DVV Konzerngeschäftsbericht 2010

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Konzerngesch채ftsbericht 2010

Br체cken schlagen.


Kennzahlen Wirtschaftsleistung DVV-Konzern

831,4 Mio. EUR

Einzelabschluss Duisburger Versorgungsund Verkehrsgesellschaft mbH

835,7 Mio. EUR

2010 Jahresüberschuss Investitionen Mitarbeiter

Umsatz 2010

Umsatz 2009

2009

7,2 Mio. EUR

7,5 Mio. EUR

56,0 Mio. EUR

45,2 Mio. EUR

4.429

4.500

2010

–4,8 Mio. EUR

2009

–7,9 Mio. EUR

Zahlen zum DVV-Konzern 2010 Versorgung Stromerzeugung in eigenen Kraftwerken/Jahr

2.280 Millionen Kilowattstunden

Erdgasabgabe/Jahr

2.438 Millionen Kilowattstunden

Fernwärmeabgabe/Jahr Wasserabgabe/Jahr

789 Millionen Kilowattstunden 35,9 Millionen Kubikmeter

Strom-/Fernwärmeleistung – Heizkraftwerk (HKW) I

100/140 Megawatt

– Heizkraftwerk (HKW) II/B

140/160 Megawatt

– Heizkraftwerk (HKW) III/A

40/80 Megawatt

– Heizkraftwerk (HKW) III/B

240/160 Megawatt

Verkehr Beförderte Personen/Jahr Personenkilometer Streckenlänge Schiene Streckenlänge Bus Anzahl Busse

60,5 Millionen Fahrgäste 275,5 Millionen Kilometer 57 Kilometer 367 Kilometer 165

Anzahl Buslinien

34

Anzahl Schienenfahrzeuge

65

Anzahl Straßenbahn-/Stadtbahnlinien Anzahl Haltestellenstandorte

4 551


Übersicht der Geschäftsfelder Versorgung Die Versorgung von Bürgern, Unternehmen und Institutionen mit Strom, Gas, Wärme und Trinkwasser zählt zu den zentralen Aufgaben des DVV-Konzerns und verschiedener Konzerntöchter. Unsere Kunden schätzen an uns ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit sowie unser Engagement als lokaler Versorger und Dienstleister. Denn unsere Mitarbeiter stehen nicht nur für die verlässliche Lieferung von Energie und Wasser, sondern auch für verbraucherfreundliche Tarife und kundennahen Service – wann und wo immer er gebraucht wird.

Verkehr Ob täglich zur Arbeit und wieder nach Hause, zur Schule oder zum Einkaufen – tausende Fahrgäste nutzen täglich den öffentlichen Personennahverkehr in Duisburg. Ein gut ausgebautes Liniennetz sowie Busse und Bahnen, deren Fahrpläne auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sind, gewährleisten Mobilität und Flexibilität – Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt.

Services Neben den Geschäftsfeldern Versorgung und Verkehr ergänzt ein breites Spektrum an Services, die direkt den Bürgern oder städtischen Einrichtungen zugutekommen, die Leistungs palette des DVV-Konzerns. Das Angebot reicht von der Reinigung und dem Management von Gebäuden über Sicherheits-, Kontroll- und Beratungsdienste bis hin zur Pflege öffentlicher Anlagen sowie zu IT- und Telekommunikationsservices. Dienstleistungen aus einer Hand – eben Leistungen für Duisburg!


Beteiligungsstruktur Stadt Duisburg Dinslaken 0,1 %

100 % RWE Deutschland AG

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Duisburg

E.ON Ruhrgas International GmbH

20 %

20 %

VU

rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH Duisburg

VU

100 %

100 % VU

50 %

50 % AU

Fernwärmeverbund Niederrhein Duisburg/Dinslaken Verwaltungsgesellschaft mbH Dinslaken AU

50 %

rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH Duisburg

50 % GU

30 % AU

Wasserverbund Niederrhein GmbH Krefeld

BU

IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gGmbH Mülheim an der Ruhr

BU

13 %

12,63 %

GREEN GECCO Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG Troisdorf BU

9,7 %

GREEN GECCO Beteiligungsgesellschaft Verwaltungs GmbH Troisdorf BU

9,7 %

Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH – GFW Duisburg – Duisburg BU WV Energie AG Frankfurt am Main

1%

0,35 % BU

admito GmbH VU

DCC Duisburg CityCom GmbH Duisburg

100 % VU

Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH Duisburg VU DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH Duisburg octeo MULTISERVICES GmbH Duisburg Wesel BVD BusVerkehr Duisburg GmbH Duisburg akuras GmbH (i.G.) Essen

Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH Duisburg

100 %

(vorm. KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH)

Duisburg

100 %

enuvo – rhein ruhr partner Gesellschaft für Erneuerbare Energien mbH Duisburg AU

strasserauf GmbH Düsseldorf

25,8 %

Wesel 0,1 %

Duisburger Verkehrsgesellschaft AG Duisburg

VU

Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH Duisburg

Fernwärmeverbund Niederrhein Duisburg/Dinslaken GmbH & Co. KG Dinslaken

74 %

60 %

Stadtwerke Duisburg AG Duisburg

Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH Duisburg

VU

100 %

100 % VU

100 % VU

Stadtbahnbetriebsführungsgesellschaft Rhein mbH (SBG Rhein) Düsseldorf AU Via Verkehrsgesellschaft mbH Essen Einkaufs- u. Wirtschaftsgesellschaft für Verkehrsbetriebe (BEKA) mbH Köln

34 %

BU

100 % VU

100 %

50 % AU

ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg Duisburg

100 % VU

100 % VU

vectio Gesellschaft für Flottenmanagement und Services mbH Duisburg VU Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH Duisburg

100 %

Gesellschaft für kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH (GVN) Duisburg AU smartlab Innovationsgesellschaft mbH Aachen

AU

Betriebsgesellschaft Radio Duisburg mbh & Co. KG Duisburg

AU

Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Duisburg mbH Duisburg

100 %

In den Konzernabschluss der DVV einbezogene Unternehmen (voll, quotal und at equity konsolidiert)

VU

50 %

35 %

25 %

25 % AU

VU

Verbundene Unternehmen (§ 271 Abs. 2 HGB)

BU

Beteiligungsunternehmen (§ 271 Abs. 1 HGB)

AU

Assoziierte Unternehmen (§ 311 Abs. 1 HGB)

GU

Gemeinschaftsunternehmen (§ 310 Abs. 1 HGB) Stand: 31. Dezember 2010

40 %

AU

VU

PSD Personal-Service Duisburg GmbH Duisburg

VU

0,38 %


Konzerngesch채ftsbericht 2010


Inhalt

24

30

32

38

Inhalt Standortübersicht

7

Brücken schlagen. Verbindungen schaffen

8

Bericht der Geschäftsführung

10

Interview mit Dr. Hermann Janning und Hans-Joachim Reck

20

Kooperationen im Geschäftsfeld Versorgung

24

Kooperationen im Bereich IT & Telekommunikation

30

Kooperationen im Geschäftsfeld Verkehr

32

Kooperationen im Geschäftsfeld Services

38

Bericht des Aufsichtsrates

43

Konzernbilanz

44

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung

46

Konzernanhang

47

Entwicklung des Anlagevermögens

64

Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns

66

Entwicklung des Eigenkapitals

68

Konzernlagebericht

70

Bestätigungsvermerk

102

Impressum

104

Seite 6 · Konzerngeschäftsbericht 2010 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH


Standortübersicht

1 DVV-Konzernzentrale an der Bungertstraße

7 Kundenservicecenter der Stadtwerke Duisburg AG

2 Heizkraftwerke I und II

8 DVG-Betriebshof Grunewald

3 Umspannwerk Kopernikusstraße

9 Wasserwerk Bockum

4 Gasübergabestation

10 Wasserwerk Wittlaer

5 DVG-Betriebshof Am Unkelstein

11 Heizkraftwerk III

6 DVG-Leitstelle und -Kundencenter

12 Umspannwerk Gaterweg

Standortübersicht

3

4

5 2 1

6

7

8 12 11

9 10

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Brücken schlagen. Verbindungen schaffen.

Brücken schaffen Verbindungen. Mit 650 Brücken liegt Duisburg vor Venedig und Sankt Petersburg. Im Bild: die Neuenkamper Brücke. Sie führt die A 40 777 Meter über den Rhein

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Brücken schlagen. Verbindungen schaffen.

Brücken schlagen. Verbindungen schaffen Herzlich willkommen bei der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft! Brücken schaffen Verbindungen. Sie helfen Grenzen zu überwinden, Lücken zu schließen oder auch Gegensätzliches zusammenzuführen – auf realen Straßen und Wegen ebenso wie symbolisch. Und so, wie durch die Brücken in unserer Region Verkehrsverbindungen geschaffen werden, vernetzen wir uns mit ausgesuchten Kooperationspartnern. Durch diese Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen vergrößern wir zum einen gezielt unseren geografischen Aktionsradius. Zum anderen erweitern wir auch erfolgreich den Pool von Wissen und Erfahrungen, aus dem wir das Leistungsportfolio für unsere Kunden entwickeln – Produkte, die uns als Dienstleister stark machen. Neben interkommunalen Kooperationen steht auch die gemeinsame Entwicklung und Realisierung von innovativen Projekten mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft im Fokus. Auf den folgenden Seiten des diesjährigen Geschäftsberichts stellen wir Ihnen aktuelle Kooperationen vor, denen allen eines gemein ist: der Brückenschlag zum gemeinsamen Erfolg.

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Bericht der Geschäftsführung

Bericht der Geschäftsführung 2010 war für den DVV-Konzern erneut ein erfolgreiches Geschäftsjahr, in dem sich die Geschäftsfelder parallel zu der sich nach der Weltwirtschaftskrise erholenden Gesamtkonjunktur positiv entwickelt haben. Dieser Erfolg lässt sich insbesondere auf die strategischen Neuausrichtungen zurückführen, die die DVV in den zurückliegenden Jahren konsequent vollzogen hat. Eine wichtige Rolle spielten 2010 in diesem Zusammenhang weitere Effizienzsteigerungen sowie die Entwicklung neuer Vertriebsmodelle und Produkte im Kerngeschäft. Dabei initiierte der Konzern gezielt weitere Kooperationen und vertiefte bestehende strategische Partnerschaften, um sowohl die Wirtschaftlichkeit der eigenen Dienstleistungen zu steigern als sich auch in wichtigen Zukunftsfeldern zu positionieren. 1 | HOLDING Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH hat ihre Funktion als Holding zur Steuerung strategischer Geschäftsprozesse und Erbringung von Querschnittsaufgaben für die Konzerngesellschaften 2010 weiter fokussiert. Auf Basis der 2009 erfolgten Trennung zwischen operativen und strategischen Aufgaben in den Bereichen Finanzen, Personal und Informationstechnologie konzentrierte sie sich verstärkt auf wesentliche Steuerungsfunktionen in der strategischen Finanz- und Personalplanung, der Unternehmensentwicklung, der Konzernkommunikation und Konzernrevision sowie im Rechtswesen. Insbesondere durch vereinfachte Abläufe, prozessorientierte Neuorganisationen und optimierte Schnittstellen konnte die Leistungsfähigkeit der Querschnittsbereiche weiter gesteigert und so zur Ergebnisverbesserung in den Geschäftsfeldern beigetragen werden. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Vernetzung einzelner Unternehmen in Kooperationen sowie der komplexen Beteiligungsstruktur des DVV-Konzerns entschied sich die Geschäftsführung im vergangenen Jahr, eine eigenständige finanzwirtschaftliche Steuerung aller Unternehmensaktivitäten aus der Konzernspitze heraus zu etablieren. Diese Funktion hat zum 1. Januar 2011 Marcus Wittig als neuer Finanzgeschäftsführer übernommen. Marcus Wittig war zuvor als Leiter des Bereichs Strategisches Finanzmanagement im Konzern und Geschäfts-

führer der Servicegesellschaften KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH und PSD Personal-Service Duisburg GmbH tätig. Diese Entscheidung trägt auch der Entwicklung Rechnung, dass die Tochtergesellschaften des Konzerns mittlerweile in zahlreichen Markt- und Wettbewerbssituationen agieren.

Marcus Wittig, seit 1.1.2011 Geschäftsführer Kaufmännischer Bereich der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH

Organisatorische Änderungen wurden 2010 im Bereich der Servicegesellschaften vorgenommen. So wurde die KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH im Vorgriff auf die für 2011 beschlossene Zusammenführung mit den operativen Aufgabenbereichen der PSD Personal-Service-Duisburg GmbH in admito GmbH umbenannt. Ziel der Zusammenführung ist es, Schnittstellen zu vereinfachen, Prozesse noch kundenorientierter zu definieren und weitere Kosteneinsparungen zu realisieren. Der erfolgreiche Konsolidierungskurs des Konzerns schlägt sich im Einzelabschluss der Holding nieder: Sie konnte ihr Ergebnis von – 7,9 Millionen Euro im Vorjahr auf – 4,8 Millionen Euro

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Bericht der Geschäftsführung

und seit 2006 damit um insgesamt 19,6 Millionen Euro verbessern. Diese positive Entwicklung trägt unmittelbar zur Konsolidierung des kommunalen Haushalts der Stadt Duisburg als alleiniger Anteilseignerin der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH bei.

gesamt rund 20 Megawatt. Im Gemeinschaftsunternehmen GREEN GECCO GmbH & Co. KG haben sich neben der Stadtwerke Duisburg AG weitere 25 Stadtwerkeunternehmen und die RWE Innogy GmbH zur Realisierung von Großprojekten im Bereich der Erzeugung regenerativer Energien zusammengeschlossen.

2 | GESCHÄFTSFELD VERSORGUNG Mit dem weiteren Ausbau ihres Engagements im Bereich erneuerbare Energien und Elektromobilität hat sich die Stadtwerke Duisburg AG auch 2010 zentralen Herausforderungen der Energiewirtschaft von morgen gestellt. Die Stromproduktion aus regenerativen Energiequellen schärft als zweite Säule neben der konventionellen Erzeugung auf Basis von KraftWärme-Kopplung das Profil des Unternehmens als zukunftsorientierter Energiedienstleister mit eigenen Erzeugungskapazitäten. Das Tochterunternehmen des DVV-Konzerns setzt sich damit das Ziel einer nachhaltigen und zuverlässigen Versorgung der Stadt Duisburg mit klimaschonender Energie und folgt den Vorgaben der Bundesregierung im Rahmen des Integrierten Energie- und Klimaprogramms zur Steigerung der Stromerzeugung aus regenerativen Energien.

Weitere Projekte des Konzerns im Bereich erneuerbare Energien sind: der Betrieb einer 710 Quadratmeter großen Photovoltaikanlage auf dem Dach des Albert-Einstein-Gymnasiums in Duisburg durch die Konzerntochter ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg, die jährlich 85.000 Kilowattstunden Strom erzeugt, der Einstieg in die energetische Nutzung von Biomasse durch Unterstützung eines Forschungsprojekts des Zentrums für nachwachsende Rohstoffe NRW im Bereich Energiepflanzen, die Erschließung von Möglichkeiten der Energieerzeugung aus Photovoltaik, Solarthermie und Biomasse in Duisburg und Essen durch die enuvo – rhein ruhr partner Gesellschaft für Erneuerbare Energien mbH als gemeinsame Tochtergesellschaft mit der Stadtwerke Essen AG.

Im Rahmen der Kooperation mit dem in Duisburg ansässigen Windkraftanlagenhersteller eviag AG betreibt die Stadtwerke Duisburg AG seit Frühjahr des vergangenen Jahres auf dem Testfeld der windtest Grevenbroich GmbH eine erste eigene Windkraftanlage. Hierbei handelt es sich um einen Prototyp mit einer Leistung von zwei Megawatt, der etwa 1.300 Haushalte versorgen kann. Auf Basis der Erfahrungen mit dem Betrieb des Prototyps sollen in den kommenden Jahren weitere Projekte im Bereich Windenergie angestoßen werden. Hierzu prüft der Konzern derzeit auch die Errichtung von Windkraftanlagen in Duisburg. Seit November 2010 ist die Stadtwerke Duisburg AG zudem im Rahmen der Kooperation „GREEN GECCO“ am Windpark „An Suidhe“ in Schottland beteiligt. Der Park umfasst 23 Windturbinen mit einer installierten Leistung von ins-

Die Stärkung der eigenen Strom- und Fernwärmeerzeugung stellt eine weitere zentrale Strategie des Geschäftsfelds Versorgung dar. Neue Entwicklungsmöglichkeiten haben sich im vergangenen Jahr insbesondere durch den Verkauf der Evonik Steag GmbH (Steag) durch den Mischkonzern Evonik Industries AG ergeben. Mit dem Ziel, durch die mehrheitliche Übernahme der Steag eine gemeinsame kommunale Erzeugungsplattform zu schaffen, hat sich die Stadtwerke Duisburg AG mit der Dortmunder Stadtwerke AG, der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH, der Energieversorgung Oberhausen AG, der Stadtwerke Bochum GmbH, der Stadtwerke Dinslaken GmbH und der Stadtwerke Essen AG zu einem Bieterkonsortium, dem Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr, zusammengeschlossen.

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Bericht der Geschäftsführung

Die Steag ist im Ruhrgebiet der mit Abstand größte Stromerzeuger und Fernwärmelieferant. Darüber hinaus gehört sie in den Feldern Biomasse, Geothermie und Grubengas zu den Marktführern in Deutschland und baut die Aktivitäten im zukünftig immer bedeutender werdenden Bereich der erneuerbaren Energien weiter aus. Das Stadtwerke-Konsortium verfolgt mit dem Erwerb der Steag die Absicht, mittel- und langfristig einen ökologischen Umbau und einen noch stärkeren Einstieg in die regenerativen Energien vorzunehmen. Auf dieser Basis wollen die beteiligten Stadtwerkeunternehmen ihre Position als kommunale Unternehmen ausbauen und die Versorgung im Rhein-Ruhr-Gebiet mit den gewohnten Vorteilen einer fairen Preisgestaltung sowie einer Stärkung von Wirtschaft und Lebensqualität in der Region sichern. Weiteres Ziel ist es, durch eine Kooperation mit der Steag die Fernwärme als einen wichtigen Eckpfeiler einer umweltfreundlichen Wärmeversorgung zu sichern. Das Ergebnis wäre eine interkommunale wertschöpfungsorientierte Kooperation und somit ein weiterer Baustein, der die derzeitigen und zukünftigen Aktivitäten auf dem liberalisierten Energiemarkt ergänzt. Der Zuschlag für die Übernahme von 51 Prozent an der Evonik Steag GmbH durch das Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr erfolgte nach Abschluss des Verkaufsverfahrens im März 2011. Seitdem hält die Stadtwerke Duisburg AG, die zu 19 Prozent an der aus dem Konsortium hervorgegangenen gemeinsamen Tochtergesellschaft KSBG GmbH & Co. KG beteiligt ist, insgesamt 9,7 Prozent an der Steag. Auch auf dem Zukunftsfeld der Elektromobilität hat sich der DVV-Konzern im vergangenen Geschäftsjahr weiter positioniert. So verfolgt das gemeinsam mit der Stadtwerke Aachen AG und der Stadtwerke Osnabrück GmbH gegründete Tochterunternehmen smartlab Innovationsgesellschaft mbH (smartlab) das Ziel, eine leistungsfähige Infrastruktur mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Duisburg zu realisieren und darüber hinaus die Technologie sowie die damit verbundenen Geschäftsmodelle im Rahmen eines Verbundnetzes an andere lokale und regionale Energieversorgungsunternehmen zu ver-

markten. In diesem Zusammenhang wurden 2010 die ersten drei von der Stadtwerke Duisburg AG betriebenen Ladestationen in Duisburg installiert. Schrittweise wird zudem der Fuhrpark des DVV-Konzerns durch Elektrofahrzeuge ergänzt. Im November hat smartlab mit ladenetz.de einen Roaming-Verbund für Stadtwerkeunternehmen initiiert, der grünen Strom auf die Straße bringen und ein bundesweites Aufladen von Elektrofahrzeugen ermöglichen soll. Ziel von ladenetz.de ist es, sich mit weiteren Partnern zusammenzuschließen und ein flächendeckendes, kommunales Netz von Ladestationen und Dienstleistungen aufzubauen. Gründungsmitglieder des Verbunds sind die Stadtwerke Duisburg AG, die Stadtwerke Aachen AG und die Stadtwerke Osnabrück AG. Darüber hinaus sind bereits unter anderem die Stadtwerke München GmbH, die Allgäu Überlandwerk GmbH und die Stadtwerke Trier AöR als Partner dem Ladenetz beigetreten. Außerdem besteht zwischen ladenetz.de und dem niederländischen Pendant e-laad.nl eine Kooperation zum länderübergreifenden Fahrstrom-Roaming. Gleiches gilt für die Kooperation mit VLOTTE, einem E-MobilityProjekt der österreichischen illwerke vkw. Zudem ist die Stadtwerke Duisburg AG auch an dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt „Smart Wheels“ beteiligt. In Duisburg fördert die Stadtwerke Duisburg AG seit 2010 den Ausbau von Elektromobilität auch mit dem eigenen Endkundenprodukt e2 mobil: Kunden des Energiedienstleisters können mit einer speziellen Karte Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien für ihr Elektrofahrzeug an den Ladestationen des Unternehmens beziehen. Darüber hinaus fördert die Stadtwerke Duisburg AG den Kauf eines Elektrorollers oder Elektrofahrrads mit einem finanziellen Zuschuss. Im Bereich Vertrieb setzt die Stadtwerke Duisburg AG weiterhin auf Expansion. Im Fokus stand dabei 2010 neben dem Privatkunden- insbesondere auch das lokale und überregionale Geschäftskundensegment. So hat das Unternehmen individuelle Branchenprodukte für Industrie, Handel, Logistik, Dienstleistung, öffentliche Einrichtungen und andere Energieversor-

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Bericht der Geschäftsführung

gungsunternehmen entwickelt und auf diese Weise erfolgreich neue Kundensegmente erschlossen. Zu den Produkten gehören zum Beispiel der Vertrieb von technischen Gasen wie Schweiß- und medizinischen Gasen, Contracting-Lösungen im Bereich Druckluft sowie Dienstleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz in Unternehmen. Insgesamt konnte das Unternehmen im Geschäftskundenbereich den Stromabsatz von 900 Gigawattstunden (2008) auf 1.200 Gigawattstunden steigern.

Wirtschaftsentwicklung Geschäftsfeld Versorgung 698,4 Mio. EUR 699,5 Mio. EUR 2010

2010

Auch mit dem überregional angebotenen Stromprodukt R(H)EINPOWER wurden im Privatkundenbereich erfreuliche Zuwachsraten erzielt. Seit dem Start des Produkts im Herbst 2009 hat das Unternehmen bis zum Ende des Geschäftsjahres insgesamt 26.000 Verträge mit Neukunden abgeschlossen. Im November 2010 erfolgte dann mit R(H)EINPOWER auch der Einstieg in den überregionalen Gasvertrieb. Als erste OnlineEnergiemarke in Deutschland hat R(H)EINPOWER im Februar 2010 vom renommierten Retail-Institut EHI das Zertifikat „Geprüfter Online-Shop“ für hohe Sicherheit und Verbraucherfreundlichkeit im Internethandel erhalten.

Johannes Gösling, seit 1.1.2011 Vorstand Markt der Stadtwerke Duisburg AG

Um die Vertriebsaktivitäten der Stadtwerke Duisburg AG weiter zu stärken und der sich verändernden Markt- und Wettbewerbssituation Rechnung zu tragen, hat sich das Unternehmen im Geschäftsjahr zudem entschieden, ein eigenes Vertriebsressort im Vorstand zu etablieren. Die Funktion des Vertriebsvorstands hat zum 1. Januar 2011 Johannes Gösling übernommen. Johannes Gösling bleibt neben seiner Vorstandsfunktion auch weiterhin Leiter des Bereichs Markt/Vertrieb der Stadtwerke Duisburg AG.

2009

Ergebnis

46,7 Mio. EUR 40,7 Mio. EUR

Investitionen

39,5 Mio. EUR 49,9 Mio. EUR

Mitarbeiter

1.112

1.574

2009 Umsatz

Im Bereich Netzbetrieb hat die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH als Betreiber der Versorgungsnetze in Duisburg im Zusammenhang mit den durch die Anreizregulierung der Bundesnetzagentur vorgegebenen Erlösobergrenzen weitere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung realisiert. Zu nennen sind hier unter anderem ein neuer Logistikprozess sowie die Einführung einer elektronischen Auftragssteuerung. Im Fokus stand darüber hinaus die Modernisierung der Netzinfrastruktur in Duisburg, in die der Konzern im vergangenen Geschäftsjahr rund 30 Millionen Euro investiert hat. Aufgrund der im Rahmen der Anreizregulierung ab der zweiten Regulierungsperiode geltenden veränderten Berücksichtigung von Personalkosten bei der Bestimmung der Erlösobergrenzen hat der Konzern zum 1. Januar 2010 personalstrategische Anpassungen vorgenommen. Alle Arbeitnehmer, die für die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH tätig sind, sind seitdem auch direkt bei diesem Unternehmen angestellt. Zuvor waren sie per Arbeitsvertrag der Stadtwerke Duisburg AG zugeordnet. Vor diesem Hintergrund stieg die Mitarbeiterzahl der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH im Vergleich zum Vorjahr von 49 auf 498. Im wichtigen Zukunftsfeld Smart Metering setzte der Konzern im Geschäftsjahr erste Pilotprojekte um. So testen die Stadtwerke Duisburg AG, die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH und die rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienst-

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Bericht der Geschäftsführung

leistungen mbH in ausgewählten Duisburger Haushalten den Einsatz von rund 1.000 intelligenten Stromzählern, die den Kunden umfangreiche Daten zum Energieverbrauch zur Verfügung stellen. Als Kooperationspartner in das Projekt eingebunden ist die T-Systems International GmbH. Das Pilotprojekt ist bis Ende 2012 angesetzt. Auf Basis der Ergebnisse sollen zukünftig intelligente Messsysteme und kundenspezifische Lösungen für alle Verbraucher in Duisburg angeboten werden.

Unternehmen im März des vergangenen Jahres den Gesellschaftervertrag zur Gründung der Via Verkehrsgesellschaft mbH (Via) unterschrieben. Der operative Start des neuen Tochterunternehmens, an dem die DVG zu 34 Prozent beteiligt ist, erfolgte am 1. Juli 2010. Die Geschäftsführung der Via Verkehrsgesellschaft mbH besteht aus Klaus Siewior, Vorstandsvorsitzender DVG, Dr. Horst Zierold, Vorstandsvorsitzender EVAG, und KlausPeter Wandelenus, Vorsitzender der Geschäftsführung MVG.

Wirtschaftsentwicklung Netzbetrieb

Via wird künftig die Kommunen entlasten, indem das Unternehmen jährlich bis zu zehn Millionen Euro ab dem Jahr 2020 einsparen will. Dies soll einerseits mit Hilfe von technischen Standardisierungen, Zusammenlegung von Werkstätten und Verwaltung geschehen und andererseits, indem Dienstleistungen nicht beauftragt, sondern intern preiswerter erbracht werden. Die Produkt- und Dienstleistungsqualität soll erhalten bleiben und bedarfsgerecht ausgebaut werden, um den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen im Ruhrgebiet besser gerecht zu werden. Bereits heute setzen die drei Verkehrsunternehmen alles daran, um sich gegenseitig zu unterstützen und den Nahverkehr attraktiver zu machen.

35,6 Mio. EUR

31,5 Mio. EUR 2010 Ergebnis Investitionen Mitarbeiter

2010

2009

–9,6 Mio. EUR 5,7 Mio. EUR 1,2 Mio. EUR 0,4 Mio. EUR 498

49

2009 Umsatz

3 | GESCHÄFTSFELD VERKEHR Das Jahr 2010 im Geschäftsfeld Verkehr war geprägt durch den intensiven Ausbau der Kooperation der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) mit der Essener Verkehrs-AG (EVAG) und der Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH (MVG). Alle drei Unternehmen verfolgen im Rahmen der Kooperation Via, vormals rhein ruhr partner Verkehr (rrp-Verkehr), seit Ende 2007 das Ziel, durch die Zusammenführung von Aufgaben und Leistungen Synergieeffekte zu erzeugen und damit Kosten zu senken. 2009 hatten die Kooperationspartner entschieden, eine gemeinsame Gesellschaft zu gründen, die künftig die operativen Verkehrsdienstleistungen in den Städten Duisburg, Essen und Mülheim an der Ruhr mit insgesamt 1,25 Millionen Einwohnern erbringt und täglich über eine halbe Million Fahrgäste befördern wird. Nach Zustimmung aller Aufsichtsgremien, der Stadtparlamente und des Bundeskartellamtes haben die drei

Via sieht sich in einer besonderen Verantwortung gegenüber Geschäftspartnern, der Branche und den Beschäftigten. Das Unternehmen wird mit seiner Investitionstätigkeit den regionalen Mittelstand fördern und dadurch Konjunkturmotor für die Region sein. Es will Vorreiter sein bei der Einführung kompatibler technischer Systeme, damit Verkehrsunternehmen noch besser zusammenarbeiten können und Fahrgäste geringere Zugangshemmnisse zum Nahverkehr haben. So beteiligt sich die Kooperation bereits heute an der Einführung eines Digitalfunksystems oder gleicht Kundenkommunikationssysteme untereinander an. Sitz der Via Verkehrsgesellschaft mbH ist Essen. Das Geschäft verteilt sich auf insgesamt acht Betriebsstandorte, davon drei in Duisburg, vier in Essen und ein Betriebsstandort in Mülheim an der Ruhr.

