24. Lesbisch Schwule Filmtage HH, Programmheft

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24. LESBISCH SCHWU LE FILMTAGE HAMB URG INTERNATION AL QUEER FILM FES TIVAL 15.- 20. 10. 2013 LSF-HAMBURG.DE

T I CKE TS

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iHr lieben,

Dear Festival Friends, Our theme this year is the diversity of the queer community and the variety of our political and social objectives. Many recognise the equality symbol adopted by the u.S. NGO “Human Rights Campaign” who fight for equal marriage and adoption rights for lesbians, gays, bisexuals and trans*people. We’ve taken this symbol a step further: our poster and the cover of this programme shows the mathematical symbol “is greater than”, because there is still more to fight for, and against, above and beyond marriage and adoption rights: homophobia in daily life, for the rights of trans* and intersexual people, for the recognition of gender diversity and for the rights of persecuted LGBTiQs in other countries. We have endeavoured to reflect this diversity in this year’s programme. Firstly, two key topics: FAMiLy MATTeRS (p. 31), that explores what family is and can be, and SHe SAiD BOOM! (p. 29) all about queer women and music. Secondly, two anniversaries: ten years of the Talksofa (p. 11) (congratulations to the presenters, Blessless Mahoney und Dr. Katrin JägerMatz!), and five years JuRy PRize. The jury this year consists of Karin Kröll (bildwechsel Hamburg), Doris Senn (Pink Apple, zürich) and yair Hochner (TLVFest, Tel Aviv). They’ll be awarding their prize at the newlyconceived Closing Night Gala (p. 9). Our supporting programme is also bursting at the seams: a workshop with the cartoonist Ariel Schrag (p. 14), a musical photo exhibition and a panel discussion (p. 15). All these goodies would not be possible without our “home” cinemas, Metropolis, Passage and Studio, or the Rote Flora and Kampnagel, or all helpers, sponsors, mentors, Push-up Club members and of course – you, our fantastic public. Thank you all so much! The Team of the Hamburg international Queer Film Festival 2013

Foto: Andrea Preysing

unser Motto in diesem Jahr: „größer als“! Auf den Plakaten genau wir hier auf dem Cover des Programmheftes setzen wir ein Zeichen – für die Vielfalt der queeren Community. In den vergangenen Monaten war die vollständige Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften zur Ehe und zum Adoptionsrecht ein großes Thema, symbolisiert durch das rot/rosa Gleichheitszeichen der US-amerikanischen NGO Human Rights Campaign (HRC). Gleiche Rechte sind unbestritten ein wichtiges Thema, doch in der öffentlichen Diskussion entsteht öfter der Eindruck, dies wäre das letzte Anliegen der „Homos“, bevor dann „endlich alles gut“ ist. Mit dem „größer als“-Zeichen wollen wir zeigen, dass queere Lebensweisen unterschiedlich sind und es weitaus mehr Anliegen gibt, für die es sich zu streiten, zu kämpfen lohnt: sei es gegen Homophobie im Alltag, für Rechte von Trans*personen und Intersexuellen,

für Anerkennung von Geschlechtervielfalt oder gegen die Verfolgung von LGBTIQs in anderen Ländern. Um derart vielfältige Themen geht es in den Filmen unseres Festivals. Mit dem Schwerpunkt FAMILY MATTERS (Seite 31) wollen wir der Frage nachgehen, was denn neben Ehe und Kindern eigentlich auch alles Familie sein kann; in unserem anderen Schwerpunkt SHE SAID BOOM! (Seite 29) dreht sich alles um Musik, queere Musik von Frauen, Musik von queeren Frauen, aber immer: Musik, die bewegt. Feiern können wir in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen: Das wunderbare Talksofa „Bei Kreischbergers“ (Seite 11), auf dem Blessless Mahoney und Dr. Katrin Jäger-Matz eloquent und intelligent zu unterhalten wissen, wird zehn – herzlichen Glückwunsch! Halb so alt ist unser JURYPREIS – die Jubiläumsauszeichnung dürfen dieses Jahr unsere Juror_innen Karin Kröll (bildwechsel Hamburg), Doris Senn (Pink Apple, Zürich) und Yair Hochner (TLVFest, Tel Aviv) auf unserer ganz neu gestalteten Abschlussgala (Seite 9) überreichen. Größer als nur ein Filmfestival sind wir schon seit Jahren nicht zuletzt wegen unseres Rahmenprogramms: Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen Workshop, diesmal mit der charismatischen queeren Comiczeichnerin Ariel Schrag aus New York (Seite 14), eine musikalische Fotoausstellung von Finn K. Buchwald im Metropolis und eine Podiumsdiskussion (Seite 15). Bevor ihr nun loslegen könnt mit dem Stöbern im Programmheft, wollen wir noch danken: unseren (Kino-)Heimaten, dem Metropolis, dem Passage, dem Studio Kino, der Roten Flora, Kampnagel und allen, die uns bei Vorbereitung und Durchführung des Festivals unter die Arme greifen, allen, die uns sponsern, Patenschaften übernehmen und uns finanziell pushen – und natürlich euch, unserem fantastischen Publikum! Euer Team der Lesbisch Schwulen Filmtage 2013

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Der ŠKODA Citigo. Treffen Sie Ihre Freunde mal wieder live – zum Beispiel bei den 24. Lesbisch Schwulen Filmtagen Hamburg. Der Citigo bringt Sie auf dem besten Weg direkt zu den Menschen, mit denen Sie die schönsten Geschichten am liebsten persönlich teilen. Als Partner der Lesbisch Schwulen Filmtage wünscht ŠKODA AUTO Deutschland Ihnen viel Freude, sowohl vor der Leinwand als auch hinter dem Lenkrad. Näheres zu unserem Kulturengagement erfahren Sie auf www.skoda-kultur.de – und alle anderen Fragen stellen Sie gerne Ihrem ŠKODA Partner unter 0800/99 88 999. Kraftstoffverbrauch in l/100 km, innerorts: 5,9 – 3,6; außerorts: 4,0 – 2,5; kombiniert: 4,7 – 2,9; CO2-Emission kombiniert in g/km: 108 – 79 (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Abbildung zeigt Sonderausstattung. facebook.com/skodade

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DAs festivAl 2013 DAs teAM

Wer wir sind, was wir machen und was wir gerne hören Who we are, what we do and what we love to listen to ........ S. 06 WettbeWerbe

Sieben Filmpreise warten schon auf die Gewinner – hier gibt’s alle Infos Seven awards are waiting for this year’s winners – you’ll find out all about them here ............................................... S. 07

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HigHligHts

Glitzernde Eröffnung, wunderbarer Hit in der Mitte, Abschlussfilm und, ganz neu: die Abschlussgala The glamorous Opening Night Gala, a wonderful Centrepiece, the Closing Film and a totally new Closing Night Gala .... S. 08/09 let’s PArty

Es gibt viel zu feiern – wo? Hier! it’s time to party – where? Here! .................................................. S. 10 lesung & sPeCiAl

Schwule Simpsons und kreative Schwärme Gay Simpsons and creative coveys ......................................... S. 12/13 WorKsHoP & DisKussion

Comics zeichnen und Einsichten über queere Filmfestivals in den Medien gewinnen Learn to draw cartoons and get some insights about queer film festivals in the media ............................................... S. 14/15 fAMilienProgrAMM

Diese acht kurzen Filme begeistern nicht nur die Kleinen eight short movies, not just for the kids ...................................... S. 17 Kurze filMe

49 sind es diesmal – verpasst keinen! None of these 49 films deserves to be missed .................... S. 19 – 24 runD uMs festivAl

Alles, was ihr über Kinos, Karten und Eintrittspreise wissen müsst All you need to know about cinemas, tickets and prices ......... S. 25 tiMetAble

Was, wann, wo? Hier findet ihr alles auf einen Blick What, when, where? Just have a look at the timetable ... S. 26/27

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sCHWerPunKt: sHe sAiD booM!

Frauen, Musik und eine große Portion Queerness Women, music and a lot of queerness ................................. S. 29/30

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sCHWerPunKt: fAMily MAtters

Was ist Familie? Diese Filme versuchen eine Antwort What is family? These films try to find answers ............... S. 31 – 33 PAnorAMA

Die besten neuen Langfilme von A-Z The best new feature films from A-z ................................... S. 34 – 47

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6 ----- teAM 2013

nADJA bÄrtsCHi

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Kinokoordination, Finanzen, Fundraising, Ticketing „Du hast den Farbfilm vergessen, bei meiner Seel’, alles blau und weiß und grün und später nicht mehr wahr ... “ Nina Hagen

Gästebetreuung „it’s a silly time to learn to swim when you start to drown“ Tegan & Sara

CHArlotte reusCHer

Programmheft-Redaktion „The older the grapes, the sweeter the wine“ Janis Joplin

Anton binnig

Kurzfilme „Was, wenn die utopie realistischer ist als die Realität?“ Bernadette la Hengst

„Wir sind die Herren dieser Untertitel – Dennis tietz Welt, die gesiegt zu Meer und Land, wer sich uns entgegenstellt, kommt an die Wand“ Hildegard Knef

MAiK HoPPe

Gästebetreuung „But there’s a beauty in that beast. And there’s a girl inside that boy“ Baby Dee

KAtJA brieseMeister

Kurzfilme, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit „Life is a cabaret“ Liza Minnelli

sebAstiAn beyer

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

CHristoPH reiffert

Fundraising-Koordination, Push-up Club „Baby, dance like there’s nobody looking“ Beth Ditto

„i guess that cunt gettin’ eaten“ Azealia Banks

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Fotos: Andrea Preysing

Bürokoordination (Praktikantin) „We are whitest sheets. Let’s write the streets“ Hundreds

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lArissA robitzsCH

Bürokoordination (Praktikantin) „Allons ensemble, découvrir ma liberté, oubliez donc tous vos clichés, bienvenue dans ma réalité“ zaz

HAnne HoMrigHAusen

Pressearbeit, Veranstaltungen „io sono come il plasma, io sono come il vento, io sono come l’aria, in continuo movimento“ Jolaurlo

JoACHiM Post

Langfilm-Programmkoordination „Nothing really matters, love is all we need, everything i give you, all comes back to me“ Madonna

AleXAnDrA biAlAs

Medientechnik und -koordination „Never be the same again“ Mel C

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WettbeWerbe ----- 7

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Die Jury ––––––––––––––––––––––––––

JAHRE JURYPREIS

Die PubliKuMsPreise

Der lsf-JuryPreis

Als Communityfestival ist uns eure Meinung wichtig! Ihr habt während des Festivals die Gelegenheit, sechs Filme zu prämieren und damit den Filmemacher_innen die Gelegenheit zu geben, an neuen Projekten arbeiten zu können. Unsere ältesten Filmpreise, die drei URSULAs, gehen an die jeweils besten Kurzfilme in den Kategorien schwul, lesbisch und genderbender. Die Filmemacher_innen können sich dafür jeweils über 1.000 € Preisgeld freuen. Mit der GLOBOLA könnt ihr seit 2005 den besten langen Spielfilm des Festivals auszeichnen – auch hier gibt es 1.000 € für die Macher_innen. Die DOKULA schließlich ist seit 2008 euer Preis für die beste lange Dokumentation, ebenfalls mit 1.000 € dotiert. Last but not least könnt ihr mit MADE IN GERMANY den besten deutschen Kurzfilm prämieren. Als Preis winkt ein Distributionsvertrag plus Veröffentlichung des Films auf einer DVD mit Kurzfilmen der Edition Salzgeber. Also schnappt euch die Stimmzettel und freut euch auf die große Abschlussgala, bei der die Preise feierlich verliehen und noch einmal ganz oder in Ausschnitten gezeigt werden! Natürlich könnten wir die Preisgelder ohne Unterstützung nicht aufbringen. Unser sehr herzlicher Dank geht daher an Hamburg Pride e.V. für das Preisgeld für die GLOBOLA, an „Junges Hotel“ für das Preisgeld für die URSULA schwul und an die Edition Salzgeber für den MADE IN GERMANY. Die schicken Trophäen hat die Künstlerin Jule K. für uns gestaltet – auch hierfür: Dankeschön!

Fünf Jahre wird er alt – unser JURYPREIS für den besten Langfilm des Festivals. Mit der mit 5.000 € dotierten Auszeichnung erfüllen wir uns gleich zwei Herzenswünsche: die Auszeichnung qualitativ hochwertiger und innovativer Spielfilme und Dokumentationen über die unterschiedlichsten Facetten des queeren Lebens und die Unterstützung von queeren Filmemacher_innen. Dazu laden wir jedes Jahr drei internationale Gäste ein, die dann vor der Aufgabe stehen, aus sieben bis zehn Filmen ihren Favoriten auszuwählen. Bei der Auswahl der Jury wie auch der für den JURYPREIS nominierten Filme achten wir natürlich auf Diversität – die Jury ist wenn möglich lesbisch/schwul/trans* gemischt, die Filme behandeln eine große Bandbreite an lesbischen, schwulen, trans* und Intersex-Themen und kommen aus den unterschiedlichsten Ländern. Den Preis erhielten zuletzt die Filme „Dicke Mädchen“ von Axel Ranisch (2012), „Fjellet“ von Ole Giaever und „Weekend“ von Andrew Haigh (2011), „Ångrarna/Regretters“ von Marcus Lindeen (2010) sowie „Fig Trees“ von John Greyson (2009). In der Jury saßen unter anderem die Regisseurinnen Angelina Maccarone und Monika Treut, Festivalmacher Wieland Speck (Berlinale), Barbara Reumüller (Identities, Wien), K. C. Price (Frameline, San Francisco) und die Künstler_innen Kate Huh (New York) und Texas Starr (San Francisco). In diesem Jahr freuen wir uns auf Karin Kröll (bildwechsel Hamburg), Doris Senn (Pink Apple, Zürich) und Yair Hochner (TLVFest Tel Aviv und Regisseur), die auf der Abschlussgala gemeinsam den diesjährigen JURYPREIS vergeben.

We are a community festival – which amongst other things means that you, the audience, have a big say in who wins our awards. With the uRSuLA, you can award the filmmakers of the best gay, lesbian and genderbender short film with 1,000 euros. The GLOBOLA goes to your favourite feature film, and the DOKuLA to your favourite documentary. each come with a prize of 1,000 euros. The last of our audience awards, the MADe iN GeRMANy, for the best German short film, comes with a DVD distribution deal sponsored by our friends at Salzgeber. Our gratitude also goes to Hamburg Pride e.V. for making the GLOBOLA possible, and to the “Junges Hotel“ for the uRSuLA/gay category. The fancy trophies were designed by Jule K. especially for the festival – thank you Jule! Unterstützt von

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Happy Birthday, JuRy PRize! For five years we’ve been able to fulfil two of our heart’s desires with this award for 5,000 euro: the enhancement of the visibility of high-quality LGBTQi movies, and the support of their filmmakers. each year, we invite a diverse jury of three to make their pick from seven to ten new feature films and documentaries. This year we warmly welcome Karin Kröll (bildwechsel Hamburg), Doris Senn (Pink Apple, zürich) und yair Hochner (TLVFest Tel Aviv and director) to present their favourite movie at our Closing Night Gala. folgenDe filMe lAufen in Der AusWAHl fÜr Den JuryPreis:

Bambi, Concussion, För Dig Naken (For You Naked), Interior. Leather Bar., Joven Y Alocada (Young & Wild), My Brother The Devil, Valencia, Wildness, W imie … (Im Namen des …), Yoshiko & Yuriko

Karin Kröll ist Grafikerin und Zeichnerin und seit mehr als 15 Jahren Teil von www.bildwechsel.org – Künstlerinnennetzwerk und Dachverband für Frauen/Medien/Kultur. Dort pflegt sie unter anderem mit einem Team eine einzigartige, in über 30 Jahren gewachsene Sammlung von Filmen und Videos internationaler Künstlerinnen. ––––––––––––––––––––––––––––

yair Hochner, geboren in Israel, ist der Regisseur des mehrfach prämierten Films „Good Boys“, (u. a. LA Outfest, NY NewFest). Nach seinem Studium an der „Kamera Obscura“-Kunstschule in Tel Aviv arbeitete er unter anderem als Filmjournalist für das „Cinémathèque Magazine“. Heute schreibt er Filmreviews und -kritiken für „Seret“, die führende Kinointernetseite Israels. 2006 rief er gemeinsam mit Gadi Leshman das LGBT Film Festival in Tel Aviv ins Leben. ––––––––––––––––––––––––––––

Doris senn studierte romanische Sprachen und Film in Madrid, Rom und Zürich. Heute arbeitet sie als Filmjournalistin und Übersetzerin. Seit über zehn Jahren ist sie Mitorganisatorin des größten schwullesbischen Filmfestivals der Schweiz, dem Pink Apple Filmfestival Zürich. Außerdem ist sie Mitglied bei FIPRESCI, der internationalen Vereinigung von Filmkritikern und Filmjournalisten. Im Jahr 2010 war sie Jurymitglied beim Teddy Award. ––––––––––––––––––––––––––––

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8 ----- e rö ffn u n g – M u s t- s e e s

eröffnung —

iCH fÜHl MiCH DisCo i feel liKe DisCo

Kampnagel, Dienstag 15.10., 19.30 uhr Axel ranisch, Deutschland 2013, 95’, digital, deutsche originalfassung mit englischen untertiteln Willkommen zu den 24. Lesbisch Schwulen Filmtagen! Endlich erstrahlt Kampnagel wieder im Glitzerglanz, und daran sind die wunderbaren Moderatorinnen unserer fulminanten Eröffnungsgala alles andere als unschuldig: Didine van der Platenvlotbrug und Blessless Mahoney führen mit Schwung und Verve durch einen Abend voller Überraschungen – und mit einem zauberhaften Eröffnungsfilm. Nachdem sich Axel Ranisch im letzten Jahr mit „Dicke Mädchen“ unseren JURYPREIS verdient hat, haben wir die Ehre, seinen neuen Film gleich zu Beginn des Festivals zu präsentieren. In ihm schenkt Schwimmtrainer Hanno seinem Sohn Flori eine Simson zum Geburtstag, doch anstatt die Welt damit zu erkunden, fährt dieser das Moped prompt gegen die Wand. Zum Glück gibt’s Mama, die mit Staubsauger und Paillettenkleid zwischen den beiden vermittelt und das Familienidyll im Schein der Discokugel zum Strahlen bringt. Aber was, wenn Mama förmlich aus dem Alltag fällt und die Welten der Jungs ungebremst aufeinanderprallen? Während Flori das Krankenzimmer zur Karaokebühne macht und sich zu Klavierklängen in Hannos Schützling Radu verknallt, ertränkt Papa seine Trauer nach dem Training an der Bar und findet ausgerechnet bei Schlagersänger Christian Steiffen ganz handfesten Trost … Witze mag er nicht, sagt der Regisseur über sich selbst, doch die Komik des Lebens ist ganz und gar sein Element. Als Erklär-Papa auf dem Moped bricht Heiko Pinkowski schon in der ersten Szene grandios das Eis; wenn dann auch noch Rosa von Praunheim als Ratgeber für Eltern homosexueller Kinder auf den Plan tritt, ist ein Lachkrampf unvermeidlich. Ein Loblied auf Väter und Söhne, zum Schmunzeln und Schunkeln, Fremdschämen, Mitsingen, Träumen und auch Melancholischwerden. Denn wie unser neuer Lieblings-Neo-Schlager-Star in spe es tiefgründig in Verse fasst: Das Leben ist nicht immer Pommes und Disco, sondern manchmal nur eine Flasche Bier. Zum Wohl! svd

MIT GÄSTEN

Welcome to the glamorous Opening Night Gala! Be enchanted by Didine van der Platenvlotbrug and Blessless Mahoney! Be surprised by a variety of guests from all over the world! And be brilliantly entertained by our opening movie, directed by last year’s winner of the JuRy PRize, Axel Ranisch. in this hilarious and tender family story, we meet young Flori, a classic anti-hero, who feels at his best when he can dance in the living room to his and his mother’s favourite music. But then she lands in hospital, and Flori is left home alone with his father, who doesn’t really know what to make of this son of his … Be sure to bring tissues – we guarantee you’ll laugh until you cry! Die Eröffnungsgala wird in Gebärdensprache gedolmetscht. Unterstützt von

Axel Ranisch und weitere Mitwirkende werden anwesend sein.

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Foto: Heike Gräler

H i t i n d e r M i t t e / / A b s ch l u s s – M u s t - S e e s - - - - - 9

Abschlussfilm — Hit in der Mitte —

MÍA

Passage 1, Donnerstag 17.10., 20.15 Uhr Javier van de Couter, Argentinien 2011, 105’, digital, spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Unser Hit in der Mitte stammt von Javier van de ­Couter. Filmtagebesucher_innen kennen den Argentinier bislang als Schauspieler, jetzt ist er als Regisseur dabei. Van de Couter erzählt „Mía“ aus Sicht der trans* Ale (Camila Sosa Villada), die in Buenos Aires in der Trans*-Favela „Aldea Rosa“ lebt. Beim Müllsammeln findet sie ein Album mit Notizen, die eine ­gewisse Mía für ihre Tochter verfasst hat. Ale ist f­asziniert von der Mischung aus Lebensbeichte­ und Abschiedsbrief und beschließt das Buch seiner Adres­satin zurückzubringen – woraufhin ihre eigene Geschichte auf wundersame Weise mit der von Mía zu verschwimmen scheint … „Transvestiten träumen gern“ lautet eine Schlüsselzeile im Drehbuch. Das passt zum Flair dieses Films. Während zwischendurch „Pretty Woman“, „Mary Poppins“ und „Edward mit den Scherenhänden“ um die Ecke gucken, bewahrt die Armut im Außenseiterdorf die Geschichte davor, allzu märchenhaft zu werden. Die „Aldea Rosa“ gab es nämlich wirklich, bis sie 1998 niedergerissen wurde. Auch diese Realität lässt der Film nicht aus. Er stellt ihr allerdings ein bittersüßes „Happy End“ gegenüber. Großes Kino mit einer hinreißenden Hauptdarstellerin. Sogar ohne Mitte ein Hit. cl Javier van de Couter ist angefragt. Our Centrepiece introduces the transsexual Ale from Buenos Aires’ Trans*Favela ‘Aldea Rosa’. One day while collecting rubbish, she finds a notebook, written by some Mía for her daughter. Fascinated by this mixture of confession and suicide note, Ale decides to return the notebook to Mía’s daughter – and suddenly, her own story begins to connect with Mía’s in wondrous ways … This fascinating mixture of fairy tale and realistic social portrait is a real hit and more than a worthy Centrepiece!

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Concussion

Passage 1, Sonntag 20.10., 17.30 Uhr Stacie Passon, USA 2013, 96’, 2.35:1, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln Zack! Da ist sie nun, mitten im perfekten Leben: ­Die Kinder sind gesund, und die Frau hat Arbeit. ­Doch Abby (Robin Weigert) tritt auf der Stelle. Sowohl bei der täglichen Laufband-Routine als auch in i­hrem Dasein mit Ende 30. Alles ist schön, Haus, Garten,­das wöchentliche Dinner mit Freund_innen,­ nur fehlt etwas dort, wo sie sein sollte. Ein Besuch in der ­Notaufnahme wird zum Auslöser einer Neubesinnung. Als ihr ein Freund von dem Geschäft seiner­Bekannten erzählt, die Frauen für Sexarbeit mit ­anderen Frauen vermittelt, blüht Ungeahntes in Abby auf. Sie erinnert sich ihres Talents fürs Renovieren und Gestalten, mietet dafür eine alte Wohnung in der Stadt und meldet sich bei der Agentur. Nicht um fremdzugehen, sondern um ihren gestählten, aber ungenutzten Körper anzubieten. Und die Kundinnen kommen, vorsichtig zunächst, doch oh so neugierig. Hüllen und Hemmungen fallen lassend, entdecken sie – jede für sich und gemeinsam mit Abby – schlummernde Leidenschaft(en). Dieser Film ist erwachsen, sexy, traurig und witzig, sehr elegant und gewann unter anderem den Teddy Jury Preis der Berlinale. Lass dich verführen! joe www.concussionmovie.com There she is, in the middle of her perfect life. But Abby’s not going anywhere. A bump on the head wakes her up. A friend’s heard of an agency which procures women for sex with female clients. Abby rents an old apartment in the city, redecorates it and calls the agency. Not because she wants to betray her wife, but to offer her underused body to others. And they come. Cautiously but curiously, she and her clients learn to shed clothes and self-control. A sexy, grown-up, sad and funny film that will seduce you, too. Präsentiert von

Das Beste zum Schluss

Die Abschlussgala feat. Janice Perry Metropolis, Sonntag 20.10., 21.00 Uhr Empfang 20.30 Uhr Vorhang auf für die schönsten, berührendsten und spannendsten Filme der 24. Lesbisch Schwulen Filmtage! Nach einem kleinen Empfang freuen wir uns, euch zu unserer ganz neu konzipierten Abschlussgala zu begrüßen! Und nicht nur wir: Die auch „eine Mischung zwischen Doris Day und einem Schnellfeuergewehr“ genannte Performance-Künstlerin Janice Perry gibt sich die Ehre und wird nach einer­kurzen Show durch den Abend führen. Zur Verleihung der URSULAs und des MADE IN GERMANY zeigen wir euch alle Gewinnerkurzfilme noch einmal. Aus der GLOBOLA, der DOKULA und dem JURY­PREISGewinner-Film gibt es Ausschnitte, die Lust auf mehr machen – denn sicher läuft der ein oder ­andere Film noch einmal in der „Woche danach“. Don’t miss the best films of the festival! Following a reception, we welcome you to the glamorous Closing Night Gala, this year with a new concept. We are more than happy to have Janice Perry back on the stage as presenter this year! Following her breathtaking performance this “cross between Doris Day and a high velocity rifle” will reveal the Jury Prize and the audience awards. All the winners of the URSULAs and the MADE IN GERMANY prizes, will be shown, as well as excerpts from the GLOBOLA, the DOKULA and the Jury Prize.

