12. JULI 2013
AMTSBLATT DER STADT KARLSRUHE
67. JAHRGANG
STARTKLAR Die neuen Zweisystemfahrzeuge der VBK sind jetzt auf das Gleis gesetzt. Seite 2
ZUKUNFTSFÄHIG Das 8. Karlsruher Sportgespräch hatte die Zukunft der Vereine im Blick. Seite 3
NUMMER 28 BODENLOS Das Naturkundemuseum zeigt die vielbeachtete Schau „bodenlos“. Seite 5
Positives Jahresergebnis 2012 der KVVH:
Gesamtkonzern macht Gewinn
Stadtwerke deckten Verluste bei den anderen Töchtern VBK, KASIG und KSBG ab Die Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen-GmbH (KVVH) hat 2012 mit einem Gewinn von 1,6 Millionen Euro abgeschlossen. Und das, obwohl der Konzern erneut Verluste seiner Töchter VBK, KASIG und KSBG in Höhe von 27 Millionen Euro zu tragen hatte. Harald Rosemann, Sprecher der Geschäftsführung der KVVH GmbH wie der Tochter Stadtwerke Karlsruhe GmbH, trug die Zahlen bei der Bilanzpressekonferenz des Konzerns am Montag vor. Es sei gelungen, so Rosemann, wiederum „ein solides und positives Ergebnis zu erwirtschaften.“ Ergebnisverschlechternd habe sich der Kursverlust bei EnBW-Aktien
ausgewirkt, die im Wert von 1,53 Euro auf 85 Cent gefallen sind. Vor allem deshalb sei das Finanzergebnis um 5,3 Millionen Euro zurückgegangen. Das operative Ergebnis hat sich im Gegensatz dazu um 4,9 Millionen Euro verbessert. Die Umsatzerlöse lagen bei insgesamt 531,9 Millionen Euro, vier Millionen höher als 2011. Hauptgewinnbringer waren einmal mehr die Stadtwerke Karlsruhe. Sie haben 419,2 Millionen Euro erwirtschaftet und dabei einen Jahresgewinn von 22,8 Millionen Euro eingefahren. Der Erlös ist gegenüber 2011 um gut vier Millionen Euro angestiegen, der Gewinn um 900 000 Euro. Verantwortlich dafür war der gestiegene
DURSTLÖSCHER: KIT-Studenten erfrischen sich am Trinkwasserbrunnen der Stadtwerke. Die wiederum sind froh darüber, dass eine europaweite Aktion die Privatisierung des höchsten Lebensguts verhinderte.
Start für den JubiSommerClub Unter dem Titel „Tolles Buch“ findet am Donnerstag, 18. Juli, ab 16 Uhr eine interaktive BuchEmpfehlungs-Show in der Kinderund Jugendbibliothek im PrinzMax-Palais statt. Mit vorgelesenen Textpassagen, „versteckten Wörtern“ und Rätseln stellt Tina Kemnitz Mädchen und Jungen ab zehn Jahren spielerisch aktuelle Kinder- und Jugendbücher vor. Anmeldungen sind telefonisch unter Rufnummer 133-4262 erforderlich. Mit der Veranstaltung startet die Bibliothek den JubiSommerClub. Ab sofort können junge Leser ausgewählte Bücher ausleihen und mit jedem gelesenen Buch an einer Verlosung teilnehmen.
