KOMBILÖSUNG AKTUELL In dieser Beilage berichtet die Karlsruher Schieneninfrastrukturgesellschaft (KASIG) über aktuelle Entwicklungen rund um den Bau der Kombilösung in Karlsruhe. Kombilösung – das ist zum einen der Bau eines U-Bahn-Tunnels unter der Kaiserstraße mit Südabzweig in Richtung Kongresszentrum bis zum Jahr 2016, der die Fußgängerzone schienenfrei machen wird. Zum anderen umfasst die Kombilösung die Verlegung des Autoverkehrs in der Kriegsstraße in einen Tunnel zwischen Mendelssohnplatz und Karlstraße plus Bau von zwei ebenerdigen Gleisen auf der neuen Kriegsstraße bis 2019.
AUSGABE 6 26. NOVEMBER 2010
Alle Geschäfte sind ohne Einschränkungen zugänglich:
Weihnachtlich wie in allen Jahren AN DEN OBERLEITUNGSMASTEN DER INNENSTADT ERSTRAHLEN 30 000 LICHTER Karlsruhe hat sich im Advent wieder in eine Weihnachtsstadt verwandelt. Festlich geschmückte Einkaufsstraßen laden zum Bummeln ein, der Weihnachtsmarkt hat begonnen. Trotz Bauarbeiten für die KombilöIn der Kaiserstraße erstrahlt jetzt die Weihnachtsbeleuchtung. Wie in den Vorjahren ist die Fußgängerzone mit Weihnachtsgirlanden und -sternen sowie Lichterteppichen geschmückt – das schafft eine ganz besondere Atmosphäre für die vielen Besucher, die ihre Weihnachtseinkäufe erledigen. Die Koordination dafür hat federführend das Stadtmarketing Karlsruhe übernommen – gemeinsam mit verschiedenen Ämtern der Stadt Karlsruhe, Partnern aus dem Handel und der Gastronomie. Neuer Partner ist die Karlsruher Schieneninfrastrukturgesellschaft (KASIG), die derzeit an drei Baufeldern in der Innenstadt den Bau der unterirdischen Haltestellen vorantreibt. Aufgrund der Baustellen in der Kaiserstraße in Höhe Lammstraße und am Europaplatz wurden wenige Änderungen bei der Weihnachtsbeleuchtung vorgenommen. In diesen Abschnitten wird es an den Oberleitungsmasten eine besondere,
sung präsentiert sich die Stadt in dieser für den Einzelhandel so wichtigen Geschäftsphase im Vergleich zu den letzten Jahren in fast unveränderter Pracht. Alle Geschäfte sind ohne Einschränkungen zugänglich.
weihnachtliche Säulenillumination geben. Insgesamt verbreiten rund 30 000 Leuchtelemente an 15 Oberleitungsmasten auf der Kaiserstraße weihnachtliches Flair. Diese Beleuchtung wird mit energiesparender LED-Lichttechnik realisiert.
AUF WEIHNACHTSMARKT NUR WENIG ÄNDERUNGEN In beiden Bereichen konnte die bisherige Weihnachtsbeleuchtung nicht aufgehängt werden, da sie sonst die Baustellenfahrzeuge behindern würde. Auch die Baufelder selbst müssen aus Sicherheitsgründen ohne weihnachtliche Beleuchtung auskommen, weil die Bauarbeiten unvermindert weiterlaufen werden. „Wir wissen wie wichtig die weihnachtliche Beleuchtung ist, bitten aber um Verständnis, dass die Baustellen davon ausgenommen werden müssen“, so der Ge-
schäftsführer der KASIG, Dr. Walter Casazza. Die Veränderungen seien insgesamt aber sehr gering. Eröffnet ist auch der Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz, der dort in unveränderter Form stattfindet. Lediglich geringfügige Veränderungen gibt es für die Stände, die bisher in der Lammstraße platziert waren. Sie wandern nun zum Friedrichsplatz, weil der Bereich in der Lammstraße für die Baustelleneinrichtung benötigt wird. Unter anderem findet sich dort auch die beliebte Glühweinpyramide wieder – direkt neben der Stadtwerke Eiszeit, eine der größten Freiluft-Kunsteisenbahnen Deutschlands. Sie lädt bis Ende Januar Groß und Klein zum Eislaufen und Eisstockschießen unter freiem Himmel ein. Die Cityroute Süd für Radfahrerinnen und Radfahrer wird über den Weg umgeleitet, der direkt am Gebäude der Handwerkskammer Karlsruhe vorbeiführt. Auch der Friedrichsplatz selbst erhält sein bewährtes weihnachtliches Kleid: mit leuchtenden Eiskristallen in den Bäumen und einer großen Lichtpyramide auf dem Brunnen. Von seinem traditionellen Platz lediglich wenige Meter weiter gezogen ist der Weihnachtsmarkt der Post Galerie: Er öffnet nun hinter dem Einkaufszentrum auf dem Stephanplatz – parallel zu dem dort weiter stattfindenden Wochenmarkt am Montag, Mittwoch und Freitag, auf dem es eine vielfältige Auswahl an Obst und Gemüse zu kaufen gibt.