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Gladbeck City Bombing, Foto: Ulli Bomanns

10 - - - - - P a r t y t i m e

Nachtbar 2013

Partys 2013

Keine Filmtage ohne Nachtbar – der Ort, um Leute zu treffen, über Filme zu reden oder nach langem Sitzen die Extremitäten auf der Tanzfläche auszuschütteln. Sie ist auch Standort von Kreischbergers legendärem Talk-Sofa, das in diesem Jahr sein 10. Jubiläum feiert. Der Ort des Geschehens bleibt traditionell bis zum Eröffnungsabend streng geheim! Die Nachtbar ist eine unabhängig vom Festival privat organisierte, nicht-kommerzielle Veranstaltung. Die Bar würde es nicht geben ohne zahlreiche Personen, die sich für sie ehrenamtlich engagieren. Außerdem unterstützt sie soziale Projekte wie z.B. die Stolperstein-Initiative. Ihr erreicht die Nachtbar über N8BAR13@web.de

We say Boom! Getreu dem Do-it-yourself-Ansatz der queeren Leinwandgöttinnen unserer Musikreihe wollen wir mit euch die Tanzfläche erobern und unsere Luftgitarren kreisen sehen. Gelegenheiten zu körperlichen Exzessen bieten sich vor, während und nach der Festivalwoche. Wir wünschen viel Spaß, bedanken uns von ganzem Herzen bei allen Partyveranstalter_innen für ihre großzügige Unterstützung und rufen zusammen mit Cindy Wonderful und Sarah Adorable: „Party time!“

No LSF without the Nachtbar (Night Bar): Here’s where everyone meets, chills, has a drink with the national and international guests of the festival and dances into the wee hours. Where exactly the Nachtbar can be found is first announced at the Opening Night Gala. Created and designed by volun­­teers, the Nachtbar also supports social projects.

We say Boom! True to the D.I.Y. style of the queer screen goddesses in the music section of the programme, we want to get you on to the dancefloor and get on down! A selection of places to indulge in bodily excesses, before, during and after the festival are on offer. Dust off your air guitars and join us! Very many thanks to this year‘s party organisers for their generous support.

Marie-Christina Latsch

_ Mind the Gap Einblicke in die Geschichte und Gegenwart queerer (Lebens)Welten 160 Seiten | 4-farbig | Großformat A4 19,80 Euro | ISBN 978-3-89771-304-8

Queere Identitäten und Strategien im Wandel der Zeit _ Mind the Gap erzählt, wann, wo und wie Menschen ihre Lebenskonzepte in eigener Form umgesetzt und damit gewaltig an den scheinbar so starren Kategorien Mann und Frau, Homo und Hetero gerüttelt haben und es heute noch tun. Mittels biografischen Collagen werden Geschlechtszuschreibungen aufgebrochen und der Körper, das vermeintliche Original von Geschlecht verbogen.

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 DAS EINHEITSTÄNZCHEN
 ab 23.00 Uhr im Knust
 mit LSF-Benefit DJanes alex b. (Charts), Marsmädchen/Berlin (Alternative), Lady Chan/Berlin (Hip-Hop/R’n’B) Neuer Kamp 30 ––––––––––––––––––––– Samstag 5.10.13
 KICK-ASS-QUEEREEOKÉ ab 21 Uhr auf Kampnagel (kmh) erst: Live-Konzert: pop:sch (Wien) dann selber singen und performen unter charmantester Begleitung von Danny Banany, Missy Lopes & Dancing Sven Jarrestr. 20 ––––––––––––––––––––– Samstag 12.10.13
 HUGS AND KISSES #11-Release Party ab 22 Uhr im Fundbureau Live: Gladbeck City Bombing DJs: Didine van der Platenvlotbrug, Miss van Biss & Hugs&Kisses DJ-Team Stresemannstr. 114 ––––––––––––––––––––– Freitag 18.10.13 MIS-SHAPES indie.pop.electro Ab 23.00 Uhr im Übel & Gefährlich (Turmzimmer) mit LSF-Benefit Feldstraße 66 ––––––––––––––––––––– Samstag 26.10.13
 TANTE PAUL – Halloween Party ab 22.00 Uhr im Komet (Keller) mit LSF-Soli (Dress up, please!) Erichstraße 11 –––––––––––––––––––––

schlechterdschungel unrast transparent ge Geschichten und Theorien rund um Queer_ Feminismus 92 Seiten | 7,80 Euro | ISBN 978-3-89771-123-5

Zum aktuellen Stand der Intersexualitätsdebatte 80 Seiten | 7,80 Euro | ISBN 978-3-89771-119-8

Das biologistische Konzept ›Homosexualität‹ 88 Seiten | 7,80 Euro | ISBN 978-3-89771-122-8

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J u b i l i e r e n & n A C H f e i e r n - - - - - 11

25 JAHre filMtAge – Die DoKu Im nächsten Jahr werden die 25. Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg | International Queer Film Festival stattfinden. Damit zählt unser Festival zu den ältesten und bedeutendsten queeren Festivals in Europa. Zum 20. Jubiläum im Jahr 2009 erschien bereits eine aufwändige, gedruckte Chronik zum Festival. Von verschiedenen Seiten wurden immer wieder Ideen zu einer Filmdokumentation geäußert. Nun haben sich drei Personen gefunden, die gemeinsam das Projekt stemmen wollen: Christina Magdalinou und Silvia Torneden, die die Filmtage als Besucherinnen und auch Mithelfende seit vielen Jahren kennen, sowie Ana Grillo, die als Festivalfotografin seit 2008 mit ihren wunderbaren Bildern das öffentliche Bild des Festivals entscheidend geprägt hat. Beraten und unterstützt von Monika Treut, Hamburger Regiegröße und Festivalfreundin, und hoffentlich auch mitfinanziert von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, wird in den Jahren 2013/2014 nun eine abendfüllende Doku über euer Lieblingsfestival entstehen. Natürlich wird dazu auch schon bei diesem Festival gefilmt werden. Wir freuen uns, wenn ihr als unser Publikum mitmacht und zum Beispiel auch bereit seid, euch interviewen zu lassen. Wer nicht im Bild zu sehen sein möchte, gibt den Filmemacher_innen bitte direkt vor Ort Bescheid. Wir freuen uns auf die Premiere beim Jubiläumsfestival 2014! in 2009 we celebrated 20 years of the Hamburg international Queer Film Festival with the book “bild:schön” (picture perfect), a chronicle of printed images and words. Next year marks the 25th anniversary of the festival and this milestone will be celebrated with moving pictures and spoken words. Directors Ana Grillo, Christina Magdalinou and Silvia Torneden, all of whom have contributed to the festival in various ways for many years, have already started making a feature-length documentary film portraying your favourite film festival. Hamburgbased director and friend of the festival, Monika Treut, is supporting this project and we very much hope the enterprise will be funded by the film subsidy body, Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Naturally, the crew will be filming at this year’s festival. The festival lives from yOu, the audience, therefore we very much hope that you’ll participate and allow yourself to be interviewed. if, however, you do not wish to be filmed, please let the crew know immediately. We’re looking forward to the world premiere at our 25th Anniversary Festival in 2014!

10 J AHRE TALKSOFA

bei KreisCHbergers Auf’M sofA

Ein Jubelfest dürfen in diesem Jahr Blessless Mahoney und Dr. Katrin Jäger-Matz feiern – ihr legendäres Talksofa „Bei Kreischbergers“ wird zehn Jahre alt. Natürlich nicht das Sofa selbst und auch nicht die Moderator_innen, sondern das gloriose Event, das während der Filmtage jeweils dienstags bis freitags Punkt Mitternacht in der Nachtbar (und live bei TIDE 96.0 im Radio) stattfindet. Zehn Jahre – das sind rund 40 Veranstaltungen, mehr als 135 Gäste, unzählige innovative Landkarten, die nicht nur die Geografielehrer_innen unter uns in Staunen versetzen, und Abermillionen von Ideen und Inspirationen. Wer hat nicht schon alles auf diesem Sofa (na ja, genau genommen sind es meistens sogar zwei) gesessen! Regisseur_innen, Schauspieler_ innen, Aktivist_innen, Festivalmacher_innen haben gemeinsam mit den unvergleichlich charmanten wie klugen Moderator_innen für Sternstunden gesorgt. Wir sind stolz, glücklich und dankbar, dass Blessless Mahoney und Dr. Jäger-Matz nach all den Jahren so wunderbar wie eh und je ihre und unsere Gäste „Bei Kreischbergers“ begrüßen werden und können die Mitternacht des 16. Oktober kaum abwarten! Vielen Dank an die Nachtbar, die das Sofa alljährlich organisiert! Not only Blessless Mahoney and Dr. Katrin Jäger-Matz are celebrating this year – we’re also tickled pink, that “Bei Kreischbergers” is turning ten years old! From Tuesday to Friday at midnight in the Nachtbar, the wonderful moderators set out to interview, delight and enlighten both their audience and their guests. in the past nine years, more than 135 filmmakers, actors, activists and festivalmakers have sat on the legendary sofa – we are already looking forward to midnight! Wer sich schon mal einstimmen mag: Auf www.old.hamburg.gay-web.de/kreischbergers findet sich das umfangreiche Archiv von „Bei Kreischbergers“. Viel Spaß beim Stöbern (und Kreischen ...)!

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DAs nACHbeben – ein Kleines KurzfilMfest! Metropolis, samstag 2.11., 21.15 uhr

Nach der Abschlussgala ist das Festival noch lange nicht vorbei: Neben euren Lieblingsfilmen in der Woche danach begrüßen wir euch zum letzten Mal in diesem Jahr zum Nachbeben. Und diesmal mit ganz neuem Programm: einem Best-of der tollsten Kurzfilme dieses Festivals plus den von euch ausgewählten Gewinnerkurzfilmen! Danach könnt ihr gemeinsam mit dem Filmtage-Team und Gästen das Festival gemütlich in der Bar Metropolis ausklingen lassen. Wir freuen uns auf euch! The last night of the festival is not the Closing Night Gala – it’s the Nachbeben (Aftershock). We’ve already prepared a special programme for you: enjoy the best of this year’s short films, including the prizewinners, and have a last drink and chat with the LSF team and guests in the Metropolis Bar afterwards!

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12 - - - - - l e s u n g

lesung –

Hinter Den sCHWulen lACHern HoMoseXuAlitÄt bei Den siMPsons

Metropolis, sonntag 20.10., 15.00 uhr erwin in het Panhuis, 100’ + Diskussion/ gespräch, sprache: Deutsch

Der erste Kuss zwischen zwei Männern im USFernsehen flimmerte im Jahr 1990 über die Bildschirme – bei den Simpsons: Karl küsste Homer auf den Mund. Dass dieser, zugegeben, recht keusche Kuss nicht die einzige Referenz auf Homosexualität in der erfolgreichen Serie ist, beweist Erwin In het Panhuis. Der Bibliothekar und Historiker hat die ersten 500 Folgen mit queerer Brille angesehen und Erstaunliches entdeckt: „Im Ergebnis vermitteln die Simpsons für ein Millionenpublikum ein typisch amerikanisches, aber untypisch aufgeschlossenes Bild von Schwulen und Lesben. Trotz der Rückgriffe auf Klischees ist bei den Simpsons fast immer

ein intelligenter, fairer und unterhaltsamer Umgang mit Homosexualität zu beobachten.“ In „Hinter den schwulen Lachern. Homosexualität bei den Simpsons“ stellt In het Panhuis nicht nur viele Figuren mit ihrer recht flexiblen sexuellen Orientierung vor, sondern nimmt auch rund 200 popkulturelle Referenzen – meistens Filmtitel – kritisch unter die Lupe, dokumentiert viele Fälle von Zensur und vergleicht die Simpsons mit anderen Serien. Freut euch auf eine spannende und unterhaltsame Lesung, die selbst eingefleischten Fans der Simpsons noch Neues präsentieren wird! creu Homosexualität

Simpsons bei den

Das Buch ist unter der ISBN 3943774244 im Buchhandel erhältlich.

The fist kiss between two men on u.S. television was in The Simpsons between Homer and Karl. Although not especially hot, this was still a groundbreaking development – and not the only reference to homosexuality within the popular series. Historian erwin in het Panhuis has analysed the first 500 episodes and found quite a lot of queerness among the little yellow people. We’re very happy to welcome you to an entertaining and enlightening lecture! Präsentiert vom Buchladen Männerschwarm

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Sp e c i aL - - - - - 13

Schwarmsichtung bei bildwechsel –

how do you do … ­global queer notes

bildwechsel, Mittwoch 16.10., 14.00 – 21.00 Uhr

In diesem Jahr haben sich unsere Freundinnen von bildwechsel, dem Künstlerinnennetzwerk mit einem­ der umfangreichsten Videoarchive der Stadt, etwas ganz Besonderes ausgedacht: eine Schwarmsich­ tung! Zu Beginn des Jahres hatte bildwechsel Freund_­innen, Film- und Videomacher_innen unter dem ­Titel „How Do You Do … Global Queer Notes“ um Video­p ostkarten gebeten. Nun können diese kleinen, feinen­Videopralinés gesichtet werden – jede einzelne ist eine Premiere! Dabei wird jedes der Videos durch alle Filme, die es von den Macher_innen in den bildwechsel-Archiven bereits gibt, ergänzt. Freut euch auf einen spannenden Nachmittag und Abend voller bisher Ungesehenem, neuer Inspirationen und vielleicht auch mit der ein oder anderen alten Bekannten – bildwechsel freut sich auf euch! kk/creu bildwechsel • Kirchenallee 25 • 20099 Hamburg (in der Nähe des Hauptbahnhofs) www.bildwechsel.org At the beginning of the year, bildwechsel (the Hamburg umbrella organisation for women and their communities, who are involved in media, culture and art) asked friends and video-/filmmakers to create video messages with the theme “how do you do … global queer notes”. Each video made for this special event is accompanied by other films from the amazing bildwechsel archives. Enjoy this unique opportunity to watch inspiring and unscreened films – and to take a peek into the fascinating world of bildwechsel! Präsentiert von bildwechsel

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14 - - - - - C o m i c Sp e c i a l s

Comicworkshop —

Elements of the Graphic Novel – Comicworkshop mit Ariel Schrag bildwechsel, Samstag 19.10., 13.00 bis 15.30 Uhr

Confession and Comics

Metropolis, Freitag 18.10., 16.00 Uhr Sharon Barnes, USA, 2004, 23’, digital, englische Originalfassung Gesamtlänge: ca. 90’ Dieses Doppelprogramm besteht aus einem Kurzfilm­ über die Comiczeichnerin Ariel Schrag und einer anschließenden Lesung aus ihren Comics. „Confession“ ist eine kurze Dokumentation über die Welt der damals 23-jährigen US-amerikanischen Comic­ zeichnerin, die sich als Jugendliche in der lesbischen Underground-Kultur mit ihrer rohen, komplizierten und sexuellen Atmosphäre zu behaupten lernte. Eine Ansicht der lesbischen Jugend­kultur, wie sie in den Mainstream-Medien selten in Erscheinung tritt. Ariel Schrag ist dieses Jahr während der Filmtage zu Gast in Hamburg und wird nach dem Film eine Live-Slideshow ihrer Comics „Plan On The Number Seven Bus“, „Shit“ und „Fight At The Gay Prom“ auf der Leinwand präsentieren. Ihre Slide­show untermalt sie mit Musik, und alle Stimmen der Comic­figuren werden von ihr selbst auf der Bühne gelesen.­Mit ihrer Show war sie schon erfolgreich in den USA, Kanada und mehreren europäischen Ländern auf Tour. Am darauffolgenden Samstag (19.10.) bietet sich in

u­ nserem Workshop die Gelegenheit, unter Ariel­ Schrags Anleitung selbst zum Stift zu greifen und ­eigene Comics zu entwerfen. Nicht nur für Comicbesessene! Lasst den Comicvirus überspringen! hh A double feature with a short documentary and a live performance. “Confession” brings us into the world of the then 23 year-old comic-strip artist, Ariel Schrag, as she tries to find her place in the rough lesbian under­ground culture. In the “Comics” section of the programme, Ariel Schrag herself will present us with a highly entertaining slideshow of three of her comics, a performance that she’s already toured with in the U.S., Canada and Europe and which has conquered the hearts of many – even non-comic fans. Don’t miss it! Präsentiert von

Die Comiczeichnerin Ariel Schrag ist schon mit Anfang 20 mit queeren Comics über die Schul- und Highschoolzeit in den USA, die meist einen stark autobiografischen Inhalt haben bekannt geworden. Ihre ­Ar­­­beiten erschienen in zahlreichen Zeitschriften und Magazinen, sie ist Co-Autorin mehrerer Fernseh­serien (unter anderem „The L-Word“), hatte Ausstellungen in den USA, Kanada und Europa und ist regel­ mäßig mit Performances ihrer Comics auf Tour. Während der Filmtage leitet sie einen Comicworkshop in englischer Sprache: Elements of the Graphic Novel – How does one create a graphic novel? This class covers cartooning techniques such as page layouts; composition; narrative pacing; comics symbolic vocabulary; style; inking; lettering; color; and editing. We study cartoonists such as Chris Ware, Art Spiegelman, Gabrielle Bell, Adrian Tomine, Joe Matt, Renee French, Daniel Clowes and many more. Along with a lecture portion there are in class drawing and writing exercises. Please bring your own drawing materials! hh Teilnehmer_innenzahl: max. 12 Personen Anmeldung und weitere Infos über mail@lsf-hamburg.de oder im Filmtagebüro unter Tel.: 040-348 06 70 Kosten: 10 € Bei Anmeldung steht ihr gleichzeitig auf der Gästeliste für das Programm „Confession And Comics“ (siehe links) am 18.10. im Metropolis. hh Workshop by well-known queer cartoonist, Ariel Schrag. “Elements of the Graphic Novel” will cover techniques from page layouts, composition, narrative pacing, symbolic vocabulary, to style, inking, lettering, colour, and editing. A lecture is complemented by in-class drawing and writing exercises. Other cartoonists will also be studied. Please bring your own drawing materials! Ariel Schrag has also exhibited widely and co-authored several TV-Shows including “The L-Word”. Registration for the workshop includes a ticket for the film performance “Confession and Comics”, 18.10, Metropolis.

Untertitelungen subtitling sous-titrage Fruchtallee 17, D-20259 Hamburg Fon: +49-(0)40-39 90 70-60 Fax: -61 E-Mail: kontakt@subs-hamburg.de www.subs-hamburg.de

Wir können auch arabisch. PH_LSF_2013_rz.indd 14

Voice-Over voix-off Übersetzungen translations traductions LiveSubtitling sous-titrage virtuel 09.09.13 09:22


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Sp e c i a l – P o d i u m s d i s k u s s i o n - - - - - 15

Special —

Podiumsdiskussion

Immer noch anders als die Anderen? Queere Filme und Filmfestivals in deutschen Medien Metropolis, Samstag 19.10., 15.00 Uhr

Wie sieht es eigentlich mit der medialen Berichterstat­ tung über queere Filme und queere Filmfestivals­ in Deutschland aus? Fristen sie immer noch ein Nischen­dasein? Oder genießen sie inzwischen diesel­ be Aufmerksamkeit vonseiten der Presse wie andere­ Kinoereignisse auch? Wenn nein, warum nicht? Wir sprechen über Repräsentationen, Strategien und deutsche Medienwelten – vor allem, aber längst nicht ausschließlich am Beispiel von Deutschlands größtem queeren Filmfestival: den Lesbisch Schwulen Film­ tagen Hamburg. Mit: Angeline Maccarone (Regisseurin), Jan Künemund (Edition Salzgeber/„Sissy“), Manuela Kay („Siegessäule“, „L-Mag“ und „Du&Ich“), Michael Höfner (GMfilms), Daniel Sander („Der Spiegel“), Nicole Koenecke (BLSJ e. V.)

A panel debate (in German) on the media representation of queer cinema and queer film festivals in Germany. Has queer film crossed over to the mainstream when it comes to its critical reception? If not, why not? We have invited some informed guests – filmmakers, distributors and critics – to discuss these issues. Feel free to join in and brush up your German! Unterstützt von

Eine Benachteiligung wegen des Geschlechts oder der sexuellen Identität ist unzulässig. § 19 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz

Wir beraten und vertreten Lesben, Schwule Bisexuelle Transsexuelle und Intersexuelle

Das Kollektiv der Buchhandlung im Schanzenviertel wünscht den Besucher_innen, Filmfreund_innen, Regisseur_innen, Gästen und dem Team der 24. Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg ein wunderbares Festival mit anregenden Filmen und kontroversen Diskussionen. Wir sehen uns im Kino, in der Nachtbar oder bei uns im Buchladen, der für euch queeren Lesestoff bereithält.

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Moderation: Dagmar Brunow (Programmgruppe LSF, Filmwissenschaftlerin, Publizistin) und Skadi Loist (Vorstand Querbild e. V., Filmwissenschaftlerin, Expertin für Filmfestivalforschung)

bei der Testamentsgestaltung in allen Fragen der Lebenspartnerschaft bei Familiengründung und Adoption bei Diskriminierung am Arbeitsplatz als Geschädigte von Hass-Straftaten im Streit mit der Krankenversicherung über Patientenverfügungen über Vorsorgevollmachten und in anderen Rechtsfragen

Kanzlei Menschen und Rechte Rechtsanwältinnen und Rechtanwälte Lünsmann | Dr. Tondorf | Dr. Tolmein

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16 - - - - - Um f r a g e

Wer bist du? – Die FilmtageUmfrage 2013

Wir freuen uns, dass unsere Besucher_innen so ­ verschieden sind, denn genau das wollen die Film­ tage erreichen: ein Festival für alle zu sein, die gute, inspirierende Filme im queeren Kontext lieben. Doch wer genau ist eigentlich unser Publikum? Wer sitzt in den Vorstellungen? Welche Filme kommen besonders gut an? Welche Bedürfnisse haben unse­ re ­Zuschauer_innen? Um das herauszufinden, machen die Filmtage eine groß angelegte, reprä­ sentative ­Umfrage, deren Ergebnisse natürlich in unsere­­Planungen für die Weiterentwicklung des Festivals einfließen werden.

Durchgeführt wird die Umfrage von einem Studenten­der Universität Hamburg im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit im Studiengang Medienund Kommunikationswissenschaft. Helfer_innen werden in der Festivalwoche zu Beginn bestimmter Vorstellungen Fragebögen und Stifte gezielt an zufällig ausgewählte Besucher_innen austeilen mit der Bitte, diese ausgefüllt spätestens am Ende der Vorstellung wieder abzugeben. Ganz wichtig: Die Umfrage ist anonym, die Teilnahme ist natürlich freiwillig. Wir freuen uns aber über rege Beteiligung, um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Herzlichen Dank! Euer Filmtage-Team We are very happy that our audience is diverse – ­because we want to be a festival for everyone who loves inspiring movies in a queer context. In order to find out who you are, what you like and what you need, we are conducting a survey, the results of which will of course be considered in our future plans for the festival. A representative number of audience members will be asked to fill out a questionnaire (in German) when entering certain screenings. Participation is, of course, anonymous and optional! The survey will be carried out by a student of the University of Hamburg.

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24. lesbisch schwule f ilmtage hamburg international queer f ilm festival wir wünschen dem festival viel glück und gutes gelingen!

