Ravel
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DAPHNIS ET CHLOĂ
Ballet en trois parties
Ballett in drei Teilen
Ballet in Three Parts
Partitur Score Partition
PB 5650
Breitkopf & HĂ€rtel
Partitur-Bibliothek
Historischer Kontext und erste AuffĂŒhrungen
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Ballet en trois parties
Ballett in drei Teilen
Ballet in Three Parts
Partitur Score Partition
PB 5650
Breitkopf & HĂ€rtel
Partitur-Bibliothek
Historischer Kontext und erste AuffĂŒhrungen
Selten wurde eine Ballettmusik so oft bearbeitet wie diejenige zu Daphnis et ChloĂ©. BekanntermaĂen war Michel Fokine bereits 1904 versucht, ein Ballett nach dem berĂŒhmten Roman Les amours pastorales de Daphnis et ChloĂ© [Die pastorale Liebe von Daphnis und ChloĂ©] von Longus aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus zu erschaffen. Zu dieser Zeit war er noch Mitglied des kaiserlichen Balletts von Sankt Petersburg. Als er zum stĂ€ndigen Choreographen der Ballets russes in Paris ernannt wurde, scheint er dieses Projekt nach dem Erfolg der Danses du Prince Igor von Alexandr Borodin (19. Mai 1909) wieder zur Sprache gebracht und Sergej Diaghilew davon ĂŒberzeugt zu haben, den Stoff fĂŒr eine neue Choreographie in der anstehenden Saison 1910 zu nutzen. Dank der Vermittlung durch Michel-Dmitrij Calvocoressi gelang es Diaghilew, Ravel, dem das Sujet zusagte, fĂŒr das Projekt zu gewinnen.
In seiner Autobiographischen Skizze1 behauptet Ravel, im Jahr 1907 mit der Arbeit an dem Werk begonnen zu haben. Alles weist darauf hin, dass es sich dabei um einen Irrtum handelt, da die eigentlichen Ballets russes erst 1909 in Erscheinung traten. 1907 hingegen wurden nur fĂŒnf âConcerts historiques russesâ aufgefĂŒhrt. Serge Lifar versichert seinerseits, dass sich Diaghilew und Ravel bereits 1906 begegnet sind; daher besteht die Möglichkeit, dass die Arbeiten zu Daphnis bereits vor 1909 begonnen wurden â ohne dass das Werk zwingend schon als Ballett konzipiert war.2 Wie dem auch sei, die ersten Probleme tauchen sehr schnell auf. Die Saison 1909 endet fĂŒr die Ballets russes mit einem Schuldenberg, und Misstrauen macht sich zwischen dem Komponisten und dem berĂŒhmten Impresario breit. Ravel, der nichts lieber möchte, als eine Ballettmusik fĂŒr die Russen zu komponieren, empfindet Fokines mythologisches Geschichtchen als zu schwach und verlangt nachdrĂŒcklich danach, das Libretto zu Ă€ndern. Als ihm schlieĂlich das Recht eingerĂ€umt wird, Korrekturen anzubringen, die er fĂŒr notwendig hĂ€lt, macht er sich nur langsam an die Arbeit. Am 27. Juni 1909 schreibt er an Marguerite de Saint-Marceaux: âIch muss Ihnen sagen, dass ich eine irre Woche hinter mir habe: Vorbereitung eines Ballettlibrettos, das fĂŒr die kommende Saison russe bestimmt ist. Fast jede Nacht Arbeit bis drei Uhr frĂŒh. Was die Dinge kompliziert macht, ist, dass Fokine kein Wort Französisch kann. Ich aber kann auf Russisch nur fluchen. Sie können sich vorstellen, in welcher AtmosphĂ€re die ZusammenkĂŒnfte stattfinden, trotz der Dolmetscher.â3
Selbst im freiwilligen RĂŒckzug ins Landhaus seiner Freunde Cipa und Ida Godebski in der NĂ€he von Fontainebleau erweist sich die Ausarbeitung als schwieriger als erwartet. Im MĂ€rz 1910 ist die Partitur kaum gewachsen. âNun haben wir uns [in Valvins, wo die Godebskis Ravel ihr Haus zur VerfĂŒgung gestellt haben] eingerichtet. Die Arbeit geht mir schnell von der Hand. Ma mĂšre l Oye [Mutter Gans] ist bereits zum Kopisten geschickt. Heute habe ich eine Szene fĂŒr das Ballett geschaffen, die in Paris nicht gelingen wollte.â4 Einen Monat spĂ€ter gesteht Ravel Ida Godebska: âDaphnis geht nur langsam voran (gemessen an dem, was die Russen daraus machen werden). Nicht, dass ich nicht daran arbeiten wĂŒrde. Ich zwinge mich vom Morgen an dazu.â5 Aber âdiese verdammten kleinen Vögelâ halten ihn von der Arbeit ab. Ravel setzt alles daran, die gröĂte Zeitnot abzuwenden. Davon zeugt eine frĂŒhe Fassung fĂŒr Klavier, bestehend aus 47 signierten Seiten, datiert auf den 1. Mai 1910, die er sogar bei Durand herauszugeben gedenkt. Doch seine BemĂŒhungen reichen nicht aus, um die Partitur rechtzeitig zu Ende zu bringen. DarĂŒber hinaus beginnt er, sich Sorgen um seine Rechte zu machen, sollte das Ballett nicht im Rahmen der Saison russe aufgefĂŒhrt werden. âWenn Daphnis in der Oper aufgefĂŒhrt wĂŒrde,â schreibt er an Calvocoressi am 3. Mai 1910, âerhielte Madame Stichel (die Ballettmeisterin der Oper) ein Drittel, Fokine ein weiteres Drittel, und ich mĂŒsste mich mit dem Rest zufriedengeben. Unter keinen UmstĂ€nden wĂŒrde ich aber mein Werk zu diesen Bedingungen auffĂŒhren lassen. Wir (ich sage wir, da auch ich daran gearbeitet habe) haben einige schlaflose NĂ€chte damit verbracht, das Libretto zu schreiben, an dem ich seitdem Verbesserungen vorgenommen habe, und nun schufte ich schon monatelang an der Musik. Ich fĂ€nde es höchst ungerecht, nur ein Drittel zu erhalten... [âŠ] Es ist mir unangenehm, Sie mit dieser Geschichte zu belĂ€stigen, aber es ist nicht angenehm, einen Briefwechsel mit Typen zu fĂŒhren, die kein Wort dieser Sprache beherrschen, um die uns Europa beneidet...â6
Unterdessen ersetzt Diaghilew verĂ€rgert Daphnis durch Igor Strawinskys Oiseau de feu [Feuervogel] (25. Juni 1910), der viel Beifall erhĂ€lt. Selbst Ravel ist davon begeistert, wie folgende Worte an seinen SchĂŒler Maurice Delage bezeugen: âMein Bester! Sie mĂŒssen sich augenblicklich auf die Socken machen: der Oiseau de feu geht weit ĂŒber Rimskij-Korsakow hinaus.â7
