BUNDmagazin 1/2013

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Bund f端r Umwelt und Naturschutz Deutschland

BUNDmagazin Friends of the Earth Germany

www.bund.net

1/2013

Energiewende von unten


Gleichklang.de

Die Kennenlern-Plattform für naturnahe, umweltbewegte, tierfreundliche und sozial denkende Menschen

Im Alltag achte ich auf Ökologie und Fairness. Bei der Partnersuche vertraue ich ganz auf Gleichklang! Alles über Gleichklang für eine informierte Entscheidung: www.gleichklang.de/alles_ueber_gleichklang.html

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FORUM Liebe Leserinnen und Leser, »Not in my backyard – Nicht bei mir, nicht vor meiner Haustür!« Man kann es richtig finden, den deutschen Atommüll im eigenen Land zu lagern. Vor der eigenen Nase will trotzdem kaum jemand ein Endlager haben. Gerade wer selbst nicht betroffen ist, spricht in solchen Fällen gern vom »Sankt-FloriansPrinzip«. Menschen, die für die Energiewende demonstrieren, bekommen das oft zu hören: Sie, die lautstark den Atomausstieg forderten und gegen neue Kohlekraftwerke klagten, seien doch die ersten, die sich gegen Windräder oder neue Stromtrassen in ihrer Nachbarschaft zur Wehr setzten. Nun, Widerstand gibt es, und das ist gut so: Auch grundsätzlich sinnvolle Projekte können der Natur schaden und den Reiz einer Landschaft unwiederbringlich zerstören. Lokaler Widerstand kreist oft mehr um das »Wie« als das »Ob« eines Vorhabens. Im Rahmen der Energiewende geht es dann darum, lokale Bedürfnisse und den überregionalen Bedarf bestmöglich auszugleichen. Pauschal aber trifft der Vorwurf, Umweltund Naturschützer würden bei der Energiewende mit zwei Zungen reden, sicher nicht zu. Verbindet sie doch die Einsicht, dass die Wende notwendig ist. Entscheidend ist, dass sie als Betroffene frühzeitig an der Planung beteiligt werden (siehe die Seiten 24 /25 zur Bürgerbeteiligung). Mehr noch: Die letzten Jahre haben gezeigt, wie viel Schub die Energiewende gerade von den Umweltschützern vor Ort erfahren hat. Erst der Pioniergeist und die Nachfrage vieler lokaler Initiativen haben die erneuerbaren Energien konkurrenzfähig gemacht. Über die Hälfte unseres »grünen« Stroms stammt heute aus Anlagen, die Bürgerinnen und Bauern gehören. Die großen Stromkonzerne rangieren hier unter »ferner liefen«. Viele BUND-Gruppen waren und sind ein Teil dieser Erfolgsgeschichte. Lesen Sie in unserem Titelthema, wie der BUND die »Energiewende von unten« künftig noch gezielter unterstützen will. Freude beim Lesen dieses BUNDmagazins und einen nicht zu fernen Frühlingsbeginn wünscht Ihnen

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MAGAZI N 6

Kurznachrichten

FOTOSEITE 9

Wildbiene »Andrena rosae«

KOMMENTAR 10 Energie- und Ernährungswende! TITELTH EMA 12 13 15 16 18 20

Energiewende von unten Die Wende durchsetzen Gemeinsam zur Energiewende BUND-Gruppen machen’s vor Windparks in Bürgerhand Kommunen: Partner gesucht

Seite 12: Selbst aktiv werden! Da die Politik zu wenig tut und die Großkonzerne nach Kräften bremsen, wirbt der BUND für eine »Energiewende von unten«.

AKTION 24 Mobil statt verplant BIOSPHÄR EN R ESERVATE 26 Karstlandschaft Südharz ZU R ZEIT 25 28 30 31

Beteiligung an Verkehrsprojekten Wer Rad fährt, gewinnt Vulkaneifel bedroht Schmetterling des Jahres

Seite 26: Biosphäre Deutschlands jüngstes Biosphärenreservat glänzt mit toller Natur. Doch die Region kämpft mit großen Strukturproblemen.

RATGEBER 32 Grüne Mode AKTIV 33 Neues aus dem BUND 38 Internationales 40 Die junge Seite MAR KTPLATZ 42 Kleinanzeigen MEDI EN 44 Interessante neue Bücher

Redaktion BUNDmagazin

I N HALT

Leserbriefe / Impressum

Seite 30: Mondlandschaft Die Vulkaneifel gehört zu den schönsten unserer Landschaften – noch. Der Gesteinsabbau droht sie Stück für Stück zu zerstören.

PERSÖN LIC H 46 Anja Humburg [1-13] BUNDmagazin

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FORUM

Titel der Ausgabe 4/12

Titelthema Umweltbildung Danke, dass Ihr ein Magazin vorrangig der Umweltbildung gewidmet habt. Ich bin oder war Pädagogin, und mein ganzes Sein und Wirken ist der Erhaltung unseres wundervollen Lebens gewidmet. Schon lang ist mir bewusst, dass Bildung, die sich auf äußere Werte richtet, nicht ausreicht. So freut es mich besonders, dass Christian Füller die »Umweltbildung nach Lehrplan« infrage stellt: Wissen allein für den Verstand. Mir ist dringend wichtig, dass wir uns vom Faktenwissen zum ganzheitlichen, fühlenden Wissen öffnen. Kinder brauchen Räume, um sich selbst in der Natur zu erleben und zu entfalten, fern von der Angst kontrollierender Erwachsener. Ich ermutige dazu, Kinder wieder zu lassen, ihre natürliche Entdeckerfreude zu fördern und schmutzige Hände und Hosen als Gewinn des Lebens zu betrachten. Margitta Krell, Suhl

IMPRESSUM Das BUNDmagazin ist die Mitgliederzeitschrift des BUND und erscheint viermal im Jahr. Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) – Friends of the Earth Germany Redaktion: Dr. Norbert Franck (V.i.S.d.P.), Severin Zillich (C.v.D.), Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin, (0 30) 2 75 86-4 57, Fax -4 40, redaktion@bund. net, www.bund.net. Unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos werden sorgfältig behandelt; eine Haftung wird nicht übernommen. Gestaltung, Produktion: Claudia Gunkel (Produktionsleitung), Marc Venner (Grafik/Layout), Rudolf Gorbach (Grundlayout)

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BUNDmagazin [1-13]

Mehr Bioware kaufen

Anzeige klasse

Im jüngsten BUNDmagazin weisen Sie mehrmals auf die Belastung von Feldern und Feldfrüchten durch Pestizide hin, verursacht durch die konventionelle Landwirtschaft. Als Biobauer und BUND-Mitglied seit 30 Jahren beobachte ich das Einkaufsverhalten von uns Verbrauchern. Vergleicht man die Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer sowie die Preisentwicklung von 1960 bis heute, müsste ein Bio-Ei heute 1,10 Euro kosten. Wir in Baden-Württemberg haben eine grün-rote Landesregierung gewählt. Doch kaufen wir immer noch nur 7 Prozent Biolebensmittel. Es klafft eine große Lücke zwischen dem, was wir fordern, und dem, was wir tun. Legen wir doch endlich beim Kaufentscheid bio/konventionell den Schalter in unseren Herzen und Köpfen um. Wie hieß es vor 40 Jahren in Wyhl am Kaiserstuhl: »Nai hämmer gsait!« Heinz Roth, Neuried

Ihre veränderte Anzeige der Geflügelwirtschaft ist einfach große Klasse. Wir wollen sie auch in unserer Mitgliederzeitschrift »Der Gesundheitsberater« veröffentlichen, deren Schwerpunkt auf Ernährung, Medizin und Umwelt liegt. Besten Dank vorab für die Übersendung der Originaldaten! Herbert Mayer, Kempten

Schwebfliege statt Biene Es ist ja ein löbliches Anliegen, dass sich der BUND für den Schutz der Bienen einsetzt. Leider geschieht das in der aktuellen Ausgabe ohne Sachkenntnis: Das Tier, das auf dem Filmplakat von »More than Honey« abgebildet ist, ist eindeutig eine Schwebfliege, die nun mit Honig wenig zu tun hat. Paul Hitzke, Wamel Herr Hitzke hat leider Recht. An der Gestaltung des Filmplakats war der BUND allerdings nicht beteiligt.

Titelbild 1/13 (17. Jahrgang): Jürgen Mumme/HH Verlag: Natur & Umwelt Verlags-GmbH, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin Mitgliederservice: (0 30) 2 75 86-479, Fax -4 40, mitgliederservice@bund.net Bezugspreis: für Mitglieder im Beitrag enthalten; für Nichtmitglieder 15 Euro pro Jahr Anzeigenverwaltung: Ruth Hansmann, Runze & Casper Werbeagentur GmbH, (0 30) 2 80 181 45, Fax: -4 00, hansmann@runze-casper.de. Es gilt der Anzeigentarif Nr. 21. Druck: Brühlsche Univ’druckerei GmbH & Co KG Papier: 100% Recycling, glänzend gestrichen Spenden: Der BUND benötigt für seine Arbeit über die Mitgliedsbeiträge hinaus Unterstützung. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Bitte über-

Wende muss gewollt sein Das Thema »Windenergie« ist tatsächlich dazu angetan, die Umweltbewegung zu spalten. Extreme Positionen sind auch im BUND anzutreffen. Leider geht es dabei oft unsachlich und dogmatisch zu. So würden die einen gerne auf jeden Hügel und neuerdings im Wald Windräder sehen, ohne Rücksicht auf seltene Tiere und Landschaft. Wer das nicht will, wird als Atomkraftbejaher eingestuft. Die andere Seite neigt aus Gründen des Artenschutzes in seltenen Fällen zur völligen Ablehnung der Windkraft. Dabei ist alles so einfach! Auch im früher so schönen Thüringen gibt es ausreichend völlig zerstörte Landschaft, in der sicher kein Rotmilan und keine Fledermaus lebt. In diesen durch Autobahnen, Hochspannungsleitungen und Gewerbegebiete erzeugten Wüsten fänden Hunderte Windräder und viele Hektar Solarzellen Platz, ohne zu stören. Die Energiewende ist ohne Landschafts- und Gewässerzerstörung problemlos möglich, sie muss nur gewollt sein. Andreas Rietschel, Rudolstadt

weisen Sie Ihre Spende auf das Konto Nr. 232 der Sparkasse KölnBonn, BLZ 370 501 98. Danke! (siehe dazu www.bund.net/spenden) Copyright: Alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck oder sonstige Verwertung nur mit schriftlicher Einwilligung des Verlages. Druckauflage: 163 050 Exemplare (IVW 3/2012); in der Natur + Umwelt: 108 776 Ex. (IVW 3/2012) Beilagen: Dieses BUNDmagazin enthält in Teilen seiner Auflage Beilagen von Personalshop, Plan International Deutschland, Walter Busch GmbH, Waschbär und Windpower. Das BUNDmagazin 2/2013 erscheint am 11. Mai mit dem Titelthema »Bienen«.


Erich Westendarp/pixelio.de

Nicht für Flugreisen werben Als Mitglied und Spender ist mir bewusst, dass der BUND auch haushalten muss. Dennoch sollte die dem BUNDmagazin beiliegende Werbung kompatibel sein mit dem Ziel, nicht weiter eine Spur der Zerstörung über den Planeten zu ziehen. Die Flugurlaube nach Madeira, Marokko und Kuba, die eine dem neuen Heft beiliegende Werbung anpreist, entsprechen in keiner Weise dem oben angetönten Ziel, sondern reiten auf einer ganz anderen, ziemlich umweltzerstörerischen Welle. Wenn Sie das wiederholen, suche ich mir eine andere Umweltorganisation, deren Verhalten etwas konsequenter ist. Martin Pfrommer, Schorndorf Ihrem neuen Magazin lag ein Flyer von Wikinger-Reisen bei, in dem

Urlaubsorte angeboten werden, die mit dem Flugzeug zu erreichen sind. Ich bin verärgert darüber! In Ihrem Magazin schreibt die Redaktion über die Bedeutung der Umweltbildung, und dass der Schutz unserer Lebensgrundlagen immer wichtiger wird. Sie fordern dazu auf, dass man sich mit dem BUND dafür

engagieren soll, dass Natur und Umwelt angemessen berücksichtigt werden. Aber genau das tun wir nicht, indem wir, wenn wir Urlaub haben, nur Orte und Gegenden ansteuern, die weit weg sind und deshalb aus Zeitgründen nur mit dem Flieger zu erreichen sind.

(Kreuzfahrtschiffe sind ja leider auch nicht zu empfehlen!) Ein derartiger Prospekt hat in Ihrem Magazin nichts zu suchen, das lässt sich meines Erachtens nicht mit den Zielen des BUND vereinbaren und passt nicht zur Philosophie, die Sie vermitteln wollen. Karen Baum, Allensbach Der BUND setzt sich – durchaus mit Erfolg – dafür ein, im Luftverkehr Subventionen abzubauen (siehe deutsche Luftverkehrssteuer) und die Umweltkosten anzulasten, EUund weltweit. Nur so ist das Problem zu lösen. Der BUND rät zu Reisen ohne Flugzeug. Mehr dazu im Urlaubsratgeber unter www.bund.net/ besser-leben; Bezug gratis: Tel. (0 30) 2 75 86-4 80, bundladen@bund.net Die Redaktion freut sich über jede Zuschrift, behält sich aber Kürzungen vor. Eine erweiterte Auswahl von Leserbriefen finden Sie unter www.bund.net/bundmagazin – etwa vier Wochen nach Erscheinen der neuen Ausgabe.

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das macht Sinn

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58 844

BUND breitet sich aus

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eit über eine halbe Million Menschen erreichen wir mittlerweile binnen weniger Tage über unsere Facebook-Seite. Diese stattliche Reichweite macht sich besonders bezahlt, wenn es darum geht, zu mobilisieren – wie zuletzt für die große Agrardemo am 19. Januar in Berlin. Mittlerweile haben wir bei Facebook über 30 000 Fans. Rege wird auf der BUND-Seite diskutiert, über die Energiewende, die Agrarpolitik und vieles mehr. Das Klima ist politisch, und die Wortmeldungen auf kritische Distanz zu Politik und Wirtschaft bedacht. Auch bei Twitter haben wir in diesem Jahr einen Schub erlebt. Umweltminister Altmaier antwortete uns persönlich auf den BUNDKommentar zur Klimakonferenz in Doha, immer mehr wichtige Journalisten folgen uns. Die sozialen Medien haben Hierarchien abgebaut und den Kontakt

untereinander vereinfacht. Facebook ist zwar nach wie vor eine Datenkrake, das wissen und berücksichtigen wir. Dennoch hat uns das Web 2.0 einen wichtigen neuen Weg eröffnet, mit unseren Anhängern, politischen Akteuren und Mitstreitern engeren Kontakt zu knüpfen. Diese Möglichkeit bringt uns auch politisch voran. www.facebook.com/

bund.bundesverband

M. Delpho

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ahr für Jahr veröffentlicht der Deutsche Jagdschutzverband eine Statistik. So brachten deutsche Jäger im Jagdjahr 2011/12 u.a. 4 447 Rebhühner zur Strecke (Rote Liste: stark gefährdet), dazu 9 096 Waldschnepfen (Vorwarnliste) und 678 330 Wildtauben, darunter wohl viele Hohl- und Turteltauben. Damit nicht genug. Traurige Zahlen lassen sich auch zu den nur nach Landesrecht jagdbaren Vogelarten ermitteln: So fanden allein in Bayern 58 844 Rabenkrähen, 21 798 Elstern und 21 406 Eichelhäher (Foto) den Tod. Die Jagd auf Rabenvögel scheint mancherorts zu einem Volkssport geworden zu sein. Für all diese und die Mehrheit unserer jagdbaren Tierarten gilt: Die Jagd auf sie geschieht ohne vernünftigen Grund. Sie schadet der Natur und verletzt das Tierschutzgesetz. Der BUND kämpft deshalb für ein neues Jagdgesetz.

BUND-Stiftung

Deutscher Naturschutzpreis

Fotocamps in der Goitzsche

Jetzt bewerben

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er letztes Jahr an den Fotocamps der BUND-Stiftung teilnahm, war begeistert von den tollen Motiven in der GoitzscheWildnis bei Bitterfeld. Im Frühjahr bot die Vogelwelt jagende Fischadler, später standen Heuschrecken und Libellen, leuchtende Fliegenpilze und die prächtig gefärbte Herbstlandschaft Modell. Auch dieses Jahr wird es wieder zwei Fotoworkshops geben. Vom 26. bis 28. April geht es auf Fotopirsch R. Lehne

MAGAZI N

Die Zahl

Facebook und Twitter

zu Fuchs und Hase, Kormoran und Fischadler. Vom 7. bis 9. Juni werden dann die blühende Landschaft und die Makrofotografie im Mittelpunkt stehen. Mit den richtigen Tipps zu Kameraeinstellungen und Perspektiven, zum Standort und Verhalten beim Fotografieren sind gute Fotos bald im Kasten. Auch die gemeinsame Besprechung der Fotos gehört zum Programm. Betreut werden die Camps von Falko Heidecke, der seit 2007 Projektleiter in der Goitzsche ist. Er beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit der Naturfotografie und hat in Zeitschriften wie GEO, Naturfoto und Nationalpark veröffentlicht. Die BUNDstiftung stellt Kameras und Tarnzelte bereit. www.bund.net/goitzsche, falko.heidecke@bund-stiftung.de

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BUNDmagazin [1-13]

ngagieren Sie sich im BUND kreativ für den Schutz des Lebensraums Wasser, einschließlich der Uferbereiche, Auen und Küsten? Dann sollten Sie sich um den Deutschen Naturschutzpreis bewerben. Das Bundesamt für Naturschutz und die Firma Jack Wolfskin (als Stifter) unterstützen auch dieses Jahr »originelle, zukunftsweisende und öffentlichkeitswirksame Projektideen«. Eine Teilkategorie des Naturschutzpreises ist der »Bürgerpreis«, der die ehrenamtliche Arbeit lokaler Initiativen unterstützt. Für ihn genügt eine einfache Bewerbung online unter www.deutscher-naturschutzpreis.de. Die 20 besten Projektideen werden über eine öffentliche Internetabstimmung ermittelt und erhalten je 2 000 Euro. Der Bewerbungsschluss ist am 5. Mai.


