Jahrbuch 2019

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LEITBILD DER BURG MISSION STATEMENT OF THE BURG VORWORT EDITORIAL HALTUNG POSITION DAS JAHR 2019 THE YEAR 2019 PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS AUSSTELLUNGEN EXHIBITIONS BAUHAUS-JUBILÄUM BAUHAUS ANNIVERSARY BURG



LEITBILD DER BURG MISSION STATEMENT OF THE BURG

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Visionäres Denken und Gestalten – Die hallesche Kunsthochschule bietet künstlerisch begabten jungen Menschen ein breites Spektrum an künstlerischer und theoretischer Lehre und einen Ort, an dem sie in geistigem Austausch und praktischer Zusammenarbeit mit an der Hochschule Lehrenden und Kommiliton*innen ihre Fähigkeiten erproben und professionalisieren können. An der 1915 gegründeten Hochschule sind heute mehr als eintausend Studierende aus vielen Ländern der Welt immatrikuliert. Sie schließen ihr Studium in den Designstudiengängen mit Bachelor- und Mastergraden, in den Kunststudiengängen mit dem Diplom, im Studiengang Kunstwissenschaften mit dem Master und im Lehramtsstudiengang mit dem ersten Staatsexamen ab. Visionäres Denken und Gestalten jenseits von Verwertungszusammenhängen werden ebenso gefördert wie die Entwicklung berufspraktischer Fähigkeiten. Im Sinne von Kunst und Design werden Freiräume geboten und individuelle und eigensinnige Wege unterstützt. Die BURG bezieht Stellung gegen rechtsextremes Gedankengut und Demokratiefeindlichkeit und wendet sich gegen Diskriminierung jeglicher Art. Mit ihren Ideen und Werken, ihren Visionen und Positionen sollen sich die Studierenden als mündige, kritikfähige und selbstständige Individuen in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen. Eine breit angelegte Grundlagenausbildung in Theorie und Praxis, bestens ausgestattete Laboratorien und Werkstätten, Forschungs- und Projektvorhaben – auch in Kooperation mit Institutionen und Unternehmen – und interdisziplinäre Vernetzungen und Diskurse bilden dafür den Rahmen. In den künstlerischen Disziplinen erfüllt die Hochschule ihren Forschungsauftrag, indem die lehrenden Künstler*innen ihr eigenes Werk entwickeln und die im Konzeptions- und Produktionsprozess gewonnenen Erkenntnisse weitervermitteln. In den Designdisziplinen werden Gestaltungsprinzipien in Bezug auf Systeme, Prozesse und Produkte untersucht. Fragen der Mobilität, des Wohnens und Arbeitens, der Kommunikation und des interkulturellen Austauschs sowie des lebenslangen Lernens werden mit denen nach der Zukunftsfähigkeit individueller Lebensentwürfe verknüpft. Die BURG unterstützt die bundesweite Aktion Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit der Hochschulrektorenkonferenz, ist Erstunterzeichnerin der Halleschen Erklärung der Vielen und Initiatorin der Erklärung der Vielen Sachsen-Anhalt.


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Visionary thinking and design –The University of Art and Design in Halle offers artistically gifted young people a broad spectrum of teaching in art and art theory, as well as a place to test and professionally hone their skills in an atmosphere of intellectual exchange and practical collaboration with staff and fellow students. More than 1,000 students from many different countries are enrolled at the university, which was founded in 1915. On the Design study programmes they can attain a bachelor’s and master’s degree, and on the Art study programmes, a German “Diplom”, a master’s degree in Art Sciences or the first state examination in teacher training. We support visionary thinking and design that go beyond commercial contexts, as well as the development of practical professional skills. We offer freedom to develop in the areas of art and design, and encourage individual and idiosyncratic paths. The BURG takes a stand against right-wing extremist ideas and hostility to democracy, and opposes discrimination of any kind. Students should contribute to social discourse as responsible, critical and independent individuals with their ideas and works, visions and positions. A broad-based fundamental training in theory and practice, well-equipped laboratories and workshops, research and creative projects – also in cooperation with institutions and companies – as well as interdisciplinary networking and discourses form the framework for this. The university fulfils its research mission in its artistic disciplines, in which the artists on the teaching staff develop their own work and share the knowledge gained during the conception and production process. In the university’s design disciplines, design principles are examined in relation to systems, processes and products. Questions to do with mobility, living and working, communication and intercultural exchange as well as lifelong learning are linked with ideas to do with the sustainability of individual ways of life. The BURG supports the nationwide campaign Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit (Global Universities – Against Xenophobia) of the German Rectors’ Conference, is the first signatory of the Hallesche Erklärung der Vielen (Halle Declaration of the Many) and initiator of the Erklärung der Vielen Sachsen-Anhalt (Saxony-Anhalt Declaration of the Many).


VORWORT EDITORIAL

Dieter Hofmann

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Das Jahrbuch ist dem Schwerpunkt Haltung gewidmet. Bildungs- und Kulturinstitutionen stehen vor der Aufgabe, sich im gesellschaftlichen Kontext zu positionieren, zu äußern und aktiv zu werden. Der Anschlag mit seinen menschenverachtenden Taten in Halle am 9. Oktober 2019 hat uns tief erschüttert. Hier müssen wir als Kunsthochschule Haltung zeigen und uns fragen: Wie können wir auf solch schreckliche Geschehnisse reagieren, wie agieren? Welche Rolle spielen Kunst und Design in diesem Zusammenhang — oder auch nicht? Für jede*n von uns stellt sich zudem die Frage nach der eigenen Haltung bei der Ideenentwicklung, der Umsetzung eines Projekts, der Formulierung eines neuen Wegs. Haltung zeigen, einnehmen oder bewahren, Haltung formulieren — Künstler*innen und Gestalter*innen können sensible Seismografen von gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen sein: 2019 entstand eine Vielzahl beeindruckender künstlerischer und gestalterischer Werke an der burg, die hier vorgestellt werden. Auch betrachten Professor*innen unserer Kunsthochschule in ihren Essays (→ ab S.16) Haltung aus verschiedenen Blickwinkeln. Prof. Karin Schmidt-Ruhland diskutiert, woran sich angehende Spiel- und Lerndesigner*innen im Gestaltungsprozess als auch bei der Anwendung von Design-Methoden orientieren können. In seiner künstlerischen Reflexion über Haltung und deren Unzuverlässigkeit im Alltag stellt Prof. Bruno Raetsch mehr Fragen als Antworten. Wie verändern die Sitzmöbel im Bundestag durch ihre Gestaltung politisches Agieren und Selbstverständnis? Prof. Dr. Veronica Biermann betrachtet dieses Phänomen. Wie sich eine Haltung — als Positionierung, Denkweise, Habitus oder als Überzeugung — konkretisiert, entwickelt und verändert, reflektiert Prof. Dr. Sara Burkhardt in ihrem Beitrag. Und nicht zuletzt wird an der burg ein intensiver gesellschaftlicher wie politischer Diskurs zur Haltung der Hochschule geführt (→ Interview, S.8), der weit vor dem Anschlag auf die Synagoge im Paulusviertel begann und sicher noch nicht abgeschlossen ist. Allen Leser*innen wünschen wir erhellende Einblicke in das Leben der burg und eine anregende Lektüre.  Dieter Hofmann, Rektor der burg, lehrt Industrial Design/ Produkt- und Systemdesign im Fachbereich Design.

The focus of this yearbook is Position. Taking up, expressing and acting on a position in a social context is a task increasingly faced by educational and cultural institutions. The burg agreed on this topic long before 9 October 2019 — the day of the deeply shocking, inhuman attack in Halle. Here, too, as an art university, we have to take up a position and ask ourselves: How can we react to such terrible events? What action should we take? What role do art and design play in this context, if any? Each and every one of us is faced with the question of our own position in developing new ideas, implementing a project or formulating new paths. Taking up, adopting, keeping and formulating positions make artists and designers particularly sensitive seismographs of social and cultural developments. In 2019, a large number of impressive works in the area of art and design were created at the burg, which we present here. Professors from our art university explore positions from a variety of perspectives in their essays


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(→ from p.16). Prof. Karin Schmidt-Ruhland discusses how aspiring Design of Playing and Learning students can orient themselves in the design process as well as in the application of design methods. In his artistic reflection on position and its unreliability in everyday life, Prof. Bruno Raetsch asks more questions than he finds answers. Prof. Veronica Biermann looks at the phenomenon of how the seating in the Bundestag changes political action and self-image through its design. In her essay, Prof. Sara Burkhardt reflects on how a position — as a stance, viewpoint, attitude or conviction — substantiates, develops and changes. And last but not least, an intensive social and political discourse on the position of the university is being conducted at the burg (→ Interview, p.8), which started long before the attack and is far from being completed. We hope all our readers gain interesting insights into life at the burg, and enjoy a stimulating read.  Dieter Hofmann, rector of the burg, teaches Industrial Design/ Product and System Design in the Design Faculty.


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Wir stehen zusammen – Ein Gespräch zum Thema „Haltung zeigen“ United we stand – A discussion on “taking up a position” Platz nehmen –Von Stühlen und der Geschichte, auf ihnen sitzend Haltung zu zeigen Taking a seat – On chairs, and the history of how we take up a position on them Haltung und Selbstverständnis – mehr Fragen als Antworten – Eine künstlerische Reflexion über die Haltung und deren Unzuverlässigkeit im Alltag Attitude and self-image – more questions than answers – An artistic reflection on position and its unreliability in everyday life Dass wir wissen, was wir tun – Zur Entwicklung einer offenen kunstpädagogischen Haltung, die sich gegenwärtiger künstlerischer Praxis stellt So that we know what we do – On the development of an open art-educational position that meets the demands of contemporary artistic practice Design als Haltung – Handlungsorientierung im Spiel- und Lerndesign Design as a position – An orientation towards action in the Design of Playing and Learning

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Wir stehen zusammen – Ein Gespräch zum Thema „Haltung zeigen“ United we stand – A discussion on “taking up a position”   Was bedeutet es für eine Kunsthochschule, gemeinsam eine Haltung zu entwickeln, aber auch eine Haltung nach außen zu demonstrieren? 2019 hängte die burg unter anderem das documentaBanner Wir (alle) sind das Volk des Künstlers Hans Haacke gut sichtbar an Standorten der Hochschule auf, zudem wirkte die burg an der Halleschen Erklärung der Vielen mit und initiierte die Erklärung der Vielen Sachsen-Anhalt. Seit 2016 unterstützt die burg die Aktion Weltoffene Hochschulen — Gegen Fremdenfeindlichkeit der Hochschulrektorenkonferenz. Zur Jahresausstellung 2019 entwickelten die Kommunikationsdesign-Studentinnen Lisa Linz und Maja Redlin ein visuelles Erscheinungsbild — betreut von Prof. Andrea Tinnes und dem Künstlerischen Mitarbeiter Pierre Pané-Farré —, das mit Statements den Einsatz der burg für eine solidarische Gesellschaft verdeutlichte wie auch einforderte. Für das Jahrbuch diskutierten die Vier gemeinsam mit Andrea Zaumseil, Dekanin des Fachbereichs Kunst, Professorin für Bildhauerei / Metall und Mitinitiatorin der Erklärung der Vielen Sachsen-Anhalt, sowie dem Rektor Prof. Dieter Hofmann über die Rolle der Kunsthochschule in der Zivilgesellschaft, über Grenzen des Bildungsauftrags und über das Eingreifen mit künstlerischen und gestalterischen Mitteln. Das Gespräch fand eine Woche nach dem Anschlag in Halle vom 9.Oktober 2019 statt.   1

Redaktion (r):   Unser Gespräch zum Thema „Haltung“ — lang geplant — findet nun unter veränderten Vorzeichen statt: Wir treffen uns genau eine Woche nach dem Attentat in Halle, bei dem zwei Menschen ermordet und zwei schwer verletzt wurden. Wie wir wissen, wurde dies durchgeführt durch einen rechtsextremistischen Täter, der die jüdische Gemeinde in Halle treffen wollte. Wie nehmen Sie derzeit unsere Stadt, in der wir als Institution, als Lehrende, Studierende, Mitarbeiter*innen wirken, wahr? Andrea Zaumseil (az):  Ich bilde mir ein, dass die Menschen freundlicher zueinander sind, auf der Straße, in den Läden, in der Straßenbahn. An den Orten der Anschläge haben auch gestern noch viele Leute Blumen niedergelegt. Es gab eine Verständigung durch Blicke, auch dadurch, neben-

einander zu stehen. Ich hatte auch das Gefühl, dass hier Menschen miteinander reden, die sonst nicht miteinander ins Gespräch kommen. Dieter Hofmann (dh):  Ähnlich war die Situation schon beim Hochwasser in Halle 2013 — da habe ich gemerkt, dass Katastrophen Menschen zusammenschweißen und zusammenbringen können. Andrea Tinnes (at):  In Gesprächen mit Studierenden habe ich zudem wahrgenommen, dass es das Bedürfnis gibt, in die Stadt zu gehen, präsent zu sein, auch als Geste, dass man sich positioniert. Maja Redlin (mr):  Es gibt eine große Solidarität. Es tut gut, zu merken, dass nach so einem schrecklichen Ereignis die Leute zusammenkommen und in so einem furchtbaren Moment gemeinsam trauern — das hat mir extrem viel gegeben. Man kann nur hoffen, dass für die Zukunft daraus was gemacht wird, die Leute sich klarer positionieren und Haltung zeigen. Lisa Linz (ll):  Ich habe auch das Gefühl, dass man sich anders wahrnimmt. Vorher ist man eher aneinander vorbeigelaufen, jetzt achtet man irgendwie mehr aufeinander — nicht im negativen Sinn, nicht aufgrund von Angst, sondern deshalb, weil die Umgebung und Menschen aufmerksamer wahrgenommen werden. Pierre Pané-Farré (ppf):  Ist es nicht erschreckend, dass es ein solches Ereignis braucht, damit eine Gesellschaft spürt, was Miteinander bedeutet und sein kann? dh:  Gerade bei Katastrophen kommen die besonderen Eigenschaften eines Ortes zum Vorschein. Die Reaktionen in Halle sind aber auch gespalten: Auf der einen Seite Menschen, die guten Willens sind, die dafür sorgen, dass sich so ein Ereignis verarbeiten lässt, dass man Gefühltes auch ausdrückt. Auf der anderen Seite diejenigen, die in den sozialen Medien unterwegs sind und mit erschreckenden Kommentaren provozieren und polarisieren. az:  Umso wichtiger, dass die Zivilgesellschaft deutlich im öffentlichen Raum zeigt, dass sie das nicht akzeptiert.


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dh:  Mittlerweile gibt es auch innerhalb der Zivilgesellschaft einen Teil, der sich so negativ äußert, oft unwidersprochen. Das ist beunruhigend. Wichtig ist, dass wir uns davon nicht einschüchtern lassen. r:  Als Kunsthochschule haben wir in diesem Jahr auf vielfältige Weise Haltung gezeigt, aber auch Haltung innerhalb der Hochschulgemeinschaft diskutiert. Was war Ihnen dabei besonders wichtig? mr:  Ich würde da keine Sache speziell herausheben. Ich finde vielmehr wichtig, dass überhaupt der Ball ins Rollen gekommen ist, dass daraus Vieles entstanden ist und wir gemerkt haben, dass sowohl von den Studierenden als auch von Lehrenden und Mitarbeiter*innen das Interesse da ist, politisch zu handeln und Haltung zu zeigen. Das war unglaublich wichtig. Es ist jedoch mindestens genauso wichtig, dass wir da auch weiterhin dranbleiben und nach innen und außen für eine offene, freie und plurale Gesellschaft einstehen. az:  Ich kann mich dem anschließen. Das Wichtigste ist für mich, dass wir innerhalb der Hochschule sehr viel gesprochen haben und auch in Zukunft sprechen werden. Dass dies auch nach Außen sichtbar wurde, ist ebenfalls unglaublich wichtig. Aus meiner Sicht hat eine allgemeine Politisierung an der Hochschule stattgefunden — wir sind achtsamer gegenüber dem, was passiert. Dieses Attentat kommt aus einem radikalisierten Teil unserer Gesellschaft, ein monströser Teil, dem wir uns entgegenstellen müssen. Der Täter hat sich auf ein zerstörerisches und menschenverachtendes Narrativ bezogen, das gesellschaftsfähig geworden ist. Wir und viele andere haben davor gewarnt; wir haben vielleicht trotzdem unterschätzt, wie viral sich das ausbreitet. at:  Du sprichst etwas Wesentliches an. Wir müssen mehr hinschauen, was an Kommunikationsstrategie auf Seiten der Neuen Rechten entsteht. Sie schaffen es, ein Publikum im Netz zu generieren. Es gibt mittlerweile aber auch Regionen, wo die Neue Rechte soziale Funktionen übernimmt, etwa in Fußballclubs oder der Feuerwehr. Da hat die Politik ein Stück weit versagt. So richtet sich die Frage auch an uns als Kunsthochschule oder allgemein an Schulen, inwieweit Bildung und Aufklärung wichtig sind und was es für Strategien geben kann, um dem möglichst früh etwas entgegenzusetzen. Ich sehe es als unsere primäre

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Aufgabe an, kritisch reflektierte junge Menschen hier zu prägen, auszubilden, in der Hoffnung, dass ihre Haltung in der Gesellschaft wirken kann. r:  Die burg hat 2019 in ihrem Leitbild folgenden Satz aufgenommen: „Die burg bezieht Stellung gegen rechtsextremes Gedankengut und Demokratiefeindlichkeit und wendet sich gegen Diskriminierung jeglicher Art.“ Hier besonders die Frage an unseren Rektor, Dieter Hofmann, aber auch an alle: Welche Rolle und welche Verpflichtung haben wir als Kunstinstitution in dieser Hinsicht? dh:  Ich kann mich Andrea Tinnes nur anschließen. Ein wichtiges Bildungsziel unserer Hochschule ist es, kritische Menschen auszubilden, die gesellschaftliche Situationen deuten können, die eingreifen können — mit ihren künstlerischen und gestalterischen Mitteln. Viele Studierendenprojekte und Arbeiten, sowohl in der Kunst als auch im Design, wurden in den letzten Jahren politischer. Es wurde sich stärker mit sozialen Themen beschäftigt. Gestalter*innen, Künstler*innen sind in gewisser Weise Seismografen für gesellschaftliche Entwicklungen. Diese Fähigkeit nützt der burg, um als Institution in die Gesellschaft hineinzuwirken. Deswegen sind Sätze, wie der gerade erwähnte, in unserem Leitbild gerechtfertigt. az:  Natürlich haben wir diesen Bildungsauftrag, aber ich finde die Frage, welche Rolle ich als Professorin spiele, manchmal schwierig, denn eigentlich möchte ich meine Studierenden nicht prägen. Deshalb bin ich froh, dass viele Initiativen in diesem Jahr von Studierenden kamen, zum Beispiel die Initiative, uns der Erklärung der Vielen anzuschließen. Wir sind ja vielleicht nicht so homogen, wie es erstmal scheint, auch dem müssen wir Rechnung tragen. Ich hätte ein Problem damit, Studierende politisch irgendwo hinzuführen, auch in ihrer Arbeit, das würde ich absolut ablehnen. Meine Rolle als Professorin darf ich nicht missbrauchen. Wenn jemand eine andere Position hat, muss ich das erstmal akzeptieren. at:  Wir bieten einen Rahmen, in dem Studierende sich äußern können, auch lernen sich zu äußern. Wenn alle einer Meinung sind, dann entwickelt sich vielleicht keine Diskussion, in der man etwas lernt. Diskutieren bedeutet auch, sich anderen Meinungen und Haltungen zu öffnen. Es ist wichtig, diesen Raum zu bieten, daraus entwickelt sich dann auch eine Haltung.


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r:  „Wir schützen die Freiheit, Vielfalt und Unabhängigkeit in Kunst und Design“, „Wir stellen uns an die Seite derer, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden“, „Wir machen uns stark für ein plurales Miteinander und individuelle, eigensinnige Wege“ — Maja Redlin und Lisa Linz, Sie haben für die Kommunikation der Jahresausstellung 2019 Sätze entwickelt, die einerseits die Haltung der burg als Kulturinstitution verdeutlichen und klar nach außen trugen. Auf der anderen Seite war es zugleich eine Aufforderung nach innen. Wie waren die Reaktionen darauf? ll:  Zunächst der Hinweis, dass wir die Statements auf Grundlage unseres Leitbilds, der Erklärung der Vielen und der Weltoffenen Hochschule entwickelt haben. Aber eben nicht nur wir allein, wir haben mit vielen Personen, Studierenden wie Lehrenden, gesprochen, umformuliert, hinterfragt. Wir haben versucht, ein Miteinander zu finden und auf dieser Grundlage die Sätze zu formulieren. mr:  Die Reaktionen waren unterschiedlich. Viele fanden gut, dass wir die Medien der Jahresausstellung dafür genutzt haben, uns als Hochschule zu positionieren. Es gab aber auch kritische Stimmen, die der Meinung waren, die Hochschule kann die Sätze nicht genug mit Leben füllen. Wir fanden diese unterschiedlichen Ansichten gut und spannend. Wenn Kommunikationsmaßnahmen zu einem Austausch und einem Diskurs führen, ist das gut. Vielleicht kann wieder etwas Neues, ein Handeln entstehen, wenn die Leute inner- und außerhalb der Hochschule einen produktiven Weg finden, um sich einzubringen. Gleichzeitig zeigt es, dass wir weiterhin daran arbeiten müssen, die Inhalte auch aktiv mit Leben zu füllen. ll:  Ich fand die Gespräche extrem bereichernd. Ich bin ein Mensch, der erst einmal nicht sehr politisch nach außen tritt. Ich informiere mich und hinterfrage auch, aber ich habe bis letztes Semester nicht so viel aktiv gemacht. Für mich war das insofern sehr „empowernd“. Ich wurde sensibilisiert und besitze dadurch die Fähigkeit, darauf aufmerksam zu machen. Gegensätzliche Meinungen zu hören, war extrem gut, um dadurch eine Haltung zu entwickeln. Ich fände schön, wenn es weitergehen würde, wenn wir einen größeren Rahmen finden, in dem wir kommunizieren, unsere Werte gemeinsam entwickeln, hinterfragen und dafür einstehen.

az:  Und, geht es weiter? ll:  Aktuell habe ich das Gefühl, dass die Diskussionen ein bisschen eingeschlafen sind, vielleicht durch die vorlesungsfreie Zeit. Ich hoffe, dass sich das noch im Laufe des Semesters weiterentwickelt. r:  Wie politisch soll Kunst und Design eigentlich sein? Und welchen Raum nehmen diese Fragen in der Lehre ein? Hat sich das verändert in den letzten Jahren? dh:  Gesellschaftliche Themen haben in der Lehre, aber auch in Arbeiten von Studierenden zugenommen. Was mich irritiert, ist, dass man mitunter von der Hochschule einfordert, dass wir uns noch stärker politisch betätigen — wir sind als Hochschule jedoch nicht zuallererst dazu da, politische Arbeit zu leisten, sondern für die Bildung in Kunst und Design. Wir können aber Strukturen schaffen, damit sich alle an der Hochschule gleichberechtigt in den politischen Diskurs einbringen können. Das Engagement aller Hochschulmitglieder in dieser Hinsicht ist essentiell, sonst sehe ich einen Widerspruch zwischen Anspruchshaltung und persönlichem Engagement. Als Rektor war mir zum Beispiel wichtig, dass die Erklärung der Vielen von der Mehrheit der Hochschule diskutiert und unterstützt wird, bevor ich sie unterzeichne. Ich muss als Vertreter der Hochschulleitung das Gefühl haben, dass wir wirklich einen Auftrag aus der Hochschule heraus haben. at:  Ich sehe ebenso ganz klar eine Tendenz bei den Studierenden, gesellschaftspolitische Fragestellungen in ihre Projekte aufzunehmen. Ich würde jedoch einwenden, dass das nicht zur Wertung führen darf. Dass also Projekte und Arbeiten, die ästhetische Fragestellungen verfolgen, nicht mehr als gleichwertig betrachtet werden. Es gibt sehr viele Fragestellungen im Bereich Design und Kunst, die sollen alle ihren Raum haben und ihre Möglichkeiten finden. az:  Ich habe den Eindruck, dass es unterschiedliche Felder gibt. In der Kunstgeschichte wird zum Beispiel versucht, auf gesellschaftliche Situationen zu reagieren und dementsprechend Schwerpunkte in der Lehre zu setzen. In der Theorie finde ich das absolut wichtig, auch innerhalb unserer Veranstaltungsreihe „Jour Fixe“. In meiner eigenen Lehre, in der Bildhauerei halte ich mich da zurück. Da schließe ich mich


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ganz dem eben von Andrea Tinnes Gesagten an. Wenn, dann kommt die politische Themensetzung von den Studierenden selbst, innerhalb der Lehre und der Diskurse innerhalb der Klasse. ll:  Ich finde die Diskursebene sehr wichtig, eine explizit politische Arbeit sollte jedoch nicht durch die Lehre vorgegeben sein. Wenn man nicht dazu arbeiten kann und möchte, heißt das ja nicht, dass man sich nicht dafür interessiert. Das sollte immer von einem selbst kommen, dann ist die Arbeit auch authentisch. dh:  Zur Aufgabe einer Hochschule gehört es, Haltung zu vermitteln, die auf einem bestimmten Menschenbild beruht. Wenn sich diese Haltung an Menschenrechten und rechtsstaatlichen Grundsätzen orientiert, dann entwickelt sich automatisch ein Widerstand gegen rassistische, menschenfeindliche und undemokratische Bewegungen. Wie sich das dann am Ende im Einzelnen ausdrückt, das müssen wir jedem selbst überlassen. ppf:  Das leben wir ja schon hier miteinander im Gespräch — im aktiven Zuhören, im EmpathieBewusstsein vom Gegenüber, in der Kommunikationsbereitschaft. Das ist mir an dieser Hochschule sehr wichtig. r:  Wir danken für das Gespräch!

Das Interview führten Brigitte Beiling und Silke Janßen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

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What does it mean for an art school to develop a position, as well as demonstrating this position to the outside world? In 2019, the documenta banner Wir (alle) sind das Volk (We Are (All) the People) by the artist Hans Haacke was hung in the burg in highly visible places. Furthermore, the burg took part in the Halleschen Erklärung der Vielen (Halle Declaration of the Many) and initiated the Erklärung der Vielen Sachsen-Anhalt (Saxony-Anhalt Declaration of the Many). Since 2016, the burg has supported the campaign of the German Rectors’ Conference, Weltoffene Hochschulen — Gegen Fremdenfeindlichkeit (Global Universities — Against Xenophobia). For the 2019 annual exhibition, Communication Design students Lisa Linz and Maja Redlin — under the supervision of Prof.Andrea Tinnes and artistic assistant Pierre Pané-Farré — developed a visual campaign for the university accompanied by statements, which illustrated and called for the burg’s commitment to a society that stands together in solidarity. For the yearbook, the four of them talked to Andrea Zaumseil, dean of the Art Faculty, professor of Metal Sculpture and co-initiator of the Saxony-Anhalt Declaration of the Many, and the rector, Prof. Dieter Hofmann, about the social role of the art school, the limits of an educational directive and interventions that use artistic and creative means. The conversation took place a week after the anti-Semitic attack in Halle on the 9th of October 2019.   1

Editors (e):  Our long-planned conversation on the subject of “taking up a position” is now taking place against a different backdrop: exactly one week after the shooting at the synagogue in Halle, in which two people were murdered and two others seriously injured. As we know, it was carried out by a far-right gunman who wanted to target the Jewish community in Halle. What is your current impression of the city in which we operate as an institution, and where we live and work as teachers, students and employees? Andrea Zaumseil (az):  It seems to me that people have become friendlier to each other on the streets, in the shops and on the trams. Just yesterday, lots of people placed flowers on the sites of the attacks. People seemed to communicate through looks and by standing together. I also felt that people who would normally not get into a conversation were talking to each other.


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Dieter Hofmann (dh):  It was similar to the situation during the floods in Halle in 2013. That’s when I realised that catastrophes also create bonds between people and can bring them together. Andrea Tinnes (at):  I’ve also noticed in conversations with students that people feel the need to go into the city and be present, to show their position. Maja Redlin (mr):  There’s a great deal of solidarity. It’s good to realise that after such a terrible event, people can come together and mourn. I found that, at least, to be a tremendous support. We can only hope that something will come of this in the future, that people will take up a more unambiguous stance and position. Lisa Linz (ll):  I feel that people have a different perception of each other, too. Previously, people walked past each other, whereas now, they somehow pay more attention to each other. Not in a negative sense or out of fear, but because the environment and people around us have been brought more into focus. Pierre Pané-Farré (ppf):  Isn’t it frightening that we need to go through this kind of attack for a society to understand what togetherness can mean? dh:  Catastrophes especially bring out the good in people. But the reactions in Halle are also divided: on the one hand, there are all those who are expressing goodwill and trying to help process an incident like this by showing what everyone is feeling. And on the other hand, there are some who are actively provoking and polarising opinion on social media with terrible comments. az:  That’s why it’s all the more important that society clearly and publicly shows that it doesn’t accept this behaviour. dh:  Nowadays, some parts of society are using extremely negative forms of expression, and these are often unopposed. That’s disturbing. The most important thing, though, is that we do not let ourselves be intimidated by it. e:  As an art university, we have taken up several positions this year, but have also discussed these positions within the university

community. What has been especially important to you in these discussions? mr:  There isn’t anything I would emphasise in particular. I think it’s more important that we’ve got the ball rolling in the first place and that a great deal has come of it. We’ve noticed that students, teachers and staff are interested in political action and in taking up a position. That has been incredibly important. However, it’s at least as important for us to stick to this position and to support an open, free and pluralistic society, both within and outside our institution. az:  I agree. The most important thing for me is that we’ve had many great discussions within the university and will continue to do so in the future. It’s also incredibly important that the outside world has become aware of this. In my view, people at the university have become more politicised. We’re more mindful of what is happening. I feel that the attack came from a radicalised sector of society. This sector is monstrous and has to be fought against. The perpetrator cited a destructive and inhumane message that has become socially acceptable. We and many others gave warnings, but we may have underestimated how fast it would spread virally. at:  You’re addressing something essential here. We need to take a closer look at the communication strategy that is emerging among the new far-right. They have succeeded in creating an online audience. However, there are also areas in which the new far right is assuming a social function, for example in football clubs or the fire brigade. Politics has failed to some extent. So, as an art university and at schools in general, we have to address the question of the importance of education, and what strategies can counter this tendency as early as possible. I think our chief task is to shape and train young people to be critical and reflective in the hope that their position can have an effect on society. e:  In 2019, the burg changed its mission statement to include the following sentence: “The burg takes a stand against right-wing extremist ideas and hostility to democracy, and opposes discrimination of any kind.” Here is a question for our rector Dieter Hofmann in particular, but also to you all: What role and obligation do we have as an art institution in this regard?


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dh:  I can only agree with Andrea Tinnes. An essential educational goal of our university is to train people to be critical and to be able to interpret social situations so that they can intervene with artistic and creative means. Many student projects and works, both in art and design, have become more political in recent years. There has been a greater focus on social issues. In a way, designers and artists are seismographs for social developments. The burg uses this ability to act as an institution within society. That’s why this sentence in our mission statement is justified. az:  This is, of course, our educational directive, but I think the question of what my role is as a professor is sometimes tricky because I don’t really want to influence my students. That’s why I’m glad that many of the initiatives this year came from students, such as joining the Erklärung der Vielen. We may not be as homogeneous as we seem, and we have to take that into account. It would be problematic for me to lead students in a political direction, even in their work. I would absolutely reject that. I can’t abuse my role as a professor. If someone has a different position, I have to accept that. at:  We offer a framework in which students can express and learn to express themselves. If everyone has the same opinion, then there might not be any discussions where we all learn something. To take part in a debate also means opening yourself up to other beliefs and attitudes. It is vital to offer this kind of space in which people can develop a position. e:  “We protect freedom, diversity and independence in art and design”, “We stand by those who are pushed to the margins of society”, “We promote plural coexistence and individual, idiosyncratic paths.” Maja Redlin and Lisa Linz: you developed statements for the communication of the annual exhibition 2019 which, first, clarify the position of the burg as a cultural institution and second, clearly publicise it to the outside world. At the same time, it is an invitation to those inside the university to take a position. How did people react? ll:  First, we should say that the statements were created based on the university’s mission statement, the Erklärung der Vielen and the Weltoffene Hochschulen. There weren’t just the two of us — we spoke to many people, students and

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teachers, then reformulated and questioned what we had written. We tried to find common ground and formulate the statements on this basis. mr:  There were different reactions. Many people thought it was good that we were using the annual exhibition’s pr to position ourselves as a university. But there were also critical voices that thought the college couldn't fully put these statements into practice. We thought these different views were interesting and exciting. If communication methods lead to exchange and discourse, that’s good. Perhaps something new, or some kind of action can emerge if people both inside and outside the university find a productive way to get involved. It also shows that we have to carry on our work and put the subject matter into practice. ll:  I found the conversations very enlightening. I’m someone who doesn’t show her political position to the outside world at first. I educate myself, and I am critical, but until last semester, I wasn’t very active. In this respect it was very empowering for me. My awareness of these things was heightened, and so it helped me draw other people’s attention to it. Hearing opposing opinions was extremely good for developing a position. I would like to see this project continue and for us to find a broader framework in which we can communicate, develop, question and stand up for our values. az:  And will it continue? ll:  At the moment I have the feeling that the discussions have been put on the back burner, perhaps because of the holidays. I hope that things continue to develop over the semester. e:  How political should art and design actually be? And what place do these issues have in teaching? Has this changed in recent years? dh:  Social issues have increased in teaching as well as in students’ work. What unsettles me is that people sometimes demand that the university becomes even more politically active. But as a university, our primary task is not political work, but to provide education in art and design. We can, however, create structures that enable everyone at the university to play an equal part in political discourse. The commitment of all university members in this respect is essential; otherwise I think there is a conflict between a


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Wir stehen zusammen United we stand

sense of entitlement and personal commitment. As the rector, for example, it was important for me that the majority of people at the university discussed and supported the Declaration of the Many before I signed it. As a representative of the university administration, I must feel that we are acting on behalf of the university. at:  I also see a clear tendency among students to incorporate socio-political issues into their projects. But I would argue that this shouldn’t lead to a value judgement. In other words, a scenario where projects and works which pursue aesthetic issues are no longer considered equally valuable. There are many topics in the field of design and art, and they should all have space and find their potential. az:  I have the impression that there are different fields. On the History of Art study programme, for example, the teachers attempt to react to social situations and to set priorities in their teaching accordingly. In Design Theory, I think it’s vital, even in our “Jour Fixe” event series. But in my own sculpture teaching, I hold back on this subject. And that’s where I completely agree with Andrea Tinnes. If a political theme comes up, then it comes from the students themselves and has a place in teaching and discussions in class. ll:  I think the level of discourse is essential, but explicit political work should not be dictated by teaching. If you can’t and don’t want to do work in this area, it doesn’t mean you’re not interested. It should always come from within, and then the work is authentic. dh:   One task of a university is to convey a position based on a particular image of humanity. If this position is based on human rights and the principles of the constitution, then resistance against racist, misanthropic and undemocratic movements come automatically. We have to leave it to each individual how they will express this in the end. ppf:  We already experience this in conversation with each other — through active listening, empathy towards the other person and the willingness to communicate. This is very important to me at this university. e:  Thank you for the interview!

The interview was conducted by Brigitte Beiling and Silke Janßen from the Press and pr Department.


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1   Die Interview-Teilnehmenden im Gespräch mit der JahrbuchRedaktion (v. l. n. r.): Prof. Andrea Tinnes, Pierre Pané-Farré, Lisa Linz, Maja Redlin, Silke Janßen, Rektor Prof. Dieter Hofmann, Brigitte Beiling, Prof. Andrea Zaumseil   The interview participants in conversation with the yearbook editing team (from left to right): Prof. Andrea Tinnes, Pierre Pané-Farré, Lisa Linz, Maja Redlin, Silke Janßen, rector Prof. Dieter Hofmann, Brigitte Beiling, Prof. Andrea Zaumseil

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Veronica Biermann

Platz nehmen –Von Stühlen und der Geschichte, auf ihnen sitzend Haltung zu zeigen Taking a seat – On chairs, and the history of how we take up a position on them  Bruno Latour sagt, dass wir unsere Stühle zwar mittels Gestaltung und Handhabung formen, dabei aber gerne übersehen, wie diese Stühle umgekehrt auch uns formen, indem sie unseren Körper in Besitz nehmen. Wenn das stimmt, stellt sich die Frage nach dem verbleibenden Spielraum: Wie kann in einem Stuhl sitzend eine Haltung gezeigt werden, die über die programmatisch pädagogischen oder orthopädisch ergonomischen Parameter, kurz, die also über das vom Stuhl Gewollte hinausweist? Gerade im Parlament jagt eine „Sitzung“ die andere. Es geht um Vieles – auch um den politischen Aspekt parlamentarischen Sitzens beziehungsweise um demokratische Haltung. Exemplarisch ließe sich die Frage deswegen an dem Stuhl entwickeln, der derzeit in 709-facher Ausfertigung den Deutschen Bundestag in sein „reichstags-blaues“ Licht taucht. Mario und Carlo Bellini haben den Stuhlentwurf Figura der 1980er Jahre aufgegriffen und für die Vitra ag und den Bundestag variiert: Einbeinig, geradlinig, gepolstert, ohne Taille, aber mit Lehne, überführt er die fernen Anklänge an Saarinens blumenstängelgestützten Tulip in ein Sitzmaschinenmöbel parlamentarischer Arbeit. Partizipation am Geschehen erleichtern insbesondere die Stühle in den vorderen Reihen. Auf kurzen Schienen vor und zurück fahrbar, erlauben sie den Parlamentarier*innen nicht nur das Hinrollen ans Pult, mit all ihren Akten, Papieren, Handys und Handtaschen, sondern auch das ebenso praktische Wegrollen vom Pult. Was nicht nur das Erheben-aus-sitzender-Position erleichtert, sondern auch das Strecken, das Zur-Seite-Treten und das Zum-zentralenRednerpult-Gehen. Eine Partizipation, die in den hinteren Reihen ein wenig schwerer fällt. Dort sind die Stühle festverschraubt und ohne Pult, sie sind tatsächlich nur zum Sitzen da und machen die Abgeordneten zu „Hinterbänklern“. Die Sitzordnung zwingt niemanden, dort Platz zu nehmen. Um aus dem Datenhandbuch des Deutschen Bundestages (dhb), Kapitel 7.2 „Sitzordnung im Parlament“ zu zitieren: „Während der Debatte kann jeder Abgeordnete innerhalb seiner Fraktion jeden beliebigen Platz einnehmen, der nicht besetzt ist. Seit September 1986 wird auf eine Sitzordnung innerhalb der Fraktion verzichtet. Lediglich für die Mitglieder des Fraktionsvorstandes und für die parlamentarischen Geschäftsführer gibt es nach wie vor feste Plätze in den vorderen Bänken.“ Das Parlament kennt also eine Anordnung der Sitze nach Parteien und Fraktionsstärken, aber keine Sitzordnung. Womit sich parlamentarisches Sitzen in einem entscheidenden Punkt von anderen „Sitz“-Ordnungssystemen unterscheidet: So etwa von der streng hierarchischen Ordnung, wie sie sich


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im protestantischen Kirchenraum des 16. Jahrhunderts historisch materialisiert. Klar und deutlich lesbar bildete sich dort die politische wie soziale Ordnung einer Gesellschaft ab, und zwar durch eine unverrückbare Anordnung, die das Gestühl vom Fürstenthron bis zum Hurenstuhl gliedert. Ganz ohne Hierarchie geht es aber auch im Bundestag nicht. Die zentral positionierten Hocker der vier Protokollant*innen erinnern an die Stuhlhierarchien im höfischen Zeremoniell des Absolutismus. Dort boten die lehnenlosen Taburetts Platz vor dem Thron (mit Lehne), der, auf einem Podium erhöht und von einem Baldachin überspannt, einzig dem Souverän zustand. Vom (Volks)Souverän gewählt, steht nun der gepolsterte Lehnstuhl allen Parlamentariern zu, wobei die Rückenlehnen der Stühle von Kanzlerin und Bundestagspräsident ein klein wenig länger emporgezogen sind. Inwieweit sie ein majestätischeres Sitzen ermöglichen, sei dahingestellt. Vielleicht könnte Kanzlerin Merkel dies zelebrieren, doch offenbar will sie das nicht. Ihre regierende Haltung erweist sich weniger als gestrafft denn als emsiges Treiben im Hin- und Herwenden, sms schreiben, Papiere schieben, mit Tischnachbarn flüstern. All das geschieht vom Stuhl aus oder en passant, während sie um den Stuhl herumgeht. Womit wir bei den Spielräumen wären, die über das durch Stühle ermöglichte „Sitzen“ hinausgehen und mehr mit „Platz nehmen“ zu tun haben und damit, die eigene Körperhaltung mit Bedeutung aufzuladen. Die Körper der Parlamentarier*innen in ihren Sitzen: leicht zurückgelehnt oder leicht vorgebeugt, den einen Arm über der Rückenlehne, den anderen im Schoß, den Arm auf der Lehne aufgestützt und den Kopf in der Hand. Nicht zu reden von den vielen Varianten: leicht vornübergebeugt, Ellenbogen aufgestützt, Hände gefaltet mit Kopf drauf, ohne Kopf drauf, mit Unterarmen aufgestützt, Hände über Kreuz, Hände locker aneinander, mit Händen etwas machend (zum Beispiel Kugelschreiber schwingen). Gesten des Zuhörens, die dafür genutzt werden, Haltungen und Positionen zu zeigen; Ablehnung, Zustimmung, Distanz, Empörung — raumgreifend; und damit Optionen der Kommunikation eröffnen, die in anderen Sitzordnungen wie zum Beispiel in chinesischen Parteiversammlungen nicht vorgesehen zu sein scheinen. In tausendfach ähnlicher Haltung wird dort derart geordnet „dagesessen“, dass sogar diejenigen, die fehlen, als Lücken anwesend sind. Sind am Ende Stühle, die wie im Berliner Reichstagsgebäude ein raumgreifendes Sitzen und kommunikative Haltung ermöglichen, Ausweis und Rahmen einer parlamentarischen Demokratie?  Prof. Dr. Veronica Biermann, Prorektorin für Wissenschaft und Forschung, lehrt Design- und Architekturgeschichte im Fachbereich Design.


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Platz nehmen Taking a seat

Bruno Latour says that, while we shape chairs in the way we design and use them, we forget that chairs shape us too: they occupy our bodies. If this is true, it begs the question of how much room for manoeuvre we have. While sitting in a chair, how can we take up a position that goes beyond pedagogical or orthopaedic ergonomic parameters — in short, that goes beyond what is required by the chair? In parliaments especially, politicians have to attend one session after another. There are many issues at stake here, including the political aspect of sitting in parliament and how it reflects the democratic process. Let’s take the example of the model of chair used in the German Bundestag, of which there are currently 709, and which give the German parliament its distinctive blue colour. Mario and Carlo Bellini adopted the Figura chair design of the 1980s and made a variation of it for Vitra ag and the Bundestag. The result is a one-legged, streamlined, upholstered chair, without a “waist” but with a backrest, whose design has echoes of Saarinen’s flower-stemmed Tulip chair, transformed into a mass-produced seat in which parliamentary work is done. The chairs in the front rows in particular facilitate participation. They can be moved back and forth on short rails, allowing parliamentarians not only to roll to their desks with files, papers, mobile phones and handbags, but also to roll away from the desk in an equally practical way. This not only makes it easier to get out of the sitting position, but also to stretch, walk to the side and go to the central lectern. Participation is a little more difficult in the back rows. The chairs there are screwed to the floor and do not have a desk; their only function is to be sat on and they turn the mps who sit on them into “backbenchers”. However, there is no seating arrangement that forces anyone to sit there. To quote from the data manual of the German Bundestag (dhb), chapter 7.2 “Seating Order in Parliament”: “During debate, any Member of Parliament within his or her group may sit in any seat that is not occupied. Since September 1986, there have been no seating arrangements within the parliamentary groups. There are still designated seats in the front benches for the members of the parliamentary group executive committee and for the parliamentary managing directors.” Parliament therefore has an arrangement of seats according to party and group size, but no seating arrangement. This distinguishes German parliamentary sittings from other “seating” systems, such as the strictly hierarchical order in the Protestant church of the sixteenth century, in one crucial way: the political and social order was clear and visible in institutions like these due to an unalterable seating arrangement that extended from the prince’s throne to the “whore’s chair”. But not even the Bundestag is completely free from hierarchy. The centrally positioned stools of the four stenographers are a reminder of the chair hierarchies in court ceremonies during the reign of absolutism. At that time, tabourets (low stools) offered a seat in front of the throne, which had a backrest and were raised on a podium, covered by a canopy, and reserved exclusively for the sovereign. Elected by the (people’s) sovereign, all German parliamentarians have access to an upholstered chair with a backrest, although those of the Chancellor and President of the Bundestag are slightly higher. Whether this offers a more regal sitting position is up for debate. It would give Chancellor Merkel the chance to emphasise her status, but it seems that she doesn’t want to. Her position as head of state is not

Veronica Biermann


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so much an upright one, as one of constant turning back and forth, writing text messages, shuffling documents around and whispering to the person sitting next to her. All of this happens from her chair, or in passing as she walks around it. Which brings us to the subject of what goes beyond “sitting” and has more to do with “taking a seat” — the meaning parliamentarians inject into their posture. Their bodies recline or bend forward slightly in their seats, one arm over the backrest, the other in their laps, or they might rest their arms on the backrest or put their heads in their hands. Not to mention the many variations: bent forward slightly, propped on their elbows, hands folded with or without their head resting on them, supported by their forearms, hands folded, hands crossed, hands held loosely together, or doing something (e.g. fiddling with a ballpoint pen). These gestures of listening are used to show attitudes and positions — rejection, consent, distance or indignation — in a way that conveys the message to the whole room, thus opening up possible communication channels which do not seem to be available in other seating arrangements, such as Chinese Party meetings. Similarly, “sitting” is arranged in such a way that even those missing are represented by gaps. At the end of the day, are chairs that allow the sitter to occupy space and express a communicative attitude, like those in the Reichstag in Berlin, the salient feature and framework of a parliamentary democracy?  Prof. Veronica Biermann,pro-rector for Science and Research, teaches Design and Architectural History in the Design Faculty.


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Bruno Raetsch

Haltung und Selbstverständnis – mehr Fragen als Antworten – Eine künstlerische Reflexion über die Haltung und deren Unzuverlässigkeit im Alltag Attitude and self-image – more questions than answers –An artistic reflection on position and its unreliability in everyday life Gesinnung + Meinung + Gefühle + Einstellung + Erfahrung = Haltung? Große Begriffe: ETHIK, GLAUBE, RELIGION Etwas kleiner: HALTUNG Meine Haltung als Mensch und politisches Wesen. Als Künstler? Alles eins. Nicht unbedingt? Haltungswurzel. Erdwurzel, Luftwurzel oder Myzel. Wurzel und Myzel. Innere Haltung/Körperhaltung. Moral, Wertvorstellung, Sitte. Alles Worte. Auch: Widerspruchshandlung, Sendungsbewusstsein, Erschöpfung, gesellschaftlicher Konsens, Gesellschaftsfrieden, Verblödung, Borniertheit, Kritik, Selbstkritik, Erhabenheit, Harmoniebedürfnis, Opportunismus. Sünde? Fehlhaltung? Ich bin Vater, Steuerzahler, Fernsehgucker, Bildhauer, Zeichner — Durchschnitt eben. Gestern las ich, dass HALTUNG mit SUBJEKTKONZEPTION gleichgesetzt werden kann. Habe ich einen Beruf? Bin ich mit mir gut synchronisiert? Mal so, mal so. Keine Ahnung. Ich fühle mich mal gut, mal schlecht mit mir. Bin ich ein aufrechter Mensch? (Ich bin gerne faul und liebe Langeweile.) Selbstkollision. Ruhebedürfnis. Stille. Es ist schon so, dass ich mich nicht richtig aufteilen kann.


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Ich folge einem Lebensentwurf, der sich ICH BIN KÜNSTLER nennt, und von dem ich glauben möchte, dass er ziemlich komplex ausfällt und FÜR MICH gut gewählt ist. Beeinflussen Neid-, Missgunst-, Eifersucht- und Niedertrachtattacken eventuell die Haltung? Gestern war ich sehr zufrieden mit mir in meinem Atelier. Das dreckige Schwarzgrau gefällt mir gut. Fühlt sich richtig an. Es sieht so schön schäbig aus; passt gut zu meiner (Dauer-)Stimmung. Ich suche nach Worten für das, was ich da sehe, auch nach Worten für mein Bauchgefühl. Sind meine Themen groß genug und von gesellschaftlicher Relevanz? Habe ich überhaupt ein Thema? Kann das trotzdem was sein? Was hat Kunst mit Behauptung zu tun? Tritt die Behauptung automatisch an die Stelle der Beweisführung? Hierarchie? Kunst, künstlerische Existenz versus Familie. Was liegt mir näher am Herzen? Das sollte doch alles eins sein. Eine Existenz. Die Realität sieht anders aus. Jetzt fange ich an zu wackeln, es wird sehr persönlich. Stopp. Setzt „Haltung zeigen“ voraus, dass man auch eine hat? Lernt man die? Lässt sie sich zum Beispiel bildhauerisch veranschaulichen? Woran erkenne ich Haltungen? Hat Haltung eine Form? Lässt sich die Haltung der Künstlerin/des Künstlers illustrativ auf ein Bild übertragen? Haben Haltung und Schwäche miteinander zu tun? Verantwortung. Was ist das? Wem gegenüber sollten wir uns verantwortlich fühlen? Pflichten. Welche? Was muss ich für mich tun? Welche Pflichten habe ich mir gegenüber? Was ist, wenn ich mein politisches Tun von Kunst befreie?


