Süda
50 Jahre Evangelische Stadtmission im Südlichen Afrika (ESSA) GESCHICHTEN AUS SÜDAFRIK A
Johannesburg Abenteuerlust Maja und Fritz Hefti aus Brugg/Schweiz
50 Jahre ESSA feierten wir im Juni 2016 gemeinsam mit Freunden im Monbachtal im Nordschwarzwald. «Veränderung – the wind of change», so lautete das Thema des Südafrika-Treffens. Einen Punkt aus Martin Frisches Predigt möchte ich mit persönlichen Erlebnissen ergänzen: «Der Geist weht wie und wo er will» (Johannes 3,8). Das erlebten wir in Südafrika in den 1970er Jahren auf eindrückliche Weise.
Distanz zu unseren Eltern bewogen uns, den Schritt in die Fremde zu wagen. Auf den Freizeiten der Stadtmission Johannesburg, die über die Feiertage angeboten wurden, erlebten wir das erhoffte Abenteuer bei Lagerfeuer und Sandstrand. Dazu kam eine überfliessende Liebe und vorbehaltlose Annahme, die uns von den Teilnehmern entgegengebracht wurde und uns wohlwollend um die Ohren wehte. An der Stelle der Menschenfurcht und Ängstlichkeit, machte sich bei mir, Maja, schon bald eine tiefe Ruhe und Geborgenheit breit. Meine und unsere gemeinsame Blickrichtung veränderte sich zu dem hin, der heute unser Herr und Heiland ist: Jesus Christus.
Aus beruflichen Gründen reisten wir mit der ganzen Familie für vier Jahre nach Südafrika aus. Abenteuerlust und etwas mehr
Kap Erinnerung an eine gesegnete Evangelisation Erich Glatz (62) von 1978 bis 1998 im Brüderrat der Stadtmission Kapstadt Menschen für Jesus gewinnen – das wollten die Stadtmissionare Johannes und Hanni Trauernicht und ein kleiner Kreis von Senioren in Kapstadt. So begann dort 1974 die Stadtmissionsarbeit. Anfang 1975 gehörte ich zu den ersten «jungen Mitarbeitern». Wir lernten, wie wertvoll und gesegnet eine missionarische Ausrichtung ist. Gebet, Hausbesuche und Evangelisationen gehörten zum Alltag. Unvergesslich bleibt mir das reich gesegnete Jahr 1986 in Erinnerung. Damals beschäftigte uns – mit den Stadtmissionaren Lothar Buchhorn und Ueli Stettler – fortwährend die Frage: Wie können wir Menschen mit der Frohen Botschaft erreichen? Am 27. Januar 1986 planten wir in der Bürderratssitzung die «Missionarische Linie» für das Jahr. Wir wollten Aussenstehende erreichen und Gläubige im geistlichen Leben fördern. Im Mai sollte ein Gebetsseminar für Mitarbeiter angeboten werden, eine Kanufahrt auf dem Oranje-Fluss sollte dazu dienen, Aussenstehende mit dem Evangelium zu erreichen, und im Oktober dann als Höhepunkt eine Evangelisation mit Wilhelm Pahls stattfinden.
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CHRISCHONA
4/2016
In den Vorbereitungen stand das Gebet immer wieder im Vordergrund. In der Gemeindeversammlung riefen wir alle auf zur Mitarbeit durch konkretes Gebet. Die Mitarbeiterbesprechungen wurden zur «Stillen Stunde» mit Gebet. Dienstagmorgens trafen sich Leute zum Frühgebet. Seit Jahresanfang erschien regelmässig ein Gebetsbrief. Ein Gebetsabend fand statt und sollte wiederholt werden. Gott erhört Gebet Nach der neuntägigen Evangelisation im Oktober 1986 konnten wir nur dankbar staunen. Weit über unseren Glauben und unsere Erwartung hinaus hatte Gott reich gesegnet. In seinem Arbeitsbericht vom November 1986 schreibt Pastor Lothar Buchhorn: «Die Besucherzahl, die den Saal des Gemeindezentrums der Deutschen Kirche füllte, bewegte sich zwischen 160 und 240 Besuchern.» Und: «Die Botschaften des Evangeliums kamen gut an. Über 70 Leute kamen in die Seelsorge und trafen eine Entscheidung für Jesus.» Und in den darauf folgenden Monaten erlebte ich viel Freude im Leiten eines Bibelkreises für NeuBekehrte.