Hobby isten

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Hobby-isten



Hobby-isten Umnutzung eines Garagenhofes fĂźr Freizeit-Leidenschaften Conversion of a garage yard for leisure activities

Entwurfsprojekt Hobby-isten Study project Hobbyists Studiengang Innenarchitektur Interior Architecture Department Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle betreut von coordinated by Prof. Rita Rentzsch KĂźnstlerische Mitarbeit Artistic assistance Simon Bonnen Wintersemester Winter semester 2016|17


Hobby-isten Umnutzung eines Garagenhofes für Freizeit-Leidenschaften

Hobby-isten

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Ob Modelleisenbahn-Bauen, ZierfischeBewundern oder Sterne-Gucken – Hobbys sind vorwiegend zweckfreie Beschäftigungen mit enormem Entspannungsfaktor. Sie sind identitätsstiftend, sorgen für persönliche Entfaltung und fördern soziale Kontakte. Wir gönnen uns selbst wichtige Lebenszeit, indem wir unseren Hobbys nachgehen. Ein Ort zum Frönen Auf einem Garagenhof in Hannover soll die Begeisterung für Freizeitleidenschaften ein Zuhause finden. Die sogenannte Falkengarage liegt im Stadtteil Linden – früherer Industriestandort und Arbeiterviertel, das sich zum Szene-Bezirk mit zahlreichen urbanen Facetten gemausert hat. 60 Garageneinheiten ordnen sich u-förmig um einen schmalen Hof. An der offenen Stirnseite markiert ein Tankwarthäuschen den Zugang zum Grundstück. Für diesen Ort und für eine selbst gewählte Hobby-Zielgruppe entwickeln die Studierenden in Zweierteams eine gestalterische Vision mit dem funktionalen Dreiklang: Schlafen, Frönen und Kommunizieren. Besonderes Augenmerk liegt auf der befruchtenden Wechselwirkung zwischen dem Genius Loci und der räumlichen Qualität der entstehenden Freizeit-Orte. Am Anfang Die Warm-up-Phase startet mit einer Exkursion zum Standort Falkengarage. Des Weiteren widmen wir uns in Hannover und Dresden intensiv Bauprojekten im Bestand und bereichern das Exkursionsprogramm mit zahlreichen HobbyAktionen. Wieder in Halle angekommen, werden die Recherche-Ergebnisse der vorlesungsfreien Zeit vorgestellt. Es sollten spannende Umsetzungen von Projekten zu Bauen im Bestand gefunden

Lageplan Falkengarage Site plan of Falkengarage

werden. Anhand eines ausgewählten Beispiels bestand die Aufgabe darin, eine Geste, ein Detail oder einen Eingriff im Sinne der architektonischen Intervention weiterzudenken. Ein zweiter Aspekt der Recherche galt dem Aufstöbern und Analysieren interessanter Hobby-Zielgruppen. Die Studierenden schildern in bebilderten Vorträgen die Art der Aktivität inklusive dem Vorher und Nachher, die Faszination für das Hobby und die Mechanismen der Identifikation mit der Gemeinschaft. In der Folge dieser Annäherung bilden sich Zweiergruppen, die gemeinsam in die nächste Projektphase starten. Konzept und Masterplan Jedes Entwurfsteam spezialisiert sich auf eine Hobby-Welt. Aus der Essenz der Zielgruppenuntersuchung entsteht ein passendes Nutzungskonzept mit den Funktionsbereichen Herberge, Aktionsfläche und Austauschforum.


Hobby-isten

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Der Hof mit 60 Garagen The yard with its 60 garages

In dieser Phase unterstützt der Kulturwissenschaftler und Spielemacher Lutz Woellert die Projektgruppe mit einem Workshop zum Thema Game Thinking. Ziel der Projektwoche ist es, die spielerischen Potenziale von Nutzräumen aufzuzeigen und Erkenntnisse daraus in die späteren Raumprogramme einfließen zu lassen. Im Anschluss an den Workshop werden Raumbedarf und Gewichtung der Nutzungszonen gefestigt. Darauf folgend erstellt jedes Team einen Masterplan für das vorgegebene Grundstück. Die bisher inhaltlichen Entwurfsansätze werden um die baulichen Rahmenbedingungen ergänzt. Ziel der entwerferischen Auseinandersetzung ist zum Einen der architektonische Fokus – Umgang mit dem Bestand und dem städtischen Umfeld – zum Anderen zählt die Qualität der generierten Räume für die Hobby-Zielgruppe. Arbeitsmodelle und Rot-Gelb-Pläne unterstützen die Entwurfsarbeit. Diese Phase endet

