Anhang
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27.1.6 Palast Hohenems, Kaspar Aberer 3.3 „Bald nach der Wahl des Mediceers Giovanni Angelo zum Papst erhebt Kaiser Ferdinand I. am 27. April 1560 die Ritter von Ems in die Reichs- und erbländische Grafenwürde. Ihr Besitz wird zu einer Reichsgrafschaft. Um die Rangerhöhung auch äußerlich zu zeigen, gibt Kardinal Markus Sittikus, ein Bruder Jakob Hannibal I.,den Auftrag, am Fuß des Schloßberges eine standesgemäße Residenz, einen Renaissance-Palast, mit weiten Parkanlagen nach dem Vorbild italienischer Fürstenhöfe zu bauen. Die Verbindung zu Italien wird bestärkt durch die Heirat Jakob Hannibals mit Hortensia Borromea, einer Stiefschwester des nachmaligen Heiligen Karl Borromäus. Der Ehrgeiz des Grafen geht so weit, dass er vom Luziensteig im heutigen Fürstentum Liechtenstein bis zum Bodensee ein selbstständiges Fürstentum errichten will. Besondere Bedeutung für Hohenems erlangte sein Sohn Graf Kaspar. Im Gegensatz zu seinen Vorfahren ist er dem wilden, unruhigen Kriegsleben seiner Väter abgeneigt. Unter ihm erreicht die Grafschaft Hohenems ihre Glanzzeit und die größte Ausdehnung. Hohenems als deren Mittelpunkt wird aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und durch die Vollendung des reichhaltig ausgestatteten Palastes zur herrschaftlichen Residenz ausgebaut. Graf Kaspar verleiht der Dompropsteigasse (heutige Marktstraße) das Marktprivileg. Die dort sesshaften Bewohner befreit er von der Leibeigenschaft, um so einen wirtschaftlichen Anreiz zur Niederlassung von Handwerkern und Kaufleuten zu schaffen. Kaspar erwirbt 1612 die Reichsgrafschaft Vaduz und die Freiherrschaft Schellenberg. Damit verfügt Hohenems über zwei Sitze auf der schwäbischen Grafenbank. Vaduz und Schellenberg bleiben etwa hundert Jahre in Emser Besitz. Graf Jakob Hannibal II. bietet im Einverständnis mit Graf Kaspar der in Geldnöten befindlichen Innsbrucker Regierung ein Darlehen von 100.000 Gulden an, wofür er die Herrschaftsrechte über die habsburgischen Besitzungen zwischen Luziensteig und Bodensee verlangt. Die österreichischen Beamten diesseits des Arlbergs sprechen sich aus verständlichen Gründen dagegen aus. Die politischen Ereignisse kurze Zeit später bessern die Lage der Habsburger, sodass sie auf ein solches Darlehen nicht mehr angewiesen sind. Die Nachfolger lassen die Weitsicht und das haushälterische Denken des Grafen Kaspar vermissen. Verschwendungssucht, Liderlichkeit der Emser Grafen und der verstärkte politische Druck des Habsburgerstaates im Zeitalter des höfischen Absolutismus führte zur Verschuldung und zum Niedergang. Als der letzte Reichsgraf von Hohenems im Jahr 1759 die Augen schließt, erhebt das Haus Habsburg sofort Anspruch auf die emsischen Lehensgüter. Nach jahrelangem Rechtsstreit gelangt es in deren Besitz. Sechs Jahrhunderte unter unabhängiger Adelsherrschaft ist zu Ende“.
27.1.7 Vorderösterreich zwischen1753-1805, Josef Aberer 5.4
Der Franziskanerorden (Kapuziner) „Die Franziskaner sind die Mitglieder verschiedener römischkatholischer Ordensgemeinschaften, die sich an der Ordensregel orientieren, welche Franziskus von Assisi für den ersten von ihm im 13. Jahrhundert in Assisi in Umbrien, Italien gegründeten Bettelorden verfasst. Da der Stammorden des heiligen Franziskus von Assisi - dessen Mitglieder sich „Mindere Brüder“ nennen - die strenge Armut und strikte Regelauslegung zugunsten einer umfassenden Ordensausbildung, sowie großen Konventen in Städten und an Universitäten aufgegeben haben, untergliederte er sich infolge von Reformbewegungen in drei Ordenszweige“. Musterfoto Franziskanerpater!
Kaspar Aberer besucht sicher auch den Grafen im Palast Hohenems, dieser erreicht um 1640 den Höhepunkt seiner Macht. Wahrscheinlich ist Kaspar Aberer vom Hohenemser Graf aus auch zu den Hauptmannehren gekommen. Um 1600 wandern die ersten Aberer nach Hohenems aus.
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