19. JULI 2013
AMTSBLATT DER STADT KARLSRUHE
67. JAHRGANG
ERFOLGSMODELL Seit zehn Jahren berät das kostenlose städtische Angebot „Frühe Hilfen“. Seite 2
GERÜSTET Ihr Können zeigten jetzt Organisationen des Katastrophenschutzes. Seite 3
NUMMER 29 JUBILÄUM Seit 100 Jahren gibt das Sybelheim Kindern und Jugendlichen Heimat. Seite 5
Ebenerdiger Einstieg an zwei neuen barrierefreien Haltestellen:
Mehr Komfort durch Kombilösung
Aufwertung des Straßenraums am Mühlburger Tor / Umgestaltung auch am Karlstor Bereits vor ihrer Fertigstellung sorgt die Kombilösung für oberirdische Verbesserungen im Stadtgebiet. Am Mühlburger Tor und südlich des Karlstors entstanden zwei neue barrierefreie Haltestellen. Darüber hinaus brachte die Verlegung am Mühlburger Tor mehr Komfort für die Nutzer des ÖPNV, für Radler und Fußgänger. Von einer „erheblichen Verbesserung der Qualität“ sprach OB Dr. Frank Mentrup, als er zusammen mit Erster Bürgermeisterin Margret Mergen und dem Geschäftsführer der Karlsruher Schieneninfrastruktur Gesellschaft (KASIG) Dr. Walter Casazza den Medien die ersten oberirdischen Ergebnisse der Kombilösung vorstellte. Mentrup hatte beim Vor-Ort-Termin an der auf
Höhe des Helmholtz-Gymnasiums verlegten Haltestelle Mühlburger Tor vor allem auch das „voll funktionierende neue Gleisdreieck“ und „die Neugestaltung eines guten Stücks der Kaiserallee“ im Blick. Die für den Bau der Rampe in den künftigen Tunnel notwendige Verlegung der Haltestelle Mühlburger Tor gehört zusammen mit dem Abzweig für die Linie 3 in der Grashofstraße zum Teilprojekt „Stadtbahntunnel Kaiserstraße mit Südabzweig Ettlinger Straße“. Mit ihren jeweils 80 Meter langen Bahnsteigen, auf denen Fahrgäste in unterschiedlichen Abschnitten in Trams und auch als Doppelzug fahrende Stadtbahnen ebenerdig einsteigen können, ist die neue Haltestelle der erste zentrale barrierefreie Haltepunkt der Stadt
NEUE QUALITÄT: OB Dr. Frank Mentrup, EB Margret Mergen, Dr. Walter Casazza und OA-Chef Dr. Björn Weiße (v. l.) zeigen Fahrgästen den barrierefreien Einstieg an der Haltestelle am Mühlburger Tor.
Zehn Fragen an Karlsruhe Museumsleiter Dr. Peter Pretsch führt am Donnerstag, 25. Juli, um 18 Uhr im Stadtmuseum durch die Ausstellung „Die Stadt neu sehen. Zehn Fragen an Karlsruhe“. Die Veranstaltung wird für die Mitglieder des Fördervereins Stadtgeschichte angeboten, Interessierte sind willkommen. Der Eintritt ist frei. Das Stadtmuseum im PrinzMax-Palais, Karlstraße 10, zeigt die Ausstellung zur Entwicklung der Stadt vom heutigen Freitag, 19. Juli, bis 27. Oktober. Kulturamt und Stadtplanungsamt haben die Schau zusammengestellt, die zu den üblichen Öffnungszeiten des Museums zu sehen ist. Ausführlicher Beitrag folgt in der nächsten Ausgabe der StadtZeitung.
