Israelaktuell.de - Ausgabe Nr. 62 - Feb 11/Mär 11

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Eine Publikation von:

Christen an der Seite Israels

lsraelaktuell.de

Nr. 62 – Februar/März 2011

www.israelaktuell.de

Editorial

In dieser Ausgabe

Liebe Leser! Während eine Reihe gesellschaftlicher Gruppen am oder um den 27. Januar herum in Deutschland und Europa des Holocaust gedachten, ergossen sich in der arabischen Welt Massen auf die Straßen vieler Hauptstädte und Metropolen. Wie hängen diese beiden Ereignisse miteinander zusammen? Hitlers (zweiter) Anlauf zur Macht erfolgte auf demokratischem Wege. Am Ende des Weges warteten ein Weltkrieg und der Holocaust. Auch im Gazastreifen verlief kürzlich der Weg zur diktatorischen Allein- und Terrorherrschaft der Hamas über demokratische Wahlen. Die Hisbollah im Libanon verfolgt aktuell eine ähnliche Strategie. Auch die Machtergreifung Khomeinis im Iran Ende der 70er Jahre erfolgte in mehreren Schritten und trug am Anfang auch ein demokratisches, gemäßigtes Mäntelchen. Viele Hinweise sprechen dafür, dass die Moslembruderschaft in Ägypten diesen jüngeren oder älteren Vorbildern folgen will. Insofern besitzt der diesjährige Gedenktag angesichts der Entwicklungen im Nahen Osten und besonders in Ägypten eine ganz besondere Aktualität. Damals waren Kirche und Gesellschaft in Deutschland und der westlichen Welt unachtsam. Heute stehen wir vor einer neuen Bewährungsprobe. In diesem Sinne wünsche ich viel Gewinn aus der Lektüre dieser Ausgabe und verbleibe mit besten Segenswünschen,

Ihr Harald Eckert

Netanjahu: Juden können überall in Jerusalem leben

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Karel van Oordt mit hoher Auszeichnung geehrt

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Harald Eckert im Interview: „Israel ist permanent existenziell bedroht und permanent würdig unserer Zuwendung“

Seiten 12–13 Vier Aspekte von Israels Wirtschaft: Wolkenkratzer in Tel Aviv, dem Handels-, Finanz- und Wirtschaftszentrum Israels; Momentaufnahme auf der„Agritech“, der landwirtschaftlichenTechnologie-Messe inTel Aviv;Verpackung in einer Mazzot-Fabrik; Ingenieur einer Wasseraufbereitungsanlage bei Jeruham mit einem Glas trinkbarem aufbereitetem Wasser. Fotos: ISRANET

Vom Agrarland zur Hightech-Nation

Israels Wirtschaft trotz Finanzkrise weiter gewachsen Von Joachim Kudlek Israels Wirtschaft ist in den vergangenen Jahrzehnten ungewöhnlich stark gewachsen. Selbst 2009, im Jahr der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise, gab es ein Wachstum von 0,7 Prozent. 2010 ging es weiter nach oben. Dabei gab es auch einen neuen Rekord im Tourismusbereich.

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srael hat damit die globale Krise mit nur zwei Quartalen negativen Wachstums besser überstanden als viele andere Industrieländer. Wachstumstreiber waren 2009 vor allem der öffentliche und private Konsum. Der positive Trend setzte sich im vergangenen Jahr fort: Die israelische Wirtschaft ist 2010 unerwartet stark um 4, 5 Prozent gewachsen. Erstaunlich ist diese Entwicklung auch deshalb, weil das Land wasser-

und rohstoffarm ist. Hinzu kommt, dass Israel seit seiner Staatsgründung 1948 zwei außerordentlich kostenintensive Herausforderungen zu bewältigen hat: Zum einen die hohen Ausgaben für die militärische Verteidigung, zum anderen die Eingliederung von Tausenden von Einwanderern, die jährlich in das Land kommen. Der Mangel an Rohstoffen ist in Israel durch wissenschaftliche Kreativität und technologische Inno-

vationskraft mehr als ausgeglichen worden. So hat sich die israelische Wirtschaft auf die Herstellung von hochwertigen Waren konzentriert und bietet schon seit Jahren auf zahlreichen Gebieten Produkte in Spitzenqualität an. Insgesamt hat der jüdische Staat eine rasante Entwicklung vom landwirtschaftlich geprägten Land zu einer HightechIndustrienation vollzogen. Ein besonderer Wirtschaftszweig ist Israels Fremdenverkehr. Hier hat es im vergangenen Jahr sogar einen neuen Rekord gegeben: Mit knapp 3, 5 Millionen Besuchern kamen mehr als hundertmal so viele Touristen nach Israel wie im Jahre 1950, als 33 000 Urlauber in das Land reisten. Mehr zum Thema Seiten 6 und 7

Gebet /Judentum/ Christentum Israel aktuell

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Einwanderung nach Israel/ Israel aktuell Israels Wirtschaft

5 6–7

Hilfsprojekte

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Israel-Produkte/Medien

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Wider das Vergessen

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Internationale IsraelBewegung/Kinderspalte

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Interview mit Harald Eckert 12–13 Deutschland-Israel

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Christen an der Seite Israels in Aktion/Impressum 15 Termine/ Verschiedenes

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Neue Rubrik

Eizes Monokel – Wir schauen genau hin Seite 15

Internet-TV Eizes Monokel zum Thema Israel: www.rtcr.tv

Frei für postalische Zwecke

Israel hofft auf 4 Millionen Touristen in 2011 Israels Vize-Premier und Minister für Regionale Entwicklung, Silvan Shalom (auf dem Foto rechts), hat am 4. Januar 2011 die Qasr YahudTaufstelle am Jordan besucht, um sich dort die neuesten Baumaßnahmen anzusehen. Rund zwei Millionen US-Dollar haben israelische Behörden investiert, um diesen Ort touristenfreundlicher und sicherer zu gestalten. Jährlich pilgern Tausende Besucher nach Qasr Yahud, und viele von ihnen lassen sich hier auch taufen, da der Ort als Stelle gilt, wo Jesus von Johannes getauft worden ist. Auch an anderen Orten in Israel wird (zumeist privat) investiert, um den Tourismus im Land noch attraktiver zu machen, etwa durch den

Termine Hirtenkonferenz 31. März bis 3. April 2011 im JMS-Kongresszentrum, Altensteig/Schwarzwald Mehr dazu Seite 16

Auschwitz-Reise zum Marsch der Lebenden

28. April bis 3. Mai 2011 Mehr dazu Seite 16

Israel-Reisen 2011 für junge Leute Bau neuer Hotels der Luxusklasse. Nachdem 2010 erstmals mehr als drei Millionen Besucher ins Heilige Land gekommen sind, hofft man in

Israel darauf, dass in diesem Jahr die Zahl der Touristen weiter ansteigt und die 4-Millionen-Marke durchbrochen wird. Foto: ISRANET

Mehr dazu Seite 16

10. Mai 2011: Israel-Tag Mehr dazu Seite 16


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lsraelaktuell Gebet/Verschiedenes

Jüdische Feste Schewat/Adar I/Adar II 5771 – Februar/März 2011

Esther-Fasten

Zur Erinnerung an die Bemühungen von Königin Esther im 6. Jh. v. Chr., das jüdische Volk im persischen Reich vor der Vernichtung zu retten, Buch Esther der Bibel, 13. Adar, wegen des jüdischen Schaltjahres und Schabbat in diesem Jahr am 11. Adar II (17. März 2011).

Purim

Zur Erinnerung an die Rettung der Juden durch Königin Esther, Buch Esther der Bibel, 14. Adar und in Städten mit einer Stadtmauer am 15. Adar, in diesem Jahr am 14. bzw. 15. Adar II (20./21. März 2011).

Kurzberichte Konservative Christen bitten in Israel um Vergebung Eine Gruppe amerikanischer Amish People ist vor einigen Wochen nach Israel gekommen, um die Juden um Vergebung zu bitten. Diese sehr konservativen Christen waren im 18. Jh. aus Deutschland und der Schweiz in die USA ausgewandert und führen ein traditionelles Leben. Die technologiefeindlichen Amish bestiegen erstmals in ihrem Leben ein Flugzeug, um in Jerusalem um Vergebung zu bitten, weil sie in der Vergangenheit Antisemiten gewesen seien. Wie der Zweite Kanal des israelischen Fernsehens berichtete, hätten sie an die Zerstreuung des jüdischen Volkes und den Holocaust als gerechte Strafe Gottes für die Juden wegen des Gottesmordes geglaubt. Vor einigen Jahren hätten sie einen Wandel durchgemacht, erklärte Gruppenführer Ben Rod. „Ihr Juden wart Gottes Volk, lange bevor es uns gab.“ Aus Mitgefühl für das von einer Dürre bedrohte Land sprachen sie auf dem Jerusalemer Ölberg ein Gebet für Regen. (Israelnetz)

Zufahrt zum St. Georgs-Kloster wieder frei Die israelische Zivilverwaltung im „Westjordanland“ hat gemeinsam mit dem Tourismusministerium und dem Verkehrsministerium dafür gesorgt, dass das St.-Georgs-Kloster im Wadi Kelt in der Wüste von Judäa (Foto) wieder mit dem Auto zu erreichen ist. Die Straße, die an das griechisch-orthodoxe Kloster heranführt, war vor drei Jahren nach einem Erdbeben mit anschließender Überflutung vollständig zerstört worden. Seit einigen Wochen ist sie nun wieder befahrbar. Erzbischof Aristarchos, eines der Oberhäupter der griechischorthodoxen Gemeinde in Israel, zeigte sich höchst erfreut: „Wir sind dankbar und möchten den israelischen Behörden dafür danken, dass sie die Bedeutung dieses Ortes verstanden haben. “ Oberst Raed Mansour, der stellvertretende Leiter der Zivilverwaltung, betonte bei der Eröffnung: „Die Zivilverwaltung hat in den letzten Jahren in der ganzen Region Judäa und Samaria Tourismusprojekte entwickelt und gefördert. Mehr als 1,2 Millionen Touristen haben diese Orte besucht.“ Das Kloster aus dem 5. Jahrhundert wurde wiederholt zerstört und zuletzt um 1900 wieder aufgebaut. Eine Attraktion dort sind Fresken und Mosaiken aus dem 5. und 6. Jahrhundert. Foto: ISRANET

Josephs-Grab inspiziert

Die beiden israelischen Oberrabbiner, Schlomo Amar (sephardisch, auf dem Foto links) und Yona Metzger (aschkenasisch, 2. v. links) inspizierten am 30. Dezember 2010 zusammen mit dem Generalstabschef der israelischen Verteidigungskräfte, Gabi Aschkenazi (vordere Reihe 3. v. links), dem Rabbiner der Westmauer, Schmuel Rabinowitz (vordere Reihe 4. v. links) und einigen Begleitern das Josephs-Grab. Dieser Ort bei Sichem (Nablus) war im Jahre 2000 von Palästinensern verwüstet worden und wird seit drei Jahren restauriert. Juden dürfen an dem Grab nur einmal monatlich beten, wobei die Besuche mit der israelischen Armee abgestimmt sein müssen. Auch das Grab von Josua und Kaleb, das sich ebenfalls in der Nähe von Sichem befindet, ist geschändet worden. Foto: ISRANET

Februar/März 2011

Fürbitte für Politiker – Gebetsinitiative 736 „Ich ermahne nun vor allen Dingen, dass Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen, für Könige und alle, die in Hoheit sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit.“ (1. Timotheus 2, 1–2) Die Europäische Koalition für Israel (ECI) hat die Vision, dass sich in jedem EU-Land mindestens ein Fürbitter bereit erklärt, für einen bestimmten Parlamentarier seines Landes zu beten. Deutschland stellt 99 Abgeordnete, Österreich 17. Insgesamt hat das EU-Parlament 736 Mitglieder. Wir möchten unsere Leserinnen und Leser ermutigen, dem bibli-

schen Auftrag in 1. Timotheus 2, 1–2 nachzukommen, also nicht nur allgemein für Europa und unsere Regierungen zu beten, sondern auch regelmäßig für die einzelnen EUAbgeordneten. Dabei geht es um Fürbitte und segnendes Gebet für den/die Abgeordnete(n), für seine/ ihre Arbeit, für seine/ihre Familie und dass er/sie zum Segen für Europa und Israel wird.

Eine Liste der 99 deutschen Europaabgeordneten finden Sie auf http://www.europarl.europa.eu/ members/public/geoSearch/search. do?country=DE&language=DE Eine Liste der 17 österreichischen EU-Abgeordneten finden Sie auf http://www.europarl.europa.eu/ members/public/geoSearch/search. do?country=AT&language=DE Weitere Infos: www.ec4i.org

250 christliche Leiter bei Israels Staatspräsident Beim alljährlichen Empfang der christlichen Leiter in der Residenz des israelischen Staatspräsidenten nahmen am 29. Dezember 2010 rund 250 Vertreter von orthodoxen, katholischen und evangelischen Kirchen und Gemeinden aus Israel teil. Präsident Schimon Peres (auf dem Foto links) sagte, es sei der Wunsch Israels, dass „sich alle Menschen jeder Religion frei fühlen in diesem Lande“. Außerdem sei Frieden zwischen Palästinensern und Israel möglich. Rund 2 Prozent der knapp 7, 7 Millionen Einwohner Israels sind Christen, die meisten von ihnen Araber. Foto: ISRANET

Aktuelle Gebetsanliegen für Israel Februar – März 2011 / Schewat – Adar I – Adar II 5771 Dank

„Mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker“ (Jesaja 56, 7; Matthäus 21, 3) –       Dank für die vielen engagierten Beter aus Deutschland, die an der diesjährigen Internationalen Gebetskonferenz von IFI (Fürbitter für Israel) in Jerusalem (24.–31. Januar) mit dem Thema „Vergäße ich dein Jerusalem“ teilgenommen haben. –       Dank, dass Gott uns durch Gebet an dem Zustandekommen Seines Wirkens teilhaben lässt und alles unter Seiner Kontrolle hält. –       Dank für die bisherigen Regenund Schneefälle in ganz Israel.

Gebet für Wasser in Israel

Die Wasser-Situation in Israel bleibt dennoch weiterhin äußerst kritisch. Manche Experten sagen, der Wasserstand des Sees Genezareth – der das größte Trinkwasserreservoir Israels ist – sei so niedrig, dass er nie mehr aufgefüllt werden kann. Doch – kann Gott Wunder tun? –       Lasst uns in dieser Zeit des Spätregens Gott bitten und Ihm Sein Wort vorhalten: Jesaja 41, 14 + 17–20: „So fürchte dich nicht, du Würmlein Jakob, du Häuflein Israel; denn ich helfe dir, spricht der HERR, und dein Erlöser ist der Heilige Israels. Die Elenden und Armen suchen Wasser und finden keines; ihre Zunge verdorrt vor Durst. Ich, der HERR, will sie erhören; ich, der Gott Israels, will sie nicht verlassen. Ich lasse Ströme hervorbrechen auf kahlen Höhen und Quellen inmitten der Täler; ich mache die Wüste zum Wasserteich und dürres Erdreich zu Wasserquellen.“

Gebet für die Sicherheit Israels

Israel ist von allen Seiten bedrängt – existentiell. Die Feinde rings um Is-

rael rüsten erneut auf gegen Gottes Absichten mit Israel und durch Israel mit den Völkern – und auch gegen die von Gott erwählte Stadt Jerusalem. Die israelische Regierung steht vor schweren Entscheidungen. Dazu braucht sie Weisheit und Stehvermögen von Gott. Psalm 124, 2–5: „Wenn der HERR nicht für uns gewesen wäre, als die Menschen gegen uns auftraten, so hätten sie uns lebendig verschlungen, als ihr Zorn gegen uns entbrannte; dann hätten die Wasser uns überflutet, ein Strom wäre über unsere Seele gegangen; dann hätten die wild wogenden Wasser unsere Seele überflutet!“ –       Lasst uns als Beter, die glauben, dass Gott über Seinem Wort wacht, um es auszuführen (Jeremia 1, 12), Ihn anrufen, dass Er Seine Hand Tag und Nacht über Israel und seiner gegenwärtigen Regierung hält und den Verantwortlichen auf allen Ebenen den Weg öffnet, den sie gehen sollen. Lasst uns Ihn erinnern! Jesaja 62, 1 + 2: „Um Zions willen schweige ich nicht, und um Jerusalems willen lasse ich nicht ab, bis seine Gerechtigkeit hervorbricht wie Lichtglanz und sein Heil wie eine brennende Fackel. Und die Heiden werden deine Gerechtigkeit sehen und alle Könige deine Herrlichkeit; und du wirst mit einem neuen Namen genannt werden, den der Mund des HERRN bestimmen wird.“ Psalm 20, 8: „Jene verlassen sich auf Wagen und diese auf Rosse; wir aber denken an den Namen des HERRN, unseres Gottes.“ –       Möge Gott durch Seinen Geist die Furcht Gottes, die ja der Anfang der Weisheit ist, auf die Herzen der Menschen in Israel legen (Sprüche 1, 7).

Gebet für die Menschen in Israel

Hesekiel 36, 26: „Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.“ –       Lasst uns für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen in Israel beten, dass ihnen die geistlichen Augen und Ohren aufgetan werden mögen: für die Holocaust-Überlebenden, die jungen Israelis, Soldaten, Politiker und für Verantwortliche in allen gesellschaftlichen Bereichen. –       Lasst uns dafür beten, dass auch im Jahr 2011 viele Juden aus anderen Ländern den Weg zurück nach Israel suchen und finden (2010 waren es über 19 000).

Gebet für uns als Beter

In diesem Jahr haben wir von Christen an der Seite Israels die große Freude, in der Zeit vom 28. Oktober bis 6. November die Zusage von Eliyahu Ben Haim und Ofer Amitai zu haben, dass sie uns hier in Deutschland zum Thema Gebet dienen wollen. Sobald die genauere Planung – was wann und wo sein wird – erarbeitet ist, werden wir Näheres erfahren! –       Lasst uns Gott bitten, dass Er Seinen Geist des Gebets und des Flehens neu über uns ausgießt, damit wir ausdauernd und effektiv beten können. –       Lasst uns dafür beten, dass wir als Gemeinde Jesu in Deutschland immer stärker ergreifen, wie wir ein Segen für Israel und damit für Gottes Pläne mit Israel und auch mit Deutschland werden können. 1. Mose 12, 3: „Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!“

Dorothea Heuhsen


Israel aktuell

lsraelaktuell

Februar/März 2011

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Streit um jüdischen Wohnungsbau auf dem Gelände des Shepherd-Hotels

Netanjahu: Juden können überall in Jerusalem leben – wie Araber Der Plan zur Errichtung eines jüdischen Wohnviertels auf dem Gelände des ShepherdHotels in Ost-Jerusalem hat erneut internationale Kritik ausgelöst. Anlass war der Teilabriss des Gebäudes am 9. Januar 2011. Dagegen weist Israel darauf hin, dass Juden überall in der Davidsstadt leben und wohnen können – ebenso wie Araber.

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Vier Atzma’ut-Minister im Kabinett Teilabriss des Shepherd-Hotels 9. Januar 2011. Hier sollen 20 Wohnungen für religiöse Juden entstehen. Foto: ISRANET

ßen Boden in allen Teilen Jerusalems erwerben können.

Ganz Jerusalem: Hauptstadt Israels

Nachdem das Vorhaben bereits 2009 von den USA kritisiert wurde, stellte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu fest, dass „das vereinigte Jerusalem die Hauptstadt des jüdischen Volkes und des Staates Israel ist“ und „dass die Bewohner Jerusalems in allen Teilen der Stadt Wohnungen erwerben können“. In den letzten Jahren seien Hunderte Wohnungen in jüdischen Stadtvierteln und im Westteil der Stadt von arabischen Einwohnern erworben

oder angemietet worden. „Das bedeutet, dass es kein Verbot arabischen Wohnungskaufs im Westteil der Stadt und kein Verbot jüdischen Wohnungskaufs oder -baus im Ostteil der Stadt gibt,“ so der Premier. Nach dem Teilabriss des Gebäudes am 9. Januar 2011 warnte UNGeneralsekretär Ban Ki-Moon , dass das Projekt den Friedensprozess gefährde. Neben einigen arabischen Staaten kritisierten auch die EU und die USA das Bauvorhaben. Hintergrund der Kritik ist, dass die internationale Gemeinschaft Ost-Jerusalem bisher nicht als Teil der israelischen Hauptstadt anerkannt hat. –

Israel besorgt über Extremisten in Ägypten In Israel ist man besorgt, dass in Ägypten extremistische Kräfte wie die Moslembrüder an die Macht gelangen und den 1979 geschlossenen Frieden zwischen beiden Ländern gefährden könnten.