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Haltung und Selbstverständnis Attitude and self-image

Darf ich den Anlass einer Arbeit vergessen oder ignorieren und mich ganz dem Prozess hingeben — und dabei auch noch langsam wie ein alter Kriechwurm sein? Was ist, wenn Kunst offenbar selbstreferenziell ist? Was ist, wenn sich meine Arbeit scheinbar gegen mich selbst wendet, sich verselbstständigt, mich unter Umständen im Zwielicht erscheinen lässt? Was ist, wenn sie mich nicht mehr braucht? Bin ich bekloppt und weltfremd, wenn ich die Arbeit nicht (an jeden) verkaufe? Dürfen Künstler Kapitalisten sein? Sind Künstler schlecht und daher zu meiden, wenn sie einen komischen oder echt miesen Charakter haben oder, in welche Richtung auch immer, politisch auffällig agieren und/oder vielleicht Steuern hinterziehen? Ist ihre Kunst dann keine Kunst? Sind das haltungslose Künstler? Ist ein lange Zeit als großartig gehandeltes Werk auch dann noch als großartig anzusehen, wenn sich die Autorin/der Autor inzwischen als Sittenstrolch/in, Opportunist/in oder schlimmes Arschloch entpuppt hat? Was mache ich nun mit dem Emil-Nolde-Kalender oder mit Peter Handkes Tormann in meinem Regal? In der Hoffnung, dass Minus mal Minus Plus ergibt, kaufe ich mir zur Kontrolle bei Thalia (auch nicht gut, liegt aber am Weg) mal wieder ’nen Handke. Den Kalender mit den stimmungsvollen, unpolitischen Landschaften blättere ich einfach nur um.

Prof. Bruno Raetsch lehrt Bildhauerei / Figur im Fachbereich Kunst.

Bruno Raetsch


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Views + opinion + feelings + attitude + experience = position? Big terms: ETHICS, FAITH, RELIGION Slightly smaller term: POSITION My position as a human being and a political being. As an artist? All the same thing. Not necessarily? Position roots. Earth roots, aerial roots or mycelium. Roots and mycelium. Position of the mind/position of the body. Morals, values, customs. All words. And: contradictory actions, sense of mission, exhaustion, social consensus, social peace, stupidity, bigotry, criticism, self-criticism, sublimity, need for harmony, opportunism. Sin? Wrong position? I am a father, taxpayer, TV-watcher, sculptor, illustrator — just an average person. Yesterday I read that POSITION can be equated with the CONCEPT OF SUBJECT. Do I have a job? Am I in tune with myself? Sometimes more, sometimes less. No idea. I sometimes feel good and sometimes bad about myself. Am I an upstanding person? (I like being lazy and love boredom.) Self-collision. Need for rest. Silence. It’s true that I can’t compartmentalise myself properly. I follow a life script called I AM AN ARTIST, which I would like to believe is quite complex and well-chosen for ME. Do attacks of envy, resentment, jealousy and disdain possibly affect your position? Yesterday I was very pleased with myself in my studio. I liked the dirty black grey colour. It felt right. It looks so lovely and shabby — which goes well with my (permanent) mood. I am looking for words for what I see in it, and also for words for my gut feeling.


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Haltung und Selbstverständnis Attitude and self-image

Bruno Raetsch

Are my subjects big enough and socially relevant? Do I even have a subject? Can that be something in itself? What does art have to do with assertion? Does assertion automatically replace reasoning? Hierarchy? Art, the life of an artist versus family. What is closer to my heart? But it should all be the same thing. One existence. The reality is different. Now I’m starting to get wobbly, it’s getting very personal. Stop. Does “showing your position” require you to have one? Do you learn it? Can it be illustrated, for example, in a sculpture? How do I recognise position? Does position have a shape? Can an artist’s position be transferred to a picture? Are position and weakness connected? Responsibility. What does that mean? Who should we feel responsible for? Obligations. Which ones? What do I have to do for myself? What obligations do I have towards myself? What if I free my political actions from art? Can I forget or ignore the reason for myself up completely to the process — like an old snail? What if art is self-referential? What if my work seems to turn against sufficient, and puts me in the shadows circumstances? What if it no longer needs me?

a work and give and do it slowly

me, becomes selfunder certain

Am I crazy and unworldly if I don’t sell my work (to everyone)? Can artists be capitalists? Are artists bad and therefore to be avoided if they have a strange or mean character or, in whatever way, carry out blatant political acts and/or evade taxes? Is their art then no longer art? Are they artists without positions?


HALTUNG POSITION

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Is a work that has been considered a great work still great even if the creator of it has since turned out to be morally corrupt, an opportunist or simply an asshole? What should I do with the Emil Nolde calendar or Peter Handke’s Tormann on my shelf? In the hope that one minus times another minus might result in a plus, I buy another Handke book at Thalia (not good either, but it’s on my way) just to check. And I just flip through the calendar with the atmospheric, apolitical landscapes.

Prof. Bruno Raetsch teaches Figure Sculpture in the Art Faculty.


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Sara Burkhardt

Dass wir wissen, was wir tun – Zur Entwicklung einer offenen kunstpädagogischen Haltung, die sich gegenwärtiger künstlerischer Praxis stellt So that we know what we do – On the development of an open art-educational position that meets the demands of contemporary artistic practice  Ganz gleich, ob mit Haltung eine Einstellung oder eine Positionierung, eine Denkweise, ein Habitus oder eine Überzeugung gemeint ist, in jedem Fall konkretisiert sich in einer Haltung das Verhältnis zum Selbst und zur Welt. Haltung ist immer eine zu entwickelnde; sie verändert sich durch Erkenntnisse und durch Erfahrungen, insofern diese reflektiert werden. Sie gibt Menschen Halt, eine Basis, die es ihnen erlaubt, ihr Handeln an unterschiedliche Situationen anzupassen. Die Kunsthochschule gibt Raum und Zeit, damit Beziehungsgefüge hergestellt werden können: zwischen Lehrenden, Studierenden, Räumen, Materialien, Dingen und Ideen. Durch die eigene künstlerische Praxis bilden zukünftige Kunstlehrer*innen im Studium nicht nur ein Reservoir an Handlungsmöglichkeiten, die durchlebten künstlerischen Prozesse tragen zudem zur Entwicklung einer Haltung bei, die den Humus für ein ganzes Berufsleben bildet. Durch mühselige Erarbeitungen, aber auch durch spielerische Versuchsanordnungen erarbeiten sich Studierende künstlerische Denk- und Handlungsweisen. Die Kunstdidaktik steht der künstlerischen Praxis konstruktiv gegenüber; nicht selten gibt es Schnittmengen, wenn beispielsweise ein künstlerisches Setting eine pädagogische Situation hervorbringt. Dann verrückt sich der Fokus vom Werk auf den Menschen; Kommunikation wird gestaltet.   2 Eine Gruppe Studierender der Kunstpädagogik picknickt auf dem Marktplatz von Halle (Saale) und lädt Vorbeigehende ein, sich dazuzugesellen. Je mehr Menschen das Angebot annehmen, desto länger wird die Picknickdecke. Besteckteile, die an den Enden mit einer Schnur verbunden sind, zwingen die teilnehmenden Personen, miteinander zu kommunizieren, um essen zu können. So teilen sie sich Zeit und Aufmerksamkeit. Kulturelle Gemeinschaftlichkeit und eine Aufmerksamkeit für Heterogenität sind wichtige Aspekte einer zu entwickelnden Haltung, und zwar nicht nur im Kontext von Hochschule oder Schule. Zunehmend werden Netzwerke benötigt,

die sich im öffentlichen Raum zeigen beziehungsweise deren Akteur * innen handeln, wenn zum Beispiel Situationen eintreten, die unserem Verständnis von Demokratie zuwiderlaufen. Künstlerische Interventionen bringen Menschen dazu, nachzudenken, ihre Perspektive zu wechseln oder gegebene, festgefahrene Strukturen zu hinterfragen. Kunst und Design bieten Strategien, um Prozesse zu initiieren oder sichtbar zu machen, die als Basis reflexiver Praktiken und Diskurse dienen können.   4 Kunstlehrer*innen bewegen sich über die alltägliche Unterrichtspraxis hinaus in einem Diskurs, in dem Positionierungen notwendig sind. Diese bedürfen eines steten Abgleichs mit gesellschaftlichen Realitäten, mit der Schulwirklichkeit, mit aktuellen medialen Entwicklungen und nicht zuletzt mit Alltagsgegebenheiten und -bedürfnissen von Schüler*innen. Kunstlehrer*innen sollten in der Lage sein, ihr eigenes Unterrichtshandeln zu reflektieren beziehungsweise sich als Lehrpersonen weiterzuentwickeln. Dafür sind neben methodischen und technisch-handwerklichen Fähigkeiten und Fertigkeiten Haltungen gefragt, die einer solchen kritischen Reflexion und Weiterentwicklung offen gegenüberstehen. Immer wieder müssen wir einen Schritt zurücktreten, die Perspektive wechseln, Gewohnheiten ablegen oder Konventionen ignorieren. Zudem gilt es, einen kritisch-reflexiven Blick auf das System Schule zu werfen. Dieses System darf nicht ge- beziehungsweise verschlossen bleiben. Gedanken und Ideen müssen aus der Schule heraus und aus der Gesellschaft in die Schule hineinfließen. Lehrer*innen mit einer fundierten künstlerischen Bildung und Haltung stoßen im kunstpädagogischen Kontext Prozesse an, so dass Räume anders gedacht, Zeitstrukturen verändert, neue Materialien erprobt, ästhetische Erfahrungen zugelassen oder mediale Tools anders genutzt werden. Die Kunsthochschule ist für ein solches Handeln ein Übungsraum.   3  Prof. Dr. Sara Burkhardt lehrt Didaktik der bildenden Kunst im Fachbereich Kunst.


HALTUNG POSITION

Regardless of whether a position refers to a stance or a viewpoint, an attitude, a way of thinking, a bearing or a conviction, in each instance, a position substantiates the relationship of the self to the world. A position is always a development; it is changed by knowledge and experience, insofar as it is reflected. It gives a person the support or basis to allow them to adapt their actions to different situations. The art school gives room and time to the creation of relationships — between teachers, students, space, material, objects and ideas. Through their own artistic practice, future art teachers not only form a reservoir of courses of action during their studies; the artistic processes they experience also contribute to the development of a position that forms the groundwork for their entire professional lives. Students develop artistic strategies through painstaking work, but also through playful experiments. Art education is constructively opposed to artistic practice, but there are often intersections, for example when an educational situation develops out of an artistic setting. Then the focus shifts from work to people; communication takes place.   2 A group of Art Education students are having a picnic on the market square in Halle (Saale) and invite passers-by to join them. The more people that accept the offer, the longer the picnic blanket becomes. Cutlery pieces connected at the ends with a string force the participating persons to communicate with each other in order to be able to eat. This way, time and attention are shared. A cultural community and ensuring heterogeneity are important aspects of a developing position, not only in the context of a university or school. Increasingly, networks are needed that are visible in public spaces or whose protagonists take action when, for example, situations arise that run counter to our understanding of democracy. Artistic interventions cause people to think, change their perspective or to question given fixed structures. Art and design offer strategies to initiate or make visible processes that can serve as a basis for reflective practices and discourses.   4 Art teachers move beyond everyday teaching practice into a discourse in which taking a position is necessary. This requires constant comparison with social realities, the reality of schools, current media developments and not least with the everyday circumstances and needs of students. Art teachers should be able to

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reflect on their own teaching activities or to develop themselves as teachers. In addition to methodical and technical skills and craftsmanship, this requires positions that are open to such critical reflection and further development. Again and again, we have to take a step back, change perspectives, change habits or ignore conventions. It is also important to take a critical and reflective look at the school system. This system must not remain closed or sealed off. Thoughts and ideas must flow from schools into society and from society into schools. Teachers with a sound artistic education and position must initiate processes in an art-education context so that spaces are rethought, time structures changed, new materials tested, aesthetic experiences allowed or media reused. The art school is a space where such action can be practiced.   3  Prof. Sara Burkhardt teaches Didactics of Fine Arts in the Art Faculty.


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Dass wir wissen, was wir tun So that we know what we do

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4   „Rollende Picknickdecke“, Halle, 2017. Eine Kunstaktion von Lena Schumann, Helene Meyer, Harriet Meinecke, Lina Zacher, Philipp Keidler mit Prof. Stella Geppert und den Gästen Bashar Abzu Alnasr und Safar Rezai   “Rollende Picknickdecke” (Rolling Picnic Blanket), Halle, 2017. An artistic event by Lena Schumann, Helene Meyer, Harriet Meinecke, Lina Zacher and Philipp Keidler with Prof. Stella Geppert and guests Bashar Abzu Alnasr and Safar Rezai

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HALTUNG POSITION

Karin Schmidt-Ruhland

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Design als Haltung – Handlungsorientierung im Spiel- und Lerndesign Design as a position – An orientation towards action in the Design of Playing and Learning

1 Demetrios, Eames; Hartman, Carla: Essential Eames. Weil am Rhein 2017, S. 144

Sowohl im Design-Prozess als auch bei der Anwendung von DesignMethoden wird im Spiel- und Lerndesign an der burg ein dezidiert handlungs- und nutzerbezogener Entwurfsansatz vertreten. Genaue Beobachtung, Empathie und Partizipation sind in diesem Zusammenhang die Stichworte. Dass hierzu elementar auch ästhetische Produktmerkmale, wie etwa Form, Farbe, Materialität und Haptik gehören, gilt insbesondere auch für Spielprodukte, die Kindern in die Hand gegeben werden. Das Spiel fördert ja nicht nur die Ausbildung motorischer, kognitiver und sozialer Fertigkeiten, es ist zugleich Raum der ästhetischen und der moralischen Bildung. Durch ein partizipatives Vorgehen — ein gemeinsames Planen, Handeln und Entscheiden mit Kindern — können Gestalter*innen wiederum von Kindern einiges lernen: zum Beispiel die unvoreingenommene Herangehensweise an ein Thema, experimentierfreudiges Erkunden, fantasievoller Umgang mit und Neuinterpretation von allem, was einem in den Weg kommt. Ein Kind erobert sich die Welt, indem es sich mit Handlungen und Dingen beschäftigt, die es vorher nicht kannte. Diese Eroberung beginnt mit dem Fühlen, dem Schmecken und dem Sehen, dann das Ausprobieren, Wiederholen, Verändern; darauf beruht letztlich das Kennenlernen, die Sicherheit, die Routine und die weitere Neugier nach Unbekanntem. Das nennt man dann Spiel, definiert als eine Tätigkeit, die allein aus Freude an ihr ausgeführt wird, also zum Vergnügen. Gleichzeitig werden beim Kind durch das Ausprobieren und Wiederholen von Handlungen die motorischen und kognitiven Fähigkeiten entwickelt. Das Spiel ist also frei, hat aber stets auch einen Lernwert. In dieser frühen Phase führt jede Art der Beschäftigung zu einem Zugewinn an Fähigkeiten und Fertigkeiten, und für die Kinder sind Spielen und Lernen somit untrennbare Begriffe, sie sind für sie gleichbedeutend. Spielprodukte, die Kindern an die Hand gegeben werden, tragen dazu bei, Verhaltensweisen auszuprobieren, motorische Fertigkeiten zu trainieren, handwerkliches Geschick zu üben, zu experimentieren, Erinnerungsvermögen zu schulen und strategisches Handeln zu erlernen. Zugleich prägen sie das ästhetische Empfinden und die Kinder entwickeln eine Haltung zu ihrem Tun sowie zu ihrem Umfeld. Der Gestaltung von Spielprodukten kommt daher eine verantwortungsvolle Aufgabe zu. „Spielzeuge sind gar nicht so harmlos, wie sie wirken. Spielzeuge und Spiele sind die Vorübung zu ernsthaften Gedanken“1, so Ray und Charles Eames. Der Gestaltungsprozess ist zugleich Erkenntnisprozess. Auf dem Weg der Problemlösung gilt es, sich ein spezielles Handlungsrepertoire anzueignen, das dazu befähigt, kreativ und experimentell Probleme zu erkennen und mit gestalterischen Mitteln zu lösen. Dabei geht es nicht um einen immer wiederkehrenden Kanon, sondern um ein dem jeweiligen Prozess und Konzept angemessenes Erforschen und Einsetzen von Techniken und Methoden. Aneignung und Übung


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Design als Haltung Design as a position

Karin Schmidt-Ruhland

methodischer Fertigkeiten, vor allem aber die partizipative Herangehensweise bieten das Feld für Erfahrungen, Empfindungen und Erkenntnisse, aus denen eine gestalterische Haltung und ein professionelles Selbstverständnis entstehen können. Zu einem solchen Selbstverständnis gehören Respekt, Empathie und ästhetischer Anspruch sowie heute mehr denn je der verantwortungsbewusste Umgang mit den Ressourcen und das soziale Engagement. Es lassen sich durchaus Parallelen ziehen zu der Art und Weise, wie Kinder sich die Welt erobern. Gestalter*innen sollten ebenso alles in Frage stellen, mit Neuem experimentieren und versuchen, mit dem, was sie tun, die Gesellschaft zu verändern, neu zu denken und besser zu machen.   5 „Designing is not a profession but an attitude.“ — László Moholy-Nagy  Prof. Karin Schmidt-Ruhland unterrichtet Spiel- und Lerndesign im Fachbereich Design.

Both in the design process and in the application of design methods, a decidedly action- and user-oriented design approach is represented in the Design of Playing and Learning study programme at the burg. Precise observation, empathy and participation are the keywords in this context. The fact that aesthetic product features, such as shape, colour, materiality and haptics, are elementary to this also applies in particular to play products given to children. After all, play not only promotes the development of motor, cognitive and social skills, it is also a space for aesthetic and moral education. Through a participative approach — planning, acting and deciding together with children — designers, in turn, can learn a lot from children: for example, the unbiased approach to a topic, exploring the possibilities of experimenting, imaginatively dealing with and reinterpreting everything that gets in one’s way. A child conquers the world by engaging with actions and things he or she did not know before. This conquest begins with feeling, tasting and seeing, then trying out, repeating, changing; this is ultimately what familiarisation, security, routine and further curiosity about the unknown are based on. This is then called play, defined as an activity performed solely for the pleasure of it. At the same time, the child’s motor and cognitive abilities are developed by trying out and repeating actions. The game is therefore free, but always has a learning value. In this early phase, every kind of activity leads to an increase in abilities and skills, and for children, games and learning are therefore inseparable concepts, they are synonymous for them. Play products given to children contribute to trying out behaviour, training motor skills, practicing manual skills, experimenting, training memory and learning strategic action. At the same time, they shape aesthetic feelings and the children develop an attitude towards their actions and their environment. Designing play products is therefore an important task. “Toys are not as harmless as they seem. Toys and games are the preliminary exercise for serious thoughts,”1 according to Ray and Charles Eames.

1 Demetrios, Eames; Hartman, Carla: Essential Eames. Weil am Rhein 2017, p. 144


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The design process is at the same time a process of knowledge. On the way to solving problems, it is necessary to acquire a special repertoire of actions that enables one to recognise problems creatively and experimentally and to solve them with creative means. It is not a question of a recurring canon, but of researching and applying techniques and methods appropriate to the respective process and concept. The acquisition and practice of methodological skills, but above all the participative approach, offer a field for experiences, sensations and insights from which a creative attitude and a professional self-understanding can develop. Respect, empathy and aesthetic standards belong to such a self-image, as do today more than ever the responsible use of resources and social commitment. It is possible to draw parallels with the way children conquer the world. Designers should also question everything, experiment with new things and try to change society, rethink it and make it a better place through what they do.   5 “Designing is not a profession but an attitude.” — László Moholy-Nagy  Prof. Karin Schmidt-Ruhland teaches Design of Playing and Learning in the Design Faculty.


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Design als Haltung Design as a position

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5   Spiel- und Lerndesign, Projekt: „Raus mit euch!“; Gesa Janßen und Simon Kurze   Design of Playing and Learning, project: “Raus mit euch!” (Out you Go!), Gesa Janßen and Simon Kurze


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Die Vielfalt unserer Kunsthochschule zeigt sich in den zahlreichen sowie ganz unterschiedlichen Veranstaltungen The diversity of our art university is reflected in the numerous, very different events that took place in 2019 10.1.     Studieninfotag — Die burg öffnet ihre Türen für Studieninteressierte und bietet bei einem abwechslungsreichen Programm Gelegenheit, um mit Lehrenden und Student*innen ins Gespräch zu kommen.     Study information day — The burg opened its doors to prospective students and gave the opportunity to talk to teachers and students at a variety of events. 11. — 27.1.     Take me to that place in der Oper Halle — Vom 11. bis 27. Januar 2019 präsentiert die Studienrichtung Zeitbasierte Künste mit der Ausstellung in einer eigens dafür entwickelten Architektur die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit mit der Oper Halle.     Take me to that place in Halle Opera House — From 11 to 27 January 2019, the Time-Based Arts study programme presented an exhibition of its collaboration with the Halle Opera House in a set specially developed for this purpose.   6 21.1.      Welcome to Paradise — Im Rahmen der Vortragsreihe der Kunstwissenschaften spricht Prof. Dr. Damian Dombrowski, Direktor des Martin von Wagner Museums der Universität Würzburg, über die zeichnerische Auseinandersetzung Botticellis mit Dantes Göttlicher Komödie.  Welcome to Paradise — As part of the lecture series by the Art Sciences study programme, Prof. Damian Dombrowski, director of the Martin von Wagner Museum at the University of Würzburg, talked about Botticelli’s illustrations of Dante’s Divine Comedy. 24.1.      Grenzgänger — Malerei Bühne — Der Maler Titus Schade berichtet in der Gesprächsreihe über seine bühnenbildnerische Arbeit für das Theaterstück Wolken.Heim von Elfriede Jelinek am Schauspiel Leipzig. Im Fokus steht die Überführung seines Bildes Der Kiosk auf das Medium Bühne.     Grenzgänger — Malerei Bühne (Crossing Borders — Painting The Stage) — In this series of talks, the painter Titus Schade talked about his work on the set design for Wolken.Heim by Elfriede Jelinek at Schauspiel Leipzig. The focus was on how he transposed his painting Der Kiosk (The Kiosk) to the medium of the stage.

25. — 27.1.     Global Game Jam im Designhaus Halle — An 790 Orten rund um den Erdball findet der Global Game Jam, das größte Spieleentwicklungsevent der Welt, statt. Einer dieser Orte ist auch das Designhaus Halle. Die Idee: In 48 Stunden werden Spiele geplant, entwickelt, getestet und präsentiert.     Global Game Jam at Designhaus Halle — The Global Game Jam, the world’s largest game development event, took place at 790 locations around the world including the Designhaus Halle. The concept was to plan, develop, test and present games over 48 hours.   7 7.2.    switch vom Studium zum Job #1 Industriedesign — Zum Auftakt der Reihe geben drei Burg-Alumni der Studienrichtung Industriedesign Tipps für einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben und stehen für Fragen rund ums Thema „Leben nach der burg“ zur Verfügung.     switch vom Studium zum Job (switch from studying to profession) #1 Industrial Design — To kick off the series, three Burg alumni from the field of Industrial Design gave tips on how to make a successful start in working life and answered questions on the topic “Life after the burg”. 8.2.     Werkschau der Mode: Things get strange — Die Studierenden der Mode präsentieren ihre spektakuläre Werkschau im großen Saal des Volksparks Halle.     Fashion showcase: Things get strange — Fashion students presented their spectacular showcase in the main hall of the Volkspark Halle.   8 17.2. — 18.5.     gate 1—7 am Flughafen Leipzig/ Halle → BAUHAUS-JUBILÄUM, S.169  gate 1—7 at Leipzig/Halle Airport → BAUHAUS ANNIVERSARY, p.169 18.2. — 1.3.     Wintersession — Die vom Projekt „Burg gestaltet! Qualitätspakt Lehre“ initiierte Wintersession bietet fachbereichsübergreifende Workshops und Lectures in den Bereichen Kommunikation, Medien, Werkstatt und Ausstellung an.  Winter Session — The Winter Session, initiated by the project “Burg gestaltet! Qualitätspakt Lehre”, offered interdisciplinary workshops and


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lectures in the areas of communication, media, ateliers and exhibitions. 7. — 31.3.     täglich geöffnet → AUSSTELLUNGEN, S.143     täglich geöffnet (Open Daily) → EXHIBITIONS, p.143 9.3. — 6.10.     Reine Formsache im Porzellanikon → BAUHAUS-JUBILÄUM, S.169     Reine Formsache (Purely a Question of Form) in The Porzellanikon — State Museum of Porcelain → BAUHAUS ANNIVERSARY, p.169 18. — 23.3.     Eignungsprüfung — 1.000 Bewerber*innen aus dem In- und Ausland stellen sich dem mehrtägigen Auswahlverfahren um einen der begehrten Studienplätze.     Aptitude tests — 1,000 applicants from Germany and abroad took part in the selection process over several days for one of the coveted places at the university. 21. — 24.3.     Die burg auf der Leipziger Buchmesse — Die burg stellt an einem eigenen Stand Publikationen, Grafiken, Bücher und Projekte von Studierenden der Buchkunst, Grafik und des Kommunikationsdesigns vor.     The burg at the Leipzig Book Fair — The burg had its own stand where it presented publications, drawings, books and projects by Book Art, Graphics and Communication Design students.   9 2.4.     Neuwerk-Magazin Tabu erscheint — Das aktuelle Neuwerk-Magazin für Designwissenschaft zum Thema Tabu wird im Jour Fixe präsentiert. In der sechsten Ausgabe stellen Studierende aus dem Kommunikationsdesign und den Design Studies ihre theoretischen Auseinandersetzungen sowie eine Auswahl praktischer Arbeiten zum Thema vor.  Neuwerk magazine publishes Tabu (Taboo) issue — The current issue of the Neuwerk design magazine on the topic of Tabu was presented at the Jour Fixe. For the publication’s sixth edition, Communication Design and Design Studies students presented discussions and a selection of practical works on the topic.   10 4.4. — 7.7.     Play it by Trust — Burg-Alumnus gestaltet Schachbretter für Yoko Ono — Für die Werkschau der Künstlerin Yoko Ono hat Christoph Born, Burg-Absolvent der Innenarchitektur, mit dem Museum der bildenden Künste Leipzig zusammengearbeitet. Für die Installation Play it by Trust hat er quadratische Tische, Hocker und Schachbretter konzipiert und umgesetzt.

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Play it by Trust — Burg alumnus designs chess boards for Yoko Ono — Christoph Born, a burg Interior Design graduate, collaborated with the Leipzig Museum of Fine Arts for a retrospective of the artist Yoko Ono. He designed and produced square tables, stools and chess boards for the installation Play it by Trust.   11 9. — 14.4.     Die burg zu Gast auf der Milan Design Week — Auf dem Ventura Future Areal der Mailänder Möbelmesse zeigt die burg innovative Arbeiten von Studierenden und Alumni aus Industriedesign, Textildesign und Innenarchitektur.  The burg at the Milan Design Week — At the Ventura Future exhibition area of the Milan Furniture Fair, burg showed innovative work by Industrial Design, Textile Design and Interior Design students and graduates.   12 11.4. — 12.5.     Reportagen → AUSSTELLUNGEN, S.148     Reportagen (Reportages) → EXHIBITIONS, p.148 8.5. — 5.7.     Bio, Kunststoff — oder beides? → AUSSTELLUNGEN, S. 153     Bio, Kunststoff — oder beides? (Bio, Plastic — or Both?) → EXHI BITIONS, p.153 8.5.     Erklärung der Vielen Sachsen-Anhalt — Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und 40 weitere Kulturinstitutionen veröffentlichen die Erklärung der Vielen Sachsen-Anhalt, die auch von der burg initiiert wurde. Die Unterzeichnenden setzen sich für eine solidarische Gesellschaft ein und sprechen sich für die Kunstfreiheit und gegen rechte Angriffe auf die Kultur aus.     Erklärung der Vielen Sachsen-Anhalt (Saxony-Anhalt Declaration of the Many) — The Burg University of Art and Design Halle and 40 other cultural institutions published the Erklärung der Vielen Sachsen-Anhalt, which was also initiated by the burg. The signatories are committed to a society based on solidarity, are in favour of artistic freedom and against attacks by the far right on culture.   13 22.5.     Fünf mal fünf. Rasant zum Ruhm! — Die Bühne im Designhaus Halle gehört den kreativen Mieter*innen des Gründerzentrums. Fünf der Büros stellen sich in unterhaltsamen Präsentationen ihrem Publikum vor.     Fünf mal fünf. Rasant zum Ruhm! (Five times Five. Fast Path to Fame!) — The creative tenants of the Designhaus Halle start-up centre took to the stage. Five of the offices gave entertaining public presentations.


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23.5. — 16.6.     welt erfahren → AUSSTELLUNGEN, S.158     welt erfahren (Experiencing the World) → EXHIBITIONS, p.158 23.5.     Grenzgänger — Aktion Politik — In der Gesprächsreihe ist die bekannte Künstlergruppe Zentrum für Politische Schönheit zu Gast und spricht über ihre die Grenzen auslotenden politischen Kunstaktionen.     Grenzgänger — Aktion Politik (Crossing Borders — Action Politics) — The well-known artists’ group Centre for Political Beauty was a guest at the talk series where they discussed their political art campaigns that push boundaries. 25.5. — 2.9.     rot, gelb, blau — Das Bauhaus für Kinder → BAUHAUS-JUBILÄUM, S.169     rot, gelb, blau — Das Bauhaus für Kinder (red, yellow, blue — Bauhaus for Children) → BAUHAUS ANNIVERSARY, p.169 12.6.       Es gibt kein Abonnement auf Fortschritt — Das Projekt fem Power an der burg lädt zur Gesprächsrunde ein: Zu Gast sind die Grafikdesignerinnen Silvia Baum, Claudia Scherr und Lea Sievertsen vom Projekt notamuse. Im Mittelpunkt steht die Sichtbarkeit von Frauen im Design.  Es gibt kein Abonnement auf Fortschritt (There is No Subscription to Progress) — The fem Power project at the burg invited the public to a roundtable discussion. The guests were the graphic designers Silvia Baum, Claudia Scherr and Lea Sievertsen from the notamuse project. The focus was on the visibility of women in design. 21.6.     Die burg auf dem Silbersalz Festival 2019 — Beim Festival sind Burg-Studierende der Kunstpädagogik mit der Ausstellung Zwischen Labor und Atelier. Experimentieren. Forschen. Vermitteln. vertreten. Auch wird die vr- und ar-Installation Eine Stadtkrone für Halle von Walter Gropius, umgesetzt vom Stadtkrone.vrTeam unter Leitung von Prof. Bernd Hanisch, als Arbeitsstand erstmals präsentiert.  The burg at the Silbersalz Festival 2019 — At the festival, Art Pedagogy students from the burg presented the exhibition Zwischen Labor und Atelier. Experimentieren. Forschen. Vermitteln. (Between Laboratory and Studio. Experimenting. Researching. Teaching). The vr and ar installation Eine Stadtkrone für Halle von Walter Gropius (A City Crown Jewel for Halle by Walter Gropius) carried out by the Stadtkrone.vr team under the direction of Prof. Bernd Hanisch, was also presented for the first time as a work in progress.

5.7.     Die Lange Nacht der Wissenschaften an der burg — Die Bandbreite der Veranstaltung reicht von Virtual-Reality-Installationen bis zum Mitmach-Labor. An diesem Abend findet auch die Finissage der Ausstellung Bio, Kunststoff — oder beides? statt.     The Long Night of Sciences at the burg — The scope of the events ranged from virtual reality installations to a hands-on laboratory. This evening also marked the closing of the Bio, Kunststoff — oder beides? (Bio, Plastic — or Both?) exhibition.   14 – 16 12.7.     Werkschau der Mode: Der wilde Mann und … Gegensätze ziehen sich an — Tierisch, naturverbunden, ungezähmt: Zum Auftakt der Jahresausstellung präsentieren Mode-Studierende ihre Semester- und Abschlusskollektionen im Volkspark Halle.     Fashion show: Der wilde Mann und … Gegensätze ziehen sich an (The Wild Man and … Opposites Attract) — Animalistic, close to nature, untamed: at the start of the annual exhibition, Fashion students presented their semester and final collections in the Volkspark Halle. 12.7.     Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2019 — Paul Iby, Absolvent der Studienrichtung Schmuck bei Prof. Hans Sofer, erhält in diesem Jahr den Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse Halle. Anerkennungen erhalten Jorge Sánchez Di Bello (Bild, Raum, Objekt, Glas), Josephine Brinkmann (Bild, Raum, Objekt, Glas) und Han Kim (Zeitbasierte Künste). → PREISE UND AUSZEICHNUNGEN, S. 54      Saalesparkasse Foundation Art Award 2019 — Paul Iby, a Jewellery graduate from Prof. Hans Stofer’s class, received this year’s Saalesparkasse Foundation Art Award. Honourable mentions were also awarded to Jorge Sánchez Di Bello (Image, Space, Object, Glass), Josephine Brinkmann (Image, Space, Object, Glass) and Han Kim (Time-Based Arts). → PRIZES AND AWARDS, p.54 13. — 14.7.     Jahresausstellung 2019 — Höhepunkt des Studienjahres mit einer Vielzahl an Veranstaltungen ist die Jahresausstellung: Zum Ende des Sommersemesters öffnet die burg ihre Türen zu den Werkstätten, Seminarräumen und Ateliers, tausende Gäste nutzen die Gelegenheit für einen Blick hinter die Kulissen.     Annual exhibition 2019 — The highlight of the academic year with numerous events was the annual exhibition. At the end of the summer semester, the burg opened its doors to its workshops, seminar rooms and studios, and thousands of guests took the opportunity to look behind the scenes.   17 – 43


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13. — 28.7.     Parcours 2019. Diplome der Kunst — Die Ausstellung präsentiert die Abschlussarbeiten der Kunst-Absolvent*innen. Zur Eröffnung am 12. Juli sind Performances in der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt zu erleben.     Parcours 2019. Diplome der Kunst — The exhibition presented the final projects by Art Faculty graduates. For the opening on July 12, there were performances at the Saxony-Anhalt Art Foundation. 3. — 18.8.     Malerei-Studierende stellen in Leipziger Spinnerei aus — Die Studienrichtung Malerei der burg, betreut durch Vertr.-Prof. Tilo Baumgärtel, stellt in der Spinnerei Leipzig im untergeschoss 14 aus. Gezeigt werden aktuelle Arbeiten der Studierenden, die neben Malerei auch Medien wie Skulptur oder Video umfassen.  Exhibition by Painting students at the Leipzig Spinnerei — The burg study programme in Painting, supervised by substitute Prof. Tilo Baumgärtel, presented an exhibition at the Leipzig Spinnerei in untergeschoss 14. Current works by the students were shown, which, in addition to painting, included sculpture and video.   44 22.8.     Gerhard-Marcks-Stipendium 2020 — Für Alumni des Fachbereichs Kunst schreibt die burg erstmals das Gerhard-Marcks-Stipendium aus. Das Residenzstipendium umfasst einen drei-monatigen Aufenthalt vom 1.September bis 30.November 2020 im neu eröffneten b14 Gerhard- MarcksKünstlerhaus in Ahrenshoop.     Gerhard Marcks Fellowship 2020 — The burg announced the Gerhard Marcks Scholarship for the first time for alumni of the Art Faculty. The residency scholarship includes a three-month stay from 1 September to 30 November 2020 at the newly opened b14 Gerhard Marcks Artists’ House in Ahrenshoop. 7. — 22.9.     Teilchenbeschleuniger → AUSSTELLUNGEN, S.163     Teilchenbeschleuniger (Particle Accelerators) → EXHIBITIONS, p.163 15.9.— 19.1.2020     Hängende Gärten — eine Stadtkrone für Halle von Walter Gropius → BAUHAUS-JUBILÄUM, S.169     Hängende Gärten — eine Stadtkrone für Halle von Walter Gropius (Hanging Gardens — A City Crown Jewel for Halle by Walter Gropius) → BAUHAUS ANNIVERSARY, p.169 19.9.     burg erhält Promotionsrecht auch für den Fachbereich Kunst — Wissenschaftsminister

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Prof. Dr. Armin Willingmann verleiht der Kunsthochschule das Promotionsrecht in den wissenschaftlichen Disziplinen im Fachbereich Kunst. Grundlage und Voraussetzung dafür war die Einrichtung des Masterstudiengangs Kunstwissenschaften im Fachbereich Kunst, der zum Wintersemester 2019/20 startet.     The Art Faculty of the burg receives the right to award doctorates — Minister of Science Prof. Armin Willingmann granted the Burg University of Art and Design the right to award doctorates in the science disciplines of the Art Faculty. The prerequisite for this was the introduction of the Master’s degree in Art Sciences, which was offered by the Art Faculty from the winter semester 2019/20. 20.9. — 22.9.     Die burg bei Friends with Books im Hamburger Bahnhof in Berlin — Studierende der Studienrichtung Grafik von Prof. Paul McDevitt sind zu Gast auf der Buchmesse Friends with Books und zeigen künstlerische Publikationen und aktuelle Arbeiten.     The burg at Friends with Books in the Hamburger Bahnhof, Berlin — Graphics students under Prof. Paul McDevitt were guests at the Friends with Books fair, where they showed artistic publications and current works. 25. — 27.9.     Burg Kostprobe — 30 junge Leute — Abiturient*innen, Auszubildende und Studienwechsler — erhalten bei der von „Burg gestaltet! Qualitätspakt Lehre“ veranstaltenden Burg Kostprobe die Möglichkeit, sich an drei Tagen mit Studierenden, Lehrenden und Alumni der burg auszutauschen, die Stadt Halle (Saale) kennenzulernen und an Workshops teilzunehmen.  Burg Kostprobe (A Taste of burg) — “Burg gestaltet! Qualitätspakt Lehre” gave schoolleavers, trainees and students switching courses the opportunity to exchange ideas with students, teachers and alumni of the burg, get to know the city of Halle (Saale) and take part in workshops. 28.9.     Textilmanufaktur rekonstruiert Ausstattung für Dresdner Residenzschloss — An diesem Tag werden die rekonstruierten Räume des Dresdner Residenzschlosses eröffnet. Für das Paradeschlafzimmer August des Starken fertigte die Textilmanufaktur der burg in Handarbeit die prachtvolle textile Raumausstattung an. Bereits Mitte 2016 begannen hierfür die Arbeiten. → BURG, S.180     The textile manufactory reconstructed furnishings for Dresden’s Royal Palace — The reconstructed rooms of the Dresden


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Royal Palace were opened. The textile manufactory of the burg handcrafted magnificent interior textiles for the royal state bedroom of August the Strong. Work on this project already began in mid-2016. → BURG, p.180 29.9. — 12.1.2020     Die burg bei Bauhaus Meister Moderne im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) → BAUHAUS-JUBILÄUM, S.169  The burg featured in Bauhaus Meister Moderne at the Moritzburg Art Museum Halle (Saale) → BAUHAUS ANNIVERSARY, p.169 4. — 6.10.     hurra hurra — Internationales Festival zur Designausbildung → BAUHAUSJUBILÄUM, S.169     hurra hurra — International Festival for Design Education → BAUHAUS ANNIVERSARY, p.169

GiebichenStein Design Prize 2019 → PRIZES AND AWARDS, p.71 16.10. — 10.11.     graduiert ≈ präsentiert — Die Burg Galerie im Volkspark zeigt zehn Arbeiten von Stipendiat*innen der Graduiertenförderung des Landes Sachsen-Anhalt aus den Jahren 2018/19. → PREISE UND AUSZEICHNUNGEN, S.122  graduated ≈ presented — The Burg Gallery in the Volkspark showed ten works by scholarship holders of the State of Saxony-Anhalt’s Postgraduate Scholarship Programme from 2018/19. → PRIZES AND AWARDS, p.122 19. — 27.10.     burg auf der Dutch Design Week — Zum sechsten Mal ist die burg auf der Dutch Design Week im niederländischen Eindhoven vertreten. Studierende und Alumni aus Kunst und Design zeigen Produkte, Objekte und Installationen.  burg at the Dutch Design Week — burg was represented at the Dutch Design Week in Eindhoven for the sixth time. Students and alumni from the faculties of Art and Design exhibited products, objects and installations.

11.10. — 10.11.     burg auf der German Design Graduate Show — Bei der ersten German Design Graduate Show sind Alumni aus dem Industriedesign der burg vertreten. Parallel zur Eröffnung der Berlin Design Week zeigt die Ausstellung im Kunstgewerbemuseum Berlin die überzeugendsten Abschlussarbeiten aus den Bereichen Produkt22.10.     Screening, Lesung und Gespräch mit Adnan Softić — Der international bekannte und Industriedesign sowie Interfacedesign von zwölf der besten deutschen Designhochschulen.   Intermedia-Künstler Adnan Softić ist zu Gast im  burg at the German Design Graduate Show — Jour Fixe. In seinem mehrfach ausgezeichneten Alumni from the burg’s Industrial Design study Film Bigger Than Life und dem Buch Eine bessere programme were represented at the first German Geschichte reflektiert er das gewaltige BauDesign Graduate Show. Parallel to the opening of projekt mit neuem „antikem“ Stadtzentrum für Berlin Design Week, the exhibition at the Museum die Hauptstadt Skopje.     Screening, reading and discussion with Adnan Softić — The interof Decorative Arts Berlin presented the most renationally renowned intermedia artist Adnan markable final projects from the Product and InSoftić was a guest at the Jour Fixe. In his awarddustrial Design study programmes, as well as the winning film Bigger Than Life and book Eine besinterface design of twelve of the best German sere Geschichte (A Better Story), he reflected design universities.   46 on the massive construction project for a new 14.10.     Symposium The power of … where design “ancient” city centre in the North Macedonian meets solar energy — Zum Auftakt des Industriecapital Skopje. design-Projekts von Prof. Mareike Gast The power of … where design meets solar energy findet an der 26.10.     Internationales Schmucksymposium an der burg — Die Studienrichtung Schmuck von burg ein Symposium zur Nutzung von Sonnenenergie Prof. Hans Stofer lädt mit einem umfangreichen mit Referent*innen aus Forschung, Design und Programm zum internationalen Schmucksymposium Politik statt.     Symposium: The power of … where design meets solar energy — To kick off the auf den Campus Kunst der burg ein. Zu Gast sind Industrial Design project by Prof. Mareike Gast, Studierende und Lehrende der Kyoto University The power of … where design meets solar energy, of Art and Design aus Japan.     International Jewellery Symposium at the burg — Prof. Hans a symposium on the use of solar energy with Stofer’s Jewellery course invited guests to the speakers from research, design and politics international jewellery symposium on the Art took place at the burg. Campus at burg. Students and lecturers from the Kyoto University of Art and Design in Japan also 16.10.     GiebichenStein Designpreis 2019 → PREISE UND AUSZEICHNUNGEN, S.71 attended.   45


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7.11.     ramp TransitionKunsthalle am Campus Design — An jedem Donnerstagabend ab 19 Uhr ist im Wintersemester in der rtk eine Ausstellung zu erleben. Die rtk — ramp TransitionKunsthalle ist ein studentischer, temporärer Ausstellungsort, der in Kooperation von Design- und Kunststudierenden gemeinsam als Projektraum entwickelt wurde.     ramp TransitionKunsthalle (ramp Transition Art Gallery) on the Design Campus — Every Thursday evening from 7pm in the winter semester, an exhibition was shown at the rtk. The rtk — ramp TransitionKunsthalle is a temporary exhibition space for students that was developed as a project space in cooperation with Design and Art students. 12.11. — 2.12.     Literatur im Volkspark — Mit Terézia Mora, Saša Stanišić, Jan Brandt, Nora Bossong, Katja Oskamp, Ann Cotten und Katja Gehrmann stellen hochkarätige Autor*innen ihre Neuerscheinungen vor.     Literatur im Volkspark (Literature in the Volkspark) — Top writers such as Terézia Mora, Saša Stanišić, Jan Brandt, Nora Bossong, Katja Oskamp, Ann Cotten and Katja Gehrmann presented their new publications in the series.   47 25. — 29.11.     burg und mlu veranstalten Public Climate School — In der Woche dreht sich an der burg und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg alles um das Thema Klima: Professor*innen öffnen ihre Vorlesungen und Studierende laden zu Workshops, Ausstellungen und Podiumsdiskussionen ein.     burg and mlu host Public Climate School — A week at the burg and the Martin Luther University of Halle-Wittenberg in which everything revolved around the topic of climate: professors opened their lectures to the public and students invited to workshops, exhibitions and panel discussions.   49 28.11. — 9.1.2020     sweet dreams — Klasse Prof. Bruno Raetsch — Die Studienrichtung Bildhauerei/Figur von Prof. Bruno Raetsch präsentiert aktuelle Arbeiten in der Burg Galerie im Volkspark. Unter dem Begriff des Skulpturalen treffen bildhafte, installative, objekthafte, performative und hörbare Positionen aufeinander.  sweet dreams — the class of Prof. Bruno Raetsch — Prof. Bruno Raetsch’s Figure Sculpture study programme presented its current works at the Burg Gallery in the Volkspark. Under the overarching theme of sculpture, a range of positions covering image, installation, object, performance and audio were presented.   48 / 50

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6.12.     Weihnachtsmarkt des Burgshops — Der Burgshop lädt am Nikolaustag am Campus Design zu einem Weihnachtsmarkt ein. Es stehen Designstücke und Kunstwerke von Student*innen und Alumni zum Verkauf. Zudem gibt es Leckereien und Musik.     The Burgshop Christmas market — The Burgshop opened its Christmas market on Saint Nicholas Day on the Design Campus. Design pieces and works of art by students and graduates were for sale. There were also refreshments and music.


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Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2019 – Ausgezeichnete Diplome des Fachbereichs Kunst Saalesparkasse Foundation Art Prize 2019 –An award recognising the work of students from the Art Faculty GiebichenStein Designpreis – Ausgezeichnete Arbeiten aus dem Fachbereich Design GiebichenStein Design Prize – outstanding works from the Design Faculty graduiert ≈ präsentiert – Stipendiatinnen und Stipendiaten der Landesgraduiertenförderung 2018 und 2019 stellen aus graduated ≈ presented – Scholarship holders of the State Postgraduate Scholarship Programme 2018 and 2019 present their work

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Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2019 – Ausgezeichnete Diplome des Fachbereichs Kunst Saalesparkasse Foundation Art Prize 2019 – An award recognising the work of students from the Art Faculty

PREISTRÄGER Paul Iby   51 – 53 ANERKENNUNGEN Jorge Luis Sánchez Di Bello  Josephine Brinkmann   55 Han Kim   56 / 57

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DIE JURY-MITGLIEDER DES KUNSTPREISES DER STIFTUNG DER SAALESPARKASSE 2019  Prof. Caroline Achaintre, Professorin für Malerei/Textile Kunst, burg   Thomas BauerFriedrich, Direktor des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale)   Prof. Dieter Hofmann, Rektor der burg, Professor für Industrial Design/Produkt- und Systemdesign   Susanne Quednau, Stiftung der Saalesparkasse, Halle (Saale)   Dr. Alfred Weidinger, Direktor des Museums der bildenden Künste Leipzig   Prof. Rolf Wicker, Prorektor der burg, Professor für Bildnerische Grundlagen/Plastik, Vorsitzender der Jury (ohne Stimmabgabe)

WINNER Paul Iby

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HONOURABLE MENTIONS Jorge Luis Sánchez Di Bello  Josephine Brinkmann   55 Han Kim   56 / 57

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THE JURY MEMBERS OF THE ART PRIZE OF THE FOUNDATION THE SAALESPARKASSE 2019  Prof. Caroline Achaintre, professor of Painting/Textile Art, burg   Thomas Bauer-Friedrich, director of the Art Museum Moritzburg Halle (Saale)   Prof. Dieter Hofmann, rector of burg, professor of Industrial Design/Product and System Design   Susanne Quednau, Saalesparkasse Foundation, Halle (Saale)   Dr Alfred Weidinger, director of the Museum of Fine Arts Leipzig   Prof. Rolf Wicker, pro-rector of burg, professor of Art Fundamentals/Plastic Arts, chairman of the jury (without vote)


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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Der Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse zeichnet alljährlich herausragende Diplomarbeiten im Fachbereich Kunst der BURG aus. Die Jury konnte 2019 die Preisträger*innen aus 33 Werken auswählen. Der mit 2.500 Euro dotierte und zum 13. Mal verliehene Preis ging an Paul Iby (Schmuck). Zudem wurden Anerkennungen, jeweils dotiert mit 500 Euro, an Jorge Sánchez Di Bello (Bild, Raum, Objekt, Glas), Josephine Brinkmann (Bild, Raum, Objekt, Glas) und Han Kim (Zeitbasierte Künste) vergeben. Den Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2019 erhielt Paul Iby, Absolvent der Studienrichtung Schmuck bei Prof. Hans Stofer, für seine Arbeit Fairness–„Jetzt red I“. Diese Arbeit besteht aus Fundstücken und unterschiedlichen Materialien („Rohstoffen“): Sicherheitsgurte, Expander, Teekessel, Töpfe, Schuhsohlen und selbst die geschredderte Bachelor-Arbeit aus seinem vorangegangenen Modestudium finden Eingang in Paul Ibys Werk. Präsentiert wurde diese spezielle, unkonventionelle und humorvolle Welt des Künstlers an einem Ort, der eher nicht zu den angestammten Kunst-Refugien zählt; in diesem Fall auf dem Parkplatz gegenüber vom Campus Kunst. Die Jury war überzeugt von dem überaus einfallsreichen künstlerischen Ansatz, der alle Klischees von Schmuck, Design und Kunst bewusst auf die Spitze treibt. Anerkennungen Die Jury vergab eine Anerkennung an Jorge Sánchez Di Bello aus der Studienrichtung Bild, Raum, Objekt, Glas für seine Arbeit Común – Zucker als Herrschaftswaffe, betreut von Prof. Christine Triebsch. Die Diplomarbeit entwickelte der Künstler im Rahmen eines Studienaufenthalts in Kuba, wo er sich mit der gegenwärtigen Situation der globalen Zuckerindustrie im Speziellen und den ökonomischen und politischen Machtstrukturen in Süd- und Mittelamerika im Allgemeinen auseinandersetzte. Entstanden ist eine Installation aus scheinbar gläsernen Macheten, die direkt über den Köpfen der Betrachter hängen. Die Jury überzeugte, dass der Künstler eine Arbeit sowohl mit großer visueller Präsenz als auch mit unmissverständlicher Kritik an den gegenwärtigen sozialen Zuständen geschaffen hat. Eine weitere Anerkennung erhielt Josephine Brinkmann aus der Studienrichtung Bild, Raum, Objekt, Glas für ihre Arbeit Soldiers of Fortune (RGB Gewächshaus), betreut von Prof. Christine Triebsch.


