SIBELIUS
Trio a-moll für Violine, Violoncello und Klavier
Trio in A minor for Violin, Violoncello and Piano (Havträsk-Trio) JS 207
JEAN SIBELIUS 1865–1957
TRIO A-MOLL
für Violine, Violoncello und Klavier TRIO IN A MINOR for Violin, Violoncello and Piano (Havträsk-Trio) JS 207
herausgegeben von | edited by Folke Gräsbeck, Anna Pulkkis
Urtext der Gesamtausgabe Jean Sibelius Werke Urtext from the Complete Edition Jean Sibelius Works
Edition Breitkopf 9448 Printed in Germany
Bei den Trios mit Klavier handelt es sich um einen wesentlichen Teil von Jean Sibelius’ (1865–1957) Jugendwerk. Es sind fünf mehrsätzige Trios aus den Jahren 1883–1888 bekannt. Sibelius kehrte später nicht mehr zu diesen Besetzungen zurück, obwohl ihm zumindest einmal der Gedanke daran aufkam. Nach einem Treffen mit dem Verlagsleiter von Breitkopf & Härtel im April 1926 in Berlin schrieb er seiner Frau Aino (geb. Järnefelt, 1871–1969): „B&H möchte gerne ein Klaviertrio (Violine, Cello) haben. Vielleicht schreibe ich eines. Jugenderinnerungen!“ Nicht viel später wiederholte der Verlag in einem Brief, dass ein Klaviertrio „besonders willkommen“ sei, aber der Plan nahm nie Gestalt an.1
Keines der Trios wurde zu Sibelius’ Lebzeiten gedruckt. Darüber hinaus waren der Verbleib der Handschriften und sogar die Existenz vieler Trios lange unbekannt. Die Manuskripte des Havträskund des Korpo-Trios (JS 207, JS 209) gelangten 1982 aus Sibelius’ Wohnsitz Ainola als Teil der großen Schenkung der Erben an die Universitätsbibliothek Helsinki (heute Finnische Nationalbibliothek); sie wurden in der Folge von Kari Kilpeläinen für den 1991 veröffentlichten Katalog identifiziert und beschrieben.2
Es gibt nur wenige Erwähnungen der Trios in der Literatur und in den Listen der Sibelius-Werke vor den 1990er Jahren. Die frühesten biographischen Berichte zu Sibelius, Otto Anderssons (1879–1969) 1915 erschienene Artikel in der Zeitschrift Tidning för musik und Erik Furuhjelms (1883–1964) Buch aus dem Jahr 1916, enthalten einzelne Informationen, die in der nachfolgenden Literatur ständig wiederholt werden.3 Beide Autoren hatten mit Sibelius gesprochen. Andersson trug zusätzliche Informationen von Personen zusammen, die Sibelius kannten, und er setzte zwischen 1939 und den 1950er Jahren seine Gespräche mit dem Komponisten fort – vor allem für eine Biographie, die dann unvollendet blieb. Auf Sibelius’ Sommeraufenthalte in Korpo – ein Thema, über das er auch 1915 geschrieben hatte – kam Andersson in den 1960er Jahren zurück.
Ein Trio, das Andersson 1915 erwähnt, ist das „sogenannte ,Korpo-Trio‘ “, das im Sommer 1887 abgeschlossen wurde. Furuhjelm erwähnt das Werk auch und merkt an, es sei verloren.4 Sibelius war offenbar nicht bewusst, dass er das Manuskript in Ainola hatte. Andersson schrieb in den 1960er Jahren, auf seine letzten Gespräche mit dem Komponisten bezogen: „Sibelius sprach mit mir auch mehrfach enthusiastisch über das ,KorpoTrio‘. Er fragte sich, ob es uns nicht gelingen würde, es zu finden. Zu dem Zweck, es zu identifizieren, übergab er mir während einer meiner Besuche in Ainola ein aus dem Gedächtnis niedergeschriebenes Thema aus dem Trio. […] Ich hatte den Eindruck, dass der Meister diese Komposition in seinen späteren Jahren sehr vermisste und sehr erfreut gewesen wäre, wenn er gesehen hätte, dass sie erhalten ist.“5 Wahrscheinlich spielt Andersson auf den Zettel vom 12. Oktober 1951 an, auf den Sibelius kurze Auszüge „des sogenannten Korpo-Trios“ und „eines Lovisa-Trios“ (JS 208) niederschrieb.6 Tatsächlich aber stammt die letztere Stelle aus dem Havträsk-Trio.
