StadtZeitung, Ausgabe 24, 2012

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15. JUNI 2012

AMTSBLATT DER STADT KARLSRUHE

66. JAHRGANG

FEST-PROGRAMM Weitere Neuerungen beim diesjährigen „Fest“ stellten die Macher jetzt vor. Seite 3

RETROSPEKTIVE Die Mess´ und das Schloss beleuchtet der „Blick in die Geschichte“. Seiten 5 u. 6

NUMMER 24

SEITENWECHSEL „Kombi aktuell“ informiert über Änderungen an den Baustellen. Seite 7

Fünf Jahre deutsch-französischer Hochgeschwindigkeitsverkehr nach Paris:

Die Bahn ist auf der Überholspur Erfolgsgeschichte für TGV-Knoten Karlsruhe / OB Fenrich für weiteren Streckenausbau Am 10. Juni des Jahres 2007 machte der französische TGV auf der Fahrt von Paris nach Stuttgart erstmals im Karlsruher Hauptbahnhof halt. Heute verbinden die Hochgeschwindigkeitszüge Deutschland und Frankreich bis zu 20 Mal am Tag. 6,3 Millionen Fahrgäste wurden in fünf Jahren insgesamt befördert, allein 620000 Reisende waren dabei zwischen Karlsruhe und Paris unterwegs. Bei einer Pressekonferenz zum Jubiläum in Karlsruhe sprach Frank Hoffmann, Geschäftsführer der Alleo, gemeinsames Tochterunternehmen der Deutschen Bahn und der französischen Staatsbahn SNCF, von „einer Erfolgsgeschichte für den Schienenverkehr zwischen Deutschland und Frank-

reich“. Auf der Strecke Paris – Stuttgart habe man mit 56 Prozent Marktanteil die Flugverbindungen schon überholt. Wegen der weiter steigenden Nachfrage auch von französischer Seite werden an den Herbstwochenenden, also zur attraktiven Städtereisezeit mit Wiesn und Wasen, zusätzliche Züge eingesetzt. Eine generelle Kapazitätserhöhung bringt der Fahrplanwechsel im Dezember: Ab dann ist ausschließlich der doppelstöckige TGV mit 509 Sitzplätzen (bisher 361) im Einsatz. „Die kontinuierlichen Zuwachsraten im deutschfranzösischen Hochgeschwindigkeitsverkehr stärken auch den Wirtschaftsstandort Karlsruhe und erhöhen die Lebensqualität der hier lebenden Menschen“, sah OB

KUCHEN ZUM JUBILÄUM spendierten die Deutsche Bahn und die SNCF den TGV-Fahrgästen am Freitag auf den Hauptbahnhöfen.

Heinz Fenrich ebenso eine Erfolgsgeschichte für den TGV-Knoten Karlsruhe. Mit dem Start des TGV Rhin-Rhône „FrankfurtKarlsruhe-Marseille“ im März sei Karlsruhe die einzige deutsche Stadt, die von zwei TGV-Verbindungen profitiere. „Der Erfolg des Hochgeschwindigkeitsverkehrs bestätigt mich aber auch als Vorsitzender der Initiative Magistrale für Europa in meinem langjährigen Engagement für die schnelle Schiene entlang der Bahnachse Paris-Karlsruhe-Bratislava-Budapest“, so Fenrich weiter. „Derzeit verkehrt der TGV Rhin-Rhône zwischen Frankfurt, Karlsruhe und Marseille nur einmal täglich“, erwartet der OB, „dass die Erfolgsgeschichte des deutsch-französischen Hochgeschwindigkeitsverkehrs nicht zu Ende geschrieben ist“. Für eine Verdichtung des Angebots und schnellere Verbindungen seien aber auch auf deutscher Seite Investitionen ins Schienennetz unabdingbar. Hierzu gehörten der rasche Baubeginn beim „Rastatter Tunnel“ wie Planung und Finanzierung des Abschnitts Kehl-Appenweier. „Ich bedaure sehr, dass die für Kehl-Appenweier von der Europäischen Union zur Verfügung gestellten Zuschüsse nicht genutzt wurden“, weist Fenrich darauf hin, dass Frankreich die letzte Lücke der Schnellstrecke zwischen Baudrecourt und Straßburg im Frühjahr 2016 geschlossen haben wird. Aus Karlsruhe reist man dann nicht mehr wie jetzt in drei, sondern dann schon in zweieinhalb Stunden nach Paris. -fis-

Am Lameyplatz Umleitung für Tram

Infos und Fest auf Energieberg

Auf der Seebühne „So jung wie heut“

Wegen Weichen- und Gleisbauarbeiten am Lameyplatz wird der Streckenabschnitt zwischen Lameyplatz und Rheinhafen von Samstag, 16. Juni, 19.30 Uhr, bis Montag, 18. Juni, 4 Uhr, für den Schienenverkehr gesperrt. Die Linie 5 fährt dann nach Haltestelle Entenfang eine Umleitung zur Rheinstrandsiedlung, anschließend zum Haltepunkt Hammäcker und von dort wieder zurück. Im Zeitraum der Umleitung enden keine Fahrten der Linie S2 an der Wendeschleife Hammäcker. Zwischen Entenfang und Rheinhafen wird ein Schienenersatzverkehr (SEV) eingerichtet. Am Sonntag beim „Tag der erneuerbaren Energien“ fährt der SEV zwischen 10 und 17.30 Uhr bis auf den Energieberg.