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Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2019 Saalesparkasse Foundation Art Prize 2019

Die Installation besteht aus zwei Gewächshäusern und verschiedenen Text-Bildarbeiten, die sich aktuellen Themen wie Herkunft und ökologischen Zusammenhängen widmen. In ebenso vielschichtiger wie überraschender Weise verknüpft die Künstlerin Sprache, Lyrik, Wachstum und das Phänomen Zeit. In diesen Gewächshäusern wächst und entwickelt sich Erkenntnis. Han Kim aus der Studienrichtung Zeitbasierte Künste wurde eine Anerkennung für seine Arbeit Bittersweet Parade, betreut von Prof. Michaela Schweiger, zugesprochen. Ausgangspunkt der in einer 3-Kanal-Video-Installation präsentierten Erzählung ist der Mond mit seiner Licht- und Schattenseite. Aufgrund der gebundenen Rotation sehen wir Erdenmenschen immer nur die helle Seite des Mondes. Um die dunkle Seite zu betrachten, muss man sich auf eben diese dunkle Seite begeben. In Kims Werk offenbart die Reise dorthin zugleich die dunkle und mitunter tragische Seite von vier recht unterschiedlichen Protagonisten. Every year, the Saalesparkasse Foundation Art Award honours the BURG’s best “Diplom” degree works from the Art Faculty. In 2019, the jury of experts selected the winners from 33 submissions. The prize, worth 2,500 euros and awarded for the thirteenth time, went to Paul Iby (Jewellery). Honourable mentions, each worth 500 euros, were also awarded to Jorge Sánchez Di Bello (Image, Space, Object, Glass), Josephine Brinkmann (Image, Space, Object, Glass) and Han Kim (Time-Based Arts). Paul Iby, a graduate in Jewellery with Prof. Hans Stofer, received this year’s Saalesparkasse Foundation Art Award for his work Fairness – “Jetzt red I” (Fairness –“Now I am talking”). This work consists of found objects and different “raw materials”: seat belts, chest expanders, tea kettles, pots, shoe soles and even the shredded Bachelor thesis from his previous fashion degree are included in Paul Iby’s work. The special, unconventional and humorous work of this artist was presented in a venue far removed from traditional exhibition spaces: the car park opposite the Art Campus. The jury was convinced by his highly imaginative artistic approach, which consciously takes all the clichés of jewellery, design and art to the extreme.


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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Honourable mentions The jury awarded an honourable mention to Jorge Sánchez Di Bello, a graduate of the Image, Space, Object, Glass department, for his work Común – Zucker als Herrschaftswaffe (Común – Sugar as a Weapon of Power) supervised by Prof. Christine Triebsch. Di Bello developed his degree thesis during a study visit to Cuba, where he explored the current situation of the global sugar industry in particular, and the economic and political power structures in South and Central America in general. The result is an installation in which what appear to be glass machetes hang directly above the heads of the viewer. The jury was convinced by the work’s great visual presence as well as the unmistakable criticism of present-day social circumstances. Josephine Brinkmann, a graduate of the Image, Space, Object, Glass department, also received an honourable mention for her work Soldiers of Fortune (RGB Gewächshaus) (Soldiers of Fortune (RGB Greenhouse)), supervised by Prof. Christine Triebsch. The installation consists of two greenhouses and various works using text and image that explore current topics such as our origins and ecology. The artist links language, poetry, growth and the phenomenon of time in a way that is as multi-layered as it is surprising. In these greenhouses, knowledge grows and develops. Han Kim, a graduate of Time-Based Arts, was awarded an honourable mention for his work Bittersweet Parade, supervised by Prof. Michaela Schweiger. The symbolic starting point of this three-channel video installation are the light and dark sides of the moon. Due to the Earth’s rotation we only ever see the illuminated side of the moon. To see the dark side, you have to travel there; it cannot be seen from Earth. In Kim’s work, the journey reveals the bleak and sometimes tragic side of four quite different protagonists.


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Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2019 Saalesparkasse Foundation Art Prize 2019

Preisträger Winner

Paul Iby Fairness – „Jetzt red I“  Funktionalität und künstlerische Freiheit gehen Hand in Hand bei Paul Iby. Sein künstlerischer Ansatz entzieht sich den gängigen Genres, seine Arbeit setzt sich bewusst „zwischen alle Stühle“. Gewitzt spielt er mit den Erwartungen Dritter. Seine Objekte bedienen nicht das klassische Bild von Schmuckkunst, sie bestehen aus Fundstücken und Materialien, die der Künstler als „Rohstoffe“ bezeichnet. Sicherheitsgurte, Expander, Teekessel, Töpfe, Schuhsohle und selbst die geschredderte Bachelor-Arbeit aus seinem vorangegangenen Mode-Studium finden Eingang in sein Werk. Bereits mit der Wahl des Materials bezieht der Künstler auf originelle, unkonventionelle Weise Alltägliches in seine Arbeit mit ein. Paul Iby präsentierte seinen speziellen, durchweg humorvollen Kunstreigen an einem für die Kunstwelt eher fremden Ort: auf dem Parkplatz gegenüber des Campus Kunst. Ein neues, selbstbewusstes und eigenständiges Schmuckkonvolut ist entstanden. Paul Iby zeigt in überraschender Weise, dass Schmuckkunst nicht nur in direkter Beziehung zum Körper stehen muss.  Functionality and artistic freedom go hand in hand in Paul Iby’s works. His artistic approach defies common genres and his work consciously straddles several categories. He cleverly plays with people’s expectations and his objects do not fulfil the classical image of jewellery; instead, they consist of found objects and paraphernalia which the artist calls “raw materials”. His choice of material alone incorporates everyday items into his work in an original, unconventional way: seat belts, chest expanders, tea kettles, pots, the soles of shoes and even Iby’s shredded Bachelor thesis from his previous fashion degree are included in his work. Paul Iby presented his special, very humorous art objects in a place rather foreign to the art world: the car park opposite the campus. The result is a new, self-assured and independent jewellery collection. Paul Iby shows in a surprising way that jewellery does not only have to relate directly to the body.

DIPLOM SCHMUCK BETREUUNG Prof. Hans Stofer, Prof. Dr. Nike Bätzner, Melanie Isverding

“DIPLOM” DEGREE IN JEWELLERY SUPERVISION Prof. Hans Stofer, Prof. Nike Bätzner, Melanie Isverding

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Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2019 Saalesparkasse Foundation Art Prize 2019

Preisträger Winner


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Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2019 Saalesparkasse Foundation Art Prize 2019

Anerkennung Honourable Mention

Jorge Luis Sánchez Di Bello Común – Zucker als Herrschaftswaffe  Der Begriff „Común“ kommt aus dem Spanischen und bedeutet sowohl Gewohnheit als auch Gemeinschaft. Mit seiner Installation Común — Zucker als Herrschaftswaffe schafft Jorge Luis Sánchez Di Bello einen Raum, in dem Macheten zu Metaphern für die vergangene und gegenwärtige Situation der globalen Zuckerindustrie werden. Über den Betrachter*innen schweben 200 Macheten, die aus 100 Kilogramm Zucker hergestellt wurden. Eine bedrohliche Kulisse, die auf unauflösbare Widersprüche unserer Zeit verweist: Zum einen hängen die Macheten — an der Decke zu einem regelrechten militanten Heer formiert — wie Damoklesschwerter über dem Publikum, zum anderen machen die Macheten aus Zucker einen zerbrechlichen Eindruck — ihre Beschaffenheit widerspricht ihrer eigentlichen Funktion. Teil der Installation ist die Zeitung Común, die die Betrachtungsperspektiven auf die Ware Zucker mit den Themen Migration, Kolonialisierung, Sklaverei, Landnutzungsrechte sowie mit den gegenwärtigen Interessenkonflikten des globalen Südens und Nordens verbindet.  The term “común” comes from the Spanish and means both “common” and “community”. With his installation Común — Zucker als Herrschaftswaffe (Común — Sugar as a Weapon of Power), Jorge Luis Sánchez Di Bello creates a space in which machetes become metaphors for the past and present situation of the global sugar industry. 200 machetes made from 100 kilograms of sugar are suspended above the viewer. It is a threatening setting that points to the irresolvable contradictions of our time: on the one hand, the machetes, looking like a very militant force up on the ceiling, hang like swords of Damocles above the visitors’ heads; on the other, the machetes are made of sugar and are therefore fragile. Their nature contradicts their actual function. Part of the installation is the Común newspaper, which fuses perspectives on sugar as a commodity with the topics of migration, colonisation, slavery, land-use rights and the current conflicts of interest of the global South and North.

DIPLOM BILD, RAUM, OBJEKT, GLAS BETREUUNG Prof. Christine Triebsch, Prof. Andrea Zaumseil, Sebastian Richter

“DIPLOM” DEGREE IN IMAGE, SPACE, OBJECT, GLASS SUPERVISION Prof. Christine Triebsch, Prof. Andrea Zaumseil, Sebastian Richter

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Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2019 Saalesparkasse Foundation Art Prize 2019

Anerkennung Honourable Mention

Josephine Brinkmann Soldiers of Fortune (RGB Gewächshaus)  Die Installation Soldiers of Fortune besteht aus drei Gewächshäusern, Texten sowie Bildern, die Abhängigkeit und Bestimmung verhandeln. Konkret: Die 19 Texte beschäftigen sich mit den Themen Verbundenheit, Pflanzen und Pflege, 16 analoge Mittelformatfotos zeigen Kunstblumenarrangements und 19 digitale Produktfotografien Objekte, die alle einen Schaden aufweisen. Mit der Version rgb Gewächshaus bespielte Josephine Brinkmann den Garten der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalts. In und außerhalb der dortigen Gewächshäuser wandelten die Besucher*innen zwischen hängenden und liegenden Drucken. In ihren Gewächshäusern wuchs nicht das zu Erwartende, und doch boten sie einen Rahmen, in dem sich Erkenntnis entwickeln konnte. Durch das Wechselspiel von Drinnen und Draußen, von Privatem und Öffentlichem, dem Organischen und dem Anorganischen, machte die Installation die Bedingungen einer Transformation zum Gegenstand der Betrachtung. Josephine Brinkmann verknüpft in vielschichtiger und intelligenter Weise Sprache und Lyrik mit den Themen Wachstum und Vergänglichkeit.  The installation Soldiers of Fortune consists of two greenhouses containing texts and images that explore dependency and destiny. Specifically, the 19 texts investigate themes of connectedness, plants and cultivation, the 16 analogue medium-format photos show artificial floral arrangements, and the 19 digital product photos show objects that are all damaged in some way. With the rgb Gewächshaus (rgb Greenhouse) version, Josephine Brinkmann used the garden of the Saxony-Anhalt Art Foundation. Inside and outside the greenhouses, visitors could walk among hanging and lying prints. What grew in the greenhouses defied the viewers’ expectations: and yet it offered a framework in which knowledge could grow. Through the interplay of indoors and outdoors, private and public, organic and inorganic, the installation made the requirements of a transformation the subject of the work. Josephine Brinkmann links language and poetry to the themes of growth and transience in a multifaceted, intelligent way.

DIPLOM BILD, RAUM, OBJEKT, GLAS BETREUUNG Prof. Christine Triebsch, Prof. Philip Gaißer, Prof. Dr. Birte Kleine-Benne

“DIPLOM” DEGREE IN IMAGE, SPACE, OBJECT, GLASS SUPERVISION Prof. Christine Triebsch, Prof. Philip Gaißer, Prof. Birte Kleine-Benne

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PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2019 Saalesparkasse Foundation Art Prize 2019

Anerkennung Honourable Mention

Han Kim Bittersweet Parade  Bittersweet Parade lautet der Titel der immersiven Drei-KanalVideoinstallation von Han Kim. Symbolischer Ausgangspunkt dieser Arbeit ist der Mond mit seiner Licht- und Schattenseite. Aufgrund der gebundenen Rotation sehen wir immer nur die helle Seite des Mondes. Um dessen dunkle Seite zu betrachten, müsste man sich dorthin begeben; von der Erde aus ist sie jedenfalls nicht zu sehen. Diese Situation überträgt der Künstler auf vier unterschiedliche Protagonist*innen, die für jeweils unterschiedliche Schicksale stehen. In vier Geschichten erzählt Han Kim über das Verhältnis von Einsamkeit und Fürsorge, über die dunklen und mitunter tragischen Seiten unseres gegenwärtigen durchdigitalisierten Alltags. Seine Bildkompositionen gleichen Stillleben; sie verweisen auf einen inneren Mond im Menschen, der nicht ohne weiteres zu ergründen ist. Bittersweet Parade zeigt auf leise, aber bestimmte Weise die Tragödien, die sich eher im Verborgenen, in verdeckten Bereichen, eben auf der dunklen Seite des Mondes abspielen.  Bittersweet Parade is the title of the immersive three-channel video installation by Han Kim. The symbolic starting points of this work are the light and dark sides of the moon. Due to the Earth’s rotation we only ever see the illuminated side of the moon. To see the dark side, you have to travel there; it cannot be seen from Earth. The artist transfers this situation onto four different protagonists, each of whom stands for a different destiny. In four stories, Han Kim talks about the relationship between loneliness and caring for others, the dark and sometimes tragic aspects of our present-day digitalised lives. His compositions are like still lifes; they point to an inner moon in people that is not easy to fathom. In a quiet but assertive way, Bittersweet Parade reveals tragedies that take place secretly, in hidden areas, on the dark side of the moon.

DIPLOM ZEITBASIERTE KÜNSTE BETREUUNG Prof. Michaela Schweiger, Prof. Dr. Nike Bätzner, Daniel Schulz

“DIPLOM” DEGREE IN TIME-BASED ARTS SUPERVISION Prof. Michaela Schweiger, Prof. Nike Bätzner, Daniel Schulz

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Parcours 2019. Diplome der Kunst

PARCOURS. DIPLOME DER KUNST 2019 Die dritte Ausgabe der Diplomausstellung als vierzehntägige Präsentation zeigte 2019 an vier Hauptausstellungsorten und zwei Satelliten-Standorten 33 künstlerische Abschlussarbeiten des Fachbereichs Kunst, die die gesamte Bandbreite der künstlerischen Ansätze widerspiegelte.   58 – 67 LAUFZEIT 13. — 28. Juli 2019 AUSSTELLUNGSORTE  Burg Galerie im Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale)  Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, Neuwerk 11, 06108 Halle (Saale)  Literaturhaus Halle, Bernburger Straße 8, 06108 Halle (Saale)  Weißes Haus, Seebener Straße 193, 06114 Halle (Saale) SATELLITEN-AUSSTELLUNGSORTE  Galerie f2, Fährstraße 2, 06114 Halle (Saale)  wuk Theaterquartier, Holzplatz 7a, 06110 Halle (Saale) KURATOREN Stefan Hurtig und Susanne Weiß MITARBEIT Vreni Knödler, Julia Tiefenbach und Yasemin Yilmaz AUSSTELLENDE Arif Amirov, Jorge Sánchez Di Bello, Elena Bordacconi, Josephine Brinkmann, Kristina Buketova, Ildikó Dánfalvi, Antje Dathe, Etienne Dietzel, Pia vom Ende, Felicitas Fäßler, Eri Hayashi, Julia Himmelmann, Manuela Homm, Paul Iby, Sunhi Jaeger, Alica Khaet, Han Kim, Julia Sophie Kunde, Therese Lippold, Xinzhe Luo, Maria Mandalka, Nora Manthei, Anne Martin, Katja Neubert, Marc-Antoine Petit, Elisabeth Rudolph, Alexander Roschke, Paula Schneider, Renin Zeynep Simsek, Ana Streng, Margarita Wenzel, Lina Zacher, Karla Zipfel FÖRDERER Parcours 2019. Diplome der Kunst wurde gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen von „Burg gestaltet! QPL“ unter dem Förderkennzeichen 01PL17066.

PARCOURS. DIPLOME DER KUNST 2019 The third edition of the diploma exhibition, a fortnightly presentation, featured 33 artistic theses of the Art Faculty at four major exhibition venues and two satellite locations in 2019, reflecting the full range of artistic approaches.   58 – 67 DURATIONV 13 — 28 July 2019 EXHIBITION VENUES  Burg Galerie im Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale)  Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, Neuwerk 11, 06108 Halle (Saale)  Literaturhaus Halle, Bernburger Straße 8, 06108 Halle (Saale)  Weißes Haus, Seebener Straße 193, 06114 Halle (Saale) SATELLITE VENUES  Galerie f2, Fährstraße 2, 06114 Halle (Saale)  wuk Theaterquartier, Holzplatz 7a, 06110 Halle (Saale) CURATORS Stefan Hurtig and Susanne Weiß COOPERATION Vreni Knödler, Julia Tiefenbach and Yasemin Yilmaz EXHIBITORS Arif Amirov, Jorge Sánchez Di Bello, Elena Bordacconi, Josephine Brinkmann, Kristina Buketova, Ildikó Dánfalvi, Antje Dathe, Etienne Dietzel, Pia vom Ende, Felicitas Fäßler, Eri Hayashi, Julia Himmelmann, Manuela Homm, Paul Iby, Sunhi Jaeger, Alica Khaet, Han Kim, Julia Sophie Kunde, Therese Lippold, Xinzhe Luo, Maria Mandalka, Nora Manthei, Anne Martin, Katja Neubert, Marc-Antoine Petit, Elisabeth Rudolph, Alexander Roschke, Paula Schneider, Renin Zeynep Simsek, Ana Streng, Margarita Wenzel, Lina Zacher, Karla Zipfel FUNDER Parcours 2019. Diplome der Kunst was funded by the Federal Ministry of Education and Research in the context of “castle designed! QPL” under grant number 01PL17066.


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Parcours 2019. Diplome der Kunst

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PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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GiebichenStein Designpreis – Ausgezeichnete Arbeiten aus dem Fachbereich Design GiebichenStein Design Prize – Outstanding works from the Design Faculty

PREISKATEGORIEN Beste Kommunikation → S.77, Beste Idee/Bestes Konzept → S.84, Engagiertestes Anliegen → S.90, Interessantestes Experiment → S.100, GiebichenStein der Freunde → S.106, Grassi Nachwuchspreis → S.111, Sonderpreis der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt → S.116, Sonderpreis des Stadtmuseums Halle → S.120 JURY DER GIEBICHENSTEIN DESIGN- PREISTRÄGER 2019  Prof. Karel Boonzaaijer, Designer, ehemals Professor für Conceptual Design, fh Aachen   Gesine Grotrian-Steinweg, Illustratorin und Grafikdesignerin   Stefan Guzy, Plakatgestalter, Typograf und Grafikdesigner   Julia Müller, Modedesignerin und Absolventin der burg

PRIZE CATEGORIES Best communication → p.77, Best idea/Best concept → p.84, Most socially committed project → p.90, Most interesting experiment → S.100, Friends’ GiebichenStein → p.106, Grassi Young Talent Award → p.111, Special Prize of the Saxony-Anhalt Art Foundation → p.116, Special Prize of the Stadtmuseum Halle → p.120 JURY OF THE GIEBICHENSTEIN DESIGN PRIZE WINNERS 2019  Prof. Karel Boonzaaijer, designer, former professor of Conceptual Design, fh Aachen   Gesine Grotrian-Steinweg, illustrator and graphic designer   Stefan Guzy, poster designer, typographer and graphic designer   Julia Müller, fashion designer and graduate of the burg


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GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

BESTE KOMMUNIKATION  Marlen Kaufmann, Thea Kleinhempel, Tabea Seufert, David Strach, Marie Schuster: Wir sind entspannt, es geht uns gut., Kommunikationsdesign, ba, 10.Semester, Betreuung: Prof. Matthias Görlich, Peter Hermans  Stella Friedenberger: Augmented Conspiracy, Kommunikationsdesign, ba, Abschlussarbeit, Betreuung: Prof. Anna Berkenbusch, Sanna Schiffler  Louis Möckel: sei frei — lass ab, Industriedesign, ba, 8.Semester, Betreuung: Prof. Dieter Hofmann, Philipp Stingl  Lisa Linz, Maja Redlin: Visuelles Erscheinungsbild Jahresausstellung 2019, Kommunikationsdesign, ba, 6. bis 8.Semester, Betreuung: Prof. Andrea Tinnes, Pierre Pané-Farré  Ina Turinsky: The Great Smog — Diktion des Anthropozän, Industrial Design, ma, Abschlussarbeit, Betreuung: Prof. Mareike Gast BESTE IDEE/BESTES KONZEPT  Judith Anders: vaio, Produktdesign/Keramikund Glasdesign, ba, 8.Semester, Betreuung: Gastprof. Mikaela Dörfel, Gastprof. Andreas Fabian, Melanie Glöckner  Johanna Abendroth: cut hair, Industriedesign, ba, 4.Semester, Betreuung: Prof. Mareike Gast  Benno Brucksch: Tangible Tags — mnemonic interfaces to associate information, Industriedesign, ba, 10.Semester, freies Projekt, Betreuung: Prof. Christian Zöllner  Jakob Petersen, Organise Disorder!/Plenum.otf, Kommunikationsdesign, ba, 6.Semester, Betreuung: Prof. Andrea Tinnes, Pierre PanéFarré  Lea Schweinfurth: not_a_studio, Conceptual Fashion Design, ma, Abschlussarbeit, Betreuung: Vertr.-Prof. Gunnar Mundt, Vertr.Prof. Susanne Ostwald  Vincent Dino Zimmer: #propertyless — Dinge, die kein Eigentum sind, Industrial Design, ma, Abschlussarbeit, Betreuung: Prof. Guido Englich ENGAGIERTESTES ANLIEGEN  Tamara Siewert: Erdbeerwoche, Multimedia Design, ma, Abschlussarbeit, Betreuung: Prof. Jonas Hansen  Gina Hartig, Martha Sophie Kikowatz: Exclusive Design, Industriedesign, ba, 8.Semester, Betreuung: Prof. Dieter Hofmann, Philipp Stingl

Teilnehmende Participants

Maren Englisch: Bewegt, Interior Architecture, ma, Abschlussarbeit, Betreuung: Prof. Axel Müller-Schöll, Fabian Rätzel  Jannis Fahrenkamp: The gatekeeper’s experience, Kommunikationsdesign, ba, 10.Semester, Betreuung: Vertr.-Prof. Adrian Sauer, Emanuel Mathias  Yi Gong: Super Menu, Industrial Design, ma, Abschlussarbeit, Betreuung: Prof. Mareike Gast INTERESSANTESTES EXPERIMENT  Stefan Kloß: Mutant — Multiperspektivische Gestaltung von Klang und Musik, Multimedia Design, ma, Abschlussarbeit, Betreuung: Prof. Anette Scholz  Ezra Dilger: Anthropocene Souvenirs, Industriedesign, ba, Abschlussarbeit, Betreuung: Prof. Guido Englich  Julia Nissen: glass_phaenomenon, Product Design and Design of Porcelain, Ceramics and Glass, ma, Abschlussarbeit, Betreuung: Gastprof. Mikaela Dörfel, Gastprof. Andreas Fabian  Magdalena Sophie Orland: Zwischen_Räumen, Conceptual Textile Design, ma, Abschlussarbeit, Betreuung: Prof. Bettina GöttkeKrogmann, Vertr.-Prof. Susanne Ostwald  Lene Zech: fade, Produktdesign/Keramik- und Glasdesign, ba, 8.Semester, Gastsemester Textildesign, Betreuung: Prof. Bettina GöttkeKrogmann, Sandra Lorenz, Anna Zeitler GIEBICHENSTEIN DER FREUNDE  Magdalena Sophie Orland: Zwischen_Räumen GRASSI NACHWUCHSPREIS, GESTIFTET VON CULTURTRAEGER  Lea Schweinfurth: not_a_studio SONDERPREIS DER KUNSTSTIFTUNG DES LANDES SACHSEN-ANHALT  Anna Neumann: Trübe Tage, Kommunikationsdesign, ba, 9.Semester, Betreuung: Prof. Georg Barber, Tobias Jakob SONDERPREIS DES STADTMUSEUMS HALLE  Judith Anders: vaio  Gina Hartig, Martha Sophie Kikowatz: Exclusive Design


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

BEST COMMUNICATION  Marlen Kaufmann, Thea Kleinhempel, Tabea Seufert, David Strach, Marie Schuster: Wir sind entspannt, es geht uns gut. (We are Relaxed, We are Doing Well.), Communication Design, ba, 10th semester, Supervision: Prof. Matthias Görlich, Peter Hermans  Stella Friedenberger: Augmented Conspiracy, Communication Design, ba, Final Project, Supervision: Prof. Anna Berkenbusch, Sanna Schiffler  Louis Möckel: sei frei — lass ab (be free — let go), Industrial Design, ba, 8th semester, Supervision: Prof. Dieter Hofmann, Philipp Stingl  Lisa Linz, Maja Redlin: Visual appearance Annual Exhibition 2019, Communication Design, ba, 6th — 8th semester, Supervision: Prof. Andrea Tinnes, Pierre Pané-Farré  Ina Turinsky: The Great Smog — Diktion des Anthropozän (Diction of the Anthropocene), Industrial Design, ma, Final Project, Supervision: Prof. Mareike Gast BEST IDEA/BEST CONCEPT  Judith Anders: vaio, Product Design/Ceramic and Glass Design, ba, 8th semester, Supervision: guest professor Mikaela Dörfel, guest professor Andreas Fabian, Melanie Glöckner  Johanna Abendroth: cut hair, Industrial Design, ba, 4th semester, Supervision: Prof. Mareike Gast  Benno Brucksch: Tangible Tags — mnemonic interfaces to associate information, Industrial Design, ba, 10th semester, independent project, Supervision: Prof. Christian Zöllner  Jakob Petersen, Organise Disorder!/Plenum. otf, Communication Design, ba, 6th semester, Supervision: Prof. Andrea Tinnes, Pierre Pané-Farré  Lea Schweinfurth: not_a_studio, Conceptual Fashion Design, ma, Final Project, Supervision: substitute professor Gunnar Mundt, substitute professor Susanne Ostwald  Vincent Dino Zimmer: #propertyless — Dinge, die kein Eigentum sind (Things That Aren’t Property), Industrial Design, ma, Final Project, Supervision: Prof. Guido Englich MOST SOCIALLY COMMITTED PROJECT  Tamara Siewert: Erdbeerwoche (Strawberry Week), Multimedia Design, ma, Final Project, Supervision: Prof. Jonas Hansen  Gina Hartig, Martha Sophie Kikowatz: Exclusive Design, Industrial Design, ba, 8th semester, Supervision: Prof. Dieter Hofmann, Philipp Stingl

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Maren Englisch: Bewegt (Moved), Interior Architecture, ma, Final Project, Supervision: Prof. Axel Müller-Schöll, Fabian Rätzel  Jannis Fahrenkamp: The gatekeeper’s experience, Communication Design, ba, 10th semester, Supervision: substitute professor Adrian Sauer, Emanuel Mathias  Yi Gong: Super Menu, Industrial Design, ma, Final Project, Supervision: Prof. Mareike Gast MOST INTERESTING EXPERIMENT  Stefan Kloß: Mutant — Multiperspektivische Gestaltung von Klang und Musik (Mutant — A Multiperspective Design of Sound and Music), Multimedia Design, ma, Final Project, Supervision: Prof. Anette Scholz  Ezra Dilger: Anthropocene Souvenirs, Industrial Design, ba, Final Project, Supervision: Prof. Guido Englich  Julia Nissen: glass_phaenomenon, Product Design and Design of Porcelain, Ceramics and Glass, ma, Final Project, Supervision: guest professor Mikaela Dörfel, guest professor Andreas Fabian  Magdalena Sophie Orland: Zwischen_Räumen (In-between Spaces), Conceptual Textile Design, ma, Final Project, Supervision: Prof. Bettina Göttke-Krogmann, substitute professor Susanne Ostwald  Lene Zech: fade, Product design/Ceramic and Glass Design, ba, 8th semester, guest semester Textile Design, Supervision: Prof. Bettina Göttke-Krogmann, Sandra Lorenz, Anna Zeitler FRIENDS’ GIEBICHENSTEIN  Magdalena Sophie Orland: Zwischen_Räumen (In-between Spaces) GRASSI YOUNG TALENT AWARD, DONATED BY CULTURTRAEGER  Lea Schweinfurth: not_a_studio SPECIAL PRIZE OF THE SAXONY-ANHALT ART FOUNDATION  Anna Neumann: Trübe Tage (Dull Days), Communication Design, ba, 9th semester, Supervision: Prof. Georg Barber, Tobias Jakob SPECIAL PRIZE OF THE STADTMUSEUM HALLE  Judith Anders: vaio  Gina Hartig, Martha Sophie Kikowatz: Exclusive Design


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GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

Der GiebichenStein Designpreis kann mittlerweile auf eine lange Tradition zurückblicken. Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle lobte 2019 den Preis nunmehr zum achten Mal aus. Wie bereits in den Jahren zuvor standen Arbeiten eines Studienjahres des Fachbereichs Design für den GiebichenStein Designpreis zur Nominierung. Alle ausgewählten Werke wurden in der Ausstellung der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt präsentiert, die vom 17. bis 31. Oktober 2019 stattfand. Den GiebichenStein Designpreis aus rotem Porphyr – dem Gestein jenes Massivs, auf dem die Burg Giebichenstein über der Saale thront – erhielt in der Kategorie „Beste Idee / Bestes Konzept“ Judith Anders (Produktdesign/Keramik- und Glasdesign) für die Arbeit VAIO. Marlen Kaufmann, Thea Kleinhempel, Tabea Seufert, David Strach und Marie Schuster (Kommunikationsdesign) überzeugten in der Kategorie „Beste Kommunikation“ mit Wir sind entspannt, es geht uns gut. Gleich zwei Arbeiten wurden in diesem Jahr in der Kategorie „Engagiertestes Anliegen“ ausgezeichnet: Gina Hartig und Martha Sophie Kikowatz (Industriedesign) mit Exclusive Design sowie Tamara Siewert (Multimedia Design) mit Erdbeerwoche. Für die Arbeit Mutant – Multiperspektivische Gestaltung von Klang und Musik erhielt Stephan Kloß (Multimedia Design) einen GiebichenStein in der Kategorie „Interessantestes Experiment“. Den vom Freundes- und Förderkreis der BURG vergebenen „GiebichenStein der Freunde“ erhielt Magdalena Sophie Orland (Conceptual Textile Design) für ihre Arbeit Zwischen_Räumen. Jeder der GiebichenSteine ist durch den Freundes- und Förderkreis der BURG mit 500 Euro Preisgeld dotiert, zudem werden alle prämierten und nominierten Arbeiten dokumentiert und fotografisch in das Hochschularchiv aufgenommen. Außerdem wurden drei Sonderpreise vergeben. Den von Culturtraeger gestifteten Grassi Nachwuchspreis erhielt dieses Jahr die Arbeit NOT_A_STUDIO von Lea Schweinfurth (Conceptual Fashion Design). Die Arbeit wurde von der Culturtraeger GmbH angekauft und in die Sammlung des Grassi Museums für Angewandte Kunst in Leipzig aufgenommen. Das Stadtmuseum Halle wählte in diesem Jahr gleich zwei Arbeiten aus: VAIO von Judith Anders (Produktdesign/Keramik- und Glasdesign) überzeugte ebenso in dieser Kategorie und wird für ein Jahr in


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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der ständigen Ausstellung präsentiert. Auch die bereits prämierte Arbeit Exclusive Design von Gina Hartig und Martha Sophie Kikowatz (Industriedesign) wird vom Stadtmuseum Halle ausgezeichnet und in der Sonderausstellung Geschichten, die fehlen seit dem 29. November 2019 bis zum 10. Mai 2020 präsentiert. Den Preis der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt erhielt 2019 Anna Neumann (Kommunikationsdesign) für ihre Arbeit Trübe Tage. Auch dieser Preis ist mit 500 Euro dotiert. An der Ausschreibung konnten Studierende aus dem Fachbereich Design mit Projekten und Arbeiten teilnehmen, die zur Jahresausstellung gezeigt wurden. Die Vorauswahl der Projekte trafen hochschulinterne Auswahlkommissionen, in denen neben Professor*innen auch Mitarbeiter*innen und Studierende zu den Mitgliedern zählten. The GiebichenStein Design Award looks back on a long tradition. The Burg Giebichenstein University of Art and Design Halle presented the award for the eighth time in 2019. As in previous years, works by the Design Faculty were nominated for the prize. All the selected works were displayed in the exhibition of the Saxony-Anhalt Art Foundation, which took place from 17 to 31 October 2019. The GiebichenStein Design Award made of red porphyry – the rock of the massif on which Burg Giebichenstein towers over the River Saale – was awarded in the category “Best idea / Best concept” to Judith Anders (Product Design / Ceramic and Glass Design) for her work VAIO. In the category “Best communication” Marlen Kaufmann, Thea Kleinhempel, Tabea Seufert, David Strach and Marie Schuster (Communication Design) convinced the judges with their work Wir sind entspannt, es geht uns gut (We are Relaxed, We are Doing Well). No fewer than two works received this year’s award in the category “Most socially committed project”: Tamara Siewert (Multimedia Design) with Erdbeerwoche (Strawberry Week) as well as Gina Hartig and Martha Sophie Kikowatz (Industrial Design) with Exclusive Design. For the work Mutant – Multiperspektivische Gestaltung von Klang und Musik (Mutant – A Multiperspective Design of Sound and Music) Stephan Kloß (Multimedia Design) received a GiebichenStein in the category “Most interesting experiment”.


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GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

Magdalena Sophie Orland (Conceptual Textile Design) received the Friends’ GiebichenStein award from the Society of Friends and Partners of the University for her work Zwischen_Räumen (In-between Spaces). Each of the GiebichenStein awards is endowed with 500 euros in prize money by the Friends and sponsors of the BURG. In addition, each nominated and prize-winning work is documented and photographed for the university’s archive. In addition, three special prizes were awarded. This year, the Grassi Young Talent Award, funded by Culturtraeger, was awarded to the work NOT_A_STUDIO by Lea Schweinfurth (Conceptual Fashion Design). The work will be purchased by the Culturtraeger GmbH and included in the collection of the Grassi Museum of Applied Arts in Leipzig. The Stadtmuseum Halle selected two works this year: VAIO by Judith Anders (Product Design/Ceramic and Glass Design) convinced the jury in this category, too, and will be added to the permanent exhibition for one year. The award-winning work Exclusive Design by Gina Hartig and Martha Sophie Kikowatz (Industrial Design) was also selected by the Stadtmuseum Halle and presented in the temporary exhibition Geschichten, die fehlen (Missing Stories) from 29 November 2019 to 10 May 2020. The Saxony-Anhalt Art Foundation Prize 2019 was awarded to Anna Neumann (Communication Design) for her work Trübe Tage (Dull Days). This prize is also endowed with 500 euros. Students from the Design Faculty were able to take part in the tender with projects and works that were shown in the annual exhibition. The pre-selection of projects was carried out by an internal selection committee in the university, which consisted of professors, employees and students.


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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Beste Kommunikation Best communication

PREISTRÄGER*INNEN Marlen Kaufmann, Thea Kleinhempel, Tabea Seufert, David Strach, Marie Schuster   68 / 69 NOMINIERT Stella Friedenberger   70 – 72 Louis Möckel   73 – 75 Lisa Linz, Maja Redlin   76 – 78 Ina Turinsky   79 – 81 AUSWAHLKOMMISSION Vertr.-Prof. Bärbel Messmann (Vorsitzende), Prof. Michael Jäger, Lenia Hauser, Uwe Schinn, Barbara Trautmann AUTOR DER LAUDATIO Prof. Karel Boonzaaijer

WINNERS Marlen Kaufmann, Thea Kleinhempel, Tabea Seufert, David Strach, Marie Schuster   68 / 69 NOMINATED Stella Friedenberger   70 – 72 Louis Möckel   73 – 75 Lisa Linz, Maja Redlin   76 – 78 Ina Turinsky   79 – 81 SELECTION COMMITTEE Substitute professor Bärbel Messmann (Chair), Prof. Michael Jäger, Lenia Hauser, Uwe Schinn, Barbara Trautmann AUTHOR OF THE LAUDATION Prof. Karel Boonzaaijer


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Beste Kommunikation Best communication

Preisträger*innen Winners

Marlen Kaufmann, Thea Kleinhempel, Tabea Seufert, David Strach, Marie Schuster Wir sind entspannt, es geht uns gut.  Wie(so) wollen wir (so) arbeiten? Ausgehend von dieser Frage beschäftigten sich die Studierenden im Rahmen eines freien Gruppenprojekts mit den Arbeitsverhältnissen im Kreativbereich. Sie testeten mit anderen Studierenden Austauschformate und führten Interviews mit Alumni der burg, die von ihrem Weg nach dem Studium berichteten. Um diesen Austausch um andere Interessierte zu erweitern, organisierten sie die Veranstaltung Wir sind entspannt, es geht uns gut. Die zuvor interviewten Alumni waren ebenfalls eingeladen, um mit Studierenden intensiver ins Gespräch zu kommen. Durch Unterstützung Studierender des Projekts hurra hurra, das sich mit neuen Tendenzen im Designstudium auseinandersetze, entwickelten sie situative Begebenheiten, um möglichst freie Gesprächssituationen zu schaffen. Ausgehend vom Anliegen, einen kontinuierlichen, die Semesterstrukturen übergreifenden Austausch zu verstetigen, wurde der Diskurs in diversen Veranstaltungen fortgeführt. Für den GiebichenStein Designpreis gestaltete die Gruppe ein Wandbild, das die Ereignisse einordnete und reflektierte.   68 / 69 LAUDATIO Unser erster Eindruck von dieser Präsentation war: „Wow, was ist das?“ Ein Wasserfall von Kommunikation in origineller Form. 25 Quadratmeter Information in einer aufregenden Gestaltung: einerseits geschriebener Text, anderseits als „Comic“ umgesetzt, beides spannend lesbar. Die Künstler*innen nehmen die Leser*innen mit. Mit ihrem Projekt schlägt das Team einen „neuen alten“ Weg ein, einen Weg der Manifeste, und das auf beeindruckende Weise. Ist es Zufall, dass vor mehr als 500 Jahren Martin Luther in der Nähe von Halle sein Manifest an eine Kirchentür geschlagen hat? Die Künstlergruppe ist mit ihrem Konzept auf etwas zurückgekommen, worum es auch heute gehen sollte: nämlich klare offene Kommunikation; eine Kommunikation, die Gänsehaut macht. Das Konzept sieht ein vertikales „Patchwork“ vor, eine lebende Collage von Meinungen, Spaß, Bildern und Visionen. Ein Manifest „anno heute“. Das Interessante an dieser Kommunikationsform ist, dass sie immer in Bewegung bleibt, niemals fertig, immer offen für neue Schritte und Informationen bleibt. Hervorzuheben ist, dass das

Konzept für jeden lesbar und leicht verständlich ist. Klare Kommunikation ist in unserer Zeit weder selbstverständlich noch einfach. Hier aber kommt alles in einer klaren, offenen Form zusammen, die jeder Benutzerin, jedem Benutzer Raum für eigene Interpretation und Fantasie lässt. Die Leser*innen werden zu einem Teil des Künstlerkollektivs. Die Jury war und ist davon begeistert. Bravo!

Why do we want to work (the way we do)? Using this question as a starting point, the students looked at employment conditions in the creative sector as part of an independent group project. They tested formats of exchange with other students and interviewed alumni of the burg about what paths they had taken after graduation. To extend the exchange to other parties, they organised the event Wir sind entspannt, es geht uns gut (We are Relaxed, We are Doing Well). The alumni interviewed were also invited to engage more intensively with students. With the support of students from the hurra hurra project, which deals with new trends in design studies, they developed situational events in order to facilitate conversations that were as open as possible. With the objective of maintaining a continuous conversation through the semesters, the discussion was continued across various other events. For the GiebichenStein Design Award, the group created a mural that displayed and reflected on the events.   68 / 69 LAUDATION Our first impression of this presentation was: “Wow, what’s that?” A deluge of communication given an original form. Twenty-five square metres of information with an interesting design: written text in the form of a comic, which draws the reader in. The artists’ project embarks on a “new-yet-old” path of designing a manifesto, and is impressively executed. Is it any coincidence that Martin Luther nailed his manifesto on a church door near Halle more than 500 years ago? The concept by this group of artists returns to something that should be at the forefront today: clear, open communication, which gives the reader goose bumps. The concept


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

envisages a vertical “patchwork”, a living collage of opinions, fun, images and visions. It is a manifesto for today. The interesting thing about this form of communication is that it is always in motion, is never finished, and is always open to new developments and information. It is notable that the concept is readable and easy to understand for everyone. Clear communication is neither natural nor easy in this day and age. Here, however, everything comes together in a simple, open format that leaves the user room for interpretation and imagination. The readers become part of the artists’ collective. The jury was very impressed. Well done!

GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

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Beste Kommunikation Best communication

Preisträger*innen Winners


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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Beste Kommunikation  Best communication

Nominiert Nominated

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Beste Idee/Bestes Konzept Best idea/Best concept

PREISTRÄGERIN Judith Anders   82 – 84 NOMINIERT Johanna Abendroth   85 / 87 Benno Brucksch   86 / 88 / 90 Jakob Petersen   89 / 91 / 93 Lea Schweinfurth   92 / 124 / 125 Vincent Dino Zimmer   94 / 95 AUSWAHLKOMMISSION Vertr.-Prof. Pablo Abend (Vorsitzender), Prof. Caroline Achaintre, Prof. Reiner Maria Matysik, Prof. Christian Zöllner, Iris Dankemeyer, Michael Suckow AUTORIN DER LAUDATIO Julia A. Müller

WINNER Judith Anders

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NOMINATED Johanna Abendroth   85 / 87 Benno Brucksch   86 / 88 / 90 Jakob Petersen   89 / 91 / 93 Lea Schweinfurth   92 / 124 / 125 Vincent Dino Zimmer   94 / 95 SELECTION COMMITTEE Substitute professor Pablo Abend (Chair), Prof. Caroline Achaintre, Prof. Reiner Maria Matysik, Prof. Christian Zöllner, Iris Dankemeyer, Michael Suckow AUTHOR OF THE LAUDATION Julia A. Müller


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

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Judith Anders VAIO  Ausdrucksstarke Ovale schneiden konvexe Formen und definieren die Behältnisse der Serie vaio von Judith Anders. Positioniert an der Schnittstelle zwischen Gefäß und Esswerkzeug sind die Objekte einladend lebhaft und erwecken auf mehreren Sinnesebenen die Aufmerksamkeit. Das Verknüpfen von visuellen Eindrücken mit haptischen und olfaktorischen Erfahrungen steigert Genusserlebnisse vielfältiger Art. vaio reflektiert natürliche Farben und animiert zu instinktiver Handhabung, um unsere Schnelllebigkeit zu entschleunigen. Variierende Gefäßkompositionen unterschiedlichster Szenarien verorten sich in gastronomischen Arrangements. Die Objekte aus Porzellan und Glas entstanden zum Semesterthema Sensual Dining — Alternative Essgeräte und -gefäße für die fünf Sinne.  82 – 84

LAUDATIO Verblüffend, wie die Form eines Löffels oder die einer Schale das Essen gestaltet. Faszinierend, wie präzise die Oberflächen Porzellan und Glas gearbeitet sind. Anerkennenswert, wie weit die „Gefäßkompositionen“ — so bezeichnet Judith Anders ihre ausdrucksstarken Ovale — durchdacht, gefertigt und funktional sind. Die Serie heißt vaio, sie lädt ein als MessSchippe ein wenig abzumessen, Suppe zu löffeln; sie lädt die Sinne ein, weiter zu denken und auszuprobieren, wie Essen gehen kann, wie Restaurantkultur eingedeckt und das Zum-Mund-Führen neu und sinnlich ausprobiert werden darf. Die formschönen und präzise geschnittenen Ovale bestechen nicht nur durch ihr Design, vielmehr machen sie Lust auf mehr und verführen zum spielerischen Ausprobieren. Vielleicht als neues Zuhause für eine Pflanze, als Trinkgefäß oder besondere Ablage für das Lieblingsschmuckstück. Die glatten und matten Oberflächen unterstreichen charmant und unaufdringlich die natürliche Sinnlichkeit des Materials Keramik. Sie laden zum Entschleunigen und Genießen ein und zelebrieren die Freude am Essen.

Expressive oval implements are cut into convex shapes, defining the receptacles of Judith Anders’ vaio series. The objects, which resemble something between a holder and an eating utensil, are inviting to use and catch the user’s attention on several sensory levels. The combination of visual impression and haptic and olfactory experience enhances a variety of pleasurable moments. vaio uses natural colours, and through their ease of use, the utensils encourage a deceleration of our fast-paced lifestyles. Various receptacles in diverse scenarios were contextualised in gastronomic arrangements. The porcelain and glass objects were created for the semester theme: Sensual Dining — Alternative Essgeräte und -gefäße für die fünf Sinne (Alternative Dining Utensils and Receptacles for All Five Senses).   82 – 84 LAUDATION It is amazing how the shape of a spoon or bowl makes us reimagine food. It is fascinating how precisely finished the porcelain and glass surfaces are. It is remarkable how elaborate these “vase compositions” — as Judith Anders describes her expressive oval moulds — are. Anders calls her series vaio; the utensils invite you to measure something with a measuring scoop, eat soup or lay a table for a lavish meal. They capture your senses and inspire you to think and experiment. The elegant, precisely cut oval implements not only captivate you with their design; they also whet your appetite for more, and playfully tempt you to use them in different ways: perhaps they can be a new home for a plant, a drinking receptacle or a display for your favourite piece of jewellery. The smooth, matt surfaces underline the natural sensuality of ceramics in a charming and unobtrusive way. They invite you to slow down, enjoy and celebrate the joy of eating.


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Beste Idee/Bestes Konzept Best idea/Best concept

Preisträgerin Winner


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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Beste Idee/Bestes Konzept Best idea/Best concept

Nominiert Nominated

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GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

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Engagiertestes Anliegen Most socially committed project

PREISTRÄGERINNEN Tamara Siewert   96 / 97 Gina Hartig, Martha Sophie Kikowatz

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NOMINIERT Maren Englisch   100 – 102 Jannis Fahrenkamp   103 – 105 Yi Gong   106 – 109 AUSWAHLKOMMISSION Prof. Georg Barber (Vorsitzender), Heike Hertwig, Anette Opiolla, Frank Robrecht, Sabine Stolte AUTORINNEN DER LAUDATIEN Julia A. Müller, Gesine Grotrian-Steinweg

WINNERS Tamara Siewert   96 / 97 Gina Hartig, Martha Sophie Kikowatz

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NOMINATED Maren Englisch   100 – 102 Jannis Fahrenkamp   103 – 105 Yi Gong   106 – 109 SELECTION COMMITTEE Prof. Georg Barber (Chair), Heike Hertwig, Anette Opiolla, Frank Robrecht, Sabine Stolte AUTHORS OF THE LAUDATIONS Julia A. Müller, Gesine Grotrian-Steinweg


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

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Tamara Siewert Erdbeerwoche  Die Arbeit Erdbeerwoche von Tamara Siewert ist eine Augmented-Reality-Broschüre, die junge Mädchen im Alter von 11 bis 15 Jahren über den Menstruationszyklus aufklärt. Die Vermittlungsformen wurden an die Lebensrealität von Jugendlichen angepasst. Um herauszufinden, welches Medium sich für diese Arbeit am besten eignet, wurde ein Workshop in Zusammenarbeit mit Greater Form in Leipzig umgesetzt. Es zeigte sich, dass das Verwenden von Augmented Reality großen Zuspruch bei den teilnehmenden Mädchen hervorrufen kann, da das Smartphone für sie einen geschützten Raum bietet, um sich zu informieren. Die gedruckte Broschüre besteht aus zwölf Illustrationen von verschiedenen Charakteren, die jeweils eine Frage beinhalten. Diese werden mit der App gescannt und zum Leben erweckt. Die mit Face-Tracking animierten Charaktere erklären komplexe Inhalte auf humorvolle Weise. Ziel ist es, Mädchen in ihrem Selbstvertrauen zu stärken. Neben der Informationsvermittlung versucht Erdbeerwoche gegen immer noch bestehende Menstruationsmythen vorzugehen.  96 / 97

LAUDATIO Die Zielgruppe ist klein und exklusiv. Mit Eintreten der regelmäßigen, meistens monatlichen Blutungen beginnt die Auseinandersetzung mit einem Zeitraum, der Erdbeerwoche heißt. Diese Phase im Leben betrifft ein Drittel der Lebenszeit aller Frauen. Es ranken sich viele Gerüchte, Ängste und Tabus darum. Tamara Siewert verknüpft klar und gut illustrierte Fragen in einem Faltblatt mit charmant animierten Antworten als Augmented-Reality-Animationen auf dem Handy. Die verschiedenen Themen sind geschickt in Fragen gekleidet: Könnt ihr sagen, ob Menstruationsblut Haie anzieht? Oder warum die Lieblingshose manchmal zu eng ist? In einfachen Animationen wird Mädchen im Alter zwischen 11 und 15 Jahren Antwort gegeben. Selbst in meinem Alter interessieren mich noch einige der hier gesammelten Antworten. Eine sehr wertvolle und wichtige Arbeit, die große Verbreitung finden sollte.

