body LIFE - Ausgabe 05/2020

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BODY LIFE-EXPERTENRAT: HILFE IN DER KRISE

S. 9

05 I 2020 8,– Euro

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Titelstory

Restart nach der Krise Mit Optimismus und einem Plan für die Zeit danach

CLUB DES MONATS

ONLINE-VIDEOS

Schacht 4, Moers

Das müssen Sie beachten

S. 68

S. 14

GEMEINSAM STARK S. 28

Die Branche hält zusammen S. 12


-

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EDITORIAL

LIEBE LESER! Am 15. April haben Bund und Länder erste vorsichtige Schritte aus dem Lockdown beschlossen. Es sind kleine Schritte, um den „zerbrechlichen Zwischenerfolg“ nicht zu gefährden, wie Angela Merkel sagte. Doch von diesen Schritten ausgenommen sind die Fitnessstudios. Auch im April ist keine Lockerung in Sicht und wenn man den Ausführungen der Bundeskanzlerin gefolgt ist und dem Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz, Markus Söder, auf der Pressekonferenz aufmerksam zugehört hat, ist der normale Trainingsbetrieb in naher Zukunft auch nicht zu erwarten.

Stay Strong – Stay Together Wie in diesen Zeiten zusammengerückt und im kollektiven Interesse gehandelt wird, ist für mich ein starkes Zeichen – und sicher beispiellos für unsere junge Branche. Innerhalb nur weniger Tage wurde die Initiative „Stay Strong – Stay Together“ von Branchenvertretern ins Leben gerufen, die zur Solidarität der Mitglieder auffordert und den Menschen im Land den Stellenwert der Fitnessbranche für die Gesundheit deutlich macht (ab Seite 12).

body LIFE-Expertenrat Da es für die Coronakrise keine Blaupause gibt, stellen sich Ihnen berechtigterweise viele Fragen. Deshalb haben wir den body LIFEExpertenrat ins Leben gerufen. Auf unserer Facebook-Seite (body LIFE Fachportal) haben Sie die Möglichkeit, unseren vier Experten Fragen rund um rechtliche Themen, Versicherungen, Steuern, Krisenbewältigung & Co. zu stellen (Seite 9).

Max Fischer Expertenrat zur ­Coronakrise Sie fragen – unsere Experten antworten!

Fotos: Peter Dennig; Stay Strong – Stay Together; body LIFE; Jacob Lund – stock.adobe.com

Digitale Kurse und Online-Videos Die Schließung der Studios hat viele unter Ihnen mehr oder weniger gezwungen, das Business zu digitalisieren. Sich mit dem Ausbau von digitalen Produkten zu beschäftigen, ist ohnehin eine gute Idee. So eröffnet die Digitalisierung einen weiteren Geschäftszweig und die Kundenbindung kann intensiviert werden. Aber Achtung bei digitalen Fitnesskursen und Online-Videos! Rechtsanwältin Julia Ruch verdeutlicht Ihnen ab Seite 28, welche gesetzlichen Grundlagen Sie hierbei unbedingt beachten müssen.

Not mach erfinderisch: In Zeiten der Coronakrise trifft das auf zahlreiche Fitnessstudios zu. Im „peb2“ in Eningen können die Mitglieder weiterhin trainieren und Infos einholen – zwar nicht vor Ort, aber per virtuellem Rundgang (Seite 60). Beste Grüße und bleiben Sie gesund!

Max Fischer Chefredakteur

www.bodylife.com

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E L A IT IG D & E L L E N IO IT TRAD

S G N U R H Ä N ER BERATUNG ALLES IN EINEM

SGB V 0 2 § rs u sk n o ti n e v rä P r happyfigu individuell flexibel mobil

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42

Der nächste Schritt: Anamnese per Mausklick

Online-Fitnesskurse: Das müssen Sie beachten

W BRANCHE 8 Focus Deutschland 12 Stay Strong – Stay Together Initiative zur Förderung der Fitnessbranche

18

Thorsten trifft Martin Hirsch

28 Digitale Fitnesskurse und Online-Videos Fünf Dinge, die Sie jetzt unbedingt beachten müssen 32 Folgen der Digitalisierung Zero Contract und Gym-Hopping

14 Titelstory: Restart nach der Krise Optimismus und ein Plan für die Zeit danach

38 Digitalisierung im Marketing Marketing gestern und heute – was hat sich verändert?

16 Neue Ausrichtung Interview mit Alexander Goebel, Commercial Manager, Tanita

42 Online-Anamnese Der nächste logische Schritt in der digitalen Transformation der Fitnessbranche

18 Thorsten trifft ... Martin Hirsch

46 „Die Menschen wollen flexibel sein“ Interview mit Benjamin Roth, CEO Urban Sports Club

20 „Netflix für Fitness“ body LIFE-Unternehmensreport: YSPORT 22 Gestatten: Extrafit Innovation GmbH

W MANAGEMENT 24 Die Digitalisierung in der Fitnessbranche Chance oder Gefahr? 6 l body LIFE

05 I 2020

50 eFitness-Boom Die vierte Revolution der Fitnessindustrie 54 Zwei Jahre DSGVO – eine Bilanz Bedeutung des Datenschutzes für die Fitnessbranche 58 Digitalisierung meets Diagnostiktools Digitale Innovationen für Studios und Personal Trainer in der Stoffwechsel- und Leistungsanalyse www.facebook.com/bodylife

Fotos: Jacob Lund – stock.adobe.com; SFIO CRACHO – stock.adobe.com; body LIFE; Martin Hirsch

28


12

Stay Strong: Die Branche hält zusammen

16

Interview mit Alexander Goebel

32

Die Folgen der Digitalisierung

60 Virtuell trainieren Praxis-Konzepte: „peb2“, Eningen 62 Eine Community bilden Wie Social Intranets den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit im Unternehmen fördern

W SERVICE 3 Editorial 88 Impressum 90 Vorschau

64 Die Qual der Wahl Ein Leitfaden für den Weg zur richtigen Entscheidung

Fotos: ClassPass; Stay Strong – Stay Together; Tanita

68 Fitness mit Nostalgiefaktor body LIFE Club des Monats: Schacht 4, Moers

W TRAINING 72 Focus Deutschland 76 Yoga im Unternehmen Wirtschaftliche Chancen für Fitnesseinrichtungen

W

BUYERS‘ GUIDE

84 Top-Angebote des Monats 86 Einkaufsverzeichnis/Partner www.bodylife.com

Titelbild: milon industries GmbH Fotos: Schacht 4; Jacob Lund – stock.adobe.com; Stay Strong – Stay Together

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BRANCHE   FOCUS DEUTSCHLAND

Reed Exhibitions Deutschland GmbH

Urban Sports GmbH

#activetogetherKampagne Mit der neuen Social-Media-Kampagne #activetogether animiert Urban Sports Club seine Mitglieder, aktiv zu bleiben und Kurse zu besuchen. Mit der Aktion ruft Urban Sports zur Solidarität mit Sport- und Fitnessstudios auf. Mitglieder können ihre Workouts mit vertrauten Trainern fortführen – gleich­zeitig tun sie auch etwas für ihre Community und die Studios. Ihr Workout-Erlebnis können sie auf Instagram unter dem Hashtag #activetogether teilen. www.urbansportsclub.com

Die Gewinner der FIBO INNOVATION & TREND AWARDs Es sind sechs innovative Unternehmen der Fitnessbranche, die auf der diesjährigen FIBO im April ausgezeichnet werden sollten: die Gewinner der unterschiedlichen Kategorien des FIBO INNOVATION & TREND Awards 2020. Im Fokus der Branche werden sie mit ihren überzeugenden Produkten und Konzepten dennoch stehen. Die Preisverleihung wird nachgeholt und die Gewinner werden im Rahmen der FIBO im Oktober präsentiert. Die Jury lobt die Innovationskraft der ausgezeichneten Unter-

nehmen, die mit ihren Entwicklungen Menschen zu einem gesunden Lebensstil motivieren und ein nachhaltiges Training ermöglichen. Das sind die sechs Gewinner:

Kostenfreie App von EGYM

Kategorie: Digital Fitness Aussteller: Sphery AG Produkt: The ExerCube League

EGYM stellt Fitnessstudios seine neue Branded Member App bis Ende Juni in einer kostenlosen Testversion zur Verfügung. Sie wurde als personalisierter Fitnessbegleiter für die Mitglieder entwickelt. „Wir hoffen, dass sie durch die kostenlose Testversion unserer BranDie App fördert den CommunityGedanken und damit die Identifikation der Kunden mit ihrem Studio

ded Member App mit ihren Mitgliedern in Verbindung bleiben und sie dabei unterstützen, fit zu bleiben. Der Besuch im Fitnessstudio ist bekanntlich viel mehr als nur das physische Erlebnis – er ist auch eine persönliche Interaktion“, so Alex Peacock, General Manager von EGYM Digital Services. www.egym.com

Die „ExerCube League“ ist die Physical-E-Sports-Liga für jedermann. Dabei dient der „ExerCube“, ein immersives, funktionelles Fitness-Game, als Turnier- und Trainingsgerät. Das Spiel fordert Körper und Geist zugleich und kann je nach Fitnessniveau, Geschlecht und Alter individuell eingestellt werden. Kategorie: Health & Prevention Aussteller: Schwa-medico GmbH Produkt: Symbiont

Kategorie: Lifestyle, Life-Balance & Wellness Aussteller: JK-International GmbH Produkt: Ergoline Sonnenengel ­Spectra

Das von Medical Active zertifizierte Solarium ist das weltweit einzige mit integriertem Hautsensor, der die individuelle Hautempfindlichkeit misst und so Sonnenbrand vermeidet. Die Haut wird mit Beauty Light gepflegt. Der „Sonnenengel“ bietet außerdem ein Vitamin-D-Programm ohne direkte Bräune sowie ein komplett UV-freies Beauty-Programm zur Hautpflege und zum Kollagenaufbau. Kategorie: Ökologie & Nachhaltigkeit Aussteller: IMG Quality Design Sp. Z o.o. Sp. k. Produkt: ERGO-ECO MAT

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Die Kombination von Echtzeit-Trainingsdaten mit einem (Elektro-)Stimulationstraining – das ist „Symbiont“. Das zertifizierte Medizinprodukt ermöglicht es, das subjektive Belastungsempfinden beim Training mit objektiv gemessenen Werten wie Puls, HRV, EMG, Bewegungssensorik und Körperzusammensetzung in „real time“ zu vergleichen.

Hauptbestandteil der „ERGO-ECO MAT“ ist Zuckerrohr, das herkömmlich verwendetes Harz vollständig ersetzt. Für den Nutzer ist die Ökobilanz ein wertvolles Kaufargument. Zudem schützt man beim Training die eigene Gesundheit, da hier keinerlei Gifte enthalten sind. Auch Fitnessstudios können mit dem Einsatz dieser Matten ihr ökologisches Bewusstsein zeigen.

Kategorie: Performance & Leistungsfähigkeit Aussteller: Eleiko Group AB Produkt: EVO Rotating Dumbbell In Sachen Performance und Leistungsfähigkeit überzeugen die „EVO Rotating Dumbbells“. Die Hanteln sind mit einem sich drehenden Griff ausgestattet, der dem Benutzer ein kontrolliertes und sicheres Heben ermöglicht. Die Konstruktion ist so gestaltet, dass ein wesentlich kleinerer Griffdurchmesser erreicht wird, wodurch sich die „EVO Rotating Dumbbells“ für eine größere Bandbreite an Nutzern eignen. Kategorie: Start-up Aussteller: air up GmbH Produkt: air up „air up“ heißt die weltweit erste Trinkflasche, die Wasser nur durch Duft Geschmack verleiht. Die Flasche macht sich dabei einen Trick zunutze: das retronasale Riechen durch den Mund. Über die austauschbaren DuftPods der Trinkflasche wird dem Wasser beim Trinken duftende Luft hinzugefügt. Beim Schlucken trennt sich diese wieder vom Wasser und steigt über den Rachenraum zum Riechzentrum auf, wo sie als Geschmack wahrgenommen wird. Das Getränk selbst bleibt dabei pures Wasser.

www.facebook.com/bodylife

Fotos: eGym GmbH; FIBO/Reed Exhibitions Deutschland GmbH; Sphery AG; Schwa-medico GmbH; JK-International GmbH/Ergoline; IMG Quality Design; Eleiko Group AB; air up GmbH

eGym GmbH


FOCUS DEUTSCHLAND   BRANCHE

bodyLIFE Medien GmbH

Messe München GmbH

Expertenrat zur Coronakrise

eSport im Fokus

Sie haben Fragen rund um Mitgliedsbeiträge, Mitarbeiterverträge, Steuern, Versicherungen, Krisenbewältigung & Co.? Unsere Experten haben die Antworten! body LIFE möchte Studiobetreibern und Trainern auch in Zeiten von Corona eine weitläufige Unterstützung bieten. Aus diesem Grund haben wir den Expertenrat ins Leben gerufen. Auf der Facebook-Seite der body LIFE (body LIFE FachporJulia Ruch, Rechtsanwältin und Inhaberin der aktivKANZLEI, Ulm

Expertenrat zur ­Coronakrise Sie fragen – unsere Experten antworten!

tal) haben Sie die Möglichkeit, unseren Experten (s. Kasten) Fragen rund um rechtliche Themen, Versicherungen, Steuern, Krisenbewältigung u. a. zu stellen. Ihre Fragen schreiben Sie einfach in die Kommentare, unsere Experten Arno Böttcher von der Steuerkanzlei Böttcher, Hamburg

antworten so schnell wie möglich. Der Service ist selbstverständlich kostenfrei. Auf unserer Internetseite unter www. bodylife.com finden Sie zudem weitere Hilfsangebote und interessante Artikel zum Thema. Der Trainerberater by Marco Adebar, Versicherungsexperte, Hamburg

Fotos: bodyLIFE Medien; Julia Ruch; Marco Adebar; Arno Böttcher; Johnson Health Tech. GmbH; Limbeck Group; FIBO

(ohne Bild) Dr. Kai Pauling, unabhängiger Experte für Sportmanagement und Business Administration. Sein Spezialgebiet ist u. a. die Unternehmensführung zur Krisenbewältigung.

Johnson Health Tech. GmbH

Limbeck Group/bodyLIFE Medien

EuropeActive

Matrix und EGYM arbeiten zusammen

Unterstützung für Studiobetreiber

Neues Vorstandsmitglied

Matrix und EGYM gehen gemeinsam den nächsten Schritt auf dem Weg zur vernetzten

Vertriebsexperte Martin Limbeck unterstützt in Kooperation mit bodyLIFE Medien Stu-

Silke Frank ist neues Vorstandsmitglied von EuropeActive (EA). Zusammen mit Al-

Silke Frank ist seit 2017 Event Director der FIBO Die Resultate können per App dokumentiert werden

Martin Limbeck war Speaker auf dem diesjährigen GROW UP

Trainingsfläche. Alle „Matrix 7xi Cardio“-Geräte sind ab sofort kompatibel mit der Software „SmartStart“ von EGYM. Das sorgt nicht nur für ein effektives und motivierendes Trainingserlebnis, sondern verbessert auch die Auslastung auf der Cardiofläche. Das innovative Feature ersetzt den Quick-Start-Button und stellt das Gerät automatisch auf den Nutzer ein. www.matrixfitness.eu

diobetreiber in diesen schwierigen Zeiten. Deshalb gibt es jetzt folgendes Angebot: Das LIMBECK. HIGH PERFORMANCE. PRINZIP mit 35 Videos sowie vier Planer für ein Jahr für 249 Euro anstatt 349 Euro. Bleiben Sie im Fokus und beschleunigen Sie Ihr Wachstum – und sichern Sie sich das Paket, indem Sie den Gutscheincode „HP-BODYLIFE“ unter academy.limbeckprinzip. de eingeben.

www.bodylife.com

eSport hat sich zu einem Massenphänomen entwickelt. ISPO hat sich zur Aufgabe gemacht, diesen Bereich aktiv mitzugestalten und voranzutreiben. Unter dem Dach von ISPO Digitize wird das Engagement im Bereich eSport stetig ausgebaut. Fragen zur Zukunft des eSports stellt ISPO aktuell den Community-Mitgliedern der ISPOOpen-Innovation-Plattform. Die Ergebnisse der Umfrage werden anschließend aufbereitet und der Sportindustrie zugänglich gemacht. Zur Fortbildung in Sachen eSport stellt ISPO im Rahmen der ISPO Academy Webinars ab sofort alle entsprechenden Vorträge von der vergangenen ISPO Munich zur Verfügung. www.ispo.com

Robert Koch-Institut

App gegen das Virus Besitzer von Smartwatches und Fitnessarmbändern sollen der Medizin freiwillig Daten spenden. Mit der vom Robert Koch-Institut entwickelten App „Corona-Datenspende“ können anonymisiert allgemeine Bio-Daten, aber auch Daten über Symptome übermittelt werden, die auf Atemwegserkrankungen hinwiesen. Diese Informationen sollen Aufschluss darüber geben, wo und wie schnell sich das Coronavirus in Deutschland ausbreitet. Alle Daten werden wissenschaftlich aufbereitet und fließen in eine Karte ein, die die regionale Verbreitung potenziell Infizierter anzeigt. Die App funktioniert in Kombination mit Fitnessarmbändern und Smartwatches verschiedener Hersteller, ihre Nutzung ist freiwillig. www.rki.de ClassPass UK Ltd.

fonso Jiménez (Ingesport GO fit), Jennifer Halsall (Basic-Fit International) und erneut Ana Damaso (Portugal Activo) wählte die Generalversammlung das neue Vorstands-Quartett. Neuer Präsident ist David Stalker, die Aufgaben als Executive Director übernimmt Andreas Paulsen. Marco Mazzanti gehört dem Gremium künftig als kooptiertes Vorstandsmitglied an. www.europeactive.eu

Initiative ClassPass startet weitreichende Initiativen zur Unterstützung der Fitnessund Wellnessbranche. So können Partnerstudios über die ClassPass-App und -Webseite nun Livestream-Kurse anbieten. Die Einnahmen kommen bis zum 1. Juni 2020 den Studiopartnern und Trainern zugute, die aktuell keine Kurse anbieten können. Zudem hat ClassPass einen Hilfsfonds für seine Partner aufgesetzt. Dabei wird ClassPass jeden Spendenbetrag bis zu einer Höhe von insgesamt einer Million US-Dollar verdoppeln. www.classpass.com

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BRANCHE   FOCUS DEUTSCHLAND

Der

besucht

Hansefit GmbH & Co. KG

Hansefit ist ein Pionier im Bereich Firmenfitness. Seit 2002 bietet das Unternehmen seinen Kunden eine Art „Flatrate“-Mitgliedschaft an: Firmen bezahlen ihren Mitarbeitern den Eintritt zu Bädern, Fitnessanlagen, Kletterhallen & Co. aus dem Hansefit-Netzwerk. Mehr als 300 000 Trainingsberechtigte vertrauen der Firma aus Bremen; Tendenz steigend. Der Geschäftsleitung um Gründer Jens Pracht und COO Fabian Neuen ist es dabei ein besonderes Anliegen, das Wertversprechen insbesondere gegenüber Fitnessstudios und anderen Verbundpartnern aufrechtzuerhalten. Mit Fabian Neuen sprach DIFG-Geschäftsführer Prof. Dr. Niels Nagel über gemeinsame Perspektiven für Clubs und Aggregatoren der Fitnessbranche auch im Hinblick auf die Zeit nach dem Corona-Lockdown.

