Bezirksbeilage Marzahn Hellersdorf

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Berliner Zeitung · Nummer 69 · Freitag, 22. März 2013

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Im Osten zu Hause

Marzahn-Hellersdorf ist begehrt – in den letzten Jahren steigt die Einwohnerzahl wieder VON MATHIAS RAABE

THOMAS UHLEMANN

S

tefan Komoß ist stolz auf seinen Bezirk. Der 48-Jährige ist Bürgermeister von MarzahnHellersdorf, einem Bezirk, der immer wieder als dröger Plattenbaubezirk geschmäht wurde, in dem sich nur Arbeitslose und auch noch Rechtsradikale eingerichtet hätten. Wer konnte, hatte da natürlich die Flucht ergriffen. Aber die Zahlen sprechen inzwischen eine andere Sprache. Marzahn-Hellersdorf boomt. „Es gibt bereits im vierten Jahr einen deutlichen Zuzug nach MarzahnHellersdorf“, sagt der SPD-Politiker. In 2012 gab es rund 2 000 neue Bewohner, die es im wahrsten Sinne des Wortes in den Osten der Stadt zog. „Wir haben jetzt 251 000 Einwohner“, sagt Komoß. Ein paar Jahre zuvor waren es nur noch 244 000 gewesen. Also, wer kommt neu nach MarzahnHellersdorf? Das sind, sagt Komoß, vor allem Leute aus der Innenstadt. „Da gibt es ja schon seit Jahren einen Verdrängungsdruck.“ Soll heißen, die Mieten in der City sind für viele inzwischen unerschwinglich, viele Innenstadtbewohner flüchten in die Randbezirke. Kein Wunder müssen in Mitte oder Prenzlauer Berg für Zweiund Dreiraumwohnungen mittlerweile erhebliche Summen gezahlt werden. Und bei Eigentumswohnungen sind in Toplagen bis zu eine Million Euro zu zahlen. Das alles geht in Marzahn-Hellersdorf billiger. Nicht nur weil für ein Haus mit Grundstück in den Siedlungsgebieten von Kaulsdorf, Mahlsdorf und Biesdorf allenfalls 300 000 Euro gezahlt werden müssen. „Auch die Mieten im Wohnungsbestand sind mit 4,65 Euro pro Quadratmeter sehr günstig“, sagt Komoß. Daher ziehe es die Mehrzahl der neuen Bewohner auch in die Plattenbauten. Das kann David Eberhart vom Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) bestätigen. Marzahn-Hellersdorf ist

auf einem guten Weg.“ Die Leerstandsquote beiWohnungen, vor allem in den 90er Jahren ein großes Problem für die Wohnungsunternehmen, ist kontinuierlich zurückgegangen. Im Ortsteil Hellersdorf liegt sie jetzt nur noch bei 4 Prozent. Zum Vergleich: Stadtweit stehen nur noch 2,6 Prozent aller Wohnungen leer. Allein von 2010 bis 2011 wurde in Hellersdorf ein Rückgang von zwei Prozent verzeichnet – so viel wie noch nie. Und auch Eberhart lobt die günstigen Mieten. Für eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 60 Quadratmetern müssen 276 Euro bezahlt werden, dazu kommen nochmals 2,10 Euro pro Quadratmeter für die Nebenkosten. Eben deshalb „schmilzt die Leerstandsquote wie Schnee in der Sonne“, sagt der BBU-Mann. Bei der Stadt und Land, sie besitzt in Hellersdorf 15 000 Wohnungen, wird das bestätigt. Aktuell hat das Wohnungsbauunternehmen eine Vermietungsquote von 97 Prozent. Und, es gibt sogar besonders begehrte Quartiere. Das sind das Rote und das Grabenviertel – beide liegen direkt an der U-Bahn-Trasse 5, die direkt in die Innenstadt führt. Da gehen die Wohnungen besonders schnell weg. Nach Marzahn-Hellersdorf ziehen laut Stand und Land alle Bevölkerungsschichten: Singles, Senioren, Familien, Studenten. Vor allem junge Leute, die in der „Platte“ großgeworden sind und in der Vergangenheit in die Innenstadt wechselten, bleiben jetzt zu Hause – also in der „Platte“. Viele gründen dort Familien. Das bringt für den Bezirk auch Probleme. Laut Bürgermeister Komoß, der in Karlsruhe geboren ist und seit 1996 in Kaulsdorf wohnt, sind Plätze an den Grundschulen inzwischen knapp. Aber es gibt in Marzahn-Hellersdorf auch ein Einkommensgefälle. So gehören viele Bewohner rund um die Helle Mitte, dort hat der Bürgermeister seinen Sitz, zu den sozial Benachteiligten.


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