Dorfzeitung Oberveischede 2019

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2019

OBERVEISCHEDE DORFZEITUNG

HYTRANS FIRE SYSTEM

Feuerwehrleute aus Oberveischede bundesweit im Einsatz

PAUL SANGERMANN

GUTE AUSSICHTEN

Engagement der Projektgruppe „Besitzbares Dorf“

# Unser Dorf hat Zukunft # D-Junioren der SG L.O.K. # Crowdfundingaktion # Tänzerinnen und „Tänzer“ # Leben in Wald und Garten # Ökologischer Raum Oberveischede

Herausgeber: Dorfgemeinschaft Oberveischede e.V. Schutzgebühr: 3,- € - Sommer 2019

Ein Architekt des Dorfes


Grußwort von Dieter Kohlmeier Liebe Oberveischederinnen, liebe Oberveischeder, seit über 20 Jahren sind meine Familie und ich als gebürtige Ostwestfalen nun schon im Sauerland beheimatet und haben Oberveischede in dieser Zeit immer als einen Ort mit einer intakten und aktiven Dorfgemeinschaft wahrgenommen. Die Bewohner bemühen sich nicht nur um die Wahrung von Traditionen, sondern halten zusammen wenn es darum geht, Akzente für die Zukunftsfähigkeit des Dorfes zu setzen. Sie haben bereits oft und erfolgreich am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen, Sie investieren in die Erhaltung und Modernisierung der Dorfgemeinschaftshalle als Mittel- und Treffpunkt für alle, vor einigen Jahren haben Sie den Sportplatz mit einem modernen Kunstrasen ausgestattet und der Elternverein für den örtlichen Kindergarten investiert immer wieder in Spielgeräte oder Außenanlagen – um nur einige Beispiele zu nennen. Sehr gerne hat die Sparkasse Sie bereits mit Spenden oder Sponsoringvereinbarungen bei den unterschiedlichsten Aktivitäten und Vorhaben unterstützt . Ich selbst bin immer wieder gerne Gast bei den örtlichen Veranstaltungen und Feierlichkeiten und bin stets beeindruckt vom Zusammenhalt. So wünsche ich Ihnen auch für die Zukunft, dass Oberveischede l(i) ebenswert bleibt und sich Jung und Alt wohlfühlen können! Auf bald! Ihr Dieter Kohlmeier Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden

Inhalt Grußwort von Dieter Kohlmeier Unser Dorf hat Zukunft Neuer E-Bike-Verleih und -Ladestation Hytrans Fire System D-Junioren der SG L.O.K Männerballett Pilskrönchen Veischede-Krönchen Spiritueller Sommer KfD Wanderung Lebendiger Adventskalender Paul Sangermann

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Soldatenberichte Heinrich Fleißig (Senior) 6. Tag der Dörfer in Südwestfalen Crowdfunding für Maibaum u. Vogelstange Kindergarten 2.0 Gute Aussichten Leben in Wald und Garten Liederkranz Oberveischede im Wandel der Zeit Ökologischer Raum in Oberveischede Das Kreuz am Hof Hesse in Tecklinghausen Impressum

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UNSER DORF HAT ZUKUNFT Oberveischede hat Zukunft. Das ist sicher. Nicht ganz so sicher waren wir uns im Arbeitskreis Dorfentwicklung der DGO, wo wir zunächst beschlossen hatten, eine Periode auszusetzen. Diese Entscheidung wurde nach den Erkenntnissen und Ergebnissen des letzten Wettbewerbs auf Landesebene getroffen - in der festen Überzeugung, dass die bisherigen Vorgaben zwar berücksichtigt werden müssen, aber dringend einer Erneuerung und Erweiterung bedürfen. Nachdem dieser Entschluss jedoch 2

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außerhalb des Dorfes nicht akzeptiert wurde, hat der Arbeitskreis, um Schaden vom Dorf abzuwenden, einen Rücktritt vom Rücktritt beschließen müssen. Trotzdem haben wir Position bezogen und die Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ komplett neu gestaltet. Angetreten sind wir auf Stadtebene unter der neuen inhaltlichen Struktur „Digital, Nachhaltig, Authentisch“. Damit sind wir der gemeinsamen DNA von Sauerland, dem Naturpark Sauerland Rothaargebirge und Südwestfalens gefolgt.

Das dieser Weg richtig war, zeigt der erste Platz, den Oberveischede in der


Kategorie der Dörfer über 700 Einwohner erreichen konnte. Damit sind wir für den Wettbewerb auf Kreisebene in 2020 qualifiziert. Gleichzeit erhält Oberveischede ein Preisgeld von 950 ,- EUR. Der Arbeitskreis möchte sich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bei allen Beteiligten der Begehung und

den vielen Oberveischedern bedanken, die als Gäste zu den drei Stationen gekommen sind und so Interesse und Solidarität mit Oberveischede gezeigt haben. (Arbeitskreis Dorfentwicklung)

NEUER E-BIKE-VERLEIH UND LADESTATION Pension Baumhoff erweitert ihr Angebot Schon lange haben Astrid und Jürgen Baumhoff das Angebot ihrer Pension in der Apollmicke auf Radfahrer ausgerichtet. So gehören von Jürgen geführte Biketouren zur Spezialität des Hauses. Immer häufiger kamen in den letzten Monaten Nachfragen, auch mal E-Mountainbikes testen zu können. In Kooperation mit Fahrrad Feldmann in Olpe, ist dies nun möglich. Bis zu 10 E-MTBs stehen zur Verfügung. Mit zum Service gehört auch eine E-Bike-Ladestation am Haus. Damit bietet Oberveischede nun, neben dem Landhotel Sangermann, gleich zwei Möglichkeiten, wo Radgäste ihre Akkus nachladen können. (Redaktion)

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HYTRANS FIRE SYSTEM

#112 Die Abkürzung HFS (Hytrans Fire System) steht für ein Großpumpensystem, das vom Land NordrheinWestfalen im Rahmen des Katastrophenschutzes bereits seit Ende 2015 bei der Feuerwehr Olpe stationiert wurde. Die rund 600.000 Euro teuren Systeme wurden aufgrund der gestiegenen Gefahrenlage durch Wald-und Flächenbrände sowie Überschwemmungen angeschafft. Zunächst wurde ein System pro Regierungsbezirk sowie eines zu Ausbildungszwecken und als technische Reserve für das Institut der Feuerwehr in Münster eingesetzt. Aktuell läuft die Beschaffung von je einem weiteren pro Regierungsbezirk. Hinzu kommt ein Logistikfahrzeug in Form eines Pritschen-LKWs sowie je ein Führungs- und ein Mannschaftstransportfahrzeug. Letztere werden aus dem Bestand des Kreises bzw. der Stadt gestellt. Zur Löschwasserförderung ist es möglich, über eine hydraulisch angetriebene Schwimmpumpe bis zu 9000 Liter Wasser pro Minute zu fördern. Die Energie hierzu erzeugt ein 170 PS starker Volvo-Motor mit einer angeflanschten Hydraulikpumpe. Neben diversen Armaturen und entsprechenden Schlauchbrücken werden auf dem Abrollcontainer insgesamt rund 4

