt in unserer Hand, wie dieses letzte Kapitel endet. Wird es mit dem Beigeschmack von Einsamkeit, Bitterkeit und Schmerz enden? Indem ihre Leiden der Vergangenheit vergessen oder gar geleugnet wurden? Ihre gegenwärtigen Nöte und Ängste ohne Aufmerksamkeit bleiben? Oder wird das letzte Kapitel des Holocaust eine erlösende Atmosphäre enthalten – mit Ehrung und Würde für die Überlebenden und mit einem gemeinsamen Zeugnis und dem Bemühen, ihre Stimmen – und die Geschichte dahinter – weltweit zu Gehör zu bringen? Mögen wir Weisheit und Mut finden, diese einzigartige Gelegenheit und das vor uns liegende kurze Zeitfenster zu erkennen und darauf in angemessener Weise zu reagieren als ein deutliches Signal, dass wir als Christen wirklich unsere Lektionen aus der Geschichte gelernt haben und fähig und gewillt sind, dem globalen Versprechen nach dem 2. Weltkrieg: „Nie wieder!“ Substanz und Glaubwürdigkeit zu geben. Möge Gott uns helfen! Möge Gott Israel segnen!

(Übersetzung: Dorothea und Heinz-Jürgen Heuhsen)


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lsraelaktuell Wannsee-Konferenz

Von Dr. Norbert Kampe, Leiter der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz

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uf Einladung des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD, Reinhard Heydrich, fand am Mittag des 20. Januar 1942 im Speisezimmer der Villa Am Großen Wannsee 56–58 in Berlin eine etwa 90 Minuten dauernde Besprechung von Vertretern der SS, der NSDAP und mehrerer Reichsministerien statt. Das Thema war die „Endlösung der Judenfrage“. Heydrich verfolgte das Ziel, seine Führungsrolle bei den Deportationen anerkennen zu lassen und wichtige Ministerien und Parteiämter in die Vorbereitungen zur Ermordung der europäischen Juden einzubeziehen. Zugleich sollten Konflikte der zivilen deutschen Besatzungsverwaltungen in Polen und im „Ostland“ mit den dortigen SS-Führern ausgeräumt werden. Die Konferenz bestätigte den im Verlaufe des Jahres 1941 erzielten Erfolg der SS im Streit der Behörden um die Zuständigkeit bei der „Lösung der Judenfrage“. Die Teilnehmer machten Vorschläge und erhoben Einwände im Interesse ihrer Behörden, erklärten sich aber insgesamt bereit zu kooperieren. Damit wurden die führenden Männer des deutschen Staatsapparats zu Mitwissern und Mittätern.

Das Protokoll der Besprechung

Der Leiter des Judenreferats der Geheimen Staatspolizei, Adolf Eichmann, fasste das Ergebnis der Besprechung in einem Protokoll zusammen. Demzufolge eröffnete Heydrich den Teilnehmern, dass auf der Grundlage einer „vorherigen Genehmigung“ Hitlers nunmehr die Deportation aller europäischen Juden nach Osteuropa stattfände. Er betonte, die „Federführung bei der Bearbeitung der Endlösung der Judenfrage“ liege ohne Rücksicht auf geographische Grenzen ausschließlich bei ihm. Umstritten war die Einbeziehung sogenannter „Mischlinge“ (Personen mit christlichen und jüdischen Eltern- bzw. Großelternteilen) in die Deportationen sowie der jüdischen Partner in „Mischehen“. Heydrichs überfallartiger Versuch, die Deportationsbefehle auf diesen Personenkreis auszuweiten, war ein Angriff auf die Kompetenzen des Innenministeriums, das auf der Konferenz durch Staatssekretär Wilhelm Stuckart vertreten wurde. Weil Heydrich hier keine Einigung erreichte und die Klärung dieser Frage auf spätere Konferenzen vertagt wurde, musste Eichmann diesen Vorschlägen einen unverhältnismäßig großen Raum geben: Vier Seiten des Protokolls geben allein diese Vorschläge zur Deportation von „Mischlingen“ und jüdischen Ehepartnern wieder, während das Ergebnisprotokoll der Konferenz insgesamt – einschließlich der eineinhalb Seiten Teilnehmerverzeichnis und einer Seite statistischer Aufstellung – lediglich 15 Schreibmaschinenseiten umfasst. Diese radikalen Vorschläge sollten also in der Erwartung ihrer künftigen Durchsetzbarkeit auf der Agenda bleiben. Da es sich um ein Ergebnis-, nicht um ein Wortprotokoll handelt, erfahren wir daraus nur andeutungsweise etwas über den tatsächlichen Verlauf und die Atmosphäre der Konferenz. Adolf Eichmann wurde im Zusammenhang mit seinem Prozess in Jerusalem 1960/61 ausführlich über

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20. Januar 1942

Die Wannsee-Konferenz Das Protokoll der Wannsee-Konferenz, 20. Januar 1942

Drei der 15 Teilnehmer der Wannsee-Konferenz (v. l.): Reinhard Heydrich, Chef der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes, Heinrich Müller, Chef der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), Adolf Eichmann, Leiter des „Judenreferates“ der Gestapo. Fotos: Haus der Wannsee-Konferenz

die Wannsee-Konferenz befragt. Er betonte, dass auch Vertreter der Ministerialbürokratie in ganz offenen Worten und unter allgemeiner Zustimmung vom Töten der Juden gesprochen hätten. Er habe das Protokoll mehrmals umschreiben müssen, bis Heydrich zufrieden gewesen sei. Der Text sollte die verwendeten Formulierungen nicht zu drastisch wiedergeben, die Staatssekretäre jedoch zugleich „festnageln“ – sie also zu Mitwissern und Mittätern machen. Eichmann berichtete, dass er Informationen für Heydrichs einleitendes Referat hatte liefern müssen. Dazu gehörte auch der tabellarische Überblick über Zahl und Verteilung der Juden in Europa, über die „rund 11 Millionen Juden“, die „im Zuge der Endlösung der europäischen Judenfrage“ „in Betracht“ kämen (Seite 6 des Protokolls). Die Reichsvertretung der Juden in Deutschland (RV) hatte im August 1941 den Befehl erhalten, eine statistische Zusammenstellung über die Anzahl der Juden, absolut und im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung der einzelnen Länder, mit Angaben über die Bestimmung des Begriffs „Jude“ und Angaben über den rechtlichen Status der Juden anzufertigen. (...) Dieser tabellarische Überblick im Protokoll der Wannsee-Konferenz beinhaltet also die Vernichtungsdrohung gegen die europäischen Juden. Die tatsächliche Bedrohung der europäischen Juden lässt sich anhand der Karte über den Frontverlauf und über die Kriegsparteien am Abend des 20. Januar 1942 erkennen. Diese Karte konnte mit Unterstützung des Militärhistorischen

Forschungsamtes Potsdam aus den Karten des Generalstabs des Oberkommandos der Wehrmacht erstellt werden. Sie zeigt, dass die Zentren des jüdischen Lebens im östlichen und südöstlichen Europa deutsch besetzt oder von Regimen beherrscht waren, die zu Hitlers Verbündeten gehörten. Eichmann unterschied in der tabellarischen Aufstellung über die Anzahl der Juden zwischen von der Wehrmacht besetzten Ländern einerseits und verbündeten sowie neutralen Ländern andererseits, die von Deutschland dominiert werden sollten. In Eichmanns Tabelle kommt auch zum Ausdruck, dass die nationalsozialistische Führung ungeachtet des Scheiterns der Invasion in England 1940 und der Kriegswende im Winter 1941/42 nach dem Fehlschlag der Blitzkriegs-Strategie in Russland dennoch davon ausging, in naher Zukunft ganz Europa zu beherrschen.

Heydrichs Ermächtigung

Aus dem Konferenzprotokoll kann geschlossen werden, dass vor dem Konferenztermin an höchster Stelle entschieden worden war, den bereits seit Juni 1941 stattfindenden Massenmord zu einem systematischen Völkermord an allen europäischen Juden auszuweiten. Seit dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 ermordeten die Einsatzgruppen des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) die dortige jüdische Bevölkerung. Dafür und für weitergehende Pläne suchte Heydrich nach einer schriftlichen Legitimation, die gewichtiger war als der Auftrag durch den Reichsführer SS Heinrich Himmler. Am Abend des 31.

Juli 1941 legte er Hermann Göring ein im RSHA verfasstes Schriftstück zur Unterzeichnung vor. Dieser hatte Heydrich bereits im Januar 1939 zum Leiter der Zwangsauswanderung ernannt. Adolf Hitler hatte Göring, der an zweiter Stelle der NS-Hierarchie stand, mit umfangreichen Vollmachten ausgestattet. Dazu gehörte auch die Koordination aller antijüdischen Maßnahmen. Mit Görings Unterschrift wurde Heydrich ermächtigt, eine „Gesamtlösung der Judenfrage im deutschen Einflussgebiet in Europa“ entsprechend „den Zeitverhältnissen“ vorzubereiten. Heydrich verwendete diese Ermächtigung ein halbes Jahr später, nachdem der Begriff der „Gesamtlösung der Judenfrage“ inzwischen eine deutliche Radikalisierung im Sinne eines Völkermords erfahren hatte. Dieses Dokument diente Heydrich auch gegenüber anderen Behörden und innerhalb der SS zur Legitimierung seiner eigenen Führungsrolle bei der „Endlösung der Judenfrage“. Alle per Rundschreiben vom 29. November 1941 zur Konferenz eingeladenen Teilnehmer erhielten eine Kopie dieser Ermächtigung als Anlage. Fünf Tage nach der Wannsee-Konferenz schickte Heydrich weitere Kopien an die regionale Führung von Sicherheitspolizei (Sipo), Sicherheitsdienst der SS (SD), Einsatzgruppen und an das Personalhauptamt der SS. In seinem Begleitschreiben verwies er am Schluss indirekt auf die stattgefundene Wannsee-Konferenz mit der Formulierung: „Die vorbereitenden Arbeiten sind eingeleitet.“ Ende Januar 1942 wies Adolf Eichmann per Schnellbrief alle betreffenden Dienststellen im Deutschen Reich an, die bereits im Oktober 1941 begonnene Deportation der Juden fortzusetzen. Er sprach jetzt ausdrücklich vom „Beginn der Endlösung“. Eichmann listete den Personenkreis, der deportiert werden sollte, detailliert auf und nannte die Personen, die von der Deportation vorerst auszunehmen seien – entsprechend der Ersten Verordnung zum Reichsbürgergesetz von 1935. Heydrich konnte sich also hinsichtlich der von ihm angestrebten Ausweitung des Kreises der zu Deportierenden zu diesem Zeitpunkt nicht durchsetzen. Mit diesem Schreiben Eichmanns, das auf dem Besprechungsergebnis der Wannsee-Konferenz beruhte,

Das Haus der Wannsee-Konferenz, im Vordergrund Mitarbeiter und Leiter von Christen an der Seite Israels und der Initiative 27. Januar nach einem Besuch in der Gedenkstätte am 2. Mai 2011. Foto: Martin Lehmann

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Bisher ist lediglich eine Ausfertigung des Protokolls der Wannsee-Konferenz gefunden worden. Die anderen 29 Ausfertigungen wurden vermutlich von den Nazis bei der Beseitigung von Beweismaterial vernichtet.

begannen die Vorbereitungen für eine systematische Deportation aller europäischen Juden. Auf zwei Folgekonferenzen unter Eichmanns Leitung verhandelten „Judenreferenten“ der Ministerien am 6. März 1942 und am 27. Oktober 1942 über eine „Lösung der Mischlingsfrage“ durch Sterilisation sowie über formaljuristische Anforderungen zur Zwangsscheidung von „Mischehen“. Da Hitler bis zum Kriegsende keine grundsätzliche Entscheidung traf, wurden die geplanten äußerst radikalen Maßnahmen im Reichsgebiet zunächst nicht umgesetzt. Diese Zurückhaltung gegenüber nichtjüdischen Verwandten wurde in den besetzten Ländern nicht geübt. Himmler persönlich verbat sich dort jegliche einschränkende Definition des Judenbegriffes. Allerdings wurden im Reichsgebiet gegen Ende des Krieges „Mischehepartner“ schließlich doch deportiert.

Die Konferenzteilnehmer

Die institutionelle Zugehörigkeit der Teilnehmer und ihr Rang lassen sich an dem im historischen Konferenzraum ausgestellten Organigramm ablesen. Daraus ergibt sich, dass ein nach der Konferenz entstandenes Dokument, in dem von einer „Staatssekretärsbesprechung“ die Rede war, den Charakter der Konferenz korrekt bezeichnete. Die Staatssekretäre setzten um, was auf der höheren politischen Ebene zuvor beschlossen worden war. Es ist also nicht richtig, wenn gelegentlich formuliert wird, dass auf der Wannsee-Konferenz die Ermordung der europäischen Juden beschlossen wurde. Dennoch ist die Konferenz von größter historischer Bedeutung, denn sie diente der für die Ausweitung des Völkermordes auf fast ganz Europa erforderlichen Koordination; sie steht für die Einbeziehung des gesamten deutschen Staatsapparates in den arbeitsteilig organisierten Völkermord. Die 15 Teilnehmer der Konferenz gehörten zu den Funktionseliten des nationalsozialistischen Regimes. Ihre Viten zeigen, das viele eine akademische Ausbildung abgeschlossen und eine steile Karriere gemacht hatten. Acht von ihnen trugen einen Doktortitel. Sie waren zumeist „gutbürgerlicher“ Herkunft. Fortsetzung Seite 7


Dezember 2011/Januar 2012

Wannsee-Konferenz

lsraelaktuell

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70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz – eine Chance für die deutsch-israelischen Beziehungen! Von Harald Eckert

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uf dem Hintergrund der Ehrung in der Knesset am 22. November 2011 (siehe Seite 5) bekommen die geplanten Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem 70. Jahrestag der WannseeKonferenz vom 20. Januar 1942 eine neue Bedeutung: Diese Veranstaltungen tragen das Potential in sich, zu einem bedeutsamen Ereignis der christlich-jüdischen Aussöhnung und der deutsch-israelischen Beziehungen zu werden. Und sie tragen das Potential in sich, die Zusammenarbeit zwischen Christen aus Deutschland und aller Welt und dem Staat Israel und im Kampf gegen Antisemitismus und Holocaustminimierung engagierten Institutionen und Persönlichkeiten auf eine neue Ebene zu heben. Die Chance, die sich aus den Veranstaltungen um dieses Datum herum ergeben, werden dadurch deutlich erhöht, dass die Vernetzungsdynamik in den letzten Wochen sehr stark zugenommen hat: • Die Veranstaltung am Freitagmittag, 20. Januar 2012, erfolgt in offizieller Partnerschaft mit dem angesehenen Berliner Netzwerk Gemeinsam für Berlin unter Leitung von Pfarrer Axel Nehlsen. Zu diesem Ereignis werden eine Reihe von Ehrengästen aus Israel, EU und Deutschland erwartet. • Die Veranstaltung am Samstagabend, 21. Januar 2012, erfolgt