Prof. Dr. Niels Nagel: Blicken wir auf die Zeit vor Corona: Was macht den Erfolg von FitnessAggregatoren wie Hansefit aus? Welche Zielgruppen habt ihr gewinnen können? Fabian Neuen: Wir haben verstanden, dass der Erfolg von Hansefit aus einer engen Symbiose mit seinen Verbundpartnern entsteht. Zum Erfolg der Studios beizutragen ist unsere Daseinsberechtigung. Und dafür tun wir alles. Mit Firmenfitness schaffen wir es, auch fitnessferne Zielgruppen für Sport und Aktivität zu begeistern. Dank des Arbeitgeberbeitrags und der Vielfalt unseres Verbundes können wir im Durchschnitt 35 Prozent ei-

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ner Belegschaft aktivieren. Und mit der Zeit landet (fast) jedes Mitglied in einem Fitness- und Yogastudio. Wir setzen auf langfristige Partnerschaften auf Augenhöhe. Das bedeutet faire Ausschüttungen und eine ehrliche Kommunikation. Wir glauben, dass dies nur gelingen kann, wenn ein Firmenfitnessanbieter auf direktes Endkundengeschäft verzichtet. So vermeiden wir eine Konkurrenz mit den Studios, die ökonomisch wenig sinnvoll ist. Auch sind wir nicht daran interessiert, Partner zu übervorteilen und z. B. Deckelungen bei Ausschüttungen vorzunehmen. Langfristig kann nur ein faires Miteinander funktionieren – und dafür wollen wir einstehen. Prof. Dr. Niels Nagel: Wie verfahrt ihr im Hinblick auf die Beiträge und Einnahmen in der Zeit der Schließungen der Fitnessclubs? Könnt ihr eure Strategie kurz begründen? Fabian Neuen: Kurz bevor die Coronakrise auch Deutschland erreicht hatte, haben wir uns drei Leitplanken gesetzt, die unser Handeln bestimmen sollten: Erstens möchten wir alles Denkbare tun, um die Fitnessindustrie im Allgemeinen und den Hansefit-Verbund im Speziellen

möglichst unbeschadet durch diese schwere Zeit zu führen. Zweitens: Es darf keine Kompromisse bei der Gesundheit aller Beteiligten geben. Drittens: Wir möchten auch fair gegenüber unseren Firmenkunden sein. So haben wir bereits vor Verkündung der behördlichen Anweisungen für klare Verhältnisse gesorgt und den Verbund auf „ruhend“ gestellt. Damit haben wir freiwillig auf Umsätze verzichtet, die in unseren Augen jedoch nicht rechtmäßig gewesen wären, da die vertraglich versprochene Leistung schlichtweg fehlte. Was unsere Fitnessclubs angeht, haben wir alles getan, um unsere internen Prozesse zu beschleunigen und die Monatsabrechnung für März deutlich vorzuziehen. Damit konnten wir vielen Partnern Liquidität sichern. Zudem versorgen wir unsere Partner auch mit wertvollen Informationen rund um die Krise und helfen durch gezieltes Marketing, die Mitglieder für die Unterstützung ihrer Lieblingsclubs zu mobilisieren. Prof. Dr. Niels Nagel: Wie sieht die Fitnessclubwelt nach Corona aus? Und was sind Erfolgskriterien dafür? Fabian Neuen: Es wäre jetzt sehr platt zu sagen, dass die Welt

nach Corona eine andere sein wird. Was klar ist, ist, dass wir uns schon sehr auf diesen Tag freuen. Noch viel mehr als vorher erwarten wir, dass eine Verschmelzung zwischen Onlineund Offline-Trainings stattfinden wird. Hier nutzen wir die Coronazeit, um mit einigen ausgewählten Partnern bereits heute Livestreaming-Kurse anzubieten. Wir sind schwer beeindruckt von der Professionalität – und das Feedback der Teilnehmer ist überwältigend. Das Beispiel zeigt aber einmal mehr, dass es wirklich auf das Miteinander von Clubs und Aggregator ankommt. Daran glauben wir ganz fest. Wir fürchten, dass die private Nachfrage nach Fitnessclubabos zurückgehen wird, und gehen davon aus, dass Firmenfitness künftig eine noch viel wichtigere Rolle im Umsatzmix eines Clubs spielt. Und hier glauben wir, dass sich unser loyales, faires und ehrliches Verhalten insbesondere jetzt während der Krise positiv bei Unternehmen und Clubs herumsprechen wird und Hansefit der Partner der Wahl sein wird. Denn: Eine vertrauensvolle Partnerschaft mit persönlichen Ansprechpartnern hat sicherlich auch in der Zukunft weiterhin Bestand.

www.facebook.com/bodylife

Foto: Hansefit GmbH & Co. KG

Fabian Neuen, COO der Hansefit GmbH & Co. KG


CLUBCONNECTOR

Force Majeure-Klauseln

Fotos: wetzkaz – stock.adobe.com; Matthias Kroll

Die aktuelle Krise im Zusammenhang mit Covid-19 hat die Fitnessindustrie voll getroffen. Selbst wenn die Hoffnung auf weitere Lockerungen besteht, ist absehbar, dass sich die vielen unterschiedlichen Einschränkungen des Studiobetriebs noch monatelang hinziehen werden. Damit verbunden waren und sind auch unvorhergesehene Störungen bei der Erbringung der Studiodienstleistungen – ausgelöst durch die behördlich angeordneten Studioschließungen, aber auch durch Erkrankungen von Mitarbeitern und/oder externen Dienstleistern.

Vor diesem Hintergrund müssen Fitnessunternehmen prüfen, ob ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) auf die aktuelle und noch weiter anhaltende Krise vorbereitet sind. Bis vor einem halben Jahr dachte man bei „Höherer Gewalt“ („Force Majeure“) noch an schwere Stürme, Starkregen und Streiks. Diese zeitlich eher begrenzt auftretenden Ereignisse konnten zumeist noch mit den allgemeinen Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches – oder besser noch im Einvernehmen mit dem Kunden – geregelt werden.

Anpassung der AGB Da massive Beeinträchtigungen in der Erbringung von vereinbarten Dienstleistungen im Zusammenhang mit Covid-19 bereits aufgetreten sind, aber mit

großer Wahrscheinlichkeit auch nach einer Lockerung der Beschränkungen weiter bestehen werden, ist es jetzt aus meiner Sicht sinnvoll und wichtig, die eigenen AGB anzupassen, um

Ihre Meinung Die Kolumne stellt die Meinung des Autors dar und spiegelt nicht grundsätzlich die Meinung von body LIFE wider. Anmerkungen können Sie gerne an fitness-redak­tion@bodylifemedien.com senden.

sicherzustellen, dass bei dieser Ausnahmesituation die eigene Rechtsposition so weit wie möglich für die Zukunft abgesichert ist. Durch eine wirksame ForceMajeure-Klausel kann etwa für die Zukunft geregelt werden, dass bei Schließung

des Fitnessstudios wegen „Höherer Gewalt“ die Beiträge von den Mitgliedern dennoch zu entrichten sind. Einige Unternehmen haben zwar bereits solche ForceMajeure-Klauseln in ihren AGB, berücksichtigen dabei allerdings oftmals nicht, dass die Rechtsprechung sehr streng in ihrer Beurteilung ist und keinesfalls Regelungen akzeptiert, mit denen dem Kunden jegliche Rechte abgesprochen werden. Ich rate daher an, eine Formulierung zu wählen, die der aktuellen Rechtsprechung gerecht wird. Wichtig ist, eine ausgewogene Regelung zu finden, die auch dem Verbraucher einen angemessenen Ausgleich gewährt. Um eine solche Klausel wirksam zu vereinbaren, sollte spezialisierter Rechtsrat in Anspruch genommen werden.

Matthias W. Kroll ist Rechtsanwalt, Fachanwalt für Arbeitsrecht, Fachanwalt für Versicherungsrecht, Master of Laws (LL.M.) und Sozius der Kanzlei Dr. Nietsch & Kroll Rechtsanwälte in Hamburg (www.nkr-hamburg.de). Seit 2006 ist er Verbandsanwalt des Bundesverbandes Personal Training e.V. sowie Dozent und Autor zu rechtlichen Themen in der Fitnessbranche, u. a. bei der FIBO, IFAA etc.

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Kolumne


BRANCHE   STAY STRONG – STAY TOGETHER

Initiative zur Förderung der Fitnessbranche I

n der Krise beweist sich der Charakter“ – ein Zitat des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt, das in diesen Zeiten aktueller ist denn je. Denn der 16. März 2020 markiert eine Zäsur: Die Einigung von Bund und Ländern, als Folge der Coronapandemie eine behördlich angeordnete Schließung der Fitnessstudios zu verfügen, brachte die deutsche Fitnessbranche zum Erliegen – der Beginn eines Charaktertests.

Verein zur Förderung der ­Fitnessbranche in Deutschland Damit der Verein eine zweite und größere Kampagne finanzieren kann, sind die Initiatoren auf Ihre Hilfe angewiesen: Bitte spenden Sie einen Betrag Ihrer Wahl und leisten so Ihren Beitrag für die Branche. IBAN: DE62 5939 3000 0002 1457 07 BIC: GENODE51LEB Levo Bank eG www.staystrong.fitness

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„Ziehe ich weiterhin die Mitgliedsbeiträge ein?“, „Was und wie kommuniziere ich gegenüber meinen Mitgliedern?“ und „Wie sichere ich überhaupt meine Existenz?“ waren einige von vielen Fragen, die sich die Betreiber im Zuge der Schließung stellten. Eine wichtige Plattform, um im Kollegenkreis über diese und weitere Fragen kommunizieren zu können, war die von Alexander Dillmann und seinem Team gegründete FacebookGruppe „IFF – Informationsnetzwerk für Fitnessclubbetreiber“. „Der Austausch von Informationen unter allen Fitnessclubbetreibern ist in dieser Zeit sehr hilfreich. Aufgrund der aktuellen Coronakrise haben wir dieses Informationsnetzwerk ins Leben gerufen. Diese Plattform lebt vom Austausch aller wertvollen Erfahrungen“, sagt Alexander Dillmann, Betreiber des Vivana Fitness & Wellness Parks und Geschäftsführer der myline Deutschland GmbH. Die Gruppe umfasste bei Redaktionsschluss dieser body LIFE-Ausgabe (Stand: 20. April) 3 699 Mitglieder.

Gemeinsam stark Was dann passierte, zeugt von einem ganz besonderen Spirit in der Fitnessbranche: Statt Trübsal zu blasen und sich der Machtlosigkeit zu ergeben, rückte man zusammen und handelte. Es wurde eine bislang wohl beispiellose Kampagne ins Leben gerufen, um die Krise gemeinsam zu meistern. Aus der Facebook-Gruppe heraus entstand die von Nico Scheller, Geschäftsführer der In Shape Fitnessclubs, gestartete Initiative „Stay Strong – Stay Together“, an der sich innerhalb weniger Stunden zahlreiche Studiobetreiber und Industrievertreter beteiligten. „Viele kleine Einzelbetreiber sind auf existenzielle Unterstützung angewiesen. Wir sind überzeugt, dass wir mit den geplanten Kampagnen nicht nur kurzfristig unterstützen, sondern auch langfristig zum Erfolg beisteuern“, so der Initiator der Kampagne. Mit großem Engagement wurde ein Spot gedreht, der bundesweit zur Solidarität der Mitglieder auffordert und den Menschen im Land die Wichtigkeit des Gesundheitsauftrages von Fitnessclubs vor Augen führt. „In nur 48 Stunden haben wir über 1 000 Videos erhalten. Das zeigt, wie schlagkräftig wir als Branche sind“, ist Scheller überzeugt. Innerhalb weniger Tage wurde das Video von FACEFORCE erstellt und am Freitag,

www.facebook.com/bodylife

Foto: Stay Strong – Stay Together

Aus einer Facebook-Gruppe heraus hat sich die Kampagne „Stay Strong – Stay Together“ entwickelt, die zur Solidarität der Mitglieder auffordert und den Menschen im Land den Stellenwert der Fitnessbranche für die Gesundheit verdeutlicht. Durch die Gründung eines eigenen Vereins können weitere Aktionen durchgeführt werden.


STAY STRONG – STAY TOGETHER   BRANCHE

den 27. März, in einer konzertierten Aktion bundesweit um 10 Uhr auf diversen Social-Media-Kanälen veröffentlicht. „Innerhalb von drei Tagen haben wir 3,1 Millionen Menschen – das entspricht rund 30 Prozent unserer Mitglieder – erreicht. Ich denke, so eine erfolgreiche Kampagne gab es wohl noch nie in unserer Branche“, so der Initiator. In einer zweiten Runde wurde der gedrehte Spot in leicht modifizierter Form erneut in einer konzertierten Aktion am 17. April über die Social-Media-Kanäle verbreitet. Das Video wurde mit neuen Gesichtern versehen und durch Prof. Schneider wissenschaftlich untermauert.

Foto: Stay Strong – Stay Together

Verein zur Förderung der ­Fitnessbranche Mit dieser zweiten Aktion ist die Kampagne aber noch längst nicht beendet. Da ihre Fortführung mit finanziellem Aufwand verbunden ist – die bisherige Kampagne beruhte auf der Solidarität der Mitwirkenden und verursachte keinerlei Kosten –, war die Gründung des „Vereins zur Förderung der Fitnessbranche in Deutschland“ die logische Schlussfolgerung. „Wir sind eine branchenweite Initiative – hier geht es nicht um Eitelkeiten oder Profit, sondern um Solidarität“, heißt es vonseiten des Vereins, dem Nico Scheller (1. Vorsitzender), Pascal Braun (2. Vorsitzender) und Nikolai Tauscher (3. Vorsitzender) vorstehen. Damit das weitere Vorhaben umgesetzt werden kann, ist der Verein auf finanzielle Hilfe angewiesen. Wir von bodyLIFE Medien spendeten bis Ende April 20 Prozent aller Umsätze unseres Online-Shops an den Verein. Zahlreiche Unternehmen der Fitnessindustrie alimentieren die Initiative und auch die Unterstützung von Ihnen, den Betreibern der Fitnessstudios, ist gefragt. „Wir können nur weitermachen, wenn die Studiobetreiber die Solidarität, die sie von ihren Mitgliedern einfordern, auch selbst bereit sind zu leisten“, sagt Scheller. Viele Studios haben sich bereits beteiligt und gespendet – es sind aber alle Studios aufgerufen, einen Betrag an den Verein zu überweisen (siehe Info-Kasten auf Seite 12).

Weitere Schritte Anfang Mai wird eine weitere mehrstufige und thematisch breit angelegte branchenweite Kampagne – die von verschie-

www.bodylife.com

Aus über 1 000 eingereichten Videos von Studiobetreibern und Trainern wurde ein Spot zusammengestellt, der über die sozialen Medien veröffentlicht wurde

denen Arbeitskreisen erarbeitet wurde – ausgespielt. In dieser sollen der gesellschaftliche Stellenwert und der Nutzen der Fitnessbranche für die Gesundheit der Menschen aufgezeigt werden. Für diese multimediale Kampagne wurden unter anderem emotionale Filme produziert, die das Vorhaben veranschaulichen. „Das Thema ‚Gesundheit‘ wird nach der Krise einen anderen Stellenwert haben als zuvor. Wenn wir als Gesundheitsanbieter diese Krise überleben, werden wir als Gewinner hervorgehen“, ist Scheller überzeugt. Darüber hinaus wurde eine Presseerklärung aufgesetzt, die die Studiobetreiber zur Aufklärung und Sensibilisierung

der Bürger und Mitglieder an ihren jeweiligen regionalen Presseverteiler senden können. Die Mitteilung kann auf der Internetseite des Vereins heruntergeladen werden. Auch wenn die Krise für alle einschneidende und herausfordernde Maßnahmen zur Folge hat, so hat sie bis dato eines ganz deutlich gezeigt: Menschen und Unternehmen, die es zuvor nicht für möglich gehalten hätten, arbeiten jetzt zusammen. Aus Mitbewerbern und Konkurrenten wurden kollektive Anhänger und Antreiber einer Initiative. Die Branche hat fürs Erste Charakter bewiesen. Doch der Charaktertest hält weiter an. Max Fischer

Corona und die Folgen

Facebook-Gruppe

Unter www.bodylife.com/corona finden Sie informative Fachartikel, Interviews, News und Hilfsangebote der Industrie. Zudem steht Ihnen unser Expertenrat für Fragen und Antworten rund um das Thema „Corona und die Folgen“ zur Verfügung.

Profitieren auch Sie vom Meinungs- und Gedankenaustausch der Fitnessclub­ betreiber und der Industrie und werden Sie Teil der Facebook-Gruppe „IFF – ­Informationsnetzwerk für Fitness­ clubbe­treiber“!

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Restart nach der Krise Optimismus und ein Plan für die Zeit danach

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urch die Ausgangsbeschränkungen in den letzten Wochen wurde vielen Menschen bewusster denn je, wie wertvoll und wichtig Sport und Bewegung sind. Dazu zählt einerseits für Millionen Deutsche der ausgefallene und schmerzlich vermisste Studiobesuch, der nicht nur der körperlichen Fitness dient, sondern auch einen sozialen Wert als elementarer Bestandteil des Freizeitlebens hat. Weiterhin steigt der Stellenwert, etwas für die eigene Gesundheit zu tun, immer mehr. Trotz Corona-Krise und harten Zeiten für Studiobetreiber: Die 14 Prozent der Bevölkerung, die bereits Mitglied in einem Fitnessstudio sind, werden diese auch in Zukunft zum Großteil wieder nutzen. Und die restlichen 86 Prozent sind die Zielgruppen, für die es sich gerade jetzt lohnt, über neue, gesundheitsorientierte Studiokonzepte nachzudenken. Klar ist, dass die letzten Wochen der gesamten Branche viel abverlangt ha-

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ben. Doch jede Krise bringt auch Chancen mit sich, die es zu nutzen gilt. Viele Trainer und Studiobetreiber haben genau dies getan und kreative Möglichkeiten gefunden, um ihre Mitglieder in dieser schwierigen Zeit bestmöglich zu unterstützen, zum Beispiel mithilfe von zusätzlichen Onlineangeboten oder Live-Workouts über Social Media. Vermeintliche Beitragsausfälle konnten durch eine transparente Kommunikation mit den Mitgliedern vermieden und kurzfristige Umsatzeinbußen durch Gutscheinverkäufe kompensiert werden. Hier hat sich gezeigt, wie wichtig der vernetzte Austausch unter Betreibern auf verschiedenen Plattformen ist. Jetzt gilt es, die Impulse der vergangenen Wochen zu nutzen und sich Zeit zu nehmen, um über das eigene Studiokonzept nachzudenken und weitere Ideen zu sammeln: Wie können neue Wege der Kundenbindung und -betreuung genutzt werden, wie das eigene Angebot in

Zukunft noch breiter aufgestellt werden? Wie können die Zielgruppen erreicht werden, die jetzt das Fitnesstraining für sich entdeckt und gemerkt haben, wie wichtig Sport für die Gesundheit ist?

Alle Kanäle nutzen und auf qualitative Betreuung setzen Viele Betreiber haben in den letzten Wochen gemerkt, wie wichtig digitale Tools und Plattformen sind, um auch außerhalb des Studios mit ihren Mitgliedern in Kontakt zu bleiben. Social-Media-Kanäle sind beispielsweise ein schnelles und effektives Werkzeug, um Updates zu teilen, über neue Angebote zu informieren und Fragen der Mitglieder zu beantworten. Daneben sind Apps, die bereits auf dem Smartphone des Mitglieds installiert sind, eine weitere gute Möglichkeit für die direkte Kommunikation und Motivation. Mit Apps wie milon ME können Mitglieder nicht nur jederzeit ihre Trainingsfortschritte einsehen, sondern

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TITELSTORY    ANZEIGE

Trainer und Studiobetreiber können ihren Mitgliedern darüber auch Nachrichten schicken oder ihnen direkt in der App freie Übungen zur Verfügung zu stellen. Neben all den digitalen Angeboten ist es aber natürlich vor allem eines, das Kunden an ein Studio bindet: die persönliche Betreuung durch qualifizierte Trainerinnen und Trainer. Die menschliche Komponente ist nach wie vor einer der wichtigsten Aspekte, denn Menschen kommen immer noch am liebsten zu Menschen und nicht zu Maschinen. Wer als Trainer auf die individuellen Bedürfnisse der Mitglieder eingeht, kann diese auch nachhaltig motivieren. Grundlage für eine bessere Kundenbe-

die sonst nie ein Fitnessstudio besucht hätten. Es lohnt sich also, den Fokus der eigenen Einrichtung verstärkt auf den Aspekt Gesundheit zu legen, um neue Mitgliederpotenziale zu erschließen und sich als Qualitätsanbieter von anderen Studios in der Region abzuheben. Da alle milon Kraft- und Ausdauergeräte gemäß des Medizinproduktgesetzes (MPG) zertifiziert sind, haben Einrichtungen zusätzlich die Möglichkeit, rezeptverordnete Krankengymnastik und §20-Präventionskurse anzubieten, die von den gesetzlichen Krankenversicherungen gefördert werden. milon bietet das Konzept für die Zertifizierung nach §20 als Komplettpaket mit umfassender Unterstützung der milon Experten an.

Digitale Tools helfen dabei, auch außerhalb des Studios mit den Mitgliedern in Kontakt zu bleiben

treuung ist die Aus- bzw. Weiterbildung der Mitarbeiter – sowohl im Hinblick auf den richtigen Umgang mit den Trainingssystemen, als auch auf die optimale Betreuung der Kunden. Im dreimonatigen milon Coach-Lehrgang werden angehende Trainer nicht nur in Anatomie und Trainingslehre geschult, sondern bekommen auch psychologische Grundlagen vermittelt. So lernen sie, Kunden bestmöglich zu motivieren und beim Erreichen ihrer individuellen Fitness- und Gesundheitsziele zu unterstützen.