mit dem ersten Testat, in dem der Arbeitstand zusammengefasst wird. Vertiefung Im nächsten Schritt arbeiten die Teams einen der drei Funktionsbereiche näher aus. Auf Grundlage der speziellen Bedürfnisse und Freuden der Hobby-isten findet eine intensive Auseinandersetzung mit Materialität und Farbigkeit statt. Durch Variantenbildung entsteht ein Formenrepertoire für die Entwurfsarbeit. Der Fokus der Ausarbeitung liegt auf Räumen mit hoher Aufenthaltsqualität nach gestalterischen, funktionalen und sozialen Gesichtspunkten. Parallel dazu findet die konstruktive Durcharbeitung des Vertiefungsbereichs statt. Ebenso werden die Masterpläne im Sinne der Entwurfsparameter sukzessiv weiterentwickelt. In einem zweiten Testat werden die Arbeitsstände gemeinsam mit dem Gastkritiker Axel Müller-Schöll reflektiert.


Ausstellung im Arbeitsraum Exhibition in the studio


relations. When we pursue our hobbies, we set aside precious time for ourselves.

Mein Dank gilt der unermüdlichen Schaffenskraft und Neugier der Projektgruppe. Ebenso geht mein Dank an Simon Bonnen, der die Fäden an den richtigen Stellen zusammenführt, und an Axel Müller-Schöll für die konstruktive Unterstützung zum zweiten Testat.

How to start As a warm-up, we take a field trip to the site of Falkengarage. In Hannover and Dresden, we examine and explore a number of building redevelopment projects and complement our excursion programme with numerous leisure activities. Upon our return to Halle, students present the research results they gathered in the semester break. The task was to look for exciting examples of redevelopment projects. Using one selected project, students chose and further developed an architectural gesture, detail or modification in the sense of architectural intervention. A second aspect of the research task is finding and analysing interesting hobby target groups. Students prepare illustrated lectures to present the type of activity, the before and after, its fascination and mechanisms of group identification.

Hobbyists

Conversion of a garage yard for leisure activities Be it building model railways, farming ornamental fish or gazing at the stars – hobbies are mostly free of purpose but ensure great relaxation. They contribute to our sense of identity, further personal fulfilment and enhance social

A place to indulge and unwind A block of garages in Hannover is being redesigned to serve as a space for private passions. The Falkengarage is situated in the Linden district, which was an industrial and workingclass quarter but has evolved into a scene district with numerous urban aspects. Sixty garage units are arranged in a U shape around a narrow yard. At the end of the block, a small service station marks the entry to the plot. In teams of two, students select their hobby target group and develop a design vision for the site that includes the three functional elements of accommodation, indulgence and communication. There is a special focus on the creative interaction between the Genius Loci and the spatial qualities of the new leisure sites.

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Projektergebnisse Die Entwurfsdarstellung erfolgt anhand eines A0-Präsentationscharts mit Planmaterial, Konzeptschilderung und Visualisierungen. Ein Massenmodell des Grundstückes im Maßstab 1:200 erläutert den Masterplan. Ein zusätzliches 1:50-Modell zeigt den Vertiefungsbereich. Teil des Arbeitspensums ist auch eine Materialcollage, eine A4-Dokumentation und die digital gestützte Vorstellung des Projektes am Semesterende. Entstanden sind fünf starke Entwürfe – für Amateurfunker, Seifenkistenrennfahrer, Freizeitartisten, Kletterer und Grünfreunde. Die Ergebnisse bieten jeweils einzigartige Zugänge zu den Besonderheiten des Ortes und mutige gestalterische Antworten auf die Bedürfnisse der ausgewählten Hobby-isten. Jede Umsetzung wäre mit Sicherheit eine Bereicherung für Hannover-Linden und seine Bewohner.


Hobby-isten

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During this preparatory phase, students form teams of two and start the next stage together. Concept and masterplan Each design team concentrates on one hobby group. Students summarize their investigation results. On the basis of the summaries, they develop suitable utilisation concepts that comprise the functional areas: accommodation, activity area and exchange forum. At this stage, cultural scientist and game designer Lutz Woellert offers additional input to the project group: a workshop on game thinking. The aim of the project week is to show the creative potential of useful spaces and to gain insights that can later be included in the spatial layout. After the workshop, spaces are allotted to the different functional areas. The emphasis of the creative examination is on architectural aspects – how to handle existing buildings and urban environments – but also on the quality of the spaces that are created for the respective target groups. Working models and plans showing what will be demolished and what will be newly constructed support the draft stage. This phase ends with a first evaluation of the summarized work results. In-depth work The next step is working out one of the functional areas in detail. Based on the individual needs and desires of the respective hobbyists, students examine and test material and colour schemes. By preparing variants, they develop a formal repertoire for the ensuing design work. In terms of layout, function and social aspects, rooms should have a high degree of interior quality. The constructive detail work on the selected functional area also takes place at this stage. Master plans are further developed according to

