Totholz ist im Urwald omnipräsent. (Bild: Hermann Klöti )
nische Bild, das ( seit der ersten Aufnahme 1826 ) das Wort immer mehr in den Hintergrund drängt. Und immer mehr Menschen gelingt es, auch ohne Lese- und Schreibfähigkeiten durchs Leben zu kommen. Bilder und Symbole umgeben uns überall : Werbung, Signalisationen, elektronische Medien, Netzwerke wie Facebook. Das Bild ist die Botschaft. Zahlen, Tabellen, Diagramme sprechen immer weniger Leute an. Und es gibt vieles, was man mit Bildern tatsächlich unmittelbarer und eindrucksvoller vermitteln kann als mit Worten : Man denke z. B. an den Rückgang der Alpengletscher, der per Überblenden der neuesten LK mit der Siegfried- oder Dufourkarte höchst eindrücklich darstellbar ist. Oder umgekehrt: Wer denkt bei « Rügen » nicht an Kreidefelsen und an das Gemälde von C. D. Friedrich ? Oder wer fühlte sich nicht schon fast persönlich betroffen von einer Satellitenbildserie über den austrocknenden Aralsee ? Der spezielle Charakter des Scatlè eignet sich geradezu ideal dafür, in Bilder gefasst und durch sie verständlich gemacht zu werden : Seine höchst komplexe Struktur, der tageszeitliche wie auch saisonale Wechsel von Farben, Licht, Schatten – das lässt sich mit Worten nicht beschreiben. Das Aufzeichnen von Bildreihen über einen möglichst langen Zeitraum ( mehrere Jahr-
zehnte ; damit sollte auch klar sein, dass dies keine Propaganda in eigener Sache sein kann ! ) wäre für die Darstellung von Veränderungen spezieller Waldstandorte wie z. B. des Scatlè forschungsergänzend ein hervorragend geeignetes Vehikel, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erreichen. Die technischen Hindernisse für ein solches Vorhaben sollten nicht unterschätzt werden : Kamera und Bildverarbeitungsperipherie müssen über die Projektdauer hinweg bedienbar und kompatibel bleiben. Eine geeignete Ausrüstung ist gewiss nicht gratis zu haben – andererseits kann mit einem Gerätesatz eine grössere Anzahl von Objekten abgedeckt werden. Insgesamt ein kalkulierbares Wagnis mit hohem Gewinn ! ( Die in den Beitrag eingestreuten Zahlen stammen aus dem Buch Brang P. ; Heiri, C. ; Bugmann, H. ; [ Red. ] 2011 ; WALDRESERVATE, 50 Jahre natürliche Waldentwicklung in der Schweiz, worin die Kennzahlen zu den Waldreservaten der ganzen Schweiz aufgeführt sind, inkl. Bilder und Planunterlagen. ) Hermann Klöti Forsting. ETH Via Cumadé 4, 7166 Trun woodyherman.kloeti @ bluewin.ch
Bündner Wald 2 /2012 21