Israelaktuell.de - Ausgabe Nr. 61 - Dez 10/Jan 11

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Eine Publikation von:

Christen an der Seite Israels

lsraelaktuell.de

Nr. 61 – Dezember 2010/Januar 2011

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Editorial

Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern eine frohe Weihnachtszeit sowie ein reich gesegnetes Jahr 2011!

Liebe Leser! Am 31. Oktober fand in Frankfurt der erste Deutsche Israel-Solidaritäts-Kongress statt. Vernetzungen und Zusammenarbeiten entstanden auf einer neuen Ebene und in einer neuen Qualität. Das ist erfreulich, das ist zukunftsweisend. Und war dringend nötig: Israel wurde im vergangenen Jahr weiter isoliert und dämonisiert. Amerika übte zunehmend Druck aus. Die Nato-Nation Türkei verbündet sich mit dem Iran. Jerusalem rückt zunehmend in den Mittelpunkt. Die politischen Signale aus Deutschland sind zwiespältig. Dankbar dürfen wir sein, dass kein Krieg ausgebrochen ist. Was wird 2011 bringen? Die Herausforderungen für Israel werden eher zunehmen. Deutschlands historische, moralische und wertemäßige Verbundenheit wird weiter auf dem Prüfstein stehen. Und in der Kirche werden sich an Gottes Treue zu Israel weiter die Geister scheiden. Doch im dankbaren Rückblick auf die Geburt des Messias und im erwartungsvollen Ausblick auf die Wiederkunft des Messias haben wir Christen eine lebendige Hoffnung. Das ist der tiefste Grund unserer Dankbarkeit und Zuversicht inmitten aller Spannungsfelder. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gesegnete Weihnachten und einen guten Start in das neue Jahr!

Ihr Harald Eckert

In dieser Ausgabe

Foto: Israels Botschafter in Deutschland, Yoram Ben-Zeev, bei seiner Rede während des Israels-Kongresses in Frankfurt. Foto: Rafael Herlich/ILI

1. Deutscher Israel-Kongress mit rund 1100 Teilnehmern

Die Stimme Deutschlands für Israel muss lauter werden! Von Joachim Kudlek Rund 1100 Teilnehmer erlebten den ersten Deutschen IsraelKongress am 31. Oktober 2010 in Frankfurt/Main, der unter dem Motto stand: „Gemeinsam für Israel“. Für das nächste Jahr ist der zweite Kongress dieser Art geplant – auch wieder in Frankfurt, aber mit noch mehr Teilnehmern.

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nter der Federführung von ILI - I like Israel e.V., der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Frankfurt, den Betreibern des Internetportals Honestly Concerned und Christen an der Seite Israels e.V. vereinten sich erstmals rund 80 christliche, jüdische und gesellschaftliche Organisationen, um gemeinsam Solidarität mit dem jüdischen Staat Israel zu demonstrieren und einzufordern. Zusammen mit den Referenten und Teilnehmern

Frei für postalische Zwecke

brachten sie angesichts des zunehmenden Antisemitismus die Forderung zum Ausdruck: Die Stimme Deutschlands für Israel muss lauter werden! Und: Israel braucht unsere Unterstützung jetzt! Die Schirmherrschaft hatten Charlotte Knobloch, bis zum 28. November 2010 Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, und Israels Botschafter in Deutschland, Yoram Ben-Zeev. Charlotte Knobloch sagte, dass Is-

Neu: Grundkurs „Warum Israel?“

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at Israel in der neutestamentlichen Zeit noch eine heilsgeschichtliche Bedeutung? Auf diese und viele damit verbundene ZEUGNISSE Fragen gibt dieser Israel-Grundkurs erste Antworten. Basierend auf dem Buch von Pfarrer Willem Glashouwer „Warum immer wieder Israel?“ wurde dieser Grundkurs für Christen entwickelt, die die Bibel als Wort Gottes ernst nehmen, aber bezüglich Israel viele Fragen haben. Die Anwendung des Kurses in Kleingruppen ermöglicht einen Austausch mit anderen Christen – unter der Anleitung eines Moderators, der sich bei Bedarf schulen lassen kann. Weitere Informationen in der Anzeige auf Seite 9 Warum Israel?

Ein Israel-Grundkurs für Kleingruppen in 7 Einheiten

„Warum Israel?“ – diese Frage bewegt bewusst oder unbewusst viele Menschen, ganz besonders auch viele Christen. Warum kommt Israel und dem jüdischen Volk eine derart zentrale Bedeutung in der Bibel zu? Ist das heutige jüdische Volk noch mit dem jüdischen Volk gleich zu setzen, von dem die Bibel spricht?

Es sind solche und viele damit verbundene Fragen, auf die der „Israel-Grundkurs“ versucht, erste Antworten zu vermitteln.

In Kanada und Holland kam dieser Kurs jeweils viele tausend Male zum Einsatz und wurde – gemäß der Auswertung der Rückantwortbogen – von der überwältigenden Mehrheit der Teilnehmer als sehr hilfreich empfunden. Die einführenden DVD-Kurzfilme erweisen sich als anregende und herausfordernde „Türöffner“ zur Diskussion und zur eigenen Meinungsbildung.

Auch die vorliegende, für deutschsprachige Länder überarbeitete Version, bekam in einem Probelauf viele zustimmende Reaktionen. Dazu neben stehend einige Beispiele.

Christen an der Seite Israels e. V. Ehlener Str. 1 34289 Zierenberg Tel.: (0 56 06) 37 59 info@israelaktuell.de www.israelaktuell.de

Durch den Kurs habe ich zum ersten Mal einen umfassenden und biblisch fundierten Eindruck von Gottes Handeln an seinem Volk bekommen. Die Kursinhalte und besonders die dazugehörigen Videosequenzen haben mich neugierig gemacht, das Land und die Menschen die dort leben, selbst kennen zu lernen. Beides konnte ich mit einer Reise von „Christen an der Seite Israels“ verbinden und kann im Nachhinein sagen: Es hat sich gelohnt! Marianne

„Warum Israel“ ist eine Inspiration – nicht ahnend, was auf mich zukam, nahm ich das Wissen auf wie ein Verdurstender, las in der Bibel, fragte nach. Plötzlich sah ich den Zusammenhang zwischen Juden und Christen, verstand die Bedeutung und Rolle Israels – biblisch wie tagespolitisch. Ich fand den roten Faden, von Genesis bis Offenbarung, der für mich bis zu diesem Punkt nicht existiert hatte. „Warum Israel“ hat mir geholfen, das „große Ganze“ zu sehen. Felix und Veronika

ISBN 978-3-86098-202-0

rael um seine Existenz kämpft und die Feinde des jüdischen Staates gegenwärtig einen Informations-Krieg gegen Israel führen. Daher sei es wichtig, aufzuklären und „Ursachen und Wirkung des Nahost-Konflikts darzustellen“. Botschafter Ben-Zeev betonte in seiner Rede, dass der Kongress wichtig sei: „Wir brauchen diese Veranstaltung dringend, gerade jetzt.“ Es gebe nämlich in Deutschland und anderen europäischen Ländern „eine Tendenz zur Delegitimierung Israels“, wobei es „schlicht Lügen“ sind, die verbreitet werden, so der Botschafter. Nach den Grußworten und Vorträgen gab es Plenumsdiskussionen und Autorenlesungen; eine Klezmer-Band sowie der israelische Jungstar Eden Haham sorgten für musikalische Unterhaltung. Fast 50 Organisationen präsentierten ihre Arbeit und Produkte an Info- und Verkaufsständen.

Deklaration und „Forderungen“

Im Vorfeld zu dem Kongress hatten die beteiligten Organisationen einstimmig eine Israel-solidarische Deklaration sowie „Forderungen an Gesellschaft und Politik“ verabschiedet. In der Deklaration wird unter anderem von der deutschen Politik gefordert, „dass weitere einschneidende ökonomische und politische Sanktionen gegen die Islamische Republik Iran beschlossen und durchgesetzt werden“. In den „Forderungen an Gesellschaft und Politik“ wird unter anderem vorgeschlagen, jährlich einen Israeltag in den Räumen des Bundestages abzuhalten. Mehr zum Kongress Seiten 11–13

ECI-Jahreskonferenz: „Jerusalem ist nicht eine Siedlung, sondern die Hauptstadt Israels“ Seite 7 Holocaust-Überlebende in Israel – unsere Hilfe kommt an! Seite 8 Theo Ellesat im Interview:

„Seit unserer Vereinsgründung haben wir den Segen Gottes verspürt“

Seite 14

Gebet /Geistliches Wort/ Verschiedenes Israel aktuell

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Einwanderung nach Israel/ Israel aktuell

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Europa/ECI-Israel

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Hilfsprojekte

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Israel-Produkte/Medien

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Kinder/Jugend

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1. Deutscher Israel-Kongress 11–13 Deutschland-Israel

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Christen an der Seite Israels in Aktion/Impressum 15 Termine/ Verschiedenes

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Termine 30. Januar 2011: Europäische Koalition für Israel (ECI) hilft Holocaust-Überlebenden in Israel Seite 7

Israel-Reisen 2011 für junge Leute Seite 10

Internet-TV „Eizes Monokel“ zum Thema Israel: www.rtcr.tv


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lsraelaktuell Gebet/Geistliches Wort/Verschiedenes

Wie wenn man heimkäme

Kurzberichte Qumran-Rollen gehen online Die Israelische Altertumsbehörde (IAA) und die israelische Niederlassung des Webgiganten Google wollen die Schriftrollen vom Toten Meer frei im Internet zugänglich machen. Gemeinsam mit einer großen Menge zusätzlicher Daten in verschiedenen Sprachen sollen die digitalisierten Abbildungen der Schriften der Forschung neue Impulse verleihen. Die Altertumsbehörde wird mit modernster Hochauflösung und Multispektrentechnologie die gesamte Sammlung der aus 30 000 Fragmenten bestehenden 900 Schriftrollen-Manuskripte digitalisieren und ins Netz stellen. Die Texte werden durch Transkriptionen, Übersetzungen und eine Bibliographie ergänzt.

Viele Menschen, die Israel zum ersten Mal besuchen, sagen nachher: „Es war gerade so, als ob ich heimkäme!“ Eigentlich eine logische Feststellung, wo doch Israel das Land der Bibel ist, das diesen Menschen geläufig ist. Ich selbst bin aber der Ansicht, dass es noch tiefer steckt: man kommt nach Israel heim, weil Gott dort ist. Von Henk Poot

Manuskript der Schriftrollen von Qumran/Totes Meer.

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Foto: ISRANET

Es ist dies das erste Mal seit 1950, dass die Rollen in ihrer Gesamtheit abfotografiert werden. „Wir stellen eine bahnbrechende Verbindung zwischen dem Fortschritt und der Vergangenheit her, indem wir dieses einzigartige Erbe für zukünftige Generationen bewahren“, so Shuka Dorfman, der Direktor der IAA. „Wir sind stolz, ein Projekt zu starten, das unbegrenzten Zugang zu einem der wichtigsten archäologischen Funde des 20. Jahrhunderts bieten wird, der für Bibelstudien sowie die Geschichte des Judentums und frühen Christentums entscheidend ist.“ –

„Bodenloser Schatz“: Archäologische Sensation Bei Notgrabungen in Nordisrael wurden mehr als 100 vollkommen intakte kultische Gefäße aus dem zweiten Jahrtausend vor Christus entdeckt. Die Grabungen der Israelischen Altertumsbehörde (IAA) nahe der Tischbi-Kreuzung bei der Ortschaft Jokneam an der Nordostecke des Karmelgebirges waren notwendig geworden, weil die für die Verlegung von Gasleitungen zuständige Gesellschaft, Israel Natural Gas Lines Company, an dieser Stelle die nördliche Pipeline für Naturgas installieren will. Dabei entdeckten die Archäologen am Fuße des Tel Kaschisch in einem Felshohlraum einen Schatz an antiken gottesdienstlichen Geräten. Zwei Wochen lang staunten die Archäologen, als sie eine Schicht nach der anderen freilegten und auf immer neue Gefäße und Kunstschätze stießen. Die Sensation dabei ist, dass die Gegenstände zum großen Teil vollkommen unversehrt sind. Normalerweise finden Archäologen Scherben und Bruchteile. In mühevoller Arbeit müssen sie dann Stück an Stück setzen und so die Fundstücke rekonstruieren. Unter den Fundgegenständen ist ein Gefäß zum Verbrennen von Weihrauch, ein Frauengesicht aus Ton, das ursprünglich zu einer Schale für Trankopfer gehört hat, Kelche und Schüsseln auf Ständern sowie Geschirr zum Essen und Trinken. Ähnliche Gegenstände wurden bereits im griechischen Mykene gefunden. Die Archäologen Usi Ad und Edwin van den Brink schätzen das Alter der Gegenstände auf 3 500 Jahre. Auch die Entdeckung einer solchen „Schatzkammer“ ist bislang einmalig. Jeder einzelne Fundgegenstand wurde sorgfältig registriert, abgezeichnet und der originale Fundort dokumentiert. Ad und van den Brink haben bereits mehrere Theorien über die Hintergründe des Höhlenschatzes. Offensichtlich stammen sie aus der heidnischen Zeit, als die Israeliten noch in Ägypten oder in der Wüste waren. Damals hatte jede Stadt, vielfach waren es Stadtstaaten, einen eigenen Tempel, in dem lokale Gottheiten mit spezifischen Gegenständen verehrt wurden. Gegen Ende der Spätbronzezeit (kanaanitische Periode) wurde die Gegend verwüstet. Eine Theorie geht davon aus, dass die Geräte vor dem herannahenden Krieg in Sicherheit gebracht worden waren. Johannes Gerloff (Christlicher Medienverbund KEP) Foto oben: Der israelische Archäologe Usi Ad mit einem Fundstück. Unten: Archäologen der IAA an der Fundstelle. Fotos: ISRANET

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enn wir versammelt sind in Seinem Namen, so ist der Herr mitten unter uns. Von Jerusalem heißt es aber: „Ich kehre wieder auf den Zion zurück und will zu Jerusalem wohnen.“ (Sacharja 8, 3) Bald wird die Stadt sogar „Hier ist der HERR“ genannt werden (Hesekiel 48, 35). Israel ist Gottes Schmuckland, mit dem Er in einzigartiger Weise verbunden ist. In diesem Land wurde die Bibel geschrieben. Hier hat der Tempel gestanden. Hier haben die Patriarchen und Propheten gelebt. Hier ist der Herr Jesus gewandelt. Dieses Land wird bald Mittelpunkt des Königreichs sein. Es gibt für mich einen guten Grund zur Annahme, dass hier einst das Paradies gelegen hat. Hier lag der Anfang, hier ging es schief, hier hat Gott sich in Jesus aufs Neue mit uns versöhnt. Dereinst wird dort

Pfarrer Henk Poot ist Mitarbeiter bei Christenen voor Israel – Niederlande.

suchen hätten. Jemand fragte mich neulich bei der Vorbereitung einer Reise: „Herr Pfarrer, besuchen wir auch das Westjordanland?“ „Gerade dieses Westjordanland wollen wir besuchen!“, lautete meine Antwort. Kaum zu glauben, aber dort liegen die meisten biblischen Stätten. Dort liegen der Tempelplatz und der Ölberg, dort wohnt Gott, dorthin kommt der Messias. Dort kommt das himmlische Jerusalem auf die Erde. Die Welt drückt sich über diesen Teil Israels in verhüllter Weise aus. In aller Heimlichkeit versucht sie, das Land loszuwerden. Wir sollten dies als Christen niemals vergessen. (Übersetzung: Heinz Volkert)

der Baum des Lebens stehen. Dort werden auch Ströme lebendigen Wassers hervorquellen. Hier war der erste und der zweite Adam. In Psalm 133, 3b heißt es dazu: „Dort verheißt der HERR den Segen und Leben bis in Ewigkeit.“ Doch nur ganz logisch, dass man hier als Gläubiger, als Gotteskind einfach heimkommt.

Jüdische Feste Kislew/Tewet/Schewat 5770 Dezember 2010/Januar 2011

Chanukka

Tempelweih- und Lichterfest, 1. Makkabäer 4, 59; 2. Makkabäer 10, 5–8, 25. Kislew bis 2. Tewet (2.–9. Dezember 2010)

Biblische Stätten im „Westjordanland“

Wie umstritten aber ist dieses Haus Gottes. Es steht auf den Titelseiten der Zeitungen, wo es „besetztes Gebiet“ genannt wird. Auch in christlichen Zeitungen! Die dort wohnenden Juden nennt man „Siedler“, als ob sie dort nichts zu

Tu Be‘Schewat

Neujahrsfest der Obstbäume, 15. Schewat (20. Januar 2011)

Aktuelle Gebetsanliegen für Israel Dezember 2010 – Januar 2011 / Kislew – Tewet – Schewat 5771 Dank

In diesen Zeiten wachsender Feindschaft der Völker gegen Israel, gegen Gottes Pläne mit und durch Sein Volk, können wir Dank sagen für Gottes Souveränität, Autorität, Gnade und Treue zu Israel und zu Seinem Wort. Psalm 2, 1 + 6 + 10–12: „Was toben die Heiden und sinnen Eitles die Völkerschaften?... Habe doch ich meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion… So seid nun verständig, ihr Könige und lasst euch warnen, ihr Richter auf Erden! Dienet dem HERRN mit Furcht und küsst Seine Füße mit Zittern, dass Er nicht zürne und ihr umkommt auf dem Wege; denn Sein Zorn wird bald entbrennen. Wohl allen, die auf ihn trauen!“

Gebet für die Sicherheit Israels

Iran, das biblische Persien, verfolgt weiter seinen Weg zur Herstellung von Atombomben, die sie als erstes gegen Israel einsetzen wollen – und die Welt führt weiter Gespräche. Wie lange noch? Lasst uns Gott Sein Wort in glaubendem Gebet und Flehen vorhalten, über das Er wacht, um es auszuführen und dadurch Seinen Namen zu verherrlichen. Lasst uns dafür beten, dass Gott eingreift und Israel, Sein auserwähltes Volk, aus dieser Bedrohung durch einen nuklearen Iran rettet. „Lasst die Priester, des HERRN Diener, weinen zwischen Vorhalle und Altar und sagen: HERR, schone dein Volk und lass dein Erbteil nicht zu Schanden werden, dass Heiden über sie

spotten! Warum willst du unter den Völkern sagen lassen: Wo ist nun ihr Gott?“ (Joel 2, 17) Mögen auch von der deutschen Regierung klarere Signale zur Unterstützung Israels kommen. Mögen unsere viel beschworenen „besonderen“ Beziehungen zu Israel in dieser Situation positiv zum Tragen kommen!

