Israelaktuell.de - Ausgabe Nr. 56 - Feb 10/Mär 10

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Eine Publikation von:

Christen an der Seite Israels

lsraelaktuell.de

Nr. 56 – Februar/März 2010

www.israelaktuell.de

Editorial

In dieser Ausgabe

Liebe Leser! Israels Premierminister Netanjahu sprach angesichts der ersten Regierungskonsultationen zwischen dem israelischen Kabinett und dem deutschen Kabinett auf deutschem Boden von einem historischen Ereignis. In der Tat: Das ist es auch! Diese Begegnung ist ein Dokument der gewachsenen Freundschaft und ein Dokument der besonderen Verantwortung Deutschlands für das Existenzrecht und die friedliche Zukunft Israels. Die zeitliche Nähe zwischen dieser Konsultation und dem Holocaust-Gedenktag am 27. Januar unterstreicht die Symbolhaftigkeit und Einzigartigkeit dieses Geschehens. Diese außerordentliche Freundschaft auf politischer Ebene im gesellschaftlichen Alltag mit Leben zu füllen ist eine unserer herausragenden Aufgaben, die wir – mit vielen anderen – als „Christen an der Seite Israels“ haben. Eine Aufgabe, die uns alle betrifft: jeden Tag in einem mehr oder weniger Israel-skeptischen bis -feindlichen Umfeld. Durch unsere Fürbitte. Durch unser gezieltes Engagement in unserer Gemeinde oder vor Ort oder in Form unserer nächsten Reise nach Israel. In diesem Anliegen verbunden grüßt Sie herzlich

Ihr Harald Eckert

Geistliches Wort zur Jahreslosung

Goldstone-Bericht: Israel untersucht alle Vorwürfe Seite 3 Schimon Peres am Holocaust-Gedenktag im Bundestag Seite 7 Lehrkonferenz in Brüssel zum Thema Kirche, Islam, Israel und Europa Seite 11

Die ersten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen in der Bundesrepublik fanden am 18. Januar 2010 im Bundeskanzleramt statt. Das Foto entstand am Rande der Regierungsgespräche (v. l., vordere Reihe): Israels Außenminister Avigdor Lieberman, Bundesaußenminister Guido Westerwelle, Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, Bundeskanzlerin Angela Merkel, dahinter Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Norbert Röttgen, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Ausführlicher Bericht auf Seite 14. (Foto: Guido Bergmann, Quelle: Bundesregierung)

Israels Premierminister Netanjahu zum Nahost-Konflikt:

„Sind die Palästinenser bereit für den Frieden?“ Von Joachim Kudlek

Der israelische Premier Benjamin Netanjahu hat in den letzten Wochen erneut seine Bereitschaft zu sofortigen Friedensverhandlungen betont. Dabei stellte er auch die Frage, ob die Palästinenser bereit sind für den Frieden.

N Frei für postalische Zwecke

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achdem es Anfang Februar 2010 einen verbalen Schlagabtausch zwischen israelischen und syrischen Politikern gab, sagte Netanjahu: „Israel strebt nach kompletten Friedensabkommen mit all seinen Nachbarn. Wir haben das mit Ägypten und Jordanien gemacht, und wir trachten danach, ähnliche Abkommen sowohl mit den Palästinensern als auch mit Syrien zu erreichen.“ Grundlage für Verhandlungen sei, dass die Gespräche ohne Vorbedingungen geführt werden und dass

Israel an seinen lebensnotwendigen Sicherheitsinteressen festhalte, so der Premier am 7. Februar 2010. Im Hinblick auf die Palästinenser hatte Netanjahu am 20. Januar 2010 ausführlich Stellung genommen und dabei erklärt, dass er sofort nach der Regierungsbildung über ein Friedensabkommen verhandeln wollte, die palästinensische Seite dies aber abgelehnt habe. Zugleich wies der Premier auf Entscheidungen hin, mit denen Israel den Palästinensern entgegengekommen sei:

Seine Regierung habe Hunderte von Straßensperren beseitigt und so dazu beigetragen, dass die palästinensische Wirtschaft um acht Prozent gewachsen sei; in seiner Rede im Juni 2009 habe er die Idee eines entmilitarisierten palästinensischen Staates vorgetragen, und überdies sei von seiner Regierung entschieden worden, den Siedlungsbau für zehn Monate auszusetzen. Trotz dieser Schritte stellten die Palästinenser weitere Vorbedingungen und „häufen Forderung um Forderung um Forderung an“, sagte Netanjahu und rief mit Nachdruck dazu auf, sofort mit den Friedensverhandlungen zu beginnen. Dabei stellte er auch die Frage: „Sind die Palästinenser bereit für den Frieden?“ Mehr zum Thema u. a. Seite 3

Israelische Einsatzteams als Lebensretter in Haiti

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und 250 israelische Einsatzkräfte haben nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti im Januar 2010 lebensrettende Soforthilfe geleistet. Spezialisten aus Israel konnten Überlebende bergen, die tagelang unter Trümmern verschüttet waren. Zudem bauten israelische Teams ein hochmodernes Feldlazarett in Port-au-Prince auf, wo rund 1 000 Patienten behandelt und 317 Operationen durchgeführt wurden sowie 16 Babys zur Welt kamen. Bild rechts: Behandlung eines verletzten Kindes im israelischen Feldlazarett. Foto: ISRANET Mehr zum Thema Seite 4

Gebet /Geistliches Wort Israel aktuell Wider das Vergessen Hilfsprojekte Israel-Produkte/Medien Christen an der Seite Israels in Aktion Israel und Europa Sabra (Kinderseite) Junge   Erwachsene an der Seite Israels Deutschland und Israel/ Impressum Christen an der Seite Israels in Aktion Termine/ Verschiedenes

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Termine 13. Nationale Israel-Gebetskonferenz in Altensteig 11. bis 14. März 2010 Weitere Informationen Seiten 15–16

Gebetstag für Israel am 26. März 2010

Weitere Informationen Seite 2

Reise nach Auschwitz 17. bis 23. August 2010 Weitere Informationen Seite 16

Israel-Studienreise 5. bis 15. November 2010 Weitere Informationen Seite 16

Internet-TV „Eizes Monokel“ zum Thema Israel: www.rtcr.tv Spannende Veränderungen Seite 10


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lsraelaktuell Gebet / Geistliches

Wohnhaus in Nazareth aus der Zeit Jesu entdeckt Archäologen der Israelischen Altertumsbehörde (IAA) haben in Nazareth die Überreste eines Wohnhauses aus der Zeit Jesu freigelegt (Foto). Damit wurden erstmals Relikte der römischen Epoche in der nordisraelischen Stadt nahe der Verkündigungskirche entdeckt. Ausgrabungsleiterin Yardena Alexandre äußerte sich zu dem neuen Fund: „Die Entdeckung ist von größter Bedeutung, da sie erstmals ein Haus des jüdischen Dorfes Nazareth zeigt und dadurch Licht auf die Lebensweise zur Zeit von Jesus wirft. Das Gebäude, das wir gefunden haben, ist klein und bescheiden und höchstwahrscheinlich typisch für die damaligen Behausungen in Nazareth. Aufgrund der wenigen schriftlichen Quellen, die es gibt, wissen wir, dass Nazareth im 1. Jh. n. Chr. ein kleines jüdisches Dorf war, das in einem Tal lag. Bisher sind eine Reihe von Gräbern aus der Zeit von Jesus in Nazareth gefunden worden; allerdings sind keine Siedlungsüberreste entdeckt worden, die dieser Zeit zugeschrieben werden.“ –

Jahreslosung 2010:

Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! (Johannes 14, 1) Von Günter Battenberg

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s gibt kaum etwas in unserer Welt, das uns keine Angst macht. Von der Zecke bis zum Klimawandel, von der Schweinegrippe bis zur Finanz- und Wirtschaftskrise, vom Autounfall bis zum Beschluss des Europa-Gerichtshofes, die Kreuze von den Schulwänden zu hängen ... Sören Kierkegaard schreibt in seinem Tagebuch: „Das ganze Dasein ängstigt mich, von der kleinsten Mücke bis zu den Geheimnissen der Inkarnation.“ Das Wort, das Jesus hier in Johannes 14,  1 verwendet, kann man auch übersetzen mit verwirren, erregen, sich erschüttern und durcheinander bringen lassen. Jesus weiß, dass mit den kommenden Ereignissen für seine Jünger eine Welt zusammenbrechen wird: seine Gefangennahme, der Judasverrat, die Verleugnung durch Petrus, Verhöre, Folter, Demütigungen, Lästerung und Kreuzigung. All das wird sie komplett kopflos machen und durcheinander bringen. Wir alle machen Erfahrungen, die uns völlig aus dem Konzept bringen! Erfahrungen, bei denen wir total auf uns selbst gestellt sind. Da helfen keine Freunde und Nachbarn, kein Handy und kein PC. Erfahrungen, die zur Nagelprobe unseres Glaubens werden. Eine solche Erfahrung spricht Jesus hier an. Hier zeigt es sich, worauf wir letztlich unser Leben gründen, WEM wir zutiefst vertrauen. Jesus mahnt seine Jünger – seine engsten Freunde, IHM zu vertrauen: IHM selbst! Denn „der Vater und ich – wir sind eins“, sagt Jesus kurz vorher in Johannes 10, 30.

Hebräische Inschrift aus dem 10. Jh. v. Chr. entziffert An der Universität Haifa ist ein Durchbruch bei der Erforschung der hebräischen Schriftlichkeit erzielt worden. Demnach ist bereits im 10. Jh. v. Chr. auf Hebräisch geschrieben worden. Professor Gershon Galil von der Abteilung für Bibelstudien hat eine Inschrift aus dieser Zeit entziffert und als den frühesten bekannten hebräischen Text identifiziert. Daraus lässt sich ableiten, dass das israelische Königtum bereits um 1000 v. Chr. existierte und einige biblische Texte womöglich sehr viel früher geschrieben wurden als für gewöhnlich angenommen. Die Inschrift, die mit Tinte auf eine 15 x 16,5 Zentimeter große Tonscherbe geschrieben ist, war bei Ausgrabungen in Khirbet Qeifaya nahe dem Elah-Tal gefunden worden. Der Text enthält eine soziale Aussage. Unter anderem steht auf der Scherbe: „Bitte für den Armen und die Witwe/Rehabilitiere den Armen zu Händen des Königs/Schütze den Armen und den Sklaven/ Helfe dem Fremden.“ Ähnliche Aussagen finden sich an vielen Stellen der Bibel, zum Beispiel in Jesaja 1, 17. –

Wort

Pfarrer Günter Battenberg ist evangelischer Pfarrer der Gemeinde MelkScheibbs in Österreich

Das heißt: Wir dürfen IHN „ausprobieren“, seine „Krisentauglichkeit“ testen, die Qualität Jesu am eigenen Leib spüren. Wir wissen nicht, was die kommenden Tage, Monate und das neue Jahr bringen werden. Aus den Endzeitreden Jesu wissen wir aber, dass es mit Blick auf seine Wiederkunft nicht einfacher werden wird! Weder für Israel noch für seine Nachfolger.

eMail-Gebetsbriefe Monatliche eMail-Gebetsbriefe mit Gebetsanliegen zu Israel und zur Beziehung Deutschland-Israel können bestellt werden bei:

gebet@israelaktuell.de Zudem ist auf der Internet-Seite www.israelaktuell.at unter der Überschrift „Gebet“ ein monatlicher Gebetsbrief zu finden.

Man wird den Eindruck nicht los, dass antichristliche Tendenzen Hand in Hand gehen mit anti-israelischen Tendenzen. Einseitige Berichterstattung in den Medien, denen scheinbar „alle Macht gegeben ist“ in unserem Land, erweckt häufig den Eindruck, als sei ständig Israel der Aggressor und die armen Nachbarn seien die Gedemütigten. Hier wird ein subtiler Antisemitismus offenbar, der erschreckend und abstoßend zugleich ist! Israel zuerst und danach auch uns, die wir durch den Glauben an den jüdischen Messias eingepfropft sind in den Ölbaum Israel, gilt die Zusage Jesu, die uns als Jahreslosung ermutigen und stärken will, getrost durch das Jahr 2010 zu gehen: „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ Wie oft habe ich diese Worte Jesu schon an Friedhöfen vorgetragen – Worte, die der Jahreslosung folgen und sie noch vertiefen: „Denn im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Und ich gehe hin, um dort alles für euch vorzubereiten. Dann werdet auch ihr dort sein, wo ich jetzt schon bin.“ Ist das nicht ungemein tröstlich – dieser Zuspruch? Zu wissen, in aller Unruhe, Rast- und Heimatlosigkeit unserer flüchtigen Welt haben wir ein endgültiges und bleibendes Zuhause. Ein handgefertigtes Zuhause, von Jesus selbst erbaut. Wer so etwas zusagt, bei dem ist jetzt schon gut wohnen. Denn auch das hat ER seinen Jüngern versprochen: „Siehe, ich bin bei Euch alle Tage bis an der Welt Ende!“

Mit besten Grüßen und Segenswünschen für das Neue Jahr bin ich Ihr Günter Battenberg

Februar/März 2010

Jüdische Festund Gedenktage Februar – März 2010/ Schwat – Adar – Nissan 5770

Ester-Fasten

Zur Erinnerung an die Bemühungen von Königin Ester im 6. Jh. v. Chr., das jüdische Volk im persischen Reich vor der Vernichtung zu retten, Buch Ester der Bibel, 13. Adar, wegen Schabbat in diesem Jahr am 11. Adar (25. Februar 2010).

Purim

Zur Erinnerung an die Rettung der Juden durch Königin Ester, Buch Ester der Bibel, 14. Adar oder in Städten mit einer Stadtmauer am 15. Adar (28. Februar/1. März 2010).

Pessach

Erinnert an die Befreiung und den Auszug der Israeliten unter Mose aus Ägypten vor rund 3250 Jahren, 2. Mose 12 u. a., 15. bis 22. Nissan (30. März bis 6. April 2010).

Gebetstag für Israel am 26. März 2010 Unter dem Motto „Wahres Glück“ findet in der Passionszeit, vom 17. Februar bis zum 3. April 2010, zum siebten Mal die Aktion „40 Tage beten und fasten für unser Land“ statt. Sie wird von 60 christlichen Organisationen und Gebetsbewegungen unterstützt. Der 38. Tag, Freitag, 26. März 2010, ist Israel gewidmet und steht unter dem Wort: „Wer Israel segnet, wird gesegnet“ (1. Mose 12, 3). Wir möchten dazu ermutigen, an diesem Tag besonders für Israel und das jüdische Volk zu beten und nach Möglichkeit auch zu fasten. Weitere Infos auf www.40tagebetenundfasten.de sowie www.israelaktuell.de

Aktuelle Gebetsanliegen für Israel Februar – März 2010 / Schwat – Adar – Nissan 5770 Dank

„Mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker.“ (Jesaja 56, 7; Matthäus 21, 3) –       Dank für die vielen engagierten Beter bei der diesjährigen Internationalen Gebetskonferenz in Jerusalem und für Gottes Geist des Gebets; –       Dank für die ausgezeichnete Lehre, die uns als Beterschaft zum Dienst des Gebets zurüstet; –       Dank, dass Gott Gebet hört und alles unter Seiner Kontrolle hält; –       Dank für die Regen- und Schneefälle in ganz Israel Ende Januar/Anfang Februar.

Gebet für Wasser in Israel

Die Wasser-Situation in Israel bleibt weiterhin äußerst kritisch. Manche Experten sagen, der Wasserstand des Sees Genezareth – der das größte Trinkwasserreservoir Israels ist – sei so niedrig, dass er nie mehr aufgefüllt werden kann. Doch – kann Gott Wunder tun? –       Lasst uns in dieser Zeit des Spätregens Gott bitten und Ihm Sein Wort vorhalten: Jesaja 41, 14 + 17–20: „So fürchte dich nicht, du Würmlein Jakob, du Häuflein Israel; denn ich helfe dir, spricht der

HERR, und dein Erlöser ist der Heilige Israels. Die Elenden und Armen suchen Wasser und finden keines; ihre Zunge verdorrt vor Durst. Ich, der HERR, will sie erhören; ich, der Gott Israels, will sie nicht verlassen. Ich lasse Ströme hervorbrechen auf kahlen Höhen und Quellen inmitten der Täler; ich mache die Wüste zum Wasserteich und dürres Erdreich zu Wasserquellen. ...“

Gebet für die Sicherheit Israels

Israel ist von allen Seiten bedrängt – existentiell. Die Feinde rings um Israel rüsten erneut auf gegen Gottes Absichten mit Israel und durch Israel mit den Völkern – und auch gegen die von Gott erwählte Stadt Jerusalem. Die israelische Regierung steht vor schweren Entscheidungen. Dazu braucht sie Weisheit und Stehvermögen von Gott. Psalm 124, 2–5: „Wenn der HERR nicht für uns gewesen wäre, als die Menschen gegen uns auftraten, so hätten sie uns lebendig verschlungen ...“ –       Lasst uns als Beter, die glauben, dass Gott über Seinem Wort wacht, um es auszuführen (Jeremia 1, 12), Ihn anrufen, dass Er Seine Hand Tag und Nacht über Israel hält und den

Verantwortlichen auf allen Ebenen den Weg öffnet, den sie gehen sollen. Lasst uns Ihn erinnern! Jesaja 62, 1–2: „Um Zions willen schweige ich nicht, und um Jerusalems willen lasse ich nicht ab, bis seine Gerechtigkeit hervorbricht wie Lichtglanz und sein Heil wie eine brennende Fackel.“ Psalm 20, 8: „Jene verlassen sich auf Wagen und diese auf Rosse; wir aber denken an den Namen des HERRN, unseres Gottes.“ Möge Gott durch Seinen Geist die Furcht Gottes, die ja der Anfang der Weisheit ist, auf die Herzen der Menschen in Israel legen (Sprüche 1, 7).

Gebet für die Menschen in Israel

„Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.“ (Hesekiel 36, 26) Wir durften vermehrt Zeugnisse über Menschen in Israel hören, denen Gott sich mächtig offenbart. –      Lasst uns für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen in Israel beten, dass ihnen die geistlichen Augen und Ohren aufgetan werden mögen: für die Holocaust-Überlebenden, die jun-

gen Israelis, Soldaten, Politiker und Verantwortliche in allen Bereichen.

