designerschnitt
32
burda style
4/2017
Abendkleider und Couture-Teile fertigen Dimitri und sein Team immer noch von Hand im eigenen Atelier. Bevor ein Modell verschickt wird, kontrolliert es der Designer selbst noch einmal bis ins Detail. Infos unter www. bydimitri.com/
Wie ging es weiter? Ich habe noch einen Master in Modedesign in Mailand gemacht – ziemlich überf lüssig – und bin sofort danach für ein Praktikum zu Vivienne Westwood nach London. Ein Traum! Westwood kam jeden Tag mit dem Fahrrad ins Büro, manchmal mit Lockenwicklern im Haar, manchmal total overdressed. Anschließend habe ich für Jil Sander und Hugo Boss gearbeitet. Dann beschloss ich, mich selbstständig zu machen. Ein ziemlicher Schock für meine Mutter … Der Erfolg stellte sich aber relativ bald ein. Was war der bisher größte Moment Ihrer Karriere? Da gibt es einige: die erste Schau auf der Berlin Fashion Week. Bei Vogue Runway gelistet zu sein. Oder als das Model Karolina Kurkova zur Premiere einer Show von Naomi Campbell ein Fransenkleid von mir trug. Aber wie gesagt, ich bin ehrgeizig – wenn ich etwas erreicht habe, will ich gleich das Nächste …
FOTOS: MAGNUS LECHNER; PETER MICHAEL DILLS (3); ANDREAS PANZENBERGER; ANDERGASSEN (4); WOLFGANG PELZ. INTERVIEW: MONIKA KIRSCH
Ich habe schon als Kind immer gebastelt, gestickt und gezeichnet. In der Schule sollten wir einmal ein Püppchen basteln. Ich wollte das Schönste machen, bin nach Hause und habe das Seidendirndl meiner Mutter dafür zerschnitten. Natürlich nicht am Rand, sondern mittendrin. Mein Ehrgeiz hat sich schon sehr früh gezeigt . Mit 14 habe ich dann ein Model mit kurzen Haaren im Fernsehen gesehen … … das war Linda Evangelista. Von ihr und vor allem auch Naomi Campbell war ich total fasziniert. Ich habe mir dann immer die Vogue gekauft, sämtliche Bilder der Models ausgeschnitten und ganze Ordner damit angelegt. Meine Mutter hat sich immer etwas geschämt, wenn ich mit der Zeitschrift unterm Arm durch das Dorf gelaufen bin. Naomi Campbell bewundere und verehre ich bis heute. Haben Sie da schon den Entschluss gefasst, Modedesign zu studieren? Ich habe einige Sachen angefangen, aber nicht fertig gemacht. Die Idee, etwas mit Mode zu machen, war lange da, wurde aber erst konkret, als ich einmal nach London reiste. Ich wollte unbedingt auf das Central Saint Martins College of Art and Design, habe mich aber nicht getraut, mich zu bewerben. Also habe ich mich an der ESMOD in München beworben und wurde auch gleich angenommen. Ich habe mich ins Studium reingehängt, das war das Erste, was ich richtig durchgezogen habe.