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Oberveischeder Feuerwehrleute bundesweit im Einsatz 2000m F-Schlauch mitgeführt, welche während der Fahrt verlegt werden können. Für den Hochwassereinsatz kann die standardmäßig mitgeführte Schwimmpumpe gegen ein sog. Hochwassermodul ausgetauscht werden. Insgesamt drei Pumpenkörper können ca. 30.000 Liter Wasser pro Minute fördern, um beispielsweise Deiche zu entlasten oder kritische Infrastruktur wie Tunnel o.ä. wieder nutzbar zu machen. Das System ist auf einem Abrollcontainer verlastet. Trägerfahrzeug ist ein geländegängiger Mercedes Arocs 8x8. Bisher kam die Einheit unter anderem beim Hochwasser im Kreis Borken 2016, dem großen Waldbrand in Altena im vergangenen Jahr sowie dem Moorbrand bei Meppen in Niedersachsen zum Einsatz. In der Regel handelt es sich bei derartigen Lagen um mehrstündige bzw. teilweise mehrtägige Einsätze weit vom Heimatstandort entfernt. Dies bringt besondere Herausforderungen, aber auch interessante Erfahrungen mit sich. Rund 30 Mann umfasst der sog. Wasserförderzug, wovon etwa die Hälfte auf die Einheit Oberveischede entfällt. Diese treffen sich, zusätzlich zum

„normalen“ Feuerwehrdienst, mehrmals jährlich zu gesonderten Übungsdiensten. Zudem nahmen schon mehrere Maschinisten an einem Fahrsicherheitstraining für Geländefahrten auf einem ehem. Truppenübungsplatz in Ostwestfalen teil. Viele der Oberveischeder Kameraden engagieren sich somit zusätzlich bei der überörtlichen Hilfeleistung im Katastrophenschutz.

(Matthias Springmann)


D-JUNIOREN DER SG L.O.K. DOMINIEREN DIE KREISLIGEN UND NEHMEN BEZIRKSLIGA INS VISIER Erstmals seit Bestehen unserer Jugendspielgemeinschaft wurde die Zulassungserklärung zur D-Junioren Bezirksliga beim Fußball- und Leichtathletik Verband Westfalen eingereicht. Dabei sind die seitens des Fußballund Leichtathletik Verband Westfalen (FLVW) gestellten Anforderungen zur Zulassung bei den D-Junioren

besonders hoch. Zum einen muss die Mannschaft die sportliche Qualifikation auf Kreisebene (Platz 1 - 3) erlangen und sich ab dem 15. Juni in der Aufstiegsrunde behaupten. Zum anderen benötigt der verantwortliche Trainer mindestens die B-Lizenz des DFB. Beide D-Junioren Mannschaften konnten sich in ihren Ligen behaupten und die Meisterschaften in Kreisliga A

und B erringen und da der Trainer die Zulassung für den B-Lizenz-Lehrgang erworben hat, möchte die Spielgemeinschaft den Sprung in die Bezirksliga versuchen. Die Oberveischeder D-Junioren Spieler: Lukas Schumacher D-Junioren 1, sowie Moritz Marschner und Helena Wurm D-Junioren 2 (s.u.). (Mike Wurm) Helena Wurm, D-Juniorin 2

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MÄNNERBALLETT

Auf Schützenfest folgt Karneval – jedenfalls wenn man über das Männerballett OV spricht. Denn das Training der munteren Truppe begann nach der Schützenfestsaison am Sonntag, 2. September, um 18 Uhr in der Halle. Auf Musik und Tanzart hatten sich die Akteure rasch verständigt und so konnte mit den ersten Schritten gestartet werden. Doch zuerst gab es ein Fläschchen guten Gerstensaft. Danach klappten die ersten Schritte erstaunlich gut und deshalb belohnten sich die eifrigen Tänzer erst einmal mit einem „kühlen Blonden“. Es war eine lustige und runde Sache, aber mit dem Training der Pilskrönchen nicht zu vergleichen. Von den anfänglich zwölf Interessierten sind letztlich sieben Tänzer übrig geblieben: Daniel Kruse, Felix Burghaus, Julian Nies, Mathias Grüger, Nico Wrede, Nils Hacke und Steffen Schneider. Aber die waren und sind mit Herzblut 6

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bei der Sache und haben immer wieder gute und neue Ideen. Neben unseren Auftritten hier beim OCC und Oldie-Karneval (an alle vom Oldie- Karneval ein herzliches Dankeschön für die großzügige Spende) durften wir beim Frauenkarneval in Oberhundem sowie in Altenkleusheim, die uns direkt wieder für‘s nächste Jahr buchten, unseren Tanz zum Besten geben. Überall ernteten wir tosenden Applaus. Und so hoffen wir in der kommenden Session auf einige Auftritte mehr.

PILSKRÖNCHEN Alle Jahre wieder treffen sich die Pilskrönchen Anfang Mai, um Rückblick zu halten und Ideen und Lieder für die neuen Tänze zu besprechen, damit sie zügig mit dem Training für die Session 2019/2020 beginnen können.

Es hat uns allen riesigen Spaß gemacht und wir freuen uns auf das Auftritte absolvierten die Pilskrönchen nächste Training, denn Tanz und Mu- in diesem Jahr in Oedingen, der Olper sik stehen und zwei neue Tänzer ha- Stadthalle, Altenkleusheim, Heinsberg ben auch schon zugesagt. und natürlich hier in Oberveischede beim OCC und Oldie – Karneval. Hier (Andrea Willecke nochmal ein großes Dankeschön für Trainerin) die großzügige Spende. Allerdings bahnte sich vor dem Auftritt beim Oldie-Karneval eine mittlere Katastrophe an.


PILSKRÖNCHEN... Es gab drei spontane Ausfälle zwei Stunden vor dem Auftritt. Oje! Was nun? Da hieß es: Nerven behalten, neue Formationen bilden, Schritte ändern. Aber die Pilskrönchen haben das Ding gerockt und bewiesen, dass sie ein tolles Team sind, zusammenhalten und das Beste aus allem machen. Auch neben dem Training treffen sich alle zu gemeinsamen Aktivitäten, wie z.B. Stand-up-Paddling auf der Big-

ge, Hüttenabend, Besuch der Krombacher Brauerei mit anschließender Tanzeinlage, Sessionsauftakt am 11.11. in Attendorn, Gardebiwak und natürlich dem Veilchendienstagszug – mittlerweile ein Muss für uns. Nebenbei unterstützten sie den OCC beim Maifest und verdienen sich bei den Waffelback-Aktionen vor dem Raiffeisen Markt Olpe ein kleines Zubrot für die Anschaffung neuer Kostüme und Utensilien. Ein Dankeschön

an dieser Stelle an Christian Middel. „Wir, Anna Gummersbach, Anika Stötzel, Jessica Baumhoff, Laura Weiskirch, Lena Kruse, Leonie Wrede, Loreen Kruse und Maya Kruse freuen uns wieder auf ein tolles Jahr und würden uns über neue Tänzerinnen freuen.“ (Andrea Willecke)

VEISCHEDER KRÖNCHEN Eine spannende und auftrittsreiche Session erlebten die neun Mädels der Veischeder Krönchen mit ihren drei Trainerinnen. Die vielen Trainingseinheiten haben sich gelohnt, so dass die Mädels ihr Können bei zehn Auftritten zeigen konnten. Nicht nur bei den Veranstaltungen im Dorf haben sie getanzt, sie waren auch in Kirchveischede, Bilstein, Neger, Olpe,

Attendorn und Meggen aktiv. Dabei zeigten die Veischeder Krönchen einen Gardetanz auf „kölsche Musik“ und einen Showtanz zum Thema „Auf dem Land“. Bedanken möchten sich die Mädchen bei allen, die sie mit Spenden und anderweitiger Hilfe unterstützt haben! (Simone Remberg) Oberveischede - Dorfzeitung 2019