Nähere Informationen zur Gebetsveranstaltung am 20. und 21. Januar 2012 im beigelegten Flyer

Fortsetzung von Seite 6

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inige waren überzeugte Nationalsozialisten, andere sind wohl eher aus Opportunismus der Partei beigetreten. Das Durchschnittsalter lag mit unter 43 Jahren recht niedrig. Oft wird die Frage gestellt, was nach dem Krieg aus den Teilnehmern geworden sei: Ein Drittel war bei Kriegsende nicht mehr am Leben oder verstarb wenig später. Reinhard Heydrich starb wenige Monate nach der Konferenz an den Folgen eines Attentats tschechischer Widerstandskämpfer. Rudolf Lange und Alfred Meyer begingen im Februar bzw. im Mai 1945 Selbstmord. Roland Freisler kam bei einem Luftangriff im Keller des von ihm geleiteten „Volksgerichtshofes“ im Februar 1945 ums Leben. Martin Luther vom Auswärtigen Amt fiel wegen einer Intrige gegen den Außenminister 1943 in Ungnade und wurde zur Vorbereitung eines Prozesses gegen ihn ins Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert; er verstarb im Frühjahr 1945 an den Folgen der Haft in einem Berliner Krankenhaus. Vermutlich verdanken wir allein diesen Umständen die Überlieferung der Luther nach der Konferenz zugestellten 16. Ausfertigung von insgesamt 30 Protokollexemplaren. Zur Vorbereitung des Prozesses gegen ihn wurden die Akten aus seinem Büro im Auswärtigen Amt im Zentrum Berlins nämlich abgeholt; später wurden

in offizieller Partnerschaft mit der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Im Mittelpunkt steht die Delegation aus Israel, insbesondere die HolocaustÜberlebenden (Leiter verschiedener Überlebenden-Verbände). Unter anderem wird an diesem Abend auch eine deutsch-israelische Kooperation vorgestellt, welche zum Ziel hat, in Deutschland mehr Aufmerksamkeit für die Holocaust-Überlebenden in Israel zu wecken sowie die praktischfinanzielle Unterstützung derselben aus der deutschen Bevölkerung heraus zu intensivieren. • Die Europäische Koalition für Israel hat sich am Rande der Ehrung in der Knesset entschieden, den 70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz zu ihrer Hauptgedenkveranstaltung im Januar 2012 zu erheben. Wir dürfen hochrangige Abgeordnete des EU-Parlaments sowie geistliche Leiter aus ganz Europa als Ehrengäste erwarten. • Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem hat sich entschieden, ihre Gedenkveranstaltung am 20. Januar 2012 in Yad Vashem und die damit verbundene Pastorenkonferenz eng mit den Berliner Veranstaltungen zu vernetzen. Berlin und Jerusalem arbeiten auf mehreren Ebenen an diesen Tagen eng miteinander zusammen. • Nach der Knesset-Ehrung dürfen wir erwarten, dass die israelische Delegation höher besetzt sein wird, als bisher zu erwarten war. Gegebenenfalls eröffnet dies sogar die Möglichkeit einer offiziellen Begegnung mit Pressekonferenz im Deutschen Bundestag. • Auf der Gebetsseite sind wir so dankbar dafür, dass Benjamin Berger aus Jerusalem mit uns sein wird – einer der geistlichen Pioniere der

christlich-jüdischen und deutsch-israelischen Versöhnung seit etwa vier Jahrzehnten. Auf dem Hintergrund dieser außerordentlichen Potentiale, Chancen

sie in einem Gebäudekomplex am Stadtrand in Berlin-Lichterfelde deponiert und entgingen dort der systematischen Dokumentenvernichtung vor Kriegsende. 1947 fand das Team des amerikanischen Chefanklägers bei der Vorbereitung des Nürnberger Prozesses gegen führende Ministerialbeamte die beiden Akten mit dem Titel „Endlösung der Judenfrage“ aus Luthers Büro. Ein weiteres Drittel der Teilnehmer verstarb in den ersten Nachkriegsjahren: Wilhelm Kritzinger starb 1947, kurze Zeit, nachdem er wegen Krankheit aus alliierter Internierungshaft entlassen worden war. In der Vorbereitung des „Wilhelmstraßen-Prozesses“ in Nürnberg war er mit seiner Teilnahme an der Wannsee-Konferenz angesichts des gerade aufgefundenen Protokolls konfrontiert worden. Er bestätigte – wie später auch Eichmann – die Authentizität des Protokolls und seine Teilnahme an der Konferenz. Die Ermordung der Juden bezeichnete er als ein Verbrechen, das er bedauere. Anfang 1948 verstarb auch Erich Neumann. Eberhard Schöngarth wurde 1946 aufgrund des Urteils eines britischen Militärgerichts hingerichtet – nicht wegen seiner Beteiligung am Judenmord in Galizien, sondern wegen der von ihm persönlich befohlenen Erschießung eines Kriegsgefangenen. Josef Bühler wurde 1948 in Krakau zum Tode verurteilt. Auch Adolf Eichmann wurde hingerichtet – 1962 in Jerusalem. Dem letzten Drittel der Konfe-

renzteilnehmer gelang der Übergang in ein gutbürgerliches Nachkriegsleben teils schon gegen Ende der 1940er Jahre. Gerhard Klopfer und Georg Leibbrandt wurden 1949 aus der Internierungshaft entlassen. 1962 wurde ein Ermittlungsverfahren gegen Klopfer wegen der Teilnahme an der Wannsee-Konferenz eingestellt, eine Voruntersuchung gegen Leibbrandt in gleicher Sache bereits 1950. Die deutsche Justiz sah sich nicht in der Lage, ihnen persönliche Schuld nachzuweisen. Deshalb gingen sie – wie viele sogenannte Schreibtischtäter – straffrei aus. Klopfer lebte unbehelligt bis 1987, Leibbrandt bis 1982; beide wurden über 80 Jahre alt. Otto Hofmann war 1948 im Nürnberger Prozess gegen das SS-Rasse- und Siedlungshauptamt zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Er wurde aber wie viele andere begnadigt und 1954 aus dem amerikanischen Kriegsverbrechergefängnis in Landsberg am Lech entlassen. Hofmann lebte als kaufmännischer Angestellter in Württemberg bis 1982 und wurde 84 Jahre alt. Wilhelm Stuckart verließ 1949 nach dem Wilhelmstraßen-Prozess das Gefängnis, da seine Strafe von drei Jahren und zehn Monaten durch die vorangegangene Internierungshaft abgegolten war; er kam 1953 mit 51 Jahren bei einem Autounfall ums Leben. Unklar ist das Schicksal von Gestapochef Heinrich Müller. Er hatte seine Dienstgeschäfte, nachdem das Prinz-Albrecht-Palais zer-

und Möglichkeiten, die durch die Knesset-Ehrung vom 22. November 2011 nochmals deutlich verstärkt worden sind, möchte ich unsere Freunde im Land ausdrücklich ermu-

tigen, der Einladung am (19.) 20./21. Januar 2012 nach Berlin zu folgen und somit aktiver Teil eines geistlich und gesellschaftlich bedeutsamen Ereignisses zu werden. •

Gedenken und BeGeGnen – 70. JahrestaG der Wannsee-konferenz •

zum Gedenken an die Wannsee-konferenz

gegen Leugnung und gegen Minimierung des holocaust

zur unterstützung von holocaust-Überlebenden in Israel

für die Begegnung von holocaust-Überlebenden und Jugendlichen, die so zu „zeugen der zeitzeugen“ werden können

zur stärkung der deutsch-israelischen zusammenarbeit und freundschaft

Freitag, 20.01.2012 13.00 – 14.30 Uhr

Gedenk- und Informationsveranstaltung zum 70. Jahrestag der Wannsee-konferenz

Französischer Dom, Gendarmenmarkt, Berlin

eine kooperationsveranstaltung von Initiative 27. Januar e.V. und Gemeinsam für Berlin e.V. mit ehrengästen aus Israel und deutschland

Anmeldung erforderlich: AnmeldungFreitagmittag @initiative27januar.org

Samstag, 21.01.2012 19.00 – 21.00 Uhr Jüdisches Gemeindehaus Berlin Fasanenstraße 79 Eintritt 10 € Anmeldung erforderlich: AnmeldungSamstagabend @initiative27januar.org

Aufgrund begrenzter Platz-Kapazitäten empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung.

abend der freundschaft und Begegnung zu ehren von holocaust-Überlebenden 70 Jahre nach der Wannsee-konferenz eine kooperationsveranstaltung der Initiative 27. Januar e.V. mit der Jüdischen Gemeinde zu Berlin sowie Projekt-Partnern aus Israel und deutschland zur unterstützung von holocaust-Überlebenden in Israel

Aufgrund begrenzter Platz-Kapazitäten empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung.

Fortlaufend aktualisierte Informationen unter www.initiative27januar.org Veranstaltungsbüro: Tel.: 0 56 06 - 37 59, Fax: 0 56 06 - 10 00, berlin@initiative27januar.de

Haus der Wannsee-Konferenz Am 20. Januar 1992, dem 50. Jahrestag der Wannsee-Konferenz, wurde in der Villa Am Großen Wannsee 56-58 in Berlin die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz eröffnet. In den Räumen des Erdgeschosses der denkmalgeschützten Villa informiert die ständige Ausstellung „Die Wannsee-Konferenz und der Völkermord an den europäischen Juden“ über die Vorgeschichte der nationalsozialistischen Verfolgung der Juden, über ihre Ausgrenzung, Entrechtung und Vertreibung zwischen 1933 und 1939 sowie über die während des Zweiten Weltkrieges von den Nationalsozialisten durchgeführte Deportation, Ghettoisierung und Ermordung der europäischen Juden. Die Gedenkstätte bietet Jugendgruppen, Schulklassen und Erwachsenen pädagogische Angebote (deutsch- und fremdsprachige Führung mit Gesprächen in der Ausstellung, Kleingruppenarbeit in der Ausstellung, ganz- und mehrtägige Seminare) an. Die Bibliothek/Mediothek ergänzt das pädagogische Angebot. www.ghwk.de

Der Konferenzsaal im Haus der Wannsee-Konferenz, hier mit dem Leiter der Gedenk- und Bildungsstätte, Dr. Norbert Kampe, bei einem Vortrag. Foto: Martin Lehmann

bombt war, zeitweilig in die Wannsee-Villa verlegt und wurde noch Ende April 1945 im Führerbunker gesehen. Seit den ersten Maitagen

1945 gilt er als verschollen. Gerüchte über sein Entkommen nach Südamerika oder in die USA konnten nicht verifiziert werden. •


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lsraelaktuell Hilfsprojekte

Unsere fortlaufenden Hilfsprojekte in Israel Alijah

„Alijah“ ist das hebräische Wort für die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel. Wir unterstützen die Alijah vor allem aus den GUS-Staaten, aus Indien und aus Äthiopien sowie auch die Integration von Neueinwanderern in Israel. Wenn Sie für dieses Projekt spenden möchten, tragen Sie auf dem Überweisungsträger bitte das Stichwort „Alijah“ ein.

Jaffa-Institut

Mehr als 300 jüdische Kinder und Jugendliche haben in dieser Einrichtung zur Zeit ein neues Zuhause gefunden. Weitere 2 000 werden hier tagsüber betreut sowie schulisch und pädagogisch gefördert. Spenden-Stichwort: „Jaffa“

Dezember 2011/Januar 2012

Spendenschwerpunkt Dezember 2011/Januar 2012 für Österreich: „Disraelis“ Liebe Leserinnen und Leser! „Disraelis“ steht für „Disabled Israelis“. Die Initiative wurde ins Leben gerufen, um meist jungen israelischen Frauen und Männern, die durch Kriegseinwirkung oder Terrorattentate verwundet und traumatisiert wurden, die Möglichkeit zu geben, durch eine Reise ins Ausland etwas Ruhe zu finden und eine Auszeit für Leib und Seele zu erhalten. Im nächsten Frühjahr (Mai 2012) wollen wir, mit Ihrer Hilfe, eine kleine Gruppe „Disraelis“ (8 Personen + 1 Betreuer) nach Österreich auf einen Erholungsurlaub einladen. Pro Person rechnen wir mit Kosten von ca.1 000 Euro (Flug, Bahn/Bus, Unterkunft, Verpflegung.) Wir haben dafür ein Spendenkonto eingerichtet. Wenn Sie uns helfen können, diesen jungen Menschen einen unvergesslichen Aufenthalt in Österreich zu ermöglichen, dann wären wir Ihnen von ganzem Herzen dankbar! Spendenkonto: Kennwort „Disraelis“ – Empfänger: Christen an der Seite Israels – Österreich Bank: Raiffeisenbank Wienerwald, Konto- No: 4000 235226, BLZ: 32667

Speisungsprogramme

In den großen Städten Israels leben ca. 20 Prozent der Einwohner unter der Armutsgrenze. Einzelne Israelis und Organisationen (auch das Jaffa-Institut) haben Suppenküchen eingerichtet, die täglich Tausende von hungernden Erwachsenen und Kindern mit einer warmen Mahlzeit versorgen. Spenden-Stichworte: „Essenausteilung“ (für Suppenküchen in Jerusalem und Tel Aviv) sowie „Samaria“ (für notleidende jüdische Siedler in Samaria).

