EB 9248 – Bull/Illés, In Nomine VI / XII

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John Bull / Márton Illés

In Nomine VI / XII

für Klarinette / Bassklarinette, Violoncello und Klavier

for Clarinet / Bass Clarinet, Violoncello and Piano

John Bull / Márton Illés, 2013

! ! p p "orgelhaft", mit geradem Ton, fern / organ-like, with an even sound, distant "orgelhaft", fern / organ-like, distant sempre con sordino

Leseprobe Sample page

* ad lib.: Gespielte Töne des C.f. mitsingen (mit geradem Ton, je nach Stimme und Akustik, bei geschlossenem Mund, oder auf einem offenen oder geschlossenen Vokal). Die Stimme soll sich mit dem natürlichen Nachklang des Klaviertons dezent mischen und ihn stärken, ohne als individuelle Singstimme hervorzutreten.

* ad lib.: Gespielte Töne des C.f. mitsingen (mit geradem Ton, je nach Stimme und Akustik, bei geschlossenem Mund, oder auf einem offenen oder geschlossenen Vokal).

* ad lib.: Gespielte Töne des C.f. mitsingen (mit geradem Ton, je nach Stimme und Akustik, bei geschlossenem Mund oder auf einem offenen oder geschlossenen Vokal). Die Stimme soll sich mit dem natürlichen Nachklang des Klaviertons dezent mischen und ihn stärken, ohne als individuelle Singstimme hervorzutreten.

Die Stimme soll sich mit dem natürlichen Nachklang des Klaviertons dezent mischen und ihn stärken, ohne als individuelle Singstimme hervorzutreten.

* ad lib.: Sing the pitches of the c.f. in unison with the piano part (straight, nonvibrato, in accordance with voice-type and acoustic employing a hum or an open or closed vowel sound). The voice should blend discretely with and reinforce the resonance of the piano without being perceived as an individual sung line.

* ad lib.: Sing the pitches of the c.f. in unison with the piano part (straight, nonvibrato, in accordance with voice-type and acoustic employing a hum or an open or closed vowel sound). The voice should blend discretely with and reinforce the resonance of the piano without being perceived as an individual sung line.

* ad lib.: Sing the pitches of the c.f. in unison with the piano par t (straight, non-vibrato, in accordance with voice-type and acoustic employing a hum or an open or closed vowel sound). The voice should blend discretely with and reinforce the resonance of the piano without being perceived as an individual sung line.

1) Die Töne des C.f. immer hervorheben, nahtlos übergeben und übernehmen.

1) Always bring out the pitches of the c.f., dovetail seamlessly (pertaining to the pitches of a melody that is shared between multiple voices).

1) Die Töne des Cantus Firmus immer hervorheben, nahtlos übergeben und übernehmen. / Always bring out the pitches of the cantus firmus, dovetail seamlessly (pertaining to the pitches of a melody that is shared between multiple voices).

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2) pizz. bei dreimaliger Tonwiederholung: Linke Saite mit dem Nagel des Zeigefingers von links nach rechts anzupfen, währenddessen und danach bleibt die Fingerkuppe auf den restlichen zwei Saiten gedrückt, um Geräusche zu verhindern, die beim Neuanzupfen bereits schwingender Saiten entstehen würden. Danach die mittlere und anschließend die rechte Saite anzupfen.

2) pizz. – bei dreimaliger Tonwiederholung: Linke Saite mit dem Nagel des Zeigefingers von links nach rechts anzupfen, währenddessen und danach bleibt die Fingerkuppe auf den restlichen zwei Saiten gedrückt, um Geräusche zu verhindern, die beim Neuanzupfen bereits schwingender Saiten entstehen würden. Danach die mittlere und anschließend die rechte Saite anzupfen.

2) pizz. when a note is repeated three times: Pluck the left string from left to right with the nail of the index finger. The tip of the finger arrives on and damps the two neighbouring strings, preventing noise arising from plucking a string that is already vibrating. The middle and right string are then plucked in turn.