Der oben erwähnte Auszug aus dem Korpo-Trio erwies sich als wertvoll bei der Identifikation des Stücks unter den Handschriften der Schenkung aus dem Jahr 1982, insbesondere im Vergleich zum Havträsk-Trio.7 Dieses Manuskript ist mit Hafträsk 1886 bezeichnet, die geographische Angabe stiftet jedoch Verwirrung: Havträsk ist ein Dorf auf der Inselgruppe Korpo im süd-
westlichen Archipel Finnlands. Mehr noch, eine Liste von Sibelius-Werken, die undatiert ist, aber wohl aus den frühen 1950er Jahren stammt, benennt ein 1887 in Korpo komponiertes Klaviertrio in a-moll.8 Ob sich dies auf das Havträsk-Trio bezieht, was die Tonart nahelegt, oder auf das Korpo-Trio, was das Entstehungsjahr vermuten lässt, bleibt unklar. Im ersten Fall wäre es die früheste bekannte Erwähnung des Havträsk-Trios in einer Textquelle: Der Beiname „Havträsk-Trio“ ist eine spätere Erfindung. Es scheint so, dass vornehmlich Andersson (von 1915 an) zur Etablierung des Beinamens „Korpo-Trio“ beigetragen hat, wohingegen „Lovisa-Trio“ zumindest bis zu den frühen 1950er Jahren zurückverfolgt werden kann. Er wurde auch von Sibelius auf dem Zettel mit den Auszügen verwendet.
Kammermusik war ein wesentlicher Teil des sozialen Lebens der Familie Sibelius, und der junge „Janne“ entwickelte sich zu einem kunstfertigen Geiger, der sowohl in Hämeenlinna (Tavastehus), seiner Geburtsstadt, als auch im Sommer an verschiedenen anderen Orten und in Lovisa und Turku (Åbo), wo seine Verwandten lebten, regelmäßig mit anderen musizierte. Sibelius’ Mutter Maria Sibelius (1841–1897) und seine Tanten – besonders Evelina Sibelius (1831–1893) – spielten Klavier, und sein Onkel Pehr Sibelius (1819–1890), ein Kaufmann, spielte viele Instrumente. Erwähnenswert ist insbesondere das Trio, das sich aus den Sibelius-Geschwistern herausbildete: Linda (1863–1932) war die Pianistin, Janne spielte die Geige, und Christian (1869–1922) das Violoncello. Sie begannen mit dem Triospiel wohl um 1884.9 Nach dem Umzug zum Studium nach Helsinki (Helsingfors) 1885 setzte Sibelius sowohl am Musikinstitut Helsinki als auch in seiner freien Zeit das Ensemblespiel fort. Die Brüder spielten regelmäßig zusammen, auch mit verschiedenen Pianisten, falls das Repertoire Klaviertrios einbezog.
Es scheint, dass Sibelius stets Trios komponierte, um sie in seinem Familien- und Freundeskreis zu spielen, wobei er im Sinn hatte, selbst einer der Musiker zu sein. Dies ermöglichte es ihm, seine kompositorischen Ideen in der Praxis auszuprobieren. Andersson schrieb 1915, Sibelius habe für die Geschwister „jeden Sommer ein Trio, insgesamt 7–8“, komponiert.10 Möglicherweise überschätzte er die Zahl der Werke (und der Sommer), könnte aber auch Trios einbezogen haben, die heute unbekannt sind. Als Ergänzung zum neu komponierten Material war das Repertoire von der Wiener Klassik durchzogen.11
Das Geschwistertrio spielte in den späten 1880er Jahren zumindest im Kurkasino von Lovisa, wie es eine Photographie dokumentiert.12 Ob das Trio jedoch jemals Sibelius’ Triokompositionen außerhalb des Verwandten- und Freundeskreises spielte, ist nicht bekannt. Mehr noch – obwohl Sibelius das Havträsk-, das Korpo- und das Lovisa-Trio während seiner Studienzeit am Musikinstitut Helsinki komponierte, waren diese Werke nicht Teil seines Lehrplans und wurden in den Institutskonzerten nicht aufgeführt. Zudem ist unklar, ob Sibelius sie seinem Kompositionslehrer Martin Wegelius (1846–1906) jemals gezeigt hat. Vermutlich gab es von ihnen keine öffentlichen Aufführungen, bis das Lovisa-Trio 1951 und 1952 in Turku gespielt wurde.