In der Folgezeit wird es fĂŒr geraume Zeit still um das Projekt. âAm 13. Juni 1911 weckt PĂ©trouchka in Ravel den Enthusiasmus und die Lust, mit Daphnis abzuschlieĂen. Einige orchestrierte Ausschnitte seiner Skizze hatte er bereits im Konzert getestet. Diese sind heutzutage als Erste Suite bekannt, deren Ur-
auffĂŒhrung separat am 2. April 1911 stattfand, dirigiert von Gabriel PiernĂ©, der auch LâOiseau de feu uraufgefĂŒhrt hatte. Die Rezeption war eher desaströs, und Ravel sah sich erneut mit Debussy verglichen, wo er doch den Vergleich mit dem jĂŒngeren russischen Kollegen vorgezogen hĂ€tte.â8
Nach einer Ăberarbeitung der âDanse gĂ©nĂ©raleâ (Ziffer 194), deren Taktart er Ă€ndert (5/4 statt 3/4), wird die endgĂŒltige Ausarbeitung laut Manuskript am 5. April 1912 vollendet. Diaghilews Verzweiflung hingegen erreicht ihren Höhepunkt, da er nun, nach dem Erdulden der ravelschen Langsamkeit, dem Stil des Werkes wenig abgewinnen kann und ihm die lyrischen Aspekte der Choreographie altmodisch erscheinen. Obwohl âalles bereit war, um mit den Proben des StĂŒcks im ChĂątelet zu beginnenâ, schreibt Jacques Durand, der Verleger der Komposition, âlieĂ mir Herr von Diaghilew ausrichten, dass ihn das Werk nicht zur GĂ€nze befriedigte und er zögerte, das Projekt fortzusetzen. Ich setzte meine Ăberzeugungskunst ein, um Herrn von Diaghilew dazu zu bringen, seinen ersten Eindruck zu ĂŒberdenken ...Nach einigen Ăberlegungen antwortete mir Herr von Diaghilew schlicht: âIch werde Daphnis auffĂŒhrenâŠâââ9 Noch ist allerdings nichts gewonnen. Der Mangel an Proben und die unablĂ€ssigen Streitereien unter den TĂ€nzern, vor allem zwischen Nijinsky und Fokine betreffs der Choreographie, lassen das Schlimmste erahnen. Hinzu kommen die Schwierigkeiten des Corps de ballet, bestimmte Passagen einzustudieren, vor allem den 5/4-Takt der âDanse gĂ©nĂ©raleâ. Man stelle sich die AtmosphĂ€re hinter den Kulissen vor! Unter diesen UmstĂ€nden ist es kaum verwunderlich, dass die UrauffĂŒhrung vom 5. auf den 8. Juni 1912 verschoben wird und sich zudem, mangels Generalprobe, die Anzahl der AuffĂŒhrungen auf zwei reduziert. Dirigent ist Pierre Monteux, die Kritiker preisen die ârĂŒhrende Anmutâ der Karsawina in der Rolle der ChloĂ© und die âunvergleichliche Jugendhaftigkeitâ Nijinskys als Daphnis. âBaksts BĂŒhnenbild erscheint in verblĂŒffenden Farben. Man sieht eine Art blaues Meer hinter roten Felsen, dessen Effekt erstaunlich istâ, notiert Marguerite de Saint-Marceaux in ihrem Tagebuch.10 Neben Daphnis et ChloĂ© enthĂ€lt das Programm dieses Abends LâAprĂ©s-midi dâun faune [Nachmittag eines Fauns] von Claude Debussy (bereits aufgefĂŒhrt am 29. Mai), Le Spectre de la rose [Der Geist der Rose] mit der Choreographie von Michel Fokine und mit Carl Maria von Webers Aufforderung zum Tanz in der Orchesterfassung von Hector Berlioz sowie SchĂ©hĂ©razade von Nikolaj Rimskij-Korsakow.
Durch ihre anhaltenden Differenzen kommt es zwischen Fokine und Diaghilew zum Bruch, der zum Ende der Saison der Ballets russes offiziell wird. Ravel seinerseits befindet sich in einem âjĂ€mmerlichen Zustandâ. So vertraut er sich Ralph Vaughan Williams an: âman musste mich aufs Land schicken, um eine beginnende NervenschwĂ€che zu behandeln.â11 An Jacques RouchĂ©, der ihm das Unterfangen einer neuen Komposition vorschlĂ€gt, schreibt er: âDie vorhergehende Komposition, Daphnis et ChloĂ©, deren Libretto fĂŒr mich ein ewiges Hindernis war, hat es mir verleidet, eine solche Erfahrung zu wiederholen.â12
Die Gesamtpartitur des Balletts wird erst 1913 zur Wiederaufnahme am Théùtre des ChampsÂElysĂ©es verlegt, eine Veranstaltung, die unter der turbulenten UrauffĂŒhrung des Sacre du Printemps [Das FrĂŒhlingsopfer] leidet. Im Januar gesteht Ravel Strawinsky, er sei âim Verzug, da ich mit den Korrekturen an Daphnis noch nicht fertig bin â ich entdecke dort Sachen, die Astruc die Haare zu Berge stehen lassen wĂŒrden.â13 Im April 1914 steht das Ballett auf dem Programm der Oper von Monte-Carlo, allerdings ohne Chor, was Ravel jedoch nicht weiter verwundert. Diaghilew war schon immer der Meinung gewesen, die Chorpartie sei ânicht nur unnötig, sondern schĂ€dlichâ14 und Ravel hatte sich bereit erklĂ€rt, âein Behelfsarrangementâ ohne Chor zu erstellen, âum die AuffĂŒhrung an weniger wichtigen HĂ€usern zu erleichtern.â15 Als Diaghilew jedoch im Juni eine AuffĂŒhrung von Daphnis et ChloĂ© ohne Chor im Londoner Royal Theater in der Drury Lane plant, erzĂŒrnt sich der Komponist â âVermutlich betrachtet Herr Diaghilew London als einen jener âNebenschauplĂ€tzeâââ â und veröffentlicht in den Londoner Zeitungen einen Protestbrief.16 Trotz dieser Meinungsverschiedenheit wird Ravel 1918 Diaghilews Angebot annehmen, Chabriers Menuet pompeux und seine eigene Alborada del gracioso fĂŒr ein Londoner Programm der Ballets russes mit dem Titel Les MĂ©nines zu orchestrieren. Zum endgĂŒltigen Bruch zwischen den beiden kommt es schlieĂlich ĂŒber La Valse. Die Zweite Suite fĂŒr Orchester, die der Komponist 1913 aus seiner Daphnis-Partitur zieht, sichert nachhaltig die Bekanntheit des Werkes. Sie trĂ€gt den Untertitel âLever du jour â Pantomime âDanse gĂ©nĂ©raleâ und greift den dritten und letzten Teil des Balletts auf, in welchem ChloĂ© nach ihrer Rettung durch den Gott Pan mit Daphnis wiedervereinigt wird. Das Ballett an sich hingegen, mit Fokine und seiner Frau in den Rollen von Daphnis und ChloĂ© sowie Philippe Gaubert am Pult, behauptet sich am 20. Juni 1921 an der OpĂ©ra de Paris. In einer spĂ€teren AuffĂŒhrung verkörpert Claude Bessy die ChloĂ© in einer Choreographie von George Skibine und dem BĂŒhnenbild und KostĂŒmen von Marc Chagall. Der Erfolg dieser Inszenierung erweist sich als entscheidend.