KURZ + GUT »Only bad news is good news« heißt es unter Medienleuten, vor allem schlechte Nachrichten erregen demnach unsere Aufmerksamkeit. Doch positive Nachrichten aus dem Umwelt- und Naturschutz tun einfach gut. Deshalb finden Sie hier kleine bunte Meldungen der letzten Zeit, über die wir uns gefreut haben. Keine neue Bundesstraße durch die Rhön: Nach langem Ringen hat das Bundesverkehrsministerium das Aus für die »B 87n« von Meiningen nach Fulda verkündet. Auf etwa 60 Kilometer Länge hätte diese einen wichtigen Lebensraum u.a. der Wildkatze zerschnitten. Das Ministerium folgte der Argumentation des BUND. Quecksilber wird weltweit geächtet. Darauf haben sich 146 Staaten am 19. Januar geeinigt. Die völkerrechtlich verbindliche Konvention verbannt das giftige Metall ab 2020 aus den meisten Produkten – zum Beispiel aus Thermometern und Batterien. Zudem sollen der Ausstoß aus Kraftwerken und aus den vielen »wilden« Goldminen gesenkt werden. Seit 1. Januar sind in Indien alle Lebensmittel mit gentechnisch veränderten Zutaten zu kennzeichnen. Über eine Milliarde Menschen haben somit erstmalig die Möglichkeit, sich bewusst für gentechnikfreie Lebensmittel zu entscheiden. Bei einer Kartierung in den alten Buchenwäldern der Hohen Schrecke (Thüringen) entdeckten Wildbiologen eine alte Buche mit langem Spalt (Foto) – und darin eine Wochenstube mit 570 Fledermausweibchen: deutscher Rekord in einem Baumquartier. Der BUND fördert in der Hohen Schrecke ein Naturschutz-Großprojekt.

W. Schorcht

Nachdem die Atomkonzerne EnBW, Eon und Vattenfall schon seit Jahresbeginn bis zu 14 Prozent mehr für ihren Strom verlangen, kündigte auch RWE für März eine Preiserhöhung um 10 Prozent an. Die vier vom BUND empfohlenen Ökostromanbieter sind damit durchweg günstiger als die Grundversorgung von EnBW und RWE. Auch wer von Eon oder Vattenfall beliefert wird, zahlt für den Atom- und Kohlemix mehr, als er für hundertprozentigen Ökostrom unabhängiger Versorger ausgeben müsste. Weitere Infos bei der Gratis-Hotline (08 00) 7 62 68 52 und www.atomausstieg-selber-machen.de Laut Statistischem Bundesamt haben die deutschen Privathaushalte 2011 etwa 18 Prozent weniger Energie verbraucht als im Vorjahr. Ohne den Witterungseffekt (2011 war es extrem mild) bleiben beachtliche minus 6,7 Prozent, deutlich mehr als der langfristige Trend seit 2000 (minus 1,6 Prozent pro Jahr). Als Grund werden die gestiegenen Heizkosten vermutet. Die Anti-Atombewegung in Japan hat regen Zulauf. Eine japanische Energiewende aber ist noch nicht in Sicht. Im Sinne der Unterstützung durch Austausch und Solidarität lädt der BUND im März zu mehreren Veranstaltungen mit Gästen aus Japan – so am 13./14. März in die Evangelische Akademie Tutzing und am 19. März in die Friedrich-Ebert-Stiftung nach Berlin.

BUND-Reisen

Aktiv für wertvolle Natur

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er BUND-Reisekatalog 2013 liegt vor – erweitert um über 30 (natürlich flugfreie) Reisen und ergänzt um zwei neue Reiseformen. Da sind einmal die Seminarreisen mit dem Landschaftsfotografen Mark Robertz, der sein Know-how an Orten wie der Kurischen Nehrung, der Sächsischen Schweiz oder dem Bayerischen Wald vermittelt. Außerdem bietet BUND-Reisen gemeinsam mit »Fahrtziel Natur« erstmals die Möglichkeit, Umweltprojekte praktisch zu unterstützen. Unter der Anleitung erfahrener Ranger helfen Aktiv-Reisende bei der Arbeit vor Ort: Sie pflegen Moore im Naturpark Uckermärkische Seen, halten Wanderwege im Nationalpark Jasmund instand, ernten Streuobst in der Biosphäre Bliesgau oder pflanzen einen Schutzwald in den Allgäuer Hochalpen.

Inmitten beeindruckender Natur widmen Sie einen Teil Ihrer Freizeit dem ehrenamtlichen Engagement. Spaß, Neugier, Teamgeist und Erholung kommen dabei nicht zu kurz. Fachkundige Vorträge und Exkursionen, Besuche in der Therme oder Abendessen mit regionalen Spezialitäten runden das Programm ab. Sieben Angebote stehen zu Ihrer Auswahl! Neue Wanderstudien- und Erlebnisreisen führen in die Ukraine, in Süditaliens Nationalpark Cilento oder in die Toskana, zusammen mit der Reise-Autorin Britta Ulrich. Vielleicht lockt Sie auch der älteste Baum der Welt in Schweden? Oder der Lechweg an einem der letzten Wildflüsse Europas? Gerne erstellen wir auch individuelle Gruppenangebote, etwa für Ihren Verein oder Freundeskreis.

Alle Reisen sowie kurzfristig neu eingestellte Programme und die Möglichkeit, einen Reisekatalog zu bestellen, finden Sie unter www. bund-reisen.de. Die Mitglieder des BUND reisen wie immer zum Vorzugspreis. Der Nachlass beträgt 25 oder 50 Euro, je nach Reisepreis. Wenn Sie frühzeitig buchen, erhalten Sie gratis eine Versicherung der Reiserücktrittskosten.

Weitere Informationen erhalten Sie bei BUND-Reisen, Tel. (09 11) 5 88 88-20, info@bund-reisen.de

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Schutz der Meere

Libelle des Jahres

Beste Comics prämiert

Speer-Azurjungfer

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Comics waren es am Ende – eine tolle Resonanz auf den ersten BUND-Comicwettbewerb. Unser Thema: »Nix geht über Bord«. Hobbyzeichner, Cartoonisten, Graphikerinnen und sogar ganze Schulklassen sandten uns ihre Werke zu. Der erste Preis ging an Nicola und Olaf Bartoschek (Ausschnitt ).

Der Wettbewerb war Teil unserer Kampagne »Meer ohne Plastik«, gefördert von Umweltministerium und Umweltbundesamt. Trotz gesetzlicher Verbote wird nach wie vor zu viel Müll über Bord geworfen. Rund 6,4 Millionen Tonnen gelangen jedes Jahr in die Ozeane. Die Müllmenge im Meer nimmt immer weiter zu – mit fatalen Folgen für Seevögel und alle Meerestiere. Die Vermüllung muss drastisch eingedämmt werden. Gefragt sind dabei auch die Seeleute, die wir gezielt sensibilisieren wollen. So werden die prämierten Comics als Poster veröffentlicht. Zudem bietet der BUND ein Comic-Heft mit einer größeren Auswahl an. Die prämierten Comics finden Sie hier: www.bund.net/meer; Bezug von Heft und Poster im BUNDladen, Tel. (0 30) 2 75 864 80, bundladen@bund.net

ie Speer-Azurjungfer ist die Libelle des Jahres 2013! Gekürt haben sie der BUND und die Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (Libellenkundler). »Coenagrion hastulatum« ist eine selten gewordene Kleinlibelle. Sie besiedelt Hoch- und Übergangsmoore, aber auch nährstoffärmere Flachmoore und extensiv genutzte Teiche, außerdem flache, eher nährstoffarme Gewässer. Vor allem benötigt sie saubere Gewässer und eine strukturreiche Verlandungsvegetation. Seit Neuestem gilt die Art als »stark gefährdet«. Ursachen sind die allgegenwärtige Nährstoffanreicherung, intensive Teichwirtschaft sowie Entwässerungen und Klimawandel. Jürgen Ott

MAGAZI N

Ökotipp

Schöner leben

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ede Woche verbreitet der BUND einen Ökotipp. Bewährte Hausrezepte finden sich hier neben neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Viele große und kleine Zeitungen veröffentlichen die BUND-Ökotipps

regelmäßig. Auch Privatpersonen können sie gratis über den E-Mail-Verteiler des BUND abonnieren. Die gesammelten Tipps finden Sie unter www.bund.net/oekotipps

Weniger Fleisch essen Es gibt viele gute Gründe, den Fleischkonsum einzuschränken. Zu den Nebenwirkungen der industriellen Tierhaltung gehören nicht nur regelmäßig wiederkehrende Lebensmittelskandale. Die Umgebung der immer größeren Stallanlagen ist weithin geprägt von überdüngten Feldern, verschmutzten Gewässern, Futtermaiswüsten und mehr und mehr Tiertransporten. Wer weniger Fleisch isst, verringert auch den Bedarf an Futtermitteln. Diese werden zumeist auf der Südhalbkugel angebaut – auf Kosten der natürlichen Ressourcen der lokalen Bevölkerung. Sicher ist auch, dass weniger Fleischkonsum die persönliche Klimabilanz verbessert und der eigenen Gesundheit nützt. Eine Ernährung, die stärker auf frischem Gemüse und Obst basiert, verringert das Risiko für Übergewicht, Herz-Kreislauf-Probleme und Krebs.

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BUNDmagazin [1-13]

Wissenschaftler empfehlen pro Woche höchstens 300 bis 600 Gramm Fleisch. Doch derzeit essen die Deutschen durchschnittlich mehr als doppelt so viel. Der BUND empfiehlt zu einer fleischärmeren oder fleischfreien Ernährung überzugehen. So finden Sie unter www.halbzeitvegetarier.de jemanden, mit dem Sie zum »Halb-Vegetarier« werden können. Per E-Mail wird Ihnen ein Partner vermittelt, mit dem Sie vereinbaren, den Fleischverzehr gemeinsam zu halbieren. Wenn Sie Fleisch kaufen, sollte es in jedem Fall tierund umweltgerecht erzeugt sein. Bezugsquellen finden Sie unter www.oekolandbau.de. Artgerecht und umweltschonend gehalten werden auch die Tiere auf Neuland-Höfen: www.neuland-fleisch.de Tipp: Unseren druckfrischen »Fleischatlas« gibt’s gratis (+ Porto): bundladen@bund.net, Tel. (0 30) 2 75 86-4 80


FOTOSEITE

Bedrohte Bestäuber

Hans-Jürgen Martin

Der BUND setzt sich für gefährdete Insekten ein, die als Bestäuber unserer Pflanzen von großer ökologischer Bedeutung sind. Im Bild die Sandbiene »Andrena rosae«.

[0-03] [1-13] BUNDmagazin

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EU-Agrarreform

KOMMENTAR

Energie- und Ernährungswende! ist bisher die Ausnahme, doch zeigt es den Weg. Der BUND will den politischen Rahmen für alle Verwertungsformen von Biomasse aus der Landwirtschaft deutlich verbessern und so die Energiewende mit der Ernährungswende verknüpfen. Die Ernährungswende beginnt mit weniger Fleisch und beendet Massentierhaltung und Billigexporte. Der intensive Ackerbau mit energieverschlingendem Kunstdünger wird abgelöst von einer ökologischen Düngung mit Leguminosen, die natürlich Stickstoff binden. Diese Pflanzen liefern gleichzeitig mehr heimisches Eiweißfutter. Kurz: Ökolandbau bleibt unser Leitbild.

Die Autoren Ulrike Mehl und Klaus Brunsmeier sind die stellver tretenden BUNDVorsitzenden, im Vorstand zuständig für die biologische Vielfalt bzw. Klimaschutz und Energie.

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eit Jahrzehnten behauptet der Deutsche Bauernverband, unsere Bauern müssten immer intensiver wirtschaften, um den Hunger der Welt stillen zu können. Tatsache ist, dass umgekehrt wir immer mehr Biomasse aus dem Süden importieren, etwa Soja – um 17 Prozent mehr Fleisch zu produzieren, als wir verbrauchen. Die Überproduktion landet oft auf den Tellern kaufkräftiger Schichten in Schwellenländern. Minderwertige Fleischteile aber gelangen (teils zu Dumpingpreisen) auf Bauernmärkte in Entwicklungsländern und verdrängen dort regionale Produzenten. Unterm Strich stillt die industrielle Fleischproduktion also bestenfalls den Profithunger der Massentierhalter.

Vom Fleisch zum Mais: Rund um Bioenergieanlagen nimmt der Anteil an Mais in der Fruchtfolge oft dramatisch zu. Während Mais in anderen Erdteilen Grundnahrungsmittel ist, bildet er hierzulande eine Art universelle Basis für Biomasse: erstens zur Fütterung von immer mehr Tieren in immer größeren Ställen; zweitens als Rohstoff für Biogas; drittens für Agrosprit; viertens für die Chemieindustrie. Der Preis für Mais an den Märkten und Börsen steigt weltweit. Mais wird auch besser bezahlt als die Umstellung auf Ökolandbau und hemmt so dessen Wachstum. Wer im Frühjahr viel Mais auf seinen Acker sät, scheint ökonomisch immer gut beraten (da die negativen Folgen für die Allgemeinheit außer Acht bleiben). Wer weniger Mais in der Fruchtfolge will, kommt also nicht weit, wenn er allein Biogasanlagen kritisiert. Biogas kann auch aus Mist, Gras oder Blühstreifen gewonnen werden, so wie Fleisch auf der Basis von klimafreundlichem und artenreichem Grünland. Beides

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Die Zukunft der Stromversorgung in Deutschland gehört der Windenergie, der Fotovoltaik und der Biomasse. Bundesweit gesehen braucht es noch etliche neue, gut über alle Regionen verteilte Biogasanlagen – und die in bäuerlicher Hand. Bei alten Anlagen muss es frische Anreize geben, die Abwärme effizienter zu nutzen. Wer neue Anlagen baut, muss technisch (mit Gasund Wärmespeichern) und wirtschaftlich (durch entsprechende Förderung) in der Lage sein, genau dann Strom zu liefern, wenn besonders viel gebraucht wird, oder wenn Sonne und Wind zu wenig liefern. Keinesfalls darf Biomasse in alten Kohlekraftwerken oder gar in Müllverbrennungsanlagen verfeuert werden. Diese Praxis muss sofort verboten werden. Die EU-Agrarreform könnte beidem, der Energieund der Ernährungswende, einen ökologisch sinnvollen Rahmen vorgeben. »Öffentliche Gelder für öffentliche Güter« lautet passenderweise der Konsens zur Reform. Konkret fordert der BUND mit seinen Verbündeten, überall dort, wo Überschüsse produziert werden, die Mengen zu regulieren. Direktzahlungen müssen daran gekoppelt sein, dass jeder Betrieb sieben Prozent seiner Fläche im Sinne des Artenschutzes bewirtschaftet, etwa als Bienenweiden für Biogas. Auch der Schutz des Grünlands (Wiesen und Weiden) und Fruchtfolgen statt Monokulturen sind wichtige Bedingungen. Eine der größten Herausforderungen ist es, die ländliche Entwicklung gegen Kürzungen zu verteidigen. Nur wenn es gelingt, die Agrarpolitik der EU ökologisch zu qualifizieren, wird sie zur Basis einer Ernährungswende und als legitimer Fördertopf für Energie aus Biomasse akzeptiert. Energie- wie auch Ernährungswende sind Versicherungen für Wohlstand, Entwicklung und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen. Der BUND setzt sich energisch für diesen Wandel ein.


Darf ich vorstellen: Meine Erben! Fritz Groß

Elixier des Lebens „Nicht nur Eisvögel und Fischotter bevorzugen Flussauen, Feuchtgebiete und fischreiche Gewässer. Wasser ist Leben. Der BUND schützt es.“

Jugend für Natur begeistern „Ohne dass wir Kinder und Jugendliche mit den Wundern der Natur vertraut machen, ist Naturschutzarbeit auf Dauer erfolglos.“

Der Natur eine Stimme geben „Die sachkundige und hartnäckige Lobbyarbeit der BUND-Aktiven verleiht Tieren und Pflanzen Gehör bei politischen Entscheidungen.“

Testamente stiften Zukunft Sie engagieren sich für den Natur- und Umweltschutz. Warum nicht konsequent bleiben und sogar über den eigenen Tod hinaus für dieses Ziel stehen? Handeln Sie wie Fritz Groß und bedenken Sie den BUND in Ihrem Testament. Erbschaften und Vermächtnisse helfen uns, bedrohten Tieren und seltenen Pflanzen auch zukünftig Überlebenschancen zu geben und einmalige Landschaften durch Flächenkauf und Pflege zu bewahren. Wir senden Ihnen gern unsere Informationsbroschüre „Was bleibt, wenn wir gehen?“. Oder sprechen Sie mit Almuth Wenta, Telefon: (030) 275 86 474.

www.meine-erben.de BUND · Am Köllnischen Park 1 · 10179 Berlin (030) 275 86 474 · Fax: (030) 275 86 440


blickwinkel/McPHOTOs

TITELTH EMA

Energiewende von unten Ob 2011 die atomare Katastrophe im japanischen Fukushima oder jüngst die vom Kohlesmog eingehüllten Großstädte in China und die Rekordhitze in Australien: An der Notwendigkeit, Energie umweltfreundlicher als bisher zu gewinnen, kann kein Zweifel mehr bestehen. Erneuerbarer Energie gehört die Zukunft – wenn die Erde noch eine Zukunft haben soll. Je mehr der Abschied von der Atomkraft und den fossilen Energieträgern verzögert wird, desto teurer dürfte es letztlich werden, für alle Beteiligten. Auf dem Weg zur Energiewende ist Deutschland weiter vorangekommen als viele andere Länder. Und das, obwohl »oben«, in der Bundesregierung und in den Konzernen, so mancher auf der Bremse steht. Vielerorts hat man die Chance ergriffen, die Energieversorgung selbst in die Hand zu nehmen. Diese Energiewende von unten will der BUND künftig noch stärker unterstützen.

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Trotz Widerstand der Konzerne

Die Wende durchsetzen Die alte Energiewirtschaft versucht die Energiewende zu blockieren. Doch viele Bürgerinnen und Bürger treiben die Wende aktiv voran – im Wissen, dass wir alle davon profitieren werden.