zum Umstieg von Nieder- auf Mittelflurfahrzeuge. Auf welchem Teil des Bahnsteigs die einzelnen Züge halten, ist auf einer elektronischen Anzeigetafel zu sehen. Zur Ausstattung gehören weiter ein Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte sowie acht auf den Bahnsteigen gepflanzte Bäume. In der Kaiserallee wurden insgesamt auf 640 Metern Länge Gleise erneuert, für das Dreieck sechs Weichen und drei Kreuzungen gebaut. Für Casazza ist die 3,5 Millionen Euro teure Umgestaltung „ein erster kleiner Meilenstein der Kombilösung“. Die Neuordnung umfasst auch das Pflanzen weiterer 29 Bäume sowie eine Neuaufteilung des Straßenraums der Kaiserallee. Die behielt in beide Richtungen zwei Fahrstreifen für den Autoverkehr, wurde aber zwischen Südlicher Hildapromenade und Röntgenstraße beidseitig um einen Radfahrstreifen ergänzt. Radeln auf dem Gehweg vor Rathaus West und „Helmholtz“ ist nicht mehr angesagt. Die Verlegung der Haltestelle Karlstor Süd von der Nord- auf die Südseite der Kriegsstraße gehört zum zweiten Teilprojekt der Kombilösung „Straßenbahn in der Kriegsstraße mit Straßentunnel“. Die insgesamt 800000 Euro teure neue Haltestelle besteht aus zwei jeweils 80 Meter langen Bahnsteigen, die für ebenerdigen Einstieg in auch als Doppelzüge verkehrende Straßenbahnen ausgelegt sind. Leitsystem und Signalanlagen: natürlich barrierefrei. Die Zuwege zur Gartenschule und zum GoetheGymnasium entstanden, so Mentrup, „in enger Abstimmung mit den Schulen und den Eltern“. -trö-
Neues Stadion im Blick
Info-Veranstaltung zu Ergebnissen in der Standortfrage Wo soll das neue Fußballstadion für Karlsruhe hin? Seit April ist es das Bestreben von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, in einem ergebnisoffenen Verfahren in Zusammenarbeit mit Projektbeteiligten, Experten und Bürgerschaft eine tragfähige Lösung zu Standort und Ausformung zu finden. Nach einem ersten Schritt, bei dem sich der OB in einem Auftaktforum über letzte Planungsstände und Anforderungsprofil an ein zeitgemäßes Stadion informierte, befassten sich Planer, Experten, Verwaltung, Verantwortliche des KSC und Fangruppierungen bei einem Workshop im Juni mit den zentralen Themen „Sicherheit und Ver-
kehr“ bei den drei möglichen Standorten „Untere Hub“, „Mastweide“ und „Wildpark“. Parallel dazu wurden weitere Kriterien wie Kosten, Verfügbarkeit der Flächen und Vermarktungsmöglichkeiten intensiver Prüfung unterzogen. Die in Workshop und Prüfungsprozess erarbeiteten Ergebnisse präsentiert ein öffentliches Abschlussforum am kommenden Donnerstag, 25. Juli, um 18 Uhr im Stephanssaal, Ständehausstraße 4, interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Die etwa dreistündige Informationsveranstaltung unter der Leitung von OB Dr. Frank Mentrup gibt auch einen Ausblick auf das weitere Vorgehen. -red-
EINZIGARTIGE KULISSE: Wer einmal am „Mount Klotz“ gespielt hat, kommt gerne wieder. Wie Seeed, die zum dritten Mal dabei sind und im Jahre 2006 einen Teil ihrer Live-DVD in Karlsruhe einspielten.
Gipfeltreffen am „Mount Klotz“
„Das Fest“ beginnt heute / Gentleman statt Max Herre / Familienbereich eintrittsfrei Die gute Nachricht vorweg: Das von vielen sehnlich erwartete dreitägige „Das Fest“ in der GüntherKlotz-Anlage, eines der größten Open-Air-Festivals im Südwesten, beginnt am heutigen Freitag – und die Wetterprognosen sind mehr als vielversprechend. Weniger gut ist, zumindest aus der Sicht spät entschlossener Fans: Die Konzerte auf der Hauptbühne sind bis auf Sonntag ausverkauft. Damit gibt es ohne Ticket keine Chance, die Top-Acts Kettcar und Sportfreunde Stiller oder auch Bosse und Seeed zu sehen. Wer es also nicht schafft, Freunden und Bekannten die begehrten Billetts abzuschwatzen, dem blieb nur, eine der am Mittwoch bei Redaktionsschluss der StadtZeitung noch verfügbaren 4000 Restkarten zu fünf Euro für Sonntag zu ergattern. Aber auch hier musste man sich sputen, denn an diesem Abend spielt vor den Söhnen Mannheims (21 Uhr) statt Max Herre, der kurzfristig „aus wichtigen privaten Gründen“ absagte, nun um 19 Uhr Gentleman. Der Reggae-Star sei kein schnöder Ersatz, sondern eine „Besserbesetzung“, die Fest-GmbH-Geschäftsführer Martin Wacker nach stundenlangen Telefonaten nicht nur stolz, sondern auch optimistisch sein lässt, erstmals an allen Festtagen ein volles Haus zu haben. Um Gedränge an den Eingängen zu vermeiden, empfiehlt er rechtzeitige Anreise. Und weitere „Rezepte“ haben Wacker und sein Team für ein entspanntes Fest in petto. Unverzichtbar bei Hitze sei-