Rezeption
Der Erfolg der Pariser UrauffĂŒhrung von 1912 war sowohl seitens des Publikums als auch seitens der Presse gedĂ€mpft. Robert Brussel zufolge gelingt Ravel âsein bisher eindringlichstes Werk, das vollstĂ€ndigste, dasjenige, dessen Empfindung gleichzeitig am erlesensten und am ausdrucksvollsten ist ... Zur Leichtigkeit, zur Anmut und zu der Unvorhersehbarkeit des Rhythmus, zum Genuss einer immer bedeutungsvollen Instrumentierung treten hier Elemente einer noch auĂerordentlicheren QualitĂ€t, nennen wir sie âEmpfindungââ oder âPoesieâ, deren Wirkung ungemein wertvoller ist als die Anmut des schriftlichen Erscheinungsbildes oder die erstaunlichsten Paradoxien der Orchestrierung.â17 Arthur Pougin schreibt im MĂ©nestrel, es finde sich âzweifellos sehr viel Talent in dieser Musik, viel Wille, vor allem sehr viel KĂŒhnheit; aber, das muss man zugeben, sehr wenig Anmut, sehr wenig Charme und vor allem sehr wenig Eingebung ... Sonderbares um des Sonderbaren willen, Vertracktes um des Vertrackten willen und gar zu vage Rhythmen fĂŒr eine dem Tanz zugedachte Musik.â Am Schluss seiner Kritik folgert er, dass das Ballett, âohne ein Meisterwerk zu sein, uns immerhin fĂŒr die Langeweile entschĂ€digt hat, die LâAprĂšs-midi dâun Faune ausgelöst hat.â18 Henri GhĂ©on kommt zu einem wohlwollenderen Urteil: âNoch nie hat Herr Ravel einen umfangreicheren, abwechslungsreicheren und frappierenderen Beweis seines Talents gegeben. Von dieser Trockenheit, die man ihm bisweilen zum Vorwurf gemacht hat, ist hier keine Spur mehr: Eben jene Erweiterung, zu der sich Herr Debussy in Le Martyre de Saint SĂ©bastien fĂ€hig zeigt, eben jene groĂe melodische Welle trĂ€gt die Symphonie von Daphnis et ChloĂ©; Herr Ravel verzichtet hier auf keine der ihm eigenen Feinheiten, Findigkeiten und Spitzen, im Gegenteil, er beschert sie uns mit einer derartigen GroĂzĂŒgigkeit, ohne bei ihnen zu verweilen, wenn die lyrische Trunkenheit ihn mitreiĂt, dass man dieses Mal weniger vom Raffinement der Mittel ĂŒberrascht ist als vom Schwung der Eingebung: In diesem Sinne ist das PrĂ©lude zum dritten Tableau eines der schönsten symphonischen StĂŒcke, die die moderne französische Musik hervorgebracht hat.â19 Auch Fokines Choreographie findet nicht die allgemeine Zustimmung. Ihm werden bisweilen unnötige Wiederholungen aus den Danses du Prince Igor vorgeworfen, die das StĂ€rkste und Unerwartetste bleiben, was er hervorgebracht hat.
Form
âDas Griechenland von Daphnis und ChloĂ© ist nicht das von Longus, sondern vielmehr das, was Ravel durch den Filter und die Interpretation der französischen Malerei des 18. Jahrhunderts vermittelt wird.â20 Das zeigt, nebenbei, wie sehr sich seine Vorstellung des Stoffs von der des BĂŒhnenbildners LĂ©on Bakst unterscheidet. âTatsĂ€chlich bildet Daphnis et ChloĂ© ein wahrhaftes âdrame musicalâ, dessen klangliches GerĂŒst den Zusammenhang und die Einheit einer umfangreichen Symphonie bietet. All diese Musik hĂ€lt so sehr in sich zusammen und lebt so aus sich heraus, autonom, dass ein Blinder bei vorhergehender Kenntnis der Leitmotive in der Lage wĂ€re, das Geschehen auf der BĂŒhne zu verstehen und nachzuvollziehen ...â21 Indem Ravel seine Komposition als choreographierte Symphonie definiert, verweigert er es gewissermaĂen, sich zum âErben GisĂšlesâ zu machen. âDaphnis et ChloĂ© ist nicht der Ausdruck einer programmatischen Idee oder einer Klangmalerei, zu welcher das Ballett wie ein âZusatzâ hinzukommt. Die Partitur an sich ist ein Programm und ĂŒbersetzt weniger Konzepte als vielmehr die innewohnenden KrĂ€fte in klangliches Material ... ErzĂ€hlung ohne Text, Klangmalerei ohne Darstellung, Poetik des instrumentalen Gestus als VerlĂ€ngerung des körperlichen Gestus...â22 Die ErzĂ€hlung wird ins klangliche Material eingearbeitet. Man erlebt Form und Inhalt in perfektem Einklang. GegenĂŒber den choreographischen Ereignissen hat die Musik hierdurch die Möglichkeit, einen klar beschreibenden Charakter anzunehmen. ErwĂ€hnenswert sind die trockenen, (mit Mordent) hĂŒpfenden Akkorde der Blasinstrumente in der âDanse grotesqueâ des Dorcon (Z.â41), die das lautstarke Lachen der Bauern suggerieren, und die Harfenglissandi in der âDanse supplianteâ der ChloĂ© (Z.â135 und 139), die an zwei Stellen den Moment ihres Fluchtversuchs darstellen. Lyceions Geste, mit der sie einen ihrer Schleier in der Art einer hellenischen Salome fallen lĂ€sst, ist im Orchester sichtbar (T. 382, 396). SchlieĂlich wĂ€re ChloĂ©s âDanse supplianteâ nicht flehenden Charakters ohne die Ăsthetik des ravelschen Rhythmusâ, der alle zwei Takte nachgibt (Z.â133). Diese Vorgehensweise ergibt sich aus der choreographischen Vorlage. Auch bei Z.â176 wird auf diese Weise die Bewegung des Körpers aufgenommen: ChloĂ© âstellt durch ihren Tanz die Akzente der Flöte darâ.
Harmonische Sprache
In seiner Autobiographischen Skizze bestĂ€tigt Ravel, dass âdas Werk symphonisch gebaut ist, einem strengen tonalen Plan folgend und mit einer kleinen Anzahl von Motiven, deren Verarbeitung die HomogenitĂ€t der Komposition sicherstellt.â23 Die beiden Hauptmotive treten von Anfang an in Erscheinung: das der Nymphen im siebten Takt in Form einer Arabeske mit einer fĂŒr Ravel typischen absteigenden Linie und das von Daphnis und ChloĂ©, das im 12. Takt vom Horn vorgetragen wird und sich um zwei Quinten herum aufbaut. Schon Christian Goubault hat deutlich auf dessen symbolischen Wert hingewiesen: der zweite
Teil (aufsteigende Quinte GâD) ist das Spiegelbild des ersten Teils (absteigende Quinte GâC), âwodurch die IdentitĂ€t und die Gegenseitigkeit der Liebe zwischen den beiden Wesen ausgedrĂŒckt wird.â24 Auf Anhieb ist der Hörer eingenommen von der Inszenierung des Klangs im Vorspiel: sechs aufsteigende reine Quinten, langsam vorgetragen von Harfe und gedĂ€mpften Streichern ĂŒber einem Paukentremolo. Alles ist bewusst im kaum wahrnehmbaren pianissimo gehalten und mĂŒndet in einem vom Chor vorgetragenen schwingenden Quart-Motiv. Um die Formulierung von Roland-Manuel aufzugreifen, handelt es sich darum, âdas Unvorhersehbare der klanglichen Substanz zu dosieren.â25 Das Aufschichten von Quarten und Quinten als Kompositionstechnik ist einer der zentralen Aspekte der harmonischen Sprache Ravels. Im Verlauf des Werkes erscheinen weitere Motive wie jener Kriegsschrei beim Ăberfall der RĂ€uberbande (T. 435), der in der âDanse guerriĂšreâ verarbeitet wird. Ein weiteres, durch Klarinetten und Bratschen vorgetragenes Motiv (Z.â196), scheint direkt dem zweiten Satz von RimskijKorsakows SchĂ©hĂ©razade zu entspringen.