Gebet für uns als Beter

–      Lasst uns Gott bitten, dass Er Seinen Geist des Gebets und des Flehens über uns ausgießt, damit wir ausdauernd und effektiv beten können. Hesekiel 22, 30: „Und ich suchte unter ihnen einen Mann, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten könnte für das Land, damit ich es nicht zugrunde richte; aber ich fand keinen.“ –      Lasst uns dafür beten und selbst Teil der Antwort sein, dass sich viele Beter zur diesjährigen 13. Nationalen Israel-Gebetskonferenz vom 11.–14. März 2010 zu dem äußerst aktuellen Thema: „Bittet um den Frieden Jerusalems“ nach Altensteig aufmachen! (Infos dazu auf Seiten 15–16.) –      Lasst uns dafür beten, dass wir als Gemeinde Jesu in Deutschland immer stärker ergreifen, wie wir ein Segen für Israel und damit für Gottes Pläne mit Israel und auch mit Deutschland werden können. 1. Mose 12, 3: „Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!“ Dorothea Heuhsen


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Februar/März 2010

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Peres warnt den Palästinenser-Vorsitzenden Kurzberichte vor „Spiel mit dem Feuer“

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benso wie Premierminister Netanjahu rief der israelische Staatspräsident Schimon Peres den Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmoud Abbas, dazu auf, die Friedensverhandlungen mit Israel wieder aufzunehmen. Mit seiner bisherigen Verweigerungshaltung spiele Abbas mit dem Feuer, da er so den Ausbruch einer zweiten Terrorwelle in den Palästinensergebieten riskiere. Dass Netanjahu seine Haltung „revolutioniert“ habe und nun eine Zwei-Staaten-Lösung akzeptiere, sei ein „historischer Schritt“, betonte Peres zudem. Der israelische Staatspräsident traf sich am 21. Januar 2010 in Jerusalem mit dem US-Nahost-Sondergesandten George Mitchell. Peres sagte bei dem Gespräch, dass es keine Alternative zum Friedensprozess gebe und dieser jetzt vorangebracht

Geheimdienstbericht: Terror stark zurückgegangen

Schimon Peres (rechts) mit dem US-Nahost-Sondergesandten George Mitchell am 21. Januar 2010 in Jerusalem. Fotos auf dieser Seite: ISRANET

werden müsse. Offenbar nimmt Peres jetzt mehr eine offizielle Rolle bei den Friedensverhandlungen ein,

obwohl die Position des israelischen Präsidenten grundsätzlich viel weniger politisch ausgerichtet ist. –

2009 war das Jahr mit den wenigsten Terroranschlägen in Israel seit Beginn der sogenannten „Al-Aksa-Intifada“ im Jahr 2000. Das gab Israels Inlandsgeheimdienst Schabak in seinem Anfang Januar 2010 veröffentlichten Jahresbericht bekannt. Demnach gab es im vergangenen Jahr keinen Selbstmordanschlag. 15 Israelis kamen jedoch bei anderen Angriffen oder Kampfhandlungen ums Leben. Neun von ihnen wurden während der Operation „Gegossenes Blei“ gegen die Hamas im Gazastreifen getötet. 234 Israelis wurden bei Anschlägen verwundet. 2008 waren bei Anschlägen und Kämpfen 36 Israelis getötet und 678 verletzt worden. Laut dem Bericht feuerten Palästinenser aus dem Gazastreifen im vergangenen Jahr 566 Raketen auf Israel ab. 160 davon schlugen nach Ende der Operation „Gegossenes Blei“ auf israelischem Gebiet ein. 2008 hatten Palästinenser Israel mit insgesamt 2 048 Raketen angegriffen. Ende Januar/Anfang Februar 2010 wurden an der südlichen israelischen Mittelmeerküste mehrere mit Sprengstoff gefüllte Fässer entdeckt. Sicherheitskäfte brachten die Fässer zu kontrollierten Explosionen. Palästinensische Terroristen bekannten sich zu den „schwimmenden Bomben“. (Israelnetz)

Siedler protestieren gegen Baustopp

Goldstone-Bericht: Israel untersucht alle Vorwürfe wegen Kriegsrechts-Verletzungen Von Joachim Kudlek Das israelische Außenministerium hat Ende Januar 2010 eine Dokumentation über angebliche Fälle von Verletzungen des Kriegsrechts während der Gaza-Offensive veröffentlicht. Darin wird festgestellt, dass Israel sich dem Kriegsrecht verpflichtet fühlt und alle Vorwürfe untersucht werden.

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n dem 46-seitigen Dokument wird auch der sogenannten GoldstoneBericht angesprochen, in dem der israelischen Armee Kriegsverbechen während der Militäroperation im Gazastreifen vom 27. Dezember 2008 bis zum 18. Januar 2009 unterstellt werden. 24 der in dem Report genannten 36 Fälle hatte Israel bereits vor Erscheinen des Berichtes untersucht, die übrigen 12 wurden danach zur Untersuchung weitergeleitet. Außerdem sind über 100 Fälle geprüft worden, die in dem Goldstone-Report nicht erwähnt wurden. Das israelische Außenministerium betont, dass Israel sich der vollen Einhaltung des Kriegsrechts und der Untersuchung aller Vorwürfe von Verstößen verpflichtet fühlt, ungeachtet der Herkunft des jeweiligen Vorwurfs. Das Dokument weist zudem nochmals darauf hin, dass Israel mit der Gaza-Offensive auf die jahrelangen und tausendfachen Raketenangriffe der Hamas-Terrororganisation reagiert hat. Was die militärische Operation so kompliziert gemacht habe, war die Tatsache, dass die Hamas sich in Wohngebieten verschanzt und so zivile Einrichtungen missbraucht hat.

„Goldstone-Report legitimiert Terror“

Die israelische Regierung hatte auf den am 15. September 2009 veröffentlichten Goldstone-Report der UN zur Gaza-Offensive gegen die Hamas empört reagiert. Staatspräsident Schimon Peres brachte in

einer Regierungserklärung seinen Unmut über das Papier zum Ausdruck. Der Bericht „mokiert sich über die Geschichte“, weil er nicht zwischen dem Aggressor und einem sich verteidigenden Staat unterscheide. „Krieg ist ein Verbrechen. Der Aggressor ist ein Verbrecher. Wer jedoch Selbstverteidigung übt, hat keine Wahl“, heißt es weiter. Der Report legitimiere de facto terroristische Initiativen und ignoriere – wie von der UN ausdrücklich festgeschrieben – die Pflicht und das Recht eines jeden Staates, sich zu verteidigen, so Peres.

Die UN-Vollversammlung stimmte am 5. November 2009 mehrheitlich dafür, dass Israel und die Palästinenser den Vorwürfen aus dem Goldstone-Bericht nachgehen müssen. Gegen diese Resolution stimmten Israel, die USA, Deutschland, Italien, die Niederlande, Polen und Tschechien, 114 Staaten stimmten dafür, 44 enthielten sich. Israel weist die Resolution als „realitätsfern“ zurück und behält sich das Recht auf Selbstverteidigung vor, um das Leben seiner Bürger vor terroristischen Angriffen zu schützen. –

Die Entscheidung der israelischen Regierung vom 25. November 2009, den Siedlungsbau in Samaria und Judäa („Westjordanland“) für 10 Monate zu stoppen, hat bei vielen Siedlern zu massiven Protesten geführt. Das Foto entstand bei einer Demonstration am 4. Januar 2010 vor dem Amtssitz des israelischen Premiers, als Siedler Eisblöcke zerhackten, um damit ihren Protest gegen das Einfrieren des Siedlungsbaus zum Ausdruck zu bringen. Die Siedler machten auch auf die großen Probleme aufmerksam, die durch die Auflösung aller israelischen Siedlungen und Orte im Gazastreifen im Jahre 2005 entstanden sind. –

Militärgeheimdienst: Iran hat genug Uran für Atombombe Der Chef des israelischen Militärgeheimdienstes (AMAN), Amos Yadlin, schätzt den Stand des iranischen Atomprogramms als bedrohlich ein. So habe Teheran sich im Laufe des vergangenen Jahres 1700 Kilogramm angereichertes Uran beschafft, genug um eine Atombombe herzustellen. Dabei wies der General darauf hin, dass es sich um 3,5-prozentig angereichertes Uran handle und zur Entwicklung einer Atombombe mindestens eine 33-prozentige Anreicherung vonnöten sei. Auf einer Konferenz des Instituts für nationale Sicherheitsstudien im Dezember 2009 sagte Yadlin: „Der Iran treibt sein Programm mittels einer durchdachten und raffinierten Strategie voran, um eine nukleare Infrastruktur durch die Verteilung versteckter und geheimer Anlagen zu schaffen; und parallel dazu entwickelt er militärische Fähigkeiten, die einen Ausbruch gemäß seiner Entscheidung ermöglichen werden.“ –

Berlusconi verurteilt Goldstone-Bericht

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ie israelische Gaza-Offensive wegen der Raketenangriffe der Hamas war gerechtfertigt. Das sagte der italienische Premierminister Silvio Berlusconi (auf dem Bild rechts mit Israels Premier Netanjahu) am 3. Februar 2010 während seiner Rede in einer Sondersitzung im israelischen Parlament. Dabei verurteilte er auch entschieden den Goldstone-Bericht, in dem Israel wegen angeblicher Kriegsverbechen während der Militäroffensive um den Jahreswechsel 2008/2009 angeklagt wird. Israels Sicherheit und seine Existenz als jüdischer Staat seien für Italien ein moralisches Gebot, so Berlusconi. Am Tag zuvor fand erstmals eine gemeinsame Kabinettssitzung von israelischen und italienischen Ministern statt. Es wurden bilaterale Abkommen unterzeichnet, zum Beispiel über die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie sowie im Bereich Umweltschutz und Wasser. Das nächste Treffen beider Regierungen soll in Italien abgehalten werden. Netanjahu würdigte den italienischen Regierungschef als einen von Israels größten Freunden sowie als Verfechter von Freiheit und Frieden. „Die tiefe Freundschaft zwischen unseren beiden Völkern und Ländern ist uns sehr wichtig und von großer Bedeutung für unsere Zukunft,“ sagte Netanjahu. (Zum Staatsbesuch Berlusconis in Israel siehe auch den Bericht Seite 11.)

Lieberman unterzeichnet OECD-Abkommen Israels Außenminister Avigdor Lieberman und der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Angel Gurria, haben am 19. Januar 2010 ein Abkommen unterzeichnet, das der OECD Immunitäten und Rechte in Israel zugesteht. Diese sind eine Bedingung für die Mitgliedschaft in der Organisation, der Israel damit einen signifikanten Schritt näher gekommen ist. Lieberman betonte bei der Unterzeichnung, dass die OECD einer der exklusivsten und wichtigsten Clubs auf dem internationalen Schauplatz sei. –

Israel und Türkei: Strategische Partner Israel und die Türkei haben die jüngsten Spannungen in ihren bilateralen Beziehungen beigelegt. Im Rahmen des Besuchs von Israels Verteidigungsminister Ehud Barak in Ankara sagte sein türkischer Amtskollege Vecdi Gonul am 17. Januar 2010, beide Länder würden weiter strategische Partner bleiben. „Wir leben in derselben Region, und obwohl wir keine gemeinsamen Grenzen haben, haben wir dieselben Interessen“, so Gonul nach seinem Treffen mit Barak. –


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Kurz notiert

Zusammenarbeit bei Entwicklungshilfe

„Israel hat weltweit die besten Bewässerungsanlagen. Wir haben den besseren Zugang zu muslimischen Staaten. Wenn man das kombiniert, nützt es allen." Das sagte der neue deutsche Entwicklungsminister Dirk Niebel. Er kündigte eine weitreichende Zusammenarbeit mit Israel im Bereich Entwicklungshilfe für Afrika an. (ILI)

UN: Israelischer Resolutionsentwurf verabschiedet

Die UN-Vollversammlung hat am 21. Dezember 2009 mit großer Mehrheit eine von Israel initiierte Resolution zur Entwicklungshilfe im agrartechnologischen Bereich verabschiedet. Israel wird es dadurch ermöglicht, seine Innovationen im Kampf gegen die Verwüstung, bei der Dorfentwicklung und der künstlichen Bewässerung in Afrika zu verbreiten. –

Bank of Israel erhöht Wachstumsprognose

Israels Zentralbank hat ihre Wirtschaftsprognose nach oben korrigiert und geht nun von einem Wachstum von 3 % in diesem Jahr aus. Zuvor hatte die Bank ein Wachstum von 2,5 % vorhergesagt. Israel scheint die Weltfinanzkrise weitgehend überstanden zu haben, zu einem guten Teil aufgrund eines eher konservativen Bankwesens, das nur in geringem Maße hypothekengestützten Anleihen und Risikokrediten ausgesetzt war. Die Bank of Israel teilte zudem mit, die Erholung der globalen Wirtschaft habe die Nachfrage nach israelischen Produkten erhöht. –

100 Millionen Liter Trinkwasser

pro Jahr produziert die neue Entsalzungsanlage in der israelischen Küstenstadt Hadera, die am 23. Dezember 2009 in Betrieb genommen wurde. (ILI)

Starke Regenfälle

Starke Regenfälle in Israel haben im Januar 2010 zu Überschwemmungen geführt und zwei Menschenleben gefordert. Die israelische Armee rettete mehrere Personen aus lebensbedrohlichen Situationen. Die positive Seite der Niederschläge war, dass nach mehrwöchiger Trockenheit der Regen dringend benötigt wurde. Der Pegel des vom Austrocknen bedrohten Toten Meeres stieg um mehr als 10 Zentimeter, der Pegel des Sees Genezareth sogar um mehr als 80 Zentimeter. Allerdings ist der See, das größte Trinkwasserreservoir Israels, noch nicht gefüllt. Daher muss weiter Wasser gespart werden.  –

Februar/März 2010

Wieder unverhältnismäßig – Israel in Haiti Ein Kommentar von Johannes Gerloff

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srael verhält sich unverhältnismäßig, unproportional, übertrieben. Das weiß die ganze Welt, spätestens seit dem Goldstone-Bericht. Dass sich Israel in den zehn Jahren vor seinem Gazafeldzug im Dezember 2008 und Januar 2009 unverhältnismäßig lang zurückgehalten hat und so viele Raketen von seinen Nachbarn einsteckte wie kein anderes Land seit dem Zweiten Weltkrieg, wird großzügig übergangen. Und wenn sich Israelis jetzt schon wieder vollkommen unproportional und übertrieben in eine Krise einmischen, gibt es natürlich viel Wichtigeres zu berichten. Warum eigentlich? Als sich Europa und Amerika noch die Augen rieben und die islamische Welt konzentriert in die andere Richtung blickte, waren schon israelische Flugzeuge auf dem Weg in die Karibik. Wer Menschen, die unter Trümmern verschüttet sind, retten will, ist im Wettlauf gegen die Zeit. Die israelischen Teams mussten um die halbe Welt reisen. Zum Vergleich: Zwischen Jerusalem und Port-au-Prince liegen 10 500 Kilometer. Vom karibischen Erdbebengebiet zur Südspitze Floridas sind es keine 2 000 Kilometer. Zentraleuropäische Hauptstädte wie Berlin, Prag oder Paris liegen etwa 8 000 Kilometer von Haiti entfernt. Doch nicht nur im Vergleich der Entfernung Israels vom Katastrophengebiet ist die israelische Hilfe unproportional – auch im Blick darauf, wie viel Hilfe siebeneinhalb Millionen Israelis im Vergleich zu anderen Nationen auf die Beine stellen.

Schneller Einsatz

Als die Nachricht am 12. Januar um die Welt lief, dass kurz vor 17 Uhr ein Erdbeben der Stärke 7,0 auf der Richterskala den armen Inselstaat erschüttert hatte, meldete das israelische Government Press Office bereits, dass ein zwölf Mann starkes Team der Organisation IsraAid von Such- und Bergungsexperten auf dem Weg nach Mittelamerika sei. Am darauf folgenden Morgen meldete ein Sprecher der israelischen Armee, sieben Ingenieure, Ärzte, Logistik- und Bergungsexperten hätten das Land in Richtung Haiti verlassen, um die Lage vor Ort zu erkunden. Kurz darauf ordnete Premierminister Benjamin Netanjahu offiziell an, dem Inselstaat unbürokratisch und schnell zu helfen. Der israelische Botschafter in der Dominikanischen Republik, Amos Radyan, wurde zur Berichterstattung nach Haiti entsandt. Am Abend waren 50 israelische Soldaten auf dem Weg in Richtung Westen. Als erstes Hilfsteam trafen vier Mitarbeiter der ultra-orthodoxen Organisation ZAKA in Port-au-Prince ein. ZAKA ist eine Volontärsorganisation, die sich ursprünglich vor allem um die Bergung von toten Terroropfern kümmerte, dann aber die Notwendigkeit erkannte, sich zuerst um die Lebenden zu kümmern und diese zu retten. Entsprechend sind viele ZAKA-Volontäre in Erster Hilfe ausgebildet. Die vier ZAKAMitarbeiter reisten aus Mexiko an, wo sie zur Bergung und Identifizierung des jüdischen Geschäftsmanns Moses Saba und seiner Familie gewesen waren. Sabas Hubschrauber war abgestürzt und alle Insassen ums Leben gekommen.

Israelische Retter konnten vier Menschen bergen, die tagelang verschüttet waren, unter ihnen die sechsjährige Jessica (Foto), die fast sechs Tage lang unter Trümmern lag. Fotos auf dieser Seite: ISRANET

Feldlazarett

Am Abend des 14. Januar starteten zwei Boeing 747 mit 220 israelischen Helfern unter Leitung von Brigadegeneral Shalom Ben-Arye. Neben Hilfsgütern hatten die Maschinen auch ein komplettes Feldlazarett an Bord. Das Feldlazarett wird unter anderem von 40 Ärzten, 25 Krankenschwestern und Sanitätern betrieben. Es beinhaltet eine Apotheke, eine Kinderabteilung, Radiologie, eine Intensivstation, eine Notaufnahme, zwei Operationsräume, eine chirurgische Abteilung, eine innere Abteilung und eine Geburtshilfestation.

Israel: Humanitäre Hilfe in mehr als 140 Ländern

Seit seiner Gründung hat der Staat Israel in mehr als 140 Ländern humanitäre Hilfe geleistet. In manchen Fällen geschah dies in Staaten, die keine diplomatischen Beziehungen mit dem jüdischen Staat unterhalten, oder diese sogar vehement ablehnen. Im Dezember 2004 verwüstete ein Tsunami weite Teile Südostasiens. Israel schickte 60 Tonnen Hilfsgüter nach Indonesien, das größte islamische Land, das keinerlei diplomatische Beziehungen mit Israel unterhält. Ein kleines Team der israelischen Armee flog gleichzeitig mit

Mitglieder des israelischen Sanitätsteams im Feldlazarett in Port-au-Prince mit zwei der mit ihrer Hilfe entbundenen 16 Babys.