FAHRTEN MIT HISTORISCHEN BAHNEN
TROTZ KOMBILÖSUNGS-BAUSTELLEN: Die Weihnachtsstadt Karlsruhe erstrahlt in fast unveränderter Pracht.
Gönner lobte Karlsruher Weg Die baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner hat sich Anfang November im Infopavillon K. am Ettlinger Tor über die Umsetzung der Kombilösung und die Informationspolitik zum Projekt der Karlsruher Schieneninfrastrukturgesellschaft (KASIG) informiert. Derzeit sind bekanntlich die Bauarbeiten an drei der sieben künftigen unterirdischen Haltestellen in vollem Gange. Die Ministerin lobte den erfolgreichen Karlsruher Weg. Mit finanzieller Unterstützung des Landes seien, so Gönner, die infrastrukturellen Voraussetzungen für einen attraktiven und über die Landesgrenzen hinaus als vorbildlich geltenden Nahverkehr geschaffen worden. Ministerin Gönner hatte sich bei ihrem Besuch zunächst im K. einen Überblick über das Projekt verschafft. Nach der gemeinsamen Arbeitssitzung mit Oberbürgermeister Heinz Fenrich und dem Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe und der KASIG, Dr. Walter Casazza, ging es per Straßenbahn zur Besichtigung zum neuen Betriebshof.
IMPRESSUM Karlsruher Schieneninfrastruktur Gesellschaft mbH (KASIG) Kriegsstraße 100, 76133 Karlsruhe Geschäftsführer: Dr. Walter Casazza Redaktion: Achim Winkel Marcus Dischinger Fotos: Dischinger (5), Fränkle (4), Ebersbach (1)
An den Adventssonntagen können die Besucherinnen und Besucher der Innenstadt auch an Fahrten auf der historischen Ringlinie in der Innenstadt mit den Straßenbahn-Oldtimern teilnehmen. Die Fahrten mit den historischen Bahnen kosten den üblichen Tarif des Karlsruher Verkehrsverbunds. Kinder können ab Freitagnachmittag, an Samstagen und Sonntagen mit einer originalgetreuen Dampflok über den Platz an der Kirche St. Stephan fahren. Angetrieben mit Kohle und Wasser dreht diese Lok ihre Runden um den Brunnen und sogar durch einen kleinen Tunnel.
Baustelle mal ganz süß SCHOKOLADEN-TRÜFFEL UND WEITERE PFIFFIGE ARTIKEL Eine Baustelle ist schmutzig und staubig – aber nicht immer: Im Kaffeehaus Schmidt in der Kaiserallee schmecken die Baustellen beispielsweise ganz süß. Die beiden Konditoren Thomas BurkhardKeller und Peter Keller haben den Bauschutt als Potenzial entdeckt und ihn in kleine handliche Verpackungen gesteckt. Hinter dem „Bauschutt“, der dort als „süßes Karlsruher Original“ über die Ladentheke geht, verbergen sich allerdings 150 Gramm feinste Trüffelfüllung – umrahmt von Kakaopulver.
lohnt aber vor allem auch wegen der umfassenden Informationen, die es zum Bau der Kombilösung gibt – samt Möglichkeit zum gemütlichen Kaffeeplausch im angeschlossenen Bistro. Geöffnet ist der K. von Montag bis Samstag von 10 bis 24 Uhr (persönliche Beratung und Verkauf zwischen 10 und 18 Uhr) sowie an Sonn- und Feiertagen von 12 bis 24 Uhr.
