Kampfkunst budo international 282 februar teil 1 2015

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Die Fünf Tiere des Weng Chun Kung Fu

Hakenhand dienen darüber hinaus auch dem Angriff auf vitale Punkte. Aufbauend auf die spezielle KranichSchrittarbeit können Kicks und Kniestöße angewendet werden, und unvermutete Wechsel der Kampfdistanz dienen dazu, den Angreifer zu verwirren und letztlich zu besiegen. Auf mentaler Ebene inspiriert der Kranich zur Wahrung eines Gleichgewichts von Geist und Gemüt. Der Leopard (Pau): Schnelligkeit. Während die Kraft des Tigers auf standfesten Stellungen basiert, resultiert bei der Leopardenstrategie die Kraft des Weng Chun- Kämpfers aus einer aggressiven Schnelligkeit, wie sie sich in gesprungenen flexiblen Schritten äußert. Kennzeichnend sind zudem schnell aus der Taille geschleuderte Faustschläge (Tschap Choy) und schnelle, aggressive Kettenfaustschläge (Lin Wan Kuen). Die Angriffe des Gegners werden bereits im Ansatz durch Schnelligkeit gestoppt; er wird mit schnellen Kettentechniken überfordert und regelrecht überrannt. Die mentale Stärke äußert sich bei der Strategie des Leoparden durch eine vorwärtsgerichtete, sprungbereite Wachsamkeit aus einer furchtlosen Grundhaltung heraus. Der Drache (Lung): Geist. Der Drache kombiniert alle Fähigkeiten der vorher genannten Tiere, und es entsteht eine neue Bewegungsart, die geschmeidig, flexibel und weich ist und gleichzeitig auch schnell, explosiv und hart erscheinen kann, je nachdem, wie es die Kampfsituation erfordert, in jedem Fall jedoch völlig mühelos anmutet. Beim Prinzip des Drachen geht es um die Entwicklung der berühmten Siong Kung („Doppelte Kraft“)- Kraft des Weng


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