D2 - Dietiker Magazin Edition 2012

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H E A LT H & C A R E

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CONFERENCE

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D2

DIETIKER MAGAZIN EDITION 2012

WWW.DIETIKER.COM

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140 JAHRE DIETIKER – HEALTH & CARE – DESIGN INNOVATION ANDREAS SAXER

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D I E W I R L E B E N , D I E U N S A N T R E I B T U N D D I E N E U E T R A D I T I O N E N S C H A F F T.

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S E I T 14 0 J A H R E N S T E H T D I E T I K E R F Ü R D I E E V O L U T I O N D E S S I T Z E N S .



[ EDITORIAL ] Liebe Leserin, lieber Leser

Auf D1 folgt nun D2, das Magazin, das Ihnen Dietiker näherbringt. Wir freuen uns, Ihnen die zweite Ausgabe zu präsentieren und mit Ihnen Gedanken und Visionen von Designern, Architekten und anderen Spezialisten zu teilen, die gemeinsam mit uns an künftigen Lösungen arbeiten. Unser Unternehmen feiert 2013 bereits den 140. Geburtstag und zählt damit nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Europa zu den ältesten Hersteller von Sitzmöbeln. Seit je steht Dietiker für Design, Innovationskraft und Schweizer Qualität. Wir arbeiten mit den kreativsten Spezialisten zusammen, bieten Lösungen für vielfältigste Bedürfnisse und verfolgen ehrgeizige Qualitätsziele. Das Feedback unserer Kunden ist eine der wichtigsten Ressourcen für die Entwicklung unserer Produkte. Dietiker verwendet erstklassige Materialien, legt grössten Wert auf die Verarbeitung und pflegt die technischen Details. Das bringt authentische Produkte hervor. In den Bereichen «Health & Care» sowie «Conference» ist Dietiker ein führender Lösungsanbieter für Architekten, Planer und Endkunden. Wie am Designers’ Saturday in Langenthal und an der IFAS in Zürich ist uns ein ständiger, offener Dialog mit Ihnen eine Verpflichtung. Das wird im Jubiläumsjahr erst recht der Fall sein. Bei unserer Arbeit schwingt immer die Passion für Design mit. Dietiker lebt eine Kultur, die auf Kreativität und Exzellenz setzt.

Nathalie Felber CEO

Jacqueline Felber CCO

D2. Das Magazin von Dietiker. Impressum Cover: Schaukelhocker Monâne | Konzept: Jacqueline Felber, Creative Director, Dietiker AG – Jacqueline Rose, Marketing & Communications Manager, Dietiker AG | Inhaltliches Konzept: Redaktionsleitung, Medard Meier, Zürich | Texte: Hanspeter Eggenberger, Duktus AG, Zürich – Iris Kuhn-Spogat, Winterthur | Fotos: David Willen, Zürich – Palexpo, David Gagnebin-de Bons, Lausanne – Luftansicht Stein am Rhein, Eveline Rosenthaler | Grafik: Nik Kläntschi | Copyright: Dietiker AG, CH-8260 Stein am Rhein, www.dietiker.com

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[ JUBIL ÄUM ] 14 0 J A H R E D I E T I K E R – EIN GRUND ZUM FEIERN

Dietiker freut sich, den 140. Ge-

Designs. In Zusammenarbeit mit namhaften Gestaltern

burtstag zu feiern. Das Unter-

sind während der letzten Jahrzehnte zahlreiche

nehmen dürfte der älteste Stuhl-

Designklassiker und Produktinnovationen entstanden.

hersteller der Schweiz sein und auch einer der ältesten

Die Success Story reicht von den Stuhlikonen Saffa

in Europa. Die Geschichte von Dietiker ist seit der

und Bandixen, des ersten modernen schwarzen Stuhls

Gründung 1873 eng mit dem Standort Stein am Rhein

in der Schweiz, über den berühmten Rey bis zum

in der Schweiz verbunden. Von Anfang an steht

Oneman Twomen Stuhl und Ono Chair. Dietiker steht

Dietiker für Exzellenz und Know-how in der Entwick-

für die Evolution des Sitzens.

lung und Herstellung von Sitzlösungen in höchster Qualität. Massstäbe setzt Dietiker längst auch als

Das Jubiläum erfüllt uns mit Stolz. Es bestätigt

Lösungs anbieter und Marktführer in den Segmenten

unseren Weg und die Werte, denen wir folgen. Dazu

«Health & Care» und «Conference». Die Geschichte von

gehören Exzellenz, Leadership und ein starkes

Dietiker ist auch bedeutend für die Entwicklung des

Commitment für Design und Kultur.

