Bach
– OSTER-ORATORIUM für Soli, Chor und Orchester – EASTER ORATORIO for Soloists, Choir and Orchestra
BWV 249
Partitur Score
PB 5767
Breitkopf & Härtel
Partitur-Bibliothek
JOHANN SEBASTIAN BACH
1685–1750
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– OSTER-ORATORIUM für Soli, Chor und Orchester – EASTER ORATORIO for Soloists, Choir and Orchestra
BWV 249
Partitur Score
PB 5767
Breitkopf & Härtel
Partitur-Bibliothek
1685–1750
für Soli, Chor und Orchester
for Soloists, Choir and Orchestra
BWV 249
herausgegeben von | edited by David Erler
Partitur-Bibliothek 5767
Printed in Germany
1. Sinfonia 1
2. Adagio
3 Chorus: Kommt, eilet und laufet
4. Recitativo: O kalter Männer Sinn! (Soprano, Alto, Tenore, Basso) 34
5. Aria: Seele, deine Spezereien (Soprano) 35
6. Recitativo: Hier ist die Gruft (Alto, Tenore, Basso) 41
7. Aria: Sanfte soll mein Todes Kummer (Tenore) 41
8. Recitativo: Indessen seufzen wir (Soprano, Alto) 52
9. Aria: Saget, saget mir geschwinde (Alto) 54
10. Recitativo: Wir sind erfreut (Basso) 61
11. Chorus: Preis und Dank 62
Anhang: Alternative frühere Fassungen um 1738 (BWV 249.4)
2. Adagio 80
3 Kommt, eilet und laufet (Tenore, Basso) 84
Soprano, Alto, Tenore, Basso
Tromba I, II, III
Timpani
Flauto dolce I, II
Traverso
Oboe I, II
Oboe d’amore
Bassono
Violino I, II
Viola
Basso continuo
Soprano, Alto, Tenore, Basso
Trumpet I, II, III
Timpani
Recorder I, II
Transverse flute
Oboe I, II
Oboe d’amore
Bassoon
Violin I, II
Viola
Basso continuo
etwa 45 Minuten
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Orchesterstimmen
Klavierauszug
5767
9503
Chorpartitur ChB 5393
approx. 45 minutes
Time
Available for sale:
Orchestral parts OB 5767
Piano vocal score EB 9503
Choral score ChB 5393
Fassungsgeschichte und Quellen
Das Oratorium Festo Paschali („Oster-Oratorium“) von Johann Sebastian Bach ist, neben dem Weihnachts-Oratorium (BWV 248) und dem Himmelfahrts-Oratorium (BWV 11), eines von nur drei erhaltenen expliziten Oratorien Bachs. Seine heute bekannteste und zumeist aufgeführte, mutmaßlich endgültige Fassung erhielt es erst in den 1740er Jahren, die Anfänge lassen sich jedoch bis ins Jahr 1725 zurückverfolgen. Es weist somit eine außergewöhnlich lange Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte auf. Mindestens fünf Fassungen bzw. vier Frühformen sind bekannt, diese sind im neuen Bach-Werke-Verzeichnis wie folgt gelistet:
BWV 249.1
Die Schäferkantate „Entfliehet, verschwindet, entweichet, ihr Sorgen“ ist eine Komposition, die im Februar 1725 zu Ehren des Geburtstags des Herzogs Christian zu Sachsen-Weißenfels uraufgeführt wurde.1 Es handelt sich hierbei um eine Art Schäferspiel, in dem vier Schäfer und Schäferinnen in naturalistischen Schilderungen und mit Hilfe der Blumengöttin Flora dem Herzog huldigen. Der Text ist erhalten, die Musik ist jedoch verschollen. Da die Textstruktur der konzertanten Tuttisätze sowie der Arien mit den entsprechenden Sätzen des Oster-Oratoriums übereinstimmen, ist BWV 249.1 vermutlich die Urfassung des Werkes.
BWV 249.2
Das Drama per musica „Verjaget, zerstreuet, zerrüttet, ihr Sterne“ ist wiederum eine Glückwunsch-Komposition, diesmal auf den Geburtstag des Leipziger Gouverneurs Johann Friedrich Reichsgraf von Flemming im August 1726.2 Auch hiervon ist die Musik verschollen, aber auch diese Fassung ist anhand des erneut erhaltenen Picander’schen Textes mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Oster-Oratorium in Verbindung zu bringen und wohl eine Umarbeitung der Urfassung BWV 249.1.