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Rotkäppchen in Deutscher Gebärdensprache

f A M i l i e n P r o g r A M M - - - - - 17

Kurzfilmprogramm —

fAMily sHorts

Metropolis, samstag 19.10., 13.00 uhr

Pryg-Skok (Hüpffrosch)

gesamtlänge 55’ Pryg-sKoK (HÜPffrosCH), leonid shmelkov, russland 2012, 6’, digital, ohne Dialog KleiDer MACHen freunDe, falk schuster, Deutschland 2012, 9’, digital, deutsche originalfassung beyoutiful, Hsin Pei liu, usA/taiwan 2012, 4’, digital, ohne Dialog rotKÄPPCHen in DeutsCHer gebÄrDensPrACHe, britt Dunse, Deutschland 2011, 8’, digital, deutsche originalfassung

Kleider machen Freunde

My strAnge grAnDfAtHer (Mein sCHrÄger grossvAter), Dina velikovskaya, russland 2011, 9’, digital, ohne Dialog Monstersinfonie, Kiana naghshineh, Deutschland 2012, 3’, digital, ohne Dialog l’oiseAu CACHAlot (Der WAlvogel), sophie roze, frankreich 2012, 8’, digital, ohne Dialog ruMours (gerÜCHteKÜCHe), frits standaert, belgien/frankreich 2011, 8’, digital, ohne Dialog

Schon Tradition bei den LSF ist unser Programm für Kinder und die ganze Familie. Dieses Jahr sind aber zum ersten Mal Mo & Friese, die Maskottchen des Internationalen KinderKurzFilmFestivals Hamburg, auf der Leinwand zu Besuch und präsentieren Animationsfilme für Groß und Klein. Das Programm startet mit HÜPffrosCH und ungewöhnlichen Beobachtungen aus dem Leben hüpfender Fabeltiere in einer durchgedrehten Welt. In KleiDer MACHen freunDe lernen wir den schüchternen Igel kennen, der sich nur verkleidet aus seinem Versteck traut … bis er den Vogel kennenlernt, der unter Höhenangst leidet. In der Animation beyoutiful geht es um Geschlechter und die Zuordnung durch die Farben Hellblau und Pink. In rotKÄPPCHen in DeutsCHer gebÄrDensPrACHe wird das bekannte Märchen in Gebärdensprache erzählt. Mein sCHrÄger grossvAter erzählt von einem netten alten Mann, den sogar seine Freunde und seine Familie nicht immer verstehen, der aber manchmal wahre Wunder erschafft – vorzugsweise aus Müll. In Monstersinfonie macht ein kleines Mädchen mit ihren Monstern Stimmübungen, um Erwachsene zu erschrecken. In Der WAlvogel geht es um die ungleiche Freundschaft zwischen einem sonderbaren Vogel, der unter Wasser schläft, und einem Großstadtmädchen. In gerÜCHteKÜCHe stört schließlich ein ungewöhnliches Geräusch die Ruhe des Dschungels. Das muss ein Monster sein! Der Schreck verbreitet sich wie ein Lauffeuer und versetzt die Bewohner des Urwalds in Aufruhr. jp Adoptiert von Audrey

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18 - - - - - M A t i n e e

Matinee Peter

Metropolis, sonntag 20.10., 11.00 uhr Hermann Kosterlitz (Henry Koster), österreich/ungarn 1934, 83’, 35 mm, deutsche originalfassung Wir freuen uns sehr, euch in Zusammenarbeit mit dem Cinefest mit der turbulenten Komödie „Peter“ wieder eine echte Rarität präsentieren zu können. Der Kinofilm, der in Berlin spielt, musste aufgrund der jüdischen Herkunft des Regisseurs im Exil in Ungarn in deutscher Sprache gedreht werden und wurde weder im „Deutschen Reich“ noch in der Bundesrepublik Deutschland im Kino oder TV gezeigt. Und das, obwohl mit Franziska Gaal der vielleicht bedeutendste weibliche Komödienstar des deutschsprachigen Films der 30er-Jahre in einer wunderbaren Hosenrolle die Hauptrolle spielte. Sie spielt Eva, die zusammen mit ihrem Großvater obdachlos wird, weil sie die Miete nicht mehr bezahlen können. Eva versucht sich daraufhin als Straßenmusikantin, bis ein flüchtiger Dieb sie zum Kleidertausch zwingt. Auf diese Weise zum Jungen gemacht, landet Eva, die sich nun Peter nennt, nach einem Verkehrsunfall vor Gericht. Dessen Opfer, der Arzt Robert Bandler, verschafft Eva/Peter aus Mitleid Arbeit bei einem Garagenbesitzer. Sie weiß jedoch nicht, wem sie die Anstellung zu verdanken hat. Da sie sich zu Robert hingezogen fühlt, sorgt ihre Maskerade nun für zahlreiche Verwicklun-

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gen … Franziska Gaal als flotter Tomboy ist eine späte Wiederentdeckung und „Peter“ eine der charmantesten Kinokomödien der 30er-Jahre. jp in collaboration with Cinefest, we present one of the most charming comedies of the 1930s. Due to the Jewish heritage of the director, “Peter” was never screened in Germany and had to be shot in Hungarian exile – even though the well-known actress, Franziska Gaal, played the leading role of eva/Peter. The story begins with eva and her grandfather becoming homeless. While trying to make money as a street musician, a thief forces her to swap clothes with him, and eva becomes Peter … A number of complications later, the jaunty tomboy falls in love with the doctor, Robert … Dazu ein leckerli: Ab 10.30 uhr gibt es frisch gebrühten Kaffee und ein „Häppchen frühstück“. www.anke-feja-biokochen.de Adoptiert von Anna

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Fresh Fruit

M ad e i n G e r ma n y - - - - - 19

Kurzfilmprogramm —

Made in Germany

Metropolis, Sonntag 20.10., 13.00 Uhr Gesamtlänge 91’ FOUCAULT’S ROOM, Renaud Marville, Deutschland/ Polen 2011, 18’, digital, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Feuerkäfer

FEUERKÄFER, Juliane B. Ahrens, Beatrice Huber, Simon Weber, Deutschland 2013, 7’, digital, deutsche Originalfassung FRANK, Simon Schultz von Dratzig, Deutschland 2013, 15’, digital, deutsche Originalfassung FRESH FRUIT, Diane Busuttil, Deutschland/Italien 2012, 10’, digital, ohne Dialog GAY GOTH SCENE, Kai Stänicke, Deutschland 2013, 5’, digital, englische Originalfassung

The Mermaids

THE MERMAIDS, Petra Clever, Deutschland 2012, 36’, digital, deutsche Originalfassung

Mit Bezug auf Michel Foucaults Aufenthalt im Warschau der späten 50er-Jahre ist FOUCAULT’S ROOM eine visuelle Erforschung der Nachkriegsarchitektur der Stadt, gespickt mit Anspielungen auf erotische Begegnungen unter strenger Beobachtung durch die kommunistischen Behörden. Anschließend hat sich Vanessa in FEUERKÄFER fest vorgenommen, sich nicht aus der Umkleidekabine vertreiben zu lassen, obwohl die anderen Mädchen alle Register ziehen. Während dann Dominik auf seinem Weg in den Knast verzweifelt, sammelt FRANK die Bruchstücke ihrer zerfallenden Beziehung. In FRESH FRUIT wiederum geht danach die Fantasie mit einer Hostess durch, die eigentlich nur frisches Obst bringen wollte. GAY GOTH SCENE vom MADE IN GERMANY-Gewinner 2011, Kai Stänicke, ist ein Musikvideo für die kanadische Band The Hidden Cameras. Nikki, die Protagonistin des letzten Films, ist ein Mathegenie, deren Leben nur aus Zahlen und Theorien besteht. Um auch mal ein bisschen soziale Interaktion zu üben, rät Nikkis Therapeutin ihr, sich doch einem Sportverein anzuschließen. Nur beim American-Football-Team THE MERMAIDS ist tatsächlich noch ein Platz frei ... kb

Gay Goth Scene

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The First Date

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Wettbewerb —

Ursula lesbisch Metropolis, Freitag 18.10., 18.00 Uhr

CROSS YOUR FINGERS, Yun Joo Chang, Großbritannien 2011, 16’, digital, englische Originalfassung mit deutschen ­Untertiteln VECINAS (NEIGHBORS), Eli Navarro, Spanien 2012, 15’, digital, spanische Originalfassung mit engli­schen Untertiteln BOUDDHI BOUDDHA, Sophie Galibert, Frankreich 2012, 8’, digital, französische Originalfassung mit englischen Untertiteln STITCHES, Adiya Imri Orr, Israel 2011, 18’, digital, hebräische Originalfassung mit englischen Untertiteln DECLARATION, Hernán Touzón Lentini, Argentinien 2011, 4’, digital, spanische Originalfassung mit englischen Untertiteln THE FIRST DATE, Janella Lacson, USA 2012, 7’, ­ i­gital, englische Originalfassung mit deutschen d ­Untertiteln IT GETS BITTER, Laura Terruso, USA 2012, 1’, digital, englische Originalfassung mit deutschen ­Untertiteln POCAŁUNEK (THE KISS), Filip Gieldon, Polen 2013, 22’, digital, polnische Originalfassung mit englischen Untertiteln

In CROSS YOUR FINGERS weckt die selbstbewuss­ te Punksängerin Maya bisher ungeahnte Gefühle­bei ihrer eher braven Nageldesignerin Su-yeon.­VECI­ NAS handelt von guten nachbarschaftlichen Beziehungen, die manchmal über den Austausch von ­Lebensmitteln hinausgehen. In BOUDDHI BOUDDHA­ möchte eine junge Frau ihrer Freundin eigent­lich­ nur von ihrer Nepalreise berichten. Doch eine kleine­Meditationsübung gibt dem Treffen eine ganz neue Richtung. STITCHES weiß wunderschön von den weniger schönen Komplikationen zu erzählen, mit denen sich ein Paar auseinandersetzen muss, das gerade ein Kind bekommen hat, während in ­DECLARATION Caro von ihrer Freundin Cinthia erklärt bekommt, wie sie jemandem ihre Liebe gestehen könnte. THE FIRST DATE fängt die Aufregung, Unsicherheit und neurotischen Zustände ein, die eine neue, noch ungewisse Liebe mit sich bringt. IT GETS BITTER im Anschluss ist eine erfrischende, wenn auch – Achtung! – zynische Kritik an den Verheißungen der Social Media. Nach einer wilden Nacht muss sich Emilia im abschließenden POCAŁUNEK amüsierte Kommentare von Matylda­gefallen lassen, die ganz erstaunt darüber ist, wie schnell Emilia fliehen möchte, nachdem sie noch ­wenige Stunden zuvor kaum zu bremsen war. kb

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URSULA SCHWUL

KUS ME ZACHTJES (KISS ME SOFTLY), Anthony Schatte­man, Belgien 2012, 15’, digital, flämische Originalfassung mit englischen Untertiteln CAIPIRINHAS EN IPANEMA, Antonio Hernández, Spanien 2013, 8’, digital, spanische Originalfassung mit englischen Untertiteln BUNNY, Seth Poulin, Kanada 2012, 11’, digital, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln SPOONERS, Bryan Horch, USA 2012, 14’, digital, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln O PACOTE (THE PACKAGE), Rafael Aidar, Brasilien 2012, 18’, digital, portugiesische Originalfassung mit englischen Untertiteln JACKPOT, Adam Baran, USA 2012, 10’, digital, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln THROUGH THE LENS OF INKEDKENNY, Denize Galiao, Marie Elisa Scheidt, Deutschland 2012, 17’, digital, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

In KUS ME ZACHTJES muss sich Jasper nicht nur in der Schule, sondern vor allem daheim gegen seinen Vater, einen Schlager singenden Lokalstar, behaupten. Ein Wiedersehen zu CAIPIRINHAS EN IPANEMA versprechen sich zwei Männer, deren Wege sich schon wieder trennen müssen, obwohl sie sich gerade erst gekreuzt haben. BUNNY weiß dagegen einfühlsam von Widrigkeiten zu erzählen, die das Alter mit sich bringen kann. Nachdem Nelson seinen Mann in SPOONERS überzeugt hat, dass endlich ein neues Bett hermuss, erkennt er, dass ein einfacher Matratzenkauf ihn vor ungeahnte Herausforderungen stellt. Wenn sich dann in O PACOTE zwei Schuljungs kennenlernen, ist für beide ziemlich schnell klar, dass ihr Verhältnis zueinander nicht rein freundschaftlich ist. Bevor sie jedoch zusammen sein können, muss erst etwas Grundsätzliches geklärt werden. Der nächste Film führt ins Jahr 1994, in dem Teenager Jack von einem Riesenstapel Gayporn-Hefte im örtlichen Supermarktmüll erfährt und sich prompt auf den Weg macht, seinen JACKPOT zu holen. Zum Abschluss stellt die Kurzdoku THROUGH THE LENS OF INKEDKENNY den gleichnamigen Bären-Fotografen und seine Arbeit vor. kb

O Pacote (The Package)

Gesamtlänge 93’

Through The Lens Of Inkedkenny

Metropolis, Donnerstag 17.10., 22.30 Uhr

PSB-Anzeige_2013_93*127_PRINT 25.07.13 10:47 Seite 1

Psychosoziale Betreuung und Wohnrauminfo

theater

DINner

ab 13. November

Hamburg

für Menschen mit HIV und Aids Foto: Asmus Henkel

Hamburg Leuchtfeuer Bahrenfelder Straße 244, 22765 Hamburg Telefon 040-38 61 10 55, Telefax 040-38 61 10 54 betreuung@hamburg-leuchtfeuer.de www.hamburg-leuchtfeuer.de Wohnrauminfo mittwochs 13.30 bis 16.30 Uhr Telefon 040-38 61 10 75, Telefax 040-38 61 10 54

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Eine mitreißende Inszenierung, kombiniert mit einem thematisch abgestimmten 5 Gänge-Feinschmecker-Menü. Erleben Sie ab dem 13. November eine temperamentvoll Komödie über den größten Dramatiker aller Zeiten. Im Gewand eines modernen hanseatischen Kaufmanns widmet er sich Peter Theiss den Dingen, die nicht nur zu Shakespeares Zeiten die Welt bewegen: Macht und Liebe. Infos: www.dinnertheater-hamburg.de Tickets unter:

|

(14 Ct./Min. aus dem dt. Festnetz + 42 Ct./Min. aus dem Mobilfunknetz)

09.09.13 09:22


ett Sista Farväl …

22 - - - - - u r s u l A

Wettbewerb —

ursulA MiXeD 1

Metropolis, Donnerstag 17.10., 18.00 uhr nAtsCHAlo (tHe beginning), Milena Chernyavskaya, russland 2012, 7’, digital, russische originalfassung mit englischen untertiteln

gesamtlänge 93’

Bunny Girl

DesAniMADo (unAniMAteD), emilio Martí lópez, spanien 2011, 8’, digital, spanische originalfassung mit englischen untertiteln nuH-eui gyul-Hon-siK nA-eui gyul-Hon-siK (CHuPACHuPs), Ji-suk Kyung, südkorea 2011, 16’, digital, koreanische originalfassung mit englischen untertiteln yeAH KoWAlsKi!, evan roberts, usA 2012, 10’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln

Desanimado (unanimated)

stoP CAlling Me Honey bunny, gabrielle zilkha, Kanada 2013, 11’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln ett sistA fArvÄl (A lAst fAreWell), Casper Andreas, schweden 2013, 13’, digital, schwedische originalfassung mit englischen untertiteln bunny girl, fran Hussey, großbritannien 2012, 7’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln DiK, Christopher stollery, Australien 2012, 9’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln WHere Are tHe Dolls, Cassandra nicolaou, Kanada 2012, 8’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln

nAtsCHAlo führt ins zeitgenössische Moskau. Das sexuelle Erwachen der russischen Frauen hat gerade erst begonnen, und Daria ist mittendrin. In DesAniMADo setzt sich ein Cartoon-Charakter auf amüsant animierte Weise mit seiner Andersartigkeit auseinander, bevor sich in CHuPACHuPs zwei Freundinnen endlich, wenn auch sehr zurückhaltend und verschlüsselt, ihre Zuneigung zu zeigen wissen. Dem Protagonisten in yeAH KoWAlsKi! hingegen ist fast jedes Mittel recht, seinen Schwarm Shane zu beeindrucken. In stoP CAlling Me Honey bunny wiederum versucht ein Pärchen, seinem eingestaubten Sexleben neuen Schwung zu geben. Jedoch scheint dies ihre Beziehung eher grundsätzlich infrage zu stellen … ett sistA fArvÄl erzählt von den Schwierigkeiten eines betagten Herrn, Abschied zu nehmen und Familienbande neu zu knüpfen, während in bunny girl eine junge Frau gerade erst zu sich selbst findet. Eine Zeichnung ihres sechsjährigen Sohnes bringt in DiK ein Elternpaar auf die Frage nach der sexuellen Orientierung des Jungen – und auf die nach ihrer eigenen. Mit unerwarteten, aber ziemlich komischen Folgen. Inspiriert von einem Gedicht Elizabeth Bishops führt uns WHere Are tHe Dolls zum Abschluss auf eine sehnsuchtsvolle Suche durch Bilder und Klänge einer Nacht. kb

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05.09.2013

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IRIS PRIZE Festival

8-12 October 2014 irisprize.org @irisprize /IrisPrizeFestival

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irisprize.org Y

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irisprize.org

irisprize.org SPONSORS / NODDWYR

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Principal funder / Prif Arianwr

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Partners / Partneriaid

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Partners / Partneriaid Partners / Partneriaid

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For Dorian

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Wettbewerb —

ursulA MiXeD 2

Metropolis, freitag 18.10., 20.15 uhr

Ce n’est PAs un filM De CoW-boys (it’s not A CoWboy Movie), benjamin Parent, frankreich 2012, 12’, digital, französische originalfassung mit englischen untertiteln i love Her, Darya Perelay, ukraine 2013, 4’, digital, ukrainische originalfassung mit englischen untertiteln burger, Magnus Mork, großbritannien/norwegen 2013, 11’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln neXt Door letters, sascha fülscher, schweden 2011, 15’, digital, schwedische originalfassung mit englischen untertiteln tHe nAturAlist, Connor Hurley, usA 2012, 15’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln Miss finKnAgle suCCuMbs to CHAos, Amy Harrison, usA 2013, 9’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln for DoriAn, rodrigo barriuso, Kanada/Australien 2012, 16’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln 2nD best, sarah gertrude shapiro, usA 2012, 8’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln

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100 butCHes #9: ruby gleich am Anfang ist eine kleine Hommage an eine signifikante Begegnung vergangener Tage. In Ce n’est PAs un filM De CoW-boys wird dann gleichzeitig sowohl auf der Jungs- als auch der Mädchentoilette einer Schule über „Brokeback Mountain“ debattiert. i love Her stellt eine verliebte Straßenmusikerin im ukrainischen Kiew vor, burger führt anschließend ins walisische Cardiff, wo in einem nächtlichen Imbiss gleich mehrere betrunkene und erhitzte Gemüter aufeinandertreffen. neXt Door letters erzählt von der innigen Brieffreundschaft zweier Mädchen, von denen sich eines allerdings als Junge ausgibt. In der militanten Zukunftsgesellschaft von tHe nAturAlist, soll die Liebe zwischen Simon und Oliver durch genetische Experimente beendet werden. Miss finKnAgle suCCuMbs to CHAos berichtet von einem schicksalhaften Tag im Leben der gleichnamigen Bibliothekarin, während der liebende, aber kontrollsüchtige Vater in for DoriAn erschrocken feststellen muss, dass sein Sohn, der das Down-Syndrom hat, sexuelles Verlangen entwickelt und zunehmend nach Unabhängigkeit strebt. Und schließlich werden in 2nD best ein leerer Kühlschrank und das neue Selbstbau-Möbelset für ein lesbisches Paar zur Geduldsprobe. kb

Next Door Letters

100 butCHes #9: ruby, elisha lim, Kanada 2012, 1’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln

i Love Her

gesamtlänge 91’

Adoptiert von stefan und torsten

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24 - - - - - U r s u l a

Silver Stiletto

Wettbewerb —

Ursula genderbender

Metropolis, Samstag 19.10., 17.30 Uhr Gesamtlänge 92’

I’VE ONLY JUST BEGUN, Elias Koskimies, Finnland 2012, 6’, digital, englische Originalfassung KNIGHTHOOD, Pei-Ju Hsieh, Taiwan 2013, 10’, digital, taiwanesische Originalfassung mit engli­schen Untertiteln RECHT ABSURD, Tom Weller, Deutschland 2012, 14’ digital, deutsche Originalfassung CHANGE OVER TIME, Ewan Duarte, USA 2013, 7’, digital, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln TRANSSEXUAL DOMINATRIX, Shawna Virago, USA 2011, 4’, digital, englische Originalfassung LOOKING FOR JIRO, Tina Takemoto, USA 2011, 6’, digital, englische Originalfassung LITTLE ORPHAN GENDER REVOLUTIONARY ANNIE, Kate Sorensen, Niknaz Tavakolian, Killer Sideburns, USA 2011, 14’, digital, englische Originalfassung DATING SUCKS: A Genderqueer Misadventure – Episode #1, Sam Berliner, USA 2013, 13’, digital, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

INK DEEP ist eine spielerische Tattoo-Animation über die ersten Monate einer Transition. In SILVER STILETTO werden zwei übel zugerichtete Leichen neben einer Mülltonne gefunden. Ist Drag-Queen Dorothy in diesem blutigen Kriminalfilm aus Rache an einem homophob motivierten Mord als Profikiller*in tätig? Im Musikclip I’VE ONLY JUST BEGUN zieht Venuz ­Vulgar schlagfertig mit einer queeren Truppe „ready to start the revolution“ Richtung St. Petersburg. Ein ­Ritter muss in KNIGHTHOOD beim unliebsamen BHKauf draußen bleiben. Vier Trans*personen erzählen, wie RECHT ihre Leben an ABSURDen Stellen zum Teil stark beeinträchtigt. Zu animierten Bildern berichtet CHANGE OVER TIME tagebuchartig poetisch über das erste­Jahr Testosteron. Eine TRANSSEXUAL DOMINA­TRIX singt in diesem Musikvideo über ihren komplexen Beruf. LOOKING FOR JIRO recherchiert experimentell dem queeren Leben von Jiro Onuma­nach, der im Zweiten Weltkrieg als Japaner in den USA inhaftiert war. Das vieraktige Mini-­BühnenMusical LITTLE ORPHAN GENDER REVOLUTIO­ NARY ANNIE greift einen US-Comic über das Waisenkind Annie aus den 20er-Jahren auf. DATING SUCKS, das findet Sam Berliner in dieser Animation, da er gern mal wieder ein Date hätte – aber wie? ab

Ink Deep

SILVER STILETTO, Luke Mayze, Australien 2012, 16’, digital, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

I’ve Only Just Begun

INK DEEP, Constance Lévesque, Kanada 2012, 2’, digital, französische Orginalfassung mit englischen Untertiteln

Druck & Bundesweite Verteilung von Printmedien Plakatierung & Handverteilung individuelle Werbekonzepte CARTEL X PROMOTION GmbH & Co. KG Friesenweg 4 22763 Hamburg FON: 040 - 39 90 27 71 www.cartelx.de

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n

RUN D u m s F e s t i v a l - - - - - 25

Orte

Karten

Eintrittspreise

Kampnagel (Eröffnung) Jarrestraße 20, 22303 Hamburg, Tel.: 040-27 09 49 49 Bus 172/173 bis Jarrestraße; Metrobus 6 bis Semperstraße; U 3 bis Borgweg Barrierefreier Zugang zu Kasse, Foyer und WC. Für den Zugang zum Veranstaltungsraum bitte den Besuch telefonisch ankündigen. ––––––––––––––––––––––––––––

vorVERkauf vom 28. September bis 12. Oktober

Einzelkarte: 7,- € (Vorverkauf, zzgl. VVK-Gebühr) 7,80 € (Festivalwoche) 6,50 € (ermäßigt, nur am Vorstellungstag)

Passage Kino Mönckebergstraße 17, 20095 Hamburg, Tel.: 040-46 86 68 60 Buslinien bis Gerhart-Hauptmann-Platz; U3 bis Mönckebergstraße; S-/U-Bahn bis Jungfernstieg Kasse, Foyer und Kino 1 sind barrierefrei. Kino 2 ist nicht barrierefrei. ––––––––––––––––––––––––––––

St. Pauli Tourist Office Wohlwillstraße 1* Mo–Sa: 10.00 bis 19.00 Tel.: 040–98 23 44 83

Metropolis Kino Kleine Theaterstraße 10, 20354 Hamburg, Tel.: 040-34 23 53 U2, Metrobus 4/5 bis Gänsemarkt, U1 bis Stephansplatz Das Kino ist barrierefrei. –––––––––––––––––––––––––––– Studio Kino Bernstorffstraße 93-95, 22767 Hamburg Tel.: 040-55 77 53 47 Metrobus 3 bis Bernstorffstraße, U3 bis Feldstraße Das Kino ist barrierefrei. –––––––––––––––––––––––––––– Rote Flora Achidi-John-Platz 1, 20357 Hamburg Metrobus 3 bis Bernstorffstraße, S-/U-Bahn bis Sternschanze Barrierefreier Zugang zum Saal. –––––––––––––––––––––––––––– bildwechsel Kirchenallee 25, 20099 Hamburg S-/U-Bahn, Busse bis Hauptbahnhof, Nicht barrierefrei. ––––––––––––––––––––––––––––

Weitere Informationen und Service im Internet: www.lsf-hamburg.de

Online-Tickets www.lsf-hamburg.de > Tickets Vorverkaufsstellen in Hamburg Filmtage-Counter im Reisefachgeschäft Ticketkontor Lange Reihe 91 Mo-Fr: 14.00 bis 19.00, Sa: 11.00 bis 15.00 Tel.: 040-28 05 57 22

Konzertkasse Schanzenstraße 5* Mo-Fr: 10.00 bis 19.00, Sa: 10.00 bis 16.00 Tel.: 040-38 65 51 95 Kartenhaus Gertigstraße 4* Mo-Fr: 10.00 bis 18.30, Sa: 10.00 bis 14.00 Tel.: 040-270 11 69 Kampnagel, Jarrestraße 20* (nur für Eröffnung) Mo-Sa: 13.00 bis 19.00 Tel.: 040-27 09 49 49

Und an allen bekannten Vorverkaufsstellen bundesweit. Hotline 0180-5040300 (rund um die Uhr, 14 ct./min. aus dem dt. Festnetz, max. 42 ct. min. aus dt. Mobilfunknetzen) *barrierefreier Zugang

––––––––––––––––––––––––––––

Kartenverkauf in der Festivalwoche ab 14. Oktober: Alle noch verfügbaren Karten gibt es für alle Vorstellungen in allen Kinos. Bitte frühzeitig kommen. Um Verzögerungen zu vermeiden, gibt es Karten ab zirka 30 Minuten vor Beginn einer Vorstellung nur für die jeweilige Vorstellung. Kassenschluss ist immer nach Beginn der letzten Vorstellung im jeweiligen Kino. Metropolis: Mo ab 16.00 | Di-Mi ab 17.00 | Do-Fr ab 15.30 | Sa ab 12.30 | So ab 10.30 Passage: Mo-Fr ab 15.00 | Sa ab 12.30 | So ab 12.00 Studio: Fr ab 17.30 | Sa ab 14.30 Eröffnung Kampnagel: Am Dienstag Restkarten kurz vor Beginn der Eröffnung; bitte rechtzeitig kommen.

Während der Festivalwoche gibt es keine telefonische Kartenreservierung. ––––––––––––––––––––––––––––

––––––––––––––––––––––––––––

Newsletter

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Sa/So Passage 1 und Metropolis, Vorstellungen 20.00 / 20.15 / 21.00: 8,- € (Vorverkauf, zzgl. VVK-Gebühr) 8,50 € (Festivalwoche) 7,50 € (ermäßigt, nur am Vorstellungstag) Eröffnung: 12,- € (Vorverkauf, zzgl. VVK-Gebühr) 14,- € (Festivalwoche, sowie Restkarten Abendkasse) Abschlussgala / Preisverleihung und Matinee: 8,- € (Vorverkauf, zzgl. VVK-Gebühr) 8,50 € (Festivalwoche) 7,50 € (ermäßigt, nur am Vorstellungstag) Familienfilm: 7,- € (Vorverkauf, zzgl. VVK-Gebühr) 7,80 € (Festivalwoche) 6,50 € (ermäßigt, nur am Vorstellungstag) Kinder/Jugendliche bis 14 Jahre in Begleitung von Erwachsenen haben freien Eintritt. 5er-Karte: 30,- € (Vorverkauf, zzgl. VVK-Gebühr) 33,- € (Festivalwoche) Ausgenommen Eröffnung; übertragbar, jedoch nicht für die gleiche Vorstellung; auch für Abschluss, Matinee, Familienfilm, Sa/So Passage 1 und Metropolis Hauptvorstellungen bei Zuzahlung von 1,- € gültig. Dauerkarte: Dauerkarten sind nur für Mitglieder des Push-up Clubs erhältlich (siehe S. 50).