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uch wenn in den Medien vor allem vermeintliche Probleme der Energiewende und steigende Strompreise diskutiert werden: Die Energiewende ist im Jahr 2012 überall dort gut vorangekommen, wo die Rahmenbedingungen stimmten und die Menschen vor Ort aktiv werden konnten. Denn die treibenden Kräfte einer neuen Energieversorgung sind Bürgergenossenschaften, Beteiligte an Bürgerwindparks und viele andere Privatleute.

Wem gehören die Erneuerbaren?

Projektierer 14 %

Große vier Energieversorger 6,5 %

Konzerne verlieren Einfluss Mehr als jedes zweite von erneuPrivatpersonen erbaren Energien gespeiste Kraft40 % werk befindet sich bereits in der Gesamt 53 000 MW Hand von Privatleuten und Landwirten, individuell oder genossenschaftlich organisiert. Und der Trend setzt sich fort. Auch größere Projekte lassen sich als Bürgerwindparks oder über Bürgergenossenschaften organisieren. Was erklärt, warum die Energiewende so viel Gegenwind erfährt: Als Landwirte dynamische »Energiewende von unten« ent11 % zieht sie den großen Stromkonzernen rasant Marktanteile bei der Stromerzeugung. Atom- und Kohlekraftwerke werden von Tag zu Tag verzichtbarer. Damit bietet die Energiewende nicht nur die Chance auf demokratischere und bürgernahe Strukturen, sie Nur ein ganz kleiner Teil der deutschen Anlagen zur Stromwird unsere Energieversorgung auch weniger riskant erzeugung aus erneuerbarer Energie war 2010 (zur Zeit der machen. Die Konzerne wollen dagegen so lange wie letzten Erhebung) im Eigentum der großen Stromkonzerne. möglich an ihren Großkraftwerken und zentralen Strukturen festhalten. Deshalb befeuern sie den Wider- ve soll den Vormarsch der neuen Energieproduzenten stand gegen die Energiewende und gegen den weiteren ausbremsen. Noch halten Eon, RWE & Co. – und damit die HauptAusbau der Wind- und Sonnenenergie. stromlieferanten der Metallindustrie – etwa 75 Prozent Vielverbraucher werden belohnt der deutschen Kraftwerksleistung. Der Metallbranche Gleichzeitig zeigen die Wirtschaftszweige, die am als wichtiger Kundin boten sie immer hohe Rabatte auf meisten Energie verbrauchen, ein ausgeprägtes Inter- die Strompreise. esse daran, möglichst wenig zur Energiewende beitraZudem schürt die energieintensive Wirtschaft die gen zu müssen. So führt die »Initiative Neue Soziale Diskussion um hohe Energiepreise, um möglichst viel Marktwirtschaft« mit großen Zeitungsannoncen eine für die eigene Klientel herauszuholen – für die Stahl-, Kampagne gegen das erfolgreiche Erneuerbare-Ener- die Chemie- oder die Papierindustrie. Belohnen die gien-Gesetz (EEG). Gegründet hat diese Lobbygruppe Energiegesetze doch bisher all jene, die besonders viel vor gut zehn Jahren der Arbeitgeberverband Gesamt- Energie verbrauchen. Unternehmen mit hohem Vermetall, um für eine marktliberale Wirtschaftspolitik zu brauch sind fast komplett von der Förderung erneuerwerben. Jetzt sorgt sie sich vorgeblich um die Energie- barer Energien befreit, sie zahlen nur 0,05 Cent pro wende und warnt vor untragbaren Kosten. Die Initiati- Kilowattstunde.

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Andere Energieversorger 7%

Fonds/Banken 11 %

Gewerbe 9%

Sonstige 1,5 %


TITELTH EMA

Die stromintensive Industrie beteiligt sich also nur marginal an den Kosten der Energiewende. Trotzdem macht sie weiter Druck, die Bundesregierung gibt großzügig nach, und die Zahl der begünstigten Unternehmen steigt. Wirtschaftsminister Philipp Rösler ist es zu verdanken, dass dieses Jahr rund 2 000 Unternehmen von der Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz befreit sind, so viele wie noch nie. Dadurch fehlen über vier Milliarden Euro, die kleinere Unternehmen und wir alle bezahlen dürfen.

Was eigentlich nötig wäre Sicher ist es sinnvoll, das EEG weiter zu entwickeln und zu optimieren. Vor allem aber ist es wichtig, die Kosten für die Energiewende gerechter zu verteilen. Die Ausnahmen für die Industrie sind auf ein sachlich begründbares Maß zu reduzieren. Wer jetzt an den Grundprinzipien des EEG rüttelt, verhindert die Energiewende – und damit auch die »Energiewende von unten«, vorangebracht von den BürgerInnen vor Ort. Die aktuelle Diskussion lenkt von der eigentlichen Herausforderung der Energiewende ab: einem sparsameren und effizienteren Gebrauch der Energie. Die Politik muss endlich mehr Einsatz zeigen, um Gebäude energetisch zu sanieren, den Stromverbrauch zu senken und die Abwärme bei der Stromerzeugung in dezentralen (Block-)Heizkraftwerken zu nutzen.

Packen wir es selbst an! Für den BUND ist klar: Die Energiewende ist unverzichtbar. Der Umstieg auf erneuerbare Energie macht uns unabhängig vom gefährlichen Atomstrom. Und von fossilen Rohstoffen, die nicht nur immer teurer werden, sondern auch den Klimawandel anheizen und damit horrende Folgekosten verursachen. Wie dringend die Herausforderungen der Energiewende und des Klimawandels auch sind: Die Mühlen der Politik in Berlin, Brüssel oder New York mahlen langsam, nicht selten stehen sie völlig still. Wir dürfen die Energiewende also nicht »denen da oben« überlassen. Packen wir es selbst an – zu Hause, am Arbeitsplatz oder in der Gemeinde, allein, zusammen mit Freunden oder in Umweltgruppen und Bürgerinitiativen. BUND-Gruppen und Aktive sind seit Jahren für die Energiewende und den Klimaschutz tätig. Oft waren sie Vorreiter und Wegbereiter für Dinge, die heute fast selbstverständlich sind. Der Kampagne der alten Energiewirtschaft gegen die Energiewende setzen wir als BUND ganz bewusst eine »Energiewende von unten« entgegen – und werden uns dafür in den nächsten Jahren verstärkt einsetzen. Machen Sie mit! Hubert Weiger … engagiert sich als BUND-Vorsitzender seit Jahrzehnten für einen Atomausstieg und erneuerbare Energien.

Unser Autor (Mitte links) blickt bei einem Vorstandsbesuch zum ersten bayerischen Bürgerwindrad auf, errichtet 1995 bei Hof vom Bund Naturschutz (BUND in Bayern). Privat finanzierte Photovoltaikanlage in Nürnberg, Hubert Weiger ganz rechts.

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Netzwerk geplant

Gemeinsam zur Energiewende Der BUND setzt sich verstärkt für eine dezentrale und von den Bürgern getragene Energiewende ein. BUND-Gruppen und Aktive sollen zu einem Motor dieser Entwicklung werden.

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Jakob Huber/Campact

it all seinen Landesverbänden hat der BUND ein gemeinsames Projekt entwickelt. Das Ziel: in den nächsten drei Jahren ein BUND-Netzwerk »Energiewende von unten« aufzubauen. Speziell in den Kommunen wollen wir damit die Energiewende voranbringen, sprich: den Ausbau der erneuerbaren Energien und konkrete Aktionen für mehr Energieeffizienz. Und das besonders in den Kommunen, die bislang noch nicht aktiv geworden sind. Denn bei der Umsetzung der Energiewende vor Ort gibt es große regionale Unterschiede. Wichtige Handlungsfelder – wie die Senkung des Stromverbrauchs – werden in vielen Kommunen nicht engagiert genug angegangen.

Vorbilder und neue Konzepte Gute Beispiele gibt es überall. Wir wollen sie bekannt machen und dafür sorgen, dass sie weite Verbreitung finden. Zusammen mit dem Heidelberger ifeu-Institut will der BUND aber auch neue Konzepte für eine dezentrale Energiewende entwickeln. Das BUND-Netzwerk »Energiewende von unten« soll diese Konzepte bundesweit streuen und so auf kommunaler Ebene gesellschaftlichen Druck aufbauen. Unser Netz wollen wir so fest knüpfen, dass die Akteure vor Ort auf die Debatten gut vorbereitet sind und sprech- und handlungsfähig werden. Dafür – und auch um neue Aktive zu gewinnen – werden wir Handreichungen erarbeiten und konkrete personelle Unterstützung leisten. Außerdem werden wir Vernetzungs-

treffen und gemeinsame Aktionen organisieren. Wir wollen den Ausbau der erneuerbaren Energien voranbringen, indem wir vor Ort nach guten Lösungen suchen – zum Beispiel Energiegenossenschaften und Windparks in Bürgerhand. Regional haben solche Modelle bereits zu einem dynamischen Ausbau der erneuerbaren Energien geführt. Diese Dynamik wollen wir auf das Feld der Energieeffizienz übertragen. Der BUND wird ein Konzept entwerfen, wie Bürgergenossenschaften sich dafür einsetzen können.

Beteiligen Sie sich! Eingebettet haben wir das Projekt in die nationale Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums. So können wir unsere Arbeit für eine »Energiewende von unten« deutlich ausweiten. Neben drei neuen Mitarbeitern in der Bundesgeschäftsstelle können wir sechs regionale Netzwerkmanager einstellen. Der Projektstart erfolgt voraussichtlich am 1. März. Alle BUND-Mitglieder, Aktive und BUND-Gruppen sind herzlich eingeladen, sich am Projekt zu beteiligen: Melden Sie sich, wenn Sie die Energiewende in Ihrer Kommune voranbringen wollen. Zeigen Sie uns Ihr Energieprojekt. Und sagen Sie uns, wo Sie unsere Hilfe benötigen. Mehr dazu: www.bund.net/energiewende Kontakt: Thorben Becker, Tel. (0 30) 2 75 86-4 21, thorben.becker@bund.net

Europaweit: Energiewende in Bürgerhand! Auch in seinem europäischen Netzwerk ist der BUND für die Energiewende aktiv. Friends of the Earth Europe hat die Kampagne »Community Power« gestartet. Sie soll mindestens zehn nationale Mitgliedsgruppen darin unterstützen, die Bürger am Ausbau der erneuerbaren Energien stärker zu beteiligen. Die Voraussetzungen dafür sind sehr verschieden. Deutschland bietet relativ gute Rahmenbedingungen, anderswo (Beispiel Ungarn) gibt es so gut wie keine Projekte mit Bürgerbeteiligung. Gerade in Osteuropa scheitern Bürgerprojekte oft an fehlendem Privatvermögen und brauchen zum Start

finanzielle Anreize. Aber auch in vielen Ländern Westeuropas ist der rechtliche Rahmen ungenügend. Die neue Kampagne zielt darauf, EU-weit und national bessere Bedingungen zu schaffen und den BUND und seine Partner zu vernetzen: Wo gibt es vorbildliche Energieprojekte? Wer hat gute Konzepte für Aktionen? Und wie lassen sich auf europäischer Ebene gemeinsam Verbesserungen erreichen? www.is.gd/community_power

Kontakt: susann.scherbarth@foeeurope.org

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Protestaktion am 2. November vor dem Kanzleramt.


TITELTH EMA

Gute Beispiele

BUND-Gruppen machen’s vor Aktive des BUND sind Vorreiter für eine »Energiewende von unten«. Sie initiieren und betreiben Windkraftanlagen oder Bürgersolarparks, beraten Menschen beim Energiesparen und kämpfen für eine kommunale Energieversorgung. Fünf gute Beispiele.

Berliner Energiecheck

Bioenergiedorf Möggingen

Der »Berliner Energiecheck« kommt seit 2008 Haushalten mit geringem Einkommen zugute. Die soziale Energiesparberatung des BUND Berlin legt besonderen Wert auf Maßnahmen, die wenig kosten und viel einbringen. Vor allem werden intensive Beratungsgespräche geführt: Welche Technik gibt es im Haushalt? Und wie vermeidet man es, Energie zu verschwenden? Die Ersparnis »in Euro« steht im Vordergrund. Genau berechnet werden aber auch Stromverbrauch und CO2-Ausstoß. Die beratenen Haushalte sparen sich dadurch Kosten von 70 bis 1 500 Euro pro Jahr.

Möggingen bei Radolfzell ist seit 2010 das sechste Bioenergiedorf am Bodensee. Gemeinsam mit dem Ortsvorsteher startete der lokale BUND das Nahwärmeprojekt. Heute sind 136 von 186 Haushalten, die öffentlichen Gebäude und die Hauptgeschäftsstelle des BUND Baden-Württemberg angeschlossen. Die Rohstoffe für die Holzhackschnitzel- und Biogasanlage stammen aus Möggingen und Umgebung. Das Dorf wird seinen Wärmebedarf künftig ohne fossile Brennstoffe decken – und erhöht zugleich die regionale Wertschöpfung. www.stadtwerke-radolfzell.de

www.berliner-energiecheck.de

Energie-Agentur Ravensburg BürgerEnergieGenossenschaft Geisenhausen Im Herbst 2010 starteten BUND-Aktive im niederbayerischen Geisenhausen eine Initiative für den kommunalen Energiewechsel. Der Gemeinderat nahm das positiv auf und unterstützte die Ortsgruppe tatkräftig. Ende 2011 gründete sich die BürgerEnergieGenossenschaft Geisenhausen eG (als eine von vier allein im Landkreis Landshut). Über 300 BürgerInnen aus der Marktgemeinde und ihrem Umland sind mit einem Startkapital von mindestens 500 Euro beteiligt. Ziel der Genossenschaft ist es, erneuerbare Energie aus Quellen wie Sonne, Wind und Biomasse zu gewinnen.

Schon vor über zehn Jahren hat der BUND Ravensburg die erste Energie-Agentur im Land mit auf den Weg gebracht. Sie berät jedes Jahr über 150 Haushalte vor allem beim Hausumbau und einer neuen Heizung. Ihre Vorschläge zum Energiesparen werden erstaunlich schnell umgesetzt: Dank der Agentur entweichen jedes Jahr über 500 Tonnen Kohlendioxid weniger in die Atmosphäre. Als weiteres Plus vermittelt die Agentur die Ausführung der empfohlenen Arbeiten fast vollständig an regionale Handwerker. Zu zahlreichen Projekten hat der BUND die Idee geliefert, beispielsweise zum Energiesparen in Schulen.

www.beg-geisenhausen.de

www.energieagentur-ravensburg.de

Spatenstich in Möggingen – und ein Berliner Energieberater bei der Arbeit.

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BUNDmagazin [1-13]


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Unser Hamburg – Unser Netz

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Wie in vielen deutschen Kommunen wurden auch in Hamburg die Stadtwerke privatisiert, und damit die Versorgungsnetze fĂźr Strom, Gas und Fernwärme. Die Nachteile liegen heute auf der Hand. Doch der Schritt zur Privatisierung ist umkehrbar. So endet der Konzessionsvertrag mit Vattenfall Ăźber die Strom- und Fernwärmenetze Hamburgs Ende 2014. Der BUND Hamburg fordert als Mitinitiator des BĂźndnisses ÂťUnser Hamburg – Unser NetzÂŤ, dass der Senat die Netze (auch das Gasnetz von Eon) vollständig selbst betreibt, in Ăśffentlicher Hand. FĂźr die Volksinitiative waren die nĂśtigen 10 000 Unterschriften rasch beisammen. Auch die zweite HĂźrde wurde leicht genommen: In nur drei Wochen sammelte das BĂźndnis dank vieler Freiwilliger fast 116 000 Unterschriften (62 000 wären nĂśtig gewesen). Nun ist der Weg frei fĂźr einen Volksentscheid, der parallel zur Bundestagswahl im Herbst stattfinden wird. Eine ähnliche Kampagne läuft auf Initiative des BUND auch in der Hauptstadt. Ihr Motto: ÂťNeue Energie fĂźr BerlinÂŤ. Auch hier kĂśnnte ein Volksentscheid zeitgleich mit der Bundestagswahl stattfinden.

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TITELTH EMA

Windparks in Bürgerhand

Bürgerwindpark Ellhöft in Nordfriesland, direkt an der dänischen Grenze.

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anz oben im Norden, an der Westküste SchleswigHolsteins, drehen sich über 1 400 moderne Windkraftanlagen im fast stetig wehenden Westwind. Allein im Kreis Nordfriesland produzieren über 650 Windräder »grünen« Strom. Rund 90 Prozent dieser Anlagen befinden sich in Bürgerhand. Diese Bürgerwindparks sind ein Erfolgsmodell der »Energiewende von unten«. Ein Modell, das vor über 20 Jahren in Schleswig-Holstein entstand. 1990 wurde der erste größere deutsche Windpark errichtet, 50 Anlagen zu je 250 kW-Leistung am Deich des Friedrich-Wilhelm-Lübcke-Koogs. Vermarktet wurde er als Abschreibungsobjekt für Kapital aus ganz Deutschland. Dieser Umstand missfiel den Bewohnern des Koogs. Sie beschlossen den Bau eines »echten« Bürgerwindparks, als Einnahmequelle der Menschen vor Ort. Windräder produzieren erneuerbare Energie. Ob sie auch zur regionalen Wertschöpfung beitragen, hängt von der Beteiligungsform ab. Das Konzept, die lokale Bevölkerung mit einem Bürgerwindpark ökonomisch einzubinden, ist eine demokratische Alternative zur herkömmlichen Energieversorgung. Es erlaubt den Menschen vor Ort, sich gemeinsam aktiv an der Energiewende zu beteiligen. Durch die Teilhabe an einem Windpark profitieren sie von der staatlich garantierten Einspeisevergütung, tragen aber auch ein unternehmerisches Risiko. Bis heute sind in vielen nordfriesischen Kommunen Bürgerwindparks entstanden, mit bis zu tausend Beteiligten an einem Windpark. Immer öfter fordern die Gemeinden in der Planungsphase eine Bürgerbeteiligung. Wer die Auswirkungen der Anlagen zu erdulden hat, soll auch profitieren können, persönlich und über die Gemeindekasse.

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Damit die Anwohner sowie Natur und Landschaft nur so weit als nötig beeinträchtigt werden, ist eine gute Regionalplanung sehr wichtig: Als Basis dienen Mindestabstände zu Häusern und Naturgebieten, wie sie ein Erlass des Landes festlegt.

