Bayreuther
Sonntagszeitung Ausgabe 17 | 1. Jahrgang | 28. Juli 2013
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Festspielpremiere
Redaktionsbesuch
Die romantische Seefahreroper „Der fliegende Holländer“ eröffnete die diesjährige Festspielsaison. Mit großer Spannung wird jedoch die Neuinszenierung des „Ring des Nibelungen“ in der Regie von Frank Castorf erwartet. Seite 3
Nadja Hirsch ist derzeit die einzige bayerische Europaabgeordnete der FDP. Die 35-jährige Diplom-Psychologin äußerte sich bei einem Redaktionsgespräch zur Datenschutzverordnung und einer Willkommenskultur für Ausländer. Seite 13
Viel Applaus für Frank Castorf
„Freunde von Bayreuth“ hatten Gefallen an „Rheingold“-Inszenierung BAYREUTH. Entgegen mancher im Vorfeld gehegter Erwartungen oder auch Befürchtungen kommt der „Ring des Nibelungen“ in der Regie von Frank Castorf beim Publikum der Bayreuther Festspiele offensichtlich gut an. Dies gilt zumindest für die Inszenierung von „Das Rheingold“, die am Freitag Abend erstmals im Festspielhaus lief. Jedenfalls wurde Frank Castorf am Samstag Vormittag bei der Mitgliederversammlung der „Gesellschaft der Freunde von Bayreuth“ mit sehr viel Applaus empfangen und auch nicht mit wirklich fundamentaler Kritik an seinem Werk konfrontiert. Überhaupt ging es bei der Mitgliederversammlung des Mäzenatenvereins sehr einträchtig zu. Vorsitzender Georg von Waldenfels hob das gute und konstruktive Miteinander mit der Festspielleitung hervor. „Am Anfang war dies nicht selbstverständlich, aber man musste sich halt erst annähern“, so von Waldenfels. „Ohne die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth können wir nicht leben“, hoben denn auch die Festspielleiterinnen Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier hervor. Mit dem Auftakt der diesjährigen Festspiele zeigte sich Katharina Wagner sehr zufrieden. Der zur Premiere gegebene „Fliegende Holländer“ wurde bundesweit in 200 Kinos live übertragen. „Wegen des über Bayreuth tobenden Unwetters konnten aber ausgerechnet im Bayreuther Cineplex die letzten fünf Minuten der Oper wegen der gestörten Übertragung nicht mehr gesehen werden“, so Katharina Wagner.
lich beispielsweise an Schulen verschenkt. Großes Thema der kommenden Jahre ist die Generalsanierung des Festspielhauses. Der erste Bauabschnitt wird laut von Waldenfels 30 Millionen Euro kosten. Die Finanzierung wurde mittlerweile so geregelt, dass Bund und Land jeweils zehn Millionen Euro bezahlen und die fehlenden weiteren zehn Millionen Euro durch die Stadt Bayreuth, den Bezirk Oberfranken sowie mit einem Anteil von 3,3 Millionen Euro durch die „Gesellschaft der Freunde von Bayreuth“ aufgebracht werden. Fortsetzung auf Seite 2 Nach anfänglichen Schwierigkeiten pflegen die „Freunde von Bayreuth“ und die Festspielleiterinnen Katharina Wagner (rechts) und Eva Wagner-Pasquier (links, hier bei der Grundsteinlegung für das Richard Wagner-Museum am Freitag) mittlerweile ein sehr gutes Verhältnis. Foto: Roland Schmidt Am gestrigen Samstag hatte am Hügel auch die Kinderoper Premiere, heuer wird „Tristan und Isolde“ gegeben. Im kommenden Jahr werden die Festspiele mit dem „Tannhäuser“ eröffnet, im Jahr 2015 gibt es zur Eröffnung „Tristan und Isolde“, kündigte Eva Wagner-Pasquier an. Die Zahl der Mitglieder der „Gesellschaft der Freunde von Bayreuth“ ist mit 5.113 zum Jahresende 2012 nahezu konstant geblieben, berichtete Vorsitzender von Waldenfels. Irritationen hatte es in der Vergangenheit wegen des Kontingents von 14.000 Festspielkarten, das die „Freunde“ pro Jahr erhalten, gegeben. „Die Kritik der Rechnungshöfe an diesem Umstand konnten wir allerdings relativieren. Vielfach musste zunächst einmal
klargestellt werden, dass es sich bei unserem Kontingent keineswegs um geschenkte Karten handelt, sondern wir diese bis auf den letzten Euro bezahlen“, erklärte von Waldenfels, der zu der Thematik auch im Haushaltsausschuss des Bundestages Rede und Antwort stand. Für das Jahr 2014 und wohl auch in den Folgejahren werde die Gesellschaft der Freunde jedenfalls wieder dasselbe Kartenkontingent wie bisher erhalten. Für die diesjährige Aufführung der Frühwerke Wagners in der Bayreuther Oberfrankenhalle kauften die „Freunde“ der Festspielleitung Karten im Wert von 130.000 Euro ab. Die Karten konnten jedoch größtenteils aufgrund des recht geringen Publikumsinteresses nicht verkauft werden und wurden letzt-
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