2 – DIE TIK ER M AG A ZIN EDITION 2012


Š Eveline Rosenthaler


[ CONFERENCE ]


ONEMAN TWOMEN – WENN DESIGN UND I N N O VAT I O N Z U S A M M E N K O M M E N

Seit mehr als zehn Jahren sind die Stühle Oneman Twomen eine zeitlose Schweizer Ikone im ConferenceBereich, im Einsatz in städtischen Einrichtungen in Zürich, in grossen Sälen wie der St.-Jakobs-Halle in Basel und dem Kongresszentrum der Palexpo in Genf oder in Bildungsstätten wie der ETH Zürich, einer der weltweit führenden polytechnischen Universitäten. Ein Raum für das Publikum – sei es eine Lounge, ein Showroom, ein Konferenzsaal – ist «immer eine künstliche Welt», sagen die Designer Carmen und Urs Greutmann, die Schöpfer der Stühle, die sich intensiv mit dem Design solcher «Schnittstellen» auseinandersetzen. Es gelte, diese Welt «so elegant und glaubwürdig wie möglich» zu gestalten: «Es ist ein Spagat zwischen Schauspiel und Dienstleistung.» Design und Aufbau von Oneman Twomen überraschen bis heute. Die Stühle sind nahtlos, modular, schraubenlos, langlebig und verführerisch. Möglich wird das durch die innovative Verbindung von Holz und Metall, die dem Anspruch von Dietiker entspricht, Engineering und Leidenschaft für Design zusammenzubringen. Jedes Element wurde bis ins letzte Detail designt – von der Sitzschale über die Stuhlbeine bis zum Zubehör wie dem Nummerierungssystem oder der integrierten Reihenverbindung.

Studio Greutmann-Bolzern Die Innenarchitektin Carmen Greutmann-Bolzern und der Industriedesigner Urs Greutmann, die 1984 das Greutmann Bolzern Designstudio gründeten, planen und konzipieren in allen Bereichen der Gestaltung. Wichtigstes Tätigkeitsfeld ist die Bürowelt. An der Akademie der bildenden Künste in München haben sie gemeinsam einen Lehrstuhl für Produktgestaltung inne. Dietiker arbeitet seit vielen Jahren mit Greutmann Bolzern zusammen. Das Studio entwarf verschiedene Stühle und Tische, darunter auch den preisgekrönten Schaukelhocker Monâne (linke Seite).

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©David Gagnebin-de Bons

Das Kongresszentrum Palexpo in Genf wurde in den letzten Jahren durch das weltweit tätige, renommierte Genfer Architekturbüro group8 komplett neu gestaltet. Es verfügt über 18 Säle mit insgesamt 12 000 Sitzplätzen. Für die Bestuhlung wählten die Architekten den vielseitig einsetzbaren Stuhl Oneman von Dietiker aus. Der 1999 von Greutmann Bolzern entworfene Stuhl besticht durch seine ausgeklügelte Konstruktion, sein leichtes Design, die universelle Einsetzbarkeit und seine unverwechselbare Silhouette. Der stapelbare Stuhl ist nicht nur praktisch, sondern vor allem auch sehr elegant. Das Design dieser Ikone überrascht bis heute: nahtlos, modular, schraubenlos, langlebig und verführerisch.


[ H E A LT H & C A R E ]


H E A LT H & C A R E - L Ö S U N G E N – K N O W - H O W U N D K R E AT I V I TÄT M I T I N N O VAT I V E M D E S I G N V E R B I N D E N