Mensch und Natur berücksichtigen Im Kreis Nordfriesland genießt die Windkraft (noch) eine hohe Akzeptanz. Erst zum Jahreswechsel wurden weitere 3 300 Hektar als geeignet für Windräder ausgewiesen (zu den bereits bestehenden 4 100 Hektar), rund 3,6 Prozent des Kreises gelten nun als Eignungsfläche. In Schleswig-Holstein beträgt der Flächenanteil der Eignungsgebiete derzeit 1,7 Prozent. Der Druck der Windkraftlobby auf die Gemeinden ist groß. Um die Akzeptanz nicht zu gefährden, gewinnt die Rücksicht auf Mensch, Natur und Landschaft immer größere Bedeutung. Ein Bürgerwindpark und andere Energieprojekte in Bürgerhand geben den Menschen vor Ort die Möglichkeit, die Energiewende voranzubringen. Doch befürworten kann der BUND sie nur, wenn die Belange der Anwohner und der Natur bestmöglich berücksichtigt werden und keine gravierenden Auswirkungen auf die Umgebung zu befürchten sind. Carl-Heinz Christiansen … ist Sprecher der BUND-Kreisgruppe Nordfriesland und an mehreren Energieprojekten in Bürgerhand beteiligt.


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Energiewende vor Ort

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Partner gesucht Zahlreiche Kommunen haben erkannt, welche Vorteile es bietet, mehr Einfluss auf die eigene Energieversorgung zu nehmen. Doch vor allem kleine und mittelgroße Kommunen nutzen ihre Chancen noch zu selten. Was können BUND-Gruppen auf kommunaler Ebene für die Energiewende tun?

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zur Stromerzeugung (Kraft-Wärme-Kopplung). Sie sind sehr effizient, ersetzen Atom- und Kohlekraftwerke und tragen dazu bei, die zeitlichen Schwankungen von Wind- und Solarstrom auszugleichen. Das Bundesumweltministerium fördert Kommunen, die eigene Energiekonzepte erarbeiten, KlimaschutzmanagerInnen einstellen und Stromsparprojekte für ihre Gebäude und die Straßenbeleuchtung entwickeln ( www.kommunaler-klimaschutz.de). Derartige Aktivitäten verdienen überall verstärkt zu werden. Gefordert sind speziell die über 10 000 meist kleinen und mittleren Kommunen, die bei Klimaschutz und Energiewende noch erheblichen Nachholbedarf haben. Hier setzt die BUND-Aktion »Energiewende von unten« an. Wir suchen Kommunen, Stadtwerke und andere zentrale Akteure als Kooperationspartner.

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er BUND will die Energiewende von unten voranbringen. Ineffiziente und umweltgefährdende Großstrukturen müssen der Vergangenheit angehören. Schon als vor 25 Jahren der Begriff der Energiewende »erfunden« wurde, setzte man auf lokale Kernakteure. Denn nur in und mit Kommunen und kommunalen Unternehmen ist ein direkterer demokratischer Einfluss auf die Energiepolitik möglich. Bei der Sanierung von Gebäuden, Stadtteilen und Dörfern gewinnt die Verknüpfung von Stadtentwicklung und Energieversorgung mehr und mehr an Bedeutung. Viele Kommunen haben die Zeichen der Zeit erkannt (siehe Kasten), haben Energiekonzepte erarbeitet und Energieagenturen gegründet. Ein gutes Beispiel sind Wärmenetze, gespeist aus der Wärme von Kraftwerken

Eine Kommune kann ihre Energiekosten von 50 bis 100 pro Einwohner und Jahr glatt halbieren. BUNDGruppen und Mitglieder können vor Ort wichtige Impulse geben. Fragen Sie doch einmal Ihren Bürgermeister oder die Fraktionen im Gemeindeparlament: Gibt es ein kommunales Energiemanagement? Kann die Kommune nicht einen Energiemanager einstellen, der seinen Lohn durch Einsparung dreifach wieder hereinholt? Beleuchten schon LED-Lampen die Straßen? Wird Biogas aus den getrennt gesammelten Bioabfällen gewonnen? Hat die Kommune schon grundsätzliche Ziele zum Schutz des Klimas formuliert? Gibt es eine kommunale Energie- und CO2-Bilanz? Werden die vielfältigen Fördermittel von Bund und Ländern genutzt? Besteht ein Bürgerforum für die lokale Energiewende? Bieten die Stadtwerke eine Energieberatung

Klimabewusste Kommunen 1990 gründete sich das »Klima-Bündnis europäischer Städte« mit 1 600 Mitgliedern; die fast 500 deutschen Städte repräsentieren die Hälfte der Bevölkerung. www.klimabuendnis.org Auf europäischer Ebene haben sich 4 000 Kommunen dem Ziel verschrieben, die Klimaschutz- und Energieziele der EU zu übertreffen. www.eumayors.eu Ferner streben zahlreiche Dörfer, Städte und Regionen

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an, ihren Energiebedarf zu senken und zu 100% durch erneuerbare Energien zu decken. www.100-ee.de Und schließlich steuern 19 Städte und Gemeinden im Rahmen des »Masterplans 100% Klimaschutz« in eine kohlenstofffreie Zukunft. Das vom Bundesumweltministerium geförderte Programm verlangt ein Konzept und Maßnahmen für Einsparung, erneuerbare Energien und geschlossene Kreisläufe. www.ptj.de/ klimaschutzinitiative-kommunen/masterplan


Im Rahmen einer Kampagne zum Stromsparen hat Frankfurt/Main in allen Stadtteilen ehrenamtliche Partner gewonnen.

an, informieren sie über den Einbau sparsamer Heizungspumpen, über Blockheizkraftwerke oder EinsparContracting? Bauen sie die Fern- und Nahwärme aus?

Werden Sie selbst aktiv! Mit diesen Fragen können BUND-Gruppen die Energiewende verbreiten und gute Anregungen liefern. Oder sie setzen sie selbst in die Praxis um. So gründet sich in Deutschland jeden zweiten Tag eine Energiegenossenschaft. Dezentrale Energie und Wertschöpfung vor Ort – dafür stehen genossenschaftliche Fotovoltaikanlagen und Bürgerwindräder, oft gemeinsam mit den örtlichen Stadtwerken errichtet. Was spricht dagegen, dass Genossenschaften auch in Einsparprojekte investieren? Solche »Bürgereinsparkraftwerke« entstehen durch den Austausch alter Heizungen und Elektromotoren oder die Installation hocheffizienter Beleuchtung. Sie werfen eine Rendite ab und helfen, Hemmnisse der Energieeffizienz zu überwinden. Noch wird viel zu viel Energie verpulvert. BUNDAktive können Verschwendung vor Ort aufspüren und in der Lokalpresse anprangern. Nehmen Sie auch Kontakt zum örtlichen Handel auf. Mit seiner »Stoppt Stromfresser«-Kampagne hat der BUND gezeigt, dass Geiz beim Kauf eines Haushaltsgerätes nicht »geil« ist, wenn ein hoher Stromverbrauch den Preisvorteil bald

zunichtegemacht hat. BUND-Gruppen können missverständliche Werbung und Verbrauchertäuschung aufdecken und Allianzen mit denen schmieden, die für einen nachhaltigen Konsum eintreten. Kooperieren Sie mit Händlern und werben Sie gemeinsam für den Kauf besonders sparsamer Geräte.

Kommunen als Experimentierfeld Doch es reicht nicht, allein auf effizientere Technologien zu setzen. Wir müssen uns zudem fragen, wie wir genügsamer mit Energie umgehen können. Dies erfordert Bewusstseinsbildung, aber auch neue Ideen für politische Maßnahmen und Infrastruktur. Regen Sie an, vor Ort Stromtarife einzuführen, die den Mehrverbrauch nicht durch hohe Grundpreise begünstigen. Auch neue Wohnformen und die gemeinschaftliche Nutzung von Produkten und Fahrzeugen können zu Vorbildern werden. Die Kommunen bieten einen Rahmen, um Ideen zu entwickeln, auszuprobieren und dann zu verbreiten – damit die Energiewende ihren Namen auch verdient. Werner Neumann, Martin Pehnt Werner Neumann ist Sprecher des BUND-Arbeitskreises Energie, dem auch Martin Pehnt angehört, Fachbereichsleiter am Institut für Energie- und Umweltforschung.

Energie und Kosten zu Hause sparen! • Wer auch sein Eigenheim fit für die Zukunft machen möchte, sollte mit einer Bestandsaufnahme beginnen. Die neue Plattform www.die-stromsparinitiative.de ist als Einstieg dafür bestens geeignet. Ein OnlineStromcheck liefert Ihnen eine erste Einschätzung. Vielfältige Energiespartipps und ein Hinweis auf die nächste Beratungsmöglichkeit runden das Angebot ab. • Noch besser: Holen Sie sich zu Anfang den Rat unabhängiger Fachleute. Sie identifizieren Stromfresser oder Ölschlucker und geben konkrete Spartipps. Ihre

Beratung kostet wenig bis gar nichts. Informieren Sie sich unter www.stromspar-check.de oder www.verbraucherzentrale-energieberatung.de. • Vielfältige Spartipps erhalten Sie außerdem unter www.bund.net /stromsparen und in unserem kostenlosen »Stromspar-1 1«, Bezug: BUND-Infoservice, info@bund.net, Tel. (0 30) 2 75 86-4 69. • Empfehlungen für besonders effiziente Haushaltsgeräte finden Sie unter www.ecotopten.de und www.blauer-engel-produktwelt.de.

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ie kennen das bestimmt: Ihre Landesregierung plant eine fragwürdige und zerstörerische Autobahn. Und nicht weit von Ihnen droht eine neue Ortsumfahrung kostbare Natur zu durchschneiden, während anderswo alte Bahnstrecken vor sich hinrosten. Sie aber hat niemand gefragt.

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Dieses Jahr muss das anders werden. 2013 entscheidet sich viel: Das Verkehrsministerium ist dabei, unser Verkehrsnetz ab 2015 zu planen. Zeit, mit Ihrer Hilfe einzugreifen und Druck zu machen. Gemeinsam mobil statt verplant!

Wir fordern • BürgerInnen von Anfang an zu beteiligen – und alle sinnvollen Alternativen wirklich zu prüfen. • Investitionen auf Nachhaltigkeitsziele auszurichten – den Schutz von Klima und Biodiversität oder die Minderung von Lärm und Schadstoffen. • Verkehr auf Schiene und Schiffe zu verlagern

und integrierte Mobilitätskonzepte umzusetzen. • Ökologische Prioritäten im Straßenbau, zuallererst für die Erhaltung der Verkehrswege und die Sanierung der Brücken – Ausbau vor Neubau! Je mehr Menschen den Kampf gegen unsinnige Verkehrsprojekte unterstützen, desto größer unsere Chance, etwas zu ändern. Wir zählen auf Sie!

Was können Sie tun? • Online den Appell an die Bundesregierung unterzeichnen. • Sich Deutschlands ärgerlichste Verkehrsplanungen auf unserer Karte online ansehen und sich bei Ihrer/m Bundestagsabgeordneten für Alternativen einsetzen. • Unseren Newsletter abonnieren, um über weitere BUND-Aktionen informiert zu bleiben.

www.mobil-statt-verplant.de

www.lgln.niedersachsen.de

Wer war hier wann beteiligt? Geplante Tankund Rastanlage an der A1 südlich von Hamburg.

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Bürgerbeteiligung

ZU R ZEIT

Leeres Versprechen? Unser Ziel: jetzt über die Verkehrswege von morgen mitbestimmen. Doch wie viel Bürgerbeteiligung lässt die Politik zu? Erste Ansätze sind erkennbar. Mehr muss folgen, um Fehlplanungen zu vermeiden.

S

tuttgart 21, leere Autobahnen durch wertvolle Natur oder nun das Berliner Flughafendebakel: Es ist deutsche Tradition, sündhaft teure, fragwürdige oder naturzerstörerische Bauprojekte an den BürgerInnen vorbeizuplanen – ohne die Alternativen ernsthaft zu prüfen. Das Ergebnis ist niederschmetternd: Autobahnen, die im Nichts enden, kostspielige Prestigeprojekte und viel öffentlicher Unmut. Gleichzeitig verfällt das bestehende Verkehrsnetz. Schlaglöcher und verstopfte Güterbahnstrecken hier, sanierungsbedürftige Brücken und zerstörte Lebensräume dort.

Doch wenn BUND-Gruppen und Bürgerinitiativen zu Protesten mobilisieren, ist es meist schon zu spät: Die Entscheidung über das »Ob« eines großen Verkehrsprojektes ist schon gefallen. Auch die Chancen einer Klage sind in solchen Fällen gering. Dieses Phänomen wird als »Beteiligungsparadox« bezeichnet: Ist der Entscheidungsspielraum noch groß – nämlich bei der Bedarfsplanung –, ist das Bauvorhaben für die Betroffenen vor Ort und in der Öffentlichkeit kaum wahrnehmbar. Gerät die Bauplanung später in den öffentlichen Fokus, ist meist nicht mehr viel zu machen.

Neue Wege bei der Verkehrsplanung Angetrieben durch die gesellschaftlichen Debatten über Bürgerbeteiligung und neue EU-Vorgaben probiert die Politik Neues bei der Verkehrsplanung. Die Öffentlichkeit soll stärker als bisher beteiligt werden, wenn der »Bundesverkehrswegeplan« für die Zeit ab 2015 aufgestellt wird. Dieser Plan sammelt alle vom Bund finanzierten Straßen-, Schienen- und Wasserstraßenprojekte, die die Bundesregierung in den nächsten 15 Jahren für wichtig hält. Bislang meldeten die Bundesländer Wunschlisten ans Bundesverkehrsministerium, nach Abfrage bei ihren Kommunen. Doch diese Art der Hinterzimmerpolitik wird künftig nicht mehr funktionieren. Denn vielfach wurden – auch auf Druck der Bau- und Automobilindustrie – Ortsumgehungen und Autobahnen geplant, ohne die BürgerInnen zu fragen. Politiker brüsteten sich damit, etwas für ihre Region getan zu haben. Ob es zuweilen nicht sinnvoller gewesen wäre, eine bestehende Bundesstraße auszubauen oder alte Bahnstrecken zu reaktivieren, wurde kaum diskutiert.

Dirk Jansen

Paradoxe Beteiligung

aufzulisten und online zu stellen. Mit den Industrieund Handelskammern wird eng kooperiert. Für die Bürger aber soll die Information übers Netz genügen. Eine weitergehende Beteiligung über Bürgerforen und Dialogveranstaltungen ist bisher nicht vorgesehen. Andere Bundesländer haben noch nicht erklärt, wie sie ihre BürgerInnen zu beteiligen gedenken. Die Erfahrungen des BUND von der Bürgerbeteiligung beim Netzausbau (im Rahmen der Energiewende) fielen ernüchternd aus. Ebenso problematisch: der fehlende Zugang zu wichtigen Informationen und Gutachten. Ohne Rechtsanspruch auf Transparenz bleibt mehr Beteiligung ein leeres Versprechen.

Ob stillgelegte oder unnötige neue Verkehrswege – öffentliche Beteiligung schützt vor Fehlplanung.

Alternativen erwünscht Ein Hoffnungsschimmer ist jedoch die Ankündigung des Bundesverkehrsministeriums, Verbänden und Bürgergruppen zu ermöglichen, selbst Verkehrsprojekte anzumelden. Diese Gelegenheit sollten sich die Aktiven des BUND (bei aller Kritik) nicht entgehen lassen – um Schienenprojekte anzustoßen und um Neubaupläne durch Ausbaumaßnahmen zu ersetzen oder Ortsumfahrungen durch einen stadtverträglichen Umbau der Ortsdurchfahrt. Jan Korte … ist Campaigner des BUND für Bürgerbeteiligung.

Anspruch auf Transparenz Das Jahr 2013 sollte hier entscheidende Fortschritte bringen. Bundesländer wie Bayern oder Niedersachsen haben damit begonnen, mehrere Hundert Projekte

Mehr zum Bundesverkehrswegeplan unter www.bund.net/infrastruktur und www.bund.net/buergerbeteiligung (plus 6-Punkte-Programm für mehr Bürgerbeteiligung); Kontakt: jan.korte@bund.net, Tel. (030) 27586-560

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Karstlandschaft Südharz

BIOSPHÄR E

Mehr als Holz und Gips Am Südrand des Harzes erstreckt sich eine bundesweit einmalige Karstlandschaft. Den östlichen Teil hat Sachsen-Anhalt 2009 als jüngstes deutsches Biosphärenreservat ausgewiesen.

schaft modelliert. Erdfälle, Höhlen, offener Fels und plötzlich verschwindende Bäche zeugen vom brüchigen Untergrund. Buchenwälder prägen das Bild, bewohnt von vielen seltenen Tieren: Höhlenspinnen und Fledermäusen (19 Arten!), Wildkatze und Luchs. Immer wieder öffnet sich der Wald, bilden Dörfer, Obstbäume, Felder und Gehölze das typische Mosaik einer rund tausend Jahre alten Kulturlandschaft. Das unebene Gelände schließt eine intensive Forst- und Landwirtschaft weitgehend aus. Die extensive Nutzung aber lohnt sich meist nicht mehr, außer sie wird gut gefördert. Wie andernorts droht deshalb auch hier traditionelles Kulturland brachzufallen.

Streuobst nicht mehr gefragt?

Frühling in Wickerode am Südrand der Biosphäre, im Hintergrund der Kyffhäuser.

D

er Landkreis Mansfeld-Südharz gehört zu den wirtschaftlich schwächsten Regionen Deutschlands. Vor allem die Aufgabe des Kupferbergbaus nach der Wende entließ Tausende in die Arbeitslosigkeit. Geblieben sind riesige Abraumhalden – und zweifelhafte Hoffnungsträger. So errichtete die ante-Gruppe 2007 zwischen Nordhausen und Sangerhausen ein Sägewerk, gefördert mit rund 10 Millionen Euro aus öffentlicher Hand. Bürokräften bot man darauf einen Stundenlohn unter 4 Euro … Derzeit wird die Kapazität des Werks auf 800000 Festmeter pro Jahr ausgebaut, fast so viel, wie der gesamte Harz zu liefern vermag. Für die ansässigen Mittelständler im Holzgewerbe bedeutet das nichts Gutes. Ob eine solche Standortpolitik der Region unterm Strich auch nur einen zusätzlichen Arbeitsplatz bringt?