Die Familie Sibelius verbrachte den Sommer 1886 im Dorf Havträsk auf Korpo. Das Havträsk-Trio, ein a-moll-Trio in vier
Sätzen (Allegro maestoso, Andantino, Scherzo: Vivace, Rondo), wurde nach den Daten, die Sibelius auf den Manuskripten notierte, als Erzeugnis dieses Sommers identifiziert: 18 8/VII 86 (8. Juli 1886) und Hafträsk 1886 13 Christian schrieb die Stimmen aus, und das Geschwistertrio spielte das Werk wohl schon in jenem Sommer.14 Sibelius verfasste auch eine überarbeitete Fassung des ersten Satzes, wahrscheinlich kurz nach der Vollendung des ganzen viersätzigen Werks. Es scheint, dass der revidierte erste Satz nie aufgeführt wurde, da ihm fast alle Dynamik- und Artikulationsangaben fehlen und, soweit bekannt ist, keine Stimmen zu ihm ausgeschrieben wurden. In der vorliegenden Edition werden beide Fassungen des ersten Satzes veröffentlicht.
Sibelius’ Beziehung zu seinen Jugendwerken war nicht unkompliziert. Seinem Sekretär Santeri Levas (1899–1987) zufolge war der alternde Komponist „bei dem Gedanken beunruhigt, dass sie nach seinem Tod ausgegraben und veröffentlicht würden“. Sibeliusʼ Schwiegersohn Jussi Jalas (1908–1985) wiederum hielt 1944 folgende Anmerkung von Sibelius fest: „In der Åbo Akademi wird unter anderen Sachen ein Trio aufbewahrt, das ich in Korpo [recte: Lovisa] komponiert habe, und es ist dort noch viel mehr, was nicht gedruckt werden darf. Das Quintett muss verbrannt werden, ebenso die Klaviersonate.“15
Andersson hingegen bezeugt sympathischere Gedanken. Anlässlich seines Besuchs in Ainola im Juni 1952 schrieb er: „Er [Sibelius] fragte auch viel über das [Lovisa] Trio, das wir im Sibelius-Museum haben und das aufgeführt worden war. Ich erzählte ihm, dass es von allen sehr geschätzt würde und dass es eine feine Komposition sei. ,Das macht mich sehr glücklich‘, sagte er, ,da ich dachte, es würde einen Skandal hervorrufen‘.“ Bei einem anderen Besuch, drei Monate später, „erkundigte sich Sibelius erneut nach dem Trio, wie es geklungen habe usw. Er hat offenbar nicht geglaubt, dass es so ausgereift ist.“16 Und als sie einmal über die Sommer in Korpo sprachen, sagte Sibelius zu Andersson: „Es war ja die Zeit, als man sich entwickelte.“17
Wir danken allen, die bei der Vorbereitung dieser Edition beteiligt waren, insbesondere Kai Lindberg, Timo Virtanen, Tuija Wicklund und Sakari Ylivuori aus unserem Editionskollegium. Darüber hinaus bedanken wir uns bei Janne Kivistö, Turo Rautaoja und Joanna Rinne für die Korrekturlesung, Joan Nordlund für die sprachliche Überarbeitung, Glenda Goss, Ilmo Ranta und den Mitarbeitern der Finnischen Nationalbibliothek, des Nationalarchivs Finnland, des Sibelius-Museums, der Bibliothek der Åbo Akademi und denen in Ainola für ihre Unterstützung bei den Quellenmaterialien.
