paola-mar_de

Page 1

Der nächste 31. Oktober erinnert daran, als vor 500 Jahren an jenem Samstag des Jahres 1517 der Augustinermönch Martin Luther die berühmten 95 Thesen gegen den Ablasshandel an die Tür der Schlosskirche von Wittenberg angeschlagen hat (in Wirklichkeit bestätigten diese nur, dass der Ablass wenig gegenüber dem Dank und der Barmherzigkeit Gottes ist). Dieses Datum, oft auch als der Beginn der Reformation gekennzeichnet, ist genauso wichtig für die grundlegende Geschichte Europas und der abendländischen Welt. Venedig darf an diesem wichtigen Termin nicht fehlen; Venedig bedankt sich bei der Gemeinschaft der Evangelischen Kirchen in Europa (GEKE), für die Aufnahme Italiens, neben den Städten Torre Pellice und Guardia Piemontese, in den Kreis der 50 Europäischen Reformationsstädte. Torre Pellice und Guardia Piemontese, sind es Rechtswegen aufgrund ihrer waldensischen Identität, obgleich diese vor der Reformation liegend, sich aber frühzeitig der protestantischen Konfession angeschlossen hat. Aber warum Venedig? Unsere Stadt ist auch heute noch eine internationale Stadt des Ideenaustausches, des Treffpunkts, der Diskussionen und der großen Fähigkeit der Vereinfachung. Venedig war immer fähig, die Gegenwart anzunehmen. Venedig und die Deutsche Nation loben einen antiken Bund. Ich denke dabei an den Frieden von 1177 zwischen dem König und dem Pontifikat und der internationalen Rolle, die Venedig bei der Wiedervereinigung von Friedrich dem Großen und Papst Alexander spielte. In diesen Jahren entstand in Venedig auch der erste große Handelskontor der Deutschen, ein Zentrum des Handels und des Ideenaustausches. Dieser brannte ab und wurde im Jahre 1508 solider und majestätischer wieder aufgebaut, wie er heute zu sehen ist, nach der Restauration durch Rem Koolaas.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
paola-mar_de by Chiesa Evangelica Luterana in Italia - Issuu