Deutsch Magazin September'12

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erschuf die chinesische Medizin und Philosophie und die Kampfkünste. F: Wenn du von Wu Dang Pai sprichst, was ist die Verbindung zwischen Tai Chi und Wu Dang Pai? Diese Veränderungen im neuen Fu Stil, sind sie mit dem I Ging verbunden? Die alten und neuen Fu Stile kommen alle von Stilen, die älter als der Fu sind. Zum Beispiel lernte mein Großvater den Chen Stil zuerst und er lernte Bagua von dessen Schöpfer (ich weiß nicht, wie viele Schülergenerationen vorher)…und er lernte Xingyi von einer vorherigen Schöpfergeneration…er erlernte Xingyi und den Sun Stil. Später traf mein Großvater Yang Cheng Fu, den Begründer des Yang Stil. Yang Chen Fu und mein Großvater waren gute Freunde. Mein Großvater zog nach Guangzhou und Yang Chen Fu kam nach Guangzhou, um meinen Großvater zu besuchen. Ich habe ein Bild von meinem Großvater zusammen mit Yang Cheng Fu, meinem Vater und Yang Cheng Fus Neffen und Familienmitglieder n. Das alles bedeutet, dass der Fu Stil von anderen Tai Chi Stilen kommt und andere Stile entstanden aus dem I Ging. F: Das war der Sinn dieser Frag: Herauszufinden, wie der Fu Stil aus den besten Eigenschaften früherer Stile hervorgegangen ist.

DVDs, Filme, Videos - es ist explosiv. Das Problem dabei ein Buch zu schreiben, ist, dass du damit kein Geld machen kannst, du verlierst Geld. Und es braucht lange, um ein Buch zu schreiben. DVDs sind einfach, simpel. F: Eine letzte Frage: Jeder denkt, wenn wir über Tai Chi sprechen, sprechen wir über etwas Gutes für ältere Leute. Es ist gesund und gut für den Körper. Was schlagen Sie jüngeren Leuten vor? Was ist besser: äußere oder innere Kampfkunst? Vielleicht könnten Sie den Unterschied zwischen äußeren und inneren Kampfkünsten erklären, um jungen Leute ein Schlusskommentar bezüglich ihrer Nützlichkeit zu geben. Innere und äußere Kampfkünste sind unterschiedlich. Die Bewegungen der inneren sind weicher, äußere sind härter in ihrer Anwendung. Junge Leute mögen harte Kampfkünste. Sie sind daran interessiert ihre Energie auszuweiten, durch Schlagen und Kämpfen. Tai Chi reicht nicht aus für sie, um ihre Energie auszudehnen - es ist langsamer und weicher. Die Persönlichkeit der Leute spielt eine große Rolle. Diejenigen, deren Charakter mehr „innerlich“ ist, die langsam und weich sprechen, sind mehr von Tai Chi angezogen. Andere Persönlichkeiten bevorzugen die härteren Aspekte der Kampfkunst. F: Was raten Sie also?

Der Fu Stil bezieht den Chen Stil, Yang, Sun und Wu Stil mit ein. Wu Kung Zhao und Wu Kung Yi waren Wu Stil-Gründer. Mein Großvater und mein Vater waren damals bei den Wu StilBegründern. Der Begründer des Yang Stils Yang Cheng Fu, des Sun Stils Sun Lu Tang, des Wu Stils Wu Kung Zhao…bei alledem war mein Großvater Teil der Kung Fu-Familie. Um den Fu Stil zu beschreiben, könnte man sagen, dass er die vier Hauptstile Chinas in einen Stil fließen lässt. Heutzutage sind Yang, Chen, Sun und Wu die berühmtesten Tai Chi-Stile in China und der Welt. Mein Großvater war nicht sehr gebildet, er konnte kein Buch schreiben. Der Chen Stil hat ein (veröffentlichtes) Buch, der Yang Stil hat ein Buch, sowie auch der Sun Stil, der Wu Stil…mein Großvater hatte kein Buch. F: Vielleicht schreiben Sie ein Buch? Vielleicht vor 50 oder 100 Jahren waren Bücher die beste Form der Werbung. Aber heute gibt es zu viele Medien, einschließlich Zeitungen,