Ravels ganze Kunst besteht darin, diese Motive mit dem Fortschreiten der Handlung nach und nach neu zu erfinden, indem er ihre Melodie oder ihre Struktur leicht verĂ€ndert. Beispiele hierfĂŒr sind das Motiv der drei Nymphen, das Ravel im âNocturneâ (Z.â70) anklingen lĂ€sst, um es dreifach zu variieren, sowie das Thema von Daphnis und ChloĂ©, welches zahlreiche metrische und rhythmische VerĂ€nderungen erfĂ€hrt (Z.â53, 63, 79). Im âLever du jourâ [Sonnenaufgang] (Z.â155) komponiert Ravel eines der wunderbarsten jemals in Musik gefassten Naturbildnisse. Das SchlussÂBacchanal (Z.â199) hat stets Bewunderung hervorgerufen: âein klanglicher Rausch ... Ein immenses Crescendo, das nie nachlĂ€sst und schlieĂlich in einen frenetischen und dionysischen Rhythmus ausbricht.â26 TatsĂ€chlich erzeugt die in den Tiefen des Orchesters entstandene melodische Linie HÂFisÂEÂAÂH (Z.â158), die unaufhaltsam anschwillt und zu dem von den Streichern verklĂ€rten Motiv von Daphnis und ChloĂ© (Z.â165) zurĂŒckfĂŒhrt, einen auĂergewöhnlichen Effekt. WĂ€hrend die âDanse guerriĂšreâ (Z.â92) durch ihren Rhythmus und ihren Charakter an Strawinsky anknĂŒpft, erinnert die Bacchanale unausweichlich an die âPolowetzer TĂ€nzeâ aus Borodins Prince Igor Im Gegensatz zur Einheit des melodischen Materials, welches das Ballett in seiner ganzen LĂ€nge durchdringt, sind Ravels Harmonien vielschichtig, da es keine rĂ€umlichen Grenzen in den von ihm verwendeten Akkorden gibt. HĂ€ufig greift er auf die Undezime und die Tredezime zurĂŒck. âIn Ravels Musik und speziell in Daphnis kann eine Harmonie eine Vielzahl anderer verdecken.â27 Die subtile Vermittlung ausgefallener Harmonien ist eine FĂ€higkeit, fĂŒr die der Komponist auf ihm liebgewonnene Mittel zurĂŒckgreift: Pedaltöne, Vorausnahmen, Verzögerungen, Verzierungsnoten sowie unaufgelöste Vorhalte (oder solche, die sich nur aufzulösen scheinen). An dieser Stelle sollte auch auf eine Form von Eigen-Reminiszenzen in der Harmonik hingewiesen werden, die sich in der Mehrzahl seiner Kompositionen findet, beispielsweise durch Vergleich der Sequenz bei Z.â184 mit der aus Nummer sieben der Valses nobles et sentimentales (Z.â53). Ein weiteres Element, an dem Ravel sehr liegt, ist der RĂŒckgriff auf altertĂŒmliche Modi wie dem hypodorischen (dem zweiten gregorianischen Modus) im Flötensolo der âDanse de Lyceionâ (Z.â57). Der Ausspruch âRavel, dieser spanische Griecheâ28, der von AndrĂ© SuarĂšs stammt und von LĂ©on-Paul Fargue aufgegriffen wurde, verdeutlicht perfekt die Ă€sthetische Ausrichtung der Musik zu Daphnis: Die iberische Inspiration bestimmter Flötenpassagen ist unbestreitbar. Nicht zuletzt sollte die Aufmerksamkeit auf die dynamische Kraft der Rhythmen gelenkt werden, die eine zentrale Rolle im ravelschen Universum spielen. âIm Allgemeinen nimmt der Rhythmus bei Ravel eine konstruktive Rolle in der klanglichen Entwicklung und der Organisation des musikalischen GerĂŒsts ein.â29 Ravel hat eine Vorliebe fĂŒr ungerade Taktarten: 7/4 in der âDanse des jeunes fillesâ (Z.â17), 5/4 in der âDanse gĂ©nĂ©raleâ (Z.â194). Manchmal bevorzugt er die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Rhythmen. Jules van Ackere nennt als Beispiel die zweideutige Wiegenbewegung des 6/8ÂRhythmus, die sich aus der Ăberlagerung von drei Achteln mit zwei punktierten Achteln ergibt (Z.â43).30 Die EntfĂŒhrungsszene zeigt ebenfalls die Verwendung rhythmischer DualitĂ€t, besonders in der Ăberlagerung von 2/4 und 6/8ÂTakten (Z.â105).
Merkmale der Instrumentierung
Der Komponist von Daphnis et ChloĂ© war ein Bewunderer vom Orchesterklang der groĂen Symphoniker seines Jahrhunderts, nicht nur von dem von SaintÂSĂ€ens, sondern auch dem der russischen Schule im Allgemeinen. Dennoch ist âder Einfluss des Russischen selbst kaum bei ihm wahrnehmbar, und es gibt wenig Gemeinsamkeiten zwischen einer derartigen Meisterschaft und der brillanten, oft protzigen VirtuositĂ€t eines Rimskij-Korsakow. Man stellt viel mehr fest, dass es zwischen diesen beiden Stilen eine essentielle GegensĂ€tzlichkeit gibt, die sich darin Ă€uĂert, dass Ravels Instrumentierung im Gegensatz zu der des russischen Musikers nie auf einen Effekt purer VirtuositĂ€t abzielt...â31
Eine der wichtigsten Eigenschaften der ravelschen Instrumentierungstechnik besteht darin, dass der Komponist das Orchester nur selten in Gruppen behandelt. Das phasenweise Dominieren von Streichern, von Holz- oder von BlechblÀsern,
A more favorable response came from Henri GhĂ©on: âNowhere has Ravel given us more ample, varied, and striking proof of his talent. Of the severity with which he has been accused in the past there remains in Daphnis not the slightest trace. The same expansiveness of which Debussy showed himself capable in Le Martyre de Saint SĂ©bastien informs the grand melodic sweep of the Daphnis et ChloĂ© symphony. Ravel forsakes here none of his subtlety, ingenuity, or wit, but he dispenses them so generously, and lingers so delicately on them when lyrical inebriation takes hold, that we are impressed here less by refinement of means than by inspirational Ă©lan. In this regard, the introduction to the third tableau is one of the most beautiful pieces of symphonic writing ever created in modern French music.â19 Fokineâs choreography too generated mixed response. He was criticized for repeating what he had done in the Danses du Prince Igor, which remains his strongest and most surprising creation.