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Bericht der Geschäftsführung

Im Rahmen eines ersten wichtigen Leitprojekts engagierte sich das gemeinsame Tochterunternehmen im Bereich des Einsatzes schadstoffarmer Fahrzeuge. So beteiligt sich Via zusammen mit neun weiteren Verkehrsunternehmen am Projekt „Hybridbus-Einsatz im VRR“. Dieses wird vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) mit rund zehn Millionen Euro gefördert. Im Geschäftsjahr wurde ein erster Hybridbus für Via angeschafft, zwei weitere Fahrzeuge, die dann in Duisburg, Essen und Mülheim an der Ruhr im Linienbetrieb eingesetzt werden, sollen 2011 folgen. Darüber hinaus haben sich die DVG und acht weitere Verkehrsunternehmen aus Nordrhein-Westfalen 2010 zu der Kooperation „Spurwerk NRW” zusammengeschlossen. Ziel des Verbunds ist es, die Wirtschaftlichkeit bei der Beschaffung und Unterhaltung von Verkehrsanlagen zu erhöhen und Kosten zu senken. Die DVG nutzt die Vorteile der Kooperation zum Beispiel bei der Einrichtung von neuen digitalen Funk- und Steuerungssystemen. Das Geschäftsjahr stand für die DVG auch im Zeichen der Fortsetzung der Aktion „Qualität kommt an“. Seit 2009 fließen rund zehn Millionen Euro in Maßnahmen zur Steigerung von Service und Sicherheit. So werden zum Beispiel an den Haltestellen und in den Fahrzeugen zusätzliche Fahrgastinformationssysteme installiert, die Auskunft über die Ankunftszeiten der Busse und Bahnen, Fahrplanänderungen und Sonderverkehre geben. Weitere Maßnahmen sind die Erhöhung der Sicherheit durch das Ausstatten der Fahrzeuge mit Videoüberwachung, die Modernisierung von Haltestellen, der Einsatz zusätzlicher Service- und Sicherheitskräfte, ein Begleitservice für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sowie eine Pünktlichkeitsgarantie mit finanzieller Entschädigung bei Verspätungen über zehn Minuten. Im Rahmen der Aktion investierte die DVG im vergangenen Geschäftsjahr auch in die Modernisierung ihres zentralen Kundencenters am Duisburger Hauptbahnhof. Dies bietet seit dem Sommer zusätzliche Bedienplätze, einen komfortableren Wartebereich sowie einen auch außerhalb der Service-

zeiten des Centers geöffneten Selbstbedienungsbereich mit Fahrticketautomaten. Auch ihre Internetseite www.dvg-duisburg.de hat die DVG im Rahmen ihrer Qualitätskampagne neu gestaltet. Diese stellt nun in einem zeitgemäßen Design unter anderem zusätzliche Funktionen im Bereich der elektronischen Fahrplanauskunft zur Verfügung sowie die Möglichkeit, Hinweise zu Umleitungen und Sonderverkehren auf einzelnen Linien zu abonnieren. Der neue Auftritt bietet zudem einen Service, der insbesondere für den öffentlichen Personennahverkehr unverzichtbar ist: eine mobile Version der Website, die auf internetfähigen Handys, sogenannten Smartphones, genutzt werden kann. Als Mobilitätsdienstleister war die DVG auch ein wichtiger Partner der „Kulturhauptstadt Ruhr 2010”. Zu verschiedenen Veranstaltungen stellte das Unternehmen ein zusätzliches Verkehrsangebot bereit. Insbesondere für das größte überregionale Event „Still-Leben Ruhrschnellweg“ mit insgesamt rund drei Millionen Teilnehmern im gesamten Ruhrgebiet wurden in Duisburg circa 10.000 zusätzliche Fahrgäste an einem Tag befördert. Wirtschaftlich war 2010 für die DVG ein erfolgreiches Jahr. So verbesserten sich die Verkehrseinnahmen gegenüber dem Vorjahr um 255.000 Euro auf 42,3 Millionen Euro. Diese Steigerung ist insbesondere auf Maßnahmen zur Einnahmensicherung zurückzuführen, da im Geschäftsjahr keine Tariferhöhung im Bereich des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr erfolgte. Eine zentrale Maßnahme in diesem Zusammenhang stellte im vergangenen Jahr die Einführung der elektronischen Ticketkontrolle in Bussen dar. Hierzu wurden im Einstiegsbereich elektronische Kontrollgeräte für die bei Monatstickets im Abonnement verwendeten Chipkarten eingebaut. Fahrgäste müssen seitdem beim Einstieg ihre Chipkarte vor das Gerät halten. Dieses kontrolliert dann automatisch, ob das jeweilige Ticket gültig ist. Durch diese verbesserte Kontrollmaßnahme konnte das Unternehmen im Geschäftsjahr deutlich mehr ungültige Tickets einziehen.

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Bericht der Geschäftsführung

Darüber hinaus gab es 2010 im Geschäftsfeld verschiedene organisatorische Anpassungen. So wurde die VSD VerkehrsService Duisburg GmbH im Vorfeld der Gründung der Via Verkehrsgesellschaft mbH mit der DVG verschmolzen. Ebenfalls in diesem Zusammenhang stand die Zuordnung der BVD BusVerkehr Duisburg GmbH als Tochtergesellschaft der octeo MULTISERVICES GmbH. Zudem erfolgte die Umbenennung der WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH in vectio Gesellschaft für Flottenmanagement und Services mbH. Diese Maßnahme trägt der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens Rechnung. Dieses soll sich mittelfristig von der derzeit hauptsächlich als Werkstattbetrieb für den Konzern und die Stadt Duisburg tätigen Gesellschaft zu einem regionalen Full-Service-Dienstleister im Bereich Flottenmanagement entwickeln. Wirtschaftsentwicklung Geschäftsfeld Verkehr

42,4 Mio. EUR 42,2 Mio. EUR 2010 Ergebnis Investitionen* Mitarbeiter 2010

2009

–42,7 Mio. EUR –44,0 Mio. EUR 4,3 Mio. EUR 841

2,1 Mio. EUR 925

2009 Umsatz

* Nach Verrechnung von Zuschüssen.

4 | GESCHÄFTSFELD SERVICES Nach der 2009 erfolgten Umbenennung der SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH in octeo MULTISERVICES GmbH (octeo) hat sich die Konzerngesellschaft 2010 erfolgreich im Wettbewerb positioniert. Die Auftragslage in den acht Geschäftsfeldern Gebäude-, Sicherheits-, Technik-, Personal-, Management-, Grün-, Catering- und Klinik-Service gestaltete sich insgesamt stabil. Die Umsatzentwicklung übertraf

deutlich die Planansätze und das Geschäftsjahr konnte mit Umsatzerlösen von insgesamt 29,4 Millionen Euro abgeschlossen werden. Insofern bestätigt sich der strategische Ansatz des Konzerns, der mit der Neupositionierung von octeo verfolgt wird. Ziel ist es, unter dem neuen Namen der Servicetochter zusätzliches Geschäft durch die Erbringung weiterer Dienstleistungen bei bestehenden Kunden zu generieren und mit innovativen, individuell zugeschnittenen Services Kundensegmente verstärkt außerhalb des Konzerns Stadt Duisburg zu erschließen. Hierzu setzt octeo auch auf Kooperationen mit strategischen Partnern. So wurde im vergangenen Geschäftsjahr die Entscheidung getroffen, mit der RGE Servicegesellschaft Essen mbH ein gemeinsames Tochterunternehmen für gebäudenahe Services zu gründen. Ziel der zum 1. Januar 2011 an den Markt gegangenen Gesellschaft akuras GmbH ist, in den Städten Duisburg und Essen sowie deren angeschlossenen städtischen Gesellschaften Spezialleistungen im Bereich der Glas- und Gebäudereinigung zu Marktpreisen anzubieten. Dazu bringen die Partner jeweils vorhandenes Know-how in die neue Gesellschaft ein, um auf dieser Basis gemeinsam individuell auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse ausgerichtete Services zu entwickeln. Die DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH (DU-IT) als Dienstleister im Bereich Informationstechnologie (IT) und Telekommunikation konnte 2010 wichtige Projekte, insbesondere für den DVV-Konzern und die Stadt Duisburg sowie angeschlossene kommunale Gesellschaften, realisieren. Hierzu zählten zum Beispiel die Umsetzung gesetzlicher Anforderungen im Bereich des Unbundlings für die Stadtwerke Duisburg AG und die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH sowie die Übernahme der IT-Prozesse bezüglich der Personalabrechnung für die Wirtschaftsbetriebe AöR. Weitere Projekte waren Unterstützungsleistungen im Segment Mobilität für die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG und die Via Verkehrsgesellschaft mbH zur Ausprägung der benötigten betriebswirtschaftlichen Prozesse auf Basis von SAP sowie im Segment der kommunalen Auftraggeber Updates und

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Bericht der Geschäftsführung

Releasewechsel der NKF-Systeme (Neues kommunales Finanzmanagement). Zur Optimierung der IT-Performance sowie zur Steigerung der Betriebskontinuität hat die DU-IT in Kooperation mit der Stadtwerke Krefeld AG den Aufbau eines gemeinsamen Rechenzentrums in Krefeld entschieden. Als neuer wichtiger Knotenpunkt der IT-Infrastruktur beider Unternehmen ermöglicht es eine effiziente Erweiterung um notwendige Kapazitäten. Zudem können wichtige Daten parallel zum vorhandenen Rechenzentrum der DU-IT in Duisburg gespeichert werden. Bei einem Ausfall eines Zentrums durch technische Störungen stehen diese dann weiterhin unmittelbar zur Verfügung. Beide Rechenzentren sind durch eine eigene Datenleitung verbunden, die 2009 durch die DVV-Tochter DCC Duisburg CityCom GmbH (DCC) aufgebaut wurde. Das Projekt vertieft die bereits seit längerem bestehende Kooperation des DVV-Konzerns mit der Stadtwerke Krefeld AG im Rahmen des gemeinsamen Tochterunternehmens Gesellschaft für kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH (GVN). Einen wichtigen Auftrag konnte 2010 auch die DCC generieren. Die DVV-Tochter hat im Rahmen einer Ausschreibung den Zuschlag für die Modernisierung der Telekommunikationsanlagen der Essener Verkehrs-AG erhalten. 15 Telefonanlagen an 15 Standorten, im Verbund betrieben, werden auf den neuesten Stand der Technik gebracht; darüber hinaus unter anderem ein CallCenter-System, ein Fax- und Voicemailserver, ein System zur Gebührenauswertung sowie eine Voice-over-IP-Applikation. Mit dem Ziel, zusätzliche Aufträge im Umfeld kommunaler Einrichtungen und Unternehmen auch über Duisburg hinaus zu generieren, wird der DVV-Konzern ab dem Geschäftsjahr 2011 ein eigenes Geschäftsfeld IT & Telekommunikation einrichten. In diesem Zusammenhang wurden bereits im vergangenen Jahr Organisationsstrukturen und Prozesse der Tochterunternehmen DU-IT und DCC neu definiert und Vertriebsstrategien weiterentwickelt.

Wirtschaftsentwicklung Geschäftsfeld Services 55,1 Mio. EUR

62,5 Mio. EUR

2010 Ergebnis

2010

1,1 Mio. EUR

2009 0,2 Mio. EUR

Investitionen

10,0 Mio. EUR

8,8 Mio. EUR

Mitarbeiter

1.978

1.952

2009 Umsatz

5 | GEMEINNÜTZIGES ENGAGEMENT Soziales, sportliches und kulturelles Engagement gehören seit jeher zum Selbstverständnis des DVV-Konzerns. Verantwortung für Duisburg und die Region zu übernehmen, ist ein wesentliches Leitmotiv des Unternehmens. Das gemeinnützige Engagement, insbesondere der Stadtwerke Duisburg AG, ist vielfältig. So erhalten zum Beispiel im Rahmen der Aktion „Sonnenlicht für gute Taten“ jedes Jahr soziale Einrichtungen Gratis-Strom, der aus Sonnenenergie gewonnen wird. Der Strom wird von Solarzellen an den Schornsteinen des Heizkraftwerks in Duisburg-Wanheim erzeugt. Ein weiteres Projekt ist die Unterstützung des Vereins für Körper- und Mehrfachbehinderte e. V., der bedarfsgerechte Freizeit-, Bildungs- und Förderaktionen für Menschen mit Behinderung bereitstellt. Mit dem von der Stadtwerke Duisburg AG gesponserten Tageshaus für Menschen mit und ohne Behinderung in DuisburgWanheim betreibt der Verein zudem seit 2009 eine wichtige Begegnungsstätte für Bürgerinnen und Bürger. Über dieses Projekt hinaus fördert das Unternehmen auch den Verein Gemeinsam gegen Kälte e. V., der mit einem Betreuungsmobil im Winter Obdachlose versorgt. Ein flächendeckendes Netz an Laiendefibrillatoren für Duisburg ist das Ziel, das sich die Stadtwerke Duisburg AG mit der 2010 gestarteten Initiative „defiDU kannst retten“ gesetzt hat.

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Bericht der Geschäftsführung

Der plötzliche Herztod ist mit 130.000 Opfern die Todesursache Nummer eins in Deutschland. Öffentlich zugängliche AED (Automatisierte Externe Defibrillatoren) zur Reanimation sind mit wenigen Handgriffen und für jeden einfach anzuwenden und können in den entscheidenden ersten Minuten bis zum Eintreffen des Notarztes Leben retten. Mit den leicht bedienbaren Geräten können auch Laien bei drohendem oder akutem Herzstillstand schnell Hilfe leisten. Bislang gibt es in Duisburg nur vereinzelt Defibrillatoren. Dort soll das Projekt ansetzen. Das Ziel, ein flächendeckendes Netz in Duisburg einzurichten, soll in den nächsten fünf Jahren erreicht werden. 2010 wurden die ersten zehn Geräte installiert, davon auch in Kunden- und Info-

centern der Stadtwerke Duisburg AG und der DVG. Auch bei anderen Unternehmen und Organisationen mit viel Publikumsverkehr wirbt die Stadtwerke Duisburg AG um Unterstützung: Wer ein solches Gerät in öffentlich zugänglichen Räumen installieren lässt, tut dies nicht nur für eine gute Sache, sondern erhält neben dem kostenlos zur Verfügung gestellten Gerät außerdem Sonderkonditionen bei der Schulung zur Anwendung der Defibrillatoren. Die Stadtwerke Duisburg AG bietet auch eine spezielle Applikation für Mobiltelefone an, die die nächstgelegenen Defibrillatoren am jeweiligen Standort anzeigt. Weitere Informationen zur Aktion, zu Standorten und Partnern gibt es im Internet unter www.defidu.de.

Den Rückblick auf das vergangene Geschäftsjahr beschließen wir mit einem Dank an unsere Mitarbeiter, die mit ihrem Engagement wesentlich zum Erfolg des DVV-Konzerns beigetragen haben. Wir bedanken uns auch für die gute Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern und für das Vertrauen unserer Kunden – beides wird auch im kommenden Jahr im Mittelpunkt unseres unternehmerischen Handelns stehen.

Dr. Hermann Janning Mitglied der Geschäftsführung Vorsitzender

Klaus Siewior Mitglied der Geschäftsführung

Dr. Edmund Baer Mitglied der Geschäftsführung (bis 31.12.2010)

David Karpathy Mitglied der Geschäftsführung

Marcus Wittig Mitglied der Geschäftsführung (seit 1.1.2011)

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Bericht der Geschäftsführung

Die DVV-Geschäftsführung 2010 (v. l.): Dr. Hermann Janning, Klaus Siewior, Dr. Edmund Baer, David Karpathy

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Interview mit Dr. Hermann Janning und Hans-Joachim Reck

IN T E RV IE W M IT DR. HER MA NN JA NNIN G UN D H AN S-J OAC H IM REC K

Im Sinne einer gemeinsamen Sache

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Interview mit Dr. Hermann Janning und Hans-Joachim Reck

Gezielte interkommunale Kooperationen und branchenübergreifende Partnerschaften sind ein strategisches Instrument der Unternehmensführung im DVV-Konzern. Welche Chancen bieten Kooperationen für kommunale Unternehmen und welche erfolgreichen Beispiele zeigen bereits nachahmenswerte Modelle auf? Ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der DVV-Geschäftsführung, Dr. Hermann Janning, und Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU).

Unternehmen wie die DVV sind Kooperationen in bestimmten Bereichen sinnvoll. Die Notwendigkeit, Kapazitäten zu bündeln, Kosten zu reduzieren, die Qualität der eigenen Leistungen zu erhöhen und neue Märkte zu erschließen, gilt für alle unsere Geschäftsfelder. Viele Ziele lassen sich mit strategischen Partnerschaften besser realisieren, da man gegenseitig voneinander profitieren kann. Dies gilt für lokal verwurzelte Unternehmen insbesondere bei Produkten, die man überregional am Markt platzieren möchte.

Herr Reck, der DVV-Konzern setzt strategisch verstärkt auf Kooperationen – ein Trend, der insgesamt für die kommunale Wirtschaft in Deutschland gilt?

Welche Kooperationen sind für die DVV strategisch sinnvoll? Partnerschaften mit Unternehmen, die ebenfalls im Bereich Versorgung, Verkehr und kommunale Services tätig sind, oder auch die Zusammenarbeit mit Firmen anderer Branchen?

Hans-Joachim Reck: Absolut. Der VKU und seine Mitgliedsunternehmen beschäftigen sich seit Jahren mit der strategischen Positionierung kommunaler Unternehmen. Eine Kernthese ist, dass Kooperationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette als Instrument der Unternehmensführung dazu beitragen, eine aktive und zukunftssichere Geschäftspolitik zu fördern. Daran orientieren sich immer mehr unserer Mitglieder. Denn im Wettbewerb muss man sich nicht immer als Gegner sehen. Vielmehr kommt es auch darauf an, Kräfte zu bündeln, um sich am Markt erfolgreich zu positionieren. Deshalb haben wir das Projekt „Stadtwerke der Zukunft“ initiiert, in dem unter anderem Best-Practice-Modelle für Kooperationen entwickelt werden. Herr Dr. Janning, als Multidienstleistungskonzern ist die DVV in den vergangenen Jahren gewachsen und hat sich mit ihren Tochterunternehmen geschäftsfeldübergreifend in den Bereichen Versorgung, Verkehr, Services, IT und Telekommunikation aufgestellt. Ist es da nicht überflüssig, weitere Kooperationen einzugehen? Dr. Hermann Janning: Die Größe eines Unternehmens ist prinzipiell kein Erfolgsmerkmal. Es kommt vielmehr darauf an, dass jedes Unternehmen entsprechend seiner Struktur erkennt, wo noch Optimierungspotenzial besteht. Auch für große kommunale

Janning: Im Fokus stehen für uns Kooperationen mit anderen kommunalen Versorgungs- und Verkehrsunternehmen, um Synergien in unserem Kerngeschäft zu schaffen. So wollen wir zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr im Rahmen der Kooperation Via positive wirtschaftliche Effekte generieren, die sich durch eine gemeinsame Organisation des Betriebs in den drei benachbarten Städten Duisburg, Mülheim an der Ruhr und Essen ergeben. Via bündelt Erfahrungen und Ressourcen von drei Unternehmen, um das Verkehrsangebot für die Bürger wirtschaftlich und kundenorientiert zu betreiben. Und wie sieht es branchenübergreifend aus? Janning: Dort, wo es sinnvoll ist, arbeiten wir verstärkt auch branchenübergreifend mit Partnern zusammen. Ziel ist es hier, einerseits für einzelne Prozesse weiteres Know-how ins Unternehmen zu holen, und andererseits mit Partnern neue Märkte zu erschließen sowie unser Produktportfolio sinnvoll zu ergänzen. Der Ausbau des Vertriebs der Stadtwerke Duisburg AG mit technischen Gasen ist hier ein Beispiel. Ein zweites ist das Zukunftsfeld Smart Metering. Hier beziehen wir das Know-how aus der IT- und Telekommunikationswirtschaft ein, um unsere eigenen Kapazitäten im Bereich der Entwicklung von intelligenten Messund Informationssystemen gezielt zu ergänzen.

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Interview mit Dr. Hermann Janning und Hans-Joachim Reck

Sehen Kooperationen als Chance, sich erfolgreich am Markt zu positionieren: Hans-Joachim Reck (l.) und Dr. Hermann Janning

Herr Reck, wo liegen allgemein die Kooperationsschwerpunkte im Bereich der Kommunalwirtschaft? Reck: Sicherlich bei Kooperationen im Bereich der kommunalen Energieversorgung und beim öffentlichen Personennahverkehr. Aber ich will auch das unterstreichen, was Dr. Janning ausgeführt hat – eine branchenübergreifende Zusammenarbeit wird immer wichtiger. Denn gerade bei Zukunftsthemen wie erneuerbaren Energien, intelligenten Netzen oder E-Mobility gibt es private Unternehmen, die bereits erfolgreich technische Systeme und Vertriebslösungen vermarkten. Hier können beide Partner von Kooperationen profitieren: die kommunalen Unternehmen, indem sie auf ausgereifte Produkte zurückgreifen können, und die privaten, indem sie weitere Vertriebskanäle erschließen. Die bisherige NRW-Gemeindeordnung hatte die Möglichkeiten kommunaler Unternehmen, sich außerhalb der eigenen Ortsgrenzen wirtschaftlich zu betätigen, eingeschränkt. Was hat sich durch die Novellierung für die DVV geändert, insbesondere im Kontext von Kooperationen? Janning: Das bisherige Gemeindewirtschaftsrecht in NordrheinWestfalen hat es kommunalen Unternehmen nahezu unmöglich gemacht, außerhalb ihres Kerngebietes tätig zu werden. Im Gegenzug konnten private Energieunternehmen allerdings ungehindert in den lokalen Versorgungsgebieten um Kunden werben. Diese Ungleichheit im Wettbewerb wurde durch die Novellierung konsequenterweise aufgehoben. Hier haben die Mitgliedsunternehmen mit dem VKU nach jahrelangen Auseinandersetzungen um die Kommunalverfassung im Dezember 2010 einen wichtigen Durchbruch erzielt. Das überarbeitete Gesetz ermöglicht es kommunalen Unternehmen, nun gezielt überregional tätig zu werden. Dies erleichtert auch die interkommunale Zusammenarbeit, denn in der Vergangenheit scheiterten viele Kooperationen unter Stadtwerkeunternehmen am strengen Gemeindewirtschaftsrecht. Nun gilt es, diese neuen Gestaltungsspielräume zu nutzen, und zwar im Sinne von mehr Effizienz und Wettbewerb. Dies kommt letztendlich auch allen Verbrauchern zugute.

Reck: Ich möchte hier noch einmal betonen, dass wir als Verband der DVV und den anderen Mitgliedsunternehmen in Nordrhein-Westfalen sehr dankbar für ihr Engagement in der gemeinsamen Sache sind. NRW ist mit seiner Gemeindeordnungsreform nun ein wichtiger Vorreiter für andere Bundesländer, in denen die Wettbewerbsbeschränkungen für kommunale Unternehmen teils noch schärfer sind. Mischt sich die kommunale Wirtschaft damit nicht zu stark in privatwirtschaftliche Marktbereiche ein – zum Nachteil insbesondere kleiner und mittelständischer Unternehmen vor Ort? Reck: Nein. Wir haben vielmehr im Rahmen der Debatte um die Gemeindeordnung eine gemeinsame Resolution mit dem privaten Handwerk formuliert, die bei der Novellierung entsprechend berücksichtigt wurde. Diese besagt, dass sich kommunale Versorgungsunternehmen im erweiterten überörtlichen Rahmen betätigen dürfen, das Handwerk allerdings für alle Leistungen an Kundenanlagen nach dem Hausanschluss zuständig ist. Beide Seiten sehen hierin einen sinnvollen Interessenausgleich. Janning: Das Handwerk ist einer unserer wichtigsten Partner vor Ort. Wenn es um Energieeffizienz und Gebäudemodernisierung geht, kooperiert etwa die Stadtwerke Duisburg AG eng mit Betrieben in Duisburg. Die gemeinsame Initiative macht deutlich, dass es eine gute Zusammenarbeit zwischen kommunalen Unternehmen und dem privaten Handwerk gibt. Dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Herr Dr. Janning, 2010 hat sich die Stadtwerke Duisburg AG mit sechs anderen Stadtwerkeunternehmen im Ruhrgebiet zu einem Konsortium zusammengeschlossen, das die Mehrheit an dem Energieerzeuger Steag übernommen hat – ein Musterbeispiel für eine erfolgreiche interkommunale Kooperation? Janning: Mit dem Zuschlag im Bieterverfahren hat sich die Kooperation der Ruhrgebiets-Stadtwerke auf jeden Fall schon

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Interview mit Dr. Hermann Janning und Hans-Joachim Reck

einmal bewährt. Als Anteilseigner haben wir die Mehrheit an einem erfolgreichen Unternehmen erworben. Aufgabe des Stadtwerke-Konsortiums Rhein-Ruhr ist es nun, dafür zu sorgen, dass es erfolgreich bleibt. Mit der Partnerschaft wollen wir ein neues Kapitel der Energieversorgung an Rhein und Ruhr aufschlagen. Die beteiligten Stadtwerkeunternehmen und die Steag bündeln ihre Stärken zu einer Plattform und fassen alle Schritte entlang der Wertschöpfungskette zusammen – von der Energieerzeugung in den Kraftwerken über den Netztransport bis zum Vertrieb an die Kunden. Von der Idee einer kommunalen Erzeugerplattform sollen auch andere kommunale Versorgungsunternehmen in Deutschland profitieren, denen wir künftig über die Steag Energie und damit verbundene Leistungen aus einer Hand anbieten. So ermöglichen wir allen Partnern mittelfristig eine stärkere Unabhängigkeit von den großen Energieproduzenten, was auch zu mehr Wettbewerb führt. Die Steag ist bereits führend in der modernen und effizienten Steinkohleverstromung, gleichzeitig wächst der Anteil erneuerbarer Energien. Ziel des Konsortiums ist es, die Steag darin zu stärken, die erneuerbaren Energien weiter auszubauen, alte Kraftwerksblöcke zu ersetzen und vor allem in neue Gas- und Dampfkraftwerke zu investieren. Darüber hinaus streben wir durch die Kooperation an, die Fernwärme als wichtigen Eckpfeiler einer umweltfreundlichen Wärmeversorgung zu sichern und auszubauen. Und wie steht der VKU zum Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr? Reck: Absolut positiv. Die mehrheitliche Beteiligung regionaler Versorgungsunternehmen an der Steag ist von zentraler energiepolitischer Bedeutung – nicht nur für den Verband, sondern auch für die Bundesrepublik Deutschland. Wir erwarten, dass die Steag mit Blick auf den Wettbewerb, auf Investitionen in zukunftsorientierte Erzeugungstechnik und hinsichtlich der Bündelung der kommunalen Energieversorgung eine wichtige Größe auf dem Energiemarkt der Zukunft darstellen wird. Insofern ist das Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr ein Musterbeispiel für interkommunale Kooperation.

Herr Dr. Janning, ist es nicht schwer, die Interessen verschiedener eigenständiger Unternehmen auf einen Nenner zu bringen? Janning: Dass Kooperationen immer reibungslos verlaufen, wird niemand behaupten. Es gab stets Stimmen, die prophezeiten, dass es sieben eigenständigen Stadtwerkeunternehmen nicht gelingen wird, sich in einem gemeinsamen Bieterkonsortium zusammenzuschließen. Der erfolgreiche Zuschlag für den Kauf der Steag zeigt, dass es funktioniert hat. Jetzt kommt es darauf, dass sich die Eigentümer auf ein gemeinsames Ziel ausrichten und nach außen als Verbund wahrgenommen werden. Dazu gehört auch, neben der Steag Kooperationspotenziale zu heben, um in weiteren Geschäftsfeldern Projekte zu realisieren. Mit der Steag als gemeinsamer Plattform haben wir dabei eine wichtige Basis für Kooperationen mit weiteren Stadtwerkeunternehmen in Deutschland geschaffen. Wie sieht die Kommunalwirtschaft in zehn Jahren aus? Bleibt es bei zahlreichen eigenständigen Unternehmen oder führt der Kooperationstrend auch vor dem Hintergrund der angespannten Lage kommunaler Haushalte verstärkt zu Fusionen? Reck: Es ist wichtig, dass die Vielfalt der kommunalen Wirtschaft erhalten bleibt – auch im Sinne des Wettbewerbs. Ein Oligopol aus großen Regionalverbünden ist nicht zielführend. Vielmehr zeigen erfolgreiche Kooperationen, dass es sinnvoll ist, in bestimmten Bereichen eng zusammenzuarbeiten. Man muss nicht zwingend fusionieren, um im Energiemarkt den großen privaten Energiekonzernen Paroli zu bieten. Janning: Ich stimme dem uneingeschränkt zu. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Stadtwerkeunternehmen in Deutschland sogar gewachsen. Es wird vielleicht hier und da Fusionen geben. Die Zahl der Kooperationen eigenständiger Unternehmen wird diese aber übersteigen. Als lokal verwurzeltes Unternehmen muss man seine Selbstständigkeit erhalten. Schließlich bleiben die wichtigsten Kunden die Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2010 · Seite 23

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Kooperationen im Geschäftsfeld Versorgung

KO O P E RAT IONEN IM G ESC HÄ F TSF ELD V ERS O RGUN G

Technologiepartnerschaften für die Zukunft

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Kooperationen im Geschäftsfeld Versorgung

Klimaschutz durch Elektromobilität, Ressourcen schonen durch Nutzung erneuerbarer Energien – der Zug der Zeit geht ins Grüne. Wie werden wir künftig heizen, Strom erzeugen oder uns fortbewegen? Und welche Technologien sind bereits heute marktreif, welche Innovationen werden sich mittel- oder langfristig durchsetzen? Gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft geht der DVV-Konzern diesen Fragen auf den Grund. Wir begeben uns auf eine Rundreise zu einigen Etappenzielen, die schon heute den Weg des Unternehmens in die energetische Welt von morgen markieren. >

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Kooperationen im Geschäftsfeld Versorgung

Fördern die Elektromobilität in Duisburg: Johannes Gösling (l.), Stadtwerke Duisburg AG, und Ralf Radschun, THS Wohnen GmbH

Weil jede Reise mit dem ersten Schritt beginnt, starten auch wir vor der eigenen Haustür, in Duisburg. Im Innenhafen treffen wir Johannes Gösling, Vertriebsvorstand der Stadtwerke Duisburg AG, um uns mit ihm über Elektromobilität zu unterhalten. Alternative Antriebssysteme sind wichtig für die mobile, aber auch und vor allem für die klimatische Zukunft unserer Städte. Straßenbahnen fahren schon seit vielen Jahrzehnten mit Strom, warum nicht auch Autos oder Motorroller? „Das ist eine Frage, die wir – auch und gerade als lokaler Energiedienstleister – beantworten müssen“, bestätigt Gösling, während wir an der Ladesäule des Versorgungsunternehmens im Innenhafen unseren Wagen betanken, pardon, etwas Strom nachladen. Die „Stromtankstelle“ ist Teil des Projekts ladenetz.de, das die Stadtwerke Duisburg AG als Gründungsmitglied der smartlab Innovationsgesellschaft mbH ins Leben gerufen hat. Doch dazu später mehr. „Das Vorantreiben innovativer Technologien ist wesentlicher Wettbewerbsfaktor im Energiemarkt und damit auch Bestandteil unserer Strategie“, führt Johannes Gösling aus. „Als lokales Unternehmen können wir jedoch in wichtigen Bereichen nur gemeinsam mit gleichgesinnten Partnern die nötige Marktmacht erreichen, um Marktanteile zu erobern. Den Vorsprung, den die großen Player haben, können wir dabei in der öffentlichen Akzeptanz vielfach durch einen gewissen Sympathiefaktor ausgleichen – mit ‚ihren’ Stadtwerkeunternehmen verbinden viele Bürger Attribute wie lokal, bodenständig oder verantwortungsbewusst.“

dukt für Top-Kunden. Die Stadtwerke Duisburg AG kooperiert diesbezüglich bereits mit der THS Wohnen GmbH, die rund 70.000 Wohnungen an Rhein und Ruhr unterhält. „Wir bieten unseren Mietern die Möglichkeit, Elektromobile aus unserem Fuhrpark zu nutzen“, erklärt Ralf Radschun, Projektleiter bei der THS Wohnen GmbH. „Die Stadtwerke Duisburg AG ist hier ein idealer Partner, um unsere Serviceleistungen auszubauen und Elektromobilität zu fördern.“ Vor dem Hintergrund, dass nach dem Willen der Bundesregierung bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, kann sich Johannes Gösling eine Positionierung des lokalen Energiedienstleisters als Infrastrukturpartner für Duisburg durchaus vorstellen. Heute ist die Zahl der Elektroautos, die geräuschlos und emissionsfrei durch die Stadt rollen, noch vergleichsweise überschaubar. Die Stadtwerke Duisburg AG geht hier mit gutem Beispiel voran und erweitert ihren Fuhrpark, zu dem auch der weißgrüne Flitzer gehört, mit dem wir im Stadtgebiet unsere Rundreise begonnen haben, gezielt um Elektrofahrzeuge. Die Anschaffung von mit Strom betriebenen Rollern oder auch von Elektrofahrrädern, den sogenannten Pedelecs, fördert das lokale Unternehmen übrigens mit seinem Produkt e2 mobil. Dieses Angebot umfasst außerdem das Stromtanken per Ladekarte an den Ladesäulen der Stadtwerke Duisburg AG. Der über diese Ladesäulen erhältliche Strom ist selbstverständlich klimafreundlich, weil zu 100 Prozent aus Wasserkraft erzeugt.

