Magazin «die umwelt» 3/2018 - Eine Bühne für die Umwelt

Page 35

35

DOSSIER KOMMUNIK ATION

200 Jahre Citizen Science Der Einbezug von Privatpersonen in die Forschung ist keineswegs neu. «In der Schweiz tauschten sich ab dem Jahr 1815 privat tätige Wissenschaftler in der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft (heute: Akademie der Naturwissenschaften Schweiz SCNAT) mit ihren Standesgenossen über neue Erkenntnisse aus», sagt Dana Mahr, Wissenschaftshistorikerin an der Universität Genf. Gesammelt, untersucht und katalogisiert wurde alles, was von Interesse war: Pflanzen, Tiere, Mineralien. Mit der Professionalisierung der Wissenschaft verlor die Beteiligung von Privaten jedoch zeitweilig ihre Bedeutung; die Forschung war nun weitgehend den Hochschulen überlassen. Doch bereits in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erhielt Citizen Science eine neue Bedeutung. Sie wurde zum «Ausdruck

nur «PhaenoNet», sondern auch Einzelprojekte wie den Brutvogelatlas oder den Säugetieratlas. Interessant sei die Bürgerforschung, weil sie dank Einbezug der sozialen Medien auch ein jüngeres Publikum anspreche, also die kommenden Generationen.

Soziale Medien im BAFU Trotz ihrer zunehmenden Bedeutung sind die sozialen Medien für die Öffentlichkeitsarbeit des BAFU aber «nur ein Kanal unter anderen», erklärt BAFU-Kommunikationschefin Eliane Schmid. «Auch klassische Medienmitteilungen sowie die Inhalte unserer Website sind wichtige Kommunikationsmittel.» Diese Informationen würden sehr gut aufgenommen – und dank der Onlinepräsenz von Zeitungen, Radio und Fernsehen würden sie auch wieder auf entsprechenden Plattformen verbreitet.

die umwelt 3 | 18

des eben erwachten Selbstbewusstseins der Bevölkerung», so Dana Mahr, etwa in Zusammenhang mit dem Umweltschutz. Als es 1972 in einer texanischen Stadt zu einer Gewässerverschmutzung kam, begann die Bevölkerung, aus Angst um ihre Gesundheit den Schadstoffgehalt selbst zu messen. Diese Bedeutung der Bürgerforschung hält sich bis heute, zum Beispiel in Fukushima, wo die Menschen nach der Reaktorkatastrophe von 2011 mithilfe des Citizen-Science-Projekts «Safecast» Daten sammeln und auswerten. Sie befürchten, von offizieller Seite nicht umfassend informiert zu werden.

Gleichwohl setzt auch das BAFU seit einiger Zeit vermehrt auf soziale Medien, um vom Multiplikations- und Partizipationseffekt zu profitieren. Eliane Schmid: «Wir haben vier Twitteraccounts, sind auf LinkedIn aktiv, und seit Februar 2018 ist unser Magazin ‹die umwelt› auf Facebook präsent.» Diese Kommunikationsmittel setze das Amt ein, weil sie den direkteren Kontakt mit der Bevölkerung erlauben. «Das ermöglicht uns, Umweltpolitik und -wissen besser zu vermitteln.»

Link zum Artikel www.bafu.admin.ch/magazin2018-3-07

Robert Stark | Sektionschef Corporate Publishing | BAFU robert.stark@bafu.admin.ch Gabriella Zinke | Kommunikationsberatung | BAFU gabriella.zinke@bafu.admin.ch


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.