Hilfen für Terroropfer

In Israel gibt es Organisationen, die sich der Opfer von Terroranschlägen annehmen, besonders durch materielle Hilfen und psychologische Betreuung. Hier arbeiten wir mit „Hineni“, der Einrichtung einer orthodoxen jüdischen Gemeinde, zusammen. Spenden-Stichwort: „Terroropfer“

Trauma-Behandlung von Kindern und Jugendlichen aus Sderot

Im westlichen Negev direkt an der Grenze zum Gazastreifen liegt die israelische Kleinstadt Sderot. Seit 2001 leiden die Bewohner unter Raketenbeschuss. Die ständige Angst und die psychosozialen Folgen sind für die Menschen kaum zu ertragen. In Verbindung mit Keren Hayesod unterstützt unsere Bewegung Therapiemaßnahmen für traumatisierte Kinder und Jugendliche aus Sderot. Spenden-Stichwort: „Sderot“

Hilfe und Integration für behinderte Kinder und deren Familien

Bei diesem Hilfsprojekt handelt es sich um die sehr erfolgreiche Förderung behinderter Kinder in Ofra und anderen Orten im biblischen Kernland Samaria (Benjamin)/Israel. Spenden-Stichwort: „Ofra“ (nur für Deutschland)

Holocaust-Überlebende

Wir unterstützen verarmte Holocaust-Überlebende in Israel in Zusammenarbeit mit zwei Organisationen, die sich um die rund 60 000 Betroffenen kümmern. Möglich sind einmalige Zuwendungen oder die regelmäßige Unterstützung (Patenschaft) in Höhe von 25 Euro monatlich für einen Holocaust-Überlebenden. Wenn Sie eine Patenschaft übernehmen möchten, können Sie einen Dauerauftrag für unser Konto einrichten oder uns eine Einzugsermächtigung erteilen. Weitere Informationen auf www.troestet-mein-volk.de oder www.israelaktuell.de Spenden-Stichwort für Einmalspenden: „Tröstet mein Volk“ Spenden-Stichwort für Daueraufträge: „Patenschaft Holocaust-Überlebende“

Liebe Leserin, lieber Leser, wenn Sie eines dieser Hilfsprojekte fördern wollen, geben Sie bitte auf dem Überweisungsträger/Erlagschein das gewählte Stichwort sowie Ihre vollständige Adresse an, damit wir die eingegangenen Zuwendungen ordnungsgemäß verbuchen können. Bitte benutzen Sie den beigelegten Überweisungsträger/Erlagschein oder überweisen Sie bitte Ihre Spenden auf eines unserer Konten: in Deutschland: Konto-Nr. 140 000 216 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) in Österreich: Konto Nr. 235 226 bei der Raiffeisenbank Wienerwald (BLZ 32667) in der Schweiz: Konto-Nr. Giro 40-753256-6 bei der Postfinance 4040 Basel Für Ihre Unterstützung möchten wir Ihnen schon jetzt herzlich danken!

 Patenschaftserklärung Ich bin bereit, mit einem Monatsbetrag von 25 EURO einen verarmten Holocaust-Überlebenden in Israel zu unterstützen und den Betrag monatlich auf eines der beiden folgenden Konten zu überweisen (der einfachste Weg wäre es, dies per Dauerauftrag ausführen zu lassen): In Deutschland: Christen an der Seite Israels e. V., 34289 Zierenberg, Konto-Nr. 140 000 216 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) In Österreich: Christen an der Seite Israels – Österreich, 1140 Wien, Konto Nr. 235 226 bei der Raiffeisenbank Wienerwald (BLZ 32667)

Verwendungszweck: „Patenschaft Holocaust-Überlebende“

Vorname und Name

Straße und Hausnummer

PLZ und Ort

Telefon

Spendenschwerpunkt Dezember 2011/Januar 2012 für Deutschland: Alijah aus Indien – Bnei Menasche

D

ie Bnei Menasche („Söhne von Menasse“) sind Nachfahren des Stammes Menasse, eines der zehn verlorenen Stämme Israels, die vor etwa 2 700 Jahren von den Assyrern aus Israel verschleppt wurden. Während ihres Exils haben die Bnei Menasche weiter die jüdischen Traditionen mit der Beachtung des Schabbats und anderer biblischer Festtage sowie dem Verzehr von koscheren Speisen beibehalten. 2005 hat Israels Oberrabbinat die Bnei Menasche offiiziell als „Nachkommen von Israel“ anerkannt. Von den insgesamt rund 9 000 Mitgliedern der „Söhne von Menasse“ lebt die Mehrheit in NordostIndien an der Grenze zu Burma und Bangladesch. 1700 von ihnen sind bereits nach Israel eingewandert und haben sich dort gut integriert: Viele studieren an Hochschulen und Universitäten, einige sind auch zu Rabbinern ordiniert worden, und zahlreiche männliche Bnei Menasche dienen in Kampfeinheiten der israelischen Armee. Im Sommer 2011 hat ein israelisches Regierungskomitee die Entscheidung getroffen, dass die noch mehr als 7 000 in Indien lebenden Bnei Menasche – die darauf warten, ebenfalls in ihr altes Heimatland

An der Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel werden sich nach Aussage der Bibel auch Nicht-Juden aktiv beteiligen: „So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will meine Hand zu den Heiden hin erheben und für die Völker mein Banner aufrichten. Dann werden sie Deine Söhne in den Armen herbringen und Deine Töchter auf der Schulter hertragen.“ (Jesaja 49, 22)

Angehörige der Bnei Menasche aus Indien nach ihrer Ankunft am Ben GurionFlughafen in Tel Aviv im November 2006 (auch die beiden anderen Bilder zu diesem Bericht). Fotos: ISRANET

zurückkehren zu können – in naher Zukunft nach Israel einwandern können. Die Organisation Shavei Israel unter der Leitung von Michael Freund hat bereits die Rückkehr von vielen Bnei Menasche-Angehörigen nach Israel ermöglicht. Jetzt will Shavei Israel auch die Rückkehr der übrigen Stammesmitglieder aus Indien voranbringen. Dafür benötigt die Organisation jedoch große finanzielle Hilfe – auch von christlichen Israel-Freunden. Lesen Sie dazu den bewegenden Bericht von Michael Freund auf Seite 10 in dieser Zeitung.

Bitte helfen Sie mit, dass die 7 232 noch in Indien lebenden Angehörigen der Bnei Menasche nach Israel zurückkehren können. Wenn Sie mit einer Spende zum Gelingen dieses großen und historischen Projektes beitragen möchten, geben Sie bitte auf Ihrem Überweisungsträger das Stichwort „Alijah aus Indien“ an.


Dezember 2011/Januar 2012

Gründung von Christians for Israel – Sierra Leone Von Hannelore Lehmann Am 22. November 2011 wurde Christians for Israel – Sierra Leone in einem feierlichen Rahmen gegründet. Wie kam es dazu?

S

ierra Leone ist ein Land in Westafrika, so groß wie Bayern mit etwa sieben Millionen Einwohnern. Zusammen mit fünf anderen Frauen unterstütze ich durch Mütter-helfen-Müttern – Deutschland-Sierra Leone seit 2004 Frauen in Sierra Leone. Wir arbeiten in dem Land mit der Love-One-AnotherCampaign, einer Nichtregierungsorganisation (NGO) unter Leitung von Dr. Bell zusammen. Dr. Bell ist Gynäkologe und hat in Freetown, der Hauptstadt des Landes, ein Krankenhaus. Ich liebe Israel und weiß vom Wort Gottes her: Wer Israel segnet, der ist gesegnet. Deshalb bin ich bei meiner Reise im letzten Jahr zur Sierra LeoneIsrael-Friendship Society gegangen, die sich in der Nähe unseres Quartiers befand. Sirajin RollingsKamara, der Vorsitzende, hat sich sehr gefreut und mir sein Büro und die anderen Räume gezeigt. Er hat nach der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) und ILI-I like Israel gefragt, denn er kennt Claudia Korenke von der DIG und Sacha Stawski. Die Gesellschaft feiert ebenfalls den ILI-Tag in Freetown. Einmal im Monat betet Sirajin Rollings-Kamara mit dem Präsidenten von Sierra Leone und einmal im Monat mit dem Bürgermeister von Freetown. Er ist in seinem Land für Israel politisch

BES CHRISTI

hristi in München und wachsen?“

Die offizielle Gründungsversammlung von Christians for Israel – Sierra Leone fand am 22. November 2011 im Präsidenten-Saal des Nationalstadions von Freetown statt. An der knapp vierstündigen Sitzung nahmen insgesamt 159 Personen teil, unter ihnen 135 Delegierte des Landes. Anwesende Gäste von Christians for Israel International waren Pfarrer Willem Glashouwer, Präsident von Christians for Israel International, Jos van Westing, Afrika-Direktor von Christians for Israel International, Bischof Elemi Samson, der Koordinator von Christians for Israel International für Westafrika, und Hannelore Lehmann von Christians for Israel – Germany/Christen an der Seite Israels. Die Gründungsversammlung wurde von Paul Kamara eröffnet, dem Minister von Sierra Leone für Jugend und Sport, einem Christen, der die Delegierten dazu aufrief, sich tatkräftig zu engagieren und über ihren Glauben zu sprechen: Die Kirche müsse mit einer starken Stimme an der Seite Israels stehen, so Kamara. Der Vorsitzende der Gründungsversammlung, Joshua Nicol, Chef-Redakteur eines landesweiten Radiosenders, erklärte in seiner Einführung, warum Israel für immer den Israeliten gehört. Am Abend des Tages brachte sein Sender einen einstündigen Beitrag über Christians for Israel – Sierra Leone. Hauptsprecher der Gründungsversammlung war Pfarrer Glashouwer, der über die Bedeutung von Israel im Heilsplan Gottes sprach. Zudem gab es auch kurze Ansprachen von Hannelore Lehmann sowie von mehreren geistlichen Leitern und Re-

präsentanten des Landes, die die aktive Unterstützung ihrer Kirchen und Gemeinden für Christians for Israel – Sierra Leone bekundeten. Während der Gründungsversammlung ist ein Team von fünf Personen als offizieller Vorstand berufen worden. Vorsitzender wurde Sirajin Rollings-Kamara, der Präsident der Sierra Leonisch-Israelischen Freundschaftsgesellschaft. Weitere fünf Personen sind als Mitarbeiter für Schulung eingesetzt worden.

Israel-Vorträge

Bereits am Vortag gab es im Rundfunk eine Sendung, in der über die vorgesehene Gründung berichtet wurde. Am Morgen des 22. November 2011 folgte eine Fernsehsendung über das Vorhaben, und am Abend gab es noch eine weitere Sendung, in der die Neugründung vorgestellt wurde. Als erstes Ergebnis dieser Ausstrahlungen wurde Sirajin RollingsKamara gleich von vier Gemeinden zu Israel-Vorträgen eingeladen. Am 23. November 2011 wurde auch schon eine Lehrversammlung mit 44 Gemeindeleitern bzw. Pastoren sowie 25 Schülern und Studenten durchgeführt. Am Abend des Tages fand in einer der größten Kirchen des Landes ein großer Gottesdienst statt, bei dem es um das Thema Israel ging und Willem Glashouwer eine Ansprache hielt. Ein paar Tage später erfolgte die offizielle Registrierung von Christians for Israel – Sierra Leone bei der Regierung des Landes als christliche Nichtregierungsorganisation (NGO). Christians for Israel International ist dankbar, dass sich auch in Westafrika immer mehr Christen für eine biblische Sicht für Israel und das jüdische Volk öffnen. •

IHS052CD

Lehr- und Gebetskonferenzen 2011 von Christen an der Seite Israels II

28.–30. Oktober in Rimbach im Odenwald und DAS BILD VOM LEIB CHRISTI ChristenStuttgart 1. November in Weinstadt bei an der Seite

Christen an der Seite Israels

Christen an der Seite Israels ist der deutsche Zweig von Christians for Israel International. Leiter ist Harald Eckert (Geschäftsführender Vorstand). Präsident von Christians for Israel International ist Willem Glashouwer aus den Niederlanden.

Israels

Teil 1: JESUS DAS HAUPT oder: „Wie bekommt Jesus mehr Raum in meinem eigenen Leben und in meinem Umfeld?“

Ofer Amitai, Eliyahu Ben-Haim, Harald Eckert Die Hauptziele von Christen an der Seite Israels in Deutschland sind: •

Geistliche und praktische Solidarität mit Israel

Vertiefung des biblischen Verständnisses von Israel unter Christen

Bekämpfung von Antisemitismus und Antiisraelismus in Kirche und Gesellschaft

Unsere derzeit wichtigsten Projekte sind:

Ofer Amitai Eliyahu Ben-Haim Harald Eckert

Sein biblisches Verständnis und seine praktische Umsetzung

LEHR- UND GEBETSKONFERENZEN 2011 VON CHRISTEN AN DER SEITE ISRAELS I RIMBACH UND WEINSTADT Audio-CD-Set

Unterstützung von Holocaustüberlebenden in Israel www.troestetmeinvolk.de

Unterstützung von Jugendreisen nach Israel www.jugend-zeitzeugen.de

Unterstützung der Rückkehr äthiopischer Juden nach Israel (Alijah) und deren Integration www.israelaktuell.de/de/index.php?id=101

Bitte beachten Sie auch unsere zweimonatlich erscheinende Zeitung Israelaktuell.de und unseren Medienshop. Weitere Informationen zu unserer Arbeit in Israel und in Deutschland finden Sie unter www.israelaktuell.de.

Teil 2: WIR – SEINE GLIEDER oder: „Wie finde und lebe ich meinen Platz im Leib Christi?“ Teil 3: DER FÜNFFÄLTIGE DIENST oder: „Wie funktioniert geistliche Leitung im Leib Christi?“ Teil 4: DIE HEILIGUNG DES LEIBES CHRISTI oder: „Wie entwickeln wir einen glaubwürdigen Lebensstil?“ Teil 5: DIE FREISETZUNG DES LEIBES CHRISTI oder: „Wie können wir als Leib Christi in München und Oberbayern gesunden und wachsen?“

8 Audio CDs (oder 1 MP3-CD) Bestell-Nr.: IHS120CD (IHS120MP) Preis: 28,00* Euro (MP3-CD: 16,00* Euro) Christen an der Seite Israels Medienbüro Schwarzauer Str. 56 83308 Trostberg Fax: + 49(0) 86 21 – 97 73 89 medien@israelaktuell.de www.israelaktuell.de

Christen an der Seite Israels Hauptbüro Ehlener Str. 1 34289 Zierenberg Tel: + 49(0) 5606 – 37 59 info@israelaktuell.de www.israelaktuell.de

CD 1: Harald Eckert – Deutschland auf dem Weg in das Tal der Entscheidung (Rimbach) CD 2: CD 3: CD 4:

Ofer Amitai – Lektionen aus dem Leben Abrahams Teil 1 – Abrahams Fürbitte in Zeiten des Gerichts (Rimbach) Teil 2 – Die Berufung Israels im Kontext des Heilsplans Gottes (Rimbach) Teil 3 – Der Lebensstil, zu dem Gott uns beruft (Rimbach)

CD 5: Eliyahu Ben-Haim – Die Dringlichkeit der Fürbitte für Israel und Deutschland (Rimbach) CD 6: Eliyahu Ben-Haim – Nahost-Update: Israel und der „arabische Frühling“ (Rimbach) CD 7: Ofer Amitai – Gottes Leidenschaft für Jerusalem (Weinstadt) CD 8: Eliyahu Ben-Haim – Wie wir aktuell für Israel beten sollen (Weinstadt)

Name:

4.–5. November in Berlin IHS052CD

DAS BILD VOM LEIB CHRISTI – SEIN BIBLISCHES VERSTÄNDNIS UND SEINE PRAKTISCHE UMSETZUNG

S CHRISTI oder: glaubwürdigen

Von links: Jos van Westing, Pfarrer Willem Glashouwer, Bischof Elemi Samson, Paul Kamara; auf dem kleinen Bild Sirajin Rollings-Kamara. Foto: Hannelore Lehmann

Lehr- und Gebetskonferenzen 2011 von Christen an der Seite Israels I

DAS BILD VOM LEIB CHRISTI – SEIN BIBLISCHES VERSTÄNDNIS UND SEINE PRAKTISCHE UMSETZUNG

oder: Leitung im Leib

zum 2. Israel-Kongress und lernte die Israel-Leiter persönlich kennen. Nach diesem großartigen Tag fuhr er nach Holland zu Christians for Israel International, um die Geschwister dort kennenzulernen. Ich habe mich persönlich sehr gefreut, dass er vor seinem Weiterflug noch 1,5 Tage mit uns auf dem Gebetstreffen im Odenwald war, denn so lernte er noch Ofer Amitai und Eliyahu Ben-Haim von den Fürbittern für Israel aus Jerusalem kennen. Am 21. November 2011 flog ich nach Sierra Leone und lernte auch Frau Rollings-Kamara kennen, die Ehefrau von Sirajin. Sie leitet seit 1994 House Wife Fellowship und ist eine starke Persönlichkeit. Sierra Leone gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Christians for Israel – Sierra Leone braucht starke finanzielle Hilfe: für die Herausgabe einer Zeitung, seine Internetpräsenz und für Öffentlichkeitsarbeit. Bitte helfen Sie mit!