BWV 249.3
Nur wenige Wochen nach der Komposition und Aufführung von BWV 249.1 in Weißenfels verwendet Bach die Musik für eine festliche Ausgestaltung des Ostersonntags: Der Text wird gewissermaßen „sakralisiert“, das Schäferspiel in die Geschehnisse am Ostermorgen rund um Christi Auferstehung umgearbeitet. Es handelt sich daher um die erste tatsächlich „Oster-Oratorium“ zu nennende Fassung. Am 1. April 1725 erfolgt die Uraufführung in Leipzig,3 diese Fassung ist daher chronologisch zwischen BWV 249.1 und BWV 249.2 anzusiedeln. Der Textdichter ist zwar nicht namentlich genannt, aber da sowohl BWV 249.1 als auch BWV 249.2 auf Picander zurückgehen, liegt die Vermutung nahe, dass derselbe auch für diese neue Sakralfassung verantwortlich ist. Erhalten ist ein (nahezu?) vollständiger Stimmensatz mit den folgenden Einzelstimmen4: Soprano, Alto, Tenore, Basso, Violino 1mo, Violino 2do, Viola, Clarino 1, Clarino 2do, Tamburi, Traversiere, Hautbois Primo, Hautbois 2do, Continuo (letztere beziffert und im transponierten Chorton notiert). Die Oboenstimmen enthalten jeweils auch die Partien Flaut für die Tenorarie. Ob die dritte Trompete verlorengegangen ist oder von Bach erst zu einer späteren Fassung hinzugefügt wurde, bleibt ungewiss.
Diese Erstfassung des eigentlichen Oster-Oratoriums zeichnet sich vor allem auch durch eine explizite Rollenzuweisung der Sänger aus. Es handelt sich nun in diesem Drama per musica nicht mehr wie in der Parodievorlage um jeweils zwei Schäfer und Schäferinnen, sondern um Maria Jacobi (Soprano), Maria Magdalena (Alto), Petrus (Tenore) und Johannes (Basso). Vor diesem Hintergrund erschließt sich die Handlung des Textes sehr direkt: Der vokale Eingangssatz (hier noch „Kommt, gehet und eilet“) ist eine reine Duettfassung für Tenor und
Bass (Petrus und Johannes), im weiteren Verlauf des Oratoriums entwickelt sich ein Gespräch zwischen diesen beiden Jüngern und den beiden Mariae. Instrumentale Anklänge an das naturalistisch ausgeführte Schäferidyll BWV 249.1, wie etwa die Blockflöten in der Tenorarie, werden beibehalten.
BWV 249.4
Für eine Wiederaufführung5 im Jahr 1738 entschließt sich Bach zur Erstellung einer reinschriftlichen Partitur. Vermutlich liegt dieser der Stimmensatz BWV 249.3 oder aber eine verschollene frühere Partitur zugrunde. Das Werk erfährt nur wenige Umarbeitungen, weitestgehend bleibt die Gestalt gleich. Auch die Duettfassung des Satzes [3.] wird beibehalten, nun mit dem Text „Kommt, eilet und laufet“. Jedoch finden sich in der sehr sauber ausgeführten Partitur die Rollenzuweisungen nicht mehr – entweder empfand Bach diese als unnötig, weil ohnehin aus dem vorhandenen Stimmenmaterial musiziert wurde und die Benennungen entsprechend hier zu finden waren, oder aber er dachte schon über die konkreten Personen hinaus an eine Verallgemeinerung des Textes. Die Bezeichnung Oratorium findet sich in dieser Fassung zum ersten Mal explizit, Bach notiert sie eigenhändig sowohl auf dem Titelblatt als auch im Kopftitel der ersten Partiturseite (siehe Quellenbeschreibung, S. 95).
Neben der Partitur haben sich drei zusätzliche Stimmen erhalten, die vermutlich mit dieser Fassung in Verbindung zu bringen sind: Violino 1mo, Violino 2, Bassono. Letztere ist insofern bemerkenswert, als sie in der Aria [5.] die Anweisung „pizzicato“ enthält, was darauf schließen lässt, dass sie nicht nur von Bassono, sondern möglicherweise auch von einem Streichinstrument genutzt wurde.