en Kopfbedeckungen, außerdem sollte man sich mit genügend Flüssigkeit versorgen. Zur Abkühlung von innen hat die Crew in Sachen Getränke nochmals nachgelegt: Für die Erfrischung von außen sorgen auf dem Gelände laut Projektleiter Sven Varsek zwei „Beregnungs-Stationen“ zum Durchgehen „ähnlich einer Waschstraße“. Auch wenn man beim Fest nicht „in der ersten Reihe“ im kostenpflichtigen Bereich um den „Mount Klotz“ sitzt, ist man nicht Besucherin oder Besucher zweiter Klasse. Denn 70 Prozent des Gesamtangebots von „Das Fest“ bleiben kostenlos. Feld, Kultur- und
TROTZ VIELER MENSCHEN geht es entspannt zu. Fotos (2): Bastian
Vorsitz für Mentrup
Gesellschafter wählen Karlsruher OB an Spitze der TRK
STÄRKEN PARTNERSCHAFTLICH VERNETZEN: Die Gesellschafter der TechnologieRegion Karlsruhe wählten Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup (Mitte) zum neuen Vorsitzenden. Fotos (2): Fränkle
Die Gesellschafterversammlung der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) hat Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup am vergangenen Freitag zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. „Stadt und Region bilden ein einzigartiges Kraftfeld. Es ist für mich eine besondere Herausforderung und ein enormer Vertrauensbeweis, als Moderator und Motor die jeweiligen Stärken partnerschaftlich vernetzen und weiter entwickeln zu dürfen“, unterstrich Mentrup die Bedeutung der regionalen Zusammenarbeit und den Stellenwert seiner Wahl. „In Zukunft wird es aus meiner Sicht darauf ankommen, die Bereiche Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Natur in eine Gesamtstrategie einzubinden, in der sich die regionalen Institutionen und Organisationen noch stärker auf bestimmte Aufgaben fokussieren
DJ-Bühne warten mit Musik-Acts, tanzbaren Beats, Feuerzauber, Kabarett, Comedy, Musik- und ImproTheater auf, der Mobi-Rummelplatz sorgt für Kurzweil bei den Kleinen. Sein „eigenes Ding“ macht seit letztem Jahr der Sportpark und hat sich mit Trendsportarten rund um die Europahalle angesiedelt. Beliebter Klassiker ist das Klassikfrühstück am Sonntagmorgen, das mit der Badischen Staatskapelle und „Very british“ daherkommt. Ein Kontingent von 500 Karten hält eigens dafür die Tageskasse an der Europahalle bereit, die ab 8 Uhr geöffnet hat. Aktuelle Infos: www. dasfest.net. -maf-
sollten“, entwickelt der neue TRKVorsitzende Orientierungspunkte für die künftige Arbeit. Den gemeinsamen Zielen stehe nicht entgegen, dass die einzelnen Gesellschafter an demokratisch gefasste Beschlüsse ihrer jeweiligen Gremien gebunden seien, betonte das Stadtoberhaupt. Wenn diese Beschlüsse im Gegensatz zu Mehrheiten in den TRK-Gremien stünden, gelte es, die unterschiedlichen Auffassungen zu kommunizieren, ohne dass dies zur Zerreißprobe für das Bündnis werde. Das Karlsruher Stadtoberhaupt verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass der Gemeinderat seine Einwendungen gegen die derzeitigen Planungen für die zweite Rheinbrücke bereits im Mai 2011 offiziell vorgebracht habe. Seitdem habe sich fachlich an diesen Positionen nichts geändert. -bw-
Präsentation 2014 in Brüssel Die TRK ist für Johannes Jung, Leiter der Landesvertretung Baden-Württemberg in Brüssel „Zentralregion beim Thema Energie“ in Europa. Im Frühjahr 2014 will sich die TRK Entscheidungsträgern in EUBehörden und Kommissionen als „Labor“ und führendes Wissenschaftszentrum beim Thema Energiewende präsentieren. „In Brüssel werden wir zeigen, dass wir in der TRK Lösungen auf alle Energiefragen haben, gleich ob sie von Kleinbetrieben, Großunternehmen, kleinen Kommunen oder Großstädten und Regionen kommen“ gab der TRK-Vorsitzende OB Mentrup als Ziel vor. Weitere Einsatzmöglichkeiten für die Präsentation könnte auch der Regionaltag bieten.