82 Tonnen Hilfsmaterialien nach Sri Lanka. Im November 2005 halfen israelische Organisationen nach einem Erdbeben im pakistanischen Kaschmir. Im August 2007 schickte das „Fast Israeli Rescue and Search Team“ (FIRST) drei Ärzte und drei Krankenschwestern in die Erdbebenzone in Peru. FIRST war in den vergangenen Jahren in der Türkei, in Indien, Mexiko, im Kongo, Tschad, Sudan (Darfur) und Malawi im Einsatz. Interessant ist, dass die Kritiker Israels selbst in dieser Situation nicht schweigen. Gemütlich hinter dem Laptop verschanzt rechnen sie das Elend der Menschen in Gaza – für das natürlich ausschließlich Israel verantwortlich ist! – gegen Israels Hilfe in Haiti auf und kommen zu dem Schluss: So lassen sich Kriegsverbrechen nicht sühnen. Dem jüdischen Staat wird vorgeworfen, mit der Haiti-Hilfe lediglich vom Goldstone-Bericht ablenken zu wollen. Man erinnert sich daran, dass Israel auch 2003 dem Iran Erdbebenhilfe angeboten hatte und bezeichnet das als „Chuzpe“ („Dreistigkeit“). „Lobenswerter Weise“, so einer der Blogger, habe die iranische Regierung abgelehnt. Anschuldigungen, die jüdischen Ärzte seien in Katastrophengebieten nur deshalb so schnell vor Ort, um auch dort menschliche Organe zu ernten, machen im Internet die Runde. Der Gipfel modernen antisemitischen Erfindungsreichtums wurde sichtbar, als eine Studie der Hebräischen Universität im Jahr 2006 feststellte, dass es im israelisch-palästinensischen Konflikt – im Gegensatz zu sonst allen anderen kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt – keine Vergewaltigungen von palästinensischen Frauen gegeben hat. Anstatt zu fragen, ob das jüdische Volk vielleicht doch irgendwie einen höheren ethischen Maßstab an sich selbst anlegt, wurde das Phänomen mit dem „israelischen Rassismus“ erklärt, der es „den Juden“ verbiete, ihren kostbaren Samen an die Frauen von „Untermenschen“ zu verschwenden. Befragte palästinensische Frauen zeigten sich gar beleidigt, dass jüdische Soldaten sie aufgrund rassistischer Vorurteile nicht beachteten. Ganz offensichtlich darf ein Jude auch heute in gewissen Kreisen nichts richtig machen. Deshalb ist es vielleicht besser, überhaupt nicht zu berichten, was „die Juden“ tun, wenn man ihnen auch nur halbwegs wohl gesonnen ist. (Christlicher Medienverbund KEP/www.israelnetz.com)

Lob für israelische Haiti-Soforthilfe – Israel auch beim Wiederaufbau auf der Insel Der frühere US-Präsident Bill Clinton, Sondergesandter der Vereinten Nationen für Haiti, hat Israel für seinen Einsatz auf der Insel gedankt. Ohne das israelische Feldlazarett wären viele Operationen von Erdbebenopfern nicht möglich gewesen, sagte Clinton Ende Januar 2010 dem israelischen Präsidenten Schimon Peres beim Weltwirtschaftsforum in Davos. „Das

israelische Krankenhaus war die einzige betriebsbereite Einrichtung, die Operationen und erweiterte Untersuchungen vornehmen konnte“, so der Sondergesandte. „Im Namen der Helfer, die in Haiti eingesetzt waren, im Namen der Menschen, die dort leben, und auf persönlicher Ebene möchte ich, möchten wir alle Israel aus tiefstem Herzen danken.“ Peres kündigte an, Israel werde auch beim Wiederaufbau des Landes in der Karibik nach dem Erdbeben helfen. Bereits Anfang Februar hat eine Delegation der israelischen

Hilfsorganisation „Natan“ in Portau-Prince eine provisorische Schule für 800 Kinder eingerichtet. Die Helfer aus Israel sollen voraussichtlich ein halbes Jahr in Haiti bleiben. Auch sollen 100 israelische Polizisten dabei helfen, die Anarchie in der zerstörten Inselhauptstadt Port-au-Prince zu bekämpfen. Israel hatte bereits zusammen mit den Rettungskräften eine Abordnung seiner Kriminalpolizei auf die Insel geschickt. (Israelnetz)


Israel aktuell/Einwanderung

Februar/März 2010

lsraelaktuell

Hilfe für jüdische Auswanderer in der Ukraine reich gesegnet

Kurzberichte

Von Koen Carlier

Nach Tiefstand 2008: Zahl der Einwanderer wieder gestiegen

Es war ein großer Segen, dass wir 2009 in der Ukraine so vielen Juden helfen konnten, die nach Israel auswandern wollten. Unsere letzten Fahrten des vergangenen Jahres zum Flughafen in Kiew waren sehr beschwerlich, aber letztlich sind alle Auswanderer gut in Israel angekommen.

Im vergangenen Jahr wanderten 16 244 Juden nach Israel ein. Das waren rund 17 Prozent mehr als 2008. Damals waren 13 859 jüdische Einwanderer (Olim) ins Heilige Land gekommen. Das gaben das Ministerium für Einwanderung und die Jewish Agency bekannt. Die Zahl der Immigranten aus den Ländern der früheren Sowjetunion und aus Osteuropa stieg von 5 867 im Jahr 2008 auf 7 120. Aus Westeuropa kamen rund 2 600 Juden, aus Südamerika etwa 1 230 und aus den USA 5 294. Zudem wanderten 47 Juden aus dem Jemen, 25 aus Marokko, 13 aus Tunesien und drei aus dem Libanon nach Israel ein. Vier Juden kamen aus Hongkong, drei jeweils aus Japan und China und jeweils vier aus Kenia, Madagaskar, Martinique und Taiwan. Nach dem großen Zustrom jüdischer Einwanderer nach Israel zu Beginn der 90er Jahre (1990: 199 500 Olim, 1991: 176 000) ist die Zahl der Immigranten deutlich zurückgegangen. 2008 wurde mit knapp 14 000 Olim ein historischer Tiefstand erreicht. (Israelnetz/Redaktion)

Oleg

Einer der Olim (Juden, die nach Israel einwandern) war Oleg. Auf unsere Frage, warum er nach Israel geht, antwortete er: „Ich bin Jude und weiß, dass ich dahin gehöre. Außerdem geht es in der Ukraine sehr schlecht und es ist Zeit zu gehen.“ Dann wollte er gern wissen, warum wir aus Westeuropa kommen und in der Ukraine wohnen, um dort Juden zu helfen. Nun konnten wir Zeugnis geben. Oleg hörte uns aufmerksam und mit Tränen in den Augen zu. Wir gaben ihm noch den Rat, in Israel auch die „geistliche Reise“ zu machen und selbst zu entdecken, was der eigentliche Grund seiner Rückkehr ist. Denn darum geht es letztendlich: nicht nur um die äußere, sondern vor allem um

„Aktion Lebensmittelpakete“ läuft weiter Über die „Aktion Lebensmittelpakete“ für ukrainische Juden berichteten wir in unserer letzten Ausgabe und bedanken uns für alle dafür eingegangenen Spenden. Die Aktion ist voll im Gange und soll noch bis März laufen. Unsere Mitarbeiter hier in der Ukraine sind eifrig dabei, Waren einzukaufen und in Zusammenarbeit mit jüdischen Organisationen jüdische Familien zu besuchen und die Lebensmittel dort auszuteilen. Durch diese Aktion sind wir an Orte gekommen, wo wir noch nie gewesen sind, und hatten dabei die Möglichkeit zu berichten, wer wir sind und was wir hier tun. Allerdings hatten wir so einen harten Winter nicht erwartet, und als ich einmal unterwegs war, dachte ich, dass wir doch eigentlich verrückt sind, so viele Risiken einzugehen, um den Menschen hier zu helfen – dabei erinnerte ich mich an einen Unfall mit einen Kleinbus und einem Lkw, bei dem es hier kürzlich 10 Tote gab. Wenn man dann jedoch die frohen Gesichter sieht und die Menschen mit tröstenden Worten ermutigen und ihnen Alijah (Einwanderung nach Israel) anbieten kann, löst sich der Stress. Ein Lebensmittelpaket kostet 10 Euro. Wenn Sie diese Hilfsaktion unterstützen möchten, tragen Sie auf Ihrem Überweisungsträger bitte das Stichwort „Lebensmittelpakete“ ein. Koen Carlier

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Sichere Ankunft nach Schneetreiben und Glatteis am Kiewer Flughafen: Gregory (mitte, siehe Bericht) und zwei weitere Olim vor ihrem Abflug nach Israel.

die geistliche Wiederherstellung Israels.

Gregory

Außergewöhnlich war auch die Begegnung mit Gregory, einem Waisen, der mit 52 anderen Olim am 21. Dezember von Kiew aus abreiste. Er hatte in der Ukraine niemanden mehr. In Israel wird er über ein Ulpan-Kibbutz-Projekt integriert. Die Nacht vor der Abreise verbrachte er bei uns. Zusammen mit anderen Olim brachten wir ihn am nächsten Tag zum Flughafen. Wegen Glatteis und des vielen Schnees mussten wir ganz langsam fahren. Die Mitarbeiter der Jüdischen Agentur befürchteten, dass viele Olim nicht rechtzeitig am Flughafen sein würden … – aber wie durch ein Wunder sind alle Fahrzeuge mit Olim rechtzeitig angekommen.

Fahrt durch einen Schneesturm

Am 28. Dezember war der letzte Abreisetermin 2009 – mit 28 Olim, die zum Flughafen gebracht werden mussten. Da es dem Wetterbericht nach viel schneien sollte, sind wir sehr zeitig losgefahren. Die Familien verstanden nicht, warum. „Man weiß nie“, antwortete ich. Die Fahrt ging ziemlich gut, auch in dem bergigen Gebiet, durch das wir fahren mussten. Aber zwei Stunden vor Kiew gerieten wir in einen Schneesturm und konnten kaum vorwärts kommen. In unserem Kleinbus wurde es dann ganz still. Doch schließlich kamen wir noch rechtzeitig am Flughafen an. Um alles Gepäck ins Flughafengebäude zu bringen, mussten wir durch den hohen Schnee waten. Zu unserem Erstau-

nen sollte der Flug pünktlich um 21 Uhr abgehen. Eine der Familien hatte sich drei Jahre auf diesen Moment gefreut, und wir waren froh, dass alles nach Plan verlief. So verabschiedeten wir uns mit den Mitarbeitern der Jüdischen Agentur von den Olim und machten uns auf den Heimweg, allerdings mit Sorgen. Wenig später vernahmen wir die weniger erfreuliche Nachricht, dass der Flughafen um 21 Uhr, als alle Olim schon im Flugzeug saßen, wegen des schlechten Wetters geschlossen wurde und kein einziges Flugzeug starten oder landen durfte. Wenn man hier in der Ukraine einmal an der Passkontrolle vorbei ist, gibt es kein Zurück mehr – man muss warten bis der gebuchte Flug abgeht, wann auch immer das sei. Erst am nächsten Tag spät abends konnte das Flugzeug endlich abfliegen. Wenige Stunden später wurde der Flughafen erneut auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Gut in Israel angekommen

Diese letzte Fahrt 2009 werden wir nicht so schnell vergessen, aber zum Glück sind jetzt alle Olim gut in Israel angekommen. Wir sehen, wie wichtig es ist, dass wir weiterhin hier vor Ort sind und dem jüdischen Volk auf praktische Weise auf dem Weg aus dem Land des Nordens ins Verheißene Land helfen. Im vergangenen Jahr 2009 ist viel geschehen, wofür wir dankbar sein können, und hoffen, im neuen Jahr gemeinsam mit Ihnen vielen Auswanderern helfen zu können. Wir werden Ihnen weiter darüber berichten und bitten Sie, unsere Arbeit auch 2010 durch Gebet und Spenden zu unterstützen!  –

Koen Carlier mit einigen jüdischen Auswanderern im Kleinbus auf der Fahrt durch die Ukraine zum Flughafen von Kiew

10 Jahre Taglit-Programm

Das Taglit-Programm bietet jungen Menschen aus aller Welt mit jüdischem Hintergrund die Möglichkeit, für 10 Tage nach Israel zu kommen und dabei ihre jüdischen Wurzeln kennenzulernen. Voraussetzung für die Teilnahme ist es, einen jüdischen Großvater oder eine jüdische Großmutter zu haben. Das Programm existiert nunmehr seit 10 Jahren und hat rund 250 000 junge Menschen aus vielen Ländern nach Israel gebracht. Auf dem Foto Rachel Cohen (links), eine Teilnehmerin des Programms, die im Januar 2010 mit rund 400 anderen jungen Menschen in Israel war. Am Ende der 10 Tage sagte Rachel, dass sich ihr Leben so stark verändert hat, dass sie mit ihrer Familie zu ihren jüdischen Wurzeln zurückkehren möchte. Neben ihr Knesset-Sprecher Reuven Rivlin sowie Lyn Shusterman, eine der Sponsoren des Programms. Foto: ISRANET

Trotz Krieg und Wirtschaftskrise: 2009 sehr gutes Jahr für Tourismus Rund 2,7 Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr Israel besucht. Das waren etwa 11 Prozent weniger als im Rekordjahr 2008. Damit war 2009 das zweitbeste Jahr für die Tourismusbranche seit der Staatsgründung Israels 1948. Das gab Israels Tourismusminister Stas Misezhnikov zum Jahreswechsel auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv bekannt. Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtete, waren 54 Prozent der Besucher Christen und 39 Prozent Juden. Der Rest gehörte anderen oder keinen Religionen an. Der größte Anteil der Besucher – 21 Prozent – kam aus den USA. An zweiter Stelle stand Russland mit 15 Prozent (400 000 Menschen) – das waren 12 Prozent mehr als 2008. Allerdings blieb rund ein Drittel dieser Besucher nur für einen Tag im „Heiligen Land“. An dritter Stelle kamen die Gäste aus Frankreich, ihre Zahl lag bei rund 260 000. Es folgten Großbritannien, Deutschland, Italien, Polen und die Ukraine. Die am meisten besuchte Stadt war Jerusalem. Sie wurde von etwa 74 Prozent der Touristen bereist. An zweiter Stelle lag Tel Aviv, in der Mittelmeermetropole hielten sich 56 Prozent der Israelbesucher auf. Rund 61 Prozent der Besucher kamen nach Israel, um Urlaub zu machen, 25 Prozent besuchten Freunde und Verwandte und 12 Prozent kamen aus geschäftlichen Gründen. Zu den verbleibenden 2 Prozent wurden keine Angaben gemacht. Tourismusminister Misezhnikov zeigte sich mit den Zahlen zufrieden. „Trotz der globalen Wirtschaftskrise und eines Krieges Anfang 2009 hat die Tourismusbranche nur einen Rückgang von 11 Prozent von ihrem Höchstwert 2008 eingebüßt“, sagte der Minister. Für die kommenden drei Jahre hofft er auf eine zusätzliche Million Touristen. Dies könne mehr als 40 000 neue Arbeitsplätze schaffen. (Israelnetz)


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lsraelaktuell Israel aktuell/Schoah

Februar/März 2010

Kurzberichte

Netanjahu beschließt Absperrung der Grenze zu Ägypten – Sicherung vor Eindringlingen

Netanjahu in Auschwitz: „Holocaust-Leugnung ernst nehmen"

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Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat am 27. Januar 2010 in Auschwitz der Opfer der Schoah (Holocaust) gedacht. In seiner Ansprache erinnerte er gleichzeitig an die Menschen, die unter großen persönlichen Risiken Juden gerettet hatten. „Wir erinnern an diejenigen, die erfroren sind, und wenn sie nicht erfroren, dann wurden sie vergast und in Krematorien verbrannt", sagte Netanjahu laut einem Bericht der Zeitung „Jediot Aharonot“. „Wir erinnern daran, dass ein Drittel der Gerechten unter den Völkern, die ihr Leben und mehr als das, das Leben ihrer Kinder und ihrer Familien, riskierten, um andere zu retten, polnisch war." Der israelische Regierungschef fügte hinzu: „Wir werden uns immer an das erinnern, was der Nazi-Amalek uns angetan hat. Wir werden nicht durch den neuen Amalek getäuscht werden, der auf der Bühne der Geschichte erscheint und einmal mehr droht, die Juden zu zerstören. Wir werden das nicht leicht nehmen und glauben, dass dies leere Äußerungen sind. Wir werden nicht ruhig sein, als ob Drohungen und Holocaust-Leugnung einfach leere Worte wären. Wir werden niemals vergessen und uns daran erinnern, Wache zu halten.“

„Wahrheit über Auschwitz bekannt machen"

Die Eröffnungsansprache der Gedenkstunde in Auschwitz hielt der polnische Präsident Lech Kaczynski. Er rief den Versammelten die Greueltaten in Erinnerung, die in Auschwitz von Juli 1940 bis Januar 1945 begangen wurden: „Juden wurden ermordet, nur weil sie Juden waren. Andere wurden ermordet, weil sie polnisch oder russisch waren.“ Kaczynski rief zur Wachsamkeit auf: „Wenn dies passiert ist, könnte es in der Zukunft wieder passieren. Deshalb ist das Gedenken so wichtig. Wir müssen die Wahrheit lehren, eine Wahrheit, die nicht jedem gefallen wird, aber die Wahrheit über das, was passiert ist. Was hier passiert ist, war keine Kette von kriminellen Vorfällen, sondern etwas, das vom Staat gut organisiert war.“ –

Yad Vashem zeigt Auschwitz-Baupläne Die Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat am 25. Januar 2010 mit der Ausstellung der Original-Baupläne von Auschwitz begonnen, die Israels Premierminister Netanjahu im vergangenen August aus Deutschland mitgebracht hatte. Die Ausstellung enthält vier der farbigen Pläne, die detaillierte Luftaufnahmen des Lagers zeigen, in dem im Zweiten Weltkrieg eine Million Juden und Zehntausende anderer Insassen ermordet wurden. Der Direktor von Yad Vashem, Avner Shalev, sagte bei der Eröffnung in Jerusalem, die 1941 angefertigten Pläne zeigten die Evolution Auschwitz-Birkenaus von einem Konzentrations- zu einem Vernichtungslager. „Durch diese Entwürfe werden wir Zeugen des völligen Zusammenbruchs menschlicher Werte.“ Die Ausstellung ist auch unter dem folgenden Link zu sehen: http://yadvashem.org

Studie: Holocaust-Überlebende leiden Die Mehrheit der Holocaust-Überlebenden in Israel leidet an Depressionen, Schlaflosigkeit und an Kummer. Dies ergab eine Umfrage anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages. Die Studie zeigt, dass rund zwei Drittel der 220 000 Überlebenden, die jetzt in Israel wohnen, an den Folgen der Schoah durch die Nationalsozialisten leiden. –

Miep Gies gewürdigt Der israelische Staatspräsident Schimon Peres hat der niederländischen Königin Beatrix zum Tod von Miep Gies kondoliert. Diese hatte während des Zweiten Weltkrieges Anne Franks Familie versteckt und das Tagebuch der Jugendlichen aufbewahrt, die später im Konzentrationslager Bergen-Belsen ums Leben kam. Neben Peres drückten auch Vertreter der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ihr Bedauern über den Tod der 100-Jährigen aus. In einer Stellungnahme heißt es: „Wir sind sehr traurig, dass wir an diesem Morgen (11. Januar 2010) erfahren mussten, dass die ‚Gerechte unter den Völkern', Miep Gies, verstorben ist." Gies war die letzte noch lebende Person, die der Familie Frank geholfen hatte, sich vor den Nationalsozialisten zu verstecken. Die jüdische Familie war aus Frankfurt in die Niederlande gekommen, um dort einen Unterschlupf zu finden. In den Jahren 1942 bis 1944 lebten sie versteckt in einem Hinterhaus in Amsterdam. Am 4. August 1944 wurden sie dort von den Nazis verhaftet, nach dem sie verraten worden waren. Gies ging daraufhin wieder in das Versteck und sicherte das Tagebuch der Anne Frank. Sie war eine Angestellte von Otto Frank, Annes Vater. Anne starb 1945 als 15-Jährige im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Miep wurde in Wien geboren und kam 1922 in die Niederlande, wo sie 1941 Jan Gies geheiratet hat. Seit 1933 arbeitete sie für den Vater von Anne Frank als Sekretärin und hat sich zudem mit der ganze Familie angefreundet. In dem Vorwort zu „Anne Franks Tagebuch“ schreibt Mies, dass sie keine Heldin sei und niemand Besonderes. „Ich habe nur das getan, was man von mir verlangte und was ich als notwendig empfand.“ Sie ist mit verschiedenen Auszeichnungen geehrt worden, unter anderem mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. (Israelnetz)

sraels Premierminister Benjamin Netanjahu hat am 10. Januar 2010 entschieden, Israels Südgrenze zu Ägypten durch den Bau einer Sperranlage gegen Eindringlinge und Terroristen zu sichern.