BWV 249.5
In den 1740er Jahren widmet sich Bach erneut dem Oster-Oratorium. Hat er sich für BWV 249.4 offenbar schon von den klaren Rollenzuweisungen entfernt, bestätigt er diese Entscheidung nun noch einmal, indem er den Eingangs-Tuttisatz von einem Duett (ursprünglich den beiden zum Grab eilenden Jüngern Petrus und Johannes zugedacht) zu einem vierstimmigen Vokalsatz erweitert. Dementsprechend existieren für diese mutmaßliche Fassung letzter Hand vier neue Einzelstimmen Soprano, Alto, Tenore, Basso. Neben der tiefgreifenden vokalen Umarbeitung von Satz [3.] enthalten diese auch weitreichende Textänderungen in der Aria [5.], neue (vor allem Verzierungs-)Details im Verlauf der Solostimme in der Aria [9.] sowie mehrere Revisionen im Schlusssatz [11.], neben etlichen kleinen Varianten oder Präzisierungen in den anderen Sätzen. Zudem entsteht nun (vermutlich aufgrund eines vorangegangenen Verlusts erneut) eine eigene Stimme Principal (= Tromba III), offensichtlich auf Basis der Partitur von BWV 249.4. Auch ein (zusätzliches?) Blatt der Stimme Traversiere ist offenkundig in den Kontext dieser Fassung zu datieren, dieses zeigt eine Umbesetzung der Solostimme im Instrumentalsatz [2.] – ob dies aus künstlerischen oder rein pragmatischen Gründen erfolgte, muss im Ungewissen bleiben.
Gelegentlich wurde die Vermutung geäußert, dass die Fassung BWV 249.5 unvollständig erhalten sei. Als ein Hauptargument dafür wird ins Feld geführt, dass Bach bei der Erweiterung des Satzes [3.] von zwei auf vier Singstimmen sicherlich auch die Instrumentalstimmen entsprechend angepasst und beispielsweise colla parte geführt hätte.6 Dies bleibt jedoch spekulativ, zumal sich die neu hinzugefügten Vokalstimmen Soprano und Alto und die entsprechend abgewandelten Stimmen Tenore und Basso vollkommen problemlos in die vorhandene Struktur einpassen. Der Herausgeber geht daher bis zum Auffinden neuer Indizien oder Beweise davon aus, dass die Revision für die mutmaßlich letzte Aufführung Bachs lediglich die Singstimmen betrifft, die Instrumentalstimmen (bis auf die Ausnahme der Traversflöte) davon
jedoch weitgehend unberührt blieben und auch weiterhin aus dem vorhandenen Stimmensatz BWV 249.3 musiziert wurden.
Zur Edition
Die hier vorgelegte Neuausgabe kann aus den zuvor dargelegten Anmerkungen zur Werkgenese nur ein Kompromiss sein. Hauptquelle ist selbstredend die autographe Partitur, die als Reinschrift um das Jahr 1738 entstand (BWV 249.4) und eine revidierte Fassung darstellt, die chronologisch nach dem vollständigen Stimmenmaterial (BWV 249.3) angefertigt wurde. Letzteres entstand im Jahr 1725 wiederum als Parodiefassung einer früheren Komposition, von der es ebenfalls zwei Fassungen gab. In den 1740er Jahren wurde das Oratorium erneut aufgeführt, hierfür erstellte Bach neue und in Teilen abweichende Vokalstimmen (BWV 249.5). Zudem wurde die Rolle der Traversflöte erweitert, und für eine weitere Aufführung im Jahr 1749 erfolgte außerdem eine Revision bzw. die Neu-Anfertigung der Stimme Tromba III (s.o.). Unsere Ausgabe bildet im Noten-Hauptteil jeweils die Fassung ab, die mit hoher Wahrscheinlichkeit die soeben beschriebene Fassung letzter Hand ist und notgedrungen eine Melange (mindestens) zweier Fassungen sein muss: Die Vokalstimmen sowie Tromba III und Traverso folgen demnach den Stimmen aus den 1740er Jahren (BWV 249.5), die übrigen Stimmen der autographen Partitur (BWV 249.4). Diesem Kompromiss müssen jedoch notgedrungen etliche Details der Stimmen zu BWV 249.3 zum Opfer fallen. Wie schon erwähnt, ist davon auszugehen, dass diese auch bei den späteren Aufführungen und Revisionen weiterhin Verwendung fanden. Für unsere Neu-Ausgabe würden die hierin zu findenden teils detaillierteren Artikulationszeichen u. a. aber eine Überfrachtung und zu weit gehende Vermischung der einzelnen Fassungen darstellen. Um daher den nicht von der Hand zu weisenden, klaren Reinschriftcharakter der autographen Partitur zu BWV 249.4 nicht noch weitergehend zu kompromittieren, folgt unsere Ausgabe nahezu ausschließlich den beschriebenen Quellen zu BWV 249.4 bzw. BWV 249.5. Damit bildet der Hauptteil der Ausgabe diejenige Fassung ab, die dem heutigen Aufführungs-Standard ent-
spricht und gemeinhin als das „Oster-Oratorium“ BWV 249 verstanden und aufgeführt wird.
