Natur + Umwelt 2-2013

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Natur+Umwelt BUNDmagazin in Bayern www.bund-naturschutz.de

Heft 2-2013 95. Jahrgang 2. Quartal


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Der BN wird 100 – aber was soll ich bloß schenken?

JANDA+ROSCHER, Die WerbeBotschafter

Fotos: BN-Archiv, fotolia, istock

UNSERE IDEE FÜR EIN GEBURTSTAGSGESCHENK AN DEN BN: GEWINNEN SIE DOCH EIN NEUES MITGLIED!

JEDER BEITRAG ZÄHLT!

Jede und jeder einzelne bringt die gute Sache nach vorne. Je mehr Menschen die Ziele des BN unterstützen, desto mehr erkennen Politik und Öffentlichkeit, wie wichtig Natur- und Umweltschutz sind.

Mitglied kann man schon schon ab 48 € (ermäßigt 22 €) pro Jahr werden. Das sind 13 Cent am Tag für gerettete Landschaften, gentechnikfreie Lebensmittel, nachhaltige Energiepolitik und gesundes Leben.

Und: als einer der ganz wenigen Umwelt- und Naturschutzverbände in Europa verzichtet der BN auf Sponsoring. Damit ist der BN unbestechlich und keinem Wirtschaftsunternehmen verpflichtet.

Eine Beitrittskarte finden Sie im Heft. Vielen Dank für Ihr Engagement!

Weitere Infomaterialien für Interessenten können Sie in der Landesgeschäftsstelle anfordern. Das Faltblatt „BN-Erfolge 2012“ zeigt z.B. kurz und anschaulich einen Ausschnitt aus der Arbeit des BN.

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Natur + Umwelt 2-2013

Inhalt BUND Naturschutz Bayern 4 Leserbriefe 5 Titelthema

8 Gerettete Landschaften

22 Die Fachbereiche stellen sich vor

29 So sähe Bayern ohne den BN aus

30 Geburtstagsglückwünsche

34 Benefizaktion

35 Publikationen zum Jubiläum

36 »Menschen im BN«

39 Gastkommentar

Inhalt BUND

40 Artenschutz

B1 Editorial + Inhalt

42 Spenden statt Schenken Freude schenken, Feste feiern – die ­BN-Anlassspenden

B2 Magazin Kurznachrichten

43 Aktuell Was sich in Sachen Donau­ausbau getan hat

B6 S chwerpunktthema Bedeutsam und bedroht: Wie man ­Honigbienen und Wildbienen schützen kann

44 Agrarreform verwässert Mit ihrem Beschluss zur Agrarreform haben die Agrarminister der EU-Staaten kaum etwas von den ursprünglichen Plänen um­ gesetzt. Und mehr aktuelle Meldungen 46 Regionales 54 Bildung 55 Termine, Impressum

B4 K ommentar 100 Jahre Nachhaltigkeit

B18 Aktion Zur Bundestagswahl B20 Ratgeber Autos teilen B22 Urbane Bioshäre Der Bliesgau im Saarland ist eine Modell­ region mit hoher Bevölkerungsdichte und teilweise urbaner Struktur. Das ist weltweit einmalig. B24 Aktiv Neues aus dem BUND B26 Internationales B28 Die junge Seite Damit Kinder auch in Zukunft noch wissen, wo die Milch herkommt, bietet die BUNDjugend Freizeiten auf dem Bauernhof an.

100 Jahre BUND Naturschutz

Der BN feiert Geburtstag: Vor 100 Jahren ist der BUND Naturschutz von einem kleinen Kreis von Wissenschaftlern, Künstlern und Honoratioren gegründet worden. Heute ist daraus ein mit 76 Kreis- und rund 600 Ortsgruppen sowie der Jugendorganisation JBN ein flächendeckend vertretener, lebendiger Verband geworden. Ein- und Ausblicke zum Jubiläum Ab Seite 5

Seltene Schönheit Seit den 60er-Jahren trägt der BN maßgeblich zum Schutz der Sumpf-Gladiole bei. Ihre deutschen Bestände finden sich fast ausschließlich in Bayern, zum Beispiel am Mesnerbichl und in der Magnetsrieder Hardt. Seite 40/41

Liebe Leser

B30 Persönlich Reinhard Löhmer

Zum ersten Mal darf ich Ihnen an dieser Stelle die neue »Natur+Umwelt« präsentieren – und gleich einen Rekord melden: Sie halten die dickste Verbandszeitschrift in Händen, die es je gab. Und trotzdem ist sie eigentlich noch viel zu dünn, denn 100 Jahre BUND Naturschutz auf ein paar Seiten abzubilden, ist schlichtweg unmöglich. Mit einer Auswahl an Einblicken und Ausblicken haben wir versucht, diesem einzigartigen Jubiläum g ­ erecht zu werden. Besonders hinweisen möchte ich Sie auf unsere ­Benefizaktion auf Seite 34. Der bekannte Zeichner und ­Karikaturist Horst Haitzinger hat anlässlich des BN-­ Jubiläums ein Kunstwerk geschaffen, das wir zugunsten eines Naturschutzprojekts versteigern. Bieten Sie mit! Ihre Luise Frank, Redakteurin Natur+Umwelt

Kein Kraftwerk am Jochberg!

Unter falscher Berufung auf die Energiewende wird zum Angriff auf wertvolle Lebensräume in den Alpen geblasen. Unter anderem ist ein riesiges Speicherkraftwerk am Jochberg geplant. Und mehr regionale Meldungen Ab Seite 46

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Den vollständigen Briefwechsel zwischen Wirtschaftsminister Martin Zeil und dem BN-Vorsitzenden Hubert Weiger finden Sie auf unserer Homepage unter www.bund-naturschutz.de/magazin/weitere-texte

Minister Martin Zeil

In Oberfranken zum Beispiel hängt mittlerweile rund jeder vierte Arbeitsplatz am energieintensiven produzierenden Gewerbe. Bundesregierung und bayerische Staats­ regierung sind daher der Meinung, dass der Bundestag zu Recht die Ökosteuerbefreiung für die energieintensiven Betriebe verlängert hat. Auch die Ausnahmeregelung für energieintensive Betriebe bei der EEG-Umlage ist unverzichtbar, um Betriebe und Arbeitsplätze zu halten. […] Daher warne ich davor, Verbraucher und Mittelstand einerseits und die Industrie andererseits gegeneinander auszuspielen. […] Ich fordere deshalb, kurzfristig die Stromsteuer flexibel zu senken. Diese Strompreisbremse lässt sich

Trauer um Heinz Ehrenkäufer

Foto: Mader

Schreiben Sie uns! Wir freuen uns auf Ihre Meinung: BN-Magazin »Natur+Umwelt«, Dr.-JohannMaier-Str. 4, 93049 Regensburg, nu@bundnaturschutz.de

Zum Editorial »Retten wir die ökologische Energiewende« in N+U 4/2012 Zum Editorial möchte ich wie folgt Stellung nehmen: Die Gefahren für die Stromversorgungssicherheit sind real. […] Um die Netzstabilität zu gewährleisten, müssen bis zu den nächsten Kernkraftwerksabschaltungen sowohl neue Höchstspannungsleitungen als auch neue flexible, d.h. nicht von Sonne oder Wind abhängige Erzeugungskapa­ zitäten zur Verfügung stehen. […] Die rasante Strompreisentwicklung verdeutlicht: Wir dürfen die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft und insbesondere der energieintensiven Industrie in Deutschland und Bayern nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. […] Deswegen lasse ich beim Thema Strompreise nicht locker und sage deutlich, dass unsere Unternehmen im internationalen Wettbewerb auf bezahlbaren Strom angewiesen sind. Bereits jetzt zahlen industrielle Großverbraucher in anderen Ländern deutlich weniger für Strom. […] Das ist ein erheblicher Wettbewerbsnachteil für unsere Betriebe. Und welches Unternehmen kann diesen Umstand bei Standort- und Investitionsentscheidungen ignorieren? […]

Foto: Ministerium

»Unternehmen auf bezahlbaren Strom angewiesen«

Der BUND Naturschutz trauert um Heinz Ehrenkäufer. Er starb Ende Februar in seiner Wohnung in Schwan­ stetten im Alter von 92 Jahren. Bereits 1963 trat er dem BUND Naturschutz bei und war von 1972 bis 1975 Vorsitzender der Kreisgruppe Nürnberg-Stadt. In diese Zeit fallen Gründung und ­Aufbau der Kreisgruppe, die erfolgreichen Kämpfe gegen einen Ostzubringer Nürnbergs durch den Reichswald, gegen einen Rangierbahnhof im Reichswald bei Schwanstetten und gegen einen Panzerübungsplatz im Reichswald bei Feucht. Als Filmschaffender hat Heinz Ehrenkäufer seit 1960 zahlreiche N ­ aturfilme gedreht. Er war einer der bekanntesten Naturfotografen und Naturfilmer Deutschlands. Bernhard Grzimek, Heinz Sielmann oder Horst Stern haben auf die Arbeiten des Diplom-Biologen zurückgegriffen. Gerhard Kneitz hat mit ihm in den 80er-Jahren eine der wichtigsten Filmdokumentationen über Naturschutz in Deutschland geschaffen. Im März 2013 wurde Heinz Ehrenkäufer vom bayerischen Umweltministerium posthum mit der Bayerischen Staatsmedaille für Verdienste um die Umwelt geehrt. Der Bund Naturschutz verliert mit Heinz Ehrenkäufer einen heraus­ ragenden Naturschützer, der weit über Nürnberg hinaus gewirkt hat, und wird sein Andenken bewahren. Tom Konopka und Hubert Weiger für den Landesvorstand

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schnell umsetzen und bringt eine spürbare Entlastung – für die Bürgerinnen und Bürger genauso wie für alle Unternehmen. Damit gewinnen wir Zeit. Denn mittelfristig brauchen wir einen Befreiungsschlag in Form einer grundlegenden Reform des EEG. Wir müssen weg von der staatlichen Preissteuerung hin zur innovationsfreundlichen Mengensteuerung. […] Der erforderliche Umbau der Energieversorgung darf nicht gegen die Wirtschaft durchgeführt werden, er muss gemeinsam mit ihr bewältigt und gleichzeitig Umwelt- und Naturschutzziele mit berücksichtigt werden. […] Martin Zeil Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie

»Stachel im Fleisch«

Zum Titelthema »Menschen für die Donau« in N+U 1/ 2013 Natürlich freuen wir uns, dass unser langjähriger W ­ iderstand gegen den Donauausbau endlich erfolgreich ist. In der Artikelserie »Menschen für die Donau« werden mit Recht Organisationen, Verbände und »Einzelkämpfer« gewürdigt, die sich gegen den Ausbau unserer Donau eingesetzt haben. Umso unverständlicher ist es aber, dass diejenigen politischen Parteien, die Jahr für Jahr bei der Podiumsdiskussion in Nieder­ alteich vertreten sind und sich auf Landes- und Bundesebene für eine frei fließende Donau einsetzen, ­unerwähnt bleiben. Der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Bruni Irber aus Osterhofen etwa ist es zu verdanken, dass die damalige ­rot-grüne Bundesregierung im Jahre 2002 den Beschluss fasste, die Donau ohne Staustufen und Seitenkanal auszubauen. Unerwähnt ­bleiben auch die vielen Initiativen von SPD und Grünen vor Ort – für die Betonlobby sicher ein Stachel im Fleisch! Reinfried Taubenberger, Osterhofen


1934

Liebe Mitglieder, Biotopen bei, und auf Demos fordern die BNler lautstark eine Politik ein, die nicht nur Wirtschaftsinteressen, sondern auch der Natur und dem Erhalt unserer Heimat Rechnung trägt. Mit Bildern von »Menschen im BN« möchten wir Ihnen einige Eindrücke aus dieser großen Vielfalt vermitteln. »Wenn der BN etwas sagt, dann hat das Hand und Fuß«, so die landläufige Meinung. Zu verdanken ist diese positive Wahrnehmung dem geballten ehrenamtlichen Expertenwissen, auf das der BUND Naturschutz zurückgreifen kann. So engagieren sich die Experten des Verbandes für eine ökologische, bäuerliche Landwirtschaft ohne Gentechnik, für eine erfolgreiche Energiewende, für eine Heimat für Luchs und Wildkatze oder einen Nationalpark Steigerwald. Ganz aktuell argumentieren BN-Vorstandsmitglieder und -Fachleute vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof für ein Ende des Wachstums am Münchner Flughafen, der Bewahrung von 800 Hektar vor einer dritten Startbahn und dem Schutz der Anwohner vor noch mehr Lärm und Abgasen. Auch die Arbeit unserer haupt- und ­ehrenamtlichen Experten stellen wir Ihnen in diesem Jubiläumsheft vor. Fremdenverkehrsprojekte und Werbebroschüren schmücken sich heute mit den »Kampfplätzen« von einst. Was sie meist nicht erwähnen, sind die Menschen, denen es zu verdanken ist, dass solche Bilder überhaupt noch möglich sind. Deshalb möchten wir die Gelegenheit nutzen, uns bei Ihnen allen, ob Aktive vor Ort oder stille Förderer im Hintergrund, zu bedanken. Lassen Sie uns gemeinsam unser Engagement fortsetzen – für ein liebens- und lebenswertes Bayern auch in den nächsten 100 Jahren! Es grüßen Sie herzlich

Foto: Roggenthin

für eine Linde sind 100 Jahre ein fast noch jugendliches Alter – für einen Verband wie den BN, der in seinem Verbandszeichen die Linde als Symbolbaum führt, keineswegs. 2013 wird auch der BUND Naturschutz Bayern 100 Jahre alt und erfreut sich bester Gesundheit und Frische. Er ist über die Jahre stetig gewachsen, hat dazugelernt und sich entwickelt. 100 Jahre Lebensgeschichte eines so vielfältigen Verbandes darzustellen, würde den Rahmen der »Natur+Umwelt« bei weitem sprengen. Deshalb möchten wir Ihnen in dieser Jubiläumsausgabe mit vielen schönen Bildern beispielhaft zeigen, woran im Verband gearbeitet wurde und wird und was wir erreicht haben. Denn es gibt vieles, das wir im BN alle miteinander erreicht haben und auf das wir stolz sein können. Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass Bayern ein anderes Gesicht hätte, wenn es den BN nicht gäbe. Drei (!) ­weitere AKWs, ein Stausee in der Weltenburger Enge, eine Autobahn quer durchs Voralpenland oder eine komplett verbaute Donau würden unsere Heimat heute prägen. Eine Bayernkarte zeigt Ihnen einige der schlimms­ten und glücklicherweise verhinderten Fehlplanungen. Oft wird uns Naturschützern vorgeworfen, wir seien Verhinderer und »immer dagegen«. Doch in Wirklichkeit sind wir keine Verhinderer, sondern Bewahrer. Wunderschöne Landschaften, viele Pflanzen- und Tierarten und zahllose Biotope überall in Bayern konnten dank des mutigen und beharrlichen Einsatzes von ­BN-Aktiven gerettet werden. Beispielhaft stellen wir Ihnen aus jedem Regierungsbezirk eine »gerettete Landschaft« vor. Vor 100 Jahren ist der BUND Naturschutz von einem kleinen Kreis von Wissenschaftlern, Künstlern und Honoratioren gegründet worden. Heute ist daraus ein mit 76 Kreis- und rund 600 Ortsgruppen sowie der Jugend­ organisation JBN ein in Bayern flächendeckend vor Ort verankerter, lebendiger und vielfältiger Verband geworden. Mit fast 195 000 Mitgliedern und Förderern ist der BN so groß wie nie zuvor. Dementsprechend enorm ist die Bandbreite, die wir abdecken. Alljährlich retten BN-Ehrenamtliche zigtausende von Fröschen und Kröten. Erwachsene, Kinder und Jugendliche profitieren von einem breiten Angebot an Umweltbildung und Naturerlebnis. Viele fleißige Hände tragen zur Pflege von

Prof. Dr. Hubert Weiger, Landesvorsitzender Doris Tropper, stv. Landesvorsitzende Sebastian Schönauer, stv. Landesvorsitzender

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1974

1996

1999

Symbolkraft Auch wenn das BN-Logo über die Jahrzehnte hinweg leicht abgewandelt wurde, ist die siebenblättrige Linde zu einem bayernweit bekannten Symbol geworden.


100 Jahre BUND Naturschutz

Foto: Stephan

»Viele Verantwortliche halten die Natur noch immer für einen miserablen Verhau, so dass wir uns als Gegen­ bewegung, als Opposition zur Begradigung, Bereinigung und Entwässerung verstehen müssen. Viele Techniker sehen in der Erschließung noch immer die Ordnung und nicht den Kahlschlag, weil ihre Seelen so monoton geworden sind wie die Kartoffelschläge und so einfältig wie die neuen Autostraßen.« Dies sind nicht die Ausführungen eines engagierten Kreisvorsitzenden, sondern ein Zitat aus dem Jahr 1913, aus dem Munde des BN-Gründungsvorsitzenden Carl Freiherr von Tubeuf. Es zeigt, wie aktuell die Anliegen des Naturschutzes immer noch sind.

100 Jahre BUND Naturschutz in Bayern, das heißt 100 Jahre ehrenamtliche Arbeit, 100 Jahre Kampf. 100 Jahre voller wunderbarer Erfolge, aber auch bitterer Niederlagen. Wir haben vieles erreicht wie das Aus für die WAA, die Energie­ wende und das Umdenken beim Donauausbau, aber es bleibt viel zu tun. Naturschützer müssen Optimisten sein und daran glauben, dass eine Veränderung zum Besseren möglich ist. So kann der BN auch in den nächsten 100 Jahren ein Anwalt für die Natur sein. (lf)


in Bayern


Das »Granitene Hufeisen« des Fichtel­ gebirges blieb intakt, doch es bedurfte eines ausdauernden, zähen Widerstands. Wenn es nach dem Willen des ehemaligen ­bayerischen Innenministers Dr. Alfred Seidl oder des ehemaligen Umweltministers Werner Schnappauf gegangen wäre, würde heute auf einer Autobahn der Schwerlastverkehr durch die ruhige Landschaft donnern. Doch die Franken setzten sich – in seltener Einigkeit zwischen BUND Naturschutz, Bauernverband und Gemeinden – zur Wehr. Von 1978 bis 2009 war die Autobahn (zuletzt als B 303 neu getarnt) in Planung, erst 2009 ließ das ­Innenministerium davon ab. Die jährliche Protestkundgebung auf dem Waldsteingipfel ist seitdem ein Freudenfest.

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Foto: Berner

Wilde Berge statt Autobahn


Foto: KG Wunsiedel

Fred Terporten-Löhner, seit 2001 Kreisgruppen-Vorsitzender in Wunsiedel, ­ war gemeinsam mit dem langjährigen Geschäftsführer Karl Paulus und vielen Aktivisten der Bürgerinitiative eine der treibenden Kräfte beim Widerstand gegen die Fichtelgebirgsautobahn. Mit unzähligen Aktionen und viel Energie hat er dazu beigetragen, wertvolle Lebensräume im Fichtelgebirge zu retten.


Es ist einer der vielen Fälle, in denen übereifrige Fortschrittsgläubigkeit beinahe ein Naturidyll unwiederbringlich zerstört hätte. So wollte die Regierung von Unterfranken den mittleren Abschnitt des Spessarttals in einen riesigen Speichersee verwandeln. Doch es formierte sich schnell eine starke Bürgerbewegung, die Aktionsgemeinschaft Hafenlohrtal, und stemmte sich gemeinsam mit dem BN dagegen. Es ist auch einer der vielen Fälle, in denen sich zeigt, dass Umweltschützer einen langen Atem brauchen: 30 Jahre Engagement waren notwendig, bevor 2008 die Wende kam. Die Regierung gab die Baupläne auf. Heute ist die arten­ reiche Region des Hafenlohrtals Naturschutzgebiet.

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Foto: Grabe

Rettung durch langen Atem


Foto: Stephan

Sebastian Schönauer ist stellvertretender Landesvorsitzender des BN. Sein Motto: »Wasser ist Leben.« Seit vielen Jahren setzt er sich mit unermüdlichem Engagement und in vielen Ämtern für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen ein – seit 1978 insbesondere als Vorsitzender der AGH, der Aktionsgemeinschaft »Gerettete Landschaft Hafenlohrtal«.