Zur Lage in Ägypten –     90  % der Ägypter haben eine

Abneigung gegen Israel. –    60  % wollen die Scharia. –    20  % wählten bei den letzten Wahlen die Moslembrüder. –    Bei Demonstrationen während der letzten Wochen wurde Israel ein Krieg angedroht. –    Auf Plakaten wurde Mubarak mit einem Davidsstern gezeigt. –    Moslembrüder riefen Kampfparolen gegen Israel und die USA und drohten, Ägypten gegen Israel zu mobilisieren.

Nach der Spaltung der Arbeitspartei (Avoda) und der Neugründung der Fraktion Atzma‘ut (Unabhängigkeit) hat diese neue politische Gruppierung vier Ministerposten in der israelischen Regierung unter Premierminister Benjamin Netanjahu erhalten. Am 17. Januar 2011 hatte Verteidigungsminister Ehud Barak (Foto) die von ihm angeführte sozialdemokratische Arbeitspartei (Avoda) verlassen und die Atzma‘ut-Fraktion gegründet. Mit ihm wechselten vier Avoda-Abgeordnete die Partei. Netanjahus Regierungskoalition ist nach der Spaltung der Arbeitspartei von 74 auf 66 der insgesamt 120 Knesset-Sitze geschrumpft. (Redaktion/Israelnetz) Foto: ISRANET

Mossad-Chef Dagan beim Abschied: Iranische Atombombe nicht vor 2015 Der bisherige Mossad-Chef Meir Dagan rechnet nicht mit einer iranischen Atombombe vor dem Jahr 2015. Am 6. Januar 2011 übergab er nach acht Jahren den Vorsitz des israelischen Auslandsgeheimdienstes an seinen Nachfolger Tamir Pardo. Der Iran sei noch weit davon entfernt, zu einer Atommacht zu werden, sagte Dagan zum Ende seiner Amtszeit vor dem Knesset-Ausschuss für Außenpolitik und Verteidigung. Eine Serie von Pannen habe das Nuklearprogramm der Islamischen Republik um mehrere Jahre zurückgeworfen – größtenteils eine Folge der Bemühungen des Mossad. (Israelnetz) Nach einem Bericht der New York Times ist es Israel mit Unterstützung der USA gelungen, mehrere Tausend Zentrifugen in iranischen Atomanlagen durch den Computervirus „Stuxnet“ zu beschädigen.

Turkel-Bericht: Flottillen-Erstürmung entspricht internationalem Recht

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sraels Premierminister Netanjahu hat sich am 1. Februar 2011 in Gesprächen mit Diplomaten zu den derzeitigen Unruhen in Ägypten geäußert. Er unterstrich dabei Israels Interesse an der Aufrechterhaltung des Friedens mit Ägypten. „Israel ist der Ansicht, die internationale Gemeinschaft müsse darauf bestehen, dass jede ägyptische Regierung den Friedensvertrag mit Israel wahrt. Israel ist eine Demokratie, und es unterstützt den Vormarsch liberaler und demokratischer Werte im Nahen Osten. Das Vorwärtskommen dieser Werte ist gut für den Frieden.

Mehrheit der Ost-Jerusalemer Araber würde Israel „Palästina“ vorziehen Wenn Ost-Jerusalem international als Teil Israels anerkannt werden würde und die arabischen Bewohner die Wahl hätten, in Israel oder einem neu gegründeten Staat „Palästina“ zu leben, dann würden 54 Prozent von ihnen lieber im jüdischen Staat bleiben. Das ergab eine am 12. Januar 2011 veröffentlichte Umfrage des US-amerikanischen Meinungsforschungsinstituts „Pechter Middle East Polls“ (PMEP). Befragt wurden über 1 000 Araber aus dem Ostteil Jerusalems. Als Begründung nannten die meisten Umfrageteilnehmer eine bessere Gesundheitsversorgung und bessere Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten in Israel. Im Ostteil Jerusalems leben rund 270 000 Araber, welche die israelische Staatsbürgerschaft haben. (Israelnetz)

Von Joachim Kudlek as Shepherd-Hotel im Jerusalemer Stadtviertel Sheikh Jarrah wurde in den 1930er Jahren für den damaligen Mufti gebaut. Nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 kaufte C & M Properties das Gebäude und das umliegende Land von der israelischen Regierung. Am 2. Juli 2009 genehmigte die Jerusalemer Stadtverwaltung den Antrag des amerikanisch-jüdischen Millionärs Irving Moskowitz, das Gebäude auf dem Grundstück abzureißen und dort zwei Wohnhäuser mit 20 Wohneinheiten zu errichten. Ausgenommen von der Abrissgenehmigung ist die historische Struktur des Gebäudes, die unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die Jerusalemer Stadtverwaltung wies zudem darauf hin, dass gemäß dem Obersten Gerichtshof Israels Juden, Muslime und Christen gleicherma-

Kurzberichte

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu (links) am 6. Januar 2011 mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak in Scharm el-Scheich. Bei dem Treffen forderte Netanjahu, dass Ägypten Druck auf die Palästinenserführung ausübe, damit diese wieder in Verhandlungen mit Israel eintritt. Foto: ISRANET

Wenn aber extremistischen Kräften gestattet wird, demokratische Prozesse auszunutzen, um an die Macht zu kommen und antidemokratische Ziele zu verfolgen – wie es im Iran und anderswo geschehen ist –, wird das Ergebnis schlecht für den Frieden und schlecht für die Demokratie sein“, so die Erklärung aus dem Amt des Premierministers.

Peres lobt Mubaraks Einsatz für Frieden

Israels Staatspräsident Schimon Peres hat die Verdienste des ägyptischen Staatspräsidenten Hosni Mubarak um drei Jahrzehnte Frieden zwischen Israel und Ägypten gewürdigt. „Sein Beitrag zum Frieden, soweit es mich betrifft, wird nie vergessen werden“, sagte Peres am 5. Februar 2011 bei der Konferenz der „Europäischen Freunde Israels“.

Mubarak habe Leben gerettet, indem er während seiner Amtszeit einen weiteren Krieg im Nahen Osten verhindert habe, so Peres. Er habe sich an das israelisch-ägyptische Friedensabkommen gehalten und im Nahost-Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern vermittelt. Das israelische Staatsoberhaupt zeigte sich besorgt über die Möglichkeit, dass die Moslembruderschaft in Ägypten an die Macht gelangen könnte. „Wir sind sehr besorgt über eine Veränderung in der Regierung, eine Veränderung des Wahlsystems, ohne dass eine Veränderung der Gründe erfolgt, die diese Explosion, diese Bitterkeit herbeigeführt haben“, sagte Peres laut der Tageszeitung „Ha‘aretz“. Er forderte ausländische Investoren dazu auf, Technologie nach Ägypten zu bringen. (Redaktion/Israelnetz)

Die von der israelischen Regierung eingesetzte Kommission unter Vorsitz des ehemaligen Richters Jacob Turkel hat die Aufgabe, die Vorkommnisse am 31. Mai 2010 auf dem FlottillenSchiff „Mavi Marmara“ aufzuklären (Foto, wir berichteten). Am 23. Januar 2011 legte die Kommission den ersten Teil ihres Berichtes vor. Darin wird erklärt, dass sowohl die Seeblockade vor dem Gazastreifen als auch der Einsatz der Soldaten auf dem Schiff „Mavi Marmara“ internationalem Recht entspreche. Bei der Erstürmung des Schiffes waren neun Türken ums Leben gekommen. Während die US-Regierung die israelische Untersuchung als ausgewogen bezeichnet hat, wies der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan den Bericht als „unglaubwürdig“ zurück. Foto: ISRANET

Weiter Krise zwischen Israel und Türkei Die von der Türkei zur Bekämpfung der Waldbrände auf dem KarmelGebirge im Dezember 2010 zur Verfügung gestellte Hilfe (zwei Löschhubschrauber) signalisiert keine Besserung der Beziehungen zwischen Israel und seinem Land. Das betonte der türkische Premier Erdogan und wies darauf hin, dass seine Regierung wegen der Erstürmung der türkischen „Hilfsflotte“ im Mai 2010 weiter auf eine Entschuldigung aus Israel warte. Israel hat wiederholt darauf hingewiesen, dass seine Soldaten bei der Erstürmung des Schiffes in lebensgefährlicher Weise angegriffen worden seien und sich aus Notwehr verteidigt haben. Im Fernsehsender Al-Dschasira äußerte sich Erdogan am 13. Januar 2011 zum Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern und sagte, dass die Hamas keine Terrororganisation sei, sondern eine „politische Gruppe“, an deren Seite die Türkei stehe. Es sei unmöglich, ein Friedensabkommen ohne die Hamas auszuhandeln. (Redaktion/Israelnetz)


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lsraelaktuell Israel aktuell

Kurz notiert Tourismusmesse: Israelischer Stand ausgezeichnet

Der israelische Stand auf der internationalen Tourismusmesse FITUR in Madrid hat den ersten Preis für professionelles und kreatives Auftreten erhalten. Dies teilte die Jury im Januar 2011 mit. Wie die Jerusalem Post berichtete, wurde Israel zusammen mit Kolumbien und Portugal ausgezeichnet. Insgesamt waren bei der Messe 200 Stände zu besichtigen gewesen. (Israelnetz)

Alternativer Nobelpreis

Der mit 200 000 Euro dotierte „Alternative Nobelpreis“ 2010 ging an die Organisation PHYSICIANS FOR HUMAN RIGHTSISRAEL (Mediziner für Menschenrechte-Israel) „für ihren unbezähmbaren Geist, mit dem sie für das Recht auf Gesundheit für alle Menschen in Israel und Palästina einstehen“. (ILI)

Schlüssel gegen Übergewicht?

Prof. Amid Gefen von der Universität Tel Aviv ist es gelungen, eine computergestützte Methode zur Analyse der Fettproduktion im menschlichen Körper zu entwickeln. Dabei wird der Zerfall von Fettzellen durch mechanische Belastung analysiert. Diese Methode könnte der Schlüssel zur effektiven Gewichtsreduzierung durch mechanische Bewegungen (Vibration) und für den richtigen Umgang mit Diabetes sein. (ILI)

Licht und Übergewicht

Nachts Licht ausgesetzt zu sein, führt zur Gewichtszunahme. Dies entdeckten Forscher der Universität Haifa gemeinsam mit Kollegen der Ohio State University. In PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences) erklären sie ihre Ergebnisse mit einer Störung der Melatonin-Regulation. (ILI)

Rauchen eine schlechte Angewohnheit

Rauchen ist keine Sucht, sondern eine schlechte Angewohnheit. Dies wiesen Forscher der Tel Aviver Universität in einer Studie nach. Das Verlangen nach einer Zigarette wird durch psychologische Auslöserreize erzeugt. Die Ergebnisse der Studie sollen zu einem Umdenken in der Raucherentwöhnung führen. (ILI)

Medizinische Hilfe für Palästinenser

180 000 Palästinenser werden jährlich in israelischen Krankenhäusern behandelt. Die medizinische Behandlung der palästinensischen Bevölkerung gilt in Israel als selbstverständlich und „ist für jeden von uns eine moralische und professionelle Verpflichtung“, wie der kommandierende Offizier der medizinischen Dienste der israelischen Armee, Oberstleutnant Michael Kassirer, bei einer Fachtagung in Jerusalem sagte. (ILI)

Februar/März 2011

Eklat bei Gedenkfeier für Brandopfer Peres: „Wir waren nicht vorbereitet auf das Feuer“ Während einer staatlichen Gedenkfeier für die Opfer des Brandes im Karmel-Gebirge ist es am 5. Januar 2011 zu einem Eklat gekommen: Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu musste seine Rede aufgrund der Zwischenrufe der Anwesenden abbrechen. Innenminister Eli Jischai sah sich gezwungen, die Veranstaltung im Kibbuz Beit Oren bei Haifa zu verlassen.

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inen Monat nach dem verheerenden Feuer im Karmel-Gebirge Anfang Dezember 2010 waren noch immer viele Angehörige der Brandopfer wütend auf die israelische Regierung und vor allem auf Innenminister Jischai. Ihren Unmut richteten sie während der Gedenkfeier direkt an die Regierungsvertreter. Sie unterbrachen die Rede des Premiers immer wieder und verlangten, dass Jischai den Raum verlässt. Netanjahu konnte seine Ansprache schließlich erst fortsetzen, nachdem der Innenminister der

Die größte Waldbrand-Katastrophe in der Geschichte Israels ereignete sich vom 2. bis 5. Dezember 2010 auf dem Karmel-Gebirge. Dabei sind 44 Menschen ums Leben gekommen, mehr als fünf Millionen Bäume verbrannt sowie Dutzende Häuser zerstört oder beschädigt worden. Die Flammen konnten nur mit Hilfe zahlreicher Länder unter Kontrolle gebracht werden, unter ihnen auch Deutschland. Auf dem Foto einige der mehreren Tausend Helfer der Israelischen Verteidigungskräfte, welche die Mitarbeiter der staatlichen Natur- und Parkbehörde Israels bei den Aufräumarbeiten auf dem Karmel-Gebirge unterstützten, insbesondere bei der Beseitigung von zerstörten Bäumen. Foto: ISRANET

Forderung gefolgt war. Begleitet von den beiden israelischen Oberrabbinern Schlomo Amar und Jona Metzger ging er in einen Nebenraum.

Peres: Israel muss seine Lektion lernen

Nach seinem erzwungenen Ausschluss sagte Jischai laut der Tageszeitung Jediot Aharonot: „Der

Katzav wegen Vergewaltigung verurteilt „Selbst Präsidenten werden, wenn nötig, vor Gericht gestellt“ Israels ehemaliger Staatspräsident Mosche Katzav wurde am 30. Dezember 2010 vom Bezirksgericht in Tel Aviv wegen Vergewaltigung in zwei Fällen und sexueller Nötigung schuldig gesprochen. Das Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Katzav zeigte sich nach der Verurteilung fassungslos.

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er Anwalt des früheren Staatsoberhauptes erklärte nach dem Urteil, sein Mandant werde weiter versuchen, seine Unschuld zu beweisen. Insgesamt hatten drei Frauen Katzav wegen Vergewaltigung oder sexueller Nötigung während seiner Amtszeit als Tourismusminister in den Jahren 1996 bis 1999 und während seiner Präsidentschaft von 2000 bis 2007 angeklagt. Das Gericht zeigte sich von der Wahrheit der Klägerin, die den Vergewaltigungsvorwurf erhoben hatte, überzeugt. Katzav habe sich laut den Richtern hingegen in „Lügen verstrickt“.

Mosche Katzav (mitte) auf dem Weg zum Bezirksgericht Tel Aviv am 30. Dezember 2010, neben ihm (links auf dem Foto) sein Anwalt. Es wird erwartet, dass Katzav eine Strafe zwischen vier und sechzehn Jahren Freiheitsentzug erhält.

folgenden Worten: „Es gibt nicht zwei israelische Staaten. Es gibt nur einen Staat Israel. Und es gibt nicht zwei Gerichtssysteme in Israel, sondern es gibt nur eins. Es gibt nicht zwei Arten von Bürgern in Israel, sondern nur eine, und alle sind vor dem Gesetz gleich.“

Hintergrund

Im Sommer 2006 hatte der damalige Präsident Katzav der Polizei mitgeteilt, dass eine ehemalige Angestellte versuche, ihn zu erpressen. Sie habe 200 000 Dollar dafür gefordert, dass sie über angebliche sexuelle Beziehungen zwischen ihm und

„Alle Bürger in Israel gleich vor dem Gesetz“

Die Staatsanwältin Ronit Amiel sagte nach dem Urteil: „Dies ist kein freudiger oder leichter Tag für die Nation oder die Frauen in dem Fall, aber er beweist die Stärke der israelischen Demokratie. Selbst Präsidenten werden, wenn nötig, vor Gericht gestellt. Das bringt der israelischen Gesellschaft Ehre.“ Israels Premier Netanjahu erklärte laut der Tageszeitung Jerusalem Post, von dem Urteil gingen zwei Botschaften aus: „Dass alle Männer und Frauen vor dem Gesetz gleich sind und dass Frauen volle Rechte über ihre Körper haben." Katzavs Nachfolger Schimon Peres kommentierte das Urteil mit

Während der Urteilsverkündung demonstrierten zahlreiche Anhänger verschiedener Frauenorganisationen vor dem Gerichtsgebäude. Sie versicherten den betroffenen Frauen ihre Solidarität und forderten ein hartes Strafmaß für Katzav. Als die Entscheidung des Gerichts bekannt wurde, brachen sie in Jubel aus. Fotos zu diesem Bericht: ISRANET

Verlust der trauernden Familien ist kaum zu ertragen. Sie sagen, was in ihrem Herzen voller Schmerzen ist. Mein Herz ist mit ihnen.“ Rabbi Amar äußerte zwar Verständnis für den Unmut der Betroffenen, dennoch sollten diese „ihre Emotionen kontrollieren und davon Abstand nehmen, Jischai zu beleidigen“. Die erste Forderung hatte Danny Rosen geäußert, der Partner der ums Leben gekommenen Polizeichefin Ahuva Tomer. Er übergab Netanjahu einen Brief und forderte ihn mündlich dazu auf, „Eli Jischai rauszuwerfen“. In diesen Aufruf fielen Dutzende Besucher mit ein. Zu Beginn der Zeremonie waren die Namen der 44 Brandopfer verlesen worden. Im Anschluss daran hielt Staatspräsident Schimon Peres eine Rede, bei der er nicht unterbrochen wurde. „Es ist die Wahrheit, so schmerzvoll es auch sein mag: Wir waren nicht vorbereitet auf das Feuer, wir konnten uns nicht vorstellen, dass das passieren könnte. Diese Flammen haben die Herzen der Familien versengt und die Zuversicht einer Nation“, so Peres. Israel müsse nun seine Lektion daraus lernen. Der staatliche Rechnungsprüfer Micha Lindenstrauss übte scharfe Kritik am Zustand der israelischen Feuerwehr. Dieser habe sich trotz mehrfacher Warnungen seit dem zweiten Libanonkrieg im Sommer 2006 verschlechtert. (Israelnetz) ihr schweige. Katzav reichte auch eine Aufnahme des Erpressungsversuches ein. Doch die Beschuldigte warf ihm vor, sie durch Einschüchterung zu einer sexuellen Beziehung genötigt zu haben. Dabei habe er seine Stellung als ihr Vorgesetzter ausgenutzt. Die Anschuldigungen zogen Beschwerden weiterer Frauen nach sich. Katzav sah sich nach eigenen Angaben einer Hetzkampagne ausgeliefert. Im Juni 2007 trat er wenige Wochen vor Ende seiner Amtszeit zurück. Sein Nachfolger wurde Peres. Im späteren Verlauf der Anschuldigungen traf Katzav eine Abmachung mit dem Generalstaatsanwalt. Darin gestand er sexuelle Belästigung und die Bedrängung von Zeugen. Im Gegenzug sollten die Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn aufgehoben werden. Auf diese Weise wollte er einer Haftstrafe entgehen. Im April vergangenen Jahres hatte Katzav die Abmachung jedoch widerrufen, um sich einem Gerichtsverfahren zu stellen und seinen Namen „reinzuwaschen“. (Israelnetz)

Ariel Scharon: Seit fünf Jahren im Koma Israels früherer Premierminister Ariel Scharon liegt nun bereits seit mehr als fünf Jahren im Koma. Am 4. Januar 2006 hatte er einen Schlaganfall erlitten. Sein behandelnder Arzt, Schlomo Segev, bezeichnete den Zustand des 82-Jährigen als „unverändert stabil“. Der im Ausland oft als Hardliner und „Bulldozer“ verschrieene Scharon hatte im Sommer 2005 einseitig die Räumung der israelischen Siedlungen im Gazastreifen angeordnet. Er regierte Israel von 2001 bis zum abrupten Ende seiner Karriere im Januar 2006. (Israelnetz)


Israel aktuell/Einwanderung

Februar/März 2011

lsraelaktuell

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Die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel geht weiter

Durch ein „Kompliment“ gesegnet

Kurzberichte

Seit gut 20 Jahren haben nun jüdische Familien und Einzelpersonen aus der ehemaligen Sowjetunion die Freiheit, nach Israel auszuwandern (Alijah zu machen). Zur Erinnerung daran gab es am 20. Dezember 2010 einen VIP-Flug von Kiew, bei dem 37 Auswanderer nach Israel flogen.