2) pizz. – when a note is repeated three times: Pluck the left string from left to right with the nail of the index finger. The tip of the finger arrives on and damps the two neighbouring strings, preventing noise arising from plucking a string that is already vibrating. The middle and right string are then plucked in turn.

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Bei den „In Nomine“-Stücken handelt es sich um die Gegenüberstellung von unterschiedlichen Zeitmaßen. Die gedehnte Zeit des durchgehenden Cantus firmus „Gloria Tibi Trinitas“, dem unterschiedlich schnelle, figurierte Bewegungsabläufe entgegengesetzt werden, ist ein gutes Beispiel für die Spannungserzeugung in der Musik. Die Überlagerung von stark divergierenden Zeitmaßen und Spannungstemperaturen ist eine Extremform der Polyphonie, die, aus den Rahmen dieser beinahe heraustretend, die gleichzeitige Anwesenheit unterschiedlicher musikalischer „Dimensionen“ anmuten lässt.

Dieses „polydimensionale“ Phänomen ist beinahe in allen Epochen der Musikgeschichte anzutreffen: im Mittelalter bei Perotin, Vitry oder bei den Komponisten der Ars subtilior, dann in der klassischen Vokalpolyphonie und in den Choralvorspielen von Bach ebenso wie später bei Ives, Carter oder Ligeti. Dieses „Divergenzbedürfnis“ ist auch in mehreren meiner Werke wieder zu finden, und vielleicht ist das der entscheidende Grund, warum mich die Stücke von John Bull (1562/63–1628) so sehr faszinieren.

Ein anderer inspirierender Aspekt und die eigentliche Triebfeder der Instrumentationsarbeit ist das enorme, inhärente Farbpotenzial der Stücke. Diese heterogenen Liniengeflechte lassen sich in der Kombination der drei Instrumente wie ungewöhnlich flexible Orgelregister mischen und differenzieren. Es geht aber noch einen Schritt weiter: Durch die besondere Farbenverteilung treten einzelne Linien- und Motivfragmente aus der ansonsten geschmeidig in sich verwobenen Textur plastisch hervor oder eben in den Hintergrund. Dieses Verfahren lässt in das intimste Innere des Werkes blicken und verleiht ihm eine beinahe naturalistische Plastizität und Haptik, wie wenn man eine noch nicht ganz reife, hellgrüne, in ihrer äußerlichen Form und Farbe harmonisch ruhende Feige öffnet und von der unerwarteten Unruhe des stachelig, feurig wuchernden Fruchtfleisches in analytisch beobachtende Aufregung gerät. (Márton Illés, 2014)

Aufführungsdauer | Performing Time

In Nomine VI: 5 Minuten | 5 minutes

In Nomine XII: 4 Minuten | 4 minutes

Uraufführung | World Premiere

Trio Catch Karlsruhe, Festival „Zeitgenuss“, 31. Oktober 2013

Weitere Werke für Klarinette von Márton Illés: Further Works for Clarinet by Márton Illés:

Psychogramm II „Rettegős“ (2015) (ängstelnd | fearful) für Klarinette | for Clarinet

Re-akvarell (2015) für Klarinette und Orchester | for Clarinet and Orchestra

Három akvarell klarinétra (2014)

(Drei Aquarelle für Klarinette | Three Watercolours for Clarinet)

Rajzok III (2013)

(Zeichnungen | Drawings) für Klarinette, Violoncello und Klavier (mit E-Piano) | for Clarinet, Violoncello and Piano (with E-Piano)

Scene polidimensionali XV „Mániákus Vonalak“ (2008)

(Manische Linien | Manic Lines) für 6 Klarinetten und Klavier | for 6 Clarinets and Piano

Scene polidimensionali X „Vonalterek“ (2005) (Linienräume | Line Spaces) für Klarinette, Viola und Klavier | for Clarinet, Viola and Piano

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