Fokus auf die Gesundheit legen Durch die Corona-Krise ist das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung weiter gestiegen und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass auch Menschen etwas für ihre Gesundheit tun möchten,

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zehntelangen Erfahrung der milon Experten – so können Studiobetreiber sicher sein, dass potenzielle Neukunden genau dort erreicht werden, wo sie unterwegs sind. Für viele Mitglieder sind Fitnessstudios nicht nur der Ort, an dem sie ihr Sportprogramm absolvieren, sondern auch ein sozialer Treffpunkt, auf den sie in den letzten Wochen verzichten mussten. Expertenvorträge zu den Themen Fitness, Ernährung und Gesundheit können den Mitgliedern nach dieser schwierigen Zeit einen zusätzlichen Mehrwert bieten. Dadurch können die Kunden sich nicht nur weiterbilden, sondern auch eine Extraportion Motivation mitnehmen. Das stärkt letztendlich auch die Bindung

Nach wie vor einer der wichtigsten Aspekte für die Kundenbindung: die persönliche Betreuung durch den Trainer

Vom Zertifizierungsservice über das komplette Kursprogramm für die Teilnehmer und dem Handbuch zur Durchführung in der Anlage bis hin zu einem maßgeschneiderten Marketingpaket ist an alles gedacht.

Durchstarten mit kreativen Marketingmaßnahmen Der Run auf die Studios wird kommen und jetzt ist die beste Zeit, diesen im Hinblick auf das eigene Marketing zu nutzen. Egal, welche Zielgruppen man erreichen möchte, ob man Bestandskunden motivieren oder Neukunden gewinnen will: die passenden Marketingmaßnahmen dürfen nicht fehlen. milon gibt Studiobetreibern hierfür fertige Marketingpakte an die Hand, die genau auf die individuellen Bedürfnisse der Einrichtungen ausgelegt sind. Die Print- und Onlinekampagnen basieren auf der jahr-

der Mitglieder an das Studio. Interessierte Studiobetreiber können ab sofort über milon den Fitnessexperten Boris Schwarz buchen, der es mit Vorträgen wie „50 ist das neue 30“ schafft, seine Zuhörer dazu zu motivieren, mehr Verantwortung für den eigenen Körper zu übernehmen. Weitere Informationen zu den Produkten und Services von milon finden Sie unter www.milon.com.

milon industries GmbH An der Laugna 2 86494 Emersacker Tel.: +49 (0) 8293 965 50 0 Fax: +49 (0) 8293 965 50 50 info@milon.com www.milon.com

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MANAGEMENT   XXX

Seit März 2019 leitet Alexander Goebel, Commercial Manager, Tanita, ein neues von Stuttgart aus agierendes Team. Der Hersteller von Körperanalysegeräten richtet sich europaweit neu aus, geht dafür u. a. neue Wege im Vertrieb und hat sich personell verstärkt.

Neue Ausrichtung body LIFE: Sie haben sich zum 1.4. von

Ihrem langjährigen Distributionspartner Weightcheckers getrennt. Was sind die Hintergründe? Alexander Goebel: Wir möchten Tanita im deutschen Markt neu aufstellen, zum Lifestyle Brand weiterentwickeln und neue Zielgruppen erschließen – das gilt nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa. Deswegen bauen wir ein eigenes Team auf, das sich auf den Consumer-Markt konzentriert und neue Branchen durchdringt. Vor allem im Profisegment sind wir nun der direkte Ansprechpartner, der alle Anforderungen aus erster Hand bedienen kann. Kundendienst steht somit an erster Stelle. body LIFE: Wie werden Sie den Vertrieb in Zukunft aufstellen? Alexander Goebel: Als Erfinder der BIA ist Tanita der einzige Hersteller, der sowohl Profigeräte als auch Waagen für den Endbenutzer herstellt. Im Profibereich werden wir mit vier Vertriebsmitarbeitern den D-A-CH-Raum aufteilen und so eine optimale Betreuung unserer Kunden gewährleisten. Gerade für die Zeit nach der Coronakrise möchten wir unseren Kun16 l body LIFE

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den zur Seite stehen, denn wir gehen davon aus, dass für viele Menschen die Wiedererlangung ihrer Fitness und die Gesunderhaltung des Körpers im Fokus stehen werden. Eine Unterstützung durch die Nutzung unserer Körperanalysewaagen ist hier sinnvoll. body LIFE: Sie haben zudem Verstärkung für Ihr D-A-CH-Team erhalten? Alexander Goebel: Ja, glücklicherweise konnten wir zwei sehr erfahrene Mitarbeiter rekrutieren, die unsere Produkte, durch ihre langjährige Tätigkeit bei Weightcheckers, bis ins Detail kennen und deshalb für alle Fragen rund um unsere Waagen direkt zur Verfügung stehen. Wir freuen uns sehr, Frau Dr. Petra van der Heusen und Richard Klerck willkommen zu heißen. body LIFE: Gesundheitsorientierte Dienstleistungen werden immer wichtiger. Wie sehen Sie diesen Trend? Alexander Goebel: Aus unserer Erfahrung wird die ganzheitliche Betreuung immer wichtiger. Anamnese und periodische Folgetests sind beispielsweise aus einem gut geführten Fitnessstudio nicht mehr wegzudenken. Jeder Trainer oder auch Physiotherapeut weiß inzwischen, wie man frust-

rierte Mitglieder und Patienten mit einer Messung des Muskelanteils oder des metabolischen Alters wieder motivieren kann. Wir sind z. B. als einziger Anbieter in der Lage, schon bei Kindern eine Körperanalyse durchzuführen und somit schon sehr früh auf Auffälligkeiten in der kindlichen Entwicklung hinzuweisen. body LIFE: Planen Sie, Neuerungen an Ihren Waagen vorzunehmen, um diesen langfristigen Trend zu unterstützen? Wenn ja, welche? Alexander Goebel: Einen wichtigen Schritt in diese Richtung haben wir mit unserer PRO-App gemacht: Sie ist für fast alle professionellen Geräte verfügbar und verbindet diese mit Tablets. Die Anwender können dann Körperwerte, Kundendaten oder Vergleichswerte mit einem Klick aufrufen. Unsere Geräte sind technologisch auf dem neuesten Stand, für viele Jahre Nutzung ausgelegt und verschaffen den Anwendern dank präziser Analysen und einer 5-Jahres-Garantie einen Wettbewerbsvorteil. Ständig neue Modelle auf den Markt zu bringen, macht aus unserer Sicht deshalb keinen Sinn.

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Foto: Tanita

Interview mit Alexander Goebel, Commercial Manager, Tanita


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BRANCHE   THORSTEN TRIFFT

Martin Hirsch

Thorsten Rebek: Martin, wie gestaltet

sich dein Arbeitsalltag in der aktuellen Situation? Martin Hirsch: Durch die Coronakrise fallen natürlich die vielen Außentermine und der direkte Kundenkontakt weg, was einen Großteil meiner Arbeit ausmacht. Aber auch hinter den Kulissen gibt es immer viel zu tun, daher bin ich nur wenig eingeschränkt; meine Termine finden jetzt telefonisch oder per Videokonferenz statt. In Gesprächen merke ich oft, dass viele Kunden den „Krisenmodus“ eingeschaltet haben; da falle ich schon mal in die Rolle des „Psychologen“, der gut zuredet und Mut macht. Thorsten Rebek: Wie hat Core Health & Fitness auf die aktuelle Lage reagiert? Martin Hirsch: Die Mitarbeiter sind momentan in Kurzarbeit. Unser Serviceteam ist nach wie vor draußen vor Ort tätig – selbstverständlich unter Einhaltung aller gegebenen Vorsichtsund Sicherheitsmaßnahmen. Der Umgang untereinander ist offen und ehrlich, alle ziehen an einem Strang und versuchen, das beste daraus zu ma18 l body LIFE

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chen. Dieser Zusammenhalt ist jetzt enorm wichtig für uns. Thorsten Rebek: In welchem Austausch steht Core mit Studios und wie unterstützt ihr sie? Martin Hirsch: Über die gängigen sozialen Medien halten wir unsere Kontakte aufrecht. Es gibt zahlreiche individuelle Gespräche und wir versuchen, Rücksicht auf die Situation jedes Einzelnen zu nehmen. Wir schauen positiv nach vorne. Es geht dabei um Maßnahmen während der Zeit der Schließung, aber auch um die Zeit danach. Was hilft Betreibern und Kunden auf Dauer? Wir wollen die Krisensituation nicht ausnutzen und „irgendwas verkaufen“, sondern zeigen, dass wir langfristig gute und kompetente Partner für die Studios sind. Thorsten Rebek: Worauf hätten sich Besucher auf dem FIBO-Stand von Core freuen können? Martin Hirsch: Zu den Highlights, die wir gerne präsentiert hätten, gehört die Marke Nautilus, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiert. Außerdem das Star-Trac-Laufband „Freerunner“

und im Bereich StairMaster die neue Treppe „10G“. Wir hätten die neue Generation der Schwinn Bikes angeteasert und zu guter Letzt unsere US-Marke „Throwdown“ vorgestellt, die sich vor allem auf den Functional-Bereich konzentriert. Thorsten Rebek: Wie siehst du die Zukunft der Fitnessbranche für die Zeit nach Corona? Martin Hirsch: Grundsätzlich sehr positiv! Fitness rückt gerade jetzt für immer mehr Menschen in den Fokus – sie wollen etwas für ihre Gesundheit tun. Das wird Studios nach der Krise viele neue Kunden bescheren. Online-Angebote sehe ich auf Dauer nicht als Konkurrenz, weil die Betreuung durch Trainer und das soziale Umfeld im Studio nicht ersetzbar sind. Meine Prognose: Studios und Betreiber werden gestärkt aus der Krise hervorgehen und viele neue Ideen entstehen, z. B. neue Mitgliedschaftsmodelle. Wenn wir eine „Schwarmintelligenz“ in der Branche entwickeln, können wir den Pool von Menschen, die in Studios trainieren, weiter vergrößern.

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Fotos: body LIFE; Martin Hirsch

Thorsten Rebek, Geschäftsführer der bodyLIFE Medien GmbH, traf Martin Hirsch, Sales Director Germany & Austria Core Health & Fitness, aufgrund der aktuellen Coronapandemie per Videocall. In ihrem Gespräch ging es u. a. um den Umgang mit der Coronakrise und ihre Folgen für die Fitnessbranche.


NUR GEMEINSAM SIND WIR STARK.

Wir sind für euch da! Egal welche Umstände vorliegen, wir finden einen Weg uns bestmöglich um euer Anliegen zu kümmern. Wir haben vorgesorgt und sind auf alle Situationen optimal vorbereitet. Über unsere Social Media-Kanäle halten wir euch außerdem immer über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden. Bleibt gesund! #stayhome #staystrong #staytogether Euer #teamkingofmachines!

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gym80international


BRANCHE   FIRMENPORTRÄT

UNTERNEHMENSREPORT

„Netflix für Fitness“ body LIFE-Unternehmensreport: YSPORT In Zeiten der Coronapandemie ist es eine enorme Herausforderung, den engen Kontakt zu den Kunden aufrechtzuerhalten. Mit der Online-Plattform YSPORT können Studiobetreiber und Trainer auf digitale Kundenbetreuung umstellen.

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ie Digitalisierung hält seit einigen Jahren Einzug in die Fitnessbranche und verändert diese grundlegend. Dass das neuartige Coronavirus die digitale Transformation der Fitnessstudios massiv beschleunigt, wäre bis vor Kurzem als Utopie bezeichnet worden. Die durch die Coronakrise vorübergehend angeordnete Schließung der Fitnessstudios hat viele Studiobetreiber mehr oder weniger dazu gezwungen, ihr Business zu digitalisieren mittels Trainingsvideos, Livestreams, Webinaren und auch Apps. „Die derzeitige Corona-

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krise ist quasi der Katalysator für die Umstellung auf digitale Prozesse“, fasst Ralph Siebold zusammen.

Angebote digitalisieren Siebold hat gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Stefan Knobel 2019 – noch lange bevor überhaupt eine Coronapandemie absehbar war – die OnlinePlattform YSPORT gegründet. „Mit YSPORT unterstützen wir alle Sport-, Fitness- sowie Gesundheitsdienstleister und befähigen sie zur Digitalisierung der bestehenden Angebote“, sagt Knobel,

Jurist und COO des Unternehmens. Mithilfe der Plattform streben die Gründer an, Studiobetreiber und Trainer neue Konzepte auf digitaler Basis zu ermöglichen und die Beziehung zwischen Anbieter und Abnehmer zu festigen. „In diesen herausfordernden, schwierigen Zeiten hat die Plattform temporär zur Überbrückung der Schließungszeit und nach Corona zur Förderung und Aufrechterhaltung der Kundenbeziehungen einen nachhaltigen Nutzen“, so CEO Siebold. Mittels YSPORT können Live-Coachings und Live-Kurse zu festen

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Foto: YSPORT

Das YSPORT-Team: Ralph Siebold (CEO), Tim Haug (CTO) und Stefan Knobel (COO) (v. l.)


FIRMENPORTRÄT   BRANCHE

Infos zu YSPORT W

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Standort: München Gründungsjahr: 2019 Geschäftsführer: Ralph Siebold Mitarbeiterzahl: 12 Spezialisiert auf: Digitalisierung und Trans­ formation für Studios Homepage: www. ysport.de Mittels YSPORT können Live-Coachings und Live-Kurse zu festen Uhrzeiten angeboten und die Kurse aufgezeichnet sowie On demand zur Verfügung gestellt werden

Uhrzeiten angeboten und die Kurse aufgezeichnet sowie On demand zur Verfügung gestellt werden.

Fotos: YSPORT

On-demand-Plattform Insbesondere die On-demand-Wiedergabe bietet vielfältige Möglichkeiten: Clubbetreiber können ihr Business neben der physischen Tätigkeit am Klienten auch zu einem Online-Studio digitalisieren. Mithilfe einer individuell gestaltbaren und anpassbaren Landingpage besteht die Möglichkeit, Kurse und Personal-Training-Stunden live anzubieten, die im Nachgang on demand abgerufen werden können. „Wir sind damit eine Art Netflix für Fitness“, sagt Siebold. Mittels Bezahlschranke können die einzelnen Videos gebucht werden. „Fitnessstudios können ihre Mitgliedschaft durch Online-Angebote weiterführen und aufwerten. Des Weiteren wird die Attraktivität für neue Mitglieder durch die Vergrößerung des Angebots gesteigert“, so Knobel. Die Verbindung zwischen analogem und digitalem Training stellt für die Studios einen Mehrwert in der Mitgliederbetreuung dar, stabilisiert die Clubs in der derzeitigen Krise und rüstet sie gleichzeitig für die Zukunft. Ein besonderes Feature ist darüber hinaus die Einbindung von Zoom. Diejenigen, die bereits Zoom für ihr Angebot nutzen, können diese Streams via YSPORT monetarisieren.

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Coaching Die Kunden haben die Möglichkeit, online ihren Coach bzw. das Training zu buchen. Sie haben dabei die Wahl zwischen einer Offline- und einer Online-Technologie. Die Trainer wiederum haben die Möglichkeit, ihr Training live oder fertige Konzepte via Webinar zu streamen. Des Weiteren können die Trainer die Preise selbstständig festlegen und mittels integrierter Abrechnung und Rechnungsstellung sofort Geld verdienen – ein Vorteil gegenüber anderen Plattformen, wie die Gründer betonen. Dazu kommt, dass die Kommunikation mit den Kunden bzw. Mitgliedern durch die für die Telemedizin zertifizierte Technologie geschützt ist. Somit ist YSPORT auch DSGVOkonform. Mit dem Kursplan haben die Mitglieder zudem die Möglichkeit, zwischen Kursen verschiedener Fitnessstudios zu wählen, die gegen Zahlung gebucht werden können.

befähigen Studiobetreiber und Trainer weiterhin zur Digitalisierung“, so der CEO. Insbesondere die Möglichkeit, dass Studios anhand der Plattform direkten Kontakt zu Unternehmen aufnehmen und so Firmensport anbieten können, sehen die Gründer als einen großen Mehrwert an. Darüber hinaus sollen in Zukunft auch Trainingssessions von Leistungssportlern, wie beispielsweise von Automobilrennfahrerin Sophia Flörsch, abrufbar sein, um nach deren Philosophie zu leben und zu trainieren. Max Fischer

Ausblick „Wir sehen uns als Servicedienstleister und

Die Verbindung von analogem und digitalem Training stellt für die Studios einen Mehrwert dar

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BRANCHE   STECKBRIEF

Extrafit Innovation GmbH Ich heiße: Extrafit Innovation GmbH. Ich bin zu Hause in: Sachsenheim, im Land der Schwaben, und in Günzburg an der Donau. Geboren wurde ich: im November 2005. e (l.) Werner Jaschk er (r.) äm Kr n ör und Bj

Verwandte habe ich in: Deutschland, der Schweiz, Österreich, Spanien, Marokko, Mexiko und den Niederlanden. Meine Eltern sind: Werner Jaschke und Björn Krämer. Zu meiner Familie gehören: insgesamt 25 Mitarbeiter. Mein Lebensmotto: Ich erfülle Kundenwünsche! Das mache ich: Ich baue Trainingsgeräte für Beweglichkeits- und Faszientraining. Da ich Wunscherfüller bin, ist es mir wichtig, zuerst Kundenwünsche zu sammeln, zu selektieren und dann Lösungen dafür zu finden. Daraus ergibt sich die Geräteentwicklung mit Austestung und Produktion. Meine Trainingsgeräte machen dann die Kunden glücklich.

Alle Geräte sind genau auf die Kundenwünsche abgestimmt

Darauf bin ich besonders stolz: Wenn Kunden mir berichten, dass sie die Geräte schon viele Jahre nutzen, nie eine Reparatur fällig war, alles immer noch hervorragend aussieht und die Mitglieder sehr dankbar sind, ihre Beweglichkeit daran zu trainieren. Ich bin stolz, wenn Interessenten das Design loben und große Augen machen, wenn sie erfahren, zu welch günstigem Preis so hochwertige Trainingsgeräte zu haben sind. Das kann ich besonders gut: Da meine Eltern schon Jahrzehnte in der Fitnessbranche tätig sind, verfüge ich über einen reichen Erfahrungsschatz, der sich in all meinen Produkten widerspiegelt. Denn Trainingsgeräte sind wie ein Maßanzug für Fitnessbetreiber, Gesundheitseinrichtungen und Therapeuten.

Die Übung

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Das plane ich: Die Vorstellung neuer Produkte auf der FIBO und die Geräteumsetzung aus meiner Ideenkiste. Das wünsche ich mir: Schreiben Sie mir Ihr Problem oder Ihren Kundenwunsch unter: info@extrafit.net Hier finden Sie mehr Infos über mich: www.extrafit.net 22 l body LIFE

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MANAGEMENT   KI, ROBOTIK & CO.

Die Digitalisierung in der Fitnessbranche

Pulsuhren, Schrittzähler, Fitnesstracker und Gesundheitsapps – längst hat die Digitalisierung auch Bereiche wie Fitness, Sport, Wellness und Gesundheit erreicht. Die Art und Weise, wie die Nutzer trainieren, hat in den vergangenen Jahren einen rasanten Umschwung erlebt. Schließlich ist das heutige (Arbeits-)Leben ungleich flexibler als früher und die Ansprüche an individuelle und jeweils passgenaue schnelle Lösungen erfordern auch im Fitnessbereich neue Herangehens- und Denkweisen. 24 l body LIFE

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Chance oder Gefahr?


KI, ROBOTIK & CO.   MANAGEMENT

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ie Fitnessbranche ist im Wandel. Immer mehr Studios und Anbieter haben die Zeichen der Zeit erkannt und rüsten digital auf. Trainingspläne oder Notizen auf Papier sind heute nur noch selten zu finden und werden von den wenigsten Aktiven genutzt. Workouts und die jeweiligen Ergebnisse und Entwicklungen werden heute digital festgehalten und von dem Gerät selbst oder gemeinsam mit dem Trainer analysiert. Die Nutzer erhalten via Smartphone oder Tablet einen Überblick über ihre Leistungen und können sich online mit anderen vergleichen und messen. Und auch, wer für sich allein trainiert, trackt seine Leistungen wie etwa Laufstrecke oder Höhenmeter via Smartphone – und teilt die Ergebnisse über die sozialen Medien mit Freunden und Bekannten. So holt man sich seine Trainingsgruppe und die dazugehörige Motivation einfach online dazu. Oder man greift auf Apps zurück, die Yogaübungen, Workouts oder Meditationstipps direkt auf dem Tablet oder dem Fernseher abspielen – die perfekte Lösung beispielsweise für junge Eltern, die keine Möglichkeit haben, ihre Kinder während der Trainingszeiten betreuen zu lassen und daher gerne unter Anleitung zu Hause trainieren möchten.

sollten, um die Herausforderungen einer immer agileren Welt fit und gesund meistern zu können.