Abwasseraufbereitung: Israel auf Platz eins

Von Koen Carlier Wir brachten die Menschen aus zwei Dörfern und drei Städten mit drei Kleinbussen an eine Sammelstelle, von wo aus sie mit einem großen Bus Richtung Kiew abfuhren. Henriette Heuvelman-Beelaerts van Blokland (Vorstandsmitglied bei Christenen voor Israël) war zu diesem Anlass in die Ukraine gekommen, um das alles mitzuerleben. Sie begleitete die Olim (jüdische Auswanderer) auch im Flugzeug und erlebte zusammen mit ihnen die ersten Schritte im Verheißenen Land. Später berichtete Henriette mir: „Es war eine unvergessliche Erfahrung!“ Am Tag vor der Abreise besuchten wir einige Familien in zwei Dörfern, von denen ich noch nie Olim abgeholt hatte. Für Henriette bestand dadurch ausreichend Gelegenheit, Fragen zu stellen und zu sehen, wie die Ausreisenden und die Zurückbleibenden sich fühlen. Ende Dezember war es hier bitterkalt, und dann ist es besonders gemütlich, an einem warmen Ort bei einer Tasse Tee ein Gespräch zu führen. Eine junge Familie aus dem Dorf Lipovets, die vier Jahre an der Tikwa-Schule in Odessa studiert hatte, bemerkte lachend: „Uns fällt es nicht schwer, die Ukraine zu verlassen; es gibt hier keine Zukunft und keine Arbeit für uns, das macht es uns sehr einfach.“ Einer anderen Familie aus dem Dorf Citkowchi fiel es schon schwer. Als sie den anderen Dorfbewohnern erzählten, ein Bus würde sie kostenlos abholen und bis nach Kiew bringen, wollten sie es nicht glauben, bis sie es mit eigenen Augen sahen. Mit einem Schlitten wurden ihre Reisetaschen zum Bus gebracht, da wir mit

Transport des Gepäcks auf einem Schlitten zum Minibus, der die jüdischen Auswanderer zum Kiewer Flughafen brachte, rechts Koen Carlier, Mitarbeiter von Christians for Israel International in der Ukraine. Foto: H. J. A. Heuvelman-Beelaerts van Blokland

dem Minibus im Schnee festgefahren wären. Auch eine andere junge Familie wurde aus einem Dorf an der rumänischen Grenze gebracht, und so machten wir uns mit allen zusammen auf die 5-stündige Reise zum Flughafen in Kiew. Während der Fahrt lernten wir auch die Familie Rabinowitsch kennen und David sagte uns, dass sein Großvater Rabbiner war, irgendwo in Weiß-Russland. Unterwegs erzählten wir den Reisenden, warum wir diese Arbeit tun und betonten, dass es ein biblischer Auftrag für die Nationen ist, den Juden bei der Rückkehr in ihr Verheißenes Land zu helfen. Es wurde still im Bus. Ist das nun die Erfüllung biblischer Prophetie?, fragten sie sich. Am Flughafen angekommen, erhielten alle von der Jewish Agency (Jüdische Agentur) die letzten Anweisungen für die endgültige Ausreise. Der Vorsitzende der Jüdischen Agentur der Ukraine dankte uns für die gute Zusammenarbeit und die finanzielle Unterstützung für die

„Denn Gott wird Zion erlösen und die Städte Judas bauen, auf dass sie dort wohnen und sie besitzen.“ (Psalm 69, 36)

Frisch vermähltes jüdisches Paar beim Ausfüllen von Dokumenten vor der Auswanderung nach Israel. Foto: H. J. A. Heuvelman-Beelaerts van Blokland

Die Kosten, einer jüdischen Person aus der ehemaligen Sowjetunion die Einwanderung nach Israel zu ermöglichen, betragen 115 Euro (bis zum jeweiligen Flughafen, von wo ab die Jewish Agency für die Einwanderer zuständig ist). Wenn Sie die Heimkehr des jüdischen Volkes unterstützen möchten, tragen Sie auf Ihrem Überweisungsträger bitte das Stichwort „Alijah“ ein (weitere Informationen dazu auf Seite 8).

Israel ist einen Schritt näher an CERN-Mitgliedschaft Israel soll Mitglied der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) werden. Das gab die weltgrößte Forschungseinrichtung mit Sitz in der Schweiz im Dezember 2010 bekannt. Die 20 Mitgliedsstaaten der CERN haben Israels Antrag auf Vollmitgliedschaft nachgegeben. Innerhalb der nächsten drei Jahre soll Israel ordentliches Mitglied der europaweiten Forschungseinrichtung werden. Die Statuserhöhung überträgt dem jüdischen Staat Stimmrecht innerhalb der Organisation. Zudem soll Israel Verwaltungsaufgaben wahrnehmen. „Das ist ein großer Erfolg für Israel“, sagte Staatspräsident Schimon Peres. „Es ermöglicht unseren Forschern die Teilnahme an internationalen Projekten.“ Die CERN gilt als eine der renommiertesten Kernforschungsorganisationen. Es ist das weltweit größte Forschungszentrum in der Teilchenphysik. (Israelnetz)

2010: Terror weiter zurückgegangen Das Jahr 2010 war für Israel das ruhigste im vergangenen Jahrzehnt. Bei 798 terroristisch motivierten Vorfällen kamen insgesamt neun Menschen ums Leben. Im Jahr 2009 hatten die Sicherheitskräfte noch 1 354 Terrorangriffe mit 15 Todesopfern registriert. Den traurigen Höhepunkt des Jahrzehnts hatte das Jahr 2002 gebildet, als 452 Israelis getötet wurden. Im vergangenen Jahrzehnt starben 1 187 Israelis durch Attentate, 8 050 weitere wurden verletzt. Allerdings erwartet Israel in Zukunft einen stärkeren Raketenbeschuss seitens der Hamas und der Hisbollah. Die Organisationen besitzen nach israelischen Angaben mehr Waffen als je zuvor und verfügen über neue Langstreckenraketen. (Israelnetz)

Ehefrau von Schimon Peres gestorben

Neue Thora für vermisste Soldaten

Eine neue Thora, gewidmet allen entführten und vermissten Soldaten der israelischen Armee (IDF), wurde am 28. Dezember 2010 feierlich vollendet und eingeweiht. An der Zeremonie in der Synagoge der IDF-Zentrale im israelischen Verteidigungsministerium nahm auch Noam Shalit teil, der Vater des am 25. Juni 2006 von palästinensi-

benötigten Ausreisedokumente der Olim, so dass ihr Traum Wirklichkeit werden kann. Gelegentlich ein Kompliment zu erhalten bei dieser nicht immer einfachen Arbeit, das ist ein Segen! Auch in diesem Jahr hoffen wir, viele jüdische Auswanderer praktisch unterstützen zu können. –

Israel steht bei der Abwasseraufbereitung an der Weltspitze. Rund 70 Prozent des gesamten Abwassers werden wieder aufbereitet und unter anderem in der Landwirtschaft genutzt. In Tel Aviv sind es sogar 100 Prozent. Das geht aus einem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“ hervor. Demnach fallen in Israel jedes Jahr rund 520 Milliarden Kubikmeter Abwasser an. Etwa 375 Milliarden davon werden aufbereitet und wieder verwendet. In den vergangenen Jahren wurden noch etwa 70 Prozent des Frischwassers für die Landwirtschaft benutzt, derzeit liegt diese Zahl bei 40 Prozent. An zweiter Stelle bei der Abwasseraufbereitung steht laut dem Bericht Spanien – dort werden 17 Prozent des Abwassers recycelt und wieder verwendet. (Israelnetz) Das Foto zeigt die Abwasseraufbereitungsanlage in Jeruham, 35 Kilometer südöstlich von Beerschewa. Foto: ISRANET

schen Terroristen an der Grenze zum Gazastreifen entführten Soldaten Gilad Shalit. Seit Oktober 2009 gibt es kein Lebenszeichen mehr von dem Entführten, und sogar das Rote Kreuz darf ihn nicht besuchen. Auf dem Foto Noam Shalit mit der neuen Thora auf dem Weg in die IDFZentrale. Foto: ISRANET

Zu wenig Regen im Januar Der Wasserstand des Sees Genezareth ist im Januar um nur 15 bis 16 Zentimeter gestiegen. Das teilte Uri Schor, Sprecher der israelischen Wasserbehörde, am 31. Januar 2011 mit. Im ersten Monat des Jahres 2010 war der Wasserstand um 60 Zentimeter gestiegen. Damit fiel laut Schor in diesem Januar nur etwa ein Drittel der Regenmenge gegenüber Januar 2010. Israel steht dem siebten regenarmen Winter in Folge gegenüber. Die Regierung und die Wasserbehörde arbeiten derzeit an einem Notfallplan für die nächsten zwei bis drei Jahre. Ein erster Teil des Planes wurde bereits am 30. Januar 2011 vom Kabinett angenommen. Dieser umfasst den Ausbau der Entsalzungsanlagen. Wie Schor mitteilte, soll die Öffentlichkeit weiter zum Wassersparen aufgerufen werden. (Israelnetz)

Sonja Peres, die Ehefrau des israelischen Staatspräsidenten, ist am 20. Januar 2010 in Tel Aviv gestorben. Sie erlag im Alter von 87 Jahren einem Herzstillstand, während sie schlief. Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ meldete, fand ein Enkel Sonja Peres leblos in ihrer Wohnung auf. Ehemann Schimon Peres, der sich in Jerusalem mit der französischen Außenministerin getroffen hatte, brach nach der Todesnachricht sofort nach Tel Aviv auf. Sonja Peres wurde 1923 in Polen geboren. Vier Jahre später wanderte ihre Familie ins damalige Mandatsgebiet Palästina aus. Ihr Vater war Schreiner und Lehrer. Den gleichaltrigen Schimon Peres lernte sie im Jugenddorf Ben Schemen kennen. 1942 ließ sie sich bei der britischen Armee registrieren, um gegen Nazideutschland zu kämpfen. Sie arbeitete mit etwa 100 Krankenschwestern aus Israel in einem Krankenhaus in Ägypten. Nach einem Jahr nahm sie Fahrstunden und wurde Lastwagenfahrerin. Im Jahr 1945 heirateten Schimon und Sonja Peres. Wenig später wurde ihre Tochter Zvia geboren, die Söhne Jonatan und Nehemia folgten. Das Ehepaar gehörte zu den Gründern des Kibbuz Alumot. Sonja Peres legte Wert auf einen koscheren Haushalt. Trotz der politischen Karriere ihres Gatten mied sie das Rampenlicht. Schimon Peres respektierte diesen Wunsch. Als er nach seiner Wahl 2007 in die Residenz des Präsidenten in Jerusalem einzog, blieb seine Frau in der gemeinsamen Wohnung in Tel Aviv. Im vergangenen Sommer sagte Schimon Peres in einem „Jediot Aharonot“-Interview: „Manchmal werde ich sehr einsam.“ Auf die Frage, ob er seine Gattin vermisse, antwortete er: „Ja. Den Geruch ihres Heims, ihre Hühnersuppe. Ich vermisse ihre Gesellschaft. Sie war und ist die Liebe meines Lebens.“ (Israelnetz)


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lsraelaktuell Israels Wirtschaft

Kurz notiert Trotz Nahost-Konflikt: Israels Wirtschaft im Wachstum

„Citigroup Global Markets“ hat festgestellt, dass der NahostKonflikt wenig Einfluss auf Israels Wirtschaft hatte. Seit 1960 stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) jährlich um 5,5 %, während das globale BIP lediglich um 3,5 % stieg. Seit 1992 haben Israels Dividendenpapiere pro Jahr 20 Prozent abgeworfen.

Guter Jahresabschluss

Das Haushaltsdefizit des Staates Israel hat sich im vergangenen Jahr als geringer erwiesen als anfangs befürchtet. Ein höheres Wirtschaftswachstum bescherte dem Fiskus höhere Einnahmen, so dass das Defizit im Haushalt nicht 5,5 % sondern lediglich ca. 3,7  % des BIP betrug. Zum Vergleich: Das Haushaltsdefizit betrug in der Euro-Zone durchschnittlich 6  %, in den USA sogar knapp 10 %.

Sehr gute Prognosen

Die Investmentbank Goldman Sachs prognostiziert, dass sich der Wechselkurs vom Schekel (NIS) zum US-$ weiter stärken wird – von aktuell ca. 3,55 NIS/$ auf 3,25 NIS/$ Ende 2011. Zudem prognostiziert die Bank, dass Israels hervorragendes BIP-Wachstum anhalten wird und rechnet mit über 4 % Wirtschaftswachstum in den kommenden beiden Jahren.

Israel: wirtschaftliche Großmacht

Im Nahen Osten sei Israel eine wirtschaftliche Großmacht, im globalen Wettrennen um technologische Innovationen stehe Israel an der Spitze. In einem Gastartikel in der Rheinischen Post lobte Prof. Gerd Kaiser, Ex-Rektor der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, den Staat Israel und seine wirtschaftlichen Errungenschaften. Er rief die Landeshauptstadt Düsseldorf auf, ihre Beziehungen zu Israel zu intensivieren.

Israels Bankpräsident weltweit Nr. 1

Dem israelischen Bankpräsidenten Stanley Fischer ist in Washington im Rahmen der IWFKonferenz der Preis des weltweit besten Zentralbank-Chefs 2010 verliehen worden. Die Auszeichnung wird jährlich vom internationalen Finanzmagazin Euromoney vergeben. Fischer wurde für seinen Beitrag zur Erholung der israelischen Wirtschaft nach der internationalen Finanzkrise, unter Einhaltung eines optimalen Gleichgewichtes zwischen Inflation und Rezession, gelobt.

Gas vor Israels Küste

Nach neuesten Prüfungen wird das Leviatan-Gasvorkommen im Mittelmeer vor Haifa 453 Milliarden Kubikmeter Naturgas hergeben – weit mehr, als der israelische Markt konsumieren könnte. Es handelt sich um den größten Fund von Naturgas im Mittelmeer im letzten Jahrzehnt. Ab 2015 könnte Israel zum Großlieferanten Europas von Naturgas werden. (Kurzberichte: ILI)

Februar/März 2011

Vom Agrarland zur Hightech-Nation Israel hat seit seiner Staatsgründung 1948 eine rasante Entwicklung vom landwirtschaftlich geprägten Staat zu einer Hightech-Industrienation vollzogen. Die Wirtschaft des wasser- und rohstoffarmen Landes mit 7,6 Millionen Einwohnern auf einer Fläche von rund 21000 Quadratkilometern ist vielfältig und komplex.

A

ufgrund der geringen Größe des eigenen Marktes, fehlender regionaler Vernetzung und der Knappheit natürlicher Ressourcen hat Israel eine stark außenwirtschaftliche Orientierung. Bei fossilen Energieträgern (Rohöl, Erdgas, Kohle) sowie bei Getreide, Rindfleisch, Rohstoffen und militärischen Gütern ist Israel von Importen abhängig. Exportiert werden zum Beispiel geschliffene Diamanten, Hightech-Produkte, Software, Arzneimittel, Feinchemikalien und landwirtschaftliche Produkte (Früchte, Gemüse und Blumen). Im- und Exporte verzeichneten 2010 positive Wachstumszahlen. Wichtigster bilateraler Handelspartner Israels – sowohl bei Ein- als auch Ausfuhren – bleiben die USA. Sowohl mit der EU (1975) als auch mit den USA (1985) hat Israel Freihandelsabkommen abgeschlossen, aufgrund derer israelische Waren zollfrei in die Länder der EU und die Vereinigten Staaten eingeführt werden können. Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von knapp 19 000 US-Dollar pro Kopf im Jahre 2009 steht Israel Wussten Sie schon, dass einige bahnbrechende Erfindungen aus Israel kommen? Zum Beispiel: – das Voicemailsystem – die einnehmbare, pillengroße Videokamera für Untersuchungen des Magen-Darmtraktes – die computergesteuerte Tröpfchenbewässerung

• Israel belegt weltweit den 3. Platz in Unternehmertum

• Israel belegt weltweit den 2.

Im Mai 2010 ist Israel in die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aufgenommen worden. Vom 20. bis 22. Oktober 2010 besuchte der OECD-Generalsekretär, Angel Gurria (auf dem Foto links), Israel und traf dort u. a. mit Staatspräsident Schimon Peres (rechts) sowie mit Premier Netanjahu und Vertretern der israelischen Wirtschaft zusammen. Foto: ISRANET

weltweit an 32. Stelle (Deutschland an 16. und Österreich an 14. Stelle).

Hochwertige Produkte

Da Israel kaum über Rohstoffe, jedoch über hochqualifizierte Arbeitskräfte verfügt, hat sich seine Industrie auf die Herstellung von hochwertigen Produkten konzen-

triert. Dabei stützt man sich auf wissenschaftliche Kreativität und technologische Innovationskraft. In den letzten Jahrzehnten sind international anerkannte Fortschritte in den Bereichen Medizin-Elektronik, Agrartechnik, Telekommunikation, Feinchemie, Computer-Hardware und -Software, Lebensmittelverarbeitung und Solarenergie gemacht

Israel hat mit Haifa, Eilat und Aschdod drei moderne Tiefseehäfen. Haifa, einer der modernsten und größten Containerhäfen der Welt (Foto), ist in den vergangenen fünf Jahren ausgebaut worden und verfügt jetzt über ein Tiefwasser-Terminal, bei dem Containerschiffe mit einem Tiefgang von bis zu 15,5 Metern anlegen und ent- bzw. beladen werden können. Damit ist Israel in der Lage, seine rapide wachsenden Ex- und Importe zu bewältigen. Zudem wird Haifa auch von vielen Passagierschiffen angelaufen. Das kleine Bild zeigt das israelische Kreuzfahrtschiff „Golden Iris“. Fotos: ISRANET

Netanjahu setzt auf israelisches Hightech Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat auf der Jahreskonferenz 2010 des israelischen Hightech-Industrieverbandes in Jerusalem Perspektiven für die weitere Zukunft der Branche aufgezeigt. „Wir ruhen uns nicht auf unseren Lorbeeren aus. Wir wissen, dass wir das israelische Hightech im kommenden Jahrzehnt weiter entwickeln und auch in andere Bereiche transformieren sowie es diversifizieren müssen. Wir sind sehr stark im ITBereich; wir werden uns auch auf andere Gebiete verlegen müssen: Biotechnologie, Nanotechnik, Solarenergie, alternative Energien vor allem für Öl, Transportwesen – darum will sich die Regierung kümmern – und viele, viele mehr. Wir denken, dass wir potentiell sehr stark in den Lebenswissenschaften sind. Wir haben medizinische Instrumente hier, aber wir haben auch Hirnforschung, und wir haben Minisatelliten, wir haben, was immer einem einfällt. ...