Gebet für die Menschen in Israel

„Und ihr werdet mich suchen und mich finden, wenn ihr mit ganzem Herzen nach mir sucht.“ (Jeremia 29, 13) Lasst uns dafür beten, dass sich in unserer aktuellen Zeit der Bedrängnis und erneuter Vernichtungsdrohungen viele Juden sowie Nichtjuden in Israel und im Nahen Osten zum Gott Israels wenden, ihren Erretter erkennen und im Gebet vor Ihn kommen. Psalm 20, 8: „Jene verlassen sich auf Wagen und diese auf Rosse; wir aber denken an den Namen des HERRN, unseres Gottes.“

Gebet für die kritische Wassersituation in Israel

Nach sechs regenarmen Wintern in Folge und angesichts des weiterhin zu warmen Wetters in Israel sowie der Waldbrand-Katastrophe auf dem Karmel-Gebirge bei Haifa muss die Situation als schwere Krise bezeichnet werden. Gott fordert auf, zur Zeit des Regens (wenn es eigentlich regnen sollte) um Regen zu bitten. Leitende Rabbiner in Israel haben zu verstärktem

Gebet um Regen aufgerufen und auch besondere Gebetstage dafür angesetzt. Sie haben auch auf den Zusammenhang zwischen Sünde, notwendiger Buße und Gottes gnädigem Regen hingewiesen. Lasst uns an die Seite Israels treten und zu Gott rufen, dass Er sich über Sein Volk erbarmt und ihnen geistlichen und physischen Regen schenkt. „Du gabst, Gott, einen gnädigen Regen, und dein Erbe, das dürre war, erquicktest du ...“ (Psalm 68, 10)

Gebet für uns als Beter

Wie wir z. B. an Ester, an Moses und an Daniel sehen, sind Zeiten großer Krisen Zeiten der Fürbitter. Lasst uns Gott neu bitten, dass Er Seinen Geist des Gebets und des Flehens über uns ausgießt, dass Beter sich nicht von den dramatischen Entwicklungen abschrecken lassen, sondern weiter ausdauernd und mit wachsendem Verständnis beten lernen. Hesekiel 22, 30: „Und ich suchte unter ihnen einen Mann, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten könnte für das Land, damit ich es nicht zugrunde richte; aber ich fand keinen.“ Lasst uns dafür beten, dass wir als Gemeinde Jesu in Deutschland immer stärker ergreifen, wie wir ein Segen für Israel und damit für Gottes Pläne mit Israel und auch mit Deutschland werden können. „Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!“ (1. Mose 12, 3)

Dorothea Heuhsen


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Dezember 2010/Januar 2011

„Die Klagemauer ist die wichtigste Kulturerbe-Stätte des jüdischen Volkes“ Israel und USA weisen palästinensischen Anspruch auf die Westmauer scharf zurück Nachdem die israelische Regierung am 21. November 2010 einen Plan zur Sanierung der Jerusalemer Westmauer (Foto) und deren Umgebung beschlossen hatte, wurde das Vorhaben von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) kritisiert und die Mauer zu „muslimischem Besitz“ erklärt. Israel und Alten aus Israel und der ganzen wies diese Behauptung als Welt ist“, kommentierte der Premier den Plan. Nach dem israelischen „Hetze“ zurück.

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as Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu teilte mit, dass das Vorhaben die direkte Fortsetzung eines 2004 beschlossenen Fünfjahresplanes sei. Die damaligen Investitionen hätten zu einem enormen Anstieg der Besucherzahlen an der Westmauer von zwei Millionen auf acht Millionen Menschen im Jahr 2009 geführt. „Die Klagemauer ist die wichtigste Kulturerbe-Stätte des jüdischen Volkes. Wir sind dazu verpflichtet, sie zu entwickeln und zu erhalten, damit sie weiter im Fokus der Besucher bleibt und weiterhin eine Quelle der Inspiration für Millionen von Besuchern, Touristen, Jungen

Plan soll der Zugang zu den archäologischen Stätten rund um die Westmauer erhalten und verbessert werden. So müssten auch die Zugänge für behinderte Menschen erweitert werden. Nach Aussage des israelischen Regierungssprechers Mark Regev werde durch die Umsetzung des Planes der „Status quo“ in der Stadt nicht verändert. Regev betonte, dass von dem Vorhaben keine für Juden und Muslime heiligen Stätten betroffen seien. Die PA übte dennoch Kritik an dem Plan. „Alle israelischen Aktivitäten im besetzten Teil Jerusalems sind illegal“, sagte Ghassan Chatib, ein Sprecher der Behörde. Das Vor-

haben gefährde den Friedensprozess, da dieser ein Ende „der Besatzung Ostjerusalems erfordert“. Zudem behauptete das Informationsministerium der PA in einer Studie, dass die Westmauer keine religiöse Bedeutung für die Juden habe und muslimisches Eigentum sei.

„Jüdische Verbindung zu Jerusalem“

Regierungssprecher Regev wies die Studie als „Hetze“ zurück. Sie leugne die historische Verbindung des Judentums zu Jerusalem. „Die jüdische Verbindung zur Klagemauer zu leugnen heißt, die Realität zu leugnen. Wenn sie die jüdische Verbindung zur Klagemauer leugnen, leugnen sie die jüdische Verbindung zu Jerusalem und dem Land Israel selbst“, sagte Regev und forderte die Palästinenserführung im „Westjordanland“ dazu auf, sich von dem Dokument zu distanzieren. Auch die US-Regierung hat die Äußerungen der PA zur Klagemauer scharf kritisiert. Die Behauptungen seien „sachlich falsch, unsensibel und höchst provokativ“, hieß es aus dem US-Außenministerium am 30. November. (Redaktion/Israelnetz)

Waldbrand-Katastrophe auf dem Karmel fordert 42 Menschenleben Der katastrophale Waldbrand auf dem Karmel-Gebirge bei Haifa vom 2. bis 5. Dezember 2010 hat 42 Menschenleben gefordert und eine gigantische Spur der Verwüstung hinterlassen.

Israels Premier Netanjahu wiederholte in der Kabinettssitzung der israelischen Regierung am 5. Dezember 2010 seinen Dank an die Staats- und Regierungschefs derjenigen Staaten, die Israel geholfen haben. In der Sitzung wurden zahlreiche Maßnahmen zum

Kurzberichte Friedensverhandlungen wieder unterbrochen Die im September 2010 wieder aufgenommenen direkten Friedensverhandlungen zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) sind nach nur zwei Wochen unterbrochen worden. Grund dafür ist die Forderung der PA nach einer Verlängerung des Baustopps in jüdischen Orten im „Westjordanland“, nachdem israelische Bautätigkeiten dort zehn Monate lang bis zum 27. September 2010 geruht hatten. Mitte November 2010 hat Israels Premierminister Netanjahu mit USAußenministerin Hillary Clinton einen Plan über die Aufnahme eines weiteren Baustopps für die Dauer von 90 Tagen erarbeitet, um die PA zur Fortführung der Friedensgespräche zu bewegen. Im Gegenzug dafür wurden Israel von den USA militärische Hilfe und langfristige Sicherheitsgarantien versprochen. Laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ wollten sich israelische und US-amerikanische Regierungsvertreter treffen, um über den Plan zu beraten. (Israelnetz/Redaktion)

Aufrüstung in Nahost geht weiter Der bisherige Leiter des israelischen Militärgeheimdienstes (AMAN), Generalmajor Amos Yadlin (Foto), hat am 2. November 2010, kurz vor seinem Ruhestand, seine letzte Einschätzung zur Sicherheitslage im Nahen Osten vor dem Außen- und Sicherheitspolitischen Ausschuss der Knesset vorgetragen. „Die ruhige Sicherheitslage der jüngsten Zeit ist beispiellos, aber man sollte sich von ihr nicht täuschen lassen; die Aufrüstungsprozesse in der Region gehen weiter, und wir werden es in der nächsten Kampfrunde mit mehreren Fronten zu tun haben. Die Konfrontation wird schwerer sein, mit mehr Opfern“, so Yadlin. Der Generalmajor sprach auch über das iranische Atomprogramm: „Es ist nur eine Frage der Zeit und des kontinuierlichen Betriebs der Zentrifugen, bis sie (die Iraner) einen Anreicherungsgrad von 90 % erreichen und das Material militärisch nutzen können.“

Am 10. November 2010 hat Amos Yadlin als Dank für seinen Dienst ein Geschenk von der israelischen Luftwaffe erhalten. Er war insgesamt 40 Jahre bei den israelischen Verteidigungskräften. Neuer Leiter des israelischen Militärgeheimdienstes ist Brigadegeneral Aviv Kochavi. Foto: ISRANET

Immer wieder Raketen auf Israel

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ufgrund der Dürreperiode in den Wochen zuvor und des Seewinds vom Mittelmeer breitete sich das Feuer in rasendem Tempo aus und bedrohte weite Teile des Großraums Haifa. Es war der größte Waldbrand in der Geschichte Israels. Durch die Feuerkatastrophe kamen 42 Menschen ums Leben. Bei dem Großteil der Todesopfer handelt es sich um Gefängniswärter, die auf dem Weg zur Evakuierung einer Haftanstalt waren, als ihr Bus von einem herabfallenden Baum gestoppt und von den Flammen erfasst wurde. Der Rote Davidstern (Magen David Adom) berichtete von 33 Verletzten, von denen sich drei in Lebensgefahr befanden. Mehr als 17  000 Menschen mussten aus ihren Häusern und Einrichtungen wie Gefängnissen und Krankenhäusern evakuiert werden. Der Gesamtschaden wurde auf 270 Millionen Schekel (55 Millionen Euro) geschätzt. Die Brandursache stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

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Bei der Feuerkatastrophe auf dem Karmel-Gebirge verbrannten mehr als 5 Millionen Bäume sowie 74 Gebäude im Kibbutz Beit Oren, in Ein Hod und in Yemin Orde; 173 Gebäude brannten teilweise aus. Bei der Brandbekämpfung wurde Israel von zahlreichen Staaten unterstützt: Ägypten, Aserbaidschan, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Jordanien, Kroatien, Niederlande, Russland, Schweiz, Spanien, Türkei, USA. Hilfe kam auch von der Palästinensischen Autonomiebehörde. Fotos: ISRANET

Wiederaufbau der vom Feuer zerstörten Region beschlossen. Zudem kündigte der Premier an, dass Israel eine Flotte von Löschflugzeugen erwerben werde. Israel ist das einzige Land auf der Erde, in dem heute mehr Bäume ste-

hen als vor 100 Jahren. Weltweit gilt Israel als Pionier der Aufforstung und als Vorbild in der nachhaltigen Forstwirtschaft. Es wird Jahrzehnte dauern, bis der Karmel-Nationalpark sich von den Brandschäden erholen wird. – Joachim Kudlek

Die relative Ruhe an der israelischen Grenze zum Gazastreifen wird immer wieder durch Raketenangriffe unterbrochen. Seit Anfang des Jahres 2010 sind etwa 180 Grad- und Kassam-Raketen sowie Mörsergranaten aus Gaza auf israelischem Hoheitsgebiet gelandet. Die israelische Luftwaffe flog als Reaktion zahlreiche Angriffe auf Terrorbasen im Gazastreifen. Die israelische Armee teilte dazu mit, dass sie keinen Versuch tolerieren werde, „israelischen Bürgern und Soldaten Schaden zuzufügen“. Für die Situation in Gaza und die Aufrechterhaltung des Friedens dort sei allein die Hamas verantwortlich. –

Israels neuer UN-Botschafter: Frieden nur durch Kompromisse Israels neuer Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York, Meron Reuben, hat am 18. Oktober 2010 vor dem UN-Sicherheitsrat seine erste Rede im neuen Amt gehalten. „In meiner ersten Rede als Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen stehe ich heute vor Ihnen und betone den tiefen und anhaltenden Wunsch meines Landes, Frieden mit den Palästinensern zu schließen. Einen Frieden, der auf Sicherheit und gegenseitiger Anerkennung basiert“ und „unseren beiden Völkern Wohlstand garantieren wird“. Frieden könne aber nur durch direkte Verhandlungen und Kompromisse auf beiden Seiten erreicht werden. Israel habe „kontinuierlich gezeigt, dass es willens ist, für den Frieden beherzte Maßnahmen zu ergreifen und schwere Entscheidungen zu treffen“. Zum Beispiel seien alle israelischen Siedlungen im Gazastreifen geräumt worden – Israel bekam aber „als Gegenleistung Terrorismus und Raketenfeuer auf seine Städte und Gemeinden“. –

Tamir Pardo zum neuen MossadChef ernannt Israels Premierminister Netanjahu hat den langgedienten MossadMitarbeiter Tamir Pardo zum neuen Leiter des israelischen Auslandsgeheimdienstes ernannt. Pardo wird Meir Dagan ablösen, dessen Amtszeit ausgelaufen ist. Der 57-jährige Pardo war nach vielfältigen Tätigkeiten zuletzt stellvertretender Leiter des Mossad. –


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Kurzberichte Hohe Lebenserwartung in Israel Israelis haben eine höhere Lebenserwartung als Amerikaner und die Bewohner anderer OECD-Staaten. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, die ein Forscher der Ben Gurion-Universität in Be‘er Sheva erarbeitet hat. Demnach werden Amerikaner durchschnittlich 78 Jahre alt, israelische Araber hingegen 79 Jahre und israelische Juden sogar 81 Jahre. Die höchste Lebenserwartung aller OECD-Mitgliedsstaaten gibt es in Japan (82 Jahre). Professor Dov Chernichovsky, Dozent an der Ben Gurion-Universität und Gesundheitsökonom für das Jerusalemer Taub Center, weist darauf hin, dass die Lebenserwartung in Israel und den USA 1980 noch gleich hoch war. Seitdem habe Israel sich massiv gesteigert. –

Hohe Lebensqualität in Israel Israel erscheint im diesjährigen „Bericht über die menschliche Entwicklung“ des UN-Entwicklungsprogrammes (UNDP) auf Rang 15. Beurteilt wurde die Lebensqualität in 169 Staaten. Die ersten fünf Plätze belegen Norwegen, Australien, Neuseeland, die USA und Irland. Deutschland landete auf Rang zehn. Schlusslicht war Simbabwe. Für die Studie wurden unter anderem die Faktoren Gesundheit, Erziehung, individuelles Einkommen und Lebenserwartung bewertet. Der vollständige Bericht ist in deutscher Sprache im Internet abrufbar unter http://hdr.undp.org. (Israelnetz)

Israeli als Vizepräsident des Mittelmeerparlaments Die Parlamentarische Versammlung der Mittelmeerstaaten hat am 28. Oktober 2010 in Marokko einen israelischen Abgeordneten zu ihrem stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Der Kadima-Vertreter Madschallie Whabee teilt sich den Posten mit einem Franzosen. Ein Mitglied der israelischen Delegation bezeichnete das Abstimmungsergebnis als „historischen Sieg für Israel in einem Forum aus arabischen und europäischen Staaten, die traditionell Israel nicht unterstützen“. Es sei das erste Mal, dass ein israelischer Kandidat in eine solche Position berufen worden sei. (Israelnetz)

Lebensmittelmesse in Paris: Prämien für israelische Aussteller Fünf israelische Firmen haben Preise bei der Internationalen Messe für Nahrungsmittel (SIAL) in Paris gewonnen. Dort präsentierten vom 17. bis 21. Oktober 2010 rund 5700 Aussteller aus aller Welt ihre Produkte und Innovationen. Einem Bericht der Tageszeitung „Ha‘aretz“ zufolge wurde das Unternehmen „Tempo“ für sein aromatisiertes Bier ausgezeichnet. Die Firma „Sugat“ erhielt einen Preis für ihr natriumarmes Salz. „Olia“ überzeugte die Juroren sowohl durch die Feigenproduktreihe als auch durch eine Mischung aus Knoblauch und Kumquatfrüchten. Der Schokoladenhersteller „Roy“ wurde für Liköre in drei Geschmacksrichtungen und eine originelle Pralinenschachtel gewürdigt. Zudem erhielt das Unternehmen „Sanlakol“ eine Prämie für individuell abgepackte Tomatensoßen. (Israelnetz)

Erweiterte Entsalzungsanlage eingeweiht – Wieder Regenmangel Das Konsortium Via Maris hat am 16. November 2010 die Erweiterung der Entsalzungsanlage Palmachim südlich von Rishon Lezion eingeweiht. Durch den Ausbau kann die Anlage jetzt 50 % mehr Salzwasser in Trinkwasser umwandeln, also insgesamt 45 Millionen Kubikmeter produzieren. Israels Infrastrukturminister Uzi Landau sagte bei der Einweihungszeremonie: „Der kommende Winter wird trocken werden, und das wird dann das siebte Dürrejahr in Folge sein. Wir verlassen uns auf unseren Gott im Himmel, aber wir können uns nicht nur auf den Himmel verlassen. Gott hilft denen, die sich selbst helfen.“ In den vergangenen Wochen haben die israelischen Oberrabbiner wiederholt zum Gebet für Regen aufgerufen. –

Israelische Cholera-Klinik in Haiti Die UNO hat die von der israelischen Hilfsorganisation IsraAID betriebene Klinik im haitianischen Leoganne offiziell zu einer Einrichtung für Cholera-Behandlungen erklärt. Von der Epidemie erfasste Patienten können sich nun dort kurieren lassen. Infolgedessen hat das aus Israelis, Kanadiern und haitianischen Ortskräften bestehende Team der Klinik nun mit der räumlichen und technischen Erweiterung begonnen. Seit Ende September hat das Familienkrankenhaus Hunderte von Einwohnern des Ortes behandelt, die von dem verheerenden Erdbeben im Januar 2010 in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Das Team steht in ständigem Kontakt mit den lokalen Behörden und den UN-Einrichtungen. Die sich verschlimmernde CholeraEpidemie in Haiti hat bereits mehr als 1200 Todesopfer gefordert; 20 000 Menschen mussten sich in Krankenhäusern behandeln lassen. –

Dezember 2010/Januar 2011

Israelische Regierung würdigt Kibbutz-Bewegung Anlässlich des 100. Jubiläums der Kibbutz-Bewegung hat die israelische Regierung am 17. Oktober 2010 ihre wöchentliche Kabinettssitzung im Kibbutz Degania abgehalten. Premierminister Netanjahu würdigte die historische Rolle, die die Kibbutzim bei der Entwicklung des Staates Israel gespielt haben. „Die Geschichte der Kibbutzim ist ein glorreiches Kapitel in den Annalen des Staates: ländliche Ansiedlung, Sicherheit und sowohl kreative als auch praktische Bemühungen“, sagte der Regierungschef und meinte, die Menschen der Kibbutzim „machten in der Morgendämmerung das Land urbar und standen nach der Abenddämmerung zu seiner Verteidigung bereit. Wir stehen daher dieser Einrichtung gegenüber in großer Schuld.“ Das Kabinett traf bei der Sitzung

Die israelische Regierung traf sich erstmals im Kibbutz Degania am Südufer des Sees Genezareth zu einer Kabinettssitzung. Foto: ISRANET

eine Reihe von Beschlüssen, um die Kibbutzim zu kräftigen, landwirtschaftliche Siedlungen zu fördern, die Infrastruktur zu stärken und den Tourismus zu beleben.