Am augenfälligsten wird das angesichts der vielen alten Streuobstwiesen. »Früher wurden unsere Süßkirschen bis nach Paris exportiert«, weiß die stellvertretende Leiterin der Biosphäre, Christiane Funkel. »Heute verbuscht der größte Teil der Obstwiesen.« Auf über 1 200 Hektar wachsen vor allem Süß- und Sauerkirschen sowie Pflaumen. Bei der Inventur der alten Obstbäume haben Funkels Mitarbeiter zudem 177 Apfel- und 44 Birnensorten entdeckt. Noch bis zur Wende verdienten die Einheimischen gutes Geld mit den Früchten, ihre Abnahme war staatlich garantiert. Doch mit der Öffnung des Marktes wurde die mühsame Ernte der Hochstämme unrentabel, desgleichen die Beweidung der Obstwiesen. Heute wuchern Weißdorn und Brombeeren zwischen Bäumen, die niemand mehr schneidet. Nur ein kleiner Teil des Obstes wird noch gepflückt, der Rest verfault. Ein Leitprojekt des jungen Biosphärenreservates zielt darauf, wenigstens einen Teil dieses Schatzes zu erhalten: Wo kann der Obstanbau wiederbelebt werden? Und wie sind die Früchte am besten zu vermarkten? Als Dörrobst, Saft oder Schnaps? Unterstützung erfährt die Verwaltung von einem Förderverein, der Pläne für die nachhaltige Pflege der wertvollen Wiesen und Weiden im Südharz schmiedet.

Karst und Kulturlandschaft Die Menschen im Südharz haben Besseres verdient: eine nachhaltigere Perspektive. Für diese Perspektive steht das neue Biosphärenreservat. Unter dem Namen »Karstlandschaft Südharz« erstreckt es sich auf 300 Quadratkilometern zwischen dem Fachwerk-Kleinod Stolberg im Nordwesten und Sangerhausen im Südosten. Der leicht lösliche Gips hat hier eine dynamische, geologisch wie biologisch ungemein vielfältige Land-

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Partner gesucht Doch Inventuren und Konzepte sind das eine, die Suche nach möglichen Partnern das andere. Wer zeigt die nötige Initiative, um regionale Produkte wie Obst, Holz oder etwa das Fleisch von Weidetieren zu vertreiben? Nur vereinzelt haben sich bisher Leute gefunden, die gezielt jene Vorteile nutzen, die das Biosphärenreservat bietet (indem es Förderanträge stellt, Regional-


Stolberg

märkte organisiert, für Modellprojekte wirbt etc.). Pioniere wie Liane Gast, Bürgermeisterin des idyllischen Örtchens Questenberg. In ihrem Gasthaus bietet sie »keltische Erlebnisgastronomie« mit Zutaten aus der Region. Und bringt den Gästen mit Kremserfahrten und Nachtwanderungen die reizvolle Umgebung näher. Doch noch bildet sie eine Ausnahme. Die regionale Identität sei eben schwach ausgeprägt, so Christiane Funkel, und das Unternehmertum wenig verankert: »Der Widerstand vor Ort wird leiser. Doch es braucht einen langen Atem, um die Menschen von den Chancen der Modellregion zu überzeugen.« Vor allem einen galt es zu überzeugen: Ralf Rettig, Bürgermeister der Gemeinde Südharz. Der nämlich weigerte sich lange, den Antrag auf internationale Anerkennung des Biosphärenreservates zu unterzeichnen. Erst Anfang Januar gelang es Umweltminister und Wirtschaftsministerin, ihm die Zustimmung abzutrotzen – wo doch die UNESCO schon 2012 ihren Segen geben sollte. Statt die Chancen der Biosphäre zu sehen, wittert Rettig Nachteile – für die ante-Gruppe und ihr Sägewerk. Oder für die benachbarte große Gipsfabrik, deren Steinbrüche auf Thüringer Seite liegen.

Biosphäre vergrößern! Das jetzige Biosphärenreservat ist vom Gipsabbau nicht betroffen. Doch schützt es bloß den Ostteil des einmaligen Karstgebietes. Deshalb war einst geplant, eine länderübergreifende Biosphäre zu schaffen. Doch Thüringen scherte aus, auf Druck der Gipsindustrie. Der Abbau des »weißen Goldes« reißt auf Thüringer Seite immer neue Löcher in die Landschaft. Um den Gipskarst als Naturerbe nachhaltig zu bewahren, fordert der BUND Thüringen weiter ein Biosphären-

Sangerhausen

reservat. Die schwarz-rote Landesregierung hatte versprochen, bis Ende 2012 darüber zu entscheiden, im Dialog mit den Menschen vor Ort. Passiert ist nichts. Ach doch: Der Thüringer Südharz darf sich seit zwei Jahren Naturpark nennen. Kein Ersatz, wie der BUND findet, sondern ein Etikett ohne verbindliche Ziele.

Die Lage des Biosphärenreservats, dunkelgrün darin die nutzungsfreien Kernzonen.

Nachhaltig Wert schöpfen Sachsen-Anhalt ist da einen großen Schritt weiter. Sein Biosphärenreservat im Südharz kann sich nach der Anerkennung durch die UNESCO auf seine Stärken besinnen. Auf die Umweltbildung, die mit den »Juniorrangern« schon im Vorschulalter beginnt. Auf Identitätstiftendes wie den Regionalmarkt in Sangerhausen oder die »Südharzer Streuobsttage«. Und auf die Fortsetzung der guten Öffentlichkeitsarbeit, die mit vielerlei Broschüren zum Besuch der Biosphäre anregt. Sie zeichnet auch den Einheimischen Wege auf, wie mehr aus ihrer Region zu machen ist – im Sinne einer nachhaltigen Wertschöpfung, alternativ zu dem Raubbau natürlicher Ressourcen durch Großkonzerne. Severin Zillich

Alle Bilder: BR

Von links: Frühlings-Adonisröschen zählen zu den Besonderheiten der Flora im Südharz – Exkursion mit einer Naturführerin der Biosphäre auf dem länderübergreifenden Karstwanderweg – Im Herbst 2012 entstand dieser riesige Erdfall bei Uftrungen.

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Radfahren in der Stadt

ZU R ZEIT

Wer Rad fährt, gewinnt Radfahren in der Stadt ist zum Trend geworden. Kurze Wege und viele verkehrsberuhigte Zonen lassen den urbanen Radverkehr boomen. Eine öffentliche Förderung durch bessere Radwege, Stellplätze etc. erreicht hier besonders viele Menschen – und hebt die Lebensqualität aller Städter.

D

as Fahrrad ist auf der Überholspur. Und zwar überall dort, wo sich die Blechlawinen im Schneckentempo in die Innenstädte schieben. Kiel 20 Prozent, Potsdam 24, Bremen 25 Prozent – der Anteil des Radverkehrs in diesen Städten zeigt klar, wie beliebt das Fahrrad in vielen Großstädten geworden ist. Dort hat das Fahrrad den öffentlichen Nahverkehr teilweise schon abgehängt und avanciert zum zweitwichtigsten Verkehrsmittel nach dem Auto. In der Stadt ist man mit dem Fahrrad oft schneller, steht nicht im Stau, muss nicht ewig einen Parkplatz suchen und kommt so entspannter ans Ziel. Und auch die Umwelt profitiert: Ein Fahrrad macht keinen Lärm und stößt keine giftigen Abgase aus.

Welle in die Innenstadt, da die Ampelschaltungen entlang aller bedeutenden Routen auf Radfahrer abgestimmt sind. Ein umfangreiches Angebot von Stellplätzen macht es einfach, das Rad sicher anzuschließen. Für Lastenfahrräder und Kinderanhänger gibt es sogar eigene Parkplätze. Das Ziel der Dänen ist klar: Radfahren soll beliebter, praktischer und sicherer werden. 1,2 Millionen Kilometer erstrampeln die Kopenhagener schon heute jeden Tag. Die Hälfte aller Pendler kommt mit dem Fahrrad in die Stadt. Auf einigen Schnellwegen sind täglich bereits Zehntausende Radler unterwegs. Ein großer Erfolg für die Stadt, und erst recht für Klima und Gesundheit. Unter dem Motto »Copenhagenize the Planet« wird die Strategie der radfreundlichen Stadtplanung exportiert. Fachleute aus Kopenhagen beraten Metropolen rund um den Globus.

Individueller Gewinn In der dänischen Hauptstadt sehen wir, was sich als Trend auch in deutschen Städten abzeichnet. Fahrradfahren entwickelt sich zu einem echten Lebensgefühl, bei dem nicht mehr ausschließlich der ökologische Gedanke im Vordergrund steht. Vielmehr ist es der individuelle Gewinn, den uns das Rad beschert. Moderne Technik unterstützt diesen Trend. Pendler, die sich Stress und Staus ersparen wollen, können auf längeren Strecken Elektrofahrräder nutzen. Auch älteren Menschen eröffnen diese »Pedelecs« eine Mobilität jenseits vom Auto. Der große Aktionsradius erlaubt es ihnen weiter am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Und Eltern bringen ihren Nachwuchs statt im Auto mit innovativen Lastenrädern in den Kindergarten oder zur Schule. Solche Vorrangflächen für Radler an Ampeln sind in Berlin noch eine große Ausnahme.

Radler besser fördern Vorbild Kopenhagen Wer über das Radfahren in der Stadt recherchiert, stößt sehr schnell auf das Vorbild Kopenhagen. In keiner anderen europäischen Hauptstadt wird das Fahrrad häufiger benutzt. Stadtplaner und Politiker haben hier erkannt: Die autogerechte Stadt, die Radfahrer und Fußgänger gleichermaßen an den Rand drängt, hat keine Zukunft mehr. Konsequent hat man in Kopenhagen deshalb die letzten Jahrzehnte verwendet, um die Infrastruktur für den Radverkehr auszubauen. Infrastruktur? In Kopenhagen wird darunter nicht nur der Bau breiter Radwege verstanden. Radfahrer schwimmen auf einer grünen

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Der Trend zum Fahrrad verdient in Deutschland mehr Förderung. Kommunen sollten auf einen Dreiklang aus Infrastruktur, Serviceangeboten und Öffentlichkeitsarbeit achten: Ein gut ausgebautes Wegenetz ist wesentlich für den Radverkehr, hier haben viele deutsche Städte starken Nachholbedarf. Zu einem guten Service zählen komfortable Abstellanlagen und übersichtliche Wegweiser für Radfahrer, wie sie für Autofahrer selbstverständlich sind. Ganz wichtig ist auch die Öffentlichkeitsarbeit. Die Wahl des Verkehrsmittels basiert wesentlich auf Gewohnheiten. Sie zu durchbrechen gelingt nur mit intensiver Aufklärung. Wirklich erfolgreich ist eine Politik fürs Fahrrad


Holger Dambeck

Gut beschilderte Fahrradrouten (wie hier in Seoul, Südkorea) gehören zum Standard einer radfreundlichen Stadt.

Kopenhagen, Königin-Luise-Brücke: Über den meistbefahrenen Radweg der Welt rollen täglich bis zu 40000 Menschen.

dann, wenn sie sich auf engagierte Akteure stützen kann. Ob in der Politik, der Verwaltung oder in Umweltverbänden wie dem BUND: Solche (oft: Einzel-)Kämpfer machen den Unterschied aus. Kopenhagen hat es gezeigt und mit einer Kombination aus fachlich fundierter Politik und engagierten Menschen geschafft, sich vom Modell der aufs Auto fokussierten Stadt zu verabschieden. In Deutschland hinken die meisten Städte um 10 bis 15 Jahre zurück. Der BUND setzt sich dafür ein, urbane Mobilität umwelt- und damit radgerecht zu gestalten. Die gezielte Förderung des Radverkehrs hilft Lärm, Abgase und Unfallzahlen deutlich zu senken und so die Lebensqualität erheblich zu steigern. Über die Hälfte der in der Stadt gefahrenen Wege ist kürzer als fünf Kilometer,

ein Viertel gar kürzer als drei Kilometer. Diese Fahrten von vier auf zwei Räder zu verlagern, brächte einen echten Gewinn für Umwelt und Gesundheit. Wie viel attraktiver würde das Leben in unseren Städten! Stephan Glinka, Thorben Prenzel

Stephan Glinka ist Verkehrsexperte des BUND Bremen, Thorben Prenzel der Radexperte im BUND-Arbeitskreis Verkehr.

Mit oder ohne Helm?

Die Grundlagen

Wer auf dem Rad den Helm aufsetzt, fährt sicherer. Bei Stürzen mindert der Helm das Risiko schwerer Kopfverletzungen. Doch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub ist strikt gegen eine Helmpflicht: Sie sei kaum zu kontrollieren und würde viele Menschen davon abhalten, das Fahrrad zu nutzen. Zudem vermittle der Helm ein trügerisches Gefühl von Sicherheit. Fahren Sie mit oder ohne Helm? Und was halten Sie von einer Helmpflicht? Schreiben Sie uns! www.bund.net /leserumfrage

Anfang dieses Jahres trat der Nationale Radverkehrsplan 2012 – 2020 in Kraft. Er beschreibt die wesentlichen Grundlagen für die künftige Förderung des Radverkehrs in Deutschland. Für alle wichtigen Aspekte des Radverkehrs formuliert der Plan die Ausgangslage, Ziele, Lösungsstrategien und konkrete Maßnahmen. Doch erst in der Umsetzung wird sich zeigen, ob auch wirklich der politische Wille besteht, den Radverkehr stärker zu unterstützen. www.bund.net /radverkehr

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ZU R ZEIT

Einst der Eselsberg bei Dockweiler, heute ein großes Loch.

Landschaftszerstörung

Berge wachsen nicht nach Die Vulkaneifel ist bedroht. Etwa 40 bis 50 ihrer Kuppen sind bereits dem Gesteinsabbau zum Opfer gefallen, noch einmal so viele sollen folgen. Eine BUND-Kreisgruppe kämpft gegen die Zerstörung.

R

eich an Bodenschätzen ist die Vulkaneifel im Nordwesten von Rheinland-Pfalz. Kalk, Basalt und Lava sind begehrte Rohstoffe, seit Jahrhunderten werden sie abgebaut. Nach dem 2. Weltkrieg hat sich der Abbau stark beschleunigt. Mit modernster Technik wird heute in einem Monat so viel abgegraben wie früher in einem Jahrhundert. Jedes Jahr verschwindet nun einer der markanten Vulkankegel. Etliche sind nur noch auf alten Fotos zu bewundern. Wo sich Kegel einst 80 bis 100 Meter über das Gelände erhoben, findet man heute Löcher von annähernd gleicher Tiefe. Wenn sie nicht zur Müllgrube wurden: Über Jahrzehnte hinweg deponierte man vielerorts unkontrolliert Schutt und Abfälle – die Vulkaneifel als Müllkippe der Ballungszentren.

Erich Wagner

Trinkwasser bedroht Vulkanisches Gestein ist ein idealer Wasserspeicher und Wasserfilter. Wird dieses Gestein teilweise oder ganz abgebaut, ist stets auch die Qualität des Trinkwassers bedroht. Denn Schadstoffe gelangen so schneller ins Grundwasser und damit ins Trinkwasser. Wirklich verheerend wäre die Verschmutzung der Mineralquellen im Raum GerolsteinDaun-Dreis. Hunderte von Arbeitsplätzen gingen dann verloren. Was durch den Abbau von Basalt und Lava schon heute verschwindet, ist die vulkantypische Landschaft. Ihrer Hügel und Kuppen wegen benannte sich der Landkreis Daun erst 2007 in »Vulkaneifelkreis« um. Eine Identität, die er bald wieder zu verlieren droht.

Einer von vielen zerstörten Vulkankegeln ist der Goßberg bei Walsdorf, oben 1938, unten heute.

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Raubbau in großem Maßstab Denn die Lage hat sich weiter verschlimmert. Derzeit ist ein Abbau auf 400 Hektar genehmigt. Auf der Hälfte der Fläche wird tatsächlich abgebaut, die Ausbeutung der übrigen 200 Hektar dürfte noch 40 bis 50 Jahre in Anspruch nehmen. Trotzdem will das Landesamt für Geologie und Bergbau dieses Jahr weitere 2 000 Hektar für den Abbau von Basalt und Lava freigeben – eine Fläche von 2 800 Fußballfeldern. Weitere 800 Hektar sind für den Kalkabbau vorgesehen. Das Landesamt ignoriert damit – ganz im Sinne der Abbauunternehmen – jede Art von geschützter Natur, seien es Naturschutzgebiete oder Naturdenkmale, europäisch geschützte FFH- oder Vogelschutzgebiete. Im Laufe dieses Jahres soll die Landesplanungsgemeinschaft über den Vorschlag entscheiden.

Naturschützer wehren sich Um diesen maßlosen Abbau zu verhindern, hat sich die BUND-Kreisgruppe Vulkaneifel mit anderen regionalen Naturschutzverbänden zusammengeschlossen. Denn auch künftige Generationen sollen sich am Reiz der ungewöhnlich schönen Landschaft freuen können, sollen von Natur, Tourismus und Rohstoffen gleichermaßen profitieren. Die Vulkaneifel darf nicht noch weiter zerstört werden! Ein solcher Raubbau an der Natur ist nur möglich, weil das Bundesberggesetz dies zulässt – ein Gesetz aus der Zeit Preußens, das den heutigen Ansprüchen an Natur und Landschaft in keiner Weise mehr genügt. Der BUND fordert darum mit Nachdruck, das vordemokratische Bergrecht endlich zu reformieren. Norbert Leinung

KG Vulkaneifel, www.bund.net/ daun, N.Leinung@t-online.de


Schmetterling des Jahres

Bald auf dem Trockenen? Der BUND hat einen Verlierer des Klimawandels zum Schmetterling des Jahres 2013 ernannt: den Sumpfwiesen-Perlmuttfalter.

