Islamische Sitte

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einhält. In diesem Fall sollte man das Gebet erneut verrichten. Nach dem unentbehrlichen Gebetsteil soll man aufstehen, um den erforderlichen letzten Gebetsteil zu verrichetn, sobald man “Allachümme entes-selâm...” ausgesprochen hat; es ist eine unerwünschte Handlung, sich zu verspäten. Nach Überlieferung von St. Âische, Friede sei mit ihr, berichten die Gelehrten Müslimin und Tirüsî, dass der heilige Prophet pflegte, nach dem Verrichten des unentbehrlichen Gebetsteil so kurz zu sitzen, dass man in diesem Zeitraum nur “Allachümme entes-selâm...” aussprechen könnte, und danach den letzten erforderlichen Gebetsteil zu rezitieren. Es gibt kein Zeichen in den heiligen Hadithen, die darauf hinweist, dass Lobpreisung und Bittgebete vor den letzten erforderlichen Gebetsteilen rezitiert werden sollten. Jedoch versteht man, dass man diese nach den letzten erforderlichen Gebetsteilen rezitieren sollte. Denn die erforderlichen Gebetsteile sind Fortsetzung der unentbehrlichen Gebetsteile. Daher gilt das Rezitieren nach dem letzten erforderlichen Gebetsteil als Rezitieren nach dem unentbehrlichen Gebetsteil. Aus diesem Grund lautet eine Überlieferung, dass der heilige Prophet pflegte, nach jedem unentbehrlichen Gebetsteil Lobpreisung und Bittgebete zu rezitieren, das heißt, dass der heilige Prophet sie nach jedem letzten erforderlichen Gebetsteil zu rezitieren pflegte. Der Gelehrte Schems-ül e-imme Halwanî sagt, dass es besser ist, Lobpreisung, Danksagung bzw. Bittgebete nach letzten erforderlichen Gebetsteilen zu rezitieren. Die Übersetzung aus dem Buch von İbni Âbidîn endet hiermit. 22 — Bemerkung: Bei der rituellen Waschung, bei der Reinigung vom Schmutz, beim Beabsichtigen und beim Gebetsverrichten darf man kein Misstrauen hegen. Am Ende der Bücher Hadika und Berika werden die Nachteile des Misstrauens ausführlich erklärt. Deren Hauptinhalt ist folgendes: Eine heilige Hadith lautet: “Misstrauen ist die Versuchung des Teufels. Hütet euch bei der rituellen Waschung bzw. Ganzwaschung und bei der Reinigung von dem Schmutz vor der Versuchung des Teufels.” Es ist sündhaft Misstrauen zu hegen. Es ist unerwünscht, hinter einem Vorbeter, der Misstrauen hegt, das Gebet zu verrichten. Es ist nötige Verpflichtung, solch einem nicht zu genehmigen, die Aufgabe eines Vorbeters zu erfüllen. Misstrauen verursacht Verschwendung von Wasser. Und jede Art von Verschwendung ist untersagt. Misstrauen verursacht, Gebete zu verspäten, Gemeinschaftsgebet und sogar Gebetszeit zu versäumen. Es – 66 –


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