Kibbutz-Bewegung wächst

Bereits am 4. Oktober 2010 hatten sich Tausende von Menschen in den Kibbutzim Degania und

Kinneret zum 100. Geburtstag der Kibbutz-Bewegung versammelt. „Die Leute waren schnell dabei, dem Kibbutz Nachrufe zu widmen“, sagt Ze’ev Shor, der Generalsekretär der Kibbutz-Bewegung. „Aber 3 000 neue Mitglieder sind der Beweis dafür, dass der Kibbutz wieder im Kommen und sogar im Wachsen begriffen ist.“ –

Erstmals OECD-Tourismuskonferenz in Jerusalem Erstmals hat in Israel eine Veranstaltung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stattgefunden: Vom 21. bis 23. Oktober 2010 wurde in Jerusalem die 86. Sitzung des Tourismus-Komitees der OECD durchgeführt. Es war erst das zweite Mal, dass das Komitee außerhalb von Paris zusammentrat.

D

er Gastgeber der Konferenz, Israels Tourismusminister Stas Misezhnikov, sagte in seiner Eröffnungsrede: „Dies ist ein außergewöhnlicher Anlass für den Staat Israel, da wir heute die erste historische OECD-Veranstaltung in Israel eröffnen.“ Zudem sprach er von einem „wichtigen Vertrauensvotum für Israels Position als ein wirtschaftlicher Führer“. An der Konferenz nahmen Delegationen aus 28 der 33 OECDMitgliedsstaaten teil. Zwei Schwerpunkte waren die Förderung von umweltfreundlichem Tourismus und die Problematik des Toten Meeres, dessen Wasserstand jährlich sinkt.

Bei der Eröffnung der OECD-Tourismuskonferenz in Jerusalem mit Israels Tourismusminister Stas Misezhnikov (2. v. links auf dem Podium) und dem stellvertretenden OECD-Sekretär Aart des Geus (3. v. links auf dem Podium). Foto: ISRANET

Israel ist erst im September 2010 mit voller Mitgliedschaft in die OECD aufgenommen worden

– trotz des Widerstandes der Palästinenser, der Arabischen Liga und deren Unterstützer. –

OECD lobt israelische Landwirtschaft Ein neuer Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) lobt die Landwirte in Israel dafür, wie sie gelernt haben, mit verknappten Wasserquoten und Preisanstiegen umzugehen. Trotz dieser widrigen Trends sei es der israelischen Landwirtschaft geglückt, leistungsfähig zu bleiben und die Produktion zu steigern, u. a. durch die verstärkte Verwendung von geklärten Abwässern sowie die Tröpfchenbewässerung. –

OECD-Generalsekretär Angel Gurria in Israel Der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Angel Gurria (auf dem Foto links), hielt sich vom 20. bis 22. Oktober 2010 zu einem Besuch in Israel auf. Auf dem Programm standen Treffen mit Staatspräsident Shimon Peres (auf dem Foto rechts), Premierminister Netanjahu und anderen Vertretern von Regierung und Wirtschaft sowie die Entgegennahme der Ehrendoktorwürde der Universität Haifa. Am 21. Oktober 2010 nahm Gurria an der wöchentlichen Kabinettssitzung teil, wo er von Premier Netanjahu als Freund begrüßt wurde, der viel für die OECD-Mitgliedschaft Israels geleistet habe. Foto: ISRANET


Israel aktuell

lsraelaktuell

Dezember 2010/Januar 2011

Premier Netanjahu beim Besuch von Bundespräsident Wulff in Israel:

„Deutschland wird felsenfest an unserer Seite stehen“ Von Joachim Kudlek Beim Besuch von Bundespräsident Christian Wulff in Israel vom 27. bis 30. November 2010 wurde deutlich, wie wichtig für den jüdischen Staat die Beziehung zu Deutschland ist. Der israelische Premier Netanjahu zeigte sich zuversichtlich, dass die Bundesrepublik weiterhin „felsenfest“ an der Seite Israels stehen werde. „Ich denke, Deutschland kann heute eine Schlüsselrolle dabei spielen, Israel zu helfen, den enormen Herausforderungen zu begegnen, denen wir gegenüberstehen“, sagte Netanjahu bei der Begrüßung von Bundespräsident Christian Wulff am 28. November. Deutschland könne das Streben nach einem Frieden zwischen Israel und den Palästinensern unterstützen, meinte der Premier weiter und betonte: „Während wir, Herr Präsident, auf diesen historischen Frieden hinarbeiten, wissen wir, dass Deutschland felsenfest an unserer Seite stehen wird.“ Am selben Tag wurde Wulff in Je-

rusalem von Israels Staatspräsident Shimon Peres in seiner Residenz empfangen und später von ihm zu einem Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem begleitet.

Bundespräsident Wulff bei Israels Staatspräsident Shimon Peres. Wulff besuchte auch das Grab von Theodor Herzl, hielt aber im Gegensatz zu seinen Vorgängern Johannes Rau und Horst Köhler keine Rede in der Knesset. Dennoch entstand durch seinen Besuch der Eindruck, dass die deutsche Nachkriegs-Generation die besonderen Beziehungen fortführen möchte, die zwischen Deutschland und Israel gewachsen sind. Wulff ist der erste deutsche Bundespräsident, der nach Ende des Zweiten Weltkriegs geboren wurde. Foto: ISRANET

Bundespräsident Wulff beim Niederlegen eines Gedenkkranzes in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. In das Besucherbuch der Gedenkstätte schrieb der Bundespräsident: „Die unfassbaren Verbrechen der Schoah sind Deutschland und den Deutschen eine dauernde Verpflichtung, für das Existenzrecht Israels einzutreten.“ Foto: ISRANET

und gleichzeitig zu härteren Sanktionen gegen den Iran aufrief. Auf seiner Reise wurde der deutsche Bundespräsident von einer großen Delegation begleitet, unter ihnen Bundestagsabgeordnete, Vorstände der jüdischen Gemeinde, vier Preisträger des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten, vier in Freiwilligendiensten und Ehrenämtern engagierte Jugendliche sowie seine 17-jährige Tochter Annalena. Bundespräsident Wulff: „Ich bin fest davon überzeugt, dass die intensive Pflege unserer gemeinsamen Beziehungen Aufgabe aller Generationen ist. Deshalb begleiten mich auch meine Tochter und junge Menschen aus Deutschland nach Israel." Am letzten Tag seiner NahostReise traf sich Wulff in Bethlehem mit dem Palästinenser-Vorsitzenden Abbas. Der Bundespräsident rief Israel und die Palästinenser zu mehr Kompromissbereitschaft im NahostKonflikt auf. Auch besuchte er die Geburtskirche und zeigte sich besorgt über die steigende Zahl von Christen, die die Stadt verlassen.  –

UNESCO hat Rahel-Grab zur Moschee erklärt – Netanjahu fordert Änderung der Entscheidung Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon am 8. November 2010 in New York aufgefordert, die Entscheidung der UNESCO ändern zu lassen, mit der das Rahel-Grab im „Westjordanland“ als Moschee klassifiziert wurde. Netanjahu warnte davor, historische Fakten zugunsten der Politik zu verdrehen. Die Verbindung zwischen dem jüdischen Volk und dem Rahel-Grab bestehe seit nahezu 4 000 Jahren. „Mehr als eine Milliarde Menschen erkennen diese Verbindung an, die in der Bibel dokumentiert ist“, sagte der Premier laut

der Tageszeitung „Jerusalem Post“. Das Rahel-Grab befindet sich zwischen Jerusalem und Bethlehem im „Westjordanland“. Es ist Juden, Christen und Muslimen heilig. Anfang des Jahres hatte Israel das Grab gemeinsam mit dem Patriarchengrab in Hebron in seine Liste der „nationalen Erbestätten“ aufgenommen. Die UNESCO kritisierte dieses Vorgehen und wählte vor Kurzem die Bezeichnung „Bilal Bin RabahMoschee / Rahel-Grab“. Dies solle bestätigen, dass die Stätte „ein wesentlicher Bestandteil der besetzten palästinensischen Gebiete ist und dass jegliche einseitige Aktion durch die israelischen Behörden als Verstoß gegen internationales Recht

Kurzberichte Netanjahu nach Wikileaks-Veröffentlichungen:

„Erstmals gibt es Einigkeit, dass der Iran eine Bedrohung ist“ Israel hat durch die Veröffentlichung bei Wikileaks keinerlei Schaden erlitten. Diese Ansicht äußerte Premierminister Benjamin Netanjahu am 29. November 2010 vor Journalisten in Tel Aviv. Am Tag zuvor hatte die Webseite hunderttausende Berichte des US-Außenministeriums veröffentlicht, die wenig schmeichelhafte Urteile der Amerikaner über Politiker in aller Welt enthalten. Die veröffentlichten Dokumente veranschaulichten, dass nicht nur Israel, sondern auch Staaten und Führer in aller Welt und im Nahen Osten den Iran als die größte Gefahr für die Region ansähen. Infolge der Propaganda aus 60 Jahren werde diese Rolle hingegen meist Israel zugeschoben. „Erstmals in der Geschichte gibt es eine Einigkeit darüber, dass der Iran eine Bedrohung ist“, so Netanjahu. (Israelnetz)

„Ein außergewöhnlicher Besuch“

Bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz betonte Peres: „Dies ist ein außergewöhnlicher Besuch. Wir sind dankbar, dass Sie Israel ausgewählt haben, das erste Land zu sein, das Sie außerhalb Europas besuchen. Es zeigt, wo ihr Herz schlägt.“ Die Beziehungen mit Deutschland seien „so wichtig wie Beziehungen überhaupt sein können“, sagte Peres und ergänzte: „Die deutsche Führung und der Großteil des deutschen Volkes erinnern sich an die Vergangenheit und fühlen, dass zwischen Deutschland und Israel besondere Beziehungen bestehen müssen. Wir fühlen auch, dass es um unsere Beziehungen in allen Bereichen, einschließlich von Wissenschaft, Kunst, Politik und Finanzwirtschaft, zum Besten bestellt ist.“ Ebenfalls am 28. November traf sich Wulff mit Israels Außenminister Avigdor Lieberman, der ebenso wie Peres die exzellenten Beziehungen zwischen beiden Ländern hervorhob

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betrachtet werden muss“, hieß es. Zuvor hatte Israel angekündigt, wegen dieser Entscheidung seine Zusammenarbeit mit der UNESCO zu reduzieren. Israels stellvertretender Außenminister Danny Ajalon warf den Palästinensern am 3. November 2010 vor, die Vereinten Nationen gegen Israel zu beeinflussen. „Dies ist ein weiterer Versuch der Delegitimierung durch die Palästinensische Autonomiebehörde“, sagte er vor Journalisten. Die UNESCO sei zu einem Werkzeug für die Regierung des Palästinenser-Vorsitzenden Mahmud Abbas geworden. „Solche Entscheidungen entfernen uns weiter von Frieden und Verständnis zwischen unseren Nationen.“ (Israelnetz/Redaktion)

Netanjahu „größtes Hindernis für das iranische Atomprogramm“ In der neuen „Forbes“-Liste über die mächtigsten Personen der Welt belegt der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu den 24. Platz. Zur Begründung der Platzierung des israelischen Regierungschefs schreibt das US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“: „Als Führer einer nichterklärten Nuklearmacht bleibt Netanjahu das größte Hindernis für das iranische Atomprogramm.“ Mit dem 24. Platz liegt der Premier in der oberen Hälfte der insgesamt 68 mächtigsten Personen. Unmittelbar vor ihm stehen auf der Liste zwei jüdische Amerikaner: der Google-Mitgründer Sergey Brin sowie der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg. In früheren Jahren hatte der jeweilige US-Präsident in der Liste stets den 1. Platz eingenommen. Doch nun liegt Barack Obama hinter dem chinesischen Präsidenten Hu Jintao auf Rang 2. Laut „Forbes“ besitze der chinesische Präsident mit seiner „fast diktatorischen Kontrolle über 1,3 Milliarden Menschen“ mehr Machtfülle als westliche Regierungschefs. Aus Deutschland kommen gleich zwei Personen unter die Top 10 des Rankings: Papst Benedikt XVI. und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie belegen die Plätze 5 und 6. Merkel gilt bei „Forbes“ zugleich als mächtigste Frau des Planeten. (Israelnetz)

Israel kritisiert katholische Nahost-Synode Israels stellvertretender Außenminister Danny Ajalon hat der katholischen Nahost-Synode, die im Oktober 2010 in Rom tagte, Einseitigkeit vorgeworfen. Zum Abschluss der Synode am 23. Oktober 2010 hatten die Teilnehmer Israel im Hinblick auf die Palästinenser kritisiert. „Wir äußern unsere Enttäuschung darüber, dass diese wichtige Synode zu einem Forum für politische Angriffe auf Israel in der besten Manier der arabischen Propaganda geworden ist“, sagte Ajalon am 24. Oktober 2010 laut einem Bericht der Zeitung „Ha‘aretz“. „Die Synode wurde von einer anti-israelischen Mehrheit entführt.“ Zwar hätten die Bischöfe Terror und Antisemitismus angeprangert. Doch die Hauptschuld für den NahostKonflikt hätten sie bei Israel gesucht. Der Sprecher des Außenministeriums, Jigal Palmor, bezeichnete die Verurteilung des jüdischen Staates als absurd. Schließlich sei Israel das einzige Land in der Region, in dem Christen gut und erfolgreich lebten. Als Beleg führte er eine Statistik an, derzufolge im vergangenen Jahr rund 151 700 Christen im Land lebten. 1999 waren es noch 132 000 und vor 20 Jahren 107 000 Christen. Er rief die Christen auf, die Region nicht zu verlassen: „Israel sieht in ihrer Anwesenheit im Nahen Osten einen Segen und bedauert ihren Rückgang in arabischen Ländern.“ Ferner kritisierte Palmor die Aussage der Bischöfe, Israel solle nicht die Bibel verwenden, um Ungerechtigkeit gegen die Palästinenser zu rechtfertigen. „Dies war nie die Politik einer Regierung in Israel, also klingt dieser Standpunkt besonders hohl.“ (Israelnetz)

Israel weist Schuld an Barschel-Tod zurück Israel hat Gerüchte zurückgewiesen, nach denen der Auslandsgeheimdienst Mossad für den Tod des deutschen CDU-Politikers Uwe Barschel verantwortlich sein soll. „Es gibt keine Basis, auf der Israel mit diesem Fall in Zusammenhang gebracht werden könnte“, teilte Jigal Palmor, der Sprecher des israelischen Außenministeriums, am 23. November 2010 gegenüber der Nachrichtenagentur dpa mit. Hinsichtlich einer möglichen Neuuntersuchung des Falles sagte Palmor: „Es ist nicht an uns, den deutschen Behörden zu sagen, was sie tun sollten und was nicht.“ Der ehemalige Ministerpräsident Schleswig-Holsteins war am 11. Oktober 1987 tot in einer Badewanne eines Genfer Luxushotels gefunden worden. Zahlreiche Experten gehen von Selbstmord aus, allerdings wurden die Todesumstände nie zweifelsfrei geklärt. (Israelnetz)


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lsraelaktuell Einwanderung nach Israel/Israel

aktuell

Dezember 2010/Januar 2011

Kurzberichte

Hilfe bei der Alijah ist weiterhin wichtig

Falaschmura sollen nach Israel gebracht werden

Von Koen Carlier

Die israelische Regierung hat am 14. November 2010 aus religiösen und humanitären Erwägungen heraus entschieden, die letzten Falaschmura (zwangschristianisierte Äthiopier ursprünglich jüdischen Glaubens) nach Israel zu holen, um die Einrichtung weiterer Flüchtlingslager in Äthiopien zu verhindern. Gegenwärtig warten noch 7 846 Falaschmura im Flüchtlingslager in Gonder auf ihre Ausreise nach Israel. Die Überführung der Verbliebenen soll innerhalb von vier Jahren erfolgen. Danach soll es keine organisierte Einwanderung aus Äthiopien nach Israel mehr geben. –

Neuer Rekord: 2010 mehr als 3 Millionen Touristen in Israel

Niemals zuvor kamen so viele Touristen nach Israel wie in diesem Jahr: Am 22. November 2010 wurde die 3-Millionen-Marke überschritten. Der 3 000 001. Besucher war der brasilianische Pastor Ribamar Araujo Ladislau, der eine Gruppe von rund 50 evangelikalen Touristen leitete. Bei der Empfangszeremonie am Ben Gurion-Flughafen in Tel Aviv erhielt der Pastor einen Chanukka-Leuchter sowie einen Gutschein für eine Reise nach Israel im kommenden Jahr. Das Tourismusministerium erwartet bis zum Jahresende 3,4 Millionen Besucher – das sind rund 700 000 mehr als 2009 und 400 000 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2008. Auf dem Foto Ladislau (mitte), neben ihm mit der roten Krawatte Israels Tourismusminister Stas Misezhnikov. Foto: ISRANET

Umfrage: Touristen in Israel zufrieden Touristen in Israel sind vor allem mit den archäologischen Stätten und den Reiseleitern zufrieden. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das israelische Meinungsforschungsinstitut „Geocartographic“ im Auftrag des Tourismusministeriums durchgeführt hat. Für die Umfrage wurden 25 500 Touristen befragt. Auf einer Skala von 1 bis 5 bewerteten sie die archäologischen Stätten mit 4,6 Punkten am besten. An zweiter Stelle rangieren die Reiseleiter mit 4,5 Punkten. Laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ konnten sich die Restaurants deutlich verbessern – sie steigerten sich von 3,7 auf 4,1 Punkte. Ebenso viele Punkte erreichte das Thema „persönliche Sicherheit“. (Israelnetz)

Chilenische Bergarbeiter nehmen Einladung nach Israel an Die aus einer Mine geretteten chilenischen Bergarbeiter wollen die Einladung des israelischen Tourismusministeriums zu einem mehrtägigen Weihnachtsurlaub im „Heiligen Land" annehmen. Bedingung hierfür sei, dass ihre Ehefrauen, bei Alleinstehenden die Mütter, und die Kinder mitkommen dürften. Israels Tourismusminister Stas Misezhnikov hatte Mitte Oktober die 33 Bergarbeiter und ihre Partnerinnen zu der Reise eingeladen. Die Kosten für Flüge, Hotel und Vollverpflegung für fünf bis sieben Tage sowie für Ausflugstouren und die Besichtigung heiliger Stätten wollen das Ministerium und Unternehmen aus der Tourismusbranche übernehmen. Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ meldete, haben sich die Minenarbeiter für die Einladung bedankt und wollen diese annehmen. Sie hätten dem israelischen Botschafter in Chile, David Dadon, eine Liste mit den Namen der Personen überreicht, die sie begleiten sollen. Darin sind allerdings nicht nur die Arbeiter und ihre Partnerinnen aufgeführt. Zwei alleinstehende Bergleute wollen ihre Mütter mitnehmen, zudem sollen die insgesamt 33 Kinder der Arbeiter, ein Enkelkind, ein Neffe und das Kind einer Partnerin mitkommen dürfen. Einer der Bergarbeiter forderte gar, dass neben seiner Frau auch seine Geliebte mit eingeladen werde. Die Liste wurde dem israelischen Tourismusministerium übergeben. Dieses muss entscheiden, ob es die Reisekosten für die ganze Gruppe übernimmt. Die Bergarbeiter waren am 5. August nach dem Einsturz der Mine San José unter Tage eingeschlossen worden. Bis zu ihrer Rettung mussten sie 69 Tage lang in etwa 700 Metern Tiefe ausharren. (Israelnetz)

Die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel (Alijah) verläuft nicht ohne praktische Hindernisse. Zum Beispiel weiß man nie genau, wann man wirklich abfahren kann, und die Ausreisenden werden mit erwarteten und unerwarteten Problemen konfrontiert.