Der Bau der Sperranlage wird voraussichtlich knapp 200 Millionen Euro kosten und mehrere Jahre dauern. Netanjahu sagte dazu: „Ich habe nach ausgedehnten Beratungen mit den Regierungsministerien und Fachleuten beschlossen, Isra-

els Südgrenze gegen Eindringlinge und Terroristen abzuschließen. Dies ist eine strategische Entscheidung, um den jüdischen und demokratischen Charakter des Staates Israel zu sichern. Israel wird weiterhin für Kriegsflüchtlinge offen stehen, aber wir können nicht zulassen, dass Tausende von illegalen Arbeitern über die Südgrenze nach Israel eindringen und unser Land überfluten.“

Zaun und Überwachung

Nach Schätzungen der Polizei kommen jede Woche etwa 100 bis

200 illegale Einwanderer nach Israel. Einige davon seien auf der Suche nach Arbeit, andere seien „kriminelle Elemente“, hieß es laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“. In einem ersten Schritt sollen Zäune an der Grenze südlich des Gazastreifens und nördlich von Eilat errichtet werden. Gleichzeitig sollen die technologischen Maßnahmen (Überwachungsgeräte), die eine schnelle Ortung von eindringenden Personen ermöglichen, entlang des gesamten Grenzverlaufs zum Einsatz kommen. –

Ajalon ruft die arabische Welt in einem offenen Brief zum Frieden auf Israels stellvertretender Außenminister Danny Ajalon hat im Dezember 2009 in einer der größten panarabischen Tageszeitungen, Asharq Alawsat, einen Kommentar von historischem Rang veröffentlicht. In seinem in Arabisch geschriebenen „Offenen Brief an die arabische Welt“ ruft er die arabischen Staaten dazu auf, die zum Frieden ausgestreckte Hand Israels zu ergreifen.

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n dem Brief heißt es: „Seit der Gründung unseres Staates haben führende israelische Politiker den Frieden mit ihren arabischen Nachbarn gesucht. In unserer Unabhängigkeitserklärung, Israels Gründungsdokument, das unsere Hoffnungen und Träume ausdrückt, heißt es: ‚Wir strecken unsere Hand all unseren Nachbarn und ihren Völkern im Angebot von Frieden und guter Nachbarschaft entgegen und rufen sie dazu auf, Bande der Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung zu knüpfen.‘ Diese Worte sind heute so wahr, wie sie es waren, als sie 1948 erstmals niedergeschrieben wurden. Bedauerlicherweise haben 61 Jahre später erst zwei Staaten, Jordanien und Ägypten, diese Grundsätze akzeptiert und Frieden mit dem jüdischen Staat geschlossen. Vor kurzem hat die israelische Regierung signifikante Schritte gemacht, um die Verhandlungen mit den Palästinensern wieder aufzunehmen und der arabischen Welt die Hand entgegenzustrecken. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat in seiner Bar-Ilan-Rede im Juni 2009 klar seine Akzeptanz eines palästinensisches Staates, der Seite an Seite in Frieden und Sicherheit mit dem Staat Israel lebt, verkündet.

Israels stellvertretender Außenminister Danny Ajalon

Meine Regierung hat Hunderte von Straßensperren entfernt, um die Reise- und Bewegungsfreiheit für die Palästinenser zu erhöhen, und durch enge Zusammenarbeit mit den internationalen Partnern bei der Beschleunigung von Projekten und Beseitigung von Engpässen zur Erleichterung der Wirtschaftsentwicklung im Westjordanland beigetragen. Schließlich hat eine Rechtsregierung – was vielleicht am wichtigsten ist – in einem beispiellosen Schritt erklärt, dass sie vom Bau neuer Siedlungen im Westjordanland Abstand nehmen werde.

Foto: ISRANET

All diese Schritte zusammengenommen bezeugen sattsam Israels Willen zum Frieden. Die israelische Regierung fühlt sich auch verpflichtet, all unseren arabischen Nachbarn, ihren Führern und ihren Bürgern, die Hand auszustrecken, um gemeinsam einigen der großen Herausforderungen entgegenzutreten, die uns allen in den kommenden Jahren bevorstehen.“ Ajalon verweist in seinem Brief auch auf die Bedrohung durch den Extremismus in der Region, insbesondere durch das iranische Regime. –

Ariel Scharon: Seit vier Jahren im Koma

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sraels früherer Premierminister Ariel Scharon liegt nun seit mehr als vier Jahren im Koma – in der Nacht zum 5. Januar 2006 hatte er einen Schlaganfall erlitten. Obwohl aus medizinischer Sicht nur wenige Chancen bestehen, hoffen Angehörige, Freunde und Kollegen weiter darauf, dass der Politiker das Bewusstsein wiedererlangt. Wie Ra‘anan Gissin, ein Freund und früherer Sprecher des Ex-Premi-

ers, gegenüber Journalisten sagte, sei Scharon nicht mit einem Atemgerät verbunden. Lediglich nachts benötige er gelegentlich eine Sauerstoffmaske. „Es gibt immer noch keine physiologische Veränderung. Sein Körper funktioniert, aber er hat immer noch nicht das Bewusstsein wiedererlangt“, so Gissin. Er sowie die Angehörigen und viele ehemalige Mitarbeiter Scharons, hoffen jedoch weiter und besuchen den

mittlerweile 81-Jährigen regelmäßig, heißt es laut der Tageszeitung „Ha‘aretz“. Der im Ausland oft als Hardliner und „Bulldozer“ verschrieene Scharon hatte im Sommer 2005 einseitig die Räumung der israelischen Siedlungen im Gazastreifen angeordnet. Er regierte Israel von 2001 bis zum abrupten Ende seiner Karriere im Januar 2006. Sein Nachfolger wurde Ehud Olmert. (Israelnetz)


Wider das Vergessen

Februar/März 2010

Schimon Peres am Holocaust-Gedenktag im Deutschen Bundestag:

„Die Zehn Gebote müssen immer wieder neu gedruckt werden“ Von Joachim Kudlek Am diesjährigen HolocaustGedenktag, dem 27. Januar 2010, hat der israelische Staatspräsident Schimon Peres im Deutschen Bundestag eine Rede von historischer Bedeutung gehalten. Darin rief er dazu auf, die Jugend zur Achtung des Menschenlebens und zum Frieden zu erziehen.

Nie wieder!

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chimon Peres wurde von einer Delegation von HolocaustÜberlebenden begleitet, die die Schrecken der nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager am eigenen Leibe erfahren haben. Der Staatspräsident ist auch ganz persönlich in besonderer Weise vom Holocaust (Schoah) betroffen: Seine Großeltern und ein Onkel wurden in der Synagoge seines Heimatortes Wiszniewo bei lebendigem Leibe verbrannt. In seiner sehr bewegende Rede offenbarte der 86-Jährige zunächst, dass der Gedanke an die Greueltaten der Vergangenheit sein Herz zerreiße, er aber gleichzeitig „in die gemeinsame Zukunft einer Welt von jungen Menschen“ blicke, in der es keinen Platz für Hass und auch die Worte „Krieg“ und „Antisemitismus“ nicht mehr gebe. Zu Ehren und im Andenken an die sechs Millionen ermordeten Juden sprach der Präsident einige Worte aus einem Kaddisch-Gebet: „Erhoben und geheiligt werde Sein großer Name in der Welt, die Er nach

Nazis in Wiszniewo einmarschierten, befahlen sie allen Juden, sich in der Synagoge zu versammeln. Mein Großvater ging als erster hinein, eingehüllt in denselben Gebetsmantel, in den ich mich als Kind schon eingewickelt hatte. Seine Familie folgte ihm. Die Türen wurden von draußen verriegelt, und das Holzgebäude wurde angezündet. Von der gesamten Gemeinde blieben nur glühende Asche und Rauch. Keiner hat überlebt.“

Der israelische Staatspräsident Schimon Peres bei seiner Rede im Deutschen Bundestag zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2010. Foto: Martin Lehmann

Seinem Willen erschaffen, und Sein Reich erstehe in eurem Leben und in euren Tagen und dem Leben des ganzen Hauses Israel, schnell und in naher Zeit. Sprechet: Amen.“ Peres rezitierte auch den Schluss des Gebets, der in Israel „zu einem Traum für das jüdische Volk“ wurde: „Der, der Frieden in seinen Himmelshöhen stiftet, stifte Frieden unter uns und ganz Israel. Sprechet: Amen."

Erziehung

Der israelische Präsident wies darauf hin, dass die Zahl der HolocaustÜberlebenden täglich abnimmt, zugleich aber immer noch Menschen in der Welt leben, „die damals dieses

schrecklichste Ziel verfolgten – den Völkermord“. Peres bat die Zuhörer, alles zu tun, „um diesen Verbrechern ihre gerechte Strafe zu erteilen“. Dabei gehe es aber nicht um Rache, sondern „um Erziehung“. Es sollte „eine Stunde der Gnade für die jüngere Generation sein“. Die Jugend müsse wissen, was geschehen ist, und dürfe „niemals, wirklich niemals, an etwas anderes glauben, sich andere Ziele setzen als Frieden, Versöhnung und Liebe“. Peres erinnerte an die eigene Jugend in seiner Heimatstadt in Weißrussland und schilderte, wie die jüdische Bevölkerung des Ortes auf grausame Weise ausgelöscht wurde: „Als die

Der Hass der Nazis, so der Präsident, resultiere aus einer Haltung, die den Glauben leugnet, „dass jeder Mensch im Antlitz Gottes erschaffen ist; dass jeder Mensch vor Gott gleich ist, dass alle Menschen ebenbürtig sind“. Daher müsse, um einen zweiten Holocaust zu verhindern, die Jugend dazu erzogen und gelehrt werden, Menschenleben zu achten, Frieden mit anderen Ländern zu wahren, jede Kultur und „die universellen Werte zu respektieren“. Dabei forderte Peres eindringlich: „Die Zehn Gebote müssen immer wieder neu gedruckt werden.“ Die „bedeutendste aller Lehren“ sei „Nie wieder“: „Nie wieder eine Rassenlehre. Nie wieder ein Gefühl von Überlegenheit. Nie wieder eine scheinbar gottgegebene Berechtigung zur Hetze, zum Totschlag, zur Erhebung über das Recht. Nie wieder zur Verleugnung Gottes und der Schoah. Nie wieder dürfen blutrünstige Diktatoren ignoriert werden, die sich hinter demagogischen Masken verbergen und mörderische Parolen von sich geben.“

Einzigartige Freundschaft

Peres ging auch auf die Beziehung zwischen Israel und Deutschland ein und sagte, dass sich zwischen beiden Staaten „eine einzigartige Freundschaft“ entwickelt habe. Israel sei davon überzeugt, „dass das neue Deutschland alles in seiner Macht Stehende tun wird, damit der jüdische Staat sich nie mehr alleine einer Gefahr ausgesetzt sehen muss.

lsraelaktuell

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Internationaler Holocaust-Gedenktag Am 27. Januar 1945 befreiten Truppen der sowjetischen Roten Armee das deutsche Vernichtungslager Auschwitz westlich von Krakau. Seit 1996 ist der 27. Januar in Deutschland nationaler Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. 2005 erklärten die Vereinten Nationen den 27. Januar auch zum internationalen HolocaustGedenktag.

Mörderische und überhebliche Diktaturen sollen ihr böses Haupt nicht wieder erheben dürfen.“ Konkret sprach der Präsident die atomare Bedrohung durch den Iran an, dessen Regime „eine Gefahr für die ganze Welt“ sei. Im Hinblick auf den Nahen Osten betonte er, dass Israel mit seinen Nachbarn in Frieden leben möchte und bereit sei, dafür auch auf Gebiete zu verzichten. Die Palästinenser „sollen einen eigenen Staat errichten, einen unabhängigen, gedeihenden und friedliebenden Staat“. Zum Schluss sprach Peres den Text der israelischen Nationalhymne und äußerte die Überzeugung, dass die darin beschriebene Hoffnung und der Traum des jüdischen Volkes, als „ein freies Volk in unserem Land, im Lande Zion und Jerusalem“ zu leben, gemeinsam verwirklicht werden könne. Am Tag zuvor besuchte der israelische Staatspräsident zusammen mit Bundespräsident Horst Köhler das Holocaust-Mahnmal „Gleis 17“ im Berliner Grunewald, von wo aus im Zweiten Weltkrieg die Berliner Juden in die Konzentrations- und Vernichtungslager der Nazis deportiert wurden. Die beiden Staatsoberhäupter entzündeten Gedenkkerzen und legten Kränze an den Bahngleisen nieder. Peres hielt sich vom 25. bis 27. Januar 2010 zu einem Staatsbesuch in Deutschland auf. –

Der neue Antisemitismus in Deutschland und Europa Ansprache von Harald Eckert in der Gedenkveranstaltung der „Initiative 27. Januar“ am 24. Januar 2010 Sehr geehrte Mandatsträger, sehr geehrte Ehrengäste, meine sehr verehrten Damen und Herren! ... Was nun kann man aus spezifisch christlicher Sicht zum neuen Antisemitismus in Deutschland und Europa sagen? ... Als Christ weiß ich aus der Bibel, dass das jüdische Volk nicht ein Volk wie jedes andere ist. Es ist Gottes Volk. Von diesem Wissen her erschließt sich mir in der Frage nach dem Wesen und Ursprung des Antisemitismus eine spezifische Tiefendimension. Für mich als Christ ist Antisemitismus in seiner tiefsten Tiefenschicht nicht nur Sünde gegen Menschen. Antisemitismus ist Sünde gegen Gott. Er ist Ausdruck einer Aggression, eines Hasses gegen Gott, namentlich gegen den Gott Israels. Insofern ist aus meiner Sicht der neue Antisemitismus in Deutschland und Europa zumindest in einem Aspekt seiner Manifestation auch ein Ausdruck der Gottlosigkeit in Deutschland und Europa. Wenn man jedoch einen Blick in die Kirchengeschichte wirft, klingt das, was ich eben gesagt habe, in gewisser Weise vermessen und unangebracht. Warum? Weil über die letzten 18 Jahrhunderte betrachtet der mit Abstand größte Antisemit die Kirche des christlichen Abendlandes war. Wir Christen waren die schlimmsten Judenhasser. Der Holocaust, die Schoah, ist ohne die christlich-antisemitische Vorgeschichte des europäischen Abend-

Die Gedenkveranstaltung fand im Senatssaal des Bayrischen Landtags statt. Auf dem Podium sitzen v. l. : Harald Eckert, Dr. Peter Lamm, Prof. Dr. Gerd Weisskirchen, Andreas Spaeth, Michael Fischbaum; am Sprechpult steht Dr. Hans-Friedrich Luchterhandt. Foto: Silvia Köker

landes nicht denkbar. Des Holocaust zu gedenken heißt für uns Christen deshalb auch immer, unserer eigenen Schuld und unseres spezifisch christlichen Anteils am Judenhass mit dem Höhepunkt des Holocaust zu gedenken. Dem Wissen um die biblische Bedeutung Israels vor Gott und dem Wissen um unsere geschichtliche Schuld am jüdischen Volk hat sich in christlichen Kreisen in den letzten Jahrzehnten eine alte Wahrheit neu hinzugefügt: Wir Christen sind auch aus neutestamentlicher Sicht an die Seite des jüdischen Volkes gestellt – „einge-

pfropft in den Ölbaum Israel“, sagt uns Paulus in bildhafter Sprache in Römer 11. All dies zusammen weist uns Christen eine spezifische, eine einzigartige Verantwortung zu. Und jetzt kommt der entscheidende Punkt: Der „neue Antisemitismus“ ist unsere spezifisch christliche Bewährungsprobe angesichts der Frage, ob wir diese Erkenntnisse aus der Bibel und aus der Geschichte wirklich verinnerlicht haben oder nicht. Wenn wir die Herausforderung, die der „neue Antisemitismus“ an uns Christen stellt, nicht beherzt annehmen, dann stellt sich unvermeidlich die Frage, ob wir den „alten Antisemitismus“ wirklich an

der Wurzel überwunden haben. Was ist nun neu am „neuen Antisemitismus“? Neu ist die Wiedergeburt Israels als nationale jüdische Heimstatt auf historisch jüdischem Boden. Neu ist die dadurch ausgelöste Radikalisierung und Fanatisierung der moslemischen Welt. Neu ist die zunehmende Tendenz in der westlichen Welt seit der Ölkrise der 70er Jahre, um des erhofften Friedens und Wohlstandes Willen, die radikal-moslemisch inspirierte Dämonisierung Israels zu adaptieren oder zu akzeptieren und den radikalmoslemischen Hass auf Israel zu ignorieren oder zu entschuldigen. Neu ist für uns Christen, dass wir damit einer Situation gegenüberstehen, die uns in unserer christlichen Glaubwürdigkeit und Lernfähigkeit zutiefst herausfordert: Haben wir wirklich etwas aus der unseligen Geschichte des christlichen Antijudaismus mit dem Höhepunkt des Holocaust gelernt? Haben wir die biblisch bezeugte Treue Gottes gegenüber dem jüdischen Volk wirklich tiefer verinnerlicht als zuvor? Aus all dem ergibt sich: In einer Zeit der existentiellen Bedrohung Israels und des neu aufflammenden Antisemitismus in Deutschland und Europa sind wir Christen gefordert. Geistlich, intellektuell, pragmatisch, existentiell, ganzheitlich gefordert. Konkret sind wir dort am meisten gefordert, wo wir unmittelbar Zugang und Einfluss haben. Innerhalb unserer Gemeinden

Den gesamten Vortrag von Harald Eckert, 1. Vorsitzender der „Initiative 27. Januar“ und Geschäftsführender Vorstand von Christen an der Seite Israels, sowie die anderen Ansprachen der Gedenkveranstaltung und Fotos finden Sie auf der Internet-Seite:

www.initiative27januar.de und Kirchen und inmitten unserer Gesellschaft, angefangen bei der Nachbarschaft und am Arbeitsplatz bis hin zu den Parteien und Parlamenten. Wir sind als Christen insbesondere gefordert, diejenigen Politiker nicht im Stich zu lassen, die, wie beispielsweise Merkel, Köhler und Rau, aus einem christlich geschärften Gewissen heraus besonders tief die spezifisch deutsche Verantwortung für das jüdische Volk vertreten – oft gegen den Mainstream in ihrer eigenen Partei oder Wählerschaft. Wir sind gefordert, mit den Menschen in unserem Land zusammenzuarbeiten, die aus anderen weltanschaulichen oder biografischen Motiven heraus sich in ähnlicher Weise an die Seite Israels und des jüdischen Volkes gestellt wissen und die deutsche Verantwortung diesbezüglich ernst nehmen. ... Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! –