9

Biblische Lehre – Aktuelle Informationen – Neuerscheinungen und Klassiker

eine praktische

: nen Platz im Leib

sehr aktiv. Am Ende meines Besuchs konnten wir auch zusammen beten und Gott alles Weitere anbefehlen. Ende Mai diesen Jahres erzählte Claudia Korenke bei einem Treffen von Leitern von Israelwerken von einer eMail, die sie aus Freetown bekommen hat. Sirajin Rollings-Kamara fragte, ob sie zu einer Israel-Konferenz nach Sierra Leone kommen wollte. Ich erfuhr davon und schrieb Claudia Korenke von meinen Beziehungen zu dem Land. Als die Fragen nach der Israel-Konferenz konkreter wurden, habe ich als Mitarbeiter von Christen an der Seite Israels bei Willem Glashouwer, unserem internationalen Präsidenten, angefragt, ob er nach Sierra Leone kommen will. Seine Antwort kam prompt: Ich bete und schicke dir im Anhang meinen Terminkalender bis 2013. Gott öffnet Türen. Die Briefe gingen hin und her, Einladungen folgten. Am 21. Oktober 2011 kam Sirajin Rollings-Kamara nach Frankfurt

lsraelaktuell

CHRISTEN AN DER SEITE ISRAELS E. V. – MEDIEN

B CHRISTI

Raum in meinem em Umfeld?“

Internationale Israel-Bewegung/Medien

Christen an der Seite Israels

Ofer Amitai Eliyahu Ben-Haim Harald Eckert Rosemarie Stresemann Klaus-Helge Schmidt

Ofer Amitai, Eliyahu Ben-Haim, Harald Eckert, Rosemarie Stresemann, Klaus-Helge Schmidt

LEHR- UND GEBETSKONFERENZEN 2011 VON CHRISTEN AN DER SEITE ISRAELS II BERLIN Audio-CD-Set

CD 1: Harald Eckert – Deutschland auf dem Weg in das Tal der Entscheidung CD 2: Eliyahu Ben-Haim – Gebet für Nationen CD 3: Ofer Amitai – Gott liebt die Welt und erwählte Israel CD 4: Harald Eckert – Zusammenfassung CD 5: Rosemarie Stresemann – Holocaust und islamischer Djihad aus Deutschland CD 6: Klaus-Helge Schmidt – GEBET FÜR DIE REGIERUNG und die Berufung Deutschlands an der Seite Israels CD 7: Eliyahu Ben-Haim – Update zum „arabischen Frühling“ CD 8: Ofer Amitai – Und die Nationen werden erkennen . . .

Menge

Bestell-Nr.

Titel

IHS120CD

Lehr- und Gebetskonferenzen 2011 von Christen an der Seite Israels I – Rimbach und Weinstadt (8 Audio CDs)

28,00 €*

IHS120MP

Lehr- und Gebetskonferenzen 2011 von Christen an der Seite Israels I – Rimbach und Weinstadt (MP3-CD)

16,00 €*

IHS130CD

Lehr- und Gebetskonferenzen 2011 von Christen an der Seite Israels II – Berin (8 Audio CDs)

28,00 €*

Vorname: Strasse: PLZ + Ort: Tel.-Nr.: Bitte senden Sie diesen Bestellcoupon entweder per Fax an die Nummer 0 86 21 – 97 73 89 oder per Post an die untenstehende Adresse

8 Audio CDs (oder 1 MP3-CD) Bestell-Nr.: IHS130CD (IHS130MP) Preis: 28,00* Euro (MP3-CD: 16,00* Euro)

IHS130MP

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Lehr- und Gebetskonferenzen 2011 von Christen an der Seite Israels II – Berlin (MP3-CD)

16,00 €*

Christen an der Seite Israels – Medien Schwarzauer Str. 56, 83308 Trostberg Online-Bestellung unter: www.israelaktuell.de/shop Bestellung per eMail an: medien@israelaktuell.de

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Ab 30,00 € Bestellwert versandkostenfrei innerhalb D


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lsraelaktuell Die Rückkehr der Bnei

Menasche

Dezember 2011/Januar 2012

Ein modernes Märchen: Die Rückkehr von einem der verlorenen Stämme Israels Von Michael Freund

gann, endlich zu Ende sein wird. Es ist genau wie der Prophet Sacharja (10, 6) vorhersagte: „Und ich werde das Haus Juda stärken und das Haus Joseph erretten und werde sie heimkehren lassen, weil ich Erbarmen mit ihnen habe; und sie sollen sein, als hätte ich sie niemals verstoßen; denn ich, der HERR, bin ihr Gott und will sie erhören.“ Gottes Wunder erfüllen sich vor unseren Augen!

I

m Eiltempo des Alltags vergessen wir allzu leicht, dass wir in besonderen Zeiten leben. Unsere Generation ist auf einzigartige Weise gesegnet worden, so reichlich, dass wir oft die außergewöhnlichen Wunder, die sich vor unseren Augen vollziehen, aus dem Blick verlieren. Das größte Wunder ist vielleicht die Sammlung (Rückführung) der Vertriebenen aus den vier Himmelsrichtungen; die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Zion. Was die Propheten vor Jahrtausenden vorhersagten, wird nun Realität – Gott sammelt Sein Volk von allen Enden der Erde. „Bringe meine Söhne aus der Ferne herbei und meine Töchter vom Ende der Welt“, spricht der HERR (Jesaja 43, 6).

Nationen helfen mit

Michael Freund, der Vorsitzende von Shavei Israel, mit einigen Bnei MenascheKindern in Indien.

Während der letzten sechzig Jahre, seit der Gründung des Staates Israel, ist dies genau, was Gott getan hat. Juden aus Russland, Äthiopien und anderen Ländern haben den Klang des großen Schofars vernommen und sind heimgekommen nach Jerusalem. Wenn Juden nach Israel ziehen, heißt es, dass sie „Alijah“ machen. Dies bedeutet auf Hebräisch „hinaufzugehen“ oder „aufzufahren“. Es ist nicht nur eine geographische Transformation (Veränderung), sondern auch eine spirituelle „Erhebung“.

Bnei Menasche

Jetzt aber hat eine ganz besondere Gruppe auch begonnen, ihre lange Reise zurück anzutreten. Eine Volksgruppe, die lange als verloren galt, ist vom HERRN berührt und ihre Herzen sind erfüllt worden mit einer Sehnsucht nach Seiner Nähe. Im entferntesten Winkel Nordost-

Ein Bnei Menasche-Angehöriger in Indien mit einem Lulav, einem Strauß zum Laubhüttenfest.

Ein Bnei Menasche-Angehöriger an der Westmauer in Jerusalem beim Gebet.

Indiens, entlang der Grenze zu Burma und Bangladesch, leben die Bnei Menasche (Hebräisch: „Söhne von Menasse“). Sie sind Nachfahren eines der zehn verlorenen Stämme Israels, des Stammes Menasse, der vor ca. 2700 Jahren von den Assyrern aus Israel deportiert worden war (siehe 1. Chronik 5, 26). Während ihrer Wanderschaft blieben die Bnei Menasche den Traditionen ihrer Vorfahren treu. Sie hielten den Sabbat, lebten koscher und feierten die biblischen Feste. Sie vergaßen nie, wo sie herkamen, wer sie sind und wovon sie träumten – nämlich von ihrer Wiederkehr in ihr Heimatland. Und jetzt belohnt Gott ihre Treue und ermöglicht ihre Wiederkehr nach Israel. Während der letzten zehn Jahre brachte Shavei Israel (www.shavei.org), die Organisation, die ich gegründet habe, 1700 Mitglieder der Gemeinschaft nach Israel, wo sie erfolgreich in

Michael Freund ist Gründer und Vorsitzender von Shavei Israel (www.shavei.org), einer Organisation, die sich mit den verlorenen Stämmen Israels befasst und sowohl ihnen als auch verschollenen jüdischen Gemeinden dabei hilft, zum jüdischen Volk zurückzukehren. Er schreibt eine Kolumne und Reportagen für die Jerusalem Post. Zuvor war er als stellvertretender Direktor für Kommunikation & Policy Planning im Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu während dessen erster Amtszeit tätig. Er ist gebürtiger New Yorker. Michael Freund hat ein MBA in Finanzwirtschaft der Columbia University und ein BA der Woodrow Wilson School of Public and International Affairs der Princeton University.

den jüdischen Staat eingegliedert wurden. 7 232 Mitglieder sind noch in Indien und warten auf ihre Chance, zurückkehren zu können. Jetzt – endlich – scheint ihr Traum in Erfüllung zu gehen. Bei einem Treffen im Büro des israelischen Premiers, das unlängst stattfand und bei dem ich zugegen war, bewilligte ein Regierungskomitee offiziell die prinzipielle Entscheidung, dass alle Bnei Menasche die Genehmigung bekommen würden, nach Hause, nach Zion, zurückzukehren. Wir arbeiten aktiv daran, die erste Gruppe neuer Immigranten in den nächsten Monaten nach Israel zu bringen. Und so werden wir bald das Privileg haben, Augenzeugen der Erfüllung der Prophetie in Jesaja 35, 10 zu sein: „Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen.“ Dies ist eine monumentale Entwicklung. Es ist ein Wunder von biblischen Proportionen, eines, das Israel sowohl spirituell als auch demographisch stärken wird. Wir bewegen uns allmählich auf den großen und historischen Tag zu, wo das Exil der Bnei Menasche, das vor mehr als 27 Jahrhunderten be-

Was, denken Sie sich wohl, hat das jetzt mit uns Christen zu tun? Die Antwort ist: Alles – wenn man die Bibel ernst nimmt! Es war der Prophet Jesaja, der vorhersagte, dass die Nationen der Welt eine aktive Rolle in diesem historischen Prozess spielen und helfen würden, Gottes geliebtes Volk in Sein heiliges Land zu bringen.

Michael Freund mit einem Bnei Menasche-Jungen in Indien.

In Jesaja 49, 22 steht geschrieben: „So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will meine Hand zu den Heiden hin erheben und für die Völker mein Banner aufrichten. Dann werden sie Deine Söhne in den Armen herbringen und Deine Töchter auf der Schulter hertragen.“ Dieser Vers sagt deutlich und eindeutig, dass die Nationen der Welt helfen werden, das jüdische Volk nach Israel (Zion) zurückzubringen. Auf dieser Basis haben Sie alle, jeder einzelne, als Individuum und als Gemeinschaft, eine biblische Verantwortung, um eine Rolle zu spielen in dem Prozess, dem jüdischen Volk zu helfen, nach Israel zurückzukehren. Es ist Gottes Wille, den Er auch allen Generationen hat mitteilen lassen durch Seinen Propheten.

Der Bnei Menasche-Angehörige Methuselah Phiamphu mit seiner Familie.

Ein Bnei Menasche-Junge.

Denken Sie darüber nach, was das heißt: Sie können eine Rolle spielen in der Entfaltung dieses Wunders! Sie können die Juden „zurücktragen“, wie Gott es sich wünscht. Sie können es geschehen lassen – mittels Ihrer Liebe, Ihrer Gebete und Ihrer Unterstützung. In 1. Mose 12, 3 gibt Gott Abraham ein entscheidendes Versprechen und durch ihn allen Nationen: „Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!“ Hier gibt es keinen Mittelweg. Gott gibt jedem eine klare und eindeutige Wahl: Entweder du segnest Abrahams Nachkommen, die Juden, oder du verfluchst sie. In diesen kritischen Zeiten gibt es keinen besseren Weg, Israel zu segnen, als die Alijah der Juden aus aller Welt nach Zion (Israel) zu unterstützen. Lehnen Sie sich nicht zurück und lassen die Geschichte an sich vorbeigehen. Die Zerstreuten Israels haben ihre lange Reise zurück angetreten. Auch Sie können diese historische Entwicklung unterstützen. Helfen Sie uns bitte, die Kosten dieser historischen Alijah zu decken. Wie unser Schöpfer uns mitgeteilt hat, wird ein jeder, der das tut, gesegnet werden. (Übersetzung: Marie-Louise Weissenböck)

Der Bnei Menasche-Angehörige Yochanan mit einer Thora-Rolle in Manipur.