S

o war es auch, als wir eine Familie aus einem Dorf an der moldawischen Grenze zur israelischen Botschaft nach Kiew brachten. Da die Familie nicht nachts fahren wollte, buchten wir eine Übernachtung in Kiew. Der Mann hatte Krebs, und vor zwei Jahren hatten sie ihr ganzes Hab und Gut verkauft, um die teure Operation hier bezahlen zu können. Eine Krankenversicherung gibt es zwar auf dem Papier, aber nicht in der Praxis: Bei einer Krankenhausaufnahme muss man alles selbst bezahlen, sogar Bettwäsche und Essen muss man selbst mitbringen. Jetzt, zwei Jahre nach der Operation, ist der Krebs erneut aufgetreten. Die Familie war ratlos. Wladimirs Schwester, die schon seit vielen Jahren in Israel lebt, hat versprochen, mit Arztbesuchen usw. zu helfen, wenn sie nach Israel eingewandert sind. Dann musste plötzlich alles sehr schnell gehen, und alle, die dieser Familie bei ihrer Alijah helfen wollten, setzten sich besonders ein.

Wladimir und seine Ehefrau Galina auf dem Weg zum Flughafen.

Als sie jedoch bei der israelischen Botschaft ankamen, funktionierte dort der Computer nicht, und so mussten am Abend alle wartenden Antragsteller die Botschaft ohne Visum verlassen. Ein paar Tage später waren wir wieder dort – jetzt war alles in Ordnung und Galina und Wladimir konnten abreisen. Unterwegs erzählten sie uns, dass es ohne unsere Hilfe sehr schwierig gewesen wäre, die Fahrten zu machen, da sie buchstäblich nichts mehr hatten. Dann konnten wir ihnen erzählen, dass der HERR uns vor vielen

Jahren gerufen hat, um diese Arbeit zu tun und zu helfen, Hindernisse aus dem Weg zu räumen, so dass das jüdische Volk heimkehren kann ins Verheißene Land. Sie dankten uns und verbeugten sich. Uns wurde wieder einmal bewusst, wie wichtig unsere Arbeit hier weiterhin ist. Helfen, um Hindernisse wegzuräumen und den Weg freizumachen für die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel (siehe Jesaja Kapitel 62, Vers 10). Zum Schluss beteten wir noch zusammen und verabschiedeten uns. –

Die Kosten, einer jüdischen Person aus der ehemaligen Sowjetunion die Einwanderung nach Israel zu ermöglichen, betragen 115 Euro (bis zur Fahrt zum jeweiligen Flughafen, von wo ab die Jewish Agency für die Einwanderer zuständig ist).

Lebensmittelpakete für arme jüdische Familien und Alleinstehende in der Ukraine

K

oen Carlier und einige Mitarbeiter aus den Niederlanden starteten in diesem Winter mit dem Verteilen von Lebensmittelpaketen im Oktober 2010 in der Synagoge in Berschad, einem ehemaligen „Stetl“ (jiddisches Wort für eine kleine Stadt mit jüdischer Bevölkerung) in der Ukraine. Die Situation in diesem GUS-Land hat sich verschärft, weil die Preise für Nahrungsmittel gestiegen, Löhne und Renten aber gleich geblieben sind. Die Mitglieder der örtlichen jüdische Gemeinde, unter ihnen zahlreiche arme Holocaust-Überlebende, kamen in die Synagoge und fanden es wunderbar, dass Koen und die niederländischen Gäste sie besuchten und ihnen die Lebensmittelpakete übergaben. Insgesamt sollen in diesem Winter 20 000 Lebensmittelpakete ausgeteilt werden. Ein Paket kostet 10 Euro. Wenn Sie diese Aktion unterstützen wollen, überweisen Sie uns bitte den Betrag für ein oder mehrere Pakete unter dem Spendenstichwort „Alijah“.

Foto oben: In der 220 Jahre alten Synagoge von Berschad nach dem Verteilen der Lebensmittelpakete. Foto unten: Außenansicht der Synagoge von Berschad. Kleines Foto: Einige der dort verteilten 40 Lebensmittelpakete.


Europa/ECI-Israel

Dezember 2010/Januar 2011

ECI-Jahreskonferenz in Brüssel:

„Jerusalem ist nicht eine Siedlung, sondern die Hauptstadt Israels“ Die Existenz Israels besteht nach internationalem Gesetz rechtmäßig auf der Grundlage geltender und historisch verankerter Rechte. Das ist das zentrale Ergebnis der Jahreskonferenz der Europäischen Koalition für Israel (ECI) im Gebäude des Europa-Parlaments am 17. November 2010.

R

onen Gil-Or, der stellvertretende Leiter der israelischen EU-Mission, fasste das Ergebnis der Konferenz treffend zusammen mit der Erklärung: „Jerusalem ist nicht eine Siedlung, sondern seit 3 000 Jahren die Hauptstadt Israels“ – im Gleichklang mit jüngsten Aussagen von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. Seine Worte fanden lebhafte Zustimmung bei den Teilnehmern der Konferenz, die aus Führungskräften der zivilen Öffentlichkeit und von Glaubensgemeinschaften aus ganz Europa bestand. Mit ihm stimmte auch der amerikanische Bestsellerautor Joel Rosenberg überein, der sich wunderte, warum die Welt sich über neue israelische Häuser für Familien mit Kindern aufrege, aber untätig bliebe, während der Iran sein nukleares Waffenlager aufrüste, um Israel von der Landkarte zu radieren. „Welche Bedrohung ist größer für den Weltfrieden – der Bau von Häusern für Familien oder der Bau von Atombomben?“, fragte Rosenberg. Dem stimmte der dänische EUAbgeordnete Morten Messerschmidt zu, der die EU der Doppelmoral bezichtigte: Auf der einen Seite fördere die EU die Freizügigkeit der Bürger, auf der anderen Seite wolle sie Israelis abhalten vom Häuserbau an Orten ihrer Wahl. Allerdings

Während der ECI-Jahreskonferenz „Das Existenzrecht Israels – von San Remo bis Brüssel“ am 17. November 2010 im Gebäude des Europa-Parlaments.

stimmten nicht alle Podiumsgäste damit überein. Der deutsche EU-Abgeordnete Michael Gahler von der Nahost-Arbeitsgruppe des Europa-Parlaments stellte den Siedlungsbau als eines der größten Hindernisse für den Frieden im Nahen Osten dar und äußerte offen Zweifel, ob die derzeitige israelische Regierung die richtige zur Verwirklichung des Friedens sei. Jedoch stand er uneingeschränkt zum Existenzrecht Israels, das niemals in Frage gestellt werden dürfe, und fügte hinzu, dass „jene Regierungen, welche die Rechtmäßigkeit der Existenz Israels anzweifeln, oft selbst unrechtmäßig sind“.

Israels Existenzrecht darf nicht bezweifelt werden

Der Europa-Abgeordnete Elmar Brok stimmte mit anderen Rednern überein, dass Israels Existenzrecht niemals in Zweifel gezogen werden dürfe, verlieh jedoch gleichzeitig der Sorge Ausdruck, dass Israel den Medienkrieg verliere. „Warum sind keine Fernsehkameras da, wenn Raketen auf die israelische Grenzstadt Sderot fallen?“, fragte er. Für den Konflikt sah er keine andere Lösung als den Abschluss einer Friedensvereinbarung, bevor es zu

spät sei; sonst spielten wir den Extremisten auf beiden Seiten in die Hände. „Ich weiß, wie ein palästinensischer Extremist aussieht, aber wie bestimmen Sie, wer israelischer Extremist ist?“, entgegnete Messerschmidt. „Ist das lediglich ein orthodoxer Jude, der an der Klagemauer betet? Dieser Konflikt ist nicht symmetrisch, und die EU sollte das als erste erkennen“, sagte er. Messerschmidt äußerte offen Zweifel an der Neutralität der EU im Nahen Osten, unterstrichen von dem Sachverhalt, dass die Hohe Vertreterin der EU für Außenpolitik, Catherine Ashton, es versäumt hatte, einen Vertreter in diese Podiumsdiskussion zu entsenden. Gastgeber der Konferenz waren der EU-Abgeordnete Bas Belder und die Europäische Koalition für Israel (ECI). Eingespielt wurden aufgezeichnete Grußbotschaften von Tony Blair, dem Sondergesandten des Nahost-Quartetts, und von Dore Gold, dem ehemaligen israelischen UN-Botschafter. Weitere Konferenzredner waren Professor Gerald Adler, Pfarrer Willem Glashouwer, Nailah Fernando und Levi Matusoff. –

Andrew Tucker von Christians for Israel International, zugleich auch Mitglied der Europäischen Koalition für Israel (ECI), war einer der Redner auf einer Kundgebung zur Freilassung Gilad Schalits auf dem Place des Nations in Genf am 28. September 2010 (Foto). In seiner Rede erklärte er, „solange Gilad Schalit nicht frei ist, werden Israel, Europa und die Völker der Welt nicht frei

sein. Solange Gilads Leben in Gefahr ist, ist das Leben Israels, Europas und der Völker der Welt in Gefahr.“ Weiter betonte Tucker, dass „Israel und das jüdische Volk nicht von Gnaden der Vereinten Nationen oder der Europäischen Union existieren oder irgendeiner Nation auf der Erde. Sie existieren, weil Gott in einer souveränen Entscheidung ein bestimmtes Volk erwählt hat, das Werkzeug sei-

nes Friedens in der Welt zu sein. Israel und das jüdische Volk existieren, weil es Gottes Wille ist.“ Die Veranstaltung wurde organisiert vom Jerusalem Institute of Justice und unterstützt von der Europäischen Koalition für Israel. Die ECI wird weiterhin an der Freilassung Gilad Schalits durch Gebet, Diplomatie und Fürsprache arbeiten. –

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30. Januar 2011: ECI hilft Holocaust-Überlebenden in Israel Angeregt durch das Engagement von Christen an der Seite Israels in den letzten 2 bis 3 Jahren für Holocaust-Überlebende in Israel, hat die Europäische Koalition für Israel (ECI) den Impuls aufgegriffen mit dem Ziel, dieses Anliegen auf die europäische Ebene zu heben. Ziel dieser Initiative ist es, möglichst viele Kirchen, Gemeinden, christliche Netzwerke und Dienste in Europa auf die Nöte der etwa 200 000 Holocaust-Überlebenden in Israel aufmerksam zu machen. Dazu ist ein 10-minütiger Video-Clip produziert worden, der in mehr als 25 Sprachen mit Hilfe von Homepage, YouTube, Facebook, eMai-Verteiler, christlichem Fernsehen etc. im Schneeballsystem möglichst viele Christen und anderweitig interessierte Menschen in Europa und darüber hinaus erreichen soll (den Clip gib es auch in Hebräisch und Arabisch). In Deutschland wird dieser Clip ab Mitte Dezember 2010 auf der Homepage von Christen auf der Seite Israels (www.israelaktuell.de) einsehbar und downloadbar sein. Die anderen ca. 25 Sprachen sind ab dem gleichen Zeitpunkt auf der Homepage der Europäischen Koalition für Israel zu finden: www.ec4i.org Wir bitten die Gläubigen aus Deutschland und aus allen europäischen Nationen ausdrücklich um Unterstützung in der Verbreitung dieser Information. –

ECI nahm an Groß-Demo in Rom teil – Delegitimierung Israels mit historischen Tatsachen bekämpfen Eine gewaltige pro-israelische Demonstration unter der Führung von Ministern und Abgeordneten forderte am 7. Oktober 2010 ein sofortiges Ende der böswilligen Kampagne der Delegitimierung, die zur Zeit gegen den Staat Israel geschürt wird. „Diese Kampagne unterscheidet sich von den herkömmlichen Feindseligkeiten, mit denen der jüdische Staat seit seiner Gründung als unabhängiger Staat konfrontiert ist“, sagte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu den Teilnehmern in einer Videobotschaft. Weiter führte er aus, dass „Kriege heutzutage nicht mit Kanonenkugeln, sondern mittels Lügen und der Entstellung der Wahrheit ausgefochten werden. Das Schlachtfeld sind internationale Institutionen wie der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag und der UN-Menschenrechtsrat in Genf, wo die einzig echte Demokratie im Nahen Osten der Verletzung des internationalen Rechts von solchen Mitgliedsstaaten bezichtigt wird, die einige der schlimmsten Menschenrechtsbilanzen der Welt aufweisen.“ „Wenn wir diesen Krieg gegen Israel verlieren, werden wir alle verlieren“, sagte der ehemalige spanische Premierminister José Maria Aznar und betonte, dass „Israel und Europa dieselben Wurzeln und Werte teilen“.

Schlüsselrolle Italiens

ECI-Mitglied sprach auf Solidaritäts-Kundgebung in Genf für Gilad Schalit

lsraelaktuell

Viele Redner bestätigten Italiens Schlüsselrolle bei der Unterstützung Israels in den vergangenen Jahren aufgrund von Italiens Entscheidung während seiner Ratspräsidentschaft 2003, die Hamas auf die EU-Terrorliste zu setzen und sich als erste europäische Nation aus der Durban II-Konferenz im April 2009 zurückzuziehen. „Solidarität mit Israel kann manchmal wichtiger sein als die europäische Einheit“, versicherte der italienische Außenminister Franco Frattini in seiner Rede. Die Europäische Koalition für Israel (ECI), vertreten durch ihren Vorsitzenden Harald Eckert und ihren Direktor Tomas Sandell, war die einzige christliche Organisation, der das Wort erteilt wurde bei dieser Demonstration. In seiner Rede erinnerte ECI-Direktor Tomas Sandell die Zuhörer an die zentrale Rolle Italiens bei der Gründung des jüdischen Staates, der in der italienischen Stadt San Remo im April 1920 aufgrund eines Beschlusses des obersten Rates der Alliierten neu konstituiert wurde. „Lassen Sie uns jene, die den modernen Staat Israel in Misskredit bringen wollen, daran erinnern, dass die verbrieften Rechte des jüdischen Staates bereits 1920 anerkannt und 1922 in das internationale Recht aufgenommen wurden. Diese rechtlich bindenden Regelungen wurden in der Zwischenzeit sowohl vom Völkerbund als auch von den Vereinten Nationen bestätigt“, so Sandell. Zum Abschluss seiner Rede betonte der ECI-Direktor, dass „wir als Christen und als Europäer historisch am jüdischen Volk versagt haben. Aber nun ist die Zeit gekommen, für Israel aufzustehen – und diesmal rechtzeitig.“ Sandell schloss mit einem Zitat aus dem Buch Ruth: „Euer Gott ist unser Gott.“ Weiter sagte er: „Eure Zivilisation ist unsere Zivilisation und eure Werte sind unsere Werte. Wenn Israel fällt, fallen wir alle. Aber gemeinsam können wir standhalten – und gemeinsam werden wir standhalten.“ –


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lsraelaktuell Hilfsprojekte

Unsere fortlaufenden Hilfsprojekte in Israel Alijah

„Alijah“ ist die hebräische Bezeichnung für die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel. Wir unterstützen die Alijah vor allem aus den GUS-Staaten und aus Äthiopien sowie auch die Integration von Neueinwanderern in Israel. Wenn Sie für dieses Projekt spenden möchten, tragen Sie auf dem Überweisungsträger bitte das Stichwort „Alijah“ ein.

Jaffa-Institut

366 jüdische Kinder und Jugendliche haben in dieser Einrichtung zur Zeit ein neues Zuhause gefunden. Weitere 2 000 werden hier tagsüber betreut sowie schulisch und pädagogisch gefördert. Spenden-Stichwort: „Jaffa“

Speisungsprogramme

In den großen Städten Israels leben ca. 20 Prozent der Einwohner unter der Armutsgrenze. Einzelne Israelis und Organisationen (auch das Jaffa-Institut) haben Suppenküchen eingerichtet, die täglich Tausende von hungernden Erwachsenen und Kindern mit einer warmen Mahlzeit versorgen. Spenden-Stichworte: „Essenausteilung“ (für Suppenküchen in Jerusalem und Tel Aviv) sowie „Samaria“ (für notleidende jüdische Siedler in Samaria).

Hilfen für Terroropfer

In Israel gibt es Organisationen, die sich der Opfer von Terroranschlägen annehmen, besonders durch materielle Hilfen und psychologische Betreuung. Hier arbeiten wir mit „Hineni“, der Einrichtung einer orthodoxen jüdischen Gemeinde, zusammen. Spenden-Stichwort: „Terroropfer“

Schutzeinrichtungen für Sderot

Im westlichen Negev direkt an der Grenze zum Gazastreifen liegt die israelische Kleinstadt Sderot. Seit 2001 leiden die Bewohner unter Raketenbeschuss. Die ständige Angst und die psychosozialen Folgen sind für die Menschen kaum zu ertragen. Dringend benötigt werden vor allem Schutzeinrichtungen. In Verbindung mit Keren Hayesod unterstützt unsere Bewegung dieses Projekt unter dem Spenden-Stichwort: „Sderot“

Hilfe und Integration für behinderte Kinder und deren Familien

Bei diesem Hilfsprojekt handelt es sich um die sehr erfolgreiche Förderung behinderter Kinder in Ofra und anderen Orten im biblischen Kernland Samaria (Benjamin)/Israel. Spenden-Stichwort: „Ofra“

Holocaust-Überlebende

Hierbei unterstützen wir verarmte Holocaust-Überlebende in Israel in Zusammenarbeit mit zwei Organisationen, die sich um die rund 70 000 Betroffenen kümmern. Möglich sind einmalige Zuwendungen oder die Übernahme von Patenschaften in Höhe von 25 Euro monatlich für einen Holocaust-Überlebenden. Wenn Sie eine Patenschaft übernehmen möchten, können Sie einen Dauerauftrag für unser Konto einrichten oder uns eine Einzugsermächtigung erteilen. Spenden-Stichwort für Einmalspenden: „Tröstet mein Volk“ Spenden-Stichwort für Daueraufträge: „Patenschaft Holocaust-Überlebende“

Liebe Leserin, lieber Leser, wenn Sie eines dieser Hilfsprojekte fördern wollen, geben Sie bitte auf dem Überweisungsträger/Erlagschein das gewählte Stichwort sowie Ihre vollständige Adresse an, damit wir die eingegangenen Zuwendungen ordnungsgemäß verbuchen können. Bitte benutzen Sie den beigelegten Überweisungsträger/Erlagschein oder überweisen Sie bitte Ihre Spenden auf eines unserer Konten: in Deutschland: Konto-Nr. 140 000 216 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) in Österreich: Konto Nr. 235 226 bei der Raiffeisenbank Wienerwald (BLZ 32667) in der Schweiz: Konto-Nr. Giro 40-753256-6 bei der Postfinance 4040 Basel Für Ihre Unterstützung möchten wir Ihnen schon jetzt herzlich danken!