Wichtig beim Besetzen innovativer Technologien, so der Diplom-Ingenieur, ist neben der Entwicklung attraktiver Produktangebote die Erschließung geeigneter Vertriebswege. Elektromobilität als Angebot für Wohnungsbaugesellschaften, die durch eine entsprechende Infrastruktur – also Fahrzeuge und Ladesäulen – das Umfeld ihrer Wohnungen für Mieter attraktiver machen können, wäre so ein mögliches Top-Pro-

Nicht nur beim Thema Mobilität, sondern auch und vor allem bei der Stromerzeugung gilt es, Verfahren auf Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu überprüfen, die die CO2-Bilanz positiv beeinflussen. Windkraft ist definitiv ein solcher Meilenstein auf dem Weg zur Energieversorgung der Zukunft. Seit dem Frühjahr 2010 betreibt die Stadtwerke Duisburg AG eine eigene Windkraftanlage mit zwei Megawatt Leistung. Der Prototyp des Duisburger

Alternative Antriebssysteme sind wichtig für die klimatische Zukunft unserer Städte

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Kooperationen im Geschäftsfeld Versorgung

Setzen auf umweltfreundliche Windenergie: Dr. Edmund Baer (l.), Stadtwerke Duisburg AG, und Achim Kettlack, eviag AG

Anlagenherstellers eviag AG steht auf dem weltweit größten Testfeld für Binnenkraftanlagen in Grevenbroich, der nächsten Etappe unserer Tour. „Das Windrad – 132 Meter hoch, 200 Tonnen Stahl schwer und mit einem Rotordurchmesser von 90 Metern auf einem Fundament aus 330 Kubikmeter Beton ruhend – wird hier umfassenden Praxistests unterzogen und versorgt dabei bereits heute 1.300 Haushalte mit Strom“, erläutert Dr. Edmund Baer, Technikvorstand der Stadtwerke Duisburg AG. Aufs Jahr gerechnet sind dies durchschnittlich rund 5,1 Millionen Kilowattstunden saubere Energie, durch die der Atmosphäre im Jahr etwa 4.000 Tonnen Kohlendioxid erspart bleiben. Auch Achim Kettlack, Vorstand der eviag AG, sieht in der Kooperation eine Win-win-Situation, von der beide Unternehmen profitieren: „Wir wollen Wissen und Kompetenzen bündeln, um gemeinsame Projekte zu entwickeln und zu realisieren, gerade im Bereich Service und Wartung von Windkraftanlagen.“ Das gemeinsam mit der eviag AG errichtete Windrad in Grevenbroich ist nur einer von mehreren Bausteinen in der Strategie des lokalen Energiedienstleisters, gemeinsam mit Partnern neue Wege in der Stromerzeugung zu beschreiten. „Zusammen mit 25 weiteren Stadtwerkeunternehmen und dem Energiekonzern RWE realisieren wir zum Beispiel im Rahmen der Kooperation GREEN GECCO europaweit Projekte in den Bereichen Biomasse, Biogas, Geothermie sowie Wasser- und Windkraft”, so Baer. „Mit der Stadtwerke Essen AG unterhalten wir außerdem seit 2009 die enuvo – rhein ruhr partner Gesellschaft für Erneuerbare Energien mbH, in der Konzepte für den Aufbau von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien in der Region erarbeitet werden.“ Ein weiteres wichtiges Kapitel zum Thema Kooperationen, der Erwerb der Evonik Steag GmbH durch das Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr, soll hier nicht unerwähnt bleiben. Ziel ist es, den derzeit noch stark auf Steinkohle fokussierten Kraftwerkspark ökologisch aus- und umzu-

bauen. Schon heute nimmt die Steag eine wichtige Rolle bei der Erzeugung von Strom und Wärme aus Grubengas, Biomasse und Geothermie ein. Doch zurück zu unserer Entdeckungsfahrt zum Thema Zukunftstechnologien. Nachdem wir erfahren haben, wie südwestlich von Duisburg aus Windkraft Strom erzeugt wird, führt uns unsere dritte Etappe ins nordöstlich gelegene Sauerland, genauer gesagt in die Soester Börde. Hier pflanzt die Stadtwerke Duisburg AG seit Juni 2009 gemeinsam mit dem Landwirtschaftszentrum Haus Düsse in Bad Sassendorf japanischen Knöterich an. Igniscum Candy ist ein nachwachsender Rohstoff, der mit wenig Aufwand einen hohen Bio-Output liefert. Drei Jahre dauert es bis zur ersten Ernte, danach kann bis zu 20 Jahre lang aus der etwa 2,40 bis 2,80 Meter hohen Staude Biomasse gewonnen werden. „Die entscheidenden Fragen, die wir mit diesem Projekt beantworten wollen, sind: Wie viel Energie liefert ein Hektar Pflanzen und sind sie als Einsatzstoff für Biogasanlagen und somit als Biomasse geeignet?“, erläutert Andreas Jeziorek, verantwortlicher Projektleiter bei der Stadtwerke Duisburg AG. Die angebaute Knöterich-Art gilt als besonders vielversprechend hinsichtlich ihrer Eignung als Lieferant regenerativer Energien: Igniscum Candy wächst auch auf Niederertragsböden bei mäßigem Wasseraufgebot und weist eine höhere Ertragskraft auf als Silomais. Wie wird der Wert einer Energiepflanze jedoch gemessen? Entscheidend ist die Trockensubstanz. Entsprechende Proben vom Versuchs feld werden daher in der landwirtschaftlichen Forschungs- und Versuchsanstalt (LUFA Nord-West) in Oldenburg untersucht. Dort wird zur Gewährleistung einer verlässlichen Datenbasis anhand sogenannter Batchversuche die Gasausbeute ermittelt. Im Frühjahr 2012 ist mit der ersten regulären Ernte zu rechnen.

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Kooperationen im Geschäftsfeld Versorgung

Bieten grenzüberschreitendes Stromladen an: Jennifer Meinel (l.) und Andreas Pfeiffer von der smartlab Innovationsgesellschaft mbH

Mit dem Biogas vom nächsten Jahr kann man indes heute noch nicht heizen. Ein aktuelles Kooperationsprojekt, das bereits erfolgreich läuft, führt uns zur letzten Station unserer Rundreise: nach Aachen. Die Domstadt ist die Heimat der smartlab Innovationsgesellschaft mbH, eines Gemeinschaftsunternehmens des DVV-Konzerns, der Stadtwerke Aachen AG und der Stadtwerke Osnabrück AG. Ziel von smartlab ist es, wirtschaftliche Geschäftsmodelle für Elektromobilität zu entwickeln und zu realisieren. Lokale Energieversorger und Stadtwerkeunternehmen haben im Rahmen der Kooperation die Möglichkeit, von Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie von bereits verwirklichten Infrastrukturen zu profitieren. Ein zentrales Projekt, das bereits zahlreiche Partner gefunden hat, ist die Initiative ladenetz.de. Interessierte Autofahrer, die gerne auf Elektromobilität umsteigen würden, sind auf flächendeckende Möglichkeiten angewiesen, ihre Fahrzeuge unterwegs problemlos aufladen zu können. Bedingung sind bundesweit, besser noch europaweit verfügbare Ladesäulen, die mittels einheitlicher IT-Systeme und tragfähiger Kommunikationslösungen miteinander vernetzt sind. Der Aufbau eines solchen Netzes ist das Ziel von ladenetz.de. „Startmitglieder waren die Stadtwerkeunternehmen in Aachen, Duisburg und Osnabrück“, so Jennifer Meinel, Geschäftsführerin von smartlab. „Obwohl wir erst im November 2010 offiziell gestartet sind, haben sich bereits die Stadtwerke München GmbH, die Allgäuer Überlandwerk GmbH, die Stadtwerke Trier AöR, die Stadtwerke Jülich GmbH und die Stadtwerke Springe GmbH AöR angeschlossen. Weitere Energieunternehmen werden in naher Zukunft folgen. Darüber hinaus kooperiert smartlab mit dem niederländischen E-Mobility-Netzwerk e-laad.nl, um länderübergreifendes Fahrstrom-Roaming zu ermöglichen. Eine ähnliche Kooperation gibt es mit VLOTTE, einem Projekt der österreichischen illwerke vkw.“ Mit dem Angebot des grenzüberschreitenden Stromladens nimmt ladenetz.de damit in Europa eine Vorreiterrolle ein.

„Unser Name ist Programm“, ergänzt Andreas Pfeiffer, ebenfalls Geschäftsführer der gemeinsamen Innovationsgesellschaft. „Bei smartlab, dem Denklabor, entwickeln wir Ideen, die wir dann gemeinsam mit unseren Partnern umsetzen. Mit ladenetz.de haben Stadtwerkeunternehmen die Möglichkeit, sich als Mobilitätspartner ihrer Kommune zu positionieren. Wir vermitteln den Kontakt zu Herstellern von Ladestationen, liefern die nötige IT und das Know-how, aber jeder teilnehmende Partner kann die Ladesäulen im eigenen Design gestalten und so öffentlichkeitswirksam für sich nutzen.“ Die Initiative ladenetz. de zählt zu einer Vielzahl von Projekten, die von Fördermitteln der Bundesregierung profitieren: Deutschland soll bis 2020 Leitmarkt für Elektromobilität werden, zu diesem Zweck wurden in der jüngsten Vergangenheit Förderprogramme in Höhe von 500 Millionen Euro gestartet. Rund neun Millionen Euro fließen in Smart Wheels, ein Projekt, an dem auch die Stadtwerke Duisburg AG im Rahmen von smartlab beteiligt ist. Im Auftrag von Smart Wheels sind aktuell zehn speziell ausgerüstete Elektroautos im Praxistest unterwegs, um typische Nutzungsprofile zu ermitteln, aus denen sich Anforderungen an die Infrastruktur der Strom- und Ladenetze sowie an die Batterietechnik ergeben. Im Fokus der Forscher und Entwickler stehen vor allem Zuverlässigkeit, Sicherheit und Reichweite. Erkenntnisse aus Maßnahmen wie dieser stellt smartlab interessierten Stadtwerkepartnern zur Verfügung.

Das Windrad in Grevenbroich: durchschnittlich 5,1 Millionen Kilowattstunden saubere Energie jährlich

Speziell ausgerüstete Elektroautos? Richtig, mit genau einem dieser Versuchsfahrzeuge haben wir im Duisburger Hafen unsere Innovationsrundreise gestartet, so dass sich an dieser Stelle der Kreis schließt. Weitere Stationen werden in den kommenden Jahren folgen, denn der DVV-Konzern setzt auch künftig auf die Strategie, sich den Herausforderungen der Zukunft gemeinsam mit ausgewählten kompetenten Partnern zu stellen.

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Kooperationen im Gesch盲ftsfeld Versorgung

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Kooperationen im Bereich IT & Telekommunikation

KO O P E RAT IONEN IM BEREI CH I T & TELEKO MMUN I KAT IO N

Eine Frage der Systemkompatibilit盲t

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Kooperationen im Bereich IT & Telekommunikation

Foto links: Gewährleisten größtmögliche Datensicherheit durch Kooperation: Holger Langenberg (l.), DU-IT, und Norman Bols, Stadtwerke Krefeld AG

Das Thema Betriebskontinuität gewinnt angesichts der Relevanz von Datenverarbeitung und -übermittlung in Geschäftsprozessen immer weiter an Bedeutung. Um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden, baut auch die DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH ihre Infrastruktur weiter aus. Dazu hat das Unternehmen 2010 seine Zusammenarbeit mit der Stadtwerke Krefeld AG intensiviert. Auf deren Gelände sorgt zusätzlich zum Rechenzentrum des DVV-Konzerns in Duisburg ein neues Ausweichrechenzentrum für eine erhöhte Betriebskontinuität, eine bessere Lastverteilung und mehr Leistung. Warum gerade eine Zusammenarbeit mit der Stadtwerke Krefeld AG? Die Antwort ist für Holger Langenberg, gemeinsam mit Peter Orzol Geschäftsführer der DU-IT, klar: „Es muss einfach passen.“ Genau wie in komplexen EDV-Systemen alle Komponenten aufeinander abgestimmt und über entsprechende Schnittstellen miteinander verbunden sein müssen, gilt dies auch für Unternehmensnetzwerke. Und so stellt Langenberg bei der Suche nach Kooperationspartnern vor allem Fragen wie diese: „Welche Unternehmen passen zu uns? Welches Leistungsangebot, welche Firmenstruktur passen zur Strategie der Gesellschafter der DU-IT sowie zum Mutterkonzern? Die Stadtwerke Krefeld AG ist ein solcher Partner.“ Bereits seit einigen Jahren unterhält die DVV mit dem Krefelder Energie- und Verkehrsdienstleister ein gemeinsames Unternehmen, die Gesellschaft für kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH. Schnell stellte sich heraus, dass die Krefelder haben, was den Duisburgern in ihrer Konzernzentrale fehlt: Platz. In der Folge mietete die DU-IT in Krefeld „intelligente Quadratmeter“ an, um dort einen Teil ihrer SAP-Umgebung zu betreiben. Mit der Einrichtung des neuen Ausweichrechenzentrums auf dem Gelände der Stadtwerke Krefeld AG hat diese interkommunale Partnerschaft 2010 weiter an Bedeutung gewonnen. Die Gewährleistung größtmöglicher Informationsverfügbarkeit ist für die DU-IT eines der wesentlichen Leistungsversprechen an ihre Kunden, zu denen die DVV und ihre Tochtergesellschaften, aber auch beispielsweise die Stadt Duisburg zählen. Fällt das

Rechenzentrum der DU-IT einmal aus, sei es durch einen Störoder gar einen Katastrophenfall, ist es wichtig, eine unabhängige, räumlich getrennte Ausweichmöglichkeit zu haben, um den Weiterbetrieb der Systeme zu ermöglichen. Die Daten in Krefeld spiegeln folglich jene in Duisburg. Fällt künftig ein Standort kurzfristig aus, wird der andere einen Notbetrieb mit bis zu 80 Prozent der Leistung übernehmen. Bei normalem Betrieb werden die Ressourcen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit genutzt. „Beide Standorte sind mit Glasfaser über zwei getrennte Wege miteinander verbunden, so dass eine einfache Unterbrechung keinen Einfluss auf die Datenverfügbarkeit hat“, erläutert Norman Bols, Hauptabteilungsleiter IT bei der Stadtwerke Krefeld AG, das Redundanzverfahren zur zusätzlichen Absicherung der Daten. Der Diplom-Betriebswirt sieht die Vorteile der Kooperation mit der DU-IT auf beiden Seiten. „Wir arbeiten ja schon länger zusammen, beispielsweise bei der Bündelung von SAP-Lizenzen, um damit Anschaffungskosten einzusparen. Durch das neue Ausweichrechenzentrum haben wir hier in Krefeld Gelegenheit, uns als zuverlässiger Partner auch im IT-Betrieb für Großkunden zu beweisen.“ Bestehen bei der DU-IT Überlegungen, die Kooperation mit der Stadtwerke Krefeld AG noch weiter auszubauen? Und ist eine solche Zusammenarbeit auch mit anderen Unternehmen vorstellbar? Holger Langenberg will nichts ausschließen. „Sicherlich prüfen wir mit unseren Partnern in Krefeld, wie wir weiter Kosten senken können, etwa im Einkauf, aber auch durch den gemeinsamen Betrieb von Backup-, Speicher- und Serversystemen. Und auch mit anderen Marktteilnehmern führen wir Gespräche. Wenn wir zudem über Kooperationen nicht nur Kosten senken, sondern auch gemeinsam wachsen, kann dies für die DU-IT nur von Vorteil sein.“ Das Kooperationsmodell Duisburg-Krefeld steht beispielhaft für viele weitere im DVV-Konzern, die bereits Wirkung zeigen: Die kontinuierlich erfolgende Überprüfung und Optimierung aller Geschäftsprozesse macht sich durch Einsparungen von Overheadkosten positiv bemerkbar. So hat die 2009 erfolgte Zusammenführung der IT-Abteilungen der DVV und der Stadt Duisburg unter dem Dach der DU-IT bereits deutlich zur Entlastung des städtischen Haushalts beigetragen. Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2010 · Seite 31

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Kooperationen im Geschäftsfeld Verkehr

KO O PE RAT I ONEN IM G ESC HÄ F TSF ELD V ERKEH R

Via weist den Weg

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Kooperationen im Geschäftsfeld Verkehr

Von der engen Kooperation der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) mit den kommunalen Verkehrsdienstleistern Essener Verkehrs-AG (EVAG) und Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH (MVG) verspricht sich die DVV wirtschaftliche und qualitative Verbesserungen für das Nahverkehrsangebot. Nach rund zwei Jahren enger Zusammenarbeit auf Projektebene nahm am 1. Juli 2010 die gemeinsame Gesellschaft Via Verkehrsgesellschaft mbH den Betrieb auf. Schritt für Schritt geht es nun im betrieblichen Alltag darum, die Kooperation mit Leben zu füllen. >

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Kooperationen im Geschäftsfeld Verkehr

Sorgen für reibungslosen Verkehr an Rhein und Ruhr: Gerd Stempel (l.) aus Duisburg und Michael Baier aus Essen

Wer sich mit Gerd Stempel verabreden möchte, wird ihn nur selten im Büro antreffen. „Ich wäre kein guter Sachbearbeiter“, stapelt der Duisburger schmunzelnd tief, „zu viel Routine liegt mir nicht. Vor Ort immer wieder neue Aufgaben lösen und dabei durchaus gelegentlich improvisieren zu müssen, reizt mich dagegen sehr.“ Und das ist auch gut so, könnte man ergänzen. Denn Gerd Stempel, Abteilungsleiter Verkehrslenkung, zählt zu den insgesamt knapp 3.000 Mitarbeitern der drei Verkehrsunternehmen, die seit kurzem im Rahmen der Kooperation Via den öffentlichen Personennahverkehr in Essen, Mülheim an der Ruhr und Duisburg am Laufen halten. Und wie seine Kollegen muss er tagtäglich die Herausforderungen seines veränderten und deutlich erweiterten Aufgabengebiets meistern und zusätzlich zusammen mit ihnen dazu beitragen, aus drei Unternehmenskulturen eine gemeinsame werden zu lassen. „Der Übergang war selbstverständlich von langer Hand vorbereitet und erfolgte fließend“, erläutert Gerd Stempel, der 1987 als Busfahrer bei der DVG anfing und es über die Stationen Verkehrsmeister, Oberverkehrsmeister und Sachgebietsleiter bis zu seiner heutigen Position gebracht hat. Viele Mitarbeiter aus allen drei Verkehrsgesellschaften haben diesen Prozess von Beginn an begleitet und aktiv gestaltet. Ein knappes Jahr dauerte es, bis aus dem 2007 ins Leben gerufenen Kooperationsprojekt KoMED zunächst die „rhein ruhr partner – Verkehr“ wurde – seit Januar 2008 galt hier schon die Personenidentität von Vorständen und Geschäftsführern –, aus der im März 2010 schließlich die Via Verkehrsgesellschaft mbH hervorging. Auch wenn die lokalen Marken DVG, EVAG und MVG vorerst beibehalten werden sollen, hat sich die neue Verkehrsgesellschaft aus dem Stand als ÖPNV-Schwergewicht in NRW positioniert. Mit Via präsentiert sich ein Verkehrsdienstleister, der das gesamte operative Nahverkehrsgeschäft für circa

1,25 Millionen Einwohner und täglich über 500.000 Fahrgäste bewältigen kann. Mehr noch: Das Angebot für die Kunden soll noch besser, moderner, sicherer werden, bei gleichzeitiger Kostenreduktion für das Unternehmen. Auf der To-do-Liste stehen kontinuierliche betriebliche Optimierungen, die Absicherung beziehungsweise die Beschleunigung von Restrukturierungsprogrammen, die Erweiterung des Angebots für Fahrgäste sowie nicht zuletzt die langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region. Wie sieht die Umsetzung dieses ambitionierten Programms in der täglichen Praxis aus? Auch Hans-Jürgen Faßbender, bei Via verantwortlich für den Bereich Fahrwegetechnik, betont, dass durch die enge Kooperation auf Projektebene schon zahlreiche Aufgaben erfolgreich gemeistert wurden: „Mit der Durchführung der Gleisarbeiten am Betriebshof Mülheim an der Ruhr, dem Neubau der Haltestelle Zollverein sowie der neuen Bahnstromversorgung für die Betriebswerkstatt Schweriner Straße in Essen, der Fahrtreppenwartung an allen drei Standorten oder der Übernahme der Bereiche Unfallschadenbeseitigung und Getriebereparatur konnten die Kollegen der DVG schon seit 2008 dazu beitragen, diese Kooperation im Arbeitsalltag zu leben.“ Wichtige aktuelle Meilensteine auf diesem Weg sind die Einführung einer gemeinsamen Vertriebssoftware sowie die Ausschreibung eines übergreifenden rechnergesteuerten Betriebsleitsystems. Um diese Etappenziele möglichst schnell und effizient zu erreichen, ist es unerlässlich, nicht nur an einem Strang zu ziehen, sondern auch die gleiche Sprache zu sprechen. Gerd Stempel nennt ein simples Beispiel: „Viele vermeintlich eindeutige Begrifflichkeiten hatten an den verschiedenen Standorten zum Teil unterschiedliche Bedeutungen. Was genau umfasst etwa eine Betriebsanordnung? Was verstehen wir alle unter einer Mitarbeiterinformation? Vieles haben wir bereits in

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Kooperationen im Geschäftsfeld Verkehr

Bringen gemeinsam große Bauprojekte aufs Gleis: Hans-Jürgen Faßbender (r.) aus Duisburg und Volker Rayen aus Mülheim an der Ruhr

den jeweiligen Standorten innerhalb der lokalen Mutterkonzerne verrechnet werden.

Arbeitskreisen geklärt und vereinheitlicht, aber bis eine homogene Unternehmenskultur wirklich verinnerlicht ist, dauert es sicher eine Generation.“

Nahverkehr für circa 1,25 Millionen Einwohner und täglich über 500.000 Fahrgäste

Zu den begrifflichen Verschiedenheiten kommen lokale Besonderheiten, mit denen auch Hans-Jürgen Faßbender vertraut sein muss. „Duisburg hat zum Beispiel viele Brücken, in Essen hingegen wird das deutlich höhere Verkehrsaufkommen durch vergleichsweise kleine Straßen geschleust. Man kann also nicht ohne weiteres Konzepte, die an einem Standort sinnvoll sind, auf andere Städte übertragen. Um etwaige notwendige Bauarbeiten möglichst schnell und reibungslos durchzuführen, sind neben technischem Know-how auch umfassendes Wissen um die Gegebenheiten vor Ort und eine enge Abstimmung mit den jeweiligen beteiligten Behörden notwendig.“ Und somit zählen Besuche etwa beim Straßenbauamt, aber auch bei Polizei, Feuerwehr oder Ordnungsamt zum Alltag für Faßbender. „Auch hier finden wir gewachsene Strukturen“, erläutert der Experte am Beispiel von Instandhaltungsarbeiten am Gleis. „In Duisburg haben wir bislang nach Möglichkeit mehrere Reparaturen auf einer Strecke zusammengefasst, in Essen dagegen gingen die Kollegen wegen der hohen Verkehrsdichte Joch für Joch vor.“ Als Joch bezeichnet man die vormontierte Einheit von zwei Gleisen mit Schwellen zum schnellen Ein- und Ausbau.

Damit nicht nur der Personennahverkehr reibungslos rollt, sondern auch die Bilanzzahlen am Ende jedes Jahres stimmen, haben die Planer von Via die entscheidenden Weichen rechtzeitig gestellt: Klare Strukturen und eine schlanke Administration wurden im Vorfeld gemeinsam entwickelt. So war eine wesentliche Bedingung für die neue Gesellschaftsarchitektur die Sicherung des steuerlichen Querverbunds; Gewinne und Verluste können trotz der gemeinsamen Gesellschaft Via an

Doch grau ist alle Theorie. Ob ein Unternehmen gut aufgestellt ist, zeigt sich letztlich im operativen Geschäft. Dass Via schon heute als Erfolgsmodell gewertet werden kann, belegen indessen Leuchtturmprojekte wie die anstehende Einrichtung des neuen digitalen Betriebsleitsystems oder die Implementierung einer gemeinsamen Dokumentationsdatenbank für die jeweiligen Leitstellen in den drei Städten, in der sämtliche Vorkommnisse des Fahrbetriebs gespeichert und ausgewertet werden. Ob am Ende die schlanke Unternehmensstruktur, die gemeinsame Planung und effiziente Umsetzung von Projekten oder das Zusammenspiel der in der Gesellschaft vereinten Erfahrungen den Erfolg von Via ausmachen wird, werden die kommenden Jahre zeigen. Für Gerd Stempel liegt die Antwort auf der Hand: „Es ist das Engagement der Mitarbeiter, das in einem Unternehmen wie Via die Qualität definiert. Auch ein modernes Betriebsleitsystem kann den Menschen nicht ersetzen.“ Bei Via stehen rund 3.000 Frauen und Männer in Essen, Mülheim an der Ruhr und Duisburg dafür ein.

VIA IN ZAHLEN (2010) Fahrgäste/Jahr: Beschäftigte: Busse: Bahnen: U-Bahn/Stadtbahn: Straßenbahn:

210,8 Millionen 2.966 368 234 49,9 Kilometer Strecke, 5 Linien, 58 Bahnhöfe 112.000 Kilometer Strecke, 14 Linien

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Kooperationen im Geschäftsfeld Verkehr

Bestimmen in der Geschäftsführung gemeinsam die Strategien von Via (v. l.): Dr. Horst Zierold, Klaus Siewior und Klaus-Peter Wandelenus

GEMEINSAM KOMMEN WIR WEITER Auch auf Ebene der Unternehmensleitung wachsen die drei Gesellschaften zusammen. Klaus Siewior (Vorstandsvorsitzender DVG), Dr. Horst Zierold (Vorstandsvorsitzender EVAG) und Klaus-Peter Wandelenus (Vorsitzender der Geschäftsführung MVG) erläutern als Geschäftsführer die gemeinsame ViaUnternehmensstrategie. Welche wirtschaftlichen Vorteile versprechen Sie sich vom Zusammenschluss zu Via? Dr. Horst Zierold: Durch die Bündelung von Investitionen sowie die Zusammenführung von Werkstätten und Bereichen wie Lager- und Instandhaltung wollen wir unser Ergebnis deutlich verbessern. Neben der Erschließung von Synergieeffekten sehen wir aber auch weitere Vorteile. So können wir als Via etwa externe Dienstleistungen ganz anders ausschreiben und haben Zugang zu wichtigen Fördermitteln. Hierfür haben wir eigens den Bereich Zuwendungsmanagement geschaffen. Insgesamt streben wir eine Ergebnisverbesserung, zusätzlich zu den vorgesehenen Einsparungen der einzelnen Gesellschaften, von langfristig weiteren zehn Millionen Euro an, die insgesamt für die Muttergesellschaften nachhaltig realisiert werden sollen. Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Müssen sich die Mitarbeiter Sorgen machen? Klaus Siewior: Der Zusammenschluss der drei Gesellschaften soll ja deren Marktposition stärken, was wiederum den Mitarbeitern zugutekommt. Die enge Vernetzung bringt sogar noch weitere Vorteile: Im DVV-Konzern werden Dienstleistungen auch von anderen Konzerngesellschaften nachgefragt. So modernisieren wir beispielsweise die Telefonanlage der EVAG oder übernehmen mit unserer Gesellschaft octeo Kurierdienste auch für unsere Via-Partner. Insbesondere unsere Konzerngesellschaft DU-IT konnte in der Entstehungs- und Gründungsphase sehr hilfreich eingebunden werden.

Wie vereinigen Sie die bestehenden verschiedenen technischen Standards unter einem Dach? Klaus-Peter Wandelenus: Wir gehen hier ganz klar nach dem Best-Practice-Prinzip vor. Was wir brauchen, sind moderne Standards in Technik und Prozessen, unabhängig davon, ob diese zuerst in Mülheim an der Ruhr, Essen oder in Duisburg verwirklicht werden. Dieses Ziel haben wir vielfach bereits erreicht, so zum Beispiel bei den durchgeführten Beschleunigungsmaßnahmen – insbesondere bei der betriebstechnischen Ausrüstung – der dynamischen Fahrgastinformation, der Barrierefreiheit und in der Fahrzeugtechnik bei Bus und Bahn. Weitere Schritte werden folgen, wie ganz aktuell die 115 neuen Ticketautomaten für Via, mit deren Einführung die Standardisierung und die Benutzerfreundlichkeit für unsere Kunden erhöht wurde. Hat die Gründung von Via auch gesellschaftliche Auswirkungen? Klaus Siewior: Selbstverständlich. Die Sicherung von Mobilität für alle ist eine ureigene kommunale Verantwortung. Mit Via sichern wir nicht nur Arbeitsplätze in der Region, sondern sind auch Wegbereiter für andere interkommunale Kooperationen. Welches Resümee ziehen Sie nach neun Monaten Via? Dr. Horst Zierold: In Wirklichkeit sind es eben schon viel mehr als nur neun Monate, die wir schon zusammenarbeiten. Ein neues Unternehmen fällt ja nicht fertig vom Himmel, aber wir haben ein gutes Stück auf dem Weg zu unserem gemeinsamen Ziel bereits zurückgelegt. Klaus-Peter Wandelenus: Natürlich freuen wir uns über erste gemeinsame erfolgreiche Fortschritte. Dennoch liegen noch viele Herausforderungen vor uns. Daher haben wir gemeinsam auch in Zukunft stets Via im Blick und werden am Erfolg des Unternehmens arbeiten.

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Kooperationen im Gesch盲ftsfeld Verkehr

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Kooperationen im Geschäftsfeld Services

KO O P E RAT IONEN IM G ESC HÄ F TSF ELD SERV IC ES

Spezialist und Generalist in einem

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Kooperationen im Geschäftsfeld Services

Foto links: Bieten in der gemeinsamen Gesellschaft akuras spezialisiertes Know-how und das dazugehörende technische Equipment: Arnt Schenk (r.), octeo, und Klaus Wieschenkämper, RGE

Spezialservices im Bereich der Glas- und Gebäudetechnik – so definiert sich das Leistungsangebot der akuras GmbH mit Sitz in Essen. Hinter der Unternehmensgründung durch die Duisburger octeo MULTISERVICES GmbH und die RGE Servicegesellschaft Essen mbH steckt System: Ziel der neuen Gesellschaft ist es, mit einem Mehrwert an Qualität und Know-how zu Marktpreisen neue Kundenpotenziale zu erschließen. Um als Unternehmen im zunehmenden Wettbewerb erfolgreich zu sein, gibt es vor allem zwei Wege: eine viel gefragte Dienstleistung möglichst vielen Kunden verkaufen oder sich als Anbieter von hochspezialisierten Services im Markt positionieren. Arnt Schenk tut das eine, ohne das andere zu lassen. Gemeinsam mit Anton Koller leitet er die Geschäfte der octeo MULTISERVICES GmbH – und nun auch die der neuen Tochter akuras. „Wir konzentrieren uns bei akuras bewusst auf Spezialleistungen im Bereich der Glas- und Gebäudereinigung. Dazu bringen beide Partner jeweils vorhandenes Know-how in die neue Gesellschaft ein und bilden dies dort weiter aus. Durch den Zusammenschluss sollen sich für uns Märkte eröffnen, die jedem allein sonst verschlossen blieben.“ Das sieht Klaus Wieschenkämper, Geschäftsführer der RGE Servicegesellschaft Essen mbH und Mitgeschäftsführer von akuras, genauso. „Für uns als lokale Dienstleistungsunternehmen ähneln sich nicht nur die Rahmenbedingungen, unter denen wir arbeiten, sondern auch die Unternehmensziele, insbesondere die Festigung unserer Marktposition und der Ausbau unseres Kundenstamms.“ Der Fokus liegt dabei insbesondere auch jenseits der derzeitigen Marktgebiete. „Sowohl RGE als auch octeo sind als kommunale Unternehmen hauptsächlich innerhalb der jeweiligen Stadtgrenzen tätig”, führt Schenk aus. „Durch akuras erlangen wir den Marktzutritt auch außerhalb des eigenen Standorts, und wir können uns zudem weiteren Beteiligungen öffnen.”

