Wieso der Caritas-Markt Waren erhält

Mediendienst 5 10. April 2014

Naturalspenden als soziales Engagement von Firmen

Wieso der Caritas-Markt Waren erh辰lt Rolf Maurer

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Naturalspenden als soziales Engagement von Firmen

Wieso der Caritas-Markt Waren erhält Im Caritas-Markt können Armutsbetroffene zu stark vergünstigten Preisen Lebensmittel und Waren des alltäglichen Bedarfs einkaufen. Möglich ist dies, weil Hersteller und Grossverteiler die Waren gratis oder stark vergünstigt abgeben. Dafür haben sie gute Gründe, ökonomische und soziale.

Im Jahr 1992 eröffnete Caritas ihren ersten Laden in Basel unter dem Namen „Carisatt“, ein versteckter Hinweis auf „satt werden“. Die Idee dahinter war, noch geniessbare Lebensmittel nicht zu entsorgen, sondern Armutsbetroffenen zukommen zu lassen. Die Vernichtung von Lebensmitteln war noch nicht das grosse Thema. Das ist heute anders: National und international werden Lösungen gesucht zur Vermeidung von «Food waste». Auch eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Bundesamtes für Umwelt hat bereits getagt und Lösungen für dieses Problem gesucht.

Sinnvolle Lösungen Was motiviert einen Hersteller oder Grossverteiler, den Caritas-Markt zu unterstützen? Auf der einen Seite ist es ein wirtschaftliches Interesse, das zu Lebensmittelspenden führt. Bei Änderungen an der Verpackung beispielsweise wird das Vorgängerprodukt aus den Regalen genommen, um Platz zu machen für die neue Produktelinie. Der Lieferant steht nun vor der Frage: “Was tun mit dieser Ware?“.

Es bleibt ihm die Entsorgung, sprich Vernichtung, der Verkauf an Restpostenunternehmen oder aber – die sinnvollste Lösung – die Ware dem Caritas-Markt zur Verfügung zu stellen. Bei einer Vernichtung hat er, neben einem möglichen Imageschaden, Lager-, Transport- und Entsorgungskosten zu bezahlen, die mehrere Hundert Franken pro Palette betragen können. Bei einem Verkauf an Restpostenhändler geht er das Risiko ein, dass seine Ware in Discountgeschäften in der Schweiz angeboten wird.

Andere Gründe für Naturalspenden sind Überproduktionen, mangelhafte Verpackungen, kurze Ablaufdaten und anderes. Die Qualität der Produkte in den Caritas-Märkten ist aber immer einwandfrei und unterliegt den Bestimmungen des Lebensmittelgesetzes.

Auf der anderen Seite ist die Naturalspende auch eine PR-Massnahme, die dem Unternehmen ein soziales Engagement bescheinigt. Die positive Botschaft kann und wird kommuniziert, zum Beispiel auf der eigenen Webseite des Unternehmens

Keine Abwertung der Waren Die meisten Firmen, Hersteller wie auch Händler, unterstützen schweizweit den Caritas-Markt. Es gibt nur noch wenige Lieferanten und Detailhandelsunternehmen, die diesen Weg der Abgabe von Überschüssen noch nicht gehen. Die Gründe dafür sind verschieden: Bei manchen sind es „Managemententscheide“, andere befürchten eine Abwertung ihrer Produkte, wenn diese im Caritas-Markt angeboten werden. Diese Aussage jedoch ist widerlegt: Caritas erhält sowohl Markenartikel wie auch Eigenprodukte von namhaften Verteilern wie Coop, Migros und Denner. Für viele Lieferanten ist das eine „Investition in die Zukunft“. Wir gehen ja davon aus, dass Armutsbetroffene irgendwann wieder Fuss

Caritas Schweiz, Mediendienst 5, 10. April 2014

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fassen und sich erinnern, dass ihnen in ihrer schwierigen Situation solche Produkte, die sie sich damals nur dank unseren Tiefstpreisen leisten konnten, ihr Leben etwas lebenswerter gemacht haben.

Rolf Maurer, Gesch채ftsleiter Genossenschaft Caritas-Markt, E-Mail r.maurer@caritas-markt.ch, Tel. 041 289 13 13

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