Es ist ein zäher Kampf gegen den Flächenhunger der Großstadt. Der Nürnberger Reichswald war in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Begehrlich­ keiten ausgesetzt, obwohl er seit 1979 auf ­Initiative des BN als Bannwald geschützt ist. Wie ein grüner Halbkreis umschließt er im Osten den Ballungsraum Erlangen-Nürnberg-Fürth. Dass es die rund 250 Quadratkilometer große Waldfläche in dieser Geschlossenheit überhaupt noch gibt, ist ein k ­ leines Wunder. Ein Selbstläufer ist das grüne Wunder aber nicht. Jahr für Jahr muss der Reichswald aufs Neue gegen Bauvor­haben verteidigt werden. Dass dies dem BN und zahlreichen Mitstreitern oft g ­ elingt, wird jedes Jahr beim BN-Reichswaldfest gefeiert.

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Foto: Berner

Kampf gegen Flächenfraß


Foto: Puder

Prof. Hubert Weiger ist Vorsitzender des BN und des BUND. Der Forstwissenschaftler hat bereits in den 70er-Jahren als BN-Beauftragter für Nordbayern das »Reichswaldprogramm« des BN mitentwickelt und damit die entscheidende Wende zur Rettung der »Grünen Lunge« Nürnbergs eingeläutet.


Der Königssee und die monumentale Berglandschaft rund um den Watzmann gehören zu den beliebtesten Touristen­ zielen Bayerns. Ihre unverbaute Schönheit ist der erste große Erfolg des BN. Schon 1916 wandte sich der Gründungsvor­ sitzende Prof. Carl Freiherr von Tubeuf gegen die geplante Monumentalverschandelung, in die Falkensteiner Wand des Sees einen riesigen assyrischen Löwen einmeißeln zu lassen. Der absurde Plan wurde ad acta gelegt. Stattdessen entstand 1921 aus einem »Pflanzen­ schonbezirk« ein Naturschutzgebiet und 1978 der 210 Quadratkilometer große ­Nationalpark Berchtesgaden, der einzige deutsche ­Nationalpark in den Alpen.

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Foto: Nationalpark Berchtesgaden

Nachhall vom Königssee


Foto: TU München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan

Prof. Carl Freiherr von Tubeuf (1862 – 1941), erster BN-Vorsitzender, war Forstwissenschaftler und Pflanzenpathologe. Ganz gegen den damaligen Zeitgeist erkannte er, dass die Natur Schutz braucht vor übereifrigem Fortschrittsglauben.


Der Lech ist die Lebensachse Schwabens. Durch menschliche Eingriffe wurde dieser einst so wilde Fluss jedoch massiv ver­ ändert. Vor allem der Energiehunger der Nachkriegszeit führte zu ungehemmter Bebauung mit Staustufen. Heute ist der Lech nur noch auf dem kleinen Abschnitt der Litzauer Schleife und auf ein paar ­Kilometern in Augsburg ein freier Fluss. Erst im 21. Jahrhundert setzte sich die ­Erkenntnis durch, dass die Lebensräume im und am Fluss ein erhaltenswertes Gut sind: Im Rahmen des 2013 gestarteten Projekts »Licca Liber« soll Schwabens Fluss wieder etwas von seiner früheren Natürlichkeit zurückbekommen.

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Foto: Berner

Kleiner Rest an Freiheit


Foto: ANL-Archiv Naturschutzgeschichte

Otto Kraus (1905 – 1984) war der erste amtliche Naturschützer Bayerns. ­Besonders am Herzen lagen ihm der Schutz der Gewässer und der Moore. Viele Staustufenbebauungen in bayerischen Flüssen lehnte er kom­promisslos ab und konnte so unersetz­bare Biotope bewahren.


Es ist eine von jeglicher Verkehrserschließung freie, wunderschöne Oberpfälzer Naturlandschaft. Wäre es aber nach dem Willen bayerischer Behörden gegangen, wäre aus dieser artenreichen Idylle in der Waldnaabaue bei Gumpen ein gigan­ tischer Stausee geworden. Dessen wechselnde Wasserstände hätten aus der ­Region immer wieder eine austrocknende Schlammwüste gemacht. Mit einem ­jahrelangen, engagiert geführten Kampf und einer Klage konnte das Projekt verhindert werden. Im heute als »Bundes­ naturschutzgroßprojekt« definierten Raum Waldnaabaue leben unter anderem 126 Vogelarten, 38 Libellen-, 25 Fisch-, 45 Tagfalter- und 110 Käferarten.

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Foto: Berner

Idylle statt Schlammwüste


Foto: Koch

Dr. Klaus Arbter und seinem Engagement – gemeinsam mit weiteren Mitstreitern – ist es zu verdanken, dass der geplante Stausee bei Gumpen nie verwirklicht wurde. Der Medienrummel war damals groß, denn der inzwischen pensionierte Biologielehrer war bei Journalisten bekannt dafür, in Sachen Naturschutz kein Blatt vor den Mund zu nehmen.


Der erste Nationalpark Deutschlands entsprang der Begegnung des berühmten Tierfilmers Bernhard Grzimek und des langjährigen BN-Vorsitzenden Hubert Weinzierl. Gemeinsam gelang es ihnen, die bayerische Staatsregierung für den Plan zu begeistern. Das kaum besiedelte Bergwaldgebiet des Bayerischen Waldes entlang der Grenze zu Tschechien bot sich dafür an, und 1970 wurde der Traum Wirklichkeit. Trotz mancher Probleme wie des massiven Borkenkäferbefalls in den 90er-Jahren ist der Nationalpark Baye­ rischer Wald heute ein Tourismus-Magnet und zusammen mit dem Schutzgebiet auf tschechischer Seite die größte un­ zerschnittene Waldfläche Mitteleuropas.

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Foto: Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald

Heimat für Bär, Wolf und Luchs


Foto: BN-Archiv

Hubert Weinzierl war von 1969 bis 2002 Vorsitzender des BUND Naturschutz. Er war über Jahrzehnte hinweg eine der ganz großen Persönlichkeiten des Umwelt- und Naturschutzes und gilt als Vater des ersten deutschen Nationalparks im Bayerwald.


Die Fachbereiche des BN stellen sich vor

Fotos: Ruppaner

Naturschutz und Landwirtschaft: Partner

Foto:Mader

A Marion Ruppaner ist die Referentin für Landwirtschaft des BUND Naturschutz.

rtensterben, Ausräumung der Kulturlandschaft und Umweltbelastung durch Stickstoff und Pestizide – Folgen der politischen Weichenstellungen in der Agrarpolitik. Schon 1975 kritisierte der BUND Naturschutz mit seinem ersten agrarpolitischen Grundsatzprogramm diese Politik. Viele kleinere Betriebe mussten seitdem aufgeben, weil mit EU-Subventionsgeldern flächenstarke Betriebe in den agrarisch günstigen Lagen bevorzugt unterstützt wurden. Das BN-Landwirtschaftsreferat setzte sich für die bevorzugte Förderung umweltverträglich wirtschaftender bäuerlicher Betriebe mit flächengebundener Tierhaltung und regionaler Kreislaufwirtschaft ein. Und dies durchaus erfolgreich! Für eine Agrarwende kämpfen heute breite gesellschaftliche Bündnisse Seite an Seite mit dem BN für eine Agrarpolitik, die an den ökologischen und sozialen Leistungen der Landwirtschaft Maß nimmt. Der

Bäuerliche, regionale Tierhaltung: Diese Kühe dürfen Gras statt GenSoja fressen.

Ökolandbau soll zum Leitbild für die Landwirtschaft werden, Futtermittelimporte und EU-Agrardumping sollen eingedämmt werden. Lobbyarbeit wird auch in internationalen Netzwerken wie »Friends oft he Earth« oder Euronatur geleistet. In den 80er-Jahren startete der BN flächendeckend in Bayern Veranstaltungen zum Ökolandbau, rief Ökomärkte ins Leben und klärte Verbraucher über die Vorzüge ökologischer Ernährung auf. Heute wirtschaften sechs Prozent der Landwirte in Bayern ökologisch. Nicht erst seit 2004, als das Moratorium zum Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in der EU fiel, organisierte der BN den Widerstand gegen die »Monsantoisierung« und Freisetzungsversuche in ganz Bayern. Gentechnikfreie Regionen und Kommunen wuchsen. Immer wichtiger ist auch der Kampf gegen die Patentierung von Leben geworden.

Links: Auftakt zu vielen Demon­ strationen gegen Agrogentechnik und Patentierung war die erste Großdemo in München 2004. Rechts: »Wir wollen wissen, was wir essen«: Aufklärungsarbeit über gesunde Ernährung

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Die Fachbereiche des BN stellen sich vor

Energiewende bietet Jahrhundertchance

Foto: Fotolia/fotoflash

Windkraft ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende. Für eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung ist eine sensible Standortwahl wichtig. Foto: Mader

Foto: Wraneschitz

Foto: Fotolia/Ansebach

ach dem Krieg startete auch in Bayern die Industrialisierung der Wirtschaftswunderzeit. Strom kam vor allem aus Wasserkraftwerken – die Flüsse Bayerns waren der Preis. Im BUND Naturschutz reifte damals die Idee, Strom aus »Kernkraft« könne die baye­ rische Natur retten. Aber bereits in den 70er-Jahren war der BN Vorreiter gegen die Gefahren der »Atomenergie« – und stand an der Spitze der Kritik der »friedlichen Nutzung«. 1979 kam der BN-Beschluss: »Raus aus der Atomenergie«. Eine Weitsicht, die im GAU von Tschernobyl 1986 leider bestätigt wurde. Im März 2011 explodierten dann im AKW Fukushima Daiishi in Japan vier Reaktoren infolge eines See­ bebens. Mit machtvollen Kundgebungen und vielen Mahnwachen konnte der BUND nun in Deutschland den Ausstieg aus der Atomenergie durchsetzen. Wir haben heute die Jahrhundertchance einer »Energiewende von unten« in Bayern! Aber: Es gibt viele Profiteure, die die Energiewende für ihre eigenen Interessen nutzen, verändern oder gar stoppen wollen. Das Energiereferat bündelt deshalb die Analysen und Vorschläge aus dem Verband, die unabhängig von monetären Interessen die Idee der Zukunftsfähigkeit verfolgen. Kreativität beim Energiesparen – minus 50 Prozent Verbrauch bis 2050, von diesem Ziel konnte das Energiereferat das Umweltministerium überzeugen. Heiz- und Blockheizkraftwerke dezentral böten die notwendige elektrische Leistung, um alle Atomkraftwerke, Öl- und Gaskraftwerke in Bayern abzuschalten – bei optimaler Nutzung der Abwärme. ­Potenziale und Technik wären da, wir müssten es nur umsetzen. Für zukünftig bezahlbare Strompreise brauchen wir einen regionalen Ausbau der Erneuer­baren Energien mit ökologischen Leitplanken.

Links oben: Wie hier 2011 in Fürth demonstrieren BN-Aktive immer wieder für die Abschaltung der Atomkraftwerke.

Der Chemiker Dr. Herbert Barthel leitet das Energieund Klimaschutzreferat des BUND Naturschutz.

Links unten: Energiesparen ist angesagt! ­Einige BN-Kreisgruppen bieten den Service, das eigene Haus mit einer Wärmebildkamera zu fotografieren, um Wärmelecks auf die Spur zu kommen.

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Die Fachbereiche des BN stellen sich vor

Foto: Leidorf

Verkehrspolitik für Mensch und Umwelt

Seit den 90erJahren der BNExperte in Sachen Verkehrspolitik: Landesbeauf­ tragter Richard Mergner

eit seiner Gründung engagiert sich der BUND Naturschutz für eine menschen- und umweltfreundliche Verkehrspolitik. Er setzt sich für einen besseren Umweltverbund aus Bahn, Bus, Radfahren und Zufußgehen ein und gegen Schrumpfbahnkonzepte, neue Autobahnschneisen, Flughäfen und Verkehrsprestigeprojekte. Im Jahr 2012 standen insbesondere der ­er­folgreiche Einsatz für die frei fließende Donau, der Widerstand gegen die 3. Start- und Landebahn am ­ Münchner Flughafen mit einem gewonnenen Bürger­ entscheid in der Landeshauptstadt, Aktionen und Stellungnahmen zum Bundesverkehrswegeplan 2015 sowie die Auseinandersetzung mit unnötigen Flugplatzund Straßenbauprojekten im Zentrum der BN-Arbeit. Gegen die Scheinlösung »Gegen Stau hilft nur Straßenbau« braucht es Verkehrsvermeidungsstrategien, eine gerechte Kostenstruktur durch Ökosteuer und Lkw-Maut sowie neue Logistikkonzepte. In Zusammenarbeit mit BN-Kreisgruppen und Bürgerinitiativen vor Ort konnten wertvolle Heimatlandschaften wie das Fichtelgebirge vor der Zerschneidung durch neue ­Autobahnprojekte bewahrt werden. Auch ein Prestigeprojekt wie der geplante Transrapid zum Münchner Flughafen wurde dank besserer Alternativen vom BN gestoppt. Das Verkehrsreferat im BUND Naturschutz wurde von Richard Mergner in den 90er-Jahren aufgebaut. Auch in seiner jetzigen Tätigkeit als Landesbeauftragter führt er das Referat kommissarisch weiter.

Foto: Fotolia/Udo Bojahr

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Foto: Lieber

Foto: Mader

Der BN engagiert sich gegen fehl­ geleitete Planungen wie diese Straßenbauorgie in einem Ge­ werbegebiet in ­Gersthofen.

Oben: Ziel des BN ist ein besserer Umweltverbund aus Bahn, Bus, Radfahren und Zufußgehen. Unten: BN-Aktive demonstrieren gegen eine dritte Startbahn am Münchner Flughafen.

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Die Fachbereiche des BN stellen sich vor

Bildungsarbeit mit Kopf, Hand und Herz

Foto: Lessig

Ganz oben: »Garten für alle« – ein Umweltbildungsprojekt aus dem Jahr 2011 Oben: Umweltbildungstagung: Gute Ideen – zur Nachahmung empfohlen Links: Aha-Effekte beim Seminar »Erlebnisspaziergänge«

Foto: Leipold

Foto: Sacher-Ley

amit das ankommt, was der BUND Naturschutz zu sagen hat, muss der Wurm dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. Zielgruppenspezifische Angebote heißt das Zauberwort. Und so finden Jugendliche Gelegenheit, ihre Meinung im Radio-Interview kundzutun, Erwachsene schlüpfen beim Seminar zur Exkursionsdidaktik in fremde Rollen oder lernen den Umgang mit spielerischen Methoden der Wissensvermittlung. Denn erfolgreiche Naturschutzarbeit braucht beides: grundlegende Kenntnisse über Natur und Umwelt und Methoden, die einen Zugang zur Natur eröffnen. »Wir wollen Menschen befähigen, an der Gestaltung ihrer Zukunft mitzuarbeiten. Und wir wollen sie begeistern, denn die Natur ist unsere Lebensgrundlage, sie ist voller Wunder und eine große Lehrmeisterin«, so Ulli Sacher-Ley, die als Bildungs­ referentin die erfolgreiche Arbeit ihrer Vorgänger Ludwig Trautmann-Popp und Beate Seitz-Weinzierl fortsetzt. Mit Tagesangeboten wie »Des Apfels neue Kleider« oder »Von Bibern und Menschen« stellt das Bildungswerk, das 1978 gegründet wurde, neue Ideen und aktuelle Entwicklungen vor. Auch die Debatte über die großen gesellschaftlichen Fragen begleitet das Bildungswerk mit Bildungsprojekten wie »Garten für alle«-Fachtagen zur Biomassenutzung oder einem Seminartag zur Nanotechnologie: »Kleine Teilchen – große Wirkung«. Aktive Mitglieder finden Unterstützung für die täglichen Herausforderungen der BN-Arbeit bei internen Fortbildungen zum Naturschutz- und Baurecht, zu Haftung und Versicherungen. Aber auch die Webmaster und Fotografen lernen im Workshop noch den ein oder anderen hilfreichen Trick. Das BN-Bildungswerk ist zudem die zentrale Vernetzungsstelle im Verband für alle Fragen rund um die Umweltbildung – und die reichen von der Referentensuche über die Beratung für Förderanträge bis zur Mitgliedschaft im Bayerischen Volkshochschulverband.

Foto: Lessig

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Das Team des BN-Bildungswerkes in ­Regensburg (von links): Referentin ­ Ulli Sacher-Ley, Bettina Helmholz, Martina Graef

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Die Fachbereiche des BN stellen sich vor

Foto: Stephan

Mehr Schutz für Bayerns Wälder

Foto: BN-Archiv

Das BN-Leitbild: Naturnahe Wälder mit vielen alten Bäumen

Foto: Straußberger

er Schutz der Wälder hat im BUND Naturschutz seit jeher eine große Rolle gespielt, so bei den Themen Waldsterben, Nationalparke oder naturgemäße Waldwirtschaft. Viele Forstwissenschaftler und forstliche Praktiker haben sich im BN engagiert. Als einziger Landesnaturschutzverband hat der BN mit dem 2002 gegründeten Waldreferat eine Vollzeitstelle im Wald­ naturschutz eingerichtet. Um die Ökonomisierung im Staatswald zu stoppen, initiierte der BN 2004 das Volksbegehren »Aus Liebe zum Wald«, um die Forstreformbeschlüsse der Staatsregierung zu stoppen. Es scheiterte zwar knapp, verhinderte aber die schlimmsten Auswüchse der Forst­ reform. In den Folgejahren begleitete der BN mit vielen Aktionen kritisch die gewinnorientierte Waldwirtschaft der Bayerischen Staatsforsten und deckte viele Fehlentwicklungen auf. Doch auch unter schwierigen Rahmenbedingungen gelingt es engagierten Förstern und Waldbauern, ihre Wälder vorbildlich zu bewirtschaften. Seit 1977 ehrte der BN deshalb 28 Persönlichkeiten mit der Karl-Gayer-Medaille für besondere Verdienste um naturgemäßen Waldbau und Jagd. Ein weiterer Schwerpunkt im BN-Waldreferat lag in den vergangenen Jahren im Einsatz für mehr nutzungsfreie Wälder, so zum Beispiel im Steigerwald oder im Spessart. Auch beim Schutz des Bergwaldes mit seiner Bedeutung für das Gemeinwohl ist der BN immer wieder gefordert, ob beim Konfliktfeld Schutzwald­ sanierung/Wildverbiss oder bei der Umwidmung von 7000 Hektar Bergwäldern zu Weideland. Als Daueraufgabe erweist sich der Einsatz für angepasste Wildbestände nach dem Grundsatz »Wald vor Wild«. So fordert der BN immer wieder, die vielerorts überhöhten Wildbestände abzusenken, weil nur dann der Wald­ umbau der Nadelbaumforste hin zu Mischwäldern gelingen kann.

Dr. Ralf Straußberger ist der Waldreferent des BN und selbst Waldbauer, Jäger und Landwirt.

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Rechts: Trotz vieler öffentlichkeitswirk­ samer Aktionen ist das Volksbegehren »Aus Liebe zum Wald« 2004 ganz knapp gescheitert.

100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [2-13]

Foto: BN-Archiv

Oben rechts: Raus in den Wald: Der BN wirbt mit vielen Aktionen und Führungen für einen Nationalpark Steigerwald.


Die Fachbereiche des BN stellen sich vor

Den Ruf der Wildnis hören

U

nter einem Fachreferat stellt man sich gemeinhin etwas Größeres vor: lange Flure mit namensschildbewehrten Türen, hinter denen viele eifrige Angestellte arbeiten. Das Referat für Arten- und Biotopschutz beim BUND Naturschutz in Bayern hat drei feste Mitarbeiter, davon zwei in Teilzeit: Dr. Kai Frobel, Brigitte Mader und Dr. Christine Margraf. Und doch werden hier Jahr für Jahr 50 bis 60 Projekte vorbereitet, ­gestartet und betreut – von klassischen Artenschutzprojekten über Biotopverbundprojekte, Kartierungen, Landschaftspflege- und Vermarktungsprojekte bis hin zur Koordination von einem Dutzend externer Projektmitarbeiter bei Biber, Wildkatze oder Löffelkraut. Ein besonderer Schwerpunkt ist seit 1989 das Grüne Band: Unter Leitung von Dr. Liana Geidezis bearbeitet das Projektbüro mit Melanie Kreutz, Daniela Leitzbach und Uwe Friedel bundesweit Projekte und ist Regionalkoordinator für den zentraleuropäischen Bereich des Grünen Bandes Europa.