the design parameters. Along with guest critic Axel Müller-Schöll, the progress on the project is reviewed and a second audit opinion is given. Project results The drafted design is presented on an A0 chart with plan materials, concept descriptions and conclusive visualisations. A mass model of the plot on a 1:200 scale further clarifies the master plan. An additional model on a 1:50 scale shows the depth of detail. A collage of materials, a documentation in DIN A4 format and a digitally supported presentation of the project at the end of the semester are also included in the work scope. The project resulted in five strong designs: for amateur radio operators, soapbox derby fans, amateur acrobats, climbers and gardeners. The results offer unique access to the special features of the site and courageous answers to the needs of the selected hobby-ists. Each design would surely mean a great improvement for HannoverLinden and its inhabitants. I am most grateful to the ever-curious and untiring project group. Thanks also to Simon Bonnen, who weaves all the threads together just where they’re needed, and to Axel Müller-Schöll for his very constructive support during the first audit opinion.


AusstellungserĂśffnung am Semesterende Exhibition opening at the end of the semester

Präsentationstisch mit Modellen und Materialcollage Presentation table with models and material collage


Exkursion Hannover – Harz – Dresden

Exkursion

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Auf unserer Exkursion von Hannover bis Dresden werden wir selbst Teil von HobbyPassionen. In vier Tagen erweitern wir unsere Freizeit-Horizonte beim Brauen von Bier, an einem Nachmittag Guerilla-Stricken, auf einer Nachtwanderung im Harz und bei einem zeitgenössischem Ballett-Abend im Festspielhaus Hellerau. In unserem Architekturprogramm vertiefen wir das Spannungsfeld von Bauen im Bestand und untersuchen Freizeit-Architekturen. Ergänzend beeindrucken uns die Führung durch die tanzenden Räume im neuen Anbau des Sprengel Museums Hannover und der Gang durch das Dresdner Industriedenkmal Kraftwerk Mitte, das sich zu einem Kunst,- Kultur und Kreativstandort wandelt. Abschließend erfahren wir alles über die Welt der Kommunikation in der Ausstellung „Sprache“ im Deutschen HygieneMuseum. Besonderer Dank geht an Kristine Weißbarth für ihre Einblicke in Wohnalternativen und Bauabläufe, an Kristina Krömer und ihren grandiosen Strickworkshop, an Jamuna Putzke, die uns das Platzprojekt zeigte, und an Lür MeyerBassin für seine Einsichten in die Geheimnisse des Sporthallenbaus.

let performance at Festspielhaus Hellerau. Our architectural programme provided deeper insights into the challenges of building in existing contexts as well as in leisure architecture. A guided tour of the new “dancing rooms” at Sprengel Museum Hannover left strong impressions, as did a walk through the industrial monument Kraftwerk Mitte in Dresden, which is developing into a place of culture, art and creativity. In an exhibition on language at Deutsches Hygiene-Museum, Dresden, we learned more about the world of communication. I would like to cordially thank Kristine Weißbarth for her insights into alternative living quarters and construction processes, Kristina Krömer for her great knitting workshop, Jamuna Putzke, who showed us the square project, and Lür Meyer-Bassin for his introduction to the secrets of gym construction.

Excursion Hannover – Harz – Dresden On our excursion from Hannover to Dresden, we experienced different hobby passions that broadened our horizons. We spent four days brewing our own beer, participating in a guerrilla knitting session, taking a night hike in the Harz region and attending a contemporary balDievision. Umnutzung einer 30er-Jahre-Turnhalle


Guerillastricken. Guerrilla Knitting. Workshop mit with Kristina Krรถmer, Dresden

Reutilisation of a 1930s gym

Hafven. Coworking- und and Maker Space, Hannover


Falkengarage. Besichtigung und AufmaĂ&#x; des Projektstandortes Tour and accurate measuring of the project site, Hannover


Exkursion

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Platzprojekt. Führung und Brau-Workshop Open space and brewing course, Hannover

Betriebsküche. Wohnprojekt in einer alten Bahnkantine Residential project in a disused canteen, Dresden

Meyer-Bassin & Partner. Besuch im Architekturbüro Visit to the architectural office, Dresden


