Care Design

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ABB. 1

— Ideensammlung.

Wenn Menschen in Pflege gehen, dann bleibt ein Stück Selbstständigkeit zurück. Zudem gibt es befremdliches Mobiliar und fremde Menschen, mit denen man nun zusammen leben soll. EIN PFLEGEWOHNSTIFT

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IN FALKENSEE

Hier wohnen alte Menschen, die im Alltag auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen sind. Der Altersdurchschnitt ist sehr hoch. Viele von ihnen benötigen eine Geh­ hilfe oder einen Rollstuhl. Das Haus ist ­architektonisch barrierefrei gebaut, die Flure sind breit und lang, die Zimmer mit standardisierten Möbeln einfach ausgestattet. Es gibt auf allen vier Etagen Gemeinschaftsräume und Gemeinschaftsbäder. Das erste Interview erfolgt mit der Pflegedienstleiterin. Wir hören Geschichten über

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die Bewohner und deren Beziehung unter einander: Dass Ehepaare zusammen in einem Zimmer leben, Freundschaften zwischen Mann und Frau entstehen und auch weib­liche Bewohner untereinander Händchen halten. Während einer Hausbesichtigung können wir die verschiedenen Arbeitsräume und Zimmer besichtigen. Schon bei dieser ersten Begehung erhalten wir einen Überblick über die Einrichtungsgegenstände in den Privatzimmern der Be­ wohner, die, wie man uns sagt, in Aussehen und Funktion den Vorschriften gemäß mit anderen Heimen übereinstimmen. ­Hierbei fällt uns auf, dass die Schränke nahtlos vom B ­ oden bis fast unter die Zimmerdecke gehen. Im Gespräch mit einer Pflegekraft erfahren wir vom Pflegealltag, von den Schwierigkeiten des notwendigen Eindringens in die Intimsphäre während des ­Waschens der Bewohner sowie von der gedul­ digen Arbeit mit den Demenzkranken und


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