Statt auf unbewegliche Großstrukturen setzt der BUND Naturschutz auf flexible, effektive Netzwerke, in die die aktiven Mitglieder vor Ort ebenso wie externe Fachleute eingebunden sind. Das können Biologen und Ökologen sein, Geografen, Landschaftsplaner, ­Agrarexperten, Vermarktungsstrategen oder auch Tourismusspezialisten. Damit ist der BN einer der größten Auftraggeber für freiberufliche Biologen und Planer in Bayern. Naturschutzarbeit im Artenschutzreferat, das bedeutet heute auch, sich intensiv mit der EU-Agrarpolitik zu beschäftigen, mit Förderanträgen, Abrechnungsbürokratie und Lobbyarbeit in den Ministerien. Ortstermine sind da fast schon wie Urlaub.

Foto: BN-Archiv

Foto: Stephan

Auf leisen Pfoten ist die Wildkatze in Bayern wieder heimisch ge­ worden – ein Beispiel für erfolg­ reiche Artenschutzarbeit des BN.

Setzt sich ein für gefährdete Arten: der Geoökologe und BN-Artenschutzreferent Dr. Kai Frobel

Links: Auch der Biber verdankt maßgeblich dem BN sein Comeback im Freistaat.

Foto: Hoffmann

Foto: Schwemmer

Rechts: Hand anlegen: Unzählige Ehrenamtliche engagieren sich jedes Jahr bei der Pflege von Bio­ topen, wie hier in Marktoberdorf.

[2-13] 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt

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Die Fachbereiche des BN stellen sich vor

Die JBN – Bayerns größter Jugendumweltverband

Fotos: JBN

Mit kreativen Aktionen wiesen die JBN-Aktiven 2012 auf Miss­ stände in der Landwirtschaft hin.

S

Kurt Heine ist Geschäftsführer der JBN.

pektakuläre umweltpolitische Kampagnen, Zelt­ lager, jede Menge Kinder- und Jugendgruppen, Alpentouren, Klimacamps, Naturerlebnisse und praktischer Umweltschutz und das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ): Dies und noch viel mehr – das ist die Jugendorganisation Bund Naturschutz (JBN), Bayerns größter Jugendumweltverband. Die JBN ist der selbstständige Kinder- und Jugendverband des BUND Naturschutz in Bayern. Die JBN ist Mitglied im Bayerischen Jugendring (BJR) und damit anerkannter freier Träger der Jugendhilfe und gemeinnützig tätig. Mit mehr als 29 000 Mitgliedern und 200 Kinder-, Müpfe-, Jugend- und Studentengruppen, Arbeitskreisen und Aktionsteams macht sich die JBN in ganz ­Bayern für den Schutz der Umwelt und der Natur stark. Mit Hilfe von umwelt- und erlebnispädagogischen Seminaren und Veranstaltungen macht die Jugend­ organisation Natur und Gemeinschaft für junge Menschen erlebbar und bildet die ehrenamtlich Aktiven und Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter aus. Die JBN bezieht zu umweltpolitischen Themen Stellung und verleiht ihrer Meinung durch medienwirksame Aktionen und Demonstrationen lautstark Ausdruck. Als einer von drei bayerischen Trägern des Freiwil­ ligen Ökologischen Jahres (FÖJ) bietet sie jungen Erwachsenen in fast 50 Einsatzstellen die Möglichkeit, sich im Rahmen eines einjährigen Praktikums für den Umweltschutz zu engagieren und während dieser Zeit wertvolle persönliche Erfahrungen zu sammeln.

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100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [2-13]

Oben: Naturerlebnis für Kinder und Jugendliche – ein wichtiger Baustein der JBN-Arbeit Unten: Die JBN bildet eigene Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter aus.


Gefahren für Bayerns Natur – vom BN erfolgreich abgewendet Trinkwassertalsperre im Hafenlohrtal geplant 1978–2008 Autobahn Westum- Hochwasserspeicher fahrung Würzburg Püttlachtal geplant seit den geplant 1957–1988 1970ern AKW Viereth geplant 1973– 1998

Ausbau Flughafen Hof geplant in den 90er- und 2000er-Jahren Vierspuriger Ausbau B 173, Maintal geplant von den 90er-Jahren bis in die 2000er-Jahre

Hof

Schnellstraße B 2 A neu neu geplant in den 1980ern Rednitztal geplant 1968–2003

Stauhaltung Lamitztal geplant 1991– 1994

Trinkwassertalsperre im Kremnitztal geplant in den 1970ern

Kohlekraftwerk Franken III geplant 1980 – 1995

Schweinfurt

Bamberg

Bayreuth

Hochwasserspeicher Gumpen geplant 1973– 1981

Würzburg

Müllverschwelungsanlage Fürth geplant 1983–1998

Erlangen

WAA Wackersdorf geplant 1979– 1989

Fürth Nürnberg

Rangierbahnhof im Nürnberger Reichswald geplant 1972–1977

Regensburg

Zweite Start- und Landebahn Flughafen Nürnberg geplant seit den 1970ern

Passau Landshut

Augsburg

AKW Pfaffenhofen geplant 1978–2001

München

Staustufen in der Weltenburger Enge geplant 1950–1952 AKW Pleinting bei Vilshofen geplant 1974– 1976

Transrapid geplant 2000– 2008 Vierspuriger Bau B 15 neu zwischen Landshut und Rosenheim geplant seit den 1970ern

3. Startbahn am Münchner Flughafen geplant seit 2005 Müllverbrennungsanlage Lauingen/Donau geplant 1979 –1988 Autobahn Kempten-Lindau geplant seit 1973

Staustufen in der Donau zwischen Straubing und Vilshofen geplant seit 1966

Ansbach

Autobahn Westumfahrung Nürnberg geplant seit den 1970ern

Magnetschwebebahn Donauried geplant in den 1970ern

Ohne den Mut und ­Ideenreichtum der BNMitglieder würde Bayern heute ganz anders ­aus­sehen. Jeder dieser Balken steht für eine vom BN verhinderte Zerstörung von Bayerns Natur und Landschaft.

Staustufen in der Salzach geplant in den 1970ern Staustufen in der Litzauer Lechschleife geplant 1955–1960

Queralpenautobahn geplant in den 1970ern

Autobahnring München-Süd geplant seit 1972

So hätte es im Donauried fast ausgesehen Großdemo gegen die 3. Startbahn am Münchner Flughafen Demonstration für die frei fließende Donau in Niederalteich [2-13] 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt

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Meine Gratulation zum Jubiläum des BUND Naturschutz in Bayern! Glücklicherweise engagieren sich zahllose Menschen in Bayern für unsere Heimat, für den Schutz der Schöpfung und für die Erhaltung von Natur und Umwelt. Viele von ihnen tun das im BUND Naturschutz, andere wählen andere Wege. Was aber alle verbindet, ist das gemeinsame Ziel: unser ­lebenswertes und liebenswertes Bayern zu bewahren! Das erreichen wir am besten, wenn wir miteinander reden, klug beraten und die guten Wege dann entschlossen und gemeinsam gehen. Ich danke dem BUND Naturschutz in Bayern herzlich für seinen ­Einsatz. Horst Seehofer Bayerischer Ministerpräsident

Herzlichen Glückwunsch zum 100-jährigen Bestehen Ihres Verbandes, verbunden mit großem Dank und Respekt für die geleistete Arbeit im bayerischen Naturund Umweltschutz. Besonders ­ die ehrenamtlichen und hoch ­engagierten Mitglieder verdienen große Anerkennung. Mit Recht können Sie von sich sagen, dass Bayern heute anders aussähe, wenn es den BUND Naturschutz in Bayern nicht gäbe. Auch die bayerische Staatsregierung setzt

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sich für den Erhalt der einmaligen bayerischen Natur- und Artenvielfalt ein, um unseren großartigen Naturschatz zu bewahren. Dass wir auch für das gleiche Ziel kämpfen können, haben wir bei unserem Einsatz für den naturund umweltverträglichen Donauausbau bewiesen. Auch die Energiewende, die zentrale gesellschaftspolitische Herausforderung der kommenden Jahre, werden wir nur gemeinsam erfolgreich schaffen. Ich freue mich auf die weitere vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Ziel, Bayerns Natur und Umwelt auch für künftige Gene­ rationen zu bewahren. Dr. Marcel Huber Staatsminister für Umwelt und Gesundheit

Seit 300 Jahren ist »Schützen durch Nützen« unser Motto und seit 100 Jahren haben wir mit dem BUND Naturschutz im gesellschaftlichen Dialog einen starken Verbündeten. Naturschutz, Landwirtschaft, Siedlung, Infrastruktur – sie alle nutzen die gleiche ­Fläche. Gemeinsam setzen wir uns für den Ausgleich von Landnutzungsinteressen ein – für die Natur, die Gesellschaft und unsere Heimat. Helmut Brunner Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [2-13]

100 Jahre BUND Naturschutz in Bayern, 33 Jahre Grüne: Vom Alter her könnten wir Ihre Enkel sein; und inhaltlich sind wir das ja ­irgendwo auch. Die in Ihrer Satzung angeführten Ziele können wir als Grüne allesamt unterschreiben. Uns verbindet der alltägliche Kampf für ein ökologischeres Bayern und gegen den Raubbau an der Natur. Allein 2012 haben wir eine Reihe von bedeutenden Kämpfen gemeinsam ­gefochten – und gewonnen. Mit unserem Einsatz für die frei fließende Donau, gegen eine dritte Startbahn am Flughafen Erdinger Moos, gegen die Nutzung der Atomkraft und für die Energiewende haben wir sinnlose, die Natur zerstörende Großprojekte verhindert. Mit fast 200 000 Mitgliedern – so viele hat nicht einmal die CSU – ist der BUND ­Naturschutz in Bayern eine unüberhörbare Stimme bei umweltpolitischen Fragen. Wir werden uns auch künftig gemeinsam gegen unsinnige Bauprojekte, für die Artenvielfalt, gegen Flächenfraß und Klimawandel, für eine ökologische Landwirtschaft engagieren. Dem BUND Naturschutz gratuliere ich herzlich zu seinem 100. Geburtstag – und wünsche weitere 100 erfolgreiche Jahre beim Kampf für den Schutz unserer Umwelt und der Menschen, die in ihr leben. Margarete Bause Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/ Die Grünen im Bayerischen Landtag

Foto: Klaus D. Wolf

Herzlichen Glückwunsch, BN!

Zu seinem 100-jährigen Bestehen gratuliere ich dem BUND Naturschutz in Bayern. In diesen 100 Jahren hat der BUND Naturschutz vieles bewegt, sich zivilgesellschaftlich engagiert für unzählige Menschen, sich immer wieder gesellschaftlicher Mehrheitsmeinung entgegengestellt und häufig wider den Stachel gelockt. Seit 100 Jahren hat sich der BUND in Bayern mit Kopf, Herz und Hand eingebracht für den Erhalt der ­natürlichen Lebensgrundlagen von Pflanzen, Tieren und Menschen. Dafür ein aufrichtiges und herzliches Vergelt’s Gott! Auch der katholischen Kirche in Bayern und jedem einzelnen der sieben bayerischen Bistümer hat der BUND Naturschutz Anregungen gegeben für eine aktive Zusammenarbeit beim Erhalt der Schöpfung – nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für künftige Generationen. In diesem Sinne: Gottes Segen für weitere gute Zusammenarbeit im gemeinsamen Anliegen und viel Erfolg für die nächsten 100 Jahre! Reinhard Kardinal Marx Erzbischof von München und Freising; Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz


Foto: Hans-Peter Hösl

Vor 100 Jahren war die Gründung des BUND Naturschutz ein visionärer Schritt. Die Sorge um unsere Lebensgrundlagen war damals eine Angelegenheit der intellektuellen Avantgarde, heute ist sie längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Der Bayerische Rundfunk hat den BUND Naturschutz in den zurückliegenden Jahren stets publizistisch ­begleitet. Gemeinsam ist uns die Liebe zu unserer bayerischen ­Heimat und das Bemühen um die Bewahrung der Schöpfung. In diesem Sinne wünsche ich dem BUND Naturschutz in Bayern auch für die nächsten 100 Jahre viel ­Erfolg! Ulrich Wilhelm Intendant des Bayerischen Rundfunks

Lieber BUND Naturschutz, Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und willkommen im Club der 100-Jährigen! Nicht nur das Alter verbindet uns: Wie Pro Natura seid Ihr der flächendeckende Mitgliederverband im ­Naturschutz, wie wir habt Ihr den ersten Nationalpark bei Euch (mit-) begründet, wie wir betreut Ihr zahlreiche Naturschutzflächen und wie wir seid Ihr die ­Organisation, die dem Biber zu einem gigantischen Comeback verholfen habt. Und wie wir seid Ihr noch immer hoch motiviert und topfit. Dies ist angesichts der großen heutigen Herausfor­ derungen für Natur und Mensch auch dringend nötig. Mein Wunsch: Weiter so, mit Elan und Freude! Silva Semadeni, Präsidentin Pro Natura (Schweiz)

Wackersdorf, Altmühltal Rhein-Main-Donaukanal Flughafen im Erdiger Moos Tschernobyl, Teifi los Daxenberger, Isental, Milllibauern, warn einmal E-Bikes auf der Kampenwand Söder, Huber, Dilettant Fokushima, Ohu zwei Donauausbau, Startbahn drei Klima, Gletscher, Abgesang Bienen sterben, Weltuntergang Auf beim BUND, sonst geht d’ Woit z’ Grund! Wann ma nimmer lebn, samma nimmer gsund! Kemma nimmer singa: Auf beim BUND, sonst geht d’ Woit z’ Grund! Bumm! Herzlichen Glückwunsch zum 100sten von den Wellküren

Der BUND Naturschutz in Bayern ist in den letzten 100 Jahren zu einer Institution geworden, deren Meinung und Expertise in Umweltfragen etwas gilt. Dazu haben unzählige Menschen aller Altersklassen beigetragen, die sich tatkräftig und meist ehrenamtlich für unsere Natur einsetzen. Ihnen allen gratuliere und danke ich von ganzem Herzen und wünsche weiter viel Ausdauer: Jeder von uns wird gebraucht! Dr. Franz Ehrnsperger Inhaber der Neumarkter Lammsbräu

Zusammen arbeiten und etwas zum Wohle der Umwelt und der Menschen in Bayern bewegen, das zeichnet die erfolgreiche Arbeit des BUND Naturschutz aus. Ich gratuliere ganz persönlich und im Namen der Bevölkerung des Landkreises Rhön-Grabfeld zu diesem Jubiläum und wünsche allen engagierten haupt- und ­ehrenamtlich Tätigen weiterhin alles Gute und viel Erfolg. Große Unterstützung durch den BUND Naturschutz erfahren die Landratsämter bei größeren Genehmigungsverfahren. Dank der kooperativen Zusammenarbeit und den aufgezeigten alternativen Lösungswegen können naturschutzrechtliche Belange berücksichtigt werden und damit positive Rückwirkungen auf ­Umwelt und Natur erzielt werden. Dafür danke ich den Verantwort­ lichen sehr herzlich. Ich freue mich auch über die vielfältigen Aktivitäten im Kreisverband Rhön-Grabfeld. Stellvertretend für viele initiierte Projekte danke ich allen Beteiligten für das vorbildliche Engagement zur Er­ haltung der Haustierrasse des Rhönschafes. Lassen Sie uns alle weiterhin an einem Strang ziehen, damit das Leben in Bayern und Unterfranken für uns alle lebenswert bleibt! Thomas Habermann Landrat Landkreis Rhön-Grabfeld

Ein auf vielen Feldern äußerst ­aktiver und erfolgreicher Verband feiert seinen 100. Geburtstag: der BUND Naturschutz. Er hat die moderne Naturschutzbewegung durch innovative Impulse, ganzheitliche Ansätze und konkrete Schutzmaßnahmen in Bayern ­wesentlich mitgestaltet. Dieses vom Ehrenamt getragene hundertjährige Engagement verdient höchsten Respekt. LBV und BN arbeiten auf vielen Feldern sehr gut zusammen. Wir werden diese erfolgreiche ­Kooperation fortsetzen, denn nur so können wir den großen Herausforderungen wie Klimawandel und Verlust der biologischen ­Vielfalt begegnen und vor Ort die ­Lebensqualität in Bayern für Menschen und Arten über die ­Sicherung von Lebensräumen erhalten. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum. Ludwig Sothmann Vorsitzender Landesbund für Vogelschutz

Seit 44 Jahren bin ich Mitglied beim BUND Naturschutz. Die Bewacher- und Bewahrerfunktion des BN war und wird gerade in dieser Zeit immer wichtiger, um die Natur vor sinnloser Zerstörung zu schützen. Gerne engagiere ich mich weiterhin für die Belange des BN und wünsche zum 100. Geburtstag: weitermachen! Hans-Jürgen Buchner (Haindling)

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Die Saat geht auf: Was heute in allen Gesellschaftsschichten als selbstverständlich gilt, wurde vom BUND Naturschutz über 100 Jahre hart erkämpft. Das Eintreten für den Schutz unserer Lebensgrundlagen und insbesondere für den Schutz der Natur mit ihren viel­fältigen Kreaturen ist für uns alle überlebensnotwendig. Als Brauerei mit ökologischer Unternehmensphilosophie war der BN von Anfang an unser Begleiter, der uns gerade in den schwierigen Anfangsjahren Mut machte. Wir schätzen sowohl die klare Linie in der Sache als auch die verbindende gewinnende Art der Auseinandersetzung. Nicht immer konnten wir unsere Natur vor kurzfristigen Interessen beschützen: Den Kampf ums Altmühltal konnten wir nicht gewinnen. Umso mehr freuen wir uns mit dem BUND ­Naturschutz, dass endlich die Saat aufgeht und der Schutz von Natur- und Umwelt von der Politik nicht länger als Randthema behandelt wird, sondern zunehmend politischer Konsens wird. Damit es nicht bei oberfläch­ lichen Bekenntnissen bleibt, braucht unsere Natur den BUND Naturschutz weiterhin als treuen Verbündeten. Der BUND Naturschutz in ­Bayern ist somit unersetzlich und wir ­gratulieren herzlich zum 100-jährigen Jubiläum! Martha Krieger Riedenburger Brauhaus

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Die gelungene Wiedereinbürgerung des Bibers, die erfolgreiche Verteidigung des Hafenlohrtales, der Einsatz für eine an den gesellschaftlichen Aufgaben orientierte, naturnahe Waldwirtschaft und eine bäuerliche, gentechnikfreie ökologische Landwirtschaft und nicht zuletzt der Kampf um die Erhaltung des letzten frei fließenden Donauabschnittes in Bayern sind herausragende Beispiele für das erfolgreiche Bemühen des BN um unsere heimatliche Umwelt. Der 100. Geburtstag ist einmal mehr ein Anlass, für dieses große Engagement zu danken! Prof. Dr. Ulrich Ammer

100 Jahre leidenschaftlicher und ehrenamtlicher Einsatz für Natur und Mensch – das ist einmalig. Der BUND Naturschutz hat als unabhängige Bürgerinitiative in all der Zeit viel bewegt und zum Glück manches verhindert. Vor allem immer wieder das Bewusstsein für Tiere, Pflanzen und Landschaften geschärft. Der BN ist überparteilich, aber im besten Sinn parteiisch. Herzlichen Dank allen BN-Mitgliedern für ihr Engagement und herzlichen Glückwunsch zum großen Jubiläum. Dr. Ulrich Maly Oberbürger­meister der Stadt Nürnberg und Vorsitzender des Bayerischen Städtetags

100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [2-13]

Den BUND Naturschutz in Bayern und den Deutschen Alpenverein verbindet vor allem der langjäh­ rige, gemeinsame Einsatz für den Erhalt einzigartiger Natur- und Kulturräume in den bayerischen Alpen. Gemeinsame Positionen und Initiativen, beispielsweise für eine zukunftsfähige Bergland­ wirtschaft oder zur Umsetzung und zum Erhalt des Bayerischen ­Alpenplans, sind Zeichen der erfolgreichen Zusammenarbeit von starken Partnern. Josef Klenner Präsident des Deutschen Alpenvereins