Einige Zahlen verdeutlichen indessen, dass Marktpräsenz allein zu wenig ist, um sich gegen Mitbewerber durchzusetzen. Von den rund 32.000 Betrieben im Sektor der gewerblichen Gebäudereinigung in Deutschland beherrschen nur etwa 20 Prozent der Betriebe 80 Prozent des Marktes. Die Duisburger octeo zählt mit ihren rund 1.800 Mitarbeitern zu den Marktführern in dieser Branche. Um diese Position zu stärken und nach Möglichkeit weiter auszubauen, gilt es, die eigenen Stärken zu bündeln und erfolgreich zu vermarkten. Auch hier kann die neue Gesellschaft akuras als gutes Beispiel dienen. „Die RGE ist sehr stark im Facility-Management, während wir bei octeo umfassendes technisches Know-how sowie das dazugehörige Equipment mit in die Partnerschaft einbringen“, so Arnt Schenk. „Nehmen Sie das Thema Rolltreppenreinigung – so etwas erfordert sehr spezialisiertes Wissen, viel Erfahrung, aber natürlich auch spezielles Werkzeug, das eben nicht jeder hat. Wir können dies anbieten.“ Ein zusätzlicher Aspekt, der für die Geschäftsführung von octeo eine Rolle spielt, ist der Gedanke, durch Spezialleistungen Kunden auch für das weitere Leistungsangebot der Gesellschaft zu gewinnen. Arnt Schenk nennt dies den Mehrwert, der octeo von anderen Anbietern unterscheidet, mit deren Dumpingpreisen die Duisburger weder konkurrieren können noch wollen. Die Mitarbeiter bei octeo werden eingehend geschult und verfügen über umfassende Kenntnisse in Materialkunde. Viele von ihnen, so auch die Mitarbeiter der akuras, werden in speziell notwendigen Techniken, etwa dem Abseilen aus großer Höhe, unterrichtet, wie sie für die Fassadenreinigung notwendig sind. „Wenn wir weiter wachsen“, und an diesem Ziel lässt Arnt Schenk keinen Zweifel, „können wir dazu beitragen, dass sich der Wettbewerb nicht allein auf Löhne und Gehälter beschränkt, sondern Service und Qualität nicht nur in Betracht gezogen werden, sondern am Ende den Ausschlag geben.“

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Bericht des Aufsichtsrates

43

Konzernbilanz

44

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung

46

Konzernanhang

47

1 Allgemeine Angaben 2 Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze 3 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

47 47 48

4 Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung 5 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung 6 Sonstige Angaben

49 55 55

Entwicklung des Anlagevermögens

64

Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns

66

Entwicklung des Eigenkapitals

68

Konzernlagebericht

70

1 Geschäftsverlauf 2 Geschäftslage 3 Risikobericht 4 Derivative Finanzinstrumente 5 Nachtragsbericht 6 Ausblick

Bestätigungsvermerk

72 84 91 94 95 95 102

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Bericht des Aufsichtsrates

Bericht des Aufsichtsrates Der Aufsichtsrat der DVV hat sich während des Geschäftsjahres in regelmäßig abgehaltenen Vollsitzungen und Sitzungen seines Arbeitsausschusses von der Geschäftsführung über den Geschäftsverlauf unterrichten lassen. Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung waren Gegenstand eingehender Beratungen. Der von der Geschäftsführung aufgestellte Jahresabschluss der Gesellschaft, der Konzernabschluss sowie der gemeinsame Lagebericht für das Geschäftsjahr 2010 wurden durch die von der Gesellschafterversammlung am 23.06.2010 als Abschlussprüfer gewählte KPMG Hartkopf + Rentrop Treuhand KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Die Jahresabschlüsse – Gesellschaft und Konzern – sowie der gemeinsame Lagebericht haben dem Aufsichtsrat vorgelegen. Von dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer hat er zustimmend Kenntnis genommen. Auch eigene Prüfungen des Aufsichtsrates ergaben keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat billigt die Jahresabschlüsse – Gesellschaft und Konzern – sowie den gemeinsamen Lagebericht zum 31.12.2010 und empfiehlt – in Übereinstimmung mit der Geschäftsführung –, sie durch die Gesellschafterversammlung feststellen zu lassen. Der Aufsichtsrat spricht der Geschäftsführung und allen Mitarbeitern für die erfolgreiche Arbeit seinen Dank aus.

Duisburg, im April 2011 Der Aufsichtsrat Adolf Sauerland Vorsitzender

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Konzernbilanz

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Konzernbilanz Aktiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Lizenzen, Software 2. Geschäfts- oder Firmenwert II.

Anhang

31.12.2010

31.12.2009

Nr.

EUR

EUR

14.047.472,88 1.598.813,97

11.569.221,88 1.751.084,40

15.646.286,85

13.320.306,28

85.518.771,88 83.139.660,67 50.391.955,31 241.028.972,92 33.554.975,00 15.593.493,00 9.880.238,25 19.217.350,25 22.996.220,41 561.321.637,69

84.805.583,95 89.877.983,67 52.560.725,48 243.145.546,01 34.289.128,00 19.700.458,00 8.082.646,61 21.026.167,09 17.694.978,14 571.183.216,95

3.529.906,07 4.000.159,58 630.000,00 6.099.007,44 14.259.073,09 591.226.997,63

2.568.720,45 1.942.352,62 150.000,00 3.826.298,03 8.487.371,10 592.990.894,33

16.305.402,72 15.171,91 45.779,02 1.047.372,44 4.711.905,72 22.125.631,81

16.217.804,70 1.283.627,33 42.403,93 0,00 3.596.001,00 21.139.836,96

103.265.574,46

82.737.397,47

1.287.194,96 15.472.647,05 120.025.416,47

1.163.963,79 9.619.037,54 93.520.398,80

0,51

90.000,51

107.272.892,96 249.423.941,75 14.488.866,63 855.139.806,01

65.371.322,35 180.121.558,62 17.541.474,17 790.653.927,12

1

Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen 3. Umspannungs-, Umformungs- und Speicheranlagen 4. Verteilungsanlagen 5. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherheitsanlagen 6. Fahrzeuge für den Personenverkehr 7. Maschinen und maschinelle Anlagen 8. Andere Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung 9. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

III. Finanzanlagen 1. Anteile an assoziierten Unternehmen 2. Beteiligungen 3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Ausleihungen

B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. Unfertige Leistungen 3. Fertige Erzeugnisse und Waren 4. Geleistete Anzahlungen 5. Emissionsrechte II.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

2

3

2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3. Sonstige Vermögensgegenstände III. Wertpapiere Sonstige Wertpapiere

C.

IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks

4

Rechnungsabgrenzungsposten

5

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Konzernbilanz

Passiva

Anhang Nr.

A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Kapitalrücklage III. Gewinnrücklagen

7

B. Sonderposten für unentgeltlich ausgegebene Schadstoffemissionsrechte Erhaltene Baukostenzuschüsse

8

D. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen E.

F.

G. Passive latente Steuern

41.108.889,83 3.355.436,82

41.108.889,83 3.355.436,82

5.061.789,62 212.067.477,45 59.926.182,47 321.519.776,19

5.061.789,62 209.431.432,41 59.926.182,47 318.883.731,15

1,00

1,00

47.836.550,77

50.053.593,77

17.555.908,34 8.738.140,78 187.054.778,55 213.348.827,67

14.963.203,00 7.415.985,01 159.614.545,84 181.993.733,85

161.945.697,39 3.452.449,46 37.638.587,37

110.241.640,18 3.050.463,68 48.660.119,03

253.178,39 62.720.584,53 266.010.497,14

6.988,87 74.059.311,65 236.018.523,41

5.715.771,83

3.704.343,94

708.381,41 855.139.806,01

0,00 790.653.927,12

9

Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5. Sonstige Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten

31.12.2009 EUR

6

1. Gesetzliche Rücklage 2. Andere Gewinnrücklagen IV. Ausgleichsposten für Anteile Dritter

C.

31.12.2010 EUR

10

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Konzern Gewinn- und Verlustrechnung

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse abzgl. Strom- und Gassteuer 2. 3. 4. 5.

Anhang Nr.

2010 EUR

2009 EUR

11

872.956.605,72 –41.530.830,48 831.425.775,24 –1.574.265,69 8.440.655,93 49.206.486,53

878.305.675,37 –42.621.709,58 835.683.965,79 –1.428.100,67 8.543.818,71 72.804.344,63

–461.808.169,97 –74.211.895,68 –536.020.065,65

–508.232.115,05 –59.255.268,58 –567.487.383,63

–134.147.683,89 –50.308.836,54 –184.456.520,43

–130.879.810,79 –42.133.446,81 –173.013.257,60

–62.321.282,99 0,00 –76.683.986,13 350.000,00 42.572,00 181.814,96 1.152.964,40 –73.874,04 –12.466,60 –12.951.811,54 16.705.995,99 –3.339.925,68 –5.498.735,85 –705.408,54 7.161.925,92 –11.675.554,36 4.739.278,89 –225.650,45 0,00

–63.100.577,83 –20.278,88 –87.493.499,25 345.320,16 89.781,11 226.137,07 821.062,53 –328,00 –11.430,00 –8.772.612,20 17.186.961,94 0,00 –8.756.807,27 –970.000,09 7.460.154,58 –9.931.753,74 7.904.544,76 –5.432.945,60 0,00

Erhöhung/Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen

6. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 7. Abschreibungen a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 9. Erträge aus assoziierten Unternehmen 10. Erträge aus Beteiligungen 11. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 13. Abschreibungen auf Finanzanlagen 14. Aufwendungen aus Verlustübernahme 15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 16. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 17. Außerordentliches Ergebnis 18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 19. Sonstige Steuern 20. Jahresüberschuss 21. Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn 22. Entnahme aus der Kapitalrücklage 23. Einstellungen in andere Gewinnrücklagen 24. Bilanzgewinn

12

13

14

15 16 17

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Konzernanhang

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2010 1

ALLGEMEINE ANGABEN

Der Konzernabschluss der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH wird nach den maßgeblichen Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Bestimmungen des GmbH-Gesetzes sowie nach der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) sind eine Vielzahl von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden geändert worden. In diesem Zusammenhang wurden sowohl das Stetigkeitsgebot gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 6 HGB als auch die grundsätzlichen Pflichten zur Stetigkeit der Darstellung gemäß § 265 Abs. 1 HGB einschließlich geforderter Erläuterung im Anhang nach § 284 Abs. 2 Nr. 3 HGB durch Art. 67 Abs. 8 EGHGB ausgesetzt. Gemäß Art. 67 Abs. 8 Satz 2 EGHGB wird auf eine Anpassung der Vorjahreszahlen verzichtet.

2

KONSOLIDIERUNGSKREIS UND KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Der Konzernabschluss der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH umfasst folgende Unternehmen: Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Stadtwerke Duisburg AG Duisburger Verkehrsgesellschaft AG octeo MULTISERVICES GmbH BVD BusVerkehr Duisburg GmbH DCC Duisburg CityCom GmbH ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg admito GmbH (vormals: KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH) PSD Personal-Service Duisburg GmbH DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH

vectio Gesellschaft für Flottenmanagement und Services mbH (vormals WFD) Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH (50 %) Fernwärmeverbund Niederrhein Duisburg/Dinslaken GmbH & Co. KG („at equity“) Im Berichtsjahr wurde die VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH auf die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG verschmolzen. Ferner wurden 50 % der Geschäftsanteile der DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg GmbH an die Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft abgetreten. Daran anschließend erfolgte die Umfirmierung in smartlab Innovationsgesellschaft mbH. Die smartlab Innovationsgesellschaft mbH wurde diesbezüglich aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung nach § 311 Abs. 2 HGB zum 11.08.2010 entkonsolidiert. Die Unternehmen, die wegen ihrer insgesamt untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden, sind im Abschnitt Beteiligungen zu diesem Anhang aufgeführt. Der Wertansatz des dem DVV-Konzern gehörenden Anteils an den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen wird nach § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a. F. mit dem Buchwert einbezogen. Die Erstkonsolidierungen erfolgen nach § 301 Abs. 2 HGB a. F. zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile. Die Kapitalkonsolidierung wird erfolgsneutral gemäß § 301 HGB durch Verrechnung des Beteiligungswertansatzes bei der Muttergesellschaft mit dem Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen vorgenommen.

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Konzernanhang

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Aktive Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung werden als Geschäfts- und Firmenwert ausgewiesen. Dabei werden Firmenwerte über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Alle Forderungen, Verbindlichkeiten, Umsätze, Zwischenergebnisse, anderen Erträge und Aufwendungen zwischen den einbezogenen Unternehmen sind eliminiert. Die Aufstellung des gesamten Anteilsbesitzes des Konzerns und der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH ist nach § 285 und § 313 HGB im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht worden.

3

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet und – soweit zulässig – planmäßig linear abgeschrieben. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden die Vorschriften gemäß § 255 Abs. 2 HGB angewendet. Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden die Vorschriften gemäß § 255 Abs. 2 HGB angewendet. Die vom Bund und Land aus verschiedenen Förderungsprogrammen bezuschussten Investitionen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um die erhaltenen Zuschüsse, aktiviert. Den Abschreibungen liegen die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern zugrunde. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungs-

kosten werden linear und degressiv abgeschrieben. Der Übergang auf die lineare Methode erfolgt, sobald diese zu höheren Abschreibungen führt. Geringwertige Vermögensgegenstände werden unter den Gesichtspunkten der Wesentlichkeit im Zugangsjahr in einen Sammelposten eingestellt und linear über fünf Jahre abgeschrieben. In der Konzernbilanz wird die auf die Vermögensgegenstände von acht Tochterunternehmen angewandte lineare Abschreibungsmethode fortgeführt. Die Anteile an assoziierten Unternehmen sind nach § 312 HGB bewertet (Buchwertmethode) und Beteiligungsgesellschaften sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Die sonstigen Ausleihungen, bei denen es sich um unverzinsliche bzw. niedrig verzinsliche Darlehen handelt, sind mit dem Barwert angesetzt. Die Vorräte sind zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Unentgeltlich erworbene Emissionsrechte werden zum Erinnerungswert angesetzt. Der Zeitwert dieser Emissionsrechte betrug zum 31.12.2010 je Recht 11,99 EUR. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt. Die bis Ende des Geschäftsjahres 2002 erhaltenen Baukostenzuschüsse werden passiviert und mit 5 % p. a. ertragswirksam aufgelöst. Die Auflösung der ab dem Geschäftsjahr 2003 erhaltenen Baukostenzuschüsse erfolgt auf Basis der Nutzungsdauer der jeweiligen Sachanlagen und ist ebenfalls in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Die Baukostenzuschüsse für die

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Konzernanhang

Strom- und Gasversorgung werden passiviert und über eine Laufzeit von 20 Jahren linear ertragswirksam aufgelöst. In der Wasser- und Fernwärmeversorgung erfolgt die Auflösung über die Nutzungsdauer der Sachanlagen. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnungen unter Berücksichtigung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method) gebildet. Der zugrunde gelegte Rechnungszins von 5,15 % entspricht dem von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebenen Abzinsungssatz für eine Restlaufzeit von 15 Jahren. Im Rahmen der Erstanwendung des BilMoG wurde auf das Verteilungswahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB verzichtet und der Zuschreibungsbetrag in voller Höhe erfolgswirksam berücksichtigt. Für weitere Rechnungsannahmen wurden eine Anwartschaftsdynamik von 2,5 % und eine Leistungsdynamik in Höhe von 2,0 % berücksichtigt. Die Bewertung der Witwen-/Witwerrenten erfolgt nach der kollektiven Methode. Die Vermögensgegenstände (§ 246 Abs. 2 Satz 2 HGB), die ausschließlich zur Deckung der Altersversorgung dienen und den Tatbestand der Insolvenzsicherheit erfüllen, werden mit den Pensionsverpflichtungen verrechnet. Mittelbare Pensionsverpflichtungen nach Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB wurden nicht passiviert. Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken sowie der Höhe nach noch nicht feststehende Verbindlichkeiten. Sie sind in der Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Die Gesellschaft hat Aufwandsrückstellungen aufgrund des Ansatzwahlrechts nach § 249 Abs. 2 HGB a. F. passiviert und das Wahlrecht nach Art. 67 Abs. 3 EGHGB zur Beibehaltung wahrgenommen.

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Eine direkte Zuordnung der Aufwendungen bei der Inanspruchnahme von Kraftwerksrückstellungen ist nicht möglich. Daher erfolgt eine Bruttodarstellung über die sonstigen betrieblichen Erträge. In den außerordentlichen Aufwendungen sind gemäß Art. 67 Abs. 7 EGHGB alle erfolgswirksamen Effekte aus der Umstellung nach dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) abgebildet.

4

ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ UND ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

4.1 Erläuterungen zur Bilanz 1

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagespiegel dargestellt. Der bei der Erstkonsolidierung der octeo MULTISERVICES GmbH entstandene aktivische Unterschiedsbetrag ist als Geschäfts- und Firmenwert ausgewiesen und wird über 20 Jahre abgeschrieben.

2

Vorräte

Die Vorräte beinhalten im Wesentlichen Kohle- und Heizölbestände sowie entgeltlich erworbene Emissionsrechte.

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Konzernanhang

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

3

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 31.12.2010

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Sonstige Vermögensgegenstände

31.12.2009

EUR

Davon RLZ* > 1 Jahr EUR

EUR

Davon RLZ* > 1 Jahr EUR

103.265.574,46

514.852,31

82.737.397,47

781.710,26

1.287.194,96 15.472.647,05 120.025.416,47

0,00 11.769,60 526.621,91

1.163.963,79 9.619.037,54 93.520.398,80

0,00 41.537,00 823.247,26

*RLZ = Restlaufzeit.

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist auch der abgegrenzte Verbrauch für am Bilanzstichtag noch nicht abgelesenen und nicht abgerechneten Energie- und Wasserverbrauch enthalten. Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Forderungen aus: EUR Forderungen aus Jahresendabrechnungen Forderungen aus geleisteten Abschlagszahlungen Guthaben bei Kreditoren Forderungen Hauptzollamt Schadenersatzansprüche Forderungen gegenüber der Belegschaft Sonstige Forderungen

4

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks

8.647.683,85 2.716.153,36 1.264.977,36 392.042,98 377.595,37 224.857,43 1.849.336,70 15.472.647,05

eine Einmalzahlung an die Rheinische Zusatzversorgungskasse in Höhe von 10.900 T EUR.

Die flüssigen Mittel im Konzern bestehen fast ausschließlich aus Kassenguthaben und Guthaben bei Kreditinstituten.

6

5

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Eigenkapitals ist im Eigenkapitalspiegel dargestellt.

Rechnungsabgrenzungsposten

Eigenkapital

Der Rechnungsabgrenzungsposten im Konzern enthält im Wesentlichen ein Disagio von 217 T EUR und eine Abgrenzung für

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Konzernanhang

7

Ausgleichsposten für Anteile Dritter

Der Ausgleichsposten für Anteile Dritter setzt sich wie folgt zusammen: EUR 20,0 % 20,0 % 25,8 % 0,1 % 0,1 %

8

RWE Deutschland AG E.ON Ruhrgas International GmbH Stadt Duisburg an DVG Stadt Dinslaken an DVG Kreis Wesel an DVG

Erhaltene Baukostenzuschüsse

In den Sonderposten für erhaltene Baukostenzuschüsse wurden im Geschäftsjahr 3.344 T EUR eingestellt. Die Auflösungsbeträge sind in den Umsatzerlösen ausgewiesen.

28.838.058,72 28.838.058,72 2.232.756,83 8.654,10 8.654,10 59.926.182,47

9

Rückstellungen

Im Posten Pensionsrückstellungen erfolgte erstmalig die Verrechnung des zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Zweckvermögens mit den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen.

Saldo aus der Vermögensverrechnung

Sonstige Vermögensgegenstände (Rückdeckungsversicherung) - Historische Anschaffungskosten - Zeitwert (Rückdeckungsversicherung) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen - Erfüllungsbetrag Pensionsverpflichtungen = passivischer Unterschiedsbetrag

Der passivische Unterschiedsbetrag ergibt sich aus dem Saldo des zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Zweckvermögens (§ 246 Abs. 2 Satz 2 HGB) und den zum Erfüllungsbetrag ausgewiesenen Pensionsverpflichtungen. Die Erträge aus der Zuschreibung auf den beizulegenden Zeitwert wurden mit den im Geschäftsjahr erfolgten Versicherungszahlungen verrechnet.

31.12.2010 T EUR

1.228 1.351 18.907 17.556

Die Pensionsrückstellungen gegenüber den aktiven Vorständen sind durch die Verpfändungen der Rückdeckungsversicherungen abgesichert. Die sonstigen Rückstellungen des Konzerns bestehen im Wesentlichen aus Verpflichtungen im Personalbereich, Rückstellungen für ausstehende Rechnungen sowie anderen ungewissen Verbindlichkeiten.

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Konzernanhang

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

10

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - davon gegenüber Gesellschaftern Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Sonstige Verbindlichkeiten - davon gegenüber Gesellschaftern - davon aus Steuern - davon im Rahmen der sozialen Sicherheit

Gesamt

Davon RLZ*

Gesamt

Davon RLZ*

31.12.2010 EUR

≤ 1 Jahr EUR

> 5 Jahre EUR

31.12.2009 EUR

≤ 1 Jahr EUR

161.945.697,39 3.452.449,46

20.325.786,56 3.452.449,46

93.878.824,69 0,00

110.241.640,18 3.050.463,68

15.055.331,12 3.050.463,68

37.638.587,37 (224.440,30)

37.638.587,37 (224.440,30)

0,00 (0,00)

48.660.119,03 (60.566,83)

48.612.502,41 (60.566,83)

253.178,39 62.720.584,53 (842.320,62) (15.146.284,88) (106.042,53) 266.010.497,14

253.178,39 46.322.360,07 (842.320,62) (15.146.284,88) (94.337,45) 107.992.361,85

0,00 16.398.224,46 (0,00) (0,00) (10.558,24) 110.277.049,15

6.988,87 74.059.311,65 (145.709,42) (14.444.162,67) (77.788,12) 236.018.523,41

6.988,87 41.514.084,10 (145.709,42) (14.444.162,67) (77.788,12) 108.239.370,18

*RLZ = Restlaufzeit.

Die Konzernverbindlichkeiten sind mit einem Gesamtbetrag von 79.204 T EUR durch Bürgschaften der Stadt Duisburg gesichert. Aus der Summe der sonstigen Verbindlichkeiten sind zwei Posten in Höhe von 10.250 T EUR gemäß § 243 Abs. 2 HGB im Einklang mit § 252 Abs. 2 HGB in die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten umgegliedert worden, um einen sachgerechten Ausweis zu erhalten. Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen: EUR Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Finanzamt Duisburg Langfristige Darlehen Verbindlichkeiten aus Dividendenzahlungen Zuschüsse des Bundes und des Landes auf unfertige Anlagen Verbindlichkeiten gegenüber Debitoren Abwasserbeseitigungsgebühren Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Hauptzollamt Duisburg Konzessionsabgaben Noch auszuzahlende Bezüge Übrige sonstige Verbindlichkeiten

11.449.233,59 9.197.001,52 8.596.126,88 7.190.664,70 5.108.117,56 4.544.685,56 3.695.071,81 2.485.958,70 1.204.084,22 9.249.639,99 62.720.584,53

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Konzernanhang

4.2 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 11

Umsatzerlöse

Aufteilung nach Unternehmensbereichen (einschließlich Verrechnung der Gas- und Stromsteuer)

Energieverkauf Sonstige Umsatzerlöse Wasserverkauf Verkehrseinnahmen Betriebsführung Netzerweiterung Baukostenzuschüsse

Umsatz

Abzüglich

Außenumsatz

Außenumsatz

2010 EUR

konzernint. Umsatz EUR

2010 EUR

2009 EUR

815.920.493,59 246.898.842,08 54.047.304,79 45.235.931,80 19.424.267,14 29.457.036,93 5.560.108,74 1.216.543.985,07

142.541.297,91 190.804.406,41 94.896,32 2.796.305,12 19.424.267,14 29.457.036,93 0,00 385.118.209,83

673.379.195,68 56.094.435,67 53.952.408,47 42.439.626,68 0,00 0,00 5.560.108,74 831.425.775,24

668.730.581,70 63.280.549,47 55.747.412,72 42.169.429,26 0,00 0,00 5.755.992,64 835.683.965,79

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Konzernanhang

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

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Personalaufwand

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH DCC Duisburg CityCom GmbH VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH vectio Gesellschaft für Flottenmanagement und Services mbH BVD BusVerkehr Duisburg GmbH Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH Stadtwerke Duisburg AG Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH admito GmbH PSD Personal-Service Duisburg GmbH DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH Duisburger Verkehrsgesellschaft AG Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH octeo MULTISERVICES GmbH Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH

Arbeiter

Angestellte

Auszubildende

2010

2009

4 – – 3 73 – 338 – – – – – – – 556 – – 1.752 223 2.949

135 – – 1 3 – 662 – 8 2 9 – – – 195 – – 29 267 1.311

– – – – – – 80 – – – 1 – – – 45 – – 15 – 141

139 – – 4 76 – 1.080 – 8 2 10 – – – 796 – – 1.796 490 4.401

118 – 95 10 61 – 1.536 – 9 2 5 – – 760 – – 1.784 44 4.424

Teilzeitbeschäftigte sind entsprechend ihrer wöchentlichen Arbeitszeit auf Vollzeitbeschäftigte umgerechnet. Der Aufwand für die Vorruhestandsregelung ist in der Position soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung enthalten. Der Aufwand für die Altersversorgung beträgt 23.535 T EUR (i. Vj. 16.564 T EUR). Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG, die Stadtwerke Duisburg AG und die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH sind Mitglieder in der Rheinischen Zusatzversorgungskasse. Der Umlagesatz für das Jahr 2009 beträgt 4,25 %. Die Summe der umlagepflichtigen Entgelte belief sich für das Jahr 2009 auf

111.946 T EUR. Ein Fehlbetrag wird gemäß Art. 28 EGHGB nicht bilanziert.

13

Abschreibungen

Im Sachanlagevermögen erfolgte eine außerplanmäßige Abschreibung gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB in Höhe von 120 T EUR.

14

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Die Zinserträge aus der Abzinsung aus Rückstellungen werden mit 163 T EUR berücksichtigt.

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Konzernanhang

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Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen aus der Aufzinsung von Rückstellungen betragen 3.240 T EUR.

16

Außerordentliches Ergebnis

Die Effekte aus der Änderung durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz sind mit 3.340 T EUR als außerordentliche Aufwendungen dargestellt.

17

Von dem bilanzierten Zinsergebnis wurden im Berichtsjahr Zinsen in Höhe von 9.282 T EUR gezahlt. Des weiteren wurden Ertragssteuerzahlungen in Höhe von 2.469 T EUR geleistet. Das Finanzmanagement der DVV verfolgt das Ziel, die Fähigkeit zur Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtungen jederzeit sicherzustellen. Daneben zählen zu den übergeordneten Zielen des Finanzmanagements die Finanzierung unternehmerischer Aktivitäten, das Management finanzieller Risiken – insbesondere Liquiditätsrisiken, Marktpreisrisiken und Adressenausfallrisiken –, eine kosten- und risikooptimierte Finanzmittelbeschaffung und -anlage sowie die Optimierung des Zinsergebnisses.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

In dem Posten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind neben laufenden Ertragssteuerlasten Steuern auf die Ausgleichszahlung an die Minderheitsgesellschaften in Höhe von 2.174 T EUR enthalten.

Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen lässt sich keine negative Veränderung der Finanz- und Vermögenslage erkennen, so dass die Fähigkeit zur Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen jederzeit vorhanden ist.

6

SONSTIGE ANGABEN

4.3 Periodenfremdes Ergebnis 6.1 Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen In den bilanzierten Erträgen und Aufwendungen aus dem Geschäftsjahr 2010 sind 2.166 T EUR periodenfremde Erträge und 801 T EUR periodenfremde Aufwendungen enthalten.

5

ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG

Das Bestellobligo aus bereits erteilten Aufträgen beträgt zum 31.12.2010 im Konzern 49.982 T EUR. Im Konzern bestehen finanzielle Verpflichtungen von rund 678.822 T EUR (< 1 Jahr 46.289 T EUR) u. a. aus Leasing-, Wartungsund Mietverträgen.

Die Kapitalflussrechnung wurde nach DRS 2 erstellt. Der Finanzmittelfonds setzt sich zusammen aus Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks.

Abnahmeverpflichtungen für Kohle, Gas und Strom bestehen in Höhe von 68.196 T EUR; davon < 1 Jahr 68.196 T EUR.

3 T EUR des Guthabens bei Kreditinstituten betreffen die quotenkonsolidierte rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH.

Weiter bestehen Zahlungsverpflichtungen für den Erwerb von Anteilen an Beteiligungen in Höhe von 39.000 T EUR (< 1 Jahr 39.000 T EUR).

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Konzernanhang

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

6.2 Angaben nach § 314 (1) Nr. 9 HGB (Abschlussprüfer)

Angaben nach § 314 (1) Nr. 9 a) Abschlussprüfungsleistungen b) Andere Bestätigungsleistungen c) Steuerberatungsleistungen d) Sonstige Leistungen

KPMG Hartkopf + Rentrop Treuhand KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EUR

PKF Fasselt Schlage Partnerschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft EUR

Vinken Görtz Lange und Partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EUR

350.871 51.415 22.565 345.360

32.500 0 0 0

6.690 0 0 0

6.3 Derivative Finanzinstrumente Die DVV hat im Geschäftsjahr 2010 keine Derivate direkt abgeschlossen. Die Tochtergesellschaften der DVV haben entsprechend ihrer operativen Tätigkeit Derivate abgeschlossen. Für die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG wurden insbesondere Marktpreisrisiken im Busbetrieb identifiziert, die in hohem Maße den Bedarf an Dieselkraftstoff betreffen. Es wurden für das Geschäftsjahr 2011 Swaps mit einem Volumen von insgesamt 1.260 Tonnen Dieselkraftstoff abgesichert (entspricht rd. 1,5 Mio. Litern).

Übersicht Diesel-Swaps Geschäftsart

Marktwert zum 31.12.2010

Swaps

–38.567,65 EUR

Der Marktwert entspricht der Stichtagsbewertung auf Mark-toMarket-Niveau. Es erfolgte eine Abzinsung der zukünftigen Cashflows zum Bewertungsstichtag auf Basis der aktuellen Zinsstruktur und der Future-Kontrakte.