Die vorliegende Ausgabe übernimmt den Notentext der Gesamtausgabe Jean Sibelius Works, Serie IV Kammermusik, Bd. 1: Trios mit Klavier, herausgegeben von Folke Gräsbeck und Anna Pulkkis, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2021. In diesem Band befindet sich auch der vollständige „Critical Commentary“ (Kritischer Bericht).
Helsinki, Frühjahr 2021
Anna Pulkkis
1 Jean Sibelius an Aino Sibelius am 29. April 1926 (Nationalarchiv Finnland, Sibelius-Familienarchiv [= NA, SFA], Kasten 97). Der Brief ist abgedruckt in: Syysilta. Aino ja Jean Sibeliuksen kirjeenvaihtoa 1905–1931, hrsg. von SuviSirkku Talas, Helsinki: SKS 2007, S. 360. Breitkopf & Härtel [= B&H] an Sibelius am 3. Mai 1926 (NA, SFA, Kasten 42).
2 Vgl. Kari Kilpeläinen, The Jean Sibelius Musical Manuscripts at Helsinki University Library, Wiesbaden: B&H 1991.
3 Otto Andersson, Jean Sibelius. Biografisk tabell, in: Tidning för musik 5 (1915), Heft 14–15 [= Andersson 1915a], und Ett särdrag hos Sibelius och hans släkt, in: Tidning för musik 5 (1915), Heft 16 [= Andersson 1915b]; Erik Furuhjelm, Jean Sibelius: hans tondiktning och drag ur hans liv, Borgå: Holger Schildts förlag 1916 [= Furuhjelm 1916].
4 Andersson 1915a, S. 177; Furuhjelm 1916, S. 65.
5 Otto Andersson: Sibeliussomrar i Korpo, in: Studier i musik och folklore II, Åbo: Svenska litteratursällskapet i Finland 1969 [= Andersson 1969], S. 100.
6 Der Zettel wird im Sibelius-Museum in Turku [= SibMus] aufbewahrt.
7 Vgl. Kari Kilpeläinen, Tutkielmia Jean Sibeliuksen käsikirjoituksista (= Studia Musicologica Universitatis Helsingiensis III), Helsinki: Helsingin yliopiston musiikkitieteen laitos 1992 [= Kilpeläinen 1992], S. 102–104.
8 „Hafträsk“ entspricht der alten schwedischen Rechtschreibung. Die maschinengeschriebene Liste mit der Überschrift Gesamtverzeichnis der Werke von Jean Sibelius wird in Ainola aufbewahrt.
9 Laut Andersson (1915a, S. 176) begannen die Geschwister mit dem Triospiel zuhause ungefähr zur selben Zeit, als Sibelius sein erstes größeres Werk komponierte, d. h. 1882 (wahrscheinlicher ist jedoch 1884). Folke Gräsbeck merkt an, dass Christians Cellospiel in den Briefen aus den Jahren 1880–1883 nicht erwähnt wird, und er betont auch „die Abwesenheit des Cellos in einigen Frühwerken von Sibelius“; vgl. Gräsbeck, The Piano in Jean Sibelius’s Youth Production, Helsinki: Sibelius Academy 2008, S. 36.
10 Andersson 1915a, S. 176.
11 Vgl. Karl Ekman, Jean Sibelius. En konstnärs liv och personlighet, Helsingfors: Holger Schildts förlag 1935, S. 33.
12 Der Platz, an dem das Foto aufgenommen wurde, wird in einem Brief der Sibelius-Tochter Eva Paloheimo (1893–1978) an Andersson vom 22. März 1954 belegt (Bibliothek der Åbo Akademi, Sammlung Otto Andersson 32).
13 Vgl. Kilpeläinen 1992, S. 102f.
14 Wie Johannes Mikael Granit (1869–1972) Andersson (1969, S. 94) berichtete, besuchte er 1886 die Sibelius-Familie in Havträsk und „hörte die Geschwister spielen, genau so platziert, wie man sie auf dem Bild sehen kann‘“. Siehe auch Andersson 1915b, S. 192f.