Verschiedenes

Dezember 2011/Januar 2012

Pfarrer Glashouwer in Russland: Große Offenheit für biblische Lehre über Israel Pfarrer Willem Glashouwer, Präsident von Christians for Israel International, hat im Oktober 2011 eine 17-tägige Vortragstour in Russland durchgeführt. Der Zeitpunkt der Reise – zuerst in den Raum Moskau, dann in den Bereich Rostow in Südrussland – hätte kaum besser sein können: Die russische Ausgabe des Buches „Warum Israel“ von Pfarrer Glashouwer war gerade fertiggestellt worden, ebenso wie die russische Version

des „Warum Israel?“-Grundkurses. „Die Türen öffneten sich hier in Russland in einer unglaublichen Weise“, schreibt der Präsident von Christians for Israel International in seinem Bericht von dieser Vortragsreise. Viele Menschen aus unterschiedlichen Kirchen und Gemeinden erhielten eine biblische

Sicht auf Israel und die Verheißungen Gottes für das jüdische Volk. Die Offenheit war so groß, dass das mitgebrachte russische Lehrmaterial mit großem Interesse aufgenommen wurde und Willem Glashouwer auch schon Einladungen für das nächste Jahr nach Russland erhalten hat. Am Rande der diesjährigen Vortragsreise hat sich der Präsident von Christians for Israel International auch für die Errichtung der Gedenkstätte in Lubawitsch engagiert, die im November 2011 eingeweiht wurde (siehe Bericht unten). •

Holocaust-Gedenkstätte in Lubawitsch eingeweiht An mehr als 500 Orten in Russland haben die Nazis und ihre Helfer Massenmorde an Juden begangen. Da diese Orte weitgehend in Vergessenheit geraten sind, haben Operation Exodus und das Russische Holocaust-Zentrum beschlossen, mit der Errichtung von Gedenkstätten zu beginnen. Eine solche ist nun am 10. November 2011 in LubaWährend der Einweihungszeremonie der neuen Gedenkstätte in Lubawitsch. witsch im Bezirk Smolensk in Westrussland eingeweiht Errichtung der Gedenkstätte Betei- Gedenkstätte in Lubawitsch werden worden. ligten, die alle Christen sind, ihren sich Christen und Juden verändern

A

m 4. November 1941 wurden in Lubawitsch 483 Juden von den Nazis und ihren Helfern ermordet. Der Ort war das Zentrum der jüdisch-chassidischen ChabadBewegung, die von Rabbi Schneor Salman von Ljadi (1745–1812) begründet wurde. Alljährlich pilgern Tausende Juden dorthin, um die Gräber der Lubawitscher Rabbis zu besuchen. Rund 200 Menschen nahmen an der Einweihung der Gedenkstätte teil, unter ihnen Repräsentanten der Verwaltung aus der Region Smolensk, Vertreter russischer jüdischer Verbände, israelische und deutsche Botschaftsvertreter, Pastoren sowie Medienvertreter. Die Sprecher erwähnten, dass von evangelikalen Christen die größte finanzielle Unterstützung für die monumentale Anlage beigetragen worden sei. Die dortige Arbeitsgruppe für jüdischchristlichen Dialog hat den an der

ausdrücklichen Dank ausgesprochen. Boris Vasyukov von Operation Exodus schreibt dazu: „Wir glauben, dass unser Arbeit nicht umsonst ist vor dem HERRN. Er wird einen Propheten senden vor seinem Kommen und wird die Herzen der Väter zu den Kindern und die Herzen der Kinder zu ihren Vätern wenden, damit Er die Erde nicht mit einem Fluch belegen muss. Nach einem Ereignis wie der Einweihung der

Die neue Gedenkstätte in Lubawitsch ist bewusst großzügig und monumental gestaltet, um ein klares Zeichen der Liebe zu den Juden zu setzen.

und ihre Herzen werden sich immer weiter einander zuwenden. Dann wird Gott unser Land und unseren Dienst segnen.“ •

HolocaustGedenktag am Sonntag, 29. Januar 2012 Wie bereits in den vergangenen Jahren, so ruft die Europäische Koalition für Israel (ECI) auch für 2012 wieder alle Kirchen und Gemeinden in Europa dazu auf, am Sonntag, der dem internationalen Holocaust-Gedenktag (27. Januar) am nächsten liegt, der Opfer des Holocaust zu gedenken. 2012 fällt dieser Sonntag auf den 29. Januar. Weitere Informationen dazu auf www.ec4i.org/learnfromhistory

Am Ende der Zeremonie stimmten die anwesenden Christen das „Schma Israel“ und die israelische Staatshymne an.

lsraelaktuell

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Iranische Bedrohung

ECI bittet EU-Politiker um Maßnahmen gegen das iranische Atomprogramm Das iranische Atomwaffenprogramm war ein zentrales Thema beim diesjährigen Herbsttreffen der Europäischen Koalition (ECI) am 9. November in Brüssel. Am Tag zuvor bestätigte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in ihrem Bericht zum iranischen Nuklearprogramm, dass der Iran offensiv an der Entwicklung eines Kernwaffenprogramms arbeitet. Die Leiter der ECI kamen bei ihrem Treffen in Brüssel auch mit Mitgliedern des Europaparlaments (MEP) zusammen (Foto). Dabei baten die ECI-Repräsentanten die EU-Abgeordneten dringend, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Beschaffung von Kernwaffen zur Vernichtung Israels durch das iranische Regime zu verhindern. Der ECI-Vorsitzende Harald Eckert erinnerte daran, dass der 9. November – der Termin dieses Herbsttreffens – das Datum der Reichskristallnacht gewesen sei. Die Reichskristallnacht hätte es nicht gegeben, wenn die internationale Gemeinschaft vier Monate zuvor bei ihrem Treffen in Evian beschlossen hätte, verfolgten Juden beizustehen und Hitler aufzuhalten. Heute, da das jüdische Volk wiederum vor einer existenziellen Bedrohung steht, müssen wir als internationale Gemeinschaft dafür Sorge tragen, rechtzeitig die Stimme zu erheben. Für den Fall, dass die Diplomatie versage, Sanktionen und andere Maßnahmen wirkungslos blieben und der Iran vor der Fertigstellung von Kernwaffen stehe, rief ECI-Direktor Tomas Sandell abschließend das Europaparlament dazu auf, dass die EU in vollem Umfang das Recht Israels und des jüdischen Volkes auf Selbstverteidigung mit allen erforderlichen Mitteln unterstützt.

Netanjahu zum IAEA-Bericht Nachdem die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) am 8. November 2011 ihren Bericht zum Iran vorgelegt hatte, hat der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu folgende Stellungnahme dazu veröffentlicht: „Der Bericht der IAEA bestätigt die Einschätzung der internationalen Gemeinschaft und Israels, dass der Iran Atomwaffen entwickelt. Der Bericht zeigt, dass die internationale Gemeinschaft dafür sorgen muss, dass der Iran sein Atomwaffenprogramm nicht fortsetzen kann. Ein Iran mit Atomwaffen würde den Frieden in der Welt und im Nahen Osten gefährden.”

Sanktionen gegen Iran verschärft Die USA, Großbritannien, Kanada und andere Staaten haben im November 2011 ihre Sanktionen gegen den Iran massiv verstärkt. Betroffen sind das iranische Bankensystem und die Ölindustrie. Die Sanktionen zielen in erster Linie auf die finanzielle Lage des Iran ab. Durch den Vorwurf der USA, die iranische Zentralbank betreibe Geldwäsche, sollen andere Staaten dazu angehalten werden, ihre Verbindungen zum iranischen Bankenwesen zu lösen. Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat derweil Menschenrechtsverletzungen im Iran verurteilt. Die Resolution wirft dem Regime von Mahmud Achmadinedschad „Folter und grausame, unmenschliche oder degradierende Behandlung“ von Regimekritikern vor. (Israelnetz)

Sarkozy sichert Israel Unterstützung zu Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy hat sich offenbar um Schadensbegrenzung bemüht: Nachdem er Israels Premierminister Netanjahu in einem privaten Gespräch mit US-Präsident Obama als „Lügner“ bezeichnet hat, hat er ihm in einem persönlichen Brief eine enge Zusammenarbeit bei der Lösung des Atomstreits mit dem Iran angeboten. Das Dokument wurde Netanjahu am Wochenende 12./13. November 2011 vom französischen Botschafter in Israel, Christophe Bigot, übergeben. Es enthalte scharfe Erklärungen zum Iran. Sarkozy habe darin angekündigt, sein Land werde beim Treffen des Gouverneursrats der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) beispiellose Sanktionen gegen den Iran fordern. Am Ende habe Sarkozy handgeschrieben die Worte „in Freundschaft“ hinzugefügt – laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ eine ungewöhnliche Geste bei diplomatischer Korrespondenz. Einige Tage zuvor war bekannt geworden, dass Sarkozy auf dem G20Gipfel in einem privaten Gespräch mit Obama den israelischen Regierungschef als „Lügner“ bezeichnet hatte. Außerdem könne er ihn nicht leiden. Obama habe erwidert: „Du bist ihn leid, aber ich habe jeden Tag mit ihm zu tun!“ Aufgrund eines technischen Fehlers konnten mehrere Journalisten die Unterhaltung über Kopfhörer mit anhören. Die Regierung in Washington erklärte später, die Arbeitsbeziehungen zwischen Obama und Netanjahu seien sehr gut. Der US-Präsident führe mehr Gespräche mit Netanjahu als jeder andere Führer. (Israelnetz)


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lsraelaktuell Gebetskonferenzen

Lehr- und Gebetskonferenzen in Weinstadt und in Berlin

Gläubige haben „Wächterdienst“ Von Joachim Kudlek Rund 600 Israel-Freunde nahmen an den beiden Gebetskonferenzen am 1. November 2011 in Weinstadt (400 Besucher) und am 4./5. November 2011 in Berlin (200 Besucher) teil. Dabei ging es um die Themen „Die endzeitliche Auseinandersetzung um Jerusalem und die Verantwortung der Gemeinde Jesu“ (Weinstadt) und „Deutschland auf dem Weg in das Tal der Entscheidung“ (Berlin). Geprägt waren die Konferenzen von biblisch-fundierter Lehre, aktuellen Informationen, intensiver Fürbitte sowie Lobpreis- und Anbetungszeiten. Neben dem deutschen Leitungsteam mit Harald Eckert (1. Vorsitzender von Christen an der Seite Israels), HeinzJürgen Heuhsen und Markus Neumann (beide Vorstandsmitglieder von Christen an der Seite Israels) waren zwei erfahrene Gebetsleiter aus Jerusalem mit dabei: Ofer Amitai vom Israel Prayer Center und Eliyahu Ben-Haim von den Fürbittern für Israel (IfI).

Jerusalem

In seiner Begrüßung zur Konferenz in Weinstadt zitierte Harald Eckert die Verse aus Sacharja 14, 3–4a: „Doch dann wird der HERR hinausziehen und gegen diese Völker Krieg führen und kämpfen, wie nur Er kämpft am Tage der Schlacht. Seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der im Osten gegenüber Jerusalem liegt ...“ Diese prophetischen Worte sagen uns zwei Dinge, so der Leiter von Christen an der Seite Israels: Zum einen, dass Jerusalem in den letzten Tagen vor der Wiederkunft Jesu umkämpft werde, zum anderen, dass dann der HERR kommen und eingreifen wird. Damit werde dieses Zeitalter zu einem Ende kommen, zu einem „Ende des Schreckens für die Feinde Gottes und für die Feinde Jerusalems“, bevor dann das Tausendjährige Reich beginnt. Im Hinblick auf die Verse aus Jesaja 62, 6–7 („Auf Deine Mauern, Jerusalem, stellte ich Wächter ...“) betonte Harald Eckert, dass es ein Teil der endzeitlichen Berufung der Gemeinde Jesu sei, ihren „Wächterdienst“ auf den Mauern von Jerusalem einzunehmen. Wir in Deutschland sollen auch besonders dafür beten, dass das deutsche Volk nicht gegen Jerusalem mit aufmarschiert, wenn die Völker gegen die Davidsstadt in den Kampf ziehen.

Klarer Stand gegen Iran-Geschäfte

Eliyahu Ben-Haim betonte in seinem Vortrag, dass in fast allen Büchern der Bibel von Politik die Rede sei und die Gläubigen die Beauftragung haben, „zuallererst“ für die Regierungen zu beten, wie aus 1. Timotheus 2, 1–4 hervorgehe. Er rief die Konferenzteilnehmer ausdrücklich dazu auf, nicht nur allgemein für Israel zu beten, sondern auch für die Sicherheit des Landes und für die israelische Armee, denn: „Wir müssen lebendig sein im Land Israel“, wenn eines Tages ganz Israel gerettet werde. Der israelische Gebetsleiter sprach auch über das Verhältnis Deutschland-Israel und sagte, dass sich die deutsche Regierung nicht immer richtig verhalte, vor allem weil die Bundesrepublik der größte High-Tech-Exporteur in den Iran ist, der ja die Atombombe bauen und gegen Israel einsetzen will. Die Kanzlerin sage zwar das Richtige, sie ordne sich aber den Interessen

der Industrie unter. In diesem Zusammenhang sei auch zu fragen, ob es in Deutschland jemals ein Bekennen der Sünden der Industrie gegeben hat, die ja zum Teil während der Nazizeit Mittäter gewesen ist, etwa bei der Herstellung des Giftgases „Zyklon B“. Eliyahu forderte die Teilnehmer dazu auf, einen klaren Stand einzunehmen gegen die deutschen Geschäfte mit dem Iran, um nicht länger mitzuhelfen, dass Israel von dort aus mit der Atombombe bedroht oder sogar angegriffen werden kann.

Wächter auf den Mauern Jerusalems

Ofer Amitai ging näher auf die Verse aus Jesaja 62, 6–7 ein und betonte ebenfalls, dass die Gläubigen Wächter auf den Mauern Jerusalems sein und Gott keine Ruhe lassen sollen, bis Er die Stadt zum Lobpreis auf der Erde macht. Dabei stellte er die Frage, warum Jerusalem so wichtig ist und was die Davidsstadt im Herzen Gottes bedeutet. Dazu erklärte Ofer, dass Gott den Berg Zion selbst auserwählt hat und dies der Ort ist, an dem besondere Offenbarungen stattgefunden haben. Das begann mit dem Opfer Abrahams, der bereit war, dort seinen Sohn Isaak hinzugeben, aber noch von Gott davon abgehalten wurde und dafür einen Widder darbrachte. Später wurde dort der Tempel gebaut, bei dessen Einweihung Feuer vom Himmel fiel. Auch Jesus hat sich in Jerusalem als Opfer für die Menschheit hingegeben, und

Gebet für die Regierung Klaus-Helge Schmidt stellte in Berlin die Arbeit von Gebet für die Regierung vor. Informationen dazu auf www.gebetfuerdieregierung.de

Bündnis des Todes Rosemarie Stresemann berichtete in Berlin über die Verbindungen zwischen Nationalsozialismus und Islamismus und stellte dabei auch ihre Schrift „Bündnis des Todes“ vor, die über das Hauptbüro von Christen an der Seite Israels zum Preis von 3 Euro plus Porto bestellt werden kann.

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Die nächste Gebetskonferenz der IfI findet statt in Jerusalem vom 23. bis zum 30. Januar 2012. Weitere Informationen auf www. ifi.org.il oder bei Dorothea und Heinz-Jürgen Heuhsen, eMail: gebet@israelaktuell. Die nächste Lehr - und GebetsReise von Christen an der Seite Israels wird vom 29. Mai bis zum 8. Juni 2012 durchgeführt, dazu siehe die Informationen auf Seite 16 dieser Zeitung.

sei also wichtig, beständig zu beten – besonders für Israel.

Gemeinde ist auch im „Tal der Entscheidung“

Ofer Amitai (rechts) bei der Gebetskonferenz in Berlin mit Übersetzer Heinz-Jürgen Heuhsen, 2. Vorsitzender von Christen an der Seite Israels. Foto: Martin Lehmann

Audio-CDs Die Vorträge der Gebetskonferenzen in Weinstadt und Berlin sowie der nicht-öffentlichen Gebetskonferenz in Rimbach/Odenwald sind als Audio-CDs erhältlich. Dazu siehe die Anzeige auf Seite 9 in dieser Zeitung.