Herzlichen Dank dem BUND ­Naturschutz in Bayern für seinen engagierten Einsatz zum Erhalt unserer Heimat als Lebensgrundlage! Auch für uns hat dies höchsten Stellenwert. Wir sagen Nein zu Donau-Staustufe und 3. Startbahn. Die Energiewende ist ein alternativloses Zukunftsprojekt, wir dürfen es nicht madig machen lassen. Der Erhalt kleiner, bäuer­ licher Strukturen ist gut für ­Tierschutz und Verbraucher. Ich gratuliere zum 100-jährigen Bestehen! Hubert Aiwanger Vorsitzender der Freie WählerLandtagsfraktion

Ein Verein, der den Schutz der Natur und ihrer Lebewesen zu seinem Leitmotiv gemacht hat und nun seinen 100sten Geburtstag feiern kann, hat dadurch bewiesen, dass er den Zeitgeist getroffen und gute Arbeit geleistet hat. Dass wir 2013 in Deutschland und Österreich dieses Jubiläum begehen können, zeigt, dass unsere Arbeit heute genauso wichtig ist wie vor hundert Jahren. Eine noch engere Zusammenarbeit über die Ländergrenzen hinaus kann uns in Zukunft dabei nur beflügeln. Ich freue mich darauf! Roman Türk Präsident Naturschutzbund Österreich

100 Jahre BUND Naturschutz in Bayern heißt auch 100 Jahre eine starke Stimme für Umweltschutz in Bayern. Dazu gratuliere ich, besonders als stellvertretender Vorsitzender des Umweltausschusses im Deutschen Bundestag, ganz herzlich. Gerade der gemeinsame Kampf für die frei fließende Donau wird mir immer in bester Erinnerung bleiben. Dass Umweltpolitik keine politische Eintagsfliege ist, sondern eines der großen Zukunftsthemen, beweist Ihre Standhaftigkeit über ein Jahrhundert. Ich wünsche Ihnen weiterhin dasselbe Durchsetzungsvermögen und dieselbe Streitfreudigkeit und freue mich auf viele weitere Begegnungen mit dem BN in Bayern! Horst Meierhofer (FDP) MdB, stv. Vorsitzender des Umwelt­ausschusses


Seit 1949 arbeiten unsere Verbände, der Verband bayerischer Geschichtsvereine ebenso wie der Landesverein für Heimatpflege und auch der BUND Naturschutz in Bayern im Bayerischen Heimattag zusammen und kämpfen seit 2005 für die Aufnahme der niederbayerischen Donau in das Weltkultur- und -naturerbe. Die institutionellen Verbindungen wurden bereichert durch viele persönliche Erfahrungen und vor allem die freundschaftliche Verbundenheit mit Hubert Weinzierl und Hubert Weiger. Angesichts der fortdauernden, ja gesteigerten Bedrohung von Heimat ist dieses Bündnis, mit dem wir in einer fast zweihundertjährigen Tradition stehen, auch weiterhin unverzichtbar. Aus vollem Herzen und

Die natürlichen Lebensgrund­ lagen für Menschen, Tiere und Pflanzen zu erhalten – dieses ­gemeinsame Ziel verbindet die Andechser Molkerei Scheitz mit dem BUND Naturschutz in Bayern e.V. Wir gratulieren herzlich zum 100-jährigen Bestehen und freuen uns, auch weiterhin zusammen die Aufgabe zu verfolgen, die natürliche Schönheit und Vielfalt unserer bayerischen Heimat zu bewahren. Barbara Scheitz, Geschäfts­führerin Molkerei Andechs

Hundert Jahre alt zu werden und immer noch jung und frisch zu sein ist eine Kunst. Die Gründer des BUND Naturschutz haben schon früh erkannt, dass die Natur unser höchstes Gut ist. Die Natur war und ist durch die Industrialisierung, das Streben nach Wachstum, Reichtum, Technisierung und Vollautomation stark belastet. Seit ca. 15 Jahren arbeiten das Kamkehrerhandwerk und der BUND Naturschutz im Bereich der Energieberatung zusammen. Mit dem Energie-Spar-Check bietet das Kaminkehrerhandwerk

eine neutrale, fachlich hoch qua­ lifizierte Energieberatung an. Die BN-Aktion »Tausch alter Heizungspumpen« wurde ebenfalls von uns unterstützt. Der Grundsatz, dass jeder eingesparte Liter Öl und jeder m³ Gas, der nicht verbrannt wird, nicht nur den Geldbeutel schont, sondern auch praktizierter Umweltschutz ist, ­erscheint uns äußerst wichtig. Für diese Unterstützung einen aufrichtigen Dank. Dem BUND Naturschutz gratulieren wir herzlich zu seinem runden Jubiläum und wünschen nur das Beste und die Erkenntnis vieler, dass der Erhalt der Natur wichtig ist, damit wir auch in 100 Jahren wieder gratulieren können. Oswald Wilhelm Landesinnungsmeister des Bayerischen Kaminkehrerhandwerks

Einen herzlichen Glückwunsch an den BUND Naturschutz in Bayern zum Hundertsten sagt der Baye­ rische Landesverein für Heimatpflege. Gepaart ist dieser Glückwunsch mit viel Respekt für die beeindruckende Bilanz und mit Dank für die gute und wirkungsvolle Zusammenarbeit zwischen unseren Verbänden. In der Arbeitsgemeinschaft »Der Bayerische Heimattag« kooperieren ­unsere beiden bürgerschaftlichen Vereinigungen seit vielen Jahrzehnten. Sie bewahren dadurch miteinander Heimat, sichern ­Kultur, Landschaft und Natur im Freistaat. Wir wünschen dem BN weiterhin Erfolg und viele Menschen, die seine Ziele mittragen. Johann Böhm Landtagspräsident a. D., Vorsitzender des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege

Foto: Olschewski

Foto: Kaufmann

Wann begreifen wir endlich: Es ist die Natur, von der wir leben, die uns ernährt und deren Teil wir sind. Lernen wir, achtsam mit ihr umzugehen und auf ihre Gesetze zu achten. Schließen wir Frieden mit ihr. Den Ausbeutungs- und Zerstörungskrieg können wir ohnehin nicht gewinnen. BUND hilft dabei, den rechten Weg zu finden. Karl Ludwig Schweisfurth ­Metzgermeister und Begründer der Hermannsdorfer ­Landwerkstätten

in brüderlicher Verbundenheit entbiete ich daher die besten Wünsche für das nächste Saeculum. Prof. Dr. Manfred Treml Verband bayerischer Geschichtsvereine e.V., Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine e.V.

»Die Natur ist die beste Führerin des Lebens«, erkannte bereits der römische Philosoph Cicero. ­Ähnlich dachten vermutlich vor 100 Jahren auch die Gründer des BUND Naturschutz in Bayern. Ich bin sehr froh, dass es Menschen gibt, die sich ehrenamtlich für den Schutz unserer Natur einsetzen. Auch ist die Natur der beste Therapeut. Deswegen verfolgen wir mit der Peter Maffay Stiftung das Ziel, Kinder in Kontakt mit der Natur zu bringen. Die Natur muss aber auch für unsere Nachkommen gesichert werden. Mein Sohn macht mir immer stärker bewusst, dass wir verantwortlich sind für eine lebenswerte Zukunft der kommenden Generationen. Mir ist bewusst, dass ohne den BUND Naturschutz das Gesicht Bayerns anders aussehen würde. Ich denke da an die bäuerliche, ökologische Landwirtschaft, an die frei fließende Donau oder an erhaltene Feuchtgebiete. Die Natur braucht auch in Zukunft einen unabhängigen und basis­ demokratischen Anwalt. Dem BUND Naturschutz wünsche ich weiterhin viel Erfolg und Durchsetzungskraft. Peter Maffay

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Seit 100 Jahren eine Arche Dieses Jubiläumsaquarell von Horst Haitzinger wird zugunsten eines Naturschutzprojektes versteigert. Wer bietet mit?

www.bund-naturschutz.de/ 100-jahre-auktion

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100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [2-13]

E

r ist einer der bekanntesten P ­ olitik-Karikaturisten in Deutschland: Horst Haitzinger. Über viele Jahre hinweg hat der gebürtige ­Österreicher die Publika­ tionen des BUND Naturschutz mit seinen Werken bereichert. Umweltund Naturschutzthemen lagen ihm seit jeher besonders am Herzen. Für Zeitungen und Zeitschriften im deutschsprachigen Raum sowie in England und den USA hat Horst Haitzinger das politische Weltgeschehen stets mit spitzer Feder auf den Punkt gebracht. 2006 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Deutschen Karikaturistenpreis geehrt. Heute lebt der Künstler zurückgezogen in München. Zum 100. Geburtstag des BUND Naturschutz hat Horst Haitzinger eine schöne Tradition fortgesetzt und dem Verband ein neues Werk vermacht: Der BN als Arche Noah, auf dem die Tierund Pflanzenwelt des Freistaats bestens gedeiht und zum Jubiläum ein Ständchen darbringt. Horst Haitzinger hat dem BUND Naturschutz sein Original-Kunstwerk zur Verfügung gestellt, damit es zugunsten eines BN-Naturschutzprojektes versteigert werden kann. Eine einmalige Gelegenheit, ein Werk dieses mehrfach ausgezeichneten Künstlers zu erwerben und gleichzeitig etwas für den Naturschutz zu tun! Bieten Sie mit! Und so funktioniert’s: Schreiben Sie eine E-Mail an 100-Jahre-auktion@ bund-naturschutz.de mit Ihrem Gebot. Die Gebote werden gesammelt und Ende des Jahres der Meistbietende ermittelt, der dann glück­ licher Besitzer des Aquarells wird. Den jeweiligen Höchststand und neue Infos zu dieser Benefiz­aktion finden Sie immer aktuell unter www.bund-naturschutz.de/100jahre-auktion. Der BUND Naturschutz bedankt sich ganz herzlich bei Horst Haitzinger! (lf)


Zum Jubiläum ein Blick in die Natur und die Geschichte B

ayern sähe heute anders aus, wenn es den BUND Naturschutz nicht gäbe: Nicht zuletzt durch seine Arbeit wurden in den letzten hundert Jahren schönste bayerische Landschaften vor der Zerstörung gerettet. Dieses stolze Fazit lässt sich an Hunderten von Beispielen belegen. 40 davon kann

Gerettete Landschaften, Bergverlag Rother, ISBN 978-3-7633-4438-3, 14,90 Euro

man jetzt anhand des im Rother Verlags erschienenen Wanderführers »Gerettete Landschaften« entdecken. Entstanden ist das Buch durch intensive, ehrenamtliche ­Arbeit des BN-Vorstandsmitglieds Winfried Berner und seiner Frau ­Ulrike Rohm-Berner. Für die Wanderungen in den »Geretteten Landschaften« haben sie über 1000 Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Sie wollten einer breiten Öffentlichkeit ­nahebringen, dass viele landschaftliche Schmuckstücke Altbayerns, Frankens und Schwabens heute nur noch existieren, weil engagierte ­Naturschützer sie vor der Zerstörung oder dem schleichenden Verfall bewahrt haben. Die Weltenburger Enge wäre durch Staustufen ­zerstört, Moore wie das Murnauer

Zu seinem hundertjährigen Bestehen gibt der größte Umweltschutzverband Bayerns drei spannende Publikationen heraus: einen Wanderführer, einen prächtigen Bildband sowie eine wissenschaft­ liche Aufarbeitung der Geschichte des BUND Naturschutz in Bayern.

Moos und die Kendlmühlfilzen ­ bgebaut und ausgetrocknet, das a Grüne Band zerpflügt, das Hafen­ lohrtal und die Waldnaabaue unter Stauseen verschwunden. Die heute landschaftsprägenden Rhönschafe wären längst ausgestorben. In Landshut lässt sich wandernd erleben, wie aus dem ehemaligen Truppenübungsplatz ein Naturschutzgebiet wurde und in Oberfranken gibt es das Fichtelgebirge in seiner rauen Schönheit zu entdecken, das bei­ nahe von einer Autobahn durchschnitten worden wäre. Ein Wanderführer, der Lust auf mehr Natur macht und motiviert, sich für deren Schutz zu engagieren. »Gerettete Landschaften« ist bereits im Buchhandel, im Internet und bei der BN Service GmbH erhältlich. Ein bisschen wie Blättern im Fotoalbum der Familie könnte sich die Lektüre des großen Bildbandes anfühlen, der anlässlich des BN-Jubiläums im zweiten Halbjahr erscheinen wird. In dieser umfassenden, lebendigen und kritischen Dokumentation wird es um die Tätigkeitsfelder des Vereins, seine größten Erfolge und Niederlagen, um spektakuläre Aktionen und nicht zuletzt um eine Vision für ein nachhaltiges Bayern gehen: ein Buch, das künftigen Naturschützern Mut machen soll, sich zu engagieren. Vollgepackt mit Daten und Fakten rund um den BN und vielen herrlichen Luftbildern und Naturfotografien. Nicht zuletzt hat der BUND Naturschutz sein 100-jähriges Bestehen zum Anlass genommen, die Verbandsgeschichte von drei renommierten Umwelthistorikern unabhängig und wissenschaftlich fundiert aufarbeiten zu lassen. Diese Chronik wird ebenfalls im zweiten Halbjahr 2013 in der

Reihe »BN Forschung« erscheinen. Auch die Zeit des Nationalsozialismus und die Rolle, die der bayerische Naturschutz während des NSRegines einnahm, werden durchleuchtet. Erstmals kann so eine Auseinandersetzung mit den Licht- und Schattenseiten der Geschichte und Entwicklung des Verbandes stattfinden. Nicht zuletzt sollen in dieser Publikation Fakten zum Verband (frühere Vorstandsmitglieder, Entwicklung der Kreisgruppen und Mitgliederzahlen oder Grundstücks­ ankäufe) aufgelistet werden. (lf)

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DER HELLE WEISSBIER-

GENUSS

s dem Altmühltal. Frisch au klich gebraut aus r e w Hand n Bio-Rohstoffen. wertvolle

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Mit seinen Biberberatern leistet der BUND Naturschutz einen wertvollen Beitrag zur Akzeptanz der nützlichen Nager. Viel unterwegs und hier zu Besuch bei den Rhönschafen: BN-Beiratssprecher Manfred Engelhardt (rechts)

Kreative Protestaktionen: Als Schweine verkleidet, ­demonstrieren JBN-Aktive gegen die Massentierhaltung.

Mit anpacken: Unzählige Ehrenamtliche engagieren sich Jahr für Jahr in der Biotoppflege oder bei der Rettung von Amphibien, wie hier in der Kreisgruppe Herzogenaurach.

Fotos: Mader, Stephan, BN-Archiv

Der bekannte kanadische Landwirt Percy Schmeiser und seine Frau Louise erhielten 2010 für ihren mutigen Kampf gegen den ­Gentech-Konzern Monsanto den Bayerischen Naturschutzpreis.

2012 ehrte der BN die indische Physikerin und Streiterin gegen die Gentechnik-Industrie, Vandana Shiva, mit dem Bayerischen Naturschutzpreis.

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100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [2-13]

Mit Führungen und vielfältigen Aktionen versucht der BN, breite Schichten der Bevölkerung für die Anliegen des Natur- und Umweltschutzes zu begeistern.


Über 20 Jahre haben die Menschen für eine frei fließende Donau zwischen Straubing und Vilshofen gekämpft. Jetzt ist Bayerns großer Strom – zumindest vorerst – gerettet. Einer der größten Erfolge in der Geschichte des ­bayerischen Naturschutzes: Mit Protestaktionen aus der Mitte der Bevölkerung ­heraus wurde 1989 das Aus für die geplante WAA in Wackersdorf erreicht.

Fotos: Konopka, BN-Archiv, Ammer, BN-Archiv

Fotos: JBN, BN-Archiv, KG Bad Kissingen, Stephan

Nur was man kennt, kann man schätzen: Kindern und Jugend­ lichen Naturerlebnisse zu vermitteln, ist eines der erklärten Ziele des BUND Naturschutz.

Mit seiner bisher größten Kampagne engagierte sich der BN für einen Nationalpark Steigerwald, zum Beispiel mit dieser Presseaktion 2008 in Bamberg (oben). Auch »Buche Emma« warb für das Projekt.

Menschen im BN Ein Verband ist immer nur so aktiv und so erfolgreich wie seine Mitglieder. Auch nach 100 Jahren kann der BUND Naturschutz in Bayern sich glücklich schätzen, denn die Ehrenamtlichen leisten unermüdliches Engagement, ob auf Demos, an Info­ständen, bei der Biotoppflege oder der Organisation von Veranstaltungen. Ein Bilderbogen der Menschen im BN.


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Gastkommentar

Foto: Bayerischer Rundfunk/Ulrike Kreutzer

Mein BUND Naturschutz hat ein Gesicht …

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Rudolf Erhard arbeitet als freier Journalist für den Bayerischen Rundfunk sowie für verschiedene ARD-Sender. Sein Schwerpunkt ist bayerische Landespolitik. Er lebt auf seinem Hof zwischen Kiefersfelden und Oberaudorf mit praktizierter Nähe zu

ein BUND Naturschutz hat ein Gesicht. Mein BUND Naturschutz hat einen Namen. Mein BUND Naturschutz redet nicht, er packt an. Mein BUND Naturschutz ist kein Programmatiker sondern ein Praktiker. Sepp Baumgartner repräsentiert für mich und viele Bürger im oberbayerischen Inntal den BUND Naturschutz. Er gründete 1982 die Ortsgruppe KiefersfeldenOberaudorf und »musste« sie auch noch zehn Jahre lang leiten. Musste, weil solche Führungsaufgaben, gar wenn sie mit reden verbunden waren, dem Sepp zu­ wider waren. Der gelernte Maurer, Bauhofmitarbeiter und spätere Bademeister lebt auch jetzt als Rentner für den Naturschutz nach dem biblischen Grundsatz »an ihren Taten, nicht an ihren Worten sollt ihr sie erkennen«. Der Sepp baute mühsam seine Ortsgruppe auf und war froh, als er das Vorsitzendenamt zugunsten dafür Berufenerer abgeben konnte. Als Praktiker an der Spitze zu stehen, liegt ihm bis heute mehr. So organisierte er mit seiner Ortsgruppe gegen all die Skeptiker die erste »Bürgerfotovoltaikanlage« auf dem Schul­ hausdach von Kiefersfelden. Konsequenterweise pflasterte er umgehend als einer der ersten Privatleute in der Gemeinde auch das Dach seines Häuschens mit Kollektoren zu. Er nahm das Kopfschütteln der Nachbarn lächelnd in Kauf und blieb weiter der tätige Pionier. Ob mit einem Brennwertkessel der ersten Generation, der nachträglichen Wärmedämmung seines Privathauses oder seinem 3-Liter-Lupo, den er noch heute fährt. Seinen Garten gestaltete er zum Nist- und Tummelplatz für alle anfliegenden Vogelarten um und ein ererbtes landwirtschaftliches Grundstück bei Wasserburg zu einem Park mit heimischen Bäumen aller Art. Sepp Baumgartner lebt Natur- und Umweltschutz vor. Ohne Zeigefinger und ohne anderen durch plaka­ tives Handeln ein schlechtes Gewissen machen zu wollen. Was aus der Regensburger Zentrale kommt, ist ihm nicht immer einsichtig. Was der Weinzierl sagte oder der Weiger meinte, war ihm ganz selten Programm. Er will selbst gestalten und nicht Kampagnen vollziehen. Er entdeckte auf seinen Streifzügen das Amphibienbio-

Natur- und Umweltschutz. Er ist lang­ jähriger Vorsitzender des örtlichen Wasserund Bodenverbandes. Anlässlich von 100 Jahre BUND Naturschutz schwärmt er von seinem Lieblings­aktivisten.

top im alten Kiefersfeldener Zementwerkssteinbruch und bemuttert seither die dortige Gelbbauchunkenpopulation. Die benachbarten Mototrialfahrer bekämpft er nicht, sondern motiviert sie zur Rücksicht. Wenn es gilt aktiv zu werden, ist Josef Baumgartner seit über 40 Jahren stets als Erster vor Ort, ob beim Krötenschutz oder beim Streuwiesenmähen. Ein immer freundlicher und kundiger Repräsentant des BUND Naturschutz. In dessen Hierarchie ist er ein typischer Graswurzler. Aktive Naturschützer mit der Haltung eines Sepp Baumgartner werden vor Ort respektiert und geachtet. Sie leben Überzeugung vor und lassen keine Vorurteile gegen »die Greana da« aufkommen. Vielleicht auch deshalb gehört der Sepp seit Jahrzehnten bayernweit zu den Erfolgreichsten bei der alljähr­ lichen Haussammlung des BUND Naturschutz. Ihm, der seit Jahrzehnten bei Wind und Wetter als Sammler mit dem Radl unterwegs ist, vertrauen die Bürger sozusagen persönlich ihre Spenden für den BUND Naturschutz an. Einen wie den Josef Baumgartner braucht der BUND Naturschutz. Das ist Stärke durch Nähe. Dies darf bei all dem nicht minder wichtigen Netzwerken, bei all den politischen und überregionalen Aktionen nicht vergessen werden. Die Menschen honorieren den Kampf des BUND Naturschutz für unsere bedrohte Umwelt, für die Bewahrung der Arten und gegen die Zerstörung gewachsener Lebensräume. Aber so manche »Verbandszeitschriftrhetorik« von denen da oben in Regensburg kommt denen da unten an der Basis eben nicht über die Lippen. Das Wurzelgeflecht an der Naturschutz­ basis unterscheidet pragmatisch zwischen Fluch und Segen so mancher Artenschutzprogramme. Zum Beispiel wenn sich vor Ort Widerstand gegen den Biber regt, weil er Vorfluter ohne Sinn aufstaut und dadurch öko­ logisch bewirtschaftete Grünflächen vernässen oder der als »Ur-Bayer« und »Meister Bockert« gerühmte Nager selbst Schutzhecken und Streuobstbestände zernagt. Da helfen dann kein Biberberater und kein beschämend unterfinanzierter Entschädigungsfond. Da leben Natur und Mensch nicht mehr im Einklang. Da ist es besser Dämme und örtliche Biberfamilien zu beseitigen. Wer das versteht und toleriert gehört nicht zu den »Hetzern gegen den Biber« sondern zu den Naturschutzrealisten. Wenn Naturschutz begreifbar bleiben will, muss es gelingen die Menschen mitzunehmen.