Aufbruch für die gesamte Branche Nicht nur der Einzelne, eine ganze Branche macht sich dabei mit großen Schritten auf den Weg ins digitale Zeitalter. Um Fitnessinteressierte zu erreichen, ist es gefragt, auch auf die (digitalen) Lebensgewohnheiten einzuzahlen, die für die meisten bereits zu ihrem Alltag gehören. Und auch die größere Bandbreite an Aktivitäten hat das Nutzerverhalten verändert. Angebote wie HIIT oder Faszientraining waren bis vor einiger Zeit noch weitgehend unbekannt. Heute besteht der Wunsch, auch abseits von reinem Kraft- und Ausdauertraining etwas für die eigene Fitness und ganzheitliche Gesundheit zu tun. Neue Angebote werden angefragt und genutzt. So sind auch diejenigen, die früher nie ins Fitnessstudio gegangen wären, mittlerweile motivierte Mitglieder oder können sich vorstellen, es zu werden. Für Anbieter erschließt diese Entwicklung neue und größere Kundengruppen. Und noch ein weiterer Aspekt – eine Schattenseite des modernen Lebens –

gilt es bei zeitgemäßen Fitnessangeboten zu berücksichtigen: die Bekämpfung des weltweiten Bewegungsmangels. Hier besteht dringend Handlungsbedarf! Der Mangel an Bewegung, der laut WHO für rund eine Million Todesfälle allein in der EU verantwortlich ist, ist eines der Themen unserer Zeit. Immer mehr Menschen verbringen immer mehr Zeit ihres Lebens sitzend. Hier präventiv gegen Erkrankungen vorzugehen, ist dringend angezeigt. Auch die Arbeitgeber sind diesbezüglich in der Pflicht, für die im Ernstfall nicht nur hohen Kosten durch Fehltage ihrer Mitarbeiter aufzukommen. Sie sind auch gut beraten, sich um die Gesundheit ihrer wertvollsten Ressource, ihrer Mitarbeiter, zu kümmern und sie langfristig zu erhalten – gerade auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels.

Verbesserte Customer ­Experience durch KI Künstliche Intelligenz (KI) kann gezielt eingesetzt werden, um datengesteuerte Ansätze zu entwickeln, die eine noch individuellere Customer Experience ermöglichen und Trainierende dazu motivieren, verschiedene sportliche Aktivitäten auszuprobieren.

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Ganzheitlicher Ansatz Nicht nur die Art und Weise, wie das Training heute gestaltet wird, hat sich verändert. Auch die Herangehensweise an und die Perspektive auf das Thema „Fitness und Gesundheit“ werden heute wesentlich ganzheitlicher gedacht. Die Zeiten, in denen stundenlang Gewichte gestemmt wurden und das Thema „Gesundheit“ damit abgehakt war, sind lange vorbei. Ernährung, Wellness, Meditation und psychische Gesundheit – all das wird heute in einem großen, umfassenden Zusammenhang gedacht. Yoga und Pilates, Low Carb und Veggie, Übungen zur Stärkung der eigenen Resilienz: All das hat heute Hochkonjunktur. In Zeiten, in denen unter anderem die häufig stressbedingten psychischen Erkrankungen auf dem Vormarsch sind, haben sich das Bewusstsein und der Umgang mit der eigenen Gesundheit bei vielen Menschen verändert. Viele haben erkannt, dass sie rechtzeitig Körper und Psyche stärken und sich so gegen Krisen und Unsicherheiten wappnen

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Dank zahlreicher Onlineangebote können neue Zielgruppen erreicht und zum Hometraining motiviert werden

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MANAGEMENT   KI, ROBOTIK & CO.

Apps und digitale Angebote werden kontinuierlich so weiterentwickelt, dass sie den Nutzern immer intelligentere Vorschläge bieten und noch besser auf ihre Bedürfnisse und Anforderungen eingehen. Ob verbesserte Suchergebnisse zu Studios und Anbietern in der Nähe, eine größere Anzahl an und Vorschläge zu alternativen Aktivitäten, verbesserte Prozesse beim Check-in oder eine smartere Aufbereitung der eigenen Gesundheitsdaten − mit dem Einsatz von KI werden in all diesen Bereichen kontinuierlich Verbesserungen erzielt. Daten, die in der Vergangenheit bereits über Fitnesstracker oder Apps gesammelt wurden, können dabei häufig in neue Programme integriert werden und tragen so zu noch besseren Ergebnissen bei. Auch für diejenigen, die zu Hause trainieren, hat der Einsatz von smarten Technologien Vorteile zu bieten. So können Apps heute bereits passgenaue Programme fürs Heimtraining zusammenstellen und den Einzelnen bei der korrekten Ausführung der Übungen begleiten und unterstützen, indem per Kamera die Bewegungsabläufe überwacht werden. So wird die Gefahr von Verletzungen minimiert und die Trainierenden führen die Übungen auch dann noch korrekt aus, wenn sie nicht persönlich von einem Trainer begleitet werden. Die Motivation, aktiv zu werden und es auch langfristig zu bleiben, wird dadurch wesentlich erhöht.

tion aus digitalen und analogen Angeboten für ein stimmiges Gesamtpaket. So lassen sich beispielsweise der Pilateskurs und das HIIT-Workout im Fitnessstudio ideal um digitale Plattformen ergänzen, die geführte Home-Workouts, Ernährungsprogramme und Tipps zur Stärkung der psychischen Gesundheit anbieten. So stellt ein Fitnessstudio seinen Kunden das Beste aus beiden Welten zur Verfügung und kann auf diese Weise ganz nebenbei auch neue Mitglieder für sich gewinnen. Digitale Angebote werden besonders in Situationen wie der derzeitigen rund um Corona gefragt sein. Sind Studios gezwungenermaßen längerfristig geschlossen, können sie mit Online-Angeboten eine digitale Alternative zu ihren gewohnten Fitness- und Wellnessroutinen bieten – ein Aspekt, der zum entscheidenden Wirtschaftsfaktor werden kann. Auch hier kann die Zusammenarbeit mit Aggregatoren für Anbieter von Vorteil sein. Verfügen sie selbst (noch) nicht über digitale Zusatzangebote, besteht die Möglichkeit, den eigenen Kunden Zugang zu den Online-Angeboten des Partners anzubieten. Gerade in unsicheren und fordernden Zeiten, in denen es gilt, die Abwehrkräfte nachhaltig zu stärken, leisten solche Möglichkeiten einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Erkrankungen und sind wie derzeit für viele die einzige Option, sich gesund und fit zu halten.

Datenschutz: Sicherheit muss ­gewährleistet sein

Der Faktor Mensch

Ohne Technik wird es in Zukunft nicht mehr gehen, wenn Studios und Anbieter konkurrenzfähig sein und bleiben möchten. Ohne die Menschen dahinter geht es aber auch nicht!

Fazit Die Digitalisierung wird die gesamte Fitnessbranche und die Art und Weise, wie Menschen trainieren und sich gesund halten, nachhaltig verbessern − Corona hat uns ganz aktuell gezeigt, wie wichtig und sinnvoll digitale Angebote im Ernstfall sein können. Generell müssen die Trainings- und Wellnessangebote in Zukunft räumlich und zeitlich noch flexibler, noch individueller und noch stärker auf die Erfordernisse einer neuen Arbeits- und Lebensumgebung zugeschnitten werden. Die Bereitschaft zu häufigen Job- und damit auch Ortswechseln, eine Abkehr vom klassischen „9 to 5“-Arbeitszeitmodell und nicht zuletzt die durchweg digitalisierte Lebensweise stellen neue Herausforderungen an die Branche. Die Möglichkeiten, die beispielsweise KI hier bereithält, werden die Fitnessbranche auch weiterhin beschäftigen und Weiterentwicklungen entscheidend vorantreiben. Umso wichtiger ist und bleibt die persönliche Betreuung durch fachkundiges Personal, um den Nutzern den bestmöglichen Zugang zu den neuen Technologien zu ermöglichen und ihnen die verfügbaren Optionen nahezubringen.

Wie in allen Bereichen, in denen die Digitalisierung Einzug gehalten hat, spielt auch in der Fitnessbranche der Datenschutz eine entscheidende Rolle − gerade weil es sich bei den vorliegenden Daten um sehr persönliche und damit auch sehr sensible Informationen handelt. Für viele Menschen sind diesbezüglich Sicherung und Transparenz die entscheidenden Kriterien für die Nutzung der digitalen Angebote. Anbieter müssen das jederzeit gewährleisten und dem Schutz der personenbezogenen Angaben höchste Priorität einräumen.

Weiterer Ausbau der ­Online-Angebote Es wäre falsch, KI, maschinelles Lernen und Co. als Bedrohung wahrzunehmen. Vielmehr sorgt eine sinnvolle Kombina26 l body LIFE

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Wenn immer mehr Angebote digitalisiert werden, stellt sich die Frage, ob es in Zukunft überhaupt noch Trainer braucht. Die Antwort: ja! Der Faktor Mensch wird auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen. Die Technik allein kann zwar die Angebote zur Verfügung stellen – der Austausch mit den Trainern vor Ort wird aber auch in Zukunft wichtig sein. Neben Einführungen in die digitalen Angebote sind die Profis beispielsweise auch die ersten Ansprechpartner bei gesundheitlichen Beschwerden oder auch individuellen Fragen. Zudem trägt der Austausch mit den Menschen vor Ort wesentlich zur Motivation bei und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Der Königsweg wird auch in Zukunft die Kombination der digitalen Angebote mit der individuellen Betreuung durch Sport- und Fitnessexperten sein.

Ralf Aigner ist seit Januar 2018 Geschäftsführer für Gympass Deutschland. Seine jahrelange Erfahrung mit der Skalierung von Unternehmen in einem internationalen Umfeld setzt er ein, um das Wachstum des Unternehmens voranzutreiben. Sein Ziel: Gympass in Deutschland zu demselben Erfolg zu verhelfen wie in Brasilien, wo das Unternehmen 2012 gegründet wurde. Ralf Aigner ist überzeugt, dass Corporate Wellness die Zukunft der Gesundheit am Arbeitsplatz ist, und verfolgt die Vision, am deutschen Markt die Nummer 1 hierfür zu werden. Das ganzheitliche, bedürfnisorientierte Konzept stellt das Wohlbefinden des Mitarbeiters in den Mittelpunkt und fördert individuell die Gesundheit, Motivation und Produktivität des Einzelnen.

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Ralf Aigner



MANAGEMENT   ONLINE-VIDEOS

Digitale Fitnesskurse und Online-Videos

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Fünf Dinge, die Sie jetzt unbedingt beachten müssen

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ONLINE-VIDEOS    MANAGEMENT

Keine leichten Zeiten gerade für Fitnessstudios und Kunden. Seit Mitte März müssen Fitnessfans wegen der Coronakrise auf das Gerätetraining und die Kurse komplett verzichten. Umso wichtiger ist es, dass sich Studiobetreiber konsequent mit dem Ausbau von digitalen Produkten beschäftigen.

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s ist davon auszugehen, dass einige Kunden aus Angst vor Ansteckung auch weiterhin die Vorsichtsmaßnahmen aufrechterhalten und den Kontakt zu anderen im Studio vermeiden wollen. Für diese bietet sich der Ausbau des Online-Angebots mit Trainingseinheiten und Kursen als Videos an, zumal ein digitales Kursangebot auch anderen Kunden bei ihrer individuellen Zeitplanung entgegenkommt. Diese Flexibilität wird von Kunden positiv bewertet und auch angenommen. Die Digitalisierung eröffnet also einen weiteren Geschäftszweig und führt zu einer noch stärkeren Kundenbindung. Eine Chance, die nicht ungenutzt bleiben sollte, jedoch auch rechtliche Gefahren birgt. Diese gilt es von Beginn an zu vermeiden.

Impressumspflicht auch für Online-Videos Bei Online-Videos gelten die gleichen Regeln wie für die Website des Fitnessstudios. Daher sind Studiobetreiber auch bei Online-Kursen verpflichtet, Angaben darüber zu machen, wer verantwortlich für den Inhalt des Videos ist. Neben der Gesellschaftsform müssen der vollständige Vor- und Nachname des Vertreters, z. B. des Geschäftsführers, sowie zwei Kontaktmöglichkeiten benannt werden (E-Mail, Anschrift oder Telefonnummer). Fehlen diese Pflichtinformationen, würde dies Konkurrenten und Verbrauchervereine zur Abmahnung berechtigen. Der Ärger kommt hierbei also nicht unbedingt von den Kunden – die interessiert das oftmals gar nicht –, sondern von der Konkurrenz oder Vereinen, die mit Abmahnungen Geld machen. Die Angaben müssen dem Zuschauer dauerhaft zur Verfügung stehen. Daher bietet es sich an, diese Pflichtinformationen in der Beschreibung oder einem

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Kommentarfeld unter dem Video zu platzieren, um sich wirksam vor einer Abmahnung zu schützen.

Bitte keine Schleichwerbung Verdeckte Reklame, auch als „Schleichwerbung“ bezeichnet, ist unzulässig, weil nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb der kommerzielle Zweck einer geschäftlichen Handlung (Werbung) für den Zuschauer kenntlich gemacht und vom restlichen Inhalt getrennt werden muss. Der Zuschauer muss also klar erkennen können, ob es sich um Werbung oder ein reines Sportvideo zur Unterhaltung handelt. Werden im Video Produkte oder Equipment verwendet und vorgestellt, um Übungen zu veranschaulichen, handelt es sich noch nicht um Schleichwerbung. Erst wenn der Trainer oder der Studioinhaber eine Gegenleistung in Form von Geld- oder Sachleistungen vom Hersteller bekommt und deswegen diese Produkte benutzt und empfiehlt, muss dies im Video als Werbung gekennzeichnet werden, z. B. durch die Einblendung des Wortes „Werbung“ oder „Produktplatzierung“. Ebenfalls muss klar erkennbar sein, etwa durch den Vermerk „Werbesendung“, wenn der Zuschauer durch das Video zum Kauf des Produkts animiert werden soll. Wer jedoch keine Gegenleistung erhält und auch nichts verkaufen will, braucht keine Angst vor unbeabsichtigter Schleichwerbung zu haben.

Haftung minimieren durch Gesundheitshinweise Ein Fitnesstrainer oder Studiobetreiber kann seine Haftung für Verletzungen von Leben, Körper und Gesundheit nicht ausschließen, auch wenn das oftmals versucht wird. Jedoch kann man das Haftungsrisiko stark minimieren, indem

man alles unternimmt, um die Verletzungsgefahr gering zu halten. Mit Hinweisen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder unter dem Video kann man die Mitverantwortung des Teilnehmers steigern und so das eigene Haftungsrisiko senken. Neben allgemeinen Hinweisen, wie z. B., dass eine rutschfeste Trainingsmatte verwendet werden soll, ist es sehr wichtig zu vermerken, dass die Ratschläge im Video niemals als alleinige Quelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwandt werden sollen. Bei Reha- und Gesundheitskursen, wie einem Kurs für mehr Beweglichkeit, muss dem Zuschauer verdeutlicht werden, dass die Videoinhalte kein Ersatz für eine persönliche medizinische oder orthopädische Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt sind. Ebenso sollte klargestellt werden, dass kein Heilversprechen und keine Erfolgsgarantie abgegeben wird, sondern die Aussagen lediglich die persönliche Meinung des Erstellers wiedergeben. Diese Hinweise sollten ebenfalls in der Beschreibung oder im Kommentarfeld unter dem Video platziert werden.

Rechtliche Voraussetzungen für Livekurse und Streaming Neben den klassischen Online-Videos, die auf der Website des Fitnessstudios oder einer anderen Plattform veröffentlicht und dem Kunden dauerhaft zur Verfügung gestellt werden, gibt es auch die Möglichkeit von Online-Livekursen und On-demand-Videos. Bei Online-Livekursen handelt es sich um Echtzeitübertragungen, bei denen der Trainer Übungen vormacht und eine direkte Beratung erbringt. Demgegenüber werden bei On-demand-Videos die Übungen als digitale Produkte bereitgestellt. Der Kunde schließt dabei zunächst einen Vertrag ab und kann dann die digitalen Inhalte nach Belieben abrufen („Streaming“). Solange die Online-Kurse im Rahmen des bereits abgeschlossenen Fitnessvertrages erbracht werden und kein zusätzlicher Vertrag abgeschlossen wird, müssen lediglich die bereits erwähnten Informationspflichten und die Gesundheitshinweise unter dem Video vermerkt werden. Dienen die Videos jedoch als zusätzliche Einnahmequelle und wird dem Kunden ein gesonderter Zugang zu den Livekursen oder den digitalen Pro-

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MANAGEMENT   ONLINE-VIDEOS

Auch bei Online-Kursangeboten und -videos gilt die Impressumspflicht. Mindestens zwei Kontaktmöglichkeiten sollten hier aufgeführt werden

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Mitarbeiter als Haupt­darsteller Oftmals sind es die angestellten Trainer, also die Mitarbeiter des Studios, die die Übungen in den Videos präsentieren. Dies ist durchaus sinnvoll, da sie auch sonst die Kurse geben und den Kunden bereits bekannt sind. Solange die Mitarbeiter freiwillig mitwirken, kann man von einem stillschweigenden Einverständnis zur Veröffentlichung ausgehen. Aus juristischer Sicht sollte dennoch vom jeweiligen Mitarbeiter unbedingt eine Einwilligungserklärung eingeholt werden. Dadurch werden nicht nur das Persönlichkeitsrecht des Mitarbeiters und der Datenschutz beachtet, sondern es wird auch die Möglichkeit geschaffen, das Video weiter zu nutzen, auch wenn das Arbeitsverhältnis mit dem Mitarbeiter beendet wird. Eine solche rechtliche Vereinbarung ist im Normalfall nur eine Seite lang und kann rasch erstellt und unterzeichnet werden. Damit die Einwilligung wirksam ist, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Die Einwilligung muss W   vor Veröffentlichung des Videos freiwillig unterzeichnet werden (möglichst schriftlich mit der Originalunterschrift, notfalls aber auch per E-Mail möglich), W   detaillierte Informationen über die beabsichtigte Verwendung, die Art der Nutzung und die Nutzungsdauer beinhalten und W   den Hinweis enthalten, dass die Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden kann und

dass eine Verweigerung der Einwilligung keinerlei (negative) Folgen hat. Die Einwilligung endet nicht automatisch mit der Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Erst wenn der Mitarbeiter seine Einwilligung aktiv widerruft, muss geprüft werden, ob eine Weiternutzung des Videos das Persönlichkeitsrecht des ehemaligen Mitarbeiters verletzt. Nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts kann ein Mitarbeiter eine erteilte Einwilligung nur ausnahmsweise widerrufen. Das Argument, nicht mehr mit dem Arbeitgeber in Verbindung gebracht werden zu wollen, reicht nicht aus. Es müssen weitere Gründe hinzukommen. Ein solcher Grund wäre gegeben, wenn der Trainer als Person in einem Video präsentiert wird und er beispielsweise eine von ihm entwickelte Übung vorstellt. Nicht ausreichend ist es jedoch, wenn der Trainer lediglich im Hintergrund zu sehen ist, während das Video Julia Ruch aufgenommen wird.

Julia Ruch ist Inhaberin der aktivKANZLEI. Nach ihrem Studium war sie zunächst als angestellte Rechtsanwältin in verschiedenen Anwaltskanzleien für Zivil- und Arbeitsrecht tätig, bevor sie als Juristin und Syndikusanwältin in die Wirtschaft wechselte. In großen mittelständischen Unternehmen erwarb sie langjährige und vielfältige Erfahrungen in den Bereichen Vertragsgestaltung, Arbeitsrecht und Verhandlungsführung. Ein Schwerpunkt ihrer Kanzlei liegt u. a. auf der Beratung von Fitnessstudios und Trainern. Kontakt: www.aktivkanzlei.de

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Fotos: fotomek - stock.adobe.com; Julia Ruch/aktivKANZLEI

dukten zur Verfügung gestellt, muss der Trainer bzw. das Studio mit dem Kunden einen gesonderten Vertrag abschließen. Ist der Kunde eine Privatperson, müssen ihm vor Vertragsschluss folgende Informationen zur Verfügung gestellt werden: Was sind die Leistungsinhalte? Wann erfolgt der Vertragsschluss? Welche Zahlungsbedingungen gelten? Welche Mängelhaftung gibt es? Welche Änderungsmöglichkeiten behält sich der Anbieter vor? Welche Haftungsausschlüsse werden gemacht? Am besten fasst man dies in Allgemeinen Geschäftsbedingungen zusammen. Weiter bedarf es bei diesen Videoformaten eines vollständigen Impressums und einer Datenschutzerklärung. Ebenso müssen die gesetzlichen Vorgaben des Fernabsatzrechts eingehalten werden, was eine ordnungsgemäße Widerrufsbelehrung beinhaltet. Vor der Veröffentlichung sollten daher folgende Rechtstexte bereitgestellt werden: AGB, Impressum, Widerrufsbelehrung und Datenschutzerklärung. Andernfalls drohen Abmahnungen von Konkurrenten und Haftungsrisiken bei einem Streit mit dem Kunden. Weiter ist zu beachten, dass viele Plattformen die Zugriffsmöglichkeit auf 499 Benutzer begrenzen, da der Ersteller des Videos ansonsten eine Rundfunklizenz benötigt. Wer jedoch eine größere Menge an Zuschauern bzw. (potenziellen) Kunden erreichen will, muss diese Lizenz vorab bei der zuständigen Landesmedienanstalt beantragen (Antragsdauer ca. drei Monate).