Absatz von Erdgas und Fernwärme von jeweils plus 70 000 Kilowattstunden. Grund dafür waren längere Kälteperioden, beim Fernwärmeabsatz aber auch 460 Wohnungen mehr, die so beheizt werden. Jetzt sind es immerhin 93 000 der knapp 148 000 Karlsruher Wohnungen. Rosemann zeigte sich erfreut darüber, dass eine europaweite konzertierte InternetAktion die Privatisierung der Wasserversorgung verhindert habe. Er bedankte sich ausdrücklich bei OB Dr. Frank Mentrup und beim Gemeinderat für sein einstimmiges Votum für eine Resolution. Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) freuen sich über einen Kostendeckungsgrad von 82,3 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 78 Prozent. Trotz der Baustellensituation konnten die VBK die Fahrgastzahlen bei rund 108 Millionen halten, so viele wie im Jahr zuvor und fast vier Millionen mehr als 2008. Investiert haben die VBK im vorigen Jahr fast 70 Millionen Euro, darunter 35 von insgesamt 75 Millionen in neue Niederflurwagen, die sie ab nächstem Jahr einsetzen wollen. Der Bau der Kombilösung, so Dr. Walter Casazza, auch Geschäftsführer der Karlsruher Schieneninfrastrukturgesellschaft (KASIG), gehe weiterhin planmäßig voran. Die Rheinhäfen haben dank günstiger Wasserstände 7 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, Umsatz: 8,2 Millionen Euro. 37 700 Fahrgäste waren an Bord des Fahrgastschiffes. Das Europa- und das Fächerbad haben insgesamt 807 531 Badegäste besucht. -erg-
Info-Abend Pfizer-Areal
Stadt und Bauherr informieren über geplantes Projekt Der Entwicklung des ehemaligen Pfizer-Areals widmet sich eine Info-Veranstaltung der Stadt am Freitag, 19. Juli. Ab 19 Uhr stellen Stadt und Bauherr das Vorhaben in der VTH-Sporthalle, Schäferstraße 26, vor. Die geplante Bebauung des Pfizer-Areals durch die Simon Hegele GmbH war in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert worden. Insbesondere der Park mit den Galloway-Rindern war den Hagsfelderinnen und Hagsfeldern ein Anliegen. Neben dem Ersatz der Rinderweide ging es auch um verkehrliche und ökologische Aspekte. Nach einleitenden Worten durch OB Dr. Frank
Mentrup geht Erste Bürgermeisterin Margret Mergen zunächst auf das Unternehmen Hegele sowie die planungs- und baurechtliche Situation ein. Anschließend stellt Dieter Hegele, Geschäftsführender Gesellschafter der Simon Hegele GmbH, die Bauabsichten seines Unternehmens vor. Ziel ist, auf dem früheren Pfizer-Areal die bisherigen zwei Standorte des Unternehmens in Hardeckstraße und Fettweißstraße zusammenführen. Für Fragen aus dem Publikum stehen an dem Abend sowohl alle Vortragenden als auch weitere Vertreter der Stadt und des Bauherren zur Verfügung. -rie-
Beim 24hLauf für Kinderrechte, der am Sonntagnachmittag zu Ende gegangen ist, haben die 45 teilnehmenden Teams 45 395 Euro erlaufen. Verwirklicht werden können damit 29 soziale Projekte für Kinder verschiedener Institutionen in Karlsruhe, die ansonsten wegen einer fehlenden Finanzierung nicht stattfinden könnten. Zum ersten Mal in der Geschichte des 24hLaufs, der vom Stadtjugendausschuss veranstaltet wird, konnte damit Unterstützung für alle 29 beantragten sozialen Projekte „erlaufen“ werden. Im Vorfeld hatte eine Jury eine Rangliste erstellt. Ins-
gesamt wurden beim diesjährigen 24hLauf (unser Bild) genau 27 162 Runden absolviert – das sind 10 864,80 Kilometer. Rundensieger wurde das Team „Fichte rennt“ vom Fichte-Gymnasium, das insgesamt 940 Runden schaffte, gefolgt von „Max läuft“ des Max-Planck-Gymnasiums mit 906 Runden und „Lessing läuft“ des Lessing-Gymnasiums mit 874 Runden. Die rund 300 Schülerinnen und Schüler von „Fichte rennt“ dürfen sich auch Spendensieger nennen: Das Fichte-Team kam auf 5 277,45 Euro. Im Vorfeld suchen sich alle teilnehmenden Mann-
schaften Sponsoren, die entweder Festbeträge für den Lauf spenden oder pro gelaufener Runde einen bestimmten Betrag bezahlen. Bestes Team bei den Unternehmen war „dm-drogeriemarkt“ mit 4 319 Euro. Die Ergebnisse gibt es auf der InternetSeite www.24hlauf.org. Der Karlsruher 24hLauf für Kinderrechte findet seit dem Jahr 2003 statt. Er verbindet Sport und soziales Engagement, trägt Themen wie Kinderrechte und Kinderschutz in die Öffentlichkeit und unterstützt ausgewählte lokale Projekte für Kinder und Jugendliche. -red-/Foto: pr
Jugendliche zeigen Gesicht Das globale Kunstprojekt „inside-out“ des französischen Künstlers „JR“ bietet Menschen die Chance, mit großformatigen Schwarz-Weiß-Fotos visuelle Statements abzugeben. Die Portraits werden repräsentativ platziert und erregen Aufmerksamkeit. Karlsruher Jugendliche aus der Waldstadt sind jetzt ebenfalls Teil dieser Kunstaktion – als drittes Projekt in Deutschland neben zweien in der Hauptstadt Berlin. Die Portraits des Karlsruher Graffiti-Künstlers „Buddy“ von Angelika, Elaine, Darleen, Katha und Sebastian schmücken seit letzter Woche die Straßenbahn der Linie 5. Infos: www.insideoutproject.net.