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Seltene Schönheit: Die Sumpf-Gladiole

Im frühen Hochsommer bezaubert ein Meer von purpur­roten Blüten der Sumpf-Gladiole den Besucher: Am Mesnerbichl und in der Magnetsrieder Hardt finden sich große ­Gladiolen-Vorkommen. Der BUND Naturschutz hat seit den 60er-Jahren maßgeblich zu ihrem Schutz beigetragen. ie Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris), auch Sumpf-Siegwurz genannt, zählt aufgrund ihrer eleganten Gestalt und schön ge­ färbten purpurroten Blüten zu den attraktivsten einheimischen Wildpflanzen. Zugleich gehört sie zu den Seltenheiten der bayerischen Flora. Die zu den Irisgewächsen gehö­ rende Gattung Gladiolus hat mit über 20 Arten ihr Areal-Zentrum im ­Mittelmeerraum. In Deutschland kommen nur zwei Arten vor, Sumpf-Gladiole und Wiesen-Siegwurz (Gladiolus imbricatus), letztere nur in Thüringen und Sachsen. Die Sumpf-Gladiole hingegen konzentriert ihre deutschen Bestände zu etwa 99 Prozent auf Bayern, ­darüber hinaus sind wenige Fundorte aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bekannt.

Anspruchsvoll in der Standortwahl

Bei der Sumpf-Gladiole handelt es sich um eine »Ökotonpflanze« (Ökoton = Übergangszone von einem zu einem anderen Biotop). Im Alpenvorland bildet sie vitale

Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris) Ordnung: Iridales Familie: Iridaceae (Irisgewächse) Lebensraum: jeweils kalkreiche Mager­rasen, Pfeifengraswiesen und Klein­seggen- und Kopfbinsenrieder Verbreitung: relativ kleines Areal in E­ uropa, v. a. west­ liche Balkanhalbinsel (Slowenien, Kroatien, West-Ungarn), Südalpen, Süddeutschland (näheres siehe Text) Status: Art der Anhänge II und VI der FFH-Richtlinie, Rote Liste Deutschland/Bayern Gefährdungsgrad 2 (stark gefährdet)

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Fotos: Quinger

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Populationen in Lebensraum-Komplexen aus, in denen Kalk-Halbtrockenrasen und kalkreiche Niedermoore nebeneinander vorkommen und über kalkreiche Pfeifengras­ wiesen miteinander verbunden sind. Hier stehen ihr immer diejenigen Ökotonabschnitte zur Verfügung, die gerade den Wasserhaushalt anbieten, der ihr bei Witterungs- und Klimaschwankungen spezifisch zusagt. Die Wuchsortlage ist wohl vor allem für die Jungpflanzen von Bedeutung, die sich wahrscheinlich nur in einem passenden hydrologischen Milieu erfolgreich entwickeln können. In Abhängigkeit von der Witterung kann sich der ­optimal zur Verjüngung eignende Abschnitt innerhalb des Ökotons von Jahr zu Jahr verlegen. Ungestörte Ökotone aus Kalkmagerrasen und kalkreichen Niedermooren sind heute außerordentlich selten und wohl deshalb ist es auch die Sumpf-Gladiole selbst. In Bayern ist die Pflanze in der Südhälfte einschließlich des Donauraums ­beheimatet. Es gibt einige kleinere Vorkommen auf Flußschotterheiden (»Brennen«) entlang der Donau zwischen Neuburg und Ingolstadt, entlang der unteren Isar (Sammer-

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ner Heide), nördlich von München (Dachauer Moos) sowie in den Kocheler und Berchtesgadener Alpen. Die Schwerpunktvorkommen konzentrieren sich auf das Ostallgäuer Alpenvorland im Füssener Winkel, entlang des Lechs in der LechWertach-Ebene mit der Königsbrunner Heide, die das individuenreichste Vorkommen der Art in Bayern ­beherbergt, im östlichen Murnauer Moos, in den südwestlichen Loisach-Kochelseemooren sowie in den Alpentälern im Umland von Garmisch-Partenkirchen sowie in der Magnetsrieder Hardt östlich von Weilheim und im Mesnerbichl-­ Gebiet südlich von Andechs. Die Magnetsrieder Hardt dürfte hinsichtlich des Vorkommens der­ artiger Ökotone in Deutschland einzigartig sein. Das Mesnerbichl-­ Gebiet reicht in dieser Hinsicht qualitativ nicht ganz an die Magnets­ rieder Hardt heran. Die Gladiole besiedelt in beiden Wuchsgebieten ­jeweils in dichten Herden zu den Kalkmagerrasen gehörende TrespenHalbtrockenrasen und SilberdistelHorstseggenrasen, Knollenkratz­ distel-Pfeifengraswiesen sowie Kopfbinsen-Kleinseggenrieder mit bestandsbildendem Rostrotem


Sumpf-Gladiolen im Kalkmagerrasen, Magnetsrieder Hardt

»In der Abendsonne sehen die Sumpf-Gladiolen umwerfend aus« Burkhard Quinger kümmert sich seit Jahren um Gladiolus palustris in Mesnerbichl und ­Magnetsried. Er hofft, in Zukunft den Fokus auf andere Arten in diesen Gebieten aus­ weiten zu können.­ N+U: Woher stammt Ihr Interesse für die Gladiole?

Verbreitung der Sumpf-Gladiole in ­Bayern nach www.bayernflora.de, ­Informationsstand 4. 4. 2013. Rot umrahmt sind die Quadranten mit den Vorkommen »Mesnerbichl« (TK 8033) und »Magnetsrieder Hardt« (TK 8133).

Kopfried (Schoenus ferrugineus), ­ die einander benachbart sind. Gemeinsam sind diesen Pflanzengemeinschaften kalkreiche und nährstoffarme Böden, im Wasserhaushalt ­unterscheiden sie sich jedoch beträchtlich.

Langjähriges Engagement

Der BUND Naturschutz setzt sich seit langem für den Erhalt der Sumpf-Gladiole ein. In der Magnetsrieder Hardt wurde bereits im Jahr 1966 mit dem Erwerb der wichtigsten Kernflächen begonnen. Seither wurden die Besitz- und Pachtflächen ständig erweitert. Die Magnetsrieder Hardt beherbergt mit ca. 24 000 Individuen (eigene Zählung im Jahr 2012) einen der großen bay-

erischen Gladiolen-Bestände. Sie wurde erst im Jahr 1982 unter ­Naturschutz gestellt. Ohne das Engagement des BUND Naturschutz hätte das Gebiet seine enorme ­naturkundliche Bedeutung als ­naturnahe Drumlin-Landschaft des Alpenvorlands nicht behaupten können. Im Mesnerbichlgebiet südlich von Andechs wurden die GladiolenVorkommen im Jahr 2012 im Rahmen eines vom BN Starnberg be­ auftragten Glücksspiralen-Projekts erfasst. Das Gebiet enthält einen Bestand von rund 17 000 Individuen der Sumpf-Gladiole. In den frühen 80er-Jahren wurden die wichtigsten Flurstücke mit Gladiolen-Vorkommen als »flächenhafte Naturdenkmäler« ergänzend zum kleinen Naturschutzgebiet »Mesnerbichl« ausgewiesen und vom BN erworben. Das Engagement des BUND Naturschutz währt auch hier schon seit über 30 Jahren. Burkhard Quinger

Burkhard Quinger: Ich habe mich schon als Zwölfjähriger für Botanik begeistert. Die Sumpf-Gladiolen sind mir aber erst während des Studiums begegnet – obwohl sie nur etwa zehn Kilometer von meinem ­Elternhaus entfernt wachsen. In der tiefstehenden Abendsonne sehen die Gladiolen fast märchenhaft schön aus, ihre vollständige Farbwirkung ist durch Lichtbrechungseffekte nur mit dem Auge erlebbar, Fotos oder Filme geben diesen Effekt nicht wieder.

Für den BN haben Sie Zählungen großer B ­ estände in Bayern durchgeführt. Eine trockene Aufgabe?

Die Zählungen sind schon etwas trocken, aber wenn man am Ende die Zahlen der Einzelbestände in einem Wuchsgebiet vergleicht, wird es interessant. Es zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen der Einzelbestände; bei lokalen Negativentwicklungen sollte man steuernd eingreifen. Generell sind am Mesnerbichl und in Magnetsried die Pflanzen auf mehrere, eher lockere Bestände auf großer Fläche verteilt. Dies ist besser, weil weniger störanfällig, als wenn sich der ganze Bestand in großer Dichte auf einen einzigen relativ kleinen Wuchsort konzentriert.

Was empfehlen Sie Menschen, die sich für die Sumpf-Gladiole interessieren?

Es lohnt sich, die Pflanze in freier Natur zu betrachten. Wer nur eine Fotoabbildung von ihr kennt, sollte nicht glauben, ihre Schönheit bereits erfasst zu haben. Ich bitte aber dringend darum, die Wege nicht zu verlassen. Die Gladiolen wachsen am Mesnerbichl und in Magnetsried, aber auch in der Königsbrunner Heide bei Augsburg direkt am Wegesrand und können aus einem halben Meter Entfernung vom Weg aus betrachtet werden. Trittschäden sollten unbedingt vermieden werden. (ve)

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Die BN-Anlassspende

Nachhaltig Freude schenken

Spenden für den Naturschutz sind eine gute Möglichkeit, sich und anderen dauerhaft Freude zu bereiten. Mit der eigenen Spendenseite auf dem BN-Portal gestaltet sich die Abwicklung jetzt noch einfacher.

G

eschenke sind eine schöne Sache. Sie zeigen dem Beschenkten, dass an ihn gedacht wird, stehen für Sympathie und Zuneigung. Wenn eine größere Feier ansteht, ist es jedoch oft schwierig, sich von seinen Gästen das Richtige zu wünschen: Die Wohnung ist komplett eingerichtet, Pralinen und Blumengestecke möchte man nicht im Dutzend bekommen und das Bücherregal ist bereits voll. Zum runden Geburtstag, zum Dienstjubiläum, zur silbernen Hochzeit oder Taufe eines Kindes wünschen sich deshalb immer mehr Menschen statt Geschenken für sich selbst eine Spende für einen guten Zweck. Auch beim BUND Naturschutz gibt es die Möglichkeit einer solchen Anlassspende. Der Landesverband stellt dafür verschiedene Materialien zur Verfügung. Mit der ansprechend gestalteten Spendenbox, Informationsfaltblättern und Textbausteinen für die Einladungen gestaltet sich die Abwicklung unkompliziert.

Auch online möglich

Seit diesem Jahr können BN-Mitglieder sogar ihren eigenen Spendenaufruf gestalten und auf die Internetseite des BUND Naturschutz stellen. Das geht ganz einfach – Internetexperte muss dafür niemand sein. Schon mit wenigen Klicks entsteht die eigene, individuelle Seite. Dabei ist es auch möglich, einen bestimmten Spendenzweck vorzugeben und damit die Geldgeschenke dem eigenen Naturschutz-Lieblingsprojekt

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100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [2-13]

Foto: Willner

»Dankeschön!« Hat auch schon von der BNAnlassspende profitiert: der Fischotter

zuzuführen. Der BN garantiert, dass die Mittel nur für den festgelegten Zweck verwendet werden. Ebenso können die Spenden ganz allgemein der Arbeit des BUND Naturschutz gewidmet werden. Jeder Euro, der gespendet wird, bringt die gute Sache voran. Für 25 Euro kann der BN beispielsweise sieben Meter Amphibienschutzzaun kaufen, für 100 Euro 80 Quadratmeter Moorfläche erwerben und renaturieren. 50 Euro reichen, um eine Sense für die Biotoppflege zu kaufen oder eine Kindergruppe mit Becherlupen auszustatten. Immer mehr BN-Mitglieder greifen diese gute Idee auf, wie zum Beispiel Michael Schauer. Zu einem runden Geburtstag wünschte er sich Spendengeschenke für das Grüne Band, den ehemaligen Todesstreifen an der Grenze zwischen Bayern und Tschechien. Der 346 Kilometer lange, einzigartige Lebensraumverbund bietet Luchs, Fischotter, Flussperlmuschel und dem fast ausgestorbenen Böhmischen Enzian eine Heimat. Mit den großzügigen Spenden der Gratulanten von mehr als 1000 Euro konnte der BN ein 9500 Quadratmeter großes Moorgrundstück kaufen und vor möglicher Zerstörung sichern (wir berichteten in N+U 1/2012). Christine Stefan Materialien und Informationen zu den Anlassspenden unter www.bund-naturschutz.de/ spenden/anlassspenden.html und über die BNLandesgeschäftsstelle: BUND Naturschutz, Dr. JohannMaier-Str. 4, 93049 Regensburg oder Claudia CieciorBordonaro, Tel. 09 41- 2 97 20 34, claudia.ciecior@ bund-naturschutz.de


Die Erhaltung der frei fließenden Donau

Als im Februar dieses Jahres bekannt wurde, dass es zumindest vorerst keinen Staustufen-Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen geben wird, war die Freude bei den Donau-Anwohnern riesig. Die breite Mehrheit der Niederbayern hatte einen sanften Ausbau unterstützt.

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er Beschluss der bayerischen Staatsregierung vom 27. Februar 2013 zum Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen ohne Staustufe und Schleusenkanal stellt zwar noch nicht den endgültigen Verzicht auf einen Ausbau mit Staustufe dar, aber er macht die dauerhafte Erhaltung der frei fließenden Donau sehr wahrscheinlich. Wir als Verband begrüßen diesen Beschluss, zumal dadurch dokumentiert worden ist, dass die CSU als größte Regierungspartei bereit ist, ihre bisherige Position für einen Staustufenbau mittelfristig aufzugeben. Diese Entscheidung ist damit einer der großen Erfolge unserer Verbandsgeschichte. Gerade der BUND Naturschutz hat sich seit den 70er-Jahren für die Donau eingesetzt. Es ist vor allem auch ein ­Erfolg der Breite der Bürgerbewegung vor Ort und ein Erfolg der fachlichen Qualität des Widerstandes, denn im Laufe der Jahre sind alle Argumente für einen Staustufenbau widerlegt worden. Es ist immer deutlicher geworden, dass ein Staustufenbau nicht der Verbesserung der Schifffahrtsverhältnisse dient, sondern der Schleusenkanal eines Tages doch noch für die Wasserkrafterzeugung genutzt werden sollte. Zudem wären die Eisenerztransporte nach Linz zur Firma Alpin billiger geworden. Darüber hinaus war das Interesse der Bauindustrie an einer Maximierung des Bauvolumens offensichtlich. Durch die fachliche Qualität, die unter anderem seit Anfang der 90er-Jahre durch Prof. Ogris von der Universität Wien, Prof. Bernhart von der Universität Karls-

ruhe und Dr. Alfons Henrichfreise vom Bundesamt für Naturschutz hergestellt wurde sowie durch die Breite des gesellschaftlichen Bündnisses ist es gelungen, die Gesamtstimmung in der Bevölkerung zu sensibilisieren. Inzwischen unterstützen mehr als zwei Drittel der Bevölkerung Niederbayerns die Erhaltung der frei fließenden Donau. Altabt Emmanuel Jungclaussen vom Benediktiner-Kloster Niederalteich hatte dabei eine zentrale Rolle, da der Widerstand nicht nur fachlich, sondern auch ethisch begründet war und ist. Über die Jahre hinweg zeichnete sich der Erfolg unseres Widerstandes auf allen Ebenen von Brüssel über Berlin bis auf die lokale Ebene ab. Besonders herauszustellen ist der Bundestagsbeschluss von 2002, der sich bereits gegen einen Staustufenbau aussprach und für den sich maßgeblich die damaligen Bundestagsabgeordneten Bruni Irber und Ali Schmidt eingesetzt haben. Die Breite des Bündnisses dokumentiert sich darin, dass über die klassischen Natur- und Umweltschutzverbände hinaus auch regionale Bürgeraktionen vertreten sind wie zum Beispiel das Bürgerforum Umwelt Vilshofen mit Dr. Anton Huber und die Bürgeraktion »Rettet die Donau« Deggendorf mit Hubert Stelzl, zudem auch Heimat- und Geschichtsvereine und politische Parteien. Der BN hat dabei immer eine zentrale Rolle gespielt – allen voran hier die Kreisgruppe Deggendorf mit Ludwig Daas, Rudolf Fahrer, Dieter Scherf und Georg Kestel sowie die Kreisgruppe Straubing mit Martin Primbs, Franz Wiegand und Andreas Molz.

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Foto: Roggenthin

Foto: Willner

Paradiesisch Die Donau zwischen Straubing und Vils­ hofen darf weiterhin frei fließen.

Hubert Weiger ist BN-Landesvorsitzender und Vorsitzender des BUND.


Konsequenz aus Fukushima: Atomausstieg sofort! Foto: fotolia.com/fotoreisen

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Gericht schützt Biber

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as Verwaltungsgericht Augsburg hat Ende Februar auf Antrag des BUND Naturschutz entschieden, dass die Biber in acht von fünfzehn betroffenen Gebieten des Landkreises Dillingen nicht abgefangen oder abgeschossen werden dürfen. Damit stoppte das Gericht eine Verfügung des Landratsamtes Dillingen. Der BN begrüßt diese Entscheidung zum einen, weil das Gericht damit festgestellt hat, dass der BN als anerkannter Naturschutzverband dazu berechtigt ist, derartige Anträge zu stellen. Vor allem aber freut den BN, dass zumindest die Biber in den acht Gebieten weiterleben dürfen. Die Schäden und die Gefahren für die Allgemeinheit seien hier nicht so gra­vierend, um damit das Töten und Fangen der Tiere zu rechtfertigen, urteilte das Gericht. Zudem müssten Grundstückseigen­tümer mitwirken, um Schäden durch Biber zu vermeiden. Hier spielt vor allem die Anlage von ungenutzten Uferrandstreifen eine große Rolle, wie sie in anderen Bundesländern schon üblich ist.

m März 2013 besuchten Bürger aus Fukushima den BUND Naturschutz in Bayern. Als Zeitzeugen und Vertreter von Friends of the Earth Japan, einer Partnerorganisation des BN, berichteten sie über die Situation zwei Jahre nach dem GAU. Sie schilderten eine hilflose Politik, bei der die Menschen erst ab einem Grenzwert von 20 Millisievert pro Jahr evakuiert werden – einer Strahlenmenge, die bis zu 20 mal so hoch liegt wie beim Atomunglück von Tschernobyl. Die Menschen haben Angst vor der Zukunft und um die Gesundheit ihrer Kinder, die Entschädigungspolitik ist katastrophal. Immerhin laufen heute von ehedem 54 Atomreaktoren nur noch zwei. Das zeigt, dass ein sofortiger Atomausstieg möglich ist. Dafür kämpft der BN auch in Bayern, verbunden mit den Zielen einer 50-prozentigen Stromeinsparung bis 2050 und einem Ausbau der Erneuerbaren Energien.