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lsraelaktuell Hilfsprojekte

Liebe Leserinnen und Leser, Israel ist ein großes Zeichen der Hoffnung für die gesamte Christenheit. Mit unseren Zeitungen Israelaktuell.de (Deutschland) und www.Israelaktuell.at (Österreich) wollen wir möglichst viele Christen mit diesem Zeichen der Hoffnung und mit dem Heilsplan Gottes für Israel und die Völker bekannt machen. Wir hoffen, dass dadurch Ihr Herz und Ihr Verständnis derart berührt werden, dass Sie sich im Gebet und durch praktische Hilfe gerne für Israel engagieren. Unsere Solidarität mit Israel und unsere fortlaufende Arbeit in Deutschland und Österreich leben insbesondere auch von Ihrer finanziellen Unterstützung. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns einmal pro Jahr – oder sogar öfter – mit einer Spende unterstützen könnten. Auf dieser Seite stellen wir Ihnen unsere Hilfsprojekte in Israel und gegebenenfalls auch besondere Anliegen vor. Wir bitten Sie darum, von den Projekten auf dieser Seite diejenigen zu unterstützen, mit denen Sie sich in besonderer Weise identifizieren können. Wenn Sie ein bestimmtes Projekt fördern wollen, geben Sie bitte auf dem Überweisungsträger/Erlagschein das gewählte Stichwort sowie Ihre vollständige Adresse an, damit wir die eingegangenen Zuwendungen ordnungsgemäß verbuchen können. Überweisungen ohne Angabe eines Stichwortes erlauben wir uns so einzusetzen, wie es die Vorstände jeweils für notwendig erachten. Spendenbescheinigungen übersenden wir Ihnen nach Ablauf eines Kalenderjahres ab einer Jahressumme von 50 Euro. Unsere Hilfsprojekte in Israel sind auf dieser Seite kurz beschrieben, weitere Informationen finden Sie auf unseren Internet-Seiten www.israelaktuell.de und www.israelaktuell.at. In dankbarer Verbundenheit grüßen wir Sie mit dem SCHALOM Gottes,

Ihre Marie-Louise Weissenböck

Obfrau von Christen an der Seite Israels – Österreich

Ihr Harald Eckert

1. Vorsitzender von Christen an der Seite Israels e. V. Stellvertretender Obmann von Christen an der Seite Israels – Österreich Für Ihre Zuwendungen benutzen Sie bitte den beigelegten Überweisungsträger/ Erlagschein oder überweisen Sie bitte Ihre Spenden auf eines unserer Konten: in Deutschland: Konto-Nr. 140 000 216 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) in Österreich: Konto Nr. 235 226 bei der Raiffeisenbank Wienerwald (BLZ 32667) in der Schweiz: Konto-Nr. Giro 40-753256-6 bei der Postfinance 4040 Basel

Übernahme von Patenschaften Wir bitten weiterhin um die Übernahme von Patenschaften von Heimkindern in Israel, entweder aus dem Jaffa-Institut (jüdische Kinder) oder aus dem christlichen Kinderheim in Rama (siehe Informationen über diese Einrichtungen rechts). Wenn Sie bereit sind, mit einem Monatsbetrag von 30 EURO eine Patenschaft für ein Kind aus einer dieser Einrichtungen zu übernehmen, füllen Sie bitte den Abschnitt unten aus und übersenden Sie ihn an eines unserer Büros. In Deutschland: Christen an der Seite Israels e. V., Ehlener Straße 1, 34289 Zierenberg In Österreich: Christen an der Seite Israels – Österreich, Mühlbergstraße 44/9, 1140 Wien

Februar/März 2010

Spendenschwerpunkt Februar/März 2010

Jaffa-Institut braucht einen neuen Speisesaal

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as Jaffa-Institut ist eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche aus sozial schwierigen Verhältnissen in Israel. Leiter des 1982 gegründeten Werkes ist Rabbiner Dr. David Portowicz, dem es ein Herzensanliegen ist, den betroffenen jungen Menschen zu einem geordneten und erfolgreichen Leben zu verhelfen. Zum Jaffa-Institut gehört eine Tageseinrichtung in Tel AvivJaffa, ein Kinder- und Jugendheim in Beith Schemesch (zwischen Jaffa und Jerusalem gelegen), eine Suppenküche in Tel Aviv-Jaffa sowie weitere Einrichtungen.

Das Heim in Beith Schemesch Viele Kinder und Jugendliche aus den Armenvierteln und sozialen Brennpunkten brauchen eine Betreuung rund um die Uhr. Für diese Gruppe hat David Portowicz das Kinder- und Jugendheim in Beith Schemesch gegründet. Hunderte von jungen Menschen haben hier bereits gelebt, von denen viele von den Behörden als „hoffnungslose Fälle“ abgestempelt wurden. Allen Prognosen zum Trotz aber haben viele von ihnen in Beith Schemesch eine erstaunliche Entwicklung durchlaufen und befinden sich jetzt zum Teil in hohen Positionen in der israelischen Gesellschaft. Voraussetzung dafür sind die besonderen Erziehungs- und Bildungsprogramme sowie der geistliche Rahmen und die liebevolle Atmosphäre des Hauses, zu dem auch eine schöne Synagoge gehört. Zur Zeit leben 366 junge Menschen dort, und die Warteliste umfasst weitere 200 Namen. Aufgrund des hohen Bedarfs an Heimplätzen hat David Portowicz das Haus in Beith Schemesch jetzt um ein neues Wohngebäude erweitert. Die beiden unteren Etagen mit knapp 100 Betten sind bereits fertiggestellt. Es fehlt nur noch der Speisesaal, der gerade im 2. Obergeschoss gebaut wird (Foto). Da das Heim nur begrenzte staatliche Zuschüsse erhält, ist die Finanzierung des neuen Speisesaals aber noch nicht gesichert. Bis jetzt erhalten die Kinder und Jugendlichen das Essen noch im alten Speisesaal, der sich in einem anderen Gebäude des Heims befindet und 130 Plätze hat. Um alle Heimbewohner versorgen zu können, müssen die Mahlzeiten in drei „Schichten“ ausgegeben werden – eine Praxis, die sich als schwierig erwiesen hat.

Wir möchten Sie daher bitten, in diesen Monaten Februar und März 2010 den Ausbau des dringend erforderlichen Speisesaals im Heim des Jaffa-Instituts in Beith Schemesch finanziell zu unterstützen. Das Spendenstichwort dafür lautet: „Jaffa“ Eine andere Möglichkeit zu helfen ist die Übernahme einer Patenschaft für ein Kind in dem Heim (siehe Abschnitt unten links).

Unsere fortlaufenden Hilfsprojekte in Israel Alijah

„Alijah“ ist die hebräische Bezeichnung für die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel. Wir unterstützen die Alijah vor allem aus den GUS-Staaten durch einen eigenen Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit Eben­ezer. Wenn Sie für dieses Projekt spenden möchten, tragen Sie auf dem Überweisungsträger bitte das Stichwort „Alijah“ ein.

Jaffa-Institut

366 jüdische Kinder und Jugendliche haben in dieser Einrichtung zur Zeit ein neues Zuhause gefunden. Weitere 2 000 werden hier tagsüber betreut sowie schulisch und pädagogisch gefördert (siehe Bericht oben). Spenden-Stichwort: „Jaffa“

Patenschaftserklärung Ich bin bereit, mit einem Monatsbetrag von 30 EURO eine Patenschaft für ein Heimkind in Israel zu übernehmen und den Betrag monatlich auf eines der beiden folgenden Konten zu überweisen (der einfachste Weg wäre es, dies per Dauerauftrag ausführen zu lassen): In Deutschland: Christen an der Seite Israels e. V., 34289 Zierenberg, Konto-Nr. 140 000 216 bei der Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) In Österreich: Christen an der Seite Israels – Österreich, 1140 Wien, Konto Nr. 235 226 bei der Raiffeisenbank Wienerwald (BLZ 32667) Verwendungszweck: „Patenschaft Rama“ oder „Patenschaft Jaffa“

Kinderheim in Rama

In dem christlichen Heim für arabische Kinder, dem Haus der Liebe und des Friedens in Rama/Galiläa, leben zur Zeit etwa 30 Kinder und Jugendliche. Durch den Leiter des Heimes, Pastor George Kazoura, werden diese zumeist moslemisch geprägten jungen Menschen auch sehr liebevoll an den christlichen Glauben herangeführt. Spenden-Stichwort: „Rama“

Speisungsprogramme

In den großen Städten Israels leben ca. 20 Prozent der Einwohner unter der Armutsgrenze. Da auch hier Gelder für Sozialhilfen fehlen, haben einzelne Israelis und Organisationen (auch das Jaffa-Institut) Suppenküchen eingerichtet, die täglich Tausende von hungernden Erwachsenen und Kindern mit einer warmen Mahlzeit versorgen. Spenden-Stichworte: „Essenausteilung“ (für Suppenküchen in Jerusalem und Tel Aviv) sowie „Samaria“ (für notleidende jüdische Siedler in Samaria).

Hilfen für Terroropfer

In Israel gibt es Organisationen, die sich der Opfer von Terroranschlägen annehmen, besonders durch materielle Hilfen und psychologische Betreuung. Hier arbeiten wir mit „Hineni“, der Einrichtung einer orthodoxen jüdischen Gemeinde, zusammen. Spenden-Stichwort: „Terroropfer“

Schutzeinrichtungen für Sderot Vorname und Name

Straße und Hausnummer

PLZ und Ort

Telefon

O O

Patenschaft  für „Haus der Liebe und des Friedens“ (arabische Kinder) Patenschaft  für das Jaffa-Institut (jüdische Kinder)

Im westlichen Negev direkt an der Grenze zum Gazastreifen liegt die israelische Kleinstadt Sderot. Seit 2001 leiden die Bewohner unter Raketenbeschuss. Die ständige Angst und die psychosozialen Folgen sind für die Menschen kaum zu ertragen. Dringend benötigt werden vor allem Schutzeinrichtungen. In Verbindung mit Keren Hayesod unterstützt unsere Bewegung dieses Projekt unter dem Spenden-Stichwort: „Sderot“

Integration behinderter Kinder und Jugendlicher in Ofra

Bei diesem Hilfsprojekt handelt es sich um die sehr erfolgreiche Förderung behinderter Kinder und Jugendlicher in Ofra/Israel. Spenden-Stichwort: „Ofra“ (Diese Einrichtung wird nur vom deutschen Arbeitszweig unterstützt.)

Holocaust-Überlebende

Hierbei unterstützen wir verarmte Holocaust-Überlebende in Israel in Zusammenarbeit mit zwei Organisationen, die sich um die rund 70 000 Betroffenen kümmern. Möglich sind einmalige Zuwendungen oder die Übernahme von Patenschaften in Höhe von 25 Euro monatlich für einen Holocaust-Überlebenden. Wenn Sie eine Patenschaft übernehmen möchten, können Sie einen Dauerauftrag für unser Konto einrichten oder uns eine Einzugsermächtigung erteilen. Spenden-Stichwort für Einmalspenden und Daueraufträge: „Patenschaft Holocaust-Überlebende“


Israel-Produkte/Medien

lsraelaktuell

Februar/März 2010

Liebe Leser und Freunde Israels! Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes neues Jahr, segnen Israel mit Frieden und wünschen Jerusalem Glück, dass Sie in diesem Jahr nach Jerusalem kommen und Gottes Verheißungen für sein Land mit eigenen Augen (wieder) sehen können. Mose hat zu den Israeliten prophetisch gesagt, was sie erwarten wird (5. Mose 8, 8–10): Denn der HERR, dein Gott, führt dich in ein gutes Land, ein Land, darin Bäche und Brunnen und Seen sind, die an den Bergen und in den Auen fließen; ein Land, darin Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel sind, ein Land, darin Ölbäume und Honig wachsen; ein Land, da du Brot genug zu essen hast, da dir nichts mangelt; ein Land, des Steine Eisen sind, dass du Erz aus den Bergen haust. Und wenn du gegessen hast und satt bist, sollst du den HERRN, deinen Gott, loben für das gute Land, das Er dir gegeben hat. Wenn wir nach Israel kommen, sehen wir auch den (Dattel-)Honig an den Palmen wachsen. Gott ist dabei, sein Volk aus aller Welt zu sammeln und es in seine Heimat zu führen. Das ist eine dauernde Herausforderung für den Staat Israel, die Neuankömmlinge zu integrieren, auch mit Wohnungen und Arbeitsplätzen. Mit dem Verein zur Förderung christlicher Israelarbeit e. V. unterstützen wir Fabriken, die Neueinwanderer einstellen und abseits der großen Städte Arbeitsplätze schaffen. Mit dem Kauf von Produkten aus Israel helfen Sie dabei mit. Hannelore Lehmann

Verein zur Förderung christlicher Israelarbeit e. V. jetzt im Internet Seit Anfang Februar 2010 gibt es die neue Internetseite

www.foerder-israel.de Hier können Sie sich inspirieren lassen und im Warenkorb bestellen. Die Seite ist noch jung und wächst. Deshalb sind noch nicht alle lieferbaren Artikel dort zu finden. In einer eMail an uns können Sie Ihre Wünsche äußern. Auch weiterhin kann man per Brief, Fax oder Telefon bestellen. Mit dem Verkauf von Produkten aus Israel wollen wir das Land unterstützen und Ihre Arbeit für Israel fördern.

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„Schmeckt und seht, wie freundlich der HERR ist!“ Segnen Sie Israel durch den Kauf israelischer Produkte! NEU zur Behandlung von Schuppenflechte (Psoriasis) Das Psor Kit umfasst Psor Öl und Psor Crème, die aus natürlichen Inhaltsstoffen, wie planzlichen Extrakten, purem Bienenharz, Honig, ätherischen Ölen und Mineralien aus dem Toten Meer, bestehen.

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Die christliche Kirche, der Islam und Israel – gibt es noch Hoffnung für Europa? Überkonfessionelle Lehr- und Strategiekonferenz mit Marcel Rebiai, Jobst Bittner, Arni Klein, Tomas Sandell, Harald Eckert, Rick Ridings Die Konferenz erforscht den demografischen Wandel und den Wertewandel in Europa sowie die Herausforderungen, die sich für die christliche Kirche daraus ergeben. Hat die Kirche Christi eine Zukunft? Wie soll sie sich im Blick auf den wachsenden Einfluss des Islam verhalten? In welcher Beziehung soll sie – wenn überhaupt – zu den jüdischen Gemeinden und dem modernen Staat Israel stehen? Die Ansprachen wurden fast alle im Original auf Englisch gehalten. Die Aufnahmen auf Deutsch sind die live-Mitschnitte der (sehr guten!) Simultan-Übersetzung. Zwei Ausnahmen: Der Vortrag von Jobst Bittner im deutschen Original und englischer Übersetzung von der Bühne. Die Ansprache von Harald Eckert liegt nur in deutscher Übersetzung vor.

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lsraelaktuell Christen an der Seite Israels

in Aktion

Februar/März 2010

Gäste aus Israel 2009 Auch im vergangenen Jahr 2009 haben wir im Namen von Christen an der Seite Israels und Licht e.V. wieder Menschen aus Israel eingeladen, die Opfer von Terror und Krieg geworden sind.

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nzwischen hören wir nicht mehr viele Meldungen über Raketenangriffe aus dem Gazastreifen oder von Anschlägen. Aber sehr viele Menschen in Israel leiden körperlich und seelisch an Traumata von Krieg und Terror. Da ist zum Beispiel Tal: Vor ca. einem Jahr hörte sie im Radio, dass in der Fabrik, in der ihr Mann arbeitete, eine Rakete aus dem Gazastreifen eingeschlagen sei. Sofort sah sie auf die Uhr – er (ihr Mann) sollte eigentlich schon unterwegs nach Hause sein. Doch dann kam ein Anruf, der ihr Leben und das Leben ihrer Kinder radikal veränderte. Amnon war tödlich verletzt worden und starb kurz nach dem Einschlag. Im November letzten Jahres war ich selbst in Sderot und dem Gebiet um den Gazastreifen unterwegs. Auch während unseres Aufenthaltes dort gab es keine Ruhe vor diesen Raketenangriffen. In unseren Medien hört man kaum vom weiterhin bedrohten Alltagsleben der israelischen Menschen um den Gazastreifen. Zwar hat die Zahl der Raketen seit der Gaza-Offensive sehr abgenommen, aber wir hörten, dass immer noch regelmäßig geschossen wird. Viele Menschen leiden unter nervösen Schlafstörungen, Angstattacken, Konzentrationsschwierigkeiten in der Schule und unter Depressionen.

Rebekka und Yarden

Im letzten Jahr konnten wir acht leidgeprüften Menschen aus Israel einen Erholungsurlaub in einer deutschen Gastgeberfamilie vermitteln und finanzieren.

Zwei GastgeberFamilien berichten Helmut und Judith Siebold in Schopfheim hatten Tal und ihre 13-jährige Tochter Yarden im August 2009 zu Gast: Tal und ihre jüngste Tochter Yarden wagten es nach einigem (für uns nachvollziehbarem) Zögern, zu uns in die Ferien zu kommen. Sie kamen ja nicht nur in ein fernes Land zu unbekannten Menschen mit fremder Sprache, sie mussten sich auch in unserer Familie mit fünf Kindern zurechtfinden. Bedenken waren schnell wie weggeblasen, und an deren Stelle trat ein herzlicher Kontakt. Noch am Ankunftstag machten wir einen Ausflug in den Schwarzwald. Trotz sprachlicher Barrieren entwickelten sich gute und tiefe Gespräche. Wir waren sehr erstaunt über die Offenheit und das entgegengebrachte Vertrauen. Es sind nicht nur politische und religiöse Probleme, die die Menschen niederdrücken, es gibt ja auch die ganz persönlichen, menschlichen Sorgen und Nöte. Tal erzählte von ihrem Mann, der bei einem Kassam-Angriff tödlich getroffen wurde. Oder von ihrer Tochter, die eine spezielle Schulbildung benötigt und oft von zu Hause weg ist. Sie ließen uns an ihrem Leben teilhaben, und sie konnten in unseren Familienalltag hineinblicken. Wir erlebten gemeinsam Ausflüge zur Insel Mainau, den Südschwarzwald, Freiburg, Staufen, Elsass und natürlich eine wunderschöne Wanderung in den Alpen. Wir besuchten in Basel gemeinsam die Synagoge und trafen dort Israelis aus einem benachbarten Kibbuz unserer Gäste. Ebenso begleiteten sie uns zum Gottesdienst unserer Gemeinde und waren offen, unsere Freunde kennenzulernen. Zum Abschied flossen Tränen, denn die Zeit verging schnell und

wer weiß, wann man sich wieder sieht. Helmut und Judith Siebold

Bericht über den Erholungsaufenthalt von Yinnon (61) und Esti (53) bei Familie Jung in Stuttgart im Oktober 2009 Mit Spannung und Freude haben wir unsere Gäste am Flughafen abgeholt ... Dem Besuch waren einige eMails vorausgegangen, in denen wir uns gegenseitig unsere Lebenssituationen kurz mitgeteilt haben. Yinnons Sohn Erez ist als Elitesoldat bei einem Kampfeinsatz im Gazastreifen von einer Bombe getötet worden. Von Anfang an gab es keinerlei Berührungsängste. Schnell wurden wir miteinander warm und konnten gute Gespräche führen. Esti beherrscht die englische Sprache gut und versteht sogar vieles auf Deutsch, weil sie mit dem Jiddischen vertraut ist. So konnte sie für Yinnon übersetzen, der kaum englisch spricht. Neben vielen Ausflügen gab es immer wieder Anlässe und Gelegenheiten, auf ganz natürliche Weise über Weltanschauungsund Glaubensfragen zu sprechen. Ein besonderes Erlebnis war der Besuch eines Schülerkonzertes in der Stuttgarter Liederhalle. Erst an Ort und Stelle erfuhren wir, dass eine Psalmen-Vertonung von Leonard Bernstein durch den über 200 Schüler umfassenden Chor in hebräischer Sprache auf dem Programm stand und vorgetragen wurde. Esti und Yinnon freuten sich sehr und vertrauten uns an, dass dieses Konzert das erste in ihrem Leben sei. Durch viele Telefongespräche nach Israel zeigte sich die innere Verbundenheit unserer Gäste mit ihren Angehörigen. Ihre Elterngeneration ist durch die Judenverfolgung im 2. Weltkrieg hart getroffen worden. So hat der jetzt über 90-jährige Vater von Esti sieben seiner neun Brüder verloren. Die über 90-jährige Mutter von Yinnon ist auf dramatische Weise den Nazischergen entkommen und hatte auch nach ihrem Eintreffen in Israel ein entbehrungsreiches Leben. Im Jom Kippur-Krieg 1973 hat sie einen ihrer beiden Söhne – den Bruder von Y. – und bald darauf