50 Tage nach seiner Auferstehung fiel dort nochmals Feuer, diesmal in Form von Zungen auf die Gläubigen. Jerusalem, so Ofer weiter, ist somit der Ort für das Heil und die Erlösung der Menschheit. Letztlich gehe es bei dieser Stadt um den Sohn Gottes, um Jesus Christus selbst. Die Stadt sei der Ort, an dem der Tod entfernt und alles in Ordnung gebracht wird. Und Jerusalem habe noch eine große Zukunft, wie zum Beispiel die Verse aus Jesaja 2, 2–4 aussagen, die zum Teil vor dem UN-Gebäude zu lesen sind. Allerdings fehlen dort die Worte, die von Gericht und Zurechtweisung sprechen, obwohl beides auch dazugehört, wenn die Welt neu geordnet wird. Schließlich rief Ofer dazu auf, weiter für Jerusalem zu beten, und zwar im vollen Verständnis für die Bedeutung dieser Stadt.

Deutschland-Israel

In seiner Einführung zur Gebetskonferenz in Berlin sagte Harald Eckert, dass die Völker nach der Sintflut entstanden sind – unter dem Noah-Bund mit dem Zeichen des Regenbogens, dem „Zeichen der Liebe Gottes“. Die letzte Erwähnung der Völker in der Bibel erfolgt in Offenbarung 22, wo es heißt, dass die Blätter der Lebensbäume zur Heilung der Völker dienen. Die Botschaft daraus sei, dass Gott die Völker liebt – trotz ihrer Rebellion gegen Ihn: Er liebt die „individuelle und kollektive Vielfalt der Menschen“. Zwar werde Gott die Völker richten, aber Seine tiefste Motivation dafür sei Seine Liebe. Nach der Rebellion der Völker beim Turmbau zu Babel hat sich Gott Abraham erwählt, um die Völker durch ihn und seine Nachkommen zu segnen. Seither haben die Völker die Wahl zwischen Segen

und Fluch. Deutschland sei im Verhalten zu den Juden das „Schlusslicht“ und das „furchtbarste Volk“ gewesen. Aber Deutschland hat nach dem Krieg viel Gnade erhalten mit dem Höhepunkt der Wiedervereinigung, betonte Harald Eckert und stellte schließlich die Frage, wie wir mit dieser Gnade umgehen.

Eliyahu Ben-Haim, der Vorsitzende der Fürbitter für Israel (IfI), in Berlin. Foto: Martin Lehmann

Gott erhört Gebet auch für eine Nation

Eliyahu Ben-Haim ging in seinen Lehrvorträgen in Berlin näher auf das Verhältnis Deutschland-Israel ein. Dabei sagte er, dass die Nazis durch ihre Sünden gegenüber den Juden einen Fluch auf dieses Land gebracht haben. Aber Gott liebt auch Deutschland, und Er will uns erlösen von allem, was geschehen ist, so Eliyahu. Das Rezept dafür finde sich in 2. Chronik 7, 14, wo es heißt, dass der HERR Sünden vergibt und das Land heilt, wenn das Volk Ihn sucht, sich demütigt, betet und von seinen bösen Wegen umkehrt. Was das intensive Gebet für ein Volk bewirken kann, berichtete der israelische Gebetsleiter, hat man vor einigen Jahren in Portugal erlebt, als die dortigen Gemeinden die Sünden ihres Landes gegenüber den Juden bekannt und für eine Umkehr gebetet haben. Als Folge davon hat das portugiesische Parlament in einer Sondersitzung das Gesetz zur Vertreibung der Juden von 1497 widerrufen, und der Staatspräsident bezeichnete das Verhalten seines Landes gegenüber den Juden sogar öffentlich als „Sünde“. Eine solche nationale Umkehr ist in Spanien (wo die Juden 1492 vertrieben wurden) nicht geschehen, weil die Gemeinden nicht dafür gebetet haben. Es

Ofer Amitai sprach in seinen Vorträgen in Berlin unter anderem über Hesekiel 35 bis 39 und stellte dabei fest, dass Edom, von dem in Hesekiel 35 gesprochen wird, von Esau abstammt und Israel aus Neid bekämpft hat. Neid sei das Feuer, das dazu motiviert, jemanden zu vernichten. Edom gibt es nicht mehr, aber den Neid und daraus resultierend den Hass gegen Israel gebe es immer noch, besonders im Islam. Auch die in der Christenheit verbreitete Ersatztheologie sei von ihrer Wurzel her Neid auf Israel. Die Gemeinde Jesu steht also auch im „Tal der Entscheidung“, so Ofer weiter: Sie müsse sich entscheiden – für oder gegen Israel, wie Ruth und Orpa, die Schwiegertöchter der Naemi. Orpa ist auf halbem Weg wieder umgekehrt in ihre alte Heimat Moab. Ebenso sei auch die Kirche zurückgegangen und hat sich gegen Israel entschieden. Ruth dagegen ist aus Liebe zu Gott mit Naemi nach Israel gegangen, sie habe sich gedemütigt und ist durch die Ehe mit Boas in die Segenslinie des Messias gekommen. Wenn wir uns für Israel entscheiden, werden wir ebenfalls in diese messianische Segenslinie kommen. Deshalb sollten wir auch für die Reinigung von der Ersatztheologie beten. Die jetzige Wiederherstellung des Volkes und Landes Israel sei ein Ausdruck der Güte, Gnade, Barmherzigkeit und Liebe Gottes. Der HERR führt Sein Volk in das Verheißene Land zurück, weil Gott der Welt Sein Bild zeigen und sich verherrlichen möchte. Für uns, so Ofer, sollte das ein Grund sein, Gott immer wieder zu danken und in eine noch tiefere Fürbitte einzutreten. •

5 Hinweise Zum Abschluss gab Harald Eckert fünf Hinweise zum Gebet: Erstens sollte das Gebet für Israel an erster Stelle stehen. Zweitens sollten die IsraelFreunde das Gebet für die Regierung neu aufgreifen und ernst nehmen. Drittens: Das „Zünglein an der Waage auf dem Weg ins Tal der Entscheidung“ sind nicht Politiker oder Medien, sondern ist die Gemeinde, die sich für das Gebet zubereiten lassen sollte. Viertens sollten die IsraelFreunde verstärkt für die geistlichen Leiter beten, die besondere Gnade vom HERRN benötigen. Schließlich rief Harald Eckert alle Israel-Freunde dazu auf, für die Veranstaltungen zum 70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz am 20./21. Januar 2012 zu beten (siehe Seite 7).


Kinder Israels / Jugendreisen

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SCHALOM!

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Chanukka und Weihnachten

Ein kleiner Hebräisch-Kurs Das Wort „Schalom“ hast du bestimmt schon mal gehört. Vielleicht hast du es sogar selber schon zu jemandem gesagt? – Richtig! So grüßt man sich in Israel. Wenn du das weißt, dann warst du vielMirjam erzählt leicht schon mal in unserem Land. Für diejenigen, die noch nicht bei uns waren, ist „Schalom“ vielleicht das erste Wort, das sie in unserer Sprache lernen. Wir nennen unsere Sprache „Iwrit“, das ist das moderne Hebräisch. Wenn du diese Zeilen hier aufmerksam liest, dann hast du am Ende schon einige Wörter Iwrit zu sprechen gelernt. Eigentlich müsste ich diese Wörter auch in unserer hebräischen Schrift schreiben. Aber das wäre für dich sicher ein bisschen zu schwer, und du würdest Iwrit dann vielleicht nicht mögen. Wenn du dich jetzt bedanken wolltest, dass ich die fremde Schrift weg lasse, könntest du „Toda!“ sagen. Toda heißt danke. Toda! Danke, dass du versuchst, es nachzusprechen. Jetzt kannst du bald doppelt so viele Wörter unserer Sprache, wie im ersten Abschnitt. „Ken“, könntest du jetzt antworten. „Ken“ heißt ja. – Schwer? – „Lo“ (Nein), ist nicht schwer. Wenn du irgendwann in Israel zu Besuch bist und morgens aus deinem Gästezimmer kommst,

lsraelaktuell

ruft dir vielleicht jemand „Boker Tov!“ zu. Kannst du dir denken, was das heißen soll? Na, was sagt man bei euch am Morgen? – Ja, richtig: Guten Morgen! „Boker Tov!“ Und gehst du abends zu Bett, kannst du sagen „Leila Tov!“ Gute Nacht! „Leila Tov!“ Jetzt machen wir einen Zeitsprung. Die Zeit deines Besuches in Israel ist fast vorbei. Es ist der letzte Abend, und die Erwachsenen trinken noch ein Gläschen vom guten israelischen Wein. Sie stoßen die Gläser an und wünschen sich damit alles Gute. Da hörst du dann diese Worte: „Le Chaim!“ Das bedeutet soviel wie „Auf das Leben!“ Da würdest du in deiner Heimat „Zum Wohl!“ sagen oder einfach „Prost!“ Beim Abschied vor dem Abflug ruft man dann „Schalom! Le Hitraot Cheverim!“ Das erste Wort, Schalom, kennst du schon. „Le Hitraot!“ heißt „Auf Wiedersehen!“ und „Cheverim!“ bedeutet „Freunde“ oder „Kameraden“. Wenn du wissen möchtest, wie viele Wörter in Iwrit du jetzt bereits gelernt hast, dann zähle sie mal nach! Ich habe sie immer da, wo sie zuerst vorkommen, blau eingefärbt, als kleine Hilfe.

Chanunachten? – Da stimmt etwas nicht. Richtig, so ein Fest gibt es gar nicht. Das wäre ein Mischmasch aus zwei Festen, dem jüdischen Chanukka und dem Weihnachten der Christen. Beide Feste fallen in dieselbe Jahreszeit und überDavid schneiden sich oft erzählt mit ein, zwei oder mehr Tagen, wie zum Beispiel in diesem Jahr, wo Chanukka (nach eurem Kalender) am 21. Dezember beginnt und bis zum 28. Dezember dauert. Euer Weihnachten beginnt wie immer mit dem Heiligen Abend am 24. Dezember und dauert bis zum 26. Dezember. So haben wir drei Tage gemeinsam, wenn es auch nicht dasselbe Fest ist.

Wunder

Doch es gibt Ähnlichkeiten: Beide Feste erzählen von einem Licht, das ein Wunder bedeutete. In jüdischen und christlichen Häusern werden in diesen Tagen Lichter angezündet. Bei euch sind es die Advents- und Weih-

Chanukka-Feier in einer orthodoxen (strenggläubigen) jüdischen Familie in Jerusalem, am Fenster sieht man einige Chanukka-Leuchter. Foto: ISRANET

nachtslichter, und bei uns die acht Lichter am Chanukka-Leuchter. Beide Feste sind recht fröhlich und erzählen von einem „Lichtwunder“. Chanukka erinnert an das unglaubliche Leuchten einer Öllampe zur Tempelweihe, wozu das vorhandene Öl normalerweise nur einen Tag ausgereicht hätte, aber dennoch über die gesamte Dauer des Festes, nämlich acht

Wenn wir unsere Augen recht weit offen halten, können wir auch heute erneut ein Wunder sehen, das wieder im jüdischen Land geschieht. Es hieß, das ist unmöglich, und doch: Das jüdische Volk kehrt heim, nach langer, fast 2000-jähriger Vertreibung in der ganzen Welt! •

12 Wörter in Iwrit hast du gezählt? Super!!! Solltest du nur 11 gefunden haben, dann hast du vielleicht „Iwrit“ vergessen, den Namen unserer Sprache. Du hast gut mitgemacht, toda! •

Preis-Rätsel Wenn du die Berichte auf dieser Seite aufmerksam gelesen hast, wird es dir nicht schwerfallen, unser Rätsel zu lösen. Zuerst musst du fünf Wörter finden, die in diesen Artikeln stehen. Dann müssen die Buchstaben in den markierten Feldern in der Reihenfolge von 1 bis 5 in die Kästchen für das Lösungswort geschrieben werden. Wenn du das Lösungswort gefunden hast, kannst du es auf eine Postkarte schreiben und an Das jüdische Volk kehrt unsere Zeitungsredaktion schicken. Unter den Einsendern verlosen wir Das Chanukka-Fest dauert ... Tage kleine Preise. Hier unsere Anschrift: Das wohl bekannteste hebräische Wort Christen an der Seite Israels Ehlener Straße 1, 34289 Zierenberg (Deutschland) Hebräisch „Danke“

Tage, warmes Licht abgab. Euer Weihnachten berichtet von der Geburt eines Kindes mitten in einer dunklen Zeit, eines Kindes, das der Heiland der ganzen Welt werden und himmlisches Licht zu den Menschen bringen sollte. Beide Wunder erschienen den Menschen unmöglich und geschahen dennoch. Und beides geschah unter dem jüdischen Volk im jüdischen Land – in Israel.

Redaktion der

Sabra-Seite: In diesem Geschäft in Jerusalem gibt es eine große Auswahl von Chanukka-Leuchtern und andere Artikel für das Chanukka-Fest. Foto: ISRANET

Christfried Battenberg Mitarbeit: Joachim Kudlek

1. Jüdisches Volk und Land

2.

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4.

5.

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Gewinner des Preis-Rätsels der vorigen Ausgabe Das Lösungswort des Rätsels in der vorigen Ausgabe lautet: JESUS Die Gewinner sind: 1. Preis: Marlene Hess, Efringen-Kirchen 2. Preis: Marlene Egen, Lennestadt 3. Preis: Madeleine Dammann, Ottweiler Wir danken allen kleinen und großen Lesern für ihre Zuschriften!

Weitere Infos unter www.israel-connect.de

e n 2012

29. 05. – 0 8. 27. 08. – 0 06. 6. 09. 23. 10. – 0 2. 11.