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MANAGEMENT   DIGITALISIERUNG

Folgen der ­ Digitalisierung Zero Contract und Gym-Hopping

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ngefangen hat alles mit Online-Buchungssystemen wie „MindBody“, „Zingfit“, „Club Ready“ oder „Eversports“. Diese Buchungssysteme ermöglichen es, dass Kunden flexibel von zu Hause aus ihre Kurse online buchen und bezahlen, ohne sich mit langen Vertragslaufzeiten herumzuschlagen. Besonders für Boutique-Studios sind diese flexiblen Buchungssysteme von Vorteil, denn sie reduzieren die Verwaltungsarbeit und machen es leicht, Kunden maximale Flexibilität zuzugestehen. „Pay-as-you-go“ – also nur bezahlen, wenn man tatsächlich trainiert – und die zeitliche Flexibilität sind un-

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schlagbare Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz. Diese Entwicklung führt unweigerlich dazu, dass lange Vertragslaufzeiten immer mehr infrage gestellt werden.

Zero contract – Studios ­gehen leer aus Wozu einen langfristigen Vertrag unterschreiben, bei dem jeden Monat der Beitrag abgebucht wird, ob ich nun trainiere oder nicht? Es geht doch auch anders. Die Flexibilität durch Buchungssysteme hat sich durch Apps und Plattformen wie Hussle, Urban Sports Club und ClassPass rapide erhöht, denn sie ermögli-

chen es, nicht nur in einem einzigen Studio, sondern gleich bei einer Vielzahl von Studios in einer Stadt oder sogar mehreren Städten flexibel online einzuchecken. Was für die Kunden eine wahre Errungenschaft ist, kann für manchen Clubbetreiber ein Horrorszenario sein. Die Digitalisierung der einzelnen Fitnessanlagen lief eher schleppend, da die Betreiber selbst zu wenig über Apps und Co. wussten, um sich auf eigene Faust mit digitalen Angeboten zu behaupten. Diese Lücke haben Entwickler von Apps genutzt – und sie sind es, die zukünftig den Ton angeben könnten. Denn den Vertrag unterschreiben die Kunden jetzt

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Foto: ClassPass

Durch technische Errungenschaften wie die Entwicklung von BuchungsApps, sind flexible Kursbuchungen heute in etlichen Studios Gang und Gäbe. Neue Apps von Plattformen wie Hussle aus London, Urban Sports Club aus Berlin und ClassPass aus New York verstärken den Trend. In London ist Gym-Hopping bereits ein angesagter Trend. „Zero contract“ heißt dort die Devise. Es ist an der Zeit, lange Vertragslaufzeiten über Bord zu werfen.


DIGITALISIERUNG   MANAGEMENT

nicht mehr bei den Inhabern der Clubs, sondern bei einer Online-Plattform. Für Fitnessanlagen und Boutique-Studios bedeutet das, dass der Verkauf von langfristigen Verträgen, die für Planungssicherheit und finanzielle Stabilität sorgten, zukünftig immer schwieriger wird.

Foto: ClassPass

So funktionieren die digitalen Plattformen Die drei Plattformen Hussle, ClassPass und Urban Sports Club haben unzählige Fitnessstudios, Boutique-Studios, Schwimmhallen und Sporteinrichtungen wie z. B. Boulder- und Kletterhallen als Partner gewonnen und bieten deren Angebote von Yoga über Functional Training und Schwimmen bis hin zu Physiotherapie auf ihrer Plattform an. Die Kunden zahlen meist einen Monatsbeitrag an die Online-Plattform und können dann Kurse online buchen. Die Preise liegen zwischen 29 und 59 Euro monatlich. Clubbetreiber können kostenlos Partner werden und ihr Angebot dann über die Plattformen vermarkten. Sobald ein Gast über eine dieser Apps ein-

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checkt, wird das registriert und der Betreiber des Studios erhält sein Geld. Meist erfolgt die Auszahlung monatlich. Der Vorteil: Durch die hohe Reichweite kommen Kunden, die sonst vielleicht nie in ein Studio gekommen wären – und dadurch steigt der Umsatz. Allerdings kann das auch dazu führen, dass ständig zu viele neue Gesichter auftauchen. Darunter kann die Clubatmosphäre leiden und Stammgäste ziehen sich zurück. Oder noch drastischer: Die Stammkunden wechseln zur Plattform und das reduziert den Umsatz.

Das System von ClassPass hat eine ausgeklügelte Software. Es berechnet über einen Algorithmus den umsatzmaximierenden Preis für noch freie Plätze in Kursen. Zudem können Clubbetreiber binnen 90 Tagen wieder aussteigen

Urban Sports Club Einer der Anbieter im europäischen Raum ist Urban Sports Club. Mit derzeit 8 600 Partnerstudios – als Gruppe mit OneFit sind es bereits über 10 000 – ist das Unternehmen aus Berlin in acht Ländern am Markt vertreten und befindet sich weiter auf Expansionskurs. Das Geschäftsmodell: Die Berliner Online-Plattform schließt Kooperationen mit unterschiedlichen Studios. Die Kunden schließen einen Vertrag mit Urban

Sports Club und können jeden Tag aufs Neue entscheiden, wo sie trainieren wollen. Nur die Zahl der Besuche pro Partnerstudio ist je nach Tarif (S, M oder L) begrenzt. Dafür zahlen die Mitglieder monatlich zwischen 29 bis 129 Euro. Einchecken können die Besucher vor Ort via App auf dem Smartphone. „Unser Konzept ist darauf ausgelegt, allen Be-

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MANAGEMENT   DIGITALISIERUNG

teiligten Profit zu bringen – den Partnern zusätzliche Privat- und Firmenkunden und den Mitgliedern ein tolles Netzwerk an Sport- und Fitnessanbietern“, sagt Konstanze Schön, PR-Managerin von Urban Sports Club. „Wir tragen Ausfallrisiken und arbeiten ausschließlich auf Erfolgsbasis. Das heißt, wir bezahlen jeden einzelnen Besuch unserer Mitglieder. Gleichzeitig ist die Kooperation für unsere Partner natürlich kostenlos. Auch sind die Abonnements bei den Partnern für die Sporttreibenden immer günstiger als unser Angebot. Denn gefällt einem Mitglied beispielsweise ein Fitnessstudio so gut, dass es dort eine Mitgliedschaft abschließen will, dann sind wir nicht der finanzielle Grund dagegen.“

Verlust der Stammkunden In der Vergangenheit war das nicht immer so, denn Urban Sports Club hat die Preise von Anbietern mehrfach so unterboten, dass Bestandskunden zur Online-Plattform wechselten und Partner Umsatzeinbußen hatten. So berichtete „Zeit online“ schon vor zwei Jahren über die Yogaschule „yogafürdich“ von Victor Thiele in Berlin-Kreuzberg. Nach einer Änderung der Vertragsbestimmungen konnten Mitglieder im M-Tarif für 59 Euro pro Monat nicht mehr nur zweimal die Woche eine Yogastunde besuchen, sondern plötzlich viermal. Der günstige Tarif ließ Stammkunden wechseln und 70 bis 80 Prozent der Kursteilnehmer waren plötzlich Mitglieder von Urban Sports Club, was 40 Prozent weniger Umsatz einbrachte. Das Modell funktioniert demnach nur, wenn die Preise mit den Betreibern der Online-Plattform gut ausgehandelt sind und sich eigene Kunden und Besucher, die über eine Plattform kommen, die Waage halten. Deshalb sind auch Kündigungsfristen vorher möglichst günstig auszuhandeln. Kurzfristige Verträge sind sinnvoll. So ist es möglich, bei Schwierigkeiten schnell auszusteigen. Bei den Kündigungsfristen macht Urban Sports Club keine konkreten Angaben. „Im Beratungsgespräch wird zusammen mit dem Partner die Vertragsdauer der Kooperation festgelegt. Diese orientiert sich an den individuellen Zielen des Partners sowie an der Art und Dauer der festgelegten Marketingmaßnahmen“, antwortet Schön auf Nachfrage. Laut Aussagen einiger früherer Partner lag die 34 l body LIFE

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Weitere Infos https://classpass.com https://www.hussle.com https://urbansportsclub.com/de

Kündigungsfrist bei älteren Verträgen bei 12 Monaten.

Neuer Trend in London: Gym-Hopping In London hat Hussle einen wahren Hype ausgelöst. Das Unternehmen hat nicht nur monatliche Abos im Angebot wie Urban Sports Club. Hussle bietet mit „Pay-as-you-go“ eine Variante für maximale Flexibilität und Kostenkontrolle durch den Kunden. Sogar einzelne Tageskarten können gebucht werden. Das Geschäftsmodell sieht wie das von Class Pass vor, dass die einzelnen Angebote im Wert variieren – und das je nach Tageszeit oder bei besonders nachgefragten Kursen. Das hat bereits einen Trend ausgelöst. In London ist Gym-Hopping angesagt. Das enorm große Angebot an hippen Boutique-Studios in London und die völlig flexible Buchung ermöglichen es, das Training ganz anders zu gestalten. Heute hier, morgen dort und übermorgen wieder ganz woanders und die eigenen Freunde nimmt man mit, indem sie via App zum Treffpunkt eingeladen werden. Leichter und unkomplizierter geht es nicht. Dieser Wandel, ausgelöst durch die neuen digitalen Möglichkeiten, schafft auf der einen Seite ungeahnte Einnahmequellen, auf der anderen Seite aber auch ein unkalkulierbares Risiko für Inhaber – denn sie haben die fixen Kosten für Räume und Equipment zu zahlen. Die Digitalisierung kann auf diese Weise manch alteingesessenem Anbieter den Garaus machen. Auf die Frage, ob Gym-Hopping auch in Deutschland zukünftig zum Trend avanciere, sagt Schön vom Urban Sports Club: „Anhand der Daten unserer Mitglieder erkennen wir, dass sich die meisten drei bis vier Partnerstandorte aussuchen und diese regelmäßig besuchen – oft an den gleichen Tagen und zur gleichen Zeit. Die Auswertung zeigt zwar, dass Mitglieder saisonal bedingt andere Sportarten wie Standup-Paddling oder neue Trendkurse wie HIIT Yoga oder Cardio Pilates ausprobie-

ren. Aber auch, wenn sie gerne neue Angebote testen und ihr Leben immer flexibler wird, haben sie noch immer einen festen Wohnsitz und Arbeitsplatz, an denen sie sich Partner für regelmäßige Besuche wählen.“ Anbieter von Microstudios sehen das anders. Sie bemerken besonders bei jungen Menschen einen stärkeren Wechsel.

In Boutique-Studios ist Gym-Hopping normal Besonders Boutique-Studios haben mit neuen Gästen, die zum Teil auch nur ein Mal kommen, kein Problem. Das ist in der Szene gang und gäbe. Die Konzepte sind sowieso auf eine flexible junge Kundschaft ausgerichtet, die keine Vertragsbindung will und auch Angebote anderer Anbieter nutzen möchte. Das sagten mir mehrere Betreiber von kleinen Studios, die von mir kontaktiert wurden. In Boutique-Studios sind die Online-Plattformen beliebt, denn sie spülen neue Kunden ins Haus. Mit Mitgliedern der Plattformen wird zwar etwas weniger verdient als mit den eigenen Kunden, aber meist rechnet es sich, dort präsent zu sein. Durch die enorme Reichweite können die Studios Kunden erreichen, die sonst nie auf sie aufmerksam geworden wären – und das, ohne viel Geld für eine Marketingkampagne auszugeben. Das Phänomen Gym-Hopping ist besonders für alteingesessene größere Fitnessanlagen schwieriger. Sie sind durch die hohe Fixkostenbelastung weit weniger flexibel und verlieren durch Gym-Hopping eher Kunden. Die monatlichen Preise für Mitgliedschaften in Premiumanlagen liegen mittlerweile bei 80 bis 120 Euro – und das bei langfristigen Verträgen von 12 Monaten. Online-Plattformen unterbieten diesen Beitrag drastisch und garantieren dazu noch maximale Flexibilität. Was Betreibern von kleinen Yogastudios oder Boutique-Studios und großen Anlagen gemeinsam zu denken gibt, ist die wachsende Marktmacht der quasi Monopolisten. Es wird befürchtet, dass sie irgendwann die Bedingungen am Markt diktieren könnten. „Solange das System partnerschaftlich für alle Seiten gut funktioniert, ist es ein gutes Angebot“, sagt Till Trilling, CEO von ride.bln und Partner von ClassPass. „Für den Fall, dass die Bedingungen sich verändern, wäre es gut, wenn sich Betrei-

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DIGITALISIERUNG   MANAGEMENT

Bei ClassPass muss auch gezahlt werden, wenn man nicht kommt. Das ist für angeschlossenen Studios aus der Plattform ein Plus. Sie erhalten ihr Geld und Kunden blockieren nicht wahllos Kurse

ber zusammenschließen und gemeinsam ihre Interessen vertreten“, findet der Geschäftsführer.

Fotos: ClassPass; Urban Sports Club/Stefan Haehnel

ClassPass ClassPass ist unter qualitativ gut geführten Boutique-Studios, darunter auch das ride.bln, beliebt und daran interessiert, möglichst gute Anbieter auszuwählen. Das amerikanische Unternehmen mit Sitz in New York ist erst seit dem 7. Mai 2019 in Deutschland aktiv und startete zuerst in Berlin und München. Das Angebot ist deshalb in Deutschland noch ausbaufähig. Weltweit hat ClassPass allerdings mit 2 500 Städten in 15 Ländern einen reichen Erfahrungsschatz in dem Geschäft. Etliche von mir kontaktierte Mitglieder der Plattform äußerten sich positiv. Das System funktioniere und der Umgang sei partnerschaftlich. Besonders das flexible Konzept mit Credits statt monatlichen Beiträgen wird positiv bewertet, denn es ermöglicht, dass Kurse, die auch bei der eigenen Stammkundschaft beliebt sind, über das Buchungssystem mehr Credits kosten als Kurse, die weniger stark ausgelastet sind. Eine ausgeklügelte Software berechnet über einen Algorithmus den umsatzmaximierenden Preis für noch freie Plätze in Kursen. Das macht die Preispolitik fair und verbessert in den Studios die Auslastung der Kurse. Als sehr vorteilhaft wird bei Class Pass die Möglichkeit des schnellen Ausstiegs wahrgenommen. Partner können binnen 90 Tagen wieder aussteigen. Da auf Inhaber von Studios keine Kosten zukommen, fällt die Entscheidung leicht, es einfach mal auszuprobieren. Von der Software her kooperiert Class Pass mit gängigen Buchungsplattformen wie „MindBody“, „Zingfit“ oder „Club Ready“ und anderen. Wer ein solches System bisher nicht nutzt, kann das

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Das neue Headquarter von Urban Sports Club in Berlin. Mit derzeit 8 600 Partnerstudios – als Gruppe mit OneFit sind es bereits über 10 000 – ist das Onlineportal in acht Ländern am Markt vertreten

Selfservicetool von ClassPass nutzen, um Kurse online einzustellen. Zusätzlich bietet das Unternehmen auch die Möglichkeit, Kurse online live zu streamen. Ein gutes zusätzliches Angebot für noch mehr Flexibilität. Besonders in Zeiten von Covid-19 ein echter Vorteil, da auch bei geschlossenen Türen noch Mitglieder betreut werden können.

Vor- und Nachteile für Partner von Online-Plattformen Das Yogastudio „Y8 Kunstraum“ im Hamburger Grindelviertel in Eimsbüttel kooperiert mit ClassPass und mit Urban Sports Club. In der ehemaligen Likörfabrik des Unternehmers Henry Loebel wird Yoga praktiziert und minimalistische Kunst ausgestellt. Die Inhaber Benita und Immanuel Grosser sind Künstler und Yogalehrer zugleich. Die Digitalisierung ist für sie selbstverständlich. Auch sie setzen wegen Covid-19 auf Livestreams und versuchen, möglichst alle Kurse zusätzlich auch online anzubieten. Auf die Frage, ob die Zusammenarbeit mit ClassPass gut laufe, antwortet Benita Grosser: „Ja, sehr gut!“ Der Vorteil dieser Kooperation sei, dass junge Leute ins Studio kämen. „Die Class Pass-Schüler sind schon in unserem Buchungssystem eingebucht. Wir haben nichts, aber auch gar nichts mit der Abwicklung zu tun. Das ist extrem angenehm“, sagt die Geschäftsführerin. Es gäbe ein gutes, übersichtliches Dashboard und die Teilnehmer müssten Bewertungen abgeben und auch zahlen, wenn sie nicht kommen. Natürlich gäbe es auch Nachteile. „Wir verdienen an den einzelnen Stunden nicht so viel, wie wir es sonst tun. Aber wir würden diese jungen Leute gar nicht mehr kriegen ohne so einen Online-Club. Insofern rechnet es sich. Wir haben aber ein Poster aufgehängt, wo

wir ausdrücklich unsere Bestandsschüler bitten, nicht zu wechseln, weil da die Stunden günstiger sind. Bisher haben wir nur zwei Schüler, die zum Urban Sports Club gewechselt haben.“

Unterschiede bei den ­Online-Plattformen Auf die Frage, ob es Unterschiede zwischen den verschiedenen Plattformen gäbe, antwortet Benita Grosser: „Ja, die gibt es sowohl auf der Seite der User als auch von Anbieterseite. Vonseiten der User habe ich gehört, dass das System von Urban Sports Club ein sehr viel unkomplizierteres System ist. Das Buchungstool ist für den User schneller zu handhaben und leicht zu bedienen. Du zahlst nur, wenn du auch da warst.“ Anders sei das bei ClassPass – da müsse die Stunde gezahlt werden, was natürlich ein erzieherischer Prozess sei. „Für den Anbieter ist das aber sehr gut“, sagt Benita Grosser. „ClassPass ist mit seinem Kreditsystem etwas aufwendiger. Das Dashboard ist sehr gut und informativ. Urban Sports Club hat eigentlich kein Dashboard.“ Auch der Preis sei bei ClassPass besser. Pro Besuch zahle ClassPass dem „Y8 Kunstraum“ 8,60 Euro aus, Urban Sports zahle netto 7,60 Euro pro Stunde. „Beide Stundenpreise sind natürlich ein Witz. Aber wir würden sonst die jungen und oft sehr netten Schüler nicht bekommen“, weiß die Yogalehrerin. Laut Benita Grosser führt auch bei ihr im Yogastudio „Y8 Kursraum“ die flexible Online-Buchung über Plattformen wie ClassPass oder Urban Sports Club zu Gym-Hopping. „Man bekommt immer weniger Schüler, die sich nur für einen Ort entscheiden. Vor allem bei den Jungen wird das zur Ausnahme.“ Das sei einfach der Zahn der Zeit. Rita Hoogestraat .

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OnlineEducation


MANAGEMENT   MARKETING

Digitalisierung im Marketing Marketing gestern und heute – was hat sich verändert?

Foto: sdecoret - stock.adobe.com

Digitalisierung – ein Wort, das seit ein paar Jahren nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken ist. Alles wird digitalisiert. Auch das Marketing! Aber welche Konsequenzen hat das konkret auf Sie als ­Studioinhaber? Was müssen Sie jetzt bei der Erstellung und Zusammenstellung Ihrer Marketingaktivitäten beachten? Julia Aschenbrenner gibt Antworten.

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MARKETING   MANAGEMENT

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as Marketing hat sich im Laufe der Zeit verändert. Werfen wir zunächst einen Blick zurück in die Vergangenheit. Wie war das Verständnis von Marketing z. B. in den 1950er Jahren? Zu dieser Zeit gab es einen entscheidenden Treiber für die Gesellschaft: die Industrialisierung. Eine hohe Nachfrage kombiniert mit hoher Kaufkraft führte dazu, dass der Kunde von damals sehr produktorientiert war. Entsprechend stand im Marketing und in der Werbung das Produkt an sich im Vordergrund. Erst seit den 1970er Jahren wurde im Marketing nach und nach zwischen unterschiedlichen Zielgruppen für die Werbebotschaft unterschieden. Heute steht die einzelne Person im Mittelpunkt von Marketingmaßnahmen und Werbebotschaften. Die Ansprache soll möglichst individuell auf einzelne „Personas“ zugeschnitten sein. Der Begriff „Persona“ charakterisiert modellhaft einzelne Personen einer bestimmten Zielgruppe mit ihren jeweiligen Merkmalen. Hinzu kommt, dass es einen neuen starken Treiber für unsere Gesellschaft gibt: die Digitalisierung.