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as Jahr 2012 war ein erfolgreiches Jahr für den Einsatz gegen die Agrogentechnik. So teilte der Konzern BASF mit, auf Forschung und Freisetzung von gentechnisch veränderten Organismen in Europa zu verzichten, etwa bei der Gentech-Kartoffel Amflora. Zunehmend Probleme bekommen auch die Hersteller des Herbizids Glyphosat, das zum Beispiel in dem Produkt »Roundup« enthalten ist und gegen das die meisten gentechnisch veränderten Pflanzen resistent gemacht sind. Die Hersteller bezeichnen das Herbizid als ungefährlich, wissenschaftliche Untersuchungen zeigen jedoch, dass das Mittel am Amphibiensterben beteiligt ist und das Bodenleben schädigt. Außerdem belegen mehrere Studien, dass das Herbizid Risiken für die menschliche Gesundheit birgt, etwa indem es das Hormonsystem schädigt und möglicherweise bestimmte Krebserkrankungen fördert. GlyphosatSpuren wurden schon im Urin von Stadtbewohnern, im Grundwasser und selbst im Regen nachgewiesen. Aus Sicht des BN muss Roundup verboten werden.

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Erfolge gegen Agrogentechnik


Scharfe BN-Kritik an bayerischer Straßenbau-Wunschliste

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Foto: Krause

ls einen Anschlag auf den Klima- und Gesundheitsschutz und einen massiven Beitrag zum Flächenfraß kritisierte der BN-Landesbeauftragte Richard Mergner die im März vom bayerischen Kabinett beschlossene »Straßenbau-Wunschliste« für einen neuen Bundesverkehrswegeplan. »Statt das bestehende Netz an Autobahnen und Bundesfernstraßen mit tausenden von bröckelnden Brücken zu sanieren, setzt Ministerpräsident Horst Seehofer auf noch mehr Asphalt und Beton«, erklärte Merg­ner. Unnötige Projekte wie eine Main-Spessart-Autobahn in Unterfranken oder eine autobahnähnliche Straße von Landshut nach Rosenheim mit riesigen Bauwerken im Isartal hängen nun weiter wie ein Damoklesschwert über den betroffenen Regionen. Die kommenden Wahlen werden damit auch zur Weichenstellung für die zukünftige Verkehrspolitik in Bayern.

Smartphones für Babys? andys, Smartphones und Tablets haben viele Vorteile. Diese dürfen jedoch nicht über die Risiken, vor allem für Kinder, hinwegtäuschen: 2011 meldete die Weltgesundheitsorganisation WHO, dass Handystrahlung möglicherweise krebserregend sei. Auch die Europäische Umweltagentur zeigt sich skeptisch und nahm die Mobilfunkstrahlung dieses Jahr in ihre Publikation über gesundheitsschädliche Technologien auf, bei denen frühe Warnsignale ignoriert werden. In Belgien sollen Werbung und Verkauf von Handys für Kinder unter sieben Jahren verboten werden. Und in Deutschland? Hier gibt es Babyphon-Apps fürs Smartphone, das man dann dem Neugeborenen womöglich ins Bett legt. Die Spielwarenmesse in Nürnberg stellte heuer Funk-Spielzeug in den Vordergrund, etwa eine Handy-Halterung für Babys ab sechs Monaten (im Bild) oder Smartphones als Kuscheltiere …

EU-Staaten verwässern Agrarreform

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it ihrem Beschluss zur Agrarreform vom 19. März haben die Agrarminister der EU-Staaten einerseits einen Paradigmenwechsel eingeleitet, da es Subventionen nur noch bei Gegenleistungen gibt. Andererseits wurde die Reform so weit verwässert, dass die Entwicklung zu einer umwelt- und tiergerechten Landwirtschaft gefährdet ist. Der BN-Vorsitzende Hubert Weiger kritisierte, Natur und Verbraucher würden auch künftig nicht ausreichend vor Pestiziden und Nitraten in Wasser und Boden geschützt und der Artenverlust könne weiter ungebremst voranschreiten. Die vom Rat beschlossenen Umweltauflagen würden teilweise noch hinter bestehende Verpflichtungen zurückfallen. Mitverantwortlich für die Verwässerung der Reform sei ­Agrarministerin Ilse Aigner, die sich massiv gegen weitergehende Auflagen eingesetzt hat.

Foto: Kultusministerium

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Schulwettbewerb »Flussgeschichten«

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ayern ist ein Land der Fließgewässer: Über 100 000 Kilometer Bäche und Flüsse prägen Bayerns Landschaft. Manche tragen eigenartig klingende Namen wie »Gaißa« oder »Proviantbach«. Woher kommen diese Namen? Welche Geschichte hat der nächstgelegene Bach zu erzählen? Der Schülerlandeswettbewerb »Erinnerungszeichen« mit dem Motto »Flussgeschichten« des bayerischen Kultusministeriums möchte Schüler ab der dritten Klasse dazu motivieren, solchen Fragen nachzugehen: Mit welchen Produkten hat der Heimatort Flusshandel betrieben, wie haben die Menschen das Fließgewässer genutzt und verändert? Als kundige Quellen stehen den Schülern auch Ansprechpartner der BN-Kreisgruppen zur Seite. Zudem lobt der BN als Prämien attraktive Buchpreise und Projekttage zu verschiedenen Themen am Fluss aus. Mitmachen! Mehr Info: www.erinnerungszeichen-bayern.de

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Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa

länderübergreifenden Strategien zum Schutz ökologisch wertvoller Flächen im Grünen Band Zentral­ europa. Hierfür arbeiten 22 Partner aus sechs Ländern (Deutschland, Tschechien, Österreich, Slowakei, Das Grüne Band Europa ist mit über 12 500 Kilometern – vom Eismeer Slowenien und Italien) zusammen. bis zum Schwarzen Meer – der größte europäische Lebensraumverbund. Beteiligt sind Hochschulen, Ver­ Ein herausragender Naturreichtum kennzeichnet diese Erinnerungsland- bände und staatliche Stellen aus schaft, lebendiges Symbol für die Überwindung des Eisernen Vorhangs. den Bereichen Natur- und Umweltschutz, Landesentwicklung und Raumplanung. Für den BUND Naturschutz aktiv sind das Projektbüro Grünes Band und die Kreisgruppe Cham. Das Gebiet Oberpfälzer Wald/ ˇ eský Les ist eine von sechs Pilot­ C regionen, in denen im Auftrag des Projektbüros Daten zu Lebensräumen und Arten erhoben werden. Mittels einer zoologischen Erhebung auf nicht geschützten GrünesBand-Flächen bei Waidhaus wurden 30 gefährdete Arten der Roten Liste Bayerns entdeckt, wie die Grüne Keiljungfer und der Baldrian-Scheckenfalter. ahlreiche Verbände und staat­ ist das Grüne Band ein letztes Re­ liche Stellen aus 24 Ländern arfugium und Ausbreitungskorridor: Grenzen trennen, Natur verbindet beiten in dieser paneuropäischen Schwarzstorch, Wachtelkönig, Zahlreiche Veranstaltungen für die Initiative zusammen. Das ProjektFischotter, Luchs und FeuersalaÖffentlichkeit werden von der Kreisbüro Grünes Band beim BUND mander sind nur eine kleine Ausgruppe Cham gemeinsam mit dem wahl. Andernorts selten gewordene ­Naturschutz als RegionalkoordinaProjektbüro durchgeführt. Exkur­ Lebensräume wie naturnahe Fließtor für Zentraleuropa – zusammen sionen ins Nachbarland Tschechien gewässer und Wälder, Feuchtwiesen mit den Kreisgruppen vor Ort ist es oder zur vielfältigen Schmetterund Moore konnten sich erhalten. Teil des internationalen Netzwerks lingswelt des Grünen Bandes finden Doch auch sie sind heute durch zum Erhalt dieses einzigartigen viele begeisterte Teilnehmer. ZuZerstörung bedroht. In enger Koe ­ uropäischen Naturerbes. sammen mit der tschechischen Naoperation mit der Kreisgruppe FreyAm Grünen Band Bayern-Tscheturschutzorganisation Ametyst fand ung-Grafenau kauft der BN-Landeschien kauft der BN Flächen an, setzt ein erstes grenzüberschreitendes verband besonders wertvolle FläNaturschutzmaßnahmen um und Treffen von Akteuren statt, bei dem chen an: bisher knapp 34 Hektar, entwickelt zusammen mit den gemeinsam über Nutzungskonflikte tschechischen Partnern grenzüberdie für insgesamt rund 560 300 Euro und die weitere Entwicklung dis­ schreitende Schutzstrategien. Dies angekauft wurden, gefördert im kutiert wurde. Dieses Jahr wurde ist bitter nötig, denn die Bilanz entRahmen des Klimaprogramms Baybereits eine Luchswanderung lang der bayerischen Seite ist erern (90%-Förderung) und durch durchgeführt, geplant sind weitere schreckend: Gerade mal 32 Prozent den Bayerischen Naturschutzfonds vielfältige Aktivitäten wie Umweltdes 346 Kilometer langen Teilstücks (85%-Förderung). Der Eigenanteil bildungsveranstaltungen für Fami­ des Grünen Bandes stehen unter des BN betrug hier 73 000 Euro. »Der lien (Termine unter www.cham. Naturschutz. Ankauf der wertvollen Moorflächen bund-naturschutz.de), die ErstelIm Schatten des Eisernen Vordurch den BN ist ein wichtiger lung verschiedener Öffentlichkeitshangs konnte nicht nur die vom Schritt, der nicht nur dem Erhalt materialien sowie im Frühjahr der Artenvielfalt, sondern auch dem Aussterben bedrohte Flussperl­ deutsch-tschechische Exkursionen Klimaschutz dient« erklärt Peter muschel überleben. Mit dem Pround Workshops speziell für SchulRottner, BN-Geschäftsführer. jekt »Erhalt der Flussperlmuschel klassen. Das Grüne Band bringt die im Grünen Band Bayern-TschechiMenschen über Grenzen hinweg zuen« setzt sich die Kreisgruppe Hof Gemeinsam aktiv sammen – ein Miteinander ganz im für deren Schutz und Ausbreitung Eines der Ziele des seit April 2011 Sinne des europäischen Gedankens. ein (wir berichteten in N+U 3-2012). laufenden EU-geförderten Projektes Liana Geidezis, Melanie Kreutz, Auch für eine Vielzahl anderer Arten GreenNet ist die Entwicklung von Jana Kaiser

Langfristig ­gesichert Angekaufte Moorfläche im Grünen Band bei FreyungGrafenau mit ­Beständen selten gewordener Arten wie dem Hoch­ moor­gelbling

Fotos: Maurer/Ritt (Hochmoorgelbling)

Aktiv für das Grüne Band Bayern-Tschechien

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Kein Kraftwerk am Jochberg!

Unter falscher Berufung auf die Energiewende wird zum Angriff auf wertvolle Lebensräume in den Alpen geblasen. Neben Wasserkraft­ vorhaben sind auch Pumpspeicher­werke in der Diskussion. So ist ein riesiges Speicherkraftwerk am Jochberg in der Jachenau geplant, wie der BUND Naturschutz erfuhr. nen sich, weil sie Wasser mit billigem Nachtstrom hochpumpen und es während der teuren Spitzenzeiten wieder ablassen. Für diesen Ausgleich von kurzzeitigen Stromspitzen reichen die bestehenden Anlagen aus. Als saisonale Speicher sind Pumpspeicherwerke hingegen ungeeignet. Für den Ausbau der Erneuerbaren Energien wirklich benötigt werden stoffliche Speicher wie Wasserstoff oder Methan. Wasserstoff kann

Gestoppt: Um die Ausweisung von 14 Bauparzellen auf dem Kressenfeld in Bischofswiesen (Landkreis Berchtesgadener Land) ging es Ende 2012 in einem Bürgerentscheid. Bei einer Beteiligung von 42 Prozent stimmten 68 Prozent der Bürger gegen das Bauvorhaben. Ein CSU-Gemeinderat und Nebenerwerbslandwirt hatte die Ausweisung 2011 zunächst mit Erfolg beantragt, obwohl die Fläche direkt an das FFH-Gebiet Böckl­ moos grenzt. Nachdem die Einwendungen des BN vom Gemeinderat abgelehnt worden waren, erreichten die Naturschützer mit Unterstützung zahlreicher Bürger, darunter auch Bewohner des an-

aus Wasser mittels Elektrolyse gewonnen werden und die Energie des elektrischen Stroms chemisch speichern. Methan kann durch ­Methanisierung gewonnen werden und im Ergasnetz zwischengespeichert werden. Nötig sind zudem ­dezentrale Alternativen: Mini- und Mikro-Blockheizkraftwerke, die auch die bei der Stromgewinnung anfallende Abwärme sinnvoll nutzen. Christine Margraf (as)

grenzenden Seniorenheims, den Bürgerentscheid. Gesichert: Mit 4000 Euro eigenen Spendengeldern und einem Zuschuss des Freistaates von 90 Prozent aus dem Klimaprogramm Bayern 2020 erwarb die BN-Kreisgruppe Traunstein im vergangenen Dezember ein wertvolles Kalk-

quellmoor in Diesenbach, einem Ortsteil der Gemeinde Surberg. Ursprünglich ein nasses Hangquellmoor, sank nach der Tieferlegung eines Grabens und dem Eintrag von Nährstoffen die Wertigkeit der Fläche in den vergangenen Jahrzehnten. Trotzdem sind hier noch viele seltene Arten zu finden, so über 20 Tagfalterarten, drei ­Sonnentauarten und sieben Orchideen­ arten. Die Kreisgruppe hofft, die Moor­ fläche durch Renaturierungsarbeiten in den nächsten Jahren weiter aufwerten zu können.

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NATURNOTIZEN AUS OBERBAYERN

Atempause: Der BN München hatte mit seiner Klage vor dem Verwaltungsgericht München vom Dezember 2012 Erfolg. Das Gericht sah in seinem Urteil Ende Januar keine Eilbedürftigkeit für die von der Stadt München geplante Hangverbauung und die Eingriffe in alte Baumbestände im Oberen Isartal. Da die Stadt keine FFHVerträglichkeitsprüfung vorgelegt hat, befürchtet der BN, dass die Maßnahmen die Biotope und empfindliche Arten wie den Uhu schädigen könnten. Die Stadt München hat gegen das Urteil Beschwerde eingereicht.

Alm in Gefahr Von den Kraftwerksplänen am Jochberg ist auch die Jocheralm ­bedroht. Sie soll verlegt werden, um dem Oberbecken des Speicherkraftwerks Platz zu ­machen.

Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen

Foto: Rutkowski

Foto: Benshot/Fotolia

ei Baukosten von 700 Millionen Euro will die Energieallianz Bayern als Betreiber den Walchensee als Unterbecken nutzen und dessen Wasser in ein 22 Hektar großes Oberbecken pumpen, das drei Millionen Kubikmeter fassen und mit einem 38 Meter Damm gesichert werden soll. Die Fallhöhe liegt bei 550 Metern, die Spitzenleistung bei 700 Megawatt. Erst auf Betreiben des BN wurden die Planungen Anfang März öffentlich gemacht. Für das Vorhaben müsste der Berg komplett umgebaut werden, was massive Eingriffe in die Alpenlandschaft mit sich bringen würde. Selbst die ­Jocheralm soll 400 Meter weiter neu errichtet werden. »Pumpspeicherwerke sind immer Großeingriffe in die Natur und die Dimensionen werden immer größer«, kritisierte der BNVorsitzende Hubert Weiger. Der Verband lehnt die Planung aber nicht nur aus Gründen der Ökologie und des Landschaftsschutzes ab, sondern auch aus energiepolitischen Gründen: Pumpspeicherwerke sind die siamesischen Zwillinge der Atomenergie und haben weder etwas mit der Energiewende zu tun noch sind sie dafür nötig. Sie rech-

Foto: Krönauer

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Kreisgruppen in Schwaben

Nur knapp ein Jahr nach der Eröffnung des neuen Naturerlebniszentrums Allgäu in Bühl bei Immenstadt wurde die Einrichtung des BUND Naturschutz als Umweltstation anerkannt. Ende Juli wird Umwelt­minister Marcel Huber im Alpseehaus die Anerkennungs­­ urkunde überreichen und mit den schwäbischen Kreisgruppen 100 Jahre BN feiern.

ach dem landesweiten Umweltbildungszentrum in Wartaweil ist das Naturerlebniszentrum (NEZ) die zweite Umweltbildungsstätte des BN, die vom bayerischen Umweltministerium als Umwelt­ station anerkannt wurde. Damit verbunden sind besondere Fördermöglichkeiten, als Voraussetzung waren allerdings hohe Qualitäts­ kriterien einzuhalten.

Foto: privat

Wechsel: Im Februar übernahm nach zwölf Jahren Michael Bettinger (Foto li.) von Helmut Schenke den Vorsitz der BN-Kreisgruppe Aichach-Friedberg. Bereits im ­November hatte in der Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu Helmut Scharpf (re.) den ebenso lange amtierenden Reiner Krieg abgelöst. Die scheidenden Vorsitzen-

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Die neue Umweltstation feiern die schwäbischen BN-Kreisgruppen mit einem großen Naturerlebnistag am 28. Juli rund um das Alpseehaus, dem Sitz des NEZ. Das Programm sieht vormittags unter anderem ­Exkursionen zum Straßenbau im Allgäu, zum Klimawandel im Alpenraum und zur Moorrenaturierung vor. Parallel gibt es ein Naturerlebnisprogramm für Kinder. Der große

den wurden vom Landesvorsit­ zenden Hubert Weiger mit der ­goldenen Ehrennadel des Bundes Naturschutz für ihr Engagement ausgezeichnet.

langen könnten, ist derzeit noch nicht abschätzbar«, sagte der CSU-Staats­sekretär im Wirtschaftsministerium Franz Josef Pschierer.

Fracking: Die BN-Ortsgruppe Kaufbeuren mobilisiert gegen ein Geothermie-Versuchsprojekt in Mauerstetten, bei dem die umstrittene Fracking-Technologie zum Einsatz kommen soll. Auch der Landkreis Ostallgäu hat Bedenken und selbst die bayerische Staatsregierung lehnt das Vorhaben ab und hält die Fördermethode für bedenklich: »Das Risiko, dass in den Boden gepresste Chemikalien in das Grundwasser ge-

Weitblick: Die Stadt Lindau hat ihre Pläne zur Bebauung des ­Bodenseeufers aufgegeben. Ende Februar beschloss der Stadtrat das Ufergrundstück am Kleinen See weder zu bebauen noch zu verkaufen – ein großer Erfolg für den Bund Naturschutz. Vorausgegangen waren zwei Jahre an massiver Auseinandersetzung mit den ­Verantwortlichen der Stadt. Durch das beharrliche Engagement der ­Lindauer Naturschützer war eine

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Foto: KG Lindau

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Foto: Frey

NATURNOTIZEN AUS SCHWABEN

Umweltbildung ausgezeichnet Das Bühler Alpseehaus beherbergt mit dem BN-Natur­ erlebniszentrum nun auch eine staatlich anerkannte Umweltstation. Zusätzlich erhielt das Zentrum das Qualitätssiegel »Umweltbildung Bayern«.