„Wir sind das Kraftwerk!“ Dies ist das Motto des diesjährigen Tages der Erneuerbaren Energien am Sonntag, 17. Juni, auf dem Energieberg, der früheren Mülldeponie West. Dort gibt es einen bunten Mix aus Mitmachangeboten, Projektvorstellungen und einer Fachmesse rund um das Thema Energiewende. Unterhaltung für die ganze Familie während des gesamten Tages ist garantiert mit Experimentier-, Bastel- und Spielaktionen für die Kinder und einem Quiz. Vor einem ökumenischen Gottesdienst eröffnen Bürgermeister Klaus Stapf, Stadtwerke-Geschäftsführer Harald Rosemann und Thomas Müllerschön, Windmühlenberg-GmbH, am Sonntag um 10.30 Uhr den Energietag.

Die Seebühne im Stadtgarten Karlsruhe lockt wieder mit Veranstaltungen: Am Montag, 18. Juni, heißt es beim Bunten SeniorenNachmittag von 16 bis 18 Uhr „So jung wie heut’…“. Es spielt das Karlsruher Seniorenorchester, und Margot Grados-Ramos trägt Chansons vor. Außerdem kommen Dieter Farrenkopf und Peter Spuhler, Generalintendant des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, zu Wort. Die Conférence hat Wolfgang Hild. Am Samstag, 23. Juni, gibt von 16 bis 18 Uhr das Akkordeonorchester Knittlingen auf der Seebühne ein Konzert, und am Sonntag, 24. Juni, tritt zur gleichen Uhrzeit der Musikverein Hohenwettersbach auf. Weitere Informationen unter www.karlsruhe.de.

Nanu, das Gehege oberhalb der Seelöwenanlage, in dem die Fenneks zu Hause waren, sieht ja ganz anders aus! Aufmerksamen Besuchern des Karlsruher Zoos ist nicht entgangen, dass ein Gehege der Kleinsäugeranlage von Tierpflegern und Zoohandwerkern völlig umgestaltet wurde: Der Wasserlauf wurde saniert, Drainage-Schichten aus Kies wurden eingebracht, eine terrassenförmige Landschaft modelliert, Rollrasen gelegt sowie Felsen, Baumstämme und Gräser integriert. Und wer etwas Geduld mitbringt oder einfach Glück hat, der kann nun höchst possierliche Tiere beobachten.

Zum Leben von Julius Hirsch Den Karlsruher Fußballer Julius Hirsch, der 1910 mit dem KFV die Deutsche Meisterschaft errang, ermordeten die Nationalsozialisten 1943 in Auschwitz-Birkenau. Hirsch war Jude. Werner Skrentny aus Hamburg, Verfasser und Co-Autor fußballhistorischer Bücher, hat jetzt eine Biografie des Nationalstürmers vorgelegt. Skrentny stellt dieses Werk am kommenden Donnerstag, 21. Juni, im Rahmen eines Vortrags über Hirsch im Stadtmuseum vor. Die Veranstaltung im Prinz-Max-Palais, Karlstraße 10, beginnt um 18 Uhr, der Eintritt ist frei.

Denn entstanden ist ein neues Gehege für Zwergotter. Die vier Tiere durften – nach einer notwendigen Quarantänezeit in Innenbereichen – ihr Außengehege mittlerweile begutachten (unser Bild). Das Quartett stammt aus dem Hamburger Tierpark Hagenbeck. Die vier Brüder – aus Würfen von 2010 und 2011 – gehören der gleichen Familie an und verstehen sich prächtig. Zwergotter stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzorganisation IUCN. Der Zoo hat sich für die Haltung der männlichen Tiere entschlossen, um so die Zuchtgemeinschaft zu entlasten. Denn in

der Zucht werden gleich viele männliche wie weibliche Tiere geboren, was dazu führt, dass es – wie in vielen derzeitigen Erhaltungszuchtprogrammen – einen „Männer-Überschuss“ gibt. Zwergotter sind die kleinsten Otter mit einem Gewicht von drei bis fünf Kilogramm. Die Tiere haben stark reduzierte Krallen. Geschickt können sie ihre Beute – vor allem Schnecken und Krebse – festhalten. Da ihre Schwimmhäute kaum ausgebildet sind, können sie ihre einzelnen Finger sehr gut bewegen. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet sind große Teile Südostasiens. -rie-/Fotos (4): Fränkle