–––––––––––––––––––––––––––– Freie Platzwahl in allen Kinos – keine Platzkarten. Online-VVK und Vorverkaufsstellen erheben auf alle Eintrittspreise 10 % Vorverkaufsgebühr und – ausgenommen Film­tage-Counter Lange Reihe und Konzertkasse Schanzenstraße – eine Ticketgebühr von 1 € (bei 5er-Karte nur einmalig) sowie ggf. eine Lizenzund/oder Servicegebühr. Ermäßigungen für Menschen mit geringem Einkommen gibt es jeweils am Vorstellungstag für alle Vorstellungen in allen Kinos, ausgenommen Eröffnung. ––––––––––––––––––––––––––––

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Di 15.10.

DonnerstAg 17.10.

KAMPnAgel

MetroPolis

19:30 -----------

eröffnung mit Didine van der Platenvlotbrug & blessless Mahoney iCH fÜHl MiCH DisCo

*

s. 08

PAs sAg e 1

freitAg 18.10. PAs sAg e 2

MetroPolis

PAs sAg e 1

----------= DEUTSCHE FASSUNG ----------= ORIGINAL MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN ----------= ENGLISCHE ORIGINALFASSUNG ----------= ORIGINAL MIT ENGLISCHEN UNTERTITELN -----------

PAs sAg e 2

Adoptiere einen Film!

Weitere Infos unter lsf-hamburg.de/ adoptionsvermittlung

MittWoCH 16.10. 14:00 - 21:00 –––––––––– bilDWeCHsel ----------HoW Do you Do … globAl Queer notes

16:00 ----------Drillinge

s. 13

16:00 ----------Confession AnD CoMiCs

80‘

90‘

MetroPolis 18:00 ----------CoDebreAKer 82‘

PAs sAg e 2 18:00 ----------soongAvA – DAnCe of tHe orCHiDs 85‘

s. 33 18:00 ----------KurzfilMe – ursulA MiXeD 1 (lesbisCHe unD sCHWule KurzfilMe)

s. 14 18:00 ----------W iMie … – iM nAMen Des … 102‘

17:45 ----------rigHt2love 62‘ + DisKussion

18:00 ----------KurzfilMe – ursulA lesbisCH

18:00 ----------rosie

18:15 ----------HoW to survive A PlAgue

106‘

109‘

91‘

93‘

s. 37

s. 44

s. 22

s. 46

s. 33

s. 20

s. 33

s. 39

20:15 ----------My brotHer tHe Devil

20:00 ----------vAlenCiA

20:15 ----------five DAnCes

20:15 -----------

20:30 ----------för Dig nAKen (for you nAKeD)

MiA

20:15 ----------KurzfilMe – ursulA MiXeD 2 (lesbisCHe unD sCHWule KurzfilMe)

20:15 ----------g.b.f.

83‘

20:00 ----------goD loves ugAnDA

100‘

112‘

Hit in Der Mitte

84‘

105‘

94‘

74‘

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s. 31

s. 45

s. 37

s. 9

s. 39

s. 23

s. 38

s. 38

22:30 ----------getting go, tHe go DoC ProJeCt

22:30 ----------PeACHes Does Herself

22:30 ----------KurzfilMe – ursulA sCHWul

22:30 ----------Joven y AloCADA (young & WilD)

22:45 ----------i AM Divine

22:30 ----------Any DAy noW

85‘

22:30 ----------WHo’s AfrAiD of vAginA Wolf?

22:45 ----------WilDness + HAPPy

97‘

83‘

74‘ + 8‘

s. 46

s. 31

80‘

91‘

s. 39

96‘

93‘

s. 30

s. 21

s. 42

s. 40

s. 32

rote florA 19:00 ----------sHe sAiD booM + lesbiAn HAnD gestures 64‘ + 3‘

21:00 ----------KuMbiA Queers: More lAuDer bitte! + PerforMing girl 45’ + 25’

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TI M ET A BLE - - - - - 27

Fr 18.10. Studio

Samstag 19.10. Metropolis

Pas sag e 1

Sonntag 20.10.

Pas sag e 2

Studio

13:00 - 15:30 –––––––––––

Metropolis

Pas sag e 1

Pas sag e 2

11:00 ----------Sonntags­­matinEe Peter

Bildwechsel ----------Comicworkshop mit Ariel Schrag

Frühstück ab 10.30 Uhr 83‘

S. 14

S. 18

13:00 ----------Family Shorts – Familien-Kurzfilmprogramm

13:00 ----------Chuppan Chupai (Hide and Seek) + Two Girls Against the Rain

55‘

S. 17 15:00 ----------Podiums­ diskussion: Immer noch anders als die anderen

14:00 ----------La Vie D’Adele (Blau ist eine warme farbe) 179‘

13:00 ----------Kurzfilme – Made in Germany

82‘

91‘

69‘ + 11‘

15:30 ----------Bambi 60‘

S. 35

S. 19

S. 36 15:00 ----------Intersexion 68’

S. 46

12:30 ----------Born This Way

+ Diskussion

15:00 ----------Lesung Hinter den schwu­­ len Lachern Homosexualität bei den Simpsons

15:00 ----------Yoshiko & Yuriko 102‘

15:15 ----------Les Invisibles (Die Unsichtbaren) 115‘

100‘

S. 15 18:00 ----------I Stand Corrected

17:30 ----------Ursula Genderbender

17:45 ----------Alice Walker: Beauty in Truth

83‘

92‘

84‘

S. 34

S. 41

S. 12

S. 47

S. 41

17:30 ----------Azul y no tan rosa (Blue and not so pink)

17:30 ----------Bwakaw

17:30 ----------Out in Ost-Berlin

17:30 -----------

17:45 ----------It Gets Better

110‘

94‘

Concussion

104‘

110‘

Abschluss – FILM 96‘

S. 30

S. 24

S. 34

S. 32

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S. 44

S. 09

S. 41

20:15 ----------Camp Beaverton: Meet the Beavers + Aquaporko!

20:00 ----------Ming tian ji de ai shang wo (Will You Still Love Me Tomorrow?)

20:00 ----------Flores Raras (Reaching for the Moon)

20:15 ----------Magnifica Presenza (Magnificent Presence)

20:15 ----------Mr. Angel + trans*march

21:00 -----------

20:15 ----------Bananot (Cupcakes)

20:30 ----------Yes or No 2: Rak Mai Rak Ya Kak Loei (Yes or No 2: Come Back to Me)

61‘ + 22‘

118‘

68‘ + 5‘

Abschluss­ gala Preisverleihung

90‘

105‘

104‘

102‘

S. 09

S. 36

S. 42

S. 38

S. 42

S. 43

22:30 ----------Interior. Leather Bar. + Cruising

22:30 ----------La Partida

22:30 ----------Easy Abby

22:30 ----------And You Belong

22:30 ----------Pit Stop

93‘

85‘

22:15 ----------Ian Harvie Superhero

86‘

80‘

S. 30

S. 32

S. 34

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75‘

60‘ + 97‘

S. 40

S. 44

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Filmtage­ r adio von PINK CHANNEL und funDYKE auf Tide 96.0 ----------Sa., 12.10., 19.00 Uhr: Einstimmung auf Filmtage Mi., 16.10., 8.00 Uhr: Überblick auf das Festival-Programm Do., 17.10., 18.00 Uhr: Berichte von den Filmtagen

S. 40

Die Woche danach Mittwoch 23.10.2013 19:00 Metropolis ----------Wiederholung 1

Donnerstag 24.10.2013 19:00 Metropolis ----------Wiederholung 3

Sa., 19.10., 19.00 Uhr: Berichte von den Filmtagen

23.10.2013 21:15 Metropolis ----------Wiederholung 2

24.10.2013 21:15 Metropolis ----------Wiederholung 4

Außerdem: viele Fotos, Sonder­ beiträge und alle gesendeten Berichte unter www. pinkchannel.net

Infos zur Woche dannach auf S. 47

Fr., 18.10., 18.00 Uhr: Berichte von den Filmtagen

Samstag 2.11.2013 21:15 Metropolis -----------

Nachbeben: ein kleines Kurzfilmfest!

S. 11

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28 - - - - Schw e r p u n k t e

Schwerpunkt – – – – – – – – – – – – – – – –

Peaches Does Herself

She Said Boom!

Schwerpunkt – – – – – – – – – – – – – – – –

Azul Y No Tan Rosa

FAMILY MATTERS

Panorama – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Alice Walker

A-Z

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sCHWerPunKt

sHe sAiD booM! ------

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schwerpunkt – – – – – – – – – – – – – – –

sHe sAiD booM!

Alice Walker

Als „Rolling Stone“ 2003 die „100 besten Gitarristen“ kürte, befanden sich darunter gerade mal zwei Frauen. 2013 widmet die männliche Redaktion der „De:Bug“ eine Ausgabe selbstkritisch dem Thema Sexismus in der doch eigentlich so geschlechtslosen elektronischen Musik. 1978 hatte Poly Styrene, die feministische Ikone aller Riot Grrrls, im Intro ihres größten Hits „Oh Bondage Up Yours“ verkündet: „Some people think that little girls should be seen and not heard.“ Ihr Ruf verhallte im Mainstream – nicht aber im Underground. In Toronto gründete sich Anfang der 1980er-Jahre eine All-Girl-Band, die den Queer Punk erfinden sollte: Fifth Column. Warum sie nie so richtig bekannt wurde, aber trotzdem extrem einflussreich war, erklärt unter anderem Kathleen Hanna (Bikini Kill, Le Tigre) in „She Said Boom!“. Als sie zusammen mit vielen anderen 1991 das RiotGrrrls-Manifest veröffentlichte, war das der Start für eine beispiellose queer-feministische Bewegung. Musikerinnen, die genug hatten von dem ständigen Sexismus, fingen an, sich zu organisieren – alles im Geist des D.I.Y. Entstanden sind daraus in direkter Folge die Ladyfeste in aller Welt. Die fünf Dokumentationen, die Bands und Künstlerinnen aus verschiedenen Dekaden porträtieren, fragen und zeigen: Wie behauptet man sich als Trans*person in dem eher konservativ geprägten Genre Jazz? Wie kann man sich queere Räume schaffen oder traditionelle normative Musikgenres verqueeren und sich aneignen? Wie werden das Erbe und der Einfluss der Riot Grrrls in der Arbeit von Künstlerinnen heute sichtbar? Leise sein ist keine Option: Revolution girl style now! clg Five documentaries portraying bands and female musicians from varying decades and dealing with a variety of questions: can one create queer spaces in music? How can one stand one’s ground as a trans*person in the conservative jazz scene? Can normative music genres be queered and appropriated? Has the heritage and the influence of the Riot Grrrls lived on? Where are we in fact today? in 2003 “Rolling Stone” listed only two women in its list of the “100 best guitarists”. in 2013 the male editorial board of “De:Bug” dedicated an issue to sexism in the oh-so-genderless electro scene. Poly Styrene, the feminist icon of all Riot Grrrls lamented in 1978 that “Some people think that little girls should be seen and not heard.” Today, 2013, being quiet is still no option: We SAy BOOM!

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sHe sAiD booM – tHe story of fiftH ColuMn*

*eintritt frei

MIT GÄSTEN

rote flora, Donnerstag 17.10., 19.00 uhr

Kevin Hegge, usA/Kanada/Deutschland 2012, 64’, digital, englische originalfassung Queercore. Art-Punk. Riot Grrrls. Eine große Szene, geboren in einer kleinen, dreckigen Wohnung im Toronto der späten 1980er. Die Musikindustrie hatte keine Verwendung für ungebändigt kreative, kritische Frauen – die Punks waren zu straight, die Homowelt zu eng und spießig. Also griffen G. B. Jones, Beverly Breckenridge und Caroline Azar zu Gitarre, Drums und Mikro und spielten anders. Soundtrackartige Lieder mit unerhörten Strukturen, hinter die Bühne projizierte Filmcollagen, männlicher Go-go-Dancer und fiktive Managerin: Die Band Fifth Column war angetreten, das System von innen zu zerstören. Kevin Hegge holt die ehemaligen Mitglieder vor die Kamera schenkt uns ein kluges Porträt der radikalen Zeit-Gestalterinnen. Mitstreiter_innen wie Vaginal Davis, Bruce LaBruce und Kathleen Hanna erklären, wie die Band es schaffte, gleichzeitig enorm einflussreich zu werden und trotzdem unter dem Radar zu bleiben. Die lesbiAn HAnD gestures dürften allen wohlbekannt sein, die sie schon genossen haben. Dank neuer Technologie bringt dieser kurze Experimentalfilm Fantasie mit ins Spiel. joe/kb Queercore. Art punk. Riot Grrrls. A big scene, born in a small apartment in late 1980s Toronto. With the music industry too sleek, the punk scene too straight, and the homo world too lame, three young women formed Fifth Column to subvert and sabotage all notions of gender, art, and success. Hegge’s clever portrait shows the band’s archival footage, and lets comrades and heirs explain why Fifth Column was so influential, but nevertheless stayed off the radar. LeSBiAN HAND GeSTuReS is an experimental film adding some imagination to what we all know. zusammen mit: lesbiAn HAnD gestures, Coral short, Mascha nehls, Kanada 2011, 3’, digital, ohne Dialog

KuMbiA Queers: More lAuDer bitte! rote flora, Donnerstag 23.10., 21.00 uhr

Almut Wetzstein, natalia sanhuezy, Deutschland 2013, 45’, digital, spanische originalfassung mit englischen untertiteln Queerer Punkrock und Cumbia – wie passt das zusammen? Cumbia, eigentlich südamerikanische Volksmusik, wird von sechs lesbischen Frauen aus Mexiko und Argentinien zu sozialkritischen, politischen Texten gespielt und heraus kommt Kumbia Queers! Voller Energie sind ihre Auftritte, und die Konzerte führen mitunter zu ekstatischen Tanzfesten auf der Bühne und im Publikum. Der Film begleitet die Musikerinnen 2011 auf ihrer Tour durch Europa und zeigt sowohl die Geschichte jeder einzelnen der sechs Frauen auf ihrem musikalischen Weg als auch die Höhen und Tiefen eines Lebens auf Tour. Spielten sie in den ersten Jahren ihrer Bandkarriere noch viele Coverversionen von Künstler_innen wie Madonna, Nancy Sinatra, The Cure, Black Sabbath und Ton Steine Scherben, sind mittlerweile die meisten ihrer Texte selbst geschrieben. Und auch fern von der Bühne sind sie engagierte, feministische Aktivistinnen. Seine Rolle im Leben hat D’Lo, ein queerer trans* Künstler, früh gefunden. PerforMing girl zeigt ihn im Gespräch mit seinen Eltern und als Darsteller auf der Bühne. hh/kb www.kumbiaqueers.com.ar Die Regisseurinnen Almut Wetzstein und Natalia Sanhuezy sind bei der Weltpremiere anwesend. Cumbia – South American folk music – and queer punk rock: can that fit together? it can! The Kumbia Queers show us how. The film crew accompanied the band – six Latin American lesbians – as they toured europe in 2011. Their music, lyrics, and stage appearances mirror their lives: energetic, politically active and feminist – and wonderfully danceable. Together with PeRFORMiNG GiRL: D’Lo – queer, transgender, performance artist – in conversation, and on the stage zusammen mit: PerforMing girl, Crescent Diamond, usA 2013, 25’, digital, englische originalfassung

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MIT GÄSTEN

PeACHes Does Herself

Passage 2, Mittwoch 16.10., 22.30 uhr Peaches, Deutschland 2012, 80’, digital, englische originalfassung

„Peaches Does Herself“ ist ein Stück queere Avantgarde-Geschichte, die im HAU 2011 in Berlin uraufgeführt wurde und aus der dieses Filmprojekt entstand. Die Kanadierin Peaches – Godmother des Electro-Punk – hat wohl wie keine andere Musikerin in den 00er-Jahren den Mainstream aus dem Underground beeinflusst. Nach unzähligen Musikproduktionen kam die Idee für ein queeres Musical auf. Gefüllt mit semi-autobiografischen Auseinandersetzungen über Gender, Alter, Schönheitsideale und Kunst, ist es eine Mischung aus „Rocky Horror Picture Show“ und Queer Theory geworden. Peaches selbst beschreibt ihr Werk als: „The Jukebox Musical That Got A Sex Change“. Mit über 40 internationalen Protagonist_innen (u. a. Jolly Goods, Angie Reed, Gloria Viagra und Sandy Kane) erzählt Peaches die Geschichte, wie sie sich, inspiriert von einer 65-jährigen Stripperin, zu einer sexuell expliziten Bühnenperson entwickelt, sich hoffnungslos verliebt und gleichzeitig mit den Erwartungen der Fans und des Mainstreams klarkommen muss. Die 80 mitreißenden Minuten reichen für sie aus, um sich als Porno-Rapper, Heavy-Metal-Diva oder futuristische Mad-Max-Punk-Queen zu inszenieren. Begleitet von einem umwerfenden Ensemble stempelt Peaches ein Statement in die Welt, das sich gewaschen hat. Welcome to the teaches of Peaches! clg www.peachesdoesherself.com Peaches ist als Gast angefragt. Welcome to the teaches of Peaches! This “Jukebox Musical that got a Sex Change” takes us on a ride through the life of the godmother of electro-punk, on the way dealing with gender, age, beauty and art, and featuring more than 40 international protagonists, among them The Jolly Goods, Angie Reed, Gloria Viagra und Sandy Kane. Peaches herself takes on various roles from porn-rapper to heavy-metal-diva and tears down each and every assumption we might ever have made. Brilliant!

AnD you belong

i stAnD CorreCteD

Julia ostertag, Deutschland 2013, 86’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln

Andrea Meyerson, usA 2012, 83’, digital, englische originalfassung

Julia Ostertag („Gender X“, „Noise & Resistance“) ist eine Spezialistin für Underground-Phänomene. In ihrem neuesten Projekt erstellt sie einen musikalischen Atlas der queeren Musikszene Berlins und porträtiert das Hip-Hop-Electro-Duo Scream Club. Die 2002 in Olympia, Washington, gegründete Band hat Clubs und Partys mit unsterblichen Hits wie „Party Time“, „Life Of A Heartbreaker“ oder „Fine As Fuck (feat. Peaches)“ versorgt. Aber auch ihre extravaganten Bühnenoutfits und kraftvollen Musikvideos prägen bis heute nachhaltig die queere Musik- und Kunstszene. „And You Belong“ zeigt, wie aus einem kleinen Spaßprojekt ein ganzes Netz aus Bands, Clubs, Labels, Projekten und DJs entstanden ist: Abseits des Mainstreams hat sich eine Subkultur entwickelt, eine Heimat für viele unterschiedliche Künstler_ innen. Mit einer Mischung aus Archivaufnahmen, Fotos, Musikvideos, Skype-Interviews und gefilmtem Material wird ein charmantes Porträt des ScreamClub-Kosmos gezeichnet. Gleichzeitig ist der Film ein herzerwärmendes Plädoyer für DIY-Kultur, Vernetzung, Wahlfamilie und Freundschaft. Mit Sarah Adorable, Cindy Wonderful, Nicky Click, Heidi Mortenson, Nuclear Family, DJ Metzgerei und vielen anderen. clg

Musik ist die treibende Kraft in ihrem Leben. Mit unvergleichbarer Virtuosität, atemberaubendem Tempo und Leidenschaft spielt die Jazzbassistin Jennifer Leitham ihr Instrument. Ihr außergewöhnliches Talent ebnete ihr Anfang der 80er-Jahre den Weg an die Spitze der Jazzszene. Auf den größten Bühnen der Welt spielt sie mit Legenden wie Mel Tormé, Tommy Tedesco, Doc Severinsen oder Ed Shaughnessy. Begonnen hat Jennifer ihre Musikkarriere allerdings unter dem Namen John. Bis zum Jahr 2001 lebte sie ihre weibliche Identität zugunsten ihres Berufs nur im Privaten. Jennifer thematisiert im Film offen ihre Ängste und Selbstzweifel, mit denen sie über die Jahre kämpfte, aber auch die Freude, die sie nach dem Schritt in die Öffentlichkeit am Leben und an der Musik wiederentdeckt hat. Jennifers Kolleg_innen und Freund_innen offenbaren einen tiefen Einblick in die eher konservative Jazzszene, in der es schwer ist, sich als Trans* zu behaupten. Andrea Meyerson zeichnet ein intimes und mitfühlendes Porträt von Leithams Leben vor und nach der Transition. Die Mischung aus Konzertaufzeichnungen, Interviews und Fotomaterial lässt uns tief eintauchen in die Welt des Jazz. ln

studio, samstag 19.10., 22.30 uhr

www.andyoubelong.com underground specialist Julia Ostertag presents us with a road map of queer music in Berlin. The portrait of the hip-hop-electro duo, Scream Club – responsible for the all-time-favourites “Party Time” or “Fine as Fuck (feat. Peaches)” – provides an insight into the city’s flourishing network of queer artists, musicians, bands, clubs, labels and DJs. The film is also a family portrait and a strong statement for Dyi, networking and friendship. With Sarah Adorable, Cindy Wonderful, Nicky Click, Heidi Mortenson, Nuclear Family, DJ Metzgerei and many more.

studio, freitag 18.10., 18.00 uhr

Music is the driving force in her life: jazz-bassist, Jennifer Leitham, is world famous for her incomparable virtuosity, breathtaking pace and for the passion with which she plays her instrument. Andrea Meyerson portrays Leitham, who began life as John, and after transition became Jennifer, through interviews and live footage. insights into Jennifer’s feelings are captured, as well as the reactions to her transition by her colleagues in the conservative jazz world.

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Schw e r p u n k t F A M ILY M A TTERS

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Schwerpunkt – – – – – – – – – – – – – – – –

FAMILY MATTERS

Was ist Familie? Diese Frage haben wir uns in vielen Diskussionen immer wieder gestellt. Be­zeichnete das aus dem Lateinischen stammende Wort zunächst eine Hausgemeinschaft, die etwa in Klöstern oder anderen Gemeinschaften nicht zwingend Kinder beinhaltete, wird der Begriff heute meist re­lativ unreflektiert für die „bürgerliche Kleinfamilie“, eine noch recht neue Erfindung, verwendet. Klar, dass daran aus queerer Sicht einiges faul ist. Mama-PapaKind kommt für uns in aller Regel kaum infrage, und wir sind zu­dem auch der Ansicht, dass nicht nur Mama-Mama-Kind beziehungsweise Papa-Papa-Kind den Kern dessen er­fasst, was Familie eigentlich aus­ macht: das Netz verbindlicher und verlässlicher Be­ ziehungen zwischen verschiedenen Menschen. Bei allen wichtigen Kämpfen für die Homo-Ehe und das Adoptionsrecht für Lesben und Schwule ist es uns wichtig, einen Blick auf diese erweiterten Familien zu werfen, die gerade in der queeren Kultur eine große Wichtigkeit und Tradition haben. Ob mit Kindern oder ohne, ob als politisch orientierte Community oder Hausgemeinschaft – Familie ist, wo Liebe ist. Unter diesem Motto haben wir eine Reihe von Filmen ausgewählt, die verschiedene Familienkonstellationen beleuchten: die Beziehung zweier Brüder in „My Brother The Devil“, die queere Gemeinschaft in einer Bar in „Wildness“ oder die Mutter-SohnBeziehung in „Rosie“. In „Right2Love“ wird dann die ganz unterschiedliche rechtliche Situation von Regenbogenfamilien in Europa dargestellt – darüber möchten wir mit euch und einer Reihe von Expert_ innen nach dem Film diskutieren. creu What is family? This question has led us through many discussions while curating this programme. Originally, the word described a domestic community and was also used in clerical environments such as cloisters. Today, most people use it – somewhat unreflectedly – to mean “Mum, Dad and the kids” – a concept that is, from a historical perspective, rather new. And not so valid for queer people, who have always put a large emphasis on chosen families, friends, lovers and allies that accompany us through life. With this programme we would like to shed a light on all the possible different kinds of queer families – whether with, or without children – simply because family is there, where love is.