Rekorde in Israels Wirtschaft

Sauberes Wasser

Weltweit sterben jährlich mehr als 1,6 Millionen Kinder unter fünf Jahren, weil sie unsauberes Wasser trinken. Das Produkt „Sulis – Personal Purification Device (PPD)" der Tel Aviver Firma Watersheer befreit verschmutztes Wasser von organischen, biologischen und chemischen Verunreinigungen, ohne eine Energiequelle zu benötigen. (ILI)

Patente Israels Premier Benjamin Netanjahu. Foto: ISRANET

Ich weiß, dass hier sehr große Delegationen aus Indien und aus China sind. Wir heißen Sie in Jerusalem willkommen. Wir denken, wir können eine Menge gemeinsam tun. Ich denke nicht, dass Israel mit China und Indien um Größe konkurrieren kann. Aber ich denke, wir müssen auch gar nicht konkurrieren. Ich denke, wir können kooperieren. ...“  –

Mit 5  896 im Jahr 2010 neu angemeldeten US-Patenten führt der Computer-Konzern IBM seit 18 Jahren die weltweite Patentstatistik an. Wichtige technologische Neuerungen etwa für Mikroprozessoren wurden dabei von IBM in Haifa entwickelt. 2010 gab es 108 Patente mit israelischer Beteiligung. Suzanne Erez von IBM sagte, dass die israelische Art zu denken, IBM helfe, neue Märkte zu erschließen.(ILI)

Platz in Verfügbarkeit von Risikokapital • Israel belegt weltweit den 1. Platz in F&E-Investitionen • Vier bis fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) werden in Israel jährlich in Forschung und Entwicklung investiert – mehr als in jedem anderen Land • 20 Prozent der israelischen Arbeitskräfte sind Akademiker • Auf 10 000 Einwohner kommen 135 Ingenieure – das ist ebenfalls Weltrekord. Zum Vergleich: In Deutschland sind es nur 80 • Selbst im Krisenjahr 2009 wuchs Israels Wirtschaft noch um 0,7 Prozent

worden. Israels Diamantenindustrie ist die größte der Welt. Die Notwendigkeit, knappe Wasservorkommen optimal zu nutzen, führte zu Revolutionen bei landwirtschaftlichen Methoden. Die Suche nach wassersparenden Techniken trieb die Entwicklung von computergesteuerten Bewässerungsanlagen voran. Dazu gehört auch die Tropfmethode, bei der das Wasser direkt zu den Wurzeln der Pflanzen geleitet wird. Das enge Zusammenwirken von wissenschaftlicher Forschung im Agrarbereich und den Landwirten hat dazu geführt, dass Israel in der Welt auch in diesem Wirtschaftssektor eine Spitzenstellung einnimmt, was die Qualität und den Ertrag landwirtschaftlicher Erzeugnisse angeht. Joachim Kudlek

Termine Konferenz für Erneuerbare Energien

Vom 22. bis 24. Februar 2011 findet „Eilat-Eilot“ statt, die 4. Konferenz für Erneuerbare Energien. Bei der Plattform für Fachleute aus der ganzen Welt werden in Eilat neueste Trends und bewährte Technik präsentiert. Unter den Konferenzthemen: Gesetzgebung und staatliche Regulierung, Einfluss des Erdgas-Booms und der Kernenergie auf erneuerbare Energien, Finanzierung von Forschung, Entwicklung und Projekten. Weitere Infos über: EPOA, Susanne Tamir, eMail: susannetamir@aol.de

„Innovation’s Edge – Israel“

Der internationale Wirtschaftskongress „Innovation’s Edge – Israel" vom 19. bis 23. Juni 2011 in Tel Aviv ist ein globales Forum, bei dem es um fünf Schlüssel-Industrien geht: Informations-Technologie, Landwirtschafts-Technologie, Umwelt-Technologie, Luft- und Landsicherheit, Biotechnologie (Lebenswissenschaften). Weitere Informationen: http://israel.igtc.net/


Israels Wirtschaft

Februar/März 2011

Deutschland, EU und Israel wollen wirtschaftliche Zusammenarbeit stärken Erster deutsch-israelischer Innovationsgipfel Deutschland und Israel wollen ihre Wirtschaftsbeziehungen weiter ausbauen. Das kündigten Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle und der israelische Industrie- und Handelsminister Benjamin Ben-Elieser beim ersten deutsch-israelischen Innovationsgipfel, dem Israeli-German Innovation Day, am 6. Dezember 2010 in Berlin an.

I

n seiner Eröffnungsrede betonte Brüderle: „Israel ist mit seiner beeindruckenden Innovationskraft ein wichtiger Partner für Deutschland. Der Bedarf beider Länder an Spitzentechnologien sowie ihre Fähigkeit, gute Ideen schnell in marktfähige Produkte zu übersetzen, eröffnet hervorragende Chancen für den Ausbau der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. Der Israeli-German Innovation Day bietet eine hervorragende Plattform für Kooperationen.“ Laut Ben-Elieser sollen Forschungseinrichtungen und Unternehmen

beider Länder direkt zusammengebracht werden, „um Großes zu leisten“. Die politischen Voraussetzungen dafür seien geschaffen. „Veranstaltungen wie diese stärken die guten Beziehungen zwischen

unseren Ländern und eröffnen neue Kooperationsmöglichkeiten“, sagte der israelische Minister laut einer Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums. Im Fokus des Innovationsgipfels

Deutsch-Israelische Wirtschaftsbeziehungen Deutschland ist der wichtigste Wirtschaftspartner Israels innerhalb der EU. 2010 importierte Israel aus Deutschland Güter im Wert von 3,6 Mrd. $; nach Deutschland exportierte Israel Waren im Wert von 1,7 Mrd. $. Die Wirtschaftskrise im Jahr 2009 führte zu einem Rückgang der Imund Export-Zahlen, jedoch erholten sich diese 2010 wieder. Die gesamte Handelsbilanz zwischen beiden Ländern wuchs von 4, 4 Mrd. $ (2009) auf 5, 3 Mrd. $ (2010). Bei den Exporten nach Deutschland handelt es sich vor allem um chemische und elektrotechnische Erzeugnisse sowie feinmechanische und optische Produkte. Aus Deutschland importiert wurden insbesondere chemische Erzeugnisse, Maschinen und Kraftfahrzeuge. Produkte „Made in Germany“ genießen in Israel nach wie vor einen hervorragenden Ruf.

Regierungskonsultationen Bei den dritten Regierungskonsultationen zwischen Deutschland und Israel am 31. Januar 2011 in Jerusalem, bei denen auch Wirtschaftsminister Rainer Brüderle teilnahm, wurde vereinbart, die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder weiter auszubauen. Zum Beispiel soll die Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Technologien im Bereich erneuerbarer Energien weiterentwickelt werden. –

stand vor allem die Kooperation in den Bereichen Nachhaltigkeit, Lebenswissenschaften sowie Informations- und Kommunikationstechnologien. An der Veranstaltung nahmen hochrangige Unternehmer aus Deutschland und Israel teil, darunter der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom AG, René Obermann, und der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, Mathias Döpfner.

Seit 2007: „EU-Israel Business Dialogue“

Parallel zum Innovationsgipfel fand im Bundeswirtschaftsministerium am 6. Dezember 2010 auch der vierte „EU-Israel Business Dialogue“ statt. Hauptthema der Veranstaltung waren die ökonomischen und politischen Beziehungen, die Hochschulausbildung in Israel sowie neue Investitionsmöglichkeiten. Rund 40 deutsche und israelische Vertreter aus Wirtschaft und Politik nahmen daran teil. Der „EU-Israel Business Dialogue“ findet seit 2007 jährlich abwechselnd in Tel Aviv und Berlin statt. (Redaktion/Israelnetz)

lsraelaktuell

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Kurz notiert Größte Entsalzungsanlage der Welt

IDE-Technologies konstruiert Entsalzungsanlagen, die Meerwasser nach dem Prinzip der Umkehrosmose und der Elektrodialyse entsalzen. In Hadera wurde bereits die dritte in Israel und damit die größte Umkehrosmose-Entsalzungsanlage der Welt in Betrieb genommen. Sie produziert 127 Milliarden Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr. Weltweit sind bereits 400 IDE-Entsalzungsanlagen in 40 Ländern installiert worden.

„Beste technische Erfindung dieses Jahres“ aus Israel

Das Wall Street Journal verlieh Professor Shmuel Peleg von der Benin Schule für Informatik und Ingenieurswissenschaften an der Hebräischen Universität Jerusalem den Preis für die „beste technische Erfindung dieses Jahres“ (2010). Seine BriefCam reduziert den Film einer Videoüberwachung auf die wesentlichen Bewegungen eines beliebigen Zeitraumes, so dass sich der Betrachter in kurzer Zeit einen Einblick in alle Geschehnisse verschaffen kann.

Laufhilfe statt Rollstuhl

ReWalk, ein computergestützter Anzug mit Bewegungssensoren der israelischen Firma Argo Medical Technologies, ermöglicht es Rollstuhlfahrern, eigenständig zu stehen, gehen und Treppen zu steigen. ReWalk wird vom Benutzer selber gesteuert, indem das Gerät die Bewegungen des Oberkörpers und des Schwerpunktes analysiert und so in die entsprechende Gangart der Beine umwandelt.

Schlüssel überflüssig

Israel ist ein Pionier bei der Entwicklung von Technologien zur Nutzung der Solarenergie. Während 1967 lediglich fünf Prozent aller israelischen Haushalte ihr warmes Wasser aus solarbetriebenen Dachwasserbehältern bezogen, sind heute 90 Prozent mit den entsprechenden Systemen ausgestattet. Inzwischen exportieren zahlreiche Unternehmen Solartechnologiesysteme in die ganze Welt. Auf dem Foto eine Solaranlage im Kibbuz Yavne. Foto: ISRANET

Auch beim Aufbau von Ladestationen für Elektroautos gehört Israel zur Weltspitze. Auf dem Foto der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat beim Aufladen eines Elektroautos mit Shai Agassi, dem in Israel geborenen Gründer der in den USA ansässigen Firma „Better Place“, die weltweit den Aufbau derartiger Ladestationen betreibt. Foto: ISRANET

DIW präsentiert Israel als Hightech-Land

Wettbewerbsfähigkeit: Israel im internationalen Vergleich auf Rang 24

Die Deutsch-Israelische Wirtschaftsvereinigung (DIW) hat bei ihrer Jahreshauptversammlung 2010 ihren Mitgliedern und Gästen einige Highlights der vielfältigen deutsch-israelischen Wirtschaftskooperation präsentiert. Auch der israelische Botschafter Yoram Ben-Zeev zog vor den Gästen eine positive Bilanz der israelischen Wirtschaft.

Israel belegt bei einer Studie des Weltwirtschaftsforums zur Wettbewerbsfähigkeit den 24. Platz und verbesserte sich damit um drei Plätze gegenüber 2009. Wettbewerbsfähigste Volkswirtschaft der Welt ist, wie bereits im vergangenen Jahr, die Schweiz. Während Deutschland Plätze gutmachen konnte, stiegen die USA ab.

„Die wirtschaftliche Stärke des Landes sowie seine Errungenschaften werden auch international anerkannt. Die im Mai 2010 erfolgte Aufnahme Israels in die OECD spiegelt dies wider. Vor einigen Wochen hat Israel zudem für ein Jahr den Vorsitz des europäischen EUREKA-Netzwerks für industrielle Forschungs- und Entwicklungskooperation übernommen. Im Bereich Wirtschaft hat Israel die Möglichkeit, ein ‚anderes Gesicht‘ jenseits der politischen Themen zu zeigen und sich als innovatives Land und Hochtechnologie-Standort zu präsentieren“, sagte der Botschafter Die Deutsch-Israelische Wirtschaftsvereinigung hat in den 43 Jahren ihres Bestehens dazu beigetragen, dass eine große Anzahl solider Geschäftskontakte und Partnerschaften ins Leben gerufen werden konnte. Inzwischen gehen fast wöchentlich neue deutsch-israelische Kooperationsprojekte an den Start, und die deutsche Wirtschaft investiert mehr denn je in Israel. Die wirtschaftliche Entwicklung sei auch ein Kernpunkt auf dem Weg zum Frieden mit Israels Nachbarn, so Ben-Zeev. –

An 2. Stelle des Rankings landete Schweden, gefolgt von Singapur. Die USA fielen vom 2. auf den 4. Rang zurück. Deutschland konnte sich vom 7. auf den 5. Platz verbessern und ist somit Spitzenreiter unter den Euro-Ländern. Die wettbewerbsfähigste Volkswirtschaft im Nahen Osten hat Katar (17). Saudi-Arabien landete noch vor Israel auf Rang 21. An 25. Stelle rangierten die Vereinigten Arabischen Emirate. Am schlechtesten schnitt der Tschad ab. Für das Ranking wurden rund 110 Indikatoren geprüft. Bewertet wurden unter anderem die Infrastruktur, das makroökonomische Umfeld, der Entwicklungsgrad der Unternehmen, Innovationen, Grund- und Hochschulbildung, die Effizienz der Gütermärkte, technologischer Entwicklungsgrad und die Marktgröße. Für den diesjährigen Bericht wurden über 13 500 Wirtschaftsführer in 139 Ländern befragt und öffentlich zugängliche Daten ausgewertet. (Israelnetz) Der „Global Competitiveness Report 2010–2011“: www.weforum.org

General a. D. Zeev Farkasch, Geheimdienstchef während der zweiten „Intifada“, hat mit seiner Tel Aviver Firma FST21 ein System entwickelt, das Schlüssel überflüssig macht. Sein biometrisches Sicherheitssystem SafeRise wird in Büros, Wohnhäusern und sogar im Hauptquartier der Polizei in Florida verwendet.

Intel erweitert in Israel

Intel ist der weltgrößte Hersteller von Computer-Chips. Viele von diesen wurden in Israel entwickelt (u. a. Intel Pentium MMX-Technologie; Intel Centrino Mobil-Technologie). Das Produktionszentrum in Kiryat Gat wird nun für 2,7 Milliarden US-Dollar erweitert, wobei neue Arbeitsplätze entstehen.

Biologisches Mittel gegen Krebs

Prof. Shaul Yalovsky von der Tel Aviver Universität identifizierte ein Fettmolekül in Pflanzen, das die Funktion eines Schalters für das Zellwachstum hat. Das Forscherteam entwickelte ein mutiertes Molekül, das den Wachstumsprozess von Krebszellen im menschlichen Körper verhindern könnte. Publiziert wurde die Forschungsarbeit im Journal Current Biology. (Kurzberichte: ILI)


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lsraelaktuell Hilfsprojekte

Unsere fortlaufenden Hilfsprojekte in Israel Alijah

„Alijah“ ist die hebräische Bezeichnung für die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel. Wir unterstützen die Alijah vor allem aus den GUS-Staaten und aus Äthiopien sowie auch die Integration von Neueinwanderern in Israel. Wenn Sie für dieses Projekt spenden möchten, tragen Sie auf dem Überweisungsträger bitte das Stichwort „Alijah“ ein.

Jaffa-Institut

366 jüdische Kinder und Jugendliche haben in dieser Einrichtung zur Zeit ein neues Zuhause gefunden. Weitere 2 000 werden hier tagsüber betreut sowie schulisch und pädagogisch gefördert. Spenden-Stichwort: „Jaffa“

Speisungsprogramme

In den großen Städten Israels leben ca. 20 Prozent der Einwohner unter der Armutsgrenze. Einzelne Israelis und Organisationen (auch das Jaffa-Institut) haben Suppenküchen eingerichtet, die täglich Tausende von hungernden Erwachsenen und Kindern mit einer warmen Mahlzeit versorgen. Spenden-Stichworte: „Essenausteilung“ (für Suppenküchen in Jerusalem und Tel Aviv) sowie „Samaria“ (für notleidende jüdische Siedler in Samaria).

Hilfen für Terroropfer

In Israel gibt es Organisationen, die sich der Opfer von Terroranschlägen annehmen, besonders durch materielle Hilfen und psychologische Betreuung. Hier arbeiten wir mit „Hineni“, der Einrichtung einer orthodoxen jüdischen Gemeinde, zusammen. Spenden-Stichwort: „Terroropfer“

Schutzeinrichtungen für Sderot

Im westlichen Negev direkt an der Grenze zum Gazastreifen liegt die israelische Kleinstadt Sderot. Seit 2001 leiden die Bewohner unter Raketenbeschuss. Die ständige Angst und die psychosozialen Folgen sind für die Menschen kaum zu ertragen. Dringend benötigt werden vor allem Schutzeinrichtungen. In Verbindung mit Keren Hayesod unterstützt unsere Bewegung dieses Projekt unter dem Spenden-Stichwort: „Sderot“

Februar/März 2011

Spendenschwerpunkt Februar/März 2011 für Österreich Hadassah Medical Centre in Jerusalem Die erste und einzige Datenbank der Welt für nicht-verwandte arabische Spender von Knochenmark besteht seit ein paar Jahren im Hadassah Medical Centre in Jerusalem. Mit unseren Spenden wollen wir dieses Projekt unterstützen. Sie kommen schwerpunktmäßig arabischen, an Leukämie erkrankten Kindern zu Gute. Spenden-Stichwort: „Hadassah"

Spendenschwerpunkt Februar/März 2011 für Deutschland

Holocaust-Überlebende in Israel Seit 2008 unterstützt Christen an der Seite Israels in Zusammenarbeit mit tatkräftigen Partnern in Israel Holocaust-Überlebende in Israel. Mit Ihrer Hilfe konnten diese in den letzten drei Jahren eine breite Palette von Hilfsmaßnahmen entwickeln. Die Herausforderungen bleiben aber groß: Armut, Einsamkeit, Depression, gesundheitliche und psychische Probleme bei vielen Holocaust-Überlebenden sind nach wie vor massiv. Die Hilfe von Christen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern ist weiterhin und sogar mehr denn je nötig. Bitte helfen Sie (weiterhin) mit, in Form von: 1) Einrichtung von Patenschaften für notleidende Holocaust-Überlebende durch eine regelmäßige monatliche Spende von 25,00 Euro oder mehr (Anmeldeformular unten). Stichwort: „Patenschaft Holocaust-Überlebende“

Hilfe und Integration für behinderte Kinder und deren Familien

2) Gelegentliche Spenden, welche unseren Partnern in Israel für ihre vielfältigen Tätigkeiten zum Segen für die Holocaust-Überlebenden zukommen. Spenden-Stichwort: „Tröstet mein Volk“

Holocaust-Überlebende

Weitere Informationen zur Situation der Holocaust-Überlebenden in Israel entnehmen Sie bitte der Homepage Begegnung von Christen an der Seite Israels mit Holocaust-Überlebenden in Israel. www.troestetmeinvolk.de

Bei diesem Hilfsprojekt handelt es sich um die sehr erfolgreiche Förderung behinderter Kinder in Ofra und anderen Orten im biblischen Kernland Samaria (Benjamin)/Israel. Spenden-Stichwort: „Ofra“ Hierbei unterstützen wir verarmte Holocaust-Überlebende in Israel in Zusammenarbeit mit zwei Organisationen, die sich um die rund 70 000 Betroffenen kümmern. Möglich sind einmalige Zuwendungen oder die Übernahme von Patenschaften in Höhe von 25 Euro monatlich für einen Holocaust-Überlebenden. Wenn Sie eine Patenschaft übernehmen möchten, können Sie einen Dauerauftrag für unser Konto einrichten oder uns eine Einzugsermächtigung erteilen. Spenden-Stichwort für Einmalspenden: „Tröstet mein Volk“ Spenden-Stichwort für Daueraufträge: „Patenschaft Holocaust-Überlebende“

Liebe Leserin, lieber Leser, wenn Sie eines dieser Hilfsprojekte fördern wollen, geben Sie bitte auf dem Überweisungsträger/Erlagschein das gewählte Stichwort sowie Ihre vollständige Adresse an, damit wir die eingegangenen Zuwendungen ordnungsgemäß verbuchen können. Bitte benutzen Sie den beigelegten Überweisungsträger/Erlagschein oder überweisen Sie bitte Ihre Spenden auf eines unserer Konten: in Deutschland: Konto-Nr. 140 000 216 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) in Österreich: Konto Nr. 235 226 bei der Raiffeisenbank Wienerwald (BLZ 32667) in der Schweiz: Konto-Nr. Giro 40-753256-6 bei der Postfinance 4040 Basel Für Ihre Unterstützung möchten wir Ihnen schon jetzt herzlich danken!

 Patenschaftserklärung Ich bin bereit, mit einem Monatsbetrag von 25 EURO eine Patenschaft für einen verarmten Holocaust-Überlebenden in Israel zu übernehmen und den Betrag monatlich auf eines der beiden folgenden Konten zu überweisen (der einfachste Weg wäre es, dies per Dauerauftrag ausführen zu lassen): In Deutschland: Christen an der Seite Israels e. V., 34289 Zierenberg, Konto-Nr. 140 000 216 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) In Österreich: Christen an der Seite Israels – Österreich, 1140 Wien, Konto Nr. 235 226 bei der Raiffeisenbank Wienerwald (BLZ 32667)

Verwendungszweck: „Patenschaft Holocaust-Überlebende“

Vorname und Name

Straße und Hausnummer

PLZ und Ort

Telefon

Schoah-Gedenken im EU-Parlament ECI als Mitorganisator der Veranstaltung in Brüssel Das Europäische Parlament in Brüssel hat bereits am Abend des 25. Januar 2011 seine diesjährige Veranstaltung zum internationalen Holocaust-Gedenktag durchgeführt. Die Gedenkstunde Christen an der Seite Israels ist eng verbunden mit der Europäischen Koalition wurde organisiert von der für Israel (ECI), die sich auf EU-Ebene in Brüssel für Israel einsetzt. Harald Eckert, Europäischen Koalition für Vorsitzender von Christen an der Seite Israels, ist seit 2010 auch Vorsitzender Israel (ECI), dem Europäisch- der ECI. Jüdischen Kongress und dem Europäisch-Jüdischen GeDie ECI wurde vertreten durch Verschiedene Sprecher betonten, meinschaftszentrum. dass Erinnerung nicht nur eine Ze- Tomas Sandell, der die Zuhörer an

S

chirmherr der Veranstaltung war der Präsident des Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek. Anwesende waren unter anderem die Hohe Repräsentantin der EU für Außenangelegenheiten und Sicherheitspolitik, Baronin Catherine Ashton, Mitglieder des EU-Parlaments, Holocaust-Überlebende und andere geladene Gäste. Die persönliche Hingabe von Präsident Buzek, das Andenken der Opfer des Holocaust in Ehren zu halten, wurde in einer bewegenden Rede des Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, beleuchtet. In einem persönlichen Zeugnis beschrieb er, wie ein Besuch mit seiner Familie in Auschwitz sein Leben und seine Sicht auf die Pflicht, das Gedenken an den Holocaust zu bewahren, geändert haben. Als Grundlage seiner Rede beschrieb Buzek, wie er im besetzten Polen, wörtlich im Schatten von Auschwitz, aufwuchs. Er berichtete von seinem Engagement als Pole und als Präsident des Europäischen Parlaments, die Erinnerung an die Todeslager der Nazis aufrecht zu erhalten und ein internationales Bildungszentrum für die kommenden Generationen aufzubauen.

remonie des Rückblicks sein darf, sondern vielmehr eine Lektion aus der Geschichte als Lehrstück für heutige Situationen sein sollte.