The work Erdbeerwoche by Tamara Siewert is an augmented-reality brochure that educates young women between the ages of 11 and 15 about the menstrual cycle. Teaching materials were adapted to the reality of adolescent life. To find out which medium was best suited for this work, a workshop was run in cooperation with the children and youth centre Greater Form in Leipzig. It turned out that using augmented reality was highly popular among the girls who participated, as their smartphones provided a safe space for them to obtain information. The printed brochure consists of twelve illustrations featuring different characters, each containing a question. These are scanned with the app and brought to life. The animated characters explain complex content in a humorous way. The goal is to strengthen girls’ self-confidence. In addition to providing information, Erdbeerwoche tries to tackle prevalent myths surrounding menstruation.   96 / 97 LAUDATION The target group is small and exclusive: the onset of a woman’s monthly menstruation means she has to start dealing with a phase called Erdbeerwoche (Strawberry Week). This phase affects one third of her lifetime and is surrounded by rumours, fears and taboos. Tamara Siewert links clear, well-illustrated questions put together in a leaflet with charmingly animated answers in the form of augmented reality animations for mobile phones. The various topics are cleverly disguised as questions: do you know whether menstrual blood attracts sharks or why your favourite trousers are sometimes too tight? In simple animations, girls between the ages of 11 and 15 can find answers to these and other questions. Even at my age, I am still interested in some of the answers. This is a very valuable and important work that should be widely disseminated.


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Engagiertestes Anliegen Most socially committed project

Preisträgerinnen Winners


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

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Engagiertestes Anliegen Most socially committed project

Preisträgerinnen Winners

Gina Hartig, Martha Sophie Kikowatz Exclusive Design  Unsere Umwelt entscheidet über Teilhabe oder Exklusion innerhalb der Gesellschaft. Gestalten wir die Umgebung so, dass Teilhabe erschwert oder verwehrt wird? Jeder Mensch ist der Gefahr von Einschränkungen ausgesetzt und benötigt im Fall der Fälle geeignete Objekte, um Aufgaben des Alltags auszuführen. Um das Thema zu vermitteln, wurde in der Arbeit von Gina Hartig und Martha Sophie Kikowatz der Monobloc-Plastikstuhl zum Kommunikationsmedium. Durch Deformieren und Modifizieren wurden die Stühle so verändert, dass das Sitzen zu einem unbequemen, exklusiven Erlebnis wird. Sie behindern Benutzer*innen nicht nur physisch, auch psychisch. Die fünf unterschiedlichen Stühle zeigen auf verschiedene Weise auf, wie es sich anfühlt, von einem Objekt behindert zu werden. Dass kleinste Veränderungen ausreichen, um ein Produkt partizipativer zu machen, zeigt die in einem Buch gebundene Sammlung von Alltagsobjekten. Exclusive Design ist ein Kommentar zum Zustand zeitgenössischen Designs und ein Plädoyer für die Verantwortung von Designer*innen für integratives Design.   98 / 99 LAUDATIO Man stelle sich einen sonnigen Sommertag vor: Man sitzt entspannt auf einem Monobloc-Plastikstuhl und genießt den Augenblick. Was wäre, wenn sich die friedliche Situation plötzlich zu etwas überraschend Unerwartetem verändert? Der Inszenierung dieses Momentums widmet sich die Arbeit Exclusive Design von Gina Hartig und Martha Sophie Kikowatz. Subtile und feine Änderungen des Plastikstuhls machen erlebbar, wie es sich anfühlt, von einem Objekt behindert zu werden. Inklusion bedeutet, die Umgebung so zu gestalten, dass alle Menschen an der Gesellschaft teilhaben können. Die beiden Designerinnen haben intensive Recherchen unternommen und Gespräche mit Menschen geführt, deren Bedürfnisse nicht hinreichend berücksichtigt werden. Das Ergebnis ist, dass viele vermeintlich alltagstaugliche Gegenstände den Anforderungen dieser Menschen nicht gerecht werden. Mit einfachsten, gestalterischen Mitteln machen die beiden Gestalterinnen diese Defizite sichtbar. Zum Beispiel anhand eines gewöhnlichen Reißverschlusses und des dazugehörigen Zippers. Der meist winzige

und oftmals viel zu kleine Eisenschieber wird in ihrem Entwurf durch einen handlichen, orangefarbenen Ring ersetzt. Visualisiert wird die Lösung plakativ: In die Schwarzweißfotografie wurde eine ringförmige Farbfläche gedruckt — die Lösung entsteht im Kopf des Betrachters. Der Mehrwert der Arbeit Exclusive Design liegt vor allem in der feinsinnigen Herangehensweise, mit der sich die Designerinnen dem Thema nähern. Mit spielerischer Leichtigkeit gelingt es, herkömmliche Alltagsgegenstände in eine inklusive Alltagstauglichkeit zu überführen.

Our environment determines who participates in and who is excluded from society. Do we design the environment in such a way that participation is impeded or prevented? Every person runs the risk of being affected by restrictions and, if the worst comes to the worst, might require suitable tools to carry out everyday tasks. In Gina Hartig and Martha Sophie Kikowatz’s work, the Monobloc plastic chair becomes a means of communication with which they convey this topic. By reshaping and modifying the chair, the experience of sitting becomes uncomfortable and restricted. The chairs not only impede users physically, but also psychologically. The five different chairs show in different ways what it feels like to be hindered by an object. The collection of everyday objects in book form highlights the fact that the smallest changes are sufficient to make a product more participative. Exclusive Design is a commentary on the state of contemporary design and a plea for designers to be responsible when it comes to the integration of special needs.   98 / 99 LAUDATION Imagine a sunny summer’s day: you’re sitting back on a Monobloc plastic chair, enjoying the moment. But what if this calm situation is suddenly changed by an unexpected event? Exclusive Design by Gina Hartig and Martha Sophie Kikowatz looks at how to stage this momentum. Subtle changes in the plastic chair provide an experience of what it feels like to be impeded by an object. Inclusion means designing the environment in such a way that everyone can participate in society.


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

The two designers undertook intensive research and talked to people whose needs are not sufficiently taken into account by design. Their results showed that many supposedly everyday objects do not meet their requirements. With the simplest creative means, the duo brought these deficiencies to light. For example: an ordinary zip and the corresponding zipper: the designers replaced the mostly tiny and often too small iron slider with a practical orange ring. The solution is visualised in a striking way: a ring-shaped area in colour is printed on a blackand-white photograph, offering the viewer the solution in a visual form. The added value of the work Exclusive Design is the subtle approach with which the artists tackle the subject. With playful ease, they manage to convert conventional commonplace objects and make them suitable for everyone to use.

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Engagiertestes Anliegen Most socially committed project

Preisträgerinnen Winners


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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Engagiertestes Anliegen Most socially committed project

Nominiert Nominated

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PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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Interessantestes Experiment Most interesting experiment

PREISTRÄGER Stephan Kloß   110 – 112 NOMINIERT Ezra Dilger   113 / 115 / 116 Julia Nissen   114 / 117 Magdalena Sophie Orland  Lene Zech   119 – 121

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AUSWAHLKOMMISSION Prof. Karin Schmidt-Ruhland (Vorsitzende), Gastprof. Dr. Miriam Schmidt-Wenzel, Stefan Berger, Andreas Fabian, Melanie Glöckler AUTOR DER LAUDATIO Stefan Guzy

WINNER Stephan Kloß

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NOMINATED Ezra Dilger   113 / 115 / 116 Julia Nissen   114 / 117 Magdalena Sophie Orland  Lene Zech   119 – 121

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SELECTION COMMITTEE Prof. Karin Schmidt-Ruhland (Chair), guest professor Miriam Schmidt-Wenzel, Stefan Berger, Andreas Fabian, Melanie Glöckler AUTHOR OF THE LAUDATION Stefan Guzy


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

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Stephan Kloß Mutant – Multiperspektivische Gestaltung von Klang und Musik  Kollaborative Anwendungen ermöglichen es via Internet gleichzeitig an einem Dokument zu arbeiten oder in Spielen gegeneinander anzutreten. Das Projekt Mutant von Stephan Kloß widmet sich der Frage, was entsteht, wenn Nutzer*innen zusammen ein Musikstück gestalten. Dafür wurden Experimente durchgeführt, die die Interaktions- und Verhaltensweisen kollaborierender Nutzer*innen untersuchten. Zudem wurde nach Lösungen und Parametern geforscht, Musik multiperspektivisch abzubilden. Es entstand eine Anwendung, die es ermöglicht, gemeinsam Klang und Musik zu generieren. Die Spieler*innen hören das gleiche Stück in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Tonarten. Im Zentrum der Anwendung steht der Tesserakt, ein vierdimensionaler Würfelkörper, der hier als Metapher für Multiperspektivität zum Einsatz kommt. Dessen acht Zellen stehen in der Anwendung für acht Perspektiven, die auf das gleiche Musikstück gerichtet sind. Die Spielenden können zwischen den Perspektiven frei wechseln. Mit Touch-Gesten können Melodien oder Rhythmen eingespielt und klanglich verändert werden.   110 – 112 LAUDATIO Klang beziehungsweise Musik zu erzeugen, das ist eine taktile, sinnliche Tätigkeit, die einem in eine enge und manchmal innige Verbindung mit dem Musikinstrument bringt. Ein Instrument will erforscht, verstanden, ausgereizt und gestreichelt werden — manchmal alles zur gleichen Zeit. Die einfache Verfügbarkeit und Zugänglichkeit der digitalen Entwurfswerkzeuge hat es nun möglich gemacht, nicht nur Klang elektronisch zu generieren, sondern auch das den Klang beziehungsweise die Musik erzeugende Instrument zu erschaffen. Die technische Freiheit in der Klangerzeugung hat so auch die Sehnsucht nach den Begrenzungen eines Instruments verstärkt und Fragestellungen evoziert, wie in Zukunft Klang erzeugt und Musik komponiert werden kann. Stephan Kloß’ digitales Instrument Mutant ist die Antwort auf die Frage, wie der das Netz durchziehende Gedanke von kollaborativen Arbeiten auf ein Musikinstrument angewendet werden kann. Das Ergebnis ist eine komplexe Software, die trotz ihres Funktionsumfangs auch bei

erster Anwendung erstaunlich intuitiv zu bedienen ist. Ermöglicht wird, Klang durch mehrere Musiker an mehreren Interfaces gleichzeitig zu erzeugen. Im Mittelpunkt steht die Projektion eines sogenannten Tesserakts, also eines um die vierte Dimension erweiterten Würfels. Er ist Klangerzeugungsfläche wie auch zugleich Ort der Visualisierung der mitspielenden Musiker*innen. Nicht nur die visuelle Qualität des digitalen Instruments überzeugt, auch die Klangfarbe versteht es, die Benutzer*innen in den Bann zu ziehen. Dem Künstler gelingt es meisterhaft, die komplexe Software in ein zurückhaltendes Interface zu packen, dass das neugierige und situative Entdecken von Klang und Rhythmus fordert und fördert.

Collaborative applications make it possible to work simultaneously on a document or compete against each other in online games. The Mutant project by Stephan Kloß addresses the question of what happens when users create a piece of music together. For this purpose, the artist conducted experiments that examined the interaction and behaviour of collaborating users. He also carried out research on solutions and parameters to map music using a multi-perspective design. The result was an application that makes it possible for a group of people to generate sound and music. The players hear the same piece at different speeds and in different keys. At the centre of the application is the tesseract, a four-dimensional cube that is used here as a metaphor for multi-perspectivity. In the application, its eight cells represent eight perspectives, which are directed towards the same piece of music. The players can freely switch between perspectives. Using touch gestures, melodies or rhythms can be recorded and tones can be changed.   110 – 112 LAUDATION Producing sound or music is a tactile, sensual activity that brings you into close and sometimes intimate contact with a musical instrument. An instrument needs to be explored, understood, used and strummed, sometimes all at once. The availability and accessibility of


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Interessantestes Experiment  Most interesting experiment

digital design tools now makes it possible not only to generate sound electronically, but also to make the musical instrument. However, the technical freedom in sound production has also increased a desire for limitations of instruments and elicits questions about how sound can be generated and how music might be composed in the future. Stephan Kloß’s digital instrument Mutant addressed the question of how to apply the idea of collaborative work, which is all-pervasive on the internet, to a musical instrument. The result is a complex software which, despite its functional scope, is surprisingly intuitive even when first used. It enables several musicians to create sound using multiple interfaces at the same time. The focus is on the projection of a socalled tesseract, i. e. a cube extended to the fourth dimension. It functions as a sound-generating surface as well as a space in which the musicians can visualise what they are doing. Not only is the visual quality of the digital instrument impressive; users are also captivated by the sound quality.

Preisträger Winner


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

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Interessantestes Experiment  Most interesting experiment

Nominiert Nominated

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GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

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GiebichenStein der Freunde Friends’ GiebichenStein

PREISTRÄGERIN Magdalena Sophie Orland

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JURY DES GIEBICHENSTEIN DER FREUNDE Dr. Sven Seeger (Vorsitz), Axel Hesse, Dirk Neumann, Kristin Wildenhain, Lotte Büdel, Anne-Marie Wuttke AUTOR DER LAUDATIO Dr. Sven Seeger

WINNER Magdalena Sophie Orland

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JURY OF THE FRIENDS’ GIEBICHENSTEIN Dr Sven Seeger (Chair), Axel Hesse, Dirk Neumann, Kristin Wildenhain, Lotte Büdel, Anne-Marie Wuttke AUTHOR OF THE LAUDATION Dr Sven Seeger


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

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Magdalena Sophie Orland Zwischen_Räumen  Dem ma-Projekt Zwischen_Räumen von Magdalena Sophie Orland liegt eine theoretische Auseinandersetzung zur fortschreitenden Digitalisierung der Gesellschaft zugrunde. Hier wurde der Einfluss der Digitalisierung auf den Umgang mit Textilien exemplarisch an der textilen Spitze erforscht; die Arbeit führt über eine experimentelle Materialuntersuchung letztlich zu einem neuen, zeitgenössischen Ausdruck des Materials. Charakteristische Eigenschaften der Spitze wurden für die Neuinterpretation genutzt. Klassische textile Herstellungsverfahren wurden durch die Entwicklung von neuen konstruierenden Techniken erweitert. Dabei spielten Temperatur und Druck eine tragende Rolle. Im Zusammenhang mit neuartigen Materialien, deren Eigenschaften miteinander verknüpft wurden, entstand eine textile Hybridform. Die Arbeit gewinnt an Stärke und Ausdruckskraft durch den konzeptionellen Rahmen; sie ist für das Design der Zukunft wegweisend.   122 / 123 LAUDATIO Spitze ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche dekorative stoffliche Elemente, die nur aus Garn oder aus Garn und Stoff hergestellt werden. Lange Zeit galt Spitze als eine der hochwertigsten Formen der Textilgestaltung. Doch Tradition kann zum Verhängnis werden, zumal in einer digitalen Welt, die nach stets Neuem, noch nicht Dagewesenem schreit. So wird Spitze gegenwärtig eher als antiquiert beziehungsweise als nicht mehr zeitgemäß wahrgenommen. Magdalena Sophie Orland gelingt mit ihrer Neudefinition von Spitze der Brückenschlag von Tradition zur Gegenwart. Durch ein sehr gelungenes Materialexperiment wird ein „historisches“ textiles Gestaltungselement neu interpretiert. Das konservative, „analoge“ Herstellungsverfahren wird durch neue, „digitale“ Fertigungstechniken überformt, so dass textile Hybriden entstehen. „Zwischen_Räume“ und Kreuzungspunkte sind durch unterschiedliche Formen und Materialien in bisher nicht gekannter Art und Farbigkeit definiert. Der Eindruck von textiler Leichtigkeit, von Transparenz, und das Begehren des Betrachters, die Stoffe zu berühren, wird im Vergleich zum konventionellen Produkt sogar verstärkt. Den mit dieser innovativen Technik verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten sind offenbar

keine Grenzen gesetzt. Die neue Auffassung des tradierten Begriffs „Spitze“ kann als Ausdruck einer modernen Form von schmückenden Accessoires gewertet werden. Die Stoffe sind vielfältig anwendbar, sowohl für edle Abendmode oder legere Alltagskleidung als auch für Vorhänge und Polsterbezüge. Magdalena Sophie Orland ist mit ihrem Projekt Zwischen_Räumen eine digitale Textilgestaltung gelungen, die als innovatives Textil-Designprodukt gewertet werden kann.

The ma project Zwischen_Räumen (In-between Spaces) by Magdalena Sophie Orland is based on a theoretical examination of the advancing digitisation of society. Here, using the example of lace, the artist researched the influence of digitisation on how textiles are processed. Her work ultimately led to a new, contemporary expression of the material by examining it in an experimental way. She also reinterpreted characteristic features of lace. She extended classical textile manufacturing processes by developing new construction techniques. Temperature and pressure played a major role in this. By linking the properties of new materials, she created a hybrid textile form. The conceptual framework of the project enhanced its power and expressiveness; this work is groundbreaking for future design.   122 / 123 LAUDATION Lace is a collective term for various elements of decorative fabric made of yarn, or yarn combined with fabric. For a long time, lace was regarded as one of the highest-quality materials in textile design. But tradition can become a millstone, especially in a digital world crying out for innovation and new ideas. In this world, lace is likely to be perceived as antiquated or outdated. With her redefinition of lace, Magdalena Sophie Orland succeeds in bridging the gap between tradition and the present day. She carries out a very successful experiment by reinterpreting this “historical” material. The conservative, “analogue” manufacturing process is superimposed by a new “digital” technique that results in textile hybrids. “In-between spaces” and intersecting points are defined by different shapes and materials in un-


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GiebichenStein der Freunde Friends’ GiebichenStein

precedented styles and colours. The impression of lightness, transparency, and the observer’s desire to touch the fabric is more intense than with the conventional product. There seem to be no limits to the design possibilities associated with this innovative technology. The new concept of the traditional term “lace” becomes an expression of a modern form of decorative accessory. The fabrics can be used in many different ways: as elegant evening wear, casual everyday clothing or for curtains and upholstery. Magdalena Sophie Orland’s project Zwischen_Räumen (In-between Spaces) has succeeded in creating a digital textile design that can be regarded as an innovative product.

Preisträgerin Winner


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

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Grassi Nachwuchspreis Grassi Young Talent Award

PREISTRÄGERIN Lea Schweinfurth

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JURY DES GRASSI NACHWUCHSPREISES Michael Berninger (Culturtraeger GmbH), Miriam Heckhoff (Grassi Museum für Angewandte Kunst, Leipzig), Christian Andrés Parra Sánchez (Gewinner des Grassi Nachwuchspreises 2018) AUTORIN DER LAUDATIO Sabine Epple, Kuratorin Sammlung Moderne, Grassi Museum für Angewandte Kunst Leipzig GESTIFTET VON Culturtraeger GmbH

WINNER Lea Schweinfurth

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JURY OF THE GRASSI YOUNG TALENT AWARD Michael Berninger (Culturtraeger GmbH), Miriam Heckhoff (Grassi Museum of Applied Arts, Leipzig), Christian Andrés Parra Sánchez (Winner of the Grassi Young Talent Award 2018) AUTHOR OF THE LAUDATION Sabine Epple, Curator of the Modern Art Collection, Grassi Museum of Applied Arts, Leipzig DONATED BY Culturtraeger GmbH


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Grassi Nachwuchspreis  Grassi Young Talent Award

Preisträgerin Winner

Lea Schweinfurth NOT_A_STUDIO  not_a_studio soll durch Mode zur Auseinandersetzung mit Mode als nachhaltiger Praxis anregen. Die Arbeit von Lea Schweinfurth besteht aus einer digitalen Plattform, die zum einen der Information dient und zum anderen das Thema Mode und Nachhaltigkeit offen und kreativ anspricht. Informationen werden hier durch Interviews mit Expert*innen aus der Branche vielschichtig aufbereitet. Des Weiteren wird die Auseinandersetzung mit dem Thema durch internationale Kooperationen mit Künstler*innen und Kreativen befördert. Weiterer Bestandteil ist eine Kollektion, die sich zeitgemäß mit nachhaltiger Mode beschäftigt und auf das Accessoire, das modische Additive, einlässt. Die einzelnen Teile dieser additiven Kollektion werden zusätzlich zu dem bereits vorhanden Outfit getragen. Der Raum des Accessoires eröffnet eine weitere Ebene, nämlich weitgehend befreit von Gender und Konfektionsgröße arbeiten zu können. Die Items wurden aus Altkleidern gefertigt und tragen einen qr-Code, der zur digitalen Plattform von not_a_studio führt.   124 / 125 LAUDATIO Die Modebranche hat es gerade schwer. Die Akteure stehen im Kreuzfeuer von Klimaaktivist*innen und Kritiker*innen der Ressourcen fressenden Industrie. Ausbeutung, Gesundheitsgefährdung der Arbeiter*innen, verseuchte Flüsse und verheerende Auswirkungen von Monokulturen, die einseitig die Textilindustrie bedienen, und vieles Verheerende mehr. Die Liste der negativen Auswirkungen auf unsere Umwelt könnte ohne weiteres weitergeführt werden. Wie kann man unter diesen Umständen noch guten Gewissens Mode tragen oder gar Mode machen? Lea Schweinfurth bringt es auf den Punkt: Fashion is both: trouble and paradise. Wohlwissend um ihre Ambivalenz, ist die Mode für viele Menschen dennoch ein wichtiges Bedürfnis. Mit der Kleidung tragen wir unsere Persönlichkeit, unsere Emotionen, unsere Haltung nach außen; mit Hilfe von Mode zu kommunizieren, ist so alt wie die Kleidung selbst. Lea Schweinfurth reizen gerade diese Widersprüche, aus ihnen speist sich letztlich ihr persönlicher Antrieb. Ihre Entwürfe sprechen nicht nur Vertreter*innen der nachhaltigen Mode an, darüber hinaus auch jene,

die die Mode bisher als kreatives Mittel der Selbstdarstellung gesehen haben. Mit ihrer add_it_collection bietet Lea Schweinfurth keine kompletten Outfits an, sondern vielmehr TextilSchmuck. Die auffälligen Teile können über Basics oder Lieblingstücken getragen werden, von Frauen und Männern gleichermaßen, unabhängig von der Konfektionsgröße: Sie sind modisches Statement oder Ausdruck purer Lebensfreude. Die Kollektion ist in Kooperation mit dem Textilverwerter Texaid Apolda vorwiegend aus recycelten Textilien entstanden. An jedem Kleidungsstück ist ein qr-Code angebracht, der durch Einscannen mit der Handykamera zu einer digitalen Plattform führt, auf der Lea Schweinfurth ebenso informativ wie unterhaltsam Interviews und Netzwerkarbeit zum Thema Nachhaltigkeit, Mode und Kultur präsentiert.

not_a_studio aims to spark a discussion about fashion as a sustainable practice, through fashion itself. Lea Schweinfurth’s work consists of a digital platform that, on the one hand, provides information and, on the other, addresses the topic of fashion and sustainability in an open and creative way. The artist processes information in many ways through interviews with industry experts. International collaborations with artists and creatives encourages further discussion of the topic. Another component is a collection that deals with sustainable fashion in a contemporary way and engages with accessories as fashionable additions to an outfit. The individual parts of this collection can be added to the wearer’s existing outfit. Working with accessories opens up another level: namely, being able to work largely unhindered by gender and clothing-size restrictions. The items were made from used clothes and carry a qr code that takes you to the digital platform of not_a_studio.   124 / 125 LAUDATION The fashion industry is having a hard time right now. Its protagonists are caught in the crossfire of climate activists and critics of this resource-consuming industry. Added to this are exploitation, health hazards for workers,


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

contaminated rivers and the devastating impact of monocultures that serve the textile industry unilaterally, and many more devastating factors besides. The list of the negative impact on our environment could go on. In these circumstances, how can you wear — or even make — fashion with a good conscience? Lea Schweinfurth sums it up: fashion is both — trouble and paradise. Well aware of this ambivalence, she still realises that fashion is an important requirement for many people. With clothing we convey our personality, emotions and attitude to the outside world; communicating through fashion is as old as clothes themselves. Lea Schweinfurth is fascinated by precisely these contradictions, which ultimately drive her creativity. Her designs appeal not only to representatives of sustainable fashion, but also to those who previously regarded fashion as a creative means of self-expression. With her add_it_collection, Lea Schweinfurth does not offer complete outfits, but textile accessories instead. The eye-catching pieces can be worn over basics or favourite pieces by women and men alike, regardless of their size: they are a fashion statement or an expression of pure zest for life. The collection was created in cooperation with the textile producer Texaid Apolda mainly from recycled textiles. Each piece of clothing has a qr code attached to it, which, when scanned, takes you to a digital platform where Lea Schweinfurth presents interviews and provides networking opportunities on sustainability, fashion and culture in an informative and entertaining way.

GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

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Grassi Nachwuchspreis  Grassi Young Talent Award


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

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Sonderpreis der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt Special Prize of the Saxony-Anhalt Art Foundation

PREISTRÄGERIN Anna Neumann   126 / 127 AUTORIN DER LAUDATIO Manon Bursian, Stiftungsdirektorin der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt

WINNER Anna Neumann

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AUTHOR OF THE LAUDATION Manon Bursian, Director of the Saxony-Anhalt Art Foundation


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

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Anna Neumann Trübe Tage  Maja ist seit Tagen niedergeschlagen und trübsinnig — sie hat eine Traurigkeit im Bauch. Als Maja sie herausgeweint hat, denkt sie, dass sie das unangenehme Gefühl endlich los sei. Doch so leicht lässt es sich nicht vertreiben. Wie kann man mit Traurigkeit umgehen? Das ist eine Frage, die sowohl Kinder als auch Erwachsene immer wieder bewegt. Die Arbeit Trübe Tage von Anna Neumann nähert sich behutsam dem unliebsamen Zeitgenossen Traurigkeit, der sich vielleicht auch nur nach Aufmerksamkeit, Trost und Geborgenheit sehnt.   126 / 127 LAUDATIO Was macht man mit der Traurigkeit im Leben, wenn sie einmal da ist und einen partout nicht mehr verlässt? Jeder kennt diesen Moment, jedes Kind, jeder erwachsene Mensch. Ein liebevoller Umgang mit dem Thema Traurigkeit und Angst ist wichtig, und auch das wunderbare Wort Trost sollte an dieser Stelle nicht vergessen werden. Traurigkeit und Angst sind nicht pathologisch, sie schützen. Wenn Menschen ihre Angst und ihre Traurigkeit verlieren, kann dies in Katastrophen enden. Wir sind beeindruckt von Anna Neumanns Buchdebüt Trübe Tage. Das Buch erzählt uns, wie man es schafft, eine traurige Situation zu wenden. Besonders einfühlsam zeichnet Anna Neumann den Umgang mit der Angst, die Traurigkeit auslöst. Die Leser*innen können in dem Buch Trübe Tage eine faszinierende Reise durch einen ganz normalen Tag erleben. Am meisten beeindruckt, wie es Anna Neumann gelingt, eine doch sehr ernste Thematik selbst für die jüngsten Leser*innen zugänglich zu machen. Ein großartiges Kinderbuch, von dem man sich nur wünschen kann, dass es viele Leser*innen findet.

Maja has been depressed and gloomy for days — there’s a sad feeling in her stomach. When Maja has finished crying, she thinks she’s finally got rid of that horrible feeling. But it isn’t that easy to drive away. How do people deal with sadness? This is a question that affects both children and adults. Anna Neumann’s work Trübe Tage (Dull Days) takes a sensitive approach to the experience of feeling sad, which can only be dispelled by attention, comfort and security.   126 / 127 LAUDATION What do you do when you’re sad and can’t shake off the feeling? Everyone knows this emotion — children and adults alike. A loving approach to the topic of sadness and fear is important, and the wonderful word “comfort” should not be forgotten in this context. Sadness and fear are not pathological: they protect us. When people lose the ability to feel fear and sadness, it can lead to disaster. We are impressed by Anna Neumann’s book debut Trübe Tage (Dull Days). The book tells us how to cope with sad situations. Anna Neumann is particularly sensitive in the way she handles fear that can trigger sadness. Readers can experience a fascinating journey through a normal day. What is most impressive is how Anna Neumann manages to make a very serious topic accessible to even the youngest readers. A great children’s book that we can only hope it will find a wide readership.


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Sonderpreis der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt Special Prize of the Saxony-Anhalt Art Foundation

Preisträgerin Winner


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

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Sonderpreis des Stadtmuseums Halle Special Prize of the Stadtmuseum Halle

PREISTRÄGERINNEN Judith Anders   96 / 97 Gina Hartig, Martha Sophie Kikowatz

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AUTORIN DER LAUDATIO Susanne Feldmann, Kuratorin der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung im Stadtmuseum Halle

WINNERS Judith Anders   96 / 97 Gina Hartig, Martha Sophie Kikowatz

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AUTHOR OF THE LAUDATION Susanne Feldmann, curator of the permanent exhibition on the history of the city in the Stadtmuseum Halle


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

GiebichenStein Designpreis GiebichenStein Design Prize

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Judith Anders VAIO Gina Hartig, Martha Sophie Kikowatz Exclusive Design  LAUDATIO Alle Jahre wieder haben die Juror*innen des GiebichenStein Designpreises die Qual der Wahl angesichts der Vielzahl und Vielfalt hervorragender Design-Arbeiten der Burg-Studierenden. Wir im Stadtmuseum Halle machen es uns einfach: Wir suchen eine Arbeit für einen klar definierten Zusammenhang — die stadtgeschichtliche Dauerausstellung — und eine klar definierte Fläche — eine Turmvitrine — aus. Dieses Mal haben wir uns für eine Arbeit entschieden, die sich gut auf die bereits ausgestellten Burg-Erzeugnisse — also Marguerite Friedlaenders Porzellan-Vasen und Kunststoffgefäße der Arbeitsgruppe um Albert Krause — beziehen lässt und die gleichzeitig auf unsere Jahresausstellung 2020 über die Porzellanfabrik Lettin verweist. Während der Blick auf die Porzellanfabrik Lettin zurückgeht in die Zeit der zwölfteiligen Geschirre, lotet die Arbeit vaio von Judith Anders neue Formen der Tischkultur in einer sich wandelnden Gesellschaft aus.   96 / 97 Dieses Mal zeigen wir noch eine weitere Arbeit, weil sie unmittelbar anknüpft an ein Thema, das uns seit der Arbeit an der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung beschäftigt und das wir in der Sonderausstellung Geschichten, die fehlen 2019/20 noch ausweiten möchten, nämlich das Leben mit Beeinträchtigung. Die Ausstellung schließt eine Veranstaltungsfläche ein, die wir als Kommunikationsbereich nutzen möchten, um mit dem Publikum über dieses Thema ins Gespräch zu kommen. Für diesen Zweck scheinen uns die deformierten und modifizierten MonoblocPlastikstühle aus der Arbeit Exclusive Design von Gina Hartig und Martha Sophie Kikowatz bestens geeignet.   98 / 99

LAUDATION Every year, the jurors of the GiebichenStein Design Prize are spoilt for choice when it comes to the variety of outstanding works by burg Design students. At the Stadtmuseum Halle, we have made it easy for ourselves: we chose a work for a clearly defined context: the permanent exhibition of our city’s history, and a clearly defined area: a tower display case. This time we selected a work that fits in well with the burg’s products that are already on display: Marguerite Friedlaender’s porcelain vases and plastic receptacles by the work group around Albert Krause. At the same time, the work relates to our 2020 annual exhibition on the Lettin porcelain factory. While our retrospective of the factory looks back at an era of twelve-part tableware, Judith Anders’ work vaio explores new forms of table culture in a changing society.   96 / 97

This time we are showing another work, because it directly ties in with a theme that has interested us since work began on our permanent city history exhibition and which we want to expand in the temporary exhibition Geschichten, die fehlen (Missing Stories) in 2019/20 — namely, living with disabilities. The exhibition includes an event space that we would like to use as a communication area to talk to visitors on this topic. For this purpose, the deformed and modified Monobloc plastic chairs from the work Exclusive Design by Gina Hartig and Martha Sophie Kikowatz are an ideal choice.   98 / 99


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graduiert ≈ präsentiert – Stipendiatinnen und Stipendiaten der Landesgraduiertenförderung 2018 und 2019 stellen aus graduated ≈ presented – Scholarship holders of the State Postgraduate Scholarship Programme 2018 and 2019 present their work

AUSWAHLKOMMISSION 2018  Prof. Dr. Sara Burkhardt, Professorin für Didaktik der Bildenden Kunst, Prorektorin Wissenschaft (Vorsitz)   Prof. Georg Barber, Professor für Kommunikationsdesign/Illustration   Prof. Mareike Gast, Professorin für Industriedesign/Material- und technologiebasierte Produktentwicklung   Prof. Stella Geppert, Professorin für Kunstpädagogik/Bildhauerische und raumbezogene Praxis   Prof. Bettina Göttke-Krogmann, Professorin für Textildesign, Gleichstellungsbeauftragte   Claas Gutsche, Künstlerischer Mitarbeiter Grafik   Karstin Kirchner, Graduierten- und Forschungsförderung   Prof. Rita Rentzsch, Professorin für Innenarchitektur/ Raumfunktionslehre, Prodekanin Fachbereich Design   Sanna Schiffler, Künstlerische Mitarbeiterin Kommunikationsdesign   Prof. Rolf Wicker, Professor für Bildnerische Grundlagen/Plastik AUSWAHLKOMMISSION 2019  Prof. Rolf Wicker, Professor für Bildnerische Grundlagen/Plastik, Prorektor (Vorsitz)   Prof. Dr. Nike Bätzner, Professorin für Kunstgeschichte   Murat Haschu, Künstlerischer Mitarbeiter Textile Künste   Prof. Julia Kröpelin, Professorin für Bildnerische Grundlagen/ Zeichnung, Prodekanin Fachbereich Kunst   Sofia Löser, Künstlerische Mitarbeiterin Modedesign   Prof. Reiner Maria Matysik, Professor für Dreidimensionales Gestalten/ Material.Form.Objekt   Prof. Rita Rentzsch, Professorin für Innenarchitektur/Raumfunktionslehre, Gleichstellungsbeauftragte   Prof. Karin Schmidt-Ruhland, Professorin für Spiel- und Lerndesign, kommissarische Leiterin Produktdesign/Keramik- und Glasdesign   Prof. Hans Stofer, Professor für Schmuck KURATOREN Die Ausstellung wurde kuratiert von Dr. Jule Reuter, Kuratorin der Burg Galerie im Volkspark, mit Unterstützung von Susanne Henny Kolp, Kuratorische Assistenz.


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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SELECTION COMMITTEE 2018  Prof. Sara Burkhardt, professor of Didactics of Fine Arts, pro-rector of the Sciences (Chair)   Prof. Georg Barber, professor of Communication Design/Illustration   Prof. Mareike Gast, professor of Industrial Design/Material and Technology-Based Product Development   Prof. Stella Geppert, professor of Art Pedagogy/Sculptural and Spatial Practice   Prof. Bettina Göttke-Krogmann, professor of Textile Design, Equal Opportunities Officer   Claas Gutsche, artistic assistant/Graphics   Karstin Kirchner, Postgraduate and Research Funding   Prof. Rita Rentzsch, professor of Interior Design/Spatial Functional Teaching, Dean of the Design Faculty   Sanna Schiffler, artistic assistant/Communication Design   Prof. Rolf Wicker, professor of Art Fundamentals/Plastic Arts SELECTION COMMITTEE 2019  Prof. Rolf Wicker, professor of Art Fundamentals/Plastic Arts, pro-rector (Chair)   Prof. Nike Bätzner, professor of Art History   Murat Haschu, artistic assistant/Textile Arts   Prof. Julia Kröpelin, professor of Art Fundamentals/Drawing, pro-dean of the Art Faculty   Sofia Löser, artistic assistant/Fashion Design   Prof. Reiner Maria Matysik, professor of Three-Dimensional Design/Material, Form, Object   Prof. Rita Rentzsch, professor of Interior Design/Space Function Theory, Equal Opportunities Officer   Prof. Karin Schmidt-Ruhland, professor of Play and Learning Design, acting head of Product Design/Ceramic and Glass Design   Prof. Hans Stofer, professor of Jewellery CURATORS The exhibition was curated by Dr Jule Reuter, curator of the Burg Gallery in the Volkspark, with the support of Susanne Henny Kolp, curatorial assistant.


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graduiert ≈ präsentiert graduated ≈ presented

Zehn Absolvent*innen aus den Fachbereichen Kunst und Design erhielten im Rahmen des Graduiertenförderungsgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt für den künstlerischen und wissenschaftlichen Nachwuchs ein Stipendium. Die Nachwuchsförderung der Jahre 2018 und 2019 ermöglichte Bernhard Elsässer, Gala Goebel, Linda Grüneberg, Tina Kaden, Lucy König, Julia Miorin, Hanna Sass, Rosa Marie Wagner, Malte Westphalen und Martin Wöllenstein finanziell abgesichert und im Austausch mit Lehrenden der Hochschule neue Werkkomplexe zu entwickeln. Die Förderung gab den Stipendiat*innen zudem die Gelegenheit, sich regional und überregional zu vernetzen sowie Kontakte für den Übergang ins Berufsleben zu knüpfen. Damit ist das Graduiertenstipendium ein wichtiger Baustein der umfangreichen und in den letzten Jahren stetig forcierten Alumniförderung an der BURG. Mit dem Stipendium wird den Geförderten nach Abschluss des Studiums der Weg in die berufliche Tätigkeit erleichtert und der Schritt in die professionelle Tätigkeit gefördert. So begleiteten Mentor*innen verschiedene Entwicklungs- und Forschungsprozesse, die lebendige Austausch- und Lernprozesse unterstützten. Die Graduiertenkommission wählte nicht nur aus, sondern war aktiv eingebunden, indem sie den Stipendiat*innen ein kritisches Forum zur Reflexion der eigenen Arbeiten bot. Nach Beendigung des Förderzeitraums präsentierten die Stipendiat*innen vom 16. Oktober bis 10. November 2019 ihre neu entstandenen Arbeiten in der Burg Galerie im Volkspark der Öffentlichkeit. Ten graduates from the faculties of Art and Design received a scholarship for young artists and scientists from the state of Saxony-Anhalt’s Postgraduate Sponsorship Programme. The scholarships of 2018 and 2019 enabled Bernhard Elsässer, Gala Goebel, Linda Grüneberg, Tina Kaden, Lucy König, Julia Miorin, Hanna Sass, Rosa Marie Wagner, Malte Westphalen and Martin Wöllenstein to secure financial support and to develop new series of works in exchange with teachers from the university. The funding also gave the scholarship holders the opportunity to network regionally and nationally, as well as to establish contacts for their transition to working life. The Postgraduate Scholarship is thus an important component of the extensive alumni support at the BURG, which has been steadily stepped up in recent years.


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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The scholarship makes it easier for the scholarship holders to enter professional life after completing their studies and to make the transition into the world of work. To this end, mentors were involved in various development and research processes that encouraged an active exchange of ideas and the acquisition of new skills. The Postgraduate Commission not only selected, but was also actively involved in offering the scholarship holders a critical forum for reflecting on their own work. After the end of the funding period, the scholarship holders presented their new works to the public in the Burg Gallery in the Volkspark from 16 October to 10 November 2019.


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graduiert ≈ präsentiert graduated ≈ presented

Bernhard Elsässer Form/SUCK  In der Projektstudie Form/suck hat Bernhard Elsässer das klassische Herstellungsverfahren von Porzellangefäßen in einem intensiven Versuchsprozess neu interpretiert. Durch vielfältige Materialexperimente für den Formbau ist es ihm gelungen, Volumen- und Oberflächengestaltung gleichzeitig zu generieren. Spezielle Schwämme als Schalungselemente ermöglichen nunmehr einen innovativen Herstellungsprozess und eine besondere Gefäßanmutung.

2004 – 2012 Studium der Mode im Fachbereich Design

2004 – 2012 Fashion in the Design Faculty

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In the project Form/suck, Bernhard Elsässer used an intensive experimental process to reinterpret the classic production of porcelain receptacles. In various material experiments for mould construction, he succeeded in bringing together the design of form and function. Special sponges as casing elements facilitated an innovative manufacturing process and a unique impression of a receptacle.

Gala Goebel Eigentlich ist alles gut.  „Wie geht es Dir?“ — Ausgehend von dieser Frage versucht Gala Goebel eine ehrliche Antwort zu finden. Sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmer verhandeln in einer ungewöhnlichen Gesprächsform mit großer Offenheit kollektive Themen ihrer Generation. Es geht um Einsamkeit, Angst, Druck, Ichbezogenheit, Freiheit, Überforderung und Selbstzweifel junger Menschen, die in einer Welt der scheinbar unendlichen Möglichkeiten und des immensen Wohnstands aufwachsen, in der doch eigentlich alles gut ist, oder?  “How are you?” — Starting with this question, Gala Goebel tried to find an honest answer. Seven participants dealt with the collective topics of their generation, very openly and in an unusual form of conversation. They talked about the loneliness, fear, pressure, self-centeredness, freedom, work-overload and self-doubt among young people growing up in a world that seems to have infinite possibilities and immense wealth, and in which everything is fine actually, isn’t it?

2010 – 2016 Studium der Grafik bei Prof. Thomas Rug im Fachbereich Kunst

2010 – 2016 Graphics with Prof. Thomas Rug in the Art Faculty

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PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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graduiert ≈ präsentiert graduated ≈ presented

Linda Grüneberg F/Serie VI (#1–7)  Linda Grüneberg zeigt sieben großformatige Frottagen auf feinstem Japanpapier. Ihnen liegt die Beschäftigung mit der Kulturtechnik des Webens zugrunde, bei der im rechtwinkligen Verweben aus Kett- und Schussfäden das Textile entsteht. Dieses Prinzip des Rasters wird zum Ausgangspunkt ihrer konzeptuellen Grafiken. Im Gegensatz zum Textilen können sowohl die Horizontalen als auch die Vertikalen im druckgrafischen Prozess verändert werden. Die Künstlerin entwickelte aus dem Zusammenspiel geradezu minimalistischer Parameter immer neue Variationen, indem sie sie auf dem Blatt verdichtet. Zwei Arbeitsbücher ermöglichen, ihren Ideen nachzugehen und mit den fertigen Blättern zu vergleichen.

2011 – 2015 Studium Bild, Raum, Objekt, Glas bei Prof. Christine Triebsch im Fachbereich Kunst

2011 – 2015 Image, Space, Object, Glass with Prof. Christine Triebsch in the Art Faculty

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Linda Grüneberg shows seven large-format rubbings on finest washi paper. She based them on her study of the cultural technique of weaving, in which textiles are produced by weaving warp and weft threads perpendicularly. This principle of the grid was the starting point of her conceptual imagery. As opposed to textiles, both the horizontal and the vertical lines could be altered during the printing process. Linda Grünberg continually developed new variations through the interplay of extremely minimalistic parameters that were condensed on the sheet. Two sketchbooks allowed visitors to follow the artist’s ideas and compare them with the finished works.

Tina Kaden Dyke Zines – on visual expressions in lesbian subculture  Tina Kaden untersucht in ihrer künstlerischen Arbeit die Geschichte und Sichtbarkeit von lesbischen Lebensrealitäten. Mit dem Buchprojekt Dyke Zines — on visual expressions in lesbian subculture erforscht sie die verschiedenen Inhalte und gestalterischen Ausdrucksformen von Magazinen und Zines der lesbischen Subkultur. Ihr Projekt ist wissenschaftlich intendiert und zugleich politisch motiviert. In der Ausstellung wurde ein Einblick in den Prozess des Projektes gegeben.

2015 – 2018 Masterstudium Editorial Design im Fachbereich Design

2015 – 2018 ma Editorial Design in the Design Faculty

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Tina Kaden explores the history and visibility of lesbian realities in her artistic work. In the book project Dyke Zines — on visual expressions in lesbian subculture, she explores the content and design of different magazines and zines that deal with lesbian subculture. Her project has a research objective and is also politically motivated. The exhibition gave an insight into the process of her project.


PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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graduiert ≈ präsentiert graduated ≈ presented

Lucy König Embedded  Lucy König hat sich mit der engen Verbindung von Körpern und Wohnräumen auseinandergesetzt. Ausgangspunkt war das Haus ihrer Familie, das ihre Vorfahren gebaut und mehrfach umgebaut haben. Ihre Arbeit Embedded zeigt die Überformungen eines architektonischen Innenraumes. Die Formteile ruhen auf einer treppenähnlichen Stahlkonstruktion, die den Linien, die in den Fragmenten angelegt sind, folgt. Zudem zeigen vier Zeichnungen die Ansichten des Hauses in seiner baulichen Veränderung.  Lucy König dealt with the close connection between bodies and living spaces. The starting point was her family’s house, which her ancestors built and rebuilt several times. Her work Embedded shows the transformations of an architectural interior. The moulded parts rest on a stair-like steel structure that follow the lines laid out in the fragments. In addition, four drawings show views of the house during its structural transformation.

2009 – 2015 Studium der Bildhauerei / Metall bei Prof. Andrea Zaumseil im Fachbereich Kunst

2009 – 2015 Metal Sculpture with Prof. Andrea Zaumseil in the Art Faculty

132   Ausstellungsansicht: „Embedded“ zur Leipziger Jahresausstellung 2019, Werkschauhalle 12, Spinnerei Leipzig   Exhibition view: “Embedded” at the Leipzig Annual Exhibition 2019, Werkschauhalle 12, Spinnerei Leipzig

Julia Miorin Surroundings for other people’s objects  In ihren installativen Arbeiten beschäftigt sich Julia Miorin mit der Verortung von Dingen. Für ihr Projekt Surroundings for other people‘s objects ließ sie sich Gegenstände beschreiben, die sie selbst nie zu Gesicht bekam. Über deren bloße Beschreibung entwickelte sie räumliche Strukturen und Relationen zu den Objekten. So entstand über ein assoziatives Vorgehen eine Beschäftigung mit Trägern und Getragenen, deren Abhängigkeitsverhältnis und potenziellen Räumen, um der Abwesenheit von Dingen und der Unschärfe innerer Bilder bildhauerisch nachzugehen.  In her installation work, Julia Miorin deals with the location of things. For her project Surroundings for other people’s objects she let herself describe things she had never seen. Through these descriptions, she developed spatial structures and relations to these objects. She therefore used an associative approach to look at the relation between the bearer and wearer, their interdependency and spatial relationship, in order to investigate the absence of things and to explore through sculpture the fuzziness of inner images.

2017 – 2019 Meisterschülerstudium bei Prof. Rolf Wicker im Fachbereich Kunst 2010 – 2017 Studium der Kunstpädagogik bei Prof. Una H. Moehrke im Fachbereich Kunst

2017 – 2019 “Meisterschüler” studies with Prof. Rolf Wicker in the Art Faculty 2010 – 2017 Art Pedagogy with Prof. Una H. Moehrke in the Art Faculty

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PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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graduiert ≈ präsentiert graduated ≈ presented

Hanna Sass Gestik und Struktur II  Hanna Sass wurde für das großformatige Reliefbild Gestik und Struktur II von ihren Druckstöcken inspiriert, die für die Herstellung ihrer Holzschnitte angefertigt werden. Genau wie bei diesen hat sie das Material Holz mit Hilfe der Flex, Handkreissäge, Axt und dem Stecheisen bearbeitet. Es brach, splitterte, riss weg; unerwartete Strukturen, Formen und Linien entstanden. Der Druckträger wird nunmehr selbst zum Werk, das die körperliche Bewegung in Material, Struktur und Rhythmus sinnlich fasst.  Hanna Sass was inspired by the printing blocks she created to produce woodcuts for the large-format relief Gestik und Struktur ii (Gesture and Structure ii). Here, she also worked on the wood using a flex, circular saw, axe and chisel. It broke, splintered and tore away; unexpected structures, shapes and lines resulted. The printing block thus became the work of art itself — an object that represented movement in physical form in terms of material, structure and rhythm.

2011 – 2017 Studium der Malerei bei Prof. Ute Pleuger im Fachbereich Kunst

2011 – 2017 Painting with Prof. Ute Pleuger in the Art Faculty

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Rosa Marie Wagner Von Christbäumen und Dosenananas – Erzählungen meiner Großmutter  „Kein Zweifel: Ich werde gewesen sein. Woraus folgt, dass ich da gewesen sein werde. Denn alles, was je war, bleibt dem Buch des Lebens eingeschrieben. Wie die Menschen, von denen hier die Rede sein wird.“ (Hans Stilett) Rosa Marie Wagner hat eine autobiografische Graphic Novel über Lebenserinnerungen gezeichnet, die nicht nur die Erfahrungen und Erlebnisse ihrer Großeltern beschreiben, sondern in Bezug zu einer ganzen Generation stehen. Dafür steht das Motto ihrer Großmutter: „Das wichtigste im Leben ist, dass man zusammenhält.“ Die Zeichnerin hat sich als Zuhörende teilweise selbst in die Szenen gesetzt.