Die Varianten der Partitur BWV 249.4, die durch BWV 249.5 eine Revision erfuhren, werden im Anhangsteil in vollständiger Partiturform abgebildet bzw. wo möglich in der Partitur mittels Anmerkungen und ossia-Varianten kenntlich gemacht. Somit soll auch eine Aufführung dieser früheren Fassung BWV 249.4 ohne größeren Aufwand ermöglicht werden.
Leipzig, Frühjahr 2025
David Erler
1 In einem Druck mit Texten von Christian Friedrich Henrici (alias Picander, 1700–1764) von 1727 ist als Tag der Bestimmung und vermutlichen (Ur-) Aufführung der „23. Febr. 1725“ genannt.
2 Im selben Textdruck Picanders ist für dieses explizit so bezeichnete „Drama per musica“ vermerkt, dass dieses „in einer Abend-Music“ in der Thomaskirche am „25. Aug. 1726“ zum ersten Mal erklang.
3 Die Aufführungen fanden im Frühgottesdienst in der Nikolaikirche und im nachmittäglichen Vespergottesdienst in der Thomaskirche statt.
4 D-B Mus.ms. Bach St 355, Faszikel 1.
5 Die Erstaufführung dieser Fassung erfolgte am 6. April 1738; eventuell steht die Überarbeitung im Zusammenhang mit dem Himmelfahrtsoratorium BWV 11, das im gleichen Jahr entsteht und am 15. Mai 1738 uraufgeführt wird.
6 Wilhelm Rust (1822–1892) schreibt im Vorwort seiner Edition, die innerhalb der Gesamtausgabe der Bach-Gesellschaft 1874 als Band XXI³ veröffentlicht wurde: „Die Frage, ob diese Umwandlung eines zweistimmigen Sologesanges in einen vierstimmigen Chor nicht auch mit einer veränderten, respective verstärkten Instrumentirung vollzogen sein mag, liegt nahe, und lässt vermuthen, dass sich das Werk in dritter Bearbeitung nicht vollständig erhalten hat. Darauf deutet auch der Catalog des C. Ph. E. Bach’schen Nachlasses hin, wo über das Werk Seite 76 wörtlich gesagt wird: ‚Am 1 Ostertage: Kommt, eilet etc. Mit Trompeten, Pauken, Hoboen und Basson. In Partitur und meist allen Stimmen.‘ Schon damals also – 1790 – haben verschiedene Stimmen gefehlt, und es steht nach dem Gesagten zu vermuthen, dass es unglücklicherweise die Instrumental-Ergänzungen zu jenem Chore waren, die vermisst wurden.“
Version History and Sources
The Oratorium Festo Paschali (“Easter Oratorio”) by Johann Sebastian Bach is one of only three of his explicit oratorios to survive, alongside the Christmas Oratorio (BWV 248) and the Ascension Oratorio (BWV 11). Its best-known and most frequently performed, presumably definitive version was not reached until the 1740s, although its origins can be traced back to 1725. It thus has an exceptionally long history of creation and development. At least five versions or four early forms are known, which are listed in the new Bach Works Catalog as follows:
BWV 249.1
The pastoral cantata “Entfliehet, verschwindet, entweichet, ihr Sorgen” [Flee, vanish, yield, you sorrows] is a composition that was premiered in February 1725 in celebration of Duke Christian of Saxony-Weissenfels’ birthday.1 It is a kind of “shepherd’s play” featuring four shepherds and shepherdesses pay homage to the Duke with natural imagery and the support of Flora, the goddess of flowers. The text has survived, the music, however, is lost. Since the text structure of the concertante tutti movements and the arias correspond to the respective movements of the Easter Oratorio, BWV 249.1 is likely the original version of the work.
