Gästebegleiter Bergdorf Unterjoch

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Bodenseegebiet gingen. -> Salzstraße Holz wurde zu Kohle gebrannt und an die Waffen- und Nagelschmieden , vor allem im Ostrachtal verkauft. 1867 trennt Unterjoch sich von Hindelang und wird eigenständige Gemeinde (zu dem Zeitpunkt hat Unterjoch ca. 4000 Gulden Rücklagen). 1877 wird Unterjoch eigene Pfarrei, nachdem sie 1726 schon zu einer Manualkaplanei mit eigenem Kaplan erhoben worden war. Die Pfarrkirche „Zur hl. Dreifaltigkeit“ entstand durch Vergrößerung einer Kapelle, welche ca. 1685 erbaut wurde. Ursprünglich hatte wohl eine Kapelle an der Wertach, unterhalb der heutigen Pension Jörg, gestanden. Der Volksmund sagt, dass bei einem Unwetter die Wertach so stark anschwoll, dass sie einen Erdrutsch verursachte und dabei diese Kapelle mitriss. Der Verlauf der Wertach führte zur damaligen Zeit noch mitten durch das heutige Dorf , welches nur dünn besiedelt war. (Die jetzige Volksschule steht genau auf diesem alten Bachbett) Bei dem Hochwasser wurde ein Muttergottesbild von den Fluten mitgerissen . An der Stelle nun , an der dieses Bild wieder angeschwemmt wurde, bauten die Unterjöchler, in dem Glauben die Anschwemmung sei eine Verheissung, die heutige Kirche. Wie hart das Leben wirklich war, können wir nur erahnen aber die Form der Leichenbestattung zeigt uns eine besondere Härte. Ursprünglich wurden die Verstorbenen in Hindelang beigesetzt, was schon im Sommer mit großem Aufwand verbunden war. Im Winter jedoch, mussten die Toten oft wochenlang in der Scheune aufgebahrt liegen bleiben, bis die Schneeverhältnisse ein Durchkommen möglich machten. Erst 1845 erhielten die Unterjöchler die Erlaubnis, einen eigenen Friedhof anzulegen, 4


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