âThe Greece of Daphnis et ChloĂ© is not that of Longus, but rather one passed on to Ravel through the filter and perception of eighteenthÂcentury French painting.â 20 This is the very point on which Ravelâs concept of the scenario differed from that of the designer, LĂ©on Bakst. âDaphnis et ChloĂ© is actually a true âmusic drama,â whose sound world exudes the coherence and unity of a largeÂscale symphony. The entire score exists in and of itself as an autonomous creation, to the degree that foreknowledge of the leitmotifs practically allows a blind person to understand and follow the scenario.â 21 In calling his score a âchoreographic symphony,â Ravel was in a way refusing to be an âheir to Giselle.â âDaphnis et ChloĂ© does not express the idea of a program, a sound painting onto which the dancing is grafted like an additional element. The score is a program unto itself, translating virtual material inherent in the sound rather than ideas⊠Storytelling without words, tone painting without images, the poetry of instrumental movement as an extension of bodily movement.â 22 The narrative fabric becomes absorbed into the sound itself, creating a perfect union of form and substance, and allowing the music, in conjunction with choreographic events, at times to assume a distinctly descriptive quality. Take for example the sharp, jerky chords for the wind instruments, each preceded by a grace note, in Dorconâs Danse grotesque [Grotesque Dance] (fig. 41), suggestive of the coarse laughing of peasants, or the harp glissandi in ChloĂ©âs Danse suppliante [Dance of Supplication] (fig. 135 and 139), which portray the two exact moments when ChloĂ© attempts to escape. When Lyceion lets fall one of her veils, somewhat in the manner of a Hellenic Salome, this is âvisibleâ in the orchestra (mm. 382 and 396). Furthermore, ChloĂ©âs Danse suppliante wouldnât be what it is without Ravelâs rhythmic impulse, in which the musical motion alternates back and forth every bar in accordance with the choreographic material (fig. 133). This correspondence of bodily and musical movement is found again at fig.176, where ChloĂ© âdances to the inflections of the flute line.â
Harmonic Language
In his Autobiographical Sketch , Ravel claimed that âthe work is built symphonically on a very strict tonal plan using just a few motifs, the development of which ensures the workâs homogeneity.â 23 The two main motifs are heard in the opening measures: that of the nymphs in m. 7 as an arabesque in a descending line characteristic of Ravel, and that of the title characters in m. 12 by the horn, built around two perfect fifths. Christian Goubault calls attention to the symbolic significance of these fifths: the second half of the motif (beginning with the rising fifth, GâD) is the inverse of the first (the descending fifth, GâC), âthus alluding to the identity and reciprocity of love between two human beings.â 24 One is immediately struck by the tone painting of the opening measures, where a sequence of six perfect fifths in the harp and muted strings rises slowly over a barely perceptible pianissimo roll in the timpani and ends with a swaying motif in the chorus built on perfect fourths. Roland-Manuel calls this âmeasuring the imponderables of the sound substance.â 25 This procedure â the piling up of intervals of the fourth and fifth â constitutes one of the most important elements of Ravelâs harmonic language. Other motifs arise in the course of the work, such as the piratesâ war cry (m. 435), heard as they flood onto the stage; this motif will later be used in the Danse guerriĂšre [Warriorsâ Dance]. Or take the motif heard in the clarinet and violas at fig. 196, which seems to come right out of the second movement of RimskyÂKorsakovâs Sheherazade
Ravelâs total artistry can be seen in how he develops motifs as the storyline unfolds, slightly modifying their melodic shape and structure. Consider, for example, the motif of the three nymphs Ravel refers to and varies three times in the Nocturne (fig. 70), or the Daphnis and ChloĂ© motif that goes through numerous rhythmic and metrical transformations (fig. 53, 63, 79). In the Daybreak scene (Lever du jour, fig. 155), Ravel created the most vivid evocation of
nature ever composed. One can understand the admiration generated by the final Bacchanale (fig. 199), described by HĂ©lĂšne JourdanÂMorhange as âsonic splendor⊠a tremendous crescendo that never flags in its explosive thrust of wild, Dionysian rhythm.â26 And there is no denying that the melodic line BÂFkEÂAÂB (fig. 158), emanating from within the orchestra and growing steadily until the recurrence of the Daphnis and ChloĂ© motif in the strings (fig. 165), produces an incredible effect. While the Danse guerriĂšre (fig. 92) may recall Stravinsky in its rhythms and sound, the Bacchanale inevitably brings to mind Borodinâs Polovtsian Dances from Prince Igor
Tonal unity of the melodic material informs the entire ballet. At the same time, Ravelâs harmony is complex, as there is no limit to how he spaces his chords, which often include intervals of the eleventh and thirteenth. âIn Ravelâs music, and in Daphnis in particular, a single harmonic structure may contain within it many others.â27 This ease in subtly conveying the wellsprings of harmony comes from the use of pedal points, anticipations, retards, added notes and unresolved appoggiaturas (or at times those that seem to resolve), of which the composer was fond. In this regard, it should be emphasized that this sort of autoÂreminiscence in the harmony is found in much of Ravelâs music. For example, compare the sequence at fig. 184 in Daphnis with that at fig. 53 in the seventh of the Valses nobles et sentimentales
Another quality dear to Ravel is the recourse to ancient church modes, as seen in the solo flute line in Lyceionâs dance (fig. 57), which in this case employs the hypodorian (2nd Gregorian) mode. AndrĂ© SuarĂšsâ epithet, âRavel, the Greek from Spain,â28 (used also by LĂ©onÂPaul Fargue), illustrates perfectly the esthetic orientation that characterizes the score of Daphnis: Iberian inspiration in some of the flute passages is indeed undeniable.
It is important also to call attention to the driving power of rhythm that constitutes a vital role in Ravelâs world. âGenerally speaking, rhythm in Ravel makes a positive contribution to the sonic unfolding and distribution of the musical line.â 29 Ravel loves to use irregular meters: 7/4 in the danse des jeunes filles (fig. 17), and 5/4 in the Danse gĂ©nĂ©rale (fig. 194). At times he indulges in different rhythms simultaneously. Jules van Ackere notes as an example, at fig. 43, of the imbalance within the 6/8 meter caused by the opposition of three eighth notes and two dotted eighths.30 The episode with the pirates too offers an example of rhythmic duality, with 2/4 against 6/8 (fig. 105).
Orchestral Features
The composer of Daphnis et ChloĂ© admired how the great symphonists of his time, not only SaintÂSaĂ«ns but also the Russians in general, used the orchestra. However, âthe influence of the Russians themselves is only slightly apparent, and there is not a great deal in common between the mastery [found in Daphnis] and the brilliant, often showy virtuosity of a RimskyÂKorsakov. Rather, one could even assert that between the two, there exists a basic difference: contrary to that of the Russian composer, Ravelâs orchestration never aspires to virtuosity for its own sake [...].â31 One of the main elements of Ravelâs orchestration is that only rarely does he employ groups of the same instrument. The predominant use of just strings or just woodwinds or just brass, as commonly found in Stravinsky, is hardly ever found in Ravel. The way Ravel distributes his instruments is done as much for reasons of practicality as for those of volume. Each instrument is used in the most efficacious way. Ravel is particularly adept at how he writes for percussion. Vincent dâIndy criticized him for âreally tiresome overuse of it.â32 Yet Ravel avoids superficial effects. There are no glissandi from the timpani, as are found in BartĂłk. On the other hand, Ravel, along with Richard Strauss, was one of the first to use the wind machine, which we find again in LâEnfant et les SortilĂšges [The Child and the Spells]. How he uses it clearly demonstrates the care he took in notating dynamic nuances. As an example, look at what he does in the fifth measure of fig. 152: a surge to fff and fade to p in the next measure; then, again, a crescendo to f followed by another diminuendo.