Workshop Game Thinking mit Lutz Woellert

Workshop Game Thinking

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Spiele sind weit mehr als ein Hobby – sie verändern unsere Gesellschaft: 30 Millionen Deutsche spielen regelmäßig digitale Spiele, die Hälfte davon sind Frauen und jeder fünfte ist über 50. Spiele sind weit mehr als ein Jugendphänomen. Game Thinking thematisiert und stärkt die Rolle spielerischer Elemente in artfremden Zusammenhängen. Im Workshop soll ein Bewusstsein für das Potenzial geschaffen werden, Mechanismen und Strategien aus der Spielewelt zu entnehmen und auf andere Situationen zu übertragen. Zu lernen, wie Spiele entwickelt werden, geht nur in der Praxis. Spielentwicklerinnen und -entwickler verbringen die meiste Zeit damit, ihre Spielideen in Form von Prototypen zu testen und zu verbessern und zu testen und zu verbessern und zu testen und zu verbessern … bis das Spiel rund ist. Im Seminar entwickeln die Studierenden ein „Spiel im Raum“ – also kein Brettspiel oder Computerspiel, sondern ein Spiel, das als Installation, Inszenierung oder Performance im realen Raum stattfindet. Begleitend zum Seminar gibt Lutz Woellert theoretischen Input zu den Themenfeldern Game Design und Game Thinking. Gemeinsam werden Spiele getestet und diskutiert und Beispiele verschiedener, alternativer Spielformate angeschaut und analysiert.

Workshop on Game Thinking with Lutz Woellert Games are far more than a hobby, they change our society: 30 million Germans regularly play digital games, half of them are women and one in five is over 50 years old. Digital games are therefore far more than a youth phenomenon. Game thinking focuses on and strengthens the role of playful elements in alternative contexts. The workshop aims to raise awareness about the potential to extract mechanisms and strategies from the game world and to transfer them to other situations. Insights about game development can only be drawn from a hands-on experience. Game developers spend most of their time testing and improving their ideas on prototypes, then testing and improving and testing and improving, working towards a successful outcome that way. In the seminar, the students develop a “game in space” – not a board game or computer game, but a game that takes place in real space as an installation, staging or performance. During the seminar, Lutz Woellert provides supplementary theoretical knowledge about game design and game thinking. Together, games are tested and discussed, and examples of alternative game formats are viewed and analysed.


Hobby-isten

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Spielen mit Playing with Lutz Woellert

Entwickeln und Testen erster Spielideen im Raum Developing and testing games


Workshop-Ergebnis Wettrennen „Rampensau“ Workshop result – the ramp game


Ablauf des Events Course of the event

The ramp game Eight racing drivers compete against each other according to the classic knockout system. Two racers enter the starting area and get their Bobby cars ready. After the starting signal, they race down on their respective ramps. The ”colour girl“ stands in the middle of the racetrack and shows each driver their goal colour (red or blue) just before they pass her. The goals are framed by a wall of cardboard boxes and are marked red and blue. Both racers then try to reach the goal with their correct colour. Whoever passes the finish line first remains in the race to return later. The loser has to leave the race track and can pick up a small consolation prize from the nurse. The winner of the last race receives a bottle of champagne and a Bobby car with a logo print of the game.

15 Workshop Game Thinking

Spiel Rampensau Acht RennfahrerInnen treten im KO-System gegeneinander an. Zwei FahrerInnen betreten die Startbox und satteln ihre Bobbycars. Mit dem Startschuss rasen sie auf ihrer jeweiligen Rampe nach unten. Das Farbgirl steht in der Mitte der Rennbahn und zeigt den FahrerInnen kurz vor der Vorbeifahrt die Zielfarbe, rot oder blau. Beide FahrerInnen versuchen ab diesem Moment, das Ziel mit der richtigen Farbe anzusteuern. Die Ziele werden durch eine Mauer aus Pappkartons gerahmt und sind mit einer roten oder blauen Farbkarte gekennzeichnet. Wer zuerst das Ziel passiert, bleibt im Rennen und tritt später erneut an. Der oder die VerliererIn muss die Rennbahn verlassen und darf sich ein Trostpflaster bei der Krankenschwester abholen. Wer das letzte Rennen gewinnt, erhält eine Flasche Sekt und ein Bobby-Car mit dem Rampensau-Erscheinungsbild.