B

oloria selene – einen so klangvollen lateinischen Artnamen derart umständlich einzudeutschen, grenzt schon an Mutwille. Dennoch hat der BUND gemeinsam mit der Naturschutzstiftung seines Landesverbandes in NRW den »Sumpfwiesen-Perlmuttfalter« zum Schmetterling des Jahres 2013 gekürt. Lässt sich anhand dieser Art doch besonders gut zeigen, wie der Klimawandel auf unsere biologische Vielfalt wirkt. Dazu Jochen Behrmann, Geschäftsleiter des BUND Nordrhein-Westfalen: »Dieser Perlmuttfalter gehört zu den Verlierern des Klimawandels. Er lebt vor allem auf Feuchtwiesen, an Moorrändern und in Sümpfen, wo seine Raupen das Sumpfveilchen finden, ihre Hauptfutterpflanze. Im Zuge der Erderwärmung werden diese Feuchtgebiete im Sommer häufiger austrocknen und die Raupen nichts mehr zu fressen haben.« In Deutschland steht der Sumpfwiesen-Perlmuttfalter auf der Vorwarnliste der bedrohten Tiere. Aufgrund des Klimawandels könnte er in den nächsten Jahrzehnten einen Großteil seines Lebensraumes einbüßen. Noch erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet über weite Teile Europas, Asiens und Nordamerikas.

selbst finden. Das gelingt ihnen vor allem dort, wo das Sumpfveilchen noch häufig und nicht unter den immer trockeneren Sommern geschwunden ist. Übrigens weist der BUND mit dem »Schmetterling des Jahres« schon seit 2003 auf den Verlust natürlicher Lebensräume und die Bedrohung vieler heimischer Tagund Nachtfalter hin. Mehr Infos und Bilder dieses Perlmuttfalters finden Sie unter www.bund-nrw-naturschutzstiftung.de und bei Jochen Behrmann, BUND NRW, Tel. (02 11) 30 20 05-14

Mit einer Flügelspannweite von 28 bis 38 Millimetern zählt der Schmetterling des Jahres zu den mittelgroßen Tagfaltern. Seine bräunlich-orange gefärbten Oberflügel tragen schwarze Muster. Die perlmuttartigen Flecken der Unterflügel gaben dem Falter seinen Namen. Hierzulande fliegt er meist in zwei Generationen – von Mai bis Juni und im Spätsommer. Die Weibchen legen ihre Eier häufig ziellos in die Vegetation. Ihre Leibspeise müssen die kleinen Raupen dann

J. Philipp, W. Wagner (Puppe)

Selbstständige Raupen

Oberseits kann die Art mit anderen Perlmuttfaltern verwechselt werden.

Abenteuer Faltertage: Zählen Sie mit! Erinnern Sie sich noch? Ende Februar 2012 fielen die Temperaturen nach zwischenzeitlicher Erwärmung noch einmal drastisch auf minus 20 Grad, vielerorts ohne schützende Schneedecke. Das Frühjahr war dann trocken – keine optimalen Bedingungen für unsere Schmetterlinge. Dennoch sichteten die TeilnehmerInnen des »Abenteuers Faltertage« über 20 000 Tiere, am häufigsten den Kleinen Fuchs mit knapp einem Drittel aller Meldungen. Tagpfauenauge, Admiral, Aurora- und Zitronenfalter kamen auf jeweils etwa 15 Prozent, während Schwalbenschwanz und Trauermantel wie in den Vorjahren das Schlusslicht bildeten. Besten Dank allen Schmetterlingsfreundinnen und -freunden, die zum Gelingen des »Abenteuers Faltertage« mit Engagement und Begeisterung beigetragen haben. Auch 2013 ruft der BUND dazu auf, zehn ausgewählte Tagfalter zu notieren. Zählen können Sie vom 1. April bis 31. Oktober, Aktionswochenenden finden zu Pfingsten (18. bis 20. Mai) und am 24./25. August statt. Wir hoffen, Sie sind dann wieder dabei! Kontakt: Nehle Hoffer, (0 30) 2 75 86-4 42, schmetterling@bund.net, www.abenteuer-faltertage.de

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RATGEBER

Faire und umweltschonende Mode

Mehr »Grün« in den Kleiderschrank! »Grüne« Mode ist frei von giftigen Chemikalien – und gehört zu einem nachhaltigen Lebensstil. Achten Sie darauf, wie hergestellt wurde, was Ihnen am nächsten ist: Ihre Kleidung.

Reinhard Blumenschein

O

b im Winterschlussverkauf oder in der neuen Frühjahrskollektion – die Klamotte lockt. Und unser neues Kleidungsstück hüllt uns manchmal in einen wahren Chemikaliencocktail: krebserregende Azofarbstoffe, Nonylphenolethoxylate (NPE), Schwermetalle, die Fortpflanzung schädigende Weichmacher oder chlorierte Kohlenwasserstoffe (gegen Schimmelbildung beim Transport). Stoffe, die in Deutschland längst verboten sind, werden in Billiglohnländern immer noch zum Reinigen und Färben der Baumwollfasern eingesetzt. Dort vergiften sie über ungefilterte Abwässer ganze Flüsse, machen Menschen krank. Auch für uns Endverbraucher können sie gefährlich sein. NPE zum Beispiel gelangen nach dem Waschen übers Abwasser in unsere Flüsse und Seen, bauen sich dort zum hormonell wirksamen Nonylphenol ab und reichern sich in unserer Nahrungskette an. Höchste Zeit, der giftfreien grünen Mode durch gezielte Nachfrage zum Durchbruch zu verhelfen.

… Wenn ein Kleidungsstück aus ökologisch produzierten Stoffen besteht und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurde. Dafür gibt es auf gesetzlicher Ebene immer noch keine einheitlichen Kriterien oder Siegel. Und das macht die Sache kniffelig. Denn mittlerweile hängen auch an Massenware eigens kreierte Anhänger mit der Aufschrift »Green Line« oder »made in green«, die mehr versprechen, als sie halten können. Nur das GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard) kann derweil ökologische und faire Produktion garantieren. Nachhaltig ist es aber auch, im Secondhandshop zu kaufen oder Kleider aus Ausrangiertem neu zusammenzunähen (»Upcycling«).

Warum grüne Mode?

Zehn Tipps für grüne Mode

Während immer mehr Menschen in Biomärkten einkaufen und ihren Strom auf Grün umschalten, bleibt der Inhalt des Kleiderschrankes oft noch außerhalb unseres Bewusstseins für Nachhaltigkeit. Zu weit weg sind die von Säuren, Laugen und Schwermetallen vergifteten Flüsse in Asien, die pestizidverseuchten Baumwollfelder in Afrika. Die Modeindustrie zählt zu den schlimmsten Umweltsündern überhaupt. Doch wer denkt schon daran, wenn er ein tolles T-Shirt für 10 Euro in den Händen hält? Die durchschnittliche Haltbarkeit eines T-Shirts hat sich in den letzten 50 Jahren dramatisch verkürzt. Wir Deutschen werfen jedes Jahr eine Million Tonnen Kleider auf den Müll. Und kaufen neu, um

• Fragen Sie gezielt nach: Nur der Druck der Kunden bewegt Textilhändler dazu, grüne Mode in ihre Läden zu bringen. • Achten Sie auf Siegel. Unser Merkblatt erklärt, was sie bedeuten: www.bund.net/waesche_wechseln • Kaufen Sie Klasse statt Masse: Hochwertige und gut gearbeitete Teile halten viele Jahre. • Wählen Sie zeitlose Schnitte und Farben: Daran sehen wir uns nicht so schnell satt, sie bleiben länger in unserem Schrank! • Vorsicht: Der Rat »Separat waschen« deutet auf mangelnde Farbechtheit hin; dies kann die Haut reizen. • Lust auf …? Kleiderkauf läuft auf emotionaler Ebene ab. Hinterfragen Sie: Brauche ich dieses Teil wirklich? • »Tauschparties«: Holen Sie aus dem Schrank, was nicht mehr gefällt, laden Sie Freunde ein, die auch ihr Ausrangiertes mitbringen, und tauschen Sie los! • Keine Jeans in Ausgewaschen-Optik! Der Effekt entsteht durch gefährliche Sandbestrahlung und führt zu tödlichen Lungenerkrankungen bei Arbeitern. • Grüne Boutiquen gibt es in vielen deutschen Städten, zu finden über den Blog www.gruenemode.de • Schließlich: Das grünste Modestück ist immer noch das nicht gekaufte! Stefanie von der Heide

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bald wieder wegzuschmeißen. Ein irrsinniger Kreislauf, der ganze Ökosysteme zerstört. Wer umweltbewusst leben will, für den ist grüne Mode eine selbstverständliche Konsequenz.

Wann ist Mode grün?

… verfolgt seit vielen Jahren die Entwicklung der »grünen« Mode. Für den BUND betreut sie hauptamtlich die Öffentlichkeitsarbeit im »Rettungsnetz Wildkatze«.


Jörg Farys

AKTIV

Gute Stimmung trotz eisiger Kälte: 25 000 Menschen demonstrierten am 19. Januar in Berlin für eine bäuerlich-ökologische Landwirtschaft. Aus Protest gegen Lebensmittelskandale, Gentechnik im Essen und Tierquälerei in Megaställen zogen sie zum Kanzleramt und forderten die Agrarpolitik neu auszurichten. Die Demo stand unter dem Motto »Wir haben es satt! – Bauernhöfe statt Agrarindustrie«. Einer der Hauptredner: der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

»denkmal aktiv«

Schüler schützen Streuobst

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eit mehr als zwei Jahren ist der BUND Partner bei »denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule«, einem Förderprogramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Es soll Schüler motivieren, das kulturelle Erbe als Teil der eigenen Geschichte kennenzulernen. Jedes Jahr werden bundesweit 60 bis 80 Projekte an weiterführenden Schulen gefördert. Im Schuljahr 2012/13 unterstützt der BUND Projekte, die

sich eingehend mit historischen Streuobstwiesen beschäftigen, ihren besonderen Wert bewusst machen und so zu ihrer Erhaltung beitragen. Seit Jahrhunderten prägen Streuobstwiesen unsere Kulturlandschaft. Alte Bestände bergen eine große Arten- und Sortenvielfalt und sind ökologisch wie auch kulturhistorisch von Bedeutung. Modellhaft stehen sie für eine standortangepasste und naturschonende Landnutzung.

Gemeinsam mit fachlichen Partnern stellen die beteiligten Schulen Überlegungen zur nachhaltigen Nutzung und Vermarktung »ihrer« historischen Kulturlandschaft an. Die Schüler bekommen Raum, um ihren Unterrichtsalltag lebensnah selbst zu gestalten. Und sie können den BUND dabei unterstützen, wertvolle Streuobstwiesen zu erhalten. www.denkmal-aktiv.de

Artenschutz

Hilfe für eine Rarität

S

ind in Europa nicht längst alle Arten akkurat erfasst? Mitnichten: 1984 entdeckte der Botaniker Robert Vogt, dass aus der Kreuzung von Pyrenäen- und Echtem Löffelkraut eine eigene Art entstanden ist: das Bayerische Löffelkraut (Cochlearia bavarica). Es wächst nur dort, wo nährstoffarmes Grundwasser austritt und ganzjährig fließt – an Quellen, Bachoberläufen und vereinzelt in Gräben und Quellmooren. Weltweit sind nur 30 Wuchsorte bekannt, alle in Oberbayern und Schwaben. Die meisten gelten als bedroht. »Schuld sind die Zerstörung von Quellen, mechanische Schäden, zu starke Beschattung, aber auch die Nährstoffe aus der inten-

siven Land- und Forstwirtschaft«, erläutern Gabriela Schneider und Peter Harsch. Sie überwachen für den Bund Naturschutz (BN, BUND in Bayern) die Wuchsorte und koordinieren Schutzmaßnahmen. Zum Schutz des Kreuzblütlers knüpft der BN ein Netz ehrenamtlicher Betreuer. Ihr Engagement wird neben dem Löffelkraut auch anderen seltenen Quellbewohnern zugutekommen – so der (ebenfalls endemischen) Bayerischen Quellschnecke. Für das Projekt »Löffelkraut & Co« erhält der BN fünf Jahre lang Fördermittel aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt und dem Bayerischen Naturschutzfonds.

Blühendes Bayerisches Löffelkraut Ende April bei Rosenheim. Mehr zum Projekt: www.loeffelkraut.de

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Neue Lockstöcke

AKTIV

Wintereinsatz für die Wildkatze Ohne sie wüsste der BUND nur wenig über die Verbreitung der Wildkatze in Deutschland: Fast 300 Freiwillige haben letzten Winter Lockstöcke mit Baldrian präpariert. In diesem Winter packen noch viel mehr Menschen mit an. Was führt sie dazu?

Wollen auch Sie sich engagieren? Mehr zu Aktionen und dem BFD im Rettungsnetz Wildkatze: andrea.andersen@bund.net, (030) 2 75 86-5 42

Mirko Hormel (16), Schüler, Odenwald »Ich habe letzten Winter meinen Vater begleitet, der zwei Lockstöcke im Odenwald betreut hat. Mit der Pinzette die Haare vom rauen Stock zu nehmen und ins Labor zu schicken, hat mich fasziniert. Jetzt kontrolliere ich meinen eigenen Stock: Hat sich eine Wildkatze dran gerieben? Ich will einfach helfen, dass die Tiere sich wieder ausbreiten.«

Heike Heß (50), Waldpädagogin, Coburg »Seit zehn Jahren betreue ich eine Kindergruppe, da haben wir gemeinsam viel über die Wildkatze gelernt. Für die Lockstockkontrollen habe ich eine Lehrveranstaltung besucht. Dass sich bei uns wieder Wildkatzen ansiedeln können, ist einfach toll. Mit dem sonntäglichen Kontrollgang erkunde ich auch ein neues Waldgebiet.«

Frank Baumann (67), BFDler, Plauen »Ich brauche Beschäftigung, die sinnvoll ist. Deshalb leiste ich meinen Bundesfreiwilligendienst [BFD] beim BUND. Und die Wildkatze hat es mir angetan. Ich wünsche mir, dass sie im Erzgebirge und Vogtland wieder heimisch wird. Der schönste Moment ist, wenn ich Haare am Lockstock finde: Was wird wohl die Untersuchung ergeben?«

Aktionen zum Nachmachen

Meisen gegen Miniermotten Die Aktion Bestücken Sie von Miniermotten befallene Rosskastanien mit Nistkästen für Kohl- oder Blaumeisen. Betreuen Sie die Nistkästen nach Möglichkeit dauerhaft. Auch Erfolgskontrollen – wie viele Kästen

Kinder bauen mit dem BUND Konstanz Nistkästen.

sind besetzt? – lassen sich für die Presse wirksam inszenieren.

Der Anlass Miniermotten können unsere Rosskatanien schwächen. Meisen sind biologische Schädlingsbekämpfer, für die jeder befallene Baum ein gefundenes Fressen ist: In der Brutzeit vertilgen Kohl- und Blaumeisen bis zu 500 Raupen täglich!

möglichst nach Südost, weder zur Wetterseite noch ganz im Schatten. Und stellen Sie sicher, dass die Nistkästen nach jeder Brutzeit gewartet werden. Sprechen Sie sich dazu mit dem Grünflächenamt ab.

Der Aufwand

Tipp: Nutzen Sie den Fototermin, um die Botschaft Ihrer Aktion inhaltlich zu unterfüttern – durch ein Pressegespräch oder plakativ durch ein Schild oder Transparent mit Ihrer politischen Forderung.

Bauen Sie die Nistkästen selbst oder zusammen mit Kindern/Schülern. Eine Finanzierung ist über Spenden oder Patenschaften denkbar – der BUND Konstanz hat für 60 Kästen je 25 € gesammelt. Hängen Sie diese

Bauanleitungen für eine Vielzahl von Nistkästen bietet der BUND am Südlichen Oberrhein unter www. bund-freiburg.de an. Für 12 € erhalten Sie dort einen Nistkastenbausatz.

Praxiserprobt und ortsungebunden, zeitlich und finanziell wenig aufwendig und daher leicht umzusetzen: Aktionen wie die obige finden Gruppen und Aktive im Aktionskatalog auf bund-intern.net. Zu den Aktionsideen erhalten Sie Hilfe durch Musterpressemitteilungen, Material sowie Tipps und Tricks. Wir laden zum Nachmachen ein!

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BUNDmagazin [1-13]


Projekt 500 000 – die Erde braucht Freunde

Mit der Familie im BUND

Geschenk 1 Das Manfred MistkäferMagazin Das Jahresabo des beliebten Mitmach-Magazins für die kleinen Naturfreunde (8 bis 12 Jahre – inkl. Begleitheft für Erwachsene)

Geschenk 2 Presse zum Herstellen von Anzuchttöpfen aus Papier

Ein Familienausflug in die Natur ist etwas Besonderes. Gemeinsam gibt es viel zu entdecken, verschlungene Waldpfade zu erkunden oder ein Picknick auf der Wiese zu erleben. Auch zu Hause legen viele junge Familien Wert auf ein natürliches Leben, ohne giftige Chemikalien in Textilien und ohne Gentechnik in Lebensmitteln.

Mitglieder werben Mitglieder, damit die BUND-Familie weiter wächst. Unsere Mitglieder garantieren unsere politische und finanzielle Unabhängigkeit von Wirtschaft und Politik. Machen deshalb auch Sie mit und werben Sie neue Mitglieder. Entweder mit dem Coupon (unten) oder unter www.bund.net.

Haben Sie noch Fragen? Telefon: (0 30) 2 75 86-479, E-Mail: mitgliederservice @bund.net

Die Familienmitgliedschaft im BUND lädt Sie zu spannenden Naturerlebnissen und Aktionen ein. Unsere Ökotipps und aktuelle Artikel im BUNDmagazin unterstützen Sie in Fragen rund um Energiesparen, ökologische Ernährung und Verbraucherschutz. Melden Sie Familienmitglieder nach bzw. stellen Sie auf eine Familienmitgliedschaft um – ganz einfach per E-Mail oder Telefon (rechts). Jede Stimme zählt, damit Natur- und Umweltschutz noch mehr Gewicht erhalten.

Der Frühling kommt schneller, als man denkt, und damit auch die Pflanzzeit. Selbstgemachte Anzuchttöpfe aus Papier sind dabei die beste Hilfe für alle Hobbygärtner. Denn den durchwurzelten Topf können Sie direkt in die Erde setzen. Die Presse ist aus FSC-zertifiziertem Buchenholz.

