3. Den pädagogischen Alltag gestalten – ein Praxisbeispiel Das folgende Beispiel aus dem pädagogischen Alltag einer Maison Relais verdeutlicht, wie pädagogische Prinzipien und Bildungsbereiche in der Praxis miteinander verwoben sind. Es zeigt, wie es durch die Haltung der Erwachsenen (gemäß der beschriebenen pädagogischen Prinzipien) in Bezug auf die Fragen der Kinder bzgl. eines bestimmten Themas (hier Bildungsbereich Natur) zu Überlegungen, Aktivitäten und Selbstbildungsprozessen der Kinder kommt. Dadurch wird eine Spirale von Kommunikation und Bildung mit immer neuen Themen in Gang setzt. Beispiel: Waldaktivitäten (Quelle: MR Betzdorf) Eine Gruppe Kinder geht jede Woche in ein nahegelegenes Waldstück. Nach Absprache mit dem zuständigen Förster dürfen die Kinder das Gelände erkunden und tätig werden.
Zugang zur Welt; Vernetzung; Bildungsbereich Natur (Wald als vielfältiger Bildungsraum); Raum als dritter Erzieher
Die Kinder nehmen Materialien mit in den Wald. Sie können im Wald mit diesen Materialien ihren Interessen nachgehen und ihre Umgebung erforschen.
Kompetentes Kind; Raum als dritter Erzieher (Wald und Material als vorbereitete Umgebung)
Ein Kind fragt sich, ob es Füchse im Wald gibt. Es vermutet, dass es den Füchsen abends kalt wird und hat die Idee, ein Haus für die Füchse zu bauen. Mehrere Kinder sammeln Materialien und bauen für den Fuchs ein Haus.
Bildungsbereich Natur Bildungsbereich Bauen und Technik
Ein Erzieher begleitet die Kindergruppe bei ihrem Vorhaben, beobachtet und dokumentiert (Fotos und Mitschriften).
Beobachtung und Dokumentation
Die Dokumentation bildet den Ausgangspunkt für neue Fragen der Kinder: hat der Fuchs Hunger? Diese Fragen werden vom Team aufgegriffen und mit den Kindern erörtert – auch andere Kinder interessieren sich jetzt für das Thema. Beim nächsten Waldausflug nehmen die Kinder altes Brot für den „Fuchs“ mit, legen es bereit – und stellen beim darauffolgenden Besuch fest, dass das Brot verschwunden ist. Auch über die Waldaktivität hinaus beschäftigen sich die Kinder nun mit dem Thema „Füchse“.
Erziehung als Begleitung
Die Dokumentation wird in der Maison Relais aufgehängt. Dies führt zu einem Austausch zwischen Kindern und Eltern, sowie Eltern und Erzieher. Eine Mutter ist sehr interessiert und bittet darum, eine Kopie der Unterlagen zu bekommen.
Zusammenarbeit mit den Eltern
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