2014 – 2016 Masterstudium Editorial Design im Fachbereich Design 2009 – 2014 Bachelorstudium Kommunikationsdesign im Fachbereich Design

2014 – 2016 ma Editorial Design in the Design Faculty 2009 – 2014

“No doubt: I will have been. And so it follows that I was. Because everything that has ever been is inscribed in the Book of Life. Like the people we are talking about here.” (Hans Stilett) Rosa Marie Wagner has created an autobiographical graphic novel about memories that not only describe the experiences of her grandparents, but that also relate to an entire generation. Her grandmother’s motto is one way of putting it: “The most important thing in life is that you stick together.” The illustrator partly includes herself in scenes as a listener.

ba in Communication Design in the Design Faculty

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PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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graduiert ≈ präsentiert graduated ≈ presented

Malte Westphalen Kunst des Aufhörens  Malte Westphalen hat sich im Rahmen seiner Dissertation wissenschaftlich mit der Kunst des Aufhörens im gestalterischen Prozess auseinandergesetzt. Zu jedem Zeitpunkt muss das Ende einer Planung neu ausgehandelt und festgesetzt werden, denn das Ende ergibt sich weder logisch, noch ist es vorauszusagen. Alles, was prozessual ist, wird hartnäckig, wenn es enden soll. Erst nach Beendigung des Entwurfs ist es rückblickend möglich, das Ganze zu erkennen und das Ende als singulären Bestandteil des Ganzen zu beschreiben und zu beurteilen. Nur dann ist es meist zu spät, es zu verändern.  In his dissertation, Malte Westphalen deals with the Kunst des Aufhörens (The Art of Stopping) in the creative process. At any given time, the end of a plan has to be renegotiated and fixed, because the end is neither logical nor can it be predicted. Everything to do with a process gets tough when it nears the end. Only after finishing a plan is it possible to recognise the whole process, and thereby describe and assess the end as a singular component of the whole. But by then it is usually too late to change it.

SEIT 2017 Promotion in den Designwissenschaften im Fachbereich Design 2012 – 2014 Masterstudium Industrial Design im Fachbereich Design

SINCE 2017 Ph. D. in Design Sciences in the Design Faculty 2012 – 2014 ma in Industrial Design in the Design Faculty

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Martin Wöllenstein Kurz vor einem Ausweg/Spuren  Martin Wöllenstein lebte in den letzten vier Jahren längere Phasen auf Kuba und hat dort an künstlerischen Vorhaben gearbeitet. Die fotografische Serie Kurz vor dem Ausweg/Spuren ist Teil seiner Auseinandersetzung mit der aktuellen politischen und sozialen Entwicklung des Landes, in dem seit Ende 2018 neue Gesetze eine vollkommene Kontrolle von Kultur und Kunst etablieren sollen. In seinen Bildern geht es um Bedingungen und Spuren, um die Möglichkeit und Unmöglichkeit zu handeln.  Over the past four years, Martin Wöllenstein has spent long periods in Cuba working on artistic projects. His photographic series Kurz vor dem Ausweg/Spuren (Shortly Before an Exit/Traces) is part of his examination of Cuba’s current political and social development, in which new laws introduced at the end of 2018 should establish complete control over culture and art. His photos are about conditions and documentation, and both the possibility and impossibility of taking action.

2017 – 2019 Meisterschülerstudium bei Prof. Andrea Zaumseil im Fachbereich Kunst 2011 – 2016 Studium der Bildhauerei / Metall bei Prof. Andrea Zaumseil im Fachbereich Kunst

2017 – 2019 “Meisterschüler” studies with Prof. Andrea Zaumseil in the Art Faculty 2011 – 2016 Metal Sculpture with Prof. Andrea Zaumseil in the Art Faculty

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PREISE UND AUSZEICHNUNGEN PRIZES AND AWARDS

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flow. Bild, Raum, Objekt, Glas – die Klasse Studierende der Klasse von Prof. Christine Triebsch zeigen vielseitige Werke Students of the class of Prof. Christine Triebsch display their versatile works täglich geöffnet Die Ausstellung mit studentischen Arbeiten eröffnete die thematische Reihe ABC mit A für Alltag An exhibition of student work initiated a thematic series with the title ABC. The first was A for everyday life Reportagen Ausstellung mit Arbeiten von Ulrich Klieber, Professor für Bildnerische Grundlagen an der BURG An exhibition of works by Ulrich Klieber, professor of Art Fundamentals at the BURG Bio, Kunststoff–oder beides? Ausstellung über Biokunststoffe und deren ökologische Relevanz An exhibition on bioplastics and their ecological relevance welt erfahren Diese Ausstellung zeigte Arbeiten, die andere Kulturen und Lebenswelten zum Thema haben An exhibition of works that deal with foreign cultures and living environments Teilchenbeschleuniger Alumni der BURG stellen in der Spinnerei Leipzig aus Alumni of the BURG exhibit in the Spinnerei Leipzig

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flow. Bild, Raum, Objekt, Glas – die Klasse Studierende der Klasse von Prof. Christine Triebsch zeigen vielseitige Werke Students of the class of Prof. Christine Triebsch display their versatile works  In der Ausstellung flow. Bild, Raum, Objekt, Glas — die Klasse wurden vom 29.November 2018 bis 13.Januar 2019 außergewöhnliche Arbeiten und Werke aus der Studienrichtung Bild, Raum, Objekt, Glas gezeigt. In der von Prof. Christine Triebsch seit 1993 geleiteten Studienrichtung der burg wird mit verschiedenen Medien und genreübergreifend gearbeitet. Dementsprechend waren in der Präsentation neben Arbeiten, die mit dem Material Glas umgehen, auch Zeichnungen, Malereien, Drucke, Videos, Skulpturen, Installationen und Performances zu entdecken. Beispielsweise zeigte Jorge Sánchez Di Bello mit Gedächtnispillen — zum bewaffneten Konflikt in Kolumbien 50 überdimensionierte, aus Glas formgeblasene und sandgestrahlte „Pillen“. Die Arbeit verweist auf den seit mehr als 50 Jahren andauernden bewaffneten Konflikt in Kolumbien; die Gedächtnispillen sind zum einen als ein Mittel gegen den entstandenen Schmerz zu verstehen, zum anderen stehen sie als Mahnung dafür, die Erinnerungen an diese gewaltvolle Auseinandersetzung stets wach zu halten. Mit dem Gemälde Der Esel nennt sich immer zuerst (2018) ließ Nora Manthei bei den Betrachtern einen Raum des Zweifelns entstehen, der zu grundsätzlichen Fragen, Erinnerungen und Selbstreflexion herausforderte. Amar Guebailias Arbeit Stützen wiederum setzte die von Baustellen her bekannte Form der absichernden Baustützen in geschnittenem Glas um. In ihrer offensichtlichen Zerbrechlichkeit werden die Glasröhren ihrer ursprünglichen stützenden Funktion enthoben und zum ästhetischen Element, das den alltäglichen Ort der Baustelle poetisch umdeutet. Die Ausstellung bot eine Momentaufnahme der unterschiedlichen Positionen der Bild, Raum, Objekt, Glas-Studierenden. Es wurde deutlich, wie sich die Studienrichtung entwickelt, gewandelt und erneuert hat. Der als Titel für die Schau gewählte Begriff flow verwies auf diesen lebendigen, fließenden Prozess. An der Ausstellung waren insgesamt 27 Studierende beteiligt. In der universitären Kunsthochschullandschaft ist das Profil der Studienrichtung Bild, Raum, Objekt, Glas einzigartig. Die Studienrichtung an der burg blickt dabei auf eine lange Tradition, die bis in die 1920er Jahre zurückreicht.

„Go with the flow! Die Ausstellung offeriert Kunstliebhabern einen echten Hochgenuss.“ aha Stadtmagazin Halle, Dezember 2018 „Eine eigene Werkstatt für Glas bietet den Studierenden viele Möglichkeiten zum Experimentieren.“ Super Sonntag, 1. Dezember 2018 LAUFZEIT 29. November 2018 – 13. Januar 2019 AUSSTELLUNGSORT Burg Galerie im Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale) KURATOREN Klasse Bild, Raum, Objekt, Glas gemeinsam mit Dr. Jule Reuter, Kuratorin der Burg Galerie im Volkspark AUSSTELLENDE Miriam Albert, Carl Bens, Mareike Braun, Marie Busse, Felicitas Fäßler, Amar Guebailia, Jeannine Große, Eri Hayasi, Isabelle Hucht, Benjamin Klisch, Alto Kottmeier, Philine Kuhn, Patrick Knuchel, Susanne Langbehn, Anne Martin, Nora Manthei, Paul Meussling, Lang Qing, Alexander Roschke, Johannes Rudloff, Luzia Rux, Jorge Sánchez Di Bello, Jakob Schreiter, Julia Tiefenbach, Gerald Thiede, Debora Véliz, Mahali Wingender


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“Go with the flow! This exhibition offers art lovers a real treat.” aha city magazine Halle, December 2018 “A separate workshop for glass offers students many opportunities to experiment.” Super Sonntag, 1 December 2018 DURATION 29 November –  13 January 2019 EXHIBITION VENUE Burg Gallery in the Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale) CURATORS The class of Image, Space, Object, Glass together with Dr Jule Reuter, curator of Burg Gallery in the Volkspark EXHIBITORS Miriam Albert, Carl Bens, Mareike Braun, Marie Busse, Felicitas Fäßler, Amar Guebailia, Jeannine Große, Eri Hayasi, Isabelle Hucht, Benjamin Klisch, Alto Kottmeier, Philine Kuhn, Patrick Knuchel, Susanne Langbehn, Anne Martin, Nora Manthei, Paul Meussling, Lang Qing, Alexander Roschke, Johannes Rudloff, Luzia Rux, Jorge Sánchez Di Bello, Jakob Schreiter, Julia Tiefenbach, Gerald Thiede, Debora Véliz and Mahali Wingender

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The exhibition flow. Bild, Raum, Objekt, Glas — die Klasse (flow. Image, Space, Object, Glass — the Class) from 29 November 2018 to 13 January 2019 showed outstanding works from the study programme of the same name. Since 1993, Prof. Christine Triebsch has been in charge of this programme, which works with various media and across different genres. In this class presentation, drawings, paintings, prints, videos, sculptures, installations and performances were on display in addition to glass works. Jorge Sánchez Di Bello’s work Gedächtnispillen — zum bewaffneten Konflikt in Kolumbien (Memory Pills — on the Armed Conflict in Colombia) showed 50 oversized glass-blown and sandblasted “pills”: his work is a reference to the armed conflict in Colombia that has been going on for more than 50 years. On one hand, the memory pills can be understood as a remedy for the pain that has been inflicted and, on the other, as a commemoration of the memories of this violent confrontation. With her painting Der Esel nennt sich immer zuerst (The Donkey Always Names Itself First) (2018), Nora Manthei created a space focussing on doubt, which provoked fundamental questions, memories and self-reflection. Amar Guebailia’s work Stützen (Props), on the other hand, took the structure of construction-site props and transformed them into cut glass. The obvious fragility of the glass props replaced their function as supports and turned them into aesthetic elements that reinterpreted the commonplace building site with a poetic twist. The exhibition offered a snapshot of the different positions of Image, Space, Object, Glass students. It emphasised how the study programme has developed, changed and renewed itself. Flow, the title of the show, referred to this living, fluid process. A total of 27 students took part. In the landscape of art universities, the profile of the Image, Space, Object, Glass study programme is unique and looks back on a long tradition that started in the 1920s.


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138   Ausstellungsansicht: Raum 1 der Burg

143   Anne Martin: „Netzwerk #1“, 2017,

148   Patrick Knuchel: „Form D“, 2018,

Galerie im Volkspark   The exhibition in Room

Raum-Klang-Installation   Anne Martin:

Siebdruck, pvc   Patrick Knuchel: “Form D”,

1 of the Burg Gallery in the Volkspark

“Netzwerk #1” (Network #1), 2017, space and

2018, screenprint, pvc

sound installation  139   Alto Kottmeir: „Orakel“, 2018, Siebdruck, Licht   Alto Kottmeir: “Orakel”, (Oracle) 2018, screenprint, light

149   Besucher*innen zur Ausstellungs 144   Ausstellungsansicht: Raum 2 der Burg Galerie im Volkspark   View of the exhibition Room 2 of the Burg Gallery in the Volkspark

140   Felicitas Fäßler: „Interferenz“, 2018, Hoch- und Tiefdruck   Felicitas Fäßler:

145   Johannes Rudloff: „Circuit“, 2018, Experimenteller Dokumentarfilm, 38:30 min.

pressure

(Loop)   Johannes Rudloff: “Circuit”, 2018, experimental documentary, 38:30 min. (loop)

141   Jakob Schreiter: „contain“ (lat. con  Jakob Schreiter: “contain” (from the Latin con

146   Jorge Sánchez Di Bello: „Gedächtnispillen – zum bewaffneten Konflikt

meaning ‘altogether’, tenere ‘to hold’), 2018,

in Kolumbien“, 2018, Glas, formgeblasen,

digital printing

montiert, sandgestrahlt   Jorge Sánchez Di Bello: “Gedächtnispillen – zum bewaffneten

142   Susanne Langbehn: „poco a poco –

Konflikt in Kolumbien” (Memory Pills – On the

Stück für Stück“, 2018, Performance

Armed Conflict in Colombia), 2018, blown glass,

(Strandglas, Tisch)   Susanne Langbehn:

mounted, assembled, sandblasted

“poco a poco – Stück für Stück” (poco a poco – Little by Little), 2018, performance (beach glass, table)

Dieter Hofmann und Prof. Christine Triebsch   Visitors at the exhibition opening. In the foreground: rector Prof. Dieter Hofmann and

“Interferenz” (Interference), 2018, high and low

‚altogether‘, tenere ‚to hold‘), 2018, Digitaldruck

eröffnung, im Vordergrund: Rektor Prof.

147   Carl Bens: „Blau + Rot“, 2018, Glas, formgeschmolzen   Carl Bens: “Blau + Rot” (Blue + Red), 2018, moulded glass

Prof. Christine Triebsch


AUSSTELLUNGEN EXHIBITIONS

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täglich geöffnet Die Ausstellung mit studentischen Arbeiten eröffnete die thematische Reihe ABC mit A für Alltag An exhibition of student work initiated a thematic series with the title ABC. The first was A for everyday life  „Auch für Burg-Studenten sind Alltagsgegenstände ein Thema, dabei geht es auch um Umweltschutz und Rückkehr zur Handarbeit.“ mdr Kultur, März 2019 „Künstlerische Antworten auf Alltagsfragen.“ Leipziger Volkszeitung, 12. August 2019 LAUFZEIT 7. – 31. März und 31. August – 15. September 2019 AUSSTELLUNGSORTE Burg Galerie im Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale) und Spinnerei Leipzig, boesner-Projektraum, Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig KURATOREN Dr. Jule Reuter, Kuratorin der Burg Galerie im Volkspark, mit Unterstützung von Susanne Henny Kolp, Kuratorische Assistenz AUSSTELLENDE Miriam Albert (Bild, Raum, Objekt, Glas), Seunghoon Baek (Zeitbasierte Künste), Sarah Bartmann (Keramik), Laura Beier (Innenarchitektur), Florentine Bofinger (Editorial Design), Julia Eichler (Bildhauerei / Figur), Michal Fuchs (Bildhauerei / Metall), Binha Haase (Zeitbasierte Künste), Lisa Himpel (Keramik), Isabelle Hucht (Bild, Raum, Objekt, Glas), Charlotte Jautz (Kunstpädagogik), Alica Khaet (Grafik), Thea Kleinhempel (Kommunikationsdesign), Julia Sophie Kunde (Grafik), Johannes Rudloff (Bild, Raum, Objekt, Glas), Alexia von Salomon (Industriedesign), Sandra Méndez Sarmiento (Editorial Design), Melanie Schulz (Malerei / Textile Künste), Marie Siewert (Malerei / Textile Künste), Jonathan Steffens (Buchkunst), Kevin Strüber (Industriedesign), Max Stalter (Industriedesign), Marlen Tennigkeit (Bildhauerei / Metall), Tim Thiel (Zeitbasierte Künste), Julia Tiefenbach (Bild, Raum, Objekt, Glas), Elektra Tzamouranis (Malerei) und Teresa Weißert (Malerei / Textile Künste)

Studierende sowie Alumni aus den Fachbereichen Kunst und Design rückten in der Ausstellung täglich geöffnet das Phänomen Alltag in den Fokus: Auf welche Weise lässt sich vom Alltag in Zeiten digitaler Durchdringung des Privaten erzählen? Wie verschiebt sich der Unterschied von Alltag und Nicht-Alltag in einer Kultur, die auf Selbstoptimierung setzt? Die 27 Künstler*innen sowie Gestalter*innen der burg zeigten in der Schau unter anderem Objekte, Prototypen, Zeichnungen, Fotografien sowie Videoarbeiten. In den verschiedenen Positionen standen sowohl die genaue Beobachtung vielfältiger Alltagsrealitäten im Zentrum als auch die Frage nach Routinen und Abweichungen, Täuschungen, Übertreibungen und Leerstellen. Ebenfalls das Belanglose, Beiläufige, Ephemere fand Beachtung. Die Werke wurden nach einem Open Call, der sich an Studierende und Alumni der burg richtete, durch eine Jury ausgewählt. Mit ihrer Arbeit etwas, das aussieht wie ein lichtschalter beschäftigte sich Miriam Albert, Studentin der Studienrichtung Bild, Raum, Objekt, Glas, mit dem Alltagsobjekt Lichtschalter. Der Ort seiner Installation ist fest in unser Raumgedächtnis eingeschrieben. Kommt man bei Dunkelheit nach Hause, findet die Hand den Schalter wie von selbst. Doch bald schon könnten Lichtschalter der Vergangenheit angehören, in der zeitgenössischen Architektur wird auf sie bereits verzichtet. Die Künstlerin hat einen Schalter im Maßstab 1:1 detailgenau abgeformt. In der Ausstellung wurde er ohne seine eigentliche Funktion vom Gebrauchsgegenstand zum Anschauungsobjekt. In der Performancedokumentation Das Band verband Seunghoon Baek, Student der Zeitbasierten Künste, mit einem weißen Band Gegenstände und Personen miteinander. Das Bild, das auf diese Weise entstand, visualisierte nicht nur die Beziehungen zwischen Menschen und ihrer Umgebung, sondern auch den Widerspruch, der diesen innewohnt. Je mehr Beziehungen der Künstler zu Gegenständen knüpfte, umso schwieriger wurde es für ihn, sich frei zu bewegen. Laura Beier, Studentin der Innenarchitektur, zeigte ihr Masterprojekt ZusammenLeben. In dem Entwurfsmodell widmete sie sich der Frage: Wie kann in wachsenden Städten Wohnraum gemeinschaftsstiftender genutzt werden und bezahlbar bleiben? Am Beispiel eines Gebäudes in Halle (Saale) entwickelte sie eine alternative, visionäre Wohnform. Dafür legte sie Wohnungen zusammen, minimierte jeweils die private Wohnfläche und machte die Gemeinschaftsflächen zum Dreh- und Angelpunkt. Die Ausstellung täglich geöffnet war zuerst im März in der Burg Galerie im Volkspark zu sehen und anschließend in verkleinerter Form vom 31. August bis 15. September 2019 zu Gast im boesnerProjektraum Leipzig. Für die Präsentation zum Herbstrundgang der Spinnerei Leipzig wurden die gezeigten Arbeiten adaptiert und weiterentwickelt.


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täglich geöffnet

Students and alumni from the Art and Design faculties focused on the phenomenon of everyday life in the täglich geöffnet (Open Daily) exhibition: How can stories of everyday life be told in times of digital invasion into our private lives? How does the difference between everyday life and non-everyday-life shift, in a culture focussed on self-optimisation? The 27 artists and designers of the burg exhibited objects, prototypes, drawings, photographs and video works. The various positions concentrated on both precise observations of diverse everyday realities and on questions of routines and deviations, deceptions, exaggerations and empty spaces. Attention was also paid to things that seem irrelevant, casual and ephemeral. The works were selected by a jury after an open call for students and alumni of the burg. In her work etwas, das aussieht wie ein lichtschalter (Something that Looks Like a Light Switch) Miriam Albert, an Image, Space, Object, Glass student, dealt with the everyday object of a light switch. Its location is firmly inscribed in our spatial memory. When we come home in the dark, our hand automatically finds the switch. But soon light switches could be a thing of the past; in contemporary architecture, they are already being abandoned. The artist carefully moulded a switch on a scale of 1:1. In the exhibition, without its actual function, it was transformed from a functional into a visual object. In the performance documentary Das Band (The Ribbon), Seunghoon Baek, a Time-based Arts student, used a white band to link objects and people together. The image that emerged visualised not only the relationships between people and their environment but also the inherent contradictions in them. The more connections the artist established with objects, the more difficult it became for him to move freely. Laura Beier, an Interior Design student, showed her Master’s degree project ZusammenLeben (Living Together). In the design model, she addressed the question: How can living space be shared and kept affordable in growing cities? Using the example of a building in Halle (Saale), she developed an alternative, visionary form of living. To do this, she put together apartments, minimised the private living space and made common living spaces the main hub. The täglich geöffnet exhibition was open daily in March at the Burg Gallery in the Volkspark and then in a reduced form from 31 August to 15 September 2019 as a temporary exhibition in the boesner project space in Leipzig. The works were adapted and developed for the Autumn Gallery Tour presentation in the Spinnerei Leipzig.

GASTBEITRAG Projekt Zettelwerk, Archiv für Alltagsdrucksachen  “Artistic answers to everyday questions.” Leipziger Volkszeitung, 12 August 2019 “Everyday objects are also a topic for Burg students, including in relation to environmental protection and a return to craftsmanship.” mdr Culture, March 2019 DURATION 7 – 31 March and 31 August – 15 September 2019 EXHIBITION VENUES Burg Galerie im Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale) and Spinnerei Leipzig, boesner project space, Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig CURATORS Dr Jule Reuter, curator of the Burg Gallery in the Volkspark, with curatorial assistance from Susanne Henny Kolp EXHIBITORS Miriam Albert (Image, Space, Object, Glass), Seunghoon Baek (Time-based Arts), Sarah Bartmann (Ceramics), Laura Beier (Interior Design), Florentine Bofinger (Editorial Design), Julia Eichler (Figure Sculpture), Michal Fuchs (Metal Sculpture), Binha Haase (Time-based Arts), Lisa Himpel (Ceramics), Isabelle Hucht (Image, Space, Object, Glass), Charlotte Jautz (Art Pedagogy), Alica Khaet (Graphics), Thea Kleinhempel (Communication Design), Julia Sophie Kunde (Graphics), Johannes Rudloff (Image, Space, Object, Glass), Alexia von Salomon (Industrial Design), Sandra Méndez Sarmiento (Editorial Design), Melanie Schulz (Painting / Textile Arts), Marie Siewert (Painting / Textile Arts), Jonathan Steffens (Book Art), Kevin Strüber (Industrial Design), Max Stalter (Industrial Design), Marlen Tennigkeit (Metal Sculpture), Tim Thiel (Timebased Arts), Julia Tiefenbach (Image, Space, Object, Glass), Elektra Tzamouranis (Painting) and Teresa Weißert (Painting / Textile Arts) GUEST CONTRIBUTORS Project Zettelwerk, Archive for Everyday Printed Matter


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150   Ausstellungsansicht mit Arbeiten

154   Marlen Tennigkeit: „Flimmern“, 2018,

von Julia Eichler, Thea Kleinhempel, Julia

Siebdruck auf Papier   Marlen Tennigkeit:

Tiefenbach, Lisa Himpel und Marlen Tennigkeit

“Flimmern” (Flickering), 2018, screenprint on

im boesner-Projektraum Leipzig   View of

paper

the exhibition with works by Julia Eichler, Thea Kleinhempel, Julia Tiefenbach, Lisa Himpel

Light Switch), 2018/19, plaster Die wirklich recycelbare Zahnbürste“, 2018,

space in Leipzig

Polyactid (Biokunststoff)   Alexia von Salomon: “scho – Die wirklich recycelbare

Installation und Performance   Charlotte

Zahnbürste” (scho – The Truly Recyclable

159   Seunghoon Baek: „Das Band“, 2019, Performance, 30 min., Dokumentation   Seunghoon Baek: “Das Band” (The Ribbon), 2019, performance, 30 min., documentation

Toothbrush), 2018, polyactide (bioplastics)  160   Julia Eichler:

Jautz: “zeit-stand” (time-stand), 2019, installation and performance

Miriam Albert: “etwas, das aussieht wie ein lichtschalter” (Something That Looks Like a

155   Alexia von Salomon: „scho –

and Marlen Tennigkeit in the boesner project

151   Charlotte Jautz: „zeit-stand“, 2019,

158   Miriam Albert: „etwas, das aussieht wie ein lichtschalter“, 2018/19, Gips

156   Michal Fuchs: „Mesusa“, 2018,

„borderwallprototypes“, 2018, Pappmaché

Wandinstallation, Stahl, Laserschnitt und

auf Schaumstoff    Julia Eichler:

Sandra Mendéz Sarmiento: Schweineglück,

“borderwallprototypes”, 2018, papier mâché

Burg Galerie im Volkspark   Opening on 6

2018, Digitaldruck   Michal Fuchs:

on foam

March, 2019 in the Burg Gallery in the Volkspark

“Mesusa”, 2018, wall installation, steel,

152   Eröffnung am 6. März 2019 in der

laser cut; and Sandra Mendéz Sarmiento:  153   Kevin Strüber / Max Stalter:

Schweineglück, 2018, digital print

„Handlungspakete“, 2017 / 18, Installation    Kevin Strüber / Max Stalter:

161   Sarah Bartmann: „Mölma Kitchen Edition No. 1“, 2018, Mixed media    Sarah Bartmann: “Mölma Kitchen Edition No. 1”, 2018,

157   Julia Sophie Kunde: „Alle meine

“Handlungspakete” (Action Packages), 2017 / 18,

Sachen“, 2019, Performance   Julia Sophie

installation

Kunde: “Alle meine Sachen” (All My Things), 2019, performance

mixed media


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Reportagen Ausstellung mit Arbeiten von Ulrich Klieber, Professor für Bildnerische Grundlagen an der BURG An exhibition of works by Ulrich Klieber, professor of Art Fundamentals  Zum Ende seiner langjährigen Lehrtätigkeit an der burg präsentierte Ulrich Klieber mit Reportagen eine opulente Abschiedsausstellung. Die von den vielzähligen Reisen des Malers inspirierten Bilder haben durchgehend einen tagebuchartigen Duktus, worauf auch der Titel Reportagen Bezug nimmt. Als Professor für Bildnerische Grundlagen (1996 — 2019) sowie während seiner Zeit als Rektor an der burg (2003 — 2010) knüpfte Ulrich Klieber enge Kontakte unter anderen zu Kunsthochschulen in China, Japan und Vietnam. Er unterrichtete dort auch. Diese Tätigkeit spiegelt sich in seinen Werken. So waren es bei der in der Ausstellung gezeigten Arbeit Ho Chi Minh City (2017) beispielsweise Innen- und Außenansichten der Stadt. Der Künstler setzte die einzelnen Motive zu vielteiligen Tableaus zusammen, die so der Komplexität von Städten, ihrer Wandelbarkeit, aber auch der eigenen zufälligen Sicht eine Form geben. Mit der in den letzten Jahren entstandenen Werkserie China. Friends. Tianjin. wendete sich Ulrich Klieber in den 180 Zentimetern großen Bildern der menschlichen Figur zu. Skizzen und Erinnerungen von Begegnungen mit Menschen in China wurden im heimischen Atelier zu Porträts verdichtet. In der Präsentation wurden diese Einzelbilder dann zur Gruppe zusammengestellt. Der Maler lotet aus, wie viel bildnerische Konkretion es braucht, um Individualität darzustellen. Ulrich Klieber veröffentlichte nicht nur über 100 Künstlerbücher, sondern auch zahlreiche Werke über Kunst und das Kunstmachen, die ebenfalls in der Ausstellung gezeigt wurden. Sein 2007 erstmals veröffentlichtes Lehrbuch Wege zum Bild: Ein Lehrkonzept für künstlerisches Gestalten ist inzwischen zum Klassiker auf diesem Gebiet avanciert; es erscheint mittlerweile in der vierten Auflage. Aber auch andere Publikationen wie Plastische Übungen in der künstlerischen Lehre; Die Linie: Beispiele aus der künstlerischen Lehre oder Skizzenbuch: Gedanken zu Kunst und Lehre vermitteln Einblick in das Lehrkonzept des Künstlers. Der 1953 in Göppingen geborene Ulrich Klieber studierte Malerei und Kunstgeschichte in Stuttgart sowie London. Von 1995 bis 2019 lehrte er an der burg, seit 1996 hielt er die Professur für Bildnerische Grundlagen inne. In den Jahren von 2003 bis 2010 war Klieber zudem Rektor der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. 2014 erhielt er den Halleschen Kunstpreis. Die Ausstellung Reportagen bildete Kliebers letzte Präsentation im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an der burg.

„Malerische Reportagen: Ulrich Klieber lädt ein, sein Tätigkeitsende mit einer Ausstellung zu feiern.“ aha Stadtmagazin Halle, April 2019 „Das ist gut. Wenig Striche und so viel Tiefe.“ Eintrag aus dem Besucherbesuch, Burg Galerie im Volkspark „Eine schöne freie Darstellung von MenschKultur-Umgebung.“ Eintrag aus dem Besucherbesuch, Burg Galerie im Volkspark LAUFZEIT 11. April – 12. Mai 2019 AUSSTELLUNGSORT Burg Galerie im Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale) KURATOREN Dr. Jule Reuter, Kuratorin der Burg Galerie im Volkspark, mit Unterstützung von Susanne Henny Kolp, Kuratorische Assistenz


AUSSTELLUNGEN EXHIBITIONS

“Painting reportage: Ulrich Klieber invites you to celebrate the end of his career with an exhibition.” aha city magazine Halle, April 2019 “It’s good. A few strokes and a lot of depth.” Entry in the visitors’ book, Burg Gallery in the Volkspark “A beautiful, free representation of people, culture and environment.” Entry in the visitors’ book, Burg Gallery in the Volkspark DURATION 11 April – 12 May 2019 EXHIBITION VENUE Burg Gallery in the Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale) CURATORS Dr Jule Reuter, curator of the Burg Gallery in the Volkspark, with curatorial assistance from Susanne Henny Kolp

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At the end of his long teaching career at the burg, Ulrich Klieber presented an extravagant farewell exhibition: Reportagen (Reportages). The paintings, inspired by his numerous trips abroad, have a diary-like style throughout, which is also suggested by the title. As a professor of Art Fundamentals (1996 — 2019) and during his time as rector at the burg (2003 — 2010), Ulrich Klieber established close contacts with art universities in China, Japan and Vietnam, among others, where he also taught. This is reflected in his works. For example, Ho Chi Minh City (2017), included interior and exterior views of the city. The artist assembled the individual paintings into multi-part tableaux that gave form to the complexity of cities, their changeability, as well as to his own selective view. In his series of works with the title China. Friends. Tianjin. completed in recent years and featuring pictures up to 180 centimetres long, Ulrich Klieber turned his attention to the human figure. Sketches and memories of encounters with people in China were condensed into portraits in his home studio. In the exhibition, these individual pictures were then combined to form a group. The painter explores how concrete an image has to be to represent individuality. Ulrich Klieber has not only published over 100 books on artists, but also numerous works on art and art production, which were also shown in the exhibition. His textbook Wege zum Bild: Ein Lehrkonzept für künstlerisches Gestalten (Ways to a Picture: A Teaching Concept for Artistic Design), published for the first time in 2007, has become a classic in this field and is now in its fourth edition. His other publications, too, such as Plastische Übungen in der künstlerischen Lehre (Sculptural Exercises in Art Teaching); Die Linie: Beispiele aus der künstlerischen Lehre (The Line: Examples from Art Teaching Practice) and Skizzenbuch: Gedanken zu Kunst und Lehre (Sketchbook: Reflections on Art and Teaching) provide insights into the artist’s teaching concepts. Ulrich Klieber was born in Göppingen in 1953 and studied painting and art history in Stuttgart and London. From 1995 to 2019 he taught at the burg, and since 1996 he has been professor for Art Fundamentals. From 2003 to 2010, Klieber was also Rector of the Burg Giebichenstein University of Art and Design in Halle. In 2014 he received the Halle Art Prize. Reportagen (Reportages) was Klieber’s last exhibition as a teacher at the burg.


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162   Ulrich Klieber: „China Friends“, 2015, Acryl auf Leinwand   Ulrich Klieber: “China Friends”, 2015, acrylic on canvas  163   Ulrich Klieber: „Saigon: Ho Chi Minh City“, 2017, Acryl auf Leinwand   Ulrich Klieber: “Saigon: Ho Chi Minh City”, 2017, acrylic on canvas  164   Ulrich Klieber: „China Friends“, 2015, Acryl auf Leinwand   Ulrich Klieber: “China Friends”, 2015, acrylic on canvas  165   Ausstellungsansicht in der Burg Galerie im Volkspark   View of the exhibition in the Burg Gallery in the Volkspark  166   Ausstellungsansicht in der Burg Galerie im Volkspark   View of the exhibition in the Burg Gallery in the Volkspark  167   Eröffnungsrede von Prof. Ulrich Klieber   Opening speech by Prof. Ulrich Klieber  168   Eröffnungsrede von Rektor Prof. Dieter Hofmann   Opening speech by rector Prof. Dieter Hofmann

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Bio, Kunststoff – oder beides? Ausstellung über Biokunststoffe und deren ökologische Relevanz An exhibition on bioplastics and their ecological relevance  Die erstmals in Deutschland gezeigte Ausstellung Bio, Kunststoff — oder beides? widmete sich vom 8.Mai bis 5.Juli der Nachhaltigkeit dieser Werkstoffe. Anhand einer Reihe von Biokunststoffen und Naturfaserkompositen wurde mit der Präsentation in der Materialsammlung der burg deren Komplexität aufgezeigt, aber auch informiert über Inhaltsstoffe und Entsorgung. Komplexe Fragen zu Rohstoffen, Energiebedarf, Anwendung und Recycling wurden ebenso Thema — in der Ausstellung, aber auch im umfassenden Begleitprogramm mit Fachvorträgen, einem Pecha Kucha zur Langen Nacht der Wissenschaften sowie bei Führungsangeboten für Schulen. Damit griff die Schau ein ebenso relevantes wie derzeit in unserem Alltag stark präsentes Thema auf: Biokunststoffe feiern zwar Konjunktur — etliche Produkte drängen auf den Markt und schmücken sich mit einer Ökoaura. Doch wie kompostierbar ist etwa ein TakeawayGeschirr aus Naturmaterialien wirklich? Bio, Kunststoff — oder beides? warf somit wichtige Schlaglichter auf Biokunststoffe hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und ökologischen Relevanz und hinterfragte diese. Das Schweizer Netzwerk Material-Archiv konzipierte die Ausstellung, sie wurde zuvor unter anderem im Gewerbemuseum Winterthur und der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) gezeigt. Für die Präsentation an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle wurde die Ausstellung um Werke von Burg-Studierenden und Alumni ergänzt. Die Beiträge aus den Studiengängen Bildhauerei/ Figur, Bildhauerei / Metall, Industriedesign, Schmuck und Textildesign zeigten etwa algenbasierte Biokunststoffe, Textilien aus biobasierten Kunststoffen oder Biokunststoffe aus industriellen Abfallströmen.

The exhibition Bio, Kunststoff — oder beides? (Bio, Plastic – or Both?), which was shown for the first time in Germany from 8 May to 5 July, was dedicated to the sustainability of these materials. The series of bioplastics and natural fibre composites presented in the burg collection highlighted the complexity of the materials, but also provided information on ingredients and disposal. Complex questions on raw materials, energy requirements, applications and recycling were also addressed in the exhibition and the comprehensive accompanying programme of lectures, a Pecha Kucha presentation during the Long Night of Science, and guided tours for schools. The show thus took up a topic that is as relevant as it is present in our everyday lives. Bioplastics are enjoying a boom, with many products being launched on the market and given an organic “feel”. But in reality, how compostable is takeaway tableware made of natural materials? Bio, Kunststoff — oder beides? asked important questions about bioplastics, particularly regarding their composition and ecological relevance. The Swiss Network Material Archive designed the exhibition which was previously shown at the Gewerbemuseum Winterthur and the Zurich University of the Arts (ZHdK), among others. For the presentation at University of Art and Design Halle, the exhibition was supplemented by works of Burg students and alumni. The contributions from the courses Figure Sculpture, Metal Sculpture, Industrial Design, Jewellery and Textile Design showed algae-based bioplastics, textiles made of bio-based plastics, and bioplastics made from industrial waste streams.


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Bio, Kunststoff — oder beides?

„Nicht nur meckern, auch machen – so könnte man beschreiben, wie

“Don’t just complain – get involved. This is how participation in this

sich die Studenten der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle an

exhibition of students from the Burg Giebichenstein University of Art

der Ausstellung beteiligen.“

and Design in Halle might be described.”

mdr Wissen, 9. Mai 2019

mdr Knowledge, 9 May 2019

„Biokunststoffe – alles klar? Natürlich nicht. Und damit man das

“Bioplastics – all fine? Of course not. To understand why, we recommend

versteht, empfiehlt sich ein Besuch in der Ausstellung über

the exhibition on bioplastics in Halle. Here everything is unravelled.”

Biokunststoffe in Halle. Hier wird alles aufgedröselt.“

mdr Culture, May 2019

mdr Kultur, Mai 2019 DURATION LAUFZEIT

8 May – 5 July 2019

8. Mai – 5. Juli 2019 EXHIBITION VENUE AUSSTELLUNGSORT

Material Collection, Burg Library, Design Campus, Neuwerk 7,

Materialsammlung, Burg Bibliothek, Campus Design, Neuwerk 7,

06108 Halle (Saale)

06108 Halle (Saale) CURATORS KURATOREN

Franziska Müller-Reissmann (ZHdK), Mario Pellin (Gewerbemuseum

Franziska Müller-Reissmann (ZHdK), Mario Pellin (Gewerbemuseum

Winterthur), Prof. Mareike Gast (burg, Professor of Industrial Design /

Winterthur), Prof. Mareike Gast (burg, Professorin für Industriedesign /

Material and Technology-Based Product Development), Prof. Aart van

Material- und technologiebasierte Produktentwicklung), Prof. Aart van

Bezooijen (burg, Professor of Material and Technology Teaching),

Bezooijen (burg, Professor für Material- und Technologievermittlung),

Prof. Bettina Göttke-Krogmann (burg, Professor of Textile Design)

Prof. Bettina Göttke-Krogmann (burg, Professorin für Textildesign) EXHIBITORS OF THE BURG AUSSTELLENDE DER BURG

Leona Blum, Yi Gong, Miriam Johnston, Dorothea Lang, Stephan

Leona Blum, Yi Gong, Miriam Johnston, Dorothea Lang, Stephan

Hildebrandt, Fabian Hütter, Maria Mayer, Jakob Müller, Alexander Rex,

Hildebrandt, Fabian Hütter, Maria Mayer, Jakob Müller, Alexander Rex,

Alexia von Salomon, Mara Sandrock, Veronika Schneider, Renin Zeynep

Alexia von Salomon, Mara Sandrock, Veronika Schneider, Renin Zeynep

Simsek, Luis Undritz, Rachel Schramm Viana, Marc Wejda

Simsek, Luis Undritz, Rachel Schramm Viana, Marc Wejda COOPERATION PARTNERS KOOPERATIONSPARTNER

Material Archive, Gewerbemuseum Winterthur, Zurich University of the

Material-Archiv, Gewerbemuseum Winterthur, Zürcher Hochschule der

Arts and Burg Giebichenstein University of Art and Design Halle

Künste und Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle SPONSOR OF THE EXHIBITION FÖRDERER DER AUSSTELLUNG

Ikea Foundation

Ikea Stiftung SPONSORS OF THE EVENTS FÖRDERER DER VERANSTALTUNGEN

State of Saxony-Anhalt – Ministry of Economics, Science and Digitisation

Land Sachsen-Anhalt – Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung

ADDITIONAL SUPPORT Federal Ministry of Education and Research, Culturtraeger GmbH

ZUSÄTZLICHE UNTERSTÜTZUNG Bundesministerium für Bildung und Forschung, Culturtraeger GmbH

FURTHER INFORMATION www.burg-halle.de/bio-kunststoff

WEITERE INFORMATIONEN www.burg-halle.de/bio-kunststoff


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Bio, Kunststoff — oder beides?

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169   Ausstellungsansicht in die Materialsammlung der Burg Bibliothek   View of the exhibition in the Material Collection of the Burg library  170   Ansicht des Bibliotheksgebäudes

Opening on 7 May 2019 in the seminar room

(pla), biologisch abbaubare Kunststoffe auf

discussions with Franziska Müller-Reissmann,

fossiler Basis   Information panels: Life cycle

Mario Pellin, Amelie Klein, Dr Patrick Hirsch

of polylactide (pla), biodegradable fossil-based

and Henriëtte Waal as well as the moderators

plastics

Prof. Aart van Bezooijen and Prof. Mareike Gast  179   Infotafel: Biobasierte Kunststoffe

auf dem Campus Design der burg   View of the library building on the burg’s Design Campus

174   Ausstellungsansicht in die Materialsammlung der Burg Bibliothek   View of the exhibition in the Material

171   Verschiedene Materialproben aus

Collection of the Burg library

dem Projekt „diy Bioplastik“ von Veronika Schneider   Different material samples from

175   Eröffnung am 7. Mai 2019

the “diy Bioplastic” project by Veronika

Opening on 7 May 2019

Schneider  176   Detailansicht Materialproben: Projekt  172   Infotafel: Recyclingkreislauf von

„Second Skin“ von Jakob Müller    Detailed

Autoreifen    Information panel: Recycling

view of material samples: “Second Skin” project

circuit of car tyres

by Jakob Müller

173   Eröffnung am 7. Mai 2019 im Seminarraum der Burg Bibliothek, Vorträge und Fachgespräche mit Franziska Müller-Reissmann, Mario Pellin, Amelie Klein, Dr. Patrick Hirsch und Henriëtte Waal sowie den Moderatoren Prof. Aart van Bezooijen und Prof. Mareike Gast

178   Infotafeln: Lebensweg von Polylactid

of the Burg library. Lectures and technical

177   Arbeiten von Leona Blum, Stephan Hildebrandt und Rachel Schramm Viana   Works by Leona Blum, Stephan Hildebrandt and Rachel Schramm Viana

mit Produktmustern und Materialbeispielen   Information panel: Bio-based plastics with product samples and examples of materials


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welt erfahren Diese Ausstellung zeigte Arbeiten, die andere Kulturen und Lebenswelten zum Thema haben An exhibition of works that deal with foreign cultures and living environments  Die in welt erfahren präsentierten Werke stammen von 21 BurgStudierenden und -Alumni aus den Fachbereichen Kunst und Design, die zu einem Studienaufenthalt im Ausland oder aus dem Ausland für ein Studium an die burg gekommen waren. Im Mittelpunkt der Ausstellung stand die Frage, wie sich Kunstschaffende sowie Gestalterinnen und Gestalter mit unterschiedlichen Kulturen und Lebenswelten auseinandersetzen. Angeregt durch die eigenen Erfahrungen entstanden Arbeiten, die die Begegnung mit anderen Lebenswelten, mit den dortigen politischen Situationen oder überhaupt das Verhältnis von Identität, Tradition und Heimat thematisierten. Vielfältig fiel die Beschäftigung mit dem eigenen Fremdsein in einem anderen oder gar im eigenen Land aus. Einige Arbeiten erzählten von den Möglichkeiten, die durch Reisen und kulturellen Austausch entstehen können, und hinterfragten zugleich kritisch Konstrukte wie etwa das Exotische oder das Globale. Die Werke beleuchteten all diese Themen aus unterschiedlichsten Perspektiven. welt erfahren kann auch bedeuten, die Welt des Anderen genauer wahrzunehmen — dies wiederum erfordert feines Hinhören und genaues Hinsehen, wofür es vielleicht nicht immer einen Ortswechsel braucht. Arif Amirov hat seine Begegnung mit Menschen von der Halbinsel Apscheron in einer filmischen Dokumentation festgehalten. Der aus Aserbaidschan stammende Künstler, der in der Studienrichtung Bildhauerei/Metall an der burg studierte, ließ in Porträts von Apscheron die Bewohnerinnen und Bewohner vom besonderen Leben auf dieser Halbinsel am Kaspischen Meer und von den jüngsten Veränderungen erzählen, in deren Folge die alten Gärten eingehen, weil privat gebaute Mauern die Luftzirkulation unterbrechen. Christoph Liedtke dagegen verfolgt seit einem IstanbulAufenthalt ein fotografisches Langzeitprojekt, für das er an verschiedenen Orten der Welt Spuren von Alltagsprozessen festhält. Die Motive sind meist Kratzspuren, Reste, Überbleibsel, die für den Künstler nicht nur ein malerisches und/oder grafisches Potenzial besitzen, sondern auf abstrakter Ebene auch Geschichte abbilden. Marlene Milla Woschni hat sich während ihres ErasmusSemesters 2017/18 an der Ecole supérieure de La Cambre in Brüssel mit den Botschaftsgebäuden in der Stadt beschäftigt. 297 077 m² heißt das so entstandene Künstlerbuch. Der Titel verweist auf die Gesamtfläche der Grundstücke aller 189 Botschaften in Brüssel. Während im Innern des Buches den unterschiedlichen Repräsentationsstilen der Gebäude nachgegangen wird, entwirft der Faltumschlag eine alternative Weltkarte. In der Ausstellung waren neben filmischen Arbeiten, Wand- und Rauminstallationen, Keramiken, textile Arbeiten auch Zeichnungen, Drucke, Collagen, Texte und ein Architekturentwurf zu sehen.

„Im Ausland ein künstlerisches oder gestalterisches Fach studieren und die entstandenen Arbeiten zu präsentieren, darum geht es in der Ausstellung ‚welt erfahren‘.“ Radio Corax, 23. Mai 2019 „Es ist eine kleine Weltreise, die man in der Ausstellung machen kann.“ Dr. Jule Reuter, Kuratorin der Burg Galerie im Volkspark, im Interview mit Radio Corax, 23. Mai 2019 LAUFZEIT 23. Mai – 16. Juni 2019 AUSSTELLUNGSORT Burg Galerie im Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale) KURATOREN Dr. Jule Reuter, Kuratorin der Burg Galerie im Volkspark, mit Unterstützung von Susanne Henny Kolp, Kuratorische Assistenz AUSSTELLENDE Bassel Abdulwahab, Arif Amirov, Anne Baumann, Simon Baumgart, Duane Bahia Benatti, Mariia Bokovnia, Thomas Brück / Lukas Pfalzer, Claudia Castro-López Vera, Eva Feuchter, Anne-Lena Fuchs, Ece Gener, Murat Haschu, Lado Khartishvili, Susanne Langbehn, Christoph Liedtke, Xinzhe Luo, Johanna Rogalla, Jorge Sánchez Di Bello, Marlene Milla Woschni, Lina Zacher


AUSSTELLUNGEN EXHIBITIONS

“To study an artistic or creative subject abroad and to present the resulting works is the aim of the ‘welt erfahren’ exhibition.” Radio Corax, 23 May 2019 “You can take a little trip around the world at the exhibition.” Dr Jule Reuter, Curator of the Burg Gallery in the Volkspark, in an interview with Radio Corax, 23 May 2019 DURATION 23 May – 16 June 2019 EXHIBITION VENUE Burg Gallery in the Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale) CURATORS Dr Jule Reuter, curator of the Burg Gallery in the Volkspark, with curatorial assistance from Susanne Henny Kolp EXHIBITORS Bassel Abdulwahab, Arif Amirov, Anne Baumann, Simon Baumgart, Duane Bahia Benatti, Mariia Bokovnia, Thomas Brück / Lukas Pfalzer, Claudia Castro-López Vera, Eva Feuchter, Anne-Lena Fuchs, Ece Gener, Murat Haschu, Lado Khartishvili, Susanne Langbehn, Christoph Liedtke, Xinzhe Luo, Johanna Rogalla, Jorge Sánchez Di Bello, Marlene Milla Woschni, Lina Zacher

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The works presented in welt erfahren (Experiencing the World) were created by 21 Burg students and alumni from the Art and Design faculties, who went away to study at a foreign university or who came from abroad to study at the burg. The exhibition focussed on the question of how artists and designers deal with different cultures and living environments. Inspired by their own experiences, they created works that thematised encounters in other settings, political situations, or the relationship between identity, tradition and one’s native country in general. The approaches to the theme of one’s own foreignness in another or even in one’s own country were manifold. Some artworks explored the possibilities that can arise from travel and cultural exchange, while at the same time taking a critical look at constructs such as exoticism or globalism. The works illuminated all these themes from a variety of perspectives. welt erfahren (Experiencing the World) can also mean to perceive the world of the other more precisely — this, in turn, requires careful listening and observation, which doesn’t perhaps always require a change of location. Arif Amirov recorded his encounter with people from the Absheron peninsula in Azerbaijan in a documentary film. The Azerbaijani-born artist, who studied Metal Sculpture at the burg, interviewed inhabitants of Absheron in Porträts von Apscheron (Portraits of Abscheron) in which they talked about living on this peninsula on the Caspian Sea, as well as recent changes that have led to the destruction of old gardens because privately built walls have interrupted air circulation. Christoph Liedtke, on the other hand, has been pursuing a long-term photographic project since his stay in Istanbul, in which he has documented traces of everyday life in various parts of the world. His motifs are mostly scratch marks, remnants, and leftovers that offer him painterly and/or graphic potential as an artist but also depict history on an abstract level. Marlene Milla Woschni studied the embassy buildings in Brussels during her Erasmus semester 2017/18 at the Ecole supérieure de La Cambre. 297 077 m² is the title of the resulting art book. The title refers to the total area of the plots of all 189 embassies in Brussels. The book explores the different styles of representation of the buildings, while the folded cover depicts an alternative world map. In addition to cinematic works, wall and room installations, ceramics and textile works, the exhibition also included drawings, prints, collages, texts and architectural design.