My Brother The Devil Wildness Metropolis, Mittwoch 16.10., 20.15 Uhr

Passage 2, Freitag 18.10., 22.45 Uhr

Sally El Hosaini, Großbritannien 2011, 112’, ­digital, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Wu Tsang, USA 2012, 74’, digital, englischspanische Originalfassung mit deutschen ­Untertiteln

Wenn Rash (James Floyd) mit seiner Freundin in ­die Kiste hüpft, liegt sein kleiner Bruder Mo (Fady ­Elsayed) in der Doppelbettetage darüber. Und wenn Rash mit seiner Gang deren Motto DMG (Drugs, Money, Guns) frönt, würde Mo gerne dazugehören … Regisseurin Sally El Hosaini etabliert ihre Geschichte über ein ägyptischstämmiges Brüderpaar inmitten der Wohnblock-Tristesse des Londoner Problem­stadtteils Hackney und scheint zunächst ein klassisches Unter­ schichtsdrama zu erzählen. Doch die ambivalen­te Geborgenheit der klaren Verhältnisse kippt, als Rash sich mit dem Fotografen Sayyid (Saïd Taghmaoui) anfreundet und Mo lernen muss, dass er ein falsches Bild von seinem Bruder hatte. „My Brother The Devil“ erinnert sowohl thematisch als auch in seiner poetischen Optik an Gaël Morels „Brüderliebe“ (2004), geht aber viel weiter. Indem El Hosaini nicht den kleinen, sondern den idolisierten großen Bruder in eine schwule Romanze hineinstolpern lässt, zwingt sie Mo und das Publikum gleichermaßen, Männlichkeitsbilder zu hinterfragen. Der Rest sind meisterhaft komponierte Bilder und grandiose Darsteller. Dafür gab’s beim Outfest in L. A. den Preis in der Kategorie „Outstanding 2012 International Dramatic Feature“. cl

Bienvenido im Silver Platter, einer historischen LGBTBar in East Los Angeles. Seit 1963 Wohnzimmer­und Zufluchtsort vor allem der queeren Latin@-Com­­mu­ nity. Als 2008 eine Gruppe queerer „Hipster“­das Silver Platter entdeckt und sich entschließt, hier die wöchentliche Performance-Party­„Wildness“ zu starten, treffen Welten und Generatio­nen aufeinander. Jedes Gentrifizierungshandbuch würde nun wohl die Vertreibung des alten Klientels­und eine „Aufwertung“ der Bar prophezeien. Und erst einmal sieht auch alles danach aus: Queere Performance-Stars und DJs geben sich die Klinke in die Hand, „Wildness“ wird als Not-to-miss-Party­vom „LA Weekly“ gefeiert … Performance-Künstler­und Filmemacher Wu Tsang, selbst Mitorganisator­der Wildness-­Partys, lässt auf fast märchenhafte­Weise­die Bar selbst ihre Geschichte­ erzählen und zeichnet­den Lernprozess der Gruppe nach: Was heißt eigent­lich „geschützter Raum“? Wer braucht ihn und warum?­Was bedeutet es, Gemeinschaft und Solidarität zu leben? In HAPPY geht es um die Suche nach Glück. Einige suchen es in der Liebe, andere suchen es in der Religion … aber finden sie es? sb/kb

When Rash hooks up with a girl, his little brother Mo is in the top of the bunk bed, right above them. When Rash is doing DMG (drugs, money, guns) with his gang, Mo is full of admiration … Set in Hackney, one of London’s depressed neighbourhoods, the film starts out as a classic social drama, but takes an unexpected turn when Rash, the idolized older brother, becomes friends with photographer Sayyid and the theme of homosexuality enters the picture. Masterfully composed pictures, great actors and a gripping story make “My Brother The Devil” a true masterpiece.

www.wildnessmovie.com Silver Platter, a historic LGBT bar in East L.A., refuge since 1963 for the queer latin community. When a group of queer urban hipsters “discovered” the bar in 2008 and set up the “Wildness” performance party, the signs seem to point to a gentrification process – would the bar’s original spirit survive? Director, Wu Tsang, himself one of the “Wildness” organisers, lets the bar speak for itself and depicts the process as the party group learns to deal with issues of safe spaces, community and solidarity beyond age and class differences. Together with Happy: searching for happiness – where? Zusammen mit: HAPPY, Daniel McIntyre, Kanada 2012, 8’, digital, englische Originalfassung Präsentiert von

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Any DAy noW

Metropolis, freitag 18.10., 22.30 uhr travis fine, usA 2012, 97’, digital, englische originalfassung

West Hollywood, 1979. Der lebenslustige Freigeist Rudy (großartig: Alan Cumming) lebt in einem heruntergekommenen Mietshaus, verdienst sein Geld als Travestiekünstler, steckt in einer Affäre mit dem zugeknöpften Anwalt Paul – und bekommt eines Tages unerwarteten Besuch. Marco, der am Downsyndrom leidende Sohn der Nachbarin, steht vor der Tür, nachdem seine Mutter wegen Drogenbesitzes festgenommen wurde. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, wird Rudy später über diese Begegnung sagen. Zunächst kommt der Junge in staatliche Fürsorge, aus der er schnell wieder abhaut, denn er will zu Rudy. Zunächst skeptisch, lässt sich auch Paul auf das (illegale) Experiment Familie ein, aber es braucht nur kurz, bis Marco (brillant gespielt von Isaac Levya) auch sein Herz erobert. Gemeinsam verleben die drei ein wunderbares Jahr – bis Pauls Vorgesetzter die Behörden informiert und sich Rudy und Paul mit der zutiefst homophoben Justiz auseinandersetzen müssen. Basierend auf einer wahren Geschichte ist „Any Day Now“ nicht nur ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Diskussion über Adoptionsrechte für LGBTs, sondern auch dank seiner fantastischen Besetzung ein mitreißender und zutiefst berührender Film. creu www.anydaynowmovie.com West Hollywood, 1979. Rudy, drag artist and a true and charming free spirit (magnificent: Alan Cumming), lives in a run-down apartment and is dating the conservative lawyer, Paul. When his drug-addicted neighbour gets arrested for possession, her Down’s syndrome son, Marco, looks to Rudy for help. Together with Paul, the three begin the big family adventure, cut short when Paul’s employer informs the authorities and the two men find themselves in a nasty lawsuit – and without Marco. Based on a true story.

Azul y no tAn rosA blue AnD not so PinK

Passage 2, samstag 19.10., 17.30 uhr Miguel ferrari, venezuela 2012, 110’, digital, spanische originalfassung mit englischen untertiteln

Pit stoP

Passage 2, sonntag 20.10., 22.30 uhr yen tan, usA 2013, 80’, digital, englische originalfassung

Vorhang auf für den ersten schwulen Film aus Venezuela und die Geschichte von Diego, einem überaus erfolgreichen Modefotografen, der sich sein Leben wunderbar eingerichtet hat. Eine illustre Schar von exzentrischen Freud_innen und Kolleg_innen gehört genauso dazu wie sein ihm in großer Liebe verbundener Partner Fabrizio. Doch dann taucht ganz plötzlich sein Sohn Armando auf, der eigentlich bei seiner Mutter in Spanien lebt. Armando ist 15, er hat einiges an Vorwürfen und Vorurteilen im Gepäck – und legt angesichts der Freund_innen seines Vaters nur gelangweilte Muffeligkeit an den Tag, von der sich aber vor allem Delirio, Diegos Trans*freundin, überhaupt nicht aus der Ruhe bringen lässt. Dann passiert ein brutaler Überfall, der Diego fast aus der Bahn wirft und Armando letztlich dazu zwingt, eine Haltung einzunehmen ... Miguel Ferrari hat mit „Azul Y No Tan Rosa“ ein wunderbares Familienporträt geschaffen, in dem Wahl- und biologische Verwandte eine verlässliche Gemeinschaft bilden, die mit Liebe und Verve ein Zeichen setzt gegen Gewalt und Homophobie, die in Venezuela trotz rechtlicher Fortschritte weiterhin an der Tagesordnung ist. Dieser Film trifft ins Herz! Unbedingt anschauen! sl

Den Grundstein für die „Pit Stop“-Story lieferte eine Affäre, die Regisseur Yen Tan in Iowa hatte – mit einem Farmer, dessen Ex-Frau und Kind von seiner Homosexualität nichts wussten. Für den Filmemacher ein gefundenes Fressen. Tan hat den künstlerischen Anspruch, „ins Herz unterrepräsentierter Communitys vorzudringen“ und „eine komplexere Bandbreite von LGBT-Charakteren im Film“ zu etablieren. Beides tut er in „Pit Stop“. Die alltagspoetische Filmballade begleitet eine Handvoll Menschen, die in der texanischen Provinz ihrem verlorenen Glück hinterherlaufen. Der ungeoutete Farmer findet sein Alter Ego in Zimmermann Gabe (Bill Heck), dessen Frau und Tochter allerdings sehr wohl von seiner inzwischen verflossenen Beziehung zu einem Mann wissen. Diese Weiterentwicklung des Vorbilds ist exemplarisch für Tans Figurenzeichnung. Er zeigt keine verklemmten Hinterwäldler. Vielmehr würdigt er die Reife, mit der seine Protagonisten ihre Andersartigkeit innerhalb einer ignoranten Gesellschaft behaupten. Ein wunderbar lakonischer Film über die Vergeblichkeit, erloschene Feuer neu zu entzünden. Aber auch über die Glut, die sie hinterlassen. Und über den magischen Augenblick, wenn ein neues auflodert. cl

Miguel Ferrari und einer der Darstellersind zu Gast.

www.pitstopthemovie.com

in the first gay-themed feature film from Venezuela, director Miguel Ferrari tells the story of the close-knit group of friends around Diego, a successful photographer, who is about to get married to Fabrizio, an obstetrician. The summer is eventful: first, Armando, his estranged son from a former marriage to a woman, comes to visit his father. Second, a hatecrime shatters Diego’s world violently. But the extended family stands together. A strong and tender movie about commitment and the importance of being yourself. Trigger Warnung!

True to his own claim ‘to get into the heart of underrepresented communities’, director yen Tan tells the story of a handful of people who are striving to regain lost happiness in rural Texas. inspired by his own affair with a closeted farmer with wife and children, Tan centres his story around Gabe, a carpenter, who longs for a relationship with a man, yet does not want to leave his family, who, (unlike Tan’s real affair) know about his desires. A movie about complex characters who try to live their difference within an ignorant society.

anti-schwule Gewalt

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RIGHT2LOVE

Rosie

Adaia Tervel, Spanien 2012, 62’, digital, deutsch-englisch-französisch-spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln, anschließend Diskussion

Marcel Gisler, Schweiz 2012, 106’, digital,­ ­schweizerdeutsche Originalfassung mit deutschen Untertiteln

In „Right2Love“ gehen wir auf Europareise: So treffen wir im niederländischen Maastricht Helene und Anne Marie, die zu den ersten lesbischen Paaren gehörten, die sich 2001 das Jawort gaben. Sie haben zwei gemeinsame Kinder. Von dieser Situation können Tommaso und Franco nur träumen. Sie haben zwei Kinder dank Leihmutter­schaft, rechtlich ist ihre Situation allerdings nicht abgesichert – denn die Ehe oder gar Stiefkindadoption­ist LGBTs in Italien nicht erlaubt. Grazia und Stella in Griechenland müssen über eine ähnlich schlechte­­Situation hinaus auch mit der Ablehnung durch Fami­lie und Nachbar_innen fertig werden, während Jacint­und Carles in Katalonien ihre beiden Kinder ganz legal­adoptieren konnten. Merchi und Mónica dagegen­stehen in Spanien vor dem rechtlichen Chaos, das die Transition eines Vaters mit sich bringt, Martina und Maria kämpfen in der Schweiz um das Recht auf Stiefkindadoption, und die Französinnen Silvie und Karen befinden sich mitten im langwierigen Prozess, ein gemeinsames Sorgerecht für Sohn Anton zu erlangen. Der von der katalonischen FLG, einem Verband von LGBT-Eltern, initiierte Film zeigt sehr anschaulich, dass man nicht von „der rechtlichen Situation in Europa“ sprechen kann. creu

14 Jahre nach seiner Romanverfilmung „F. Est Un ­Salaud“ (LSF 1999) wird der Schweizer Regisseur Marcel Gisler autobiografisch. Seine Geschichte über die Witwe Rosie (Sibylle Brunner), die nach einem Schlaganfall ihre erwachsenen Kindern und sich selbst mit unbequemen Wahrheiten konfrontiert, bezeichnet Gisler als überspitztes „Porträt meiner Mutter“. Sein eigenes Alter Ego ist Rosies Sohn Lorenz (Fabian Krüger). Der schwule Schriftsteller reist aus Berlin zurück in sein Heimatdorf, um die Schwester bei der Betreuung der Mutter zu unterstützen. Es dauert nicht lange, bis Spannungen auftreten. Zwischen den Geschwistern. Zwischen Mutter und Sohn. Und nach einer überstürzten Vögelei auch noch zwischen Lorenz und dem 20 Jahre jüngeren Mario (Sebastian­Ledesma), der den zynischen GroßstadtHomo mit längst vergessenen Gefühlen behelligt. Aus dieser Laborsituation baut Gisler eine Tragikomödie, die gleich­zeitig zum Heulen und zum Totlachen ist. „Rosie“ ist ein bitterer Film über vertane Chancen, aber auch ein ungemein heiterer Film über die Konsequenzen des eigenen Handelns. In Schweizer Mundart! Hauptdarstellerin Sibylle Brunner lebt übrigens in Hannover, wo sie am Theater in der List spielt und inszeniert. cl

Passage 2, Donnerstag 17.10., 17.45 Uhr

Wir freuen uns sehr, euch nach dem Film zu einer Diskussion zum Thema einladen zu können! An ambitious documentary produced by flg – a Catalonian association for lesbian, gay and transgender families that fights for the total equality of rights and duties of LGBT families in Europe. On the way from the Netherlands to Italy, from Greece to Spain via Switzerland and France we meet seven couples with children in a wide spectrum of legal and social situations: Europe is far from being uniform when it comes to family rights. A panel discussion ­after the screening will address the legal and social situation of LGBT families in Europe.

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Passage 1, Freitag 18.10., 18.00 Uhr

‘An exaggerated portrait of my mother’, is how Swiss director Marcel Gisler describes widow, Rosie, who, after a stroke, sets out to confront herself and her children with uncomfortable truths. His own alter ego is Lorenz, who returns to his rural childhood home to care for his mother. Soon the first tensions appear … A hasty screwing with young Mario adds to the friction as suppressed feelings are awoken. A bitter­ sweet film about chances not taken, with a light and funny take on the consequences of one’s actions.

Drillinge

Drei kurze Filme rund ums Kind Metropolis, Donnerstag 17.10., 16.00 Uhr Gesamtlänge 80’ ET BARN (EIN KIND), Pernille Rübner-Petersen, ­ äne­mark 2009, 36’, digital, dänische Originalfassung D mit deutschen Untertiteln HISTOIRE BELGE (A BELGIAN CAPER), Myriam ­ onasis, Frankreich 2012, 26’, digital, französische D Originalfassung mit englischen Untertiteln STITCHES, Adiya Imri Orr, Israel 2011, 18’, digital, hebräische Originalfassung mit englischen Untertiteln

Charlotte und Tjili sind eigentlich ein glückliches Paar. Als Tjili sich jedoch EIN KIND wünscht, führt dies nicht nur zu Unmut bei Charlotte, sondern sogar zur Trennung – ein Entschluss, den Charlotte jedoch bald bereuen wird. Wird sie die große Entscheidung, die viele Überlegungen in sowohl emotionaler als auch praktischer Hinsicht erfordert, treffen ­können? In HISTOIRE BELGE treffen wir Muriel, bald 40 und ebenfalls immer noch ohne Kind. Ihre Freundin ­Emmanuelle ist von Muriels Kinderwunsch nicht gerade begeistert und findet auch deren konkrete Pläne­durchaus bedenklich. Dennoch beschließt ­Muriel, nach Belgien zu reisen – denn dort steht ihr im Gegensatz zu ihrer Heimat Frankreich eine Invitro-­Befruchtung offen. Ein unterhaltsamer Film über ein tragikomisches Hin und Her – mit dem Ziel, das Ticken der biologischen Uhr endlich zum Schweigen­zu bringen. In STITCHES hingegen ist der Nachwuchs ­bereits da, wenn auch erst seit wenigen Stunden. Doch schon müssen sich Amit und Noa mit Schwierigkeiten auseinandersetzen, die die noch ­ungewohnte, neue Situation durchaus mit sich bringen kann. kb ET BARN – a child – is what Tjili longs for, but her

partner, Charlotte, is not fond of the idea. But breaking up is also not the right decision … In HISTOIRE BELGE, Muriel and Emmanuelle are in a similar situation. But Muriel is close to forty and feels she has to act, which means travelling to Belgium to get in-vitro fertilization. The longed-for baby in STITCHES is already born – but the situation in the hospital forces Amit and Noa to face a wholly unexpected situation.

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MIT GÄSTEN

AliCe WAlKer – beAuty in trutH

Passage 1, samstag 19.10., 17.45 uhr Pratibha Parmar, großbritannien 2012, 84’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln Vor 30 Jahren löste Alice Walkers Roman „Die Farbe Lila“ heftige Reaktionen von Begeisterung bis Hass aus. Es war das erste mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Buch einer afroamerikanischen Autorin, in dem lesbische Liebe zwischen Schwarzen Frauen beschrieben wurde. Aber es ging auch um Widerstand gegen Rassismus und Unterdrückung von Frauen – Themen, denen sich Alice Walker als Aktivistin, Autorin und Feministin mit Leidenschaft bis heute verschrieben hat. In viele Aspekte dieses bewegten Lebens gewährt Pratibha Parmar aus der freundschaftlichen Nähe zur Autorin Einblicke und hat damit einen facettenreichen, informativen und bewegenden Film geschaffen. Neben Freund_innen wie Gloria Steinem, Angela Davis und Sapphire spricht Alice Walker selbst über ihre Geschichte, Arbeit, Kämpfe und Lieben. Auch zu ihrer Beziehung mit Tracy Chapman sowie anderen Frauen und Männern und dem gestörten Verhältnis zu ihrer Tochter bezieht sie offen Stellung. Alice Walker hat in ihren Texten vielen ungehörten Stimmen Schwarzer Frauen Ausdruck verliehen. Nun zeichnet dieser beeindruckende Film Spuren ihres Lebens nach: mit ihren eigenen Worten auf der Suche nach Schönheit in der Wahrheit. ku www.alicewalkerfilm.com Pratibha Parmar’s film about the author, activist and feminist, Alice Walker, lives through the friendly affinity she has with her subject. Walker’s turbulent life is retold through a commentary from friends, and Walker herself, who is not afraid to open up on themes such as work, conflicts, love (for instance, with Tracy Chapman), nor the disturbed relationship to her daughter. Alice Walker was the first AfroAmerican author to give a voice to black lesbian women. This film is tribute to her work: the search for beauty in truth.

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bAMbi

Passage 2, samstag 19.10., 15.30 uhr sébastien lifshitz, frankreich 2013, 60’, digital, französische originalfassung mit deutschen untertiteln

bAnAnot CuPCAKes

Passage 1, sonntag 20.10., 20.15 uhr eytan fox, israel 2013, 90’, digital, hebräische originalfassung mit englischen untertiteln

Sébastien Lifshitz hat ein hinreißendes dokumentarisches Porträt einer Grande Dame gezeichnet, wie sie wahrscheinlich nur Frankreich hervorbringen konnte – so flüstern es uns zumindest die gängigen Klischees über das westliche Nachbarland ins Ohr. Dies ist einer der Effekte, die „Bambi“ so faszinierend machen: Denn weder ist Mme Pruvots Hintergrund ein originär französischer, noch ist ihr Körper immer der einer Dame gewesen. Als 17-jähriger algerischer Junge kommt sie durch eine Truppe reisender Künstler_innen aus Paris das erste Mal mit Trans* in Berührung. In dem Bewusstsein, selber mindestens in der falschen Rolle, wenn nicht sogar im falschen Körper zu existieren, macht sie sich auf nach Paris, um dort endlich sie selbst zu werden. Und Mme Pruvot erzählt so undramatisch einnehmend davon; blickt mit dieser ihr eigenen warmen Nonchalance zurück, dass sie uns zeitweise vergessen lässt, dass es in ihrer Vergangenheit durchaus nicht immer mit Leichtigkeit zugegangen sein dürfte. So gerne würden wir mehr von ihr hören, länger in ihre schönen Augen gucken. Aber nach nur knapp 60 Minuten ist Schluss. Lifshitz teilt sie nicht länger mit uns. Dafür habt ihr die Gelegenheit, nach dem Film mir ihr und Regisseur Sébastien Lifshitz zu diskutieren! gam

Wir freuen uns sehr, nach „Mary Lou“ und „Yossi“ mit „Bananot“ im dritten Jahr in Folge einen neuen Film des wohl bekanntesten schwulen Regisseurs Israels, Eytan Fox, als Deutschlandpremiere präsentieren zu können. Zu „Bananot“ wurde Fox durch seine Kindheit inspiriert, in der er mit seiner Mutter und vielen Nachbarn, die vielfach keinen eigenen Fernseher besaßen, jedes Jahr zusammen das Finale des Eurovision Song Contests guckte. In „Bananot“ spielt der schwule Ofer seine Rolle, der mit seinen Freund_innen Yael, Dana, Anat, Keren und Efrat das Finale des ESC (der im Film Universong heißt) ansieht. Um die erfolgreiche Bäckerin Anat ihre Beziehungsprobleme vergessen zu lassen, erfinden die Freund_innen spontan ein Lied für sie. Das gelingt so gut, dass Ofer heimlich beschließt, das Lied als israelischen Beitrag für Universong einzureichen. Als er und der Rest der „Band“ dann aus den Medien erfahren, dass sie Israel beim Finale in Paris vertreten sollen, beginnt für die Freund_innen ein großes Abenteuer, in dem es zahlreiche Komplikationen zu überwinden gilt. Ein wunderbares Feelgood-Movie mit Musik unter anderem von Scott Hoffman (Scissor Sisters), an dem ESC-Fans besonderen Spaß haben werden. jp

www.bambi-officiel.com

you’re a fan of the eurovision Song Contest? Then come and see “Bananot”, a feelgood movie from israel about the “universong Contest”, which is celebrating its German premiere at the LSF. inspired by director eytan Fox’s childhood, when the whole neighbourhood got together to watch the eurovision final, we meet Ofer and his five best friends. When Anat has relationship trouble, the others write a song to cheer her up – which is so good that it gets elected to be the israeli contribution to the universong Contest!

“Bambi” is a captivating documentary about a Grande Dame. However, Mme Pruvot is not a French native and did not grow up female. She was 17 and living as a boy in Algeria, when artists from Paris introduced her to the idea of transidentity. inspired, she moved to Paris to become the woman she always was. Telling her story with exquisite nonchalance, she draws us into her life. Director Lifshitz selfishly only shares her for 60 minutes, but, in return, you get to meet the Grande Dame and her director in person after the screening! Unterstützt vom

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Born This Way

Passage 2, Sonntag 20.10., 12.30 Uhr Shaun Kadlec, Deb Tullmann, USA/Kamerun­ 2013, 82’, digital, französisch-englische ­Ori­ginalfassung mit deutschen Untertiteln

Diese eindrückliche Doku wurde ohne Genehmigung­ gedreht, aber schafft es vielleicht gerade dadurch, ein scharfes Bild der Situation von LGBTs in Kame­run­ zu zeichnen. In dem westafrikanischen Land wird „homosexuelles Verhalten“ mit drei bis fünf Jahren­ Gefängnis bestraft – ein Umstand, der von großen Teilen der Gesellschaft begrüßt wird. Die Kame­ra­­ begleitet unter anderem Cédric und Gertrude in ihrem Kampf für eine Verbesserung der Situation. Beide leben in Douala und arbeiten im „Alternatives Cameroun“, einem selbstverwalteten Zentrum, das wegen der dort angebotenen HIV-Hilfe und -Präven­ tion vom Staat geduldet wird. Neben dem rechtlichen­ Beistand stellt vor allem die dort erfahrbare Solida­ri­ tät und soziale Entlastung Hilfe für Menschen dar, die den täglichen Balanceakt des Versteckens ihrer Identität bestehen müssen. Unterstützung ­bekom­men sie von Verbündeten wie Alice Nkom, ­einer ­Anwältin, die sich immer wieder angeklagter LGBTs annimmt. Gertrudes Rückkehr in das Konvent ihrer Kindheit für ein offenes Gespräch mit ihrer Ziehmutter, einer katholischen Nonne, und Cédrics Vorbereitung auf eine Partynacht sind schöne, zärtliche Szenen, die trotz der widrigen Umstände Hoffnung geben. joe www.bornthiswaydocumentary.com Im Anschluss gibt es ein Gespräch zur aktuellen Lage in Kamerun mit Queer Amnesty und Gästen. Shot without an official permit, this moving documentary paints a detailed picture of the situation of LGBTs in Cameroon. One of the few meeting spaces for people whose identities are threatened by the police, clerics, the media, and society at large is “Alternatives-Cameroun”. Legal support and social exchange are the key to survival here, where help comes from strong-willed individuals, not from the repressive state. The camera follows these pioneers in their daily struggle, capturing harsh as well as tender scenes. Präsentiert von

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MIT GÄSTEN

bWAKAW

studio, samstag 19.10., 17.30 uhr Jun lana, Philippinen 2012, 110’, digital, originalfassung tagalog mit englischen untertiteln

„Bwakaw“ war der philippinische Beitrag für die Auslands-Oscars 2013, schaffte es aber nicht in die Top Five. Vielleicht wegen des makabren Humors oder der explizit schwulen Tragik. Dabei wäre gerade die Leichtigkeit, mit der Regisseur Jun Lana beide Elemente ausbalanciert, den Preis wert gewesen. Die Story basiert auf der Biografie von Theaterautor Rene Villanueva (genial verkörpert vom Grandseigneur des philippinischen Films, Eddie Garcia). Rene ist ein grantiger Rentner, der erst mit 60 sein Schwulsein akzeptiert hat, nie verliebt war und eigentlich nur auf den Tod wartet. Er hat sogar schon einen Sarg, den er infolge widriger Umstände im Wohnzimmer seiner maroden Hütte aufbewahrt. Der Rest sind Streitereien mit Nachbar_innen oder den „Freund_innen“ vom örtlichen Tunten-Friseur. Das einzige Geschöpf, mit dem Rene nicht zankt, ist seine Hündin Bwakaw, die ihm treu ergeben folgt. Bis sie eines Tages an Krebs erkrankt … In „Bwakaw“ ist der Tod mal grotesk, mal tragisch, durch seine Omnipräsenz aber nie abstrakt. In seinem Schatten wachsen eine neue Verletzlichkeit, neuer Lebensmut und sogar eine späte Liebe heran. Dabei zusehen zu dürfen, ist ein Geschenk. Von Jun Lana an die Welt. Von uns an euch. Angucken! cl www.bwakaw.tumblr.com Black humour and gay tragedy from the Philippines lightly and defty handled by director Jun Lana. Rene is a grumpy pensioner, who has only just – at the age of sixty – accepted his homosexuality, has never been in love and is waiting for death. His life consists of bickering with his neighbours and his “ friends” at the gay hairdresser’s … in fact, the only loving relationship he has is with his dog, Bwakaw. When she falls ill with cancer, Rene’s life changes abruptly – but not all for the worse. A rare gem of a movie – don’t miss it!

