Bayreuther
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Kontrolle im Strafvollzug In der Justizvollzugsanstalt Bayreuth werden die Gefangenen fair behandelt. Dazu trägt auch die Arbeit des Anstaltsbeirates bei. In seiner aktuellen Besetzung tagte das unabhängige Gremium am vergangenen Freitag zum letzten Mal. Seite 3
Ausgabe 35 | 1. Jahrgang | 01. Dezember 2013
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Prävention weiterhin wichtig Eine Analyse aus Bayreuther Sicht zum heutigen Welt-Aids-Tag BAYREUTH. Am heutigen Sonntag ist Welt-Aids-Tag. Kaum ein anderer in Bayreuth kann so fundiert zur Thematik Aids und den Umgang der Betroffenen und der Bevölkerung damit Auskunft geben wie Hermann Schuster, der seit der Gründung vor 25 Jahren die Aidsbera-
t u n g Oberfranken leitet. Die von der Diakonie getragene Aidsberatung Oberfranken betreut derzeit 86 Männer und Frauen, die nachgewiesen HIV positiv sind. Kontakt mit der Einrichtung haben im vergangenen Jahr jedoch rund 600 Menschen aufgenomm e n . Es handelt sich dabei um Partner, Familienmitglieder oder Freunde von Betroffenen, die sich Sorgen machen oder Fragen haben, sowie um Leute, die Angst haben, sich mit dem HIV-Virus angesteckt zu haben. Alle Personen erhalten Rat und können sich aussprechen, auf Wunsch auch am anonymen Beratungstelefon. Die aktuelle Situation in Sachen Aids sieht Schuster als „nicht einfach zu beschreibenden Spagat“. Einerseits gibt es den medizinischen Fortschritt, der die Option ermöglicht, mit der Diagnose „HIV positiv“ alt zu werden. Es existieren hier durchaus sehr ermutigende Signale. Andererseits gibt es jedoch auch viele Einschränkungen und
Bedingungen. So muss die Infektion sehr frühzeitig erkannt werden, was oftmals nicht der Fall ist. Die Behandlung muss bei einem qualifizierten Arzt erfolgen. Außerdem müssen die Betroffenen psychisch so stabil sein, dass sie die Therapie wirklich durchhalten. Hierzu ist ein gesichertes soziales Umfeld sehr wichtig, in dem die Infektion möglichst den Familienmitgliedern, Freunden, aber auch Arbeitskollegen bekannt ist. „In der Praxis sind dies hohe Hürden. Der unbeschwerte Umgang mit einer HIV-Infektion ist noch keine Selbstverständlichkeit, bei vielen Menschen sind noch die ganz alten Aids-Bilder im Kopf, wie man sie sich vor 25 Jahren ausgemalt hat“, erklärt Schuster. Vor allem bei zusätzlichen Erkrankungen und der Nichtverträglichkeit von Medikamenten gibt es durchaus auch Betroffen e , denen es gesundheitlich sehr schlecht geht. Deutschlandweit gibt es nach den Statistiken rund 78.000 Männer und Frauen, die HIV positiv sind. 14.000 davon wissen jedoch nichts von der Infektion. „Es ist eines der größten Probleme, Leute, die Risiken eingegangen sind, zu einem Aids-Test zu bewegen. Das Problem der unerkannten HIV oder der zu späten Diagnose ist gravierend“, betont Hermann Schuster. Erkrankte, die im Beruf stehen und sich behandeln und medizinisch einstellen lassen, nehmen in der Regel die Dienste der Aids-Beratung Oberfranken nur vorübergehend in Anspruch. Die „Dauerklientel“ bilden in der Regel Menschen, die von Grundsicherung oder kleinen Renten leben und die ihre individuelle Situation psychisch stark belastet, was sich auch oft in depressiven Phasen ausdrückt. Um in vielen Situationen unbürokratisch und schnell Hilfe leisten zu können, ist Schuster sehr froh, dass es private Initiativen, wie die von Chris-
tian Schmidt alias Katharina Elena organisierte alljährliche Bayreuther Aids-Gala gibt. „Die diesjährige Gala fand am Samstag vor einer Woche statt. Die Gala war wieder ein großer Erfolg und der Erlös, der im vergangenen Jahr 10.800 Euro betragen hat, wird wohl nochmals gesteigert werden können. Je die Hälfte des Erlöses kommt unserer Aids-Beratung und einem Hilfsprojekt in Indien zugute. Mit dem Erlös aus der Gala 2012 konnten wir heuer von Januar bis September schnelle und unbürokratische Hilfe für unsere Klientel sicherstellen“, so Schuster. Fortsetzung auf Seite 2
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