MM 2383411 - Kerer, É.EMEN.AN.KI

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Manuela Kerer

É.TEMEN.AN.KI

für Streichorchester

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Unverkäufliches

Manuela Kerer

É.TEMEN.AN.KI

für Streichorchester

Printed in Germany

Nur das Mikrofon einschalten reicht nicht.

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Die Benutzung des Materials zu allen Arten von Audio-/audiovisuellen Produktionen, digitaler Speicherung (online/offline), Übermittlung, Wahrnehmbarmachung usw. ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlages ist ausdrücklich untersagt.

BREITKOPF & HÄRTEL

leih@breitkopf.de / hire@breitkopf.com

Stand Februar 2005

Entstanden im Auftrag von MEHR MUSIK! Förderprojekt des Netzwerks Neue Musik

Aufführungsdauer: 12–14 Minuten

(in Abhängigkeit der Dauer der Teile in Bewegung bzw. bei Raumaufstellung)

Nur das Mikrofon

Haben Sie schon Siehe unsere

Die Benutzung

Audio-/audiovisuellen Speicherung

nehmbarmachung

liche Zustimmung untersagt.

leih@breitkopf.de

BREITKOPF

VAGE

BESTIMMT

WIE AUS EINER ANDEREN WELT

IRRITIERT

ERSCHÖPFT

AGGRESSIV

GEBROCHEN

ERHELLEND

SUCHEND

N-DIMENSIONAL

Stellen Sie sich vor, Sie würden von einem Moment auf den anderen eine komplett andere Sprache als alle anderen Menschen sprechen und könnten mit niemandem mehr sprachlich kommunizieren: Eine grausame Vorstellung! Schließlich war diese „Sprachenverwirrung“ laut Altem Testament die Strafe, die Gott den Menschen beim Turmbau zu Babel auferlegte, da sie versuchten, ihm gleich zu kommen. Nun sehen Sie von der naheliegenden Grausamkeit aber ab und stellen sich die hochinteressanten Klänge vor, die unzählige, gleichzeitig gesprochene Sprachen hervorbringen könnten! Von diesem Prinzip gehe ich in É.TEMEN.AN.KI aus und übersetze es mit Hilfe meiner Sprache – der Musik – in eine ideelle musikalische Sprachverwirrung. É.TEMEN.AN.KI (sumerisch Haus der Fundamente von Himmel und Erde) war eine dem babylonischen Reichsgott Marduk gewidmete Zikkurat (gestufter Tempelturm) in Babylon im 6. Jahrhundert v. Chr. und Vorbild für die biblische Erzählung vom Turmbau zu Babel. Unsagbar viele Geräusche und Klänge hat dieser Turm im Laufe der Jahrhunderte „gehört“. Ich versetze mich gewissermaßen in das innere und äußere Ohr des Turmes, mische das Gehörte zu musikalischen Momentaufnahmen von Ereignissen und Stimmungen, wobei der Aufführungsort selbst zu kompositorischem Element und gleichzeitig komplexem Musikinstrument wird. Für die klangfarblich gerasterte Partitur spielt Bewegung nämlich im übertragenen wie direkten Sinne eine wichtige Rolle.

Manuela Kerer, Juli 2011

Bewegung und Raumaufstellung

Die Musiker werden im letzten Teil von É.TEMEN.AN.KI angewiesen, sich während des Spielens sehr langsam im Raum zu bewegen und eine Positionierung einzunehmen. Musikalische Aktionen, Erläuterungen und Details dazu auf den Seiten 14–16.

Technische Erklärungen

(zum Großteil unmittelbar im Notentext enthalten)

Viertelton tiefer Viertelton höher

schneller werden, Anzahl der Töne irrelevant, wichtig ist der übergeordnete Notenwert

decrescendo al niente / ins Nichts, unhörbar

„groteskes Vibrato“: sehr großes Vibrato

Die Dynamiken sind teilweise extrem formuliert, an der Grenze der Möglichkeiten. Gegebenenfalls bitte den „schönen Ton“ zu Gunsten der Dynamik aufgeben.

Saite wiederholt, so schnell es geht, mit rechts zupfen (eventuell keine genauen 32-tel), dabei mit links Saite berühren (wie Flageoletts) und über die gesamte Saite glissandieren; neben „Pseudoflageoletts“ strahlen immer wieder richtige Flageoletts wie Kristalle heraus.