„Nicht wieder den gleichen Fehler machen!“

„Wie viele Leben hätten gerettet werden können, wenn die Weltgemeinschaft entschlossener und zeitnaher reagiert hätte“, fragte Moshe Kantor, Präsident des EuropäischJüdischen Kongresses, und sprach über die Evian-Konferenz von 1938, als die internationale Gemeinschaft darin versagte, ihre Grenzen für die fliehenden Juden aus NaziDeutschland und Österreich zu öffnen. „Lassen Sie uns nicht wieder den gleichen Fehler machen, jetzt, da Israel mit nuklearer Vernichtung bedroht wird“, sagte er. Der israelische Minister für diplomatische und Diaspora-Angelegenheiten, Yuli Edelstein, sprach darüber, wie der moderne jüdische Staat heute denselben Vorurteilen und demselben Hass gegenübersteht, wie sie die jüdische Bevölkerung durch alle Zeiten erfahren haben. Aber heute verstecken sich die Menschen gerne hinter der falschen Fassade des Antizionismus und geben nicht zu, dass sie antisemitisch sind, so Edelstein.

einen Krisengipfel 2004 erinnerte, als der Nobelpreisträger Elie Wiesel seine Enttäuschung darüber ausdrückte, dass nur jüdische Gemeinschaften gegen den vermehrten Antisemitismus aufstanden. Er fragte eindrücklich: „Und wo sind all die anderen?“ In seiner Rede wiederholte Sandell sein Versprechen, dass das jüdische Volk nicht alleine ist, sondern dass viele Christen als eine „Koalition all der anderen“ an ihrer Seite stehen.

Hilfe für HolocaustÜberlebende in Israel

Der Holocaust-Gedenktag im Europäischen Parlament geht auf eine Initiative der Europäischen Koalition für Israel von 2005 zurück, dem Jahr, als die Vereinten Nationen den 27. Januar als offiziellen Holocaust-Gedenktag festlegten. Obwohl der 27. Januar der offizielle Gedenktag ist, wurde der Tag in diesem Jahr von den Kirchen und Glaubensgemeinschaften in ganz Europa am Sonntag, dem 30. Januar 2011, begangen. Schwerpunkt war ein besonderer Aufruf der Hilfe für Holocaust-Überlebende in Israel. Weitere Informationen über diese Kampagne erhalten sie unter www.learnfromhistory.eu


Israel-Produkte/Medien

Februar/März 2011

lsraelaktuell

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Warum Israel? Ein Israel-Grundkurs für Kleingruppen in 7 Einheiten „Warum Israel?“ – diese Frage bewegt bewusst oder unbewusst viele Menschen, ganz besonders auch viele Christen. Warum kommt Israel und dem jüdischen Volk eine derart zentrale Bedeutung in der Bibel zu? Ist das heutige jüdische Volk noch mit dem jüdischen Volk gleichzusetzen, von dem die Bibel spricht? Es sind solche und viele damit verbundene Fragen, auf die der „Israel-Grundkurs“ versucht, erste Antworten zu vermitteln. In Kanada und Holland kam dieser Kurs jeweils viele tausend Male zum Einsatz und wurde – gemäß der Auswertung der Rückantwortbögen – von der überwältigenden Mehrheit der Teilnehmer als sehr hilfreich empfunden. Die einführenden DVD-Kurzfilme erweisen sich als anregende und herausfordernde „Türöffner“ zur Diskussion und zur eigenen Meinungsbildung. Heft für Teilnehmer:

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lsraelaktuell Wider das Vergessen

Februar/März 2011

Gedenkveranstaltung der Initiative 27. Januar in München

Wulff dankt Holocaust-Überlebenden für Versöhnlichkeit Bundespräsident Christian Wulff (Foto) hat sich am diesjährigen Internationalen Holocaust-Gedenktag, dem 27. Januar 2011, im polnischen Auschwitz-Birkenau bei den Opfern des Nazi-Regimes und deren Nachfahren für die Bereitschaft zur Versöhnung bedankt. Für die Deutschen sei die Versöhnungsbereitschaft ein großes Glück und eine große Gunst, sagte Wulff. Die Deutschen wüssten es zu schätzen, dass in ihrem Land heute wieder jüdisches Leben blühe, die Beziehungen zu Israel einzigartig seien und sie in tiefer Freundschaft mit den polnischen und den anderen Nachbarn verbunden seien. Wulff, der bei seinem Besuch in Polen von Überlebenden des Holocaust begleitet wurde, rief zum Erhalt der Erinnerungsstätten auf. Je weniger Menschen persönlich über diese Zeit berichten könnten, umso wichtiger seien schriftliche, fotografische und filmische Zeugnisse und der Erhalt solcher Stätten. Alle sollten nach ihren Möglichkeiten einen Beitrag dazu leisten. Für die Gedenkstätte in Auschwitz-Birkenau, dem ehemals größten Konzentrationslager der Nationalsozialisten, sollen insgesamt 120 Millionen Euro bereitgestellt werden. 60 Millionen teilen sich Bund und Länder je zur Hälfte. Für die übrigen 60 Millionen Euro wollen andere Staaten wie etwa Österreich aufkommen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. (Israelnetz) Foto: ISRANET

Deutschland erhöht Unterstützung für Schoah-Opfer Die deutsche Bundesregierung hat das Budget für Holocaust-Überlebende im Jahr 2011 auf 110 Millionen Euro erhöht. Dies teilte der stellvertretende Vorsitzende der Conference on Jewish Material Claims against Germany, Schlomo Gur, am 1. Februar 2011 in Jerusalem mit. Bislang war eine Summe von 55 Millionen Euro vorgesehen. Das Budget sei für soziale und Krankenpflege-Dienste an Überlebenden in aller Welt reserviert, sagte Gur vor dem Knesset-Ausschuss für Einwanderung und Diaspora. Deren Zahl schätzt er auf 520 000. Die Claims Conference bemüht sich um ein Mindestmaß an Gerechtigkeit für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung. Viele Überlebende könnten nicht für Medikamente, zahnärztliche Behandlung, Brillenreparaturen, Hörgeräte oder die Fahrt zur Dialyse aufkommen. (Israelnetz)

Yad Vashem-Website auf Persisch Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat im Januar 2011 einen YouTube-Kanal auf Farsi gestartet, um der öffentlichen Holocaust-Leugnung durch den iranischen Präsidenten Mahmud Achmadinedschad entgegenzutreten. Die Seite bietet Zeugnisse von Überlebenden, von denen viele speziell für ein iranisches Publikum zusammen mit Bildern jüdischer Opfer in Auschwitz auf Video aufgenommen wurden. „Ich habe meine gesamte Familie in Auschwitz verloren,“ erzählt der in Griechenland geborene Yaacov Handeli (84) in einem Video auf Hebräisch mit persischen Untertiteln. Avner Shalev, Präsident der in den 1950ern in Israel gegründeten Gedenkstätte Yad Vashem, hofft, die „direkte persönliche Verbindung“ zu den iranischen Internetnutzern werde zwischen ihnen und den Holocaust-Opfern „Vertrauen und Mitgefühl aufbauen“. Shalev glaubt, die Debatte, die durch die kontroversen Kommentare des iranischen Präsidenten angestoßen wurde, habe genug Interesse bei vielen Iranern geweckt, um eine bedeutende Zuschauerzahl zu erreichen. Yad Vashem betreibt bereits YouTube-Kanäle in anderen Sprachen, unter ihnen Englisch, Arabisch und seit kurzem auch Spanisch. Der persisch-sprachige YouTube-Kanal kann unter folgendem Link aufgerufen werden: http://www.youtube.com/yadvashemfarsi

Weltgrößte Sammlung von Holocaust-Dokumenten digitalisiert Israels Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat sich mit Google zusammengetan, um seine Fotografien und Dokumente interaktiv über das Internet auffindbar zu machen. Die ersten 130 000 Fotografien wurden am 26. Januar 2011 online gestellt. Obwohl ein großer Teil der Archive der Gedenkstätte bereits auf ihrer beeindruckenden Website online zugänglich war, ist es jetzt möglich, ähnlich der Google-Suche, auf der Seite nach Stichworten und Daten zu suchen. Wie bei sozialen Netzwerken können Besucher der Seite die Datenbank erweitern, indem sie ihre eigenen Geschichten, Kommentare und Dokumente über Familienmitglieder, die in den Online-Archiven erscheinen, hinzufügen. Der Vorsitzende von Yad Vashem, Avner Shalev, bemerkte, dass diese Funktion zwar für antisemitische Kommentare missbraucht werden könnte, das Risiko werde aber durch den Nutzen für zukünftige Generationen, die nach Informationen über ihre Vorfahren suchen, aufgewogen. Das Online-Archiv von Yad Vashem findet sich unter folgendem Link: http://collections.yadvashem.org/photosarchive

Teilnehmer waren tief berührt von der Liebe der Schoah-Opfer Von Alexia Kaempfel Die Initiative 27. Januar e.V. lud zum 30. Januar 2011 in München zu ihrer Veranstaltung zum Gedenktag an die Opfer des Holocaust ein. Der diesjährige Gedenknachmittag stand unter dem Motto und Thema: „Zeugen der Zeitzeugen“. Rund 350 Besucher waren der Einladung gefolgt.

I

n der Kongresshalle der Alten Messe waren daher die geladenen Überlebenden der Schoa im zentralen Mittelpunkt dieses feierlichen Ereignisses. Bereits eine Stunde vor dem offiziellen Beginn kamen die Gäste zu Kaffee und Kuchen zusammen. Die ausgesprochen herzliche und offene Atmosphäre, die durch das gegenseitige Gespräch und den Informationsaustausch entstanden, sollte sich weiter durch den Verlauf der Veranstaltung ziehen wie einst der rote Faden der Ariadne durch das Labyrinth des Minotauros. Die Schirmherrschaft übernahm in diesem Jahr Frau Dr. h. c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde in München und Oberbayern. Für die musikalische Begleitung sorgten das Duo Rust und Edelmann, die Freie Band und die Singgruppe der Lukas Realschule. Beim Hauptfestakt berichteten Harald Eckert, Vorsitzender der Initiative 27. Januar e.V., und zwei Teilnehmer der Jugend-ZeitzeugenReisen über ihre Arbeit und ihr Engagement für Israel. Bei dem Projekt der Jugend-Zeitzeugen-Reisen ermöglicht die Initiative 27. Januar e.V. Begegnungen von Jugendli-

Während der Holocaust-Gedenkveranstaltung in der Kongresshalle der Alten Messe in München am 30. Januar 2011. Foto: Hellmut Böttger

chen und jungen Erwachsenen aus Deutschland mit Holocaust-Überlebenden in Israel. Sachlich fachkompetent und sprachlich einfühlsam folgte im Anschluss der Vortrag von Hella Goldfein über die therapeutischen Möglichkeiten im Umgang mit traumatischen Erlebnissen. Die Referentin begeisterte das Publikum in Vertretung von Herrn Prof. Dr. Nathan Durst.

Liebe, Freude, Hoffnung und Vergeben

Obwohl der Anlass der jährlichen Zusammenkunft ernst und besinnlich ist, waren es doch die Liebe,

die Freude, die Hoffnung und das Vergeben der Opfer der Schoa, die alle Teilnehmer tief berührten. „Die Überlebenden des Holocausts befreien uns mit ihrer Herzlichkeit aus dem Gefühlslabyrinth und mit ihrer Hilfe finden wir zurück zur Menschlichkeit“, so die Aussage eines Teilnehmers. Auf alle Fälle war diese Veranstaltung am letzten Sonntag im Januar 2011 ein unvergessliches Erlebnis und macht Mut für ein weiteres Engagement für Israel und die Holocaust-Überlebenden, von denen viele an oder unter der Armutsgrenze leben müssen. Bitte helfen Sie durch Spenden, damit die Jugend-Zeitzeugen-Reisen weiter finanziert werden können! Spendenkonto: Initiative 27. Januar e.V. Kto.-Nr: 53 44 166 Evangelische Kreditgenossenschaft BLZ: 520 60 410

Initiative 27. Januar stellte am HolocaustGedenktag Begegnungsreisen-Projekt vor Engagement der Initiative 27. Januar e.V. gewürdigt

Von Jörg Gehrke Am Abend des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2011 hat die Initiative 27. Januar e.V. in Berlin über ihr Engagement zur Erinnerung an den Holocaust informiert.

Es gab aus allen Bundestagsfraktionen positive Resonanz auf die Einladungen der Initiative 27. Januar e.V., auch wenn die meisten nicht teilnehmen konnten. Zwei Parlamentarier waren kurzfristig verhindert, ansonsten wären alle Bundestagsfraktionen bei dem Empfang vertreten gewesen. Die anwesenden Bundestagsabgeordneten stellten in ihren Grußworten ihren jeweiligen Bezug zu dem Thema dar und würdigten das Engagement der Initiative 27. Januar e.V.

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m Zentrum stand dabei das 2010 begonnene Projekt der JugendZeitzeugen-Reisen, mit dem die Initiative 27. Januar e.V. Begegnungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Deutschland mit Holocaust-Überlebenden in Israel ermöglicht. Im Rahmen des kleinen Empfangs mit dem Thema „Zeugen der Zeitzeugen“ berichteten Harald Eckert, Vorsitzender der Initiative 27. Januar e.V., und zwei Teilnehmer der Jugend-Zeitzeugen-Reisen. Unter den geladenen Gästen waren der 1. Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Dr. Hans-Peter Friedrich, der frühere außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion,

Hauptstadtarbeit

Harald Eckert bei der Begrüßung zum Empfang der Initiative 27. Januar e.V. in Berlin unter dem Thema „Zeugen der Zeitzeugen“. Foto: Ruth Steinhof

Professor Gert Weisskirchen, sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik und von Nichtregierungs-Organisationen.

Mit dieser ersten Veranstaltung in Berlin hat die Initiative 27. Januar e.V. nun einen wichtigen Schritt in ihrer Hauptstadtarbeit gemacht; es konnten viele Kontakte hergestellt bzw. weiter vertieft werden, zu aktuellen und ehemaligen Politikern ebenso wie zu anderen Nichtregierungs-Organisationen in Berlin. Die Veranstaltung fand in den Räumlichkeiten einer Anwaltskanzlei in zentraler Lage in Berlin-Mitte statt.  –


Internationale Israel-Bewegung / Sabra – Kinder

Februar/März 2011

lsraelaktuell

Karel van Oordt mit hoher Auszeichnung in Israel geehrt

Mirjam erzählt

Knesset-Politiker würdigen den Gründer der niederländischen Stammorganisation von Christians for Israel International Karel van Oordt hat am 18. Januar 2011 in Jerusalem eine hohe Auszeichnung für seine Pionierarbeit zur Verbesserung der Beziehungen zu Israel und für die Unterstützung des jüdischen Staates erhalten.

Von Joachim Kudlek

D

er 82-Jährige ist Gründer von Christenen voor Israël, der niederländischen Stammorganisation der Bewegung Christians for Israel International, zu der auch Christen an der Seite Israels in Deutschland, Österreich und der Schweiz gehören. Die außergewöhnliche Auszeichnung wurde vom Knesset-Ausschuss für christliche Verbündete und dem Jüdischen Weltkongress vergeben. Der Vorsitzende des Knesset-Ausschusses, David Rotem von der Partei Yisrael Beiteinu, sagte, dass sich die Zeiten verändert haben: Nachdem Juden immer unter Verfolgung durch Kirchen und ihre Mitglieder gelitten haben, erhalte Israel jetzt Unterstützung von Christen. „Wir müssen uns fragen, was da geschehen ist. Ich glaube, die Ursache ist, dass wir dieselben Werte haben. Wir glauben alle an den Gott der Bibel. Wir streben in allem danach, dass sich Gottes Wort erfüllt“, so David Rotem. Der 2004 von dem Politiker Juri Stern gegründete Knesset-Ausschuss für christliche Verbündete besteht zur Zeit aus 18 Mitgliedern verschiedener Parteien. Ihr Ziel ist es, das Verhältnis zwischen der Knesset und Christen sowie christlichen Organisationen weltweit zu verbessern. Der Vorsitzende des israelischen Zweiges des Jüdischen Weltkongresses, Knessetmitglied Shai Hermes von der Kadima-Partei, betonte, dass der Widerstand von Christen in anderen Ländern gegen die Versuche, das Existenzrecht Is-

V. l. n .r.: Marisa Albert, Roger van Oordt, Karel van Oordt und Oberrabbiner Binyomin Jacobs. Foto: Alfred Muller

raels in Zweifel zu ziehen, für Israel ganz wichtig sei.

„Die Jüngeren machen die Arbeit“

Karel van Oordt sagte, dass in Wirklichkeit nicht er, sondern die Organisation Christenen voor Israël die Auszeichnung erhält. „Die Jüngeren machen die Arbeit.“ Aber er selbst ist immer noch aktiv: Fast täglich besucht er die Mitarbeiter des von ihm gegründeten Israel-Werkes in Nijkerk und hält gelegentlich auch noch Vorträge. „Bemerkenswert ist, dass vor allem junge Menschen mich fragen, warum ich Christenen voor Israël gegründet habe“, sagte er. Mit der Zunahme des Antisemitismus sei aber auch die Arbeit von Christenen voor Israël gewachsen. Karel van Oordt stammt aus einer Familie, die bereits seit 1827 Verbindung zu einer britischen Gruppe von Christen hatte, die für die Rückkehr der Juden in ihr altes Heimatland beteten. Die Gruppe bekannte auch die Schuld der Christenheit gegenüber den Juden. Seine

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Tu BiSchwat – „Neujahr der Bäume“ ... ... ein jüdisches Frühlingsfest

A

ls es den neuen Staat Israel noch nicht gab (also vor 1948), war die Bedeutung des „Neujahrsfestes der Bäume“ nicht sehr groß, weil wir dadurch nur an etwas erinnert wurden, was wir vor etwa 2000 Jahren verloren hatten, nämlich unser altes Heimatland mit seinen vielen Bäumen. Anfang Dezember 2010 tobte in der Nähe der israelischen Hafenstadt Haifa, auf dem KarmelGebirge, ein riesiger Waldbrand, dem viele Bäume zum Opfer fielen. Das war eine schlimme Katastrophe – nicht nur wegen der verbrannten Bäume, sondern besonders auch, weil 44 Menschen durch die Flammen umkamen. Ein solches Unglück hätte vor unserer Staatsgründung gar nicht passieren können, weil es damals in diesem Land keine so großen Wälder gab. Als der Schriftsteller Mark Twain 1867 das Land besuchte, fand er „eine heruntergekommene, hoffnungslose, gebrochene Gegend vor, in der er noch nicht einmal begraben sein wollte“. Das Land war zu einer öden Wüsten- und Sumpflandschaft geworden. Damals gab es auch

nur eine kleine jüdische Bevölkerung hier. All das änderte sich jedoch, seit unser Volk im 19. Jahrhundert heimzukehren begann. Es war, als ob das Land aus einem langen Schlaf erwacht wäre. Es wurden Millionen Bäume gepflanzt, Sümpfe trocken gelegt sowie Wüstengebiete bewässert und dadurch fruchtbar gemacht.