Gisèle, Esti, Yinnon und Eberhard

ihren Mann verloren. 30 Jahre später musste sie dann erleben, wie ihr Enkel Erez getötet wurde! Im Anschluss an ein Telefongespräch von Yinnon mit seiner Mutter verlangte die Mutter auch uns zu sprechen. In tadellosem Deutsch begrüßte sie uns sehr freundlich und wünschte sich, dass wir nach Israel kämen. Als Resümee können wir feststellen: der Besuch war durch gegenseitiges Geben und Nehmen fruchtbar und anregend. Wenn man sich für mehrere Tage mit zunächst fremden Menschen aus einer anderen Kultur im privaten Rahmen des eigenen Hauses zusammenspannen lässt, ist das für beide Seiten spannend. Im Fall von E. und Y. löste sich die Spannung schnell, begann die gemeinsame Zeit doch bereits am Flughafen mit einer Umarmung. Sicher werden wir die neu ge-

wonnene Freundschaft lebendig erhalten. Gisèle und Eberhard Jung

S

o weit aus diesen beiden Berichten. Zwei weitere Ehepaare, die jeweils einen Sohn verloren, waren zu Gast im August und im Dezember 2009. An dieser Stelle wollen wir uns nochmals bei allen Gastgebern für ihren großen persönlichen Einsatz bedanken. Ganz besonders möchte ich auch allen Spendern danken, die dieses Projekt unterstützt haben: Erst durch Ihre finanzielle Hilfe konnten wir den israelischen Gästen solch eine Zeit der Erholung und Entspannung ermöglichen. Nicht zuletzt sind wertvolle Freundschaften entstanden zwischen Menschen beider Nationen, die sicher auf beiden Seiten zum Segen werden. Britta Landmesser, Koordinatorin

Israelabend mit Richard und Carolyn Hyde Einen wunderbaren Israelabend mit Lobpreis, Anbetung und Zeugnissen erlebten über 100 Gäste am 23. November 2009 in Leonberg bei Stuttgart mit dem Ehepaar Richard und Carolyn Hyde aus Israel (Heart of God Ministries). Christen an der Seite Israels e. V. (Arbeitskreis Stuttgart) und das Hilfswerk für Israel e.  V. hatten zu der Veranstaltung eingeladen. Carolyn und Richard berichteten, dass sie jedes Jahr für wenige Tage nach Deutschland kommen und vor allem im Rahmen des Religionsunterrichts von Lehrern mit ihren Schulklassen eingeladen werden. Als gläubige Juden geben sie Hunderten von Teens Zeugnis von ihrem Glauben an den Messias Jeschua und von ihrem Versöhnungsdienst zwischen Juden und Deutschen. Sie erzählten auch, wie Gott sie im Jahr 2000 aus ihrer Heimat in den USA nach München in einen Versöhnungsdienst zwischen Juden und Deutschen führte. Carolyn erlebte in diesen Jahren auch innere Heilung in ihrer Beziehung zu Deutschland. 2003 machten sie Alijah, immigrierten also nach Israel. Sie leben in der Nähe von Tiberias, helfen neue Gemeinden aufzubauen, kümmern sich um Bedürftige und geben ihr Zeugnis weiter. Carolyn hat viele Anbetungslieder in Englisch und Hebräisch geschrieben und drei CDs herausgebracht. In ihrem Haus in Galiläa sind Gäste herzlich willkommen. Das Zeugnis von Richard und Carolyn Hyde zeigt, wie Gott in dieser Zeit beides zusammenbringt, die Gläubigen aus seinem Volk und die Gläubigen aus den Nationen. Auch an ihrem Beispiel wird greifbar, dass der Prozess der geistlichen Wiederherstellung Israels voranschreitet. Gerlinde Numrich / Dietmar Kern

Eizes Monokel: Spannende Veränderungen im neuen Jahr

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ie breite Akzeptanz des interaktiven Internet-TVMagazins Eizes Monokel ermöglicht den Sendungsmachern zahlreiche spannende Neuerungen für das Jahr 2010. Bei gewohnt professioneller Berichterstattung versprechen zusätzliche Rubriken, der Ausbau interaktiver Elemente und ein neues Erscheinungsbild eine noch kompaktere Auseinandersetzung mit dem Thema Israel. Die Januar-Ausgabe und die aktuelle Februar-Ausgabe der Sendung können derzeit direkt auf www.rtcr.tv abgerufen werden.

nokel monatlich, und nicht wie bisher alle zwei Monate, über brisante Themen aus und über Israel.

Das ist neu bei Eizes Monokel:

Die Meinung der Zuschauer ist den Machern von Eizes Monokel wichtig. Sie wollen aktiv zur Diskussion aufrufen und die Zuschauer in die Sendung mit einbeziehen. Die Überarbeitung der interaktiven Elemente der Internetversion der Sendung ermöglicht den Zuschauern eine noch einfachere direkte Teilnahme am Sendungsgeschehen.

Jeden Monat eine Sendung

Das Thema Israel ist aktuell wie nie zuvor und bietet genug Stoff für spannende Beiträge und Diskussionen. Seit 2010 informiert Eizes Mo-

im christlichen und mittelfristig sogar im säkularen Fernsehen auszustrahlen. Konkrete Zeitziele könnten dabei noch nicht genannt werden, die Verantwortlichen zeigten sich bezüglich einer Umsetzung jedoch optimistisch. Harald Eckert betont die Notwendigkeit von Informationsquellen, die Israels Perspektive auf eine faire Weise darstellt – ohne in falsche Polemik oder Unausgewogenheit zu verfallen. Das Fernsehen öffne dafür neue Zielgruppen und Möglichkeiten.

Neue Rubriken

Im umgestalteten Studio präsentieren Moderator Oliver Hübner und Israel-Experte Harald Eckert neue Rubriken, die die Talkrunden und Diskussionen ergänzen. Im HINGUCKER führt ein themenbezogener Beitrag großer TV-Sender zur anschließenden Diskussion hin. Die Rubrik BY THE WAY vermittelt spannendes Zusatzwissen.

Interaktive Elemente

Jetzt auf www.rtcr.tv

Regiebesprechung mit Regisseur und Produzent Rainer Kretschmer, links Oliver Hübner, in der Mitte Harald Eckert.

Eizes Monokel im Internet

Viele Informationen zur Sendung und ihren Moderatoren sowie Umfragen und Gewinnspiele bietet die Internetseite www.eizes-monokel. rtcr.tv. Hier können auch alle bishe-

rigen Eizes Monokel-Sendungen im Archiv abgerufen werden. Israel-Experte Harald Eckert bezeichnet das vergangene Jahr von Eizes Monokel als Probelauf, der sich durchaus bewährt habe. Das nächste Ziel sei nun, die Sendung

In der Sendung vom Januar widmen sich Oliver Hübner und Harald Eckert dem Thema „Deutschisraelische Perspektiven nach den 2009er Wahlen“. Die aktuelle Februar-Ausgabe behandelt das Thema „Israel und die Vereinten Nationen“. Eizes Monokel beleuchtet Geschichte und Gegenwart und arbeitet die Bedeutung der Beziehung Israels zu den UN heraus. –


Israel und Europa

lsraelaktuell

Februar/März 2010

Islamisierung Europas kann nur durch entschiedene Christen gestoppt werden

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Kurzberichte

ECI-Konferenz zum Thema Kirche, Islam, Israel und Europa Die gegenwärtige Islamisierung Europas kommt nicht durch Zufall, sondern zu einer Zeit, da die Kirche weitgehend schwach und passiv ist. Der einzige Weg, diese Entwicklung umzukehren, ist, dass Christen ihren Glauben ernst nehmen und neue Prioritäten setzen. Das war das Schlussresümee bei der Konferenz „Die christliche Kirche, der Islam und Israel – gibt es noch Hoffnung für Europa?“, die die Europäische Koalition für Israel (ECI) vom 28. bis 30. Januar 2010 teilweise im EU-Parlamentsgebäude in Brüssel durchgeführt hat.

Von Tomas Sandell

I

n zwei separaten Konferenzen, eine für geistliche Leiter und eine für die übrigen Teilnehmer, wurde die Thematik des Islam in Europa von verschiedenen Aspekten beleuchtet. Es wurde angemerkt, dass die muslimische Bevölkerung in den nächsten Jahren rapide wächst und bis zum Jahre 2050 voraussichtlich die Zahl von 200 Millionen erreichen wird, falls die Türkei Mitglied der EU werden sollte. Das würde bedeuten, dass jeder dritte EU-Bürger bis 2050 muslimisch sein könnte. Das wäre dann ein ganz anderes Europa als heute. Was aber sollte die Kirche tun?

„Keine Angst!“

„Habt keine Angst“, sagte ECIDirektor Tomas Sandell in seiner Eröffnungsrede. „Dies sind die Worte unseres Herrn Jesus, und sie haben sich in der Geschichte als stark erwiesen. Dies waren auch die Worte von Papst Johannes Paul II. Anfang der 80er Jahre, als niemand zu glauben wagte, dass der Kommunismus bezwungen werden könnte. Aber durch bekennenden Glauben und Mut konnte das Unmögliche geschehen, und der Eiserne Vorhang fiel“, sagte Sandell. Viele der Konferenz-Sprecher stimmten darin überein, dass wir heute eine ähnliche Vision und Mobilisierung brauchen, um Glauben

und Hoffnung in ein Europa zurückzubringen, das sich von seinem jüdisch-christlichen Erbe abgewandt hat. „Wir können den geistlichen Kampf nicht durch unsere eigene Stärke gewinnen, sondern nur indem wir zu Jesus und zu den Wurzeln unseres Glaubens zurückkehren“, erklärte der ECI-Direktor. Wir sollen die Muslime lieben und sie nicht isolieren oder dämonisieren. Viele Jahre haben wir dafür gebetet, in die Länder des sogenannten 10–40 Fensters gehen zu können – sind wir jetzt bereit, sie erreichen zu wollen, da sie in wachsender Zahl in unserer Nachbarschaft leben?“ Das bedeute nicht, dass wir dem Islam zustimmen. Wir können den Zielen des Islam widersprechen und sie herausfordern, während wir zugleich die Menschen lieben, so Sandell.

Muslime integrieren

Hauptreferentin war die in Ägypten geborene Historikerin Bat Yeor. Sie zeigte auf, wie die Europäische Union dem Islam entgegengekommen ist, anstatt zu versuchen, die muslimischen Gemeinschaften zu integrieren wie in anderen Teilen der Welt. Dies hat zur Bildung von Parallelgesellschaften geführt, von denen viele die Scharia praktizieren. Nach Ansicht von Bat Yeor hat sich Europa bereits in eine gewisse Unterwürfigkeit gegenüber dem Islam begeben, indem es die Bildung

Bat Yeor, Tomas Sandell und Sari Essayah (v. l., Foto: EU-Parlament, auch oben).

Französischer Minister: Europa soll auf Sanktionen gegen den Iran hinwirken

Blick in die Konferenz

ihrer eigenen Gesellschaften zugelassen und dieselbe Haltung wie islamische Länder eingenommen hat, wenn es um Israel geht. Europa habe sich durch finanzielles Streben und falsche Versprechungen im Hinblick auf Frieden verführen lassen. „Frieden aus islamischer Sicht bedeutet einfach Unterwerfung unter den Islam“, so Bat Yeor. David Littman aus Genf referierte darüber, wie der Islam die Vereinten Nationen auf seine Seite bringt, da Länder wie Sudan, Iran und Syrien zunehmend eine dominierende Rolle im Menschenrechtsrat der UN einnehmen. „Anstatt die universalen Werte der UN-Menschenrechtskonvention von 1949 zu vollziehen, wird der Islam gefördert.“

Aktiv werden

„Die meisten Christen schlafen und erkennen nicht die Veränderungen, die sich gegenwärtig in Europa vollziehen. Andere reagieren zu heftig und versuchen, dem Islam entgegenzutreten, aber in einem falschen Geist. Wir haben die Konferenz organisiert, um über die Veränderungen zu informieren und um Christen zu ermutigen und zu mobilisieren, aktiv zu werden“, stellte Tomas Sandell fest. „Nur durch rechtzeitiges Aufwachen können wir diese Entwicklung umkehren, aber es muss mit der Kirche beginnen.“ „Nun habe ich mehr Hoffnung“, sagte Bat Yeor den Konferenz-Delegierten zum Abschluss, „weil ich gesehen habe, dass es noch Christen gibt, welche diese Herausforderung ernst nehmen. Jetzt glaube ich, dass sich die Dinge ändern können, aber wir haben ein Menge schwerer Arbeit vor uns“, so ihr Fazit. Die Konferenz wurde von der EU-Parlamentarierin Sari Essayah ausgerichtet. Sprecher bei der Konferenz für geistliche Leiter waren auch Jobst Bittner, Arni Klein, Marcel Rebiai, Rick Ridings und Harald Eckert. Die gesamte Konferenz ist auf einem DVD-Set dokumentiert (siehe Seite 9). –

Berlusconi will Israels Beitritt zur EU

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taliens Premierminister Silvio Berlusconi hat sich für einen Beitritt Israels zur Europäischen Union ausgesprochen. Bei seinem offiziellen Besuch in Israel vom 1. bis 3. Februar 2010 sicherte er dem jüdischen Staat seine Unterstützung zu. Israel gehöre zu den fünf Ländern, die Italien am nächsten stünden, sagte Berlusconi bei seinem Treffen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu. „Ihr könnt Euch in jeder Angelegenheit um Unterstützung bei der internationalen Staatengemeinschaft an uns

wenden. Das möchte ich Euch versprechen, das ist nicht nur meine Position. Das ist auch die Position der gesamten italienischen Regierung und des Volkes", versicherte Italiens Regierungschef. So lange er in der Politik aktiv sei, sei ein Beitritt Israels in die EU sein größter Wunsch. Netanjahu bezeichnete Berlusconi als einen der „größten Freunde Israels". Foto: Berlusconi am 1. Februar 2010 in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, wo er einen Kranz niedergelegt hat. Foto: ISRANET

Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich plant man offensichtlich, den Druck auf den Iran im Hinblick auf sein umstrittenes Atomprogramm zu erhöhen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat im Januar 2010 gesagt, dass die Zeit für den Iran auslaufe, wobei sie betonte, dass neue Sanktionen eine „Tragödie für das iranische Volk wären“. Am 26. Januar 2010 hat Berichten zufolge auch Frankreichs Europaminister Pierre Lellouche erklärt, Europa müsse sich auf die Verhängung schärferer Sanktionen gegen die Islamische Republik vorbereiten. „Die Gespräche mit dem Iran dauern nunmehr seit sechs Jahren an, und alle Angebote des Westens sind zurückgewiesen worden“, zitierte ihn die Nachrichtenagentur AFP. „Wir hoffen, Europa wird vereint auf die Verhängungen von Sanktionen hinwirken.“ Der „Spiegel“ berichtete am 25. Januar 2010 unter Berufung auf ein Geheimdienstdossier, dass der Iran noch in diesem Jahr in der Lage sein könnte, eine primitive Atombombe herzustellen. –

Britischer Steuerzahlerbund: EU-Steuergelder finanzieren anti-israelische Hetze Der britische Steuerzahlerverbund hat vor anti-israelischer Hetze in Schulen und Medien der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) gewarnt. Diese Kampagnen hätten zum Ziel, Israel zu „dämonisieren“, und würden auch durch europäische Steuergelder finanziert. Auf einer Pressekonferenz mit Israels stellvertretendem Außenminister Danny Ajalon am 1. Februar 2010 in Jerusalem legten Vertreter des Verbandes entsprechende Berichte vor. In den Dokumenten „Palästinensische Hass-Ausbildung seit Annapolis“ und „Finanzierung von Hass-Ausbildung“ wird ausführlich beschrieben, wie anti-israelische Hass-Kampagnen durch europäische Steuergelder gefördert werden. Matthew Sinclair, Forschungsleiter der „TaxPayers' Alliance“, nannte mehrere Beispiele für Hetze innerhalb der PA. Unter anderem zitierte er einen palästinensischen Imam, der kürzlich in einer Predigt dazu aufgerufen hatte, gegen die Juden zu kämpfen und diese zu töten. Die Predigt war von der offiziellen Rundfunkanstalt der palästinensischen Regierung ausgestrahlt worden. Dies sei ein Thema für britische und europäische Steuerzahler, da ihre Regierungen die PA jährlich mit mehreren Millionen Euro unterstützten, betonte Sinclair. Israels stellvertretender Außenminister Ajalon bezeichnete die Hetze als eines der größten Probleme innerhalb der PA. „Jeder spricht über die Hamas, die nahe liegt, aber die PA, die Fatah und Mahmoud Abbas sind ebenfalls in Hetze verwickelt und haben eine 'Kultur des Hasses' geschaffen", so Ajalon laut einer Erklärung des Außenministeriums. Die Satzung der Fatah akzeptiere noch immer nicht den jüdischen Charakter Israels. Damit der politische Prozess Erfolg habe, sei es wichtig, die Hetze zu stoppen. „Wenn die Palästinenser einen neuen Staat im Nahen Osten errichten wollen, dürfen wir nicht erlauben, dass dies ein weiterer gescheiterter Staat oder ein Terrorstaat wird. Hetze sollte beendet werden, bevor ein Palästinenserstaat existiert und nicht erst danach", forderte der israelische Politiker. (Israelnetz)

Peres in FAZ: „Einseitige Berichterstattung beeinflusst Europäer“ Der israelische Präsident Schimon Peres hat den Einfluss der Medien auf die Meinung der Europäer kritisiert. Das sagte er im Gespräch mit der Tageszeitung „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) Ende Januar 2010. Jüngste Umfragen haben ergeben, dass sich immer mehr Europäer mit den Palästinensern solidarisieren. Vor allem die Gaza-Offensive hat bei vielen einen negativen Eindruck von Israel hinterlassen. Peres sieht den Grund dafür in einer unklaren Berichterstattung seitens der Medien: „Deren Berichterstattung über Terroranschläge ist einseitig.“ Somit stünden die Europäer unter dem Einfluss der Medien. „Sie können nun einmal einen Terroristen nicht dabei fotografieren, wenn er eine Autobombe zündet oder jemanden erschießt. Sie fotografieren nur unsere Reaktion darauf“, sagte der 86-Jährige. „Die Öffentlichkeit gewinnt so den Eindruck, wir wachten am Morgen auf, hassten die Araber und handelten entsprechend.“ Peres war anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages nach Deutschland gereist (siehe Bericht auf Seite 7).