BWV 249.2
The drama per musica “Verjaget, zerstreuet, zerrüttet, ihr Sterne” [Dispel them, disperse them, destroy them, you heavens] is another congratu-
latory composition. In this case, it was written for the birthday of the Leipzig governor, Johann Friedrich Reichsgraf von Flemming, in August of 1726.2 The music for this composition is also lost, but based on Picander’s surviving text, it is highly probable that a connection to the Easter Oratorio can be established. It is likely a reworking of the original version, BWV 249.1.
BWV 249.3
Just a few weeks after completion and performance of BWV 249.1 in Weißenfels, Bach used the music for a festive Easter Sunday celebration. The text was, so to speak, “sacralized,” and the pastoral play was reworked to reflect the events surrounding Christ’s resurrection on Easter morning. This is therefore the first version to truly be called “Easter Oratorio.” The premiere took place on April 1, 1725 in Leipzig.3 Consequently, this version can be placed chronologically between BWV 249.1 and BWV 249.2. Although the lyricist’s name is not specified, Picander is considered the likely author of the text for this sacred version, given that both BWV 249.1 and BWV 249.2 can be traced back to him. A (nearly?) complete set of parts has survived, including the following individual parts4: Soprano, Alto, Tenore, Basso, Violino 1mo, Violino 2do, Viola, Clarino 1, Clarino 2do, Tamburi, Traversiere, Hautbois Primo, Hautbois 2do, Continuo (the latter with figures and notated in transposed choir key). The oboe parts also contain the Flauto parts for the tenor aria. Whether the third trumpet was lost or whether Bach only added it to a later version remains uncertain.
This first version of the actual Easter Oratorio is particularly notable for explicitly assigning roles to the singers. In this drama per musica, the two shepherds and two shepherdesses of the parody model have been replaced by Maria Jacobi (Soprano), Maria Magdalene (Alto), Peter (Tenore), and John (Basso). Against this backdrop, the plot of the text becomes very clear: The opening vocal movement (here still “Kommt, gehet und eilet” [Come, go and hurry]) is a duet for tenor and bass (Peter and John), and as the oratorio progresses, a conversation develops between these two disciples and the two Marias. Instrumental echoes of the naturalistically executed pastoral idyll BWV 249.1, such as the recorders in the tenor aria, are retained.
BWV 249.4
For a revival in 17385, Bach decided to produce a fair copy of the score. This is probably based on the set of parts BWV 249.3 or an earlier score that has since been lost. The work was only slightly reworked, and its form remained largely the same. The duet version of movement [3.] was also retained, now with the text “Kommt, eilet und laufet” [Come, hurry and run]. However, the role assignments are no longer found in the very neatly executed score. Either Bach considered them unnecessary, since the music was played from the existing vocal material and the names could be found there, or he was already thinking beyond the specific individuals and wanted to generalize the text. The term “oratorio” appears explicitly for the first time in this version: Bach noted it in his own hand both on the title page and in the header of the first page of the score (see source description, p. 95).
In addition to the score, three additional parts have been preserved, which are presumably related to this version: Violino 1mo, Violino 2, Bassono. The latter is noteworthy in that it contains the instruction “pizzicato” in the aria [5.], which suggests that it was used not only by Bassono, but possibly also by a string instrument.
BWV 249.5
In the 1740s, Bach resumed work on the Easter Oratorio. Having apparently already moved away from clear role assignments for BWV 249.4, he now confirmed this decision by expanding the opening tutti section from a duet (originally intended for the disciples Peter and John rushing to the tomb) to a four-part vocal setting. Accordingly, this presumed final version has four new individual parts: Soprano, Alto, Tenore, Basso Apart from the substantial vocal reworking of movement [3.], these encompass also extensive textual alterations in the aria [5.], new (primarily ornamental) elements in the solo part of the aria [9.] and various revisions in the final movement [11.], along with numerous minor variants and clarifications in the other movements. In addition, a separate Principal part (= Tromba III) was created (presumably due to a previous loss), obviously based on the score of BWV 249.4. An (additional?) sheet of the Traversiere part can also be clearly dated to this version’s context; it shows a rescoring of the solo part in the instrumental setting [2.] – whether this was done for artistic or purely pragmatic reasons cannot be determined.