Auf Basis der Marktwerte wurde für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften eine Rückstellung in Höhe von 40 T EUR gebildet. Für die Stadtwerke Duisburg AG wurden Marktpreisrisiken und damit verbunden Zahlungsstromänderungsrisiken in der Rohstoffbeschaffung, in Fremdwährungen sowie im Zinsbereich identifiziert. Durch die hohe Volatilität der internationalen Rohstoff-, Devisen- und Zinsmärkte sind Maßnahmen zur Verbesserung der Planungssituation erforderlich. Im Rohstoffbereich wurden zur Absicherung der Zahlungsströme durch Marktpreisänderungen Termingeschäfte und Swaps abgeschlossen. In der Energieerzeugung beziehen sich die Derivate auf die Kohle- bzw. Gasbeschaffung. Insbesondere die Abwicklung der Kohlegeschäfte erfolgt weitgehend in USD, so dass zur Absicherung der Zahlungsströme durch Wechselkursänderungen Devisentermingeschäfte verwendet werden. In der Energievermarktung beziehen sich die Derivate auf den Gasabsatz. Sofern erforderlich wurden für Gas handelbare Öl-Äquivalente ermittelt, über die der Gasbeschaffungspreis nachgebildet werden kann. Insgesamt wurden für das Geschäftsjahr 2011 durch Swaps und Termingeschäfte Kohlemengen in USD mit einem Nominalbetrag von 26,9 Mio. USD sowie in EUR mit einem Nominalwert von

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Konzernanhang

2,5 Mio. EUR abgeschlossen. Durch Devisentermingeschäfte wurde ein Volumen von 31,3 Mio. USD kontrahiert. Für Kraftwerksgas sind Absicherungsgeschäfte mit einem Nominalbetrag von 1,7 Mio. EUR vorhanden. Diese wurden im Jahr 2010 durch ein mengenmäßig passendes Gegengeschäft glattgestellt, da das Grundgeschäft angepasst wurde und der Sicherungszusammenhang entfallen ist. Der Nominalbetrag dieses Geschäfts beträgt 2,1 Mio. EUR. Im Kommunalgasbereich sind Absicherungsgeschäfte für 2011 mit einem Nominalvolumen von 2,6 Mio. EUR Öl-Äquivalent vorhanden. Die vorgenannten Mengen ergeben sich aus der Vermarktung von Strom bzw. Gas und stellen einen Teil der Gesamtmengen dar. Für alle abgeschlossenen Absicherungsgeschäfte wurden Bewertungseinheiten in Form von Mikro-Hedges mit den Grundgeschäften gebildet. Die Sicherungsgeschäfte lassen sich den Grundgeschäften eindeutig zuordnen. Bei Wegfall des Grundgeschäfts wurden entsprechende Absicherungsgeschäfte ebenfalls glattgestellt. Für Derivate des Energiebereichs mussten keine Drohverlustrückstellungen gebildet werden, da Marktpreisveränderungen keine negativen Auswirkungen auf Deckungsbeiträge der jeweiligen Bewertungseinheiten besitzen und damit ergebnisneutral zu behandeln sind. Die Absicherungsfunktion durch Zahlungsstromangleichung erfolgt unmittelbar zur Marktpreis- bzw. Fremdwährungsveränderung, spätestens jedoch zum Ende der Laufzeit des Derivats. Die Bedingungen und Parameter von Grund- und Sicherungsgeschäften sind eng aufeinander abgestimmt. Aufgrund dessen sowie der Identität der Risikoarten der Bewertungseinheiten bzw. der vorgenommenen Fixierung von Deckungsbeiträgen ist die Wirksamkeit der Bewertungseinheiten sowohl retro- als auch prospektiv gegeben. Im Jahr 2006 wurden Zins-Swaps zur Absicherung von variabel verzinsten Gesellschafterdarlehen in Höhe von 30 Mio. EUR abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2010 wurden für neu aufgenommene bzw. prolongierte Darlehen mit variabler Zinsvereinba-

rung ebenfalls selektiv Zins-Swaps abgeschlossen. Das Volumen der Grundgeschäfte beträgt zum 31.12.2010 rund 47 Mio. EUR. Die daraus resultierenden synthetischen Festzinsdarlehen neutralisieren das Zahlungsstromänderungsrisiko, da sie demselben Risiko ausgesetzt sind (3-Monats-EURIBOR und 6-Monats-EURIBOR). Für die abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfte wurden Bewertungseinheiten mit den Grundgeschäften in Form von Mikro-Hedges gebildet. Die Sicherungsgeschäfte lassen sich den Grundgeschäften eindeutig zuordnen. Drohverlustrückstellungen für Zinsderivate mussten nicht gebildet werden. Der negative Marktwert resultiert aus dem niedrigeren Zinsniveau zum Bilanzstichtag. Die Absicherungsfunktion durch Zahlungsstromangleichung erfolgt unmittelbar zur Zinsveränderung. Die Bedingungen und Parameter von Grund- und Sicherungsgeschäften im Zinsbereich sind eng aufeinander abgestimmt. Aufgrund dessen sowie der Identität der Risikoarten der Bewertungseinheiten bzw. der vorgenommenen Fixierung von Deckungsbeiträgen ist die Wirksamkeit der Bewertungseinheiten sowohl retro- als auch prospektiv gegeben. Aufgrund der volatilen Märkte weichen die Marktwerte teilweise deutlich gegenüber den Vorjahreswerten ab. Daneben führt der fortlaufende und selektive Abschluss der Geschäfte zu Veränderungen.

Übersicht Devisentermingeschäfte Geschäftsart

Devisentermingeschäfte zum 31.12.2010 (Kurs EUR/USD 1,3377)

Marktwert zum 31.12.2010

617.221,19 EUR

Die Bewertung der Devisentermingeschäfte erfolgt auf Basis der Forward-Sätze unter Berücksichtigung der Zinsstruktur zum Bewertungsstichtag.

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Konzernanhang

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Übersicht Kohle-Swaps Geschäftsart

Übersicht Zins-Swaps Marktwert zum 31.12.2010

Swaps in USD

9.766.250,00 USD

Umrechnung in EUR zum 31.12.10 (EUR/USD 1,3377) Swaps in EUR

7.300.777,45 EUR 619.025,61 EUR

Geschäftsart

Swaps

Marktwert zum 31.12.2010 –3.304.996,45 EUR

Der Marktwert der Zins-Swaps entspricht der Stichtagsbewertung auf Mark-to-Market-Niveau. Es erfolgt eine Abzinsung der zukünftigen Cashflows. Den Berechnungen liegt die Zinsstrukturkurve zum Bewertungsstichtag zugrunde.

Übersicht Gas- und Gasoil-Swaps Geschäftsart

Swaps

Marktwert zum 31.12.2010 1.329.027,41 EUR

Der Marktwert der Commodity-Swaps entspricht der Stichtagsbewertung auf Mark-to-Market-Niveau. Die zukünftigen Cashflows werden auf Basis der zum Stichtag geltenden FutureKontrakte bewertet.

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Konzernanhang

6.4 Mitglieder des Aufsichtsrates Adolf Sauerland, Vorsitzender Oberbürgermeister der Stadt Duisburg

Reiner Kleckers Gebäudereinigungsmeister und Betriebsratsvorsitzender octeo MULTISERVICES GmbH

Gerhard Meyer (bis 23.06.2010), stellv. Vorsitzender Stabsstellenleiter

Benno Lensdorf, Bürgermeister Geschäftsführer, benno Vertriebsgesellschaft für technischen Bedarf mbH, Duisburg

Wilhelm Bies, Ratsherr Kfm. Angestellter

Uwe Linsen Geschäftsführer

Joachim Block Freigestelltes Betriebsratsmitglied, stellv. Betriebsratsvorsitzender Stadtwerke Duisburg AG

Thomas Mahlberg Kfm. Angestellter

Frank Börner, Ratsherr Kfm. Angestellter Hermann Dierkes, Ratsherr Vorruhestand Klaus Ellberg Gewerkschaftssekretär, IG Bauen-Agrar-Umwelt Peter Ibe, Ratsherr Geschäftsführer Bauunternehmung Antonius Linn GmbH Wolfgang Jansen (bis 23.06.2010) Stabsstellenleiter Dr. Heinz-Dieter Kantel, Ratsherr Professor Thomas Keuer Gewerkschaftssekretär, ver.di

Axel Prasch (ab 05.08.2010), stellv. Vorsitzender (ab 28.09.2010) Vorsitzender des Betriebsrates Stadtwerke Duisburg AG Winand Schneider Bereichsdirektor, Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Stadtwerke Duisburg AG, Duisburger Verkehrsgesellschaft AG Stefan Soldat (ab 24.06.2010) Teamleiter Dezentrale IT-Infrastruktur, Stadtwerke Duisburg AG Karl-Heinz Staniewski Freigestelltes Betriebsratsmitglied, Duisburger Verkehrsgesellschaft AG Ralf Thielens Referent der Geschäftsführung admito GmbH (vormals: KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH) Angelika Wagner, Ratsfrau Gewerkschaftssekretärin, DGB

Werner Kiepe Gewerkschaftssekretär, ver.di

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Konzernanhang

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

6.5 Mitglieder der Geschäftsführung

6.7 Anhangangabe nach § 314 Nr. 20 HGB

Dr. jur. Hermann Janning Mitglied der Geschäftsführung Vorsitzender

Die Abschreibung des Firmenwertes der octeo MULTISERVICES GmbH wurde zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung aufgrund der beim Erwerb eingeschätzten Nutzungsdauer auf 20 Jahre festgelegt.

Dr.-Ing. Edmund Baer Mitglied der Geschäftsführung (bis 01.01.2011) 6.8 Anhangangabe nach § 314 Nr. 21 HGB Betriebswirt (VWA) Klaus Siewior Mitglied der Geschäftsführung David Karpathy Mitglied der Geschäftsführung Marcus O. Wittig Mitglied der Geschäftsführung (ab 01.01.2011)

Passive latente Steuern aus dem nur steuerlich zulässigen Ansatz von Rücklagen nach § 6 b EStG wurden mit aktiven latenten Steuern auf die handels- und steuerrechtlich voneinander abweichenden Wertansätze der immateriellen Vermögensgegenstände, der Sachanlagen, der Finanzanlagen, der Vorräte, der Pensions- und sonstigen Rückstellungen sowie der Verbindlichkeiten verrechnet. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive Steuerlatenzen wurden in Ausübung des Wahlrechts des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert.

6.6 Anhangangabe nach § 285 Ziffer 9 HGB Die Bezüge der Geschäftsführungsorgane im Geschäftsjahr 2010 betrugen 1.453 T EUR und es wurden Nebenleistungen in Höhe von 75 T EUR gewährt. Ehemalige Mitglieder der Geschäftsführungen und deren Hinterbliebene erhielten 918 T EUR. Für diesen Personenkreis wurden Pensionsrückstellungen von 7.258 T EUR gebildet. Die Vergütungen an den Aufsichtsrat der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH für das Geschäftsjahr 2010 betrugen 151 T EUR.

Steuerlatenzen nach § 306 HGB, die sich aus der erstmaligen Anwendung des Temporary-Konzepts nach dem BilMoG zum 01.01.2010 ergaben, wurden unmittelbar mit der Gewinnrücklage verrechnet. Die latenten Steuern nach § 306 HGB wurden verrechnet angesetzt und mit einem kombinierten Steuersatz von 32,98 % bewertet. Dabei wurden die aktiven Steuerlatenzen im Bereich des Anlagevermögens aus der Eliminierung von Zwischenergebnissen überkompensiert durch passive Steuerlatenzen aus der Schuldenkonsolidierung sowie sonstigen Konsolidierungsmaßnahmen.

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Konzernanhang

6.9 Geschäfte mit nahestehenden Personen Mit nahestehenden Personen haben im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 folgende wesentliche Geschäftsbeziehungen bestanden: Geschäftspartner

Art des Geschäfts

Erbrachte Leistungen IMD Immobilienbetrieb Duisburg IMD Immobilienbetrieb Duisburg IMD Immobilienbetrieb Duisburg Stadt Duisburg Stadt Duisburg Revierpark Mattlerbusch GmbH Duisburg Sport Sparkasse Duisburg Hafen Duisburg-Rheinhausen GmbH Gebag

Reinigungsleistungen Wärmelieferung für IMD-Objekte Erbringung von Dienstleistungen Erbringung von Dienstleistungen Reinigungsleistungen Reinigungsleistungen Reinigungsleistungen Reinigungsleistungen Erbringung von Dienstleistungen Erbringung von Dienstleistungen

Bezogene Leistungen Stadt Duisburg IMD Immobilienbetrieb Duisburg Wirtschaftsbetriebe Duisburg AöR Infralogistik Ruhr GmbH

Bezug von Dienstleistungen Bezug von Dienstleistungen Bezug von Dienstleistungen Miete

Wert des Geschäfts in EUR

10.496.000 2.304.000 766.000 4.225.000 541.000 511.000 288.000 211.000 91.000 68.000

736.000 93.000 68.000 67.000

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Konzernanhang

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Beteiligungen

Verbundene Unternehmen Stadtwerke Duisburg AG, Duisburg Duisburger Verkehrsgesellschaft AG, Duisburg octeo MULTISERVICES GmbH, Duisburg BVD BusVerkehr Duisburg GmbH, Duisburg akuras GmbH i.G., Essen ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg, Duisburg DCC Duisburg CityCom GmbH, Duisburg DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH, Duisburg admito GmbH (vormals KDD GmbH), Duisburg PSD Personal-Service Duisburg GmbH, Duisburg Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH, Duisburg vectio Gesellschaft für Flottenmanagement und Services mbH, Duisburg Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH, Duisburg Mittelbar über - Stadtwerke Duisburg AG: Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH, Duisburg Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH, Duisburg rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH, Duisburg - Duisburger Verkehrsgesellschaft AG: Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH, Duisburg

Anteil am Kapital %

Eigenkapital EUR

Ergebnis 2010 EUR

60 74 100 100 50 100 100 100 100 100 100 100 100

157.409.247,83 35.464.664,03 2.830.363,80 67.921,11 25.000,00 3.906.919,10 2.548.845,06 2.625.000,00 25.000,00 25.000,00 12.025,34 521.722,24 15.831,49

45.955.645,02 –42.736.700,01 1.113.455,16 24.530,65 – 333.653,11 1.335.051,83 1.641.252,54 1.416.596,98 175.022,97 –3.101,88 50.369,18 –9.733,10

100 100 100

5.695.164,19 25.564,59 2.132.145,58

–9.561.686,61 *) –4.067,43 *) 414.568,20

100

95.195,23

7.390,39 *)

*) *) *) *) *) *) *) *) *)

*Ergebnisabführungsverträge

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Konzernanhang

Anteil am Kapital %

Eigenkapital EUR

Ergebnis 2010 EUR

Gemeinschaftsunternehmen Mittelbar über - Stadtwerke Duisburg AG: 1) rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH, Duisburg

50

872.559,50

208.078,63

Assoziierte Unternehmen, die „at equity“ bewertet werden Fernwärmeverbund Niederrhein Duisburg/Dinslaken GmbH & Co. KG, Dinslaken

50

5.137.000,00

690.640,33

50 50 25 25

2.770.459,25 25.000,00 104.083,87 36.617,24

22.733,09 – –318.356,13 1.732,31

3) 4) 3) 3)

50 50 30

39.700,00 25.200,00 25.000,00

14.698,75 244,77 –490.800,00

3) 3) 5)

40 34

61.358,88 100.000,00

27.048,58 –

3) 4)

Beteiligungsunternehmen 2) Gesellschaft für kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH (GVN), Duisburg 2) smartlab Innovationsgesellschaft mbH, Aachen 2) Betriebsgesellschaft Radio Duisburg mbH & Co. KG, Duisburg 2) Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Duisburg mbH, Duisburg Mittelbar über - Stadtwerke Duisburg AG: 2) Fernwärmeverbund Niederrhein Duisburg/Dinslaken Verwaltungsges. mbH, Dinslaken 2) enuvo — rhein ruhr partner Gesellschaft für Erneuerbare Energien mbH, Duisburg 2) strasserauf GmbH, Düsseldorf - Duisburger Verkehrsgesellschaft AG: 2) Stadtbahnbetriebsführungsgesellschaft Rhein mbH, Düsseldorf 2) Via Verkehrsgesellschaft mbH, Essen 1) 2) 3) 4) 5)

In den Konzernabschluss quotal mit 50 % einbezogen. Nicht in den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen. Per 31.12.2010/Ergebnis 2009. Das Ergebnis der Gesellschaft hat bei Aufstellung des Jahresabschlusses noch nicht vorgelegen. Per 31.12.2010/Ergebnis 2009, es wurde ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von 466 T EUR ausgewiesen.

Duisburg, den 18.04.2011 DUISBURGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH

Dr. Janning

Wittig

Siewior

Karpathy

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Entwicklung des Anlagevermögens

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Entwicklung des Anlagevermögens Anschaffungs- und Herstellungskosten

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2. Geschäfts- oder Firmenwert Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen 3. Umspannungs-, Umformungs- und Speicheranlagen 4. Verteilungsanlagen 5. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen 6. Fahrzeuge für den Personenverkehr 7. Maschinen und maschinelle Anlagen 8. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 9. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Sachanlagen gesamt Summe I + II III. Finanzanlagen 1. Anteile an assoziierten Unternehmen 2. Beteiligungen 3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Ausleihungen Finanzanlagen gesamt Anlagevermögen gesamt

Stand 01.01.2010 EUR

Zugänge

Abgänge EUR

Umbuchungen/ Umgliederungen EUR

Stand 31.12.2010 EUR

EUR

48.863.413,77 3.045.382,27 51.908.796,04

4.130.406,70 0,00 4.130.406,70

7.833.989,02 0,00 7.833.989,02

2.084.011,24 0,00 2.084.011,24

47.243.842,69 3.045.382,27 50.289.224,96

190.994.888,52

4.331.945,66

341.128,06

405.343,11

195.391.049,23

409.684.052,01

1.062.948,85

0,00

1.909.737,32

412.656.738,18

191.367.847,12 1.061.267.616,69

2.886.616,33 16.103.896,25

97.920,49 2.235.650,93

1.359.854,71 5.815.218,82

195.516.397,67 1.080.951.080,83

58.639.597,03 99.068.633,16 11.990.801,91

50.398,36 0,00 2.830.513,17

115.856,63 1.641.528,07 0,00

1.564.777,16 671.644,59 105.335,27

60.138.915,92 98.098.749,68 14.926.650,35

129.775.643,89

4.972.148,63

17.635.703,07

715.263,15

117.827.352,60

18.166.622,73 2.170.955.703,06 2.222.864.499,10

19.599.087,70 51.837.554,95 55.967.961,65

138.304,65 22.206.091,90 30.040.080,92

–14.631.185,37 –2.084.011,24 0,00

22.996.220,41 2.198.503.154,87 2.248.792.379,83

2.568.720,45 1.951.299,23

941.185,62 2.077.806,96

0,00 0,00

20.000,00 –20.000,00

3.529.906,07 4.009.106,19

150.000,00 4.616.112,07 9.286.131,75 2.232.150.630,85

510.000,00 2.791.966,97 6.320.959,55 62.288.921,20

30.000,00 513.881,62 543.881,62 30.583.962,54

0,00 –720,00 –720,00 –720,00

630.000,00 6.893.477,42 15.062.489,68 2.263.854.869,51

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Entwicklung des Anlagevermögens

Abschreibungen

Buchwerte

Stand 01.01.2010 EUR

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen EUR

Stand 31.12.2010 EUR

Stand 31.12.2010 EUR

Stand 31.12.2009 EUR

EUR

EUR

37.294.191,89 1.294.297,87 38.588.489,76

3.732.914,94 152.270,43 3.885.185,37

7.830.737,02 0,00 7.830.737,02

0,00 0,00 0,00

33.196.369,81 1.446.568,30 34.642.938,11

14.047.472,88 1.598.813,97 15.646.286,85

11.569.221,88 1.751.084,40 13.320.306,28

106.189.304,57

3.690.718,42

7.745,64

0,00

109.872.277,35

85.518.771,88

84.805.583,95

319.806.068,34

9.715.233,78

0,00

–4.224,61

329.517.077,51

83.139.660,67

89.877.983,67

138.807.121,64 818.122.070,68

6.414.423,63 24.154.155,57

97.920,49 2.212.024,97

817,58 –142.093,37

145.124.442,36 839.922.107,91

50.391.955,31 241.028.972,92

52.560.725,48 243.145.546,01

24.350.469,03 79.368.175,16 3.908.155,30

2.349.328,52 4.306.728,00 1.138.256,80

115.856,63 1.641.291,07 0,00

0,00 471.644,59 0,00

26.583.940,92 82.505.256,68 5.046.412,10

33.554.975,00 15.593.493,00 9.880.238,25

34.289.128,00 19.700.458,00 8.082.646,61

108.749.476,80

6.667.252,90

16.952.227,75

145.500,40

98.610.002,35

19.217.350,25

21.026.167,09

471.644,59 1.599.772.486,11 1.638.360.975,87

0,00 58.436.097,62 62.321.282,99

0,00 21.027.066,55 28.857.803,57

–471.644,59 0,00 0,00

0,00 1.637.181.517,18 1.671.824.455,29

22.996.220,41 561.321.637,69 576.967.924,54

17.694.978,14 571.183.216,95 584.503.523,23

0,00 8.946,61

0,00 0,00

0,00 0,00

0,00 0,00

0,00 8.946,61

3.529.906,07 4.000.159,58

2.568.720,45 1.942.352,62

0,00 789.814,04 798.760,65 1.639.159.736,52

0,00 64.914,75 64.914,75 62.386.197,74

0,00 60.243,21 60.243,21 28.918.046,78

0,00 –15,60 –15,60 –15,60

0,00 794.469,98 803.416,59 1.672.627.871,88

630.000,00 6.099.007,44 14.259.073,09 591.226.997,63

150.000,00 3.826.298,03 8.487.371,10 592.990.894,33

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2010 · Seite 65 GB10_Bilanzteil_RZ.indd 65

26.05.11 16:39


Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Kapitalflussrechnung

Periodenergebnis Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens Zunahme der Rückstellungen Erträge a. d. Aufl. d. Sonderpostens für Investitionszulagen Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen sowie anderer Aktiva Abnahme/Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva Erträge aus der Auflösung von Baukostenzuschüssen Cashflow aus dem operativen Bereich Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen vor Zuschussverrechnung Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen Einzahlungen/Auszahlungen aus Baukostenzuschüssen Einzahlungen aus erhaltenen Investitionszuschüssen Cashflow aus Investitionstätigkeit Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten und RZVK-Darlehen Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Veränderung der liquiden Mittel Finanzmittelbestand am Anfang der Periode Finanzmittelfonds am Ende der Periode

2010 T EUR

2009 T EUR

7.162 62.321 34.739 0 1.136 –2.109 –25.951 1.247 –5.561 72.984 –4.130 3.292 –52.471 484 –6.256 3.344 633 –55.104 4.739 60.000 –29.041 –11.676 24.022 41.902 65.371 107.273

7.460 63.101 –26.855 –30 –2.575 –1.055 9.445 –7.421 –5.756 36.314 –2.686 10.124 –43.278 826 –666 1.339 773 –33.568 7.905 0 –23.606 –9.932 –25.633 –22.887 88.258 65.371

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Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns

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26.05.11 16:39


Entwicklung des Eigenkapitals

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Entwicklung des Eigenkapitals Mutterunternehmen

Stand am 31.12.2008 = 01.01.2009 Gezahlte Dividenden Änderungen des Konsolidierungskreises Übrige Veränderungen Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag Übriges Konzernergebnis Konzerngesamtergebnis Stand am 31.12.2009 = 01.01.2010 Gezahlte Dividenden Änderungen des Konsolidierungskreises Übrige Veränderungen Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag Übriges Konzernergebnis Konzerngesamtergebnis Stand am 31.12.2010

Gezeichnetes Kapital

Kapitalrücklage

Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital

EUR

EUR

EUR

Kumuliertes übriges Konzernergebnis – andere neutrale Transaktionen EUR

41.108.890 – – – – – 0 41.108.890 – – – – – 0 41.108.890

3.355.437 – – –7.904.545 – 7.904.545 7.904.545 3.355.437 – – –4.739.279 – 4.739.279 4.739.279 3.355.437

207.879.624 – 1.180.653 7.904.545 –2.471.599 – –2.471.599 214.493.222 – 9.427 7.140.246 –4.513.628 – –4.513.628 217.129.267

– – – – – – 0 0 – – – – – 0 0

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Entwicklung des Eigenkapitals

Minderheitsgesellschafter Eigenkapital gemäß Konzernbilanz

Eigenkapital

Minderheitenkapital

EUR

EUR

252.343.951 0 1.180.653 0 –2.471.599 7.904.545 5.432.946 258.957.549 0 9.427 2.400.967 –4.513.628 4.739.279 225.651 261.593.594

252.343.950 0 1.180.653 0 –2.471.599 –7.904.545 5.432.946 258.957.549 0 9.427 2.400.967 –4.513.628 4.739.279 225.651 261.593.594

Konzerneigenkapital Eigenkapital

EUR

Kumuliertes übriges Konzernergebnis – andere neutrale Transaktionen EUR

EUR

EUR

59.139.081 –9.931.754 787.102 – 9.931.754 – 9.931.754 59.926.182 –11.675.554 – – 11.675.554 – 11.675.554 59.926.182

0 – – – – – 0 0 – – – – – 0 0

59.139.081 –9.931.754 787.102 0 9.931.754 0 9.931.754 59.926.182 –11.675.554 0 0 11.675.554 0 11.675.554 59.926.182

311.483.031 –9.931.754 1.967.755 0 7.460.155 –7.904.545 15.364.700 318.883.731 –11.675.554 9.427 2.400.967 7.161.926 4.739.279 11.901.205 321.519.776

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Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2010 Der DVV-Konzern ist ein Multidienstleistungskonzern, der in den Geschäftsfeldern Versorgung, Verkehr und Services tätig ist. Er umfasst neben der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV) als Konzernmutter über 30 Gesellschaften. Zu ihnen gehören unter anderem die Stadtwerke Duisburg AG und die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG, die maßgeblich das Ergebnis beeinflussen. Zum 31.12.2010 beschäftigte der Konzern 4.429 Mitarbeiter.

Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH fungiert als Management-Holding für den gesamten Konzern und übernimmt damit die wesentlichen Steuerungsfunktionen für die einzelnen Gesellschaften. Hierzu zählen das Rechtswesen, die Konzernkommunikation, die Konzernrevision und die Unternehmensentwicklung. Die Bereiche Finanzen, Personal und Informationstechnologie wurden 2009 in die Shared-ServiceGesellschaften admito GmbH (vormals KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH), PSD Personal-Service Duisburg GmbH und DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH ausgegliedert. Im Auftrag der Konzernunternehmen übernehmen sie die operativen Aufgaben im Bereich Personal, Finanzen und Informationstechnologie, während die Holding weiterhin die strategische Steuerung dieser Funktionen wahrnimmt. Alle internen Leistungen werden seit dem 01.01.2009 im Rahmen einer konzernweiten Produktverrechnung erbracht. Ziel der Konzernstruktur ist es, funktionale und bedarfsgerechte Strukturen für alle Tochtergesellschaften zu schaffen. Durch die Konzentration von Know-how sollen konzernweit Doppelstrukturen vermieden und Prozesse gestrafft werden. Auf diese Weise können Synergien genutzt und Kosten gesenkt werden. Dies erhöht die Wirtschaftlichkeit des Konzerns und stärkt seine Position im Wettbewerb mit anderen Versorgern.

Die Stadtwerke Duisburg AG beliefert die Bürger der Stadt Duisburg mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme und beschäftigt hierzu rund 1.100 Mitarbeiter. Drei Heizkraftwerke mit umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung und einer Leistung von rund 500 Megawatt (MW) ermöglichen eine zuverlässige Strom- und Fernwärmeversorgung von 250.000 Haushalten. Darüber hinaus wird industrielle Abwärme zur Deckung der Fernwärmenachfrage genutzt sowie weitere Frischwärme-Anlagen zur Spitzenlastabdeckung bereitgestellt. Die Wasserversorgung von 85 Millionen Litern täglich hat zwei Standbeine: die eigenen Wasserwerke in Wittlaer und Bockum, die neben den Stadtgebieten südlich der Ruhr auch Rheinhausen und Rumeln versorgen, und den Halterner Stausee, aus dem der Duisburger Norden mit Trinkwasser beliefert wird. Gas wird ausschließlich fremdbezogen und an die Privat- und Geschäftskunden weiterverkauft. Die Stadtwerke Duisburg AG und ihre Tochtergesellschaften sind mit innovativen und bedarfsgerechten Konzepten und Dienstleistungen ein starker und zuverlässiger Partner und ein kompetenter Ansprechpartner in allen Energiefragen. Sie fördern den Ausbau von regenerativen Energien, bieten Programme zu Energiesparmaßnahmen an und leisten somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

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Konzernlagebericht

Für den öffentlichen Personennahverkehr und damit für die innerstädtische Mobilität sorgt die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG). Mit einer Flotte von insgesamt 165 Bussen und 65 Straßen- und Stadtbahnen befördert das Unternehmen auf einem Streckennetz von 424 Kilometern täglich 165.000 Fahrgäste – und damit mehr als 60 Millionen Personen im Jahr. Gut gewartete Fahrzeuge, qualifiziertes Personal und ein flächendeckend ausgebautes Liniennetz bieten Sicherheit und schnelle Verbindungen. Darüber hinaus stehen der DVG mit einem modernen Busbetriebshof und einer eigenen Straßenbahnschwerpunktwerkstatt leistungsfähige Einrichtungen für eine wirtschaftliche Wartung und Instandsetzung des Fuhrparks zur Verfügung. Rund 800 Mitarbeiter sind bei der DVG beschäftigt. Darüber hinaus zählen zum DVV-Konzern noch weitere Tochtergesellschaften und Beteiligungen, die in den Bereichen Versorgung, Verkehr und sonstige Dienstleistungen tätig sind. Hierzu gehört beispielsweise die octeo MULTISERVICES GmbH, die Reinigungs- und Servicedienstleistungen unter Einsatz hochwertiger moderner Technik anbietet. Die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH ist, entsprechend der Maßgabe des Energiewirtschaftsgesetzes, für die Planung und den Betrieb von Strom- und Gasnetzen zuständig. Damit trägt die DVV der

Anforderung zur Entflechtung von vertikal integrierten Energieversorgungsunternehmen Rechnung. Maßgeschneiderte Dienstleistungspakete von der Planung über die Realisierung bis hin zum Service für Wärmeerzeugungsanlagen sind die Kernkompetenz der ThermoPlus WärmeDirektService GmbH, während die DCC Duisburg CityCom GmbH der kompetente Ansprechpartner in allen Fragen rund um das Thema Telekommunikation und Datennetze ist. Die Bereiche Finanzen, Personal und Informationstechnologie wurden 2009 von der DVV mbH in die Shared-Service-Gesellschaften admito GmbH (vormals KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH), PSD Personal-Service Duisburg GmbH und DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH ausgegliedert, die die operativen Aufgaben im Bereich Personal, Finanzen und Informationstechnologie ausüben. Weitere wesentliche Gesellschaften sind unter anderem die rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH, die rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH und die vectio Gesellschaft für Flottenmanagement und Services mbH.