CAMP beAverton – Meet tHe beAvers

CHuPPAn CHuPAi

studio, freitag 18.10., 20.15 uhr

Passage 2, samstag 19.10., 13.00 uhr

Ana grillo, beth nelsen, usA 2013, 61’, farbe, englische originalfassung

saadat Munir, Dänemark/Pakistan 2013, 69’, digital, originalfassung urdu/englisch mit englischen untertiteln

Wer sucht, findet. Und was? Nichts weniger als die Erlösung vom Ego. Die von den Bewohnerinnen errichtete und verwaltete sexpositive, trans*inklusive Zeltstadt existiert nur acht Tage im Jahr, in der magischen Zeit des Burning Man Festivals, aber wirbelt alle Beteiligten aufs Schönste durcheinander. Als Ergänzung der großen, wilden Feier inmitten der Wüste von Nevada entsteht ein sicherer Raum fürs VoneinanderLernen und für jede Art von sexuellem Austausch. Safer-Sex-Regeln gelten genauso wie die Prinzipien des Fests: Einbringen des Ichs, Gemeinschaft schaffen, Respekt vor Mensch und Natur zeigen, geben, ohne etwas zurückzuverlangen. Neulinge und Veteraninnen erzählen vom Strap-on-a-thon, der größten Play-Party der Welt, besuchen und leiten Infoabende und Workshops („How To Drive A Vulva“) und teilen ihre Ninja-Sexmoves mit den Filmemacherinnen. Mit umwerfenden Bildern zelebriert die erste Langfilm-Dokumentation unserer langjährigen Festivalfotografin Ana Grillo die Fabelhaftigkeit aller Individuen. Von der Wüste ins Wasser geht es in AQuAPorKo!, einer bezaubernden Dokumentation über schwergewichtige Synchronschwimmerinnen – Body-Politics vom Feinsten! joe/ creu

Die Welt der vier pakistanischen Aktivist_innen Neeli, Waseem, Kami Superstar und Jenny Anyways ist geprägt vom täglichen Kampf um Anerkennung. Neeli ist gefragte Interviewpartnerin und Tänzerin und wird am Ende in der Politik landen. Kami ist selbstbewusst und furchtlos „anders“, referiert über die Stellung von LGBTs in der pakistanischen Gesellschaft und liebt es zu feiern. Waseem ist grundsätzlich stolz darauf, wer er ist, folgt aber eher dem Verbot des Vaters als seiner homosexuellen Begierde. Und dann Jenny: Zwar ist sie Gefangene ihres religiösen Verständnisses und gebeutelt von Selbsthass, trotzdem studiert sie Jura, um eines Tages die rechtliche Situation von Trans*menschen verbessern zu können. „Hide And Seek“ bedeutet „Verstecken spielen“ – aber für die vier ist es kein Spiel. Hoffentlich gewinnen sie eines Tages trotzdem! Soth Yun (57) und Sem Eang (58) kennen und lieben sich seit Jahrzehnten – und kämpfen in tWo girls AgAinst tHe rAin für ihre rechtliche Anerkennung als Ehepaar. In Kambodscha ist das allerdings keine leichte Angelegenheit … gam/ creu

www.meetthebeavers.com

A documentary about fighting for private and public recognition in Pakistan. Neeli, a dancer, speaks out for transgender people and ends up in politics. Kami, confident and fearless, has a lot to say about LGBT rights and loves to party. Waseem toes his father’s line and doesn’t follow his homosexual desires, and Jenny, in deep self-conflict, is studying law in order one day to improve the legal situation of trangender people. Together with TWO GiRLS AGAiNST THe RAiN: Soth yun and Sem eang from Cambodia are in their late fifties and fighting for the legal acceptance of their relationship.

Build it, and they will come. Literally. For only eight days a year, this all-women, trans-inclusive tent city, part of the Burning Man Festival, provides a safe space. inhabitants are made welcome in a community that is as sex-positive as it is enlightening and transformative. Newcomers and veterans share their ninja sex moves with the filmmakers, describing their experiences at the Strap-on-a-thon, the world’s largest play party, or at workshops on (self-)love. AQuAPORKO! takes us from the desert into the pool with a bunch of overweight synchronized swimmers – a really fine piece of body politics. zusammen mit: AQuAPorKo!, Kelli Jean Drinkwater, Australien 2013, 22’, digital, englische originalfassung

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MIT GÄSTEN

HiDe AnD seeK

Saadat Munir ist anwesend.

zusammen mit: tWo girls AgAinst tHe rAin sao sopheak, Kambodscha 2012, 11’, digital, originalfassung Khmer mit englischen untertiteln

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Codebreaker

Metropolis, Mittwoch 16.10., 18.00 Uhr Clare Beavan, Großbritannien 2012, 82’, digital, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Easy Abby (SEASON ONE)

Passage 1, Samstag 19.10., 22.30 Uhr Wendy Jo Carlton, USA 2013, 85’, digital, ­englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

1936 entwarf er als Cambridge-Student in einem Essay die Grundlagen für den Computer. 1939 knackte er den ENIGMA-Geheimcode der Deutschen Marine und verhalf damit den Alliierten zum Sieg. In den 1940ern leistete ein weiterer Essay von ihm mit der damals kontroversen Frage „Können Maschinen denken?“ ­Pionierarbeit auf dem Feld der künstlichen ­Intelligenz. Der britische Mathematiker Alan Turing war ein visio­ näres Genie – und schwul. Zu jener Zeit eine heikle­ Angelegenheit, da Homosexualität in England unter Strafe stand. Mit Beginn des Kalten Krieges galt ein schwuler Mann mit Wissen über Staatsgeheimnisse­ zudem als leicht erpressbar und somit als Sicherheitsrisiko ... Regisseurin Clare Beavan zeichnet in ihrem DokuDrama Turings faszinierende und zugleich tragische Geschichte formal erfrischend vielfältig nach. Bekannte und Nachfahren Turings kommen zu Wort, Wissen­schaftler_innen und Expert_innen aus der ITBranche erläutern die Relevanz von Turings Ideen für unsere­Gesellschaft. In Spielfilmszenen erzählt Turing (Ed Stoppard aus „Der Pianist“) einem Psychiater aus ­seinem Leben. Und damit auch vom Schwulsein im repressiven England der 30er- bis 50er-Jahre und den bitteren Konsequenzen. dt

Liebe Lesben, ihr könnt aufatmen: Nach „The L-Word“ gibt es endlich wieder mal eine sehenswerte Serie für uns! Die Webseries „Easy Abby“ lässt den Geist von Shane wiederaufleben, denn auch Protagonistin Abby ist eine notorische Verführerin, die sich auf gar keinen Fall verlieben, sondern vor allem viel Spaß haben will. Auf ihrem Fraueneroberungsfeldzug lernt sie aber auch jeden Tag aufs Neue, dass es gar nicht so „easy“ ist, sich nicht festzulegen. „How To Make Love More Difficult“ heißt es dann auch sehr passend im Untertitel zur Webserie. Richtig kompliziert wird es dann, als sie Danielle trifft, die es fast schafft, dass Abby ihre guten Vorsätze über den Haufen wirft ... „Easy Abby“ stammt aus der Feder von Wendy Jo Carlton, die auch Regie führte. Die Filmemacherin ist mittlerweile zum Stammgast bei den LSF geworden, beim Festival war sie bereits mit ihren Spielfilmen ­„Hannah Free“ und „Jamie And Jessie Are Not Together“ vertreten. Wir zeigen euch alle zwölf Episoden der ersten Staffel der romantischen und sexy Komödie. Wer danach wissen will, wie es mit Abby weitergeht: Auf der Facebook-Seite von „Easy Abby“ ­(www.facebook.com/easyabby) hat Wendy Jo Carlton verraten, dass sie schon an Staffel zwei sitzt … tr

www.turingfilm.com

www.easyabby.com

In her riveting drama-documentary, director Clare Beavan details the life of Alan Turing, the visionary homosexual British mathematician. His work helped break the secret ENIGMA code of the German navy during World War II, pioneered artificial intelligence and laid the foundation for the development of the computer. Sadly, Turing’s contributions to science and to saving his country were not recognised at the time. Instead, he was convicted in 1952 of ‘gross ­indecency’ with another man and presented with a terrible choice …

Finally! For all of us who still miss “The L-Word”, “Easy Abby”, the web series, is a perfect substitute – maybe because Abby reminds us so much of Shane … Unwilling to settle down, she’d rather have fun. But when she meets Danielle, she is not so sure about her intentions anymore … Director and screenwriter Wendy Jo Carlton – who also directed “Hannah Free” and “Jamie and Jessie Are Not Together” – has created a romantic and sexy series and we are presenting the complete first season. Sit back and enjoy!

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Five Dances

Metropolis, Donnerstag 17.10., 20.15 Uhr Alan Brown, USA 2012, 83’, digital, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Ein Dancing-of-Age-Film, der wahrlich mehr liefert als unglaublich attraktive Hauptdarsteller: Grazie und Anmut, wie sie außerhalb tänzerischer Bewegungen nur in einem erotischen Traum vorkommen; Musik von Scott Matthew, die im tiefsten Inneren berührt; kurze, aber feinsinnige Dialoge, die nachhallen. „Five Dances“ ist Feinkost für die Sinne. Der Plot: Chip, 18 Jahre jung und seit dem Sommer in New York, ist ein talentierter Tänzer und bekommt die Chance, in einem Stück mit einem renommierten Choreografen mitzuwirken. Dass währenddessen Theo zu treffen für ihn mindestens eine genauso große Chance sein könnte, soll er allerdings erst im Laufe der fünf Tänze begreifen. Denn Chip ist schüchtern, ängstlich und unnahbar. Theo bleibt zunächst keine andere Wahl, als Chip tanzend buchstäblich auf die Pelle zu rücken. Ob Chip und Theo am Ende zusammenfinden, sei nicht verraten. Dafür: Bei aller Erotik ist „Five Dances“ so unschuldig, wie nur das Erste Mal sein kann; der Zukunft so unbedingt zugewandt, wie eben nur die erste Liebe sein darf. gam www.fivedancesthemovie.com A coming of age dance of a film, which is a true delight for the senses. Chip, 18 years young and new to New York City, is a talented dancer who’s landed a role in a performance with a well-known choreographer. Getting to know Chip, shy, timid and remote, is no easy task for Theo, another of the dancers, and it takes five dances before he has made his intentions clear. But it matters not, if the two of them make it or not: “Five Dances” is as innocent as your first love and just as optimistic.

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Flores Raras

För Dig Naken

Passage 1, Samstag 19.10., 20.00 Uhr

Passage 2, Freitag 18.10., 20.30 Uhr

Bruno Barreto, Brasilien 2013, 118’, digital, ­englisch-portugiesische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Sara Broos, Schweden 2012, 74’, digital, schwedische Originalfassung mit englischen ­Untertiteln

Dieses Schmuckstück von Film erzählt die wahre Liebesgeschichte zweier Frauen, die so unterschiedlich sind wie Norden und Süden und doch – wie magnetische Pole – unweigerlich voneinander angezogen werden. Die spröde, unterkühlte US-amerikanische Lyri­kerin Elizabeth Bishop (Miranda Otto) trifft 1951 auf einer Reise nach Brasilien zu ihrer Collegefreundin Mary deren Lebensgefährtin Lota de Macedo Soares (Glória Pires). Erst abweisend, ist die reiche Architektin bald fasziniert von der gehemmten Brillanz der späteren Pulitzer-Preis-Gewinnerin und verzaubert Eli­zabeth ihrerseits mit Charme und selbstbewusster Leidenschaft. Beide haben das Talent, Schönheit zu kreieren, aber sind auch Meisterinnen darin, sie zu verlieren. Auf dem perfekt designten Anwesen Lotas­scheint Platz für alle drei Frauen zu sein, doch Eli­zabeths Alkoholsucht und Marys ungewollte Rolle der Zweitfrau bringen die dunklen Seiten des Idylls immer deutlicher zutage. Die Adoption einer Tochter und eine räumliche Trennung zur besseren Konzen­tration auf den beruflichen Erfolg scheinen zu helfen, auch wenn, sobald voneinander getrennt, ihre Kompassnadeln haltlos im Kreis surren. joe

Lars Lerin, einer der wichtigsten skandinavischen Maler der Gegenwart, hat eine turbulente Lebensphase hinter sich. Alkoholsucht, Selbstzweifel, Tablettenabhängigkeit und diverse Entzüge zeichnen ihn bis heute. Auf der Suche nach einer erfüllten Liebesbeziehung trifft er im Internet auf den brasilianischen Tänzer Manoel Marques, und die beiden entschließen sich, trotz der fehlenden gemeinsamen Sprache und der äußerst unterschiedlichen Hintergründe, zusammen das Glück zu suchen. Die Filmemacherin Sara Broos, Lerins Patenkind, ist in ihrem Langfilmdebüt von Anfang an ganz nah mit der Kamera dabei und erzählt in poetischen Bildern und mit einem ergreifenden Soundtrack eine moder­ne Liebesgeschichte in all ihren Höhen und Tiefen. Eine Geschichte über den Mut, die Fassaden fallen zu lassen, nackt und verletzbar voreinander zu stehen – mit all den Geistern der Vergangenheit, die jede_r so mit sich bringt. „För Dig Naken“, 2012 als bester schwedischer Dokumentarfilm mit dem Dragon Award beim Göteborg Film Festival ausgezeichnet, ist ein schonungslos intimer Film über den brennenden Wunsch, geliebt zu werden – egal wie schwer es sein mag, sich selbst zu lieben. sb

Reaching for the moon

This gem of a film beautifully depicts the true love story between two women, each as different as North and South, and yet – like the magnetic poles – inevitably attracted to each other. During a visit to her college friend, Mary, in Brazil, demure U.S. poet, Elizabeth Bishop, meets Mary’s live-in partner, Lota. The architect is fascinated by Elizabeth’s brilliance and in turn charms the writer with her self-confident passion. Lota‘s gorgeous compound seems big enough for all three, but problems begin to darken the idyllic light.

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For You Naked

www.foryounaked.com Sara Broos versucht ihr Kommen zu ermöglichen. Lars Lerin is one of Sweden’s major contemporary painters, with a past of both big successes and deep depression. Looking for a lasting and satisfying relationship, he met Manoel Marques, a Brazilian dancer, online. Despite having very little in common (not even language), the two of them decided to give love and happiness a try. Filmmaker Sara Bross, Lerin’s goddaughter, has created a beautifully shot and moving portrait of two men who have had the courage to open up to each other entirely.

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G.B.F.

Passage 1, Freitag 18.10., 20.15 Uhr Darren Stein, USA 2013, 94’, digital, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Zickenkrieg in der Highschool! Drei Mädels „regieren“ mit ihren Cliquen die Schule, und jede von ihnen ist auf der Suche nach dem Accessoire der Saison: dem Gay Best Friend (G.B.F.)! Diese schrille HighschoolComedy erzählt die Geschichte der zwei besten Freun­ de Tanner und Brent, die sich zu ihrem Schwulsein noch nicht bekannt haben. Mit der Aussicht auf G.B.F. kann sich Brent sein Outing allerdings sehr gut vorstellen. Um auf sich aufmerksam zu machen, wird ein Plan geschmiedet. Durch ein Missverständnis steht dann aber plötzlich der schüchterne Tanner im Rampenlicht und wird neben dem unfreiwilligen Outing mit weiteren Herausforderungen konfrontiert: Keine der drei Cliquen-Anführerinnen will klein beigeben, und Tanner wird G.B.F. bei allen dreien: der blonden Giftspritze Fawcett, der Disco-Queen Caprice und der artigen Mormonin ’Shley (Andrea Bowen aus „Desperate Housewives“). Eben noch unbeachtet und jetzt auf dem Cover des Schulmagazins – wie hält man das aus? Vor allem: Wie reagieren die besten Freunde darauf? Und warum eigentlich müssen bei der Prom Night immer Queen und King gekürt werden, wo bleibt hier die Gleichstellung? Diese rasante Komödie geht diesen Fragen auf den Grund – viel Spaß dabei! sl Cat fight at high school! Best friends Brent and Tanner are still in the closet, when they hear that the three most popular girls are looking for their last missing accessory: the Gay Best Friend (G.B.F.). Brent is intrigued, but due to a misunderstanding shy Tanner is selected to be the G.B.F. – for all three girls at once! Seconds ago he was a total nobody and now he’s on the cover of the school magazine – how will he deal with it? This light-hearted comedy is so much fun – go see it!

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MIT GÄSTEN

getting go, tHe go DoC ProJeCt Metropolis, Mittwoch 16.10., 22.30 uhr Cory James Krueckeberg, usA 2013, 91’, digital, englische originalfassung

Tanner Cohen war bereits in „Wäre die Welt mein“ als Timothy buchstäblich zauberhaft (Cory James Krueckeberg war damals einer der Drehbuchautoren). Erwartungsgemäß ist auch Cohens Performance als Doc in Krueckebergs Regiedebüt „The Go Doc Project“ ganz hinreißend. Doc seinerseits ist hingerissen, und zwar von Go, einem der heißesten Gogo-Tänzer der Stadt. Aber Doc ist auch ein Cybernerd par excellence, entsprechend sozial ein wenig unbeholfen. Nachdem er seine Obsession eine Zeit lang online auslebt, läuft sein Cyberstalking unter signifikantem Alkoholeinfluss aus dem Ruder: In einer nächtlichen E-Mail bittet Doc Go unter dem Vorwand, eine Dokumentation drehen zu wollen, um ein Treffen. Als Go tatsächlich zusagt, hat Doc unerwartet zwei Probleme: Wie soll er eine Dokumentation drehen? Und wie zur Hölle soll er in Gegenwart Gos ein Wort herausbekommen? Krueckeberg lässt in dieser Liebesgeschichte im Indie-Style – die bei uns Europapremiere feiert! – nicht nur auf humorvolle Art zwei ungleiche Charaktere aufeinandertreffen, sondern führt uns gleichzeitig vor Augen, wie sich Liebe und Sexualität in Zeiten des Internets verändert haben – und inwiefern eigentlich gar nicht. gam www.thegodocproject.com Cory James Krueckeberg und Produzent Tom Gustafson sind anwesend. Adorable in “Were the world mine” (written by Krueckeberg), Tanner Cohen’s performance as Doc in Krueckeberg’s directing debut is no less charming, even though Doc himself is no charmer. Doc, a cybernerd, is cyberstalking Go, a go-go dancer and the object of his desire. Things change one night when Doc drunkenly texts Go that he wants to make a documentary about him and Go actually agrees. But not only has Doc no idea how to make a documentary, but how the fuck is he going to get a word out in Go’s presence? Präsentiert von

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MIT GÄSTEN

goD loves ugAnDA

Passage 2, Donnerstag 17.10., 20.00 uhr roger ross Williams, usA 2013, 84’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln

Dass die Lage für LGBTs in Uganda äußerst bedrohlich ist, wurde spätestens durch die Ermordung des schwulen Aktivisten David Kato („Kuchus Of Uganda“, LSF 2010, „Call Me Kuchu“, LSF 2012) klar. In „God Loves Uganda“ beleuchtet der afroamerikanische Regisseur Roger Ross Williams den Einfluss der Kirche, genauer gesagt: US-amerikanischer evangelikaler Fundamentalist_innen, auf die ugandische Gesellschaft. „The International House of Prayer“ (IHOP) ist eine der größten dieser Gruppen – ihre Protagonisten wie Lou Engle, der gegen Abtreibung und Homosexualität kämpft, oder Pastor Scott Lively, der sich derzeit in den USA vor Gericht wegen der Anstiftung zu Folter und Mord an LGBTs in Uganda verantworten muss, stehen für beispiellose religiöse Verblendung, die auch vor Kirchenmitgliedern nicht haltmacht: So wurde der episkopale Reverend Kapya Kaoma bei seiner Recherche zur Verfolgung von LGBTs in Uganda massiv bedroht und musste letztlich aus dem Land fliehen. Beeindruckend ist vor allem die Machart des Films: Williams gibt den Protagonisten beider Seiten, darunter auch einer Gruppe angehender junger Missionare von IHOP, viel Raum – gerade dadurch wird die fatale Macht, die ein starker Glaube haben kann, erschreckend plakativ. creu www.godlovesuganda.com Produzentin Carolyn Hepburn ist anwesend. Afro-American director, Robert Ross Williams, explores the influence of u.S. evangelical groups on the increasing hatred against LGBT people in uganda. The discrepancy between humanitarian aid and the dissemination of anti-gay propaganda is the focus of this upsetting documentary – and, make no mistake, the perpetrators are all very nice and friendly people of faith. Williams gives both sides ample room, making strikingly clear the power of religion to destroy lives. Unterstützt von U.S. Consulate General Hamburg

HoW to survive A PlAgue

Passage 2, freitag 18.10., 18.15 uhr David france, usA 2012, 109’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln

ACT UP ist wahrscheinlich die bislang radikalste und folgenreichste Aktivist_innengruppe, welche die Gay Community je hervorgebracht hat. Schwule, Lesben und ihre Unterstützer_innen hatten genug. Ihre Freunde starben, sie selbst sahen dem Tod ins Auge und die Reagan-Regierung tat – nichts. David France rekapituliert nicht nur die Geschichte dieser 1987 in New York gegründeten Aids-Aktionsgruppe. Er erzählt auch, wie der Kampf ums eigene Leben neue Formen des Protests entstehen ließ und nebenbei die Erforschung und Zulassung neuer Medikamente revolutionierte. Weil ACT UP erstmals hochprofessionell die Massenmedien für ihre Zwecke instrumentalisierte und dabei auch sich selbst dokumentierte, konnte France für seinen Oscar-nominier ten Film auf Videoaufnahmen und Fotos aus zahlreichen privaten Quellen zurückgreifen: von heftigen Diskussionen innerhalb der Gruppe ebenso wie spektakulären Besetzungen und Protesten, in die die Zuschauer_ innen durch eine bemerkenswerte Montage förmlich hineingerissen werden. Und so erleben wir auch jene Aktion hautnah mit, in der sich die aufgestaute Verzweiflung und Wut der Aktivist_innen am unmittelbarsten erleben lassen: Hinterbliebene schütten die Asche ihrer an Aids verstorbenen Liebsten über den Zaun des Weißen Hauses. as ACT uP is probably the most radical and influential gay activist group ever. Founded in 1987 in New york City, the organisation was a direct reaction by gay men, lesbians and their allies to the non-reaction of the Reagan administration to the Aids crisis. David France tells the story of ACT uP, but also focuses on the development of new forms of protests and the group’s revolutionary influence on the pharmaceutical industry. Thanks to an abundance of archival (filmed) footage, we get drawn back in time – a brilliant history lesson.

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MIT GÄSTEN

i AM Divine

Passage 2, Donnerstag 17.10., 22.15 uhr Jeffrey schwarz, usA 2013, 85’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln

Ohne John Waters wäre sie natürlich nicht zu denken. Aber eigentlich hat Harris Glenn Milstead zunächst über Liz Taylor zu der Figur seines Lebens gefunden, die uns 25 Jahre nach seinem Tod noch immer fasziniert: Divine. Nicht einfach nur drag, sondern irgendwie angsteinflößend, meistens derb, eigenartig sexy und glamourös schmutzig. Divine stand und steht für Anarchie und Camp pur. Durch Waters’ „Pink Flamingos“, „Female Trouble“ und „Polyester“ wurde sie zum schillernden Star des Undergrounds. Mochte Glenn als Kind und Jugendlicher noch ein eher unbeliebter Einzelgänger gewesen sein, scharte sich um Divine nun die Szene und lag ihr förmlich zu Füßen: Eartha Kitt, Elton John, Andy Warhol – um nur einige zu nennen. Glenn lebte viel und schnell; seine engsten Weggefährt_innen beschreiben ihn als eine den Menschen und dem Leben zugewandte Person; aufmerksam, sensibel und unglaublich großzügig. Glenn mag 1988, als „Hairspray“ bereits ein Erfolg war und den Durchbruch im Mainstream verhieß, einem Herzinfarkt erlegen sein. Divine dafür lebt umso mehr. Nicht nur als Kult, sondern auch als Vermächtnis Harris Glenn Milsteads: „If you believe in something, if you believe in yourself: DO IT!“ gam www.divinemovie.com Harris Glenn Milstead met John Waters and became Divine. Not only drag, also sort of frightening, often ribald, queerly sexy and glamorously filthy, and still a synonym for anarchy and camp. Thanks to Waters’ “Pink Flamingos“ and “Female Trouble“ she became a star of the underground, and later, with “Hairspay”, almost moved into the mainstream. Glenn died in 1988, but Divine lives on: not only as a cult figure, but as the legacy of Harris Glenn Milstead: “if you believe in something, if you believe in yourself: DO iT!“

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iAn HArvie suPerHero

interior. leAtHer bAr.

liam Kyle sullivan, usA 2013, 75’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln

James franco, travis Mathews, usA 2013, 60’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln

Lässiger Witz und eine gehörige Prise Selbstironie gehören fest dazu: Comedian Ian Harvie setzt dem Publikum die Testo-Brille auf und reist durch den Alltag als Trans*mann zwischen der Toilettenfrage, Menstruations-Apps, Riesendildos und der Erkenntnis, was für Schweine Männer in Wirklichkeit sind. Ehrlich und oft genug knallhart schaut er bei sich selbst genauer hin und bringt Licht in die Wirrungen der Geschlechterkonstruktion. Bei Anekdoten über seine Dyke-Vergangenheit, lesbisch-trans*-hetero?queere Beziehungen und handfesten schwulen Avancen kommt niemand ungeschoren davon. Umso schöner ist die Erkenntnis, dass auch wirklich kein Auge trocken bleibt und es doch am meisten Spaß macht, gemeinsam über sich selbst zu lachen. Wie schön ist es, eine Community zu sein! Die queere Queen der Comedy und Ian Harvies langjährige Freundin Margaret Cho beweist nach „Cho Dependent“ (LSF 2012) nun auch als Produzentin ein ausgezeichnetes Gespür. Seit 2006 touren die beiden zusammen durch Nordamerika. Regisseur Liam Sullivans Aufzeichnung bringt nicht nur Harvies neues Programm, sondern auch eine urkomische Wahrheit auf die große Leinwand: Ian Harvie ist der Superheld trans*genialer Comedy. svd Ian Harvie ist anwesend.