Thomas Albrecht sucht weder Rampenlicht noch Rednerpult, «das ist nicht meine Art», sagt der 61-jährige. Der deutsche Designer, fokussiert auf die Entwicklung von Sitzmöbeln für den Privat- und Objektbereich, gilt als stiller und sehr beharrlicher Schaffer. Für seine Designs ist er mehrfach ausgezeichnet worden. Für Dietiker entwarf er unter anderem die Arvo-Linie. Albrecht gilt als kompromisslos. Nach dem Designstudium an der Werkkunstschule Kassel entschied er sich darum, seine Entwürfe selbst umzusetzen. «Sie waren für damals zu eigen, aber gut», sagt er. «Rückblickend waren sie nur der Zeit voraus.» Er eröffnete in Kassel ein Möbelgeschäft und eine Designgalerie. An der Möbelmesse Köln, wo er 1989 mit fünf Möbelstücken antrat, gelang ihm der Durchbruch als Hersteller seiner eigenen Kollektionen. «Produktion und Vertrieb brachten sehr viele verschiedene Aufgaben mit

deckungsgleich.» Die Arvo-Linie, eine komplette Sitz-

sich, sodass ich zu wenig Zeit hatte für die eigentliche

lösung für den Gesundheitsbereich, war eines der

Arbeit, das Design», erinnert er sich. Er wollte aber

grössten Design-Projekte. «Der Auftrag lautete, eine

Designer sein. So fing er 2001 nochmals neu an. Als

Stuhlfamilie für Orte zu konzipieren, wo lange und

Designer. Als Partner des Büros a/2 design in Kassel.

gern gesessen wird», sagt Albrecht. Die Kombination von Design-Denken und Herstellungs-Know-how ist

Seither gestaltet Thomas Albrecht Möbel für verschie-

der Schlüssel der Zusammenarbeit zwischen Thomas

dene Möbelhersteller. Seit fast zehn Jahren arbeitet

Albrecht und Dietiker. «Es geht um Kompromisse und

er eng mit Dietiker zusammen. Das gegenseitige

Verständnis, aber auch darum, dieselbe Vision für

Verständnis ist die Basis für gutes Design. «Die

gutes Design, Innovation und Exzellenz zu teilen», sagt

Chemie hat sofort gestimmt», erzählt Albrecht. «Un-

Jacqueline Felber, Creative Director von Dietiker, über

sere Ansprüche an Design, Handwerk, Qualität sind

die laufende Entwicklung des Stuhls Kiva.



[ H E A LT H & C A R E ] A R VO – E I N E FA M I L I E , V I E L E LÖ S U N G E N

Mit den Stühlen und Sesseln der Arvo-Linie ist dem

Stuhl ist sehr gut stapelbar und einfach zu reinigen.

deutschen Designer Thomas Albrecht ein besonderer

Damit ist er für den Einsatz im Gesundheitsbereich

Wurf gelungen: Das durchdachte Spiel mit unter-

ganz besonders gut geeignet. Das gilt auch für die

schiedlichen Varianten, wie es Dietiker realisierte,

vielfältigen Fauteuils und Bänke der Kollektion Arvo

führte zu Sitzmöbeln, die für unterschiedliche Einsatz-

Lounge. Diese bieten noch mehr Sitzkomfort und sind

bereiche die ideale Lösung sind. Der gepolsterte

insbesondere für Warte- und Empfangsbereiche im

Holzstuhl ist ebenso komfortabel wie praktisch. Der

Segment «Health & Care» absolut ideal.

CARE

LOUNGE

CAFETERIA

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«Ältere Menschen haben ein grosses Bedürfnis nach Geborgenheit. Diese emotionalen Aspekte werden oft nicht verstanden.»


[ H E A LT H & C A R E ] SUSANNE WAGNER – NEUE LÖSUNGEN FÜR D E N « H E A LT H & C A R E » - B E R E I C H

Dietiker arbeitet schon immer eng mit Architekten und

Was wird sich durch Design und Architektur im

führenden Kreativen zusammen. Mit Susanne Wagner,

Bereich «Health & Care» ändern?

Spezialistin für Architektur im Gesundheitssektor, wer-

Mit durchdachten Konzepten, die von Farbe über Licht

den neue «Health & Care»-Lösungen entwickelt.

bis hin zur Gestaltung von Möbeln reichen, wird etwas Nachhaltiges geschaffen – und zwar auf mehre-

Frau Wagner, Sie haben sich vor mehr als 14 Jahren

ren Ebenen: Die Bewohner fühlen sich wohl. Auch mit

als Innenarchitektin auf Seniorenresidenzen spezia-

der Gestaltung von Produkten können wir sehr viel be-

lisiert. Wie kommt eine junge Frau auf so eine Idee?

