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Heiner Bludau | Turin | Dekan Seit sieben Jahren lebt er in Turin und an Abschiednehmen mag er noch nicht denken, wohl aber über die Möglichkeit einer zweiten Kandidatur als Dekan der ELKI. Als er sich von einer Gemeinde in Sachsen nach Turin beworben hat, kannte er diese Stadt nicht. Eine Arbeiterstadt mit allen damit verbundenen Problematiken hatte er sich erwartet und war umso erstaunter als er sich schon bei seinem ersten Besuch und auf den ersten Blick in Turin verliebte. Auch nach sieben Jahren hat sich daran nichts geändert. Was er vielleicht am meisten an dieser Stadt schätzt, ist ihre Normalität. Keine Spur von museal, dafür aber die ganze Bandbreite des Lebens, erfrischend und sehr aufgeschlossen. Bevor er in Turin angekommen ist, hat er sich gefragt, wie es wohl sein werde, fremd zu sein. Aber richtig fremd hat er sich bis heute noch nicht gefühlt. Die Gemeinde Turin ist klein, hundertzehn Seelen zählt sie. Seit drei Jahren ist Heiner Bludau zusätzlich Dekan der ELKI und als solcher verantwortlich für rund siebentausend evangelisch-lutheranische Christen in Italien. Als Seelsorger bemüht er sich aufmerksam zuzuhören und sich einzufühlen in die Menschen, und dabei gleichzeitig er selbst zu bleiben. Als Dekan geht es ihm darum, die Kraft für ein gutes Leben, die der christliche Glaube verleiht, und die er in sich selbst sucht und fühlt, gemeinsam mit anderen zu leben und zu gestalten. Heiner Bludau ist ein sanfter Mensch, positiv nachdenklich, warm, sein Blick strahlt Ruhe aus, jene Ruhe, die ein Mensch dann hat, wenn er in sich selbst zuhause ist! Er bezeichnet sich selbst als bequemen Menschen, der von einer Aufgabe herausgefordert werden muss, damit er sich bewegt. Und vielleicht hat er sich gerade deshalb und immer wieder unvoreingenommen neuen Herausforderungen gestellt! nd


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