Antisemitismus in Westeuropa gestiegen Antisemitische Vorfälle in Westeuropa haben einen neuen Höchststand seit Ende des Zweiten Weltkriegs erreicht. Dies geht aus einer neuen Studie der Jewish Agency hervor, die im Vorfeld des internationalen Holocaust-Gedenktages veröffentlicht wurde. Im Gefolge von Israels Militäroperation im Gazastreifen um den Jahreswechsel 2008/2009 wurden in den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres mehr antisemitische Vorfälle – von verbalen bis zu körperlichen Angriffen – in Europa registriert als im gesamten Jahr 2008. So ereigneten sich im ersten Halbjahr 2009 etwa in Frankreich 631 Vorfälle (im Vergleich zu 431 in Jahre 2008). Besorgniserregend sind auch die Entwicklungen in ostmitteleuropäischen Staaten wie der Ukraine und Ungarn, wo es im Vorfeld von Wahlen zu öffentlichen Manifestationen von Antisemitismus kam. –


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lsraelaktuell

Februar/März 2010

Zwei jüdische Feste

In die Monate Januar, Februar und März fallen zwei jüdische Feste. Eines ist das „Neujahrsfest der Bäume“, das heißt in Israel „Tu BiSchwat“, das andere ist das Purim-Fest.

Tu BiSchwat

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örtlich übersetzt bedeutet „Tu BiSchwat“ der „15. Tag des Monats Schwat“. „Schwat“ ist der fünfte Monat im jüdischen Kalender, der in die Zeit des Januar oder Februar unseres Kalenders fällt. In diesem Jahr war das der 30. Januar. Dazu werden Erwachsene und Kinder eingeladen, in die Natur zu gehen und vielerlei Bäume zu pflanzen. Sie folgen dem Bibelwort 3. Mose, 19, 23: „Wenn ihr in das Land kommt, sollt ihr allerlei Bäume pflanzen!“ Die Schulen in Israel fordern Eltern und Schüler auf, die Pflanzenwelt ihres Heimatlandes besser

kennen zu lernen. In besonderen Veranstaltungen bekommen die Schüler nicht nur ihre Halbjahreszeugnisse, sondern feiern auch den Frühlingsanfang. An „Tu BiSchwat“ ziehen dann die Schulklassen aus, um in der Umgebung ihres Wohnortes neue Bäume zu pflanzen. Das Baumpflanzen war schon nötig, als vor langer Zeit das Volk Israel erstmals ins Land kam. Und es ist heute noch genauso notwendig, weil der größte Teil des Landes Wüste war. In einer Wüste ist es nicht so angenehm zu leben, und deshalb nahmen sie sich entsprechend Gottes Auftrag vor, dafür zu sorgen, dass die Wüste grünt und blüht! –

An Tu BiSchwat werden in Israel Bäume gepflanzt. Auf dem Foto seht ihr Ehud Barak, den israelischen Verteidigungsminister, nachdem er gerade ein Bäumchen eingepflanzt hat, sowie Kinder und Erwachsene.

David erzählt

„Ich hatte einen Traum“ Ja, ein merkwürdiger Traum! Fortwährend läuteten die Kirchenglocken, immer mehr und in immer kürzeren Abständen. Leute fragten nach dem Grund des Läutens? Plötzlich sagte einer: „Ja, wisst ihr denn nicht, was die Glocken verkünden? Immer wenn es zu läuten beginnt, heißt das, dass Israel wieder etwas ganz Wunderbares für die Menschen geschafft hat!“ Aber, so fragten die Leute in meinem Traum, warum hört das denn gar nicht mehr auf? Die

Zum Purim-Fest gibt es in Israel große Umzüge mit Tierfiguren wie hier auf dem Bild.

Purim

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as zweite Fest folgt im Februar oder März und heißt „Purim“ (Purim = Lose). In diesem Jahr fällt es auf den 28. Februar oder, in Städten mit einer Stadtmauer, auf den 1. März. Es erinnert an die Errettung des Volkes Israel vor den Mordplänen des Persers Haman. Dieser war der zweitmächtigste Mann in Persien. Er hasste die Juden und wollte sie alle umbringen lassen. Daraufhin wagte es die tapfere Königin Ester – sie war eine Jüdin – beim König, ihrem Gemahl, um Hilfe für ihr jüdisches Volk zu bitten. Gott erweichte das Herz des Königs, so dass dieser die Bitte von Ester erfüllte und die Juden nicht ausrotten ließ. Haman dagegen wurde auf Befehl des Königs hingerichtet. Übrigens gibt es noch einen Fastentag kurz vor dem PurimFest (in diesem Jahr am 25. Februar), weil auch Ester und viele Juden damals gefastet hatten, bevor sie zum König ging und ihn um Hilfe für das jüdische Volk bat.

Zum Purim-Fest verkleiden sich die jüdischen Kinder – aber nicht nur in Israel! Auf dem Bild unten seht ihr zum Beispiel Kinder in der jüdischen Stadt Birobidschan in Ost-Russland zum Purim-Fest. Auch viele Erwachsene verkleiden sich. Und natürlich wird

Auch außerhalb von Israel wird Purim gefeiert, wie hier auf dem Bild in Birobidschan in Ost-Russland.

Mirjam stellt tun doch auch Schlechtes, und jetzt auf einmal dieser Lärm! Wieso tun sie jetzt plötzlich Gutes? „Das haben sie schon immer getan“, sagte der eine, der alles erklärte. „Aber niemand hat deshalb die Glocken geläutet. Man hörte nur von Schlechtem. Der Allerhöchste hat sein Volk zum Segen gesetzt für alle Menschen! Und weil sie es nicht selber entdecken, wie viel Gutes ihnen Israel tut, läuten jetzt die Glocken, immer wenn sein Volk wieder etwas ganz Besonderes geschafft hat. Vorhin dieses besonders laute Geläut bedeutete, dass israelische Ärzte einem Kind aus einer Familie unserer Feinde das Leben gerettet haben. Sie haben es am Herzen operiert. Damit das Kind nicht alleine sein muss, wenn es wieder aufwacht, hat unsere Regierung seinen Eltern eine Sondererlaubnis erteilt. Sie dürfen bei ihrem Kind bleiben, bis es so weit wieder hergestellt ist, dass sie es nach Hause nehmen können.“

Jetzt fangen einige ganz große Glocken schon wieder zu läuten an. Haben sie denn schon wieder etwas erfunden, was allen Menschen hilft? „Ja, und diesmal geht es um sauberes Wasser! Das braucht man auf der ganzen Welt, und es wird immer knapper. Die Völker verbrauchen teilweise mehr Wasser, als sie selber haben. Aber nicht alle können schon benutztes Wasser wieder so reinigen, dass man es erneut als Trinkwasser verwenden kann. Da haben israelische Forscher ganz wunderbare Ideen entwickelt, die auch noch dazu billig sind, so dass sie fast alle Völker anwenden können. Wasser ist Leben! Israel ist eigentlich ‚Weltmeister‘ bei fast allem, was man tun kann, um Wasser zu sparen und verbrauchtes Wasser wieder brauchbar zu machen! Das müssen alle wissen!“ Und darum läuteten in meinem Traum die Glocken . . .

die Ester-Geschichte aus der Bibel vorgelesen, und immer wenn der böse Haman erwähnt wird, erhebt sich ein so lautes Geschrei, dass man seinen Namen nicht verstehen kann. Jetzt könnt ihr euch vielleicht vorstellen, was für ein lustiges Fest das ist!

das neue Rätsel vor Unser Rätsel ist heute anders als sonst. Wir suchen keine Wörter und Buchstaben, aus denen sich dann das Lösungswort ergibt. Diesmal haben wir drei Aussagen, von denen aber nur eine stimmt. Wenn ihr die Berichte dieser Seite aufmerksam gelesen habt, erkennt ihr den richtigen Satz und könnt den Kennbuchstaben (A, B oder C) ganz groß auf eine Postkarte schreiben und an uns schicken. Hier die drei Aussagen: A Israelische Kinder feiern im März Fasching. B Israelische Ärzte helfen auch Israels Feinden. C Israelische Schüler pflanzen an Tu BiSchwat allerlei Gemüse. Unter den Einsendern, die den richtigen Buchstaben auf ihre

Postkarte geschrieben haben, verlosen wir einen kleinen Preis. Hier unsere Anschrift: Christen an der Seite Israels Ehlener Straße 1 34289 Zierenberg (Deutschland) Und nicht vergessen, auch deinen Namen und deine Adresse deutlich aufzuschreiben. Wir freuen uns auf deine Postkarte! Das Lösungswort des Rätsels in Ausgabe 55 lautete: SPENDEN 1. Preis: Rose Schwarz aus Vaihingen 2. Preis: Reinhard Trenkle aus Gutach Wir bedanken uns bei allen Einsendern für ihre Zuschriften! Redaktion der Sabra-Seite: Christfried Battenberg Mitarbeit: Joachim Kudlek Quellen u. a.: Israelnetz / Botschaft des Staates Israel / Fotos: ISRANET


Junge Erwachsene an der Seite Israels

lsraelaktuell

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Isreality Deutschland

Einladung 4 you!

ist die Arbeit von Christen an der Seite Israels für junge Erwachsene. „Wir sind im deutschen Raum aktiv, junge Menschen mit dem Herzen Gottes für sein Volk und Land Israel zu erreichen, so dass sie und andere in ihrem Umfeld ihre Rolle in Gottes Geschichte mit Israel, der Gemeinde Jesu und den Nationen bewusst und zugerüstet einnehmen können.“

22. Mai bis 5. Juni 2010: Die 4. Isreality-Israel-Erlebnis- und Begegnungs-Reise für junge Erwachsene. 14 Tage, Preis 1 300 €. Mehr Infos & Anmeldung unter reise@isreality.de Besuche unsere Webseite: www.isreality.de Schau doch mal vorbei – hier findest du Zeugnisse von der Reise 2009, Termine und Events

Freundschaft mit Israel: Ein biblischer Ruf an alle Generationen! In der letzten Ausgabe nannten wir einige Prinzipien, wie Jesus Freundschaft zu seinen Jüngern lebte. Sein Vorbild ist da, um ihn nachzuahmen, nicht zuletzt in gelebter Freundschaft zu seinen leiblichen Brüdern und Schwestern, zu den Juden in Israel und in der Diaspora. Trotz allem, was war in der Geschichte unseres Landes, ist Freundschaft mit Israel heute eine reale Möglichkeit – und zwar für alle Generationen.

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as ist Freundschaft oder ein Freund nach der Bibel? Um diese Antwort zu finden, schauen wir in die hebräische Bibel hinein: Das Wort für Freund in der Bibel heißt „re’a“. Von seinen drei Grundbedeutungen wird uns klarer, was ein Freund ist.

Freund heißt „Nachbar“

Die erste Bedeutung von re’a wird übersetzt als „Nachbar“. Dort kann Freundschaft beginnen – mit unserem Nachbarn! In Deutschland heute gibt es mehr als 100 jüdische Gemeinden mit weit über 100 000 Mitgliedern. Einige Leser werden jüdische Nachbarn haben oder in der Nähe von einer Synagoge leben. Andere Leser und deren Freunde werden zusammen studieren mit jungen jüdischen Leuten – sie werden ihr „Nachbar“ sein in der Vorlesung. Wieder andere Leser werden im öffentlichen Verkehrsmittel als „Nachbar“ täglich unterwegs sein mit jüdischen Menschen auf dem Weg zur Arbeit. Wie ist hier Freundschaft zu leben? Einfach – in 3. Mose 19, 18 begegnet uns das Wort re’a als „Nächster“: „Du sollst … deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Wie können wir praktisch unseren Nächsten lieben wie uns selber? Schreibe einfach mal auf, wie du dich selber liebst, was du gerne

Die israelische und die deutsche Flagge in Herzform miteinander verbunden

magst und was dich berührt. Der nächste Schritt auf dem Weg zur Freundschaft ist es, genau diese Dinge deinem Nächsten zu tun.

Freund heißt „Gefährte“

Das Wort re’a kann auch mit „Gefährte“ übersetzt werden. Gefährte bedeutet, mit jemandem unterwegs zu sein. Das beschreibt gut die wachsende deutsch-israelische Beziehung. Viele Jahre lang waren die beiden Nationen unzertrennlich verbunden durch die Schuld des deutschen Volkes. Ohne diese jemals zu vergessen, ändert sich diese Bindung in eine, die zunehmend mehr von Bereinigung, Zusammenarbeit, Austausch und Dialog bis hin zur Freundschaft geprägt und geformt wird. Dazu ein Zitat von Bundespräsident Köhler: „Wer sich der eigenen Vergangenheit nicht stellt, dem fehlt das Fundament für die Zukunft. Wer die eigene Geschichte nicht wahrhaben will, nimmt Schaden an seiner Seele. Das gilt für jeden Menschen. Und ich bin überzeugt: Es gilt auch für Völker und Nationen. Denn nur mit der Erinnerung leben, birgt die Chance, mit sich und anderen ins Reine zu kommen.“ So verläuft es mit zwei Gefährten, die miteinander auf einer Reise in die Zukunft sind. Je mehr jeder Gefährte von sich weiß, wer er ist, wo er herkommt und was seine göttliche Bestimmung ist, desto mehr Hoffnung und Möglichkeiten gibt es, von dem anderen Gefährten zu erfahren, wer er ist, und somit „ins

Reine zu kommen“ und zu erkennen, wie der gemeinsame Weg in Zukunft aussehen kann. Dieser gemeinsame Weg ist sehr spannend, mit vielen Fragen und unbekannten Landschaften. Er führt gewiss an Orte hin, wo man selber und zusammen noch nie gewesen ist. Dort werden die Gefährten ein festes Fundament in ihrer Beziehung brauchen, um den Herausforderungen gewachsen zu sein. Jeder von uns dient sich selber und dem Reisegefährten, wenn wir die Erkenntnis des Bundespräsidenten umsetzen und uns unserer Vergangenheit stellen und an dem Fundament für morgen mitbauen.

Freund heißt „Freund“

Eine der wunderbarsten Eigenschaften eines Freundes ist, dass er liebt. Die treue Liebe eines Freundes ermutigt und stärkt, vor allem wenn er seinem Freund zur Seite steht in Zeiten der Herausforderung oder des Leides. Eines der besten Beispiele in der Bibel dafür, aus dem wir lernen können, finden wir bei Jonatan, dem Sohn des Königs Saul. Trotz der Feindschaft seines Vaters gegenüber David erkannte Jonatan, dass David von Gott auserwählt und gesalbt war. Er riskierte sein eigenes Leben, um das Leben seines Freundes David zu schützen aus Ehrfurcht vor Gott. In 1. Samuel 18, in Erinnerung an 3. Mose 19, 18 heißt es: „Und es geschah, als er aufgehört hatte, mit Saul zu reden, verband sich die Seele Jonatans mit der Seele Davids; und Jonatan gewann ihn lieb wie seine eigene Seele.“ Danach wird uns berichtet, dass Jonatan einen Bund mit David schloss, „…weil er ihn liebhatte wie seine eigene Seele.“ Weiter gab Jonatan David seine eigenen Kleider, die er anhatte, seinen Waffenrock und sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel! Kein Wunder, dass Jonatan auf Hebräisch „der Herr hat gegeben“ heißt! In Sprüche 17, 7 heißt es: „Ein

Freundschaft: junge deutsche und israelische Erwachsene gemeinsam auf dem Golan (auch Fotos unten).

Freund liebt zu jeder Zeit und als Bruder für die Not wird er geboren.“ Dieser Vers beschreibt eine dynamische Freundschaft, die von Gott beabsichtigt wird. Der Grundstein und die Fundamente einer Freundschaft, die sich in der Not stark erweisen wird, sind in den Jahren davor gelegt und gestärkt worden. In Deutschland sind in den vergangenen Jahrzehnten viele Brüder und Schwestern der älteren Generation für Israel in der Not da gewesen. Einige waren sichtbar und erhielten Anerkennung für ihr Unternehmen für diese Freundschaft auf verschiedenen Ebenen. Die meisten waren unsichtbar und haben ihr Leben investiert in ihren Freund durch Gebet und Fürbitte vor Gottes Thron. Die Zeit für die jüngeren Generationen, ihren Freund Israel zu lieben, ist jetzt. Nur so werden wir, wie Jonatan, auch in der Not da sein für

In der nächsten Ausgabe: Freundschaft mit Israel: Die Rolle der Generationen

unseren Freund, dem sehr unsichere und herausfordernde Zeiten bevorstehen. Teile uns gerne deine Träume und Erfahrungen mit, wie du als Leser Freundschaft mit Israel lebst oder leben willst unter isreality@israelaktuell.de

Projekt „1Euro1Gebet“ Durch das Projekt 1euro1gebet kannst du ein Investor in die deutsch-israelische Freundschaft werden: eMail an 1euro1gebet@isreality.de mit deinem Namen und PLZ (für die nur mit Vornamen und PLZ markierte online-Deutschlandkarte). Spendenüberweisung auf das folgende Konto: Christen an der Seite Israels e.  V., Kasseler Sparkasse, BLZ: 520 503 53 Kto-Nr. 140 000 216 Vermerk: ISREALITY (wichtig!) Bei Spenden über 50 Euro kann automatisch eine Spendenbescheinigung unter Angabe des vollständigen Namens und der Anschrift ausgestellt werden! Automatische Übernahme deiner eMail in den wöchentlichen Gebetsmail-Verteiler. Optionale Anmeldung zu einer „Kieselstein“-Gruppe – ein monatliches Gebetstreffen in deiner Nähe. Mehr Infos unter : 1euro1gebet@isreality.de


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lsraelaktuell Deutschland und

Impressum Diese Zeitung verkündet die Bot­ schaft,­dass Israel ein Zeichen Gottes für die ­Erfül­lung biblischer Prophe­ tie und ein Hinweis auf die baldige Wiederkunft Jesu Christi ist. Herausgeber: Christen an der Seite Israels e. V. Ehlener Straße 1 34289 Zierenberg Tel.: (0 56 06) 37 59 Fax: (0 56 06) 10 00 eMail: info@israelaktuell.de Internet: www.israelaktuell.de 1. Vorsitzender: Harald Eckert Schatzmeister: Ralf Hermann Verwaltungsdirektor: Martin Lehmann Der Verein ist eingetragen beim Amtsge­ richt Kassel unter der Vereinsregister-Nr. VR 4149. Mit Freistellungsbescheid des Finanzamts Kassel vom 23.  4.  2009 ist der Verein als gemeinnützig und mildtä­ tig anerkannt und berechtigt, Sammel­ bestätigungen über Geldzuwendungen auszustellen. Israelaktuell.de wird allen Interessen­ ten unentgeltlich zu­gestellt. Die Emp­ fänger der ­­­Zei­­­­­tung werden gebeten, dem Verein Christen an der Seite Israels e. V. zur Erfüllung seiner Aufgaben und auch zum Zeichen des eigenen Inte­resses an der Zeitung möglichst einmal jährlich oder öfter eine Spende ­zu­kom­men zu lassen. Bankverbindungen: Christen an der Seite Israels e. V. Konto-Nr. 140 000 216 Kasseler Sparkasse (BLZ 520 503 53) Bei Überweisung aus dem Ausland: International Bank Account Number (IBAN): DE28 5205 0353 0140 000216 Swift-Bic.: HELADEF1KAS Österreich: Christen an der Seite Israels –­ Österreich Konto Nr. 235226, BLZ: 32667, Raiffeisen­ bank Wienerwald. Bei Überweisung aus dem Ausland IBAN: AT513266700000 235226 BIC: RLN WAT WW PRB Schweiz: Postfinance 4040 Basel, Konto-Nr. Giro 40-753256-6 Redaktion/Satz/Layout von Israelaktuell.de: Harald Eckert (verantwortlich i. S. d. P.), Joachim Kudlek, Martin Lehmann, Christfried Battenberg, Harald Bauer, Gabriele Hennig, Hans-Jürgen Krug, Dr. Wolfgang Schuler Druck: Druckzentrum Braunschweig Auflage: 29 000 Christen an der Seite Israels e. V. gehört zu der internationalen, überkonfessio­ nellen und politisch unabhängigen Be­ wegung: Christians for Israel International President: Rev. Willem J. J. Glashouwer (international@christenenvoorisrael.nl) P.O.Box 1100, 3860 BC NIJKERK, The Netherlands; Patroonstraat 1, 3861 RN NIJKERK, The Netherlands Tel.: 0031–(0)33–24–588–24 Fax: 0031–(0)33–24–636–44 eMail: info@c4israel.org Internet: www.c4israel.org Namentlich gekennzeichnete Berichte müssen nicht unbedingt mit der Mei­ nung der ­Redaktion übereinstimmen; dies gilt besonders für ­Leser­briefe, die vorbehaltlich etwaiger Kür­zungen ver­ öffentlicht werden. Für unverlangt ein­ gesandte Manuskripte übernehmen wir keine Haftung. –

Mit dem „Projekt BundesBeilage in dieser Ausgabe: tagswahl 2009“ wenden sich Israelwerke aus dem Umfeld • Überweisungsträger (Informationen Seite 8) Isdes Christlichen dazu Forum für rael im Vorfeld der Wahlen

Israel

Februar/März 2010

Netanjahu zu den deutsch-israelischen Regierungskonsultationen in Berlin:

„Ein sehr produktives und sehr freundschaftliches Treffen“ Von Joachim Kudlek Die zweiten deutsch-israelische Regierungskonsultationen haben am 18. Januar 2010 in Berlin stattgefunden, nachdem die erste gemeinsame Sitzung des deutschen und des israelischen Kabinetts im März 2008 in Jerusalem abgehalten wurde. Beide Länder wollen ihre guten Beziehungen weiter ausbauen.