AUGENZWINKERN ÜBER „BAUSCHUTT“ „Das war eigentlich eine spontane Idee“, erzählt Thomas Burkhard-Keller, einer der Inhaber des traditionsreichen Kaffeehauses. „Ich bin über das Maskottchentreffen draufgekommen, wollte aber nicht einfach nur den Maulwurf kopieren“. Mit einem Augenzwinkern und feiner Ironie nimmt der „Schutt“ in süßer Form die aktuellen Baustellen in der Fächerstadt aufs Korn. Auch die Kunden nehmen den Einfall mit Humor und lachen über den Bauschutt auf der Theke. Im Infopavillon „K.“ am Ettlinger TorPlatz sind weitere pfiffige Artikel rund um die Kombilösung erhältlich: So sind beispielsweise Taschen aus Lkw-Planen, so genannte Lorrybags, erhältlich. Außerdem gibt es Tassen, einmal für Kaffee, für Latte Macchiato und für Espresso sowie T-Shirts. Allen Produkten gemeinsam ist, dass sie mit dem Slogan der Kombilösung ausgestattet sind. Ein Besuch im „K.“
„BAUSCHUTT“ – jetzt auch in süßer Form.
RENDEZVOUS DER PLÜSCHTIERE: Insgesamt 166 Teilnehmer kamen beim Stadtfest zum Internationalen Maskottchentreffen und knackten den Weltrekord.
Verkauf der Maskottchen startet KOMBI-KARLE IST SCHON JETZT EIN REGELRECHTER SYMPATHIETRÄGER Der Maulwurf „Kombi-Karle“ mischt sich seit neuestem in das Baugeschehen um die Kombilösung ein. Das neue Maskottchen tritt erst seit wenigen Wochen in Erscheinung, hat aber in der Bevölkerung schon Kultstatus erreicht. Die gute Nachricht für alle Fans des Maulwurfs: Ab dem ersten Adventssamstag wird „Kombi-Karle“ nun in Miniaturform im Infopavillon „K.“ sowie im Karlsruher Einzelhandel auch zu kaufen sein. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass es einen großen Ansturm auf das Maskottchen geben wird – angesichts der Tatsache, dass das Weihnachtsfest vor der Tür steht. Der Preis pro Maskottchen wird bei 9,95 Euro liegen. Die zur Verfügung stehende Menge an Maskottchen in der
ersten Auflage ist limitiert. Entwickelt wurde das Maskottchen gemeinsam von den Partnern im Kooperationsmarketing der Kombilösung, also der Karlsruher Schieneninfrastrukturgesellschaft, dem Stadtmarketing Karlsruhe und der City Initiative Karlsruhe auf der einen Seite und der Karlsruher Marketingagentur Hinkel360 auf der anderen Seite. Seinen ersten großen Auftritt hatte Kombi-Karle beim Internationalen Maskottchentreffen auf dem diesjährigen Karlsruher Stadtfest am 10. Oktober. Hier trug der Maulwurf dazu bei, den Weltrekord zu knacken: Noch an keinem Ort zuvor auf dieser Welt hatten sich so viele Maskottchen zu einer gemeinsamen Parade verabredet. Insgesamt waren 166 plüschige Teilnehmer aus Deutschland und dem benachbarten Ausland über den Maskottchen-Laufsteg gewandelt – darunter die baden-württembergischen Wappentiere Hirsch und Greif, berühmte Markenmaskottchen verschiedener Unternehmen oder die Maskottchen von Fußballvereinen wie beispielsweise vom Bundesligisten Borussia Dortmund.