Projektarbeiten Project results



Vorplatz mit Morsespiel ca. 230 m² Großer Funkmast

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Werkstatt

Projektarbeiten

139 m²

Lager 41 m²

Funkbude „Der Bastler“ 12 m²

Funkbude „Der Allrounder“ 12 m²

Kleiner Funkmast

Funkbude „Der Vielfunker“ 12 m²

Zentrale 112 m²

Die Schlafbude 12 m²

MASTERPLAN M 1 : 200

Masterplan Master plan


„DL/ASN CALLS DL1HRC“ Ein Ort für Amateurfunk

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Lageplan Site plan

gang elberg

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”DL/ASN CALLS DL1HRC“ A place for amateur radio Amateur radio has to do with technology and community, but the main aim is to achieve (surprise) communication by means of radio waves. The idea was to create a place that offers the active radio amateur an attractive, lively alternative to the hobby room at home and invites curious people to discover amateur radio. At the entrance to the grounds, a glazed workshop wall offers first glimpses into the Funkerdorf (radio village) and presents aspects of antenna construction, repairs and technical craftsmanship. On the central plaza, radio and (specialist) guests can meet, exchange, listen to lectures, learn, eat together and look out over the colourful activity. Transparent cabins are scattered across the ground, structuring it and allowing for a view of the more private green backyards. Three types of radio stations offer different interiors for the specific needs of amateur radio operators. Four sleeping cabins can accommodate guests attending specialist lectures and club meetings.

Alexander Köppel & Anna Wawrzyniak

Amateurfunk dreht sich um Technik und Gemeinschaft, hauptsächlich aber geht es um (überraschende) Kommunikation mittels Funkwellen. Die Idee war es, einen Ort zu schaffen, der den aktiv Funkenden eine attraktive, lebendige Alternative zum heimischen Kämmerlein bietet und Neugierige dazu einlädt, Amateurfunk zu entdecken. Am Anfang des Geländes lässt die gläserne Werkstatt erste Einblicke in das „Funkerdorf “ zu und zeigt schaufensterartig Antennenbau, Reparaturen und technisches Handwerk. Im Zentrum des Geländes können FunkerInnen und (Fach-)Gäste in der Zentrale zusammenkommen, sich austauschen, Vorträgen lauschen, lernen, gemeinsam essen und nach draußen auf das bunte Treiben schauen. Über den Platz streuen sich transluzente Buden, die ihn strukturieren und privatere, begrünte Hinterhöfe freigeben. Drei Typen an Funkbuden bieten unterschiedliche Ausbauten und decken somit die räumlich spezifischen Bedürfnisse des Amateurfunks ab. Vier Schlafbuden beherbergen Gäste, die für Fachvorträge und Clubtreffen anreisen.


DIE SCHLAFBUDE

DER VIELFUNKER

DER ALLROUNDER

DER BASTLER

Projektarbeiten

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Axonometrie Axonometry

Axonometrie

Blick in eine der Buden View of one of the cabins


3,85 3,86

42

95

1,55

56

54

25

Blick auf den Platz View of the central plaza

1,40

12

2,52

1,25

55

55

Zentrale Querschnitt M 1:50

16,00

1,10

30

1,60

3,00

1,35

A

1,06

1,20

A

Schnitt & Grundriss Zentrale Section & floor plan of the headquartes c

2,50

12

2,30

5,03

20

60

20

97 11,20

81

3,04

1,60

77

2,62

23

98

43

Zentrale Grundriss M 1:50

Blick in die Zentrale View of the headquarters

Alexander Kรถppel & Anna Wawrzyniak

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Beete auf 1,42 m Höhe

Hof mit Café & Sitzgelegenheiten

Projektarbeiten

22 Beete

Rückzugsplattformen inmitten der Beete Hof mit Grillplatz

Weg zwischen unterschiedlichen Beethöhen

Materiallager & Sanitäranlagen

WWOOF Apartment

Masterplan Master plan


Kraut & Rüben Urbane Landwirtschaft

Lageplan Site plan

23 Lorenz Kuschnig & Timo Jakobi

Die Falkengarage in Hannover-Linden wird eine grüne Oase mitten in der Stadt. Ein gemeinschaftlicher Obst- und Gemüsegarten zum Aufhalten, Abhängen und natürlich Anpflanzen. Erlaubt ist was schmeckt. Und was das ist, lässt sich am besten im zugehörigen Café herausfinden, das mit 100% lokal erzeugten Köstlichkeiten aufwartet. Der Entwurf betrachtet den Bestand als tabula rasa. Die kleinparzelligen Garagen werden abgetragen und neue Beete wachsen als eigenständige Baukörper in die Höhe. Die übersichtliche Gliederung ist geprägt von zwei Höfen, die als Herzstücke der Gemeinschaft Räume zum Zusammenkommen, Aufhalten und Austauschen bieten. Der vordere Hof beherbergt das Café für GartenfreundInnen und ortsfremde BesucherInnen. Der hintere Hof ist intimer angelegt und dient der Gartengemeinschaft für Plenen, Lagerfeuer und Veranstaltungen. Hier ist auch das Lager für Gartenutensilien sowie die Unterkunft des WWOOFing-Programms untergebracht. Individuelle Rückzugsorte zum Picknicken, Lesen und Ruhen finden die GärtnerInnen auf den verschatteten Plattformen inmitten der Beete.