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Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

1

GESCHÄFTSVERLAUF

1.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 1.1.1 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2010 gewachsen. Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes erhöhte sich das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt mit einem Plus von 3,6 % so stark wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Die wirtschaftliche Erholung erfolgte überwiegend im Frühjahr und Sommer 2010. Im Jahr 2009 hatte Deutschland noch die stärkste Rezession der Nachkriegszeit erlebt. Nach Bereinigung um Kalendereffekte ergibt sich eine etwas geringere Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes von + 3,5 %. 2010 standen geringfügig mehr Arbeitstage zur Verfügung als im Jahr zuvor. Die Wirtschaftsleistung wurde im Durchschnitt des Jahres 2010 von rund 40,5 Millionen Erwerbstätigen erbracht. Das waren 0,5 % mehr als im Jahr 2009. Die Erwerbstätigenzahl erreichte damit einen neuen Höchststand. Die Zahl der Erwerbslosen sank nach vorläufigen Schätzungen um 297.000 Personen (– 9,2 %) auf 2,9 Millionen. Die Entstehungsseite des Bruttoinlandsproduktes war im Jahr 2010 vor allem durch Aufholeffekte nach der Wirtschaftskrise gekennzeichnet. Im besonders krisengeplagten produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe), wo es im Vorjahr noch Rückgänge der Wirtschaftsleistung im zweistelligen Bereich gegeben hatte, ging es 2010 steil aufwärts. Auch im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie den weiteren Dienstleistungsbereichen nahm die Wirtschaftsleistung gegenüber 2009 zu. Im Baugewerbe ist die Wirtschaftsleistung erstmals seit über zehn Jahren gewachsen. Insgesamt stieg die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche im Jahr 2010 gegenüber 2009 um 4,0 %.

Die Verwendungsseite des Bruttoinlandsproduktes prägten im Jahr 2010 positive Impulse aus dem In- und Ausland. Nach den negativen Wachstumsraten des Außenhandels in den vergangenen zwei Jahren erwies sich dieser 2010 als Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung: Die Exporte stiegen preisbereinigt um 14,2 %, die Importe um 13, %. Der resultierende Außenbeitrag, die Differenz zwischen Exporten und Importen, steuerte dadurch im Jahr 2010 einen positiven Wachstumsbeitrag von 1,1 Prozentpunkten zum Bruttoinlandsprodukt bei (2009: – 2,9 Prozentpunkte). Im Jahr 2010 wurde deutlich mehr investiert als im Vorjahr: Die Bruttoinvestitionen stiegen preisbereinigt um 10,7 %. Maßgeblich haben zu diesem Anstieg die Ausrüstungsinvestitionen beigetragen, die zumindest einen Teil der Rückgänge aus 2009 wieder aufholen konnten. Der Verbraucherpreisindex für Deutschland ist im Jahresdurchschnitt 2010 gegenüber 2009 um 1,1 % gestiegen. Damit lag die Jahresteuerungsrate höher als im Vorjahr (2009: + 0,4 % gegenüber 2008). Im längerfristigen Vergleich seit 1999 war sie 2010 jedoch noch weit unter den jährlichen Teuerungsraten der meisten Jahre. In Duisburg und der Region Niederrhein hat sich die wirtschaftliche Lage wie deutschlandweit verbessert. Im Dezember 2010 lag die Erwerbslosenquote bei 12,7 %, nach 12,9 % im Dezember 2009. Die Zahl der offenen Stellen erhöhte sich um 269 von 2.308 Stellen im Jahr 2009 auf 2.577 Stellen. Die Zahl der Leistungsempfänger sank von 7.054 im Jahr 2009 auf 5.534 im Jahr 2010.

1.1.2 Branchenentwicklung Der Energieverbrauch in Deutschland ist 2010 deutlich gestiegen. Infolge des guten Konjunkturverlaufes sowie der kühlen Witterung zu Beginn und am Ende des Jahres 2010 hat sich der Energieverbrauch voraussichtlich um mehr als 4 % erhöht. Damit kehrt der Verbrauch aber noch nicht auf das Niveau vor dem konjunkturellen Einbruch des Jahres 2008 zurück.

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Konzernlagebericht

Nach vorläufigen Berechnungen ist der Stromverbrauch in Deutschland im Jahr 2010 um 3,9 % angestiegen, vor allem aufgrund der konjunkturellen Entwicklung. Auch auf den Erdgasverbrauch haben sich die Witterungs- und Konjunkturentwicklung ausgewirkt. Insgesamt beträgt der Anstieg voraussichtlich rund 5,2 %. Für die Wasserversorgung wird von einem Andauern des jährlichen Mengenrückgangs von ca. 1 % p. a. ausgegangen. Der öffentliche Personenverkehr in Deutschland ist 2010 gewachsen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es im Jahr 2010 einen Anstieg der Fahrgastzahlen im öffentlichen Personenverkehr mit Bussen und Bahnen um 0,3 % gegenüber dem Vorjahr. Von den Fahrgästen wurden rund 10,6 Milliarden Fahrten im Linienverkehr unternommen, 0,3 % mehr als im Jahr 2009. Die Straßenbahnen (einschließlich Stadtbahnen, U-Bahnen und Schwebebahnen) legten 2010 mit + 0,4 % leicht zu. Dagegen musste der Busverkehr geringe Verluste an Fahrgästen hinnehmen (– 0,1 %). Die Beförderungsleistung – das Produkt aus den beförderten Personen und der Fahrtweite – lag bei 98,7 Milliarden Personenkilometern; ein Anstieg von 0,2 % gegenüber 2009.

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Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

1.2 Umsatz 1.2.1 Außenumsatz Der Außenumsatz des Konzerns sank im Berichtsjahr insgesamt um 4,258 Mio. EUR von 835,684 Mio. EUR auf 831,426 Mio. EUR. Die verschiedenen Geschäftsfelder entwickelten sich hierbei unterschiedlich hoch. Außenumsatz nach Geschäftsfeldern

Versorgung Netzbetrieb Verkehr Services Gesamt

2010 T EUR

%

2009 T EUR

%

Abweichung T EUR

%

698.363 35.562 42.440 55.061 831.426

84,0 4,3 5,1 6,6 100,0

699.543 31.455 42.169 62.517 835.684

83,6 3,8 5,1 7,5 100,0

–1.180 4.107 271 –7.456 –4.258

–0,2 13,1 0,6 –11,9 –0,5

Außenumsatz nach Geschäftsfeldern

2010

2009

T EUR 700.000

600.000

500.000

400.000

300.000

200.000

100.000

0 Versorgung

Netzbetrieb

Verkehr

Services

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Konzernlagebericht

1.2.2 Gesamtumsatz Der Gesamtumsatz der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen belief sich auf 1.216,543 Mio. EUR (Vj. 1.229,797 Mio. EUR) und teilt sich auf die Unternehmensbereiche wie folgt auf: Gesamtumsatz nach Geschäftsfeldern

Versorgung Stadtwerke Duisburg AG ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH

Netzbetrieb Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH

Verkehr Duisburger Verkehrsgesellschaft AG VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH BVD BusVerkehr Duisburg GmbH vectio Gesellschaft für Flottenmanagement und Services mbH

Services Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH octeo MULTISERVICES GmbH DCC Duisburg CityCom GmbH Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH admito GmbH (ehemals KDD) PSD Personal-Service Duisburg GmbH Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH Gesamtumsatz Abzgl. Konzerninnenumsatz Außenumsatz

2010 T EUR

%

2009 T EUR

%

Abweichung T EUR

%

795.115 5.411 1 2.629 803.156

65,4 0,4 0,0 0,2 66,0

785.015 5.254 1 1.722 791.992

63,9 0,4 0,0 0,1 64,4

10.100 157 0 907 11.164

1,3 3,0 0,0 52,7 1,4

213.927 213.927

17,6 17,6

205.840 205.840

16,7 16,7

8.087 8.087

3,9 3,9

45.975 – 2.941 5.331 54.247

3,9 – 0,2 0,4 4,5

48.328 36.591 2.239 5.431 92.589

3,9 3,0 0,2 0,4 7,5

–2.353 –36.591 702 –100 –38.342

–4,9 –100,0 31,4 –1,8 –41,4

41.703 29.398 11.376 31 0 6.680 28.947 17.569 9.506 3 145.213 1.216.543 385.117 831.426

3,5 2,4 0,9 0,0 0,0 0,5 2,4 1,4 0,8 0,0 11,9 100,0

33.286 30.087 9.958 50 0 6.548 29.332 20.491 9.621 3 139.376 1.229.797 394.113 835.684

2,7 2,4 0,8 0,0 0,0 0,5 2,4 1,8 0,8 0,0 11,4 100,0

8.417 –689 1.418 –19 0 132 –385 –2.922 –115 0 5.837 –13.254 –8.996 –4.258

25,3 –2,3 14,2 –38,0 0 2,0 –1,3 –14,3 –1,2 0,0 4,2 –1,1 –2,3 –0,5

Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2010 · Seite 75 GB10_Bilanzteil_RZ.indd 75

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Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Die Umsatzerlöse der Stadtwerke Duisburg AG steigen insgesamt um 10,1 Mio. EUR auf 795,115 Mio. EUR nach 785,015 Mio. EUR im Vorjahr. Zu diesem Umsatzanstieg von 1,3 % tragen preisbedingte Mindererlöse bei der Gas- und Fernwärmeversorgung, mengenbedingte Mindererlöse bei der Wasserversorgung sowie mengenbedingte Mehrerlöse bei der Stromversorgung bei. Umsatzerlöse

Strom Gas Wasser Fernwärme Sonstige Baukostenzuschüsse Gesamt

Die sonstigen Umsatzerlöse enthalten neben den Erlösen aus sonstigen Nebengeschäften auch die Erlöse aus Verpachtung der Strom- und Gasnetze sowie die von der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH abgeführte Konzessionsabgabe und steigen infolge der Aktualisierung der Pachtberechnung.

2010 Mio. EUR

Veränderung ggü. Vj.

491,632 120,143 54,047 47,358 76,760 5,175 795,115

0,4 % –3,7 % –3,1 % –2,4 % 26,0 % –5,4 % 1,3 %

Mengenbedingt steigen die Verkaufserlöse im Bereich der Stromversorgung (ohne Stromsteuer) trotz des Preisverfalls auf den Großhandelsmärkten um 2,055 Mio. EUR oder 0,4 %.

führen, dass die Anlagen erst im IV. Quartal fertiggestellt wurden. Außerdem wurde, ebenfalls im IV. Quartal, eine Druckluftanlage mit einer Leistung von ca. 6 Mio. m³/a in Betrieb genommen.

Die Erlöse aus Gasverkäufen sinken allein preisbedingt bei witterungsbedingten Mengensteigerungen um 4,610 Mio. EUR infolge der an die Kunden weitergegebenen Preisveränderungen auf den Beschaffungsmärkten; die Erlöse aus Fernwärmeverkäufen sinken ebenfalls preisbedingt trotz Mengensteigerung um 2,4 %. Die Umsatzerlöse im Bereich der Wasserversorgung gehen aufgrund des fortgesetzten Mengenabwachses um 1,737 Mio. EUR oder 3,1 % zurück. Die sonstigen Umsatzerlöse erhöhen sich insgesamt um 15,834 Mio. EUR oder 26,0 % gegenüber dem Vorjahr.

Auch im Geschäftsjahr 2010 hat die Kraftwerk DuisburgWanheim GmbH (KDG) nur eine geringe unternehmerische Tätigkeit ausgeübt und wies somit Umsatzerlöse in Höhe von 0,001 Mio. EUR aus.

Der Umsatz der ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg stieg geringfügig von 5,254 Mio. EUR im Vorjahr auf 5,411 Mio. EUR im Berichtsjahr. Die marginale Steigerung, trotz der Errichtung von insgesamt elf neuen Wärmeerzeugungsanlagen mit einer Gesamtleistung von 2,1 MW, ist darauf zurückzu-

Die rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH erbrachte auch im Geschäftsjahr 2010 ausschließlich Dienstleistungen für die Muttergesellschaft Stadtwerke Duisburg AG sowie die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH in den Bereichen Bilanzkreismanagement, Portfoliomanagement und Commoditytrade. Ein Energiehandel mit eigenen Positionen fand im Jahr 2010 nicht statt. Bei den Umsatzerlösen in Höhe von 2,629 Mio. EUR handelt es sich daher ausschließlich um die mit den Kunden vereinbarten Dienstleistungsentgelte.

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Konzernlagebericht

Im Jahr 2010 betrugen die Umsatzerlöse der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH 213,927 Mio. EUR. Der verteilnetzbezogene Umsatz wurde 2010 in den regulierten Sparten Strom und Gas maßgeblich durch die seitens der Regulierungsbehörden für das Geschäftsjahr genehmigten Erlösobergrenzen bestimmt. Nach § 17 ARegV bzw. § 17 NEV werden aus den vorgegebenen Erlösobergrenzen anhand einer Verprobungsrechnung nach § 20 NEV unter Schätzung der voraussichtlichen Absatzmengen Netzentgelte nach Kundengruppen abgeleitet und als gültiges Preisblatt der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH veröffentlicht. Die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH hat im Dezember 2010 bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) eine Erlösobergrenze Strom für 2011 in Höhe von 77,087 Mio. EUR p. a. beantragt und verprobt. Für die Gassparte wurde ein entsprechender Bescheid für das Jahr 2011 durch die Landesregulierungsbehörde (LRegB) in Höhe von 37,905 Mio. EUR p. a. im März 2010 zugestellt. Durch die Kopplung der im Geschäftsjahr vereinnahmten Netzentgelte Strom und Gas an den Energieabsatz ist die Entwicklung der Umsätze vor allem durch äußere Einflüsse wie Witterung oder Effizienzsteigerungen bei den Kunden beeinflusst. Dieser Mengeneffekt führt ggf. zu einer Abweichung von regulierten Netzkosten und erzielten Erlösen des Geschäftsjahres und wird im Rahmen einer Buchung auf dem Regulierungskonto gemäß § 5 ARegV in der zweiten Regulierungsperiode der Anreizregulierung inkl. Verzinsungsanteil nachgeholt. Im Jahr 2010 betrug dieser Mengeneffekt 0,236 Mio. EUR für Strom und 5,843 Mio. EUR für Gas, was zu tatsächlichen Umsätzen von 77,323 Mio. EUR Strom und 43,748 Mio. EUR Gas im Geschäftsjahr 2010 geführt hat. Lieferantenwechsel sind im Gegensatz zu den Energielieferanten im Netzkundengeschäft für die Höhe der Umsätze ohne Bedeutung. Der Umsatz in den mit Betriebsführung beauftragten Sparten Wasser und Fernwärme richtet sich nach den im Servicevertrag zwischen der

Stadtwerke Duisburg AG und der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH bestimmten Vergütungsregelungen. Im Jahr 2010 wurde hier ein Betriebsführungsentgelt in Höhe von 18,516 Mio. EUR erlöst. Die ebenfalls über Betriebsführungsverträge beauftragten Nebengeschäfte erlösten in der Telekommunikation 0,908 Mio. EUR und in der Straßenbeleuchtung 3,150 Mio. EUR. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 45,975 Mio. EUR. Die darin ausgewiesenen Verkehrseinnahmen haben sich gegenüber dem Vorjahr um 0,255 Mio. EUR auf 42,310 Mio. EUR verbessert. Insgesamt stiegen gegenüber 2009 die VRR-Verkehrseinnahmen um 0,171 Mio. EUR auf 41,560 Mio. EUR. Die Einnahmen im Barund Zeitkartenverkehr im Bereich des VRR erhöhten sich dabei insgesamt um 0,980 Mio. EUR auf 44,127 Mio. EUR. Im Jahr 2009 wurde das Firmenticket eingeführt, aus dem 2010 der DVG 2,819 Mio. EUR zusätzliche Verkehrseinnahmen zuflossen. Diesen Einnahmen standen jedoch gleich hohe Aufwendungen bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gegenüber. Die Verkehrseinnahmen im Bereich der Verkehrsgemeinschaft Niederrhein (VGN) nahmen um 0,134 Mio. EUR zu und lagen bei 0,197 Mio. EUR. Die sonstigen Verkehrseinnahmen der DVG sanken auf 0,553 Mio. EUR. Aufgrund der Einführung des Elektronischen Einstiegskontrollsystems verminderte sich die Schwarzfahrerquote und damit auch die Einnahme aus dem Erhöhten Beförderungsentgelt innerhalb der sonstigen Verkehrseinnahmen der DVG. Die Zahl der Fahrgäste bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG hat sich im Jahr 2010 um 1,4 % vermindert. Lag die Zahl der Fahrgäste im Jahr 2009 noch bei 61,328 Millionen, nutzten 60,494 Millionen Fahrgäste im Jahr 2010 das Angebot der DVG. Das sind insgesamt 0,834 Millionen Personen weniger.

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Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Anzahl der Fahrgäste 2010

Mio.

Veränderung ggü. Vorjahr in %

56,656

–0,9

VGN, Sonderverkehr

0,067

–1,5

Schwerbehinderte

3,771

–7,8

VRR

Der Anteil der beförderten Schwerbehinderten wird statistisch durch Zählungen als Vomhundertsatz an der Gesamtzahl aller Fahrgäste ermittelt. Für 2010 wurde ein unternehmensindividueller Erstattungssatz von 6,65 % angesetzt. Im Barverkehr wurden im Berichtsjahr 5.590.324 (i. Vj. 5.524.639) Fahrgäste befördert. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 65.685 Fahrgästen oder 1,2 %. Im Zeitkartenverkehr betrug 2010 die Zahl der Fahrgäste 51.012.462 (i. Vj. 51.530.426). Damit ergibt sich im Vergleich zu 2009 ein Rückgang um 517.964 Fahrgäste oder 1,0 %. Bei den Sonderangeboten wurden 2010 mit 103.135 (i. Vj. 164.788) Fahrgästen 61.653 weniger Fahrgäste als im Vorjahr befördert. Die Monatskarten im Abonnement verzeichneten eine Steigerung von 2,2 % oder 383.401 Fahrgästen auf 17.678.455 Fahrgäste. Die VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH wurde per 01.01.2010 auf die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG verschmolzen. Die Geschäftsentwicklung der BVD BusVerkehr Duisburg GmbH ist wesentlich von der Vergabequote/Fahrdienstleistung des

einzigen Auftraggebers VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH (VSD) bzw. nach Verschmelzung jetzt von der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) geprägt. Eine Ausnahme bildet die im letzten Quartal 2010 realisierte Arbeitnehmerüberlassung von Busfahrern an die Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH. Die Umsatzerlöse in Höhe von 2,941 Mio. EUR überstiegen den Vorjahreswert von 2,239 Mio. EUR um 0,702 Mio. EUR. Die Umsatzentwicklung korrespondiert mit der weiteren Leistungsvergabe an die BVD im Hinblick auf eine verbesserte Marktfähigkeit durch Einführung eines Haustarifvertrages. Bedingt durch die spürbare Produktivitätssteigerung war es möglich, den Kilometerpreis rückwirkend ab dem 01.03.2010 von 2,17 EUR auf 2,05 EUR zu reduzieren. Der überwiegende Umsatz der vectio Gesellschaft für Flottenmanagement und Services mbH wird mit Kfz-Werkstattdienstleistungen für den kommunalen ÖPNV-Sektor erzielt und betrug im Geschäftsjahr 5,331 Mio. EUR. Die vectio steht daher in umfangreicher Abhängigkeit zur Entwicklung der ÖPNV-Branche. Die Fahrgastzahlen im VRR reduzierten sich im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 %. Diese leicht rückläufige Entwicklung wird auf eine geringere Beförderung von Schwerbehinderten zurückgeführt. Von den Umsatzerlösen entfallen 4,753 Mio. EUR auf Innenumsätze mit Gesellschaften des DVV-Konzerns. Die Außenumsätze belaufen sich auf 0,578 Mio. EUR. Damit lag der Umsatz um 0,1 Mio. EUR leicht unter dem Umsatz für das Geschäftsjahr 2009. Im Geschäftsjahr 2010 betrugen die Umsatzerlöse der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH 41,703 Mio. EUR und überstiegen damit den Vorjahreswert in Höhe von 33,286 Mio. EUR um 25,3 %. Die Erhöhung ist im Wesentlichen durch einen Ausweiswechsel bei der Konzernumlage begründet, die bisher in den sonstigen betrieblichen Erträgen gebucht worden war. Darüber hinaus erhöhen sich die internen Verrechnungen und es wurden mehr Leistungen für „Baubetreuung und Instandhaltung“

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Konzernlagebericht

verrechnung kam auch im Jahr 2010 zur Anwendung und wurde hinsichtlich der Produktausgestaltung als auch der Abbildung im ERP-System optimiert und weiterentwickelt.

und „Informationstechnologie“ als im Vorjahr fakturiert, denen aber eine entsprechende Erhöhung im Materialaufwand gegenübersteht. Die seit 2009 implementierte konzernweite ProduktUmsatzerlöse

2010 T EUR

2009 T EUR

Veränderung ggü. Vj.

Konzernumlagen Geschäfts- und Betriebsführungsentgelte Informationstechnologie Sonstige Produktverrechnung Gesamt

0 1.370 4.437 17.804 18.092 41.703

62 1.231 5.229 13.519 13.245 33.286

–100,0 % 11,3 % –15,1 % 31,7 % 36,6 % 25,3 %

Die Umsatzentwicklung der octeo MULTISERVICES GmbH ist positiv und spiegelt nachhaltig den Trend der kommunalen Unternehmen, sich von nicht zum Kerngeschäft zählenden Aktivitäten zurückzuziehen, wider. Die Geschäftsbereiche konnten, entgegen der Planung, sehr stabile, teilweise sogar steigende Umsatzergebnisse erzielen. Im Bereich der Allgemeinen Dienste und im Rahmen der Hausmeistergestellung wurde durch die Überlassung von Mitarbeitern im gewerblichen sowie im kaufmännischen Bereich ein deutlicher Umsatzzuwachs erwirtschaftet. Entgegen der Planung 2010 konnten diese Umsätze für einen Großteil des Geschäftsjahres

Reinigung Allg. Dienstleistungen* Straßenbeleuchtung Busverkehr Bewachung Glasreinigung Gesamt

2010 erhalten bleiben und haben wesentlich zum Gesamtumsatz beigetragen. Im Vergleich zum Vorjahr sieht man jedoch besonders in den Bereichen Reinigung und Glasreinigung die Auswirkungen des Haushaltssicherungskonzepts der Stadt Duisburg. Die Umsatzentwicklung übertraf deutlich die Planansätze und das Geschäftsjahr 2010 konnte mit Umsatzerlösen in Höhe von insgesamt 29,398 Mio. EUR abgeschlossen werden. Darin enthalten ist folgender Umsatz nach Geschäftsfeldern:

Plan 2010 Mio. EUR

Ist 2010 Mio. EUR

Ist 2009 Mio. EUR

Veränderung Ist 10/Ist 09 Mio. EUR.

15,200 5,260 3,000 0,000 2,750 0,610 26,820

15,460 6,727 3,767 0,000 2,972 0,472 29,398

15,969 7,027 3,128 0,298 3,047 0,618 30,087

–0,509 –0,300 0,639 –0,298 –0,075 –0,146 –0,689

*Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG), Allgemeine Dienste, Catering etc.

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Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2010 der DCC Duisburg CityCom GmbH mit 11,376 Mio. EUR lagen um 1,418 Mio. EUR über denen des Vorjahres. Die wesentlichen zusätzlichen Umsatzerlöse basieren unter anderem auf weiteren Dienstleistungen für den Konzern Stadt Duisburg und den Konzern DVV. Aufgrund von langfristigen Verträgen ist der Hauptumsatz bis 2015 gesichert.

Billing. Von den Umsatzerlösen entfallen 17,189 Mio. EUR auf Innenumsätze mit Gesellschaften des DVV-Konzerns. Außerdem erzielte die admito GmbH Außenumsätze in Höhe von 0,380 Mio. EUR, die sich aus dem Einzug der Entwässerungsgebühren und Unterstützungsleistungen Jahresabschluss und Bilanzbuchhaltung für verschiedene städtische Gesellschaften ergeben.

Die im Jahr 2010 erzielten Umsatzerlöse der Duisburger Parkund Garagengesellschaft mbH in Höhe von 0,031 Mio. EUR resultieren aus der Verpachtung von Parkflächen.

Die PSD Personal-Service Duisburg GmbH erfüllt die klassischen Aufgaben im Bereich des operativen Personalwesens, betreut den Kantinenbetrieb der DVV und erbringt Verwaltungsdienstleistungen, wie etwa Vertragsmanagement, Druckdienstleistungen und Postwesen. Von den Umsatzerlösen entfallen 9,393 Mio. EUR auf Innenumsätze mit Gesellschaften des DVV-Konzerns. Außerdem erzielte die PSD Außenumsätze in Höhe von 0,113 Mio. EUR, die sich überwiegend aus der Betreuung externer Auszubildender ergeben. Im Geschäftsjahr 2011 werden die operativen Dienstleistungen der PSD im Rahmen einer Zusammenführung von der admito GmbH übernommen.

Die Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH hat im Geschäftsjahr 2010 keine aktive Geschäftstätigkeit ausgeübt und damit auch keine Umsatzerlöse generiert. Betriebliche Erträge wurden im Jahr 2010 lediglich aufgrund von Auflösungen von Rückstellungen für Prüfungskosten erzielt. Im Geschäftsjahr wurden bei der rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH 11,872 Mio. EUR aus den mit den Gesellschaftern vereinbarten Produkten in den Bereichen Messdienstleistungen, Ablesung und technische Dienstleistung an Umsatzerlösen erzielt. Darüber hinaus konnten 1,487 Mio. EUR an Erlösen aus Nebengeschäften z. B. aus Forderungsmanagement und aus Arbeiten an Hausanschlüssen in den Netzgebieten Essen und Duisburg realisiert werden. Die Rechnungsstellung erfolgt dabei nach Aufwand, der sich aus geleisteten Stunden und verbautem Material ergibt. Insgesamt wurden damit Umsatzerlöse in Höhe von 13,359 Mio. EUR generiert, die zu 50 % in den Konzern einfließen. Die Umsatzerlöse der DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH lagen mit 28,947 Mio. EUR um 0,385 Mio. EUR unter denen des Vorjahres. Dies ist im Wesentlichen in einer Modifizierung des Geschäftsbesorgungsvertrages mit der DVV begründet. Das Aufgabengebiet der admito GmbH (ehemals KDD) umfasst die Bereiche Geschäftsbuchhaltung, Materialwirtschaft und

Die Umsatzerlöse der Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH in Höhe von 0,003 Mio. EUR resultieren aus Management-/Betriebsführungsleistungen für die Wirtschaftsbetriebe Duisburg Anstalt des öffentlichen Rechts (WBD AöR).

1.3

Investitionen

Die Nettoinvestitionsausgaben steigen von 45,190 Mio. EUR im Vorjahr auf 55,968 Mio. EUR im Jahr 2010. Die Investitionstätigkeit der Stadtwerke Duisburg AG betraf überwiegend den Ausbau und die Ertüchtigung der Verteilnetze. Ein Großteil der Investitionen entfiel mit 14,706 Mio. EUR (38,0 %) auf die Stromversorgung. In die Gasversorgung wurden 6,277 Mio. EUR und in die Wasserversorgung 9,175 Mio. EUR (23,7 %) investiert. Auf die Fernwärmeversorgung entfielen Investitionen von 2,945 Mio. EUR. Für gemeinsame Anlagenbereiche wurden 5,729 Mio. EUR aufgewendet.

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Konzernlagebericht

Die aus den operativen Investitionsaktivitäten der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG resultierenden Anlagenzugänge belaufen sich im Berichtsjahr auf 4,856 Mio. EUR. Dies entspricht einer Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um 2,079 Mio. EUR. Abzüglich der verrechneten Investitionszuschüsse von 0,633 Mio. EUR ergeben sich aus den Investitionsaktivitäten Anlagenzugänge von 4,223 Mio. EUR. Ferner sind aus der Verschmelzung mit der VSD weitere Zugänge in Höhe von 6,465 Mio. EUR hinzuzurechnen. In der Summe aus der Verschmelzung mit der VSD und den Investitionsaktivitäten addieren sich die Brutto-Investitionen auf 11,321 Mio. EUR. Abzüglich der verrechneten Investitionszuschüsse ergibt sich ein Nettoanlagenzugang bei den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen in Höhe von 10,688 Mio. EUR. Analog den Vorjahren liegen die Schwerpunkte der Bruttoinvestitionen mit 1,331 Mio. EUR im Gleisanlagenbau sowie mit weiteren 1,417 Mio. EUR im Bau von Streckenausrüstungs- und Sicherungsanlagen. Aus der Verschmelzung mit der VSD bildet sich der Schwerpunkt mit 6,435 Mio. EUR im Bereich Betriebsmittel Bus ab. 3,424 Mio. EUR der Investitionsausgaben entfallen auf noch nicht fertiggestellte Anlagen. Die Investitionsverpflichtung besteht zum Stichtag in Höhe von 1,728 Mio. EUR.

Das Investitionsvolumen der DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH betrug 2,517 Mio. EUR. Die Zugänge des Geschäftsjahres 2010 betreffen vor allem entgeltlich erworbene Software (1,182 Mio. EUR) sowie Investitionen in eine Internet-Vertriebsplattform (0,495 Mio. EUR) und in ein Ausweichrechenzentrum (0,175 Mio. EUR). Die Investitionen des abgelaufenen Geschäftsjahres konnten durch Abschreibungen finanziert werden.

Investitionen und Abschreibungen T EUR

2010

2009

70.000 62.321

60.000 50.000 40.000

63.101

55.968 45.190

30.000 20.000

Das Investitionsvolumen der DCC Duisburg CityCom GmbH betrug 2,459 Mio. EUR. Investitionen wurden in den Strukturen der Bereiche konzernweites LAN, Ausweichrechenzentrum Krefeld, Telefonie und Sicherheitstechnik getätigt. Die DCC hat im Jahr 2010 den LWL-Backbone zur Erschließung der Ortsvermittlungsstellen der Telekom in Duisburg fertigstellen können.