Künftig hat Kombi-Karle eine wichtige Aufgabe: Er wird mit einfachen Worten und Mitteln immer wieder komplizierte Sachverhalte rund um die Baustellen der Kombilösung erklären – egal, ob als Zeichenfigur, als Wiedererkennungsmerkmal, als Online-Animation, als Wegweiser oder als Bauzaun-Dekoration. Und nicht zuletzt natürlich als knuddelige Stofffigur für Kinder. Auch die Eigenschaften des Maulwurfs sind wie gemacht für den Einsatz auf der Baustelle: Das Tier ist witzig, mutig, ist ein wenig neunmalklug und hat darüber hinaus einen guten Riecher. Mit Kombi-Karle ist ein echter Sympathieträger entstanden, der als Maskottchen in Zukunft nicht nur Tunnelund Baustellengeschichten als Experte für die Kombilösung aus dem „Untergrund“ zu erzählen weiß, sondern auch als Baustellen-Insider im Stadtbild der Fächerstadt sichtbar und ein zuverlässiger Partner in Baustellen-Fragen sein wird – mit viel Interesse, jeder Menge Geduld und auch bei Schwierigkeiten nie um Worte verlegen.
Projekt an Schule:
Abitur mit Kombilösung SEMINARARBEIT ZUM THEMA „Wir könnten auch ins Mündliche gehen“, sagt Angelina Scholz. Das will die Gymnasiastin bei ihrer Abiturprüfung im April 2012 aber nicht. Ebenso wenig wie ihre Klassenkameradinnen Laura-Noara Meier und Nicole Ritter. Die drei Schülerinnen des Durmersheimer Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums haben eine Alternative: Sie fertigen eine Seminararbeit an. Die schriftliche Ausarbeitung der Arbeit und ein mündlicher Vortrag ersetzen diesen Teil der Abiturprüfung. Das Thema der drei 16-jährigen Jugendlichen ist die Karlsruher Kombilösung. Das Durmersheimer Gymnasium hatte lediglich vier Themenkomplexe vorgegeben: Wirtschaftsethik, Jüdisches Leben in Baden, Globalisierung und Stadtentwicklung. Letzteres wählten Angelina, LauraNoara und Nicole, die sich dann ein konkretes Stadtentwicklungs-Projekt suchen mussten. „Es sollte auch in der Nähe sein, damit wir selbst hinfahren können“, erläutert Laura-Noara. Die Kombilösung erfüllte alle Vorgaben der Schülerinnen. In diesen Wochen haben sie begonnen, sich über das Verkehrsprojekt in der Innenstadt zu informieren. „Wir sind recht früh dran, andere wissen noch nicht einmal ihr Thema“, verrät Angelina, die mit ihren Mitstreiterinnen begonnen hat, ein Seminartagebuch zu führen. „Das fließt dann am Ende in die Bewertung mit ein“, erzählt Nicole. Auch das Gespräch mit den Verantwortlichen bei der Karlsruher Schieneninfrastrukturgesellschaft (KASIG)
SEMINARARBEIT: Laura-Noara Meier, Angelina Scholz und Nicole Ritter machten die Kombilösung zum Thema. suchten die Schülerinnen gleich in der Anfangsphase und zwar bei einem Besuch des regelmäßig stattfindenden Infoabends Anfang Oktober im Info-Pavillon K. Die Existenz des Pavillons findet Ange-
„ALLE GESCHÄFTE SIND GUT ERREICHBAR“ lina ganz wichtig. Auch für die Schülergruppe war er nach der Internetseite www.diekombiloesung.de die erste Anlaufstelle, um sich über Bauphasen und Bauweisen zu informieren. Die drei Schülerinnen kommen gerne in die Karlsruher City – vor allen Dingen zum Shoppen und zum Bummeln. Von
den unübersehbaren Baustellen an mehreren Stellen in der Innenstadt ist Angelina zwar nicht begeistert. „Aber man kann alle Geschäfte sehr gut erreichen“, fügt sie hinzu. Alle drei sind überzeugt, dass die Fußgängerzone durch den U-BahnTunnel deutlich an Attraktivität gewinnen wird. „Das ist schon viel angenehmer ohne Bahnen, weil man dann nicht so darauf achten muss“, erklärt Laura-Noara. Auf möglichst viele Sitzgelegenheiten in netten Cafés mitten in der Fußgängerzone hofft Nicole, wenn die Bahnen dort einmal nicht mehr fahren werden. In den nächsten Monaten wollen die drei Schülerinnen die Kombilösung weiter begleiten und sich regelmäßig über den Baufortschritt informieren.