Higgledy-piggledy Urban agriculture The Falkengarage in Hannover-Linden is transformed into a green oasis in the middle of the city. A communal fruit and vegetable garden for resting, hanging out and, of course, planting. All is permitted that pleases the palate. And that can best be discovered in the attached café, which offers culinary delights produced directly on site. Only the site is used for the design. The smallscale garages are cleared away to form a grid of separate raised vegetable and flower beds. The clear structure forms two inner courtyards, which serve as the centre of the garden community, offering space for gathering, stopping and communicating. While the front courtyard houses the café for garden lovers and outside visitors, the rear courtyard is more intimate and serves the garden community for meetings, campfires and events. A storage area for gardening tools as well as accommodation for the WWOOFing programme are also placed near the rear courtyard. Spaces for individual retreat, picnics, reading and resting can be found on the shaded platforms of the raised vegetable beds.


Mauerwerk

Bodenbelag

Projektarbeiten

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Isometrischer Schnitt Isometric drawing

Wandaufbau

Bestuhlung

Stauraum in Beetbegrenzungen

Konstruktionsdetails Construction details


Lorenz Kuschnig & Timo Jakobi

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Eingang Entrance

Hof Café Courtyard café


Zuschauertribüne 128m²

Info + Kiosk +1. Hilfe 17m²

Projektarbeiten

26 Lager 12m²

Monitor 4m²

Werkstatt /Maschinen 56m² Banksaal /dreckig 39m²

Siegerpodest 7x

Rennbahn 56m Duschen + WCs 14m²

OG: Gemeinschaft + Recherche + Schlafen 128m² Eingangsbereich 33m²

Banksaal 1 /sauber 41m²

Startrampe 7m

Banksaal 2 /sauber 56m²

Lager /geschlossen 46m²

Parkplätze 5x

Masterplan Master plan


Ready. Set. Go! Falkengarage 2.0

Lageplan Site plan

27 Anna Rüffert & Sarah Lindner

Ein Mitmachspielplatz für alle. Ob IngenieurIn, HobbybastlerIn oder Aerodynamik in Person – hier findet jede und jeder seine Nische. Im bunten Miteinander werden einzigartige Seifenkisten gebaut, in Einzelarbeit, im Duo oder in Teamwork. In wochenlanger Arbeit entstehen mehr als nur lustig anzuschauende Transportmittel: Herzblut, Schweiß und Seele stecken in jeder einzelnen „Kiste“. Von der ersten Ideenskizze über ausgeklügelte Konstruktionen in der Werkstatt bis hin zum letzten Pinselstrich – all das geschieht hinter den Toren der Falkengarage. Beim großen monatlichen Rennen öffnen sich die Pforten und die frisch geölten Flitzer werden der Welt präsentiert: Adrenalinjunkies kommen genauso auf ihre Kosten wie Karnevalfans, denn nicht nur Schnelligkeit, sondern auch Kreativität werden gekürt. Nach der ganzen Aufregung werden die SiegerInnen gebührend gefeiert und genießen ihren Ruhm – bis zum nächsten Rennen … Ready, Set, Go! – eine explosive Mischung aus Handwerk, Kreativität und Adrenalin.

Ready. Set. Go! Falkengarage 2.0 Ready, Set, Go! - A community playground for all. Be it an engineer, a hobbyist or someone interested in aerodynamics – everyone can find a niche here. Unique soapbox cars are constructed individually, in teams of two or by groups of people. Weeks are spent on projects that end up being much more than just a vehicle. Blood, sweat and tears are shed over the construction of every single soapbox car. From the first sketch through elaborate construction details to the last brushstroke – it all happens behind the gates of Falkengarage. At the big monthly race, the gates are opened and the freshly oiled racing cars are presented to the world: Adrenaline junkies as well as carnival fans will find what they are looking for, because the results are prized for speed as well as for creativity. After all the excitement, the winners are duly celebrated and enjoy their glory – until the next race … Ready, Set, Go! – an explosive mixture of craftsmanship, creativity and adrenaline.


AUSSTELLUNGSWAND Verbindungselement von Werkstätten und Gemeinschaftsbereich. „Kiste des Monats“ und glückliche Siegerfotos finden hier ihren Platz und können bewundert werden.

KÜCHENZEILE Tüfteln macht hungrig, deswegen kann hier gekocht werden.

Projektarbeiten

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UMLAUFENDE STUFE Um das Tribünengefühl von draußen auch nach drinnen zu bringen, verläuft eine 40 cm hohe Sitzstufe vor der Glasfassade.

SCHLAFPODEST Weit angereiste Rennfahrer, verkaterte Sieger oder einfach fanatische 24/7 Hobby-work-a-holics können auf den herausdrehbaren Matrazen nächtigen.