10.000 0 Investitionen

Abschreibungen

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Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Investitionen nach Geschäftsfeldern im Anlagevermögen (ohne Finanzanlagen) Versorgung Stadtwerke Duisburg AG ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH

Netzbetrieb Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH

Verkehr Duisburger Verkehrsgesellschaft AG BVD BusVerkehr Duisburg GmbH VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH vectio Gesellschaft für Flottenmanagement und Services mbH

Services Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH octeo MULTISERVICES GmbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH DCC Duisburg CityCom GmbH DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH admito GmbH (vormals KDD) PSD Personal-Service Duisburg GmbH Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH Konsolidierung Summe Konzernanlagenspiegel

2010 T EUR

%

2009 T EUR

%

Veränderung T EUR

%

38.832 636 – – 39.468

69,4 1,1 – – 70,5

48.938 991 – – 49.930

108,3 2,2 – – 110,5

–10.106 –355 – – –10.461

–20,7 –35,9 – – –21,0

1.208 1.208

2,2 2,2

417 417

0,9 0,9

791 791

189,7 189,7

4.233 – – 47 4.280

7,5 – – 0,1 7,6

2.004 – 55 27 2.086

4,4 – 0,1 0,1 4,6

2.229 – –55 20 2.194

111,2 – –100,0 74,1 –105,2

4.111 239 664 2.459 2.517 – – – – – 9.990 1.022 55.968

7,3 0,4 1,2 4,4 4,5 – – – – – 17,8 1,8 100,0

3.459 173 735 1.576 2.818 – – – – – 8.762 –16.004 45.190

7,7 0,4 1,6 3,5 6,2 – – – – – 19,4 –35,4 100,0

652 66 –71 883 –301 – – – – – 1.229 17.026 10.779

18,8 38,2 –9,7 56,0 –10,7 – – – – – 14,0 –106,4 23,9

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Konzernlagebericht

1.4

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Die Konzernbelegschaft sinkt zum Bilanzstichtag um 71 Mitarbeiter auf 4.429 Belegschaftsmitglieder. Anzahl der Mitarbeiter am 31.12.2010

Anzahl der Mitarbeiter nach Geschäftsfeldern Versorgung Stadtwerke Duisburg AG Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg

Netzbetrieb Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH

Verkehr Duisburger Verkehrsgesellschaft AG VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH BVD BusVerkehr Duisburg GmbH vectio Gesellschaft für Flottenmanagement und Services mbH

Services Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH octeo MULTISERVICES GmbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH admito GmbH (vormals KDD) PSD Personal-Service Duisburg GmbH DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH DCC Duisburg CityCom GmbH Gesamt

2010

%

2009

%

Abweichung

%

1.102 – 2 8 1.112

24,9 – 0,0 0,2 25,1

1.564 – 2 8 1.574

34,8 – 0,0 0,2 35,0

–462 – 0 0 –462

–29,5 – 0,0 0,0 –29,4

498 498

11,2 11,2

49 49

1,1 1,1

449 449

916,3 916,3

752 0 89 0 841

17,0 0,0 2,0 0,0 19,0

758 95 62 10 925

16,8 2,1 1,4 0,2 20,5

–6 –95 27 –10 –84

–0,8 –100,0 43,5 –100,0 –9,1

173 1.796 9 – – – – – – – 1.978 4.429

3,9 40,6 0,2 – – – – – – – 44,7 100,0

134 1.811 7 – – – – – – – 1.952 4.500

3,0 40,2 0,2 – – – – – – – 43,4 100,0

39 –15 2 – – – – – – – 26 –71

29,1 –0,8 28,6 – – – – – – – 1,3 –1,6

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Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

2 2.1

GESCHÄFTSLAGE Ertragslage 2010

2009

T EUR

%

T EUR

%

Ergebnisveränderung T EUR

%

Umsatzerlöse Abzüglich Stromsteuer/Gassteuer Veränderung des Bestandes an unfertigen Leistungen Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Konzernleistung

872.957

98,4

878.306

95,9

–5.349

–0,6

41.531 –1.574 8.441 49.206 887.499

4,7 –0,2 1,0 5,5 100,0

42.622 –1.428 8.544 72.804 915.604

4,7 –0,2 0,9 8,1 100,0

1.091 –146 –103 –23.598 –28.105

2,6 –10,2 –1,2 –32,4 –3,1

Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen

461.808 74.212

52,0 8,4

508.232 59.255

55,5 6,5

46.424 –14.957

9,1 –25,2

134.148

15,1

130.880

14,3

–3.268

–2,5

50.309

5,7

42.133

4,6

–8.176

–19,4

62.321

7,0

63.101

6,9

780

1,2

0 76.684 859.482 28.017 –11.311 –3.340 13.366 5.499 705 7.162 –11.676 4.739 –225 0

0,0 8,6 96,8 3,2 –1,3 –0,4 1,5 0,6 0,1 0,8 –1,3 0,5 0,0 0,0

20 87.494 891.115 24.489 –7.302 0 17.187 8.757 970 7.460 –9.932 7.905 –5.433 0

0,0 9,5 97,3 2,7 –0,8 0,0 1,9 1,0 0,1 0,8 –1,1 0,9 –0,6 0,0

20 10.810 31.633 3.528 –4.009 –3.340 –3.821 3.258 265 –298 –1.744 –3.166 5.208 0

100,0 12,4 3,5 14,4 –54,9 – –22,2 37,2 27,3 –4,0 –17,6 –40,1 95,9 0,0

Personalaufwand a) Löhne, Gehälter und Entgelte b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung - davon für Altersversorgung 23.535 T EUR (i. Vj. 16.564 T EUR) Abschreibungen a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens Sonstige betriebliche Aufwendungen Aufwendungen für die Konzernleistung Konzernbetriebsergebnis Finanz- und Beteiligungsergebnis Außerordentliches Ergebnis Gesamtergebnis vor Steuern Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Steuern Konzernjahresüberschuss Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn Entnahme aus der Kapitalrücklage Einstellungen in die anderen Gewinnrücklagen Konzernbilanzgewinn

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Konzernlagebericht

Die Umsatzerlöse des DVV-Konzerns gehen im Geschäftsjahr 2010 von 878,306 Mio. EUR um 5,349 Mio. EUR auf 872,957 Mio. EUR zurück. Einerseits steigen zwar die Umsatzerlöse aus Energieverkauf von 668,731 Mio. EUR auf 673,379 Mio. EUR, was maßgeblich auf mengenbedingte Mehrerlöse der Stadtwerke Duisburg AG zurückgeht. Andererseits wurde diese Entwicklung aber durch die rückläufigen Umsatzerlöse aus Wasserverkauf und den sonstigen Umsatzerlösen überlagert. Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit 49,206 Mio. EUR unter dem Vorjahresniveau von 72,804 Mio. EUR. Dies beruht vor allem auf einer Reihe von Sondereffekten, die im Jahr 2009 zu periodenfremden Erträgen und damit zu einer einmaligen Erhöhung dieses Postens im Vorjahr geführt haben. Dies betrifft insbesondere einen Vergleich betreffend den Schadenersatz durch Verzug beim Neubau des HKW III/B. Insgesamt ist damit die Konzernleistung rückläufig und sinkt von 915,604 Mio. EUR um 3,1 % auf 887,499 Mio. EUR. Analog zur gesunkenen Gesamtleistung verringern sich die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren und die Aufwendungen für bezogene Leistungen von 567,487 Mio. EUR um 31,467 Mio. EUR auf 536,020 Mio. EUR. Generell führen die per 01.01.2010 in Kraft getretenen Tarifsteigerungen als auch die höhere Zuführung zu Rückstellungen für Altersteilzeit und Pensionen zu einer Erhöhung des Personalaufwandes. Diese Entwicklung wird aber zum Teil kompensiert durch den fortgesetzten Personalabbau im Rahmen der Restrukturierungsbemühungen. Insgesamt haben sich damit die Aufwendungen für Löhne, Gehälter und Entgelte sowie die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung im Vergleich zum Vorjahr um 11,444 Mio. EUR erhöht und lagen bei 184,457 Mio. EUR.

Die Abschreibungen sinken bei weiterhin angewendeter degressiver Abschreibung in wesentlichen Konzerngesellschaften um 0,780 Mio. EUR von 63,101 Mio. EUR auf 62,321 Mio. EUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gehen im Vergleich zum Vorjahr um 12,4 % zurück und weisen einen Gesamtbetrag von 76,684 Mio. EUR aus. Insgesamt sinken die Aufwendungen für die Konzernleistung von 891,115 Mio. EUR auf 859,482 Mio. EUR. Dies entspricht einem Rückgang von 31,633 Mio. EUR oder 3,5 %. Das Finanz- und Beteiligungsergebnis sinkt von – 7,302 Mio. EUR im Vorjahr auf – 11,311 Mio. EUR im Jahr 2010. Zum einen geht dies auf das im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise weiter anhaltende niedrige Niveau der Kapitalmarktzinsen zurück. Zum anderen wurden Darlehen bei Kreditinstituten aufgenommen, für die entsprechende Zinsaufwendungen angefallen sind. Darüber hinaus führen Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung des BilMoG (Gesetz zur Modernisierung des Bilanzrechts) zu einer Belastung des Finanzergebnisses. Im Jahr 2010 wurde ein außerordentliches Ergebnis in Höhe von – 3,340 Mio. EUR ausgewiesen, was auf die erforderlichen Anpassungen aufgrund der neuen Bewertungsvorschriften des BilMoG zurückzuführen ist. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag unterschreiten das Vorjahresniveau von 8,757 Mio. EUR um 3,258 Mio. EUR auf 5,499 Mio. EUR. Die hohe Steuerbelastung 2009 ging insbesondere auf die voraussichtliche Steuernachzahlung aus der damals aktuellen Betriebsprüfung zurück.

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Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Der Konzernjahresüberschuss sinkt leicht von 7,460 Mio. EUR im Vorjahr um 4,0 % auf 7,162 Mio. EUR. Damit wird, wie in den letzten beiden Jahren, eine positive Eigenkapitalrendite (EBT 13,366 Mio. EUR/bilanzanalytisches Eigenkapital 353,427 Mio. EUR) von 3,8 % erreicht. Die Gewinnabführung an andere Gesellschafter erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des verbesserten Ergebnisses der Stadtwerke von 9,932 Mio. EUR auf 11,676 Mio. EUR. Die Entnahme aus der Kapitalrücklage sinkt planmäßig von 7,905 Mio. EUR um 40,1 % auf 4,739 Mio. EUR und entlastet damit den städtischen Haushalt. Unter Berücksichtigung der Entnahmen bzw. Einlagen in die Rücklagen ergibt sich ein ausgeglichener Konzernbilanzgewinn.

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Konzernlagebericht

Die Jahresergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen vor Rücklagenbildung und Ergebnisabführung stellen sich wie folgt dar: Jahresergebnisse nach Geschäftsfeldern

2010 T EUR

2009 T EUR

Abweichung T EUR

%

Versorgung Stadtwerke Duisburg AG ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH

45.956 334 –4 415

40.733 162 –16 –203

5.223 172 12 618

12,8 106,2 75,0 304,4

Netzbetrieb Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH

–9.562

5.715

–15.277

–267,3

–42.737 – 25 50

–44.366 407 –24 –6

1.629 –407 49 56

3,7 –100,0 204,2 933,3

–4.761 1.113 1.335 7 –10 208 1.641 1.417 175 –3

–7.905 1.229 1.148 8 –46 201 3.322 2.168 120 –10

3.144 –116 187 –1 36 7 –1.681 –751 55 7

39,8 –9,4 16,3 –12,5 78,3 3,5 –50,6 –34,6 45,8 70,0

Verkehr Duisburger Verkehrsgesellschaft AG VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH BVD BusVerkehr Duisburg GmbH vectio Gesellschaft für Flottenmanagement und Services mbH Services Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH octeo MULTISERVICES GmbH DCC Duisburg CityCom GmbH Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH admito GmbH (ehemals KDD) PSD Personal-Service Duisburg GmbH Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH

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Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

2.2

Vermögens- und Finanzlage

Die Daten des handelsrechtlichen Jahresabschlusses wurden für die folgende Bilanzanalyse und für die Ermittlung aussagefähiger Kennzahlen nach finanzwirtschaftlichen Kriterien aufbereitet. Bilanzstruktur Aktiva

31.12.2010 T EUR

%

31.12.2009 T EUR

%

15.646 561.322 14.259 591.227

1,8 65,6 1,7 69,1

13.321 571.183 8.487 592.991

1,7 72,2 1,1 75,0

22.126 107.273 120.025 249.424

2,6 12,5 14,1 29,2

21.140 65.371 93.611 180.122

2,7 8,3 11,8 22,8

14.489

1,7

17.541

2,2

855.140

100,0

790.654

100,0

321.520 31.907 353.427

37,6 3,7 41,3

318.884 33.035 351.919

40,3 4,2 44,5

15.930 105.949 180.119 301.998

1,9 12,4 21,0 35,3

17.019 100.778 142.685 260.482

2,2 12,7 18,0 32,9

107.400 92.315 199.715

12,6 10,8 23,4

81.216 97.037 178.253

10,3 12,3 22,6

855.140

100,0

790.654

100,0

Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen Finanzanlagen

Umlaufvermögen Vorräte Flüssige Mittel Forderungen und sonstige Wertpapiere

Rechnungsabgrenzungsposten Betriebsvermögen Passiva Eigenkapital Gezeichnetes Kapital und Rücklagen Investitionszulagen und Baukostenzuschüsse

Langfristiges Fremdkapital Baukostenzuschüsse Rückstellungen Verbindlichkeiten

Kurzfristiges Fremdkapital Rückstellungen Verbindlichkeiten

Betriebskapital

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Konzernlagebericht

Die Bilanzsumme steigt von 790,654 Mio. EUR im Vorjahr auf 855,140 Mio. EUR im Berichtsjahr. Die Steigerung ist auf der Aktivseite im Wesentlichen auf die Zunahme der flüssigen

Mittel und der Forderungen zurückzuführen. Auf der Passivseite führt die Steigerung der Rückstellungen und der Verbindlichkeiten zur Zuführung der Bilanzsumme.

Bilanzstruktur

Anlagevermögen 591,227 Mio. EUR

69,1 %

Gezeichnetes Kapital und Rücklagen 321,520 Mio. EUR

37,6 %

Zulagen und Zuschüsse 31,907 Mio. EUR

3,7 %

Langfristige Schulden 301,998 Mio. EUR

35,3 % Umlaufvermögen und RAP 263,913 Mio. EUR

30,9 % Aktiva

Das Anlagevermögen ist durch das Eigenkapital und das langfristige Fremdkapital gedeckt. Der Deckungsbeitrag beträgt 90,2 % und ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken.

Kurzfristige Schulden 199,715 Mio. EUR

23,4 % Passiva

Die Rückstellungen beinhalten insbesondere Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (45,758 Mio. EUR), Altersteilzeitverpflichtungen (28,662 Mio. EUR), Pensionsverpflichtungen (17,556 Mio. EUR) und Steuerrückstellungen (8,738 Mio. EUR).

Der Konzern weist mit einer wirtschaftlichen Eigenkapitalquote von 41,3 % (i. Vj. 44,5 %) eine solide Eigenkapitalausstattung auf. Durch die Einbeziehung sämtlicher unmittelbarer und mittelbarer Beteiligungen > 50 % im Rahmen der Vollkonsolidierung wird an dieser Stelle ein Höchstmaß an Transparenz betreffend die Kapitalausstattung im Konzern erreicht.

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Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

2.2.1 Ausführungen zu den Grundsätzen und Zielen des Finanzmanagements Das Finanzmanagement der DVV verfolgt das Ziel, die Fähigkeit zur Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtungen jederzeit sicherzustellen. Daneben zählen zu den übergeordneten Zielen des Finanzmanagements die Finanzierung unternehmerischer Aktivitäten, das Management finanzieller Risiken – insbesondere Liquiditätsrisiken, Marktpreisrisiken und Adressenausfallrisiken –, eine kosten- und risikooptimierte Finanzmittelbeschaffung und -anlage sowie die Optimierung des Zinsergebnisses.

Cashflow aus dem operativen Bereich Cashflow aus Investitionstätigkeit Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Finanzmittelfonds am Ende der Periode

2.3

Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen lässt sich keine negative Veränderung der Liquiditätssituation erkennen, so dass die Fähigkeit zur Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen jederzeit vorhanden ist. Der Konzern erwirtschaftet wie im Vorjahr einen positiven operativen Cashflow (+ 72,984 Mio. EUR). Zur vollständigen Finanzierung der Investitionen (– 55,104 Mio. EUR) sowie zur Bedienung der fälligen Kredite (– 29,041 Mio. EUR) ist der Konzern derzeit noch auf Eigenkapitalzuführungen des Mehrheitsgesellschafters Stadt Duisburg (+ 4,739 Mio. EUR) angewiesen. Mittelfristig wird bis zum Jahr 2012 die Unabhängigkeit von den regelmäßigen Nachschüssen des Mehrheitsgesellschafters angestrebt. 2010 T EUR

2009 T EUR

72.984 –55.104 24.022 107.273

36.314 –33.568 –25.633 65.371

Forschung und Entwicklung

Die Stadtwerke Duisburg AG (SWDU) fördert ein Forschungsprojekt am Zentrum für nachwachsende Rohstoffe NRW. Ziel ist es, die Machbarkeit einer konkreten Nutzung eines Knöterich-Gewächses bei der Herstellung von Bioerdgas auszuloten. Im Jahr 2010 wurde eine erste Ernte umfangreichen Analysen zur späteren Energieausbeute unterzogen.

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Konzernlagebericht

3

RISIKOBERICHT

3.1.1 Versorgung

Für die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV) bildet das Risikomanagement einen Baustein des Managementsystems, der dazu beiträgt, das Unternehmen angemessen auf zukünftige Planabweichungen vorzubereiten.

Die Entwicklungen im Marktumfeld wirken sich wesentlich auf den wirtschaftlichen Erfolg der Stadtwerke Duisburg aus. Aus Marktsicht sind Erzeugung, Vertrieb und Energiehandel besonderen Risiken ausgesetzt.

Grundlage des Risikomanagements bildet die „Geschäftsordnung für das Risikomanagement des DVV-Konzerns“ (GORM), zu deren Konkretisierung im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Risikomanagementhandbuch erarbeitet wurde, das im Jahr 2011 fertiggestellt wird. Die dort skizzierte Organisations- und Prozessstruktur des Risikomanagements der DVV wird mit Hilfe des neu implementierten Risikomanagement-Informationssystems „Risk2Chance“ gesteuert und umgesetzt.

Außerdem gilt es, die Risiken für die Gewährleistung der Versorgungssicherheit unserer Kunden zu minimieren.

3.1

Umfeldrisiken

Die DVV bewegt sich als kommunales Unternehmen in einem Umfeld, in dem politisch-rechtliche Entwicklungen von besonderer Bedeutung sind. Der steuerliche Querverbund – die Verrechnung von Verlusten der Verkehrssparte mit Gewinnen der Versorgungssparte bzw. der Servicegesellschaften – ist nicht mehr auf alle Geschäftsfelder des Konzerns vollumfänglich anwendbar. Steuerliche Korrekturen werden für die Jahre 2004 bis 2009 anfallen. Dabei kann auf entsprechende Rückstellungen zurückgegriffen werden. Der DVV-Konzern ist Eigentümer von Anlagen und Infrastruktureinrichtungen, die ein potenzielles Ziel für terroristische Anschläge darstellen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit, Opfer eines terroristischen Angriffs zu werden, wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt als sehr gering eingeschätzt.

Bei der Beschaffung der für die Erzeugung notwendigen Brennstoffe wirken die Marktpreise auf die Risiken. Der Preis für den Einsatz von Kohle für die Produktion von Strom- und Fernwärme hat sich in den vergangenen Jahren auf hohem Niveau sehr volatil entwickelt. Die SWDU geht davon aus, dass sich das hohe Preisniveau auch zukünftig in einem entsprechenden Beschaffungsaufwand niederschlagen wird. Die in langfristigen Lieferverträgen für Gaslieferungen vereinbarten Preise befinden sich zum Teil derzeit über aktuellem Marktpreisniveau. Für die SWDU bietet die Anpassung der Beschaffungspreise eine Chance. Den hohen Beschaffungskosten stehen absatzseitig relativ geringe Großhandelspreise gegenüber, so dass das Risiko besteht, dass die Preisentwicklung auf den Brennstoffmärkten nicht in voller Höhe an den Markt weitergegeben werden kann. Das Zusammenwirken beider Tendenzen wirkt sich negativ auf das Ergebnis der SWDU aus. Die Regulierung der Bereiche Strom und Gas prägt das politisch-rechtliche Umfeld der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH. Schwerpunkt dessen bildet die Anreizregulierung.

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Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

3.1.2 Verkehr Die Entwicklungen im Marktumfeld sind für die DVG von großer Bedeutung. Über die gemeinsame Tochtergesellschaft Via Verkehrsgesellschaft mbH (Via) sind die DVG, die Essener Verkehrs-AG (EVAG) und die Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH (MVG) in den Städten Duisburg, Essen und Mülheim an der Ruhr tätig. Den relevanten Markt für die DVG bildet die Erbringung von ÖPNV-Leistungen in der Stadt Duisburg. Der Markterfolg bemisst sich an der Anzahl der Fahrgäste. Die Abwanderung von Fahrgästen und der damit verbundene Rückgang der Einnahmen stellen derzeit das größte identifizierte Marktrisiko für die DVG dar. Diesem Risiko begegnet die DVG mit der Anpassung des Angebots und der Verbesserung der Qualität der Leistung. Der ersten Anpassung durch das neue Betriebskonzept im Jahr 2008 folgt in den kommenden Jahren eine zweite Optimierung auf Basis der von der Stadt Duisburg in Arbeit befindlichen Mobilitätsstrategie. Auch die von der DVG im Jahr 2008 gestartete Qualitätsoffensive hat im Berichtsjahr zur Verbesserung des ÖPNV-Angebots beigetragen. Die politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen prägen die Entwicklung der DVG entscheidend mit. Existenzgrundlage bildet die Betrauung der DVG mit der Erbringung der Verkehrsleistung durch den Aufgabenträger (Stadt Duisburg). Die Stadt hat mit der Direktvergabe der Verkehrsleistung bis 2019, die abgestimmt mit den Via-Kooperationspartnern EVAG und MVG erfolgte, der DVG eine langfristige Perspektive eröffnet. Die Ausschreibung von Linien stellt somit zum gegenwärtigen Zeitpunkt kaum ein Risiko dar. Die Auswirkungen des aktuellen Urteils des Bundesgerichtshofs zum Verkehrsvertrag des VRR mit der Deutschen Bahn AG auf die Vergabepraxis im ÖPNV werden derzeit geprüft. Des Weiteren wirkt die DVG über die Verbände (VdV, KAV, VRR) an der Reform des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) mit. Zuwendungen bilden bei der Investitionsfinanzierung das finanzielle Rückgrat. Eine eventuelle Rückzahlung von Zuwendungen stellt für die DVG ein hohes Risiko dar.

Eine der größten geplanten Investitionen der DVG stellen die Beschleunigungsmaßnahmen für die Straßenbahnlinie 901 dar. Hierzu zählt insbesondere der Ausbau des Oberbürgermeister Karl-Lehr-Brückenzuges. Es gilt bezüglich der Förderung folgender Sachstand: Es ist aus Sicht der DVG erfreulich, dass das gesamte Projekt gefördert werden kann. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Stadt Duisburg die Planungen für den zweiten Bauabschnitt (Hafenkanal, Ruhrbrücke und Kaiserhafen) realisiert. Eine Klärung hinsichtlich des Kostenverteilungsschlüssels zwischen öffentlichem Verkehr und Individualverkehr über den vollständigen Brückenzug erfolgt im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen voraussichtlich im ersten Halbjahr 2011. Der Abriss der Kaiserhafenbrücke soll im Zuge des zweiten Bauabschnittes erfolgen. Die DVG wurde 2010 durch den Landesrechnungshof geprüft. Das Ergebnis der Prüfung wird für Mitte 2011 erwartet. Gegenstand der Prüfung war u. a. die Maßnahme „Umrüstung Linie 903 Nord“. Die mögliche Rückzahlung von Zuwendungen hätte spürbare Auswirkungen auf die DVG. Aufgrund der sehr großen Bedeutung wird das Zuwendungsmanagement von einer eigenständigen Stabsabteilung in Via verantwortet. Mit der dort angesiedelten Kompetenz im Zusammenhang mit der Beantragung von Fördermitteln, die Erfahrungen der DVG, EVAG und MVG vereint, wird die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass gegen Zuwendungsauflagen verstoßen wird.

3.2

Strategie

Die DVV entwickelt Strategien für den Konzern und seine Gesellschaften, die den langfristigen Erfolg sichern sollen und Entwicklungen im Markt- und Branchenumfeld angemessen berücksichtigen. Dies beinhaltet auch Make-or-buy-Entscheidungen für einzelne Wertschöpfungsstufen, die sowohl mit Risiken als auch mit Chancen verbunden sind.

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Konzernlagebericht

3.3

Leistungswirtschaft

Die Umsetzung der Strategien führt auch zu einer Optimierung der Geschäfts- und leistungswirtschaftlichen Prozesse innerhalb der DVV. In der admito GmbH werden derzeit die kaufmännischen mit den personalwirtschaftlichen Dienstleistungen zusammengeführt. Die der Abwicklung von kaufmännischen Dienstleistungen inhärenten Prozessrisiken werden durch eine Prozessoptimierung adressiert.

lagen durch Einspeisungen der dezentralen Heizkraftwerke der Stadtwerke Duisburg AG ausgesetzt sind. Die zunehmende Dezentralisierung der Stromeinspeisung sorgt auch für steigende Anforderungen an die technische Steuerung. Fehlsteuerungen können sowohl durch technische als auch durch menschliche Ursachen hervorgerufen werden. Zur Begrenzung möglicher Schäden durch Fehlsteuerungen wird das verantwortliche Personal geschult und sinnvolle Redundanzen geschaffen.

3.3.1 Versorgung Die für die Produktion und die Verteilung von Strom notwendigen Anlagen und Infrastrukturen sind vielfältigen Risiken ausgesetzt. Dies beginnt beim ungeplanten Ausfall eines Kraftwerks. Zur Reduzierung der Eintrittswahrscheinlichkeit werden regelmäßig Revisionen durchgeführt und mögliche Schadensursachen beseitigt. Zur Begrenzung der Auswirkung eines längerfristigen Kraftwerksausfalls wurde eine Betriebsunterbrechungsversicherung abgeschlossen. Umspannwerke bilden das Rückgrat der Stromverteilung. Feuer bzw. Brand können zu einem Ausfall eines Umspannwerks und damit zu Stromausfall für einen gesamten Netzbezirk innerhalb Duisburgs führen. Um das Risiko zu reduzieren und damit die Versorgungssicherheit der Stromkunden zu gewährleisten, sind alle Umspannwerke mit Brandmeldeanlagen ausgestattet. Für die Versorgung der Duisburger Einwohner mit Fernwärme, Gas und Wasser sind intakte Rohrleitungen unverzichtbar. Sie sind äußeren Einflüssen stark ausgesetzt. Damit Korrosion, umstürzende Bäume und/oder mögliche Fremdeinwirkungen Rohrleitungen nicht zerstören, werden in kurzen Abständen Inspektionen und Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt.

3.4 Personal 3.4.1 Verkehr Im ersten Halbjahr 2011 wird voraussichtlich die Fahrbetriebsstrategie 2011 bis 2019 als Grundlage für die Anwendung des reformierten Tarifvertrags für den Nahverkehr (TV-N) von den Gremien beschlossen. Ob, und wenn ja, in welcher Höhe, hieraus bereits für das Wirtschaftsjahr 2011 in voller Höhe eine ungeplante Verschlechterung eintreten wird, ist derzeit nicht prognostizierbar.

3.5

Finanzen

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat die DVV darin bestätigt, besonderes Augenmerk auf die Reduzierung des Kontrahentenausfallrisikos zu legen. Dies ist sowohl in Bezug auf Banken und die dort angelegten Finanzmittel des Konzerns als auch in Bezug auf die Zahlungsfähigkeit besonders wichtiger Kunden von Bedeutung, denn der Ausfall von Forderungen durch zahlungsunfähige Kunden stellt im Finanzbereich das größte Risiko dar.

Diese Maßnahmen tragen auch dazu bei, die Auswirkungen der hohen Belastungen zu begrenzen, denen Fernwärmean-

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Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

4

DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE

Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH verfolgt eine konservative Risikopolitik mit einer geringen Risikobereitschaft. So werden Marktpreisrisiken aktiv gemanagt und eine hohe Planungssicherheit angestrebt. Das Management von Marktpreisrisiken begrenzt die Auswirkungen von Kursschwankungen von Währungen, Zinssätzen und Commoditys. Der Einsatz von Finanzinstrumenten zum Management von Marktpreisrisiken ist durch interne Richtlinien geregelt. Für die Stadtwerke Duisburg AG wurden insbesondere Marktpreisrisiken in der Rohstoffbeschaffung, in Fremdwährungen sowie im Zinsbereich identifiziert. Die Marktpreisrisiken in der Rohstoffbeschaffung betreffen in hohem Maße den Bezug von Kraftwerkskohle und Kraftwerksgas zur Vermarktung eigener Kraftwerkskapazitäten sowie Kommunalgas zur Vermarktung an Endkunden. Im Zuge der Vermarktung von Strom werden über Finanzinstrumente die benötigten Kohlemengen für die Energieerzeugung fristenkongruent abgesichert. Daneben werden benötigte Kraftwerksgasmengen über entsprechende Öl-Äquivalente kontrahiert. Im Geschäftsjahr 2010 wurden Absicherungsgeschäfte für den Planungszeitraum bis 2011 abgeschlossen. Auf den internationalen Rohstoffmärkten findet der Handel vorrangig in US-Dollar statt, so dass die physisch beschafften Kohlemengen ebenfalls in US-Dollar gehandelt werden. Um das Transaktionsrisiko durch Wechselkursschwankungen zu neutralisieren, wurden für die abgesicherten Kohlemengen entsprechende Devisentermingeschäfte abgeschlossen. Im Zins- und Verbindlichkeitenmanagement werden Zinsänderungsrisiken durch die Aufnahme von festverzinslichen Mitteln bzw. durch synthetisch konstruierte Festzinsdarlehen neutralisiert. Im Geschäftsjahr 2010 erfolgten Kreditaufnahmen im Rahmen der langfristigen Unternehmensfinanzierung. Für die auf variabler Zinsbasis abgeschlossenen Darlehen wurden im Laufe des Jahres selektiv Zins-Swaps kontrahiert. Für die Folgejahre sind neben der Prolongation von Darlehen Kreditaufnahmen für Großinvestitionen sowie zur langfristigen Unternehmensfinanzierung vorgesehen.

Daraus kann der Abschluss weiterer Zinsderivate folgen. Aufgrund der Positionierung der Stadtwerke Duisburg AG sowie des weiterhin historisch niedrigen Zinsniveaus ist trotz weiter angespannter Finanzmärkte davon auszugehen, den benötigten Fremdkapitalbedarf zu angemessenen Kapitalkosten sicherstellen zu können. Für die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG wurden insbesondere Marktpreisrisiken im Busbetrieb identifiziert, die den Bedarf an Dieselkraftstoff betreffen. Um im Einklang mit eingeleiteten Rationalisierungsmaßnahmen eine verbesserte Kalkulationsgrundlage zu erreichen und die Preisschwankungen der Rohstoffmärkte abzumildern, werden selektiv Absicherungsgeschäfte für den Bedarf an Dieselkraftstoff abgeschlossen. Aufgrund der in Vorjahren abgeschlossenen Geschäfte für die Jahre 2009 – 2011 wurden im Jahr 2010 keine neuen Absicherungsgeschäfte abgeschlossen. Marktpreisrisiken sowie Liquiditätsrisiken, resultierend aus Preisanstiegen auf den Rohstoffmärkten, werden durch die bestehenden Absicherungsgeschäfte neutralisiert. Die Absicherung erfolgt über ein handelbares DieselkraftstoffÄquivalent, welches eine hohe Korrelation zum tatsächlichen Beschaffungspreis aufweist. Den mit der Absicherung einhergehenden Festpreisrisiken durch fallende Rohstoffpreise wurde entgegengewirkt, indem für die entsprechenden Planungsjahre ausschließlich Teilbedarfe abgesichert wurden. Die eingesetzten Absicherungsgeschäfte (Termin- und Optionsgeschäfte, Swaps, Caps etc.) der DVG werden stets mit Bezug zum erwarteten Kraftstoffverbrauch abgeschlossen und weisen einen hohen Sicherheitszusammenhang auf. Für die entsprechenden Grund- und Absicherungsgeschäfte der SWDU wurden Bewertungseinheiten gebildet, aus denen kein Verlust zu erwarten ist. Die Anwendung der Hedge-Beziehungen wird durch Richtlinien im DVV-Konzern reglementiert. Die DVV hat im Geschäftsjahr 2010 keine Derivate direkt abgeschlossen.

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Konzernlagebericht

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NACHTRAGSBERICHT

Mit Kaufvertrag vom 02.03.2011 erwarb die Stadtwerke Duisburg AG mittelbar Anteile an der Steag Evonik GmbH. Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2010 sind keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung aufgetreten.