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SPIRITUELLER SOMMER Seit 2009 gibt es den „Spirituellen Sommer“. Ende 2016 kam erstmals die Idee auf, daran teilzunehmen. Die Initiatoren des Projektes „Wege zum Leben“ in Südwestfalen“ sind die Kur und Freizeit GmbH Schmallenberg und das Dekanat Hochsauerland-Mitte (Kath. Kirche). Ziel des „Spirituellen Sommers“ ist es, bestehende und neu entwickelte spirituelle Angebote mit Hilfe konventioneller Medien wie Informationsbroschüren und Veranstaltungskalendern, aber auch über eine starke Internetpräsenz sowie zentrale Pressearbeit und Vermarktung einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Das Verbreitungsgebiet der spirituellen Angebote erstreckt sich von Lippstadt über Eslohe bis nach Wilnsdorf und von Halver bis Marsberg. Unsere Intention in Oberveischede war, unser Dorf in all seinen Facetten und Merkmalen überregional bekannter zu machen. Einige Mitglieder der katholischen Frauengemeinschaft planten die erste Veranstaltung, die 2017 aber leider mangels ausreichender Anmeldungen abgesagt werden musste. Davon ließen wir uns jedoch nicht entmutigen und so gab es 2018 erneut ein attraktives Programm. Durch eine verbesserte Öffentlichkeitsarbeit un8

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seres Organisationsteams kam nun auch der Erfolg - es gingen genügend Anmeldungen ein. Das Leitthema war „Licht“ und so führten wir die Teilnehmerinnen in einem meditativen Spaziergang durch unsere Laubwälder, die – passend zum Thema - sowohl das Sonnenlicht durch das Blattwerk ließen wie auch Schatten spendeten. Als besonderer Kraftort stand die Marienkapelle im Vordergrund. Hier endete die Veranstaltung mit einer Fantasiereise unter dem Titel „Tempel des Lichts“. Anschließend blieb in gemütlicher Rund Zeit für Gespräche bei selbst hergestellten Leckereien. Der Imbiss und die Tischdekoration an den Sitzgruppen der Kapelle wurden von uns Frauen überwiegend mit Zutaten aus eigenen Gärten und vom heimischen Bäcker ausgerichtet. Die Teilnehmerinnen, die zum größten Teil aus umliegenden Orten stammten, waren von der Veranstaltung und der Umgebung so begeistert, dass sie zusagten, auch 2019 wieder teilzunehmen. Am 14. Juni ging es um das Leitthema „Wasser“, ein für Oberveischede mit seinen Quellen und einer eigenen Wasserversorgung willkommenes Motto. (Susanne Hallschmied)


KfD WANDERUNG 2018

Bei herrlichstem Sonnenschein fand der traditionelle Wandertag der kfd Oberveischede am letzten Septemberwochenende 2018 statt. Wir sind samstags ein Stück auf dem Jakobsweg von Elspe nach Niedersalwey gewandert. Auf dem Weg ging es vorbei an Kapellen, Wegkreuzen und Naturdenkmälern und die Teilnehmerin-

nen haben sogar bekannte Gesichter getroffen. In Niedersalwey haben wir einen fröhlichen Abend und eine angenehme Nacht im Hotel „Woiler Hof“ verbracht. Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es sonntags weiter Richtung Eslohe. An der RochusKapelle wurde Halt gemacht und alle genossen die Sonne und hörten me-

ditativen Texten zu. Mittags gab es zum Abschluss ein Essen und kühle Getränke im Essel-Bräu, bevor es auf die Heimreise ging. Alle Frauen waren sich einig: Das war eine schöne Wanderung. (Simone Remberg)

LEBENDIGER ADVENTSKALENDER

An drei Montagen im Advent hat die kfd Oberveischede wieder den „Lebendigen Adventskalender“ veranstaltet. Diese fanden wieder in den schön gestalteten Gärten und Häusern der einladenden Frauen statt. Bei leider nicht immer so schönem Wetter lauschten die Frauen den vorweihnachtlichen Texten und Geschichten. Zum Aufwärmen gab es im Anschluss leckere warme Getränke und Snacks. Es wurde zugehört, viel gelacht und die Zeit verging wie im Flug. Ein großer Dank geht an die drei Frauen. Dieses Jahr findet der „Lebendige Adventskalender“ erneut an den Montagen im Advent statt. Hierzu lädt die kfd Oberveischede schon jetzt herzlich ein. (Simone Remberg) Oberveischede - Dorfzeitung 2019

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PAUL SANGERMANN Ein Architekt des Dorfes

Paul Sangermann, geboren am 26.6.1924, wuchs als erstes von acht Kindern des Bäckermeisters August Sangermann und seiner Frau Anna Katharina in Oberveischede auf. Im Jahr 1955 heiratete Paul seine Maria, die aus Attendorn-Rautersbeul stammte. Zusammen übernahmen sie 1955 Haus, Landwirtschaft und den sich inzwischen entwickelten Gasthof- und Hotelbetrieb in Oberveischede. Vater August war eine engagierte Persönlichkeit im Dorf und im Gemeinderat in Helden. So wurde wohl Paul vom Handeln des Vaters infiziert. Auch er war früh im Vereinsleben des Dorfes aktiv, galt häufig als Ideengeber und wird in der Historie einiger Vereine als Gründungsmitglied genannt. Nach der kommunalen Neugliederung wurde Paul Sangermann am 9.11.1969 zum ersten Ortsvorsteher im neuen Ortsteil Oberveischede vom Rat der Stadt Olpe ernannt. In dieser Rolle war er der maßgebliche Archi10

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tekt für das Zusammenwachsen von Stadt und Dorf. Paul Sangermann war es auch, der Oberveischede zum ersten Mal in den Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ brachte und damit den Grundstein legte, für die späteren Erfolge bei „Unser Dorf hat Zukunft“. Dabei legte er selbst ordentlich Hand an, fegte Straßen, sammelte Müll ein, kratze Unkraut und motivierte vor allem die Oberveischeder, das Dorf „schön“ zu machen. Wer Menschen nach ihm befragt, die ihn damals erlebten, wird immer Antworten bekommen, die von größter Achtung und Respekt geprägt sind. Er wird als tatkräftig und durchsetzungsstark beschrieben, aber auch als kämpferisch und unerbittlich für das, was er als richtig erkannte. Für die Probleme der Oberveischeder hatte er stets ein offenes Ohr, was ihm zu hohem Ansehen im Dorf verhalf. Ob es um Bauvorhaben, Müllabfuhr oder das Schneeräumen im Winter ging, die Leute trugen ihm ihre Beschwerden und Bitten vor und er kümmerte

sich, wo es möglich war, ohne viele Worte zu machen. Paul Sangermann war immer präsent und man könnte sich fragen, ob bei dem, was er leistete, seine Tage wohl mehr als 24 Stunden hatten. Die Arbeit als Hotelier und Landwirt, die Vereinsarbeit und sein kommunalpolitisches Engagement verlangten ihm das ab, was wohl nicht viele hätten leisten können. Ohne die unermüdliche Unterstützung seiner Frau Maria, die ihm als gelernte Hauswirtschafterin in Gastronomie und Landwirtschaft tatkräftig zur Seite stand, wäre dies wohl nicht möglich gewesen. Auch ihre fünf Kinder lernten schon früh, was es bedeutete, einen Familienbetrieb zu führen. Seit der Gebietsreform war Paul Sangermann Mitglied der CDU-Fraktion in der Olper Stadtverordnetenversammlung und wurde schon 1975 zum ersten stellvertretenden Bürgermeister ernannt – aufgrund seiner konsequenten Arbeit für die Bürgerschaft - wie es bei seiner Ernennung hieß.