Im Jahr 1980 sorgte der Film „Cruising“ für einen Skandal in den USA. Die Detektivgeschichte, in der ein Kommissar (Al Pacino) einen Serienkiller im Umfeld der schwulen Lederszene sucht, wurde sowohl von staatlicher Seite zensiert – Regisseur Friedkin musste ganze 40 Minuten aus dem Film herausschneiden – als auch von der schwulen Community kritisiert, die die Darstellung von Schwulen als kriminelle und sexbesessene Lederkerle anprangerte. James Franco und Travis Mathews wollten die fehlenden 40 Minuten nachstellen und liefern mit „Interior. Leather Bar.“ einen aktuellen Kommentar aus heutiger Sicht. Obwohl das Ergebnis nicht der (sind wir ehrlich) ersehnte Art-Porn mit Franco in der Hauptrolle ist: Diese augenzwinkernde Persiflage, die auch den Titel „Das Unbehagen Heterosexueller angesichts sichtbar praktizierter männlicher Homosexualität“ tragen könnte, ist so viel besser. Denn Franco und Mathews führen besagtes Unbehagen so ungeniert vor, dass es köstlich ist. Der sich in der Rolle Al Pacinos befindende (und sich windende) Schauspieler bangt wegen des „Franco Faggot Project“ nicht nur um seine Reputation, sondern gerät ob dessen, was er während des Drehs zu sehen bekommt, ziemlich ins Schwitzen. gam

Passage 2, samstag 19.10., 22.45 uhr

Self-ironic and so much fun! Gender constructions and sexual orientations drown in roars of laughter as ian Harvie invites us to have a look through testosterone-tinted glasses, taking us on a trip through a transman’s day-to-day-life, featuring menstruation apps and giant dildos and, of course, the toilet question! Together with Margaret Cho (“Cho Dependent”, LSF 2012), who produced this fantastic movie, Harvie has been touring the u.S. and Canada since 2006. We are especially happy that ian Harvie will be present at the screening.

Präsentiert von MHC Transnormal

studio, freitag 18.10., 22.30 uhr

40 minutes were cut from the 1980 film “Cruising” starring Al Pacino. Too scandalous. The detective story about murder in the gay leather scene was not only censored, but also condemned as an exploitative portrayal of gay men as criminals and sex-maniacs. “interior. Leather Bar.” is these 40 minutes, a persiflage about the discomfort some straight people feel when confronted with homosexuals having sex. Franco plays Pacino in the reconstruction, documenting the actor’s discomfort playing the cop undercover in the leather scene: but is it Pacino who’s uncomfortable, or Franco himself? zusammen mit: Cruising William friedkin, usA 1980, 97’, 35 mm deutsche synchronfassung

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MIT GÄSTEN

interseXion

studio, samstag 19.10., 15.00 uhr grant lahood, Mani bruce Mitchell, neuseeland 2012, 68’, digital, englische originalfassung mit deutschen untertiteln

Vermutlich bei einer von 2.000 Geburten gibt es auf die Frage „Junge oder Mädchen?“ keine eindeutige Antwort. Fast immer drängen Ärzte auch heute noch Eltern zu „geschlechtsangleichenden“ Behandlungen, wenn die Genitalien eines Kindes nicht als weiblich oder männlich kategorisierbar sind – mit zumeist fatalen Folgen für die Betroffenen. Grant Lahood und Mani Bruce Mitchell vermitteln anhand berührender wie aussagekräftiger Interviews mit vielen Intersexuellen wie beispielsweise Hida Viloria, die sich schon als Mann und als Frau ausprobiert hat, dass Menschen, die mit uneindeutigen Genitalien geboren wurden, einfach nur Variationen in der unbegrenzten Vielfalt von möglichen Geschlechtsmerkmalen aufweisen. Ebenso ernsthaft wie humorvoll wird dargelegt, wie absurd es ist, anhand körperlicher Befunde eine soziale oder sexuelle Identität konstruieren zu wollen. Der Film ist ein empathisches Plädoyer gegen die Verheimlichung und Stigmatisierung von Intersexualität und für die Selbstbestimmung über den eigenen Körper sowie das Recht auf die Entwicklung einer eigenen sexuellen Identität jenseits von Normierungen. Es gibt so vieles, was den Rahmen von weiblich oder männlich sprengt – hier wird es offensichtlich! ku Anschließend Diskussion mit Lucie Veith von Intersexuelle Menschen e. V. in at least one in 2000 cases it is not possible to determine gender at birth. it is, however, unfortunately still the case that babies born with ambiguous genitalia are often surgically manipulated to relocate the child into the ‘normal’ binary gender system – resulting mostly in great pain and bodily mutilations among the victims of this normative action. The film features a number of intersex people who make it very clear that the links between body and identity are much more complex than the binary system. A touching and informative plea for self-determination! Präsentiert von Intersexuelle Menschen e. V.

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les invisibles Die unsiCHtbAren

Passage 2, sonntag 20.10., 15.15 uhr sébastien lifshitz, frankreich 2012, 115’, digital, französische originalfassung mit deutschen untertiteln

it gets better

Passage 2, sonntag 20.10., 17.45 uhr tanwarin sukkapisit, thailand 2012, 104’, digital, originalfassung thai mit englischen und deutschen untertiteln

Sébastien Lifshitz ist anwesend.

In drei Geschichten erzählt Tanwarin Sukkapisit erfrischend klischeefrei von Personen, die Geschlechter- und Begehrensnormen infrage stellen: Saitarn, die glamourös gekleidet im roten Cabriolet durch die Berge Nordthailands kurvt, wo sie sich in einem kleinen Dorf zur Ruhe setzen will. Din wird von seinem Vater erwischt, wie er in den Kleidern der verstorbenen Mutter vor dem Spiegel tanzt, und ratzfatz zur besseren Erziehung ins Kloster geschickt – zum Glück gibt es da einen unglaublich gut aussehenden Mönch. Tonmai kehrt nach langer Abwesenheit aus den USA in sein Heimatland zurück, um den Nachtclub seines Vaters, den er nie kennengelernt hat, zu verkaufen – doch hat er nicht an die Tänzer_innen gedacht … Der Film verflicht die drei Leben der Hauptfiguren kunstvoll miteinander und gipfelt in einem fulminanten, überraschenden Finale. Die Regisseurin, selbst Trans*, kämpft seit Jahren für eine unvoreingenommene Darstellung von LGBT-Themen im thailändischen Kino. Nachdem ihr Debütfilm „Insects In The Backyard“ 2010 wegen zu expliziter Darstellung von Trans*-Sexualität in Thailand verboten wurde, konnte „It Gets Better“ einen großen landesweiten Kinostart feiern. sb

Ten French men and women in their twilight years with widely diverging biographies relate a common theme: social change and the fight for political rights, coupled with personal understanding within the emerging community and within themselves. The protagonists speak from the heart, sharing their love lives and childhood memories with abandon and humour. The film builds serene images, celebrating the intelligence and beauty of our elders and painting a complex picture of lesbian and gay life in France.

in intermingling episodes, Tanwarin Sukkapisit tells the stories of three people who question the norms of gender and sexual orientation: Saitarn, glamorously dressed, is on her way to the north of Thailand, where she wants to enjoy her pension. Din is caught wearing his mother’s dress and sent to a cloister. And Tomai comes back from the u.S. to sell his late father’s nightclub – but hasn’t thought about the dancers … A beautifully crafted film by Thailand’s most committed trans*director.

Liberté! Égalité! Vieillesse! Zehn französische Männer und Frauen jenseits der 60 berichten in diesem einfühlsamen Dokumentarfilm von ihren ganz unterschiedlich verlaufenen Biografien. Ob Verkäuferin oder Bauer, Lkw-Fahrer oder Bürgermeisterin, die durchweg spannenden, mit viel Einsicht und Humor erzählten Erlebnisse formen ein vielschichtiges Bild lesbischen und schwulen Lebens in Frankreich. Geboren im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, waren sie Zeugen der Veränderungen des sozialen Lebens in Stadt und Land und haben selbst durch früh oder spät erklärte Homo- und Bisexualität und politischen Aktivismus dazu beigetragen, ihr Umfeld zu verändern. Die alleine und in der Gruppe ausgefochtenen Kämpfe, das Infragestellen von Bourgeoisie und heteronormativer Familienverhältnisse stellt der Film gleichberechtigt neben das Reflektieren von Sex, Liebe und Kindheitserinnerungen. Der Film gibt den Porträtierten respektvollen Raum zur Entfaltung, die ihrerseits Fotos und Souvenirs beisteuern. Hier werden Schönheit und Intelligenz des Alters so gefeiert, dass mensch das Sammeln weiterer Erfahrungen kaum abwarten kann. Sébastien Lifshitz gewann mit Les Invisibles den „französischen Oscar“ César. joe

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Joven Y Alocada

Magnifica Presenza

Passage 1, Donnerstag 17.10., 22.30 Uhr

Passage 2, Samstag 19.10., 20.15 Uhr

Marialy Rivas, Chile 2011, 96’, digital,­ ­spanisch-englische Originalfassung mit ­englischen Untertiteln

Ferzan Ozpetek, Italien 2012, 105’, digital,­ ­italienische Originalfassung mit deutschen und französischen ­Untertiteln

Die 17-jährige Daniela hat ein Problem und löst es auf sehr elegante und anarchistische Art: Erstickt von ­ihrem evangelikalen familiären Umfeld, sucht sie die Freiheit im Netz. Auf ihrem Blog berichtet sie detailliert über ihre zahlreichen sexuellen Erfahrungen und tauscht sich mit anderen Jugendlichen aus. Dadurch avanciert sie schnell zu einem Star der Blogger-Szene. Zerrieben zwischen ihren sexuellen Bedürfnissen und dem strikten Verbot von Sex vor der Ehe durch ihre Eltern entscheidet Daniela sich dafür, zu tun und zu lassen, was sie will. Und das bedeutet vor allem, so viel Sex zu haben, wie sie möchte. Von der Schule wegen sexueller Verfehlungen verwiesen, zwingen ihre Eltern sie, in einer evangelikalen TV-Station zu arbeiten. Was als Strafe gedacht war, entpuppt sich für Daniela aber als buchstäblicher Himmel auf Erden. Wie soll sie sich nur zwischen dem süßen und schüchternen Tomás und der furiosen, extrem aufregenden Antonia in ihrer Redaktion entscheiden? Kann die Blogger-Gemeinde dabei helfen? Marialy Rivas hat die wahre Geschichte der furchtlosen Bloggerin aus Santiago de Chile mit einer sensationellen Hauptdarstellerin verfilmt. Ein eindrückliches und feministisches Statement für die sexuelle Selbstbestimmung junger Frauen. clg

Der schüchterne Pietro möchte unbedingt Schauspieler werden. Um seinen Traum zu leben, macht sich der schwule Sizilianer zu seiner Cousine Maria nach Rom auf. Zwischen Vorsprechen und seinem nächtlichen Nebenjob als Croissant-Bäcker findet er eine Wohnung im pittoresken Viertel Monteverde. Die patente Maria vermutet bereits bei der Besichtigung einen gehörigen Haken an der Sache. Und das noch bevor eine verstörte junge Frau ihre Kaution von der Vermieterin zurückfordert und Pietro einen Raum mit einer ungewöhnlich niedrigen Decke entdeckt, in dem­ ­es ihn seltsam fröstelt … Der türkisch-italienische­ Regisseur Ferzan Ozpetek wurde hierzulande einem­ queeren Publikum durch „Die Ahnungslosen“ und „Männer al dente“ bekannt. Dieses Mal erzählt er eine spannend-mysteriöse Geschichte, über deren Fortgang nichts weiter verraten wird. Außer dass sein toll besetztes, elegant gedrehtes und stilvoll ­vertontes Werk nicht nur in der Gegenwart, sondern auch während des Zweiten Weltkriegs spielt – in der Welt des Theaters und der italienischen Resistenza. Ozpetek entwickelt daraus jedoch kein bleischweres Drama, sondern eine leichtfüßige Auseinandersetzung mit Illusion und Wirklichkeit. dt

Young & Wild

Daniela, 17, leads a double life: sexually repressed at home by her evangelical family, and sexually expressed online, where she is a star of the blogger scene. Expelled from school due to ‘inappropriate sexual behaviour’, her parents force her to work for an evangelical TV-station. But instead of prayer and worship, Daniela finds two new lovers: shy and sweet Tomas and exciting Antonia. And this turns out to be almost more than she can handle … Based on a true story, Marialy Rivas has created an impressive feminist statement for the sexual self-determination of women.

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Magnificent Presence

Shy Pietro moves to Rome to become an actor. The gay Sicilian is lucky to find a flat in a picturesque neighbourhood, but something seems to be off when a disturbed young woman asks the landlady for her deposit back, and Pietro discovers a small room that gives him the shivers … Turkish-Italian director, Ferzan Ozpetek (“Loose Cannons“) and his wonderful cast tell a beautifully realised story full of suspense and mystery that touches on historic topics such as World War Two, its theatre and the resistenza.

Unterstützt von Istituto Italiano di Cultura Amburgo

Ming tian ji de ai shang wo Will You Still Love Me Tomorrow?

Metropolis, Samstag 19.10., 20.00 Uhr Arvin Chen, Taiwan 2013, 104’, digital, taiwanesische Originalfassung mit englischen und deutschen Untertiteln Seit neun Jahren ist der eher schüchterne Weichung mit seiner Frau Feng verheiratet, sie haben einen kleinen Sohn und sich ein „ganz normales“ Leben einge­ richtet: Feng arbeitet im Büro und Weichung als Optiker. Das würde vielleicht auch immer so weitergehen, und wenn es nach Fengs Mutter ginge, am besten­mit einem weiteren (Enkel-)Kind – sie lässt dabei keine Gelegenheit aus, ihre Tochter anzustacheln. Dann aber wird’s verzwickt, und der Spaß kommt ins Spiel: Weichung trifft einen Freund aus seiner wilden (sprich: schwulen) Jugend wieder, der ihn ermuntert, doch wieder mal mit ihm auszugehen. Außerdem gibt es da noch den gut aussehenden Flugbegleiter, der Weichung beim Brille-­Anpassen zu tief in die Augen geschaut hat. Weichung ist hin- und hergerissen – denn er möchte diesen ­Verlockungen nachgehen, seine Familie aber nicht verlieren. Was nun? Mit sehr viel Charme und einem Soundtrack, der die Geigen jubilieren lässt, sprengt Regisseur Arvin Chen die Grenzen der klassischen Kleinfamilie. Diese wunderbare Komödie zeigt, wie sich Unabhängigkeit, neue Bindungen, Freundschaft und auch sexuelle Abenteuer in Ba­lance bringen lassen. sl Weichung and Feng are happily married, have a young child and, (when Feng’s mother gets her way), possibly another. But then Weichung’s (gay) past comes knocking and he has an eye-locking encounter with a good-looking steward … Can he really pursue these temptations AND keep his family together? This lovable romantic comedy comes with tons of charm, violins and wisdom, as director Chen Arvin shows how independence, new relationships, friendship and sexual adventures can achieve a balance.

Unterstützt von der TaipehVertretung in der BRD

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Mr. Angel

studio, samstag 19.10., 20.15 uhr Dan Hunt, usA 2013, 68’, digital, englische originalfassung

„Nur weil ich eine Muschi habe, heißt das noch lange nicht, dass ich kein Mann bin“ – und nein, das Mannsein wird Buck Angel wohl kaum jemand absprechen. Der Weg dahin allerdings war auch für die heutige Trans*porn-Ikone kein leichter. Dan Hunt dokumentiert das Leben von Buck so umfassend wie sensibel und lässt vor allem ihm und seiner Partnerin Elayne viel Raum, über ihr Leben als Pornodarsteller und -produzent sowie als Tattoo- und Piercingkünstlerin zu berichten. So entsteht ein intimes, aber nie übergriffiges Porträt des Menschen hinter der öffentlichen Figur. Auch Bucks Familie und verschiedene Weggefährt_innen kommen zu Wort. „Mr. Angel“ ist nicht nur die faszinierende Lebensgeschichte eines Mädchens, das auf der Straße als Model entdeckt wird, im Drogensumpf fast versinkt, schließlich zu seiner ganz eigenen Identität findet und heute ein charismatischer wie energetischer – ja, kein Zweifel – Mann und Trans*-Aktivist ist, sondern auch ein engagiertes Plädoyer gegen die herrschenden Geschlechternormen. creu www.mrangelmovie.com

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trAns*MArCH komplettiert die Message von „Mr. Angel“ aufs Schönste: Die Dokumentation über den trans*march in San Francisco zeigt eine Vielfalt von Menschen, die wir noch viel öfter sehen möchten!

‘Just because i have a pussy, doesn’t mean i’m not a man!’ Buck Angel, trans*activist, porn star and sex educator stands in the centre of this documentary, where director, Dan Hunt, leaves him and his wife, elayne, a lot of room to tell their stories. Through interviews with his family and various companions, we get a comprehensive impression of the person behind the public figure – a sensitive and energetic man who has a lot to say and is a tireless advocate for trans*issues and rights. TRANS*MARCH is a short documentary filmed on the San Francisco trans*march which complements Buck’s message beautifully. zusammen mit: trAns*MArCH, simon schultz von Dratzig, Deutschland 2012, 5’, digital, englische originalfassung

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Out in Ost-Berlin

out in east berlin – lesbians & gays in the GDR Metropolis, Sonntag 20.10., 17.30 Uhr Jochen Hick, Deutschland 2013, 94’, digital, deutsche Originalfassung mit englischen Untertiteln Bereits 1975 wurde der Homosexualität kriminalisierende § 175 in der DDR gestrichen – knapp 20 Jahre vor der BRD. Mitnichten aber hatte 1975 die Verfolgung von Lesben und Schwulen in der DDR ein Ende. Denn nach dem damals herrschenden Verstän­d­­nis sah die Linke – übrigens auch in Westdeutschland – in schwuler und lesbischer Lebensweise kapitalistisches Verhalten und bürgerliche Dekadenz verkörpert. Aber die aufkeimende Schwulen- und Lesbenbewegung war nicht aufzuhalten. Mithin witterte die Stasi staatszersetzendes Verhalten und setzte ihre Maschinerie auf Aktivist_innen an. So wurde einer Gruppe Lesben, die zum 40. Jahrestag der Befreiung des Frauen-KZs Ravensbrück den dort ermordeten „lesbischen Schwestern“ gedenken wollte, vorgeworfen, die „Opfer des Faschismus zu verhöhnen“. Nach Schikane und Verhören wurde ihnen schließ­­lich der Zutritt zum ehemaligen Lager verwehrt. Oder Mitgliedern von Schwulengruppen wurden sogenannte Romeos, Spitzel der Stasi, in die Betten gelegt, um Informationen über die Bewegung zu erlangen. Und das sind nur einige der für uns heute unglaublichen Geschichten, die Jochen Hick in dieser fesselnden Dokumentation von Zeitzeug_innen erzählen lässt … gam Der Film wird in Gebärdensprache gedolmetscht. Homosexuality was decriminalized in the GDR in 1975, but the Stasi (GDR intelligence) continued to persecute homosexuals. Among others, a group of lesbians who were prohibited from entering Ravensbrück concen­ tration camp to commemorate the “lesbian sisters“ murdered there. Or, gay men, active in the gay move­ment, who found themselves in bed with spies – so called “Romeos“. Just two examples of stories that are nowadays almost unimaginable, told to us by Jochen Hick in this absorbing documentary.

La Partida

Das letzte Spiel Metropolis, Samstag 19.10., 22.30 Uhr Antonio Hens, Spanien/Kuba 2013, 93’, digital, spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Passage 2, Mittwoch 16.10., 18.00 Uhr

Subarna Thapa, Nepal/Frankreich 2012, 85’, digital, nepali/englische Originalfassung mit englischen Untertiteln

„La Partida“ steht einerseits für einen lateinamerikanischen Walzer. Wörtlich übersetzt kann es „Abreise“, „Aufbruch“ oder „Spiel“ bedeuten. Damit­wird bereits umrissen, worum es in diesem Drama geht: Bewegung und Transformation. Zunächst in den Leben von Reinier und Yosvani, zweier fußballvernarrter junger Männer, die mit Freundin beziehungsweise Frau in Havanna leben; die versuchen, irgendwie über die Runden zu kommen; die irgendwann ihre gegenseitige Zuneigung nicht mehr leugnen können und dieser nachgeben. Aber es wird ihnen nicht leicht gemacht: Yosvani wird von seinem zukünftigen Schwiegervater unter Druck gesetzt, seiner Familie keine Schande­zu machen. Reinier der eigentlich von einer Fußballkarriere träumt wird von Frau und Schwieger­mutter nicht nur zur Sexarbeit angehalten, sondern auch ermuntert, einen reichen Klienten aus Spanien zu heiraten – alles, um die Familie zu ernähren. Für Reinier und Yos­vani bleibt da einzeln wie auch als Paar erst einmal wenig Platz und Zukunft. Bewegung und Transformation wird es also auch auf Publikumsseite geben. Denn der Film mag nicht für alle das Wunschende parat haben. Aber „La Partida“ wird in seiner tragischen Schönheit keine_n unberührt lassen. gam

Nepals Beitrag für die Oscars 2014 ist in jeder Hinsicht etwas­Besonderes: „Soongava“, eine nepalesisch-französische Koproduktion, ist der erste Lesbenfilm aus Nepal überhaupt. Und man merkt ihm an, dass Homosexualität in diesem Land noch stigmatisiert ist: Die Liebesgeschichte zwischen Diya und ihrer besten­Freundin Kiran wird in vorsichtigen Bildern erzählt. Aber der Film braucht auch keine heißen­Liebesszenen oder viel nackte Haut, denn zwischen­den beiden charismatischen und sehr attraktiven Hauptdarstellerinnen stimmt die Chemie, und es knistert gewaltig. Umso expliziter wird gezeigt, wie die Gesellschaft reagiert, als die Beziehung der beiden Frau­­en öffentlich wird. Verstoßen von ihren Familien, suchen sie sich eine gemeinsame Wohnung und kämpfen fortan mutig gegen Ausgrenzung, Vorurteile und die herrschenden Konventionen. Der Preis, den sie dafür zahlen, ist hoch ... Freut euch auf einen wunderschönen und sehr berührenden Film, der vor allem von seinen beiden ­Protagonistinnen lebt und euch nebenbei auf eine Reise in ein Nepal jenseits von Himalaya-Träumen mitnimmt. tr

www.vimeo.com/67453157

The first lesbian feature film from Nepal is both a tenderly told lovestory and a very critical portrait of contemporary Nepalese society. Although homosexuality is neither unheard of, nor officially persecuted, it is still stigmatised. When best friends Diya and Kira become lovers and decide to move in together, they experience hostility both from their families and at work … Beautifully shot, “Dance Of The Orchids” tells a tender and sad story which lives through the excellent acting of the two protagonists.

Vertreter_innen von HSV und St. Pauli sind angefragt. “La Partida” means both “start” and “game”, which gives an insight into the essence of Antonio Hens’ drama: motion and change. Reinier and Yosvani live with their (female) partners in Havana, trying to make ends meet. Both love soccer – and, after they overcome their doubts and denials, each other. If it were not for their families and the pressures of everyday life … There is only so much space for each of the men personally, and even less for them as a couple. A sad and beautiful film. Präsentiert von

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Soongava – Dance Of The Orchids

www.facebook.com/soongava

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Underwear and more...

MIT GÄSTEN

vAlenCiA

Passage 2, Mittwoch 16.10., 20.00 uhr silas Howard, Hilary goldberg, Cheryl Dunye und andere, usA 2012, 10o’, digital, englische originalfassung

Der Roman „Valencia“ von Michelle Tea ist ein furioser, schneller und erotischer Topklassiker der queeren Literatur. Tea erzählt darin die atemberaubende Achterbahnfahrt ihres Alter Egos auf der Suche nach Liebe in der Dyke-World im San Francisco der 1990er-Jahre, Drogen, exzessives Nachtleben, Liebeskummer und Sex im Überfluss inklusive. Die Crème de la Crème (u. a. Silas Howard „By Hook Or By Crook“, Cheryl Dunye „Watermelon Woman“ und die frischgebackene Sundance-Gewinnerin Jill Soloway „Afternoon Delight“) des queeren Filmschaffens hat mit dieser Steilvorlage ein schlaues und sehr unterhaltsames Filmprojekt realisiert: Jedes der 20 Kapitel des Buches wurde von einer Regisseurin mit unterschiedlicher Besetzung und in unterschiedlichen Stilen verfilmt. 20 kurze Episoden erzählen so die gesamte Geschichte des Romans – greifen ineinander, ergänzen sich, beleuchten unterschiedliche Aspekte queeren Lebens und stellen heraus, wie wichtig Hedonismus für die Lebendigkeit einer Szene ist. Dem Charme dieses wilden Ritts durch die queere Geschichte kann man sich nicht entziehen! Vom Publikum in San Francisco frenetisch gefeiert, erobert „Valencia“ nun den Festivalzirkus, und wir freuen uns sehr, ihn auch in Hamburg präsentieren zu können. clg Trigger-Warnung: Der Film enthält eine kurze Szene sexueller Gewalt. Hilary Goldberg ist zu Gast. San Francisco’s dyke-world in the nineties: Michelle is looking for love and enters the excessive nightlife, does drugs, has sex in abundance and becomes part of the creative and lively scene. Based on the novel by Michelle Tea, the movie is a clever and entertaining project with each of the 20 chapters realised with a different cast and directed by another queer filmmaker – among others, Silas Howard, Hilary Goldberg and Cheryl Dunye. A huge success at this year’s Frameline Festival, we’re very happy to present this extraordinary queer movie in Hamburg! Trigger Warnung!