Jeder möchte ein Bäumchen pflanzen

Unsere Menschen lieben dieses Land wie einen lange verlorenen Edelstein, der endlich wiedergefunden ist! Deshalb tun sie alles, um es hier so schön wie nur irgend möglich zu machen. Und deshalb haben sie auch so viele Bäume gepflanzt. Jeder versucht, am „Neujahrsfest der Bäume“ ein Bäumchen zu pflanzen, und viele liebe Menschen aus anderen Ländern helfen uns dabei. Natürlich wurden an diesem Festtag auch auf dem Karmel-Gebirge, wo die Waldbrand-Katastrophe tobte, Bäumchen gepflanzt. Ich danke allen, die mithelfen, dass unser Land wieder eine richtige Heimat wird! –

Karel van Oordt bei seiner Ansprache während der Feierstunde. Foto: Pim van der Hoff

Eltern haben täglich für die Rückkehr der russischen und amerikanischen Juden in das Verheißene Land gebetet. Auch seine Kinder und Enkelkinder haben ein großes Herz für das jüdische Volk und Israel. Roger van Oordt, einer seiner Söhne, ist Direktor des Israel-Produkte-Zentrums in Nijkerk und Vorstandsmitglied von Christen an der Seite Israels in Deutschland.

Festliche Ehrung

Bei der festlichen Ehrung im Jerusalemer Inbal-Hotel waren zahlreiche Gäste anwesend, unter ihnen Mitglieder der Knesset sowie Vertreter christlicher und jüdischer Organisationen. Karel van Oordt wurde von einer Delegation aus den Niederlanden begleitet, darunter auch der holländische Oberrabbiner Binyomin Jacobs. Neben Karel van Oordt ist auch die philippinische Christin Marisa Albert geehrt worden. Sie hat als Direktorin der East Gate Foundation einen bedeutenden Beitrag für den Tourismus nach Israel geleistet.

V. l. n. r.: Benny Elon, ehemaliges Knessetmitglied und langjähriger Freund von Christians for Israel International, Shai Hermes, Karel van Oordt und David Rotem. Foto: Alfred Muller

Kurz vor der Ehrung wurde Karel van Oordt von Reuven Rivlin, dem Vorsitzenden der Knesset, zu einem Gespräch eingeladen. Dabei brachte Rivlin seine hohe Wertschätzung für die Arbeit von Christians for Israel International zum Ausdruck. –

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu mit Schülern und Erwachsenen beim Pflanzen eines Bäumchens. Foto: ISRANET

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n diesem Jahr fiel das „Neujahrsfest der Bäume“ auf den 20. Januar. An diesem Tag gingen israelische Schulklassen in die Natur, um Bäumchen zu pflanzen. „Tu BiSchwat“ ist kein in der Bibel vorgeschriebenes Fest, aber es gibt Schriftverse, in denen es um das Pflanzen von Bäumen und um ihre Früchte geht (3. Mose 19, 23–25). Zu diesem Fest bekommen die Schüler auch ihre Halbjahres-Zeugnisse. Außerdem wird der Frühlingsanfang gefeiert, der in Israel wegen der milden Temperaturen früher liegt als in Deutschland oder Österreich.

Gewinner des Preis-Rätsels der vorigen Ausgabe Das Lösungswort des Rätsels in der vorigen Ausgabe lautet: KERZE Die Gewinner sind: 1. Preis: Ingo Händel aus Zwickau,

2. Preis: Karin Hild aus Bad Endbach 3. Preis: Heidelinde Hahn aus Karlsbad

Wir danken allen kleinen und großen Lesern für ihre Zuschriften! Für die nächste Ausgabe haben wir wieder eine vollständige SABRA-Seite und auch ein Rätsel vorgesehen.


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lsraelaktuell Interview

Februar/März 2011

Harald Eckert im Interview

„Israel ist permanent existenziell bedroht und permanent würdig unserer Zuwendung“ Joachim Kudlek:     Harald, im vergangenen Herbst gab es für Dich ein großes und ein kleines Jubiläum.

Joachim:     Ich denke, das berührt die jungen Leute doch sehr stark. Was ich gelesen und gehört habe von denjenigen, die mitgefahren sind: Das hat sie doch sehr, sehr bewegt, gerade die Begegnungen mit Holocaust-Überlebenden.

Harald Eckert:     Ja. Joachim:     Zum einen bist Du im Oktober 50 Jahre alt geworden, zum anderen hast Du im September 2010 die Arbeit von Christen an der Seite Israels genau fünf Jahre geleitet. Wie siehst Du diese fünf Jahre und was waren für Dich die wichtigsten Ereignisse in dieser Zeit?

Harald:     Zunächst mal bin ich dem HERRN sehr dankbar für die 50 Jahre und dass Er seine Hand über mein Leben gehalten hat in guten und in schwierigen Tagen, dass ich heute mit 50 eine große Zufriedenheit und auch eine große Gesundheit habe und mit einer wunderbaren Familie dastehen darf, dass ich aber auch in meinem Dienst und in meiner Arbeit viel Erfüllung und auch Frucht erleben darf, die mich dankbar werden lässt – das ist wirklich zur Ehre des HERRN schon zu sagen am Anfang. Und was die letzten fünf Jahre betrifft, ist es so, dass es sehr herausfordernde Jahre waren in vielerlei Hinsicht, auch Jahre des Wachstums, Jahre der Expansion in meinem inneren, aber auch in meinem äußeren Wirken; und auch Jahre, auf die ich mit großer Dankbarkeit zurückblicken kann. Ich denke, was die Höhepunkte der vergangenen fünf Jahre betrifft, möchte ich drei oder vier Stichworte nennen: Ein Teil der Herausforderungen, die wir erlebt haben, ist, dass wir ja vor fünf Jahren aus zwei Bewegungen, Netzwerken und Teams zusammengeführt worden sind und dass es keine Leichtigkeit und keine Kleinigkeit war, aus zweien eins zu machen. Aber der HERR hat seine Hand darüber gehalten, und wir sind, glaube ich, beide miteinander heute stärker in der Einheit, als wir es waren, wie wir getrennt marschiert sind. Das ist ein großer Segen. Ich denke auch, in den letzten fünf Jahren waren die Höhepunkte neben dem Zusammenwachsen als Team der Gemeinde-Israelkongress im November 2006, wo wir ja auch sehr viel investiert und mitgetragen haben in Berlin. Ich denke, das Jahr 2008 war ein sehr wichtiges Jahr: 60 Jahre nach der Staatsgründung Israels, 70 Jahre nach der Reichspogromnacht, die ja von München ausging. In München hatten wir damals 2008 ein ganz wichtiges Wochenende. Und das war auch das Jahr 2008, was uns die ersten Türen geöffnet hat für unser Engagement zu den Holocaust-Überlebenden hin in Israel. Und das hat sich in den letzten zweieinhalb Jahren als ein ganz starker Schwerpunkt unserer Arbeit, neben den anderen Aufgaben, entwickelt. Joachim:     Ja, das ist eine ganze Menge. Nun bist Du aber nicht nur Leiter von Christen an der Seite Israels, sondern auch noch Vorsitzender der Initiative 27. Januar sowie der

Harald Eckert (links), 1. Vorsitzender von Christen an der Seite Israels und stellvertretender Obmann von Christen an der Seite Israels – Österreich, im Gespräch mit Joachim Kudlek, Redakteur von Israelaktuell. Europäischen Koalition für Israel. Manchmal frage ich mich, wie Du das alles bewältigst. Darf ich Dir diese Frage einmal stellen?

Harald:     Ja, das darfst Du gerne, Joachim. Es ist so, von meiner Persönlichkeit her bin ich ja vielseitig angelegt, und grundsätzlich habe ich Freude daran, vielseitig zu arbeiten. Es ist auch so, dass die Arbeit mit Christians for Israel und Christen an der Seite Israels auch vielseitig angelegt ist. Wir haben drei große Zielrichtungen: Das Eine ist, Israel zu ermutigen und zu unterstützen, geistlich und praktisch. Das Zweite ist, in die Gemeinden hinein, in die christlichen Kreise hinein das Verständnis für Israel zu wecken und zu vertiefen, und das Dritte ist unsere Arbeit in die Gesellschaft hinein, Deutschland, Europa. Das sind die drei großen Zielrichtungen, und das in sich ist ja ein breites Aufgabenspektrum und verlangt Vielseitigkeit. Von daher habe ich das Empfinden, ich bin auch mit dem, was ich als Person beizutragen habe, am richtigen Platz. Aber die Gefährdung von Persönlichkeiten, die vielseitig angelegt sind, ist immer die Gefahr der Verzettelung und dass man den Bogen überspannt in dieser Vielseitigkeit. Und deswegen ist mir meine Frau sehr wichtig, als Gegenüber an dieser Stelle, und meine engsten Freunde, die die Möglichkeit haben, mich hier auf das eine oder andere hinzuweisen, und mir helfen, in der Balance und auf der Spur zu bleiben. Und so, auf die letzten Jahre gesehen, kann ich nur dankbar sein, dass dieses Beziehungsnetz mir eine große Hilfe und eine große Stütze war – sowohl in der Umsetzung bestimmter Aufgaben und Ziele als aber auch, indem man mir schon sagt, wenn ich über das Ziel hinausschieße oder den Bogen überspanne. Vielleicht als letztes möchte ich noch sagen, dass es mir sehr wichtig ist für meine Arbeit, dass ich immer wieder Momente habe, wo ich mich zurückziehen kann. Und das mache ich auch regelmäßig über das Jahr verteilt, dass ich neben dem Feedback meiner Frau und meiner Freunde eben auch versuche, vom HERRN her Orientierung zu bekommen: Was sind die Prioritäten? Was sind die Schwerpunkte?

Und das muss ich regelmäßig machen, um eben hier auf der Spur zu bleiben. Ich denke, im Großen und Ganzen auf die letzten Jahre gesehen, bin ich dankbar, wie es gelungen ist. Joachim:     Ich denke, da können wir auch dankbar sein. 2010 hat es ja mit dem Nahost-Symposium in Wüstenrot und dem 1. Deutschen Israel-Kongress in Frankfurt zwei ganz herausragende Ereignisse im Hinblick auf das deutsch-israelische Verhältnis gegeben, bei denen Christen an der Seite Israels Mitveranstalter war. Politiker beider Länder sprechen immer wieder von guten oder sogar sehr guten Beziehungen beider Staaten zueinander. Kann man das tatsächlich so sagen oder besteht doch eher die Tendenz, dass von deutscher Seite aus das Verhältnis kritischer gesehen wird, je größer der zeitliche Abstand zum Holocaust wird?

Harald:     Ja, das ist eine sehr herausfordernde und zentrale Frage, die mich auch selbst sehr beschäftigt. Ich denke, zum einen können wir erst mal mit Dankbarkeit feststellen, dass es in den letzten Jahrzehnten eine ganze Reihe Politiker gab in Deutschland, die den Umgang mit der Geschichte und mit der Nazizeit und Antisemitismus in einer guter Weise aufgegriffen haben. Angefangen von Adenauer gleich nach dem Krieg, dann über andere Politiker, die Hervorragendes geleistet haben. Weizsäcker möchte ich nennen, aber auch Johannes Rau als Bundespräsident und schon zuvor als engen Freund Israels. Aber in jüngerer Zeit auch gab es Phasen von Joschka Fischers Engagement als Außenminister, die das deutschisraelische Verhältnis begünstigt haben, zu aller Überraschung, aber das war so. Jetzt in den letzten Jahren: Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Köhler haben sich sehr für das deutsch-israelische Verhältnis eingesetzt und verdient gemacht. Das gilt es erst mal zu würdigen und dankbar anzuerkennen. Allerdings ist es so, dass diese verantwortungsvolle Politik nicht von allen mitgetragen wird im politischen Geschehen und vor allen Dingen, dass es in der öffentlichen Mei-

nung immer mehr Tendenzen gibt, die kritisch bis hin zu antisemitischkritisch sind, feindselig sind, Israel dämonisieren, das moderne Israel mit den Nazis vor 70, 80 Jahren vergleichen und in ähnlicher Weise verzerren. In einer Demokratie wie der unseren ist es gefährlich, wenn die öffentliche Meinung sich immer mehr auseinanderentwickelt von der offiziellen Meinung – das setzt Politiker unter Druck. Wir erleben auch aktuell, wie die besten Leute wie die Frau Bundeskanzlerin an der Stelle Rückzieher machen müssen aus demokratischen Gründen. Ich gehe davon aus, dass ihr Herz sehr stark am rechten Fleck ist, ihr Gewissen auch feinfühlig ist in diesen Fragen, aber sie Rücksichtnahmen treffen muss. Und das braucht sehr stark eben da auch unser Gebet von christlicher Seite und unser persönliches und gemeinschaftliches Engagement als ein Segment der Gesellschaft, um Politikern, die hier verantwortungsbewusst handeln, den Rücken zu stärken. Das halte ich für sehr wichtig. Das vielleicht mal zum einen, und ich möchte einen Punkt noch aufgreifen, zu dem wir in besonderer Weise als Initiative 27. Januar mit Christen an der Seite Israels versuchen, auch aktive Antworten zu übernehmen. Das betrifft die jungen Leute, die Jugendlichen. Wenn man die großen Reden von deutschen Politikern in der Knesset oder israelischen Politikern im Bundestag der letzten Jahre hört oder liest, dann ist immer wieder davon die Rede, wie wichtig es ist, das Gedenken an den Holocaust und die besondere Verantwortung Deutschlands für Israel den jungen Generationen zu vermitteln. Wir versuchen, hier unseren Beitrag zu leisten dahingehend, dass wir 2010 zum ersten Mal – und in Zukunft hoffentlich verstärkt – Jugendlichen aus Deutschland die Gelegenheit gegeben haben, nach Israel zu gehen, um das Land und Gleichaltrige kennenzulernen, vor allem aber auch, um Begegnungen mit Holocaust-Überlebenden zu haben. Wir tun das in der Verantwortung vor Gott, aber auch in der Verantwortung vor der deutschen Geschichte und zur Unterstützung dieser Überzeugungen politischer Art.

Harald:     Ja, es berührt beide Seiten sehr stark, und wir bekommen natürlich die deutsche Seite mehr mit von den jungen Leuten, die in Israel waren und praktisch ausnahmslos berichten, was für einen starken Eindruck diese Reise und diese Begegnungen auf sie gemacht haben. Aber das Gleiche passiert ja in Israel. Und das ist eben das Gewaltige, wie auf beiden Seiten in kurzen Momenten tiefbleibende Erfahrungen gemacht werden. Viele von den Holocaust-Überlebenden in Israel, die wir treffen, vor allen die osteuropäischen, die hatten seit dem Krieg keine Gelegenheit mehr, mit Deutschen zusammenzukommen. Da ist etwas in ihnen, das wurde nie verarbeitet, und es gab nie Gelegenheit der Verarbeitung in der direkten Begegnung von Mensch zu Mensch. Mehr als die Hälfte derer, die wir treffen, hatten diese Chance hinter dem Eisernen Vorhang oder als gesellschaftliche Randgruppe in Israel nicht. Das heißt, dass es für unsere Leute etwas ganz Außergewöhnliches ist. Aber auch für die alten Menschen in Israel, die Betroffenen, war es etwas sehr Außergewöhnliches. Joachim:     Wie geht das weiter mit den Jugendreisen nach Israel, was ist da zukünftig geplant?

Harald:     Wir hatten 2010 drei Reisen dieser Art, es sind etwa 40 junge Leute auf diesen drei Reisen dabei gewesen und eine Reihe von Mitarbeitern. Für das Jahr 2011 sind bis einschließlich der süddeutschen Sommerferien vier Reisen geplant. Und je nach Resonanz und Interesse wären wir darauf eingestellt, im Herbst noch ein oder zwei Reisen anzuschließen. Das ist die momentane Planung. Joachim:     Seit dem Gazakrieg im Dezember 2008/Januar 2009 ist die Stimmung der Weltöffentlichkeit gegenüber Israel ja spürbar kühler und auch wesentlich kritischer geworden. Angesichts dieser Entwicklung war es doch erstaunlich, wie viele Länder Israel bei der Brandkatastrophe auf dem Karmel-Gebirge Anfang Dezember 2010 geholfen haben. Kann man daraus vielleicht folgern, dass Israel international dann Sympathien und Unterstützung erhält, wenn es schwach dasteht, dagegen aber kritisiert oder sogar angefeindet wird, wenn es relativ stark erscheint?

Harald:     Also ich denke, das kann man so sehen, vielleicht von der Psychologie her eine zutreffende Beobachtung. Wobei ich gerne hinzufügen möchte, diese Sache mit stark und schwach ist ein Teil der Problematik, wie verzerrt es kommuniziert und wahrgenommen wird. Fortsetzung auf Seite 13


Interview

lsraelaktuell

Februar/März 2011

Fortsetzung von Seite 12

E

s ist ja die öffentliche Meinung weitgehend so geprägt, als wäre Israel nicht der David, der gegen einen Riesen Goliath steht, sondern umgekehrt, als wäre Israel der Goliath und die Palästinenser sind der David. Darüber vergisst man aber, dass eben die Palästinenser – soweit sie eben zu dem relativ großen Teil der Gesellschaft gehören, die Israel feindlich gesinnt sind und am liebsten sehen möchten, dass Israel vernichtet ist –, dass sie ein Teil der moslemischen Welt sind mit über einer Milliarde Menschen, die sich das kollektiv ausgesprochen oder unter vorgehaltener Hand so wünschen und kollektiv ein massives Problem haben mit Israel. Nennen wir den Iran, Syrien, die ganze radikal islamische Bewegung der Moslembruderschaft, der Hamas, der Hisbollah, Al-Kaida und wie sie alle heißen, die eben gegen die Existenz Israels gerichtet sind und seine Vernichtung wollen. Diese Frage nach David und Goliath stellt sich eben anders dar in der Realität als in der öffentlichen Wahrnehmung, d.  h. Israel ist eigentlich permanent existenziell bedroht und gefährdet und permanent würdig unserer Sympathie und unserer Zuwendung. Bloß das empfinden die meisten leider nicht so.

Joachim:     Zum gegenwärtig wohl größten weltpolitischen Problem ist ja das iranische Regime geworden, das sein Atomprogramm vehement vorantreibt und offen mit der Vernichtung Israels droht. Sind die Sanktionen der internationalen Gemeinschaft gegen die Islamische Republik aus Deiner Sicht ausreichend oder müsste hier vielleicht mehr getan werden?

Harald:     Es müsste sehr viel mehr getan werden, eindeutig. Es bräuchte an dieser Stelle in der westlichen Welt eine sehr viel stärkere Überzeugung und einen viel stärkeren Rückhalt in der Konfrontation des iranischen Regimes insgesamt. Nach meinem Dafürhalten ist es so, dass das, was hier vom iranischen Regime seit Jahrzehnten schon ausgeht – aber zugespitzt durch den jetzigen Präsidenten Achmadinedschad –, auf einer Ebene zu sehen ist von der Bedrohung her wie Hitler und Stalin – gerade was Israel betrifft, was das jüdische Volk betrifft. Dieses Regime mit seinem Führer Achmadinedschad ist wild entschlossen, Israel zu vernichten, die Endlösung der Judenfrage zu Ende zu bringen. Das ist erklärtermaßen der Fall. Und diesen Mann und dieses Regime gilt es genauso als eine zutiefst bösartige Bedrohung Israels und der westlichen Welt wahrzunehmen, wie das seinerzeit bei Hitler und bei Stalin der Fall war. Und man müsste eben die Lehren aus der Geschichte ziehen für heute, dass so einer existenziell bösartigen, ich würde fast sagen dämonischen Bedrohung gegenüber dem jüdischen Volk, aber auch der westlichen Welt, nur mit Rückgrat, mit Entschlossenheit und mit Opferbereitschaft zu begegnen ist. Und ich vermisse die Opferbereitschaft und befürchte, wenn man jetzt nicht überschaubare Opfer bringt, auch in Deutschland, auch im Bereich der Wirtschaftsbeziehungen, dass man zu sehr viel größeren Opfern gezwungen wird in der Zukunft, als das in der Vergangenheit der Fall

war – und das ist meine große Sorge an dieser Stelle. Joachim:     Zurück zu unserer eigentlichen Vereinsarbeit. Wir sprachen vorhin schon das Thema HolocaustÜberlebende an. Ein Schwerpunkt von Christen an der Seite Israels ist ja in den letzten zwei, drei Jahren, wie Du sagtest, die Unterstützung der notleidenden Holocaust-Überlebenden in Israel geworden. Eine Möglichkeit zu helfen ist es, eine oder mehrere Patenschaften für die Betroffenen zu übernehmen. Wie ist hier die Resonanz seitens unserer Israelfreunde?

