Immobilienwelten - Wenn das Wohnen vernetzt wird

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Bilder:Panasonic/Future Living Berlin, Rhein Energie, djd/Küchentreff

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Visualisierung der Gebäude von Future Living Berlin in Adlershof

VERNETZTES WOHNEN Experten sprechen vom nächsten Hype. Doch Smart Home ist kein Selbstläufer. Wie Industrie, Stromerzeuger und Stadtentwickler zusammenarbeiten, soll ein Modell-Projekt in Adlershof zeigen.

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ie Rollläden fahren geräuschlos hoch. Ganz sanft geht das Licht im Flur an. Auf die Minute genau schaltet das Fernseh-Gerät die Lieblingsserie ein, während im Raum nebenan der Saugroboter dem Staub ans Korn geht. Smart Home hält Einzug im Heim. Wer heute oder morgen plant, seine eigenen vier Wände intelligent zu vernetzen, ist nicht allein mit diesem Vorhaben: Rund drei Viertel der Deutschen (74 Prozent) würden gerne in einem Smart Home leben, so eine Studie des Marktforschungsinstituts YouGov. Dabei stehen Aspekte wie die Erhöhung der Sicherheit, Energieersparnis und Komfortsteigerung ganz hoch im Kurs.

Haushalte dazugekommen sind, beweist, dass die Entwicklung eindeutig Fahrt aufnimmt“, ist sich der Gründer und Mitgeschäftsführer von Rockethome sicher. 2007 gegründet, ist das Unternehmen mit seinen 40 Mitarbeitern einer der führenden Lösungsanbieter für vernetztes Wohnen und digitale Heimkultur in Europa. Smart Home, so Sirmasac, sei weit mehr als der sich selbständig öffnende Rollladen oder der Kühlschrank, der weiß, wann die Milch alle ist und im Zweifel sogar eine Kaufbestellung auslöst. „Das sind sicher

nette Gadgets, über die der Endverbraucher für Smart Home interessiert wird. Doch anstrebenswert ist eine komplette Vernetzung des Hauses oder der Wohnung“, sagt der 45-Jährige. Deshalb entwickelt Rockethome ganzheitliche Lösungen, die die Steuerung und Automation von Geräten (Internet der Dinge), der Energieflüsse (Internet der Energie) sowie die Sicherheit des Hauses von der Alarmanlage bis hin zur Sensorik für Temperatur, Feuchtigkeit oder Rauch umfassen. Kunden sind Telekommunikationsanbieter, Stadtwerke und Energieversorgen. Gerade letztere, so Sirmasac, hätten oft noch nicht

Die Entwicklung in Sachen Smart Home nimmt in Deutschland Fahrt auf. Logische Entwicklung. Dennoch steht Deutschland in Sachen vernetztes Zuhause ganz am Anfang: Von gut 40 Millionen Haushalten sind erst 500.000 so ausgestattet, dass dort von Smart Home gesprochen werden kann, weiß Yüksel Sirmasac. „Dass aber allein im vergangenen Jahr 200.000

Ein wichtiges Instrument der Energieversorgung ist ein Smartmeter, das die Verbrauchsdaten in Echtzeit aufs Mobiltelefon transferiert.


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