Axonometrie Axonometry

Gemeinschaftsbereich Club room


Startrampe Launch pad

Tribüne mit Siegerpodesten Gallery with winner‘s podium

Hof mit schwebendem Gemeinschaftsraum Courtyard with elevated community spaces

Anna Rüffert & Sarah Lindner

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Shop für Kletterbedarf Eingangshof

Lager

Projektarbeiten

30 Anmeldung / Verleih / Werkstatt

Umkleiden WCs

Erschließungsrampe

Café

Terrasse Boulderbereich

Erschließungsgang Sanitärzellen

Kletterbereich

Zelte

Masterplan Master plan


In luftiger Höhe Ein Kletterpark inmitten von Hannover

Lageplan Site plan

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At lofty heights An inner-city climbing park Here, experience and movement come together. In the rear third of the site, a 4,200 m³ pit is dug out to provide space for an outdoor climbing area composed of three functional spaces: a generous bouldering area with a cave and ledge, a 650 m² climbing wall and a roofed sleeping area. Visitors can access this area through an underground passage leading to their private tent. By means of pulley systems, the tents are elevated above the climbing area at a lofty height. In the entrance area of the climbing park, most of the existing buildings are preserved to house the shop, service facilities, changing rooms and a restaurant. The climbing landscape in the rear third adds depth, height and expanse to the existing narrow garage yard and offers visitors a special experience – whether they seek the physical challenge, check into the freely swinging accommodation or quietly enjoy the environment.

Emily Firchau & Sascha Ackermann

Hier verbinden sich Erleben und Bewegen. Im hinteren Drittel des Geländes wird eine 4.200 Kubikmeter große Grube ausgehoben, die Raum für einen Outdoor-Kletterbereich mit drei Funktionsräumen schafft: ein großzügiger Boulderbereich mit Grotte und Überhang, eine Kletterwand mit einer Fläche von 650 Quadratmetern und ein überdachter Schlafbereich. Letzteren erreichen Gäste über einen unterirdisch gelegenen Gang, welcher zum persönlichen Zelt führt. Die Zelte hängen an Seilzugsystemen „in luftiger Höhe“ über der Kletterwelt. Im Eingangsbereich der Anlage bleiben die Bestandsbauten überwiegend erhalten und beherbergen Shop, Service, Umkleiden und Gastronomie. Die Kletterlandschaft im hinteren Drittel verhilft der vorhandenen, engen Garagenlandschaft zu mehr Tiefe, Höhe und Weite und bietet den BesucherInnen ein Erlebnis der besonderen Art – ob in der sportlichen Herausforderung, der freischwingenden Übernachtungsmöglichkeit oder einfach im stillen Genießen der Umgebung.


Projektarbeiten

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Schnitt Übernachtungsbereich Section of the accommodation area

Erschließungsgang Passage to the accommodation area

Hängende Zelte Hanging tents


Schlafbereich CafĂŠ

33 Emily Firchau & Sascha Ackermann

Kletterbereich Shop & Ausleihe

Umkleiden

Axonometrie Axonometry

Eingangsplatz Entrance area

Kletterbereich mit hängenden Zelten Climbing area with hanging tents


Trainerapartments

34 Projektarbeiten

dienende Räume Trainingshallen

Parcours gespanntes Netz

Imbiss

Vogelperspektive View from above

Vertiefungsbereich Parkour

Vertiefungsbereich Vertiefungsbereich Vertiefungsbereich

Trainingshalle Einrad Trainingshalle Einrad Trainingshalle Einrad

Trainingshalle Einrad Trainingshalle Seilakrobatik Trainingshalle Einrad

Parkour Parcours Parkour

Trainingshalle Luftakrobatik Trainingshalle Luftakrobatik Trainingshalle Luftakrobatik

Trainingshalle Luftakrobatik Trainingshalle Trampolin Trainingshalle Luftakrobatik

Trainingshalle Einrad

Vertiefungsbereich Trainingshalle Einrad Trainingshalle Luftakrobatik

Trainingshalle Einrad

Trainingshalle Einrad Trainingshalle Luftakrobatik

Masterplan 1:200 | Was soll derLuftakrobatik ganze Zirkus? | Hobby-isten Luftakrobatik| Liv Birresborn und Regina Jerke | Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle | St Parkour Masterplan 1:200 | WasTrainingshalle soll der ganze Zirkus? Trainingshalle | Hobby-isten | Liv Birresborn und Regina Jerke | Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle | Stu Masterplan 1:200 | Was soll der ganze Zirkus? | Hobby-isten | Liv Birresborn und Regina Jerke | Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle | Studiengang Innenarchitektur | Prof. Rita Rentzsch und KM Simon Bonnen | WS 2016/17