VISUELLES STATEMENT: Auch Karlsruher Jugendliche sind Teil von „inside-out“. Ihre Portraits schmücken die Linie 5. Fotos (3): Fränkle
Eine Idee für Vielfalt des Wohnens
Gemeinsam zu eigenem Heim Das „Quartier am Albgrün“ besteht aus sieben Gebäuden. Im Herbst bereits eingezogen ist die Gruppe „Vielfalt“. Im dortigen Gemeinschaftsraum finden seither die Info-Abende statt (nächster Termin: 11. September, 18 Uhr). Mittlerweile hat sich ein Großteil der Arbeitsgruppen gefunden. Noch freie Wohnungen gibt es laut Projektgruppen-Sprecherin Heide Wroblewski für das Mietprojekt der Volkswohnung (Gebäude A) und das Genossenschaftsgebäude Einstein. Übergeordnete Arbeitsgruppen kümmern sich – zum Teil mit externen Mitplanern – um einzelne Themen für die Gemeinschaft – etwa um die Aspekte Energie, Gestaltungshandbuch, Gewerbe oder Pflegewohnung. Infos: www.am-albgruen.de/. -rie-
Erstmals profitieren alle sozialen Projekte
Spatenstich für Quartier am Albgrün / Mentrup: Modernes und durchdachtes Projekt
MIT ELAN: Für gutes Gelingen des „Quartiers am Albgrün“ schwangen die am Projekt Beteiligten beim ersten Spatenstich die Schaufel.
Mit dem offiziellen Spatenstich durch Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, Reiner Kuklinski (Geschäftsführer der Volkswohnung), Karlheinz Schmidt (Vorsitzender Bürgerverein Grünwinkel) und Heide Wroblewski (Sprecherin der Projektgruppe) begann vergangene Woche die Umsetzung des „Quartiers am Albgrün“ auf dem Baugelände Ecke Durmersheimer Straße/Zeppelinstraße. „Sie haben die heutigen Herausforderungen einer Großstadt heruntergebrochen auf ein einzelnes Quartier“, dankte OB Mentrup den Projektbeteiligten für das Stück Heimat, das sie mit Ausdauer und gemeinsamer Verantwortung für sich geschaffen haben. Das „moderne, durchdachte Projekt“ bringe Generationen miteinander ins Gespräch – und gebe darüber hinaus Grünwinkel eine neue Mitte. Planung und Umsetzung des von Stadt und Volkswoh-
nung initiierten Mehrgenerationen-Wohnprojekts erfolgen in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Bürgergruppen. In sechs verschiedenen Gebäuden werden künftig mehrere Generationen unter einem Dach leben und arbeiten – zur Miete, in der eigenen Wohnung oder in einer Genossenschaftswohnung. Geplant sind eine Wohnsiedlung, ein Nachbarschafts- und Gemeindezentrum sowie ergänzende soziale Einrichtungen, wohnverträgliche, gewerbliche oder freiberufliche Einrichtungen, Tiefgaragen und eine Freianlage auf dem eigenen Gelände. Das viergeschossige Gebäude A mit insgesamt 39 Mietwohnungen wird von der Volkswohnung als Mietprojekt errichtet. Es gehört zu den vier Gebäuden, für die in diesem Monat die Bauarbeiten beginnen. Wie OB Mentrup gingen auch Reiner Kuklinski und Heide Wro-
blewski auf die mit den ersten Diskussionen im Jahre 2005 begonnene lange Vorgeschichte ein. Es sei ein zeit-, gesprächs- und verhandlungsintensives Projekt, bei dem die Herausforderung darin bestand, „die vielen Beteiligten mit ihren vielen Interessen und Vorstellungen unter einen Hut zu bringen“, so Kuklinksi. Das von Zugehörigkeitsgefühl, großer Individualität und Offenheit geprägte Quartier habe man mit dem Spatenstich nun zu einem guten Beginn gebracht. „Wir sind in diesem Stadtteil schon zuhause“, betonte Heide Wroblewski. Das besondere des Projekts habe die Menschen trotz der Anlaufschwierigkeiten zusammengehalten. Karlheinz Schmidt hatte noch eine weitere Idee für die Siedlung. Er fand, der Bürgerverein Grünwinkel würde mit einem Raum für seine Aktivitäten das Projekt gut ergänzen. -rie-