Meiner Erfahrung nach schlage ich einfach vor, dass junge Leute zuerst die inneren Kampfkünste erlernen, weil sie deinen Körper entspannter und weicher machen. Und die Bewegungen etwas komplizierter sind als die der äußeren Kampfkünste. Das ist schlichtweg das, was meine Erfahrung sagt. Mit 20 Jahren fängst du an drei Jahre lang innere Kampfkünste zu trainieren und wechselst dann zu den äußeren. Dieser Wechsel ist sehr einfach. Auf der anderen Seite, wenn du mit 20 beginnst die äußeren Kampfkünste zu praktizieren und nach drei Jahren zu den Inneren wechselst, ist es sehr schwer. Du musst die Verfassung des Körpers beachten. Mit 20 Jahren ist der Körper weicher und flexibler. Wenn du 20 bist und mit den härteren Künsten startest, wird der Körper steif. Und so ist der Wechsel zu den weichen Bewegungen schwierig, weil der Körper bereits so gefestigt ist, dass es schwierig ist, die geschmeidigeren Bewegungen zu erlernen.

Und auch aus meiner Erfahrung, wenn ich Seminare gebe, habe ich Teilnehmer die Wing Chun, Choy Lee Fut praktizieren…Südchinesisches Kung Fu. Und wenn diese dann vierzig werden und darüber hinaus, erzählen sie mir, dass es schwierig ist, Wing Chun, Choy Lee Fut, äußeres Kung Fu zu trainieren, weil sie alt werden. Sie wollen Tai Chi lernen. Mit 40 J a hre n w e rde n s i e a l t , e s is t schwieriger für den Körper, äußeres Kung Fu zu praktizieren. Ich habe auch Schüler, die von externen Shifus lernen und zu Tai Chi, Bagua oder Xingyi wechseln. Ich beobachte von meinem Stil aus, dass ihre Körper sehr steif sind und so ist der Wechsel zu weichen Bewegungen sehr schwer. I hre H a l t ung i s t t y pi s c he r w e is e schlecht. (führt steife Bewegungen vor). Ein einfaches Beispiel ist Schlagen (zeigt den Unterschied zwischen Schlagen in den äußeren und inneren Kampfkünsten)…was ist einfacher? Die innere gebraucht die Taille und schnellt mit einem Schlag zurück. F: Innere Kampfkunst ist oft auch gut für die körperliche Gesundheit. Weil innere Organe durch inneres Kung Fu massiert werden. Von der Taille aus (Dantian) massierst du deine inneren Organe, weil das Chi vom oberen Körper zu allen inneren Organen in den Körper hinein-und herausfließt. Alle inneren Organe, du massierst, rein, aus dem oberen Körper heraus, hinein, heraus, du beschleunigst die Zirkulation. Du massierst nicht nur deine Haut, sondern auch deine inneren Organe, mit Chi und der richtigen Atmung. Ein, aus, ein, weiten und zusammen drücken. W i e m a n e i n e n g u t e n Ta i C h i Lehrer findet, was gutes Tai Chi ist, was gute innere Kampfkünste sind, Bagua, Xingyi Lehrer, sie wissen es nicht. Wenn sie Brot kaufen, wissen sie, welches frisch ist und welches nicht. Bei den Kampfkünsten wissen sie es nicht. Junge Leute sind an Kampfkünsten den äußeren interessiert, aber sie wissen nicht, dass der Wechsel zu den inneren nach fünf Jahren schwierig ist. Sie kennen die Beziehungen nicht, was ist anders? Der Körper verändert s i c h . U n t e r 3 0 J a h re n , u n t e r 4 0 , vielleicht von 30 bis 40 ist es, wenn er sich verändert, wenn der Körper sich wandelt von geschmeidig zu steif.

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