Masterplan 1:200 | Was soll der ganze Zirkus? | Hobby-isten | Liv Birresborn und Regina Jerke | Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle | Studiengang Innenarchitektur | Prof. Rita Rentzsch und KM Simon Bonnen | WS 2016/17

Masterplan Master plan


Was soll der Ganze Zirkus? Artistische Leichtigkeit trifft auf derbe Realität

Lageplan Site plan

Liv Birresborn & Regina Jerke

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What’s all this (Circus) about? Playful leisure meets harsh reality The project is aimed at adult circus enthusiasts who have always wanted to let their inner acrobat out to play. The opportunities range from unicycle, trampoline and tightrope-walking to aerial acrobatics. Situated in the middle of a diversely populated area, the Falkengarage in Hannover is given a new lease of life: the supply core with its changing rooms, office, toilets and a small kiosk is placed in existing buildings. A new residential building for training staff is added in the back of the garage yard. While the basic structure of the garage units is kept, the quality of the rooms is enhanced by increasing the ceiling heights. Most eyes are drawn to the training halls for the different disciplines, which appear to be elevated above the ground. They offer ample space for professional acrobats, enthusiastic amateurs and the curious to try and train. The ramp that frames the terrain allows for quick movement between the training halls andcan be used by courageous artists as a unicycle path. Interested visitors can walk on the ramp and look into the different training rooms. ageplan M 1:200

Das Projekt richtet sich an erwachsene ZirkusLiebende, die schon immer wissen wollten, ob eine Akrobatin oder ein Akrobat in ihnen steckt. Das Angebot reicht von Einrad, über Trampolin und Seiltanz bis hin zu Luftakrobatik. Die Falkengarage in Hannover – inmitten einer vielfältig besiedelten Gegend – erhält dafür ein neues Leben: Im Bestand wird der Versorgungskern mit Umkleiden, Büro, WCs und Kiosk untergebracht. Der hintere Teil des Garagenhofes wird durch ein neues Wohngebäude für TrainerInnen ergänzt. Dabei wird die Garagen-Struktur aufgegriffen und deren Raumqualität durch die hohe Decke gesteigert. Die volle Aufmerksamkeit ziehen scheinbar schwebende Trainingshallen für die verschiedenen Disziplinen auf sich. Hier finden professionelle AkrobatInnen, begeisterte AmateurInnen und Neugierige Raum zum Ausprobieren. Die Rampe, die das Gelände einrahmt, ermöglicht eine schnelle Verbindung zwischen den Trainingshallen und kann von mutigen ArtistInnen als Einrad-Parcours genutzt werden. Für Interessierte bietet sie einen Rundgang mit Einblick in die verschiedenen Übungsräume.


Projektarbeiten

36 Parcours

Trainingshalle

5

Verbindungsleitern

76

8

17 18

Bestand mit dienenden Räumen s Wa 1 3

soll

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2

4

9

11

1

2

10

12 2

2

Axonometrie Axonometry


Innenansicht der Trainingshalle Interior of training hall

AuffĂźhrungssituation Performance situation

Umlaufender Rundgang Walkabout

Liv Birresborn & Regina Jerke

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Garagentor Bestand Existing garage doors


Hobby-isten

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Projektgruppe Project group


Impressum

40

Hochschule Institution

Studierende Student participants

Burg Giebichenstein

Alexander Köppel

Kunsthochschule Halle

Anna Rüffert

Neuwerk 7

Anna Wawrzyniak

06108 Halle (Saale)

Emily Firchau

www.burg-halle.de

Liv Birresborn Lorenz Kuschnig

Projektbetreuung Project coordination

Regina Jerke

Prof. Dipl.-Ing. Rita Rentzsch

Sarah Lindner

Künstlerische Mitarbeit

Sascha Ackermann

Artistic member of staff

Timo Jakobi

M.A. Interior Architecture Simon Bonnen Redaktion Editorial staff Workshop on Game Thinking

Rita Rentzsch, Simon Bonnen

Lutz Woellert Gestaltung Layout Simon Bonnen Umschlagfoto Cover photograph © Ursula Sprecher und Andi Cortellini www.sprechercortellini.ch aus dem Buch from the book Freizeitfreunde HobbyBuddies Kehrer Verlag Übersetzung Translation Anna Helm Fotos/Abbildungen Photographs/images alle Bilder Simon Bonnen mit Ausnahme von All pictures by Simon Bonnen except S. 3: Rita Rentzsch, S. 38: Rita Rentzsch, S. 39: Andrea Horezky, S. 18 – 37: die jeweiligen EntwurfsverfasserInnen Kartengrundlage Source map Vermessungs- und Katasterverwaltung Niedersachsen




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