One notes the great number of divisi strings, the glissandi and harmonics (second violins and cellos at fig. 70) and the frequent use of portato (fig. 42). At fig. 56 the solo cello is asked to raise the G string by a semitone. In a letter to composer and musicologist Henry Woollett, 33 Ravel cites several examples of âorchestral effectsâ in which he took special pride: the trilled, muted chords played over the fingerboard (sur la touche, fig. 70), âwhere a mysterious effect is produced by the division of the string parts combined with the tamÂtam as well as by the harmonyâ; the slurred pizzicati (fig. 104) and later âthe wonderful effect of the alto flute playing pâ (fig. 114). He also calls attention to the imaginative and poetic âtonal blendingâ that he so enjoyed indulging in (fig. 49). Dynamic nuances are notated with special care, such as the gradations we find at fig. 38, where the markings begin at subito ppp and change gradually with each successive measure, ending in f. Finally, use of the wordless chorus offers an example of a âcontinuous organ of voices,â a kind of vocal instrument found previously in the third of Debussyâs Nocturnes 34
The recording by the London Symphony conducted by 84ÂyearÂold Pierre Monteux in 1959 is clearly an irreplaceable document. One could not dream of a more successful interpretation that brims with rare attention to expressivity and observation of every detail of orchestration. In his 1955 RCA Victor recording with the Boston Symphony, Charles Munch brings out the scoreâs vibrancy and passion, giving it a natural freedom of flow and the impression of transparency. Intuitively he finds exactly the right color for each moment. In this score, unquestionably the one in which Ravel came closest to Impressionism, he seeks not so much to dazzle as to find a balance between the often conflicting elements of melodic line and choreographic rhythm. In this sense, the recordings of Ernest Ansermet (1952 and 1965), AndrĂ© Cluytens (1962), and Jean Martinon (1974) all show care in the contrast and range of colors. Manuel Rosenthalâs 1959 recording with the OpĂ©ra Orchestra is a surprise, as it is the most ârapturousâ version, especially in the way he emphasizes the drunken frenzy of the Danse gĂ©nĂ©rale.
Would the Daphnis ballet have been what it is without LâOiseau de feu and PĂ©trouchka? And contrarywise, can one imagine LâOiseau de feu and PĂ©trouchka without Ravelâs Rapsodie espagnole? In 1910, Stravinsky was suspected in some quarters of having copied the last two measures of the Rapsodie espagnole onto the end of the Danse infernale in his Oiseau de feu. This kind of writing is, however, the very element in Stravinsky that led Ravel to reflect on his own artistic development. We know the mindset of the âold subscriberâ to the Belle Ă©poque who regards ballet music as only of secondary importance. Was Tchaikovskyâs Belle au bois dormant [Sleeping Beauty] not criticized for being insufficiently danceable and too symphonic? Ravel in turn was aware that he had to avoid falling into the trap of timeworn clichĂ©s of classical dance. So preoccupied was he with this thought that he hesitated calling his work a ballet, even though it was one in every respect. The influences therefore cross, and when Stravinsky published his Chronicles in 1935, Ravel discovered that Stravinsky had held Daphnis in particular esteem: âIn Paris, where I went for the season with Diaghilev, I heard, among other things, the splendid score by Maurice Ravel, Daphnis et ChloĂ©, which its composer had already introduced to me at the piano. This is surely not only one of Ravelâs best works, but one of the finest creations of French music.â35
We wish to thank sincerely the libraries of the Orchestre Les SiĂšcles, the Orchestre de lâOpĂ©ra national de Paris, and the Orchestre de la Suisse Romande, which kindly allowed us to consult their orchestral material. Our gratitude goes also to Charles Dutoit, a discreet but always attentive advisor, as well as to the publisher Breitkopf & HĂ€rtel and their editor Alexandra KrĂ€mer, who supported our work with special care.
Epalinges, spring 2021
Jean-François Monnard
1 Roland-Manuel, Une Esquisse autobiographique de Maurice Ravel, in La Revue musicale December 1938 [= Roland-Manuel, Esquisse autobiographique], pp. 17â23.
2 Serge Lifar, Maurice Ravel et le ballet, in La Revue musicale, December 1938, p. 75.
3 Letter of 27 June 1909 from Ravel to Marguerite de Saint-Marceaux. See Arbie Orenstein, Maurice Ravel, Lettres, Ecrits, Entretiens, Paris, 1989 [= Orenstein, Lettres], p. 105.
4 Letter of 10 April 1910 from Ravel to Cipa Godebski. See René Chalupt, Ravel au miroir de ses lettres, Paris, 1956 [= Chalupt, Lettres], p. 83.
5 Letter of 10 May 1910 from Ravel to Ida Godebska, Chalupt, Lettres, p. 88.
6 Letter of 3 May 1910 from Ravel to Michel D. Calvocoressi, Orenstein, Lettres, pp. 111f.
7 Quoted by Marcel Marnat in Cahiers Maurice Ravel, Fondation Maurice Ravel [= CMR], No. 5 (1990â1992), p. 36.
8 Maurice Marnat, Ravel et Stravinski, in CMR, No. 5 (1990â1992), p. 44.
9 Jacques Durand, Quelques souvenirs dâun Ă©diteur de musique, 2e sĂ©rie: 1910â1924, Paris, 1925, p. 16.
10 Marguerite de Saint-Marceaux, Journal 1894â1927, ed. under the direction of Myriam ChimĂšnes, Paris, 2007, p. 707.
11 Letter of 5 August 1912 from Ravel to Ralph Vaughan Williams, Orenstein, Lettres, p. 124.
12 Letter of 7 October 1912 from Ravel to Jacques Rouché, Orenstein, Lettres, p. 125.
13 Quoted by Vera Stravinsky and Robert Craft in Stravinsky in Pictures and Documents New York, 1978, p. 73.
14 Comoedia, 18 June 1914.
15 Open letter of 7 June 1914 published in the London newspapers (e.g. The Times, Morning Post, Daily Mail).
16 Letter of early June 1914 from Ravel to the director of Comoedia, Gaston de Pawlowski. See Ravel, LâIntĂ©grale: Correspondance (1895â1937), Ă©crits et entretiens, ed. under the direction of Manuel Cornejo, Paris, 2018, p. 1371.
17 Robert Brussel, in Le Figaro, 9 June 1912.
18 Arthur Pougin, in Le Ménestrel, 15 June 1912.
19 Henri Ghéon, in La Nouvelle Revue française, August 1913.
20 Christian Goubault, Maurice Ravel. Le Jardin féerique, Paris, 2004 [= Goubault, Ravel], p. 79.
21 Jean Marnold, in Mercure de France, 16 August 1917 [= Marnold, Mercure].
22 Danielle Cohen-Lévinas, in Musical No. 4, June 1987 [= Cohen-Lévinas, Musical].
23 Roland-Manuel, Esquisse autobiographique, p. 22.
24 Goubault, Ravel, p. 115.
25 Roland-Manuel, A la gloire deâŠRavel, Paris, 1938, p. 76.
26 HĂ©lĂšne Jourdan-Morhange, Ravel et nous. Lâhomme â lâami â le musicien, Geneva, 1945, p. 115. JourdanÂMorhange quotes Charles Koechlin without naming him.