Foto: Alpseehaus/Stadt Immenstadt

Naturerlebniszentrum ist Umweltstation

Festakt mit Professor Hubert Weiger und Umweltminister Marcel Huber auf der Seebühne findet um 13 Uhr statt, nachmittags stehen ein Moorballett und ein Kultur- und Kulinarmarkt auf dem Programm, bevor die Veranstaltung mit dem Jubiläumskonzert von Werner Specht und Band zum 100. BN-Geburtstag ausklingt. Auch das Jahresprogramm des Naturerlebniszentrums kann sich sehen lassen: Es enthält Natur­ führungen im ganzen Allgäu, Aktionstage, Gruppenprogramme für Firmen, Vereine, Kindergärten und Schulklassen, Ferienprogramme, Vorträge, Workshops, Ausstellungen, Fortbildungen für Umweltbildner oder Programme für Kindergeburtstage. Ein besonderes Highlight ist der Workshop am 21. September zu Methoden der Naturerfahrung mit Joseph Cornell, einem weltweit bekannten Naturpädagogen. Das Festprogramm und das NEZ-Jahresprogramm sind unter www.nez-allgaeu.de oder tele­ fonisch unter 0 83 23-9 98 87 60 erhältlich. Für die Exkursionen am 28. Juli ist eine Anmeldung unter 0 89-54 82 98-63 erforderlich. Thomas Frey (as)

Vertragsklausel aus dem Jahr 1914 zutage gekommen: Damals hatte das Königreich Bayern beim ­Verkauf des Grundstücks an die Gemeinde Aeschach, heute Teil der Stadt, verfügt, dass solch hochwertige Liegenschaften am Ufer nicht bebaut werden dürfen. Durch den historischen Weitblick der königlichen Beamten bleibt das Ufergrundstück mit seinem prächtigem Ausblick erhalten.


Kreisgruppe Nürnberg-Stadt

Nürnberger SandAchse wächst

nnerhalb von zehn Jahren sicherte der BN im Stadtteil Kornburg vier benachbarte Sandbiotope mit 3,5 Hektar Gesamtfläche und einem Marktwert von bis zu 250 000 Euro. Mehrere zehntausend Euro brachte die Kreisgruppe als Eigenanteil auf, dank großzügiger Spender. Der ­Slogan »1 Euro für 1 Quadratmeter« bewog viele Nürnberger, sich für die heimische Natur einzusetzen. Bei den beiden großen Biotopen handelt es sich um sandige Ackerbrachen, die sich im trockenen Nürnberger Becken oft innerhalb weniger Jahre in blumenbunte Magerrasen umwandeln. Außer regelmäßiger Mahd sind keine größeren Investitionen nötig. Für die Mahd der großen Flächen beauftragt die

Foto: Pieger

Haarige Suche: Die BN-Kreisgruppe Roth beteiligt sich am Wildkatzenprojekt des BUND. Auch Jäger, Förster und acht Auszubildende der Forstbetriebsstelle Heideck ­arbeiten an dem Projekt mit. Ziel ist es, Kenntnisse zu Reviergrößen,

Kreisgruppe Landwirte, während bei den beiden kleineren Biotopen die Ortsgruppe unter Leitung von Artur Lampmann in Aktion tritt. Hatten die Aktiven vor zehn Jahren noch Zweifel, ob die Neuanlage eines Sandbiotops gelingen kann, so ist mittlerweile Euphorie eingekehrt: 35 Tier- und Pflanzenarten der Roten Liste sind auf der Nürnberger SandAchse nachgewiesen. »Allein von der gefährdeten SandGrasnelke wachsen heute tausende Exemplare, wo früher mit Herbi­ ziden totgespritzte Äcker waren«, berichtet Artur Lampmann. Seltene Berg-Sandglöckchen, Heidenelken und Kartäusernelken sorgen für Farbtupfer in Pink und Blau und auch geschützte Heuschrecken­

Streifgebieten und den Schicksalen einzelner Katzen zu erlangen. Bis Ende März waren ein gutes Dutzend Ehrenamtliche in den Wäldern unterwegs. Mithilfe von »Lockstöcken« sammelten die ­Helfer Katzenhaare zum Nachweis der Tiere. In jeweils einen Quadratkilometer großen Flächen­ stücken wurden mehrere Lockstöcke aufgestellt, angeraut und mit Baldrian besprüht. Wildkatzen werden von dem Aroma angelockt und reiben sich am Holz. Die Lockstöcke wurden regelmäßig auf anhaftende Haare überprüft (im Bild) und die Haarproben an ein Labor zur Genanalyse weiterge­ leitet.

arten wie die Blauflügelige Ödlandschrecke und der Warzenbeißer sind wieder vertreten. Zur Erweiterung der Nürnberger SandAchse steht die Kreisgruppe bereits über die nächsten 10 000 Quadratmeter in Kaufverhandlungen. Wolfgang Dötsch (as) Weitere Informationen: www. sandachse.de, Spendenkontakt: info@bund-naturschutz-nbg.de, Tel. 09 11-45 76 06

Parkplatz Natur? Die Tankund Rastanlage Steigerwald an der ­Autobahn A 3 zwischen Höchstadt Nord und Schlüsselfeld soll erheblich erweitert werden. Der Rastplatz, der an den Naturpark Steigerwald angrenzt, soll statt bisher 70 künftig 243 Lastwagen auf­nehmen können. Dabei gibt es zwischen den Autobahnkreuzen Nürnberg und Biebelried bereits über 1500 LkwStellplätze. Gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden Wachenroth und Lonnerstadt und dem Bauernverband kämpft die BNKreisgruppe Höchstadt-Herzogenaurach gegen den unnötigen und Natur zerstörenden Ausbau.

Blütenmeer Die BN-Grund­ stücke bei Nürnberg-Kornburg mit Sandgrasnelke (rosa) und BergSandglöckchen (blau).

Foto: Konopka

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Protest in Berlin: Aus allen Kreisgruppen Mittelfrankens kamen am 19. Januar wieder zahlreiche Aktive zur Großdemonstration in Berlin. Unter dem Motto »Wir haben es satt« demonstrierten aus Anlass der Grünen Woche 25 000 Menschen für eine bessere Agrarpolitik. Die Veranstaltung fand bereits zum dritten Mal statt. Der BN- und BUND-Vorsitzende Hubert Weiger kritisierte in seiner Schlussrede die Messestände der Agrarindustrie als »Potemkin’sche Dörfer«, von denen sich die Politik nicht blenden lassen dürfe.

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NATURNOTIZEN AUS MITTELFRANKEN

Foto: KG Nürnberg-Stadt

Seit Jahrzehnten pflegen Kreis- und Orts­ gruppen des BUND Naturschutz die mittelfränkischen Sandmagerrasen. Die bis 2007 vom Bayerischen Naturschutzfonds ge­för­derte »SandAchse Franken« findet in Nürnberg eine kontinuierliche Fortsetzung: Pünktlich zum 50-jährigen Bestehen erwarb die Kreisgruppe mit Fördermitteln des Naturschutzfonds eine weitere 10 000 Quadrat­meter große Fläche.


Foto: KG Bad Kissingen

Energiedetektive In der Kindertagesstätte St. Georg in Obereschenbach erklärt Energieberater Leo Übelacker den Kleinen die Wärmebildkamera.

Kreisgruppe Bad Kissingen

Kinder als Klimaretter

Im Kampf gegen den Klimawandel sind Kinder wichtig. Denn sie sind ebenso begeisterungsfähig wie hartnäckig, wenn es darum geht, Familie und Freunde von der Notwendigkeit des Energiesparens und der Schonung der Ressourcen zu überzeugen. Grund genug für die Kreisgruppe Bad Kissingen, vor zwei Jahren das Projekt »Weltretterkids« zu starten. Die Bilanz fällt überaus positiv aus.

Foto: Perchermeier

NATURNOTIZEN AUS UNTERFRANKEN

ber 25 Kindertagesstätten und Grundschulen im Landkreis erhielten im Rahmen des Projekts nicht nur jede Menge Informa­ tionen, sondern konnten unter fach­licher Anleitung auch selbst aktiv werden und sich für den

Drei Länder – ein Ziel: Nach drei Jahren freundschaftlicher Besuche und gemeinsamer Aktionen hat die Kreisgruppe Main-Spessart ihr trinationales Jugendprojekt erfolgreich abgeschlossen. Ziel war es, Kindern und Jugendlichen aus Marktheidenfeld sowie aus den Partnerstädten Pobiedziska (Polen) und Montfort-sur-Meu (Frankreich) mit verschiedenen Aktionen die Bedeutung und Bedrohung der Ressource Wasser zu verdeutlichen. Als Hauptinitiator

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­ limaschutz engagieren. Die teilK nehmenden Einrichtungen konnten wählen zwischen praktischen Ar­ beiten, zum Beispiel im Garten, und der künstlerischen Verarbeitung des Themas mit Theater oder Musik. Ein Team aus Fachleuten unterstützte die Aktionen vor Ort, so der Musiker Carlo Hilsdorf, der mit den Kindern eigens komponierte

durfte sich Erich Perchermeier s­ owohl über einen polnischen wie auch über einen deutschen Preis freuen. Im Doppelpack: Gleich in zwei ­unterfränkischen Kreisgruppen standen im ersten Quartal Neuwahlen an. Während in der Kreisgruppe Miltenberg der bisherige Vorsitzende Hans-Jürgen Fahn einstimmig für weitere vier Jahre im Amt bestätigt wurde, hat in der Kreisgruppe Main-Spessart Ende Februar die Führungsspitze gewechselt: Erster Vorsitzender ist jetzt Erwin Scheiner, während Erich Perchermeier nach 21 Jahren als Kreisvorsitzender künftig als

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sein Stellvertreter fungieren wird. Ihm ein herzliches Dankeschön für sein langjähriges kreatives Engagement und den neu gewählten Vorsitzenden viel Erfolg bei ihrer Arbeit vor Ort! Büro in Brückenau: Die Kreisgruppe Bad Kissingen hat eine neue Geschäftsstelle. Eröffnet wurde sie Ende Januar in der Unteren Badersgasse 8 in Bad Brückenau mit einem Tag der offenen Tür. Der neue Kreisgruppenvorsitzende Franz Zang, Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks, Robert Hildmann und zweiter Vorsitzender Foto: KG Bad Kissingen

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Songs sang, die Theaterpädagogin Mahela Wiedner, die mit den Kindern ­Theaterstücke erarbeitete oder Bewegungen zu den Umweltliedern einstudierte, und der Gärtner ­Robert Hildmann, der beim Bau von Hochbeeten half. Im Winter kamen Energiedetektive mit einer Wärmebildkamera in die Kitas und Schulen und nahmen Energiesparmöglichkeiten unter die Lupe. Auch der Spaßfaktor kam nicht zu kurz – beim Singen selbst getexteter Lieder ebenso wie bei den kreativen Kochexperimenten der Kleinen mit r­ egionalen Produkten. Das vom bayerischen Umweltfonds unterstützte Projekt zeigte eindrucksvoll, dass mittlerweile schon Vierjährige wissen, was der Umwelt gut tut, und dass sie wenig vom vielen Gerede auf diversen Konferenzen halten. Begleitet wurde das Projekt für die Eltern und Erzieher durch einen Vortrag von Prof. Dr. Niko Paech, über eine neue »Kultur der Genügsamkeit«, der überzeugend eine neue Definition von Wohlstand und Wachstum einforderte. Seit Ende März wird die Aktion mit einem Schmetterlingsprojekt fortgesetzt. Helmut Schultheiß (as) Weitere Informationen: www.bn-weltretterkids.de

Marc Baumgart (von links) freuten sich über die gelungene Einrichtung der zentrumsnahen Anlaufstelle für umweltinteressierte und Rat suchende Bürger. Öffnungszeiten: Dienstag vormittags und Donnerstag nachmittags, Telefon 0 97 41-9 38 32 40, Mail: bn-badkissingen@gmx.de


im ersten Jahr ihre Jungen auf und in den Seigen war Laich des Laubfrosches zu finden. Sein Bestand war bereits im Frühjahr 2012 auf etwa 700 rufende Männchen angewachsen. Zusammen mit dem Landesamt für Umwelt setzte die Kreisgruppe auf zwei der Flächen ein Auswilderungsprojekt für gefährdete Niedermoorpflanzen um. Mit Erfolg: Arten wie Gottesgnadenkraut, Hohes ­Veilchen, Sibirische Schwertlilie, Prachtnelke und Lungenenzian blühen jetzt wieder im Wallersdorfer Moos. Parallel werden auf zwei ­Extensiväckern bedrohte Ackerwildkräuter wie Rittersporn und Korn­ rade wieder angesiedelt.

Erfolgreiche Zwischenbilanz

Foto: Hascher

öglich war der Ankauf durch die finanzielle Unterstützung der Regierung von Niederbayern, des Bayerischen Umweltministe­ riums und der Europäischen Union sowie durch private Spenden. Vor drei Jahren stellte die Kreisgruppe die geplanten Pflege- und Renaturierungsmaßnahmen der Öffentlichkeit vor – Zeit für eine Zwischenbilanz.

Vogeltod an Glasflächen: Die BNOrtsgruppe »Unterer Inn« hat im Februar mit Einverständnis der Stadt Simbach die Glaswände eines Buswartehäuschen mit mattgrauen Klebestreifen versehen, um das Anprallen von Vögeln zu verhindern. Zählungen ergaben, dass

Zunächst konzentrierten sich die BN-Aktiven um Franz Meindl von der Ortsgruppe Landau darauf, die Flächen wieder einer traditionellen Grünlandbewirtschaftung zuzuführen. Dazu wurde Mähgut aus noch vorhandenen Wiesen in der Umgebung angekauft und in Handarbeit ausgebreitet. Gleichzeitig legten die Naturschützer wechselfeuchte Seigen und Tümpel an. Drei Flussregenpfeifer-Paare zogen hier schon

an solchen Häuschen pro Jahr 150 bis 300 Vögel den Tod finden. Ortsgruppenvorsitzende Marianne Watzenberger (Foto, Mitte) und Eva Petschl testeten im Beisein von Bürgermeister Günther Wöhl (re.) verschiedene Schutzmaßnahmen auf ihre Wirksamkeit. Der ­BN will nun die Gemeinden des Landkreises informieren und sie auf­ fordern, ungeschützte Glaswände gegen Vogelschlag zu sichern. Blühende Schirme: Die Stadt Landshut plant ein Gelände am »Prantlgarten« unmittelbar neben dem Hofgarten großflächig zu bebauen. Um dagegen ein Zeichen zu setzen, veranstaltete die BN-

Lohnender Einsatz Ehemalige Mais­ äcker verwandelten die zahlreichen Helfer durch das Aufbringen von Mähgut in artenreiche Wiesen. Heute blühen dort wieder Niedermoorarten wie die Prachtnelke, wegen ihres starken Geruchs auch »Duft des Mooses« genannt.

Franz Meindl, der das Projekt bei der Kreisgruppe betreut, freut sich über die hervorragende bisherige Entwicklung der BN-Flächen, die einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung der Artenvielfalt des Isartals leisten. Eine Infotafel zum BN-Projekt Wallersdorfer Moos lässt sich unter www.dingolfing-landau. bund-naturschutz.de herunterladen. Kurt Schmid (as) ein Park als Erweiterung des Hofgartens in der dicht bebauten Innenstadt eine Bereicherung für alle Stadtbewohner darstellen würde.

Foto: Zdera

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Fotos: Meindl

Im Wiesenbrütergebiet Wallersdorfer Moos besitzt und pflegt die Kreisgruppe Dingolfing-Landau des BUND Naturschutz insgesamt fast 28 Hektar Acker- und Wiesenflächen. Das Gebiet im Unteren ­Isartal zwischen Landau und Plattling ist ein wichtiger Baustein des Biotopverbunds »BayernNetz Natur«. Seit der BN die Grundstücke im Jahr 2009 erwarb, hat sich viel getan.

Kreisgruppe im vergangenen November eine Kunst-Performance. Zahlreiche »Prantlgarten-Paten« ließen auf dem Gelände Kirschbäume erblühen. Als Symbol dafür dienten weiße Regenschirme. Die Aktion zeigte eine Alternative zur Bebauung des historischen Geländes auf und machte deutlich, dass

Jubiläum: Heuer wird die Kreisgruppe Straubing im Rahmen des Straubinger Ökomarkts Mitte September ihr 40-jähriges Bestehen feiern. Der Biomarkt feierte bereits letztes Jahr sein zwanzigjähriges Bestehen. Aus der Initiative der BNKreisgruppe hat sich bis heute eine echte Institution mit regionalen Anbietern von Bioprodukten und Kunsthandwerk entwickelt.

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NATURNOTIZEN AUS NIEDERBAYERN

Kreisgruppe Dingolfing-Landau


Kreisgruppe Neumarkt

Seubersdorf: Unsinnige Umfahrung

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NATURNOTIZEN AUS DER OBERPFALZ

Ausweichmanöver Nur besonders große Lastwagen müssen auf der B 8 der Eisenbahnunterführung ausweichen. Für den BN reicht das nicht als Grund für eine Umgehungsstraße, die den Hessenreuther Wald schädigen würde. Auch deshalb hat die IG Lebendiges Seubersdorf Exkursionen organisiert, um Kinder für den ökologischen Wert ihres Waldes zu sensibilisieren.

Grüne Hausnummer: Im Rahmen ihres Programms für Nachhaltigkeit und Klimaschutz zeichnet die Stadt Neumarkt Eigentümer nachhaltig und umweltfreundlich erbauter und betriebener Gebäude für ihr Engagement mit dem Gütesiegel »Grüne Hausnummer« aus. Bewertet werden unter anderem die energetische Gebäudequalität, die Baustoffwahl, die Heiztechnik und Maßnahmen zu Wasserschonung, aber auch konkrete Naturschutzmaßnahmen am Haus. Detaillierte Informationen zu dieser bayernweit vorbildlichen Initiative gibt es auf der Internetseite der Stadt (www.neumarkt.de) oder bei Marion Burkhardt vom Amt für

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achdem seit Mitte Februar die Planungsunterlagen bei der Gemeinde ausliegen, ist die Umfahrung wieder ins Blickfeld gerückt. Die Rathausspitze in Seubersdorf befürwortet die Verlegung der Bundesstraße B 8 als Chance für den Ort. Die Kreisgruppe Neumarkt des BN und die »Interessengemeinschaft Lebendiges Seubersdorf« verweisen dagegen auf den Verlust an Natur und Lebensqualität. Die ­Trasse von fast zwei Kilometern Länge verläuft an einem ökologisch sensiblen Waldrand und würde das schönste ­Naherholungsgebiet des Ortes völlig entwerten. Zudem könnte der Ort zur verödeten Schlafgemeinde ­verkommen, wenn lokale Einzelhändler und Handwerker durch die ­Umfahrung Kunden verlieren und möglicherweise ihre Geschäfte ­aufgeben müssen. Warum überhaupt gebaut werden soll, darüber lässt sich nur spekulieren: Zwar gibt es mit einer nur

Nachhaltigkeitsförderung (Telefon 0 91 81-2 55-26 02, marion.burkhardt@neumarkt.de). Käfer im Visier: Totholzkäfer be­ sitzen eine immense ökologische ­Bedeutung für das Recycling von Holz und den Erhalt der Biodiversität, doch ihr Lebensraum fällt oft intensiver Waldnutzung oder übertriebenen Pflegemaßnahmen in städtischen Parks zum Opfer. Die Kreisgruppe Regensburg hat deshalb im Mai 2012 ein aus Mitteln der GlücksSpirale gefördertes Totholzprojekt gestartet und die Biologin Andrea Jarzabek-Müller mit der aufwendigen Erfassung der Kerbtiere beauftragt. Als Er-

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3,80 Meter hohen Eisenbahnunterführung ein Nadelöhr für Lastwagen, doch der überörtliche Durchgangsverkehr spielt laut Verkehrsgutachten keine große Rolle, es gab entlang der Ortsdurchfahrt seit Jahrzehnten keinen schweren Verkehrsunfall und selbst die offizielle Verkehrsprognose erbrachte keinen nennenswerten Zuwachs. Die ­Naturschützer befürchten, dass die Gemeinde entlang der Trasse neue Gewerbeflächen ausweisen will. Dies würde auch die Eile erklären, mit der das Vorhaben betrieben wird: Im Jahr 2016 soll die B 8 nämlich zu einer Staatsstraße herabgestuft werden, dann stehen die für die Verlegung der Bundesstraße ­bereit gestellten Geldmittel nicht mehr zur Verfügung. Der BN setzt sich daher weiter gegen die Umfahrung ein und appelliert an die Regierung der Oberpfalz, dem Vorhaben die Genehmigung zu versagen. Helmut Schultheiß (as)

gebnis der Aktion wollen die Käferspezialistin und der BN eine Kartierung für Biotopbäume im Stadtgebiet erstellen, die auch der Stadt Regensburg als Gründungs-

mitglied im Bündnis für Kommunen für Biologische Vielfalt bei der Stadtplanung zugute kommen wird. Mehr zum Totholzprojekt: www.­ regensburg.bund-naturschutz.de

Foto: KG Regensburg

Fotos: Liedl

Die Ortsumfahrung von Seubersdorf sei »auf dem besten Weg«, erklärte der CSU-Bundestagsabgeordnete Alois Karl Anfang März anlässlich eines Treffens mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Seit Jahresbeginn bemühen sich die Verfechter der Umgehungs­straße, das Projekt voranzutreiben. Für den BUND Naturschutz Anlass, im Anhörungsverfahren nochmals diesen ungerechtfertigten Eingriff in die Natur zu verdeutlichen.