Liest man die alten Akten im Archiv, sind Einsatzwille, Konsequenz und sein messerscharfer Sachverstand die Worte, die ihn häufig beschreiben. Folgerichtig wurde er bald Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtverband und arbeitete in allen wichtigen Ausschüssen mit. Seine enormen Verdienste zum Wohl der Stadt Olpe wurden 1984 mit der Verleihung des Silbernen Ehrenbechers gewürdigt. Paul Sangermann verstarb am 23.2.1988 im 64. Lebensjahr, 5 Jahre nach seiner Frau Maria. Im Kondolenzschreiben der Stadt Olpe wird deutlich, wie Paul Sangermann gesehen wurde. Dort heißt es u.a.: „mit ihm hat die Stadt Olpe eine seiner führenden Persönlichkeiten verloren“. Und in einem Zeitungsbericht, der aus Anlass seines Todes erschien, ist nachzulesen: „Die schmerzliche Lücke, die Paul Sangermann, der die Geschicke der Stadt so entscheidend mitprägte, hinterlässt, wird nur schwer zu schließen sein“.

Dass Oberveischede Paul Sangermann viel zu verdanken hat, wirkt bis heute - mehr als 30 Jahre nach seinem Tod - nach! (Sigrid Mynar)

GEFALLENE SOLDATEN NAHE OBERVEISCHEDE Bei gutem Wetter im Frühjahr 1945 waren in Oberveischede Bauern im vollen Einsatz auf den Feldern. In und um Oberveischede, Neuenwald und Tecklinghausen lag eine Truppe junger Kavallerie-Soldaten mit Pferd und Wagen. Nach einigen Tagen kam der Befehl, dass die Truppe weiterziehen müsse. In der Küche des Hofes Weiskirch, heute Oberveischeder Str. 15, saßen zwei Soldaten beim Frühstück. Sie berieten die weitere Vorgehensweise. Schweren Mutes und besorgt stiegen die Soldaten auf ihren Pferdewagen und bewegten sich in Richtung Olpe. Plötzlich tauchten am Himmel vier bis fünf amerikanische Jagdbomber auf um die oberhalb Oberveischede befindliche und erst kürzlich fertig gestellte Panzersperre anzugreifen. Als sich die Jagdbomber verzogen hatten, begaben sich einige Bewohner der umliegenden Dörfer an diesen Ort und es bot sich ihnen ein grausames Bild. Auf der Straße Richtung Olpe lag der Pferdewagen der Wehrmacht, den die Bomber getroffen hatten. Die zwei Soldaten, Walter Königstedt und Heinrich Bienroth, die zuvor noch im Haus Weiskirch gefrühstückt hatten, lagen tödlich getroffen neben ihren Pferden. Die beiden getöteten Soldaten wur-

den von Ernst Weiskirch sen. und Maria Kruse vorübergehend in Planen gehüllt und an Ort und Stelle neben der Fahrbahn vorrübergehend beigesetzt. Die Pferde legte man etwa 200 Meter höher in einem Hohlweg ab und deckte sie später mit Erde ab. Am 08.05.1945 war der 2. Weltkrieg beendet. Langsam wurden kleinere Kriegsschäden beseitigt. Die Gräber der beiden Soldaten wurden neugestaltet, mit Kreuzen versehen und mit einem Zaun eingefasst. Die Hilfsbereitschaft war groß. So sorgten die Schulkinder mit ihrer Lehrerin Frau Lenze für den Blumenschmuck. Es war zu beobachten, dass Autofahrer, Fußgänger und sogar Soldaten für ein kurzes Gebet innehielten. Einige Jahre später bekam Sprengmeister Josef Schulte, genannt Witten, den Auftrag von der Kirchengemeinde St. Luzia, Oberveischede die beiden Soldaten auf den Oberveischeder Friedhof umzubetten. Ein weiterer Soldat, Xaver Sieber, der am gleichen Tag auf dem Hüttenberg ums Leben gekommen war, wurde ebenfalls auf dem Oberveischeder Friedhof beigesetzt. Später fanden die drei Soldaten nach einer erneuten Umbettung ihre letzte Ruhe auf dem Soldatenfriedhof in Elspe.

Bemerkung: Weder bei der Überführung auf den Friedhof Oberveischede noch bei der Überführung auf den Friedhof in Elspe ist ein Datum im Sterbebuch angegeben. (Heimatfreunde Oberveischede)

Die Grabsteine der Gefallenen auf dem Soldatenfriedhof in Elspe. Quelle: Heimatfreunde

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HEINRICH FLEISSIG (SENIOR) - ein außergewöhnlicher Oberveischeder

Es gibt Menschen, die haben etwas Besonderes an sich, die heben sich ab von den anderen, die leben ihr Leben außerhalb des sogenannten „Mainstreams“, und sie leben es mit allen damit verbundenen Schwierigkeiten. Einer dieser Menschen aus unserem Dorf soll hier gewürdigt werden. Seine Lebensleistung verdient besonderen Respekt und Anerkennung. Heinrich Fleißig Senior, den Älteren besser bekannt als „Fleißigs Opa“, Oberveischeder von Geburt bis zum Tode, Familienvater, Einzelhändler, Kaufmann, (Volks-)Pädagoge, Wissenschaftler ohne Studium, Autor, Verleger, ehrenamtlicher Naturschutzbeauftragter für den Kreis Olpe, „Staatlich beauftragter Pfleger für Bodenaltertümer“... ein ausgefüllter Alltag in vielen Rollen, wobei man sich spontan fragt, wie ein einzelner Mensch den damit zwangsläufig verbundenen Zeit- und Arbeitsaufwand bewältigt.

Wissen anzueignen und sich als (Bürger-)Wissenschaftler zu betätigen? Was treibt ihn dazu, das Selbstvertrauen und den Mut aufzubringen, eigene regional auf den Kreis Olpe begrenzte Forschungsergebnisse nicht nur zu veröffentlichen, nein, seine Publikationen noch dazu selbst zu verlegen? Welche starke Motivation steckt hinter seinen geschichtlichen, naturkundlichen, geographischen und geologischen Interessen? Fragen über Fragen. Heinrich Fleißig muss, so sehe ich es, eine außergewöhnlich starke Verbundenheit mit seinem unmittelbaren Lebensumfeld, seinem Dorf, den hier früher und jetzt lebenden Menschen, Tieren und

Es ist an der Zeit, die Lebensleistung dieses außergewöhnlichen Mannes neu in den Blick zu nehmen, auch wenn dies im Rahmen dieses kleinen Artikels für unsere Dorfzeitung nur ansatzweise, begrenzt und in kleinen Ausschnitten möglich ist, auch wenn sich mehr Fragen stellen als Antworten geben lassen. Beginnen wir gleich mit der wichtigsten Frage: Was bringt einen Oberveischeder Bürger in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als Ökologie und Schutz der Umwelt, Natur und Landschaft noch keine gesellschaftlichen Themen waren, dazu, sich mit Fragen des Natur- und Landschaftsschutzes, aber auch der Geschichte seiner engsten Heimat zu befassen? Was bringt ihn, der kein akademisches Studium absolvieren konnte, dazu, sich autodidaktisch ein großes 12