 Patenschaftserklärung Ich bin bereit, mit einem Monatsbetrag von 25 EURO eine Patenschaft für einen verarmten Holocaust-Überlebenden in Israel zu übernehmen und den Betrag monatlich auf eines der beiden folgenden Konten zu überweisen (der einfachste Weg wäre es, dies per Dauerauftrag ausführen zu lassen): In Deutschland: Christen an der Seite Israels e. V., 34289 Zierenberg, Konto-Nr. 140 000 216 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) In Österreich: Christen an der Seite Israels – Österreich, 1140 Wien, Konto Nr. 235 226 bei der Raiffeisenbank Wienerwald (BLZ 32667)

Verwendungszweck: „Patenschaft Holocaust-Überlebende“

Vorname und Name

Straße und Hausnummer

PLZ und Ort

Telefon

Dezember 2010/Januar 2011

Spendenschwerpunkt Dezember 2010/Januar 2011

Holocaust-Überlebende in Israel – unsere Hilfe kommt an! Eine Zwischenbilanz von Harald Eckert Seit 2008 unterstützt Christen an der Seite Israels in Zusammenarbeit mit tatkräftigen Partnern in Israel HolocaustÜberlebende in Israel. Mit Ihrer Hilfe konnten diese in den letzten drei Jahren eine breite Palette von Hilfsmaßnahmen entwickeln. Der nachfolgende Zwischenbericht möchte einen kleinen Überblick vermitteln, Dankbarkeit zum Ausdruck bringen und dazu Mut machen, unsere Unterstützung für diese Menschen weiter zu verstärken. Unser vereintes Engagement kommt an und erzielt erstaunliche Ergebnisse! Hier ein Überblick über die verschiedenen Aktivitäten, die in den letzten drei Jahren in Gang gekommen sind: 1) Die Ärmsten der Armen: Mit Hilfe der lokalen Sozialbehörden war es unserem Hauptpartner in Israel, der „Helping Hand Coalition“ (HHC), möglich, die etwa 5 000 Bedürftigsten unter den ca. 200 000 Holocaust-Überlebenden zu ermitteln. Ihnen galt von Anfang an die primäre Zuwendung in Form von Hausbesuchen, finanzieller Unterstützung, Verteilung von Essenspaketen und vielfältigen Formen der spontanen Hilfe. Der erste Schwung an Spendengeldern und die fortlaufende monatliche finanzielle Unterstützung durch die Patenschaften kamen und kommen primär dieser Zielgruppe zugute. 2) Kampf gegen die Wucht der Erinnerung, Depression und Einsamkeit: Die seelische Not ist bei vielen Überlebenden mindestens so belastend wie die materielle Not. Unser zweiter Hauptpartner in Israel, „Amcha“, nimmt sich primär Menschen mit seelischen Nöten an. 12  000 Holocaust-Überlebende treffen sich jede Woche in den Zentren von „Amcha“ und erfahren dort Zuwendung, professionelle Hilfe und Gemeinschaft mit ihresgleichen. Darüber hinaus hat die HHC eine Reihe von Aktivitäten entwickelt bzw. gefördert, die der Seele dieser Menschen guttun: Kulturelle Ereignisse, festliche Dinners mit Tanz und Unterhaltung – vor allem um die Feiertage herum, und die Einrichtung von wöchentlichen Treffen kleinerer Gruppen in Wohnzimmeratmosphäre („Wärmende Wohnzimmer“) in Zusammenarbeit mit Sozialbehörden in etwa 20 Städten Israels. Die alten Menschen zehren oft viele Monate von diesen besonderen Ereignissen. 3) Den Holocaust-Überlebenden eine Stimme verleihen: Das Engagement der HHC hat maßgeblich zur verstärkten Vernetzung der verschiedenen Verbände und Netzwerke der Holocaust-Überlebenden beigetragen. In diesem Jahr, 2010, kam es anlässlich der 65-Jahr-Feiern der Niederlage von Nazi-Deutschland erstmals in dieser Form zu koordinierten Veranstaltungen, an denen praktisch alle maßgeblichen Ver-

Harald Eckert (rechts) bei der Übergabe eines Schecks für HolocaustÜberlebende in Israel.

bände (russischsprachige und mitteleuropäische Überlebende, Partisanen, Veteranen etc.) mitgewirkt haben: 1 000 Leiter dieser Verbände trafen sich auf Einladung des Verteidigungsministers Ehud Barak in Yad Vashem. Etwa 10 000 dieser Menschen kamen Mitte Mai bei einer Gedenkveranstaltung in Latrun zusammen. Die Regierung Israels widmet diesen Menschen heute wesentlich mehr Aufmerksamkeit als noch vor einigen Jahren. Seit diesen Schlüsselereignissen im Frühjahr 2010 ist die Zusammenarbeit sowohl zwischen diesen Verbänden als auch mit der Regierung und sogar dem Militär (stellt 3  000 Volontäre für Sozialarbeit unter HolocaustÜberlebenden zur Verfügung !) auf einem ganz anderen Niveau als zuvor. Ich könnte noch viel erzählen: Von den Begegnungen junger Christen aus Deutschland mit den HolocaustÜberlebenden (in Zusammenarbeit mit der Initiative 27. Januar), von der Zusammenarbeit mit Yad Vashem bezüglich der Video-Dokumentation der Leidensgeschichten gerade auch der Russisch sprechenden Holocaust-Überlebenden durch die HHC, von der gezielten Unterstützung von Begegnungs- und Sozialzentren nach dem von der HHC erstellten und in einem Pilotprojekt umgesetzten Konzept des „Gospel Cafe“ an mehreren Orten in Israel durch das Sozialministerium, ... Tatsache ist: Unter dem Segen Gottes und mit unserer Unterstützung als Christen aus Deutschland und

Österreich ist in den letzten Jahren eine große Dynamik in Gang gesetzt worden. Die Herausforderungen bleiben riesig: Armut, Einsamkeit, Depression, gesundheitliche und psychische Probleme sind nach wie vor massiv. Die Hilfe von Christen aus Deutschland und Europa ist mehr denn je nötig. Bitte helfen Sie (weiterhin) mit, in Form von: 1) Einrichtung von Patenschaften: Entweder durch eine monatliche Spende von 25,00 Euro oder mehr für die Ärmsten der Armen (Anmeldeformular nebenstehend). 2) Spendenstichwort „Tröstet mein Volk“: Oder durch nicht regelmäßige Spenden, welche der „Helping Hand Coalition“ und ihren vielfältigen Tätigkeiten zum Segen für die Holocaust-Überlebenden zukommt. Weitere Informationen zur Situation der Holocaust-Überlebenden in Israel entnehmen Sie bitte der Homepage www.troestetmeinvolk.de

Chor mit jüdischen HolocaustÜberlebenden beim Besuch von Christen an der Seite Israels.

Während eines Besuchs von Christen an der Seite Israels bei jüdischen Holocaust-Überlebenden aus Russland in Israel.


Israel-Produkte/Medien

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lsraelaktuell

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Sabra – Kinder/Jugend

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Chanukka – das jüdische Lichterfest Bald feiern die Christen Weihnachten – das wisst Ihr ja alle. Wisst Ihr auch, dass das jüdische Volk ein anderes Fest in diesem Monat feiert? Es ist das ChanukkaFest, das in diesem Jahr bereits vom 2. bis zum 9. Dezember gefeiert wurde.

Tempelweihe

Chanukka ist das jüdische Fest der Tempelweihe, auch Lichterfest genannt. Es dauert acht Tage. In dieser Zeit wird an den Sieg des jüdischen Volkes gegen die judenfeindliche Fremdherrschaft der Seleukiden im 2. Jahrhundert vor Christus im Land Israel gedacht. Die Seleukiden – ihr Herrscher war der in Syrien regierende gottlose Antiochus IV. Epiphanes – hatten nämlich Israel erobert und begonnen, alles Jüdische im Lande auszurotten. So war es zum Beispiel bei Androhung der Todesstrafe verboten, den wöchentlichen Ruhetag, den Schabbat, einzuhalten, wie Gott es geboten hatte. Nach dem Sieg der jüdischen Kämpfer (der „Makkabäer“) über die Seleukiden im Jahre 164 vor Christus wurde auch der jüdische

Chanukka-Fest in einer ultra-orthodoxen (strenggläubigen) jüdischen Familie in Jerusalem: Am Fenster sieht man drei Chanukka-Leuchter, an denen jeweils sechs Kerzen brennen (fünf Kerzen für den fünften Tag des Festes plus die Diener-Kerze in der Mitte eines jeden Leuchters). Foto: ISRANET

Tempel in Jerusalem gereinigt und neu eingeweiht. Der Tempel war nämlich von Antiochus IV. Epiphanes und seinen Soldaten durch Götzenopfer entweiht worden. Für den Leuchter im Tempel brauchte man besonderes Öl, von dem es aber damals nur einen

Das Lösungswort des Rätsels in Ausgabe 60 lautet: JERUSALEM Wir danken allen kleinen und großen Lesern für ihre Zuschriften! Sönke Grimm aus Lübeck hat den 1. Preis gewonnen, Melanie Kremb aus Hohenstein den 2. Preis und Inge Lehner aus Schwabach den 3. Preis.

Preis-Rätsel Wenn du den Bericht über das Chanukka-Fest aufmerksam gelesen hast, wird es dir nicht schwer fallen, unser Rätsel zu lösen. Zuerst musst du fünf Wörter finden, die in diesem Artikel stehen. Dann müssen die Buchstaben in den markierten Feldern in der Reihenfolge von 1 bis 5 in das Lösungswort geschrieben werden. Wenn du das Lösungswort gefunden hast, kannst du es auf eine Postkarte schreiben und an unsere Zeitungsredaktion schicken. Unter den Einsendern verlosen wir kleine Preise. Hier unsere Anschrift: Christen an der Seite Israels, Ehlener Straße 1, 34289 Zierenberg (Deutschland) Und nicht vergessen, auch deinen Namen und deine Adresse deutlich aufzuschreiben. Wir freuen uns auf deine Postkarte! 1. Süßes Gebäck, das man gern zu Chanukka isst

2. Das Land des jüdischen Volkes

3. Sie haben zum Chanukka-Fest Schulferien

4. Monat, in dem Weihnachten gefeiert wird

5. Jüdisches Heiligtum in Jerusalem

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Chanukka-Leuchter

An diesem Fest werden in jüdischen Häusern ChanukkaLeuchter mit jeweils neun Kerzen aufgestellt. Am ersten Tag wird an jedem Leuchter eine Kerze angezündet, am zweiten Tage zwei, bis schließlich am achten Tage acht Kerzen und eine Diener-Kerze (mit der die anderen Kerzen angezündet werden) brennen. Die Kinder haben in dieser Zeit Schulferien, das Berufsleben geht aber normal weiter. Und es gibt auch besondere Leckereien zum Chanukka-Fest, nämlich Pfannkuchen („Berliner“) und Krapfen. Eine weitere Tradition ist das Spielen mit Chanukka-Kreiseln. Aus Freude über den damaligen Sieg über die Seleukiden, über die Einweihung des Tempels und das Ölwunder ist das Fasten am Chanukka-Fest verboten.

Jesus – Licht der Welt

Gewinner des Preis-Rätsels in Ausgabe 60

Lösungswort

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kleinen Rest gab, nämlich nur die Menge, die normalerweise für einen Tag ausgereicht hätte. Dann geschah ein Wunder: Das Öl reichte nicht nur für einen Tag, sondern für acht Tage! Daraufhin beschloss man, alljährlich das Fest der Tempelweihe

acht Tage lang zu feiern. Die Geschichte steht in der Bibel in den Makkabäer-Büchern (die Einsetzung des Chanukka-Festes findet sich in 1. Makkabäer 4, 36–59 und 2. Makkabäer 10, 1–8, das Öl-Wunder ist dort nicht überliefert).

Im Neuen Testament wird das Fest der Tempelweihe im Johannes-Evangelium im 10. Kapitel, Vers 22, erwähnt. In diesem Abschnitt sagt Jesus, dass er der gute Hirte ist und seinen „Schafen“ ewiges Leben gibt (Johannes 10, Verse 11 bis 30). Zudem ist Jesus auch das Licht der Welt (Johannes 8, Vers 12). Deswegen zünden Christen zu Weihnachten, dem Fest der Geburt Jesu, auch Kerzen an – zum Beispiel am Weihnachtsbaum. Joachim Kudlek

„Eine unvergessliche Reise“

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uch die dritte Israel-Reise für junge Leute in diesem Jahr, die vom 28. Oktober bis zum 9. November stattfand und bei der es wieder Begegnungen mit HolocaustÜberlebenden gab, war für die Teilnehmer eine besondere Erfahrung. „Unsere Israel-Reise wird für mich unvergesslich sein, und es war so inspirierend, so viele aufregende Leute zu treffen mit einer Vision und Leidenschaft in ihren Herzen,“ schreibt Ansgar Niehoff, einer der Teilnehmer, in seinem Bildbericht von der Reise. Die Gruppe unternahm zahlreiche Ausflüge an historische und andere interessante Orte im Land, wo sie immer wieder bemerkenswerte Menschen traf und besondere Erlebnisse machte. Bei den Treffen mit HolocaustÜberlebenden waren die jungen Leute tief beindruckt davon, wie ihnen diese Menschen begegneten und sie trotz des unvorstellbaren Leides, das sie unter den Nazis erleben mussten, keinen Hass gegen die

Die Reiseteilnehmer Christoph Obermeier (links) und Ansgar Niehoff (2. v. links) im Gespräch mit Holocaust-Überlebenden (auf Jiddisch). Foto: Matthias Niehoff Deutschen verspürten, ja sogar immer sehr freundlich zu ihnen waren. Zum Reiseprogramm gehörte auch ein Besuch im Holocaust-Museum Yad Vashem in Jerusalem. Es machte die Teilnehmer sprachlos, dort zu sehen, wie Juden während

der mörderischen Nazi-Zeit die Hölle auf Erden durchmachten. „Das Mindeste, was wir heute tun können, ist, die Juden und Israel zu lieben und zu unterstützen“, so Ansgar in seinem Bildbericht. (Infos: www.jugend-zeitzeugen.de)


1. Deutscher Israel-Kongress

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Unter dem Motto „Gemeinsam für Israel“ fand am 31. Oktober 2010 in Frankfurt der erste Deutsche Israel-Kongress statt, bei dem die rund 1100 Teilnehmer ein deutliches Zeichen der Solidarität mit Israel setzten.

Von Ulrich Roock

N

achdem ich den Sicherheitscheck überwunden hatte, durfte ich den Saalbau Titus-Forum betreten und erhielt gegen eine geringe Eintrittsgebühr mein Namensschild. Fast 50 der 80 beteiligten Israel-unterstützenden Organisationen hatten auf zwei Etagen Informationsstände eingerichtet und Material ausgelegt. An mindestens drei Stellen konnte man Waren aus Israel kaufen. Es gab Getränke, Muffins und koschere Speisen während der ganzen Zeit der Veranstaltung. Eine Klezmer-Band sorgte für die musikalische Umrahmung und Zwischenspiele.

Israel ist nicht allein!

Schon während der Grußworte hatte ich alles um mich herum vergessen. Konnte es wirklich sein, dass man an diesem Tag von den vielen jüdischen, christlichen und politischen Gruppen eine einheitliche Botschaft hören würde? Ein gemeinsamer Impuls für unser ganzes Land und darüber hinaus? Ja, in der Tat! Jeder Beitrag reflektierte das eine Anliegen, das zum Wahlspruch der ganzen Veranstaltung wurde: Israel, du bist nicht allein! Und: Als Freunde Israels sind wir nicht allein! Trotzdem war kein einziger der Beiträge langweilig. Kritische Punkte wurden angesprochen und führten zu einer Diskussion, an der sich mitunter der ganze Saal zu beteiligen schien. Es ging um die Gaza-Resolution des Bundestages vor der diesjährigen Sommerpause. Volker Beck, der leider aufgrund weiterer Termine nur kurz an der Veranstaltung teilnehmen konnte, verteidigte die Resolution. Auch hier sei es letztlich um Solidarität

mit Israel gegangen. Zwischenrufe aus dem Publikum unterbrachen seinen Vortrag. Als er die geplante Resolution des Bundestages zur Freilassung Gilad Schalits erwähnte, beruhigte sich die Situation. Sacha Stawski, Leiter von Honestly Concerned und I Like Israel, Hauptmoderator des Kongresses, erwiderte, die Gaza-Blockade sei für die Sicherheit Israels notwendig.

Gaza-Resolution

Später bei dem ersten von drei „Panels“ (Podiumsdiskussionen), bei dem es um das Thema „Israel, Islamismus und die westliche Politik“ ging, wurde das Thema noch einmal aufgegriffen. Die Bundestagsabgeordneten Jerzy Montag (Bündnis 90/Die Grünen), Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe des Bundestages, und seine Stellvertreterin Gitta Connemann (CDU) diskutierten mit Prof. Gert Weisskirchen (SPD) und Lothar Klein (Vorsitzender der Sächsischen Israelfreunde und CDU-Stadtrat in Dresden) unter der Moderation von Jochen Feilcke (Vorsitzender der DIG Berlin Potsdam). Handelt es sich bei der Gaza-Resolution um einen „Unfall“, gibt es hier unglückliche Formulierungen oder enthält sie gar in unerträglicher Weise „gute Ratschläge“ an die Adresse Israels? Als Gegner dieser Resolution war ich emotional betroffen. Doch dann kam die Aussage vom Podium, die mich aus meiner Nachdenklichkeit riss: Wie immer wir diese Resolution bewerten, sie wird keine Zäsur in der Israelfreundlichen Politik des Bundestages darstellen! Die deutsche Politik ist und bleibt solidarisch mit Israel! Das ist eine klare Aussage und das soll und wird der Impuls sein, der von diesem Tag ausgehen wird!