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lsraelaktuell 2. Deutscher Israel-Kongress

Dezember 2011/Januar 2012

Ein großes Zeichen der Solidarität mit Israel

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ahlreiche Highlights und hochkarätige Sprecher aus Deutschland und Israel prägten den 2. Deutschen Israel-Kongress in Frankfurt. Ein Höhepunkt war die Auszeichnung von Ralph Giordano (auf dem Foto in der Mitte): Kongress-Veranstalter und Chef-Organisator Sacha Stawski, Vorsitzender von ILI-I Like Israel e.V. und Honestly Concerned e.V. (links auf dem Bild), ehrte den deutschen Schriftsteller und Publizisten für sein langjähriges und entschiedenes Eintreten für den Staat Israel mit der erstmals verliehenen ILI-Ehrennadel und der ILI-Ehrenmitgliedschaft. Mit den Worten „Meine Liebe und Energie soll Israel über meinen Tod hinaus erhalten bleiben“ nahm Giordano die Auszeichnung entgegen und plädierte in einer hoche-

Frankfurts Stadtkämmerer Uwe Becker (Foto) freute sich in seiner Begrüßung darüber, dass die Mainmetropole wieder die gastgebende Stadt des Kongresses sei, und wies auf die lange jüdische Tradition Frankfurts hin. Auch betonte Becker, dass Frankfurt und Deutschland zu den Freunden Israels gehören und dass das Existenzrecht Israels selbstverständlich sein sollte. Jeder, der das Existenzrecht Israels in Frage stellt, erkläre Israel den Krieg – zwar nicht völkerrechtlich, „aber intellektuell“. Zudem verurteilte Becker die „aggressive Politik“ der iranischen Staatsführung unter Präsident Achmadinedschad. Frieden im Nahen Osten sei nur unter Berücksichtigung der „legitimen Sicherheitsinteressen“ Israels möglich. •

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger (Foto) wies in seinem Grußwort auf die Reisen von deutschen Jugendfußballspielern nach Israel hin – mit Besuchen in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem – und betonte, dass der Sport Begegnungen schaffe und damit als ein „Mittel der Völkerverständigung“ dienen könne. •

Berichte vom Kongress: Joachim Kudlek Fotos: Julian Wagner (wenn nicht anders angegeben)

motionalen Rede teilweise unter Tränen für mehr Solidarität mit Israel, das gefährdeter sei als jemals zuvor. Anschließend erhielt Giordano – als einer der wenigen auf dem Hessens Innenminister Boris Rhein (Foto rechts) sprach über die Freilassung des israelischen Soldaten Gilads Schalit und bezeichnete diese als einen „Sieg der Freiheit und der Gerechtigkeit“. Der Preis dafür sei zwar sehr hoch mit der Freilassung von mehr als 1 000 Gefangenen, unter ihnen Mörder und Drahtzieher des Terrors, aber die Entscheidung war „die exakt richtige“ gewesen. Die zynischen Feierlichkeiten bei der Begrüßung der Freigelassenen zeigen aber, „dass der Geist der Versöhnung noch weit entfernt ist“. Wer solche Feierlichkeiten abhält, bestreite das Existenzrecht Israels und kann „kein Partner für Frieden sein“. Ein palästinensischer Staat könne „ausschließlich und allein“ aufgrund von Verhandlungen entstehen und nicht einseitig verkündet werden. Der Innenminister dankte Israel ausdrücklich für die guten und engen Beziehungen zu Deutschland

Der bisherige Botschafter Israels in Deutschland, Yoram Ben-Zeev (auf dem Foto mit Melody Sucharewicz), einer der Schirmherren des Kongresses, betonte den Friedenswillen seines Landes seit seiner Gründung vor 63 Jahren, besonders mit den Palästinensern. Die anstehenden Probleme wie Wasser, Grenzen und Flüchtlinge könne man nicht durch einseitige Erklärungen lösen, sondern nur wenn man an den Verhandlungstisch zurückkehrt, wozu Israel bereit sei. Ben-Zeev wies darauf hin, dass das iranische Streben nach Atomwaffen nicht nur eine Gefahr für Israel sei, sondern eine Bedrohung für die ganze Welt.

Kongress – minutenlange Standing Ovations vom Publikum. Charmant und schwungvoll führte Melody Sucharewicz (rechts auf dem Bild) durch das Kongress-Programm. •

und betonte, dass uns wegen der Schoah mit dem jüdischen Staat „eine ewig währende Verantwortung“ verbindet. Zudem verbinden uns die „größten Werte, die es geben kann“, nämlich Freiheit und Demokratie. Bei der Verteidigung dieser Werte könne Israel auf uns zählen, so Boris Rhein. •

Auch hob der Diplomat einige Errungenschaften Israels hervor, so besonders die gute Wirtschaftslage, die „lebendige Demokratie“ und die Forschung. Im deutsch-israelischen Verhältnis seien „Erinnerung und Zukunft“ die beiden Schlagworte, die dieses Verhältnis prägen. Die Beziehungen zwischen beiden Staaten bezeichnete Ben-Zeev als „hervorragend“ – trotz mancher Meinungsverschiedenheiten. Er äußerte die Hoffnung, dass der Israel-Kongress „ein fester Bestandteil“ der deutsch-israelischen Freundschaft wird. • (Yoram Ben-Zeev hat seinen Dienst als Botschafter Israels in Deutschland Ende November 2011 beendet.)

Eröffnet wurde der Kongress mit Gebeten und Psalmworten, vorgetragen von drei leitenden Geistlichen aus Frankfurt: Rabbiner Menachem Klein (rechts), Pröbstin Gabriele Scherle und Stadtdekan Dr. Johannes zu Eltz. •

Weitere Infos und die Kongress-Resolution: www.israelkongress.de

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann (Foto rechts), einer der Schirmherren des Kongresses, betonte, dass sich Israel immer noch im Kampf um seine Existenz befindet. In Europa sei es leicht, „kluge, weise Ratschläge“ zu geben, aber vor Ort sehe die Sache ganz anders aus: „In Israel kann jeder Fehler tödlich sein – in Israel ist es eine Sache von Leben und Tod.“ Auch müsse in Deutschand noch lauter und deutlicher vermittelt werden, dass uns mit Israel gemeinsame Werte verbinden. Daher „helfen wir uns selbst, jenseits aller Gefühle“, wenn wir Israel unterstützen. „Das ist eine Investition in unsere eigenen Werte, in unsere eigene Zukunft“, so Graumann. Die Freilassung des Soldaten Gilad Schalit zeige, dass in Israel der „Triumph des Lebens“ gelte. „Ein einziges Leben zählt mehr als alles andere sonst.“ Bei der Hamas dagegen gelte „ein Kult von Opfer und von Tod“ und „die Ideologie von Hass und Töten“. Daher sei die Hamas kein Friedenspartner, wie in letzter Zeit immer wieder gesagt werde, sondern eine Terrorgruppe, die in ihrer Charta zur

Vernichtung Israels und zur Ermordung von Juden aufruft. Weiter sagte Graumann, dass die Hintermänner des Terrors in Teheran sitzen. Er kritisierte die deutschen Firmen, die mit dem Iran Handel treiben, und forderte: Das „muss endlich ein Ende haben!“ Dazu stellte er die Frage: „Wo bleibt eigentlich der deutsche Wirtschaftsführer, der seinen hier so schamlos handelnden Kollegen auch nur einmal ins offenbar gar nicht vorhandene Gewissen redet?“ Kritik übte der Zentralratspräsident auch an der Partei „Die Linke“, in der es viele Israel-Hasser und IsraelFeinde gebe. Die Partei sollte sich von ihren Extremisten absetzen. Den Israel-Freunden sagte Graumann, dass sie zusammenarbeiten sollen. „Zusammen sind wir stark und gemeinsam können wir noch viel stärker sein.“ •

Ehrengast Danny Ayalon (Foto rechts), stellvertretender Außenminister Israels, zeigte sich ermutigt durch die vielen Israel-Freunde beim Kongress. Diese Unterstützung sei wichtig für Israel. Sein Land reiche weiter die Hand zum Frieden mit den Palästinensern. Abbas jedoch verweigere Verhandlungen und stelle immer mehr Vorbedingungen. So wie Israel Frieden mit Ägypten und Jordanien geschlossen habe, so sei auch Frieden mit den Palästinensern möglich. Ayalon rief dazu auf, keine Zeit zu verlieren und erst einmal ein Interimsabkommen abzuschließen, um dann später alle offenen Fragen zu klären. Frieden dürfe es jedoch nicht nur auf dem Papier geben, sondern Frieden müsse an der Basis unter den Menschen herrschen. Israel akzeptiert einen palästinensischen Staat und möchte selbst von den Palästinensern als jüdischer Staat akzeptiert werden. Es werde immer von der Zwei-Staaten-Lösung gesprochen, aber es gehe um mehr, nämlich um realen Frieden, um Koexistenz und um Toleranz mit zwei Staaten für zwei Völker, für das jüdische und das palästinensische Volk. Das größ-

te Problem im Nahen Osten sei nicht das palästinensische Problem, sondern das Defizit an Demokratie, Freiheit und Menschenrechten. Ayalon wies auch auf die globale Bedrohung durch den Iran hin und forderte, mehr Druck auf das Regime in Teheran auszuüben. Aufgrund derselben Werte und Gemeinsamkeiten sei die Zukunft von Israel und Europa miteinander verbunden, betonte der Vize-Minister. Daher gehe es nicht nur um die Zukunft von Israel und um den Nahost-Konflikt, es gehe auch um die Zukunft von Europa und der gesamten zivilisierten Welt. Deutschland, so Ayalon, ist in Europa der beste Freund Israels. •


2. Deutscher Israel-Kongress

Dezember 2011/Januar 2012

Podiumsdiskussion: Frieden durch Sicherheit

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ie Podiumsdiskussion des Tages stand unter dem Kongressmotto „Frieden durch Sicherheit – Sicherheit durch Frieden“. Teilnehmer waren die Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla (CDU), Mitglied im Finanzausschuss und im Ausschuss für die Angelegenheiten der EU, der frühere Bundestagsabgeordnete Professor Gert Weisskirchen (SPD), Dr. Johannes Gerster (CDU), ehemaliger Leiter der Konrad Adenauer-Stiftung in Israel und früherer Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Lothar Klein (CDU), Stadtrat in Dresden, 1. Vorsitzender der Sächsischen Israelfreunde e.V. und früherer EU-Abgeordneter, sowie der Militärattaché der israelischen Botschaft, Oberst Erez Katz. Die Diskussionsrunde wurde von Maja Zehden vom Vorstand der DIG Potsdam-Berlin geleitet und mit zwei Zitaten eröffnet. Das erste stammt von Golda Meir: „Es wird erst Frieden geben, wenn die Araber ihre Kinder mehr lieben als sie uns hassen.“ Das zweite Zitat ist ein Satz von Arno Lustiger: „Wenn die Araber die Waffen endlich niederlegen, wird es keinen Krieg mehr geben. Aber wenn Israel die Waffen niederlegt, wird es kein Israel mehr geben." Bettina Kudla sagte, dass sich die Bundesregierung früh gegen einseitige Schritte der Palästinenser entschieden habe, da solche Schritte den Frieden im Nahen Osten gefährden. Es gelte, die Friedensverhandlungen voranzutreiben, und die Forderung nach Gewaltverzicht müsse an erster Stelle stehen. Was die Siedlungen betrifft, so werde hier ein Nebenthema zu einem Haupt-

Kultureller Höhepunkt des Kongresses war der Auftritt des israelischen Sängers Dudu Fisher. •

thema gemacht. Das Haupthindernis für den Frieden seien aber nicht die Siedlungen, sondern die Gewalt, sagte Kudla. Gert Weisskirchen forderte, dass sich Europa „deutlich und klar“ für Israel entscheiden soll, nicht allein, weil es um Juden und um den jüdischen Staat Israel gehe, sondern weil es „zuallererst um uns selbst“ geht. „Wenn wir uns für Israel einsetzen, dann setzen wir uns ein für die Freiheit, für die Menschenrechte, für Gerechtigkeit und Frieden.“ Der erste Schritt in eine bessere Zukunft wäre, wenn sich der Palästinenser-Vorsitzende Abbas an den Verhandlungstisch mit Netanjahu setzt. Zudem reiche es nicht mehr aus, dass die USA kooperativer Partner im Friedensprozess sind – die EU müsse dazukommen. „Ohne die helfende Hand Europas wird es im Nahen Osten keinen Frieden geben“, so Weisskirchen. Lothar Klein wies darauf hin, dass Demokratie „stark“ und „wehrhaft“ sein müsse, damit sie nicht – wie die Weimarer Republik – von unten her ausgehöhlt werde. „Diese Lektion hat Israel gelernt – die Demokratie in Israel ist stark und wehrhaft.“ Er äußerte die große Sorge, „dass Europa teilweise bereit ist, um der eigenen wirtschaftlichen Interessen willen seine Werte an die islamische Welt zu verkaufen“. Und dass Europa auch bereit sein könnte, „die einzige Demokratie im Nahen Osten als erstes zu opfern“. Darum sei es gut, dass Israel sich zuallererst auf sich selber verlässt. „Aber als Christ sage ich auch, es ist gut zu wissen, dass der Hüter Israels nicht schläft und schlummert.“ Weiter sagte Klein, dass unsere jüdisch-christlichen Werte wieder mehr in den Vordergrund gestellt werden müssten. Hierbei sollten auch die Kirchen ihre Verantwortung besser wahrnehmen. Die Israel-Freunde sollten sich besser vernetzen und sich für ein besseres Verständnis für die Sicherheitslage Israels einsetzen. Johannes Gerster wies darauf hin, dass sich Israel seit seiner Gründung 1948 in einer Dauerbedrohung befindet und dass im Nahen Osten seit über sechs Jahrzehnten kriegsähnliche Zustände herrschen. Wir sollten Respekt haben „vor diesem israelischen Volk, das in einer undemokratischen Welt, in einer

Wie bereits im vergangenen Jahr, so war Christen an der Seite Israels auch beim 2. Deutschen Israel-Kongress mit einem Info-Stand vertreten. Auf dem Bild Hannelore Lehmann (rechts) vom Hauptbüro von Christen an der Seite Israels mit der Augsburger Künstlerin Birgit von Lemm, die einige ihrer Werke an dem Stand vorstellte. •

Während der Podiumsdiskussion (von links): Gert Weisskirchen, Bettina Kudla, Lothar Klein, Maja Zehden, Johannes Gerster und Erez Katz.

undemokratischen Umwelt, unter Kriegsbedingungen eine lebendige, starke Demokratie lebt“. Der Grund für den Konflikt seien nicht die Siedlungen, da Israel schon beschossen wurde, noch bevor es Siedlungen gab. Um Frieden zu erreichen, müsse die arabische Welt endlich akzeptieren, „dass Israel als demokratischer Rechtsstaat nach westlichem Vorbild in dieser Region lebt und die Solidarität der ganzen freiheitlichen Welt genießt“, sagte Gerster und sprach auch den Iran an: Weil dieses Land Israel mit der Vernichtung droht, sollte man

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Mosab Hassan Yousef (Foto unten), der zum Christentum bekehrte Sohn von Hamas-Mitbegründer Scheich Hassan Yousef , war ebenfalls Ehrengast des Kongresses. Ein palästinensischer Staat wäre so wie „ein Elefant in einem Nadelöhr“ – das Land sei einfach zu klein für zwei Staaten, so Yousef. Allerdings könnten die Palästinenser einen eigenen Staat haben, aber nur unter Berücksichtigung der Sicherheit Israels. Yousef hat mehrere Jahre für den israelischen Geheimdienst gearbeitet und sagte dazu, dass es da nicht nur um die Sicherheit für Israel ging, sondern auch darum, Menschenleben zu retten – auch bei Palästinensern. Er selbst liebt Israel, aber er möchte aufgrund der Liebe Gottes für alle Menschen durch Jesus Christus, dass es auch den Palästinensern und allen anderen Menschen gut geht.