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180   Bassel Abdulwahab: „Unforgotten“,

184   Jorge Sánchez Di Bello:

2018, Doppelgewebe, handgewebt, Aleppo-

„na wayuukana outushii sutuma miasü (die

Seife, Thymian, Zimt   Bassel Abdulwahab:

wayuu verdursten)“, 2017, Glas geblasen, Kohle,

Something About Black, White and Blue”, 2019, audio

“Unforgotten”, 2018, double weave, hand-

Wasser, Postkarten   Jorge Sánchez Di Bello:

woven, Aleppo soap, thyme, cinnamon

“na wayuukana outushii sutuma miasü (die

2018, Digitaldruck    Eva Feuchter:

wayuu verdursten)” (na wayuukana outushii

“Şimdi heißt jetzt” (Şimdi is Now Called), 2018,

sutuma miasü (the wayuu dying of thirst)), 2017,

digital print

181   Simon Baumgart: „Reisebilder“, 2017 – 2019, digitale Drucke, Tape,

blown glass, coal, water, postcards  190   Murat Haschu: „Osmanische

Permanentmarker, Bleistift, Graphitpulver, Folie, Teer, Korrekturflüssigkeit

189   Eva Feuchter: „Şimdi heißt jetzt“,

185   Duane Bahia Benatti: „Das dritte Ufer

Simon Baumgart: “Reisebilder” (Travel

des Flusses“, 2018, Keramik und Glimmer

Pictures), 2017 – 2019, digital prints, tape,

Duane Bahia Benatti: “Das dritte Ufer des

permanent marker, pencil, graphite powder,

Flusses” (The Third Bank of the River), 2018,

transparency, tar, correction fluid

ceramics and mica

Kammer“, 2017, Installation   Murat Haschu: “Osmanische Kammer” (Ottoman Chamber), 2017, installation  191   Johanna Stella Rogalla: „I Tell You Something About Black, White and Blue“, 2019,

182   Johanna Stella Rogalla: „I Tell You

186   Mariia Bokovnia: „Schauraum mit

Audio    Johanna Stella Rogalla: „I Tell You

Something About Black, White and Blue“, 2019,

Stillleben”, 2018, Installation   Mariia

Something About Black, White and Blue“, 2019,

Dreifachgewebe (handgewebt), Jacquard-

Bokovnya: “Schauraum mit Stillleben”

audio

gewebe (maschinengewebt)   Johanna Stella

(Showroom with Still Life), 2018, installation  192   Marlene Milla Woschni: „297 077 m²“,

Rogalla: “I Tell You Something About Black, White and Blue”, 2019, triple fabric

187   Simon Baumgart: „A“., 2017, Video

2018, Siebdruck, Digitaldruck    Marlene

(handwoven), jacquard fabric (machine woven)

Simon Baumgart: “A”., 2017, video

Milla Woschni: “297 077 m²”, 2018, screenprint, digital print

183   Ausstellungsansicht in der Burg

188   Johanna Stella Rogalla: „I Tell You

Galerie im Volkspark   View of the exhibition

Something About Black, White and Blue“, 2019,

in the Burg Gallery in the Volkspark

Audio   Johanna Stella Rogalla: “I Tell You


AUSSTELLUNGEN EXHIBITIONS

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Teilchenbeschleuniger Alumni der BURG stellen in der Spinnerei Leipzig aus Alumni of the BURG exhibit in the Spinnerei Leipzig  LAUFZEIT 7. – 22. September 2019 AUSSTELLUNGSORT untergeschoss 14, Spinnerei Leipzig, Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig PROJEKTLEITUNG Prof. Rolf Wicker KURATOR Stefan Hurtig MITARBEIT Yasemin Yilmaz AUSSTELLENDE Stine Albrecht, Jantje Almstedt, Carl Bens, Soo Youn Kim, Lisa Kohl, Hanna Müller-Kaempffer, Florian Schurz, Sylvie Viain

Die Ausstellung Teilchenbeschleuniger präsentierte im September 2019 in der Spinnerei Leipzig künstlerische Positionen von jungen Absolventinnen und Absolventen der burg. Die Schau rund um den großen Herbstrundgang war zugleich ein Blick zurück und ein Blick nach vorn. Die acht Künstler*innen Stine Albrecht, Jantje Almstedt, Carl Bens, Soo Youn Kim, Lisa Kohl, Hanna Müller-Kaempffer, Florian Schurz und Sylvie Viain, die vor Kurzem ihr Studium an der burg abgeschlossen haben, etablieren sich derzeit erfolgreich im Kunstfeld. Die Präsentation steht in einer Reihe von Ausstellungen, in denen die burg bemerkenswerte Arbeiten von Alumni einer breiteren Öffentlichkeit vorstellt. Die durch eine Jury aus dem Abgangsjahrgang 2017 / 18 der burg ausgewählten Positionen verdeutlichten die große Heterogenität der künstlerischen Arbeitsweisen ebenso wie die Bandbreite der künstlerischen Studiengänge. Sie reichten von formalen und erzählerischen Ansätzen bis hin zur Materialforschung. Gezeigt wurden unterschiedliche Medien wie Zeichnung, Glas, Keramik und Textil neben fotografischen, filmischen und performativen Positionen. Mit einem monumentalen Jacquard-Teppich und gemalten Lehrtafelbildern stellte Hanna Müller-Kaempffer die uns vertraute Sprache und Bildsymbolik auf den Prüfstand. Carl Bens zeigte mit seinen Skulpturen formale sowie assoziative Untersuchungen über die Potenziale des Materials Glas. Seine Protagonisten sind Pinguine, Affen, Löwen oder das stachelige Fell eines Schafes. Stine Albrechts Skulpturen aus Stahl, Holz oder Plexiglas dagegen basierten auf den Prozessen Entdecken, Erkennen, Begreifen und Erfahren. Die raumgreifenden Keramikinstallationen von Jantje Almstedt konstruierten hingegen eigene Realitäten. Wundersam und absurd erschien Schichilitz als eine fiktive Welt zwischen Utopie und Dystopie. Mit ganz realen soziopolitischen Gegebenheiten beschäftigte sich Lisa Kohl, die für ihre Videoinstallation in silence eine Fluchtroute über das Mittelmeer nachvollziehbar machte. Ausgehend von der Präsenz öffentlich schlafender Obdachloser inszenierte sie für die Fotoserie shelter verhüllte Körper im öffentlichen Raum von Los Angeles. Florian Schurz befragte das Verhältnis zwischen den Bildern und dem betrachtenden Subjekt. Seine mehrteilige Videoinstallation behandelte sowohl äußere Bilder wie die eines gefluteten Steinbruchs, als auch die durch Hirnscans interpretierten „inneren Bilder“. Die Zeichnungen von Sylvie Viain fungierten als Archiv von Notationen und Handlungsanweisungen, die den Ausgangspunkt ihrer Performances bildeten. Das Moment der Übersetzung spielte auch in den Zeichnungen und Klangkompositionen von Soo Youn Kim eine zentrale Rolle. In ihrer Serie Zeitnoten wurde das Fließen der Zeit hörbar gemacht.


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Teilchenbeschleuniger

In September 2019, the exhibition Teilchenbeschleuniger (Particle Accelerators) presented artistic positions of young burg graduates in the Spinnerei Leipzig. The show, which was part of the Autumn Gallery Tour, was both a look back and forward. The eight artists — Stine Albrecht, Jantje Almstedt, Carl Bens, Soo Youn Kim, Lisa Kohl, Hanna Müller-Kaempffer, Florian Schurz and Sylvie Viain — who recently graduated from the burg, are currently successfully establishing themselves in the art scene. The presentation is part of a series of exhibitions in which the burg exhibits outstanding works by alumni to a wider public. The positions, selected by a jury from the 2017 / 18 burg graduation year, highlighted the great heterogeneity of the artistic working methods as well as the breadth of artistic study programmes. They ranged from formal and narrative approaches to materials research. Various media such as drawing, glass, ceramics and textiles were shown alongside photographic, cinematic and performative positions. Hanna Müller-Kaempffer put familiar language and pictorial symbolism to the test with a monumental jacquard carpet and painted blackboard pictures. In his sculptures, Carl Bens explored the potentials of glass as a material both formally and associatively. His protagonists were penguins, monkeys, lions — and the prickly fur of a sheep. Stine Albrecht’s sculptures made of steel, wood and Plexiglas, on the other hand, were based on the processes of discovering, recognising, grasping and experiencing surfaces, and implemented to great effect. Jantje Almstedt’s expansive ceramic installations acquired their own, unique realities. Wondrous and absurd, Schichilitz seemed to represent a fictitious world between utopia and dystopia. Lisa Kohl dealt with very real socio-political realities by charting an escape route across the Mediterranean for her video installation in silence. Based on the presence of homeless people sleeping outside, she staged draped bodies in public spaces in Los Angeles for her photo series shelter. Florian Schurz questioned the relationship between an image and its subject. His multi-part video installation used exterior images, such as those of a flooded quarry, as well as “interior images” represented by brain scans. Sylvie Viain’s drawings functioned as an archive of notations and instructions that formed the starting point of her performance. The moment of translation also played a central role in Soo Youn Kim’s drawings and sound compositions. In her series Zeitnoten (Notes on Time), the flow of time became audible.

DURATION 7 – 22 September 2019 EXHIBITION VENUE untergeschoss 14, Spinnerei Leipzig, Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig PROJECT MANAGEMENT Prof. Rolf Wicker CURATOR Stefan Hurtig ASSISTANCE Yasemin Yilmaz EXHIBITORS Stine Albrecht, Jantje Almstedt, Carl Bens, Soo Youn Kim, Lisa Kohl, Hanna Müller-Kaempffer, Florian Schurz, Sylvie Viain


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Teilchenbeschleuniger

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193   Jantje Almstedt: „Hässlicher Vogel 1,

199   Soo Youn Kim:

203   Sylvie Viain: „Der Aufstand der

2 und 3“, 2019, schwarzer Ton   Jantje

„Jahresfarbe_Herbst /Winter“ und

Anderen“, 2017 – 19, Zeichnungen, Mischtechnik,

Almstedt: “Hässlicher Vogel 1, 2 und 3” (Ugly

„Jahresfarbe_Reflektion“, 2019, Mischtechnik

Performances   Sylvie Viain: “Der Aufstand

Bird 1, 2 and 3), 2019, black clay

auf Leinwand   Soo Youn Kim:

der Anderen”, (The Uprising of the Others),

“Jahresfarbe_Herbst / Winter” (Seasonal

2017 – 19, drawings, mixed media, performances

194   Lisa Kohl: „in silence“, 2018, Video-

Colour_Autumn / Winter) and

Sound-Installation   Lisa Kohl: “in silence”,

“Jahresfarbe_Reflektion” (Seasonal

2018, video and sound installation

Colour_Reflection), 2019, mixed media on

Plexiglas   Stine Albrecht: “Transparenz”

204   Stine Albrecht: „Transparenz“, 2019,

canvas

(Transparency), 2019, plexiglass

195   Lisa Kohl: „shelter“, 2019, Fotoserie   Lisa Kohl: “shelter”, 2019, photo series

200   Hanna Müller-Kaempffer: „Die eigene Wahrheit“, 2018, gewebter Teppich,

196   Ausstellungsansicht im untergeschoss 14   View of the exhibition in untergeschoss 14

Wolle, 5 Lehrtafelbilder, Acryl auf Leinwand   Hanna Müller-Kaempffer: “Die eigene Wahrheit” (Your Own Truth), 2018, woven carpet, wool, 5 wall-chart pictures, acrylic on canvas

197   Soo Youn Kim: „Mondkalender 2017“, 2017/19, Acryl auf Folien, leds   Soo Youn Kim: “Mondkalender 2017” (Lunar Calendar 2017), 2017 / 19, acrylic on transparencies, leds

201   Florian Schurz: „Der Betrachter und sein Bild“, 2018, Mehrkanal-Videoinstallation   Florian Schurz: “Der Betrachter und sein Bild” (The Viewer and His Image), 2018, multi-channel

198   Jantje Almstedt: „Partyfotos

video installation

Gartenparty 2.0“, 2019, Fotoalbum, Stuhl, Kunstrasen   Jantje Almstedt: “Partyfotos

202   Carl Bens: „Schaffell“, 2019, form-

Gartenparty 2.0” (Party Photos Garden Party

geschmolzenes Glas   Carl Bens: “Schaffell”

2.0), 2019, photo album, chair, artificial turf

(Sheepskin), 2019, moulded glass

205   Florian Schurz: „Der Betrachter und sein Bild“, 2018, Mehrkanal-Videoinstallation   Florian Schurz: “Der Betrachter und sein Bild” (The Viewer and His Image), 2018, multi-channel video installation



BAUHAUS-JUBILÄUM BAUHAUS ANNIVERSARY

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Katja Lehmann

Modern denken – Zukunft gestalten – Zum 100. Mal jährte sich 2019 die Gründung des Bauhauses. Die BURG nahm dies zum Anlass, um die Gegenwart und Zukunft der Kunst- und Designausbildung zu diskutieren. Modern thinking – shaping the future – 2019 marked the 100th anniversary of the foundation of the Bauhaus. The BURG took this as an opportunity to discuss the current state of art and design education, and to look ahead to the future.  Austausch zwischen dem Bauhaus und der 1915 gegründeten burg gab es schon früh; er kulminierte im Wechsel zahlreicher Bauhäusler*innen an die burg nach 1925. Ihr Einfluss auf die renommierte Ausbildungsstätte an der Saale wirkt bis heute. Mit der Beziehung von Bauhaus und hallescher Kunsthochschule befasste sich die burg 2019 in zahlreichen Projekten, Ausstellungen und Kooperationen und machte in diesem Zusammenhang auch die Gegenwart und Zukunft der Kunst- und Designausbildung zum Thema. Den Auftakt für diese Initiativen bildete die Beteiligung an der Schau Wir machen nach Halle. Marguerite Friedlaender und Gerhard Marcks, die bereits von November 2018 bis Februar 2019 in der Kunsthalle ”Talstrasse“ gezeigt wurde. Im Rahmen eines interdisziplinären Filmprojekts begaben sich Burg-Studierende auf Friedlaenders und Marcks’ Spuren, die beide 1925 nach Halle wechselten. Die Impulse, die sie an der burg einbringen konnten, beeinflussten diese nachhaltig. Die studentische Filminstallation Wir sind in Halle war, neben Leihgaben aus der hochschuleigenen Sammlung, in der Ausstellung zu sehen. Auch das 1926 von Paul Thiersch entworfene Flughafengebäude Leipzig-Halle verweist auf das Wechselverhältnis zwischen burg und Bauhaus. Als Burg-Gründer Thiersch 1928 starb, übernahm Hans Wittwer, ehemaliger Bauhäusler, die Planungen. Er vollendete den Bau und ergänzte ihn um ein Flughafenrestaurant. Die Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Ausstellungsreihe gate 1—7 griff diese historischen Zusammenhänge auf. In einem leeren Ladengeschäft des Flughafens näherten sich Studierende des Fachbereichs Kunst zwischen Februar und Mai 2019 in sieben Ausstellungen dem zeitgenössischen Ort des Reisens und Transports aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Das Porzellanikon — Staatliches Museum für Porzellan Selb zeigte unter dem Titel Reine

Formsache. Vom Bauhaus-Impuls zum Designlabor an der Burg Giebichenstein Halle von März bis Oktober 2019 die umfangreichste Ausstellung zum Porzellan im Bauhaus-Jahr und würdigte die burg als bedeutendste Kunsthochschule neben dem Bauhaus. An zwei Standorten wurden Porzellanentwürfe, die bis auf das Jahr 1915 zurückgehen, sowie aktuelle Porzellanvisionen von Burg-Designer*innen präsentiert. Über 450 Einzelstücke steuerte die burg aus ihrem Glas- und Designarchiv bei. Auch mit der Lyonel-Feininger-Galerie — Museum für grafische Künste in Quedlinburg kooperierte die burg. Studierende aus dem Spiel- und Lerndesign konzipierten die interaktive Austellung rot, gelb, blau — Das Bauhaus für Kinder, um Kindern und Jugendlichen die Ideen der Architektur- und Designschule näher zu bringen. Sie konnten zum Beispiel in die Kostüme des „Triadischen Balletts“ schlüpfen, am Licht-Raum-Modulator von László Moholy-Nagy experimentieren oder wie die Bauhäuslerin Gunta Stölzl Teppiche weben. Die Ausstellung war anschließend bis Januar 2020 in der Sonderausstellung Das Comeback. Bauhaus Meister Moderne im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) zu erleben. Studierende der Buchkunst setzten sich im Semesterprojekt Inspiration Bauhaus mit Publikationen und Ideen der Gestaltungsschule auseinander. In Kooperation mit dem Kunstmuseum Kolumba in Köln fanden Workshops zum Werk des Bauhaus-Schülers Andor Weininger statt. Entstanden sind Künstlerbücher und Objekte, die Ende 2020 in der Burg Galerie im Volkspark ausgestellt werden. Im neuen Bauhaus Museum in Dessau können zudem vielfältige Netzwerke zwischen Alumni der burg und dem aktuellen Bauhaus erlebt werden: Im Eingangsbereich wartet der Spielomat vom Büro für Sinn und Unsinn darauf, dass Kinder seine Knöpfe und Regler bedienen, um eine Spielanleitung auszuspucken, die sogleich ausprobiert werden kann. Die Textildesignerin Katharina


BAUHAUS-JUBILÄUM BAUHAUS ANNIVERSARY

Jebsen webte den Jacquard-Wandbehang der Bauhäuslerin Gunta Stölzl aus dem Jahr 1928 detailgenau nach. Gemeinsam mit a.muse. Interactive Design Studio, ebenfalls Absolventinnen der burg und aktuell ansässig im Designhaus Halle, realisierte das Bauhaus die Hands-On-Station Werde Schüler*in am Bauhaus. Der Burg-Absolvent Jay Gard gestaltete für das Dessauer Museum eine Sonderedition von b9 Hockern nach einem Entwurf von Marcel Breuer. Ein weiteres Highlight an der burg war das hurra hurra — Internationales Festival zur Designausbildung im 21.Jahrhundert im Oktober 2019. Über 300 Studierende, Lehrende und Gestaltende aus aller Welt gingen der Frage nach, wie zeitgemäß das Designstudium heute angesichts der enormen Umbrüche in Gesellschaft, Ökologie, Technologie und Industrie noch ist. Der Campus Design verwandelte sich in ein Experimentierfeld für neues Lernen. Beim gemeinsamen Coden, Schweißen, Sägen und Vermitteln wurden tradierte Lehrkonzepte in Frage gestellt und neue Formen der Ausbildung erprobt. Und noch ein Blick zurück: 1927 beteiligte sich Walter Gropius mit seinem Bauatelier an einem Wettbewerb für die sogenannte „Stadtkrone“ für Halle. Der Beitrag Hängende Gärten sah eine Stadthalle mit Museum und Sportforum vor. Das Team Stadtkrone.vr mit Studierenden aus dem Multimedia|vr-Design und Multimedia Design entwickelte und realisierte zu diesem visionären Entwurf eine interaktive Virtual Reality Installation, die in Kooperation mit dem Volkspark e.V. von September 2019 bis Januar 2020 in der Ausstellung Hängende Gärten — Eine Stadtkrone für Halle von Walter Gropius in virtueller Realität präsentiert wurde. Parallel zur Ausstellung im Volkspark zeigte das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) von Oktober 2019 bis Januar 2020 die vr-Installation Digitales Museum Moderne im Rahmen der Sonderausstellung Das Comeback. Bauhaus Meister Moderne. Im digitalen Museum wurden große Teile der Sammlung der Moritzburg inszeniert, wie sie bis 1937 bestand, bevor sie durch die Aktion „Entartete Kunst“ fast vollständig entfernt wurde. Den architektonischen Rahmen dazu bildet die 3d-Visualisierung des Museumsentwurfs der „Hängenden Gärten“. Für fünf virtuelle Ausstellungsräume wurden vom Team Stadtkrone.vr über 350 Exponate digital aufbereitet und darunter 80 3d-Modelle erschaffen und visualisiert. Die vr-Inszenierung wird im Anschluss in die permanente Sammlungspräsentation im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) aufgenommen.

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Auch die Studienrichtung Zeitbasierte Künste der burg nimmt die Bauhaus-Lehre zum Ausgangspunkt, um über gegenwärtige Formen und Potenziale zu reflektieren. Zur Bauhaus-Typografie wird zudem in Kürze die Publikation Learning Unlearning Bauhaus erscheinen, die sich mit den Prozessen des Lernens und auch des Verlernens auseinandersetzt. Zudem starteten unter dem Titel 100+x Designausbildung in Sachsen-Anhalt im Bauhaus-Jubiläumsjahr die Hochschule Anhalt, die Hochschule Magdeburg-Stendal und die burg eine mehrjährige Zusammenarbeit. Die drei Hochschulen knüpfen gemeinsam an die Visionen des Bauhauses an und schaffen in Ausstellungen und Veranstaltungen Verbindungen zum historischen Bauhaus. Dabei wird der Austausch über die zeitgemäße Ausbildung von Künstler- und Designerpersönlichkeiten in den Mittelpunkt gestellt. Unter anderem startete im Wintersemester 2019/20 das Verbundprojekt nowhouse. Hochschulübergreifend wollen Studierende herausfinden, welche Themen und Werte des Bauhauses noch Bestand haben und welche Zukunftsvisionen sich ableiten lassen.  Katja Lehmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Rektorat und Koordinatorin für die Bauhaus-Jubiläumsprojekte an der burg.

From early on, Bauhaus and the burg were closely linked. The burg was founded in 1915, and numerous Bauhaus students and teachers joined the staff of the burg after 1925. Their influence on the university is still felt today. In 2019, the burg explored the relationship between the Bauhaus and itself in numerous projects, exhibitions and collaborations, debating the present and future of art and design education in this context. The kick-off for these initiatives was the burg’s participation in the show Wir machen nach Halle. Marguerite Friedlaender und Gerhard Marcks (We’re off to Halle. Marguerite Friedlaender and Gerhard Marcks), which was exhibited from November 2018 to February 2019 in the ”Talstrasse“ art gallery. As part of an interdisciplinary film project, burg students followed in Friedlaender’s and Marcks’ footsteps, both of them moved to Halle in 1925. The momentum they brought to the burg has had a lasting influence on the university. The student film installation, Wir sind in Halle (We are in Halle) was shown in the exhibition alongside loans from the university’s own collection.


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Modern denken — Zukunft gestalten Modern thinking — shaping the future

The Leipzig-Halle airport building, designed by Paul Thiersch in 1926, also makes reference to the reciprocal relationship between the burg and the Bauhaus. When Burg founder Thiersch died in 1928, Hans Wittwer, a former Bauhaus teacher, took over the planning. He completed the construction and added an airport restaurant. The building was subsequently destroyed during the Second World War. The exhibition series gate 1—7 took up these historical connections: between February and May 2019 in a disused airport shop, students from the Art Faculty explored contemporary travel and transport from different angles in seven exhibitions. From March to October 2019, The Porzellanikon — State Museum of Porcelain Selb launched one of the most comprehensive exhibitions on porcelain in the Bauhaus centenary year in the exhibition Reine Formsache. Vom Bauhaus-Impuls zum Designlabor an der Burg Giebichenstein Halle (Purely a Question of Form. From the Momentum of Bauhaus to the Design Laboratory at the Burg Giebichenstein Halle). It also paid tribute to the burg as the most significant art university besides the Bauhaus. Porcelain designs dating back to 1915 and current porcelain works by Burg designers were presented in two locations. The burg contributed more than 450 unique pieces from its glass and design archive. The burg also cooperated with the Lyonel Feininger Gallery — Museum for Graphic Art in Quedlinburg. Students from the Design of Playing and Learning study programme designed the interactive exhibition rot, gelb, blau — Das Bauhaus für Kinder (red, yellow, blue – Bauhaus for Children), to introduce young people to the ideas of the architecture and design school. For example, they could slip into the costumes of the Bauhaus’ “Triadic Ballet”, experiment with László MoholyNagy’s light-space modulator, or weave carpets like the Bauhaus textile artist Gunta Stölzl. The exhibition was later on display until January 2020 as part of the temporary exhibition Das Comeback.Bauhaus Meister Moderne at the Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale). During the semester project Inspiration Bauhaus, Book Art students got to grips with the publications and ideas of the Bauhaus. In cooperation with the Kolumba art gallery in Cologne, workshops were held on the work of Bauhaus student Andor Weininger. The resulting art books and objects will be exhibited at the end of 2020 in the Burg Gallery in the Volkspark. In the new Bauhaus Museum in Dessau, a wide range of networks between Burg alumni and the

Katja Lehmann

current Bauhaus is also in evidence: in the entrance area, the Spielomat machine from the Büro für Sinn und Unsinn (Office of Sense and Nonsense) lets children operate its knobs and levers until it spits out instructions for a game. The textile designer Katharina Jebsen has rewoven the jacquard wall hangings of the Bauhaus teacher Gunta Stölzl from 1928. Together with the a.muse. Interactive Design Studio, whose members are also graduates of the burg and are currently based in the Designhaus Halle, the Bauhaus came up with the hands-on station Werde Schüler*in am Bauhaus (Become a Bauhaus Pupil). Burg graduate Jay Gard designed a special edition of b9 stools for the Dessau Museum based on a design by Marcel Breuer. Another highlight at the burg was the hurra hurra — International Festival for Design Education in the 21st Century in October 2019. Over 300 students, teachers and designers from all over the world explored the question of how up to date design studies are today, in view of the enormous upheavals in society, the environment, technology and industry. The Design Campus was turned into a site of experimentation for new learning. While coding, welding, sawing and sharing knowledge in groups, traditional teaching concepts were called into question and new forms of training were tested. And another look back: in 1927, the building studio of Walter Gropius took part in an urban planning competition in Halle for a site known as the “Stadtkrone” (“City Crown Jewel”). The design included a town hall with an art gallery and a sports forum. The Stadtkrone.vr team with students of Multimedia|vr-Design and Multimedia Design developed and realised an interactive virtual reality installation for this visionary design, which was presented in cooperation with Volkspark e.V. from September 2019 to January 2020 in the exhibition Hängende Gärten — Eine Stadtkrone für Halle von Walter Gropius in virtueller Realität (Hanging Gardens — A City Crown Jewel for Halle by Walter Gropius in Virtual Reality). Parallel to the exhibition in the Volkspark, the Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) presented the vr installation Digitales Museum Moderne (Digital Museum Modernism) as part of the temporary exhibition Das Comeback. Bauhaus Meister Moderne. The digital museum presented large parts of the Moritzburg collection as it existed until 1937, before being almost completely confiscated as “degenerate art”. The architectural framework for this is provided by the 3d visualisation of the museum design of the


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“Hanging Gardens”. For five virtual exhibition rooms, the Stadtkrone.vr team digitally prepared about 350 exhibits and created and visualized 80 3d models. The vr production will be included in the permanent presentation of the collection in the Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale). The burg Time-Based Arts study programme also uses Bauhaus teaching as a starting point to reflect on current forms and potentials. The publication Learning Unlearning Bauhaus on Bauhaus typography will be published in the near future. In addition, the Anhalt University of Applied Sciences, the Magdeburg-Stendal University of Applied Sciences and the burg started a multi-year collaboration under the title 100 +x Designausbildung in Sachsen-Anhalt im BauhausJubiläumsjahr (Design education in Saxony-Anhalt in the Bauhaus anniversary year). Together, the three universities will build on and create links to the visions of the historic Bauhaus in exhibitions and events. The focus will be on debating modern education for outstanding artists and designers. Among others, the joint project nowhouse started in the winter semester 2019/20. Interdisciplinary students will do research into which themes and values of the Bauhaus are still relevant and which visions of the future can be derived from these.  Katja Lehmann is a research assistant at the rectorate and coordinator of the Bauhaus anniversary projects at the burg.

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205   Blick in die Ausstellung

Flughafen Leipzig / Halle   From

in der Kunsthalle ”Talstrasse“: „Wir

the exhibitions “gate 3”, “gate 6”

Jonathan Steffens (li.) und Martha

“Hängende Gärten – eine Stadt-

machen nach Halle. Marguerite

and „gate 5” at Leipzig / Halle Airport

Burkhardt (re.) aus dem Projekt

krone für Halle von Walter Gropius”

„Inspiration Bauhaus“   Works

(Hanging Gardens – A City Crown

by Jonathan Steffens (left) and

Jewel for Halle by Walter Gropius), Stadtkrone.vr team

Friedlaender und Gerhard Marcks“   View of the exhibition in the

211 / 213   Ausstellung „rot,

214 / 215   Arbeiten von

A screen shot of the vr installation

”Talstrasse“ art gallery: “Wir

gelb, blau – Das Bauhaus für Kinder“

Martha Burkhardt (right) from the

machen nach Halle. Marguerite

in der Lyonel-Feininger-Galerie in

“Inspiration Bauhaus” project

Friedlaender und Gerhard Marcks”

Quedlinburg   From the exhibition

(We’re off to Halle. Marguerite

“rot, gelb, blau – Das Bauhaus für

Friedlaender and Gerhard Marcks)

Kinder” (red, yellow, blue – Bauhaus

Sinn und Unsinn im neuen Bauhaus

im Kunstmuseum Moritzburg

for Children) in the Lyonel Feininger

Museum Dessau   “Spielomat” by

Halle (Saale), Team Stadtkrone.vr

Gallery in Quedlinburg

the Büro für Sinn und Unsinn (Office

206   Filmstill „Wir sind in Halle“ in der Kunsthalle ”Talstrasse“  Film still from “Wir sind in Halle”

212   Ausstellung „Reine Form-

(We are in Halle) in the ”Talstrasse“

sache. Vom Bauhaus-Impuls zum

art gallery

Designlabor an der Burg Giebichenstein Halle“ im Porzellanikon Selb

207   Der alte Brennofen auf dem Campus Kunst: Vorbereitungen

From the exhibition “Reine Formsache. Vom Bauhaus-Impuls zum

224   Installation zum  216   „Spielomat“ vom Büro für

stein Halle” (Purely a Question of

Installation based on the art

of Sense and Nonsense) in the new

gallery design by Walter Gropius at

Bauhaus Museum Dessau

the Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Stadtkrone.vr team

217 – 222   „hurra hurra“ Festival auf dem Campus Design   “hurra hurra” Festival on the Design Campus

225   vr-Installation „Digitales Museum Moderne“, Ausstellungsraum Kunsthandwerk, Team Stadtkrone.vr   “Digitales Museum

zum Filmprojekt „Wir sind in Halle“  Designlabor an der Burg Giebichen The old kiln on the Art Campus:

Museumsentwurf von Walter Gropius

223   Screenshot aus der vr-

Moderne” (Digital Museum

Preparations for the film project

Form. From the Momentum of Bau-

Installation „Hängende Gärten –

Modernism), vr installation in the

“Wir sind in Halle” (We are in Halle)

haus to the Design Laboratory

eine Stadtkrone für Halle“ mit

Arts and Crafts exhibition room,

at the Burg Giebichenstein Halle).

Gesamtansicht des Entwurfs der

Stadtkrone.vr team

208 – 210   Ausstellungen „gate 3“, „gate 6“ und „gate 5“ im

Stadtkrone von Walter Gropius, Team Stadtkrone.vr


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Aus Samt und Goldbrokat – Die Textilmanufaktur rekonstruierte die textile Ausstattung des Paradeschlafzimmers für das Dresdner Residenzschloss Velvet and gold brocade– reconstructed furnishings for the royal state bedroom of Dresden’s Royal Palace by the textile manufactory Masterstudiengang Kunstwissenschaften und Promotionsrecht im Fachbereich Kunst Master’s degree programme and right to award doctorates in the Art Faculty Publikationen 2019 Publications 2019 Neuberufungen – Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ernannte 2019 im Fachbereich Kunst drei neue Professorinnen und Professoren New appointments – In 2019, Burg Giebichenstein University of Art and Design Halle appointed three new professors to the Art Faculty Studieren an der Burg –Visionäres Denken und Gestalten seit 1915 Studying at the Burg –Visionary thinking and design since 1915 Rektorat und Dekanate Rectorate and dean’s offices Professorinnen und Professoren Professors at the BURG Absolventinnen und Absolventen Graduates Preise und Auszeichnungen Prizes and awards Unsere Gäste Our guests


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Aus Samt und Goldbrokat – Die Textilmanufaktur rekonstruierte die textile Ausstattung des Paradeschlafzimmers für das Dresdner Residenzschloss Velvet and gold brocade– reconstructed furnishings for the royal state bedroom of Dresden’s Royal Palace by the textile manufactory  Seit 2016 wurde in der halleschen Kunsthochschule die fadengenaue Rekonstruktion der textilen Ausstattung des Paradeschlafzimmers August des Starken angefertigt, das Ende September 2019 eröffnet wurde. Mit der Eröffnung der rekonstruierten Räume des Dresdner Residenzschlosses im September 2019 ist auch die in der Textilmanufaktur der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in Handarbeit und nach historischer Technik hergestellte textile Raumausstattung im Paradeschlafzimmer August des Starken zu sehen. Bereits Mitte 2016 begannen die Arbeiten an der burg unter wissenschaftlicher Leitung von Dr. Sabine Schneider nach Projektvergabe durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement. Die Entwürfe für die Stickerei wurden vom Maler und Grafiker Manfred Küster entwickelt. Vierzehn Mitarbeiter*innen der Textilmanufaktur erstellten die textile Raumausstattung unter fachkundiger Koordination von Werkstattleiterin Ilona Fitzner. In aufwendiger Handarbeit wurden Samtapplikationen auf in Frankreich hergestelltem Goldbrokat gestickt, in Italien gewebter Goldstoff für die Innenausstattung genutzt, unter anderem Bett- und Fenstervorhänge, Bettkränze, Portieren sowie Wandbehänge detailgenau in der Textil manufaktur rekonstruiert. Die eindrucksvollen Räume des Paradeschlafzimmers im Dresdner Residenzschloss sind nun gemeinsam mit Kunstwerken der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu bestaunen. Die Rekonstruktion des 1717/18 entstandenen Paradeschlafzimmers August des Starken konnte vor allem dank umfangreicher Überlieferungen gelingen. Vom Deckengemälde über Prunktextilien bis hin zu Tapisserien — insgesamt arbeiteten neben der burg weitere 300 Betriebe aus ganz Europa an dem Großprojekt. DRESDNER RESIDENZSCHLOSS Im Jahr 1719, anlässlich des Hochzeitsfestes von Kurprinz Friedrich August und der Kaisertochter und Erzherzogin Maria Josepha von

Österreich, wurden die Paraderäume durch August den Starken eröffnet. 1997 entschied die Sächsische Staatsregierung, die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Festetage soweit wie möglich wiederherstellen zu lassen. Höhepunkte der einstigen textilen Ausstattung waren die glanzvollen Wandbespannungen und Behänge im Audienz- und Schlafgemach. Mit den nunmehr ausgestellten Wandtextilien, Gemälden, Möbeln, Porzellanen und Staatsgewändern werden sowohl die europäische Kunstfertigkeit des 18. Jahrhunderts als auch die höfische Repräsentationskultur wieder erlebbar. TEXTILMANUFAKTUR DER BURG Die seit 2014 in die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle integrierte Textilmanufaktur befindet sich auf dem Campus Design und ermöglicht fundierte und fachbereichsübergreifende Lehre und Forschung in der Hoch- und Flachweberei, Stickerei, Näherei und Färberei. In dem Gebäude befinden sich auch die Werkstätten der Studienrichtung Textildesign für Textilsiebdruck und die Jacquardweberei. Die Textilmanufaktur der burg führt zudem Auftragsarbeiten wie hochwertige Textilrestaurierungen von Tapisserien, Kostümen oder Stickereien aus.

Since 2016, the burg has been working on a thread-by-thread reconstruction of the textile furnishings of the royal state bedroom of August the Strong, which opened at the end of September 2019. With the opening of the reconstructed rooms of Dresden’s Royal Palace in September 2019, the textile furnishings of the royal state bedroom of August the Strong, which were handcrafted in the textile manufactory of the Burg University of Art and Design Halle according to historical techniques, have been on display to the public. Work at the burg began as early as mid-2016 under the direction of Dr Sabine Schneider after the state-owned enterprise Sächsisches Immobilienund Baumanagement awarded the university the


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project. The designs for the embroidery were developed by the painter and graphic artist Manfred Küster. Fourteen employees from the textile manufactory created the interior textiles under the expert coordination of workshop manager Ilona Fitzner. Velvet applications were elaborately embroidered by hand onto gold brocade produced in France, gold fabric woven in Italy was used for the interior furnishings including the bed and window drapes, and bed canopies, portières and wall hangings were meticulously reconstructed in the textile manufactory. The impressive rooms of the royal state bedroom in Dresden’s Royal Palace can now be admired together with artworks from the Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Dresden State Art Collections). The reconstruction of August the Strong’s royal state bedroom from 1717—18 was made possible chiefly thanks to extensive records that have been preserved. From ceiling paintings to sumptuous textiles and tapestries, a total of 300 companies from all over Europe in addition to the burg worked on this large-scale project. DRESDEN’S ROYAL PALACE The State Apartments were opened by August the Strong in 1719, on the occasion of the wedding feast of Prince Elector Friedrich August and the Emperor’s daughter and Archduchess Maria Josepha of Austria. In 1997 the state government of Saxony decided to restore the ceremonial rooms destroyed in the Second World War as thoroughly as possible. Highlights of the former textile furnishings were the splendid wall coverings and hangings in the audience chamber and royal state bedroom. With the wall textiles, paintings, furniture, porcelains and state robes now on display, European artistry of the 18th century and ceremonial court culture can be experienced once again by the public.

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TEXTILE MANUFACTORY OF THE BURG The textile manufactory, which has been integrated into the Burg Giebichenstein University of Art and Design Halle since 2014, is located on the Design Campus and enables expert and interdisciplinary teaching and research in high and flat weaving, embroidery, sewing and dyeing. The building also houses the textile design workshops for textile screen printing and the jacquard weaving mill. burg’s textile manufactory also carries out commissioned work such as high-quality textile restorations of tapestries, costumes and embroidery.


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Aus Samt und Goldbrokat Velvet and gold brocade

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226   Paradeschlafzimmer der Paraderäume August des Starken im Dresdner Residenzschloss von 1719, Rekonstruktion 2019 © Staatliche Kunstsammlungen Dresden (SKD)   Royal state bedroom in August the Strong’s rooms in Dresden’s Royal Palace from 1719, which were reconstructed in 2019 © Staatliche Kunstsammlungen Dresden (SKD)  227 – 230   Fadengenaue Rekonstruktion der textilen Raumausstattung des Paradeschlafzimmers in der Textilmanufaktur der burg    Thread-by thread reconstruction of the textile furnishings of the royal state bedroom in the burg’s textile manufactory

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Masterstudiengang Kunstwissenschaften und Promotionsrecht im Fachbereich Kunst Master’s degree programme and right to award doctorates in the Art Faculty  Zum Wintersemester 2019/20 führte die burg im Fachbereich Kunst erstmals einen Masterstudiengang ein. Dieser bildete die Grundlage für die Verleihung des Promotionsrechts in den wissenschaftlichen Disziplinen im Fachbereich Kunst. Im Fachbereich Kunst der burg können künftig Absolvent*innen mit wissenschaftlichen Abschlüssen zum Dr. phil. promoviert werden. Zusätzlich zu dem seit 2013 bestehenden Promotionsrecht für die Designwissenschaften im Fachbereich Design hat Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt, der halleschen Kunsthochschule im September 2019 das Promotionsrecht im Fachbereich Kunst verliehen. Voraussetzung hierfür war die Einrichtung des Masterstudiengangs Kunstwissenschaften, der im Wintersemester 2019/20 an der burg startete. Der zweijährige Studiengang, der die wissenschaftlichen Disziplinen Kunstgeschichte, Philosophie und Kunstpädagogik verbindet, ermöglicht einen diskursiven und differenzierten Zugang zur Kunst und ihrer Reflexion, Ausstellung und Vermittlung. Ein Schwerpunkt liegt auf den Künsten im 20. und 21. Jahrhundert und ihrer Kontextualisierung. Der Abschluss befähigt dazu, im Anschluss ein Promotionsvorhaben zu beginnen. Die Erweiterung des Promotionsrechts auf den Fachbereich Kunst stellt für die burg einen entscheidenden Schritt zur Stärkung der Wissenschaften im eigenen Haus dar. Die Weiterqualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist nicht nur essenziell für die Durchführung von relevanten Forschungsvorhaben, auch können nun Kooperationen mit Partnerhochschulen auf allen Ebenen wissenschaftlicher Abschlüsse stattfinden. MASTERSTUDIUM KUNSTWISSENSCHAFTEN AN DER BURG Durch die Situierung des Masterstudiengangs an der burg, einer der größten Kunsthochschulen Deutschlands, wird die Nähe zur künstlerischen Praxis und ihren Präsentationsplattformen ermöglicht. Die hochschuleigene Sammlung umfasst eine Vielzahl an Kunst- und Designobjekten, Plakaten und Fotografien aus der über 100-jährigen Geschichte der burg. In Verbindung mit der umfangreichen Bibliothek und einer wachsenden Materialsammlung werden so exzellente Bedingungen für die Vertiefung der Forschungsfragen zur Verfügung gestellt. Auch Ausstellungsräume, wie die Burg Galerie im Volkspark und studentische Projekträume, können als Erprobungsfeld genutzt werden. Das enge Netzwerk der burg mit bedeutenden Kulturinstitutionen der Stadt Halle, wie Museen, Theatern und Kunstvereinen, sowie Partnerinstitutionen im In- und Ausland ermöglichen vielfältigen Austausch. VORAUSSETZUNGEN UND BEWERBUNG Der neue zweijährige Vollzeit-Studiengang wendet sich an Studierende, die einen Studienabschluss in einem für das Spektrum

BEGINN DES STUDIUMS Wintersemester BEWERBUNG UND ANMELDUNG Bis 15. Mai für das folgende Wintersemester unter masteranmeldung.burg-halle.de LEHRENDE Prof. Dr. Nike Bätzner, Prof. Dr. Sara Burkhardt, Prof. Dr. Mirjam Schaub, Iris Dankemeyer, Robert Hausmann, Charlotte Silbermann sowie Lehrbeauftragte und Honorarprofessor*innen STUDIENDAUER Vier Semester ABSCHLUSS Master of Arts


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des Masterstudiengangs Kunstwissenschaften relevanten Fach erlangt haben. Erforderlich ist ein mindestens sechs-semestriger Bachelorabschluss, alternativ der Abschluss eines Staatsexamens oder Diploms in einem mit der Ausrichtung des Masterstudiengangs vergleichbaren Fach.  BEGINNING OF STUDIES Winter semester APPLICATION AND REGISTRATION By 15 May for the following winter semester: masteranmeldung.burg-halle.de TEACHERS Prof. Nike Bätzner, Prof. Sara Burkhardt, Prof. Mirjam Schaub, Iris Dankemeyer, Robert Hausmann, Charlotte Silbermann as well as lecturers and visiting professors LENGTH OF STUDIES Four semesters QUALIFICATION Master of Arts

In the winter semester 2019/20, the burg introduced a Master’s degree programme to the Art Faculty for the first time. This formed the basis for granting the right to award doctorates in Art Sciences in the Art Faculty. In the Art Faculty of the burg, graduates with Art Science degrees will be able to advance to a Dr. phil doctorate. In addition to the right to award doctorates in Design Sciences, which has existed since 2013, Prof. Armin Willingmann, Minister of Economics, Science and Digitisation of the State of Saxony-Anhalt, conferred the right to award doctorates in the Art Faculty to the University of Art and Design Halle in September 2019. The prerequisite for this was the introduction of the Master’s degree in Art Sciences, which started at the burg from the winter semester 2019/20. The two-year study programme, which combines the scientific disciplines of art history, philosophy and art education, facilitates a discursive and differentiated approach to art and how it is reflected upon, exhibited and mediated. The focus is on the arts in the 20th and 21st centuries and their contextualisation. The degree qualifies graduates to develop a PhD project. The extension of the right to award doctorates to the Art Faculty represents a decisive step at the burg towards its in-house strengthening of the sciences. This further qualification for young Art Science students is not only essential for carrying out relevant research projects; cooperations with partner universities can now also take place at all academic levels. MASTER’S DEGREE IN ART SCIENCES AT THE BURG The establishment of this Master’s degree programme at the burg, one of the largest art universities in Germany, makes it possible to be close to artistic practice and platforms for artistic presentation. The university’s own collection includes many art and design objects, posters and photographs from the burg’s 100year history. In combination with the extensive library and a growing collection of materials, students benefit from ideal conditions for carrying out in-depth research. Exhibition rooms such as the Burg Gallery in the Volkspark and student project rooms can also be used as spaces for experimentation. The close connections of the burg to significant cultural institutions in the city of Halle, such as museums, theatres and art associations, as well as partner institutions at home and abroad, provide diverse opportunities for collaboration. ENTRY REQUIREMENTS AND SUITABILITY TEST The new two-year full-time programme is aimed at students who have obtained a degree in a subject relevant to the spectrum of the Master’s programme in Art Sciences. A Bachelor’s degree of at least six semesters is required or the completion of a state examination or diploma in a subject comparable to the focus of the Master’s programme.


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Publikationen 2019

Publications 2019

231 Jahrbuch burg 2018: Grenzen überschreiten — Traversing boundaries  210 Seiten, 18 × 26 cm, Hrsg. vom Rektorat der burg, Hochschulverlag Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, ISBN 978-3-86019-148-4, dt./eng., 10 Euro  210 pages, 18 × 26 cm, edited by the rectorate of the burg University Press Burg Giebichenstein University of Art and Design, ISBN 978-3-86019-148-4, Ger./Eng., 10 euros  232 Neuwerk-Magazin

06: Tabu  188 Seiten, 14,5 × 19 cm, Hrsg. von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Hochschulverlag Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, ISBN 978-3-86019-149-1, dt., 10 Euro  188 pages, 14,5 × 19 cm, edited by Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, University Press Burg Giebichenstein University of Art and Design, ISBN 978-3-86019-149-1, Ger., 10 euros  233 Ludwig

Ehrler: Farbe. Raster. Raum  260 Seiten, 22,5 × 32,5 cm, Hrsg. vom Rektorat der burg, Hochschulverlag Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, ISBN 978-3-86019-150-7, dt., 35 Euro  260 pages, 22,5 × 32,5 cm, edited by the rectorate of the burg, University Press Burg Giebichenstein University of Art and Design, ISBN 978-3-86019-150-7, Ger., 35 euros  234 Bitte stehen lassen; eine Versuchung — Katalog der Klasse Bildhauerei/ Metall  84 Seiten, 20,5 × 27 cm, Hrsg. von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Hochschulverlag Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, ISBN 978-3-86019-151-4, dt., 15 Euro  84 pages, 20,5 × 27 cm, edited by Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, University Press Burg Giebichenstein University of Art and Design, ISBN 978-3-86019-151-4, Ger., 15 euros  235 99

Würfel  268 Seiten, 14,5 × 14,5 cm, Hrsg. von Kathrin Grahl, Hochschulverlag Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, ISBN 978-3-86019-152-1, dt./eng., 15 Euro  268 pages, 14,5 × 14,5 cm, edited by Kathrin Grahl, University Press Burg Giebichenstein University of Art and Design, ISBN 978-3-86019-152-1, Ger./Eng., 15 euros


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Neuberufungen – Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ernannte 2019 im Fachbereich Kunst drei neue Professorinnen und Professoren New appointments – In 2019, Burg Giebichenstein University of Art and Design Halle appointed three new professors to the Art Faculty  Caroline Achaintre   236  Professorin für Malerei/Textile Kunst im Fachbereich Kunst Zum Sommersemester 2019 hat Caroline Achaintre die Professur für Malerei/Textile Kunst in der Studienrichtung Textile Künste übernommen. Achaintre wurde 1969 in Toulouse, Frankreich, geboren, wuchs in Deutschland auf und absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Kunstschmiedin. Von 1996 bis 1998 studierte sie Bildhauerei/Metall an der burg bei Prof. Irmtraud Ohme und setzte ihr Studium bis 2000 am Chelsea College of Art und von 2001 bis 2003 am Goldsmiths College in London fort. Die Künstlerin arbeitet mit Medien und Techniken wie Tapisserie, Zeichnung und Keramik, die sie in konzeptueller wie prozessbasierter Arbeitsweise kombiniert. Ihre Werke wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen unter anderem in der Tate Britain, London, im mam Musée d’Art Moderne de Paris, im Palais de Tokyo, Paris, der Kunsthalle Basel und im Belvedere 21, Wien, ausgestellt. Achaintre erhielt 2013 den Illy Present Future Prize sowie diverse Reise- und Arbeitsstipendien. Ihre Werke sind international in Sammlungen vertreten. Als visiting teacher war sie an verschiedenen Colleges Londons tätig, 2017 bis 2018 als Tutorin am Goldsmiths College. Zum Wintersemester 2018/19 übernahm sie bereits die Vertretungsprofessur Malerei / Textile Kunst an der burg. In der Lehre legt Achaintre einen Fokus auf die kritische Auseinandersetzung mit der künstlerischen Arbeit als Gruppe.