wirken, atmosphärisch wie auch praktisch. Beispiel

Ich bin hineingerutscht. Ich habe mich nach meinem

Sitzmöbel: Polsteroberflächen sind oft die grösste

Studium mit der Absicht selbstständig gemacht,

wahrgenommene Fläche bei einem bequemen Stuhl. Mit

Räume und Alltagsgegenstände zu gestalten. Einer

den richtigen Stoffen, farblich stimmig, weich und

meiner ersten Kunden war dann aber eine Firma, die

warm, lassen sich diese Sessel neu beleben. Dank

Mobiliar für Pflegeheime herstellt. Daraus ergaben

gestalteter Ergonomie und positiver Ausstrahlung

sich Aufträge als Innenarchitektin für Betagtenheime.

geben sie den Bewohnern Orientierung, Halt und

Ich habe sehr rasch gemerkt, dass es hier sehr viel zu

Schutz. Mit diesem Ansatz haben wir mit dem Team von

tun und zu bewirken gibt. Wenige Hersteller verstehen

Dietiker eine Stoffkollektion für den «Health & Care»-

dieses Segment und die Bedürfnisse der Menschen,

Bereich entwickelt, die dieses Jahr eingeführt wird.

für die sie ihre Produkte herstellen. Ich habe selber tageweise dort gelebt und weiss sehr viel über das

Sie arbeiten eng mit Dietiker zusammen. Wie kam es

Leben in solchen Häusern.

dazu? Dietiker ist in meinem Bereich tätig und offen für

Und wie fliesst das in Ihre Arbeit als Innenarchitektin

Neues. Wir haben beide den gleichen Fokus und die

ein?

gleiche Vision: Wir wollen besser gestaltete und

Es bestimmt mein Tun von A bis Z. Alte Menschen

fortschrittlichere, zeitgemässe Interieurs im «Health &

sind oft nicht mehr mobil und richtiggehend von der

Care»-Bereich. Derzeit gestalten wir zusammen die

Natur abgeschnitten, was vielen von ihnen sehr zu

Räumlichkeiten am Hauptsitz in Stein am Rhein neu,

schaffen macht. Hier kann ich mit recht einfachen Mit-

und es zeichnet sich ab, dass aus dem Mix meines

teln wie dem richtigen Licht, den richtigen Farben sehr

Know-hows und dem von Dietiker auch neue Lösun-

viel bewirken. Zum andern haben diese Menschen oft

gen und Entwicklungen entstehen können – nicht nur,

ein grosses Bedürfnis nach Geborgenheit. Diese emo-

aber auch für Alters- und Pflegeheime. Bereits haben

tionalen Aspekte werden oft nicht verstanden. Bei

wir eine neue Auswahl an Polsterstoffen für die Berei-

Sitzmöbeln für den Gesundheitsbereich müssen

che «Health & Care», «Conference» und «Lounge» ge-

Design und Funktionalität den Lebensumständen der

troffen, bei der die farbliche, wohnliche und pflege-

Benutzer und ihren emotionalen Bedürfnissen ent-

leichte Qualität im Vordergrund stand. An der nächsten

sprechen. Ich arbeite bei der Entwicklung mit und

IFAS, der Gesundheitsfachmesse in Zürich, werden

bringe diese emotionalen Aspekte in das Design ein.

unsere neuen Polsterlösungen das erste Mal gezeigt.

Susanne Wagner Dipl. Ing. Susanne Wagner ist Inhaberin der auf das Gesundheitswesen spezialisierten Firma wagner interior architecture & consulting in Konstanz, Deutschland. Nach einer Ausbildung zur Werbekauffrau in München studierte sie in Coburg/Oberfranken Architektur und Innenarchitektur. 2005 bis 2008 hatte sie einen Lehrauftrag an der Fachhochschule Würzburg, zudem hält sie Fachvorträge im deutsch- und englischsprachigen Raum.

