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April MUSIKTHEATER

Dekadente Dreigroschenoper Foto: Arnold Ritter

Eine Satire auf Korruption und Konkurrenz, Provisionen und Profiteure. Oder: Schlechte Zeiten für anständige Menschen? Die Gruppe Dekadenz zeigt ab 9. April die erfolgreiche Inszenierung der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht.

z Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht zählt seit ihrer Berliner Uraufführung 1928 zu den weltweit bekanntesten, meistgespielten Theaterstücken und begründete Brechts Weltruhm. Die Musik von Kurt Weill trug maßgeblich dazu bei: Er vermischte darin Elemente

aus Jazz, Tango, Blues sowie Jahrmarktsmusik und garnierte sie mit ironischen Seitenhieben auf Oper und Operette.

Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. Brecht gelang es in der Dreigroschenoper, die

weltweiten sozialen und ökonomischen Zerfallsprozesse des 20. Jahrhunderts exemplarisch und dabei bitterböse-unterhaltsam in Szene zu setzen – an Aktualität hat das Werk dabei nicht verloren. Ein jeder ist auf seinen Vorteil bedacht, es besteht keinerlei Loyalität und jeder ist käuflich. An jeder (Straßen-)Ecke lauern offener Verrat und Eigennutz: Die einen rauben beruflich aus Not, die anderen „ehrenamtlich“ aus Gier. Und die Liebe – sie entpuppt sich abhängig von Angebot und Nachfrage.

wieder in der Dekadenz zu sehen: „Gabi Rothmüller hat die Dreigroschenoper in ein Feuerwerk verwandelt, das beinahe die klapprigen Bühnenrequisiten in Brand steckt ... Die Schauspieler wollen in erster Linie eine Geschichte erzählen, und das gelingt ihnen wunderbar. Es ist beeindruckend, eine so zusammengeschweißte Truppe auf der Bühne zu sehen“, befand beispielsweise die Rezensentin Margit Oberhammer in der Tageszeitung „Dolomiten.“

„Ein Feuerwerk“ Im Herbst 2012

Der geschäftstüchtige Bettlerkönig Peachum samt alkoholgetränkter Gattin, seine naive Tochter Polly, der skrupellose Verbrecherkönig Mackie Messer, Polizeichef Tiger Brown, Trauerweiden-Walter, Spelunken-Jenny und all die Huren, Bettler, Polizisten und Priester – sie alle sind vom 9. – 26. April im Anreiterkeller der Gruppe Dekadenz zu erleben.

zeigte die Gruppe Dekadenz erstmals die „dekadente“ Version der Dreigroschenoper in der Inszenierung der Münchner Regisseurin Gabi Rothmüller. Eine Eigenproduktion, die den Keller schnell füllte und Zusatzaufführungen auf den Spielplan setzte. Für alle, die sich keinen Platz sichern konnten: Ab 9. April ist die Dreigroschenoper nun

Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht mit Musik von Kurt Weill Eine Satire auf Korruption und Konkurrenz, Provisionen und Profiteure.Oder: Schlechte Zeiten für anständige Menschen? mit Johann Anzenberger, Josef Lanz, Margot Mayrhofer, Ingrid Porzner, Peter Schorn, Patrizia Solaro, Doris Warasin, Michaela Zetzlmann, Andreas Zingerle – Eigenproduktion Gruppe Dekadenz Regie: Gabi Rothmüller, München Klavier: Andreas Settili

...und der Haifisch, der hat Zähne.

» 09.04 MI, 11.04 FR, 12.04 SA,

15.04 DI, 16.04 MI, 17.04 DO, 18.04 FR , 24.04 DO, 25.04 FR, 26.04 SA 20:30 Uhr Gruppe Dekadenz, Anreiterkeller

Obere Schutzengelgasse 3a – Brixen/Stufels – www.dekadenz.it Kartenreservierung: karten@dekadenz.it; Tel. 0472 836 393 (Di – Fr 17-19 Uhr, Sa ab 18 Uhr) Achtung: Sitzplätze frei zu wählen – keine Platzreservierung 43


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