27 Cohen-Lévinas, Musical
28 André SuarÚs, Ravel, Esquisse, in: La Revue musicale, December 1938, p. 50.
29 Jules van Ackere, Maurice Ravel, Brussels, 1957, p. 192.
30 Ibid., p. 194.
31 Marnold, Mercure
32 Vincent dâIndy, Ă propos de Daphnis et ChloĂ©, in: S.I.M., 1 May 1914, quoted in Goubault, Ravel, p. 124.
33 Letter of 29 June 1914 from Ravel to Henry Woollett, in CMR No. 15 (2012), pp. 53â57. Born in The Hague to English parents, the composer and musicologist Henry Woollett (1864â1936) was a friend of Georges JeanÂAubry, professor and later director of the SociĂ©tĂ© Philharmonique Sainte-CĂ©cile and of the Schola Cantorum in The Hague. A student of Raoul Pugno (piano) and Jules Massenet (composition), he was the teacher of AndrĂ© Caplet, Arthur Honegger, and Raymond Loucheur.
34 The reader interested in pursuing this subject may consult the wellÂsupported article by JeanÂDavid JumeauÂLafond, Le Choeur sans paroles ou les voix du sublime, in: Revue de musicologie, Vol. 83 (1997), No. 2, pp. 263â279.
35 Igor Stravinsky, Chroniques de ma vie, new Edition, Paris, 2000, p. 51.
ce nuancĂ© qui va du ppp subito au f et qui change minutieusement Ă chaque mesure (chiffre 38). Enfin, lâusage du chĆur sans paroles nous offre lâexemple dâun « orgue continu des voix », une maniĂšre dâinstrumentation vocale que lâon trouve dĂ©jĂ dans le 3e mouvement des Nocturnes de Debussy.34
Premiers enregistrements
Lâenregistrement que rĂ©alise Pierre Monteux Ă quatre-vingt-quatre ans Ă la tĂȘte du London Symphony Orchestra (1959) est Ă©videmment un document irremplaçable. On ne saurait rĂȘver mise en place plus rĂ©ussie qui va de pair ici avec un rare souci dâexpressivitĂ© et la volontĂ© dâĂȘtre attentif au moindre dĂ©tail dâorchestration. Dans sa gravure avec le Boston Symphony (1955), passĂ©e Ă la postĂ©ritĂ© grĂące Ă RCA Victor, Charles Munch a trouvĂ© un frĂ©missement, une Ă©motion, une libertĂ© de respiration qui donnent Ă son interprĂ©tation lâillusion de couler de source. Son intuition lui fait dĂ©couvrir au fur et Ă mesure la couleur qui touche. Dans cette piĂšce qui est sans doute la plus proche de lâimpressionnisme, il importe moins dâĂ©blouir que de trouver un Ă©quilibre entre les deux dimensions souvent antagonistes que sont la ligne narrative et le rythme chorĂ©graphique. Ă cet Ă©gard, les versions dâErnest Ansermet (1952 et 1965), dâAndrĂ© Cluytens (1962) et de Jean Martinon (1974) ont toutes le mĂ©rite de soigner le relief et la gamme des couleurs. La surprise vient de Manuel Rosenthal qui rĂ©alise avec lâOrchestre de lâOpĂ©ra (1959) la version la plus « extatique » de lâouvrage en mettant particuliĂšrement en valeur lâivresse dionysiaque de la Danse gĂ©nĂ©rale.
Le ballet Daphnis aurait-il Ă©tĂ© ce quâil est sans LâOiseau de feu et PĂ©trouchka ? En sens inverse, peut-on imaginer LâOiseau de feu et PĂ©trouchka sans la Rapsodie espagnole ? En 1910, dâaucuns soupçonnaient Stravinsky dâavoir copiĂ© les deux derniĂšres mesures de la Rapsodie espagnole Ă la fin de la Danse infernale de LâOiseau de feu. Câest pourtant le caractĂšre mĂȘme de ce quâapporte et entreprend Stravinsky qui amĂšne Ravel Ă rĂ©flĂ©chir sur sa propre Ă©volution. On connaĂźt lâattitude du « vieil abonné » de la Belle Ăpoque qui nâadmettait la musique au ballet que comme un Ă©lĂ©ment secondaire. Nâavait-on pas reprochĂ© Ă La Belle au bois dormant de TchaĂŻkovski de nâĂȘtre pas assez dansante et trop symphonique ? Ă son tour, Ravel est conscient quâil doit Ă©viter de tomber dans le piĂšge des poncifs les plus fatiguĂ©s du spectacle de danse classique. Il est mĂȘme tellement prĂ©occupĂ© par cette idĂ©e quâil hĂ©site Ă donner le titre de ballet Ă une Ćuvre qui pourtant le rĂ©clame de toutes parts. Les influences se sont donc croisĂ©es et, lorsque Stravinsky publiera ses Chroniques en 1935, Ravel dĂ©couvrira quâil avait gardĂ© pour Daphnis une estime particuliĂšre : « A Paris, oĂč je me rendis pour la saison de Diaghilew, jâentendis, entre autres choses, la brillante partition de Maurice Ravel, Daphnis et ChloĂ©, Ă laquelle lâauteur mâavait dĂ©jĂ initiĂ© auparavant en me la jouant au piano. Câest, certainement, non seulement une des meilleures Ćuvres de Ravel, mais aussi une des plus belles productions de la musique française. »35
Nous tenons ici Ă remercier chaleureusement les bibliothĂšques de lâOrchestre Les SiĂšcles, de lâOrchestre de lâOpĂ©ra national de Paris et de lâOrchestre de la Suisse Romande qui ont bien voulu nous autoriser Ă consulter le matĂ©riel dâorchestre. Notre reconnaissance sâadresse Ă©galement Ă Charles Dutoit, conseiller discret, mais toujours attentif, ainsi quâaux Editions Breitkopf & HĂ€rtel et leur collaboratrice Alexandra KrĂ€mer, qui ont accompagnĂ© notre travail avec un soin tout particulier.
Epalinges, Printemps 2021 Jean-François Monnard
1 Roland-Manuel, Une Esquisse autobiographique de Maurice Ravel, dans : La Revue musicale, dĂ©cembre 1938 [= Roland-Manuel, Esquisse autobiographique], pp. 17â23.
2 Serge Lifar, Maurice Ravel et le ballet, dans : La Revue musicale, décembre 1938, p. 75.
3 Lettre de Ravel Ă Marguerite de Saint-Marceaux du 27 juin 1909, voir Arbie Orenstein, Maurice Ravel. Lettres, Ecrits, Entretiens, Paris 1989 [= Orenstein, Lettres], p. 105.
4 Lettre de Ravel à Cipa Godebski du 10 avril 1910, voir René Chalupt, Ravel au miroir de ses lettres, Paris 1956 [= Chalupt, Lettres], p. 83.
5 Lettre de Ravel Ă Mme Godebska du 10 mai 1910, Chalupt, Lettres, p. 88.
6 Lettre de Ravel Ă Michel D. Calvocoressi du 3 mai 1910, Orenstein, Lettres, pp. 111 s.
7 CitĂ© par Marcel Marnat dans : Cahiers Maurice Ravel, Fondation Maurice Ravel [= CMR], no 5 (1990â1992), p. 36.
8 Marcel Marnat, Ravel et Stravinsky, dans : CMR, no 5 (1990â1992), p. 44.
9 Jacques Durand, Quelques souvenirs dâun Ă©diteur de musique, 2e sĂ©rie : 1910â1924, Paris 1925, p. 16.
10 Marguerite de SaintÂMarceaux, Journal 1894â1927, Ă©ditĂ© sous la direction de Myriam ChimĂšnes, Paris 2007, p. 707.
11 Lettre de Ravel à Ralph Vaughan Williams du 5 août 1912, Orenstein, Lettres, p. 124.
12 Lettre de Ravel à Jacques Rouché du 7 octobre 1912, Orenstein, Lettres, p. 125.
13 Cité par Vera Stravinsky et Robert Craft, dans : Stravinsky in Pictures and Documents New York 1978, p. 73.
14 Comoedia, 18 juin 1914.
15 Lettre ouverte, publiée dans les journaux londoniens (par exemple The Times, Morning Post Daily Mail), 7 juin 1914.
16 Lettre de Ravel au directeur de Comoedia, Gaston de Pawlowski, dĂ©but juin 1914, voir Maurice Ravel, LâintĂ©grale : Correspondance (1895â1937), Ă©crits et entretiens, Ă©ditĂ© sous la direction de Manuel Cornejo, Paris 2018, p. 1371.