Der Kongress fand im Saalbau Titus-Forum in Frankfurt statt. Im Foyer vor dem Saal und im Erdgeschoss waren Info- und Verkaufsstände aufgebaut, dazu sorgte ein Catering-Service für koschere Speisen. Bei einer Tombola wurden zahlreiche attraktive Preise vergeben, darunter als Hauptgewinne Reisen nach Israel. Neben den Vorträgen und drei Podiumsdiskussionen gehörten zum Kongress-Programm auch Lesungen sowie ein kultureller Schlussteil mit dem israelischen Jungstar Eden Haham und der Tanzgruppe Jugendzentrum Amichai (Jüdische Gemeinde Frankfurt). Veranstalter des Kongresses waren ILI – I like Israel e.V., die Deutsch-Israelische Gesellschaft Frankfurt, die Betreiber des Internetportals Honestly Concerned und Christen an der Seite Israels e.V. Foto: Rafael Herlich/ILI

Iranische Bedrohung

Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war die Bedrohung Israels durch den Iran. Und hier wurde es dann ganz konkret. Deutschland ist der größte Wirtschaftspartner des Iran innerhalb Europas. Ohne deutsche Ersatzteile würden ein Drittel aller Maschinen im Iran nicht mehr laufen können. Können und dürfen wir uns einfach auf das Argument zurückziehen: Wenn wir unsere Technologie nicht an den Iran verkaufen, werden es Andere tun? Gelten nicht hier auch moralische Prinzipien oder geht es wirklich nur um Einnahmen und Arbeitsplätze? In seinem mit anhaltendem stehendem Applaus bedachten Grußwort berichtete der Ehrengast aus Israel, Yohanan Plesner, Mitglied der Knesset und Generaldirektor der Kadima-Partei, über die Lebenssituation in Israel. Er erwähnte die Bedrohung durch den Iran, die sich nicht nur in der nuklearen Aufrüstung zeigt, sondern auch in der Unterstützung der Hisbollah und der Hamas, die nicht nur in Gaza, sondern auch in der Westbank eine große Gefahr ist. In bewegender Weise machte er deutlich, dass Deutschland für Israel heute die wichtigste Beziehung darstellt! Aber Deutschland dürfe nicht nur reden – es muss auch handeln! Als demokratische Länder haben wir gemeinsame Interessen. Dann ging er auf eine neue Art der Kriegsführung ein, bei der Israel immer der Verlierer ist: In zynischer Weise werden durch die Hamas und die Hisbollah Waffen von Kliniken, Schulen und anderen zivilen Einrichtungen aus abgeschossen. Antwortet Israel nicht, haben sie verloren, antwortet Israel aber, gehen Bilder von Juden um die Welt, die Zivilisten ermorden – und wieder ist Israel der Verlierer. Können wir das verstehen? Werden wir unseren moralischen Einfluss geltend machen, damit so etwas aufhört?

ren. Zum Beispiel vor einer Bank in Hamburg, die ganz in der Hand der iranischen Führung ist. Wir müssen eine Resolution verabschieden, in der die Bundesregierung aufgefordert wird, wirksame Maßnahmen gegen die nukleare Aufrüstung Irans zu beschließen und – auch das wurde diskutiert – die iranischen Revolutionsgarden auf die Liste der terroristischen Organisationen zu setzen. Charlotte Knobloch, bis zum 28. November 2010 Präsidentin des Zentralrats der Juden und Schirmherrin der Veranstaltung, fragte in ihrer bemerkenswerten Ansprache: „Sind wir alle verrückt geworden?“ Seit Jahren lässt sich die Weltgemeinschaft von Achmadinedschad an der Nase herumführen, während er offen von der Auslöschung des Staates Israel spricht und Hamas und Hisbollah mit Waffen aufrüstet. Zugleich wird dann in Resolutionen die Aufhebung der Blockade Gazas gefordert. „In welcher Welt leben wir eigentlich?“, rief sie ins Publikum. Schon seit der Vorveranstaltung, die am Abend zuvor stattfand und eben diese Frage reflektierte, gingen mir zwei Gedanken durch den Kopf: Was ist eigentlich die Ursache für die negative Stimmung gegen Israel in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung? Und was müssen wir konkret tun, um dies zu ändern und unsere Solidarität mit Israel zu zeigen? Eine Idee drängte sich mir auf:

Wir müssen ein Forum gründen, das politisch unabhängig und überreligiös ist und alle Israel-freundlichen Gruppen so vernetzt, dass ein Verschleiß durch Doppelungen der Aktionen in den einzelnen Gruppen vermieden wird. Hier könnten auch Israel-solidarische Aktionen in der Öffentlichkeit besser und vor allem schneller koordiniert werden.

10-Punkte-Plan

Dass Letzteres notwendig ist, machte Harald Eckert, Vorsitzender von Christen an der Seite Israels schon am Vorabend deutlich. Während des Israel-Kongresses stellte er dann einen 10-Punkte-Plan vor, wie dies in den verschiedenen Regionen Deutschlands Wirklichkeit werden kann. Auch der in dem „Panel 2“ zum Thema „Antisemitismus im täglichen Leben“ mitdiskutierende Vorsitzende des jüdischen Fußballvereins TuS Makkabi in Frankfurt, Alon Meyer, sagte zum Abschluss seiner Ausführungen: „Wir müssen uns organisieren.“ Mit mehreren kulturellen Highlights schließlich klang der Kongress aus. Im nächsten Jahr soll es den zweiten Deutschen Israel-Kongress geben, für den sich die Veranstalter fünfmal so viele Teilnehmer wünschen wie bei diesem ersten. Ich freue mich darauf. – Weitere Berichte zum Kongress Seiten 12/13

Was können wir tun?

Sorgte für musikalische Unterhaltung: die Klezmer-Band mit Roman Kuperschmidt. Foto: Rafael Herlich/ILI

Immer deutlicher lief die Diskussion an diesem Tag auf die Frage hinaus: Was können wir tun? Aus dem Publikum kamen konkrete Vorschläge: Wir müssen demonstrie-

Hauptmoderator und federführender Koordinator des Kongresses war Sacha Stawski (ILI e. V. und Honestly Concerned). Foto: Rafael Herlich/ILI


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lsraelaktuell 1. Deutscher Israel-Kongress

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„Israel braucht echte Freunde und Unterstützer“ Berichte vom Kongress: Joachim Kudlek (wenn nicht anders angegeben)

„Das Volk Israel lebt“

Der offizielle Vertreter der Stadt Frankfurt, Stadtkämmerer Uwe Becker (Foto), überbrachte dem Kongress die besten Wünsche der Mainmetropole, die eine Städtepartnerschaft mit Tel Aviv unterhält. Frankfurt habe eine große jüdische Tradition und stehe ausdrücklich an der Seite Israels. Der Kongress sei „ein wichtiges Signal“ der Solidarität mit Israel, betonte Becker und sagte, dass Frankfurt auch den zweiten Deutschen IsraelKongress im nächsten Jahr unterstützen wolle. Er beschloss seine Begrüßungsrede mit den Worten „Am Israel Chaim“ („Das Volk Israel lebt“). Das Land Hessen überbrachte ein Grußwort durch die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im hessischen Landtag, Nancy Faeser, in dem sie ebenfalls Solidarität mit Israel bekundete. Foto: Rafael Herlich/ILI

„Wache auf Europa!“

Serge Cwajgenbaum, Generalsekretär des European Jewish Congress (Brüssel), wies darauf hin, dass der Prozess der Delegitimierung Israels mit der ersten und zweiten palästinensischen Gewaltwelle begonnen hat und jetzt kulminiert. Dabei stellte er mehrere Fragen, zum Beispiel, warum das Europäische Parlament Israel verdammt, aber quasi schweigsam ist im Hinblick auf die permanenten Menschenrechtsverletzungen in der restlichen Welt. Seine Rede beschloss Cwajgenbaum mit dem Aufruf: „Wache auf Europa!“ Foto: Rafael Herlich/ILI

Israels Botschafter in Berlin, Yoram Ben-Zeev, sagte in seiner Rede unter anderem: „Es ist ein überwältigendes Bild, Sie alle von hier oben zu sehen! Und es ist großartig zu wissen, dass Sie alle heute hierher gekommen sind, um Ihre Freundschaft und Solidarität mit Israel zu zeigen! Ich glaube nicht, dass ich in Deutschland schon einmal vor so vielen Israel-Freunden gesprochen habe. Für mich als israelischer Botschafter – und auch ganz persönlich – ist das ein besonderer Moment. Ich möchte mich bei den Organisatoren des ersten deutschen IsraelKongresses sehr herzlich bedanken für ihre herausragende Initiative! Und ich danke Ihnen allen – Unterstützern und Teilnehmern – für Ihren Einsatz! Es ist wichtig, dass der Israel-Kongress stattfindet. Wir brauchen diese Veranstaltung dringend, gerade jetzt. Es gibt eine Tendenz zur Delegitimierung Israels – in Deutschland ebenso wie in anderen Ländern in Europa. Die Kampagnen sind nicht nur unfair.

Israels Botschafter in Berlin, Yoram BenZeev, bei seiner Rede. Gemeinsam mit Charlotte Knobloch hatte er die Schirmherrschaft über den Kongress. Foto: Rafael Herlich/ILI

Es sind schlicht Lügen, die verbreitet werden.

Ich hoffe, dass ein Signal von diesem Kongress ausgeht, ein Signal, das weit über Frankfurt hinaus reicht. Ich hoffe, dass noch mehr Menschen in Deutschland verstehen werden, dass Israel echte Freunde und Unterstützer braucht. Wichtig ist, dass die deutschisraelischen Beziehungen nicht nur zwischen Regierungen bestehen. Sie müssen vor allem zwischen den Menschen beider Länder bestehen. Und hier – liebe Freunde – kommen Sie alle ins Spiel. Bitte schauen Sie sich einmal um. Schauen Sie auf die hunderte Menschen in diesem Saal. Sie sind die Freunde Israels in diesem Land. Sie repräsentieren die ganze Vielfalt unserer Beziehungen. Sie sind die Gestalter. Sie machen die Beziehungen lebendig. Und Sie alle sind auf Ihre Art auch Botschafter Israels in Deutschland! Ganz ehrlich: Ich bin sehr froh, dass meine Kollegen in der Botschaft und ich Ihre Unterstützung haben! Dafür danken wir Ihnen! Sie als Freunde Israels werden mir zustimmen, dass in einer Freundschaft auch manchmal Emotionen im Spiel

sind. In unserem Fall kann das zum Beispiel bedeuten, dass es Diskussionen zum Thema ‚Kritik an Israel‘ gibt. Lassen Sie es mich deutlich sagen: Es ist selbstverständlich, dass Israel auch in Deutschland kritisiert werden darf. Auf sachlicher Ebene – auch das ist klar. Jeder, der sich ein bisschen auskennt; jeder, der die israelische Medienlandschaft kennt – und jeder, der weiß, dass wir in Israel über sieben Millionen Ministerpräsidenten haben –, muss diesen Hinweis für überflüssig halten. Unsere Streitkultur ist etwas, worauf wir Israelis wirklich stolz sein können! Bei uns kommen die Themen offen und direkt auf den Tisch. Sicher, diese Offenheit tut manchmal auch weh. Doch das Wichtigste ist: Israel ist ein demokratischer Staat. Und wir müssen unsere Demokratie unter allen Umständen verteidigen – gegen alle Widerstände und in einer feindlichen Umgebung. Was nun die Kritik unter Freunden angeht: Ich denke nicht, dass dies das Hauptthema einer Freundschaft sein sollte. Das Herzstück einer Freundschaft sollte vielmehr gegenseitiges Vertrauen sein.“ –

„Wahrheit und Vernunft müssen siegen!“ Charlotte Knobloch, bis zum 28. November 2010 Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, sagte, dass Israel täglich von Terroristen bedroht wird und um seine Existenz kämpft. Dennoch werde der jüdische Staat inzwischen sogar als Gefahr für den Weltfrieden bezeichnet. „Ja sind denn alle verrückt geworden?“, fragte sie. Der westlichen Staatengemeinschaft warf sie vor, sich vom Iran „am Nasenring“ herumführen zu lassen. Sie fragte, wo denn die Demonstranten gegen die Hisbollah und die Hamas sind, welche „die EU-Finanzen missbrauchen“? Gegenwärtig, so Charlotte Knobloch weiter, rüsten die Feinde des jüdischen Staates nicht nur mit Waffen auf, sondern führen auch einen Informations-Krieg gegen Israel. Daher sei es wichtig, aufzuklären und „Ursachen und Wirkung des Nahost-Konflikts darzustellen“. Dafür würden die Juden in Deutschland und Europa „mehr denn je als Brückenbauer gebraucht“, meinte Knobloch und betonte: „Wahrheit und Vernunft müssen siegen!“ Auf dem Bild rechts Charlotte Knobloch mit Sacha Stawski. Foto: Rafael Herlich/ILI

1. Podiumsdiskussion: „Israel, Islamismus und die westliche Politik“ Beim ersten Podiumsgespräch ging es schwerpunktmäßig um den Bundestagbeschluss vom 30. Juni 2010 zur Gaza-Flottille. Darin wird die Bundesregierung aufgerufen, „die Forderung der Europäischen Union nach einer sofortigen Aufhebung der Gaza-Blockade mit Nachdruck zu unterstützen und darauf hinzuwirken, dass Israel die Positivliste von Gütern, deren Einfuhr möglich ist, in eine Negativliste verbotener Güter wie Waffen und waffenfähiges Material umwandelt.“ Während Jerzy Montag (Bündnis 90/Die Grünen), Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe im Bundestag, den Beschluss verteidigte, bezeichnete ihn seine Stellvertreterin in diesem Gremium, Gitta Connemann (CDU), als „Unfall“. Beide Politiker zeigten sich aber entschieden solidarisch mit Israel: „An Solidarität kann Israel gar nicht genug bekommen.“ (Montag) „Solidarität mit Israel gibt es nie genug.“ (Connemann) Professor Gert Weisskirchen, bis 2009 Bundestagsabgeordneter und außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, kritisierte den Beschluss ebenfalls: Es sei nicht Aufgabe des Bundestages zu sagen, was Israel zu tun habe. Ähnliche Beschlüsse gegenüber anderen Staaten, etwa den Niederlanden, gebe es

Auf dem Podium (v. l. n. r.): Lothar Klein (CDU), Gert Weisskirchen (SPD), Gitta Connemann (CDU), Moderator Jochen Feilcke (MdB a. D., Vorsitzender der DIG BerlinPotsdam), Jerzy Montag (Bündnis 90/Die Grünen) und Elmar Brok (CDU). Foto: Rafael Herlich/ILI

ja auch nicht. Einen Einschnitt in der Haltung des Bundestages gegenüber Israel dürfe es nicht geben. Volker Beck, Geschäftsführer der Grünen-Fraktion im Bundestag und ebenfalls Mitglied der DeutschIsraelischen Parlamentariergruppe, konnte aus terminlichen Gründen nicht an der Podiumsdiskussion teilnehmen, hielt aber zuvor eine kurze Rede. Er verteidigte den Bundestagsbeschluss zur Gaza-Flottille. Zudem wies er auf die besondere Situation Israels angesichts der Bedro-

hung durch Raketenangriffe hin und sprach sich für eine „rationalere und fairere Sichtweise“ aus . Als er jedoch die israelische Regierung mit den Worten „Nicht jede politisch nachvollziehbare Entscheidung Israels ist auch weise“ kritisierte, reagierten zahlreiche Teilnehmer mit lautstarken Protestrufen. Die Hamas forderte er dazu auf, die Angriffe auf Israel zu beenden und den entführten Soldaten Gilad Schalit freizulassen. Von Israel verlangte Beck, die Blockade des Gazastreifens aufzuheben. –

Ehrengast aus Israel

Der Knesset-Abgeordnete und Generalsekretär der KadimaPartei, Yohanan Plesner (Foto), war Ehrengast des Kongresses. Er betonte ebenfalls die Wichtigkeit dieser Veranstaltung und wies darauf hin, dass die Beziehung zu Deutschland für Israel von sehr hoher Bedeutung sei. Er wünscht sich, dass Deutschland die USA stärker unterstützt und global eine gewichtigere Rolle einnimmt. Im Hinblick auf die iranische Bedrohung sagte Plesner, dass es im deutschen und europäischen Interesse liege, den Iran zu stoppen – und zwar durch „reale Maßnahmen“. Foto: Rafael Herlich/ILI


1. Deutscher Israel-Kongress

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lsraelaktuell

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2. Podiumsdiskussion: „Israel, Iran, Hamas und Hisbollah – Die Region Mittlerer Osten im internationalen Konflikt“

Auf dem Foto v. l. n. r. : Dr. Dieter Graumann in seiner Funktion als Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland (seit 28. November Präsident des Zentralrats), Moderator Jörg Rensmann (Mideast Freedom Forum Berlin), Emmanuel Nahshon, Gesandter des Staates Israel. Nicht auf dem Foto: Dr. Matthias Küntzel, Politikwissenschaftler und Publizist, Dr. Yaacov Lozowick, israelischer Historiker und Autor. Foto: Rafael Herlich/ILI

Im zweiten Podiumsgespräch (Foto links) ging es hauptsächlich um die iranische Bedrohung und die Handelsbeziehungen deutscher Firmen mit den Iran. Die Teilnehmer kritisierten diese Geschäfte sowie den Besuch des Kulturausschusses des Bundestages im Iran. Das Argument „Wenn wir die Geschäfte nicht machen, machen sie andere“, lehnte Matthias Küntzel mit dem Hinweis auf moralische Grenzen vehement ab. Auch hätten diese Geschäfte einen für die deutsche Wirtschaft derart geringen Umfang, dass leicht darauf verzichtet werden könne. Zudem wies Küntzel darauf hin, dass die iranische Regierung letztlich die westliche Kultur vernichten wolle und Israel lediglich das erste Angriffsziel sei. –

3. Podiumsdiskussion: „Antisemitismus und Anti-Israelismus im täglichen Leben“

Auf dem Foto v. l. n. r. : Alon Meyer, Präsident des jüdischen Fußballvereins TuS Makkabi Frankfurt, Sebastian Wertmüller, DGB-Gewerkschaftssekretär, Aviva Raz Schechter, Direktorin der Abteilung für den Kampf gegen Antisemitismus beim israelischen Außenministerium, Moderator Sacha Stawski, Nathan Gelbart, Rechtsanwalt und Vorsitzender des Keren Hayesod, Gideon Römer-Hillebrecht, Oberstleutnant i. G. beim Führungsstab der Streitkräfte und Gründungsmitglied des Bundes Jüdischer Soldaten. Foto: Rafael Herlich/ILI

Bei der dritten Podiumsdiskussion (Foto links) ging es um das Thema: „Antisemitismus und Anti-Israelismus im täglichen Leben“. Dabei wies Nathan Gelbart darauf hin, dass laut einer Umfrage rund ein Drittel der deutschen Bevölkerung „latent antisemitisch" ist. Aiviva Raz Schechter richtete an die Kongressteilnehmer die dringende Bitte: Bitte helft uns, das Judentum und uns zu unterstützen! Wichtig dafür sei Einheit, Zusammenhalt und Gemeinsamkeit einer möglichst breiten Öffentlichkeit. –

Im Vorfeld haben sich die Veranstalter und Unterstützer des 1. organisationsübergreifenden Deutschen Israel-Kongresses auf eine gemeinsame Deklaration sowie einen Forderungskatalog an Gesellschaft und Politik verständigt:

„GEMEINSAM FÜR ISRAEL“ – Deklaration anlässlich des 1. Deutschen Israel-Kongresses 2010 „In einer Zeit der fortschreitenden Entsolidarisierung von Politik und Gesellschaft mit der einzigen rechtsstaatlichen Demokratie im Nahen Osten erklären wir unsere unverbrüchliche Freundschaft mit dem demokratisch-freiheitlichen jüdischen Staat Israel. Wir blicken mit Besorgnis und Kritik auf die deutsche Nahostpolitik. Während einerseits das Bekenntnis zum Existenzrecht Israels in Deutschland als Staatsräson beschworen wird, artikuliert sich andererseits im Konkreten die Solidarität mit Israel bestenfalls kleinlaut. Schlimmer: Oft werden völlig einseitige Aufforderungen an die Adresse Israels formuliert. Der Deutsche Bundestag verabschiedete am 30.  6.  2010 einstimmig zum Thema „Ereignisse um die Gaza-Flottille aufklären – Lage der Menschen in Gaza verbessern – Nahost-Friedensprozess unterstützen“ eine Erklärung, die dies offensichtlich werden ließ. Wir verurteilen diesen einseitig Israel belastenden Beschluss des Bundestages aufs Schärfste. Nach dem Bekanntwerden der Teilnehmer der Gaza-Flotte, u. a. die djihadistische und terroristische IHH mit Verbindungen zur Hamas, hätten wir vielmehr vom Deutschen Bundestag erwartet, die mitreisenden Politiker der Linken und die türkische Regierung für ihre Protektion des Unternehmens zu verurteilen. Zudem stellt die Einstimmigkeit dieser fraktionsübergreifenden Erklärung ein besorgniserregendes Novum dar, denn eine vergleichbare Einheit fehlt bei wichtigen Themen wie Maßnahmen gegen Antisemitismus und Israelfeindschaft in der deutschen Gesellschaft, konsequenter Bekämpfung des Islamismus und Forderungen nach einer harten Sanktionspolitik gegenüber dem Iran. Gerade dann und nur dann parteiübergreifende Geschlossenheit zu demonstrieren, wenn man völlig einseitige Aufforderungen gegenüber Israel formuliert, kann vor dem Hintergrund deutscher Geschichte nur als Affront gegen Israel aufgefasst werden. Mit dem 1. Deutschen Israel-Kongress „Gemeinsam für Israel“ setzen wir als unterzeichnende Organisationen dazu einen ebenso bewussten wie auch notwendigen Kontrapunkt und fordern die deutsche Politik dazu auf, - sich dem unverhohlenen Antisemitismus des iranischen Regimes u. a. dadurch entgegenzustellen, dass weitere einschneidende ökonomische und politische Sank tionen gegen die Islamische Republik Iran beschlossen und durchgesetzt werden; - sich mit allem Nachdruck für die Umsetzung der begrüßenswerten und eindeutigen Forderung der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen vom 27.  10.  2010 auf Freilassung von Gilad Schalit einzusetzen; - es zu unterlassen, dem Staat Israel, der sich seit über 60 Jahren in einem Überlebenskampf befindet, besserwisserische Ratschläge zu erteilen, wie er sich gegen Bedrohung und Terror zur Wehr zu setzen habe. Bei aller Unterschiedlichkeit der einzelnen unterzeichnenden Organisationen, seien sie jüdisch, christlich oder politisch engagiert, stehen wir: „GEMEINSAM FÜR ISRAEL“ und damit - gegen die stillschweigend hingenommene Ausweitung der Delegitimierung Israels, die auch in Europa zum Beispiel durch akademische Boykotte oder die Unterstützung von Gaza-Flottillen Einzug hält, und - gegen eine einseitig Israel verurteilende deutsche Nahostpolitik,

Zahlreiche der teilnehmenden Organisationen stellten sich und ihre Arbeit auf dem Podium vor, so auch Christen an der Seite Israels durch Verwaltungsdirektor Martin Lehmann (auf dem Foto am Mikrofon), der unter anderem auf die Vereinszeitung Israelaktuell.de hinwies. Neben ihm am Rednerpult stand Jörg Gehrke, Mitarbeiter der Initiative 27. Januar, die eng mit Christen an der Seite Israels verbunden ist. Foto: Rafael Herlich/ILI Harald Eckert (Foto rechts), Vorsitzender von Christen an der Seite Israels in Deutschland und Initiative 27. Januar, stellte einen 10-Punkte-Plan zur besseren Vernetzung und Mobilisierung der deutschen Israelfreunde vor (mehr dazu in unserer Zeitungsausgabe Nr. 59 und auf www.israelaktuell.de). Foto: Burghard Mannhöfer

Weitere Informationen und Bilder vom Kongress: www.israelkongress.de

wie sie jüngst durch den fraktionsübergreifenden Bundestagsbeschluss vom 30.  6.  2010 zum Ausdruck kam. ISRAEL, DU BIST NICHT ALLEIN!

Forderungen an Gesellschaft und Politik 1. Wir fordern ein klares Bekenntnis zum Existenzrecht des Staates ISRAEL in Frieden und Freiheit in anerkannt gesicherten Grenzen mit einer ungeteilten Hauptstadt JERUSALEM. 2. Wir fordern die Deutsch-Israelische Parlamentariergruppe auf, sich aktiver für das deutsche Bekenntnis zum Staat Israel einzusetzen. Dies kann durch öffentliche Erklärungen und der Veranstaltung eines jährlichen Israeltags in den Räumen des Bundestages geschehen. Ferner soll sie sich für Expertengremien und Anhörungen zur Förderung der Zusammenarbeit mit Israel einsetzen. Die Parlamentariergruppe sollte geschlossen gegen anti-israelische oder unausgewogene Resolutionen stimmen. 3. Wir fordern einen kompromisslosen Einsatz bei Aufklärung und Maßnahmen gegen Antizionismus und Antisemitismus (etwa als Teil der Integrationsarbeit). Die vom Bundestag bereits verabschiedete und anerkannte Antisemitismus Definition der European Union Agency for Fundamental Rights (ehemals EUMC) sollte dabei konkret angewendet werden. 4. Wir fordern vom Bundestag ein konsequentes Eintreten für die Freilassung von Gilad Schalit. Der fraktionsübergreifende Antrag ist bei Weitem nicht ausreichend. Vielmehr muss die Hamas direkt, konkret, bedingungslos und unmissverständlich aufgefordert werden, diese menschenrechtsverletzende Geiselhaft zu beenden. 5. Wir fordern von Politik und Wirtschaft, i. B. den Industrie- und Handelskammern, dass Geschäftsbeziehungen mit der Islamischen Republik Iran nicht länger gefördert werden. Jede Infrastrukturhilfe muss gestoppt werden, speziell in den Bereichen Energie und Hightech. Ferner muss der gescheiterte „kritische Dialog“ mit dem Mullahregime und dessen Präsidenten konsequent auf allen kulturellen und sonstigen Ebenen abgebrochen werden. Vom deutschen Bundestag fordern wir einen Beschluss zu wirksamen wirtschaftlichen Sanktionen. Wenn nicht anders möglich, auch im Alleingang ohne die europäischen Partner. Wir fordern die Aufnahme der Iranischen Revolutionsgarden in die Liste terroristischer Organisationen. 6. Wir, 60 NGO‘s halten das Regime in Teheran für menschenverachtend und verbrecherisch. Mit seiner Holocaustleugnung verstößt Präsident Ahmadinedschad gegen deutsche Gesetze. Mit seinen fast täglichen Drohungen, Israel zu zerstören, verstößt er zudem gegen jegliche Moral und die vermeintliche deutsche Staatsraison, einen erneuten Holocaust an den Juden nie wieder zuzulassen. 7. Wir fordern von den öffentlich-rechtlichen und anderen Medien, Befürwortern der Politik der Hamas oder eines „Dialogs“ mit dieser Terrororganisation (gemäß einer offiziellen Erklärung von Bundeskanzlerin Merkel, der EU, der USA und der UN) entschieden weniger Raum einzuräumen. Ebenso fordern wir, Mitgliedern jüdischer oder israelischer Randgruppen, wie der sogenannten „Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“, keinen überproportionalen Raum zur Selbstdarstellung zu bieten. Mit ihren Positionen sind sie weder repräsentativ für hierzulande lebende Juden noch für die Mehrheit der israelischen Bevölkerung. Allzu oft bieten Medien einzelnen Personen ohne jegliche Relevanz für „die Juden“ oder Israel eine Bühne. 8. Wir fordern die Politik und alle Teile der Gesellschaft dazu auf, die Beziehung zu Israel als einziger rechtsstaatlicher Demokratie im Nahen Osten zu fördern und zu vertiefen. Wir fordern mehr Schüleraustausch, mehr Israelreisen, mehr Städtepartnerschaften und mehr wissenschaftlichen wie kulturellen Austausch. Der Handel mit Israel sollte durch Aufklärung und attraktivere Rahmenbedingungen, i. B. für den Mittelstand, gefördert werden. –


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lsraelaktuell Deutschland-Israel

Dezember 2010/Januar 2011

Israelische Zeitung kritisiert deutsche Öffentlichkeit Israels Massenblatt „Jediot Aharonot“ hat am 20. Oktober 2010 eine scharfe Kritik an der Haltung deutscher Politiker und der deutschen Medien zu Israel veröffentlicht. Aktueller Anlass war der erste Deutsche IsraelKongress am 31. Oktober 2010 in Frankfurt.

I

m vergangenen Jahrzehnt und verstärkt seit dem Amtsantritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel habe sich ein „präzedenzloser Erdrutsch“ gegen Israel in Bewegung gesetzt, schrieb Eldad Beck, der Berlin-Korrespondent der „Jediot Aharonot“. Israelische Politiker behaupten, dass Deutschland der beste Freund Israels in Europa sei. Seit der Wahl Barack Obamas behaupten sie gar, dass Deutschland der beste Freund Israels in aller Welt sei. Beck bezweifelt diese „Wirklichkeit“, obgleich Merkel deutlicher als jeder frühere Kanzler auf der Seite Israels stehe. Richtig sei auch, dass sich unter Merkel die militärische,

wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit verstärkt habe und sogar die gemeinsame Entwicklungshilfe für Drittländer. Doch die enge Zusammenarbeit beschränke sich laut Beck auf wenige Fachkräfte und geschehe „in großer Abgeschiedenheit“. Kein einziges Kabinettsmitglied der Regierung Merkels habe sich dazu bereit erklärt, zu dem Solidaritäts-Kongress unter dem Motto „Israel ist nicht allein. Als Freund Israels bist Du nicht allein!“ zu kommen. „Jeder mit seinen Gründen“, schrieb Beck. Selbst jene hätten sich verweigert, die ihre Hand automatisch heben, um die „historische Verbundenheit zum Staat Israel und seiner Sicherheit“ zu beschwören.

Liebermans Berlin-Besuch „fast heimlich“

Weiter berichtete der Korrespondent, dass der israelische Außenminister Avigdor Lieberman zuvor in Berlin „fast heimlich“ empfangen worden sei. Dagegen habe der Außenminister des Sudan einen „sehr medienwirksamen Empfang erhalten“.

Das Auswärtige Amt und sein „Medien-Ableger“, die Deutsche Welle, planen ein internationales Ereignis unter dem Titel: „Der Beitrag der Medien zum Dialog unter den Kulturen.“ Dazu seien zahlreiche arabische Medienvertreter eingeladen worden, aber kein einziger israelischer Journalist. Selbst jene Israelis, die den Deutschen über Israel regelmäßig das erzählten, was diese gerne hören wollten, und dafür Stipendien, Einladungen und andere Vergünstigungen erhalten, seien nicht eingeladen worden. Beck nennt keine Namen, dürfte jedoch Israelis wie Avi Primor, Mosche Zimmermann, Uri Avnery und andere meinen. „Was Israel angeht, so ist die Pressefreiheit in Deutschland sehr eingeschränkt“, behauptet Beck. Deutschland, so Beck weiter, weigere sich, die komplexe Wirklichkeit Israels zu sehen und zu akzeptieren. Es umhege linksgerichtete Israelis, von denen einige sogar „anti-zionistisch“ eingestellt seien und schaffe mit deren Hilfe ein Bild Israels als rassistischer, militaristischer und faschistischer Staat. (Israelnetz)

Außenminister Westerwelle in Israel Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle besuchte am 7. und 8. November 2010 Israel und den Gazastreifen. Bei einem Treffen mit seinem israelischen Amtskollegen Avigdor Lieberman bekräftigten beide Politiker die guten Beziehungen ihrer Staaten – trotz unterschiedlicher Ansichten zur israelischen Siedlungspolitik.

Westerwelle traf in Jerusalem auch mit dem Vater von Gilad Schalit zusammen. „Wir verurteilen in

Der Bundestag hat am 11. November 2010 den gemeinsamen Antrag „Freiheit für Gilad Schalit“ von Union, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen bei Enthaltung der Linksfraktion angenommen. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, „sich weiterhin gemeinsam mit ihren Partnern mit größtem Nachdruck für die Freilassung Gilad Schalits einzusetzen“. Der israelische Soldat Gilad Schalit wird seit dem 25. Juni 2006 von der Hamas im Gazastreifen gefangengehalten. In dem vom Bundestag beschlossenen Antrag heißt es unter Punkt 2: „Seit über vier Jahren hält die Hamas Gilad Schalit gefangen. Der Deutsche Bundestag verurteilt die Entführung mit großem Nachdruck. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz muss sofort Zugang zu Gilad Schalit bekommen und seine medizinische Versorgung sicherstellen können. Die Hamas verhindert das bisher. Außerdem unterbindet die Hamas entgegen der dritten Genfer Konvention von 1949 jegliche Kommunikation mit seiner Familie. Das letzte Lebenszeichen von Gilad Schalit ist ein im Oktober 2009 veröffentlichtes Video vom 14. September 2009. Angehörige und Freunde bangen weiter um sein Leben.“ Die Linke stellte einen eigenen Antrag, in dem sie ebenfalls die Freilassung Gilad Schalits fordert und hinzufügt, dass die Freilassung auch als ein „humanitäres Zeichen“ für die Freilassung palästinensischer politischer Häftlinge aufgenommen werden könne. Dieser Antrag wurde mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP bei Enthaltung von SPD und Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt.  –

DIG-Delegierte wählten Reinhold Robbe zum Nachfolger von Johannes Gerster

Großes Verdienstkreuz mit Stern an Charlotte Knobloch

T

Treffen mit dem Vater von Gilad Schalit

Bundestag fordert Freilassung des Entführten

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) hat auf ihrer 34. Hauptversammlung am 10. Oktober 2010 in Erfurt den früheren Wehrbeauftragten Reinhold Robbe (Foto) zum neuen DIG-Präsidenten gewählt. Der 56-jährige Ostfriese Robbe löste Dr. h. c. Johannes Gerster in dieser Funktion ab, der das Amt des Präsidenten seit 2006 ausübte und auf eigenen Wunsch nicht erneut kandidierte. –

Von Joachim Kudlek hema der Außenminister war vor allem der Ausbau der Beziehungen zwischen Israel und Deutschland, die von den Politikern gelobt wurden. Beiden sei es ein besonderes Anliegen, die Zivilgesellschaft und insbesondere die junge Generation beider Länder noch weiter zu vernetzen. Uneinigkeit herrschte in der Frage der israelischen Siedlungspolitik. Lieberman wies darauf hin, dass die Siedlungen für ihn kein Hindernis für den Frieden sind: Trotz des Siedlungsbaus seien Friedensverträge mit Ägypten und Jordanien geschlossen worden, während andererseits die Auflösung der Siedlungen im Gazastreifen zu mehr Terror geführt habe. Dagegen sagte Westerwelle: „Wir denken, es wäre eine weise Entscheidung, diese Siedlungsaktivitäten einzufrieren.“ Dies sei auch die Haltung der Europäischen Union. Die beiden Außenminister sprachen auch die für Januar 2011 geplanten dritten Regierungskonsultationen zwischen Deutschland und Israel an.

„Freiheit für Gilad Schalit“

Außenminister Guido Westerwelle (auf dem Foto links) übergab sowohl an Israels Staatspräsident Shimon Peres (rechts) als auch an seinen israelischen Amtskollegen Avigdor Lieberman am 7. November 2010 die kürzlich vorgestellte Studie einer unabhängigen Historikerkommission über die Verstrickung des Auswärtigen Amts in das Naziregime und über Fragen der personellen Kontinuität nach Neugründung des Auswärtigen Amts nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Studie habe vor Augen geführt, „wie deutsche Diplomaten zu Zeiten der Nationalsozialisten allerschwerste Schuld auf sich geladen haben“, so Westerwelle. Es sei eine wichtige Aufgabe, dies aufzuarbeiten und in der Gesellschaft öffentlich miteinander zu diskutieren. Foto: ISRANET

aller Form diese Geiselnahme", so Westerwelle nach dem Gespräch. Er forderte die Geiselnehmer auf, den jungen Mann unverzüglich freizulassen. „Wir werden unsere Möglichkeiten nutzen, um an einer Freilassung mitzuwirken, da wo wir es können.“ Westerwelle besuchte auch den Gazastreifen und den nahegelegenen israelischen Ort Sderot, der immer wieder Raketenangriffen aus Gaza ausgesetzt ist. Westerwelle verurteilte die Angriffe ausdrücklich: Es gebe keine Rechtfertigung für derartige Gewalttaten. In Gaza,

wo er kein Gespräch mit HamasVertretern führen wollte, forderte der Minister öffentlich die Freilassung von Gilad Schalit. Bereits am 13. Oktober 2010 hatte Israels Außenminister Avigdor Lieberman Deutschland besucht und traf in Berlin mit Guido Westerwelle zusammen. Die beiden Minister einigten sich darauf, Arbeitsgruppen zu bilden, um die Zusammenarbeit zwischen den Staaten zu stärken. Bei dem Gespräch gab Lieberman auch seine Entscheidung bekannt, 2011 ein israelisches Konsulat in München zu eröffnen.  –

Charlotte Knobloch, bis zum 28. November 2010 Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, hat am 23. November 2010 von Bundespräsident Christian Wulff das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. In seiner Laudatio sagte Wulff unter anderem: „Und wie ihre Vorgänger sieht auch Charlotte Knobloch sich selbst Charlotte Knobloch und ihr Nachfolger und die deutsche jüdische Ge- in der Position des Präsidenten des Zenmeinde in einem besonderen tralrats der Juden in Deutschland, Dieter Foto: Rafael Herlich/ILI Verhältnis zu Israel. Das ist aus Graumann. vielen Gründen nicht einfach. Immer noch glauben viele in Israel, dass Juden in Deutschland nicht leben sollten, sondern besser daran täten, nach Israel zu kommen. Und immer wieder machen nichtjüdische Deutsche die Juden in Deutschland mitverantwortlich für alles, was israelische Politiker sagen und tun. Charlotte Knobloch hat hier immer wieder – und auch hier: unermüdlich – das schwierige Werk der Vermittlung und der Verständigung übernommen. Sie weiß, dass es für die Juden in aller Welt, nicht nur in Israel, von entscheidender Bedeutung ist, dass es Israel gibt, dass Israel stark ist und in sicheren Grenzen existieren kann. “

Dieter Graumann neuer Zentralratspräsident Bei der Ratsversammlung des Zentralrats der Juden in Deutschland am 28. November 2010 wurde Dr. Dieter Graumann zum Präsidenten des Zentralrats gewählt. Die beiden Vizepräsidenten sind Prof. Dr. Salomon Korn und Dr. Josef Schuster. Dr. Graumann hob die Verdienste von Frau Dr. h.c. Knobloch und ihren Beitrag zur Stärkung des Zentralrats hervor. –


Christen an der Seite Israels in Aktion

lsraelaktuell

Dezember 2010/Januar 2011

„Seit unserer Vereinsgründung haben wir den Segen Gottes verspürt“ Interview mit Theo Ellesat anlässlich seines 85. Geburtstages Theo Ellesat, 1. Vorsitzender von Christen an der Seite Israels von 1998 bis 2005, hat am 18. November 2010 sein 85. Lebensjahr vollendet. Aus diesem Anlass sprach Joachim Kudlek, Redakteur von Israelaktuell.de, mit dem Jubilar.