Occasionally, it has been suggested that version BWV 249.5 has survived in an incomplete form. The main argument is that when Bach expanded movement [3.] from two to four vocal parts, he probably would have adapted the instrumental parts accordingly, writing them colla parte, for example.6 However, this remains speculative, given that the newly added soprano and alto vocal parts as well as the correspondingly modified tenor and bass parts fit seamlessly into the existing structure. Therefore, the editor assumes that, until new evidence or proof is found, the revision for Bach’s presumed final performance only affected the vocal parts. However, the instrumental parts (except for the transverse flute) remained largely unaffected, so that the existing set of parts, BWV 249.3, probably continued to be used for performances.
The new edition presented here can only be a compromise, given the comments on the genesis of the work outlined above. The primary source is, of course, the autograph score, which was written as a fair copy around 1738 (BWV 249.4) and represents a revised version that was produced chronologically after the complete part material (BWV 249.3). The latter was created in 1725 as a parody version of an earlier composition, for which there were also two versions. In the 1740s, the oratorio was performed again. For this performance, Bach created new vocal parts (BWV 249.5) that partially deviated from the original. Additionally, the role of the transverse flute was expanded. For a further performance in 1749, the Tromba III part was also revised or rewritten (see above).
The main music section of our edition presents the version that is most likely to be the definitive one and, by necessity, a mixture of (at least) two versions: The vocal parts as well as Tromba III and Traverso follow the parts from the 1740s (BWV 249.5), while the remaining parts follow the autograph score (BWV 249.4). However, this compromise inevitably means that a number of details from the parts for BWV 249.3 have had to be sacrificed. As already mentioned, it can be assumed that these parts have been used continually in later performances and revisions. For our new edition, however, the more detailed articulation marks found here would represent an overload and a too far-stretching mixing of the individual versions. In order not to further compromise the clear fair copy character of the autograph score of BWV 249.4, which cannot be dismissed, our edition follows almost exclusively the sources described for BWV 249.4 and BWV 249.5. The main part of the edition thus represents the version that corresponds to today’s performance standard and is commonly understood and performed as the “Easter Oratorio” BWV 249.
The variants of the score BWV 249.4, which were revised in BWV 249.5, are reproduced in full in the appendix or, where possible, indicated in the score by means of annotations and ossia variants. This should make it possible to perform this earlier version, BWV 249.4, without too much effort.
Leipzig, Spring 2025
David Erler
1 A 1727 print with texts by Christian Friedrich Henrici (alias Picander, 1700–1764) gives the date of the dedication and presumed (first) performance as February 23, 1725.
2 In the same text print by Picander, it is noted that this explicitly designated “Drama per musica” was first performed “in an evening music” in St. Thomas Church on August 25, 1726.
3 The performances took place during early morning services in St. Nicholas Church and during afternoon vespers in St. Thomas Church.
4 D-B Mus.ms. Bach St 355, fascicle 1.
5 The first performance of this version took place on April 6, 1738; the reworking is possibly connected to the Ascension Oratorio BWV 11, which was composed in the same year and premiered on May 15, 1738.
6 As Wilhelm Rust (1822–1892) wrote in the preface to his edition, which was published as Volume XXI³ of the Bach Society’s complete works in 1874: “The question of whether this transformation of a two-part solo song into a four-part chorus may also have been accompanied by a changed or reinforced instrumentation is obvious, and suggests that the work has not been completely preserved in its third adaptation. This is also indicated by the catalog of C. Ph. E. Bach’s estate, where the work is described on page 76 as follows: ‘On Easter Day: Come, hurry, etc. With trumpets, timpani, oboes, and bassoon. In score and most of the parts.’ So even then – in 1790 – various parts were missing, and it can be assumed from the above that it was unfortunately the instrumental additions to that chorus that were missed.”
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