15 Santeri Levas, Järvenpään mestari, Porvoo: WSOY 1960, S. 264. Jalas’ Notiz aus einem Gespräch mit Sibelius, maschinengeschrieben, datiert -44 (Finnische Nationalbibliothek, Photokopie).
16 Anderssons Notizen (SibMus) am 16. Juni 1952 und 19. September 1952.
17 Andersson 1969, S. 98.
The trios with piano constitute an integral part of Jean Sibelius’s (1865–1957) youthful output. Five multi-movement trios from the years 1883–1888 are known. He did not return to the genre later in his career, although the thought occurred to him at least once. Following a meeting with the director of publishers Breitkopf & Härtel in Berlin in April 1926, he wrote to his wife Aino Sibelius (née Järnefelt, 1871–1969): “A piano trio (violin, cello) is what B&H would like to have. Perhaps I will write one. Jugenderinnerungen!” Not long after this the publisher reiterated in a letter that a piano trio would be “especially welcome,” but the plan never materialized.1
None of the trios were printed during Sibelius’s lifetime. Moreover, the whereabouts of the manuscripts, and even the existence of many trios, were long unknown. The manuscripts of the Havträsk and Korpo Trios (JS 207, JS 209) came to the Helsinki University Library (currently the National Library of Finland) from Sibelius’s home Ainola as part of the large donation by his heirs in 1982, and were subsequently identified and described by Kari Kilpeläinen for the catalogue published in 1991.2
Mentions of the trios in literature and lists of Sibelius’s works published before the 1990s are sparse. The earliest biographical accounts of Sibelius, Otto Andersson’s (1879–1969) articles in the periodical Tidning för musik in 1915 and Erik Furuhjelm’s (1883–1964) book of 1916, contain pieces of information that were reiterated in subsequent literature.3 Both writers had interviewed Sibelius. Andersson gathered additional information from people who knew him and also continued his interviews with the composer between 1939 and the 1950s, mainly for a biography that was left unfinished. He returned to Sibelius’s summers in Korpo, a topic he also wrote about in 1915, in articles published in the 1960s.
One trio mentioned by Andersson in 1915 is “the so-called ‘Korpo Trio’,” completed in the summer of 1887. Furuhjelm, too, mentions this work and notes that it is lost.4 It seems that Sibelius was unaware of the fact that he had the manuscript in Ainola. Andersson wrote in the 1960s, referring to his later interviews with the composer: “Sibelius talked with me, too, about the ‘Korpo Trio’ with excitement many times. He wondered if we would not succeed in finding it. During one of my visits to Ainola, he handed me a theme from this trio, written down from memory, for identification purposes. […] I had the impression that the master, in his later years, missed this composition very much and would have been pleased to see it preserved.”5 Andersson probably refers to the paper slip, dated 12 October 1951, on which Sibelius wrote short excerpts from “the so-called Korpo Trio” and “a Lovisa Trio” (JS 208).6 As a matter of fact, the latter passage is from the Havträsk Trio.
The above-mentioned excerpt from the Korpo Trio proved valuable in identifying the piece, especially in relation to the Havträsk Trio.7 The manuscript of the latter is dated Hafträsk 1886, but the geography gives rise to confusion: Havträsk is a village in Korpo, in the southwestern archipelago of Finland. Moreover, a list of Sibelius’s works, undated but probably from the early 1950s, names a piano trio in A minor composed in Korpo in 1887.8 Whether this refers to the Havträsk Trio, as the key suggests, or to the Korpo Trio, as the composition year sug-
gests, remains unclear. In the first case, it would be the earliest known mention of the Havträsk Trio in a literary source: the epithet “Havträsk Trio” is a later invention. It seems that Andersson in particular (from 1915 on) contributed to the establishment of the epithet “Korpo Trio.” It was also used by Sibelius in the paper slip with excerpts.