Professor of Painting/Textile Arts in the Art Faculty Caroline Achaintre took over the professorship for Painting/Textile Arts in the summer semester 2019. Achaintre was born in 1969 in Toulouse, France, grew up in Germany, and initially trained as an ornamental blacksmith. From 1996 to 1998

she studied Metal Sculpture at the burg under Prof. Irmtraud Ohme and continued her studies at the Chelsea College of Art until 2000 and at Goldsmiths College in London from 2001 to 2003. She works with materials and techniques such as tapestry, drawing and ceramics, which she combines in a conceptual and process-based way. Her works have been exhibited in solo and group exhibitions at the Tate Britain, London, the mam Musée d’Art Moderne de Paris, the Palais de Tokyo, Paris, the Kunsthalle Basel and the Belvedere 21, Vienna. Achaintre received the Illy Present Future Prize in 2013 as well as various travel and work scholarships. Her works are represented in international collections. As a visiting teacher she has worked at various colleges in London, and from 2017 to 2018 as a tutor at Goldsmiths College. In the winter semester 2018/19 she took over the substitute professorship of Painting/Textile Arts at the burg. In her teaching, Achaintre focuses on the critical examination of artistic work as a group.


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Michael Jäger   237  Professor für Bildnerische Grundlagen/ Malerei im Fachbereich Kunst Michael Jäger übernahm zum Sommersemester 2019 die Professur für Bildnerische Grundlagen/ Malerei im Fachbereich Kunst. Jäger, 1956 in Düsseldorf geboren, studierte von 1977 bis 1981 an der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg. Er arbeitet mit seiner Malerei an den Schnittstellen zwischen Raum und Bild, zwischen Architektur und Fläche. Dabei verknüpft er, unter anderem mit Hinterglasbildern, fließende, abstrakte und malerische Passagen mit konstruktiv und räumlich angelegten Strukturen. Die Flächigkeit des Bildes wird ins Dreidimensionale erweitert. Michael Jägers Werke wurden unter anderem im Caja Madrid, Spanien, in der Zeche Zollverein, Essen, im Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen, in der Kunsthalle Recklinghausen, der rmit Gallery Melbourne, Australien, der Kunsthalle Wilhelmshaven sowie im Kunstmuseum Bonn in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Zudem realisierte er zahlreiche Projekte im öffentlichen Raum. Seine Werke sind in öffentlichen und privaten Sammlungen im In- und Ausland vertreten. Atelierund Arbeitsstipendien führten ihn an die Villa Romana, Florenz, nach Basel und Worpswede oder an die Königliche Akademie der Künste, Kopenhagen. Lehraufträge erhielt Michael Jäger an der Fachhochschule Pforzheim, Gastprofessuren für Malerei an der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Von 2015 bis 2017 war er zudem Gastprofessor für „Farbe, Licht, Raum“ an der burg.

Professor of Art Fundamentals/Painting in the Art Faculty Michael Jäger took over the professorship for Art Fundamentals/Painting in the Art Faculty in the summer semester 2019. Jäger, who was born in Düsseldorf in 1956, studied at the Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg from 1977 to 1981. With his painting, he works at the intersections of space and image, architecture and surface. He combines flowing, abstract and painterly elements with structures arranged sculpturally and spatially, including reverse glass paintings. The flatness of the image is extended into the three-dimensional. Michael Jäger’s works have been shown in solo and group exhibitions at the Caja Madrid, Spain, the Zeche

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Zollverein, Essen, the Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen, the Kunsthalle Recklinghausen, the rmit Gallery Melbourne, Australia, the Kunsthalle Wilhelmshaven and the Kunstmuseum Bonn. He has also implemented numerous projects in public spaces. His works are represented in public and private collections in Germany and abroad. Atelier and work scholarships have taken him to the Villa Romana, Florence, Basel and Worpswede, as well as to the Royal Academy of Arts, Copenhagen. Michael Jäger has held lectureships at the Pforzheim University of Applied Sciences, and visiting professorships for painting at the Justus Liebig University in Giessen and the Johann Wolfgang Goethe University in Frankfurt am Main. From 2015 to 2017, he was also a visiting professor of “Colour, Light, Space” at the burg.


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Neuberufungen New appointments

Paul McDevitt   238  Professor für Zeichnung und Druckgraphik im Fachbereich Kunst Paul McDevitt übernahm in der Studienrichtung Grafik zum Sommersemester 2019 die Professur für Zeichnung und Druckgraphik. McDevitt, 1972 in Troon, Großbritannien, geboren, studierte von 1992 bis 1995 Visual Art and English Literature an der Lancaster University sowie von 1999 bis 2000 Malerei am Chelsea College of Art, London. McDevitt arbeitet mit verschiedenen Medien wie Malerei, Zeichnung, aber auch Skulptur, Video und Performances. Er zeigte seine Arbeiten in Gruppen- und Einzelausstellungen, unter anderem in der Henry Moore Foundation, le Bel Ordinaire, Pau, Frankreich, der Martin Asbaek Gallery, Kopenhagen, im Kunsthaus Nürnberg, im Lancaster Institute of Contemporary Art und der Kunstbibliothek Berlin. Werke von McDevitt sind in Sammlungen weltweit vertreten. 2001 wurde er mit dem Saatchi fellowship ausgezeichnet, zudem erhielt er verschiedene Reise- und Arbeitsstipendien. Seit 2015 betreibt er in Berlin den Projektraum Farbvision. Er ist außerdem Mitbegründer von Infinite Greyscale, einem Verlag für Künstlerbücher und Schallplatten. 2017 bis 2018 erhielt McDevitt einen Lehrauftrag an der Weißensee Kunsthochschule Berlin und leitete Workshops an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg sowie an der Hochschule für Künste Bremen. Im Wintersemester 2018/19 übernahm Paul McDevitt an der burg die Vertretungsprofessur für Zeichnung und Druckgraphik.

Professor of Drawing and Printmaking in the Art Faculty Paul McDevitt took over the professorship for Drawing and Printmaking on the Graphics study programme in the summer semester of 2019. McDevitt, born in 1972 in Troon, Great Britain, studied Visual Art and English Literature at Lancaster University from 1992 to 1995 and Painting at Chelsea College of Art, London from 1999 to 2000. McDevitt works with various media such as painting and drawing, as well as sculpture, video and performance. He has shown his work in group and solo exhibitions, among others at the Henry Moore Foundation, le Bel Ordinaire, Pau, France, the Martin Asbaek Gallery, Copenhagen, the Kunsthaus Nürnberg, the Lancaster Institute

of Contemporary Art and the Kunstbibliothek Berlin. Works by McDevitt are represented in collections worldwide. In 2001 he was awarded the Saatchi fellowship and he has received various travel and work fellowships. Since 2015 he has been running the project space Farbvision in Berlin. He is also co-founder of Infinite Greyscale, which publishes artists’ books and vinyl records. From 2017 to 2018, McDevitt had a teaching assignment at the Weißensee Kunsthochschule Berlin and led workshops at the Academy of Fine Arts Nuremberg and at the University of Arts Bremen. In the winter semester 2018/19 Paul McDevitt became substitute professor of Drawing and Printmaking at the burg.


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Studieren an der Burg –Visionäres Denken und Gestalten seit 1915 Studying at the Burg –Visionary thinking and design since 1915  Die 1915 gegründete Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bietet mit ihren Fachbereichen Kunst und Design deutschlandweit ein unverwechselbares Profil mit exzellenten Ausbildungs- und Studienbedingungen an. Mit über 1.000 Studierenden zählt sie zu den größten Kunsthochschulen Deutschlands. Visionäres Denken und Gestalten werden in über 20 Studienrichtungen ebenso gefördert wie die Entwicklung berufspraktischer Fähigkeiten. Die Hochschule verfügt über hervorragend ausgestattete Ateliers und Werkstätten und ist mit zahlreichen Forschungseinrichtungen, Institutionen und Unternehmen vernetzt. In den über 100 Jahren ihres Bestehens hat sich die burg zu einer Kunsthochschule entwickelt, die das Spannungsfeld zwischen Praxis und Forschung auslotet. Gattungsübergreifend zu denken und zu arbeiten wird bereits zu Beginn des Studiums durch eine breit angelegte Grundlagenausbildung forciert. Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bietet im Fachbereich Design Bachelor- und Masterabschlüsse, im Fachbereich Kunst Diplom-, Master- sowie Staatsexamensabschlüsse (Lehramt) an, außerdem besteht hier die Möglichkeit ein Meisterschülerstudium zu absolvieren. Die burg verfügt in beiden Fachbereichen über das Promotionsrecht. Über 50 Professor*innen sowie 60 akademische Mitarbeiter*innen bieten künstlerisch begabten jungen Menschen ein breites Spektrum an künstlerischer und theoretischer Lehre. Die Kunsthochschule unterhält Kooperationen mit Partnerschulen in 20 europäischen Ländern und einer Vielzahl von Universitäten außerhalb Europas. Die burg ist Partner im Cumulus-Verbund internationaler Kunst- und Designhochschulen und ist im europäischen Verband elia organisiert. ZUGANGSVORAUSSETZUNGEN UND EIGNUNGSPRÜFUNG Voraussetzung für ein Studium ist neben der Allgemeinen Hochschulreife (oder Äquivalent) eine bestandene künstlerisch-gestalterische Eignungsprüfung. Diese findet einmal jährlich über mehrere Tage statt, 2020 ab dem 23. März. Bis zum 15. März 2020 können sich Bewerber*innen unter www.burg-halle.de hierfür registrieren. Für die Aufnahme eines Masterstudiums gelten besondere Regeln. Bewerbungsschluss für externe Interessierte ist der 15. Mai für das folgende Wintersemester. Ausgenommen ist der Masterstudiengang Multimedia Design. Hier ist eine Bewerbung sowohl zum Sommer- als auch zum Wintersemester möglich. Im Falle einer überragenden künstlerischen und gestalterischen Befähigung, die in der Eignungsprüfung festgestellt wird, kann auf den Nachweis der Allgemeinen Hochschulreife verzichtet werden. Internationale Bewerberinnen und Bewerber müssen für ein Studium Deutschkenntnisse (dsh 2 oder TestDaF 4) nachweisen.

WICHTIGE TERMINE Bis 15. März 2020: Online-Anmeldung zur Eignungsprüfung für Bachelor- und Diplomstudiengänge sowie Staatsexamen Ab 23. März 2020: Eignungsprüfung für Bachelor- und Diplomstudiengänge sowie Staatsexamen 1. April bis 15. Mai 2020: Online-Anmeldung zur Eignungsprüfung für Masterstudiengänge mit Beginn im Wintersemester 2020/21 18. und 19. Juli 2020: Jahresausstellung der burg 14. Januar 2021: Studieninformationstag an der burg  239 – 244


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STUDIENGÄNGE IM FACHBEREICH DESIGN

STUDIENGÄNGE IM FACHBEREICH KUNST

BACHELOR (BA) Industriedesign Industriedesign Produktdesign/Keramik- und Glasdesign Spiel- und Lerndesign Innenarchitektur Kommunikationsdesign Modedesign Mode Textil Multimedia|Virtual Reality-Design

DIPLOM Malerei/Grafik Bild, Raum, Objekt, Glas Buchkunst Grafik Malerei Textile Künste Plastik Bildhauerei/Figur Bildhauerei/Metall Keramik Schmuck Zeitbasierte Künste

MASTER (MA) Conceptual Fashion Design Conceptual Textile Design Design of Playing and Learning Design Studies Furniture and Interior Design Industrial Design Interior Architecture Multimedia Design Product Design and Design of Porcelain, Ceramics and Glass Visual Strategies and Stories

STAATSEXAMEN Kunst (Lehramt an Gymnasien) Kunst (Lehramt an Sekundarschulen)

AUFBAUSTUDIUM Bildende Kunst Meisterschülerstudium

MASTER (MA) Kunstwissenschaften

PROMOTIONSMÖGLICHKEIT Designwissenschaften Kunstwissenschaften

ÜBERGREIFENDE LEHRGEBIETE Gestalterische und Künstlerische Grundlagen Bildnerische Grundlagen Kunstwissenschaften Designwissenschaften Material- und Technologievermittlung


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Studieren an der burg Studying at the burg

Founded in 1915, the Burg Giebichenstein University of Art and Design has an incomparable profile in Germany, with excellent educational and study conditions in its art and design faculties. With over 1,000 students, it is one of the largest art universities in the country. Visionary thinking and design are promoted in more than 20 fields of study, as is the development of professional vocational skills. The university has well-equipped studios and workshops, and a network linking it to numerous research institutions, associations and companies. In the more than 100 years of its existence, the burg has developed into an art academy that explores the dynamic relationship between practice and research. Thinking and working in a cross-disciplinary way is encouraged from the very beginning through its foundation course. The burg offers bachelor’s and master’s degrees in design, “Diplom”, master’s and state graduate degrees (teacher’s certificates) in the arts, as well as the option of studying as a “Meisterschüler”. The burg also has the right to award doctoral degrees in Design and Art Sciences. More than 50 professors and 60 academic staff members offer artistically talented young people a broad spectrum of artistic and theoretical teaching. The art university cooperates with partner schools in 20 European countries and a large number of universities outside Europe. The burg is a partner of the Cumulus network of international art and design colleges and is part of the European association elia. ENTRY REQUIREMENTS AND SUITABILITY TEST In addition to the general university entrance qualification (or equivalent), the prerequisite for studying at the burg is a successful aptitude test in art and design. This takes place once a year over several days, and in 2020 from 23 March. Applicants can register at www.burg-halle.de until 15 March 2020. There are special rules for applying for a master’s degree. The application deadline for external applicants is 15 May for the following winter semester. The master’s programme in Multimedia Design is an exception. Here it is possible to apply both in the summer and winter semester. In the case of outstanding artistic and creative talents, which are established by means of the aptitude test, the general qualification for university entrance may be waived. International degree applicants must demonstrate proven German language skills (dsh 2 or TestDaF 4).

IMPORTANT DATES By 15 March 2020: Online registration for the suitability test for bachelor and “Diplom” courses as well as state examinations From 23 March 2020: Suitability tests for bachelor and “Diplom” courses as well as state examinations 1 April to 15 May 2020: Online registration for the suitability test for master’s programmes starting in the winter semester 2020 / 21 18 and 19 July 2020: Annual burg exhibition 14 January 2021: Study information day at the burg  239 – 244


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COURSES IN THE DESIGN FACULTY

COURSES IN THE ART FACULTY

BACHELOR (BA) Industrial Design Industrial Design Product Design/Ceramics and Glass Design of Playing and Learning Interior Architecture Communication Design Fashion Design Fashion Textile Design Multimedia|vr-Design

ART “DIPLOM” DEGREE COURSES Painting/Graphics Image, Space, Object, Glass Book Art Graphics Painting Textile Arts Plastic Arts Figure Sculpture Metal Sculpture Ceramics Jewellery Time-Based Arts

MASTER (MA) Conceptual Fashion Design Conceptual Textile Design Design of Playing and Learning Design Studies Furniture and Interior Design Industrial Design Interior Architecture Multimedia Design Product Design and Design of Porcelain, Ceramics and Glass Visual Strategies and Stories

STATE EXAMINATION Art (Qualification to teach at ‘Gymnasium’ level) Art (Qualification to teach at other secondary schools)

POSTGRADUATE STUDIES Fine Art “Meisterschüler” (master class) course

MASTER (MA) Art Studies

DOCTORAL PROGRAMMES Design Sciences Art Sciences

INTERDISCPLINARY SUBJECTS Design Fundamentals Art Fundamentals Art Sciences Design Sciences Material and Technology Teaching


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Rektorat und Dekanate Rectorate and dean’s offices  REKTORAT DER BURG

RECTORATE OF THE BURG

Prof. Dieter Hofmann Rektor

Prof. Dieter Hofmann Rector

Linda Baasch Kanzlerin

Linda Baasch Chancellor

Prof. Dr. Veronica Biermann Prorektorin für Wissenschaft und Forschung

Prof. Veronica Biermann Pro-rector for Science and Research

Prof. Jonas Hansen Prorektor für Studium und Lehre Fachbereich Design

Prof. Jonas Hansen Pro-rector for Studies and Teaching of the Design Faculty

Prof. Rolf Wicker Prorektor für Studium und Lehre Fachbereich Kunst

Prof. Rolf Wicker Pro-rector for Studies and Teaching of the Art Faculty

DEKANAT FACHBEREICH KUNST

DEAN’S OFFICE ART FACULTY

Prof. Andrea Zaumseil Dekanin Fachbereich Kunst

Prof. Andrea Zaumseil Dean of the Art Faculty

Prof. Julia Kröpelin Prodekanin Fachbereich Kunst

Prof. Julia Kröpelin Pro-dean of the Art Faculty

DEKANAT FACHBEREICH DESIGN

DEAN’S OFFICE DESIGN FACULTY

Prof. Bettina Erzgräber Dekanin Fachbereich Design

Prof. Bettina Erzgräber Dean of the Design Faculty

Prof. Klaus Michel Prodekan Fachbereich Design

Prof. Klaus Michel Pro-dean of the Design Faculty


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Professorinnen und Professoren  FACHBEREICH DESIGN INDUSTRIEDESIGN BA INDUSTRIAL DESIGN MA  Guido Englich, Professor für Industrial Design/ Strategische Produkt- und Konzeptentwicklung  Mareike Gast, Professorin für Industrial Design/ Material- und technologiebasierte Produktentwicklung  Dieter Hofmann, Professor für Industrial Design/ Produkt- und Systemdesign  Vincenz Warnke, Professor für Industrial Design  Christian Zöllner, Professor für Industrial Design/ Designmethoden und Experiment  Thomas Ritt, Gastprofessor für Industriedesign (Winter 2018/19)  Hans-Ulrich Budde, Gastprofessor für Industriedesign (Winter 2019/20) SPIEL- UND LERNDESIGN BA DESIGN OF PLAYING AND LEARNING MA  Karin Schmidt-Ruhland, Professorin für Spiel- und Lerndesign PRODUKTDESIGN/KERAMIKUND GLASDESIGN BA PRODUCT DESIGN AND DESIGN OF PORCELAIN, CERAMICS AND GLASS MA  Laura Straßer, Vertretungsprofessorin für Produktdesign/ Keramik- und Glasdesign (Winter 2019/20)  Cordula Gebauer, Gastprofessorin für Keramikund Glasdesign (Winter 2018/19)  Mikaela Dörfel, Gastprofessorin für Keramikund Glasdesign (Sommer 2019)

Professors at the BURG

Andreas Fabian, Gastprofessor für Keramik- und Glasdesign (Sommer 2019) INNENARCHITEKTUR BA FURNITURE AND INTERIOR DESIGN MA INTERIOR ARCHITECTURE MA  Klaus Michel, Professor für Innenarchitektur/Mobile Einrichtungen  Axel Müller-Schöll, Professor für Innenarchitektur/ Ausbaukonstruktion  Rita Rentzsch, Professorin für Innenarchitektur/ Raumfunktionslehre  Johann Stief, Professor für Innenarchitektur/Grundlagen

Andrea Tinnes, Professorin für Schrift und Typografie PHOTOGRAPHY MA  Eva Leitolf, Professorin für Kommunikationsdesign/ Fotografie (bis 31.1.19)  Adrian Sauer, Vertretungsprofessor für Kommunikationsdesign/Fotografie (Sommer 2019 und Winter 2019/20) MULTIMEDIA | VIRTUAL REALITY- DESIGN BA MULTIMEDIA DESIGN MA  Bernd Hanisch, Professor für Produkt- und vr-Design  Jonas Hansen, Professor für Design und Medientechnologie  Anette Scholz, Professorin für Design digitaler Produkte

MODEDESIGN BA CONCEPTUAL FASHION DESIGN MA  Heike Becker, VertretungsDESIGN STUDIES MA professorin für Modedesign PROMOTIONS-STUDIENGANG  Dr. Veronica Biermann, (Winter 2018/19)  Susanne Ostwald, Professorin für DesignVertretungsprofessorin für und Architekturgeschichte  Dr. Pablo Abend, VertretungsModedesign (Sommer 2019 und professor für DesignwissenWinter 2019/20)  Gunnar Mundt, Vertretungsschaften/Design Studies professor für Modedesign (Sommer 2019 und Winter 2019/20)  Dr. Martin Grunwald, (Sommer 2019 und Winter Vertretungsprofessor für 2019/20), Gastprofessor für Psychologie der Gestaltung Modedesign (Winter 2018/19) (Winter 2018/19 bis Winter 2019/20) TEXTILDESIGN BA  Prof. Dr. Daniel Feige, CONCEPTUAL TEXTILE DESIGN MA  Bettina Göttke-Krogmann, Gastprofessor für Professorin für Textildesign Designtheorie (Winter 2018/19) KOMMUNIKATIONSDESIGN BA VISUAL STRATEGIES AND STORIES MA  Georg Barber, Professor für Kommunikationsdesign/ Illustration  Anna Berkenbusch, Professorin für Kommunikationsdesign  Matthias Görlich, Professor für Kommunikationsdesign/ Informationsdesign

GESTALTERISCHE UND KÜNSTLERISCHE GRUNDLAGEN  Bettina Erzgräber, Professorin für Zeichnen und bildnerisches Gestalten  Reiner Maria Matysik, Professor für Dreidimensionales Gestalten/ Material.Form.Objekt  Sibille Riemann, Professorin für Bildnerische Grundlagen


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Andrea Tinnes, Professorin für Schrift und Typografie  Bärbel Messmann, Gastprofessorin für Gestalterische und Künstlerische Grundlagen/ Farbe Licht Raum (Winter 2018/19 und Sommer 2019)  Barbara Trautmann, Gastprofessorin für Gestalterische und Künstlerische Grundlagen/ Farbe Licht Raum (Winter 2019/20) DESIGNWISSENSCHAFTEN  Dr. Veronica Biermann, Professorin für Designund Architekturgeschichte  Dr. Pablo Abend, Vertretungsprofessor für Designwissenschaften/ Design Studies (Sommer 2019 und Winter 2019/20)  Dr. Martin Grunwald, Vertretungsprofessor für Psychologie der Gestaltung (Winter 2018/19 bis Winter 2019/20)  Prof. Dr. Daniel Feige, Gastprofessor für Designtheorie (Winter 2018/19) DESIGNMARKETING  Jan Teunen, Honorarprofessor für Designmarketing DESIGNRECHT UND EXISTENZGRÜNDUNG  Alexander Bretz, Honorarprofessor für Designrecht und Existenzgründung

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FACHBEREICH KUNST BILD, RAUM, OBJEKT, GLAS  Christine Triebsch, Professorin für Malerei/Glas BUCHKUNST  Sabine Golde, Professorin für Buchkunst GRAFIK  Paul McDevitt, Professor für Zeichnung und Druckgraphik (seit 1.4.2019), Vertretungsprofessor für Zeichnung und Druckgraphik (Winter 2018/19) MALEREI  Tilo Baumgärtel, Vertretungsprofessor für Malerei (Winter 2018/19 bis Winter 2019/20) TEXTILE KÜNSTE  Caroline Achaintre, Professorin für Malerei/Textile Kunst (seit 1.4.2019), Vertretungsprofessorin für Malerei/ Textile Kunst (Winter 2018/19) BILDHAUEREI/FIGUR  Bruno Raetsch, Professor für Plastik/Bildhauerei BILDHAUEREI/METALL  Andrea Zaumseil, Professorin für Bildhauerei/Metall KERAMIK  Martin Neubert, Professor für Keramik

TECHNOLOGIE- UND SCHMUCK MATERIALVERMITTLUNG  Aart van Bezooijen, Professor  Hans Stofer, Professor für für Material- und TechnologiePlastik/Schmuck vermittlung des Projektes „Burg gestaltet! Qualitätspakt Lehre“ ZEITBASIERTE KÜNSTE  Michaela Schweiger, Professorin für Kunst und Medien KUNST (LEHRAMT) UND KUNSTPÄDAGOGIK  Dr. Sara Burkhardt, Professorin für Didaktik der Bildenden Kunst

Stella Geppert, Professorin für Kunstpädagogik/Bildhauerische und raumbezogene Praxis  Robert Klümpen, Professor für Kunstpädagogik/Malerische und grafische Praxis  Dr. Miriam Schmidt-Wetzel, Gastprofessorin für Didaktik der Bildenden Kunst (Sommer 2019) KUNSTWISSENSCHAFTEN MA PROMOTIONSSTUDIENGANG  Dr. Nike Bätzner, Professorin für Kunstgeschichte  Dr. Sara Burkhardt, Professorin für Didaktik der Bildenden Kunst  Dr. Mirjam Schaub, Professorin für Philosophie KUNSTMANAGEMENT  Dr. Susanne Pfleger, Honorarprofessorin für Kunstmanagement BILDNERISCHE GRUNDLAGEN  Philip Gaißer, Professor für Bildnerische Grundlagen/ Fotografie  Michael Jäger, Professor für Bildnerische Grundlagen/ Malerei (seit 15.5.2019)  Ulrich Klieber, Professor für Bildnerische Grundlagen (bis 31.3.2019)  Julia Kröpelin, Professorin für Bildnerische Grundlagen/ Zeichnung  Rolf Wicker, Professor für Bildnerische Grundlagen/ Plastik KUNSTWISSENSCHAFTEN  Dr. Nike Bätzner, Professorin für Kunstgeschichte  Dr. Mirjam Schaub, Professorin für Philosophie TECHNOLOGIE- UND MATERIALVERMITTLUNG  Aart van Bezooijen, Professor für Material- und Technologievermittlung des Projektes „Burg gestaltet! Qualitätspakt Lehre“


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Professorinnen und Professoren Professors at the burg

DESIGN FACULTY

INTERIOR ARCHITECTURE BA FURNITURE AND INTERIOR INDUSTRIAL DESIGN BA DESIGN MA INDUSTRIAL DESIGN MA INTERIOR ARCHITECTURE MA  Guido Englich, professor of  Klaus Michel, professor of Industrial Design/Strategic Interior Architecture/Mobile Product and Concept Development Furnishings  Mareike Gast, professor of  Axel Müller-Schöll, profesIndustrial Design/Material and sor of Interior Architecture/ Technology-Based Product Interior Structures  Rita Rentzsch, professor Development  Dieter Hofmann, professor of of Interior Architecture/ Industrial Design/Product and Function of Spaces  Johann Stief, professor System Design  Vincenz Warnke, professor of of Interior Architecture/ Industrial Design Fundamentals  Christian Zöllner, professor of Industrial Design/Design FASHION DESIGN BA Methods and Experimentation CONCEPTUAL FASHION DESIGN MA  Thomas Ritt, guest professor  Heike Becker, substitute of Industrial Design professor of Fashion Design (winter 2018/19) (winter 2018/19)  Hans-Ulrich Budde, guest  Susanne Ostwald, substitute professor of Industrial Design professor of Fashion Design (winter 2019/20) (summer 2019 and winter 2019/20)  Gunnar Mundt, substitute DESIGN OF PLAYING AND professor of Fashion Design LEARNING BA (summer 2019 and winter DESIGN OF PLAYING AND 2019/20), guest professor of LEARNING MA  Karin Schmidt-Ruhland, Fashion Design (winter 2018/19) professor of Design of Playing and Learning TEXTILE DESIGN BA CONCEPTUAL TEXTILE DESIGN MA  Bettina Göttke-Krogmann, PRODUCT DESIGN/CERAMIC AND professor of Textile Design GLASS DESIGN BA PRODUCT DESIGN AND DESIGN COMMUNICATION DESIGN BA OF PORCELAIN, CERAMICS AND VISUAL STRATEGIES AND GLASS MA  Laura Straßer, substitute STORIES MA  Georg Barber, professor professor of Product Design/ of Communication Design/ Ceramic and Glass Design Illustration (winter 2019/20)  Cordula Gebauer, guest  Anna Berkenbusch, professor professor of Ceramic and Glass of Communication Design  Matthias Görlich, professor Design (winter 2018/19)  Mikaela Dörfel, guest of Communication Design/ professor of Ceramic and Glass Information Design  Andrea Tinnes, professor Design (summer 2019)  Andreas Fabian, guest of Type and Typography professor of Ceramic and Glass Design (summer 2019)

PHOTOGRAPHY MA  Eva Leitolf, professor of Communication Design/ Photography (until 31.1.2019)  Adrian Sauer, substitute professor of Communication Design/Photography (summer 2019 and winter 2019/20) MULTIMEDIA | VIRTUAL REALITY DESIGN BA MULTIMEDIA DESIGN MA  Bernd Hanisch, professor of Product and VR Design  Jonas Hansen, professor of Design and Media Technology  Anette Scholz, professor of Digital Product Design DESIGN STUDIES MA DOCTORAL COURSE  Dr Veronica Biermann, professor of Design and Architectural History  Dr Pablo Abend, substitute professor of Design Sciences/ Design Studies (summer 2019 and winter 2019/20)  Dr Martin Grunwald, substitute professor of Design Sciences/Design Studies (winter 2018/19 until winter 2019/20)  Dr Daniel Feige, guest professor of Design Theory (winter 2018/19) DESIGN FUNDAMENTALS  Bettina Erzgräber, professor of Drawing and Visual Art Design  Reiner Maria Matysik, professor of Three-Dimensional Design/Material Form Object  Sibille Riemann, professor of Fundamentals of Visual Art  Andrea Tinnes, professor of Type and Typography  Bärbel Messmann, guest professor of Colour Light Space (winter 2018/19 and summer 2019)  Barbara Trautmann, guest professor of Colour Light Space (winter 2019/20)


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DESIGN SCIENCES  Dr Veronica Biermann, professor of Design and Architectural History  Dr Pablo Abend, substitute professor of Design Sciences/ Design Studies (summer 2019 and winter 2019/20)  Dr Martin Grunwald, substitute professor of Design Sciences/Design Studies (winter 2018/19 until winter 2019/20)  Dr Daniel Feige, guest professor of Design Theory (winter 2018/19) DESIGN MARKETING  Jan Teunen, honorary professor of Design Marketing DESIGN LAW AND BUSINESS START-UPS  Alexander Bretz, honorary professor of Design Law and Business Start-ups MATERIAL AND TECHNOLOGY TEACHING  Aart van Bezooijen, professor of Material and Technology Teaching within the “Burg gestaltet! Qualitätspakt Lehre” project

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ART FACULTY IMAGE, SPACE, OBJECT, GLASS  Christine Triebsch, professor of Painting/Glass BOOK ART  Sabine Golde, professor of Book Art

Stella Geppert, professor of Art Pedagogy/Sculptural and Spatial Practice  Robert Klümpen, professor of Art Pedagogy/Painting and Printing Practice  Dr Miriam Schmidt-Wetzel, guest professor of Didactics of Fine Art (summer 2019)

GRAPHICS ART STUDIES MA  Paul McDevitt, professor of DOCTORAL COURSE  Dr Nike Bätzner, professor of Drawing and Printed Graphics History of Art (since 1.4.2019), substitute  Dr Sara Burkhardt, professor professor of Drawing and Printed of Didactics of Fine Art Graphics (winter 2018/19)  Dr Mirjam Schaub, professor of Philosophy PAINTING  Tilo Baumgärtel, substitute professor of Painting ART MANAGEMENT  Dr Susanne Pfleger, honorary (winter 2018/19 until winter professor of Art Management 2019/20) TEXTILE ARTS  Caroline Achaintre, professor of Painting/Textile Arts (since 1.4.2019), substitute professor of Painting/Textile Arts (winter 2018/19) FIGURE SCULPTURE  Bruno Raetsch, professor of Plastic Arts/Sculpture METAL SCULPTURE  Andrea Zaumseil, professor of Metal Sculpture CERAMICS  Martin Neubert, professor of Plastic Arts/Ceramics JEWELLERY  Hans Stofer, professor of Plastic Arts/Jewellery TIME-BASED ARTS  Michaela Schweiger, professor of Art and Media ART PEDAGOGY/ART EDUCATION  Dr Sara Burkhardt, professor of Didactics of Fine Art

ART FUNDAMENTALS  Philip Gaißer, professor of Art Fundamentals/Photography  Michael Jäger, professor of Art Fundamentals/Painting (since 15.5.2019)  Ulrich Klieber, professor of Art Fundamentals (until 31.3.2019)  Julia Kröpelin, professor of Art Fundamentals/Drawing  Rolf Wicker, professor of Art Fundamentals/Plastic Arts ART SCIENCES  Dr Nike Bätzner, professor of History of Art  Dr Mirjam Schaub, professor of Philosophy MATERIAL AND TECHNOLOGY TEACHING  Aart van Bezooijen, professor of Material and Technology Teaching within the “Burg gestaltet! Qualitätspakt Lehre” project


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Absolventinnen und Absolventen DESIGN

Graduates

KOMMUNIKATIONS INNENARCHITEKTUR DESIGN INTERIOR BACHELOR COMMUNICATION ARCHI TECTURE  Sascha Ackermann BACHELOR’S DEGREES DESIGN  Insa Kathrin Deist  Tobias Behley  Anna Greunig  Katja Christina INDUSTRIEDESIGN  Jannis Fahrenkamp  Bielstein INDUSTRIAL DESIGN  Theresa Augustin  Stella Friedenberger  Si-Min Fung  Lara Bousch  Ju Hyun Hwang  Robert Hahn  Benno Brucksch  Luis Janßen  Mara-Melina Hau  Ezra Dilger  Patrick Jungwirth  Johanna Mechthild  Jonas Duteloff  Marlen Kaufmann Karges  Paulina Gellert  Thea Kleinhempel  Lorenz Kuschnig  Anna Herbert  Faustina Kork  Florian Naumann  Monika Hoffmann  Robin Mortimer  Sarah-Inti Ohl  Katerina Kagioglidis  Leonie-Olivia Schima Kowalewsky  Jakob Müller  Ji Hee Lee  Björn Schlichting  Magdalene Neynaber  Eugènia López Duran  Valentina Schneider  Hauke Odendahl  Marie Schuster  Mirjam Schwab  Laura Pelizzari  Tabea Johanna  Romina Siegert  Justus Andreas  Daniela Svobodova Seufert  Bianca Voigt Pfeifer  Alicia Livia Ruge MODEDESIGN  Max Michael Stalter MULTIMEDIA | VIRTUAL FASHION DESIGN  Kevin Strüber  Kerima Elfaza REALITY-DESIGN BA  Luis Philipp  Anja Hedwig Eisen  Laura Göttl  Johanna Frahm  Lisa Greulich Augustus Undritz  Johannes Voelchert  Philipp Fritsche  Marijke Herforth  Leopold Zaumseil  Sandra González Leal  Jessica Kautz  Jan Lorenz  Karsten Kührt  Adrian-Constantin  Vera Borislavova PRODUKTDESIGN/ Stoica Mincheva KERAMIK- UND  Sofie Anja Wirth  Clemens Petri GLAS DESIGN  Jungeun Yang  Svetlana Rumenova PRODUCT DESIGN/ Racheva CERAMIC AND  Alexandra Rupp TEXTILDESIGN GLASS DESIGN  Judith Anders  Tim Schuster TEXTILE DESIGN  Eunyoung Cho  Svenja Manon Boissel  Hannes Stolle  Selina Amelie Weber  Anne-Sophie Carle  Sascha Thiele  Miriam Johnston  Anna-Elisabeth Kämpf MASTER SPIEL- UND  Maria Ramona Mayer LERN DESIGN MASTER’S DEGREES  Magdalena Popp DESIGN OF PLAYING  Johanna Stella AND LEARNING CONCEPTUAL FASHION  Angelica Dittwald Rogalla DESIGN  Timm Hergert  Désirée Schergun  Pascal Konradi  Christine Kröhnert  Milena Sophie  Wiebke Christin  Felix Michael Lies Wienkamp Lebus  Lea Schweinfurth

CONCEPTUAL TEXTILE DESIGN  Vera Henrike Hetzel  Constanza Camila Kramer Garfias  Laura Linsig  Anna Mooren  Magdalena Orland  Lisa Palm  Mona Reich  Anne Richter  Johanna Winklhofer DESIGN OF PLAYING AND LEARNING  Hilke Idziaschek  Florian Möller  Tanja Schuschel  Richard Ernst von Fircks DESIGN STUDIES  Julia Gaßmann  Annegret Hauptmann  Anja Jeschaunig  Julia Mederus  Rosa Carole Rodeck  Fredericke Winkler EDITORIAL DESIGN  Sophie Charlotte Artz  Sophia-Louise Hirsch  Pauline Menendez  Joseph Wenzel Thanhäuser INDUSTRIAL DESIGN  Juber Attia  Tom Bade  Tony Beyer  Delphine Bishop  René Braun  Yi Gong  Jessica Grömminger  Stephan Hildebrandt  Lena-Marie Hoppe  Anne Ute Kaden  Alexander Naumann  Daniela Nikitenko  Moritz Schauerhammer


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Konrad Schoch  Ina Turinsky  Andreas Wagner  Vincent Dino Zimmer

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KUNST ART DIPLOM “DIPLOM” DEGREES

PLASTIK PLASTIC ARTS

BILDHAUEREI/FIGUR FIGURE SCULPTURE  Alejandro Calderón INTERIOR MALEREI/GRAFIK Jaffé ARCHITECTURE PAINTING/GRAPHICS  Laura Beier  Etienne Dietzel  Maren Englisch  Alma Greiner BILD, RAUM, OBJEKT,  Carsten Henrion  Katja Neubert GLAS  Timo Jakobi IMAGE, SPACE, OBJECT,  Marc-Antoine Petit  Nina Kaul  Renin Zeynep Simsek GLASS  Fabian Pascal Rätzel  Felicitas Fäßler  Miriam Reihl  Eri Hayashi BILDHAUEREI/METALL  Sarah Liebetrau METAL SCULPTURE  Nora Manthei  Tareq Alghamian MULTIMEDIA DESIGN  Bianka Barnekow  Anne Martin  Kristina Buketova  Stephan Kloß  Alexander Roschke  Antje Dathe  Stefan Poßner  Jorge Luis Sánchez  Maria Hofner  Katja Rempel Di Bello  Sara Schmitz KERAMIK  Jingjiao Shi BUCHKUNST CERAMICS  Tamara Siewert  Julia Himmelmann BOOK ART  Elena Bordacconi  Manuela Homm  Sarah Neumann  Xinzhe Luo PHOTOGRAPHY  Natalie Fedorov  Paula Schneider  Anne Martynenko SCHMUCK  Cheolhee Park GRAFIK JEWELLERY  Ildiko Dánfalvi GRAPHICS  Gerda Böhme  Paul Iby PRODUCT DESIGN AND  Philipp Haucke  Sunhi Jäger DESIGN OF PORCELAIN,  Julia Sophie Kunde CERAMICS AND GLASS  Bokyung Kim ZEITBASIERTE KÜNSTE  Mara Koos MALEREI TIME-BASED ARTS  Julia Nissen  Hanhyuk Kim PAINTING  Mariia  Masaki Hagino  Roxolana Schulz Prianichnikova KUNSTPÄDAGOGIK ART PEDAGOGY TEXTILE KÜNSTE  Carolin Breme TEXTILE ART  Elisabeth Rudolph  Lina Zacher  Freya Schweer  Pia vom Ende

STAATSEXAMEN STATE EXAMINATION KUNST (LEHRAMT), 1. STAATSPRÜFUNG ART EDUCATION 1ST STATE EXAM LEHRAMT AN GYMNASIEN ART EDUCATION FOR ‘GYMNASIUM’ LEVEL  Karla Tabea Zipfel LEHRAMT AN SEKUNDARSCHULEN ART EDUCATION FOR OTHER SECONDARY SCHOOLS  Saskia Macher  Judith Tschernitschek

MEISTERSCHÜLERSTUDIUM ‘MEISTERSCHÜLER’ COURSE BILDENDE KUNST FINE ARTS  Simon Ocker BILDHAUEREI/METALL METAL SCULPTURE  Martin Wöllenstein KUNSTGESCHICHTE HISTORY OF ART  Paul Scherzer TEXTILE KÜNSTE TEXTILE ART  Susanne Kolp  Ling-Yu Tai


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Preise und Auszeichnungen Prizes and awards  In chronologischer Reihenfolge werden ausgewählte Preise, Anerkennungen und Auszeichnungen aus dem Jahr 2019 vorgestellt, die Hochschullehrer*innen, Studierende oder Absolvent*innen, die noch nicht lange die Hochschule verlassen haben, erhalten haben.  Drei von zehn Auszeichnungen des House of Textile-Wettbewerbs erhielten Burg-Studierende und -Alumni: Anne-Sophie Carle, Absolventin der Studienrichtung Mode, für das Projekt Ridomagnetik; Lars Dittrich für das Projekt Soft Architecture sowie Magdalena Orland für das Projekt Moosaros — beide aus dem Master-Studiengang Conceptual Textile Design.  Dorothea Lang wurde bei der Purmundus Challenge 2018 mit einer Special Mention für ihre Masterarbeit im Conceptual Textile Design geehrt. In der Arbeit Mit 4d-Druck zur Bewegung stand die Entwicklung dynamischer, formveränderlicher und smarter Textilien im Vordergrund. Mit Hilfe des 3d-Druck-Verfahrens erzeugte sie funktionale, adaptive und aktive Eigenschaften im Textil.  Die Diplomarbeit des Bild, Raum, Objekt, GlasAbsolventen Patrick Knuchel Die Konkrete Idee — Gedanken zum autonomen Bild wurde für die Wanderausstellung gute aussichten 2018/19 — junge deutsche fotografie ausgewählt.  Jantje Almstedt, Absolventin der Studienrichtung Keramik, erhielt den dritten Platz des Keramikpreises der Frechener Kulturstiftung. Der Nachwuchsförderpreis für keramisch arbeitende Künstler*innen wird seit 1972 vergeben.  Am 24.Januar fand die Verleihung des Künstlerbuchpreises der Herzog August Bibliothek und der Curt Mast Jägermeister Stiftung statt. Die Buchkunst-Absolventin Hyewon Jang bekam für ihr Projekt Ordnung im Wissen — Zusammenfluss der Bestände den mit 6.000 Euro dotierten Preis sowie einen begleitenden Studienaufenthalt in der Wolfenbütteler Bibliothek.  Andrea Tinnes, Professorin für Schrift und Typografie, hat mit zwei Plakaten ihres Projekts Library of Shapes, Texts and Structures beim renommierten Type Directors Club New York gewonnen und erhielt damit ein Certificate of Typographic Excellence. Die Plakate stammen aus einer Serie mit 250 Plakatmotiven, die visuelles Forschungsprojekt und Gestaltungsbibliothek sind.

Das Certificate of Typographic Excellence des Type Directors Club New York wurde auch an Marlen Kaufmann, Künstlerische Mitarbeiterin und Absolventin des Studiengangs Kommunikationsdesign, sowie an Kommunikationsdesign-Alumna Marie Schuster vergeben. Beide gestalteten die Medien zur Jahresausstellung 2018. Das Konzept, betreut von Prof. Andrea Tinnes und Prof. Matthias Görlich, beruht auf dem Begriff der Partizipation, die durch die gestellte Frage angestrebt wird: Welchen Fehler braucht ein System?  Der Experimentalfilm Umbra erhielt bei der 69.Berlinale den Goldenen Bären für den besten Kurzfilm. Ray Peter Maletzki, Multimedia|vrDesign-Absolvent und Künstlerischer Mitarbeiter der Zeitbasierten Künste, ist Produzent dieses Films. Umbra widmet sich gewöhnlichen und seltenen optischen Erscheinungen, die in der Natur auftreten.  Cornelia Buchheim, Studentin der Textilen Künste, wurde im Rahmen des aiv-Schinkel-Wettbewerbs mit einem 1.000 Euro dotierten Sonderpreis ausgezeichnet, gestiftet von der Hans- und Charlotte-Krull-Stiftung. Die Arbeit Hyperlink thematisiert eine Schlangenlinie, die sich als Skulptur über Häuserdächer und die Straßen Berlins zieht und Sinnbild für Gedankenströme sein kann, die in einer hochtechnisierten Gesellschaft fließen.  Beim 14. Westerwald Keramikpreis 2019 wurde Johannes Nagel, Burg-Absolvent und ehemaliger Künstlerischer Mitarbeiter der Studienrichtung Keramik, für seine Werkgruppe Subterranean poem mit dem mit 10.000 Euro prämierten ersten Preis in der Kategorie „Freie Keramik“ ausgezeichnet.  Der Bayerische Staatspreis 2019 in der Kategorie Gestaltung ging an Melanie Isverding, ehemalige Künstlerische Mitarbeiterin der Studienrichtung Schmuck. Im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse in München wurde sie für ihre drei Broschen aus Seide, Silber und Glas mit dem Titel Nos ausgezeichnet und erhielt ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. Im Zusammenhang mit der ihm wurde auch Industriedesign-Absolvent Benno Brucksch mit dem Talente-Preis 2019 für sein Projekt Erde — Wachs — Stift gewürdigt.