Mediennutzung verändert sich durch Digitalisierung Die Digitalisierung führt auch zu einer Veränderung des Nutzungsverhaltens von Medien: W   Die zeitliche Dauer der Internetnutzung steigt stetig an. W   Die Nutzung von mobilen Endgeräten nimmt kontinuierlich zu. W   Produkte und Dienstleistungen werden von Kunden zunehmend online bestellt und gekauft. W   Die Kommunikation verlagert sich immer mehr auf digitale Medien. W   V ergleichs- und Bewertungsportale gewinnen immer mehr an Bedeutung. W   Die Vernetzung zwischen Personen, Unternehmen und auch Produkten nimmt zu. Diese Veränderungen stellen auch das Marketing vor neue Herausforderungen, denn der User ist ständig online und im Austausch mit anderen Personen. Für uns in der Fitnessbranche bedeutet das in der Kundenbindung und Neumitgliedergewinnung, dass wir es inzwischen mit sehr „wissenden“ Interessenten oder Mitgliedern zu tun haben. Diese haben sich im Internet über Wettbewerber sowie aktuelle Trainings- und

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Ernährungstipps informiert und sich bereits eine eigene Meinung gebildet. Um diese aufgeklärten digitalisierten User mit den eigenen Marketingbotschaften erreichen zu können, reicht es schon lange nicht mehr aus, einfach nur die eigenen Produkte oder die eigene Dienstleistung zu bewerben. Der neue Weg der Kommunikation muss sein, dass der Kunde als Individuum immer weiter in den Mittelpunkt der Kommunikation und der Werbung rückt. Er will emotional angesprochen werden und sich positiv mit dem Produkt – oder beispielsweise mit Ihrem Fitnessstudio – identifizieren können. Tipp für die zielgruppenspezifische Kommunikation:

Optimieren Sie Ihr Content-Marketing! Transportieren Sie Geschichten und Emotionen zusammen mit Ihrer Marketingbotschaft. So erreichen Sie den digitalen User. (Lesen Sie dazu auch den Artikel „Es kommt auf relevante Inhalte an“, body LIFE-Ausgabe 08/2019, Seite 42 ff. – auch online verfügbar.) Neben den Inhalten, dem Content an sich kommt es im digitalen Marketing auch auf das gewählte Medium an. Digitales Marketing verwendet vor allem Webseiten, Blogs, Infografiken und Social-Media-Kanäle. Bei der Auswahl des richtigen Mediums ist es entscheidend zu überlegen, wo sich die eigene Zielgruppe aufhält. Gerade im Bereich Social Media gibt es ständig neue Plattformen, die plötzlich da sind und schnell wachsen. Es ist vorteilhaft, diese Entwicklungen zu beobachten und auf dem Laufenden zu bleiben. Trotzdem muss nicht jede neue Plattform sofort im Marketingmix mitaufgenommen werden. Sie haben in Ihrem Fitnessstudio beispielsweise ein Durchschnittsalter von 45 Jahren und wollen auch diese Altersgruppe in Ihren Marketingmaßnahmen ansprechen? Dann kann es sein, dass Sie mit Werbebotschaften auf TikTok diese Personen nicht erreichen, da aktuell auf dieser Plattform hauptsächlich sehr viel jüngere User aktiv sind.

Digitales Marketing: Inter­aktion und Transparenz Durch die Digitalisierung haben sich also nicht nur die Marketingkanäle verändert, sondern auch die Art und Weise, wie Marketing den Online-User an-

spricht. Zwei Besonderheiten sind im digitalen Marketing zu nennen: 1. Die Interaktion mit den Usern

Der größte Unterschied zum klassischen Marketing, wie Printwerbung, ist die Möglichkeit der beiderseitigen Kommunikation. Im digitalen Marketing hat der Internetuser in den meisten Fällen die Möglichkeit, die eigene Meinung zu äußern oder zu symbolisieren (z. B. durch Likes); das kann Einfluss auf die Wirkung Ihrer Marketingbotschaft haben. Hat Ihr Beitrag beispielsweise viele Likes oder positive Kommentare, wächst der positive Effekt Ihrer Botschaft. Ziel von digitalem Marketing muss es also sein, dass Ihre (Werbe-)Beiträge zum einen Lust auf Interaktion machen und zum anderen so auf Ihre Zielgruppe abgestimmt sind, dass diese sich verstanden und/ oder bestätigt fühlt. 2. User-Generated-Content

Dieser Begriff beschreibt Inhalte, die von Usern erstellt werden, und zwar ohne Ihr Zutun. Das kann über Beiträge passieren, die über Ihr Studio berichten, Fotos von Ihrem Studio oder auch Bewertungen. Gerade Bewertungen sind deshalb von großer Bedeutung, weil andere User diesen Kundenbewertungen meist mehr Glauben schenken, als den von Ihnen geposteten Inhalten. Diese Fremdinhalte werden von vielen als negativ empfunden, da Sie keinen Einfluss auf deren Inhalte haben. Vielmehr sollten Sie diese jedoch als Chance wahrnehmen, denn der Content wird als sehr authentisch wahrgenommen und kann Ihre Marketingkommunikation unterstützen. Daher eine Empfehlung für Ihr digitales Marketing: Bewertungen forcieren! Wie oben bereits geschrieben, werden die von Usern erstellten Texte oder Bilder über Ihr Fitnessstudio teilweise glaubwürdiger eingestuft als der von Ihnen erstellte Content. Außerdem haben Sie mit diesem Content keinerlei Aufwand, da er von einem User selbstständig erstellt und geteilt wird. Im besten Fall haben Sie also eine Vielzahl an positiven Bewertungen, die einen sehr positiven Effekt auf Ihr Image und Ihre Werbung haben, ohne dass Sie selbst etwas investieren müssen. Forcieren Sie daher unbedingt positive Bewertungen von Ihren Online-Auftritten. Klassischerweise sind das Bewertungen auf Ihrer Facebook-Fanpage oder auf Google. Positive Bewertungen

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MANAGEMENT   MARKETING

3. Schnelle Umsetzbarkeit und ­kurzfristige Erfolge

Es entsteht eine unerwartete Situation und Sie wollen Ihre Mitglieder informieren oder ein ganz spezielles Angebot kommunizieren? Im digitalen Marketing müssen Sie nicht warten, bis Flyer gedruckt oder Broschüren produziert sind. Sie können schnell und einfach selbst Inhalte gestalten und veröffentlichen. So sind auch kurzfristige Aktionen umsetzbar, die schnell Ergebnisse und Erfolge erzielen können.

Fazit

erhalten Sie am einfachsten, wenn Sie zufriedene Mitglieder um eine entsprechende Bewertung bitten. Ein Beispiel: Ein Mitglied bedankt sich bei Ihnen oder einem Ihrer Trainer für einen Trainingsplan oder für einen erreichten Erfolg. Freuen Sie sich über dieses Kompliment und bitten Sie genau dieses Mitglied darum, seine Erfahrungen über eine Bewertung zu teilen. Auch kann ein kleines Plakat oder ein Flyer am Check-in darauf hinweisen, dass Sie sich als Fitnessstudio über eine Bewertung auf Facebook und/oder Google sehr freuen würden. Grundsätzlich gilt: Je mehr positive Kundenbewertungen Sie insgesamt bekommen, desto weniger fallen mögliche negativere Bewertungen ins Gewicht. Tipp: Antworten Sie stets auf Bewertungen, indem Sie sich beispielsweise persönlich für ein positives Feedback bedanken oder bei Kritik in den direkten Austausch mit dem User gehen. Freundliche und konstruktive Antworten auf Kritik können eine sehr positive Wirkung auf Dritte haben, die sich Ihre Bewertungen durchlesen.

Markenbotschafter als glaubwürdiger Werbeträger Markenbotschafter, bekannter auch unter dem Begriff „Influencer“, sind Meinungsbildner in den sozialen Medien. Es gibt viele Influencer in den verschiedenen Social Networks, die eine enorme Reichweite haben. Für ein lokales Fitnessstudio wäre die Zusammenarbeit 40 l body LIFE

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mit einem solchen (überregionalen) Influencer jedoch schon allein deshalb nicht lukrativ, weil die Streuverluste hierbei zu groß wären. Interessanter und authentischer sind Personen, die bei Ihnen in der Umgebung leben und einen Einfluss in Ihrer Region haben. Beispielsweise ein Mitglied aus Ihrem Studio, das sehr aktiv in den sozialen Medien ist, oder vielleicht sogar eine Person des öffentlichen Lebens. Lassen Sie diese Personen über einen gewissen Zeitraum Ihr Studio testen oder bestimmte Angebote zu einem Vorteilspreis nutzen – mit der Bitte, die Erfahrungen in den sozialen Medien zu dokumentieren und zu posten.

Vorteile des digitalen ­Marketings 1. Nachvollziehbare Ergebnisse und ­Optimierungsmöglichkeiten

Sehen Sie genau, wie viele Personen Sie mit Ihren einzelnen Marketingmaßnahmen erreicht haben und wer was geklickt oder gelikt hat. Sie können dieses Wissen dann für kommende Beiträge oder Anzeigen verwenden. Dabei gilt: Gutes wiederholen, Schlechtes optimieren. 2. Austausch mit Mitgliedern und ­Interessenten

Sie haben die Möglichkeit, die Meinung und Wünsche Ihrer Zielgruppe direkt zu lesen oder zu hören. Nutzen Sie diese Erkenntnisse, um als Problemlöser in den sozialen Medien oder auf Ihrer Website aufzutreten.

Die Digitalisierung des Marketings bedeutet nicht, dass traditionelles Marketing wie Poster oder Flyer von heute auf morgen verschwinden. Ein ausgewogener Marketingmix aus Offline- und Online-Medien sollte weiterhin gegeben sein. Der Trend geht eindeutig zum Kauf im Internet und das Internet als Informationsquelle zu nutzen – darum ist es wichtig ist, eine verkaufsfördernde Kommunikation in den Online-Maßnahmen zu berücksichtigen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Generieren Sie OnlineLeads und verkaufen Sie dann eine Mitgliedschaft oder ein Programm bei Ihnen im Studio, nachdem Sie den Interessenten eingeladen haben. Alternativ können Sie direkt online verkaufen, wenn Sie einen Online-Shop auf Ihrer Seite integriert haben. Diese verkaufsfördernden Maßnahmen werden jedoch nur dann funktionieren, wenn Sie Ihr digitales Marketing möglichst zielgruppenorientiert aufbauen und die Personen in das Zentrum Ihrer Kommunikation stellen. Dabei ist Content-Marketing die Basis. Digitales Marketing ist heutzutage also vor allem Julia Aschenbrenner eines: interaktiv!

Julia Aschenbrenner ist Kampagnen-Managerin bei ACISO Fitness & Health Consulting. Zusammen mit Creative Director Michael Heining ist sie für die Konzeption und die Abwicklung von Kampagnen verantwortlich. Durch die Arbeit in renommierten Marketingagenturen bringt sie Know-how aus den Bereichen Online-Marketing mit und hat sich u. a. auf Social Media spezialisiert. Davor hat sie ihr Studium zum Master of Business Administration MBA (Marketing Management) absolviert. Kontakt: julia.aschenbrenner@aciso.com, www.aciso.com

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Fotos: REDPIXEL - stock.adobe.com; Julia Aschenbrenner

Interagieren Sie mit ihren (potenziellen) Kunden und machen Sie sich dabei soziale Plattformen wie Facebook und Co. zunutze


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MANAGEMENT   ONLINE-ANAMNESE

Online-Anamnese Der nächste logische Schritt in der digitalen Transformation der Fitnessbranche Die Digitalisierung wurde sicherlich zu Beginn von einigen Fitnessclubs belächelt und sogar abgelehnt. Inzwischen, im Jahr 2020 angekommen, kann man buchstäblich von einer digitalen Transformation der Branche sprechen. Kaum ein Bereich wurde nicht durch Digitalisierungsprozesse optimiert oder zum Teil sogar komplett erneuert. Ein Bereich scheint bislang noch resistent zu sein und wird weitestgehend „altmodisch“ durchgeführt: die Anamnese.

Begriffsdefinition: Anamnese Die Anamnese (gr.-lat., Erinnerung) ist in der Medizin die Erfragung bzw. Zusammenstellung der Krankengeschichte eines Patienten. Neben dem Einsatz diagnostischer Verfahren ist sie ein wesentlicher Bestandteil in der Diagnosestellung und dient somit als Grundlage zur Therapieplanung. Ähnlich verhält es sich in der Fitnessbranche bzw. im Sportbereich – allerdings nicht mit dem Ziel einer Diagnosestellung, sondern mit dem Ziel, die gesundheitliche Vorgeschichte und diverse Lifestylefaktoren zusammenzustellen. Diese Informationen bilden die Grundlage für die weiteren Prozesse, d. h. für die Auswahl und den Ausschluss von Diagnostikverfahren 42 l body LIFE

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und im Anschluss – in Kombination mit den Diagnostikergebnissen – zur Trainingsplanung.

Zeitfresser 1:1-Anamnese Die Anamnese ist ein fester Bestandteil der Betreuung und Trainingsplanung. Kein Premium- oder Gesundheitsclub würde auf diesen Prozess verzichten. Die Anamnese wird in Fitnessclubs oftmals unter dem Stichwort „Zuhören“ abgehandelt. Ein Trainer will durch sein offenes Ohr Vertrauen schaffen und gerade deswegen wird ein Anamnesegespräch zu einem immensen Zeiträuber. Welcher Trainer kennt sie nicht, die Kunden, die mit einer Klarsichthülle voller zerknitterter, zum Teil schon vergilbter Befundbögen zum Ersttermin erscheinen und darauf bestehen, eine schier unendlich erscheinende Krankengeschichte zu erzählen. Kaum einem Trainer gelingt es, hier zeitoptimiert zu arbeiten, ohne den Kunden vor den Kopf zu stoßen, indem er ihn ständig unterbricht. Wichtige Zeit geht verloren, die sinnvoller in Diagnostik, Trainingsplanung und Training investiert werden könnte. Denn letztendlich definiert sich der Erfolg des Clubs über die Erfolge seiner

Kunden und diese Erfolge basieren hauptsächlich nicht auf dem Faktor „Zeit des Zuhörens“, sondern auf der Qualität der Informationen, die der Trainer für seine Trainingsplanung erhält. Dies nur als ein Beispiel für die notwendige Reformation der Anamnese in Fitnessclubs.

Wesentliche Vorteile einer Online-­Anamnese Zeitersparnis

Zeit ist Geld! Daher gilt es, Prozesse, die Zeit kosten, zu optimieren, evtl. sogar auszulagern, um Zeit für Prozesse zu gewinnen, die definitiv vom Trainerpersonal durchgeführt werden müssen, wie z. B. Diagnostik, Trainingsplanung und auch die Trainingsplaneinweisung. Kann die Anamnese ausgelagert werden? Wir sagen ganz klar: „Ja!“ Die Erfahrungen zeigen sogar, dass die Anamnese ausgelagert werden muss. Denn auch wenn die Krankengeschichte ein wichtiger und grundlegender Bestandteil der Trainingsplanung ist, muss diese doch nicht zwangsläufig vom Trainer zusammengefasst werden. Was spricht dagegen, dass der Betroffene, also der Kunde selbst, seine eigene Geschichte auf-

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eist wird die Anamnese im 1:1-Gespräch zeitintensiv durchgeführt mit dem einzig modernen Faktor, dass die Informationen in ein Endgerät bzw. eine entsprechende Software vom Trainer eingepflegt werden. Ist das noch zeitgemäß? Mit Sicherheit nicht! Denn es gibt jede Menge Potenzial und vor allem auch Bedarf, diesen Prozess im Fitnessclub voll zu digitalisieren.


ONLINE-ANAMNESE   MANAGEMENT

schreibt? Natürlich geführt durch einen vordefinierten Fragebogen, um die wesentlichen Punkte zu erfragen. Dies kann der Kunde dann in einem entspannten Setting zu Hause, wo er auch Zugriff auf alle wesentlichen Informationen hat, durchführen. Mit dem Abschluss des Fragebogens steht die Information dem Trainer dann bestenfalls direkt in einer komprimierten Fassung zur Verfügung, damit dieser den Termin bestmöglich vorbereiten kann. Zusammengefasst lässt sich also festhalten: Wir sparen durch eine Online-Anamnese wertvolle Zeit ein und bieten zwei weitere Vorteile – der Kunde kann Informationen nachschlagen, was gewährleistet, dass zum Termin wirklich alles vorliegt, und der Trainer kann seinen Termin zielgerichtet vorbereiten. Komplette Informationen

Nichts ist ärgerlicher als ein Starttermin zur Diagnostik und Einweisung, der in der Regel für 1–2 Stunden angesetzt ist und der daran scheitert, dass der Kunde nicht alle relevanten Informationen vorliegen hat. In diesem Fall gibt es zwei Optionen: einen neuen Termin vereinbaren oder den Termin mit dem Risiko der Unwissenheit trotzdem durchführen,

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in der Hoffnung, dass alles reibungslos abläuft. Hoffnung ist wie Angst – ein schlechter Ratgeber! Hierzu ein häufiges und praxisrelevantes Beispiel: Der Kunde ist Bluthochdruckpatient (Hypertoniker), er weiß auch, dass er regelmäßig ein Medikament einnimmt, kennt aber weder den Namen noch die Wirkstoffgruppe des Medikaments. Es ist für die Trainingsgestaltung allerdings enorm wichtig zu wissen, welche Wirkung das Medikament hat, d. h., ob es sich beispielsweise um einen ACE-Hemmer, einen Calciumantagonisten oder eben einen Betablocker handelt. Denn beispielsweise reduzieren Betablocker die maximal mögliche Herzfrequenz und können die Leistungsfähigkeit senken. Vom Trainer ermittelte Herzfrequenzvorgaben können womöglich dann nicht umgesetzt werden oder führen beim Kunden zu unnötig hohen und gefährlichen Anstrengungen, da vergeblich versucht wird, in dem vorgegebenen Bereich zu trainieren – der eingenommene Betablocker dies allerdings nicht zulässt! Zurück zur Online-Anamnese, die zu Hause durchgeführt werden kann – dort, wo alle relevanten Informationen vorlie-

gen, z. B. genaue Medikamentennamen nachgeschlagen oder nachgesehen werden können. Dies gewährleistet, dass zum vereinbarten Termin eben genau diese relevanten Informationen vorliegen und die Anamnese sowohl unter dem Aspekt der Sicherheit als auch unter dem Aspekt der Zeitoptimierung durchgeführt werden kann. Optimierung der Terminvorbereitung

Liegen alle relevanten Informationen vor dem Termin mit dem Kunden vor, hat der Trainer die Möglichkeit, sich optimal vorzubereiten und sich als Experte und Gesprächsführer zu präsentieren. Der Trainer kennt vorab die Krankengeschichte und kann demnach schon vor dem Termin die einzusetzende Diagnostik bestimmen oder ausschließen, z. B. keine Maximalkrafttests bei Hochdruckpatienten. Zudem erhält der Trainer wertvolle Zeit, um sich gegebenenfalls in Krankheitsbilder einzulesen und so seinen Kompetenzbereich zu erweitern. Dies ist nicht möglich, wenn der Kunde im 1:1-Gespräch schon vor ihm sitzt. Ohne Vorbereitung gibt es in diesem Fall nur Wissen oder Unwissen. Liegen alle Informationen vor dem Termin vor, kann eine strategische Ex-

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MANAGEMENT   ONLINE-ANAMNESE

pertenauswahl stattfinden. Sicherlich ist es sowohl für einen Mehrfacherkrankten als auch für einen Azubi im ersten Lehrjahr nicht von Vorteil, wenn diese im Ersttermin aufeinandertreffen. Mit einem vorgeschalteten Online-Informationsaustausch kann hier entsprechend im Sinne des Kunden und des Trainers im Voraus ein Experte für die jeweilige Erkrankung zugewiesen werden. Kommen wir in diesem Kontext zurück zu dem anfangs angesprochenen Wert des „Zuhörens“. Der Kunde kommt nicht zu uns, damit wir ihm „zuhören“. Der Kunde kommt, weil er eine Lösung für seine Probleme sucht und in der aufgesuchten Einrichtung einen Lösungsexperten vermutet. Wenn also der Kunde zum Erst- oder auch zum Folgetermin erscheint, der Trainer schon komplett die Krankengeschichte kennt, diese in einem geschickten Wording zusammenfasst und eine Lösung präsentiert, sprechen wir von wirklicher Expertenberatung und -betreuung. Rechtliche Absicherung

Die ideale Online-Anamnese Wie soll sie nun aussehen, die „eierlegende Wollmilchsau“? Auch wenn man es eigentlich nicht gesondert erwähnen sollte: Sie muss natürlich DSGVO-konform sein und wie eine bisherige Anamnese das Ziel des Kunden abfragen. Des Weiteren soll sie W   umfassend trainings- und auch diagnostikrelevante Informationen abfragen, d. h. Erkrankungen, Kontraindikationen und Medikamente, W   vom Arzt verordnete Vorgaben wie max. Herzfrequenz oder max. Wattangabe beinhalten, 44 l body LIFE

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Die klassische 1:1 Anamnese kann sehr zeitraubend sein. Die digitale Variante bietet eine unkomplizierte Alternative ohne großen Aufwand oder Papierkram

Informationen über den Lifestyle, wie beispielsweise Nikotinkonsum oder Ernährungsgewohnheiten, enthalten und außerdem W   Auskunft über das aktuelle bzw. bisherige Bewegungsverhalten geben. Grundsätzlich kann die Online-Anamnese beliebig erweitert werden. Es sollte aber nicht außer Acht gelassen werden, dass der Kunde in einer zumutbaren Zeit alle Angaben erbringen kann. Erfahrungsgemäß sinkt die Motivation, wenn Online-Anamnesen länger als 15 Minuten dauern. Daher muss eine Online-Anamnese individuell erfolgen, d. h. geschlechtsspezifisch und antwortoptimiert. Männer wollen nicht nach der Menopause befragt werden, ein Nichtraucher nicht nach der Anzahl der täglichen Zigaretten und gesunde Menschen nicht mehrfach nach evtl. vorliegenden Erkrankungen. Essenziell ist danach die Darstellung der Ergebnisse, d. h., auf wenigen Seiten steht eine Zusammenfassung aller oben beschriebenen relevanten Fakten, die W

dem Trainer die Durchführung von Diagnostik und Trainingsplanung erleichtern und ihn unterstützen. Ist dies gewährleistet, dann stellt die Online-Anamnese nicht nur eine sinnvolle Alternative zur bisherigen 1:1-Anamnese dar, sondern ist der nächste logische und erforderliche Schritt in der digitalen Transformation der Fitnessbranche! Daniel Rothmund und Peter Röhr

Daniel Rothmund & Peter Röhr sind beide Dipl.-Sportwissenschaftler und Lehrbeauftragte an der Universität Bielefeld im Arbeitsbereich „Sportmedizin − Gesundheit und Training“. Zudem sind sie Geschäftsführer von Valitudo – Zentrum für interdisziplinäres Gesundheitsmanagement und Entwickler von „Mein Gesundheitsmanager (MGM) – Das Diagnostiktool“ und „Mein Gesundheitsmanager (MGM) – Die Online Fitnesskurse“.