Playing chamber music was an essential part of the Sibelius family’s social life. The young “Janne” developed into a skillful violinist, playing regularly with others in Hämeenlinna (Tavastehus), the town of his birth, at various summer places, and in Lovisa and Turku (Åbo) where his relatives lived. Sibelius’s mother Maria Sibelius (1841–1897) and his aunts – notably Evelina Sibelius (1831–1893) – played the piano, and his uncle Pehr Sibelius (1819–1890) was a merchant who played many instruments. Particularly noteworthy is the trio formed by the Sibelius siblings: Linda (1863–1932) was the pianist, Janne played the violin, and Christian (1869–1922) the cello. They probably started playing as a trio around 1884.9 After moving to Helsinki for his studies in 1885, Sibelius continued ensemble playing both at the Helsinki Music Institute and in his spare time. The brothers regularly played together, with various pianists when the repertoire included piano trios.
It seems that Sibelius always composed the trios to be played in his circle of family and friends with himself in mind as one of the musicians. He thus gave himself the opportunity to test his compositional ideas in practice. Andersson wrote in 1915 that Sibelius composed “one trio each summer, a total of 7–8” for the siblings.10 He may have overestimated the number of works (and summers), but he may also have included trios that are presently unknown. Complementing the newly composed material, Viennese Classicism permeated the repertoire.11
The sibling trio performed at least at the spa casino in Lovisa in the late 1880s, having been photographed there.12 However, whether they ever played Sibelius’s trio compositions outside the circle of relatives and friends remains unknown. Moreover, even though Sibelius composed the Havträsk, Korpo, and Lovisa Trios during the time he was studying at the Helsinki Music Institute, they did not belong to his curriculum and were not performed in the Institute’s concerts. It is also unclear whether he ever showed them to his composition teacher Martin Wegelius (1846–1906). It is probable that there were no public performances of them until the Lovisa Trio was played in Turku in 1951 and 1952.
The Sibelius family spent the summer of 1886 in the village of Havträsk in Korpo. The Havträsk Trio, an A-minor trio in four movements (Allegro maestoso, Andantino, Scherzo: Vivace, Rondo), has been identified as a product of that summer from the dates Sibelius wrote on the manuscripts: 18 8/VII 86 (8 July 1886) and Hafträsk 1886 13 Christian fair-copied the parts, and the sibling trio were probably already playing it during the summer.14 Sibelius also wrote a revised version of the first movement, probably not long after completing the four-movement entity. It seems that the revised first movement was never performed, given that it lacks most dynamics and articulation markings, and as far as is known, no parts were copied for it. Both versions of the first movement are published in this edition.
Sibelius’s relation to the works of his youth was not uncomplicated. According to his secretary Santeri Levas (1899–1987), the aging composer “was troubled by the thought that after his death, they would be dredged up and published.” Sibelius’s son-in-law Jussi Jalas (1908–1985), in turn, noted down his comment in 1944: “In Åbo Akademi are preserved, among other things, a trio that I composed in Korpo [should be Lovisa] and much more that must not be published. The quintet must be burned, and so must the piano sonata.”15
Andersson, however, witnessed more sympathetic sentiments. Visiting Ainola in June 1952, he wrote: “He [Sibelius] also asked much about the [Lovisa] Trio that we have in the Sibelius Museum and that had been performed. I told him that everyone liked it very much and that it was a fine composition. ‘That makes me very happy,’ he said, ‘I who thought it would cause a scandal.’” During another visit three months later, “Sibelius asked again about the trio, how it sounded and so on. He apparently did not believe that it was so mature.”16 On one occasion, when they were discussing the summers in Korpo, Sibelius said to Andersson: “Why, it was the time when one grew.”17
We are grateful to all those involved in the preparation of this edition, especially our fellow editors Kai Lindberg, Timo Virtanen, Tuija Wicklund, and Sakari Ylivuori. We also thank Janne Kivistö, Turo Rautaoja, and Joanna Rinne for proofreading, Joan Nordlund for revising the language, Glenda Goss, Ilmo Ranta, and the staff at the National Library of Finland, the National Archives of Finland, the Sibelius Museum, the Library of Åbo Akademi, and Ainola for their help with the source materials.