BURG

Der Beitrag Omyk — A Space Odyssey von Stephan Kloß, Master-Absolvent in Multimedia Design, gewann beim Sound Cinema Düsseldorf in der Kategorie „Acoustic Stories“. Durch Körperbewegung lässt sich das interaktive Hörspiel steuern.  Matthias Nikutta, Absolvent des Multimedia| vr-Designs, und das Spiele-Entwickler-Studio Backwoods Entertainment gewannen am 9. April den Deutschen Computerspielpreis 2019 in der Kategorie „Bestes Jugendspiel“. Das Computerspiel Unforeseen Incidents wurde mit einem Preisgeld von 75.000 Euro prämiert.  Seit April werden Michael Goß, Industriedesign-Student, und Valentina Schuster, Kommunikationsdesign-Studentin, mit dem Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert.  Drei Burg-Studierende wurden in die Künstlerförderung des Cusanuswerks aufgenommen: Bildhauerei/Figur-Student Moritz Danner, Bildhauerei/Metall-Studentin Sophia Mayer und SchmuckStudentin Daniela Trabold.  Thomas Purgand, Werkstattleiter der Zeitbasierten Künste, gewann zusammen mit Birgit Bublak den mit 15.000 Euro prämierten Wettbewerb „Think Bauhaus. Building Jewellery in Architecture“ der Kunststiftung des Landes SachsenAnhalt für den Entwurf CarChandalier100.  Paul Iby, Absolvent der Studienrichtung Schmuck, erhielt im März den Eligius-SchmuckPreis des Landes Salzburg 2019. Die Jury würdigte Paul Ibys „kraftvolle und mutige Arbeiten“ und den hintergründigen Humor in seinen KörperSchmuck-Stücken mit dem 7.000 Euro dotierten Preis.  Marie Schuster, Absolventin des Kommunikationsdesigns, bekam beim Concours international d’affiches de Chaumont eine Auszeichnung für ihre Arbeit Unclaimed Territory.  Die Bibliothek der burg wurde mit dem bdaArchitekturpreis Nike in der Kategorie „Komposition“ ausgezeichnet. Die Jury urteilte unter anderem: „Der Neubau überzeugt durch seine sehr klare städtebauliche Setzung: Ganz selbstverständlich entsteht durch die Stellung des Baukörpers eine großzügige Platzsituation, durch die der Standort überhaupt erst zum ‚Campus‘ wird. […] Dieses feine, differenzierte Gebäude steht respektvoll neben dem denkmalgeschützten Bestand und schafft es gleichzeitig, durch seinen eigenen architektonischen Ausdruck ortsprägend zu wirken.“  Am 13. Juni 2019 wurde das von den Kommunikationsdesign-Studentinnen Hannah Englisch und Janni Froese gestaltete Plakat mit dem Titel Jeder ist seines Glückes Schmied zu den 100 besten

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Plakaten Deutschland Österreich Schweiz gekürt. Es zeigt einen roten, riesenhaften Menschen mit winzigem Kopf, der zweifelnd auf einen winzigen Hammer in der Hand schaut. Das Wort „Chancengleichheit“ steht ganz klein in der unteren Ecke des Bildes. Auch Torsten Illner, Absolvent der Studienrichtung Bild, Raum, Objekt, Glas, und Tobias Jacob, Absolvent und Künstlerischer Mitarbeiter im Kommunikationsdesign, wurden beim Wettbewerb 100 beste Plakate Deutschland Österreich Schweiz für ihr Plakat flow gewürdigt. Gestaltet für die gleichnamige Ausstellung in der Burg Galerie im Volkspark, zeigt das Plakat den Begriff in Großbuchstaben.  Laura Linsig, Absolventin im Conceptual Textile Design, gewann mit ihrer Masterarbeit Materializing Thainess — Tradition und Identität im textilen Kontext Thailands den Wilhelm Braun-Feldweg Förderpreis 2019. Der bf-preis 2019 beinhaltet die Möglichkeit, im Schweizer Niggli Verlag die Masterarbeit als eigenständiges Buch zu veröffentlichen.  Modedesign-Absolvent Jan Lorenz erreichte im Juni beim Wettbewerb Sorbian Street Style den dritten Platz. Inspiriert von traditioneller sorbischer Tracht sollte eine neue zeitgemäße Mode entwickelt werden. Das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro ermöglicht die Verwirklichung der für den Wettbewerb entworfenen Bachelorarbeit mit dem Titel Druhi Puć (Zweiter Weg).  Den dritten Platz vergab die Jury des bestform-Awards an den Industriedesign-Studenten Lukas Keller, der sich in seinem Projekt Baker’s Butchery mit der Nachhaltigkeit beim Umgang mit Nahrungsmitteln beschäftigt. Sein Konzept sieht vor, eine Mehlwurm-Farm in Bäckereien zu integrieren, um Abfallprodukte in hochwertiges Protein umzuwandeln. Ebenso wurde das Projekt Collection grow von Industrial Design-Absolventin Larissa Siemon im Rahmen des bestform-Awards als „Vision des Jahres“ ausgezeichnet. Sie erhielt für ihre Idee, Luftalgen als „lebende Textilfarben“ einzusetzen und damit umweltfreundliche Farben zu erzeugen, ein Preisgeld von 2.500 Euro. a.muse, das Interactive Design Studio bestehend aus den Multimedia Design-Alumni Thi Binh Minh Nguyen und Christin Marczinzik, erhielt eine Nominierung.  Die Burg-Absolventin Jantje Almstedt erhielt den Förderpreis Keramik im Pulverturm. Der Preis beinhaltet eine Einzelausstellung im Pulverturm am Schlosswall, Oldenburg, und einen Ausstellungskatalog. Die Keramik-Alumna beeindruckte mit überraschenden Positionen sowie Sinn für


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Preise und Auszeichnungen  Prizes and awards

Humor und Experimentierfreude. Die Künstlerin zeigt in ihrer Installation Gartenparty 2.0 einen artifiziellen Garten voller wundersamer Keramikwesen.  Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2019 → S.54  Am 26. Juli wurde das ait-Stipendium der Sto-Stiftung u. a. an die Burg-Studentinnen Alfiia Koneeva und Janna Theda Radlow vergeben. Mit einem monatlichen Zuschuss von jeweils 500 Euro zum Lebensunterhalt wird es den Innenarchitektur-Studentinnen ein Jahr lang ermöglicht, sich voll und ganz ihrem Studium widmen zu können.  Den mit 2.000 Euro prämierten Fotokunstpreis des Evangelischen Kirchenkreises Halle-Saalekreis 2018/19 erhielt Melanie Schulz, Studentin der Studienrichtung Textile Künste, am 17. August. Überzeugend fand das Auswahlgremium die Fotoserie Unser letzter Sommer zu den Themen Licht und Schatten sowie Abschiednehmen vom Altbekannten.  Die Wilhelm und Lotte Neufeld Stiftung vergab den Preis für junge Buchkunst an Jonathan Steffens. Für das Leporello erhielt der BuchkunstStudent ein Preisgeld in Höhe von 750 Euro. Das grafische Räderwerk mit dem Titel Kinet bewegt sich, sobald man eine Folie darüber schiebt.  Die Arbeit Oasen in Beton von Miriam Reihl, Master-Absolventin im Studiengang Interior Architecture, wurde im Rahmen des bda-Studienpreises Konrad Wachsmann 2019 als bedeutender Beitrag zum Umgang mit Bestandsbauten in Plattenbauweise mit einer Anerkennung ausgezeichnet.  Die Industrial Design-Absolventin Larissa Siemon wurde ebenso im Rahmen des Open Calls der Vienna Design Week 2019 — Wo ist unser Kaffee zuhause? — nominiert.  Leopold Zaumseil aus der Studienrichtung Industriedesign erhielt für sein BachelorProjekt eine Nominierung beim Marianne Brandt Award 2019.  Judith Anders, Produktdesign/Keramik- und Glasdesign-Absolventin, bekam einen von zehn franz Rising Star Awards für ihr Projekt vaio.  Viktor Petrov, Alumnus der Bildhauerei/Metall, belegte den mit 2.000 Euro prämierten ersten Platz des Nehmt Zeitungen, nehmt Scheren-Preises des Münzenbergforums in der Kategorie Collage. Seine Arbeit Imagine ak-47 thematisiert das Papiermodell einer Waffe, die in Einzelteile zerlegt, gescannt und neu organisiert wurde.  Sari Kiwan, Student der Bildhauerei/Metall, erhielt am 15. Oktober den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Die mit 1.000

Euro dotierte Auszeichnung wird an ausländische Studierende mit besonderen akademischen Leistungen und bemerkenswertem Engagement vergeben.  GiebichenStein Designpreis → S.71  Zwei Burg-Studierende und ein Alumnus waren bei der vario Design Competition am 17. Oktober erfolgreich. Timo Jakobis Konzept mal sitzen, mal stehen fand Anerkennung mit dem mit 1.000 Euro dotierten zweiten Platz. Der Interior Architecture-Absolvent entwickelte ein kompaktes Objekt, das den passiven Konsumenten zum aktiven Benutzer macht. Auch Pauline Gondek konnte die Jury mit ihrem Projekt side+ überzeugen. Die Innenarchitektur-Studentin erhielt eine 500 Euro dotierte Anerkennung. Der Sonderpreis „Humor“ ging an den Interior Architecture-Studenten Lucas Riedl für seine Arbeit Sparplatte.  Industrial Design-Absolventin Constanze Hosp und Kunst (Lehramt)-Studentin Nadine Podewski wurden als Gründerinnen Sachsen-Anhalt 2019 für ihren im März 2019 in der Großen Ulrichstraße in Halle eröffneten Laden feingemacht — Kunst & Design ausgezeichnet. Sie erhielten am 18. Oktober den vom Wirtschaftsministerium mit 1.000 Euro dotierten Preis. a.muse, das Interactive Design Studio bestehend aus den Multimedia Design-Alumni Thi Binh Minh Nguyen und Christin Marczinzik, wurde für den Unternehmerinnenpreis Sachsen-Anhalt 2019 nominiert.  In die Graduiertenförderung des Landes Sachsen-Anhalt wurden folgende Absolvent*innen der burg aufgenommen: Gala Goebel, Linda Grüneberg, Julia Miorin, Marie Lynn Speckert, Tina Kaden, Etienne Dietzel, Julia Eichler, Kaur R. Hensel, Lisa Kohl und Ana Streng.  Der Preis des Lions Club Magdeburg — Kaiser Otto I. wurde an blech — Raum für Kunst Halle e. V. vergeben. Die Auszeichnung beinhaltet neben einer eigenen Show in der dieho-Galerie im Frühjahr 2020, ein Preisgeld von 500 Euro. Alle am Projekt Beteiligten sind Studierende oder Alumni der burg.  Der Industrial Design-Student Alexander Rex wurde mit seinem Entwurf rasant für den Kids Design Award 2019 nominiert.  Industriedesign-Student Leopold Seiler und Industrial Design-Absolventin Yi Gong waren Finalist*innen für den Deutschen RecyclingDesignpreis und konnten im Marta Herford — Museum für Kunst, Architektur, Design ausstellen.  Beim Wettbewerb im Auftrag der Gedenkstätte für Deutschen Widerstand, Berlin, waren BurgStudierende mit ihren Entwürfen eines Gedenkmediums zur Erinnerung an die Demokratie-


BURG

Bewegung in der Weimarer Republik erfolgreich: Der erste Preis wurde Multimedia Design-Absolventin Tamara Siewert und KommunikationsdesignStudentin Valentina Schuster für ihren Entwurf Strahlenkranz verliehen, zwei zweite Preise bekamen die Kommunikationsdesign-Absolventin Faustina Kork und Tamara Siewert für ihren Entwurf Adlerfeder sowie Industriedesign-Absolventin Veronica Andres für ihren Entwurf Zeitung.  Lina Zacher, Kunstpädagogik-Absolventin, gewann für ihren Film Fonja zwei Preise: Best world documentary/Opus Bonum und Special mention/Opus Bonum. Der Dokumentarfilm ist ein Porträt des Jugendgefängnisses Antanimora in Madagaskar aus der Perspektive von zehn Gefangenen.  Beim mirapodo Stipendium-Wettbewerb gewann Kunst (Lehramt)-Studentin Svenja Mielke in der Kategorie „Künstlerische Zeichnung“ den dritten Platz mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.  Thi Binh Minh Nguyen und Christin Marczinzik, Absolventinnen des Multimedia Designs, sind Titelträgerinnen der Kultur- und Kreativpiloten 2019 mit ihrem Design Studio a.muse.  Besondere Anerkennungen im Rahmen des Lucky Strike Junior Designer Awards 2019 erhielten Conceptual Textile Design-Studentin Magdalena Orland für Zwischen_Räumen sowie IndustriedesignAbsolvent Benno Brucksch für Tangible Tags. Mnemonic Interfaces To Associate Information.  Kommunikationsdesign-Student Ludwig Pfeiffer, Industriedesign-Student Josua Roters und Multimedia|vr-Design-Student Tim Rumpf wurden für ihr Projekt Künstliche Demenz mit dem Deutschen Multimediapreis mb21 in der Sonderkategorie „Medienkunst“ ausgezeichnet.  Die Hochschule der Medien Stuttgart verlieh den Deutschen Fotobuchpreis 2019 in der Kategorie „Konzeptionell-Künstlerisch“ in Silber an Yvonne Most, Burg-Absolventin des Masterstudiengangs Photography, für ihre Publikation Die Erinnerungen der Anderen. Der Preis würdigt die beispielhafte fotografische Qualität des Werks.  Der Malerei-Alumnus Sebastian Herzau erhielt am 19. November den vom Halleschen Kunstverein ausgelobten Halleschen Kunstpreis 2019. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird von der Stadt Halle sowie der Stiftung der Saalesparkasse und privaten Sponsoren unterstützt.  Am 25.November wurde die Arbeit Baker’s Butchery von Lukas Keller mit dem Bundespreis Ecodesign 2019 in der Kategorie „Nachwuchs“ ausgezeichnet. Das Konzept des Industriedesign-Studenten zeigt Chancen einer Zukunft auf, in der Insekten als Lebensmittel etabliert sind.

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Dorothea Prühl, ehemalige Professorin der Studienrichtung Schmuck, wurde mit dem Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2019 geehrt. Der mit 7.500 Euro dotierte Preis wurde am 5. Dezember im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) überreicht.

Selected awards, recognitions and prizes that were awarded to university professors, students and recent graduates in 2019 are presented below in chronological order.  Three out of ten awards in the House of Textile competition went to Burg students and alumni: Anne-Sophie Carle, a Fashion graduate, for her Ridomagnetik project; Lars Dittrich for his Soft Architecture project and Magdalena Orland for her Moosaros project — both from the Conceptual Textile Design ma study programme.  Dorothea Lang was honoured with a Special Mention for her ma project in Conceptual Textile Design at the Purmundus Challenge 2018. The focus of the work Mit 4d-Druck zur Bewegung (Movement in 4d Printing) was the development of dynamic, shape-changing and smart textiles. Using the 3d printing process, she created functional, adaptable and active textile properties.  The final project of graduate Patrick Knuchel on the “Diplom” course in Image, Space, Object, Glass was selected for the touring exhibition gute aussichten 2018/19 — junge deutsche fotografie. The title of his work is Die Konkrete Idee — Gedanken zum autonomen Bild (The Concrete Idea — Thoughts on the Autonomous Image).  Jantje Almstedt, a Ceramics graduate, received the third place in the Ceramics Prize of the Frechener Kulturstiftung. This prize for up-and-coming ceramic artists has been awarded since 1972.  On 24 January, the Herzog August Library and the Curt Mast Jägermeister Foundation presented the Artist Book Prize. The Book Art graduate Hyewon Jang was awarded the 6,000 euro prize for her project Ordnung im Wissen — Zusammenfluss der Bestände (Order in Knowledge — Confluence of Collections) and an accompanying residency at Wolfenbüttel library.  Andrea Tinnes, professor of Type and Typography, won a Certificate of Typographic Excellence with two posters from her Library of Shapes, Texts and Structures project at the renowned Type Directors Club in New York. The awardwinning posters come from a series of 250 poster


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Preise und Auszeichnungen  Prizes and awards

motifs that are both a visual research project and a personal design library. A Certificate of Typographic Excellence from the Type Directors Club New York was also awarded to Marlen Kaufmann, a Communication Design artistic assistant and graduate, and Marie Schuster, a Communication Design graduate. Both produced their works for the 2018 annual exhibition. The concept, supervised by Prof. Andrea Tinnes and Prof. Matthias Görlich, is based on the idea of participation, which is posed by the question: Welchen Fehler braucht ein System? (Which Errors Does a System Require?)  The experimental film Umbra received the Golden Bear for the best short film at the 69th Berlinale. Ray Peter Maletzki, a Multimedia|vr Design graduate and artistic assistant on the Time-Based Arts study programme, produced this film. Umbra explores common and rare visual phenomena that occur in nature.  Cornelia Buchheim, a Textile Arts student, was awarded a special prize endowed with 1,000 euros as part of the aiv Schinkel Competition, donated by the Hans and Charlotte Krull Foundation. Her work Hyperlink features a line of snakes that stretches as a sculpture over the roofs and streets of Berlin and is emblematic of streams of thoughts flowing in a high-tech society.  At the 14th Westerwald Ceramics Prize 2019, Johannes Nagel, a Burg graduate and former artistic assistant on the Ceramics study programme, was awarded the first prize endowed with 10,000 euros in the category “Independent Ceramics” for his series Subterranean poem.  The Bavarian State Prize 2019 in the Design category went to Melanie Isverding, a former artistic assistant on the Jewellery study programme. As part of the International Trade Fair in Munich, she was awarded prize money of 5,000 euros for her work Nos, consisting of three silk, silver and glass brooches. In connection with the ihm, Industrial Design graduate Benno Brucksch was also honoured with the Talent Award 2019 for his project Erde — Wachs — Stift (Earth — Wax — Pencil).  The contribution Omyk — A Space Odyssey by Stephan Kloß, an ma graduate in Multimedia Design, won a prize at the Sound Cinema Düsseldorf in the category “Acoustic Stories”. The interactive radio play can be controlled by physical movement.  Matthias Nikutta, a graduate of Multimedia|vr Design, and game developer for Backwoods Entertainment, won the German Computer Game Award 2019 in the category “Best Youth Game” on 9 April

with the game Unforeseen Incidents. The prize is endowed with 75,000 euros.  Since April, Michael Goß, an Industrial Design student, and Valentina Schuster, a Communication Design student, have been sponsored by the German Academic Scholarship Fund.  Three Burg students were included in the Cusanuswerk Artist Support Programme: Figure Sculpture student Moritz Danner, Metal Sculpture student Sophia Mayer and Jewellery student Daniela Trabold.  Thomas Purgand, workshop supervisor of TimeBased Arts, and Birgit Bublak won the 15,000 euro competition “Think Bauhaus. Building Jewellery in Architecture” of the Saxony-Anhalt Art Foundation for their design CarChandalier100.  Paul Iby, a Jewellery graduate, received the Eligius Award for Jewellery of the State of Salzburg in March 2019. The jury praised Paul Iby’s “powerful and courageous works” and the enigmatic humour in his jewellery pieces. The prize is endowed with 7,000 euros.  Marie Schuster, Communication Design graduate, received an award from the Concours international d’affiches de Chaumont for her work Unclaimed Territory.  The Burg library was awarded the bda Architecture Prize Nike in the “Composition” category. Among other things, the jury’s comments were as follows: “The new building is convincing due to its very clean urban design. Its location naturally creates a generous space, which turns the site into a ‘campus’ for the first time. […] This fine, differentiated building does not overshadow the listed building next to it, and yet creates a sense of place through its architectural expression.”  On 13 June 2019, the poster, designed by Communication Design students Hannah English and Janni Froese with the title Jeder ist seines Glückes Schmied (Everyone Forges Their Own Happiness) was named one of The 100 Best Posters from Germany, Austria and Switzerland. It shows a red giant with a tiny head looking doubtfully at a tiny hammer in his hand. The phrase “Equal Opportunities” is written in very small letters at the bottom corner of the picture. Torsten Illner, an Image, Space, Object, Glass graduate and Tobias Jacob, a Communication Design graduate and artistic assistant, were also honoured at The 100 Best Posters from Germany, Austria and Switzerland competition for their work flow. Designed for the exhibition of the same name at the Burg Gallery in the Volkspark, the poster depicts the title in capital letters.


BURG

Laura Linsig, a Conceptual Textile Design graduate, won the Wilhelm Braun-Feldweg Sponsorship Prize 2019 with her ma final project Materializing Thainess — Tradition und Identität im textilen Kontext Thailands (Materializing Thainess — Tradition and Identity in the Textile Context of Thailand). The bf prize 2019 includes the opportunity to publish her Master's thesis as a standalone book with the Swiss publisher Niggli.  Fashion Design graduate Jan Lorenz came third in the Sorbian Street Style competition in June. The brief was to develop new contemporary fashion inspired by traditional Sorbian costume. The prize money of 1,000 euros will enable the completion of his ba final project which he will enter for the competition Druhi Puć (Second Way).  Industrial Design student Lukas Keller won third place in the bestform Awards for his project Baker’s Butchery, which dealt with sustainability in the handling of food. His concept envisaged integrating a mealworm farm into bakeries in order to convert waste products into high-quality protein. The Project Collection grow by Industrial Design graduate Larissa Siemon was also awarded the title “Vision of the Year” at the bestform Awards. She received prize money of 2,500 euros for her idea of using air algae as “living textile dyes” and thus producing environmentally friendly dyes. a.muse, the Interactive Design Studio made up of Multimedia|vr Design alumni Thi Binh Minh Nguyen and Christin Marczinzik, received a nomination.  Burg graduate Jantje Almstedt received the Ceramics in the Pulverturm Sponsorship Award. The prize includes a solo exhibition at the Pulverturm in Schlosswall, Oldenburg, and an exhibition catalogue. The ceramic alumna impressed the jury with her surprising positions, sense of humour and passion for experimentation. In her installation Gartenparty 2.0 (Garden Party 2.0), the artist shows an artificial garden full of wondrous ceramics.  Saalesparkasse Foundation Art Award → S.54  On 26 July, the ait Scholarship of the Sto Foundation was awarded to the Burg students Alfiia Koneeva and Janna Theda Radlow, among others. A monthly subsistence grant of 500 euros each enables the Interior Design students to devote themselves fully to their studies for one year.  Melanie Schulz, a Textile Arts student, received the Photo Art Prize of the Evangelische Kirchenkreis Halle-Saalkreis 2018/19 endowed

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with 2,000 euros on 17 August. The selection committee were convinced by the photo series Unser letzter Sommer (Our Last Summer) on the topics of light and shadow, and taking leave from the familiar.  The Wilhelm und Lotte Neufeld Foundation awarded the Prize for Young Book Art to Jonathan Steffens. The Book Art student received prize money of 750 euros for his fold-out leaflet. The machinery depicted in graphic form with the title Kinet moves when you cover it in a plastic foil.  The work Oasen in Beton (Oases in Concrete) by Miriam Reihl, an ma graduate from the Interior Architecture study programme, was honoured with a special mention in the context of the Konrad Wachsmann bda Study Award 2019 for her significant contribution to the treatment of existing prefabricated buildings.  The Industrial Design graduate Larissa Siemon was nominated for the Open Call of the Vienna Design Week 2019, “Wo ist unser Kaffee zuhause?” (Where Does Our Coffee Come From?)  Leopold Zaumseil an Industrial Design student, received a nomination for his bachelor project at the Marianne Brandt Award 2019.  Judith Anders, Product Design/Ceramic and Glass design graduate, received one of ten franz Rising Star Awards for her vaio project.  Viktor Petrov, a Metal Sculpture alumnus, won first place in the “Nehmt Zeitungen, nehmt Scheren” (Take Paper, Take Scissors) Prize, endowed with 2,000 euros by the Münzenbergforum in the category of collage. His work Imagine ak-47 features a paper model of a weapon that has been disassembled into components, scanned and reorganised.  Sari Kiwan, a Metal Sculpture student, received the prize of the German Academic Exchange Service on 15 October. The award, endowed with 1,000 euros, is presented to foreign students who have demonstrated outstanding academic achievements and remarkable commitment.  GiebichenStein Design Prize → S.71  Two Burg students and one alumnus were successful at the vario Design Competition on 17 October. Timo Jakobi’s concept mal sitzen, mal stehen (Sometimes Sitting Sometimes Standing) was awarded second place, which is endowed with 1,000 euros. The Interior Architecture graduate developed a compact object that turns the passive consumer into an active user. Pauline Gondek also convinced the jury with her project side+. The Interior Design student received a 500-euro prize. The special prize in “Humour” went to the Interior Architecture student Lucas Riedl for his work Sparplatte.


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Preise und Auszeichnungen  Prizes and awards

Industrial Design graduate Constanze Hosp and Art (Teaching) student Nadine Podewski were awarded the Saxony-Anhalt Founders Prize 2019 for their shop feingemacht — Kunst & Design which opened in March 2019 in the Großer Ulrichstraße in Halle. On 18 October, they received the prize of 1,000 euros from the Ministry of Economic Affairs. a.muse, the interactive design studio consisting of Multimedia|vr Design alumni Thi Binh Minh Nguyen and Christin Marczinzik, was nominated for the Saxony-Anhalt Entrepreneurship Award 2019.  The following graduates of the burg were awarded the Graduate scholarship of the State of Saxony-Anhalt: Gala Goebel, Linda Grüneberg, Julia Miorin, Marie Lynn Speckert, Tina Kaden, Etienne Dietzel, Julia Eichler, Kaur R. Hensel, Lisa Kohl and Ana Streng.  The Prize of the Lions Club Magdeburg — Kaiser Otto I. was awarded to blech — Raum für Kunst Halle e. V.. In addition to their own show at dieho Gallery in the spring of 2020, the award includes prize money of 500 euros. All participants in the competition are students or alumni of the burg.  The Industrial Design student Alexander Rex was nominated for the Kids Design Award 2019 with his project rasant.  Industrial Design student and graduate Leopold Seiler and Yi Gong were finalists for the German Recycling Design Award 2019 and were able to exhibit at the Marta Herford Museum of Art, Architecture and Design.  In a competition on behalf of The German Resistance Memorial Centre in Berlin, Burg students were successful with their designs of a memorial to commemorate the democracy movement in the Weimar Republic: the first prize went to Multimedia|vr Design graduate Tamara Siewert and Communications Design student Valentina Schuster for their design Strahlenkranz, and two second prizes were awarded to Communication Design graduates Faustina Kork and Tamara Siewert for their design Adlerfeder and to Industrial Design graduate Veronica Andres for her design Zeitung.  Lina Zacher, an Art Education graduate, won two awards for her film Fonja: Best world documentary / Opus Bonum and Special mention / Opus Bonum. The documentary is a portrait of the Antanimora youth prison in Madagascar from the perspective of ten inmates.  At the mirapodo Scholarship Competition, Art (Teaching) student Svenja Mielke won third place

in the category “Artistic Drawing” with prize money of 1,000 euros.  Thi Binh Minh Nguyen and Christin Marczinzik, graduates of Multimedia|vr Design, are titleholders of the Cultural and Creative Pilots 2019 with their Design Studio a.muse.  Conceptual Textile Design student Magdalena Orland received a special mention at the Lucky Strike Junior Designer Award 2019 for Zwischen_ Räumen (In-between Spaces) and Industrial Design graduate Benno Brucksch for Tangible Tags. Mnemonic Interfaces To Associate Information.  Communication Design Student Ludwig Pfeiffer, Industrial Design Student Josua Roters and Multimedia|vr Design student Tim Rumpf has been awarded the German Multimedia Prize mb21 in the special category “Media Art” for her project Künstliche Demenz (Artificial Dementia).  The Stuttgart Media University awarded the German Photo Book Prize 2019 in the silver category “Conceptional-Artistic” to Yvonne Most, a Burg graduate of the ma study programme in Photography, for her publication Die Erinnerungen der Anderen (The Memories of Others). The award recognises the exemplary photographic quality of the work.  The Painting alumnus Sebastian Herzau was awarded the Halle Art Prize 2019 on 19 November by the Halle Art Association. The prize, endowed with 5,000 euros, is supported by the City of Halle, the Saalesparkasse Foundation and private sponsors.  On 25 November, the work Baker’s Butchery by Lukas Keller was awarded the Federal Ecodesign Award in 2019 in the category “Young Talent”. The concept of Industrial Design student reveals the opportunities of a future in which insects are established as a source of food.  Dorothea Prühl, a former professor of Jewellery, was awarded the Art Prize of the State of Saxony-Anhalt 2019. The prize, endowed with 7,500 euros, was presented on 5 December at the Art Museum Moritzburg Halle (Saale).


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Unsere Gäste

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Our guests

Eine Kunsthochschule lebt vom persönlichen Austausch — in fachlicher, gestalterischer, künstlerischer, eigentlich in jeder Hinsicht. Unsere Gäste bereichern und befördern den disziplinübergreifenden Dialog in den beiden Fachbereichen Kunst und Design: Als Gastprofessorinnen und Gastprofessoren, als Referentinnen und Referenten in der hochschulöffentlichen Veranstaltungsreihe Jour Fixe, im Programm des Designhauses Halle, bei den Veranstaltungen von „Burg gestaltet! Qualitätspakt Lehre“ oder als kompetente Coaches in speziellen Workshops in den Studiengängen. Wir bedanken uns bei:  A university of art and design thrives on personal collaboration and exchange, which bring many and varied benefits. Our guests enrich and encourage interdisciplinary dialogue in the Art and Design Faculties: as visiting professors, as speakers in the Jour Fixe lecture series (which is open to everyone at the university), in the Designhaus Halle and “burg gestaltet! Qualitätspakt Lehre” programmes or as expert coaches in special student workshops. We would like to thank:

A  Stefan Adlich, Leipzig  Yalda Afsah, Berlin  Steffen Ahrens, Halle  Tobias-David Albert, Leipzig  Sarah Alberti, Leipzig  Elke Albrecht, Eisenach  Nicolai Albrecht, Berlin  Marco Alessio, Basel (ch)  David Alexidse, Tbilisi (ge)  Diana Mercedes Alonso, Bremen  Max Andersson, Berlin  Alessia Arcuri, London (gb)  Juber Attia, Halle  Katja Aufleger, Berlin B  Steffen Bachmann, Leipzig  Christian Bähr, Chemnitz  Jula Baltschun, Leipzig  Thomas William Barker, Newport (gb)  Theodor Barth, Köln  Christoph Barthel, Halle  Dr. Yvette Barthel, Leipzig  Franca Bartholomäi, Halle  Rainer Bartusch, Freiberg  Thomas Bauer-Friedrich, Halle  Dorothée Bauerle-Willert, Berlin  Anja Beck, Halle  Matthias Behne, Halle  Jennifer Beitel, Berlin  Carl Bens, Halle

Tina Bernig, Berlin  Jan Bernstein, Berlin  Eckart Bethmann, Halle  Lisa Beutler, Hamburg  Jens Beyer, Dresden  Julia Beyer, Weil am Rhein  Manuel Bickel, Düsseldorf  Anja Blankenburg, Berlin  Maria Blondeel, Sint Amandsberg (be)  Lucius Bobikiewicz, Halle  Gislinde Bodenstein, Halle  Alexander Bönninger, Wuppertal  Prof. Karel Boonzaaijer, Odijk (nl)  Dalier Borchanow, Halle  Frank Bösemüller, Dresden  Nora Bossong, Berlin  Prof. Ken Botnick, St. Louis (us)  Jennifer Brachmann, Berlin  Alexander Branczyk, Berlin  Suse Brand, Leipzig  Jens Brand, Berlin  Jan Brandt, Berlin  Christine Braun, Berlin  Ulu Braun, Berlin  Prof. Dr. Georg Breidenstein, Halle  Katharina Brenner, Berlin  Honorarprofessor Alexander Bretz, Berlin  Katja Brinkmann, Berlin  Felix Brokbals, Halle  Alessa Brossmer, Frickingen

Dr. Holger Brülls, Halle  Thomas Bruns, Berlin  Barbara Buchmaier, Berlin  Volker Buchwald, Halle  Hans-Ulrich Budde, Berlin  Sebastian Buerkner, London  Reinhart Buettner, Seeheim-Jugenheim  Agnieszka Bulacik, Berlin  Jan Burkhardt, Berlin  Claudia Busching, Berlin  Sarah Buser, Basel (ch) C  Sol Calero, Berlin  Dr. Anja Centeno Garcia, Dresden  Prof. Ksenija Čerče, Ljubljana (si)  Yvon Chabrowski, Berlin  Nicola Chemotti, London (gb)  Daniel Chluba, Berlin  Michelle Christensen, Berlin  Dr. Nadja Cirulies, Potsdam  Jakob Claus, Berlin  Florian Conradi, Berlin  Gemma Copeland, London (gb)  Ann Cotton, Berlin/Wien (at)  Nick Craven, Hamburg  Catherine Crowther, Chaumont-Gistaux (be)  Katja Czech, Halle  Marie Czeiler, Weimar D  Elisabeth Davis, Berlin


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Unsere Gäste Our guests

Noel de Buck, Sint Amandsberg (be)  Nieves de la Fuente Gutiérrez, Köln  Cecilia de la Jara, Leipzig  Aurélien Débat, Marseille (fr)  Kira Dell, Berlin  Martin Tom Dieck, Hamburg  Antonia Dieti, Weimar  Prof. Dr. Damian Dombrowski, Würzburg  Conrad Dorer, Dessau-Roßlau  Mikaela Dörfel, Meezen

Jasmin Galonski, Halle  Natascha Hempel, Frankfurt  Anne-Sophie Gauvin, London am Main  Timm Henger, Leipzig (gb)  Anna-Catharina Gebbers,  Calla Henkel, Berlin  Kaur Ralphowitsch Hensel, Berlin  Imad Gebrael, Berlin Halle  Katja Gehrmann, Hamburg  Lena Hensel, Halle/Meißen  Heike Geißler, Leipzig  Martin Hensel, Halle  Julia Gelau, Berlin  Sebastian Herkner, Offenbach  Vladimir Georgiev, Berlin am Main  Nica Giuliani, Basel (ch)  Dr. Martin Hermenau, Dresden  Eckart Gleim, Halle  Burkhard Herweg, Berlin  Holger Glockner, Köln  Andrea Herz, Halle  Kristian Gohlke, Weimar  Christin Heuer, Leipzig  Eva Gosciejewciz, Bremen  Matthias Hiller, Leipzig  Johannes Gottschick, Berlin  Dr. Patrick Hirsch, Halle E  Dr. Steffi Ebert, Wettin Andreas Grahl, Leipzig  Katja Hoffmann Wildner,  Bernard Granger, Leipzig Löbejün Dresden  Frederik Ecke, Kassel  Jason Grant, Brisbane (au)  Caroline Hofmann, Aachen  Niklas Egberts, Berlin  Andreas Greiner, Berlin  Dr. Angela Höhle, Berlin  Margret Eicher, Berlin  Inka Gressel, Berlin  Simon Horn, Halle  Julia Eichler, Halle  Sabine Griebsch, Bitterfeld-  Mark Hornbogen, Halle  Dr. Philipp Ekardt, Berlin  Constanze Hosp, Halle Wolfen  Bianca Elzenbaumer, Nomi (it)  Dr. Christa Grimm, Altenburg  Sebastian Hübsch, Halle/  Andreas Eschment, Hamburg  Jasmin Grimm, Berlin Berlin  Lukas Eßer, Darmstadt  Jessica Grömminger, Halle  Jannis Hülsen, Berlin  Walter Eul, Düsseldorf  Gesine Grotrian, Berlin  Miriam Humm, Berlin  Garðar Eyjólfsson, Reykjavik  Benjamin Gruner, Chemnitz  Cécile Hummel, Basel (ch)  Björn Grunewald, Chemnitz  Tanja Hünniger, Halle (is)  Andrea Gsell, Brugg/ Basel (ch) I F  Andreas Fabian, Leipzig  Karoline Günst, Leipzig  Silke Ihden-Rothkirch,  Harald Falkenhagen, Bremen  Jens Günther, Halle Berlin  Friedemann Fanenbruck, Halle  Philipp Günther, Dresden  Torsten Illner, Halle  Markus Färber, Leipzig  Thilo Guschas, Ahrensburg  Gereon Inger, Bielefeld  Annette Fauvel, Dortmund  Stefan Guzy, Berlin  Jesko Fezer, Berlin J  Isabel Fiedler, Halle  Edmund Jacoby, Berlin H  Xenia Fink, Berlin  Andreas Haase, Halle  Pauline Jahn, Leipzig  Ulrike Fischer, Halle  Peter Hackmann, Halle  Hyewon Jang, Halle  Uwe Fischer, Leipzig  Florian Haderer, Halle  Marcie Jost, Werkleitz  Marie Anne Fliegel, Halle  Romy Haferkorn, Berlin  Daniel Josties, Berlin  Martina Flor, Berlin  Dr. Christian Hagendorf,  Yala Juchmann, Berlin  Prof. Corina Forthuber,  Daniel Santana Jügler, Halle  Wolfgang Hahn, Salzburg (at) München/Halle  Fabio Franz, Nomi (it)  Liene Jurgelane, Berlin Mönchengladbach  Annegret Frauenlob, Halle  Manaf Halbouni, Dresden  Nina Juric, Köln  Daniela Friebel, Berlin  Tom Hanke, Halle  André Fuchs, Berlin  Josephine Hans, Berlin K  Prof. Franka Futterlieb,  Holm Hänsel, Leipzig  Heike Kabisch, Berlin  Thorsten Harms, Berlin  Anja Kaiser, Leipzig Berlin  Moritz Hasselgruber, Dresden  Raphael Kaletta, Berlin  Martina Hefter, Leipzig  Jan Käpernick, Berlin G  Raisa Maria Galofre Cortés,  Benjamin Hein, Leipzig  Julia Kaupitwa, Halle  Philipp Hellmann, Berlin Berlin


BURG

Salome Kavlashvili, Tbilisi (ge)  Klara Kayser, Berlin  Alexander Kettner, Köthen  Dominic Kießling, Dresden  Daniela Kinateder, Berlin  Lorri King, Wiedemar/Halle  Stephanie Kiwitt, Brüssel (be)  Paula Klarck, Leipzig  Dagmar Kleemann, Halle  Amelie Klein, Wien (at)  Gisela Kleinlein, Berlin  Daniel Kletke, Berlin  Benjamin Klisch, Halle  Jan Klopfleisch, Berlin  Stephan Kloß, Halle  Grit Klück, Berlin  Dr. Andrea Kluge, München  Dr. Gabriele Knapstein, Berlin  Reiner Knochel, Freiburg  Vreni Knödler, Berlin  Bianca Koczan, Berlin  Sylvia Kögler, Halle  Dr. Andreas Köhler, Halle  Franzi Kohlhoff, Berlin  Anna Kokalanova, Berlin  Gila Kolb, Kassel  Kay Kölzig, Halle  Lucy König, Leipzig  Lea Kontak, Leipzig  Axel Kores, Halle  Dr. Michael Korey, Dresden  Nina Hannah Kornatz, Halle  Christian Korte, Halle  Julia Kortus, Halle  Lea Korzeczek, Leipzig  Ilko Köstler, Halle  Dr. Günter Kowa, Berlin  Dr. Thomas Kramer, Berlin  Olaf Kranz, Berlin  Stefan Kraus, Köln  Wieland Krause, Halle  Dr. Karin Krautschick, Berlin  Bruno Krenz, Herford  Sebastian Kretzschmar, Leipzig  Martin Kreusch, Halle  Prem Krishnamurthy, New York (us)  Elena Krowatschek, Halle  Hannah Kruse, Berlin  Zak Kyes, London (gb)

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L

Manfred Miersch, Berlin  Andreas Anthony Milles, Leipzig  Clara Minckwitz, Leipzig  Stefano Mirti, Mailand (it)  Lina Mitschke, Halle  Sibylle Mittag, Halle  Klaus Mochalski, Leipzig  Prof. Una Moehrke, Berlin  Ulrike Mohr, Berlin  Peter Möller, Niestetal  Theo Möller, Leipzig  Antje Mönnig, Leipzig  Terézia Mora, Berlin  Lina Morawetz, Leipzig  Lavinia Moroff, Darmstadt  Igor Shin Moromisato, Köln  Melanie Mues, London (gb)  Prof. Andine Müller, Berlin  Andreas Müller, München  Axel Müller, Aachen  Felix Müller, Dessau-Roßlau  Julia Müller, Berlin  Kerstin Müller, Leipzig  Michael Müller, Berlin  Ulrich Müller, Magdeburg/ Berlin  Franziska Müller-Reissmann, Zürich (ch)  Ulrike Mundt, Dresden  Claudia Muntschick, Chemnitz  Joe Murphy, Laboe  Andreas Muxel, Augsburg

Sebastian Lange, Berlin  Prof. Johannes Langenhagen, Halle  Gabriela Langholf, Berlin  Rita Lass, Berlin  Dayana Lau, Halle  Anna Lebedeva, Leipzig  Frank Lemloh, Leipzig  Joachim Lempert, Hamburg  Tomasz Lewandowski, Halle  Axel Lieber, Berlin/ Stockholm (swe)  David Liebermann, Hamburg  Christoph Liedtke, Halle  Lotte Lindner, Hannover  Mathias Lindner, Chemnitz  Monika Linhard, Frankfurt  Matthias Lohmann, Berlin  Konrad Lohöfener, München  Annett Löser, Dresden  Prof. Dr. Sebastian Löwe, Berlin  Clara Lozano, Berlin  Ulrike Lua, Mönchengladbach  Gero Lücking, Hamburg  Nadja Lüders, Berlin/ Falkensee  Dr. Annette Ludwig, Mainz  Jonas Lund, Amsterdam (nl) M  Prof. Ute Mahler, Oranienburg  Mina Mahouti, Berlin  Birthe Mallach-Mlynczak, Halle  Carolin Malur, Halle  Valerian Maly, Bern (ch)  Cosima Mangold, Halle  Simone Mangos, Berlin  Anna Manlig, Hamburg  Pauline Marchetti, Paris (fr)  Christin Marcinzik, Berlin/ Halle  Franz Marcks, Leipzig  Dean Massen, Wiesbaden  Christien Meindertsma, Asperen/Utrecht (nl)  Max Méndez, Halle  Diana Menestrey, Köln  Christoph Mertens, Beelitz  Bärbel Messmann, Köln  Ekkehard Metzger, Jena

N  Philipp Nawka, Halle  Dennis Nedbal, Ingolstadt  Dirk Neumann, Halle  Babett Niclas, Leipzig  Arianna Nicoletti, Berlin  Andrea Nieke, Halle  Ivo Nitschke, Halle O  Daniel Allen Oberto, Berlin  Stefanie Oeft-Geffarth, Halle  Ingo Offermanns, Hamburg  Sena Oh, Halle  Jürgen Olbrich, Kassel  Tomasz Opania, Wrocław (pl)  Monika Osberghaus, Leipzig  Katja Oskamp, Berlin  Manuel Oswald, Halle


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Unsere Gäste Our guests

P  Dr. An Paenhuysen, Berlin  Iris Palme, Halle  Fernanda Parente, Berlin  Dr. Arndt Pechstein, Stahnsdorf  Mario Pellin, Zürich (ch)  Prof. Dr. Jörg Petruschat, Berlin  Peter Piller, Hamburg  Anna Katharina Pilscheur, Berlin  Maxwell Pitegoff, Berlin  Francesco Pizzutilo, Berlin  Dr. Nils Plath, Berlin  David Polzin, Berlin  Nelson Ponce, Havanna (cu)  Sarah Pschorn, Leipzig Q  Sebastian Quack, Berlin R  Yvonne Radecker, Zürich (ch)  Norbert Radermacher, Berlin  Christoph Rafoth, Halle  Josef Ramaseder, Linz (at)  Thomas Rapedius, Berlin  Stefanie Rau, Berlin  Jana Reddemann, Hamburg  Renée Reichenbach, Halle  Nick Reimer, Rietz-Neuendorf  Nils Reinke-Dieker, Hamburg  Jenny Rempel, Halle  Prof. Dr. Markus Reuter, Dresden  Sebastian Richter, Halle  Sophia Richter, Darmstadt  Jan Rieger, Berlin  Fabian Ringel, Halle  Mattia Risaliti, Hamburg  Matthias Ritzmann, Halle  Hendrik Roch, Düsseldorf  Christoph Rodde, Dresden  Tim Rogasch, Bonn/Bad Rodach  Maik Ronz, Halle  Stefan Roszak, Berlin  David Roux-Foillet, London (gb)  Larissa Roviezzo, Berlin S  Vera Sacchetti, Basel (ch)  Indra Sarkar, Berlin  Adrian Sauer, Leipzig

Titus Schade, Leipzig  Jessica Steinke, Berlin  Antje Schäfer, Leipzig  Ulrike Steinke, München  Julia Schäfer-Porten,  Marc Steinmann, Köln  Marcus Steinweg, Berlin Leipzig  Mona Schaffer, Leipzig  Rebecca Stephany, Karlsruhe  René Schäffer, Halle  Andreas Steyer, Colditz/  Oliver Scharfbier, Magdeburg Leipzig  Nora Schattauer, Köln  Regina Stiegeler, Halle  Claudia Scheer, Berlin  Basse Stittgen, Amsterdam  Moritz Scheper, Essen (nl)  Lasse Scherffig, Köln  Hannes Stolle, Halle  Dr. Heike Schettler,  Caspar Stracke, Berlin/ Starnberg New York (us)  Juliane Schickedanz, Leipzig  Laura Strasser, Berlin  Klara Schilliger, Bern (ch)  Roland Stratmann, Berlin  Marc Schindler, Leipzig  Uli Streckenbach, Berlin  Sebastian Schindler, Halle  Prof. Dr. Katrin Ströbel,  Hannah Schmedes, Berlin Marseille (fr)  Andreas Schmid, Berlin  Kevin Strüber, Hannover  Alexander Thomas Schmidt,  Nicola Stuart, Berlin  Franziska Stübgen, Halle Leipzig  Dr. Miriam Schmidt-Wetzel,  Judith Stuntebeck, Hannover  Nanae Suzuki, Berlin Frankfurt am Main  Ralf Schneider, Langenbogen  Sabine Schneider, Leipzig T  Ulrich Schneider, Halle  Carsten Tabel, Leipzig  Clemens Schöll, Berlin  Christoph Tannert, Berlin  Hendrik Scholz, Stuttgart  Katarina Tauber, Halle  Eva Maria Schön, Berlin  Vivien Tauchmann, Leipzig  Stefan Schreier, Berlin  Felix Taylor, London (gb)  Jörg Schröder, Madgeburg  Prof. Dr. Nino Tchogoshvili,  Tilo Schulz, Berlin Tbilissi (ge)  Elisa Schulze, Berlin  Daniel Teichmann, Halle  Gunther Schumann, Hamburg  Iris Thalheimer, Berlin  Elisabeth Schunck, Halle  Robert Thiele, Dresden  Stefan Schwabe, Schmalkalden  Ritt Thomas, Münster  Wolfgang Schwärzler, Leipzig  Florian Thürkow, Halle  Dirk Seifert, Salzatal  Kristof Trakal, Berlin/Los  Johanna Siebein, Berlin Angeles (us)  Lea Sievertsen, Hamburg  Hoa Phuong Tran, Berlin  Anett Slaby, Leipzig  Barbara Trautmann, Berlin  Christopher Smith, Magdeburg  Anna Tretter, Amorbach  Adnan Softić, Berlin  Prof. Stephan Trüby,  Elisabeth Sonneck, Berlin Stuttgart  Kathrin Sonntag, Berlin  Maria Trümper, Halle  Natalie Sontopski, Leipzig  Ina Turinsky, Ingolstadt  Petra Spielhagen, Berlin  Max Spielmann, Basel (ch) U  Jente Spille, Leipzig  Dorothea Uebach, Berlin  Dr. Siglinde Spuller, Halle  Hannes Uhlenhaut, Leipzig  Helmut Stabe, Halle  Ferdinand Paul Ulrich,  Saša Stanišić, Hamburg Berlin  Larissa Starke, Hamburg  Markus Utomo, Nürnberg  Jonathan Steffens, Halle  Till Steinbrenner, Hannover


BURG

V

Leo Witzig, Solothurn (ch)  Sophie Valentin, Leipzig  Fabian Wohlfart, Berlin  Christina Valentiner Friederike Wolf, Hamburg  Robin Wolf, Berlin Branth, Reinbek  Aliki van der Kruijs, Den  Alexandra Wolf, Berlin  Christian Wolff, Naumburg Haag (nl)  Dr. Claus Veltmann, Halle  Sabine Wolff-Heinze, Halle  Jens Vetter, Linz (at)  Pawel Wolowitsch, Hamburg  Lilo Viehweg, Berlin  Aileen Wrozyna, Halle  Christian Voigt, Mainz  Prof. Dr. Ulf Wuggenig,  Dr. Jutta Charlotte von Bloh, Lüneburg Berlin  Max von Elverfeldt, Halle Z  Schnuppe von Gwinner,  Dr. Kyllikki Zacharias, Leipzig Berlin  Friederike von Hellermann,  Anna Zeitler, Halle  Oleksiy Zelikov, Halle Halle  Natascha von Hirschhausen,  Markus Zimmermann, Berlin  Dirk Zschiesche, Halle Berlin  Philipp von Strauch, Halle  Werner von Strauch, Schkopau  Redaktion von „Outside the  Simon Vorhammer, München Box“, Leipzig

W  Henriette Waal, Den Haag (nl)  Andreas Wagner, Krumbach/ Regensburg  Jule Wagner, Leipzig  Jansen Wallau, Halle  Florian Walzel, Ladenburg  Marco Warmuth, Halle  Hendrik Weber, Falkenberg  Albert Weis, Berlin  Thomas Weis, Berlin  Frieder Weißbach, Jahnsdorf  Simon Weisse, Berlin  Juliane Wellerdiek, Berlin  Nicole Wendel, Berlin  Tilman Wendland, Berlin  Ralf Wendt, Halle  Tom Werneck, Haar  Carlotta Werner, Hamburg  Sylvia Werner, Halle  Birgit Werres, Düsseldorf  Elsa Westreicher, Berlin  Judith Wiedemann, Halle  Nils Holger Wien, Halle  Frauke Wilken, Köln  Sylviane Willenbrock, Halle  Bastian Winkler, Stuttgart  Clemens Winkler, Berlin  Marten Winter, Halle  Philipp Witte, Halle  Till Wittwer, Berlin  Miriam Witz, Berlin

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IMPRESSUM IMPRINT

BILDNACHWEIS PHOTO CREDITS

Jakob Adolphi   132  Sven Bergelt   19 / 25 / 27 – 30 / 33 / 35 / 36 / 38 / 41 / 42 / 193 – 204 / 236 / 238

Marcel Bohr   46  Sara Burkhardt   2 – 4 / 207  Martha Burkhardt   215  Tessa Darimont   49  Michael Deutsch   205 / 224  Etienne Dietzel   138 – 149 / 151 – 153 / 156 – 157 / 159 / 162 – 167 / 180 – 192

dievielen.de   13  Iona Dutz   69 – 71 / 73 – 77 / 79 – 84 /

HERAUSGEBER PUBLISHED BY Rektorat der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Rectorate of the Burg Giebichenstein University of Art and Design Neuwerk 7 06108 Halle (Saale) Germany www.burg-halle.de

SCHRIFTEN TYPEFACES Minion Pro (Robert Slimbach), Burg Grotesk Mono, Burg Grotesk (Andrea Tinnes) PAPIER PAPER Grenita, 250 g/m² (Igepa) Funktional Gletscher, 80, 100, 120 g/m² (Römerturm)

86 – 94 / 96 / 98 / 99 / 101 – 105 / 108 / 110 / 114 / 115 / 117 – 127

Lore Elstermann   9  Philip Gaißer   208 – 210  Andreas Gießler   212  Robert Haslbeck   12  Binha Sophia Haase   6  H.C. KRASS   226  Michel Klehm   150 / 154 / 155 / 158 / 160 / 161 / 237

Klehm-Méndez

100 / 106 / 107 / 109 / 111 – 113 / 116  14 – 16 / 58 / 59 / 64 / 67 /

169 – 179

Max Méndez

LITHOGRAFIE LITHOGRAPHY Patrick Müßiggang

REDAKTIONSLEITUNG EDITORS Brigitte Beiling Bert Sander

8 / 17 / 18 / 51 – 57 /

60 – 63 / 65 / 66 / 68 / 72 / 78 / 85 / 95 / 97 /

Jana Luck

KONZEPT CONCEPT Brigitte Beiling Silke Janßen

48 / 50 / 128 – 131 / 133 /

134 / 136

Marie-Luise Möller   Patrick Müßiggang

REDAKTIONSTEAM EDITORIAL TEAM Hannes Bungenberg, Cleo Dölling, Julia Gollan, Silke Janßen, Kerstin Ludwar, Marie-Luise Möller

DRUCK PRINTED AT Hochschuldruckerei University printing shop BINDUNG BOUND AT Buchbinderei Marré AUFLAGE NUMBER OF COPIES 1.500

1

20 – 24 / 26 / 31 / 32 / 34 / 37 / 39 / 40 / 43 / 47 / 239 – 241 / 244

Martin Patze   217 – 221  Matthias Ritzmann   227 – 230 / 242 / 243

Adrian Sauer   11  Spiel- und Lerndesign   5  Jonathan Steffens   214  Hans Stofer   45  Yvonne Tenschert   216  Manuel Wagner   44  Chris Wohlfeld   211 / 213  Martin Wöllenstein   137  Lisa Linz, Laura Gäckle Martinez   10 / 232

GESTALTUNG DESIGN Patrick Müßiggang Arne Winter

REDAKTIONSSCHLUSS EDITORIAL DEADLINE 1.12.2019 ISBN 978-3-86019-154-5

ART DIRECTION Jonas Hansen ÜBERSETZUNG TRANSLATION Lucy Jones (Transfiction GbR)

© Halle (Saale) 2020,  Herausgeber und Autoren   Publisher and authors Printed in Germany

Alle Bildrechte wurden nach bestem Wissen recherchiert. Wir entschuldigen uns im Voraus für mögliche unbeabsichtigt nicht genannte Bildrechte.   Every effort has been made to trace and contact the

Das Burg Jahrbuch 2019 wurde unterstützt durch die

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Saalesparkasse Halle   The Burg yearbook 2019 is

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