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Geschenk 3 Fahrradband »MeinBand Reflex« Mit dem BUND-Fahrradband plus Reflektorstreifen gibt es keine schmutzigen Hosenbeine mehr und gleichzeitig mehr Sicherheit für Sie. Jedes Band ist ein Unikat und wurde aus alten BUNDTransparenten der Kampagne »Spritfresser enttarnen« hergestellt.

bitte wenden ➔

Ich habe ein Mitglied geworben. 񡑂񡑑񡑖񡑖񡑈񡑀񡑒񡑔 񡑈񡑗񡑙񡑈񡑓񡑀񡑅񡑑񡑈񡑀񡑗񡑓񡑖񡑈񡑓񡑀񡑄񡑐񡑔 񡑉񡑈񡑘񡑠񡑓񡑕񡑇񡑐񡑖񡑈񡑕񡑀񡑃񡑈񡑕񡑇񡑐񡑈񡑓񡑒񡑀񡑆񡑓񡑁

Ich habe ein neues BUNDmitglied geworben und mein gewünschtes Geschenk angekreuzt.

Name/Vorname

Antwort Adresse

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. Mitgliederverwaltung Am Köllnischen Park 1 10179 Berlin

Beruf

Geburtsdatum

Telefon

E-Mail

Mitgliedsnummer

Unterschrift

Manfred Mistkäfer

Presse für Anzuchttöpfe

Fahrradband


AKTIV

Newsletter

Bunt, informativ, praktisch

D

er BUND-Newsletter informiert per E-Mail über die Arbeit des BUND: Baumschutz in Bielefeld, Weichmacher im Kindergarten, Antibiotika in der Massen-

tierhaltung … Ob es um den Naturschutz vor Ort geht, um (Online-) Aktionen auf politischer Ebene oder einfach umzusetzende Ökotipps – es gilt: einmal angemeldet, immer gut informiert. Als Besonderheit mischen wir uns dieses Jahr wieder kräftig in den Wahlkampf ein und fühlen allen KandidatInnen für den Bundestag auf den Zahn. Zu speziellen Themen bieten wir eigene Newsletter an: Klima & Energie, Biologische Vielfalt und Chemie. Hier erfahren Sie frühzeitig, wenn wir Aktionen oder Kampagnen starten, und was Sie tun können, um den Umweltschutz voranzubringen.

Pestizidfreie Woche

Machen Sie mit!

V

Mit seinen Online-Aktionen setzt der BUND die Politik unter Druck. Direkt per Maus-Klick können Sie Ihren Protest und Ihre Forderungen an die zuständigen Politiker senden. So ließ Umweltminister Altmaier kürzlich nach einem BUND-Appell die großzügigen Ausnahmen prüfen, die Unternehmen von der Umlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes befreien – und unsere Strompreise nach oben treiben.

om 20. bis 30. März findet bereits zum achten Mal eine internationale Aktionswoche zum Thema Pestizide statt. Eine Fülle von Veranstaltungen soll dazu beitragen, den Einsatz von Pestiziden zu verringern. 170 Organisationen in 21 Ländern der Erde werden dann aktiv sein: mit Konferenzen, Filmaufführungen, Ausstellungen, Bauernmärkten, Bio-Essen und vielem anderen mehr. Der BUND ruft seine Gruppen dazu auf, die pestizidfreie Woche durch Aktionen vor Ort mitzugestalten. Die Federführung der Kampagne haben das »Pestizid-Aktions-Netzwerk« und die »Health and Environment Alliance« (Gesundheits- und Umweltallianz) übernommen. Informieren Sie sich bei uns, wie Sie teilnehmen können!

Melden Sie sich an: www.bund.net/newsletter

tomas.brueckmann@bund.net, Tel. (0 30) 2 75 86-4 20, www.bund.net/ pestizid_aktionswoche

Aktiv werden

Wenn Sie sich für eine Familienmitgliedschaft entschieden haben, tragen Sie bitte die Namen Ihrer Familienmitglieder hier ein. Jede Stimme zählt!

Ich wurde geworben Ja, ich mache mich für den Natur- und Umweltschutz stark und werde jetzt BUNDmitglied. Ich wähle folgenden Jahresbeitrag: (mind. 50 €) .................................................................. 앬 Einzelmitglied 앬 Familienmitgliedschaft (mind. 65 €) .................................................................. 앬 Ermäßigt (nach Selbsteinschätzung) (mind. 16 €) .................................................................. 앬 Lebenszeitmitglied

Name/Geburtsdatum

Name/Geburtsdatum

(einmalig mind. 1500 €) .................................................................. Name/Geburtsdatum

Zahlungsweise: 앬 jährlich 앬 halbjährlich 앬 vierteljährlich

Ja, ich zahle per Einzugsgenehmigung Name/Vorname

und spare damit Papier- und Verwaltungskosten. Bitte ziehen Sie den Betrag ab dem ___________ bis auf Widerruf von meinem Konto ein.

Straße

KontoinhaberIn

PLZ/Ort

Konto-Nr.

Bankleitzahl

Geburtsdatum

Datum

Unterschrift (bei Minderjährigen Unterschrift des/der Erziehungsberechtigten)

E-Mail

Ihre persönlichen Daten werden ausschließlich für Vereinszwecke elektronisch erfasst und – ggf. durch Beauftragte des BUND e.V. – auch zu vereinsbezogenen Informations- und Werbezwecken verarbeitet und genutzt. Eine Weitergabe an Dritte findet nicht statt.

Beruf

Telefon

xm01 13

Bank


Lückenhafte Kontrolle

Nanoprodukte besser testen

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b Sonnencreme, Schuhspray oder Sporthemd – Nanomaterialien werden heute in vielen Alltagsprodukten eingesetzt. Dabei gibt es kaum verlässliche Daten zur Bewertung ihrer Risiken. Denn die Kontrolle hinkt hinterher: Die meisten Regelwerke für Chemikalien und Produkte enthalten bisher keine oder nur begrenzte Vorgaben zum Umgang mit Nanomaterialien. Gemeinsam mit internationalen Umweltrechtlern hat der BUND einen eigenen Entwurf für eine EU-Nano-Verordnung vorgelegt. Unser »Nano Patch« (Nano-Flicken) würde die Löcher im Gesetzeswerk stopfen. Er sieht die Einrichtung eines zentralen Registers vor – da keine Behörde bisher weiß, wo Nanomaterialien eingesetzt werden. Außerdem müssen diese wegen ihrer neuen Eigenschaften in der europäischen Chemikalienverordnung auch wie »Neustoffe« behandelt werden. Firmen sind dann verpflichtet, sie vor dem Markteintritt zu testen und zu registrieren. Rückenwind für eine bessere Kontrolle gibt es schon von zehn EU-Mitgliedsländern. Kontakt: jurek.vengels@bund.net, Tel. (0 30) 2 75 86-4 22, www.bund.net/nanotechnologie

Deutsche Telekratie Groß war die veröffentlichte Empörung, als der CSU-Sprecher Hans Martin Strepp per Drohanruf in der ZDF-Nachrichtenredaktion versucht hatte, eine Berichterstattung über den Parteitag der SPD in Bayern zu unterbinden. Der Sprecher wurde entlassen, die Redaktion blieb standhaft – ist also alles gut im Medienland? Oder war die Entlassung vielleicht doch nur ein Bauernopfer, das ablenken soll von der eigentlichen »Telekratie« in Deutschland? Wo der geneigte Bürger für seine persönliche Meinung und seine freie Kaufund Wahlentscheidung hält, was ihm die omnipräsenten Werbe- und Multimedia-Agenturen ständig suggerieren? Vielleicht erklärt das ja die immer wieder zitierten guten Springer-Umfragewerte der Kanzlerin aus der Bildzeitung, die jeweils umgehend von Pro7 und Sat1 bestätigt und von Beiträgen in der Bunten und der RTL-Group von Bertelsmann flankiert werden. Müssen wir uns nicht viel mehr Sorgen machen, wenn Angela Merkel mit ihren persönlichen Freundinnen Liz Mohn und Friede Springer telefoniert, als wenn ein Parteisprecher aus München in Mainz anruft? Klaus Brunsmeier, stellvertretender Vorsitzender des BUND

Delegiertenversammlung

NaDiQuAk

W

ie jeden Herbst kamen Ende November die Bundesdelegierten des BUND in Bad Hersfeld zusammen. Nach intensiver Diskussion verabschiedeten sie eine Resolution zur Bundestagswahl (siehe www.bund-intern.net). Ein Höhepunkt war die Ehrung von Aktiven, die sich besonders um die Ziele des BUND verdient gemacht haben. So erhielt Sylvia Voß bei ihrem Abschied aus dem Bundesvorstand die große Ehrennadel in Silber. Die kleine Ehrennadel in Gold erhielt Peter Germann, scheidender Sprecher des Arbeitskreises Gesundheit. Geehrt wurde auch Olaf Bandt, Geschäftsführer für Politik und Kommunikation der Bundesgeschäftsstelle, zum 20-jährigen Dienstjubiläum. Als Nachfolgerin von Sylvia Voß wurde die Thüringerin Dagmar Becker als neue Beisitzerin in den Vorstand gewählt.

Der fachdidaktische Qualifikationslehrgang der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe

Zum Abschied: Sylvia Voß mit Hubert Weiger. NaDiQuAk

das neue anwendungsorientierte, fachdidaktische Weiterbildungsangebot der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe

NaDiQuAk

für Berufs(wieder)einsteigerInnen der Studienrichtung Biologie und angrenzender Displinen

NaDiQuAk

die Qualifikation für die schulische und außerschulische Natur- und Umweltbildung

NaDiQuAk

die neuartige Kombination von praxisorientierten pädagogischen und fachdidaktischen Inhalten

NaDiQuAk

die familiengerechte, individuelle bzw. berufsbegleitende Weiterbildung

Weitere Informationen: email: nadiquak@ph-karlsruhe.de webside: http://www.natwiss.ph-karlsruhe.de/nadiquak

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Silber und Gold


AKTIV

Anlässlich der UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt in Indien sendeten die Teilnehmer der FoEEMitgliederversammlung eine Botschaft nach Hyderabad.

Friends of the Earth Europe

Gr0ß und vielfältig Wie ist unser Netzwerk »Friends of the Earth« weltweit aufgestellt? Was sind die drängendsten kontinentalen Probleme? Und was haben wir damit zu tun? Lesen Sie zum Abschluss unserer Serie ein Porträt der europäischen »Freunde der Erde«.

W

elche Kampagnenformen wollen wir in Zukunft nutzen, welche politischen Ebenen gemeinsam angehen? Worauf sollten Friends of the Earth Europe (FoEE) eher zielen: Gruppen in gemeinsame Kampagnen einzubinden oder wichtige Themen auf der Lobbyebene in Brüssel zu vertreten? Sollen wir weiter wachsen oder unsere knappen Ressourcen besser dazu nutzen, schwache Gruppen zu stärken und aufzubauen? Diese und andere Fragen standen auf der Tagesordnung des letzten Strategietreffens von FoEE. Antworten sind in einem so vielfältigen Netzwerk nicht leicht zu finden. FoEE zählt 31 Mitgliedsgruppen, mit Menschen aus Finnland Schweden Estland 26 Sprachen. Jede Gruppe hat Norwegen Lettland eine andere Geschichte, OrgaLitauen Dänemark nisation und Kultur. VerbänPolen Deutschland de wie der BUND und Pro Tschechien Vereinigtes Königreich Natura (Schweiz) verfügen Slowakei über eine gewachsene Irland Ungarn Struktur von Mitgliedern Ukraine Belgien Österreich und Ehrenamtlichen und Niederlande Kroatien sind in ihren HeimatlänLuxemburg Georgien dern gewichtige Akteure. Frankreich Bulgarien Schweiz Viele andere Gruppen aber Mazedonien Spanien Italien sind finanziell immer noch Zypern Malta fast völlig von Drittmitteln abhängig und haben kaum mehr Mitglieder als manche BUND-Kreisgruppe. Das Themenspektrum reicht vom klassischen Naturschutz bis zur klimapolitischen Lobbyarbeit, von der Baumbesetzung bis zur Anzeigenkampagne, von der Simulation eines brennenden Gaslecks vor der Firmenzentrale von Shell bis zu Großdemonstrationen. Alle Gruppen einigt das Ziel, unsere Gesellschaft in eine nachhaltige zu verwandeln und die negativen Folgen der Politik, des Handels und des Konsums der

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BUNDmagazin [1-13]

Europäer auf die Welt zu mindern. Nur in dem »Wie« sind wir uns nicht immer einig.

Neue Strategie Deswegen gibt sich FoEE 2013 zum zweiten Mal eine Strategie, um Stärken zu bündeln und Schwächen aufzufangen. Wir wollen als starker europäischer Umweltverband sichtbar werden. Der erste strategische Plan galt noch vorwiegend dem Ziel, die Themenvielfalt zu reduzieren, um das Brüsseler Büro mit seinen knapp 40 Mitarbeitern nicht permanent an den Rand des Machbaren zu treiben. Der aktuelle Prozess will eine Konzentration der Aktivitäten. Details bestimmt die nächste Mitgliederversammlung im Spätsommer. Die Teams zu »Klima & Energie«, »Ernährung, Landwirtschaft & Biodiversität« und »Unternehmensverantwortung« bleiben in jedem Fall bestehen und werden sich auch künftig ihren Kernthemen widmen: Klimapolitik und Energiewende; europäische Agrarreform, Gentechnik, Futterimporte und Schutz der biologischen Vielfalt; sowie Lobbytransparenz auf europäischer Ebene, Unternehmensverantwortung im Kohle-, Gasund Ölsektor und die Verantwortung der Banken. Trotz realer und gefühlter Knappheit geht es FoEE organisatorisch und finanziell vergleichsweise gut. Andere FoE-Regionen können sich noch nicht einmal einen Hauptamtlichen leisten. Unsere Solidarität und einzelne konkrete Kooperationen mit Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens sind deshalb sehr wichtig. So beteiligt sich der BUND seit Januar an einer Kampagne unserer niederländischen Partner Milieudefensi gegen die Ölverseuchung im Nigerdelta. Antje von Broock … betreut die internationale Arbeit des BUND. Möchten Sie mehr erfahren? Kontakt: antje.vonbroock@bund.net


Friends of the Earth International

Neue Vorsitzende

I

m November wurde die Kroatin Jagoda Munic auf der Mitgliederversammlung in El Salvador zur neuen Vorsitzenden von Friends of the Earth International gekürt. Sie folgt damit auf den Nigerianer Nnimmo Bassey, der das Netzwerk des BUND vier Jahre lang leitete. An der Spitze steht nun eine Biologin und Informationswissenschaftlerin, die über biologische Vielfalt geforscht hat. Eine von ihr betreute Kampagne führte in ihrer Heimat zu einem der strengsten GentechnikGesetze der Welt. Seit 1997 ist Jagoda Munic aktiv bei Zelena Akcija/FoE Kroatien, sechs Jahre war sie deren Vorsitzende. Ab 2007 widmete sie sich ganz ihrer Tätigkeit als Schatzmeisterin im Vorstand von FoEI. Der BUND wünscht Jagoda Munic viel Erfolg!

Auf der Klimakonferenz in Doha zeigte der BUND Präsenz. Ann-Kathrin Schneider machte sich mit zehn ihrer Mitstreiter von Friends of the Earth für mehr Klimaschutz stark – so auf der ersten Klimademonstration in der Geschichte des Golfstaats Katar. Nicht verhindern konnten die 500 Demonstranten, dass die Konferenz enttäuschend endete. »Vage Ankündigungen und die viel zu geringe Bereitstellung finanzieller Mittel reichen nicht aus, um die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu halten. Der Klimaschutz blieb in Doha auf der Strecke«, kommentierte Hubert Weiger die Ergebnisse. Enttäuschend auch, dass sich die arabischen Staaten nicht verpflichten wollten, ihre CO2-Emissionen zu senken. So wurde die Chance vertan, einige der größten Öl- und Gasexporteure zu mehr Klimaschutz zu bewegen.

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Klimawandel in Kenia

Wasser holen statt zur Schule?

I

n vielen Regionen des Südens macht sich der Klimawandel bereits deutlich bemerkbar. Über die Folgen für Kenia berichten Aktive der BUND-Kreisgruppe Wolfsburg – mit Vorträgen, Projektwochen an Schulen und Informationsständen. Zudem versuchen sie über Spendenaktionen und Sponsorenläufe praktische Hilfe zu vermitteln. So konnte die Welthungerhilfe beim Bau eines Wasserspeichers an einer Schule unterstützt werden. In Kenia schafft der zunehmende

Wassermangel ein Bildungsproblem: Durchschnittlich 16 Kilometer müssen die Menschen bereits zurücklegen, um ihren täglichen Bedarf aus immer weniger Wasserstellen zu decken. Traditionell erledigen die Frauen diese Aufgabe, holen sich dafür aber mehr und mehr ihre Töchter zur Hilfe. Für Schule bleibt dann oft keine Zeit mehr. Eine CD mit Bildern, Infos und Unterrichtsmaterial gibt es (für 5 € + Porto) über: ch.stein@stoneworks.de

Internationale Arbeit des BUND Viele BUND-Gruppen pflegen grenzüberschreitende Partnerschaften oder Projekte in anderen Ländern. Doch dringt nur wenig darüber nach außen. Deshalb berichten wir regelmäßig über die internationale BUND-Arbeit auf allen Ebenen. Schreiben Sie uns von Ihren Kontakten und Erfahrungen! Redaktion BUNDmagazin, Tel. (0 30) 2 75 86-4 57, redaktion@bund.net

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Gut vernetzt

DI E J U NGE SEITE

Gamardschoba? Priwet? Salam? Hallo! Die Berliner BUNDjugend macht sich für den internationalen Austausch stark. Zu einem Energie-Camp brachte sie junge Leute aus ganz Osteuropa in die Hauptstadt.

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ur blauen Stunde nach Sonnenuntergang, wenn an einem lauen Sommerabend der Vorhang der Nacht über den Tegeler See gesunken ist, kann das Treffen beginnen. Alle Teilnehmer haben den Weg zum Campingplatz gefunden. Irgendwann starten die Flieger vom benachbarten Flughafen nicht mehr alle paar Minuten, sondern nur noch jede halbe Stunde. In den länger werdenden Pausen können die jungen Leute zwischen dem Höllenlärm über ihren Köpfen endlich selbst für eine kleine Nachtmusik sorgen.