Flageoletts sind nach Griffart notiert. Steht ein Rhombus allein, ist ein natürliches Flageolett gemeint. Bei natürlichen Flageoletts ist der Grundton dann notiert, wenn sich ansonsten Verwechslungen im Notenwert ergeben würden (z. B. bei Viertelnoten).

„double interval harmonic“ (Violoncello), ein interessantes physikalisches Phänomen: wird eine Saite im Abstand einer großen Sekund und einer reinen Quart vom Knotenpunkt aus als Flageolett berührt, so schwingt ein Oberton zwei Oktaven und eine große Sext darüber. Das Klangergebnis ist eher „schmutzig“, aber das schmälert seinen Reiz für mich nicht (Griffposition notiert).

Fingertremolo in Flageolettposition, dabei ständig höher glissandieren (zur besseren Klangdeutung Finger immer wieder aufheben), neben klingenden Flageoletts kommt es zu „Pseudoflageoletts“; dies ist gewollt, ja erwünscht!

o. ä.: Stetes, gleichmäßiges Glissando im angegebenen Rhythmus (wie hier z. B. über alle 24 Töne hinweg).

sul tasto sub: am untersten (!) Ansatz des Griffbretts sul pont: Steg nahezu berühren sul metà tasto: auf Hälfte des Griffbretts

Die Längsstriche bei obigen Bezeichnungen deuten an, von welcher Note zu welcher Note es zu einer Änderung der Saitenkontaktstelle kommen soll (dadurch Tonhöhenveränderung).

(viereckiger Notenkopf) „kratzen“: Bogendruck und Widerstand zwischen Saite und Bogen vergrößern, dennoch geringe Lautstärke, sehr geringe Bogenbewegung (dasselbe gilt für „kratzen“ im Flageolette).

ord.: ordinario, wie üblich

Piangendo (Soli, „weinend“): Glissando mit gleichzeitig sehr großem Vibrato, erinnert entfernt an ein Weinen.

„Möwenflageolett“: Fingerdistanz wie bei einem Quart-, bzw. Terzflageolett in erster Lage in höchstmögliche Position verschieben (ohne Distanz zu ändern), dadurch „überschlägt“ sich der Ton immer wieder, erinnert an die Laute einer Möwe. Naturgemäß funktioniert diese Technik bei den tiefen Streichern besser, bitte dennoch auch hohe Streicher bestmögliche Klangresultate suchen.

Einzeichnungen sind nur mit weichem Bleistift gestattet. Wir sind leider genötigt, in anderen Fällen Schadenersatz zu verlangen. Alterations, cuts or markings only with pencil. Any expenses incurring, for cleaning or renewing, will be charged to you in addition to the hire fee.

Den MusikerInnen der Bayerischen Kammerphilharmonie gewidmet, die mit Virtuosität, Neugier und Offenheit neue Klangwelten eröffnen!

Teil 1

Saite wiederholt zupfen, dabei mit links Saite berühren (Flageolettposition) und Glissando über gesamte Saite; neben "Pseudoflageoletts" strahlen immer wieder richtige Flageoletts wie Kristalle heraus,erinnert entfernt an eine Maultrommel...

Manuela Kerer, 2011

by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden

Gliss. Gliss.

Einzeichnungen sind nur mit weichem Bleistift gestattet. Wir sind leider genötigt, in anderen Fällen Schadenersatz zu verlangen. Alterations, cuts or markings only with pencil. Any expenses incurring, for cleaning or renewing, will be charged to you in addition to the hire fee.

É.TEMEN.AN.KI

DenMusikerInnenderBayerischenKammerphilharmoniegewidmet, diemitVirtuosität,NeugierundOffenheitneueKlangwelteneröffnen!

Den MusikerInnen der Bayerischen Kammerphilharmonie gewidmet, die mit Virtuosität, Neugier und Offenheit neue Klangwelten eröffnen!

Entstanden im Auftrag von MEHR MUSIK! Förderprojekt des Netzwerks Neue Musik

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manuela kerer 2011 © manuela kerer Violine I

Manuela Kerer, 2011

Saite wiederholt zupfen, dabei mit links Saite berühren (Flageolettposition) und Glissando über gesamte Saite; neben "Pseudoflageoletts" strahlen immer wieder richtige Flageoletts wie Kristalle heraus,erinnert entfernt an eine Maultrommel...

durchgehendes Gliss.

stetiges glissando beide Finger zur besseren Klangdeutung immer wieder aufheben

(Bögen nach Belieben, jedenfalls unhörbar)

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