Gärtner spenden Friedhöfen Kannen Die Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner sorgt für gesundes und sattes Grün auf den Friedhöfen. Nicht nur dadurch, dass sie zahlreiche Gräber pflegt. Seit wenigen Tagen finden sich auf dem Hauptfriedhof und demnächst auch auf den Stadtteilfriedhöfen insgesamt rund 1 000 blaue Gießkannen, die mit ihrer Aufschrift auf die spendende Organisation aufmerksam machen. Sie hängen neben den grünen städtischen Kannen an den dortigen Wasserzapfstellen und können von Gräber pflegenden Angehörigen dazu genutzt werden, die Bepflanzungen zu gießen. Allerdings ohne Sprenger. Wer aber einen braucht, kann sich bei den Friedhofsgärtnereien damit versorgen. -erg-

HILFE BEI GRABPFLEGE: Friedhofsgärtner schenkten Kannen.

Vom Bollenhut bis zur Hightech

Promi-Rennen auf der Draisine Wer sehen möchte, wie sich Karlsruher Prominente auf dem Zweirad abrackern, sollte am morgigen Samstag, 16. Juni, ab 15.30 Uhr vor dem Schloss sein. Die vier OB-Kandidaten Friedmann Kalmbach, Dr. Frank Mentrup, Ingo Wellenreuther und Jürgen Wenzel zeigen dann, wer von ihnen am besten mit der modernen Draisine umgehen kann. Auch KSC-Manager Oliver Kreuzer, KMK-Geschäftsführerin Britta Wirtz und andere Repräsentanten von Kultur, Sport und Politik strampeln sich ab. Vorher können alle den FahrradVorläufer ausprobieren, auch ein Studi-Rennen steht auf dem Programm. Und am Sonntag ab 16 Uhr zeigen die Karlsruher Stadtteile, welcher am besten mit der Draisine umgehen kann. -erg-

Fans dürften den vier Brüdern sicher sein

Bis November große Landesausstellung 900 Jahre Baden / Kretschmann eröffnet heute

DAS JÄHRLICHE DRAISINEN-RENNEN begleitet morgen vor dem Schloss die Eröffnung der Ausstellung zu 900 Jahre Baden.

Im Jahr 1112 wurde erstmals ein Fürst als Markgraf von Baden tituliert. Höhepunkt der Veranstaltungen zu diesem Jubiläum ist die große Landesausstellung „Baden! 900 Jahre – Geschichten eines Landes“. Das Badische Landesmuseum im Schloss zeigt diese Schau bis 11. November. Zur Eröffnung kommt am heutigen Freitag Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Für das Publikum zugänglich ist die Ausstellung ab morgen. Über 400 Objekte vom Mittelalter bis zur Gegenwart erzählen in der Schau Geschichten aus Baden. So steht etwa die Frage im Raum, woher der Bollenhut stammt. Auch kümmert sich die Präsentation darum, was denn eigentlich typisch badisch sei und welche Ereignisse Baden nachhaltig geprägt haben. Zu den Antworten gehören neben anderen die Gründung Karls-

ruhes im Jahre 1715 oder die Badische Revolution von 1848/49. Themen aus Geschichte und Kultur

Baden-Fest und Eintritt frei Zu Beginn der Baden-Ausstellung veranstaltet das Landesmuseum am morgigen Samstag ein „900-Jahre-Baden-Fest“. Es gibt ab Vormittag Aktionen, stündlich Führungen zu Baden und seine Erfinder wie Familienführungen mit vielen Geschichten. Ab 17 Uhr treten Gruppen mit Badischem auf, Hebelpreisträger Karl-Heinz Ott etwa liest aus seiner „Heimatkunde Baden“. Der Eintritt ist morgen frei.

lassen sich in der Ausstellung auch interaktiv erkunden. Wer Persönliches über sein Verhältnis zu Baden beitragen möchte, kann das vor der Kamera in der „Baden-Box“ erledigen. Die Beiträge werden in die Ausstellung integriert. Das Rahmenprogramm hat Führungen, Vorträge oder Museumsgespräche im Angebot. In einer Ferienaktion entwickeln Kinder und Jugendliche einen „Rap aus Baden“. In Workshops erarbeitete Ergebnisse wie ein Hörspiel oder ein Gedichtband werden den Besuchern im Aktionsraum präsentiert. Darüber hinaus bieten PoetrySlams und HipHop-Performances weitere Plattformen, um Baden kennen zu lernen. Das Landesmuseum ist dienstags bis sonntags und an Feiertagen von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Infos im Internet: www.baden2012.de. -erg-


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