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Auch wenn die Online-Anamnese vorrangig das Ziel hat, eine Krankengeschichte möglichst genau zusammenzufassen, bietet sie auch einen idealen Raum, um eine rechtliche Absicherung zu gewährleisten. Neben der verbindlichen Abfrage möglicher Kontraindikationen in Verbindung mit Haftungsausschlüssen bei falscher Informationsweitergabe können über das Medium „Online-Anamnese“ auch alle relevanten datenschutzrechtlichen Bedingungen abgearbeitet werden. Über regelmäßige Termine, die ein erneutes Ausfüllen der Online-Anamnese beinhalten, können diese Bedingungen bei Bedarf jeweils aktualisiert werden.


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MANAGEMENT   XXX

Gerade die Coronakrise hat gezeigt, wie wichtig die Digitalisierung für uns alle ist. Das betont auch Benjamin Roth im Interview. Der CEO von Urban Sports Club spricht außerdem über mögliche Nachteile der Digitalisierung von Studios und geht u. a. auf die Frage ein, ob wirklich alle Clubs digital werden müssen.

„Die Menschen wollen body LIFE: Wie hat sich das Nutzer- und

Konsumverhalten in unserer digitalisierten Welt verändert? Benjamin Roth: Durch die Digitalisierung ist die Welt zusammengewachsen und schneller geworden. Viele Angebote werden nicht mehr einmalig, sondern als monatliches Abonnement genutzt. Dazu gehört auch unsere Sport- und Fitnessmitgliedschaft von Urban Sports Club. Ein neues Nutzerverhalten ist dadurch entstanden: Die Menschen wollen flexibel sein. Sie wünschen sich Angebote, die sich ihren persönlichen Bedürfnissen im Hier und Jetzt anpassen. Ein aktuelles Beispiel sind Online-Kurse per Livestream, mit denen Menschen auch die Möglichkeit haben, mit den vertrauten Trainerinnen und Trainern zu Hause Sport zu machen. 46 l body LIFE

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Es geht aber immer darum, seine Kundschaft von heute und morgen zu verstehen. Ein Überfluss an Informationen im Internet führt dazu, dass Nutzerinnen und Nutzer sich oft überfordert fühlen. Der Trend geht dahin, dass Tipps von Menschen, denen man vertraut – hierzu gehören für die jüngeren Generationen auch Influencer –, immer wichtiger werden. Die schnelle Verfügbarkeit und die Benutzerfreundlichkeit sind der zweite und dritte wichtige Faktor. body LIFE: Welche Herausforderungen entstehen durch Globalisierung und die Generation der Digital Natives? Benjamin Roth: Die Generation der Digital Natives will sich nicht an einen Ort, eine Sportart und feste Langzeitverträge binden. Sie wollen dort Sport machen, wo sie sich gerade befinden.

Das Internet ist für sie kein Zusatzwerkzeug, sondern Standard. Millennials haben höchste Erwartungen an digitale Services und springen ab, wenn sie sich festlegen sollen oder die Nutzererfahrung zu kompliziert ist. Die Herausforderung für uns als Unternehmen besteht darin, ein Angebot zu schaffen, mit dem wir diese Zielgruppe erreichen können. body LIFE: Was bedeutet das im Fall von Fitnessstudios und Firmensport? Benjamin Roth: Die Menschen suchen sich heutzutage ihren Arbeitgeber nicht mehr nur nach Sicherheit und langjährigen Karrierechancen aus. Stattdessen rücken Weiterbildung, ein gutes Team, Work-Life-Balance und Unternehmenswerte zusätzlich in den Fokus. Firmensport ist hier ein sehr wichtiger Aspekt. Viele Firmen arbei-

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Interview mit Benjamin Roth, CEO Urban Sports Club


INTERVIEW    MANAGEMENT

ten landesweit oder global mit unterschiedlichen Standorten. Homeoffice gehört zum Arbeitsalltag dazu. Um ein Gesundheitsmanagement zu ermöglichen, das global funktioniert, müssen viele Unternehmen auf externe Dienstleister zurückgreifen. Sportund Fitnessplattformen bieten hier ein Netzwerk, in dem Firmen und Studios schnell zusammenfinden: Studios profitieren von zusätzlichen Einnahmen und erhöhten Auslastungen und Unternehmen von der Expertise der Trainerinnen und Trainer und mehreren Standorten. body LIFE: Welche Chancen bietet die Digitalisierung für Studios? Benjamin Roth: Die Coronakrise macht deutlich, welchen großen Nutzen die Digitalisierung haben kann. Bei Urban Sports Club haben wir mit Hochdruck gearbeitet und innerhalb von wenigen Tagen ein digitales Produkt aufgebaut, mit dem Partner unseren Mit-

eine zeitintensive Einarbeitung. Zudem dauert es lange, einen Überblick über alle digitalen Möglichkeiten und Anbieter zu bekommen. Jedes Unternehmen muss sich gut überlegen, welche Investition sich wirklich lohnt, um eine Verbesserung zu erlangen. Dennoch bietet die Digitalisierung viele neue Chancen und Lösungen. body LIFE: Wenn Studiobetreiber ihr Studio digitaler machen möchten – wo fangen sie an, wo hören sie auf? Benjamin Roth: Die Frage, die sich jedes Studios und jede Firma stellen sollte, ist und bleibt: Was ist für mein Geschäft, mein Team und meine Zielgruppe sinnvoll? Wie kann ich mir beispielsweise bei Abrechnungen und Buchhaltung durch smarte Programme sehr viel Arbeit ersparen? Im Marketing und bei der Kundenakquise sind digitale Lösungen Gold wert. Eine Präsenz im Netz mit kundenfreundlicher, ansprechender Website

und die Betreuung vor Ort sind für unsere Psyche und Energie unglaublich wichtig. Ein rein digitales Produkt wird die persönlichen Beziehungen aber nicht ersetzen können. In Zukunft werden Online- und Offline-Angebote Hand in Hand gehen. body LIFE: Wohin geht der Trend im Nutzerverhalten bei Sport und Fitness? Benjamin Roth: Die Daten der vergangenen Wochen zeigen, dass bei den Workouts, die unsere Mitglieder zu Hause machen, die beliebtesten Kurse Yoga, Fitness und vor allem HIIT, Tanz und Meditation sind. Bei normalem Studiobetrieb erkennen wir anhand der Daten unserer Mitglieder, dass sich die meisten in normalen Zeiten drei bis vier Partnerstandorte aussuchen und diese regelmäßig besuchen. Die Menschen integrieren ihr Training immer mehr in ihren Arbeitsalltag. Sport in der Gruppe ist beliebt: Die Mitglieder gehen im

flexibel sein“ gliedern Training über Livestreaming-Kurse geben können. Mitglieder checken von zu Hause aus für den Livekurs ein. Dadurch haben Studios Einkünfte, auch wenn ihre Anlagen temporär geschlossen sind. Abgesehen davon bietet die Digitalisierung grundsätzlich Vorteile: Durch Online-Plattformen können neue Zielgruppen erreicht werden, digitale Tools erleichtern die Verwaltung, Social-Media-Kanäle erhöhen die Präsenz, Datenauswertungen machen ein individuelles und zielgruppenspezifisches Angebot möglich. Damit können Studios von Marketing und Buchhaltung etwas abgeben und sich mehr auf die Kernarbeit fokussieren. body LIFE: Welche möglichen Nachteile hat die Digitalisierung? Benjamin Roth: Auf den ersten Blick erscheint die Digitalisierung für viele Menschen komplex und kostspielig. Viele Tools und Programme erfordern

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und Beiträge auf Social-Media-Profilseiten, die die Kundinnen und Kunden wirklich interessieren, sind sinnvoll. Die Digitalisierung eröffnet daneben zahlreiche weitere Lösungen. So kann beispielsweise den Trainierenden nach dem Workout eine digitale Leistungsanalyse zur Verfügung gestellt werden. Über Video oder Livestreamings geben viele Trainerinnen und Trainer Sporttipps, über Mailings werden Kundinnen und Kunden individuelle Ernährungstipps gesendet. body LIFE: Braucht es in Zukunft möglicherweise gar keine Trainer mehr auf der Fläche? Benjamin Roth: Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass Workouts in Form von Online-Kursen per Livestream zwar ohne die physische Anwesenheit, aber dennoch mit den vertrauten Anleitungen der Trainerinnen und Trainer funktionieren können. Das Gemeinschaftsgefühl, die Interaktionen

Durchschnitt zu dritt zum Workout. Daneben sind kurze und effektive Workouts im Trend. Bei Cardio-, Bootcamp- und HIIT-Kursen sehen wir einen starken Anstieg bei den Check-inZahlen. Auch Kampfsportarten wie Boxfight und Freefight werden immer populärer. Barre erobert in allen denkbaren Kombinationen den Markt. Eine ähnliche Strömung lässt sich bei Yoga und Pilates in Kombination mit Fitness erkennen. Unsere Partner gehen auf die Nachfrage ein und gestalten ihr Angebot immer individueller und kreativer. Das entspricht unserer Unternehmensphilosophie. Die Kurse vereinen verschiedene sportliche Leidenschaften und passen sich den persönlichen Bedürfnissen an – ob das nun im Studio ist oder bei einem Online-Workout zu Hause. Menschen finden so noch leichter den Zugang zu Fitness und gesunder Bewegung.

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MANAGEMENT   eFitness

eFitness-Boom

Beim Begriff „eFitness“ denken viele möglicherweise zuerst an Fitnessangebote, die online übers Internet angeboten werden, oder an konsolengestützte Bewegungsspiele. Doch weder das eine noch das andere trifft den Kern. Was ist eFitness, was ist der Unterschied zum eSport, wo liegen die enormen ökonomischen Potenziale und wie ist der Stand der Entwicklung hin zur eigenen eFitness-Industrie? 50 l body LIFE

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nter „eFitness“ ist die digitale Transformation der klassischen Fitnessgeräte zu verstehen. Bei eFitness werden durch die Möglichkeiten der Digitalisierung leblose dreidimensionale mechanische Maschinen in smarte multidimensionale persönliche Assistenten upgegradet. Dank dieser Fusion stehen dem Gerätenutzer die unbegrenzten Möglichkeiten der interaktiven und vernetzten Computerwelt in Kombi-

nation mit der Vielfalt des gerätegestützten Fitnesstrainings offen. Die digitale Evolution der Fitnessgeräte startete einst mit normalen Cardiogeräten, die mit Monitoren zum Fernsehen ausgestattet wurden. Bei eFitness geht der Grad der Digitalisierung jedoch weit über multimediales Entertainment hinaus. Neue hybride Fitnessgeräte sind nicht mehr nur passive Geräte, die vom Benutzer aktiv genutzt werden, sondern

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Die vierte Revolution der Fitnessindustrie


eFitness   MANAGEMENT

konfiguration, und (2b) integrierten vernetzten Köpereigenschafts-/-zustands-, Bewegungserkennungs- und Gerätesteuerungssensoren, zur interreaktiven Trainingsbelastungskontrolle, sowie (2c) mit digital gekoppelten Ereignis-, Erlebnis- oder Erfahrungswelten, zur individuellen Trainingssteuerung, sowie (2d) über eine interaktive Onlineanbindung eine gleichzeitige soziale Teilhabe ermöglichen, (3) und das als übergeordnetes Trainingsziel der Wiederherstellung, Erhaltung oder Verbesserung der Gesundheit dient, d. h. der Verringerung der auf erkennbare Krankheiten oder Störungen zurückzuführenden Mortalität, Morbidität, Behinderung, die Verbesserung des subjektiv empfundenen Gesundheitszustands oder des sozialen Wohlbefindens. (Quelle Dr. Kai Pauling)

eFitness vs. eSport

es sind Geräte, die mitdenken und selbst aktiv werden, um die Bewegung des Benutzers optimal zu steuern und damit sein Training effektiver zu gestalten.

Erweiterte Definition von eFitness eFitness ist (1) ein Training an hybriden Trainingsmitteln, (2) die als Synthese aus (2a) intelligent administrierten Fitnessgeräten, zur persönlichen Trainings-

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Bei der Einordnung von eFitness ist zu berücksichtigen, dass es die digitale Version von Fitness ist, quasi Fitness 2.0. Während also – ausgehend von der Sportwissenschaft – der Begriff „Sport“ als Oberbegriff eine Subsumierung von sportlicher Bewegung und Training darstellt und damit auch Fitnesssport bzw. Fitnesstraining unter Sport einzuordnen ist, gilt dies nicht im E-Kontext. Denn laut Definition des eSport-Bundes Deutschland e.V. (ESBD) ist „eSport der unmittelbare Wettkampf zwischen menschlichen Spielern/innen unter Nutzung von geeigneten Video- und Computerspielen an verschiedenen Geräten und auf digitalen Plattformen unter festgelegten Regeln.“ eFitness ist hingegen unabhängig von Wettkampfgedanken, Video- und Computerspielen und damit verbundenen Spielregeln. eFitness ist damit dem aktuellen Konzept von eSport weder zunoch unterzuordnen. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird es beim Otto Normalverbraucher jedoch dazu kommen, dass er eSport als Synonym für eFitness benutzt, so wie er Fitness und Sport im Alltag gleichwertig verwendet. Mit zunehmender Bekanntheit von eFitness wird die Grenze jedoch klarer und es wird zu einem eigenständigen Schlagwort werden.

Vierte Revolution Bereits vor mehr als 15 Jahren publizierte ich meine Ansicht zur Evolution der

Fitnessindustrie, nahm die Unterteilung in einzelne Generationsschritte vor (vgl. Pauling, 2016, S. 124–126) und sprach von drei grundlegenden Revolutionen in der Fitnesswelt (vgl. Pauling, 2004). Dabei sind jedoch nicht die als revolutionär empfundenen Geräte- und Kurserfindungen gemeint, sondern Paradigmenwechsel, die die Fitnessindustrie in ihrer Struktur schlagartig grundlegend verändert haben. Die erste große Revolution entstand aus der Zusammenführung von gerätegestütztem Krafttraining und Aerobic-Kurstraining hin zu großen Groupfitnessstudios. Zur zweiten Revolution kam es nach der Wandlung vom Produkt Fitness zur Dienstleistung Fitness. Die dritte Revolution war die Transformation vom Gruppenservice zum individuellen, persönlichen Fitnessservice, der sich heute, wie seinerzeit von mir prognostiziert, unter dem Begriff „Personal Training“ mit einem eigenen großen Marktsegment fest etabliert hat. Die vierte Revolution ist die Hybridisierung des computergestützten Fitnesstrainings und die Fusion von virtueller Realität zur realen Virtualität in eFitness.

Status quo Trotz der sich rasant entwickelnden Digitalisierung und der Quantensprünge in der Kommunikations- und Computertechnik ist die Fitnessbranche noch immer einen Schritt von eFitness entfernt. Daher gibt es aktuell auch noch keine für eFitness notwendigen Hybridgeräte und Softwarelösungen am Markt. Dennoch gibt es vielversprechende Geräteentwicklungen, zukunftsträchtige Unternehmenskonzepte und hoffnungsweckende Köpfe, die derzeit Pionierarbeit leisten und so den Weg zur eFitness ebnen. Hierzu möchte ich folgende drei Beispiele geben: 1. Vielversprechende Geräteentwicklung

Bereits in vielen Artikeln und Vorträgen habe ich auf die in meinen Augen höchst innovativen Entwicklungen von ICAROS hingewiesen. Was meiner Meinung nach jedoch am deutlichsten für eine nachhaltige Marktbeeinflussung in Richtung eFitness durch ICAROS spricht, ist die Strategie, künftig einen deutlichen Fokus auf die Softwareentwicklung zu legen, damit die Technologie herstellerübergreifend auch mit anderen Fitnessgeräten genutzt werden kann.

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MANAGEMENT   eFitness

2. Zukunftsträchtiges Unternehmens­ konzept

3. Hoffnungsweckender Kopf

Nach meiner deutlichen Kritik an dem in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ präsentierten „ExerCube“ mag es manchen verwundern, dass ich als Beispiel für einen hoffnungsweckenden Kopf ausgerechnet CEO und Co-Founderin der Sphery AG, Frau Anna Martin-Niedecken, nenne. Doch selbst wenn ich aus wirtschaftlicher Sicht nicht von ihrem „ExerCube“ überzeugt war, so steht ihre wissenschaftliche Leistung auf einem ganz anderen Blatt. Von der Mitarbeit an der DIN SPEC 91380 – Serious Games Metadata bis zu ihren vielen Fachartikeln zum eSport leistet sie sehr wertvolle Grundlagenarbeit, die als künftige wissenschaftliche Basis auch eFitness voranbringen wird. Meine Vorhersage ist, dass Frau Martin-Niedecken die erste Professorin für eSport in der Schweiz, wenn nicht sogar in ganz Europa werden wird. Und in Bezug auf den ExerCube muss ich nach einem intensiven Hintergrundgespräch mit dem Co-Gründer Stephan Niedecken meine Einschätzung korrigieren. In wesentlichen Punkten war die Darstellung im TV-Beitrag so irreführend, dass drei wesentliche Key Factors nicht richtig zur Geltung kamen:(1) Aufgrund einer effizienten On-Demand-Fertigung wird kein Working Capital zur Vorfinanzierung der ExerCube-Produktion gebraucht. (2) Sphery erreicht mit ihrem Business-Case einen EBITDA von über 40 Prozent, was in der Fintessindustrie 52 l body LIFE

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Schätzungsweise ab 2030 werden Hybrid­geräte die klassischen Cardiogeräte ersetzen und den eFitness-Boom vorantreiben

ein sehr guter Wert ist. (3) Der USP, und darin sehe ich ähnlich wie bei ICAROS das eigentliche Zukunftspotential, liegt in dem in der Software steckenden Algorithmus zur individuellen Trainingsanpassung eines jeden Exergamers. Lediglich aufgrund des fehlenden Schutzes vor Produktkopien und einer eventuellen Kurzlebigkeit als Trendprodukt gibt es noch geringfügige Abzüge in meiner wirtschaftlichen Risikobewertung, so dass die ExerCube Erfinder es wirklich geschafft haben, einen ihrer möglicherweise schärfsten Kritiker zu überzeugen.