Harald:     Wir haben dieses Anliegen erstmals im Jahre 2008 vorgestellt, und die Resonanz in diesem Jahr 2008 war fast überwältigend, könnte man sagen. Und schon damals, aber auch von dort an, ist die Unterstützung der HolocaustÜberlebenden in Israel zu unserem größten Projekt geworden. Das ist doch eine deutliche Sprache. Das ist extrem ermutigend für mein Dafürhalten, dass wir als Christen in Deutschland sensibel sind gegenüber dieser Problematik und in der Not der Holocaust-Überlebenden in Israel eine große Chance sehen, die es in der Tat ist. Die Chance, die wir haben von Deutschland aus, und ich sehe das auch im europäischen Zusammenhang, ist die, dass wir ein wirksames Zeichen setzen können zu den betroffenen Menschen hin, aber auch zur Gesellschaft in Israel hin, insgesamt. Dass wir Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, Versöhnung und Solidarität nicht nur erklären, sondern aktiv und praktisch leben, durch unsere humanitäre und finanzielle Unterstützung dieser Menschen. Ich sehe es so, dass das letzte Kapitel des Holocaust noch nicht geschrieben ist, solange die HolocaustÜberlebenden und Zeitzeugen noch in unserer Mitte sind. Wir als Deutsche und als Christen aus Europa haben hier die Chance, einen Einfluss darauf zu nehmen: Wie geht dieses letzte Kapitel zu Ende? Geht es zu Ende primär mit dem Gefühl der Verbitterung, der Einsamkeit, der Isolation dieser Menschen, niemand interessiert sich für sie und ihr Schicksal? Oder nutzen wir die Chance, dieses letzte Kapitel so zu beeinflussen, dass der dominante Effekt der ist: Es gibt Menschen in Deutschland und Europa, die interessieren sich für mein Schicksal. Es gibt Christen in Deutschland und Europa, die interessieren sich nicht nur für meine Geschichte, sondern auch für meine gegenwärtige Situation. Und wenn das im großen Stil geschieht, und die Chance besteht in den nächsten vier, fünf, sieben Jahren, im großen Stil hier Einfluss zu nehmen auf diese Situation, dann wird das etwas tun in einer kollektiven Größenordnung unter den Betroffenen in Israel, aber auch unter der Gesellschaft in Israel. Und da werde ich sehr leidenschaftlich, weil ich glaube, hier haben wir eine Chance und eine Gelegenheit vor uns. Wenn wir die erkennen und ergreifen und nutzen, dann können wir einen riesen Unterschied machen in den Herzen der Menschen. Ich glaube, wir machen einen Unterschied in der unsichtbaren Welt und wir machen einen Unterschied auch in der Beziehung unserer Völker und zwischen Christen und Juden zueinander. Einen Unterschied, der eine geschichtliche Größenordnung haben könnte.

Joachim:     Und ich denke, deswegen sind auch die Jugendreisen nach Israel, bei denen es Begegnungen mit Holocaust-Überlebenden gibt, ja auch so wichtig.

Harald:     Eine ganz wichtige Komponente in dem Gesamtplan, Gesamtanliegen. Joachim:     Eine wichtige Aufgabe ist es natürlich auch, neue Israelfreunde zu gewinnen. Wie können Christen in Kirchen und Gemeinden, die bisher mit unserer Botschaft nicht oder nur wenig in Berührung gekommen sind, erreicht werden?

an der Basis (siehe die Anzeige zu dem Grundkurs auf Seite 9). Ich möchte auch hinweisen auf die Homepage, die wir speziell für dieses Projekt haben, www.warumisrael.de, wo es Informationen gibt. Ich denke, da können wir noch viel investieren und gute Frucht erwarten in den nächsten Jahren. Ich möchte auch die Leser sehr ermutigen, diese Chance zu nutzen. Und dann möchte ich als letztes darauf hinweisen, wie wir das über die Jahre immer wieder auch gemacht haben: Liebe Freunde Israels vor Ort im Land, nutzt die Gelegenheiten, die sich bieten, projektbezogen

Harald Eckert: „Liebe Freunde Israels vor Ort im Land, nutzt die Gelegenheiten, die sich bieten, projektbezogen und auch anlassbezogen Interview-Fotos: Martin Lehmann zu arbeiten.“ Harald:     Ja ich denke, da geht es darum, das konsequent weiterzuführen, was wir in den letzten Jahren, eigentlich seit Gründung des Vereins vor 12 Jahren, mit Gottes Hilfe erlebt haben, auch unter meinem Vorgänger Theo Ellesat. In diesem Dreiklang: Israel zu stärken und zu fördern, dadurch dass wir humanitäre Projekte in Israel fördern; aber auch durch die Aufgabe, die biblische Botschaft zu Israel und der Beziehung der Gemeinde Jesu zu Israel fortzusetzen und zu vertiefen durch die Zeitungsarbeit, durch die Arbeit überhaupt mit verschiedenen Kommunikationsmitteln. Wir versuchen, die Homepage weiterzuentwickeln. Wir sind dabei, mit dem Fernsehen auch zu lernen. Wie gehen wir mit diesem Medium um? Wie können wir dieses Medium besser nutzen in der Zukunft? Also die Arbeit in die Gemeinden und in die gesellschaftliche Öffentlichkeit hinein – das alles begleitet auch durch eine Konzentration und Intensivierung der Gebetsschiene, der Fürbitte für Israel, für unsere Regierung, für die Gemeinde Jesu. Es ist ja zutiefst und zuletzt ein geistlicher Kampf, in dem wir stehen. Und alles andere wird beflügelt durch die Gnade des Gebets und der Fürbitte – oder eben auch gebremst dadurch, wenn wir hier nachlässig werden. Und dann möchte ich den Grundkurs erwähnen, der ein großes Geschenk ist und der sehr gut angenommen wird. „Warum Israel?“ ist im Herbst 2010 veröffentlicht worden, wird sehr gut angenommen und hat eine gute Resonanz

und auch anlassbezogen zu arbeiten. Der 27. Januar, der 14. Mai, der 9. November – da gibt es eine Tradition, da kann man sich auch bleibend engagieren. Am 20. Januar 2012: 70 Jahre Wannsee-Konferenz, der nächste große Gedenktag in Bezug auf den Holocaust – die Endlösung, die Eskalation des Holocaust in die letzte Stufe hinein. Auch ein ganz wichtiges Datum, das man nutzen kann auf verschiedenen Ebenen. Joachim:     Und wie geht es nun weiter, wo liegen im Jahre 2011 die Schwerpunkte Deiner Arbeit und der Arbeit von Christen an der Seite Israels insgesamt?

Harald:     Ich denke, das ist in dem, was wir gerade gesagt hatten, deutlich geworden. Wir werden uns weiter kontinuierlich engagieren in den Bereichen, in denen wir tätig sind. Also die Fortsetzung und Weiterentwicklung unserer kontinuierlichen Arbeitsfelder in Israel und in Deutschland, die gilt es weiter zu pflegen und zu entwickeln. Ich denke, die Begegnungsreisen werden weiterhin Schwerpunkt sein, die Arbeit in Richtung der HolocaustÜberlebenden in Israel, die wird ein Schwerpunkt sein. Am 30. Januar 2011 gab es in München auch eine Veranstaltung, wo es um die Holocaust-Überlebenden vor Ort ging (Bericht auf Seite 10). Und dann möchte ich auch sagen, was mir ganz wichtig ist, dass wir neue Wege suchen und finden, wie wir, auch unser innerstes Team und unsere engsten Freunde, näher zusammenrücken können. Das ist ein

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stückweit mitgelaufen, z.  B. mit den Reisen, die wir gemacht haben, auch die letzten zwei, drei Jahre. Aber es bedarf, glaube ich, größerer Aufmerksamkeit, dass das engste Team und auch die engeren Freunde um uns herum näher zusammenrücken, dass der Zusammenhalt und das Zusammenwachsen gestärkt wird. Das möchte ich gerne hervorheben für das Jahr 2011. Joachim:     Wir haben eingangs darüber gesprochen, dass Du die Arbeit von Christen an der Seite Israels nun seit gut fünf Jahren leitest. Schauen wir jetzt einmal weiter nach vorne: Hast Du ein besonderes Ziel, das Du in fünf Jahren erreichen möchtest?

Harald:     Ich möchte mich wiederholen an der Stelle: Ich denke wir haben unsere Aufgaben und unsere Ziele grundsätzlich gut definiert. Und ich hoffe, auch gemeinsam sind wir uns darüber im Klaren, wie wir da weitermachen können in diese drei Richtungen: Israel, Gemeinde, Gesellschaft. Was ich vermute, ist, dass in den nächsten Jahren ein Aspekt noch hinzukommt. Ich denke, das gilt sowohl für die politische Ebene wie auch für uns als Christen und als Christen an der Seite Israels: Das ist, dass von außen her Erwartungen auf uns zukommen, dass wir uns im internationalen Bereich noch stärker als bisher engagieren, und zwar ganz bewusst und gezielt mit unserem deutschen Mandat, möchte ich es mal nennen. Mit unserer bestimmten deutschen Geschichte und der damit zusammenhängenden Verantwortung und Aufgabe. Und wir erleben das im politischen Bereich, wie Frau Merkel versucht, genau aus dieser Überzeugung heraus sich als Stimme an der Seite Israels politisch zu profilieren. Manchmal leider allein gelassen von der Kirche, allein gelassen von der Gesellschaft. Aber die Erwartung ist da – und man gesteht ihr es auch zu, international und auch im europäischen und selbst im UNKontext –, dass Deutschland hier eine Sonderrolle hat, darf ich mal sagen. Und diese Sonderrolle haben wir aber auch als Christen, und zwar als Christen mit einer Berufung für Israel. Und ich erlebe das im europäischen Kontext, ich erlebe das auch im Kontext der internationalen Arbeit Christians for Israel, und ich erlebe das auch in Israel selbst, dass wir da ermutigt werden und auf Erwartungen treffen, was unsere Verantwortung betrifft, unsere Leiterschaft, unsere Führungsverantwortung, unsere moralische Verantwortung, unsere Botschaft als solche, die Erfahrungen mit Antizionismus und Judenhass gesammelt hat wie kein anderes Volk. Wir sehen, wie sich die Geschichte in bestimmter Art und Weise wiederholt, unter veränderten Umständen, auf globaler Ebene, was vorher eher regional war. Da haben wir eine Aufgabe vor uns, die kann ich noch gar nicht selbst genau umreißen, aber in den nächsten fünf Jahren werden wir merken: Diese Herausforderung kommt auf uns zu, und wie wir darauf reagieren, ist eine ganz zentrale Frage für uns als Christen und für uns als Christen an der Seite Israels. Joachim:     Harald, ich danke Dir für das Gespräch.

Harald:     Ich danke auch. –


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Deutschland-Israel

lsraelaktuell

Merkel von jüdischer Organisation ausgezeichnet Das American Jewish Committee (AJC) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel für ihre Verdienste um die amerikanischdeutsch-jüdischen Beziehungen geehrt. AJC-Geschäftsführer David Harris überreichte der CDUPolitikerin am 20. Januar 2011 im Berliner Kanzleramt den „Light Unto the Nations Award“ – die höchste Auszeichnung der Organisation. Harris würdigte in seiner Ansprache das Engagement der Kanzlerin für die Beziehungen zu Israel und die Erinnerung an den Holocaust. Das 1906 gegründete AJC ist eine der bedeutendsten amerikanischjüdischen Organisationen. Die Auszeichnung wird an Staatsund Regierungschefs verliehen, die sich um die Belange Israels und des jüdischen Volkes verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderen der frühere USPräsident Bill Clinton und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy. (Israelnetz)

Scheba-Krankenhaus ehrt Charlotte Knobloch Das Scheba-Krankenhaus in Tel Aviv hat die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, ausgezeichnet. Der Verleger Hubert Burda ehrte ihr außergewöhnliches Engagement bei der Benefizgala für das Scheba-Krankenhaus am 28. Dezember 2010 in St. Moritz. „Sie setzt auf eine gemeinsame Zukunft zwischen Juden und Deutschen“, sagte Burda. (Israelnetz)

STOP THE BOMB: Keine Geschäfte mit dem iranischen Regime! www.stopthebomb.net

STOP THE BOMB: Protest in Bayreuth Die Initiative STOP THE BOMB protestierte am 12. Januar 2011 mit einer Kundgebung gegen zwei vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützte Veranstaltungen der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Bayreuth. Die Seminare mit dem Titel „Exportkontrolle Iran“ und „Inspektion und Zertifizierung für den Export in den Iran, nach Saudi-Arabien, Kuwait, Algerien und Syrien“ seien keine neutralen Informationsveranstaltungen über die Einhaltung von Sanktionen, sondern zielen auf die Förderung und den Ausbau des Iran-Geschäfts, wie die Seminarbeschreibung deutlich mache. so die Initiative. STOP THE BOMB fordert einen Stopp der Wirtschaftsveranstaltungen zum Iran und deren Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium. –

Februar/März 2011

Bundeskabinett in Jerusalem – 3. Regierungskonsultationen

„Deutschland wird sein Möglichstes tun, um Israels Sicherheit aufrechtzuerhalten“ Die dritten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen haben am 31. Januar 2011 in Jerusalem stattgefunden. Bundeskanzlerin Merkel und Israels Premierminister Netanjahu bekräftigten dabei die außerordentliche Bedeutung, die sie den Beziehungen zwischen beiden Regierungen beimessen. Von Joachim Kudlek

A

n den gemeinsamen Regierungsgesprächen nahmen neben der Kanzlerin und dem Premier acht Bundesminister sowie 11 ihrer israelischen Kollegen teil. Als Gesamtergebnis wurde vereinbart, die engen Beziehungen beider Staaten auf einer Reihe von Gebieten weiter auszubauen. Zum Beispiel sollen der Jugendaustausch und die wissenschaftliche Kooperation weiter gefördert werden, indem die israelische Regierung die Zahl der Stipendien an deutsche Studierende in Israel erhöhen will. Auch haben beide Regierungen vereinbart, die Zusammenarbeit bei der inneren Sicherheit zu stärken, insbesondere beim Kampf gegen extremistische Gewalt und Terrorismus sowie auch bei der Bewältigung von Naturkatastrophen und Notstandssituationen. Ein besonderes gemeinsames Projekt ist die entwicklungspolitische Zusammenarbeit am Viktoriasee in Kenia zur Verbesserung der dortigen Umweltsituation.

Bundeskanzlerin Merkel und Israels Premier Netanjahu bei den dritten deutschisraelischen Regierungskonsultationen am 31. Januar 2011 in Jerusalem.

Begegnungen immer von einer ganz besonderen Qualität.“ Zum Nahost-Friedensprozess wiederholte die Kanzlerin ihre Position, dass sie eine Zwei-StaatenLösung mit einem jüdischen Staat Israel und einem palästinensischen Staat anstrebe. Der Stillstand der Verhandlungen sei in der momentanen Situation noch weniger akzeptabel als sonst. Es gehe jetzt besonders um Grenzen und um die Sicherheit Israels, betonte Merkel und gab zu bedenken: „Aus unserer Sicht ist der Siedlungsbau nicht vereinbar mit

den eingegangenen Verpflichtungen der Roadmap und behindert die Gespräche sehr stark.“ Deutschland wolle sowohl im Hinblick auf den Friedensprozess als auch in Bezug auf die Bedrohung durch das iranische Atomprogramm „seiner Verantwortung dabei gerecht werden“.

Anerkennung des jüdischen Staates

Premier Netanjahu betonte, dass „sich der Staat Israel dem Frieden verschrieben hat, dass er sich für eine Lösung zwischen uns und den

Deutschlands Verpflichtung

In der gemeinsamen Pressekonferenz am 31. Januar 2011 sagte Bundeskanzlerin Merkel, Deutschland und Israel seien „durch die Erinnerung an die Schoah in einer Weise verbunden, wie es das nicht noch einmal auf der Welt gibt – im Leidvollen, aber genauso auch in der Verpflichtung. Deshalb ist Deutschland der Sicherheit Israels zutiefst verpflichtet und deshalb sind unsere

Bundeskanzlerin Merkel und Israels Premier Netanjahu bei ihrer Pressekonferenz am 31. Januar 2011 in Jerusalem. Fotos zu diesem Bericht: ISRANET

Palästinensern einsetzen wird.“ Allerdings müsse der Frieden „auch von Sicherheit begleitet werden“. Außerdem sei es wichtig, wieder direkte Verhandlungen zu führen. Die eigentliche Problem des Konfliktes seien aber nicht die Siedlungen, sondern „die Anerkennung des jüdischen Staates“, sagte der Regierungschef. „Das Problem ist, dass sie die Tatsache nicht anerkennen, dass wir einen jüdischen Staat mit einer Hauptstadt mit Grenzen haben. Punkt. Darüber müssen wir sprechen. Das ist die Wurzel des Konflikts.“ Was den Iran betrifft, „müssen die Sanktionen verschärft werden“, sagte Netanjahu. Zudem müsse das iranische Regime wissen: „Wenn die Sanktionen nicht greifen, gibt es noch andere Optionen.“ Die nächsten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen sollen 2012 in Deutschland abgehalten werden. Das erste Treffen beider Kabinette fand im März 2008 anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Staates Israel in Jerusalem statt, das zweite im Januar 2010 in Berlin.

Merkel bei Peres

Im Rahmen ihres Israel-Besuchs ist Angela Merkel am 1. Februar 2011 von Israels Staatspräsident Schimon Peres empfangen worden. In ihrem Gespräch ging es um die aktuellen Entwicklungen in der Region, die diplomatischen Verhandlungen zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde, das iranische Atomprogramm und den entführten Soldaten Gilad Shalit. Peres hieß Merkel als politische Führerin willkommen, die „eine moralische Stimme mit Pragmatismus“ verbinde. Die Bundeskanzlerin teilte die Sorge von Peres im Hinblick auf das iranische Atomprogramm und sagte: „Ich bin in einem entscheidenden Moment der Geschichte nach Israel gekommen. Israels Sicherheit ist eine globale Angelegenheit, keine bilaterale, und Deutschland wird sein Möglichstes tun, um Israels Sicherheit und Stabilität aufrechtzuerhalten.“ –

Merkel erhält Ehrendoktorwürde der Universität Tel Aviv Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am 1. Februar 2011 die Ehrendoktorwürde der Universität Tel Aviv verliehen bekommen. Israels größte Universität würdigte damit ihren Einsatz für die Vertiefung der Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Merkel sprach in ihrer Rede von den aktuellen Ereignissen im Nahen Osten, vor allem aber von der Bedeutung der deutsch-israelischen Beziehungen: „Dass ich heute die Ehrendoktorwürde der Universität Tel Aviv annehmen darf, stärkt natürlich meine Verbundenheit mit dem Staat Israel. Ich sehe diese besondere Auszeichnung als Bestätigung und vor allem als Ansporn an, die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel nach Kräften

zu festigen und in allen Bereichen weiterzuentwickeln.“ „Dass sich unsere beiden Staaten überhaupt annähern konnten, war alles andere als selbstverständlich. Ganz und gar nicht selbstverständlich war auch, dass später daraus eine Freundschaft zwischen Israel und Deutschland möglich wurde. Denn das von Deutschen begangene menschenverachtende Verbrechen der Schoah, der Mord an sechs Millionen Juden, fügte dem jüdischen Volk unermessliches Leid zu. ... Dass wir dies niemals vergessen, ist heute umso wichtiger, als die Stimme der Überlebenden immer schwächer wird. Denn die Generation derer, die persönlich unsägliches Leid erfahren haben, wird bald nicht mehr unter uns sein. Deshalb ist es jetzt an meiner Generation, in Deutschland dafür Sorge

zu tragen, das Bewusstsein der Verantwortung Deutschlands an die kommenden Generationen weiterzugeben. Genau das hat auch Bundespräsident Christian Wulff zum Ausdruck gebracht, als er zu seinem ersten Besuch nach Israel gemeinsam mit seiner Tochter gekommen ist. Die immerwährende Verantwortung verpflichtet die deutsche Politik in mehrfacher Hinsicht. Erstens: Wo immer auf der Welt Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit einen Nährboden finden, wo immer ein Staat solcher Menschenverachtung Raum gibt, tritt Deutschland dem entschieden entgegen. Zweitens: Das Eintreten für die Sicherheit des Staates Israel als einem jüdischen, demokratischen Staat ist Teil der Staatsräson Deutschlands. Drittens: Deutschland und Israel sind durch gemeinsame de-

mokratische Werte und Interessen – sowohl politische als auch ökonomische – verbunden. So gestalten wir unsere Zukunft als verlässliche Partner und gute Freunde.“ „Die Annahme dieser Ehrendoktorwürde verbinde ich mit einer Hoffnung und einem Versprechen. Ich verbinde sie mit der Hoffnung, dass die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern noch weiter gefestigt werden und unverbrüchlich sein mögen. Dazu möchte ich meinen Teil beitragen. Ich möchte auch all denen danken, die jeden Tag ihren Beitrag dazu leisten.“ „Ich verbinde sie mit dem Versprechen, dass dies stets im Bewusstsein der immerwährenden deutschen Verantwortung für die Schrecken der Vergangenheit geschehen wird, weil wir uns gewiss sind, dass wir nur so Zukunft gut gestalten können.“ –


Christen an der Seite Israels in Aktion

lsraelaktuell

Februar/März 2011

Eizes Monokel – Wir schauen genau hin

Christen an der Seite Israels

Gibt es tatsächlich einen neuen Antisemitismus? selber schuld.“ Einige können allerdings mit dem Begriff Antisemitismus gar nichts anfangen …

Was ist Eizes Monokel? Eizes Monokel, unser pro Israel Talk, ist eine neue Rubrik in dieser Zeitung. Moderator Oliver Hübner befragt Harald Eckert regelmäßig zu interessanten, aktuellen und oft auch kontroversen Themen, die Israel und das Judentum betreffen. Was bedeutet Eizes Monokel? Eizes = ‫ = עצה‬Ratschlag = Tipps, Ratschläge (Wort aus dem Jiddischen, welches auch heute noch umgangssprachlich benutzt wird). Monokel (Kunstwort aus griechisch mono-, „ein“ und lateinisch oculus, „Auge“), auch Einglas genannt, ist eine Sehhilfe. Schreiben Sie uns Ihre Meinung zum heutigen Thema ist uns wichtig.