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[ D E S I G N I N N O VAT I O N ]


A N D R E A S S A X E R – I N N O VAT I O N D U R C H D E S I G N

Dietiker hat den Auftritt am Designers’ Saturday 2012 in Langenthal zusammen mit dem Zürcher Designer Andreas Saxer entwickelt. Saxer entwarf für Dietiker das neue Sitzkonzept ERY, das in Langenthal vorgestellt wird. ERY ist eine leichte und langlebige Bank, mit der neue Sitzlandschaften kreiert werden können. «Sie soll leicht wirken, fast schwebend», erklärt Saxer. Das intuitive Sitzkonzept eröffnet viele architektonische Möglichkeiten. ERY, eine modulare Konstruktion mit traditionellen und neuen Materialen, wurde entwickelt, um neue Sitzlösungen in offenen Räumen und in architektonischen Interieurs zu ermöglichen. Mit dem Basiselement in Form eines Ypsilons schuf Saxer ein Sitzkonzept, das auf den ersten Blick überrascht, sich aber schnell als eigenständige und überzeugende Lösung erweist. Mit einem Alumi-



niumgestell und ohne zentralen Fuss wirkt das drei-

wasserdicht und nachhaltig ist. Dank unterschiedli-

plätzige Banksystem ungewöhnlich leicht, dennoch ist

chen Furnieren und Sitzpolstern ermöglicht ERY un-

es sehr strapazierfähig. Man kann sich fragen, wie dies

zählige Sitzszenarien. Architekten finden eine ideale

möglich ist. Der Designer beruhigt: Das geht – Statik

Lösung für unterschiedlichste öffentliche Räume so-

und Belastbarkeit sind mit Fachleuten geprüft worden.

wohl in Gebäuden wie darum herum, die viel mehr

«Das System basiert auf einer klaren und leichten

Möglichkeiten eröffnet als die traditionellen linearen

Bauweise und nutzt die Materialeigenschaften in best-

Sitzmöglichkeiten, die sich zudem zwischen Innen und

möglicher Form», führt Saxer aus. «Die Composit-

Aussen unterscheiden.

Verbindungen lassen eine maximale Belastbarkeit bei minimalem Materialeinsatz zu.» Auf dem innovativen

Schritt für Schritt hat Andreas Saxer dieses Sitz-

Gestell aus leichtem gepresstem Aluminium sorgt das

konzept in Zusammenarbeit mit Ingenieuren und den

Sitzmaterial für die Statik; verschiedene Oberflächen-

Herstellungsspezialisten von Dietiker entwickelt. Die

materialien von Holz bis Beton sind möglich.

Sitz- und Verbindungskonstruktion wurde auf verschiedene Arten konzipiert und getestet, damit das

Da bei dem modularen Sitzsystem verschiedene Ma-

Produkt am Ende langlebig und nachhaltig ist. Für

terialien für die Oberflächen und Sitzflächen gewählt

Andreas Saxer bildet der Kontext zwischen Material

werden können, ist es vielseitig und erlaubt einen

und Konstruktion die Ausgangslage einer Entwicklung.

nahtlosen Wechsel von Innen- und Ausseneinsatz. «Beton-Furnier» ist ein neues Konzept von Dietiker, bei

Der 37-jährige Andreas Saxer lernte nach der Schule

dem Stahlfaserbeton in dünnste Form gebracht wird.

zunächst Damenschneider und nahm danach ein

Diese innovative Lösung ergibt eine extrem leichte,

Modestudium auf, bevor er an der Zürcher Hoch-

aber dauerhafte und robuste Sitzfläche, die feuerfest,

schule der Künste (ZHdK) Industrial Design studierte.

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ÂŤDie Composit-Verbindungen lassen eine maximale Belastbarkeit bei minimalem Materialeinsatz zu.Âť


[ D E S I G N E R S ’ S AT U R D AY ]

Wie weit das Spektrum der Arbeiten von Andreas

stellt das Bank-Konzept in einer fast imaginären archi-

Saxer reicht, zeigt ein Besuch in seinem Atelier in

tektonischen Landschaft in Szene, bei der es keine

Zürich, während er, zusammen mit einem Mitarbeiter,

Grenzen zwischen Innen und Aussen gibt. In der Prä-

unter anderem an ERY und am Designers’-Saturday-

sentation werden das Sitzerlebnis und die Architektur

Auftritt von Dietiker arbeitet. Andreas Saxers Portfolio

verschmolzen, sie werden eins. «Der Designers’

ist vielseitig und innovativ, seine Arbeiten reichen von

Saturday ist eine einmalige Plattform, um im Bereich

Interiorprodukten bis zu Ausstellungsdesign und zur

des Designs und der Architektur in neue Dimensionen

Entwicklung von architektonischen Elementen. Er ist

vorzustossen», sagt Jacqueline Felber, Creative Direc-

ein Kreativer. Sein sehr funktionaler Ansatz und seine

tor von Dietiker. «Für eine 140 Jahre alte Firma wie

technische Ausrichtung befähigen ihn zur Entwicklung

unsere ist es eine grossartige Gelegenheit, neue

innovativer Designs. Er ist ausserdem Gastdozent für

Sitzlösungen in Zusammenarbeit mit Kreativen wie

Objektdesign an der Hochschule Luzern.

