4. Der Welt-Atelier-Ansatz und seine Umsetzung In dem vorgestellten Konzept werden Richtlinien für den pädagogischen Alltag in den Maisons Relais beschrieben. Es ist das Ergebnis eines langjährigen Prozesses, der mit der Verfassung des Qualitätshandbuchs für Maisons Relais (Schenk, 2006) begann. Im weiteren Verlauf fand eine Zusammenarbeit der Caritas Luxemburg mit Vertretern der Universität Gent und der Universität Köln statt, eine intensive Beschäftigung mit der Reggiopädagogik, sowie ein stetiger Austausch mit den Akteuren der Maisons Relais vor Ort. All dieses Wissen, die Erfahrungen, Erkenntnisse und Rückmeldungen bilden die Grund lage für die Überlegungen, die in diesem Konzept beschrieben werden. Entscheidend geprägt wird die Umsetzung des hier vorgestellten Konzeptes durch die Fortbildung „Welt-Atelier“1, die seit 2010 von Angelika von der Beek (in Zusammenarbeit mit Hilke Eden) in Maisons Relais gehalten und vom Service R&D der Caritas begleitet wird. Die Fortbildung WeltAtelier wurde in Zusammenarbeit mit dem Service R&D eigens auf die Besonderheiten in Maison Relais zugeschnitten. Dabei ist unter anderem ein „Living Document“ entstanden, in dem konkrete Umsetzungstipps für die einzelnen Bildungsbereiche und Prinzipien gegeben werden – dieses Dokument wird kontinuierlich mit Erfahrungswissen erweitert. Zusätzlich zu den Fortbildungsterminen von Angelika von der Beek werden Vertiefungstermine angeboten, um die vermittelten Inhalte zu reflektieren oder an Beispielen zu verdeutlichen – auch im Rahmen von Hospitationen. Außerdem bestehen zu mehreren Bildungsbereichen Arbeitsgruppen, um die jeweilige Thematik mit Fachkräften aus den Maisons Relais zu vertiefen – Ergebnisse aus diesen Gruppen bereichern wiederum das „Living Document“. Die Umsetzung umfasst zudem Inhouse-Fortbildungen für ganze Teams, die es ermöglichen, gezielt auf die spezifische
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1 Der Name „Welt-Atelier“ wurde in Anlehnung an das von Professor Gerd E. Schäfer gegründete Fortbildungsinstitut “WeltWerkstatt” gewählt. WeltWerkstatt wiederum stützt sich auf Konzepte, die die Selbsttätigkeit der Kinder konsequent in den Mittelpunkt der pädagogischen Praxis stellen: Reggiopädagogik, Offene Arbeit, Projektarbeit und Raumgestaltung (www.weltwerkstatt.de).
Situation einzelner Maison Relais einzugehen. Bei der Umsetzung und Weiterentwicklung des beschriebenen Konzepts handelt es sich um einen längerfristigen kontinuierlichen Prozess. Als lernende Organisationen befinden sich Maison Relais im stetigen Austausch zwischen Theorie und Praxis.