Eizes Monokel im Internet-TV

Diesen pro Israel Talk gibt es auch als TV-Sendung im Internet. Unter www.rtcr.tv wird das Thema mit mehreren Filmbeiträgen und Zusatzinformationen ausführlich behandelt. Oliver Hübner: Was ist denn eigentlich Antisemitismus und seit wann gibt es ihn?

Harald Eckert: Ganz einfach gesagt, Antisemitismus ist Hass auf Juden. Es gibt ihn schon, solange es Juden gibt. Bereits die im Alten Testament beschriebene Verfolgung durch die Ägypter stellte eine frühe Form des Antisemitismus dar. Das ging durch die gesamte Antike hindurch; die Babylonier, die Assyrer, die Griechen, die Römer – alle versuchten, die Juden in ihre Kultur und in ihr Weltbild hineinzupressen. Doch das jüdische Volk ist immer wieder aus dem Rahmen gefallen und wurde deswegen beneidet und gehasst. Oliver Hübner: Wenn ich heute andere Worte höre, so wie zum Beispiel „Antijudaismus“ oder „Antizionismus“, – bedeuten sie dasselbe?

Harald Eckert: Das sind Aspekte des Antisemitismus. Antijudaismus meint Feindschaft gegen das gesamte Judentum, also gegen die Religion und die Kultur. Antizionis-

mus ist Feindschaft gegen den modernen Staat Israel. Oliver Hübner: Ist Antisemitismus auch heute noch bei uns ein Thema in den Medien oder auch in der Politik?

Harald Eckert: Auf jeden Fall ist es ein gesellschaftliches Phänomen, das in den letzten 10 bis 15 Jahren wieder verstärkt in Deutschland und Europa auftritt. Aber es gibt ja auch den weltweit wachsenden islamischen Antisemitismus, der irgendwie parallel verlief zur Rückführung des jüdischen Volkes nach Israel und der Wiedergeburt des jüdischen Staates. Man kann sagen, dass in dem Maß, in dem die Juden zurückkehrten, der islamische Antisemitismus radikaler und militanter wurde.

Oliver Hübner: Die Menschen auf der Straße äußern sich ganz unterschiedlich zu diesem Thema. Manche sagen: „Ja, ja, das kenn ich. Das gab es früher mal.“ Andere fragen erstaunt: „Ist das heute überhaupt noch aktuell?“ Oder sie sagen: „Ich kann das schon nicht mehr hören. Die Juden sind doch

Büro der Jewish Agency in den Räumen des Ebenezer Hilfsfonds in Hamburg eröffnet Die Jewish Agency for Israel (JAFI) eröffnete am 9. Januar 2011 eine neue Repräsentanz in den Räumen des christlichen Auswandererhilfswerkes Ebenezer Hilfsfonds Deutschland e. V. in Hamburg. Es sind dieselben Räume, in denen einst das Giftgas Zyklon B vermarktet wurde. Nathan Sharansky, Vorsitzender der Jewish Agency for Israel, sagte in seiner Videobotschaft: „Es schließt sich ein Kreis, das an dem Ort von dem einst die Tötung des Volkes Zions ausging, heute ein Ort ist, der Zion zum Segen wird.“ Die Jewish Agency for Israel – Deutschland und der Ebenezer Hilfsfonds Deutschland e.V. arbeiten gemeinsam im „Pilotprojekt Hamburg“ zusammen, um die Alijah (Einwanderung der Juden nach Israel) aus Deutschland zu fördern. Eine Repräsentantin der Jewish Agency for Israel berät in den Räumen des Ebenezer Hilfsfonds Deutschland im Messberg, Hamburg, Ausreisewillige und Interessenten über Alijah-Projekte. Das Büro wurde von Hinrich Kaasmann als Vorsitzender des Ebenezer Hilfsfonds Deutschland e. V. und Sergej Tscherniak als Alijah-Gesandter

der Jewish Agency in Deutschland eröffnet. Eli Cohen, Generaldirektor der Alijah-Abteilung der Jewish Agency for Israel, wünschte für dieses Büro „dass jüdische Bürger aus Deutschland von diesem Ort nach Israel auswandern“. Anschließend sprach Reuven Rozen von Keren Hayesod das Kaddish und der Hamburger Rabbiner Bistritzky den Segen. Das Büro wurde am nächsten Tag durch einen „Tag der offenen Tür“ eingeweiht. 14 jüdische Gäste kamen und informierten sich über die Möglichkeiten zur Ausreise nach Israel. Der Messberg Hamburg hat für die jüdisch-deutschen Beziehungen eine besondere Bedeutung, da von hier aus das Giftgas Zyklon B durch die Firma Tesch und Stabenow u. a. an die Vernichtungslager Auschwitz und Majdanek vermarktet wurde. Die Symbolkraft liegt darin, dass aus diesem früheren „Ort des Todes“ jetzt ein „Ort des Lebens“ geworden ist. Die Räume werden vom Vermieter kostenlos zur Verfügung gestellt, die Finanzierung des „Pilotprojektes Hamburg“ erfolgt durch den Ebenezer Hilfsfonds Deutschland e.V. Mehr Informationen unter www.ebenezer-deutschland.de

Harald Eckert: Ja, das hat mich auch sehr überrascht. Dass dieser Begriff bei manchen Menschen nichts auslöst, ist mir ein Rätsel.

Oliver Hübner: Wie äußert sich denn Antisemitismus heute bei uns?

Harald Eckert: Es gibt drei besonders auffällige und beängstigende Erscheinungsformen. Das eine ist der rechtsradikale, nationalistische Antisemitismus, den gibt es noch unter einem beachtlichen Teil der älteren Generation, aber auch bei den Jüngeren, das sogenannte Neonazitum. Die zweite Variante ist die des linken Antisemitismus, der aus anderen Quellen schöpft. Stalin war zum Beispiel extrem antisemitisch eingestellt. Die dritte Form ist ein relativ neues Phänomen in Europa: der islamische Antisemitismus, der in unseren europäischen Gesellschaften immer mehr Einfluss gewinnt. Oliver Hübner: Ich möchte nun

einen Schwenk weg von der Politik, hin zur Kirche machen. Das Stichwort heißt „Ersatztheologie“, auch Substitutionstheologie genannt. Ist diese Lehre eigentlich biblisch gegründet?

Harald Eckert: Die Ersatztheologie ist die theologische Verarbeitung einer Halbwahrheit. In der Tat ist in der gesamten Bibel sehr viel von Gericht die Rede, dass Gott sein Volk strafen werde, wenn sie sich von ihm abwenden. Allerdings ist dort immer und ausnahmslos von zeitlich begrenztem Gericht die Rede. Es ist nicht, wie es die Ersatztheologen der Kirchenväter damals umgemünzt haben, ein ewig gültiges und ein allumfassendes, unumgängliches Gericht.

Oliver Hübner: Liebe Leser, wenn Sie mehr zu diesem Thema erfahren möchten, dann laden wir Sie ein, sich die Eizes Monokel-Sendung im Internet anzuschauen unter www.rtcr.tv. Ihnen ein herzliches Schalom und alles Gute bis zur nächsten Ausgabe von Israelaktuell.de.

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Impressum Diese Zeitung verkündet die Bot­ schaft,­dass Israel ein Zeichen Gottes für die ­Erfül­lung biblischer Prophe­ tie und ein Hinweis auf die baldige Wiederkunft Jesu Christi ist. Herausgeber: Christen an der Seite Israels e. V. Ehlener Straße 1 34289 Zierenberg Tel.: (0 56 06) 37 59 Fax: (0 56 06) 10 00 eMail: info@israelaktuell.de Internet: www.israelaktuell.de 1. Vorsitzender: Harald Eckert Schatzmeister: Ralf Hermann Verwaltungsdirektor: Martin Lehmann Der Verein ist eingetragen beim Amtsge­ richt Kassel unter der Vereinsregister-Nr. VR 4149. Mit Freistellungsbescheid des Finanzamts Kassel vom 23.  4.  2009 ist der Verein als gemeinnützig und mildtä­ tig anerkannt und berechtigt, Sammel­ bestätigungen über Geldzuwendungen auszustellen. Israelaktuell.de wird allen Interessen­ ten unentgeltlich zu­gestellt. Die Emp­ fänger der ­­­Zei­­­­­tung werden gebeten, dem Verein Christen an der Seite Israels e. V. zur Erfüllung seiner Aufgaben und auch zum Zeichen des eigenen Inte­resses an der Zeitung möglichst einmal jährlich oder öfter eine Spende ­zu­kom­men zu lassen. Bankverbindungen: Christen an der Seite Israels e. V. Konto-Nr. 140 000 216 Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) Bei Überweisung aus dem Ausland: International Bank Account Number (IBAN): DE28 5205 0353 0140 000216 Swift-Bic.: HELADEF1KAS

Regiebesprechung für die Aufnahme einer Internet-TV -Sendung von Eizes Monokel mit Oliver Hübner (links), Harald Eckert (mitte) sowie Regisseur und Produzent Rainer Kretschmer.

Österreich: Christen an der Seite Israels –­ Österreich Konto Nr. 235226, BLZ: 32667, Raiffeisen­ bank Wienerwald. Bei Überweisung aus dem Ausland IBAN: AT513266700000 235226 BIC: RLN WAT WW PRB Schweiz: Postfinance 4040 Basel, Konto-Nr. Giro 40-753256-6

Arbeitskreise stellen sich vor Arbeitskreis Ulm Leitung: Thomas und Esther Kluge Wir sind ca. 15–20 Personen. Unser Anliegen ist, Israel in die Gemeinden zu bringen und auch in die Stadt. Dazu machen wir ca. zweimal im Jahr einen ISRAELStand in der Fußgängerzone. Diese Stadteinsätze sind immer sehr gesegnet und erfolgreich – Gott stellt sich dazu. Einmal im Jahr machen wir eine interne „Schabbatfeier“. Sonst

liegt uns das Gebet für Israel sehr am Herzen, auch das Thema „Aufarbeitung“. Wir tauschen uns gerne aus. Zweimal im Jahr haben wir Besuch von messianischen Gemeinden aus Israel. Wir betätigen uns rege am Israel-Artikel-Verkauf. Es ist sehr schön, dass der ganze Kreis eins ist und voll hinter uns steht und mitmacht. Kontakt: e-t-kluge@hotmail.de

Redaktion/Satz/Layout von Israelaktuell.de: Harald Eckert (verantwortlich i. S. d. P.), Joachim Kudlek, Martin Lehmann, Christfried Battenberg, Harald Bauer, Gabriele Hennig, Hans-Jürgen Krug, Dr. Wolfgang Schuler Druck: Druckzentrum Braunschweig Auflage: 29 000 Christen an der Seite Israels e. V. gehört zu der internationalen, überkonfessio­ nellen und politisch unabhängigen Be­ wegung: Christians for Israel International President: Rev. Willem J. J. Glashouwer (international@christenenvoorisrael.nl) P.O.Box 1100, 3860 BC NIJKERK, The Netherlands; Patroonstraat 1, 3861 RN NIJKERK, The Netherlands Tel.: 0031–(0)33–24–588–24 Fax: 0031–(0)33–24–636–44 eMail: info@c4israel.org Internet: www.c4israel.org Namentlich gekennzeichnete Berichte müssen nicht unbedingt mit der Mei­ nung der ­Redaktion übereinstimmen; dies gilt besonders für ­Leser­briefe, die vorbehaltlich etwaiger Kür­zungen ver­ öffentlicht werden. Für unverlangt ein­ gesandte Manuskripte übernehmen wir keine Haftung. –

Beilage in dieser Ausgabe: •

Überweisungsträger (Informationen dazu Seite 8)


lsraelaktuell Termine/Verschiedenes

Februar/März 2011

Zeitung / Freundesbrief bestellen

Termine Hirtenkonferenz 31. März bis 3. April 2011 im JMS-Kongresszentrum, Altensteig/Schwarzwald Leitung: Johannes Facius Hauptreferenten: Ehepaar Lazarus aus Jaffo und Ehepaar Ortiz aus Ariel Weitere Informationen und Anmeldung: JMS Altensteig, Bahnhofstr. 43–47, 72213 Altensteig Tel. (0 74 53) 275-0, www.jmsmission.org Diese Konferenz findet anstelle der jährlichen Nationalen Israel-Gebetskonferenz im JMS-Kongesszentrum in Altensteig statt, d. h. dass dort in diesem Jahr keine Israel-Gebetskonferenz durchgeführt wird.

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Auschwitz – Marsch der Lebenden Vom 28. April bis zum 3. Mai 2011 Christians for Israel International lädt zur Teilnahme am Marsch der Lebenden in Auschwitz ein. Die Reise wird in Kooperation mit Shalom Ministries Oswiecim durchgeführt. Der Marsch der Lebenden findet jedes Jahr mit Tausenden Israelis vom Stammlager Auschwitz zum ca. drei Kilometer entfernten Lager Auschwitz-Birkenau statt. Seit ein paar Jahren sind auch christliche Israelfreunde dazu eingeladen. Die Reise kostet vor Ort 325,00 €. Die Hin- und Rückreise nach Oswiecim muss jeder selbst organisieren. Es gibt die Möglichkeit, bis Krakau zu fliegen. Zum Reiseprogramm, das sich besonders an 18–40-Jährige richtet, gehört auch ein Besuch in Oskar Schindlers Fabrik in Krakau. Nähere Informationen finden Sie unter: www.c4israel.org/c4i/download/common/auschwitz_tour.pdf

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Vom Holocaust zur lebendigen Hoffnung Vom 16. bis zum 22. August 2011 findet, wie bereits in den vergangenen Jahren, die internationale Konferenz von Shalom Ministries in Auschwitz statt, an der Christen an der Seite Israels in den letzten drei Jahren teilgenommen hat. Auch in diesem Jahr möchten wir wieder mit einer Gruppe aus Deutschland an dieser wertvollen Versöhnungskonferenz teilnehmen. Nachdem im vergangenen Jahr unser internationaler Präsident, Pfarrer Willem Glashouwer aus den Niederlanden, als einer der Hauptsprecher bei der Konferenz war, ist in diesem Jahr unser Vorsitzender Harald Eckert als Sprecher eingeladen. Nähere Informationen zu der Reise erhalten Sie über das Hauptbüro von Christen an der Seite Israels in Zierenberg.

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Zum Vormerken Regionale Gebetsveranstaltungen 28. Oktober bis 6. November 2011

in Zusammenarbeit von Christen an der Seite Israels und Intercessors for Israel mit Eliyahu Ben Haim und Ofer Amitai aus Israel. Weitere Informationen dazu folgen in unseren nächsten Ausgaben.

2. Deutscher Israel-Kongress: Sonntag, 6. November 2011 in Frankfurt

Nach dem hervorragenden Verlauf des ersten Deutschen Israel-Kongresses am 31. Oktober 2010 in Frankfurt soll der zweite Kongress dieser Art am 6. November 2011 stattfinden, ebenfalls in Frankfurt. Weitere Informationen dazu folgen in unseren nächsten Veröffentlichungen.

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Vorname und Name

Straße und Hausnummer

PLZ und Ort

Telefon

eMail

Zahal-Konzert am 23. Februar 2011 in Groningen Am Mittwoch, 23. Februar 2011, um 19.30 Uhr geben neun Künstler der Musik- und Gesanggruppe der israelischen Armee (Zahal-Orchester) ein Konzert in Groningen/Niederlande. Die wehrpflichtigen jungen Frauen und Männer treten im Theater De Oosterpoort, Trompsingel 27, auf.

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Und David pries den HERRN vor den Augen der ganzen Versammlung, und David sprach: Gepriesen seist du, HERR, Gott unseres Vaters Israel, von Ewigkeit zu Ewigkeit! 1. Chronik 29, 10

Das Konzert steht im Zeichen des Friedens und der Solidarität mit Israel, sagte ein Sprecher dieser Veranstaltung: „Hiermit wollen wir zeigen, dass es in Holland noch viele Freunde gibt, deren Herz für das Land und Volk Israel warm schlägt.“ Die Wehrpflicht dauert in Israel für junge Männer drei Jahre, für junge Frauen zwei Jahre. Diejenigen mit dem größten Musiktalent dürfen ein Jahr lang im Armee-Orchester mitspielen bzw. mitsingen. Bei früheren Auftritten von Zahal in Holland gab es viele Tausend Besucher. „Gesangskunst höchster Qualität“, meinte ein Reporter nach einem früheren Konzert. Unter dem Titel: „Zahal singt mit Leidenschaft“ schrieb er: „Überaus diszipliniert interpretierten sie ihre Lieder mit warmem, harmonischem Stimmklang. Auch die Instrumentalisten waren gut in Form. Sie begleiteten die jungen Sängerinnen ausgezeichnet.“ Die Soldaten treten regelmäßig bei der israelischen Armee auf, aber nur sehr selten im Ausland. Dieses Konzert wird von Christenen voor Israel in Zusammenarbeit mit der Vereinten Israel Aktion und einer regionalen Arbeitsgruppe organisiert. Eintrittskarten einschließlich eines Verzehrguthabens kosten 12,50 € pro Person. Vorverkaufsstellen in Grenznähe: Huizinga Boeken en Muziek, Kerkstraat 52, Veendam Evang. Boekhandel De Fakkel, Landstraat 19, Delfzijl Weitere Infos auf www.christenenvoorisrael.nl

ISRAEL-TAG 2011 AM 10. MAI 2011 IST ISRAEL-TAG! Es gibt unzählig viele Wege, den Israel-Tag zu feiern ... Egal ob groß oder klein, ob Straßenfest, Party oder Informationsstand – seien auch Sie mit dabei, als Sponsor, Organisator oder Mitarbeiter ... Informationen und Kontaktaufnahme unter: claudia@il-israel.org

„Auf! Lasst uns Gott loben!

Start einer Wanderausstellung mit Werken auf Seide und Papier mit biblischen Motiven von Birgit von Lemm Besonderheit ist ein Hochzeitsbaldachin Synagoge Mühlhausen/ Thüringen, Öffnungszeiten: 20. 2., 20. 3., 17. 4. und 22. 5. 2011, jeweils von 14 bis 18 Uhr Weitere Termine können mit der Tourist-Information Mühlhausen vereinbart werden. Weitere Informationen über die Künstlerin Birgit von Lemm und ihre Werke: www.birgit-von-lemm.de

Christen an der Seite Israels Israel-Vorträge Bei Interesse an Israel-Vorträgen, Israel-Tagen oder Israel-Abenden setzen Sie sich bitte zwecks Terminabsprache mit uns in Verbindung:

Tel.: (0 56 06) 37 59 Fax: (0 56 06) 10 00 eMail:  info@israelaktuell.de

IsraelGebetstreffen Wenn Sie wissen möchten, ob Israel-Gebetstreffen in Ihrer Umgebung stattfinden, oder wenn Sie Unterstützung bei der Gründung eines IsraelGebetskreises wünschen, wenden Sie sich bitte an unseren Mitarbeiter Markus Neumann: Tel. (0 74  53) 95 25 03 Fax: (0 74 53) 95 21 08 eMail:  neumann@israelaktuell.de Auskünfte erteilt auch unser Büro in Zierenberg.

Die nächste Ausgabe soll im April 2011 ­erscheinen. Aktuelle Informationen erhalten Sie auch auf unserer Internet-Seite

www.israelaktuell.de


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