Andreas Saxer zu entwickeln. Möglich macht dies die Kombination von der Kreativität des Designers und

Für den Designers’ Saturday entwickelte Andreas

dem Know-how und dem innovativen Denken von

Saxer zusammen mit Dietiker neben der ERY-Bank

unserer Seite zusammen mit der Offenheit und den

auch den architektonischen Auftritt. Die Ausstellung

kreativen Möglichkeiten des Designers’ Saturday.»

Das neue Sitzkonzept ERY Andreas Saxer überwacht die Entstehung des ERY; eine spannungsvolle Skizze: der ERY in Verbindung mit Architektur (oben)

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K R E AT I V I TÄT, E N G A G E M E N T U N D H O H E Q U A L I TÄT – PA R T N E R Ü B E R D I E T I K E R

Stefan Hösli

Edwin van der Waal

This Weber

Ausstattung/Umzüge, Stadt Zürich/CH

Lensen, Zaltbommel/NL

Design Unlimited, Zürich/CH

«Es ist schön, Stühle zu ‹besitzen›, welche mit der Zeit gehen, gut altern, flexibel bleiben und trotzdem ihre volle Funktionstauglichkeit behalten. Umso mehr, wenn diese Produkte von einem zuverlässigen Hersteller und Dienstleister stammen. Auf den bei uns im Einsatz stehenden Objektstuhl Oneman trifft dies uneingeschränkt zu.»

«Wie die Zeiten wechseln, so verändert sich auch die Nachfrage nach Stühlen, wie wir das in unserem Benelux-Markt erleben. Mit unserem langjährigen Partner Dietiker zusammen, ist es uns stets gelungen, die Zukunft vorwegzunehmen. Insbesondere das Designwissen des Unternehmens ist für uns sehr wichtig. Stühle von Dietiker zeichnen sich durch hohe Qualität und die Balance zwischen Design und Funktionalität aus.»

«Mit dem ‹Ono› wollte ich einen leichten Stuhl aus Massivholz entwerfen, welcher die vielen technischen Anforderungen spielerisch meistert. Die Produktentwickler von Dietiker gingen bis ans Limit des Machbaren, um den Stuhl mit seinen homogenen Aussenflächen möglichst einfach erscheinen zu lassen – ohne Vorsprünge und sichtbare technische Details. Dennoch lässt er sich optimal stapeln. Dank des Engineerings von Dietiker kommt das Design optimal zur Geltung: Der ‹Ono› strahlt eine eigene klare Identität aus.»

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[ C O N V E R S AT I O N ]

Gerd Gebbe

Bruno Peter

Maximilian Süss

objectmöbel-concept, Lüdinghausen/D

Projektleiter, Tertianum, Zürich/CH

Bollhalder Eberle Architektur, St. Gallen/CH

«Wir suchen das Besondere für unsere Partner. Mit Sitzmöbeln von Dietiker schaffen wir Einrichtungskonzepte, die eine hohe Eigenständigkeit besitzen. Gerade im Bereich Krankenhaus, wo der Trend zu Einrichtungskonzepten geht, die man auch in Hotels findet, ist Dietiker ein Partner, der mit seinen Produkten sowohl die Ansprüche der Hygiene und des Brandschutzes als auch der guten Form verbindet.»

«Die Stuhlmodelle aus der Arvo-Reihe finden in den Tertianum-Residenzen und Perlavita-Häusern grossen Gefallen. Die Bewohner geniessen den aussergewöhnlichen Sitzkomfort und die Eleganz; das Restaurantteam schätzt Gewicht und Stapelbarkeit; das Hauswirtschaftsteam freut sich an der einfachen Reinigung; und wir vom Beschaffungswesen erleben die Firma Dietiker als kreativ, unkompliziert und engagiert.»

«Dietiker hat die Antwort – gutes Design ist die Antwort auf Fragen des gehobenen Anspruchs. Sowohl in Produktqualität als auch bei der Zuverlässigkeit muss man hier keine Kompromisse eingehen. Die grosse Produktvielfalt bietet einem die Möglichkeit, immer flexibel zu bleiben.»