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Pflanzen empfunden haben. Diese enge Verbundenheit bedeutete ganz selbstverständlich die Übernahme von Verantwortung und die von ihm gesehene Notwendigkeit, den Mitmenschen – Kindern und Erwachsenen – Kenntnisse und Wissen zu vermitteln. Er spürte und wusste, dass die Menschen nur das zu

schützen bereit und fähig sind, was sie kennen. Und wie es so ist bei intelligenten Menschen, die von dem „Virus Neugier“ befallen sind: einmal mit einer Fragestellung auf der Suche nach neuen Antworten befasst, zieht dieser unausrottbare Virus, die Wissbegier, immer weitere Kreise. Und so machte er sich vor allem abends und sonntags, häufig unter Zeitdruck und mit schlechtem Gewissen seiner Familie und seinen anderen Aufgaben gegenüber, die ebenfalls Zeit, Kraft und Aufmerksamkeit einforderten, an seine wissenschaftlich-schriftstellerische Arbeit. Am 6. Juli 1950 wurde Heinrich Fleißig vom Regierungspräsidenten zum (ehrenamtlichen) „Kreisbeauftragten für Naturschutz und Landschaftspflege im Kreise Olpe“ ernannt. Bereits 1951 veröffentlichte er in der 7. Folge der „Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe“ (S. 399 – 402) einen Artikel mit dem Titel „Über Naturschutz im Kreise Olpe“. Naturschutz wurde seinerzeit allgemein verstanden als eine Art „Park-Pflege“. Ziel war eine „schöne Landschaft“, deren Erhalt auch von Heinrich Fleißig mit großem Pathos und Engagement gefordert wurde. Obwohl Ökologie als die Wissenschaft von den systematischen Vernetzungen natürlicher Vorgänge noch weitgehend unbekannt war, stellte Fleißig schon damals Forderungen auf, die heute, fast 70 Jahre später, nichts von ihrer Richtigkeit und Bedeutung eingebüßt haben. So erkannte er, um nur ein kleines Beispiel zu nennen, den Wert der Hecken: „...ist eine dichte Hecke...durchaus keine Behinderung, vielmehr ein vielfältig nützlich Ding. Hier ist die Rodehacke unangebracht und kann nur Schaden stiften... In den Dörfern wie in der Flur dürfen die Bäume und Baumgruppen so wenig fehlen wie die Hecken. Das Bild unserer Heimat


ihn allerdings der Schutz der Natur und die hieraus resultierenden Publikationen, so u.a. die Veröffentlichung des Naturschutzführers des Westfälischen Heimatbundes Nr. 4 Kreis Olpe (1962) oder seine bis dahin umfangreichste Arbeit „Naturschutz im Kreis Olpe“ (1964).

wird zum guten Teil von ihnen geformt.“ (S. 400) Auf seiner - wie er es nannte - „Inventurreise“ durch den Kreis Olpe im Sommer 1950, die er mit seinem klapprigen dreirädrigen Goliath 750 GD (oder war es ein Tempo Hanseat?) absolvierte, registrierte er 150 unter Naturschutz stehende Objekte, davon allein 142 Einzelbäume, insbesondere die „an Zahl und Schönheit wie auch an Alter obenan“ stehenden Sommer- und Winterlinden, gefolgt von der Eiche, dann („in ganz hervorragenden Exemplaren“) der Rotbuche, einer (!) Ulme, und vereinzelten

eine erweiterte Fassung dieses Artikels als Broschüre unter dem Titel „Naturschutz und Landschaftspflege im Kreise Olpe“. Eine Würdigung dieses ersten auf den Kreis Olpe bezogenen Naturschutzberichts kann und soll hier (aus Platzgründen) leider nicht erfolgen. Neben seiner Tätigkeit für den Natur- und Landschaftsschutz widmete sich Heinrich Fleißig intensiv der Geschichte seines Heimatdorfes. 1957 erschien aus Anlass des 200-jährigen Bestehens der Schule und der Einweihung des zweiten Klassenraumes seine Schrift „Geschichte der Kirche

Am 4. Januar 1968, kurz vor seinem Tod, wurde seine langjährige, vielfältige und verdienstvolle ehrenamtliche Arbeit durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande überörtlich gewürdigt. Mit großer Verspätung schließt sich heute das Dorf Oberveischede der damit zum Ausdruck gebrachten Wertschätzung und Anerkennung der außergewöhnlichen Lebensleistung von Heinrich Fleißig an und dankt ihm für sein herausragendes Engagement für Heimat, Dorf und Natur. (Lothar Epe)

Vertretern weiterer Baumarten. Vier Jahre später (1955) erschien in dem von ihm in Oberveischede (!) gegründeten und betriebenen „Dreilinden-Verlag für Kultur und Volkstum“

und Schule Oberveischede“, der er 1965 seine Arbeit „Geschichte des Dorfes Oberveischede“ folgen ließ. Eine Herzensangelegenheit blieb für

Fotos: Oberveischeder Str. 29, Heinrich Fleißig sen. mit Tochter Elisabeth genannt Lisbeth 1924; Quelle: Marianne Fleißig Hochzeit Fleißig (1921), vor der alten Kirche; Quelle: Marianne Fleißig Gasthof Fleißig im Hof (rechts); Quelle: Marianne Fleißig Fleißig Heinrich 1913 (Portrait); Quelle: Marianne Fleißig Oberveischede - Dorfzeitung 2019

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6. TAG DER DÖRFER IN SÜDWESTFALEN Südwestfalen zu Gast in Oberveischede

Weit über 100 Dorfaktive aus ganz Südwestfalen kamen am 31. März zu uns nach Oberveischede, um sich über die digitalen Möglichkeiten in Dörfern und kreative Ideen auszutauschen. Vorab gab es an verschiedenen Punkten des Dorfes Gelegenheit, das vorzustellen, was unser Dorfleben ausmacht. Dass dies nicht wenig ist, bestätigten uns die Gäste in persönlichen Gesprächen und befragten uns interessiert, wie es gelungen ist, so viele große und kleine Projekte

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umzusetzen. Um das Vernetzen der Dörfer und um Ideen für das eigene Dorf nutzbar zu machen, was andernorts schon umgesetzt wurde, geht es im Wesentlichen beim Tag der Dörfer, der in diesem Jahr zum 6. Mal stattfand. Im Onlinemagazin Wirtschaft regional war später nachzulesen: „Mit dem Austragungsort Oberveischede zog der „Tag der Dörfer“ erneut in einen äußerst engagierten Ort, der den Teil-

nehmer/innen in einem Rundgang vorgestellt wurde. So bündelt die Dorfgemeinschaft Oberveischede die Interessen aller Vereine im Ort und entwickelt das Dorf strategisch weiter. Der örtliche Kindergarten steht in der Trägerschaft eines Elternvereins, der wiederum auch den Spielplatz errichtet hat. Über 70 Mitglieder im Verein „Wir für uns“ kümmern sich im Dorf um Menschen, die kurzfristig Hilfe benötigen.“ Udo Kriegesmann, Markus Feldmann und Toni Remberg hatten


den Teilnehmern diese Punkte vorgestellt. Darüber hinaus beeindruckte Mike Wurm die Besucher mit seinem Bericht über den Bau des Clubhauses und die vorausschauende Zusammenarbeit der Spielgemeinschaft L.O.K. Die Vesperinsel und wie sie entstand, schilderte Rolf Schütt und beschrieb, dass auch private Initiativen im Dorf viel schaffen können. Im Anschluss an den Rundgang begrüßten Landrat Frank Beckehoff,

Bürgermeister Peter Weber und DGO-Vorsitzender Meinolf Kühr die Gäste in der Dorfgemeinschaftshalle, die vom Schützenverein hergerichtet und bewirtschaftet wurde. Wie flott und hilfsbereit das stattgefunden hatte, hob Dr. Stefanie Arens (Südwestfalen-Agentur) in ihrer Begrüßung hervor.

ten abschließend fest, dass sich die Leistungen unseres Dorfes, auch im Vergleich mit anderen aus Südwestfalen durchaus sehen lassen können. Ein schönes Resümee! (Sigrid Mynar)

Insgesamt war es ein sehr informativer Tag mit kreativem Austausch. Die Teilnehmer aus Oberveischede stell-