den Iran aus der UNO ausschließen. Oberst Erez Katz erläuterte die existenziellen Bedrohungen, denen Israel gegenübersteht, und sagte, dass darum umfassende Sicherheitsmaßnahmen für das Land notwendig sind. Zum Abschluss betonte Diskussionsleiterin Maja Zehden, dass die Israelis eine sehr große Friedenssehnsucht haben und man die Bedrohung sehen müsse, der das Land ausgesetzt ist. • Israel sei nicht das Problem im Nahen Osten, Israel ist die Lösung, betonte Yousef. „Wenn Israel im Nahen Osten scheitert, wird die westliche Zivilisation scheitern.“ Daher sei es unsere Pflicht, den Staat Israel zu schützen und zu verteidigen – nicht aus politischen Gründen, sondern für den Frieden in der Welt. •

Am Rande des Kongresses traf Harald Eckert, Vorsitzender von Christen an der Seite Israels, mit dem israelischen Vize-Außenminister Danny Ayalon zusammen. Bei dem Gespräch zeigte sich der Minister erfreut über die Unterstützung Israels durch die christlichen Israel-Freunde, besonders aus Deutschland. Foto: Rafael Herlich/ILI

Sieben Workshops Zum Kongressangebot gehörten auch sieben Workshops, die sich mit unterschiedlichen Themen rund um Israel befassten. Im Workshop 7 unter dem Thema „Israel-Lobbyarbeit in Deutschland und Europa“ stellten Harald Eckert, Tomas Sandell, Jörg Gehrke, Jörg Haller und Lothar Klein ihre Arbeit und ihr Engagement für Israel vor. Harald Eckert sprach ausführlich über die drei Quellen seiner Inspiration und Motivation: Der Einsatz von Königin Ester für das jüdische Volk (Buch Ester der Bibel), die Geschichte des kirchlichen/christlichen Antisemitismus und die jüdisch-christlichen Grundwerte unserer Zivilisation auf der Grundlage der Zehn Gebote in tiefster Verbundenheit mit dem jüdischen Volk. Dagegen vertritt der radikale Islam völlig andere Werte, was zu einem tiefen Konflikt geführt hat, den Israel an vorderster Front austrägt. Harald Eckert rief dazu auf, dass wir unsere Möglichkeiten als Bürger und Christen wahrnehmen sollten, für Israel tätig zu werden. Ein Beispiel dafür sei die Unterschriftenaktion, mit der das „Nein“ von Bundeskanzlerin Merkel gegen einen Palästinenser-Staat ohne vorherigen Friedensvertrag mit Israel unterstützt wurde. Eine andere Möglichkeit sei das Begehen von Gedenktagen, so etwa des bevorstehenden 70. Jahrestages der Wannsee-Konferenz am 20./21. Januar 2012. Tomas Sandell, Direktor der Europäischen Koalition für Israel (ECI), berichtete von der Arbeit dieser 2003 in Brüssel gegründeten Organisation. Dazu gehört Information über Israel und den Nahost-Konflikt, entschiedenes Eintreten für Israel besonders gegenüber Politikern sowie Gebet. Lothar Klein beklagte den Mangel an Information unter Politikern, aber auch unter bibeltreuen Christen und Kirchen. Jörg Gehrke, Koordinator der Hauptstadtarbeit der Initiative 27. Januar, und Jörg Haller vom Political Department der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) berichteten von ihrer Arbeit, bei der Information und Aufklärung über Israel eine zentrale Rolle spielen. •

Regine Sixt, (Foto) Schirmherrin und Co-Sponsorin des Kongresses, unterstützt mit ihrem Unternehmen zahlreiche Projekte und berichtete von ihrem humanitären Engagement für Israel. •

Zu den Ehrengäste gehörten auch der Tel Aviver Bürgermeister Ron Huldai (Foto) der die guten Beziehungen zur Partnerstadt Frankfurt hervorhob, und die Leiterin von The Israel Project, Laura Kam, die die Arbeit ihrer Organisation vorstellte. •


lsraelaktuell Termine/Verschiedenes Christen an der Seite Israels

Impressum Diese Zeitung verkündet die Bot­ schaft,­dass Israel ein Zeichen Gottes für die ­Erfül­lung biblischer Prophe­ tie und ein Hinweis auf die baldige Wiederkunft Jesu Christi ist. Herausgeber: Christen an der Seite Israels e. V. Ehlener Straße 1 34289 Zierenberg Tel.: (0 56 06) 37 59 Fax: (0 56 06) 10 00 eMail: info@israelaktuell.de Internet: www.israelaktuell.de 1. Vorsitzender: Harald Eckert Schatzmeister: Ralf Hermann Verwaltungsdirektor: Martin Lehmann Der Verein ist eingetragen beim Amtsge­ richt Kassel unter der Vereinsregister-Nr. VR 4149. Mit Freistellungsbescheid des Finanzamts Kassel vom 23.  4.  2009 ist der Verein als gemeinnützig und mildtä­ tig anerkannt und berechtigt, Sammel­ bestätigungen über Geldzuwendungen auszustellen. Israelaktuell.de wird allen Interessen­ ten unentgeltlich zu­gestellt. Die Emp­ fänger der ­­­Zei­­­­­tung werden gebeten, dem Verein Christen an der Seite Israels e. V. zur Erfüllung seiner Aufgaben und auch zum Zeichen des eigenen Inte­resses an der Zeitung möglichst einmal jährlich oder öfter eine Spende ­zu­kom­men zu lassen. Bankverbindungen: Christen an der Seite Israels e. V. Konto-Nr. 140 000 216 Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) Bei Überweisung aus dem Ausland: International Bank Account Number (IBAN): DE28 5205 0353 0140 000216 Swift-Bic.: HELADEF1KAS Österreich: Christen an der Seite Israels –­ Österreich Konto Nr. 235226, BLZ: 32667, Raiffeisen­ bank Wienerwald. Bei Überweisung aus dem Ausland IBAN: AT513266700000 235226 BIC: RLN WAT WW PRB Schweiz: Postfinance 4040 Basel, Konto-Nr. Giro 40-753256-6 Redaktion/Satz/Layout von Israelaktuell.de: Harald Eckert (verantwortlich i. S. d. P.), Joachim Kudlek, Martin Lehmann, Christfried Battenberg, Harald Bauer, Hans-Jürgen Krug, Dr. Wolfgang Schuler Druck: Druckzentrum Braunschweig Auflage: 29 000 Christen an der Seite Israels e. V. gehört zu der internationalen, überkonfessio­ nellen und politisch unabhängigen Be­ wegung: Christians for Israel International President: Rev. Willem J. J. Glashouwer (international@christenenvoorisrael.nl) P.O.Box 1100, 3860 BC NIJKERK, The Netherlands; Patroonstraat 1, 3861 RN NIJKERK, The Netherlands Tel.: 0031–(0)33–24–588–24 Fax: 0031–(0)33–24–636–44 eMail: info@c4israel.org Internet: www.c4israel.org Namentlich gekennzeichnete Berichte müssen nicht unbedingt mit der Mei­ nung der ­Redaktion übereinstimmen; dies gilt besonders für ­Leser­briefe, die vorbehaltlich etwaiger Kür­zungen ver­ öffentlicht werden. Für unverlangt ein­ gesandte Manuskripte übernehmen wir keine Haftung. –

Beilagen in dieser Ausgabe: • • •

Überweisungsträger (Informationen dazu Seite 8) Einladung zum 70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz Jugendreisen 2012

Christen an der Seite Israels Israel-Vorträge Bei Interesse an Israel-Vorträgen, Israel-Tagen oder Israel-Abenden setzen Sie sich bitte zwecks Terminabsprache mit uns in Verbindung:

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Dezember 2011/Januar 2012

Zeitung / Freundesbrief bestellen Wenn Sie Israelaktuell.de regelmäßig erhalten möchten, unterstreichen Sie bitte das Wort Zeitung und tragen unten Ihre Adresse mit Telefon/eMail ein. Der Bezug der zweimonatlich erscheinenden Zeitung ist unentgeltlich und ohne jede Verpflichtung. Wir würden uns allerdings sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit einmal pro Jahr oder öfter mit einer Spende unterstützen. Wenn Sie kein Interesse an der Zeitung mehr haben sollten, können Sie sie jederzeit abbestellen. Falls Sie auch unseren Freundesbrief erhalten möchten, unterstreichen Sie bitte oben das Wort Freundesbrief. Bitte in Druckschrift ausfüllen, ausschneiden und einsenden an: Christen an der Seite Israels e. V. , Ehlener Straße 1, 34289 Zierenberg, Fax: (0 56 06) 10 00

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Den Namen des HERRN verkünde ich. Gebt Ehre unserem Gott! Er ist der Fels. Vollkommen ist Sein Tun; denn alle Seine Wege sind recht. Er ist ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist Er! 5. Mose 32, 3–4

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Die nächste Ausgabe soll im Februar 2012 ­erscheinen. Aktuelle Informationen erhalten Sie auch auf unserer Internet-Seite

www.israelaktuell.de

Termine 20./21. Januar 2012: Gedenkveranstaltungen in Berlin zum 70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz Nähere Informationen dazu auf Seiten 6–7 dieser Zeitung sowie auf www.israelaktuell.de und www.initiative27januar-berlin.org

Hebräisch lernen in Israel – ein spannender Besuch in Haifa

Jedes Jahr im Sommer wird in Haifa, einer der schönsten Städte am Mittelmeer und drittgrößte Stadt Israels, ein interessanter dreiwöchiger Hebräisch-Kurs für deutschsprachige Israelfreunde angeboten, der „SommerUlpan“. Veranstalter ist die deutsche Abteilung des Beth Rutenberg Instituts, ein Institut für Fortbildung und Jugendarbeit, unter der Leitung von Frau Silvi Behm. Eingeladen sind Jugendliche und Junggebliebene von 17 bis 77 Jahren plus. Ein ausführlicherer Bericht dazu folgt in einer der nächsten Zeitungsausgaben. Dr. Wolfgang Schuler Der nächste Kurs findet vom 23. Juli bis 13. August 2012 statt. Weitere Informationen und Anmeldung bei Yoram Ehrlich Reisen, www.mein-Israel.eu oder Telefon: (06 81) 56 53 60

Versöhnungsarbeit vor Ort „Historisches Ereignis“ im Nürnberger Rathaussaal

Israel-Kennenlern-Reise 18. bis 28. März 2012 mit Fritz Ehmendörfer Geplanter Reiseverlauf: Jerusalem mit Abstecher ans Tote Meer, Evangelisches Dreieck am See Genezareth mit Galiläa und Golan, Samarien, Isreel- und Küstenebene, Begegnungen mit Holocaust-Überlebenden, Siedlern, messianischen Gemeinden und sozialen Einrichtungen. Preis pro Person im DZ: 1 799 Euro Nähere Informationen auf www.warumisrael.de und www.israelaktuell.de oder bei Fritz Ehmendörfer: fehmendoerfer@aol.com • Telefon: (0 70 41) 81 28 32

Lehr- und Gebets-Reise nach Israel 29. Mai bis 8. Juni 2012 Für uns Christen, die in dieser Zeit an der Seite Israels stehen möchten, ist der persönliche Kontakt zum Land und zu den Menschen dort immer wieder neu wichtig. Die Situation in und um Israel bedarf aufgrund der rasanten Veränderungen unserer dauerhaften, intensiven Wahrnehmung und Anteilnahme. Freundschaft und Zur-Seite-Stehen erfordern ein immer neues Hingehen, Hinsehen, Hinhören und die Bereitschaft, sich im Herzen treffen zu lassen. Dazu möchten wir mit dieser Lehr- und Gebets-Reise neu Gelegenheit geben. Leitungsteam: Heinz-Jürgen und Dorothea Heuhsen, Markus Neumann, Harald Eckert (zeitweise dabei), Anmeldung bei Markus Neumann: neumann@israelaktuell.de • Telefon: (0 74 53) 95 25 03 Preis pro Person im DZ bei 20 Teilnehmern: ca. 1 450 Euro Weitere Informationen auf www.israelaktuell.de

Israel-Erlebnis- und Begegnungs-Reise für Einsteiger vom 31. Mai bis 10. Juni 2012 Wir werden quer durch Israel unterwegs sein: Jerusalem, Judäa, Samaria, Galiläa mit See Genezerat, Golan, Wüste, Totes Meer und bis nach Eilat. Flug mit Lufthansa ab München. Erfahren Sie biblische und historische Hintergründe über Israel zur Zeit der Bibel sowie den modernen Staat Israel. Die Erfüllung biblischer Prophetie vor Ort zu sehen sowie Begegnungen mit Holocaust-Überlebenden und Terroropfern werden Volk und Land für uns lebendig machen. Nähere Informationen und Reise-Prospekte von Licht e.V. Britta Landmesser, Hungerbühlstr. 39, 73614 Schorndorf Telefon: (0 71 81) 6 14 74

Von links: Der Nürnberger Bürgermeister Dr. Klemens Gsell, Hansjürgen Kitzinger, Vorsitzender des Arbeitskreises „Suchet der Stadt Bestes“, Landesrabbiner Dr. Henry Brandt, Michael Frieser, MdB und Präsidiumsmitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Rudolf Ceslanski, stellv. Vorsitzender der IKG.

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m historischen Rathaussaal in Nürnberg fand am 16. November 2011 eine Veranstaltung des Arbeitskreises „Suchet der Stadt Bestes“ in Zusammenarbeit mit der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) und der Stadt Nürnberg statt. Rund 150 Besucher waren der Einladung gefolgt. Zu Gast war Landesrabbiner Dr. Henry Brandt aus Augsburg und sprach über „Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945“. Rabbiner Brandt verkörpert durch seine persönliche Lebensgeschichte die wichtigsten Entwicklungsstadien des Judentums nach der Schoah in Europa, besonders in Deutschland. Es war ein erneutes historisches Ereignis, dass ein Rabbiner in diesem historischen Saal sprach, in dem die Nazis 1933 erklärten, dass kein Jude mehr in dieser Stadt leben würde. Bereits 2008 sprach Landesrabbiner Dr. Berger in diesem Saal. Der Arbeitskreis „Suchet der Stadt Bestes“ möchte mit seinen Veranstaltungen dazu beitragen, dass Christen und Juden, aus der ehemaligen UdSSR, sich in die bewegende Geschichte der jüdischen Mitbürger nach der Schoah hineindenken. Es ist Versöhnungsarbeit vor Ort. „Wir wollen Verstehen lernen, Zusammenhänge erkennen und Solidarität im eigenen Land und gegenüber dem Staat Israel ausdrücken.“ Hansjürgen Kitzinger

Während der Veranstaltung waren einige Exponate der Wanderausstellung „Heilig ist der Herr“ der Augsburger Künstlerin Birgit von Lemm zu sehen. Diese Ausstellung wurde in der Israelitischen Kultusgemeinde Augsburg-Schwaben von Landesrabbiner Dr. Brandt im Mai 2011 eröffnet. Nähere Informationen: www.birgit-von-lemm.de


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