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AUSBLICK

Die DVV bündelt im Multidienstleistungskonzern DVV die Leistungen ihrer Tochtergesellschaften in den Geschäftsfeldern Versorgung, Verkehr, Services sowie IT & Telekommunikation. Auch im Jahr 2011 wird sich der DVV-Konzern den fortwährenden Veränderungen der Marktbedingungen sowie des Rechtsrahmens in den vier Geschäftsfeldern stellen. Schwerpunkte hierbei bilden erstens die weitere Ausprägung des Führungsund Steuerungsmodells des Konzerns, zweitens die Fortsetzung der Maßnahmen zur kontinuierlichen Effizienzsteigerung und Kostensenkung sowie drittens die weitere Verbesserung der Positionierung der Leistungen der DVV-Geschäftsfelder am Markt. Das Führungs- und Steuerungsmodell des DVV-Konzerns wird sich auch zukünftig konsequent den sich verändernden Rahmenbedingungen in der Holding sowie den vier Geschäftsfeldern anpassen. Treiber sind hierbei insbesondere die Zunahme von wertschöpfungsstufenspezifischen Kooperationen und gesellschaftsrechtlichen Verflechtungen – zunehmend auch in Form von Minderheitsbeteiligungen des Konzerns – sowie die zunehmende Komplexität der Holdingstruktur. Letztere erfordert den weiteren Ausbau der dezentralen Ergebnis- und Ressourcenverantwortung und führt zu einer Fokussierung der DVV auf ausgewählte Führungs- und Steuerungsaufgaben. Diese Fokussierung manifestiert sich auch in dem zum 01.01.2011 vollendeten Umbau der Konzernspitze.

Zu den Kernaufgaben der DVV mbH werden zukünftig die strategische Führung des Konzerns, die strategische Steuerung der Konzernfinanzen (Finanzierung, Liquiditätsplanung, Steuern etc.) sowie die strategische Steuerung Personal mit besonderem Fokus auf Personalstrategie inkl. tarifpolitischer, arbeitsrechtlicher und mitbestimmungsrechtlicher Grundsatzfragen gehören. Die weitere Ausprägung der Steuerungsfunktionen der Holding im Bereich Finanzen und Personal wird zu den Aufgabenschwerpunkten der Holding im Jahr 2011 gehören. So umfasst beispielsweise das bereits Anfang 2010 initiierte Zukunftsprogramm des DVV-Ressorts Personal fünf Hauptkategorien, aus denen sich jeweils unterschiedliche Handlungsfelder ableiten: Leistungskultur und Mitarbeitermotivation, unternehmerische Verantwortung gegenüber Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen, organisatorische und technische Ausrichtung des Ressorts Personal, Personalmarketing sowie aktive Teilnahme am Konzernzuwendungsmanagement. Die Holding nimmt ihre Steuerungsfunktion über Balanced Scorecards für die Geschäftsfelder und ausgewählte Bereiche, Zielvereinbarungen mit den Führungskräften der zweiten Ebene des Konzerns, Gesellschafterversammlungen sowie strategische und normative/kontrollierende Vorgaben wahr und berücksichtigt bei ihrer Steuerung unternehmensspezifische Besonderheiten in den Geschäftsfeldern. Die strategische Führung wird aus der Holding heraus durch ein aktives Beteiligungsmanagement und Beteiligungscontrolling unterstützt. Die Geschäftsfelder werden strategisch und operativ – vorbehaltlich der Vorgaben durch die zentralen Steuerungsfunktionen der Holding – über die „Führungsgesellschaften“ der jeweiligen Geschäftsfelder gesteuert. Dies sind die Stadtwerke Duisburg AG (SWDU) für das Geschäftsfeld Versorgung, die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) für das Geschäftsfeld Verkehr, die octeo MULTISERVICES GmbH im Geschäftsfeld Service sowie die DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH für Informationstechnologie (DU-IT) und Telekommunikation.

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Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Konsequent weiter umgesetzt wird im Jahr 2011 die Bündelung der zentralen Servicefunktionen für Personal und Finanzen in der neuen admito GmbH. Zum 01.01.2011 erfolgte die Operativsetzung der neuen Organisation, die mit ihrer prozessorientierten Struktur und ihren transparenten Schnittstellen die alten, funktionsbezogenen Organisationen von KDD und PSD ablöst. Damit wurde der Grundstein für die weitere Verbesserung der Kundenzufriedenheit und der Effizienz der internen Prozesse gelegt. Für 2011 ist die Durchführung eines Ergebnisstabilisierungsprogramms geplant, welches den Konzern frühzeitig auf die Auswirkungen der Änderungen der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie des schwieriger werdenden Marktumfeldes in den Geschäftsfeldern Verkehr und Service vorbereiten soll. Vor dem Hintergrund der weiteren Zunahme der erneuerbaren Energien, der Beendigung der freien Zuteilung von CO2-Emissionszertifikaten ab 2013 sowie des hohen Investitionsbedarf in intelligente Zähler und Netze sind große Kraftanstrengungen erforderlich, um auch weiterhin den vom Gesellschafter Stadt Duisburg geforderten Beitrag zur Konsolidierung der städtischen Finanzen leisten zu können. Auch im Geschäftsfeld Verkehr stellt die Fortsetzung des in den letzten Jahren sehr erfolgreichen Ergebnisverbesserungsprogramms, vor dem Hintergrund steigender Qualitäts- und Serviceanforderungen der Kunden, eine große Herausforderung dar. Das Ergebnisstabilisierungsprogramm verfolgt einen Top-down/ Bottom-up Ansatz, der auch ein Prozesskostenbenchmarking einschließt und auf die dezentrale Ergebnisverantwortung der Profit-Center setzt. In den letzten Jahren haben sich die Marktchancen für kommunale Unternehmen wie die DVV verbessert. Durch Änderungen der Rahmenbedingungen sowie Professionalisierung von Prozessen und Kundenansprache agieren kommunale Unternehmen inzwischen auf Augenhöhe mit der privaten Konkurrenz. Diese Marktchancen gilt es auch in den nächsten Jahren konsequent wahrzunehmen. Hierzu hat nicht zuletzt die Änderung der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen

durch das Gesetz zur Revitalisierung des Gemeindewirtschaftsrechts vom 21.12.2010 beigetragen. Im Geschäftsfeld Versorgung besteht jetzt die Möglichkeit, der zunehmenden Konkurrenz auf allen Feldern der Energiewirtschaft zu begegnen. Unter anderem ausgelöst durch die Finanzkrise ab 2008 hat sich auch die Akzeptanz kommunaler Unternehmen bei den Kunden weiter verbessert. Die Werte, für die ein kommunales Unternehmen steht, gewinnen – vor dem Hintergrund des zunehmend komplexer werdenden Wirtschaftsgefüges – an Bedeutung. Die DVV reagiert hierauf durch eine Ausweitung ihrer Geschäftsfelder. Insbesondere im Bereich der energienahen Dienstleistungen und der erneuerbaren Energien wird der Konzern in den nächsten Jahren weiter wachsen. Insgesamt schließt der Wirtschaftsplan 2011 des Einzelabschlusses mit einem Ergebnis nach Steuern von – 9,768 Mio. EUR ab. Im Jahr 2012 wird eine Ergebnisverbesserung auf 0,051 Mio. EUR erwartet, wodurch das geforderte ausgeglichene Ergebnis erreicht werden würde. Für den Konzernabschluss wird weiterhin eine positive Entwicklung erwartet. Die Prognose stützt sich dabei sowohl auf die Erfahrungen der Vergangenheit, bestehende Vertrags- und Kostenstrukturen als auch auf allgemeine Konjunkturerwartungen, die immer das Risiko beinhalten, dass die tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklungen aufgrund unterschiedlichster Einflussfaktoren abweichen können.

6.1

Geschäftsfeld Versorgung

Trotz der gesamtwirtschaftlichen Erholung im Jahr nach der Wirtschaftskrise gilt es in der Energiewirtschaft, große betriebswirtschaftliche und technologische Herausforderungen zu bewältigen. Die deutschen Stadtwerke müssen sich auch im Jahr 2011 auf starken Kostendruck im Netzbereich und eine weiter wachsende Wechselbereitschaft der Kunden im Energievertrieb einstellen. Positive Effekte sind langfristig im Geschäftsfeld der erneuerbaren Energien durch die Einführung

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des intelligenten Zähler- und Messwesens sowie durch die Entwicklungen im Bereich der intelligenten Netze zu erwarten. Parallel verstärkt sich der Trend der Kooperationen von Stadtwerken entlang der gesamten energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette.

des Duisburger Verteilnetzes mit intelligenter Technologie unabdingbar. Aus diesem Grund sind im nächsten Jahr verschiedene Tests und Pilotprojekte zum Einsatz innovativer Technologien geplant, um auch in Zukunft einen effizienten, aber in jedem Fall sicheren Betrieb der Netze zu gewährleisten.

Ziel und Hauptaufgabe der SWDU ist die Sicherstellung einer langfristigen, bedarfsgerechten und nachhaltigen Versorgung mit Strom, Gas, Wasser, Fernwärme und Energiedienstleistungen. Gleichzeitig muss die SWDU als kommunaler Energiedienstleister die Energie- und Klimaschutzziele der Bundesregierung in zukunftsgerichtete Versorgungskonzepte mit einbeziehen. Aus diesem Grund wird die SWDU den Ausbau der Energieerzeugung aus regenerativen Quellen sowie die Verbesserung der Energieeffizienz und Energieeinsparung kontinuierlich weiterverfolgen. Hierzu müssen intern wie extern Anreize geschaffen werden, um mit Innovation und Veränderungsbereitschaft einen sparsamen und effizienten Einsatz von Energie, Wasser und Wärme zu gewährleisten.

Für die Erzielung einer angemessenen Netzrendite sind weiterhin striktes Kostenmanagement sowie die Flexibilität in der Anpassung von Organisationsstrukturen zur Abbildung einer transparenten Netzsteuerung erforderlich. Zukünftig werden dabei diejenigen Netzbetreiber erfolgreich sein, welche ihre Strukturen und Prozesse am schnellsten auf die Gegebenheiten der „neuen Welt“ anpassen können. Um den Anforderungen der Regulierung zu begegnen, werden auch die Prüfung von regionalen Kooperationsmodellen und die Bewerbung um regional attraktive Konzessionen im Bereich der Netze intensiv weiterverfolgt. Über die Erzielung von „optimalen“ Betriebsgrößen sind hier branchenweite Konsolidierungsbewegungen zu erwarten.

Im Netzbereich stehen sich insbesondere das Ziel der Gewährleistung der Versorgungssicherheit in intelligenten Netzen und ein starker Kostendruck dauerhaft gegenüber. Immer weniger Kosten können für einen effizienten und zeitgemäßen Betrieb sowie den langfristigen Erhalt der Netze vor den Regulierungsbehörden geltend gemacht werden. Aus diesem Grund hat die SWDU Netzgesellschaft mbH zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um diesem Effekt entgegenzuwirken und die gute Qualität der Versorgung dauerhaft zu erhalten.

Eine im Konzern bereits etablierte Kooperation ist die gemeinsame Tochtergesellschaft mit den Stadtwerken Essen, die rrpM (rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH). Die rrpM plant im Jahr 2011, sich weiterhin als wichtiger Partner der SWDU Netzgesellschaft und der SWDU zu allen Fragen des intelligenten Zähler- und Messwesens aufzustellen. Um die gesetzlich geforderte Umstellung von konventionellen Zählern auf intelligente Zähler und Messtechnik konzernweit zu begleiten, sind hierzu verschiedene Pilotprojekte mit Partnern aus Kommunalwirtschaft, Industrie und Handwerk für 2011 vorgesehen.

Eine wichtige Maßnahme ist die bedarfsorientierte Instandhaltung des Netzes. Gleichzeitig gilt es, schon heute – für die Anforderungen der Zukunft – die richtigen Entscheidungen für den Aus- und Umbau der Netze zu treffen. Die Aufnahme von dezentral erzeugter Energie sowie die Speicherung und gezielte Abnahme von Energiemengen im Falle eines Überangebots, werden auch in Duisburg über die Verteilnetzebene abzuwickeln sein. Hierzu ist die kontinuierliche Aus- und Umrüstung

Weiteren Herausforderungen muss sich die SWDU im Energievertrieb stellen. Die anhaltenden Preisschwankungen sowohl auf den Rohstoffmärkten als auch an den Energiehandelsplätzen haben Einfluss auf die Energiepreise der SWDU. Zusätzlich steht der Vertrieb einer kontinuierlich steigenden Masse an professionellen Wettbewerbern gegenüber. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, verfolgt der Energievertrieb eine wertorientierte Wachstumsstrategie mit der Zielsetzung,

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Konzernlagebericht

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

langfristig zu den zehn größten Energievertriebshäusern Deutschlands zu zählen. Neben den klassischen Produkten der Strom-, Gas- und Wärmelieferung sollen besonders in neuen Geschäftsfeldern mit innovativen Produkten Potenziale erschlossen werden. Seit 2009 ist die SWDU mit der Marke R(H)EINPOWER im überregionalen Energievertrieb erfolgreich aktiv. Für das Jahr 2011 werden weiterhin im deutschlandweiten Energievertrieb – sowohl für Strom als auch für Gas – deutliche Kundenzuwächse erwartet. Um diesem neuen, auf Wachstum ausgelegten Geschäftsmodell eine solide Basis zu geben, wurde eine Vertriebsplattform implementiert, die den Fokus auf die effiziente Abwicklung von überregionalen Vertriebsprozessen im Massenkundengeschäft ohne Systembruch legt. Diese Systemvorteile werden im kommenden Jahr verstärkt Marktpartnern, die in den überregionalen Energievertrieb einsteigen, angeboten. Die SWDU positioniert sich damit als „Full-Service-Dienstleister“. Das bedeutet die Abwicklung aller marktrelevanten, energiewirtschaftlichen Prozesse für Dritte. Auf diesem Wege werden zusätzliche Skaleneffekte und interne Prozess-Exzellenz für die SWDU geschaffen. Der Energievertrieb der SWDU plant im nächsten Jahr verschiedene Maßnahmen zur Sicherung der Marktanteile im Segment der Privat- und Gewerbekunden im Heimatmarkt Duisburg. Hierzu sollen die Einführung eines neuen Beschwerdemanagement-Konzepts, die Optimierung von Servicequalität und -quantität sowie die Etablierung von Kundenrückgewinnungsmaßnahmen erfolgen. Eine Fokussierung auf die Kundenbedürfnisse und somit kundenorientierte Ausrichtung von Produkten und Services sollen die Verteidigung des derzeitigen Marktanteils mit Kundenbindungs-, Kundengewinnungs- und Kundenrückgewinnungsmaßnahmen unterstützen. Die Basis hierfür bildet eine strategische Neuausrichtung des Energievertriebs in diesem Bereich. Das Segment der Gewerbekunden verspricht in Deutschland vermehrtes Akquisitionspotenzial. Im Jahr 2011 plant der Energievertrieb verstärkt, Gewerbekunden im Heimatmarkt Duisburg, in der Region sowie bundesweit zu gewinnen.

Im Geschäftskundenvertrieb wird künftig besonders mit handelsnahen Produkten wie Portfolio- und Bilanzkreismanagement sowie durch die Weitergabe von Vorteilen aus der Vermarktung von Minutenreserven eine starke Wettbewerbsposition geschaffen. Die Vermarktung von komplexen Contractinglösungen, innovativen Energieeffizienzprodukten sowie ergänzenden technischen Dienstleistungen erweitert das Produkt- und Dienstleistungsportfolio für das Segment der Groß- und Industriekunden und schafft Differenzierungsmerkmale zum Wettbewerber. Der Wachstumsstrategie des Vertriebs folgen im kommenden Jahr kontinuierliche Überprüfungen der Organisationsstruktur und der Prozesse. Um mit der Marktentwicklung Schritt zu halten, wird die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Kooperationspartnern auch im Energievertrieb an Bedeutung zunehmen. Neben dem Energievertrieb ist auch die Energieerzeugung von den Preisschwankungen an den Rohstoffmärkten betroffen. Die SWDU hat schon in der Vergangenheit neben der hocheffizienten Erzeugung von Strom einen Schwerpunkt auf die umweltfreundliche Erzeugung und Verteilung von Wärme gelegt. Diese strategische Entscheidung zahlt sich bis heute besonders durch die Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung seitens der Bundesregierung aus. In den kommenden Jahren will die SWDU ihre umweltfreundlichen Erzeugungskapazitäten weiter ausbauen. Die Akquisition von 51 % der Anteile an der Evonik Steag GmbH (Steag) wird für die SWDU, als ein Partner im Käuferkonsortium Rhein-Ruhr, im Bereich der konventionellen sowie der regenerativen Energieerzeugung künftig wichtige strategische Impulse setzen. Das Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr plant langfristig gemeinsam mit der Steag den Auf- und Ausbau der größten kommunalen Erzeugungsplattform Deutschlands. Die weitere Zusammenarbeit mit der Steag und dem StadtwerkeKonsortium Rhein-Ruhr wird mittelfristig nicht nur die regenerative und konventionelle Erzeugung von Energie betreffen. Unter-

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sucht werden weitere Kooperationsfelder wie beispielsweise im Fernwärme- oder IT-Bereich. Auswirkungen werden sich insbesondere auch auf die Beschaffung und Vermarktung von Energie ergeben. So wird die rrpEH (rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH) im kommenden Jahr die Vermarktung von Energie für die SWDU sowie die Prüfung der aktuellen Kooperationsmöglichkeiten und Partnerschaften ausweiten. Weitere strategische Impulse werden auch aus dem derzeit laufenden Rückkaufprozess um die 20 % der von E.ON Ruhrgas International GmbH gehaltenen Anteile an der SWDU erwartet. Grundsätzlich sind hier verschiedene Varianten in Bezug auf ein eigenständiges Wachstum der SWDU bzw. den Weiterverkauf der Anteile an einen strategischen Partner ggf. mit einem ergänzenden Anteilstausch zu diskutieren. Mögliche Partner sind hierfür die Energieversorger in der Region Rhein-Ruhr, aber auch international agierende Energieversorger oder Finanzund Infrastrukturinvestoren des In- und Auslands. Letztlich bilden sich alle Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung sowie zur Steigerung der Kooperationsbereitschaft und Innovationskraft im Wirtschaftsplan der SWDU ab. Der Wirtschaftsplan sieht für das Geschäftsjahr 2011 eine Gesamtleistung von 927,656 Mio. EUR vor. Mit einem Volumen von 62,749 Mio. EUR ist für 2011 erneut eine starke Investitionstätigkeit vorgesehen, von der rund 67,7 % auf Verteilungsanlagen entfallen. Die übrigen Investitionen betreffen mit 12,6 % Erzeugungs-, Bezugs- und Gewinnungsanlagen. Weitere 19,7 % des Investitionsvolumens sollen in gemeinsame Anlagen fließen. Für das Jahr 2011 wird mit einem Ergebnis nach Steuern von 32,443 Mio. EUR gerechnet. Im Jahr 2012 wird eine Ergebnisverbesserung auf 41,173 Mio. EUR erwartet.

6.2

rationsprojekt Via, der Via Verkehrsgesellschaft mbH (Via) geprägt, an der die DVG einen Gesellschaftsanteil von 34 % hält. Ziel der DVG ist es, im Spannungsfeld der angespannten Haushaltslage der Stadt Duisburg als Eigentümerin einerseits und der Kundenorientierung andererseits als das lokale integrierte öffentliche Nahverkehrsunternehmen den Kunden umfassende und qualitativ hochwertige Mobilitätsdienstleistungen anzubieten. Der Erfolg der Maßnahmen und Investitionen in Qualität, Sicherheit, Sauberkeit, Pünktlichkeit, Kundeninformation und Service – welche unter dem Stichwort „Qualitätsoffensive“ zusammengefasst werden – wird durch steigende Kundenzahlen und eine verbesserte Einnahmensituation belegt. Für die DVG ist dies Ansporn für die Zukunft, alle Maßnahmen auch im Jahr 2011 konsequent fortzuführen. Der Ausbau der dynamischen Fahrgastinformation an den Haltestellen, die Installation von Videoüberwachungssystemen in den Fahrzeugen sowie der barrierefreie Umbau von Haltestellen sind exemplarisch zu nennen und für die DVG von besonderer Bedeutung, um neue Kunden zu gewinnen und die Zufriedenheit der Fahrgäste zu erhöhen. Eine Kundenzufriedenheitsmessung im Jahr 2011 soll (nach 2008 und 2009) den Erfolg der Maßnahmen messen. Das Erhebungsdesign und die -systematik wurden nach einer bundesweit anerkannten Methode gewählt, um die Vergleichbarkeit mit anderen Nahverkehrsunternehmen sicherzustellen. Die Erhebung und Auswertung erfolgen nach TNS Infratest (Emnid). Zielvorgabe sind 1.000 gültige Interviews, die voraussichtlich im Mai 2011 durchgeführt werden. Die Befragungsergebnisse werden für die Ableitung weiterer Qualitätsverbesserungen bei der DVG genutzt. Das Konzept für die Kundenzufriedenheitsmessung ist in das ganzheitliche Qualitätsmanagement der DVG eingebettet.

Geschäftsfeld Verkehr

Das DVV-Konzerngeschäftsfeld Verkehr wird im Wesentlichen durch die DVG und deren Tochtergesellschaft aus dem Koope-

Trotz der wirtschaftlich restriktiven Rahmenbedingungen für die DVG und der außerordentlichen Haushaltssituation muss es der DVG mit der Stadt Duisburg gemeinsam gelingen, eine

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Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

langfristige Investitionsstrategie zu entwickeln, um die anstehenden Infrastrukturinvestitionen in Stadtbahnanlagen (Tunnelsystem) und DVG-Infrastruktur bis zum Jahr 2030 und darüber hinaus sicherzustellen. Auf Basis der Ratsbeschlüsse zu Duisburg 2027 werden Anfang 2011 auf der Strategieebene das Projekt „ÖPNV-Grundlagenplanung“ sowie die Entwicklung eines neuen Nahverkehrsplanes gestartet. Im betrieblichen operativen Bereich sind als Beispiele das Ende 2010 gestartete Projekt „Oberbürgermeister-Karl-Lehr-Brückenzug“, die Erneuerung der Zugsicherungstechnik, der Betriebsfunk/ITCS oder die Beschleunigungs- bzw. Erweiterungsmaßnahmen der Stadtbahnanlagen zu nennen. Erschwerend hinzu kommt, dass nach ÖPNVG heute die reinen Ersatzinvestitionen als nicht förderfähig eingestuft werden, sofern sie keine Innovation darstellen. Ein gemeinsames Vorgehen mit den öffentlichen Nahverkehrsunternehmen der Region, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, soll neue öffentliche Förderungsmöglichkeiten erschließen. Die DVG konnte ihr wirtschaftliches Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr nochmals steigern und somit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Konzernergebnisses leisten. Dies ist isoliert betrachtet schon eine herausragende Leistung, unter Berücksichtigung der Sondermaßnahmen im Jahr der Kulturhauptstadt 2010 jedoch umso höher zu bewerten. Die wirtschaftliche Situation der DVG ist system- und strukturbedingt davon geprägt, dass die Betriebsaufwendungen die Einnahmen erheblich übersteigen. Betrachtet man diesen Effekt unter dem Gesichtspunkt der Inflationierung, ist in den kommenden Jahren davon auszugehen, dass in jedem Jahr ungefähr 1 Mio. EUR an inflationsbedingten Kostensteigerungen entstehen. In den kommenden Jahren wird es trotz kontinuierlicher Umsetzung der Maßnahmen aus dem Restrukturierungsprogramm eine Herausforderung sein, diesen Effekt zu kompensieren. Neben dem Restrukturierungsprogramm der DVG, das eine strukturelle Ergebnisverbesserung von 10,1 Mio. EUR

bis 2012, bezogen auf das Defizit 2006 in Höhe von 50,3 Mio. EUR vorsieht, versucht die DVG durch die Ende 2007 begonnene Kooperation Via weitere Verbesserungspotenziale monetärer und qualitativer Art zu erschließen. Die Kooperationsgesellschaft Via Verkehrsgesellschaft mbH hat zum 01.07.2010 den Produktivbetrieb planmäßig aufgenommen. Eine Analyse der Kooperationseffekte, die durch die Via- Kooperation entstehen, prognostiziert bis 2020 für alle drei Kooperationspartner zusammen rund 10 Mio. EUR p. a. an Ergebnisverbesserung. Auf die DVG entfällt ein Anteil von rund 3,4 Mio. EUR p. a. im Jahr 2020. Im Jahr 2011 wird ein Steuerungs- und Dokumentationssystem eingerichtet, welches den Aufsichtsräten DVG und DVV im ersten Halbjahr vorgestellt wird. Obwohl der Regelbetrieb Via sich noch in der Aufbauphase befindet, wurden bereits zum Oktober 2010 zahlreiche wert- und nachhaltige Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 3,4 Mio. EUR p. a. für alle drei Unternehmen identifiziert. Auf die DVG entfallen davon zurzeit rund 1,3 Mio. EUR. Weitere Maßnahmen werden sukzessive geplant und umgesetzt. Einmal pro Jahr wird ein Sachverständiger den Fortschritt testieren und einen Bericht für die Aufsichtsräte der DVG und DVV fertigen. Für das Geschäftsjahr 2011 plant die DVG eine Gesamtleistung in Höhe von 58,269 Mio. EUR und einen Fehlbetrag von 43,498 Mio. EUR. Die Finanz- und Vermögenslage wird sich nicht wesentlich verändern, da der Fehlbetrag von der DVV übernommen wird. Für 2012 wird mit einer ähnlichen Ergebnissituation gerechnet.

6.3

Geschäftsfeld Services

Führungsgesellschaft des Geschäftsfeldes Services ist die octeo MULTISERVICES GmbH. Für diese markierte das Jahr 2010 einen wichtigen Schritt in der Unternehmensgeschichte. Aus der 1994 gegründeten SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg wurde die octeo MULTISERVICES GmbH. Stand bislang der kommunale Bezug schon durch den Namen im Fokus,

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rückt nun in den kommenden Jahren die breite Angebotspalette der Gesellschaft in den Mittelpunkt. Die octeo MULTISERVICES GmbH wird auch im Jahr 2011 mit ihrem breiten Leistungsangebot und ihrer Dienstleistungsqualität gezielt Kunden ansprechen, die eine Vielzahl von Serviceleistungen aus einer Hand wünschen. Das Leistungsangebot mit den Schwerpunkten Gebäude-Service, Sicherheits-Service, Technik-Service, Personal-Service, Management-Service, GrünService, Catering-Service und Klinik-Service bildet auch die Basis für Kooperationen in der Region. Gemeinsam mit der RGE Servicegesellschaft Essen gründete octeo MULTISERVICES zum 01.01.2011 die akuras GmbH, ein Dienstleistungsunternehmen für gebäudenahe Services. Die neue Gesellschaft bietet den Städten Essen und Duisburg sowie deren angeschlossenen städtischen Gesellschaften Spezialleistungen im Bereich der Glas- und Gebäudereinigung zu Marktpreisen an. Dazu brachten die Partner jeweils vorhandenes Spezialwissen und -können in die neue Gesellschaft ein und bilden dies dort weiter aus. Für die akuras GmbH ist in den nächsten Jahren eine Expansion in weitere spezialisierte Geschäftsbereiche geplant.

6.4

Geschäftsfeld IT & Telekommunikation

Im „jüngsten“ Geschäftsfeld der DVV wurden im Jahr 2010 die Weichen für ein stärkeres Wachstum außerhalb des Konzerns Stadt Duisburg gestellt. Neben dem Abschluss der zum 01.01.2009 begonnenen Zusammenführung der IT-Kompetenzen der Stadt Duisburg und des DVV-Konzerns in der DU-IT erfolgte Ende 2011 eine Bereinigung der Geschäftsfelder von DU-IT und der Telekommunikationstochter im DVV-Konzern, der Duisburg CityCom (DCC).

bündelt, um sie entsprechend diesem Modell ziel- und marktgerichtet aufzustellen. So wurde aus der DCC eine reine Netzgesellschaft, die sich auf das 1996 begonnene Glasfasergeschäft konzentriert und die Planung, den Bau, den Betrieb und die Vermarktung der sogenannten FTTx-Netze übernimmt. Der Betrieb der Hochgeschwindigkeitsleitungen ist eine Dienstleistung für Businesskunden, wie die Telefonanbieter oder öffentliche Einrichtungen und kommunale Unternehmen. So hat die DCC unter anderem städtische Kliniken miteinander vernetzt und erhält dafür Nutzungsentgelte. Die DCC erzielt mit Glasfasern einen Umsatz von rund 2 Mio. EUR pro Jahr. Dem Geschäft werden gute Zukunftsaussichten vorausgesagt: Allein in Duisburg könnten in den kommenden sechs bis sieben Jahren dreistellige Millionenbeträge investiert werden. Die DCC setzt für den weiteren Ausbau der Netze auf Kooperationen. Diese sind als reines FTTx-Unternehmen leichter möglich. Im Geschäftsbereich Informationstechnologie wird das Wachstum in den nächsten Jahren im Wesentlichen durch Kooperationen getrieben sein. Insbesondere die Änderungen der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen, wie sie sich beispielsweise durch das integrierte Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung manifestieren, sowie die zunehmende Konkurrenz in den marktorientierten Geschäftsbereichen stellen immer höhere Anforderungen an die IT-Unterstützung der Geschäftsprozesse. Um den steigenden Anforderungen der Kunden an die Innovationsfreudigkeit, die Serviceorientierung und die Effizienz der IT gerecht zu werden, prüft die DU-IT derzeit verschiedene Kooperationsmodelle mit IT-Dienstleistern in der Region.

Duisburg, den 18.04.2011 DUISBURGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH

Die beiden Gesellschaften haben zum 01.01.2011 die Geschäftsbereiche Telekommunikation, Glasfasernetze und IT neu ge-

Dr. Janning

Siewior

Karpathy

Wittig

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Bestätigungsvermerk

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzernanhang Entwicklung des Anlagevermögens Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns Entwicklung des Eigenkapitals Konzernlagebericht Bestätigungsvermerk

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Duisburg, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis 31.12.2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der Geschäftsführung der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berück-

sichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Köln, den 18. April 2011 KPMG Hartkopf + Rentrop Treuhand KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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Impressum

Impressum Herausgeber: Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Konzernkommunikation Bungertstraße 27 47053 Duisburg Telefon: 0203 604-0 Telefax: 0203 604-3364

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Die CO2-Emissionen ClimatePartner bescheinigt unter der Zertifikatsnummer 108-53124-0511-1063 dieses Produkts wurden durch CO2die Kompensation von Treibhausgasen durch zusätzliche KlimaschutzmaßEmissionszertifikate nahmen in Höhe von: ausgeglichen.

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Fotos: Michael Neuhaus Klaus Beier (S. 26, l.) Anamaria Preuß (S. 27, u.) Thomas Willemsen (S. 36)

Laufwasserwerk, Mobuya Village, Sulawesi, Indonesien Verliehen an: Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH für das Projekt DVV Konzerngeschäftsbericht 2010 www.climatepartner.com

Druck: das druckhaus Mai 2011

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Unternehmen im DVV-Konzern: Stadtwerke Duisburg AG Duisburger Verkehrsgesellschaft AG Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH octeo MULTISERVICES GmbH admito GmbH Personal- und Finanzdienstleistungen DU-IT Gesellschaft f체r Informationstechnologie Duisburg mbH DCC Duisburg CityCom GmbH ThermoPlus W채rmeDirektService GmbH Duisburg vectio Gesellschaft f체r Flottenmanagement und Services mbH

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