DIE TIK ER M AG A ZIN EDITION 2012 – 21


Unsere Produkte werden erst dann zum Verkauf freigegeben, wenn auch das Qualitätsmanagement seine Zustimmung gegeben hat.


[ INSIDE ] Ü B E R D I E Q U A L I TÄT S K U LT U R B E I D I E T I K E R I N T E R V I E W M I T K A R L- H E I N Z B R U N S , C O O

Herr Bruns, Qualität gehört für ein Unternehmen wie

sein. Beispielsweise werden die Untergestelle bezüg-

Dietiker zu den zentralen Werten. Was tun Sie dafür?

lich Massgenauigkeit, Belastbarkeit, Ausführung der

Die Qualitätssicherung gehört in der Tat zu den ganz

Verbindungen sowie der Oberflächenvergütung ge-

wichtigen Punkten in unserem Unternehmen. Wir ver-

nauesten Prüfungen unterzogen. Sitzschalen und

bessern unser Qualitätssystem denn auch fortlaufend.

Rücken unterliegen einer strengen Vorsortierung.

Bestandteil unseres neuen Warenwirtschaftssystems ist darum auch die systematische Eingangskontrolle.

Und wie kontrollieren Sie die Qualität der eigenen

So können wir Materialfehler früh erkennen. Und wir

Produktion?

bewerten unsere Lieferanten in drei Qualitätsstufen:

Wir schätzen uns glücklich, gut ausgebildete Fach-

A, B und C.

kräfte mit sehr langer Betriebszugehörigkeit in unserem Unternehmen zu beschäftigen. Durch den Einsatz

Werden die Lieferanten darüber informiert.

dieser langjährigen Mitarbeiter ist eine gute Prozess-

Ja, wenn wir Mängel feststellen, werden sie um-

sicherheit gewährleistet.

gehend informiert. Dazu ist zu sagen, dass wir mit

In unserem eigenen Prüflabor werden zusätzlich die

unseren Lieferanten eine enge und langfristige Zusam-

Produkte fortlaufend geprüft. Diese werden zufällig

menarbeit pflegen. Das beginnt schon bei den

und unangekündigt aus der Produktionsreihe heraus-

Neuentwicklungen. Hier werden unsere Lieferanten

gegriffen.

schon von Beginn an in den Prozess integriert, um das

Dazu kommt, dass unser Qualitätsmanagement in alle

bestmögliche Ergebnis erreichen zu können. Weiterhin

Neu- und Weiterentwicklungsprozesse integriert ist.

sind wir bestrebt, in einem ständigen Dialog mit ihnen

Unsere Produkte werden erst dann zum Verkauf frei-

die Qualität unserer Produkte zu optimieren.

gegeben, wenn auch das Qualitätsmanagement seine Zustimmung gegeben hat.

Gibt es bestimmte Produkte, die besonders anfällig für Fehler sind?

Gibt es neben den internen Prüfkriterien auch externe?

Unsere Produkte bestehen aus einer Vielzahl unter-

Viele unserer Produkte tragen das GS-Zeichen, das

schiedlicher Elemente. Darum müssen dann auch die

Siegel «Geprüfte Sicherheit». Dafür arbeiten wir mit

Methoden unserer Qualitätskontrolle breit gestaffelt

intensiv mit dem deutschen TÜV zusammen.

Karl-Heinz Bruns Karl-Heinz Bruns, geboren 1963, ist seit 2007 bei Dietiker tätig. Zuerst leitete er die Tochtergesellschaft in Ungarn, seit Mitte 2012 ist er als COO in Stein am Rhein tätig. Nachdem er in Deutschland an der HTH Hildesheim als staatlich geprüfter Techniker für Holz- und Betriebstechnik abgeschlossen hatte, war er in leitenden Funktionen bei zwei namhaften deutschen Sitz- und Polstermöbelherstellern tätig, bevor er zu Dietiker stiess.

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[

INSIDE

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Hohe Qualität ist bei Dietiker nicht einfach ein Lippenbekenntnis. Die Qualitätssicherung gehört zu den wichtigen Anliegen des Unternehmens. Systematische Kontrollen im hauseigenen Prüflabor sorgen dafür, dass nur einwandfreie Produkte das Haus verlassen.


D E S I G N I S T E I N E K U LT U R ,


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