Oberveischede - Dorfzeitung 2019

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CROWDFUNDING FÜR MAIBAUM UND VOGELSTANGE Schützenverein St. Michael geht neue Wege Ein kurzer und heftiger Sturm bedeutete im Mai 2014 das Ende des Maibaums der Vereine. Dabei hatte sich der im April 2004 anlässlich des Oberveischeder Dorfaktionstages aufgestellte Maibaum schnell zu einem Wahrzeichen für Oberveischede entwickelt. Glücklicherweise wurden dabei keine Personen verletzt. Mehrfach wurde seitdem innerhalb des Vereins DGO überlegt, ob, wie und wo man einen neuen Maibaum aufstellen könnte. Weil zunächst keine Lösung gefunden wurde, geriet das Thema bei vielen in Vergessenheit. Aber nicht beim Schützenverein, denn die Reste des Maibaum lagern an der Dorfgemeinschaftshalle und erinnern somit immer wieder an das ehemalige Wahrzeichen. Im Zuge der Baumaßnahmen für den neuen Parkplatz, bei denen wir nahezu täglich auf die Überreste blickten, reifte die Entscheidung: „Wir wollen den Maibaum wieder aufstellen!“ Ein Platz war schnell gefunden: An der vordersten Spitze des neuen Parkplatzes, nur rund 50 Meter vom alten Standort entfernt. So ist er, genau wie der alte Maibaum, von jedem, der aus Richtung Olpe in unser schönes Dorf kommt, sofort zu sehen. Zusätzlich sollen an der Stelle auch noch zwei oder drei Ruhebänke aufgestellt werden, um einen Ort zum Verweilen und Klönen mitten im Dorf zu schaffen. Der Vorstand der DGO und der Ortsvorsteher wurden informiert und alle waren überzeugt von der guten Idee. Grünes Licht gab es nach einem kurzen Ortstermin auch von der Stadt Olpe als Grundstückseigentümerin. Die Fragen „ob“ und „wo“ waren also geklärt. Es blieb nur noch das “wie“ offen. Und dabei ging es vor allem ums Geld. DGO und Schützenverein stehen zwar finanziell auf sicheren Beinen, aber einen neuen Maibaum kann man nicht „mal eben“ bauen und aufstellen . Aber da gibt es ja das sogenannte Crowdfunding, also eine gemeinschaftliche Finanzierung, die das ganze Dorf einbezieht. Zur Umsetzung solcher Crowdfunding Projekte bietet die Volksbank Bigge-Lenne eG eine Plattform an, auf der die Projekte vorgestellt und Spenden eingesammelt werden können. Der Clou: Pro Person, die für das Projekt mindestens zehn Euro locker macht, spendet die Volksbank ebenfalls zehn Euro. Diese Möglichkeit wird der Schützenverein nun nutzen, um den neuen Maibaum für das Dorf Oberveischede zu realisieren. Unter www.voba-bigge-lenne.viele-schaffen-mehr.de findet man das Projekt und weitere Informationen. Im Vorfeld muss eine Gesamtsumme (hier 5.000 Euro) festgelegt werden und nach einer Startphase (sollte zum 1. Juli 2019 beendet sein) kann mit dem Spenden sam16

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meln begonnen werden. Die Spendenphase dauert drei Monate. Sollten nach diesem Zeitraum nicht genügend Spenden (also 5.000 Euro) eingegangen sein, so ist das Projekt gescheitert und jeder Spender erhält sein Geld von der Volksbank zurück. Um die Förderung durch die Bank maximal auszunutzen, müssten 250 Personen jeweils zehn Euro Spenden. Dadurch erhalten wir von der Volksbank ebenfalls 250 x zehn Euro dazu, so dass die 5.000 Euro erreicht werden. Jede Spende zählt, aber alle Spenden von 10 Euro zählen sogar doppelt. Eine Rechenaufgabe: Familie Kunze möchte 30 Euro spenden. Möglichkeit 1: Herr Kunze (ein Spender!) überweist 30 Euro, also gibt die Volksbank 10 Euro dazu. Möglichkeit 2: Herr Kunze überweist 10 Euro, Frau Kunze überweist 10 Euro, das Kind der Eheleute Kunze überweist 10 Euro. Das sind drei Spender mit mindestens 10 Euro und die Volksbank legt 30 Euro drauf. Lösung der Aufgabe: Viele Spender mit mindestens zehn Euro bringen mehr Geld von der Bank. Die Spendenphase soll von Juli bis September laufen. Nach erfolgreichem Abschluss kann ab Oktober mit den Arbeiten begonnen werden. Am 1. Mai 2020 soll dann statt des Maifestes wieder ein Mai-BAUM-fest durch den Car-


KIGA 2.0

„DIE KLEINEN STROLCHE“ werden zweigruppig nevalsclub durchgeführt werden können. Auch die Vogelstange bedarf der Erneuerung. Nach über 40 Jahren und diversen Umbauten muss sie erneuert werden. Geänderte Vorschriften und das Sauerländer Wetter lassen es nicht mehr zu, die alte Vogelstange weiter zu betreiben. Zunächst musste „nur“ ein neuer Kugelfang her. Beim Entfernen diverser Farbschichten am Gestell des Mastens wurde leider deutlich, dass auch dies grunderneuert werden muss. Die Kostenschätzung für die Vogelstange musste daher von ursprünglich 7.000 bis 9.000 Euro auf 9.000 bis 11.000 Euro erhöht werden. Nicht gerade wenig für unseren Verein. Aus diesem Grund haben wir das Crowdfunding-Projekt für den Maibaum um das Projekt Vogelstange erweitert. Das bedeutet, alle Spendengelder, die nach erfolgreichem Wiederaufbau des Maibaums eventuell noch vorhanden sind, sollen genutzt werden, um die Kosten der neuen Vogelstange für den Schützenverein etwas erträglicher zu machen. Völlig unabhängig vom Ausgang der Spendenaktion werden wir natürlich die Arbeiten an der Vogelstange weiterführen, damit auf dem Schützenfest vom 23. bis 25. August wieder in gewohnter Weise die Vogelschießen um die Königs- und Jungschützenkönigswürde stattfinden können. Wir hoffen auf zahlreiche Spender und freuen uns auf den neuen Maibaum. Bei Fragen zum Projekt steht der Vorstand des Schützenvereins gerne zur Klärung bereit. (Volker Heinze Für den Vorstand Schützenverein St. Michael 1952 e.V.)

Mehr Platz für Kinder hat jetzt der Kindergarten Oberveischede. Im Oktober 2018 begannen die Arbeiten für den Anbau des Kindergartens, denn angesichts der dauerhaft hohen Kinderzahlen in Oberveischede und Umgebung war es nötig, den nötigen Platz für zwei Gruppen zu schaffen. In Zusammenarbeit mit dem Kreis Olpe wurde der Anbau zur Erfüllung des Raumprogrammes für zwei Gruppen genehmigt. Mit der Fertigstellung kann der bisher eingruppige Kindergarten ab dem 1. August dieses Jahres Plätze für zwei Kindergartengruppen anbieten. Es können dann Kinder von 0 bis sechs Jahren betreut werden. Rückblickend kann man sagen, dass die Umbauzeit für alle Beteiligten sehr spannend war. Jetzt freuen sich alle auf den Start der zweiten Gruppe ab August 2019. (Jenny Diehl, Kindergarten „Die kleinen Strolche“) Oberveischede - Dorfzeitung 2019

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GUTE AUSSICHTEN

Umsetzung durch eigenes Engagement Ruhebänke sind stets willkommene Rastplätze für Spaziergänger und Wanderer. Hier kann man entspannt verweilen und die schöne Aussicht an markanten Punkten in der Natur genießen. Wichtige Voraussetzung für ein ungetrübtes Vergnügen ist allerdings, dass die Sitzgelegenheiten gepflegt und einladend sind. Manche Bänke rund um den Ort sind aber unansehnlich und bedürfen dringend einer Pflegemaßnahme. Die Projektgruppe „Besitzbares Dorf“ hat sich der Thematik angenommen und sich zum Ziel gesetzt, die Kartierung, Renovierung, Neugestaltung und Unterhaltung der Bänke und Sitzgruppen im Dorf und an den umliegenden Wanderwegen zu übernehmen. Die rüstige Rentnergruppe hat bereits im April mit dem Arbeitseinsatz begonnen und wird nach einer Dringlichkeitsbewertung schrittweise das Projekt fortführen und umsetzen. Dank der finanziellen Unterstützung 18