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sexuelle Gewalt

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La vie d’Adèle

W imie …

Passage 1, Samstag 19.10., 14.00 Uhr

Passage 1, Donnerstag 17.10., 18.00 Uhr

Abdellatif Kechiche, Frankreich 2013, 179’, ­digital, französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Mamgodka Szumowska, Polen 2013, 102’, ­digital, polnische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Anna M. Albelo, USA 2013, 83’, digital, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes wurde­ nicht nur der Regisseur von „La Vie d’Adèle“ mit der Goldenen Palme ausgezeichnet – erstmals in der Geschichte des Filmpreises erhielten auch die beiden Hauptdarstellerinnen, Adèle Exarchopoulos (Adèle)­ und Léa Seydoux (Emma), die begehrte Auszeichnung. Der Film porträtiert die Beziehung von Adèle und Emma von der Schulzeit bis ins Erwachsenen­ alter – eine Liebesbeziehung zwischen zwei Frauen, die eine tiefe wie leidenschaftliche Liebe verbindet, deren unterschiedliche Lebensentwürfe aber auch zu schmerzhaften Spannungen führen. Denn Adèle mit ihrer Leidenschaft für Literatur wird schließlich Lehrerin und liebt diesen Beruf, während die Künstlerin Emma sich auf ein bürgerliches Leben nicht so recht einlassen möchte … Basierend auf der Graphic Novel „Le Bleu Est Une Couleur Chaude“ von Julie Maroh – die den Film scharf kritisierte wegen der ihrer Ansicht nach mit zu heterosexuel­lem Blick dargestellten Sex­szenen – zeichnet Regisseur Abdellatif­Kechiche ein intimes Porträt zweier Frauen und einer­großen Liebe, die nicht zuletzt auch durch die gesell­schaftlichen Klassenunterschiede von Adèle und Emma immer wieder infrage gestellt wird. creu

Schwule gibt’s nicht nur in den eigenen Reihen im Vatikan, wie Papst Franziskus unlängst zugeben musste, sondern sie sind sogar in erzkatholischen polnischen Dorfgemeinden zu finden. So wie Adam, ein Bär von Mann, der als Seelsorger auch für ein Heim schwer erziehbarer Jugendlicher zuständig ist. Doch irgendwann kann er sich der sexuellen Ausstrahlung diese Horde ungestümer, testosterongesteuerter Halbwüchsiger nicht mehr erwehren. ­Als Adam dem schweigsamen Łukasz begegnet, wird ­alles anders und die bislang sorgsam unterdrückten Gefühle explodieren wie in einem Dampfkessel. Für konservative Kreise in Polen dürfte „W imie...“ eine Zumutung sein, und das nicht nur, weil in einer dezent blasphemischen Szene der sturzbetrun­kene Adam so inniglich mit einem Papstbildnis im Arm tanzt und gleich mehrere Protagonisten ihrem Begehren für Männer nachgeben. Der Film wirkt durch die poetischen Aufnahmen der flirrenden Sommerstimmung zwar so gar nicht wie wie ein schwermütiges, anklagendes Sozialdrama, tatsächlich aber gelingt es Regisseurin Mamgodka­Szumo­wska mit weit mehr als nur untergründiger Spannung den inneren Kampf Adams zu vermitteln. Sie liefert­zugleich auch eine subtile, kritische Zustandsbeschreibung der postsozialistischen Gesellschaft Polens. as

Im Mittelpunkt dieser turbulenten Komödie steht die Filmemacherin Anna, gerade 40 geworden und in der Garage einer Freundin hausend. Schon tief in der Midlife-Crisis, ist sie frustriert darüber, dass ihre Karriere schon lange ins Stocken geraten ist. Schuld waren natürlich die Frauen, wahl­­weise in ­ihrer Anals auch durch ihre Abwesenheit. Also muss eine Veränderung her, endlich ein neuer Film und mit Glück sogar eine neue Freundin. Nachdem Anna mal wieder gegen eine Wand gelaufen ist und fast das Handtuch werfen will, lernt sie bei ihrem Nebenjob in der Kunstgalerie die bezaubernde Katia kennen und macht sie kurzerhand zu ihrer Muse. Dank einer­Notlüge entstehen innerhalb kürzester Zeit Konzept und Besetzung für einen neuen Film, mit dem Anna nicht nur Katias Herz erobern will. Natürlich läuft nicht alles wie geplant ... Doch wer wäre Anna, wenn sie sich von ein paar lästigen Querelen entmutigen lassen würde! Diese temporeiche, leicht exzentrische und äußerst unterhaltsame Komödie über künstlerische Schaffens- und allerlei andere Krisen ist der erste Spielfilm von Anna Margarita Albelo, die auch die Hauptrolle spielt, und punktet unter anderem mit frechem Soundtrack und toller Besetzung, die bereits aus „True Blood“ und „The L-Word“ bekannt sein dürfte. kb

Blau ist eine warme farbe

Both lead actresses and the director of “La vie d’Adéle” were awarded with the Golden Palm at Cannes this year – a first in the history of the prestigious prize. And fully justified: the two actresses play the roles of Adèle and Emma so well, that you are immersed in their story from the very start. Through their adolescence and into adulthood the two women are bound by a passionate love, but their different goals in life as well as their unequal social backgrounds make it hard – too hard?

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Im Namen Des...

Yes, there are gay men in the Catholic Church – even in rural Poland. Take for instance, Adam, pastor in a juvenile detention centre and struggling with his sexual identity, which is constantly challenged by the sexual charisma of the teenage boys in his care. When he meets Łukasz, he can’t contain his feelings any longer … Despite the atmosphere of summer in the film, director Mamgodka Szumo­wska creates a subliminal tension which not only underlines Adam’s inner conflict but also shows a broader and accusatory picture of life in post-socialist Poland.

Who’s Afraid Of Vagina Wolf? Passage 1, Freitag 18.10., 22.30 Uhr

www.vaginawolf.com Anna has just turned 40 and is facing a fully fledged midlife crisis: her once flourishing career as a film­maker has stalled, she is living in a friend’s garage, and her love life is non-existent. Change is overdue, and Anna sets out to make a new movie and find a girlfriend. Anna Margarita Albelo has created a fast-paced and lovable comedy about being an artist and getting older which also comes with a great soundtrack and a bunch of actors from “True Blood” and “The L-Word”.

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MIT GÄSTEN

yes or no 2: rAK MAi rAK yA KAK loei

yes or no 2: CoMe bACK to Me Passage 2, sonntag 20.10., 20.30 uhr saratswadee Wongsomphet, thailand 2012, 102’, digital, originalfassung thai mit englischen untertiteln „Yes Or No“ war Thailands erster Lesbenfilm, der nicht nur in dem asiatischen Land sehr erfolgreich war, sondern auch 2011 bei den LSF ins Programm aufgenommen wurde. Und weil’s so schön war, beglückt uns Regisseurin Saratswadee Wongsomphet nun mit dem zweiten Teil von „Yes Or No“ – der Untertitel „Come Back To Me“ deutet schon an, dass das Liebesglück von Pie und Kim Kratzer bekommen wird. In Teil 1 wurde aus der Jung-Femme und der süßen Butch nach einigen Irrungen und Wirrungen doch noch ein Paar, im zweiten Teil wartet eine Bewährungsprobe: Das College ist geschafft, jetzt steht für beide ein Praktikum an verschiedenen Orten an. Schweren Herzens gehen sie das erste Mal getrennte Wege, überzeugt, die Sehnsucht durch viele Telefonate bewältigen zu können. Doch von der ersten Begegnung an ist Kim fasziniert von Jam, die ihr gehörig den Kopf verdreht, was Pie natürlich nicht entgeht. Und schnell zeigt sich, dass auch die größte Liebe nicht vor Eifersucht, Krisen und Versuchungen gefeit ist. Happy End – yes or no? Der zweite Teil des thailändischen Liebesdramas ist eine Hommage an die große, wahre erste Liebe, sorgt aber auch mit witzigen, skurrilen Szenen für viele Lacher. Und wetten, dass Tomboy Kim nicht nur die Herzen von Pie und Jam, sondern auch von vielen Kinobesucherinnen erobern wird? tr The sequel to Thailand’s first lesbian movie, “yes or No” (LSF 2011). Pie and Kim have finished college and set out to do internships in different towns, convinced that their love will easily survive the distance. But then Kim meets Jam, who sends not only her head spinning, which Pie cannot fail to notice … Both have to learn that even the greatest love is not immune to jealousy, crisis and temptations … Will there be a happy ending? Come and see for yourselves!

Präsentiert vom Junglesbenzentrum

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yosHiKo & yuriKo Passage 1, sonntag 20.10., 15.00 uhr

sachi Hamano, Japan 2011, 102’, digital, japanische originalfassung mit deutschen untertiteln

„Yoshiko & Yuriko“ zeichnet ein Gesellschaftsbild der Liebe zwischen zwei Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts in Japan. Die junge, erfolgreiche Schriftstellerin Yuriko Miyamoto lernt die SlawistikStudentin Yoshiko Yuasa kennen. Yuriko, verheiratet mit dem Gelehrten Shigeru Araki, beginnt ihre Liebe zu ihm infrage zu stellen und fühlt sich immer stärker von der zurückhaltenden Yoshiko angezogen. Bevor sich die offen lesbisch lebende Frau der leidenschaftlichen Yuriko hingeben kann, muss sie zunächst all ihre Zweifel überwinden. Der atmosphärische Film der japanischen Regisseurin Sachi Hamano setzt sich mit den damaligen japanischen Konventionen auseinander und beleuchtet einfühlsam den Gewissenskonflikt zwischen dem Leben als einfühlsame Ehefrau und Mutter sowie dem Wunsch, sich von einem traditionellen Rollenbild zu lösen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Beruhend auf einer wahren Geschichte, gibt der Film Einblicke in das damalige Verhältnis zwischen Männern und Frauen. In den persönlichen Gesprächen und Briefen setzen Yoshiko und Yuriko sich kritisch mit der Situation und der Unterdrückung der Frau in zwischenmenschlichen Beziehungen auseinander. lr “yoshiko and yuriko” tells the story of the love between two women in the early 20th century in Japan. The young and successful writer, yuriko Miyamoto, falls deeply in love with the openly lesbian student, yoshiko yuasa. Before they can be together, however, they have to overcome the conventions of their time. Based on a true story, this atmospheric movie paints a picture of former Japanese society with their beliefs and restrictions, and director Sachi Hamano succeeds in telling the lovestory in an empathetic and authentic way.

Präsentiert von

Die WoCHe DAnACH tHe WeeK After

Metropolis, Mittwoch 23.10., 19.00 + 21.15 uhr Metropolis, Donnerstag 24.10., 19.00 + 21.15 uhr Metropolis, samstag 2.11., 21.15 uhr

Die Filmtage gehen weiter! Auch in der Woche nach dem eigentlichen Festival könnt ihr noch mal ins Kino gehen und LSF-Atmosphäre genießen, denn wir wiederholen die vier beliebtesten Filme. Welche das sind, wissen wir jetzt noch nicht – aber wir werden die Titel spätestens während der Festivalwoche bekannt geben, natürlich auch auf www.lsf-hamburg.de. The festival isn’t over yet! We have four encore presentations of the most popular movies of this year’s LSF in Metropolis on Wednesday, 23th October at 7 pm and 9.15 pm, and on Thursday, 24th October, at 7 pm and 9:15 pm. The titles will be announced during the festival week, and posted on www.lsf-hamburg.de.

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PusH-uP MeMbers only

eXKlusive PrevieW Metropolis, sonntag 13.10., 11.30 uhr

„Als Teil des Push-up Clubs mit über 200 Mitgliedern sorge ich mit meinem Beitrag dafür, dass mein Lieblingsfestival unabhängig bleibt und eine sichere Basis für die zukunft hat. Mach auch du mit!“

Wir laden euch in die Bar Metropolis ein, um gemeinsam den Festivalauftakt zu feiern. Bei Knabbereien und leckeren Getränken von Barefoot Wine erwartet euch eine Preview von „Magnifica Presenza“, dem neuen Film von Ferzan Ozpetek („Hamam“, „Die Ahnungslosen“, „Männer a dente“): Der schüchterne schwule Sizilianer Pietro möchte unbedingt Schauspieler werden. Er findet in Rom eine Wohnung im pittoresken Viertel Monteverde – doch die hat einen Haken … Ozpetek erzählt eine spannend-mysteriöse Geschichte, eine leichtfüßige Auseinandersetzung über Illusion und Wirklichkeit (s. S. 42)

einlADung zur AbsCHlussgAlA

Metropolis, sonntag 20.10., 21.00 uhr empfang 20.30 uhr

Alles anders in Sachen Preisverleihung – dieses Jahr findet die feierliche Übergabe unserer Filmpreise in einem besonderen Rahmen statt: Zur Zeremonie mit Moderation durch Performancekünstlerin Janice Perry („eine Mischung zwischen Doris Day und einem Schnellfeuergewehr“) zeigen wir die Gewinnerkurzfilme und Ausschnitte aus den prämierten Langfilmen. Und ihr seid herzlich eingeladen – sowohl zum Empfang vorher als auch zur Feier selbst (s. S. 9)!

Daniela, Pusherin seit 2010

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! JÄHrliCH „Anders zu sein ist auf den Lesbisch Schwulen Filmtagen Hamburg immer besonders schön. Meine Bitte: unterstützen Sie die Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg! Damit dieses tolle event mit seinen irritierenden impulsen weiter die queere Kultur – und vielleicht nicht nur sie – verzaubern und bereichern kann.“ Maren Kroymann, Schauspielerin und ehrenmitglied des Push-up Clubs

Sei dabei – ab 10 € im Monat wirst du Mitglied im Push-up Club, dem Kreis der Fördermitglieder des Festivalvereins Querbild e.V., und unterstützt dein Festival! Mitglieder erhalten Gratistickets, exklusiv die Option auf die limitierte Dauerkarte, Infos, Einladungen und mehr. Alle infos unter lsf-hamburg.de/push-up

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Bitte einsenden an Querbild e.V. | Schanzenstr. 45 | 20357 Hamburg ODER faxen 040-34 05 22 ODER direkt abgeben. Nach dem Eingang der Einzugsermächtigung bekommst Du von uns eine schriftliche Bestätigung. Danke!

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37_Five Dances – LF 38_Flores Raras (Reaching for the Moon) – LF 23_For Dorian – KF 38_För Dig Naken (For You Naked) – LF 19_Foucault’s Room – KF 19_Frank – KF 19_Fresh Fruit – KF 19_Gay Goth Scene – KF 38_G.B.F. – LF 39_Getting Go, The Go Doc Project – LF 39_God Loves Uganda – LF 31_Happy – KF 33_Histoire belge (A Belgian Caper) – KF 39_How To Survive A Plague – LF 40_I am Divine – LF 23_I Love Her – KF 30_I Stand Corrected – LF 40_Ian Harvie Superhero – LF 08_Ich fühl mich Disco (I Feel Like Disco) – LF 24_Ink Deep – KF 40_Interior. Leather Bar. – LF 41_Intersexion – LF 41_Invisibles, Les – LF 41_It Gets Better – LF 20_It Gets Bitter – KF 24_I’ve Only Just Begun – KF 21_Jackpot – KF 42_Joven Y Alocada (Young & Wild) – LF 17_Kleider machen Freunde – KF 24_Knighthood – KF 29_Kumbia Queers: More Lauder Bitte – LF 21_Kus me zachtjes (Kiss Me Softly) – KF 29_Lesbian Hand Gestures – KF 24_Little Orphan Gender Revolutionary Annie – KF 24_Looking For Jiro – KF 42_Magnifica Presenza (Magnificent Presence) – LF 19_Mermaids, The – KF 09_Mía – LF 42_Ming tian ji de ai shang wo (Will You Still Love Me Tomorrow?) – LF 23_Miss Finknagle Succumbs To Chaos – KF 17_Monstersinfonie – KF 43_Mr. Angel – LF

31_My Brother The Devil – LF 17_My Strange Grandfather (Mein schräger Großvater) – KF 22_Natschalo (The Beginning) – KF 23_Naturalist, The – KF 23_Next Door Letters – KF 22_Nuh-Eui Gyul-Hon-Sik Na-Eui Gyul-Hon-Sik (Chupachups) – KF 21_O Pacote (The Package) – KF 17_Oiseau cachalot, L’ (Der Walvogel) – KF 44_Out in Ost-Berlin (Out In East Berlin – Lesbians & Gays In The GDR) – LF 44_Partida, La (Das letzte Spiel) – LF 30_Peaches Does Herself – LF 29_Performing Girl – KF 18_Peter – LF 32_Pit Stop – LF 20_Pocałunek (The Kiss) – KF 17_Pryg-Skok (Hüpffrosch) – KF 24_Recht absurd – KF 33_Right2Love – LF 33_Rosie – LF 17_Rotkäppchen in Deutscher Gebärdensprache – KF 17_Rumours (Gerüchteküche) – KF 29_She Said Boom – The Story Of Fifth Column – LF 24_Silver Stiletto – KF 44_Soongava – Dance Of The Orchids – LF 21_Spooners – KF 20+33_Stiches – KF 22_Stop Calling Me Honey Bunny – KF 21_Through The Lens Of Inkedkenny – KF 43_trans*march – KF 24_Transsexual Dominatrix – KF 36_Two Girls Against The Rain – KF 45_Valencia – LF 20_Vecinas (Neighbors) – KF 46_Vie d’Adèle, La (Blau ist eine warme Farbe) – LF 22_Where Are The Dolls – KF 46_Who’s Afraid Of Vagina Wolf? – LF 31_Wildness – LF 46_W imie … (Im Names des …) – LF 22_Yeah Kowalski! – KF 47_Yes or No 2 Rak Mai Rak Ya Kak Loei (Yes or No 2: Come Back To Me) – LF 47_Yoshiko & Yuriko – LF

verAnstAlter: Querbild e.V. mit Unterstützung der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg und des Push-up Clubs, Schanzenstraße 45, 20357 Hamburg Tel.: +49-(0)40-348 06 70 Fax: +49-(0)40-34 05 22 www.lsf-hamburg.de festivAlteAM: Nadja Bärtschi, Ronald Behm, Sebastian Beyer, Alexandra Bialas, Anton Binnig, Katja Briesemeister, Hanne Homrighausen, Maik Hoppe, Joachim Post, Christoph Reiffert, Charlotte Reuscher, Dennis Tietz bÜro: Laura Niebuhr, Larissa Robitzsch

ProgrAMM: Ronald Behm, Sebastian Beyer, Alexandra Bialas, Anton Binnig, Katja Briesemeister, Dagmar Brunow, Gesine Claus, Hanne Homrighausen, Maik Hoppe, Joachim Post, Charlotte Reuscher, Dennis Tietz reDAKtion: Charlotte Reuscher teXte von: Sebastian Beyer, Anton Binnig, Katja Briesemeister, Gesine Claus, Hanne Homrighausen, Karin Kröll, Sebastian Lübker, Christian Lütjens, Guido A. Müller, Laura Niebuhr, Julia Oesterreich, Joachim Post, Christoph Reiffert, Charlotte Reuscher, Tanja Rieckmann, Larissa Robitzsch, Simon Schultz von Dratzig, Axel Schock, Dennis Tietz, Kiu Urban

englisCHe teXte: Sally Johnson, Guido A. Müller, Laura Niebuhr, Julia Oesterreich, Charlotte Reuscher, Larissa Robitzsch, Dennis Tietz, Kiu Urban sCHlussleKtorAt: Christiane Barth englisCHes leKtorAt: Sally Johnson titel unD gestAltung: Bax Bartmann | bax@on-line.de AnzeigenverMArKtung, DruCK, Distribution: cartel X promotion GmbH & Co. KG fotos: Wir haben uns um Klärung der Fotorechte bemüht, was uns leider nicht in allen Fällen gelungen ist. Wir bitten Rechteinhaber_innen, sich bei uns zu melden.

Wir möchten denjenigen ein großes Dankeschön sagen, die uns das ganze Jahr über mit viel Zeit und Engagement, ihrem Wissen und ihrer Kunst unterstützen: Für die Gestaltung aller Druckerzeugnisse: Bax Bartmann bax@on-line.de | Für die Organisation unserer Eröffnungsveranstaltung: Tina Fritsche und Anke Korfhage | Für die Pflege unseres Archivs: Skadi Loist | Für Konzeption und Produktion unseres Trailers: Axel Ranisch und „Sehr gute Filme“ | Für die Teamfotos: Andrea Preysing | Für sein unvergleichliches Engagement und unvergessliche Nächte: dem Nachtbar-Team | Von Herzen danken möchten wir auch: 3001-Kino-Team | Alamode Filmdistribution – Thomas Lehmann | Berlinale Sektion Panorama – Wieland Speck | bildwechsel | Blessless & Didine | B-Movie-Team | Anke Bröskamp | Bundesverband kommunale Filmarbeit | cartel X | Central Film – Misja Goossens | CFMDC | Cinefest – Erika Wottrich | Agnes Chung | Finn K. Buchwald | Kanzlei Dr. Dimitrow | Dokumentarfilmsalon St. Pauli | Ingo Drzewiecki | elblaw –Bettina

Bachinger | Torsten Fenz | Filmfest Hamburg | Sker Freist | Friedensblitz | Hans-Peter Jansen | Heinz Lochmann Filmtheaterbetriebe – Andreas Baumann, Svantje Höfler | London Lesbian & Gay Film Festival | Ana Grillo | Hamburg Pride – Lars Peters | Hugs & Kisses | Handarbeit – Jim Ostrycharczyk | Jörg Harder | Kristina Hoffmann | Homochrom – Martin Wolkner | identities Wien | Evelyn Jahn | Sally Johnson | Kampnagel-Team | Kinemathek Hamburg – Martin Aust, Rita Baukrowitz | Kinemathek Karlsruhe | Daniel Kleinhanß | Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg – Juana Bienenfeld, Christine Reinhardt | KurzFilmAgentur Hamburg | Skadi Loist | Christina Magdalinou | Michael Malert | Metropolis-Team | Neue Visionen – Thorsten Freese | Jonas Ockelmann | Pandastorm Pictures – Dennis von Berg | Tina Nonnenmacher | Passage-Kino-Team | Henrik Paulsen | perlen ‘13 | Manno Peters | Cornelia Pirsig | Pink Apple Zürich | Pro-Fun media – Christos Acrivulis | Thomas Pfeiffer | Mel Pritchard | Iris Prize | queerfilm Bremen | QueerScope – Independent German Queer Film

Festivals | Queerstreifen Münster | Evan Romero | Marion Roß & Heiner Roß | San Francisco International LGBT Film Festival | Salzgeber & Co – Daniel Ammann, Jürgen Pohl | Linda Schnath | Martina Schradi | Marco Schwarz | Hermann Siegert | Studio-Kino-Team | Robin Spaetling | Reisefachgeschäft TicketKontor – Barbara Gomez Mestre, Raimond Schau | SUBS – Kirsten Herfel | Tante Paul | Marie Tödter | Silvia Torneden | Monika Treut | Kiu Urban | Ines Voigts | Joona Wirth | Gesa Woltjen | allen Filmemacher_innen | allen Anzeigenkund_innen | allen Autor_innen | allen DJs und DJanes | allen Festival-Fotograf_innen | allen, die unseren Gästen Unterkunft gewähren | allen Gästebetreuer_innen | allen Helfer_innen bei den Kinodiensten | allen Kooperationspartner_innen | allen Übersetzer_innen | allen Medienpartner_innen | den Push-up Club-Mitgliedern | allen aktiven Mitgliedern von Querbild e.V. | allen Spender_innen und Sponsor_innen und allen, die wir nicht vergessen wollten und es leider doch getan haben. Ohne euch wäre dieses Festival nicht möglich.

Alle filMe von A-z lf = lAngfilM Kf = KurzfilM 23_100 Butches #9: Ruby – KF 23_2nd Best – KF 34_Alice Walker: Beauty In Truth – LF 30_And You Belong – LF 32_Any Day Now – LF 36_Aquaporko! – KF 32_Azul y no tan rosa (Blue And Not So Pink) – LF 34_Bambi – LF 34_Bananot (Cupcakes) – LF 17_Beyoutiful – KF 35_Born This Way – LF 20_Bouddhi Bouddha – KF 21_Bunny – KF 22_Bunny Girl – KF 23_Burger – KF 36_Bwakaw – LF 21_Caipirihas en Ipanema – KF 36_Camp Beaverton: Meet The Beavers – LF 23_Ce n’est pas un film de Cow-Boys (It’s not a Cowboy Movie) – KF 24_Change Over Time – KF 36_Chupan Chuppai (Hide And Seek) – LF 37_Codebreaker – LF 09_Concussion – LF 14_Confession – KF 20_Cross your Fingers – KF 40_Cruising – LF 24_Dating Sucks: A Genderqueer Misadventure – Episode #1 – KF 20_Declaration – KF 22_Desanimado (Unanimated) – KF 22_Dik – KF 37_Easy Abby – LF 33_Et Barn (Ein Kind) – KF 22_Ett Sista Farväl (A Last Farewell) – KF 19_Feuerkäfer – KF 20_First Date, The – KF iMPressuM:

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Termine: 11.11.2013 + 18.11.2013 24.02.2014 + 03.03.2014 07.04.2014 + 14.04.2014 jeweils um 20.00 Uhr Altonaer Theater Hamburg Vorverkauf an allen bekannten Vorverkaufsstellen oder online unter www.stageschool.de

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