Hin & Weg: Nach Alteglofsheim hat im vergangenen Herbst auch die Ortsgruppe Beratzhausen (Landkreis Regensburg) um den Vorsitzenden Alexander Pöppl die Aktion »Hin & Weg« gestartet – ein Beitrag zum Klimaschutz vor Ort. Bürger können im örtlichen Wertstoffhof ausgemusterte, aber noch funktionsfähige Haushaltsgegenstände sowohl abgeben als auch direkt und kostenlos mitnehmen.


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Kreisgruppe Kulmbach

Doppeljubiläum in Kulmbach

schönsten Tourismusgebiete und so manches Frankenwaldtal verloren«, resümierte Wolfgang Schenker. Im Rahmen der Feier wurde Dr. Eleonore Hohenberger für ihre jahrzehntelangen Verdienste um den Umwelt- und Naturschutz mit dem diesjährigen Umweltpreis der Kreis-

Oberfrankens. Der Basaltberg mit seinen wertvollen Buchenwäldern ist ein hochwertiges Landschaftsschutz- und Erholungsgebiet. Gut tausend Bürger erhoben bis Ende Januar Einwendungen gegen die Windparkpläne. Achtung Hochspannung: Seit 2004 kämpft die gleichnamige Bürgerinitiative gegen die geplante Stromtrasse bei Coburg. Jeden Montag protestieren Bürger mit Mahnwachen im Raum Coburg gegen den Bau. Sie bezweifeln die Notwendigkeit und fürchten um Natur, Land-

gruppe ausgezeichnet. Musikalisch und kabarettistisch umrahmt wurde die Veranstaltung von den Gruppen »Weibsblech« und »Schauhaufen«. Tom Konopka (as)

schaft und ihre Gesundheit. Die Initiative um Sprecherin Anette Martin von der BN-Kreisgruppe Coburg hat 2011 in Thüringen gegen die Trasse geklagt. Das Urteil steht noch aus. Bestürzung: Das bayerische Innenministerium will die Bundesstraße 173 südlich von Kronach vier­ spurig und mit Umfahrungen für Oberlangenstadt und Küps ausbauen. Elisabeth Hoffmann, Vorsitzende der Kreisgruppe Kronach, zeigte sich Ende 2012 bestürzt über die Pläne. Schützenhilfe kommt vom Küpser Gemeinderat, der sich für den Ausbau der bestehenden Trasse einsetzt.

Foto: Clauß/gen-radler.de

Gleich zwei Jahrestage konnten die Kulmbacher Naturschützer Ende Februar feiern: Neben dem 100-jährigen Bestehen des BUND Naturschutz wurde auch das 40. Jubiläum der 1973 gegründeten oberfränkischen Kreisgruppe begangen. Zum Fest im Kulmbacher Kommunbräu erschienen neben BN-Vertretern auch zahlreiche Kommunalpolitiker.

Trauer um Alexander Clauß: Nach schwerer Krankheit verstarb Anfang März Alexander Clauß, einer der aktivsten Mitstreiter des BN in Bayreuth und Vorsitzender der Ortsgruppe Weidenberg. Clauß setzte sich besonders gegen Atomkraft und Gentechnik ein. Bekannt wurde der Landwirt durch seine Protestfahrt als »Gen-Radler« (www.gen-radler.de/). V ­ erband und Kreisgruppe haben Alexander Clauß viel zu verdanken und werden ihn sehr vermissen. Peter Ille, BN Bayreuth

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NATURNOTIZEN AUS OBERFRANKEN

Foto: Paulus

Steinberg retten! Bei einer Pressefahrt im Landkreis Wunsiedel Ende 2012 bezog der BN Position in ­Sachen Windkraft: »Wir sind für die Windkraft als Säule der Energiewende. Doch die Standorte müssen nach fachlichen Kriterien festgelegt werden«, sagte der BUND- und BN-Vorsitzende Hubert Weiger. Der Steinberg gilt als umstrittenster Windkraftstandort

Grünes Gewissen Die Trägerin des Umweltpreises Dr. Eleonore Hohenberger mit Kreisgruppenvorsitzendem Wolfgang Schenker und Vorstandsmitglied und Laudator Roland Ramming

Foto: Konopka

or 90 Festgästen, darunter Landrat Klaus Söllner, Oberbürgermeister Henry Schramm und weitere neun Bürgermeister aus dem Landkreis, dankte der BN-Landesvorsitzende Hubert Weiger der Kreisgruppe Kulmbach und ihrem Vorsitzenden Wolfgang Schenker ür ihre Leistungen der vergangenen 40 Jahre. So engagierten sich die Kulmbacher Aktiven gegen das Waldsterben im Frankenwald, hielten Mahnwachen und Demonstra­ tionen zu den Reaktorkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima ab, unterstützten den Umstieg von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft, veranstalten autofreie Sonntage und Walderlebnis­ tage und treten seit bald zwei Jahrzehnten für die Energiewende und Windkraftanlagen an geeigneten Standorten ein. Jüngstes großes Projekt der Kreisgruppe war der Bau des Schlömener Naturschutzzentrums »SchlöNZ«, wo seit zwei Jahren Umweltbildung in Kooperation mit dem Landkreis Kulmbach geleistet wird. Aktuell beteiligen sich die Kulmbacher BN-Aktiven an der landesweiten Wildkatzenerfassung. Erfolgreiche Aktionen sind weiter das jedes Frühjahr laufende Amphibienschutzprogramm mit etwa 5000 geretteten Tieren pro Jahr sowie das verhinderte Gewerbegebiet Windwarten vor den Toren Kulmbachs. »Ohne den BN sähe Bayern anders aus und Oberfranken hätte seine


Natur und Umwelt darstellen und erleben

Theater trifft Natur! – Umweltbildung einmal anders

ie wollen schon lange einmal mit ungewöhnlichen Methoden auf Umweltprobleme vor Ort aufmerksam machen oder in die Rolle eines Tieres oder einer Pflanze schlüpfen? Ihre Schulklasse oder Jugendgruppe sucht eine neue Idee für die Präsentation eines Umweltprojektes? Unser inspirierend anderer Workshop mit den beiden Theaterpädagogen Jürgen Reif und Brigitta Glatz bietet Ihnen ein praxisnahes Wochenende zur Selbstund Fremdwahrnehmung in und mit der Natur. Wir werden uns aktiv spielend mit dem »Freizeitstoff Natur« auseinandersetzen und dabei viel über uns selbst und die Natur erkennen. Mit vielfältigen theaterpädagogischen Übungen entdecken Sie die Möglichkeiten professioneller Theaterarbeit im Rahmen der Umweltbildung.

»Generation glokal« – wohin geht die Reise

Jugend braucht Heimat – Heimat braucht Jugend

nter dem Motto Jugend und Heimat stellt der 37. Heimattag die Frage nach der Identität zwischen jungen Menschen und ihrer Heimat. Ist der Heimatbegriff in Zeiten von globaler Verantwortung und weltumspannenden sozialen Netzwerken überholt, verstehen junge Menschen sich eher als Weltbürger oder bietet gerade die Verwurzelung und Einbindung in lokale Netzwerke und Traditionen eine sichere Basis, von der aus die globalen Anforderungen angegangen werden? Denkanstöße dazu liefern eine Reihe von Experten und

Foto: Frobel

LERNEN & FEIERN

Foto: KG Ansbach

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Einfach mähen mit der Sense – Anfängerkurs

Die Sense ist das ideale Mähgerät für Blumenwiesen, kleine oder steile Flächen. Von der richtigen Einstellung des Sensenblattes bis zum Schärfen und dem Mähen bietet dieser Kurs einen guten Überblick und Einstieg in das Sensenmähen. Bitte bringen Sie Sense

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und Wetzstein sowie Dengel­ utensilien, sofern vorhanden, mit. Feste Schuhe sind erforderlich.  BN-Ökostation PassauStelzlhof, 8. Juni 2013 Kontakt: Ökologisches Zentrum Passau-Stelzlhof, Tel. 08 519 66 96 30, info@stelzlhof.de

Ausflug zum Biohof

Ein besonderes Beispiel für einen vielfältig wirtschaftenden Ökohof lernen Sie an diesem Vormittag in Iphofen kennen. Schwerpunkt des Biolandbetriebs Hager-Plate ist der Anbau von Bio-Soja. Nach der Felderbegehung können Sie

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»Der Mensch ist nur dort ganz Mensch, wo er spielt«, das wusste schon Friedrich Schiller. Wir wünschen Ihnen viel Freude am Spiel, wo Lachen und Lernen ein Paar sind! Dieser Workshop richtet sich an alle Menschen, die sich für die inspirierende Variante des theaterpädagogischen Ansatzes interessieren.  Walderlebniszentrum Regensburg, 26. – 28. Juli 2013, Freitagnachmittag bis Sonntagmittag Kontakt: BN-Bildungswerk, Tel. 09 41-2 97 20 42, bildungswerk@bund-naturschutz.de Foto: Reif

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Praktikern aus der Jugendarbeit sowie der Festvortrag von Dr. Wolfgang Gaiser vom Deutschen Jugendinstitut. »Wenn wir in der großen, weiten Welt sind, empfinden wir uns als Europäer. Wenn wir in Europa sind, empfinden wir uns als Deutsche. Und wenn wir in Deutschland sind, empfinden wir uns als Sachse oder Hamburger«, so formulierte es Bundespräsident Gauck in seiner Grundsatzrede zu Europa. Nutzen Sie den Heimattag als Gelegenheit zur Diskussion und zum Austausch mit Experten.  Dinkelsbühl, 7. bis 9. Juni 2013, Anmeldung erbeten bis 27. Mai 2013 Kontakt: Landesverein für Heimatpflege e.V., Tel. 0 89-28 66 29-11; info@heimat-bayern.de

die Bio-Geflügelhaltung sowie den ökologischen Weinbau besichtigen. Anmeldung bis zum 4. 7. erforderlich! Mitfahrgelegenheit wird vermittelt!  Hüttenheim bei Iphofen; 6. Juli 2013 Kontakt: BN-Ökohaus Würzburg, Tel. 09 31-4 39 72, info@bn-wuerzburg.de

Aktionstag am AlpSeeHaus Das Jubiläum des BN nimmt das Naturerlebniszentrum im AlpSeeHaus zum Anlass für einen kritischen Rückblick und eine Bestandsaufnahme zur ­Situation von Natur und Umwelt im Allgäu. Am Vormittag

können Sie zwischen vier Exkursionen zu Umweltbrennpunkten oder gelungenen ­Renaturierungen wählen. Beim Festakt auf der Seebühne ­sprechen der bayerische Umweltminister Marcel Huber sowie der 1. Vorsitzende des BUND Naturschutz, Prof. Dr. Hubert Weiger. Für Musik, Kinderprogramm und Essen aus der Region ist gesorgt.  Immenstadt AlpSeeHaus, 28. Juli 2013 Kontakt: BN-Naturerlebniszentrum Allgäu, Tel. 0 83 23-99 88 77, info@immenstadt.de


BN-VERANSTALTUNGEN UND WEITERE TERMINE Wie wird die Führung zum Erlebnis?

Junges Sommerfest

Zum 100-jährigen Bestehen des BN veranstaltet die JBN das ge­ nerationenübergreifende Sommerfest für den Gesamtverband. Künstlerische, kabarettistische und musikalische Beiträge unterschiedlichster Genres werden das Fest umrahmen.  Naturschutz- und Jugendzentrum Wartaweil, 27. Juli 2013

Radtour durchs Allgäu

Eine viertägige Radtour führt die Teilnehmer zu Pionieren und Pionierorten des Naturschutzes: Wälder, Moore, Flusslandschaften. Die Leitung hat Thomas Frey, BN-Regionalreferent für Schwaben.  8.– 11. August 2013, Kosten: 15 Euro pro Tagesetappe, Kosten für Verpflegung und Übernachtung eigenverantwortlich, Kontakt: Tel. 0 83 23-9 98 87 60, Info@NEZ-Allgaeu.de

10 Jahre Umweltbildung in Kronach – Jubiläum bei der Stadtoase

Zum zehnjährigen Jubiläum gibt es ein buntes Fest am Bauwagen der Stadtoase mitten in Kronach.  Kronach, 26. Juni 2013, Kontakt: BN-Kronach, Susanne Meier, Tel. 016- 99 78 92 31, susanne.meier.stadtoase@gmx.net

Foto: KG Ansbach

»Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!« – Wie wird nach Goethes Wahlspruch auch ein Ausflug in die Natur vor unserer Haustüre zu einem Erlebnis? Gewohntes mit neuen Augen sehen und den Blick schärfen für die Besonderheiten der uns vertrauten Landschaft ist die Devise.  Regensburg, 14. Juni 2013, Kontakt: BN-Bildungswerk, Tel. 09 41-2 97 20 42, bildungswerk@bund-nturschutz.de

»Stadt Land Reichswald«

Unter diesem Titel zeigt das Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim eine Sonderausstellung über den Nürnberger Reichswald. Sie behandelt die Geschichte des Waldes und seine Bedeutung für die Stadt – mit einem Beitrag des BN Nürnberg.  Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim, zu sehen bis 11. August 2013, Informationen unter www.freilandmuseum.de.

Altes Kräuterwissen

Die »Alchemilla«-Kräuterfrauen geben im UNESCO-Biosphärenpark Großes Walsertal das Wissen um die heimischen Pflanzen gerne an Besucher weiter  Österreich, 29. Juni – 6. Juli 2013

Salzburger Saalachtal

Die Gegend bei Lofer ist eine von der Natur besonders bedachte Region. Viele Geheimnisse gilt es in dieser Wanderwoche zu entdecken, zu fühlen, zu schmecken, auszuprobieren. Eine einheimische Wanderführerin zeigt Raritäten aus Flora und Fauna.  Österreich, 7. – 13. Juli 2013

Bayerwald und Böhmerwald

In den Nationalparken Bayerischer Wald und Sumava bewegt man sich auf bayerischer und böhmischer Seite in der Wildnis. Ein »Schmankerl« ist die Wildnisführung, die im Dschungel umgestürzter Bäume die Gesetze der Natur vermittelt. Mit Jens Schlüter.  Deutschland, Tschechien, 4. – 11. August 2013

Slowakisches Paradies – Karstgebiet am Rande der Zips

Das Slowakische Paradies »Slovensky raj« mit seinen tief ein­ geschnittenen Schluchten, ausgedehnten Hochflächen und rund 200 Höhlen bildet eine der schönsten Karstlandschaften im ­Herzen Europas. Die Zipser Burg, aber auch historische Altstädte zeugen von der einstigen kulturellen und wirtschaftlichen Blüte der Region.  Slowakei, 10. – 17. August 2013

Wandern im Schweizer Nationalpark

In unberührter Natur wandern, Murmeltiere auf kurze Distanz beobachten, Edelweiß am Wegrand bestaunen, Ausschau nach einem Bartgeier halten: Die Schweizer Nationalpark-WanderTour, nur mit leichtem Gepäck, führt von Zernez durch das Val Müstair über Scuol und weiter bis nach Samnaun und bietet wunderbare Naturbeobachtungen.  Schweiz, 31. August – 7. September 2013 Herausgeber: BUND Naturschutz in Bayern e. V. (BN), vertreten durch Peter Rottner, Landes­ geschäfts­führer, Dr.-Johann-Maier-Str. 4, 93049 Regensburg, www.bund-naturschutz.de Leitende Redakteurin (verantw.): Luise Frank (lf), Tel. 09 41-2 97 20-22, Fax -31, natur+umwelt@ bund-naturschutz.de Redaktion: Holger Lieber (hl), Andrea Siebert (as), Volker Eidems (ve), Heidi Tiefenthaler (ht), Matthias Fanck Mitglieder-Service: Tel. 09 41-2 97 20-29 und -20 Gestaltung: Gorbach GmbH, Utting a. Ammersee (Layout: Waltraud Hofbauer) Titelgestaltung: Janda + Roscher, Gorbach GmbH Litho: Fotosatz Amann, Aichstetten Redaktion BUND-Magazin: Severin Zillich (verantw.), Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin, Tel. 0 30-27 58 64-57, Fax -40 Druck und Versand: Brühlsche Universitäts­ druckerei Gießen

Verlag und Anzeigen: BN Service GmbH, Eckertstr. 2, Bahnhof Lauf (links), 91207 Lauf an der Pegnitz, Tel. 0 91 23-9 99 57-30, Fax -99, info@service. bund-naturschutz.de Druckauflage 1-13: 116.355 Bezugspreis: Für Mitglieder des BN im ­Beitrag ­ent­­halten, für Nichtmitglieder Versandgebühr ISSN 0721-6807 BN-Konto: Bank für Sozialwirtschaft, Konto 8 885 000, BLZ 700 205 00 BN-Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, Konto 8 844 000, BLZ 700 205 00 Mit Namen gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die ­Meinung der R ­ edaktion oder des BN wieder. Nachdruck nur mit Geneh­migung des BN. Für unverlangt eingesandte Artikel oder Fotos keine Gewähr. Die Redak­tion behält sich das Recht vor, Leserbriefe zu kürzen. »Natur+Umwelt« wird auf 100 % ­Recycling­­­papier gedruckt.

[2-13] 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt

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IMPRESSUM

Foto: Biosphärenreservat Großes Walsertal

BN-STUDIENREISEN | TEL. 09 11 -5 88 88 20


ANLASSSPENDEN

Jubiläum? Taufe? Silberne Hochzeit? Geburtstag? Wünschen Sie sich doch zu Ihrem Fest eine Spende für die Natur. Jeder Euro, der gespendet wird, bringt die gute Sache voran.

Für 20 Euro kann der BN z.B. sechs Meter Amphibienschutzzaun kaufen.

50 Euro reichen z.B., um eine Sense für die Biotoppflege oder Becherlupen für eine Kindergruppe zu kaufen.

Für 100 Euro kann der BN z.B. 80 m2 wertvoller Moorfläche erwerben und renaturieren.

JANDA+ROSCHER, Die WerbeBotschafter

Fotos: BN-Archiv, fotolia

SIE MÖCHTEN SICH VON IHREN GÄSTEN EIN SPENDENGESCHENK FÜR DEN BN WÜNSCHEN? Fordern Sie einfach unser Infopaket „Anlass-Spende“ an, oder gestalten Sie Ihren eigenen Spendenaufruf online. Schon mit wenigen Klicks entsteht die eigene individuelle Internetseite. Setzen Sie sich für Ihr BUND Naturschutz-Lieblingsprojekt ein, indem Sie den Spendenzweck bestimmen. Auch die gesamte Arbeit des BUND Naturschutz kann gefördert werden.

Ihre Ansprechpartnerin ist Claudia Ciecior-Bordonaro Tel. 0941/29720-34 claudia.ciecior-bordonaro@ bund-naturschutz.de

Nähere Infos finden Sie auch im Heft auf Seite 42 oder unter

www.bund-naturschutz.de/ spenden/anlassspenden

www.bund-naturschutz.de

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