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durch die DGO und die Sachspenden des städtischen Bauhofs konnten die Maßnahmen bislang gut vorangetrieben werden. Inzwischen sind schon etliche Bänke instand gesetzt und bieten damit nicht nur Wanderern einen behaglichen Sitzplatz entlang der heimischen Wege. Ruhebänke als Lebensretter Dabei sind die Bänke rund um Oberveischede künftig nicht nur schöner, sondern auch im übertragenen Sinne „sicher“. Denn sie sind mit Nummern versehen und über Geo-Daten in das bestehende Rettungssystem des Kreises Olpe eingebunden. Somit kann im Notfall schnell Hilfe an die genaue Stelle gerufen werden. Denn schließlich kündigen sich Notfälle, bei denen es manchmal um Leben oder Tod gehen kann, nicht an. Umso dramatischer kann die Situation außerhalb einer Ortschaft sein. Zum Glück sind Noteinsätze selten, doch falls sie eintreten, sind genaue Angaben wichtig. Und da helfen die Nummer und Geo-Daten.


Die Projektgruppe „Besitzbares Dorf„ möchte mit ihrem Engagement einen wertvollen Beitrag zum Gemeinwohl in Oberveischede leisten. Dank an alle Beteiligten! (Toni Remberg)

Fotos: Christine Droste Oberveischede - Dorfzeitung 2019

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LEBEN IN WALD UND GARTEN

Vom Wert des toten Holzes! Es ist paradox: Auch „lebendes“ Holz besteht zu einem großen Teil aus toten Zellen. Und doch sprechen wir von „Totholz“, wenn wir stehendes oder liegendes, abgestorbenes Holz meinen. Und dieses tote Holz strotzt nur so vor Leben! Eine nahezu grenzenlose Fülle von Tierarten lebt auf, in und von sogenanntem „toten“ Holz. Totholz ist Leben, wie es ausgeprägter und vielfältiger nicht sein könnte, und wissenschaftlich erst ansatzweise erforscht. Und doch gehen wir mit Totholz seltsam eigenartig um: Es gilt als „unordentlich“, so dass manche Wälder, vor allem Fichtenmonokulturen, oft wie leergefegt aussehen und in der Folge krankheitsanfällige Ökosysteme bilden. Manche Menschen halten Totholz für „hässlich“. Auch unser neuzeitlicher Umgang mit dem Thema „Alter und Tod“ führt zu einem verengten Blick auf „tote“ Bäume, die nicht in unser Bild von einer heilen (jugendlichen) Welt passen. Und nach dem extrem trockenen Sommer im letzten Jahr schien es so, als sei das Totholz in den Wäldern noch dazu „gefährlich“, weil es den Borkenkäfer begünstige. Die mittlerweile wissenschaftlich belegte Wahrheit ist eine andere: Standortfremde, artenarme Fichtenkulturen sind ökologisch instabil. Kommt eine extreme Trockenheit hinzu, vermehrt sich der Borkenkäfer (lat. Ips typographus, auch „Buchdrucker“ genannt) sehr stark. Eine arten20

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reiche und altersgemischte Kultur mit hohem Totholzanteil verringert das Problem. Im Totholz, das im Übrigen nach etwa zwei Jahren nicht mehr vom Borkenkäfer befallen wird, vermehren sich seine Gegenspieler: bestimmte Wespenarten, Pilze, Milben, verschiedene Käfer- und Fliegenarten. Je artenreicher ein Wald ist, desto widerstandsfähiger ist das Gesamtsystem gegen katastrophale Entgleisungen, wie im Sommer 2018. Im Garten spielt Totholz (- ich bleibe der Einfachheit halber bei diesem

mal auch noch so kleine Ecken, die der Natur überlassen werden können? Naturnah belassene Ecken, zum Beispiel auch mit aufgeschichteten toten Ästen und Zweigen sind für ein stabiles ökologisches Gleichgewicht im Garten von großer Bedeutung.Werden Holzabfälle, die beim Gehölzschnitt gewonnen werden, zu Reisighaufen aufgeschichtet, entwickeln sich auch Lebensräume für viele Insekten, Singvögel und Säugetiere. Zaunkönig und Rotkehlchen nutzen Reisighaufen gern als Ver-

Begriff -) immer noch eine zu unbedeutende Rolle. Gerade im naturnahen Garten aber sollte man darauf in keinem Fall verzichten.

steck und Brutplatz. Spitzmäuse, Igel, Mauswiesel, Erdkröten oder Zauneidechsen finden in einem Holzhaufen einen optimalen Überwinterungsplatz und Unterschlupf. Mit Rank- oder Kletterpflanzen bepflanzt wirken die Reisighaufen auch nicht „unordentlich“. Unserer Kreativität sind bei der Gestaltung keine Grenzen gesetzt!

„Wilde Ecken“ Es ist die Frage: Müssen Gärten eigentlich immer bis in den letzten Winkel hinein „aufgeräumt“ sein? Gibt es nicht auf jedem Grundstück manch-

(Lothar Epe)


LIEDERKRANZ OBERVEISCHEDE IM WANDEL DER ZEIT

Nach 125 Jahren Übergang vom Männerchor zum Gemischten Chor 125 Jahre lang waren ausschließlich Männer Mitglieder im örtlichen Chor. Mittlerweile sind auch Frauen dazugekommen. Seit einem Jahr ist der Gemischte Chor Liederkranz Oberveischede aktiv. Unter der bewährten Leitung von Hubertus Schönauer haben die 30 Sänger und 20 Sängerinnen bereits ein beachtliches Niveau erreicht und bei mehreren Auftritten überzeugt. Der Vorstand des Männerchores und die Sänger erkannten rechtzeitig, dass man neue Wege gehen müsse, um den Fortbestand des Chorgesanges im Dorf zu sichern. 2016 wurden unter dem Motto „Bring doch einen mit“ Männer aller Altersgruppen aus dem Dorf zu drei Kennenlernproben „ohne jede Verpflichtung“ eingeladen. Vier von zwölf Interessierten konnten als neue Sänger gewonnen werden. Das reichte nicht aus. Und so stellte schon bald der Arbeitskreis Zukunftssicherung die Weichen für ein ambitioniertes Ziel: die Überführung des Männerchors in einen Gemischten Chor. In der Mitgliederversammlung am 4. Juli 2018 kam es zu der historischen

Entscheidung: Nach über 125 Jahren existiert der Männerchor Liederkranz Oberveischede e. V. nicht mehr. Nachfolger ist der Gemischte Chor Liederkranz Oberveischede. Erfreulicherweise erfolgte die Zustimmung einstimmig und ohne Enthaltungen. Neun Mal Meisterchor Vor den Überlegungen zur Umwandlung des Männerchores in einen gemischten Chor stand die Entscheidung, sich nicht mehr an einem Meisterchorsingen zu beteiligen. Das ist den Sängern nicht leicht gefallen. Schleißlich waren neun Meisterchortitel im Chorverband NRW das Highlight der Vereinsgeschichte. Einen großen Erfolg konnte der Chor 1978 beim Chorwettbewerb von Rheingold Münster feiern. Gegen stärkste Konkurrenz wurde der Tageshöchstpreis des gesamten Wettbewerbes errungen. Vereinsfahne restauriert

gekommen und konnte seit geraumer Zeit bei Feierlichkeiten oder aber auch bei Beerdigungen von Sängern nicht mehr verwendet werden. Ende 2016 wurde die Fahne dann von einem Fachbetrieb erfolgreich restauriert. Neben großzügigen Spenden heimischer Firmen und Privatpersonen trugen auch die Sänger mit einer Umlage zur Finanzierung der Kosten bei. Die Restaurierung soll auch den Glauben an die Zukunft des Vereins zum Ausdruck bringen. Sie soll auch die Verbindung zwischen dem Männerchor und dem Gemischten Chor symbolisieren. Eine Besonderheit des Vereins ist die mittlerweile 40-jährige Freundschaft des Chores zum Musikverein Harmonie Balzhofen. Das Dorf Balzhofen gehört zur Stadt Bühl in Baden. Zahlreiche gegenseitige Besuche haben aus der Vereinsfreundschaft eine Dorffreundschaft werden lassen. (Albert Schneider)

