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Charakteristik der Reifegradstufen

Zur Bestimmung der digitalen Reife werden in unserem Reifegradmodell vier Reifegradstufen mit einer zunehmen Komplexität verwendet.

Banken in der ersten Reifegradstufe weisen aufgrund der kaum vorhandenen Digitalisierung eine Vielzahl an Veränderungspotenzial auf. Mit Fortschreiten der Reifegradstufe sinkt das mögliche Veränderungspotenzial in der Organisation. In der höchsten Reifegradstufe schöpft die Bank alle zur Verfügung stehenden digitalen Potenziale zu ihren Gunsten aus – dies entspricht einem hohen Grad der Professionalisierung.

Unter dem Grad der Professionalisierung wird die nachhaltige Umsetzung der Digitalisierung entlang der Kernaktivität der Organisation verstanden. Die Einstufung in die Reifegrade ermöglicht die Ableitung von Handlungsempfehlungen für die Bank.

· Im Reifegrad Digitaler Start befinden sich Banken, die sich noch gar nicht oder nur teilweise mit der digitalen Transformation beschäftigen. Die Zustimmung für vollumfängliche Digitalisierungsprojekte ist eher schwach ausgeprägt, bestenfalls werden vereinzelte kleine Projekte auf Abteilungsebene durchgeführt.

· Das Digitale Mittelfeld zeichnet sich durch erste Digitalisierungsprojekte aus, die noch einen punktuellen Charakter haben und ein großes Entwicklungspotenzial aufweisen. Die Dringlichkeit der digitalen Veränderung wurde von der Bank adaptiert, es fehlt jedoch noch an einer ganzheitlichen und systematischen Digitalisierungsstrategie und Vision.

· Digitale Experten zeichnen sich in allen digitalen Handlungsfeldern durch einen hohen Grad an Professionalität aus. Die Digitalisierung ist fester Bestandteil der Unternehmensstrategie. Sie wird vom Vorstand sowie von den Führungskräften aktiv vorangetrieben und es stehen hierfür ausreichend Ressourcen zur Verfügung.

· Banken in der Reifestufe Digitale Vorreiter sind am weitesten fortgeschritten in der strategischen Ausrichtung, Umsetzung und Anwendung von Technologien und der digitalen Transformation. Die Aufbau­ und Ablauforganisation sind vollumfänglich auf die digitale Transformation ausgerichtet, neue Technologien werden problemlos implementiert und es entstehen neue digitale Produkte und Dienstleistungen.

Ausgestaltung der Dimensionen und Elemente

Zur Erhebung der Unternehmensreife und gezielten Ableitung von Handlungsempfehlungen liefert das Reifegradmodell eine detaillierte Auswertung entlang von sieben Dimensionen. Die Dimensionen orientieren sich an relevanten Themenfeldern im Transformationsprozess.

1. Digitales Management – Transformationsprozesse benötigen eine ganzheitliche Strategie. Die digitale Strategie zielt demnach auf alle digitalen Aktivitäten ab, bündelt diese und ist damit ein zentrales Hilfsmittel in der digitalen Transformation.

2. Organisation und Struktur – Für den digitalen Wandel sind strukturelle Veränderungen eine essenzielle Grundlage. Der historisch gewachsene Aufbau von Organisationen muss hinterfragt und angepasst werden.

3. Digitale Prozesse und Daten – Unternehmen, die sich intensiv mit internen und externen Prozessen beschäftigen, haben die beste Ausgangslage für die digitale Transformation.

4. Unternehmenskultur – Die Konzentration auf Mitarbeiter*innen und Unternehmenskultur ermöglicht eine nachhaltige Transformation.

5. Kundenfokussierung – Die Digitalisierung ermöglicht die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen im digitalen Raum. Hierbei muss der Kunde in den Entwicklungsprozess einbezogen werden und die Fokussierung klar auf dem Kundennutzen liegen.

6. Technologie – Technologien sind für Organisationen ein wesentlicher Bestandteil in Produktionsabläufen, Kundenkommunikation, Prozessen und Datenverarbeitung. Die zukunftsorientierte IT­Landschaft ist ein relevanter Faktor.

7. Transformationsmanagement – Veränderungen benötigen eine neue, angepasste Projektkultur. Die beabsichtigte digitale Transformation ist im Beharren auf historisch gewachsenen Strukturen und tradierten Vorgehensweisen nicht zu bewerkstelligen.

Unternehmenskultur

· Digitale Affinität und Wissensmanagement

· Digitales Führungsverständnis

· New Work und Leistungsindikation

Technologie

· Hardware und Cloud­Nutzung

· IT­Know­how

· Integrierte IT­Architektur und Sicherheit

Organisation und Struktur

· Aufbauorganisation und Partnernetzwerke

· Kollaboratives Arbeiten und Neo­Ökologie

Quelle: Eigene Darstellung

REIFEGRAD MODELL

Kundenfokussierung

· Kommunikation Journey

· Kundenintegrität und Produktinnovation

· Kundenfeedback

Digitales Management

· Digitale Strategien und Vision

· Geschäftsmodelle und Innovationsmanagement

· Budget und Commitment

Transformationsmanagement

· Governance und Projektkultur

· Changemanagement und KPI

· Staatliche Förderung

Digitale Prozesse und Daten

· Prozessstandardisierung/­digitalisierung

· E2E und Automatisierung

· Datenverwendung und Data Mining

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