Volles Programm Über der Glut brutzeln Tofuwürstchen und Grillgemüse, daneben warten bunte Salate: Selbst eingefleischte Karnivore aus dem Kaukasus lassen sich an diesem Abend davon überzeugen, dass man auch vegan glücklich werden kann (oder es zumindest lohnt, das mal für eine Woche auszuprobieren). Man lauscht einem Gedicht aus der Ukraine. Hört eine sentimentale russische Volksweise, vorgetragen von zwei jungen Frauen im traditionellen Kostüm. Oder lernt, wie man fachgerecht einen Sari bindet. Auf der Schaukel des nahen Spielplatzes verwandeln sich junge Leute wieder in Kinder. Es wird gelacht, getratscht, gesungen – ein Weißrusse ist extra mit Gitarre angereist. Bis plötzlich jemand Zeter und Mordio schreit. Alle schrecken auf: Ein Fuchs hat im Zelt gestöbert und ist mit einem Schuh als Beute im dunklen Tegeler Wald verschwunden.

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Das ist der Auftakt zu einer Woche mit vollem Programm: Zwei Dutzend junge Leute sind aus Georgien, Kirgisistan, der Ukraine, Russland und Weißrussland nach Berlin gereist. Beim internationalen Jugendcamp »Klima und Energie« wollen sie neue Lebensstile kennenlernen und mehr über die Alternativen zu Atom und Kohle erfahren – zusammen mit fast ebenso vielen jungen Deutschen. Wissen wird über Vorträge und Präsentationen vermittelt. Aber auch ganz praktisch: Um die Metropole kennenzulernen, geht es erst einmal per GPS-Rallye quer durch die Stadt. Nicht nur um Sehenswürdigkeiten zu fotografieren, sondern auch um Flohmärkte, besetzte Gebäude und ein Baumhaus zu entdecken.

Ost und West Am nächsten Morgen treffen sich alle am Roten Rathaus: Hier steigen die jungen Leute Berlins Regierendem Bürgermeister aufs Dach – mit ausdrücklicher Genehmigung. »Wir sehen uns die Solaranlage an, die hier installiert ist. Auch im Gaskraftwerk von Vattenfall waren wir schon«, erklärt Karin Hülsmann, die als FÖJlerin der Berliner BUNDjugend das Programm organisiert hat. Und schon ist man am Diskutieren: »Viele Deutsche haben die Katastrophe von Tschernobyl inzwischen vergessen. Bei uns aber ist Radioaktivität immer noch ein Problem«, sagt Tatyana aus Weißrussland. »Nahrungsmittel werden auf Strahlenbelastung getestet. Und es gibt immer noch Regionen, die für


Menschen unbewohnbar sind. Toll, dass es klappen kann, aus der Atomkraft auszusteigen!« Einen Steinwurf entfernt werden die Unterschiede zwischen Ost und West erneut deutlich: »Klar können wir den Bundestag und das Kanzleramt besuchen. Schließlich arbeiten die Politiker fürs Volk, nicht umgekehrt«, meint Niko Hübner, Aktivist der Berliner BUNDjugend. »Sei froh«, gibt Kate Melnik aus Moskau zurück: »Bei uns kann nicht jeder einfach so in den Kreml gehen und den Schreibtisch des Präsidenten begutachten.«

Große Pläne Dass junge Leute aus ganz Osteuropa gerade in Berlin zu Gast sind, ist kein Zufall. Viele Landesverbände der BUNDjugend organisieren internationale Treffen. Doch richtig intensiv beackern die Berliner dieses Feld. »Wir hatten schon immer vier bis fünf Begegnungen pro Jahr«, meint Bildungsreferent Björn Obmann. »Aber 2013 machen wir so viel wie noch nie.« Das Berliner Team – neben Obmann drei FÖJler und ein Teilnehmer des Frei-

willigen Sozialen Jahres – hat große Pläne. So startet im März ein Projekt in der Ukraine: »Teilnehmer aus ganz Europa werden trainieren, wie man Umweltthemen in Schulen präsentieren kann. Nicht wie früher per Frontalunterricht, sondern spielerisch.« Im April wird eine Gruppe Weißrussen nach Hannover und Berlin reisen, der Gegenbesuch ist für August anvisiert: Geplant sind Aktionen zum Thema Atomenergie. Und wenn bis dahin die Finanzierung steht, werden im Mai deutsche und sibirische Jugendliche in der Wildnispädagogik geschult. Selbst im arabischen Raum hat die BUNDjugend Kontakte geknüpft: Am Nil soll im April ein Seminar zum Klimawandel stattfinden, im August reisen dann Ägypter an die Spree. Vorher, zur Klimakonferenz im Juni in Bonn, erwartet man Teilnehmer aus aller Welt. Und im Herbst steht ein Israelbesuch auf der Agenda.

Arbeit mit Spaß Schulungen, Aktionen, Seminare: So richtig nach Urlaub klingt das nicht. »Soll es ja auch nicht«, lacht Björn Obmann. »Es geht eher darum, neue Leute kennenzulernen, sich international zu vernetzen und Ideen zu spinnen.« Doch spaßfreie Zonen, in denen rund um die Uhr verbissen an der Rettung der Welt gearbeitet wird, sind die Begegnungen trotzdem nicht: Was man nicht nur bei den Abschlusspartys merkt, die bis weit in den Morgen gehen. Helge Bendl (Text und Fotos)

Programme für die Begegnungen gibt es unter www.berlin.bundjugend.de. Teilnehmen können junge Menschen von 18 bis 27 Jahren aus ganz Deutschland – ob Mitglied der BUNDjugend oder nicht.

Mit Manfred Mistkäfer die Natur entdecken – unter diesem Motto steht jedes Jahr das »Naturtagebuch« der BUNDjugend. Alle Kinder von 8 bis 12 Jahren sind dazu aufgerufen, alleine oder in einer Gruppe Veränderungen eines selbst gewählten Stücks Natur kreativ zu dokumentieren. Das kann ein Baum genauso sein wie ein Beet oder ein Haustier. Zu gewinnen gibt es tolle Sachpreise! Parallel dazu erscheint viermal im Jahr das ManfredMistkäfer-Mitmach-Magazin. Das Jahresthema 2013 lautet »Mampf! Wie Lebewesen sich ernähren«.

www.naturtagebuch.de

Mach mit bei neongruen* Das Projekt neongruen* zur nachhaltigen Stadtentwicklung geht langsam in die heiße Phase. Gesucht werden noch motivierte junge Menschen, die helfen wollen, ihre Stadt nachhaltig mit zu gestalten. Das Themenspektrum der möglichen Initiativen ist so vielfältig wie die Facetten des städtischen Lebens selbst. Als Starthilfe für ein Projekt organisieren wir an einem Wochenende eine Projektwerkstatt mit Euch. Folgende Termine sind dafür noch frei: 8./9. März, 12./13. April und 26./27. April. Interesse? Dann schreibt an: info@projekt-neongruen.de

www.projekt-neongruen.de Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., Am Köllnischen Park 1a, 10179 Berlin, Tel: (0 30) 2 75 86-50, Fax: -55, info@bundjugend.de, www.bundjugend.de

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DI E I N FOSPALTE DER BU N DJ UGEN D

Mampf!


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Essen retten

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Im Herbst 2011 sorgte der Film »Taste the Waste« für Furore. Schonungslos dokumentierte er, wie viele Lebensmittel heute weltweit verschwendet werden – vor allem in reichen Ländern wie Deutschland. Das Begleitbuch »Wir Essensvernichter« wurde zum Bestseller. Doch Regisseur Valentin Thurn geht es um mehr als einen Schockeffekt. Er will dazu beitragen, dass weniger weggeworfen wird. Gemeinsam mit Gundula Oertel (lange Jahre hauptamtlich beim BUND) hat Thurn nun »Rezepte und Ideen für Essensretter« ver-

öffentlicht. Die Autoren plädieren für einen »kulinarischen Widerstand«, für die Nutzung traditioneller Sortenvielfalt statt genormter Einfalt. Sie porträtieren Menschen, die sich einfallsreich gegen die tägliche Verschwendung wehren, von den Initiatoren des Portals »mundraub.org« bis zum Sternekoch. Und sie liefern einen bunten Mix von Rezepten. Die trendige Gestaltung dürfte gerade bei jungen Menschen ankommen – einer wichtigen Zielgruppe: Je städtischer und jünger die Leute, desto mehr Essen werfen sie weg.

Valentin Thurn, Gundula Oertel: Taste the Waste – Rezepte und Ideen für Essensretter, 2012. 256 Seiten, 18,99 €, Kiepenheuer & Witsch

Mythos Mobilfunk Mobilfunk als kulturelles Phänomen – damit setzt sich Werner Thiede in seinem Buch »Mythos Mobilfunk« detailliert und kritisch auseinander. Ausgezeichnet gelingt es ihm, aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu zeigen, warum Mobilfunkgeräte so viel Faszination wecken. Eingehend beleuchtet er auch die Schattenseiten dieser Technik. Als Theologe und Publizist widmet sich der Autor philosophischen wie auch ethischen Aspekten. Thiede vermittelt viel kritisches und nachdenkenswertes Wissen über ein hochkomplexes Thema mit zahllosen Quellenangaben. Angesichts der immer deutlicheren Risiken

für Gesundheit und Umwelt sowie der soziokulturellen Folgen des Mobilfunks weist er Wege, dieser Herausforderung – hier die vielfältigen Gefahren, dort die Faszination für das Medium – adäquat zu begegnen. Aus seinen Worten spricht das vehemente Anliegen, aufzuklären und ethische Orientierung im Umgang mit den Risiken des Mobilfunks zu bieten. Sein Buch ist allen Menschen wärmstens zu empfehlen, die mit dem Thema fachlich betraut sind oder sich darüber informieren möchten – ob in Politik und Wirtschaft oder in den Bereichen Kirche, Recht, Medizin, Umwelt und Medien.

Werner Thiede: Mythos Mobilfunk – Kritik der strahlenden Vernunft, 2012. 302 Seiten, 19,95 €, oekom

Eitel und unqualifiziert »Ökofimmel« – so betitelt Spiegelredakteur Alexander Neubacher sein Buch wider den (vermeintlichen) Zeitgeist. Der Autor will Tabus brechen, wo keine sind. Sein Ziel: den Umweltschutz zu diskreditieren. Recycling ist bäh, Wassersparen quatsch, Mülltrennung Unsinn usw. »Die ineffizienteste Technik wird mit den meisten Subventionen gepäppelt«, heißt es etwa zum Erneuerbare-EnergienGesetz. Warum beneiden uns dann viele Staaten um ein Gesetz, das Wind- und Solarstrom fördert, klimaschädliche fossile Energien und die Atomkraft hingegen unrentabel macht?

Für Neubacher befindet sich Deutschland im Würgegriff der (wörtlich!) »grünen Khmer«. Deren Feindbild – die Wirtschaft – sei in Wahrheit der »wichtigste Player« im Umweltschutz. Er übersieht: Die meisten Fortschritte im Umweltschutz wurden gegen Widerstände aus der Industrie erreicht, beim Klimaschutz gegen die Autohersteller, beim Atomausstieg nach Fukushima gegen die Stromkonzerne. Der BUND wird deshalb nicht davon lassen, Staat und Wirtschaft zu mehr Umweltschutz zu drängen. Und vor unverdient populären Büchern wie diesem zu warnen.

Alexander Neubacher: Ökofimmel – Wie wir versuchen, die Welt zu retten …, 2012. 272 Seiten, 19,99 €, DVA

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Grünes Wunder Der Wald und seine vielfältigen Bewohner – Fotograf Thomas Stephan hat sie trefflich in Szene gesetzt. Im Bildband »Grünes Wunder« zeigt er Wälder verschiedener Höhenstufen im Lauf der Jahreszeiten, von der Ostseeküste bis ins Hochgebirge. Flankiert werden die oft großformatigen, atmosphärischen Fotos von Texten der langjährigen GEO-Redakteurin Uta Henschel: Wie hat sich unser Bild vom Wald seit der Romantik geändert? Was zeichnet alte Wälder aus? Welche Gefahren birgt die immer intensivere Holznutzung? Und warum ist es

für unsere biologische Vielfalt so wichtig, einen Teil der Wälder sich selbst zu überlassen? Im Vorwort plädiert der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger dafür, heute die Weichen für die Urwälder von morgen zu stellen. Es sei ein Armutszeugnis für die Forstwirtschaft, wenn wir wirklich alte Bäume nur noch vereinzelt in Stadtparks zu Gesicht bekämen, aber kaum mehr in unseren Wäldern. Fünf Prozent der deutschen Waldfläche müssten frei von jeder Nutzung sein. Der neue Bildband macht sehr anschaulich, warum.

Uta Henschel, Thomas Stephan: Grünes Wunder, 2012. 200 Seiten, 49,95 €, Grubbe Media

Klänge der Finsternis Wann waren Sie das letzte Mal in der Nacht draußen? So richtig draußen, fernab des Grundrauschens unserer Zivilisation? Und haben in der Dunkelheit gelauscht? Vollkommen still ist die Nacht auch dort nicht, wo jeder Verkehrslärm verstummt ist. Da knackt und knistert es im Unterholz, ein verborgenes Tier gibt Laut, ein unbekannter Vogel ruft. Wer solche Momente zu selten erlebt, kann sich den jüngsten »Hörbildern« von Michael Schubert hingeben. Unter dem Titel »Wenn ‘alles’ schläft« hat der Schüler des berühmten Bioakustikers Günter Tembrock »Klänge in Dämmerlicht und Finsternis« gesammelt. Die Aufnahmen aus Norddeutschland, Polen, Estland und Finnland sind im Wald und auf Wiesen entstanden, zum Teil auch im Viehstall. In bester Tonqualität hören wir Eulen rufen, Nachtigallen singen und Rohrdommeln stöhnen. Hirsche röhren und

fechten mit ihrem Geweih, Biber nagen, Wildschweine grunzen. Und hin und wieder schlägt eine Turmuhr, knallt ein Schuss oder bellen von Ferne die Hofhunde. Ein echter Hörgenuss vor allem bei abgedrehtem Licht, Schubert empfiehlt zudem »gute Kopfhörer«. Stimmungsvoll ! Anzeige

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Im Gespräch mit Anja Humburg

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Die Umweltwissenschaftlerin Anja Humburg (27) ist seit Kurzem stellvertretende Sprecherin des BUND-Arbeitskreises »Wirtschaft und Finanzen«. Für ihre Masterarbeit über »Postwachstum« an der Universität Lund (Schweden) erhielt sie Ende September in Freiburg den »Kapp-Forschungspreis für Ökologische Ökonomie«.

aber wird nur gelingen, wenn der BUND Koalitionen mit Entscheidungsträgern in diesen Bereichen eingeht: mit Gewerkschaften, Kirchen, Krankenkassen, Kommunen etc.

Frau Humburg, wie sind Sie auf ein so sperriges Thema wie »Wachstum und Nachhaltigkeit« gekommen? Am Anfang meines Studiums ging es um soziale, gesellschaftliche und ökologische Fragen. Erst ein Kurs in »ökologischer Ökonomie« hat mein Verständnis von Nachhaltigkeit geschärft: dass die ökologischen Grenzen auch für das wirtschaftliche Handeln gelten. Und dass wir Ökologie und Gerechtigkeit zusammendenken müssen, weltweit und über die Zeit hinweg. Die Wirtschaft kann nicht ewig wachsen – eigentlich ein alter Hut. Während meines Masters bin ich aber auf ganz neue Wachstumskritiker in Frankreich, Spanien und in Deutschland gestoßen, die der alten Debatte einen neuen Dreh geben. In Ihrer Arbeit regen Sie, um uns vom Wachstumszwang abzukoppeln, einen Brückenschlag zwischen Wissenschaft, Umweltbewegung und Wirtschaft an. Gerade die deutsche Umweltbewegung ist inhaltlich breit aufgestellt und gesellschaftlich gut verankert. Doch mit der Frage »Wie sieht eine Welt ohne Wachstum aus?« beschäftigt sie sich nur am Rande. Das Potenzial dieses Themas sehe ich noch nicht ausgeschöpft. Am Beispiel des BUND, den ich am besten kenne, habe ich konkrete Anknüpfungspunkte vorgeschlagen.

* Die BUND-Ehrenvorsitzende veröffentlichte 2010 den Titel »Postwachstumsgesellschaft. Konzepte für die Zukunft« (Metropolis).

Und die wären? Folgt man dem Buch von Angelika Zahrnt*, so gilt es gesellschaftliche Bereiche wie das Gesundheits- oder Finanzsystem von ihrer Abhängigkeit vom Wachstum zu »befreien«. Der BUND könnte in seiner Projektarbeit mehr Bezüge schaffen, die der Umgestaltung dieser Bereiche dienen. Ein Umweltverband kann hier wichtige Impulse geben. Die nötige Transformation

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Dieses Anliegen können Sie seit einiger Zeit im Arbeitskreis »Wirtschaft und Finanzen« selbst verfolgen. Richtig, hier konnte ich meine Ideen schon vorstellen, und das ist sicher der richtige Ort im BUND, um eine Postwachstumsgesellschaft anzustoßen. Im Grunde passt die Mitarbeit dort gut zu meinem beruflichen Selbstverständnis. Ich sehe mich nicht als neutrale Wissenschaftlerin, sondern als Transformatorin an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Sie stehen auch mit der BUNDjugend in Verbindung? Ja, zu ihrer Broschüre »Wachstum ohne Grenzen« habe ich letztes Jahr den Inhalt geliefert. Die BUNDjugend kenne ich, seit ich mich 2008 zur »Zukunftspilotin« ausbilden ließ. Damals unterstützte ich auch den BUND dabei, für die Studie »Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt« zu werben. Und wohin gehen Ihre beruflichen Perspektiven? Derzeit betreue ich an der Uni Lüneburg das Modul »Wissenschaft trägt Verantwortung«. Die Erstsemester beschäftigen sich hier im Rahmen ihres »Studium generale« mit nachhaltiger Entwicklung. Meine Aufgabe ist es, eine Abschlusskonferenz zu organisieren. Ein guter Anlass, um Antworten auf die Frage zu finden: Wie geht gesellschaftliche Veränderung? Nebenbei mache ich in Berlin seit einem Jahr eine Ausbildung zur Journalistin und schreibe für die hiesige »Landeszeitung« Artikel über Nachhaltigkeit. Wie weit prägt »Nachhaltigkeit« auch Ihren Alltag? Ich habe mir ein 30 Jahre altes Bianchi-Rennrad gekauft. Unter der Woche ist es mein Dienstwagen, und am Wochenende sprinte ich damit ins Wendland. Das ist mein privater Beitrag, um eine Mobilität der Nähe zu kultivieren. Interview: Severin Zillich


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