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sraels Premierminister Benjamin Netanjahu wurde von Verteidigungsminister Ehud Barak, Außenminister Avigdor Lieberman, Industrie- und Handelsminister Benjamin Ben-Eliezer, Infrastrukturminister Uzi Landau und Wissenschaftsminister Daniel Hershkowitz begleitet. Vor dem Treffen im Kanzleramt in Berlin kamen die Minister mit ihren deutschen Kollegen zu Einzelgesprächen zusammen. Im Mittelpunkt des Gesprächs von Bundesaußenminister Guido Westerwelle mit seinem israelischen Amtskollegen Avigdor Lieberman standen die Wiederbelebung des Nahost-Friedensprozesses, das iranische Atomdossier sowie der Ausbau der deutsch-israelischen Beziehungen. Nach den Ministertreffen besuchten die Politiker beider Staaten das Denkmal für die ermordeten Juden Europas (Holocaust-Mahnmal) nahe dem Brandenburger Tor. Am Kabinettstisch im Kanzleramt ging es um gemeinsame Projekte, den Nahost-Konflikt und das Verhalten des Iran. Anschließend wurden

„Historischer Moment“ „65 Jahre nach dem Holocaust als Premierminister des Staates Israel hierher zurückzukehren, und das gemeinsam mit einer Delegation von Ministern eines unabhängigen jüdischen Staates, ist ein historischer Moment.“ Israels Premier Netanjahu bei der Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Merkel am 18. Januar 2010 in Berlin

Kooperationsabkommen in den Bereichen Wissenschaft und Umweltschutz unterzeichnet. Zudem brachten beide Regierungen gemeinsame Projekte zur Wasserversorgung in Entwicklungsländern auf den Weg. Auch die Zusammenarbeit zwischen deutschen und israelischen Mittelständlern wird ausgebaut. Hier kündigte die Kanzlerin einen Innovationstag für israelische Unternehmen in Deutschland an. Angela Merkel bezeichnete die Konsultationen als erfolgreich und betonte, angesichts des Holocausts sei es „ein Glück, darf ich für meine Generation sagen, dass wir heute mit einer israelischen Regierung so eng kooperieren können.“

Sanktionen gegenüber dem Iran

Die Kanzlerin warf dem Iran wegen des Atomprogramms mangelnde Kooperation vor. „Wir haben immer

wieder dem Iran Angebote gemacht für eine vernünftige Kooperation, für eine transparente Kooperation", so Merkel. „Leider ist der Iran bis heute nicht darauf eingegangen, so dass wir die Notwendigkeit von Sanktionen immer stärker ins Auge fassen müssen.“ Wenn sich die Haltung des Iran nicht ändere, werde Deutschland an „umfassenden Sanktionen“ mitarbeiten. Im Hinblick auf den Friedensprozess im Nahen Osten ermunterte Merkel den israelischen Premier, den Stopp des Siedlungsbaus voranzutreiben. Hier erwarte die Bundesregierung mehr Engagement von der israelischen Regierung, sagte sie und betonte, dass der Friedensprozess wieder in Gang kommen müsse.

Netanjahu: Friedensverhandlungen sollen jetzt beginnen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bezeichnete die Konsultationen als „ein sehr produktives Treffen und auch ein sehr freundschaftliches Treffen zwischen unseren jeweiligen Regierungen“,

zudem seien sie „von historischer Bedeutung“. Der Premier sagte außerdem, dass Israel bereit sei zu Friedensverhandlungen mit den Palästinensern und dass diese „jetzt wirklich“ beginnen sollten. Zum Thema Iran stellte Netanjahu fest, dass dessen Regierung die eigene Bevölkerung „tyrannisiert“ und „ziemlich bald auch die Welt insgesamt tyrannisieren wird“. Daher dürfe das iranische Regime keine Atomwaffen besitzen. Zudem sprach sich der Premier dafür aus, gegen den Iran „harte Sanktionen“ zu verhängen, „die auch wirklich etwas gegen die iranische Tyrannei bewirken“. Und diese Sanktionen sollten jetzt erfolgen. Im März 2008 trafen sich in Jerusalem anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Staates Israel das deutsche und das israelische Kabinett zum ersten Mal zu Regierungskonsultationen. Die gemeinsamen Kabinettssitzungen sollen jährlich abwechselnd in Israel und in der Bundesrepublik abgehalten werden. –

„Historische Verantwortung Deutschlands“ „Ich denke, dass es außerordentlich wichtig ist, dass wir, ausgehend von der historischen Verantwortung, die Deutschland für die Existenz und für die Zukunft Israels hat, immer wieder darum ringen, nicht nur in den außen- und sicherheitspolitischen Fragen eng zusammenzuarbeiten, sondern auch unsere bilateralen Beziehungen in der gesamten Breite zu entwickeln.“ Bundeskanzlerin Merkel bei der Pressekonferenz mit Israels Premier Netanjahu am 18. Januar 2010 in Berlin

Mitglieder des deutschen (rechte Seite) und des israelischen Regierungskabinetts während der Konsultationen am 18. Januar 2010 im Bundeskanzleramt. (Foto: Bundesregierung)

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Besucherrekord: Jüdisches Museum Berlin soll wachsen

Für das Bauprojekt sind rund zehn Millionen Euro veranschlagt. Davon übernimmt der Bund sechs Millionen Euro, der Rest stammt aus privaten Spendengeldern und von

Sponsoren, heißt es aus dem Museum. Mit 755 000 Besuchern war 2008 für das Jüdische Museum ein Rekordjahr. Trotz der Finanzkrise wurde diese Zahl im Jahr 2009 erneut erreicht. Mittlerweile gibt es jährlich etwa 7 000 Führungen und zirka 300 Bildungsveranstaltungen. Dazu gehören Schulungen, studentische Seminare, Archivworkshops

as Jüdische Museum Berlin verlegt sein Bildungsprogramm in eine benachbarte Markthalle, die entsprechend umgebaut wird. Für die zusätzliche Nutzung des neuen Gebäudes gibt es verschiedene Ideen – darunter ist auch ein biblischer Garten.

mit Zeitzeugengesprächen, Theaterworkshops, Programme gegen Antisemitismus und Lehrerfortbildungen. Mehr als 100 000 Besucher nutzen pro Jahr diese Angebote. Das Jüdische Museum Berlin wurde im September 2001 eröffnet. In seiner Dauerausstellung widmet es sich zwei Jahrtausenden jüdischen Lebens in Deutschland. Der von Libeskind geschaffene Neubau, der

die Form eines zersplitterten Davidsterns hat, ist seit seiner Fertigstellung im Januar 1999 eine vielbeachtete Besucherattraktion in Berlin. Neben der Dauerausstellung bietet das Museum ein Informationszentrum, eine Bibliothek, ein Foto- und Dokumentationsarchiv sowie ein internationales Bildungs- und Forschungszentrum. Hinzu kommt ein breites Angebot an Wechselausstellungen und Veranstaltungen. Das Jüdische Museum ist eine Einrichtung des Bundes und wird jährlich mit rund 12 Millionen Euro unterstützt. (Israelnetz)


Christen an der Seite Israels in Aktion

Februar/März 2010

Herzliche Einladung zur 13. Nationalen IsraelGebetskonferenz in Altensteig Liebe Freunde Israels! Anbei finden Sie die aktuelle Einladung zur nächsten Israel-Gebetskonferenz in Altensteig im März 2010. Ich möchte hiermit von meiner Seite aus dazu eine ganz herzliche Einladung aussprechen. Für viele von uns sind diese Gebetskonferenzen seit Jahren im Gebet für Israel und Deutschland-Israel eine lebendige Quelle fortwährender Inspiration und Ausrichtung, die uns oft das ganze Jahr über begleitet. Das Zusammenspiel von lebendigen Anbetungszeiten, biblisch fundierter Lehre und kompakten inhaltlichen Impulsen, Fürbitte in der Gemeinschaft Gleichgesinnter und einem sehr

zweckmäßigen äußeren Rahmen machen diese Konferenz zu einer alljährlichen Säule unseres Gebetslebens. Mit Ofer Amitai haben wir 2010 wieder einen ganz besonderen Gast aus Israel. Ich würde mich sehr freuen, Sie in Altensteig – wieder oder zum ersten Mal – begrüßen zu dürfen. Noch ein Gedankenanstoß zum Schluss: Vielleicht gibt es ja in Ihrem Umfeld Interessenten, mit denen Sie Fahrgemeinschaften bilden können – dann mag nicht nur das persönliche Gebetsleben, sondern auch die Gebetsarbeit in Ihrer Region von dieser Konferenz profitieren.

Ihr Harald Eckert

Mitarbeiter stellen sich vor

Hans Kriechbaum Herkunft, Ausbildung und Reifen

Im Februar 1957 kam ich als zweiter Sohn meiner Eltern fast drei Monate zu früh in München auf die Welt. Sechs weitere Wochen bangten sie tagtäglich um mein Leben im Brutkasten. Dank der Gnade Gottes konnte ich den Rückstand erstaunlich schnell aufholen. Ob ich mich als ABC-Schütze auf die Schule gefreut habe, vermag ich aus heutiger Sicht nicht zu beurteilen. Erst in meiner Ausbildung als Energieanlagen-Elektroniker entdeckte ich – nein, nicht den Ernst des Lebens, sondern die Freude im Leben, meine gottgeschenkten Begabungen erkennen und erfolgreich einsetzen zu können. Nach der erlebten Ermutigung war dann der erfolgreiche Fachabiturabschluss quasi eine logische Folge.

Berufung und Dienen

Aufgrund meiner Begeisterung für elektrischen Strom wollte ich Elektrotechnik studieren. Gott aber hatte sich das anders gedacht: Ich sollte jungen Menschen vom Strom seiner Liebe weitererzählen. Dazu füge ich hier ein, dass ich mit neun Jahren in eine Jungschar des CVJM München gekommen war, woraus ein jahrzehntelanges Engagement in der CVJM-Arbeit entstand, wobei ich als den entscheidendsten Punkt meines Lebens meine Bekehrung 1970 ansehe. Auf dem Hintergrund meines Engagements in der Jugendarbeit rief mich Gott zum Ende meines Zivildienstes mit dem Zuspruch: „Fürchte dich nicht, glaube nur!“ in den hauptamtlichen Dienst. Dazu ging ich ab 1983 für drei Jahre zur theologischen und pädagogischen Ausbildung auf die Evangelistenschule Johanneum in Wuppertal. Auch „PowerPauken“ in Deutsch und NT-Griechisch stand auf dem Seminarplan, was mir heute in der Medienarbeit bei Christen an der Seite Israels zugute kommt. Anschließend prägte ich bis 1994 als Jugendreferent im CVJM Stuttgart Kinder und Jugendliche im Glauben. Aufgrund meiner Verbundenheit mit Israel veranstaltete ich in dieser Zeit mehrere Jugendlager mit dem Thema Israel.

Umstieg und Neuorientieren

Mit 35 Jahren wollte ich gerne in die Erwachsenenarbeit wechseln, aber in Zeiten der Rezession öffneten sich dazu keine Türen. So kam ich zu dem Schluss, dass Gott

mich nur zeitlich begrenzt berufen habe und wechselte zurück ins Elektrofach. Berufsbegleitend erwarb ich den Elektromeister und gründete und leitete bis 2007 einen kleinen Betrieb.

Berufungserneuerung und Liebe zu Gottes Volk Israel

In der Zwischenzeit hatte Gott mich erneut angesprochen und längst im Verborgenen die Weichen gestellt: Im Raum München war ich seit geraumer Zeit mit Harald Eckert gemeinsam auf dem Weg. Aus dieser Zusammenarbeit erwuchs im Frühjahr 2008 die Anfrage von Harald, ob ich ihn nicht als Projektkoordinator in der Vorbereitung des Wochenendes 7.–9. 11. 2008, 70 Jahre Pogromnacht, unterstützen würde. Diese Anfrage hatte für mich neben der äußeren Dimension, hier meine Kraft und Gaben einsetzen zu können, auch eine tiefere innere: Mein Großvater hatte uns immer wieder von den Vorgängen der Pogromnacht 1938 erzählt: Im Rahmen der Plünderungen und Verwüstungen jüdischer Geschäfte hatten Kinder tags drauf Dinge von der Straße aufgelesen und mitgebracht. „Rührt den Augapfel Gottes nicht an!“, war die ernste Warnung meines Großvaters und die Aufforderung, die Sachen sofort zurückzubringen. Dieser Satz ist seither tief in mein Herz eingebrannt, verbunden mit dem unauslöschlichen Wissen, dass Israel der Augapfel Gottes ist. Hier liegt die Wurzel meiner tiefen Liebe zu Israel, die in den Begegnungen mit den jüdischen Geschwistern greifbar wurde. Aus diesem ersten Projekt hat sich inzwischen die Mitarbeit in einem breiten Spektrum weiterer Projekte entwickelt, so dass ich mich freue, seit Oktober 2009 Harald Eckert in Teilzeit in seinem Dienst unterstützen zu können. Den anderen Teil meiner Arbeitszeit diene ich bei Campus für Christus im missionarischen Bereich „Finanzielle Freiheit leben“ an Jugendlichen. –

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Februar/März 2010

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Termine Einladung zur Reise nach Auschwitz 17. bis 23. August 2010 Im letzten Jahr hatten wir eine gesegnete Reise nach Polen. Wir erwarten auch in diesem Jahr wieder eine informative und berührende Zeit mit Geschwistern aus Polen und anderen Teilen Europas. Bei den Besichtigungen von Oswiecim, Krakau und Breslau werden wir ein modernes Polen erleben, das sich seiner Geschichte bewusst ist und seine Gäste herzlich begrüßt. Im Mittelpunkt der Reise steht wiederum eine Führung durch das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und gemeinsam mit Teilnehmern der Versöhnungskonferenz „Vom Holocaust zur lebendigen Hoffnung“ ein Bekenntnis- und Abendmahls-Gottesdienst an der Rampe von Birkenau. Wir werden mit Bussen von Nürnberg und Zierenberg/Kassel aus starten und im Zentrum für Dialog in Oswiecim in Zweibett-Zimmern/Halbpension wohnen. Die Kosten betragen ca. 450 € für Busfahrten, Unterkunft/HP, nicht enthalten sind Eintrittsgelder, Führung durch Krakau und Trinkgelder. Die Leitung haben Martin Lehmann und Hansjürgen Kitzinger. Anmeldung bis zum 15. Juli 2010 bei Christen an der Seite Israels, Tel. (0 56 06) 37 59, info@israelaktuell.de.

Einladung zur Israel-Studienreise „Auf den Spuren Jesu ...“ vom 5. bis 15. November 2010 Eine Zusammenarbeit von Christen an der Seite Israels und „EmK Studienreisen“, Leitung: Pastor Dieter Begaße, Christuskirche Neuruppin, Evangelischmethodistische Kirche (EmK) Kosten: 1 490 € im Doppelzimmer, Einzelzimmerzuschlag: 333 € Flug von Berlin-Schönefeld nach Tel Aviv und zurück mit ISRAIR Weitere Informationen und Anmeldung bei Pastor Dieter Begaße, Gerhart-Hauptmann-Str. 30, 16816 Neuruppin, Tel. (0 33 91) 40 02 43, Mobil: (0 173) 9 39 00 46 eMail: dieter.begasse@emk.de

Gebt dem HERRN Ehre im Osten, auf den Inseln des Meeres dem Namen des HERRN, des Gottes Israels! Jesaja 24,15

Israel-Vorträge Bei Interesse an Israel-Vorträgen, Israel-Tagen oder Israel-Abenden setzen Sie sich bitte zwecks Terminabsprache mit uns in Verbindung:

Tel.: (0 56 06) 37 59 Fax: (0 56 06) 10 00 eMail:  info@israelaktuell.de

Die nächste Ausgabe soll im April 2010 ­erscheinen. Aktuelle Informationen erhalten Sie auch auf unserer Internet-Seite

www.israelaktuell.de

Jahr der Stille 2010 Christliche Organisationen und Verbände haben das Jahr 2010 zum „Jahr der Stille“ ausgerufen (siehe den ausführlichen Bericht in unserer Zeitung Nr. 52/Seite 13). Christen an der Seite Israels gehört zu den Partnern dieser Initiative. Weitere Infos:

www.jahrderstille.de

Produkte zum „Jahr der Stille 2010“, wie z. B. Poster, Karten und Kalender, gibt der Down to Earth Verlag, Berlin heraus:

www.down-to-earth.de Tel. (0 30) 8 22 79 62

„Auf den Spuren des Zionismus“ Reise in die Ukraine und nach Israel vom 11. bis 23. April 2010 Weitere Informationen bei Amnon Rimon, Repräsentant von State of Israel Bonds, Tel. (01 51) 22 60 78 79 oder Tel. (0 69) 49 04 70 eMail: israelbonds@t-online.de


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