The present edition reproduces the music text of the Complete Edition of Jean Sibelius Works, series IV Chamber Music, vol. 1: Trios with Piano, edited by Folke Gräsbeck and Anna Pulkkis, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden, 2021. This volume also includes the complete Critical Commentary.
Helsinki, Spring 2021 Anna Pulkkis
1 Jean Sibelius’s letter to Aino Sibelius dated 29 April 1926 (The National Archives of Finland, Sibelius Family Archive [= NA, SFA], file box 97). The letter appears in SuviSirkku Talas (ed.), Syysilta. Aino ja Jean Sibeliuksen kirjeenvaihtoa 1905–1931 (Helsinki: SKS, 2007), p. 360. Breitkopf & Härtel’s [= B&H] letter to Sibelius on 3 May 1926 (NA, SFA, file box 42): “besonders willkommen.”
2 See Kari Kilpeläinen, The Jean Sibelius Musical Manuscripts at Helsinki University Library (Wiesbaden: B&H, 1991).
3 Otto Andersson: “Jean Sibelius. Biografisk tabell.” in Tidning för musik (Vol. 5) 14–15/1915 [= Andersson 1915a] and “Ett särdrag hos Sibelius och hans släkt.” in Tidning för musik (Vol. 5), 16/1915 [= Andersson 1915b]; Erik Furuhjelm, Jean Sibelius: hans tondiktning och drag ur hans liv (Borgå: Holger Schildts förlag, 1916) [= Furuhjelm 1916].
4 Andersson 1915a, p. 177; Furuhjelm 1916, p. 65.
5 Otto Andersson: “Sibeliussomrar i Korpo” in Studier i musik och folklore II (Åbo: Svenska litteratursällskapet i Finland, 1969) [= Andersson 1969], p. 100.
6 The paper slip is preserved at the Sibelius Museum in Turku [= SibMus].
7 See Kari Kilpeläinen, Tutkielmia Jean Sibeliuksen käsikirjoituksista. Studia Musicologica Universitatis Helsingiensis III (Helsinki: Helsingin yliopiston musiikkitieteen laitos, 1992) [= Kilpeläinen 1992], pp. 102–104.
8 “Hafträsk” follows the old Swedish orthography. The typewritten list entitled Gesamtverzeichnis der Werke von Jean Sibelius is preserved in Ainola.
9 According to Andersson (1915a, p. 176), the siblings started to play trios at home at about the same time as Sibelius composed his first larger work, i.e., 1882 (it probably should be 1884). Folke Gräsbeck notes that Christian’s cello playing is not mentioned in letters from 1880–1883, and also points out “the absence of the cello from some of Sibelius’s early production;” see Gräsbeck, The Piano in Jean Sibelius’s Youth Production (Helsinki: Sibelius Academy, 2008), p. 36.
10 Andersson 1915a, p. 176.
11 See Karl Ekman, Jean Sibelius. En konstnärs liv och personlighet (Helsingfors: Holger Schildts förlag, 1935), p. 33.
12 The place in which the photograph was taken is confirmed in a letter from Sibelius’s daughter Eva Paloheimo (1893–1978) to Andersson dated 22 March 1954 (the Library of Åbo Akademi, Otto Anderssons samling 32).
13 See Kilpeläinen 1992, pp. 102f.
14 As Johannes Mikael Granit (1869–1972) told Andersson (1969, p. 94), in 1886 he visited the Sibelius family in Havträsk and “heard the siblings play ‘placed exactly as one can see them in the picture’.” See also Andersson 1915b, pp. 192f.
15 Santeri Levas, Järvenpään mestari (Porvoo: WSOY, 1960), p. 264. Jalas’s note from a discussion with Sibelius, typewritten, dated -44 (The National Library of Finland, photocopy).
16 Andersson’s notes (SibMus) on 16 June and 19 September 1952.
17 Andersson 1969, p. 98.
Jean Sibelius JS 207 herausgegeben von Folke Gräsbeck und Anna Pulkkis (Havträsk-Trio)