Theo: Ich bedauere eigentlich sehr, dass die Regierungen der westlichen Staaten blind sind auf beiden Augen und nicht sehen, was sich hier entwickelt. Ich möchte auf das Buch von Theo Sarrazin verweisen, der hier informiert und Zusammenhänge aufzeigt. Wir müssen wachsam sein – der Islam ist eine ernstzunehmende Bedrohung nicht nur für Israel, sondern für ganz Europa.

Lieber Theo, wir – die Mitarbeiter von Christen an der Seite Israels – gratulieren Dir von ganzem Herzen und wünschen Dir Gottes reichen Segen für Dein neues JubiläumsLebensjahr! Du hast den Verein von seiner Gründung im Mai 1998 bis September 2005 geleitet. Wie siehst Du heute diese Phase der Vereinsgeschichte?

Theo: Mein geistlicher Hintergrund ist in den 80erJahren gelegt worden, und zwar durch den messianischen Juden Arie ben Israel. Ich wurde Mitglied in seinem Verein Ruf zur Versöhnung und war bald danach dort auch im Vorstand. Das hat dazu geführt, dass ich mit Arie Israel-Reisen unternommen und gute Kontakte in Israel bekommen habe. Wir haben auch Informationsstände gehabt und dabei auch Israel-Produkte verkauft, die wir vom Israel-Produkte-Zentrum in Nijkerk/Holland bezogen haben. Bald darauf beschlossen wir, den Zion-Verlag zu gründen und israelische Waren im großen Stil unseren Freunden anzubieten. 1993 starb Arie, noch sehr jung, was mich persönlich sehr tief bewegt hat. Der Zion-Verlag ging an den Kawohl-Verlag über, und ich hatte gedacht, mich zur Ruhe zur setzen. Aber es kam anders. Unsere holländischen Freunde haben mich gefragt, ob ich einen deutschen Zweig der niederländischen IsraelBewegung gründen wollte. Am 15. Mai 1998 haben wir dann den Verein Israel Heute – Christen an der Seite Israels e.V. mit einigen Israel-Freunden gegründet. Es hat mich einige Mühe gekostet, den Verein zu leiten, aber ich hatte ja das Rüstzeug durch den ZionVerlag.

Wie empfindest Du heute die Lage der Kirchen und Christen in Deutschland in Bezug auf Israel?

Theo Ellesat (rechts) mit Harald Eckert, seinem Nachfolger als 1. Vorsitzender von

Christen an der Seite Israels seit September 2005.

Was waren für Dich die wichtigsten Ereignisse in dieser Zeit?

Theo: Das war mein persönlicher Einsatz bei unseren Israel-Konferenzen. Außerdem bin ich als Sprecher oft in christliche Gemeinden eingeladen worden, hinzu kam meine Reisetätigkeit nach Israel. Bei allem hat mich meine liebe Frau Ursula stark unterstützt. Die Arbeit des Vereins hat sich ja seit 2005 weiterentwickelt. Was sind aus Deiner Sicht die wichtigsten Veränderungen in den vergangenen fünf Jahren?

Theo: Natürlich zunächst meine Nachfolge durch Harald Eckert. Harald brauchte sich nicht lange einzuarbeiten, sondern hat den Verein aufgrund seiner Erfahrungen von Anfang an gut geführt. Ich bin erfreut, dass der Wechsel so nahtlos vollzogen wurde. Dann die Namensänderung – der Verein heißt ja jetzt Christen an der Seite Israels e.V. Seit unserer Vereinsgründung haben wir den Segen Gottes verspürt: Diejenigen, die Israel segnen, werden

gesegnet. Dieser Segen ist auch auf den neuen Vorstand übergegangen, und ich bin sehr dankbar, dass dieser Segen weiter fließt. Wie gestaltet sich Dein Leben im Ruhestand – warst Du noch einmal in Israel? Bis 2005 hast Du ja viele Reisen nach Israel unternommen, davon zahlreiche auch als Reiseführer mit Deiner Ehefrau Ursula.

Theo: Ja, bis 2005 hatte ich eine intensive Reisetätigkeit nach Israel. Seit meinem Ruhestand bin ich privat mehrmals in Israel gewesen, wir haben viele Freunde dort und pflegen die Kontakte auch jetzt noch. Was Israel betrifft, hat sich ja in den letzten Jahren einiges verändert. So ist zum Beispiel der internationale Druck auf das Land seit dem GazaKrieg größer geworden. Wie siehst Du die Entwicklung in und um Israel?

Theo: Wir Christen an der Seite Israels sind ganz auf das Wort Gottes ausgerichtet. Darin wird verheißen, dass ein zunehmender Druck auf Israel ausgeübt wird. So sehen

Theo: Es ist leider so, dass der überwiegende Teil der Kirchen immer noch nicht erkennen kann oder will, dass Israel das auserwählte Volk Gottes ist. Statt dessen ist immer noch die Ersatztheologie weit verbreitet. Hier müsste es zu einem Umdenken im christlichen Bereich kommen. Zur deutschen Politik: Siehst Du hier einen Wandel in der Beziehung zu Israel?

Theo: Ja, ich kann einen Wandel feststellen. Bundeskanzlerin Angela Merkel betont zwar immer wieder die guten Beziehungen zu Israel, aber bei unserem Außenminister bin ich mir da nicht so sicher. Ich habe den Eindruck, dass es da einen Schwenk gegeben hat. Möchtest Du unseren Lesern noch etwas mitteilen?

Theo: Ja, ich möchte ihnen sagen, weiter treu zu Israel zu stehen und den Willen Gottes zu erkennen, dass Israel nicht verstoßen ist, sondern dass Gott Israel auserwählt hat. Ich wünsche unseren Lesern Gottes Segen und möchte mich bedanken für die herzlichen Grüße, die ich zu meinem 85. Geburtstag bekommen habe. Theo, wir danken Dir für dieses Gespräch und wünschen Dir und auch Deiner Ehefrau nochmals den reichen Segen unseres HERRN. –

Israel-Infostand in Ulm: Eine große Herausforderung Am 6. November ab 10 Uhr hatten wir die Genehmigung von der Stadt Ulm, mit einem Israel-Infostand in der Fußgängerzone über Israel zu informieren. Wir, das ist der Arbeits- und Gebetskreis Ulm. Wir sind da und sprechen die Leute an, ob sie gerne eine Information über Israel mitnehmen möchten. Wir haben zum Weitergeben unsere Zeitung, Bibelstellen über die Wiederherstellung Israels sowie „NAI“ und verschiedene Broschüren von der Botschaft. Für die Kinder haben wir Fähnchen, Luftballons und das Rachel-Heft. Die Kinder freuen sich sehr über die Fähnchen. Es ist immer eine große Herausforderung und braucht viel Gebet. Aber viele Leute haben sich bedankt, dass wir das machen und für die Infos. Ein Israeli und ein Palästinenser waren auch da. So gab es viele hitzige Gespräche. Wir sind sehr dankbar für die Hilfe unseres HERRN und für Seinen Segen. Nun schauen wir froh und dankbar zurück, dass wir es getan haben, weil es immer Überwindung kostet, so in die Öffentlichkeit zu gehen. Herzliche Grüße, Arbeitskreis Ulm

Christen an der Seite Israels

wir, dass immer mehr Staaten antiisraelisch eingestellt sind, und wir erleben auch falsche Darstellungen über Israel in den Medien. Der militante Islam ist ja bekanntlich der größte Feind Israels. Wie schätzt Du die immer größer werdende islamistische Bedrohung, besonders aus dem Iran, für Israel und die Welt insgesamt ein?

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Impressum Diese Zeitung verkündet die Bot­ schaft,­dass Israel ein Zeichen Gottes für die ­Erfül­lung biblischer Prophe­ tie und ein Hinweis auf die baldige Wiederkunft Jesu Christi ist. Herausgeber: Christen an der Seite Israels e. V. Ehlener Straße 1 34289 Zierenberg Tel.: (0 56 06) 37 59 Fax: (0 56 06) 10 00 eMail: info@israelaktuell.de Internet: www.israelaktuell.de 1. Vorsitzender: Harald Eckert Schatzmeister: Ralf Hermann Verwaltungsdirektor: Martin Lehmann Der Verein ist eingetragen beim Amtsge­ richt Kassel unter der Vereinsregister-Nr. VR 4149. Mit Freistellungsbescheid des Finanzamts Kassel vom 23.  4.  2009 ist der Verein als gemeinnützig und mildtä­ tig anerkannt und berechtigt, Sammel­ bestätigungen über Geldzuwendungen auszustellen. Israelaktuell.de wird allen Interessen­ ten unentgeltlich zu­gestellt. Die Emp­ fänger der ­­­Zei­­­­­tung werden gebeten, dem Verein Christen an der Seite Israels e. V. zur Erfüllung seiner Aufgaben und auch zum Zeichen des eigenen Inte­resses an der Zeitung möglichst einmal jährlich oder öfter eine Spende ­zu­kom­men zu lassen. Bankverbindungen: Christen an der Seite Israels e. V. Konto-Nr. 140 000 216 Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) Bei Überweisung aus dem Ausland: International Bank Account Number (IBAN): DE28 5205 0353 0140 000216 Swift-Bic.: HELADEF1KAS Österreich: Christen an der Seite Israels –­ Österreich Konto Nr. 235226, BLZ: 32667, Raiffeisen­ bank Wienerwald. Bei Überweisung aus dem Ausland IBAN: AT513266700000 235226 BIC: RLN WAT WW PRB Schweiz: Postfinance 4040 Basel, Konto-Nr. Giro 40-753256-6 Redaktion/Satz/Layout von Israelaktuell.de: Harald Eckert (verantwortlich i. S. d. P.), Joachim Kudlek, Martin Lehmann, Christfried Battenberg, Harald Bauer, Gabriele Hennig, Hans-Jürgen Krug, Dr. Wolfgang Schuler Druck: Druckzentrum Braunschweig Auflage: 29 000 Christen an der Seite Israels e. V. gehört zu der internationalen, überkonfessio­ nellen und politisch unabhängigen Be­ wegung: Christians for Israel International President: Rev. Willem J. J. Glashouwer (international@christenenvoorisrael.nl) P.O.Box 1100, 3860 BC NIJKERK, The Netherlands; Patroonstraat 1, 3861 RN NIJKERK, The Netherlands Tel.: 0031–(0)33–24–588–24 Fax: 0031–(0)33–24–636–44 eMail: info@c4israel.org Internet: www.c4israel.org Namentlich gekennzeichnete Berichte müssen nicht unbedingt mit der Mei­ nung der ­Redaktion übereinstimmen; dies gilt besonders für ­Leser­briefe, die vorbehaltlich etwaiger Kür­zungen ver­ öffentlicht werden. Für unverlangt ein­ gesandte Manuskripte übernehmen wir keine Haftung. –

Beilagen in dieser Ausgabe: Israel-Infostand am 6. November 2010 in Ulm mit Esther Kluge, einem Israeli, der in Ulm studiert, und Thomas Kluge (von links). Der Israel-Arbeitskreis Ulm wird vom Ehepaar Kluge geleitet (Kontakt: e-t-kluge@hotmail.de).

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Überweisungsträger (Informationen dazu Seite 8) Info-Blatt der State of Israel Bonds


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Termine/Verschiedenes

Internationale Israel-Bewegung Oberrabbiner Metzger in Holland

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er israelische Oberrabbiner Yona Metzger (Foto) war vom 5. bis 9. Oktober 2010 Gast von Christenen voor Israel in den Niederlanden. Während seines Besuches hielt Metzger mehrere Vorträge vor Pastoren und Gemeindeleitern. Er berichtete unter anderem von der gegenwärtigen Bedrohung Israels durch seine feindlichen Nachbarvölker. Es war vermutlich das erste Mal, dass ein israelischer Oberrabbiner auf Einladung einer christlichen Organisation Europa besuchte. Yona Metzger ist der aschkenasische Oberrabbiner in Israel, der sephardische ist Shlomo Amar. –

Dezember 2010/Januar 2011

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1. ISRAEL-SYMPOSIUM in Wien

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„Engel“ –

Rund 150 Personen aus allen neun österreichischen Bundesländern nahmen am ersten von Christen an der Seite Israels – Österreich veranstalteten Israel-Symposium am 20. November 2010 im Europahaus in Wien teil.

Ausstellung mit Werken auf Seide und Papier von Birgit von Lemm

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Mein Herz ist voller Freude über den HERRN, große Kraft gibt mit der HERR. 1. Samuel 2, 1

STOP THE BOMB

Christen an der Seite Israels

Keine Geschäfte mit dem iranischen Regime!

Während des Israel-Symposiums am 20. November 2010 in Wien im Veranstaltungszentrum Europahaus, hier mit dem Autor und Präsidenten von Christians for Israel International, Pfarrer Willem Glashouwer, am Rednerpult. Foto: Veronika Scheid-Joussein

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nter dem Thema „Israel, die Gemeinde und die Nationen – Die Zeichen der Zeit aus biblischer Sicht“ sprachen Pfarrer Willem Glashouwer (Präsident von Christians for Israel International), Pastor Helmuth Eiwen (Ichthys-Gemeinde Wiener Neustadt), Pfarrer Heribert Binder (evangelischer Gemeindepfarrer in Oberösterreich) und Harald Eckert (1. Vorsitzender von Christen an der Seite Israels e.V. und Vorsitzender der ECI). Marie-Louise Weissenböck, Obfrau von Christen an der Seite Israels – Österreich, moderierte den Tag gemeinsam mit Jonathan Mauerhofer. Pfarrer Glashouwer spannte auf eindrucksvolle Weise einen Bogen von der Berufung Abrahams bis zu den Prophetien in den Büchern Daniel und Offenbarung und beleuchtete die heutige Position Israels im Lichte der biblischen Prophetie. Mit einer beeindruckenden PowerPoint-Präsentation beantwortete Pastor Helmuth Eiwen die Frage, wie Israel und die Gemeinde miteinander zusammenhängen, während Pfarrer Heribert Binder die Entwicklung der letzten Jahrzehnte einfühlsam darstellte – gezeigt an Menschen und Büchern als Meilen-

steine Gottes am Wege der Wiederherstellung. Harald Eckert wies in seinem Vortrag darauf hin, wie wichtig es ist, eine biblische Sicht für die Völker zu haben, Gottes Liebe zu den Völkern und Seinen Plan mit den Völkern zu erkennen sowie eine prophetische Stimme bezüglich der Beziehung unseres eigenen Volkes zu Israel zu sein. Susi Shaked, die Präsidentin von Hadassah Österreich, war als Gast eingeladen und erzählte mitreißend über die Geschichte und die Arbeit des Hadassah-Spitals in Jerusalem, das als „Brücke des Friedens“ bekannt ist. Der Botschafter des Staates Israel in Wien, Aviv Shir-On, hatte ein sehr persönliches und berührendes Grußwort an die Teilnehmer des Symposiums gesendet, welches bei der Begrüßung von Marie-Louise Weissenböck vorgelesen wurde. Das zweite Grußwort kam von Diakon Mag. Johannes Fichtenbauer, in dem er auf Aussagen der Bischofssynode der katholischen Ostkirchen im Vatikan eingeht. Hinweis: Die Referate der vier Sprecher sind auf CD einzeln (um 4,00 Euro) oder als Set (um 16,00 Euro) erhältlich. Bestellungen bitte an info@israelaktuell.at

„STOP THE BOMB“ ist ein breites gesellschaftliches Bündnis, das sich gegen das iranische Atomprogramm richtet und deutsche Firmen auffordert, Geschäfte mit dem Iran zu stoppen, und zudem die Bundesregierung dazu aufruft, derartige Geschäfte durch Sanktionen zu unterbinden.

www.stopthebomb.net

8. November 2010 bis Ende Januar 2011 Café Neptun, Jakobsplatz 9, 86152 Augsburg, Tel. (08 21) 319 42 01 Die Künstlerin Birgit von Lemm hat in Augsburg ihr Atelier und freut sich auf Ihren Besuch. www.birgit-von-lemm.de

„Diese Konferenz war für uns ein richtiger Augenöffner“

Israel-Vorträge Bei Interesse an Israel-Vorträgen, Israel-Tagen oder Israel-Abenden setzen Sie sich bitte zwecks Terminabsprache mit uns in Verbindung:

Tel.: (0 56 06) 37 59 Fax: (0 56 06) 10 00 eMail: info@israelaktuell.de

IsraelGebetstreffen Wenn Sie wissen möchten, ob Israel-Gebetstreffen in Ihrer Umgebung stattfinden, oder wenn Sie Unterstützung bei der Gründung eines IsraelGebetskreises wünschen, wenden Sie sich bitte an unseren Mitarbeiter Markus Neumann: Tel. (0 74 53) 95 25 03 Fax: (0 74 53) 95 21 08 eMail:

neumann@israelaktuell.de Harald Eckert beim Vortrag während der Israel-Regionalkonferenz in Emden. Foto: Erik Richter

Vom 16. bis 18. Oktober 2010 fand in Emden, Ostfriesland, in Zusammenarbeit mit der freikirchlichen Gemeinde „Jesus-Zentrum“ eine Regionalkonferenz von Christen an der Seite Israels statt. Es war die erste Regionalkonferenz in diesem Teil Deutschlands. Viele Israelfreunde aus dem näheren und weiteren Umfeld besuchten die Veranstaltung, in der es inhaltlich um „Gottes Weg mit Israel“, „Die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens“ und „Israel und die Nationen“ ging. Von Seiten der Gemeindeleiter und der Besucher gab es sehr positive Rückmeldungen. Einer der anwesenden Leiter sagte: „Diese Konferenz war für uns ein richtiger Augenöffner. Wir werden die Bibel und die Zeitung mit anderen Augen lesen.“ –

Auskünfte erteilt auch unser Büro in Zierenberg.

Die nächste Ausgabe soll im Februar 2011 erscheinen. Aktuelle Informationen erhalten Sie auch auf unserer Internet-Seite

www.israelaktuell.de


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