Die Vereinsfahne war in die Jahre Oberveischede - Dorfzeitung 2019

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ÖKOLOGISCHER RAUM IN OBERVEISCHEDE Götermicke / Gathe / Hohler Weg

Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, findet möglicherweise in der unmittelbaren Nachbarschaft bemerkenswerte Dinge, die jedoch auch oft der Aufmerksamkeit entgehen. Am südwestlichen Ortsrand des Dorfes findet man beispielsweise relativ dicht beieinander: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13.

Wildblumen am Rand des Weges zur Gathe Grundstückseinfassung mit 100 m Buchenhecke Hohler Weg mit zwei ü.200 Jahre alten Solitäreichen u. Magerrasenfläche 10 Kirschenhochstämme am Wegrand Gepfropfte Apfelbäume (alte Sorten) Streuobstwiese mit 16 Apfelbäumen Großflächige Buchenanpflanzung auf Grenzertragsgrünland Wildkirschenanpflanzung am Wegrand Ahornkultur nach Fichtenabtrieb Fichtenunterbau mit Buchen Freigestellter Laubholzbestand mit Benjeshecke Extensiv genutzte Wiese mit Bachlauf und Bienenstand Feuchtbiotop seit über 30 Jahren

In den jährlich erscheinenden Dorfzeitungen soll darüber berichtet werden. 1. Wildblumen am Rand des Weges zur Gathe Bereits seit Jahren wird in jedem Frühjahr entlang des Wirtschaftsweges ein zwei Meter breiter Randstreifen mit Wildblumen eingesät. Das Ergebnis kann sich immer wieder sehen lassen. In diesem Jahr wurde erstmals die Sorte „Felgers-Augenweide“ der Saatgut-Manufaktur Felger verwendet. 22

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Die Blühmischung enthält über 30 Blumenarten und Sorten, u. a. Blauglöckchen, Mittagsblumen, Spiegelei-Blume, Duft-Resede, Buschwinden, Goldmohn, Meerviole, roter und blauer Lein, Schleierkraut, Marienkäfer-Mohn, Kornblumen, Ringelblumen, Schmuckkörbchen und Kapmargeriten. Wildblumen sind ein Paradies für Bienen. Die Anwesenheit von Bienen hält das Ökosystem in Balance. Für die Umwelt sind die Bie-

nen als fleißige Besucher von Blumen und Pflanzen von unersetzlichem Wert. Schließlich müssen sämtliche Samen- und Blütenpflanzen für ihre Fortpflanzung bestäubt werden. Und dafür ist die Biene zuständig. 2. Grundstückseinfassung mit 100 m Buchenhecke Von vielen wird vor allem das Erscheinungsbild der Buche geschätzt. Mit dem Farbenspiel ihres Laubes im Laufe des Jahres bietet sie immer einen etwas romantischen Anblick. Im Frühjahr und Sommer trägt sie frischgrüne, hell glänzende Blätter. Im Herbst zeichnen sich Buchenhecken durch ihre leuchtenden Herbstfarben


aus. Eine Buchenhecke wird daher niemals langweilig. Im Winter behalten Buchenhecken ihr vertrocknetes Laub, so dass sie auch dann noch einen guten Sichtschutz bieten. Buchen sind eigentlich laubabwerfende Heckenpflanzen, verlieren aber ihr Blatt niemals vollständig. Buchenhecken passen in verschiedene Gartengestaltungen. Sie lassen sich perfekt mit anderen Bäumen, Sträuchern und Pflanzen kombinieren. Ganz gleich, ob es sich um einen Naturgarten oder einen klassischen Garten handelt, Buchenhecken sind perfekt als Umrahmung eines Grundstücks geeignet. Für einen besonders schönen Effekt kann man immergrüne und laubabwerfende Pflanzen nebeneinander pflanzen. Auch hierfür eignen sich Buchen hervorragend. Sie schaffen eine natürliche und warme Atmosphäre in jedem Garten, und das zu jeder Jahreszeit!

dern der Dorfgemeinschaft gepflegt wird. Seit dem letzten Jahr werden die vorhandenen Brennnesseln nicht mehr abgemäht, sondern sich selbst überlassen. Nach der leichten Rechtskurve stehen auf der linken Seite zwei mächtige Eichen. Deren Alter wird auf > 200 Jahre geschätzt. Mit einem Durchmesser von über 120 cm und einer imposanten Höhe sind sie ein besonderer Blickfang. Um sie noch mehr zur Geltung zu bringen, sollen sie im Herbst durch Entfernen des Unterholzes freigestellt werden. Es ist davon auszugehen, dass sie zusammen mit einer gleich großen Eiche, die sich in einem Abstand von ca. 100 Metern befindet, als Grenzeichen gepflanzt worden sind.

Quelle: www.heckenpflanzendirekt.de/heckenpflanzen-blog/gute-grunde-fur-eine-buchenhecke.html

3. Hohler Weg mit zwei über 200 Jahre alten Solitäreichen und Magerrasenfläche An die Straße im Eck schließt sich in Richtung Fahlenscheid der „Hohle Weg“ an. Die beidseitigen Böschungen des Geländeeinschnittes haben eine Höhe von bis zu 4 Meter. Die vorwiegend vorhandenen Eichen und Ahorn stehen auf der rechten Seite des Weges am oberen Böschungsrand, auf der linken Seite teilweise auch am Böschungsfuß. Neben dem Weg liegt eine ca. vier Meter breite Magerrasenfläche, die von Mitglie4. 10 Kirschenhochstämme am Wegrand Vor zwölf Jahren wurden am Weg zur Gathe 10 hochkronige Kirschbäume gepflanzt. Sie haben sich sehr gut entwickelt und zeigen sich im Frühjahr in voller Blüte. Zusammen mit dem Wildblumenstreifen bilden sie eine natürliche Einheit - im wahrsten Sinne des Wortes. Die seinerzeitige Frage, wem die Kirschen zustehen würden, hat sich als nicht relevant erwiesen. Die Frage wurde im Sinne der Natur von den Vögeln beantwortet. (Albert Schneider)

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DAS KREUZ AM HOF HESSE IN TECKLINGHAUSEN Auf dem Hof Hesse, heute Dommes, in Tecklinghausen befand sich dieses Holzkreuz. Im Jahr 2001 wurde der Korpus dieses Kreuzes gestohlen. Im Laufe der Jahre ist das Holzkreuz verfallen. (Heimatfreunde Oberveischede)

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Impressum Herausgeber: Dorfgemeinschaft Oberveischede e. V. Im Eck 2, 57462 Olpe/Biggesee dorfgemeinschaft@oberveischede.de Copyright: Dorfgemeinschaft Oberveischede e.V.

Tiger S Redaktion und Bildmaterial: Sigrid Mynar, Herbert Kranz, Dr. Jürgen Fischbach, Tim Mynar, Vereine u. Bürger aus Oberveischede; pixabay: Christoph Zimmermann, IceEye, 777546, congerdesign prepress: BogenWerk, Janne Fischbach, 57462 Olpe/Biggesee, info@bogenwerk.de


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