17 Robert Brussel, dans : Le Figaro, 9 juin 1912.
18 Arthur Pougin, dans : Le Ménestrel, 15 juin 1912.
19 Henri Ghéon, dans : La Nouvelle Revue française, août 1913.
20 Christian Goubault, Maurice Ravel. Le jardin féerique, Paris 2004 [= Goubault, Ravel], p. 79.
21 Jean Marnold, dans : Mercure de France, 16 août 1917 [= Marnold, Mercure].
22 Danielle CohenÂLĂ©vinas, dans : Musical n° 4, juin 1987 [= Cohen-LĂ©vinas, Musical].
23 Roland-Manuel, Esquisse autobiographique, p. 22.
24 Goubault, Ravel, p. 115.
25 Roland-Manuel, A la gloire deâŠRavel, Paris 1938, p. 76.
26 HĂ©lĂšne Jourdan-Morhange, Ravel et nous. Lâhomme â lâami â le musicien, GenĂšve 1945, p. 115. JourdanÂMorhange emprunte une citation de Charles Koechlin sans le nommer.
27 Cohen-Lévinas, Musical
28 André SuarÚs, Ravel, Esquisse, dans : La Revue musicale, décembre 1938, p. 50.
29 Jules van Ackere, Maurice Ravel, Bruxelles 1957, p. 192.
30 Ibid., p. 194.
31 Marnold, Mercure
32 Vincent dâIndy, Ă propos de Daphnis et ChloĂ©, dans: S.I.M. 1er mai 1914, citĂ© dans : Goubault, Ravel, p. 124.
33 Lettre de Ravel Ă Henry Woollett du 29 juin 1914, dans : CMR no 15 (2012), pp. 53â57. Dâorigine anglaise, Henry Woollett (1864â1936), compositeur et musicographe, ami de Georges JeanÂAubry, fut professeur puis Directeur de la SociĂ©tĂ© Philharmonique Sainte-CĂ©cile et de la Schola Cantorum du Havre. ElĂšve de Raoul Pugno (piano) et de Jules Massenet (composition), il forma AndrĂ© Caplet, Arthur Honegger et Raymond Loucheur.
34 Le lecteur intĂ©ressĂ© consultera Ă ce sujet lâarticle trĂšs Ă©tayĂ© de JeanÂDavid JumeauLafond, Le chĆur sans paroles ou les voix du sublime, dans : Revue de musicologie, tome 83, 1997, n° 2, pp. 263â279.
35 Igor Stravinsky, Chroniques de ma vie, nouvelle édition, Paris 2000, p. 51.
vierstimmiger gemischter Chor four-part mixed choir
3 Flöten (II, III auch Piccolo)
Altflöte
2 Oboen
Englischhorn
Kleine Klarinette in Es
2 Klarinetten in A, B
Bassklarinette in B
3 Fagotte
Kontrafagott
4 Hörner in F
4 Trompeten in C
3 Posaunen
3 Flutes (II, III also Piccolo)
Alto flute
2 Oboes
English horn
Soprano clarinet in Ej
2 Clarinets in A, Bj
Bass clarinet in Bj
3 Bassoons
Double bassoon
4 Horns in F
4 Trumpets in C
3 Trombones
Tuba Tuba
Pauken
Kleine Trommel
Kastagnetten
Crotales
Becken
Windmaschine
GroĂe Trommel
Timpani
Side drum
Castanets
Crotales
Cymbals
Aeoliphone / Wind machine
Bass drum
Trommel Drum
Tambour de Basque
Tam-tam
Tambour de Basque
Tam-tam
ChĆur mixte Ă quatre voix
3 Flûtes (II, III aussi Petite Flûte)
Flûte en Sol
2 Hautbois
Cor anglais
Petite Clarinette en Mij
2 Clarinettes en La, Sij
Clarinette basse en Sij
3 Bassons
Contrebasson
4 Cors en Fa
4 Trompettes en Do
3 Trombones
Tuba
Timbales
Caisse claire
Castagnettes
Crotales
Cymbales
Eoliphone / Machine Ă vent
Grosse Caisse
Tambour
Tambour de Basque
Tam-tam
Triangel Triangle Triangle
Jeu de Timbres
Xylophon
2 Harfen
Jeu de Timbres
Xylophone
2 Harps
Jeu de Timbres
Xylophone
2 Harpes I II I II I II
accordez:
8b 8b
Celesta
Streicher
accordez:
KontrabÀsse mit obligatem C
Auf der BĂŒhne
Piccolo
Kleine Klarinette in Es
Hinter der BĂŒhne
accordez:
accordez:
Celesta
Strings
Double basses with obligate C
On stage
Piccolo
Soprano clarinet in Ej
Off stage
Horn Horn
Trompete
Trumpet
accordez: 8b 8b
Célesta
Cordes
accordez: 8b 8b
Contrebasses avec Do obligé
Sur la ScĂšne
Petite Flûte
Petite Clarinette en Mij
DerriĂšre la ScĂšne
Cor
Trompette
AuffĂŒhrungsdauer Performing Time DurĂ©e
etwa 50 Minuten
Orchestermaterial mietweise
Klavierauszug EB 9422
approx. 50 minutes
Orchestral material on hire
Piano vocal score EB 9422
kÀuflich lieferbar available for sale
environ 50 minutes
MatĂ©riel dâorchestre en location
Réduction pour chant et piano
EB 9422 disponible en vente
Une prairie Ă la lisiĂšre d un bois sacrĂ©. Au fond, des collines. Ă droite, une grotte, Ă l entrĂ©e de laquelle,taillĂ©es Ă mĂȘme le roc, sont figurĂ©es Un peu vers le fond, Ă gauche, un grand rocher affecte vaguement la forme du dieu Pan. Au second plan, des brebis paissent. Une aprĂšs-midi claire de printemps. Au lever du rideau, la scĂšne est vide. trois Nymphes, d une sculpture archaĂŻque. ,, ,
1 Partie re
Lent = 48
Petite Flûte
(aussi Fl. III) I
Grande Flûte II I
(II aussi Pte. Fl. II)
Flûte (Sol)
Hautbois II I
Cor anglais
Petite Clarinette(Mi )
Clarinette (La) II I
Clarinette basse (Si )
Basson III II I
Contrebasson
Cor (Fa) IV III II I
Trompette (Do) IâIV
Trombone II I
Trombone Tuba III
Timbales
Harpe I, II I
Alto Soprano
Ténor 8
Basse
Lent = 48
Violon II
Alto
Violoncelle
Contrebasse sourd.
herausgegeben von Jean-François Monnard Maurice Ravel
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