Zukunftsmarkt eFitness Nach meiner Prognose wird mit eFitness bzw. Hybridgeräten ab 2035 mehr Umsatz als mit klassischer Fitness bzw. herkömmlichen Fitnessgeräten generiert. Aus diesem Grund werden Hybridgeräte zum Studiostandard gehören und als Erstes die derzeitigen klassischen Cardiogeräte ab 2030 nahezu vollständig verdrängt haben. Warum schreibe ich jetzt vom eFitness-Boom, wenn dieser erst zwischen den Jahren 2030 bis 2035 einschlagen wird? Dies liegt darin begründet, dass uns in der Fitnessindustrie meiner Meinung nach mindestens fünf „tote“ Jahre bevorstehen. Aus diesem Grund ist es jetzt die richtige Zeit, über die Möglichkeiten nachzudenken, die wir in der nächsten expansiven Phase, d. h. etwa 2026–2030, haben werden.

Neue Unternehmenschancen eFitness wird kommen. Ob Gerätehersteller, Softwareentwickler oder Fitnessstudios, es wird eine Vielzahl neuer wirtschaftlicher Chancen geben, für die jetzt die Weichen zu stellen sind. Dies gilt z. B. für die Bildungsarbeit, wo erst ein völlig neuer qualifizierender Ausbildungsgang vom Curriculum bis zur Zerti-

fizierung geschaffen werden muss, was naturgemäß viele Jahre benötigt. Da eFitness nicht Fitness ist, reicht die herkömmliche Fitnesstrainer- bzw. Fitnessmanager-Ausbildung nicht aus. Dies ist vergleichbar mit dem früheren KFZ-Mechaniker, der nach der zunehmenden Computerisierung nahezu vollständig durch den KFZ-Mechatroniker ersetzt wurde. Genauso muss ein Fitnesstrainer bei digitalisierter eFitness zum Bewegungsadministrator werden. Wenn ich heute auf meine ersten PT-Zukunftsartikel in der body LIFE aus 2004 zurückblicke, dann stelle ich mir vor, wie ich wohl in 16 Jahren − 2036 − auf diesen Artikel zurückblicken werde und ob es dann überall eFitness-Arcades und einen eigenen Branchenreport für eFitness geben wird. Dr. Kai Pauling Sämtliche Quellen abrufbar als PDF unter https:// www.sporting-expert.com/800-article.html: Pauling, K (2020/2): Doomsday Plan zur Wirtschaftskrise – So bereiten Sie sich und Ihr Unternehmen auf die kommende Krise vor. Pauling, K. (2020): Privat Venture Capital als Finanzierungsalternative. Pauling, K. (2019/2): eSports meets Fitnesstraining. Pauling, K.; Pettersson, S.; Vatanparast, M. (2019): Autosensitives Training (AST) – Das Training der Zukunft. Pauling, K., Vatanparast, M. (2017): „Fitness 8.0“ - Mitarbeiterführung und Digitalisierung. Pauling, K. (2016): Changes in the sports economy – Consequences for SMEs from the sports and health sector. Pauling, K. (2004): Die dritte Revolution: Zukunftsmarkt Personaltraining.

Dr. Kai Pauling ist Dozent und unabhängiger Experte für Sportmanagement und Business Administration, insbesondere eFitness/ eSport, Gesundheitsmanagement und Betriebliche Gesundheitsförderung, Change-/ Turnaroundmanagement und Unternehmensführung/Personalentwicklung. Als privater Fitnessinvestor und persönlicher Businessberater unterstützt er Unternehmer bei der Realisierung ihrer Geschäftsidee. Kontakt: kai.pauling@sporting-expert.com

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Ebenso positive Aspekte sehe ich bei EGYM. „Mit unseren Produkten vernetzen wir die Trainingsfläche in Fitnessstudios und Physiopraxen, um den Mitgliedern das bestmögliche Trainingserlebnis zu bieten“, teilte mir Dr. Hans Jürgen Croissant, Communications & PR der EGYM GmbH, auf Anfrage mit. Das Zukunftsträchtige sehe ich in der Weiterentwicklung der Open-Cloud-Plattform EGYM ONE, mit der Geräte von Drittherstellern vernetzt werden sollen. „Die automatische Geräte- und Trainingsprogramm-Einstellung funktioniert nach der gleichen Logik wie bei den EGYM-Geräten. SmartStart bedeutet nun, dass sich das Mitglied an jedem Partnergerät einfach nur mit seinem RFID-Device einloggt und sonst nichts einstellen oder anpassen muss und sofort lostrainiert“, so Dr. Croissant.



MANAGEMENT   DATENSCHUTZ

Zwei Jahre DSGVO Z

um einen gab es zahlreiche Akteure, die mit der DSGVO-Einführung ein Geschäft witterten. Und mit „Angstmachen“ und „Panikverbreiten“ funktionierte dieses Neugeschäft ganz gut. Zum anderen mussten sich die Aufsichtsbehörden innerhalb Deutschlands erst einmal orientieren und einheitliche Vorgehensweisen erarbeiten. Hinzu kam, dass es zu auslegungsfähigen Artikeln in der DSGVO noch keinerlei Rechtsprechung gab. Urteile zur DSGVO kommen erst nach und nach. Und selbst Urteile schaffen nicht immer Klarheit, z. B. haben die Urteile zu Facebook-Fanseiten, das Zeugen-Jehovas-Urteil oder das Urteil zum Thema „Tracking-Tools“ auf Webseiten viele noch zusätzlich verwirrt. Nur die wenigsten wissen, was sie nun konkret tun müssen, um bußgeldsicher diese Dienste nutzen zu können. Durch

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das Zeugen-Jehovas-Urteil ist dieser Begriff nun sehr weit gefasst – selbst Notizzettel fallen unter die DSGVO. Ein weiterer Punkt: Die Aufsichtsbehörden wurden schlicht von den Beratungsanfragen der Betroffenen und Verantwortlichen überrannt, sodass Kontrolltätigkeiten schlicht auf ein Minimum heruntergefahren wurden. Und wenn kontrolliert wurde, waren es meist nur öffentliche Stellen wie Behörden und datengetriebene Branchen. Die Fitness- und Gesundheitsbranche stand bisher noch nicht im Fokus der Aufsichtsbehörde. Eine Aussage, ob sich dies ändert, wäre reine Spekulation.

Prüfung bei konkreten ­Beschwerden Wenn sich allerdings Betroffene konkret bei der Datenschutzaufsicht beschwe-

ren, wird diese im Einzelfall auch tätig. So durfte ich 2019 einen Kunden übernehmen, dessen Videoüberwachung im Studio hätte deinstalliert werden sollen. Mit guten Argumenten konnten wir die gesamte Videoüberwachung, etwas modifiziert, auch weiterhin betreiben. Bei einem anderen Kunden war der Erlass der Aufsichtsbehörde bereits erteilt und wir konnten hier zumindest die komplette Deinstallation noch vermeiden. „Videoüberwachung im Fitnessclub“ war also bereits ein Thema und wird vermutlich auch 2020 und 2021 ein Dauerbrenner sein. Wenn Sie also bereits eine Videoüberwachung durchführen oder planen: Sprechen Sie das Vorgehen eng mit Ihrem Datenschutzbeauftragten oder einem Datenschutzberater ab. Der Betrieb einer Videoüberwachung muss gut begründet und dokumentiert sein,

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Bedeutung des Datenschutzes für die Fitnessbranche


DATENSCHUTZ    MANAGEMENT

zügige Beantwortung ihrer Fragen innerhalb von 30 Tagen.

Gesetzesanpassung 2019 Die Welt ging damals nicht unter. Auch nach dem 25. Mai 2018 drehte sie sich weiter. Es kam weder zu einer Abmahnwelle, noch wurden die Betreiber von Fitnessclubs zur Zahlung von horrenden Bußgeldern „verdonnert“. Woran liegt es, dass es rund um das Thema „Datenschutz“ doch ganz anders kam als befürchtet?

Im November 2019 kam es zu einer wichtigen Gesetzesanpassung, die auch für die Fitnessbranche bedeutend ist. Im Rahmen des Zweiten Datenschutz-Anpassungs- und Umsetzungsgesetzes EU (2. DSAnpUG-EU) wurde durch den Bundestag beschlossen, dass Verantwortliche zukünftig erst ab 20 Mitarbeitern, die ständig mit der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten beschäftigt sind, einen Datenschutzbeauftragten zu benennen haben. Die bisherige Grenze von 10 Personen ist damit seit dem 26. November 2019 passé. In der Praxis heißt das, dass die meisten Fitnessclubs nicht verpflichtet sind, einen Datenschutzbeauftragten (egal ob intern oder extern) zu benennen. Aber: keine voreiligen Schlüsse! Als Clubbetreiber können Sie jetzt auf der einen Seite ju-

hörde bei Ihnen im Club steht, ist verschwindend gering. Wahrscheinlicher ist es, dass Sie Post von Ihrer Behörde bekommen. Das BayLDA (Bayrisches Landesamt für Datenschutzaufsicht) hat in der Vergangenheit schon KMU angeschrieben und gezielt nach den Datenschutzmaßnahmen gefragt. Aufgrund der mit der DSGVO eingeführten Rechenschaftspflicht müssen Sie als Clubbetreiber liefern können. Das heißt, Sie müssen der Aufsichtsbehörde nachweisen können, dass Sie zum Beispiel die Grundsätze der Datenverarbeitung erfüllen oder geeignete Prozesse für Betroffenenanfragen oder den Umgang bei einer Datenschutzpanne eingeführt haben.

Ihre digitale Visitenkarte Ihr Internetauftritt ist Ihre digitale Visitenkarte. Kunden, Wettbewerber und Aufsichtsbehörden können mit einfachen Mitteln feststellen, wie ernst Sie es

– eine Bilanz sonst ist sie ganz schnell unrechtmäßig und muss womöglich außer Betrieb genommen werden.

Datenschutzrechte als ­„Waffe“ Die Verbraucher, also Ihre Mitglieder, haben ihre Betroffenenrechte, vor allem das Recht auf Auskunft und Löschung, als Druckmittel entdeckt, um ihre Forderungen durchzusetzen. Wenn Sie als Verantwortlicher einen guten Prozess für Betroffenenanfragen implementiert haben, sind Betroffenenanfragen zwar Arbeitsaufwand, aber ansonsten kein Risiko. Sollten Sie hier allerdings nicht gut aufgestellt sein, kommen Sie schnell in die Gefahr eines Rechtsverstoßes. Denn wenn Sie nicht innerhalb von 30 Tagen auf eine Auskunftsanfrage reagieren, kann es sehr unangenehm und im schlechtesten Fall auch teuer werden. Nehmen Sie die Anfragen Ihrer Mitglieder, vor allem Ihrer Ex-Mitglieder, ernst und sorgen Sie für eine vollständige und

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beln, auf der anderen Seite müssen Sie sich aber bewusst sein, dass die Vorgaben der DSGVO trotzdem vollumfänglich gelten. Sie müssen sich das Wissen nun eben selbst erarbeiten und können nicht mehr auf die Beratung und Unterstützung eines fachkundigen Datenschutzbeauftragten zurückgreifen. Lösungen speziell für Fitnessclubs und Gesundheitseinrichtungen, die keinen Datenschutzbeauftragten benötigen, gibt es. Wenn Sie als Clubbetreiber das Thema „Datenschutz und Datenschutzmanagement“ kostengünstig und ressourcenschonend umsetzen wollen, informieren Sie sich z. B. bei „Datenschutz365 Fitness&Gesundheit“. Informationen dazu finden Sie auf der Website oder durch Scannen des QR-Codes unter diesem Artikel.

Was erwartet eine Aufsichtsbehörde von Ihnen? Die Wahrscheinlichkeit, dass unangemeldet die Datenschutz-Aufsichtsbe-

mit Datenschutz und IT-Sicherheit meinen. Dabei geht es nicht nur um Ihre Datenschutzerklärung und ein Cookie-Banner, sondern auch um grundlegende Einstellungen, damit Ihre Website nicht zur Spam-Schleuder wird. Zum Safer-Internet-Day 2019 wurden durch das Bay LDA insgesamt 40 Websites von Unternehmen überprüft. Alle 40 Seiten wurden beanstandet.

Checkliste für Clubbetreiber Technische und organisatorische Maßnahmen, die Sie als Clubbetreiber auf jeden Fall umsetzen sollen, können Sie mithilfe der Checkliste für Fitnessstudios & Vereine auf der Seite https://qrco. de/checkfitness überprüfen. Schauen Sie, welche Themen auch bei Ihnen im Studio umgesetzt werden müssen. Die folgenden Maßnahmen sollten Sie idealerweise schon vor zwei Jahren umgesetzt haben – wenn nicht, dann sollten Sie diese schnellstmöglich angehen. Wenn Sie Unterstützung benötigen,

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MANAGEMENT   DATENSCHUTZ

Schritt-für-Schritt-Umsetzung Wenn Sie heute nach Begriffen wie ­„DSGVO“ oder „Datenschutzumsetzung“ googeln, finden Sie Unmengen an Informationen, die sich teilweise auch noch widersprechen. Ohne fachkundiges Wissen werden Sie sich in der Fülle der Informationen nicht zurechtfinden. Im günstigsten Fall vergeuden Sie nur Ihre Zeit – im ungünstigsten Fall verlieren Sie viel Geld bei der Umsetzung von Maßnahmen, die völlig am Ziel vorbeischießen oder grundsätzlich überhaupt nicht notwendig sind. Arbeiten Sie sich Schritt für Schritt vor. Versuchen Sie nicht, alles auf einmal umzusetzen.

Fazit

suchen Sie sich einen Datenschutzberater, der nicht nur die Branche kennt, sondern auch einen lösungsorientierten Beratungsansatz verfolgt. Mit einer falschen Beratung können Datenschutz und IT-Sicherheit sehr teuer werden und etablierte Prozesse werden plötzlich praxisfern und umständlich. Was Sie im Datenschutz auf jeden Fall umsetzen sollten: 1. Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter

bezüglich des Datenschutzes und der Vertraulichkeit und lassen Sie sich das unterschreiben. 2. Überprüfen Sie Ihre Website auf DSGVO-Konformität. Ihre digitale Visitenkarte muss den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. 3. Dokumentieren Sie alle Verfahren im Club, in denen personenbezogene Daten verarbeitet werden. Prüfen Sie, ob es für die Verarbeitung eine Notwendigkeit gibt und wie lange Sie die Daten speichern wollen, wo die Daten gespeichert sind und wer darauf zugreifen kann. 4. Erstellen Sie eine Übersicht, an welche externen Stellen Sie personenbezogene Daten weitergeben. Danach prüfen Sie, ob es für die Weitergabe eine Rechtsgrundlage gibt. Bei Auftragsverarbeitern, z.  B. einem Cloud-Dienstleister, müssen Sie sicherstellen, dass die notwendigen 56 l body LIFE

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Verträge vorliegen. Das gilt auch für gemeinsame Verantwortliche, z. B. Facebook, wenn Sie eine Facebook-Fanseite betreiben. 5. Halten Sie Ihr IT-System aktuell und sicher. Prüfen Sie die Sicherheitseinstellungen Ihrer Betriebssysteme, die Einstellungen von Ihren Browsern und Routern. Stellen Sie sicher, dass Sie sensible Gesundheitsdaten von Mitgliedern ausschließlich mit verschlüsselter E-Mail verschicken. 6. Implementieren Sie Prozesse für die Beantwortung von Betroffenenanfragen und den Umgang mit Datenschutzpannen.

Achim Barth ist Geschäftsführer der Barth Datenschutz GmbH, zertifizierter Datenschutzbeauftragter (GDDcert EU, UDISzert) und fachkundiger IT-Sicherheitsbeauftragter (UDIS). Er berät lösungs- und kundenorientiert Verantwortliche im Gesundheitswesen und in der Fitnessbranche zu Datenschutzthemen.

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Fotos und Abb.: peterschreiber.media - stock.adobe.com; Achim Barth

Betreiber sollten überlegen, wie sie in ihrem Studio die DSGVO-Richtlinien am praktikabelsten umsetzen können

Als Clubbetreiber sind Sie für die Einhaltung des Datenschutzes verantwortlich. Wenn Sie weniger als 20 Mitarbeiter beschäftigen, besteht keine Pflicht für Sie, einen Datenschutzbeauftragten zu benennen. Überlegen Sie sich, wie Sie die Anforderungen, die Ihnen die DSGVO stellt, praktikabel umsetzen können. Es gibt Unterstützungsmöglichkeiten, die Ihnen dabei helfen, vor allem wenn Ihnen die fachkundige Beratung eines Datenschutzbeauftragten fehlt. Gehen Sie bei der Umsetzung Schritt für Schritt vor und vermeiden Sie teuren Aktionismus. Ihr Bauchgefühl und Ihr gesunder Menschenverstand sind gute Ratgeber. Abschließend ein Tipp von mir: Wenn Sie eine Datenverarbeitung durchführen, versetzen Sie sich in die Lage Ihres Mitglieds. Wollten Sie, dass mit Ihren Daten so umgegangen würde? Wenn Sie das innerlich verneinen, führen Sie die Achim Barth Verarbeitung nicht durch!



MANAGEMENT   DIAGNOSTIK

Digitalisierung meets Diagnostiktools D

en Stoffwechsel und die individuellen Leistungsvoraussetzungen eines Kunden, Sporteinsteigers oder ambitionierten Sportlers vor Beginn der Trainingsplanung zu bemessen, ist durch Laktatuntersuchungen und Atemgasanalysen seit vielen Jahren vor allem im Profisport ein etablierter Standard. Da sich aus dieser Vorgehensweise viele Vorteile ergeben, wie ein gesichertes Erreichen der persönlichen Ziele oder eine höhere Effizienz im Trai-

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ning im Verhältnis zum zeitlichen Aufwand, schwappt die Welle der Stoffwechsel- und Leistungsanalytik immer mehr in den Gesundheitssektor, in die Fitnessstudios und natürlich zu den Personal Trainern über.

Nicht mehr wegzudenken Wie in vielen messanalytischen Sektoren haben sich die technischen Möglichkeiten in den letzten 20 Jahren stark weiterentwickelt. Alles wird kleiner, schnel-

ler, leistungsfähiger und auch genauer. Mit diesen Adjektiven kann auch der Entwicklungsprozess im Bereich der Leistungs- und Stoffwechselanalysen vor allem über die Messung der Atemgase beschrieben werden. Was früher nach „verstaubten“ medizinischen Geräten aussah − extrem teuer, kompliziert, nur von geschultem Fachpersonal zu bedienen und kaum von A nach B zu transportieren −, hat heute einen stylishen Look, ist nahezu für jeden Unternehmergeld-

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Foto: DYNOSTICS

Digitale ­Innovationen für Studios und ­Personal ­Trainer in der Stoffwechsel- und ­Leistungsanalyse


DIAGNOSTIK    MANAGEMENT

beutel zu erwerben und gleichzeitig klein und in einem Koffer portabel, um den Einsatz überall zu gewährleisten.

Foto: Manfred Günther

Vorteile von Messsystemen Wie der ein oder andere nun schon erahnen mag: Es geht um das Thema „Digitalisierung“ und deren Vorteile speziell in Bezug auf die Messung des Stoffwechsels in Ruhe und unter Belastung. Doch welche Möglichkeiten ergeben sich daraus konkret für die Fitnessstudios und Personal Trainer? Um gleich in medias res zu gehen, muss man einen der größten Vorteile der Digitalisierung von Körperanalytik im Allgemeinen darin sehen, dass diese in den meisten Fällen eine Unabhängigkeit vom Untersucher mit sich bringt und dadurch auch dem Thema „Objektivität von Messergebnissen“ in die Hände spielt. Die Entwicklung von künstlicher Intelligenz gepaart mit hochkomplexen Algorithmen macht dem Endkunden und dem Untersucher das Leben leichter, da die Reliabilität der Ergebnisse gegeben ist. Somit bekommt der Kunde keine subjektiv interpretierten oder meinungsbasierten Daten zur Verfügung gestellt, sondern steuert seine Ernährung und sein Training plötzlich auf der Basis valider, verlässlicher Daten, die dazu durch objektive und standardisierte Vorher-Nachher-Analysen nach einem gewissen Zeitraum miteinander verglichen werden können. Auf Grundlage dieses neuen „Körper-Updates“ können alle weiteren Parameter step-by-step angepasst werden. Um es auf den Punkt zu bringen: trainieren und sich ernähren wie die Profis – leicht und für jedermann umsetzbar gemacht. Durch die zumeist App-basierten Analysesysteme können mittlerweile Untersuchungen im Bereich der Atemgase (Spirometrien = Atemgasanalyse in Ruhe und Spiroergometrien = Atemgasanalyse unter Belastung) ohne Notwendigkeit von medizinischem Fachwissen vorbereitet, durchgeführt, ausgewertet und auch individuell interpretiert werden. Dadurch erreichen sowohl die kleineren als auch die großen Fitnessstudios und alle Personal Trainer ein neues Gütesiegel. Denn somit ist es nun für die breite Masse an Menschen, die entweder in Bewegung kommen wollen oder schon seit Längerem konstant an ihren physiologischen Voraussetzungen

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arbeiten, möglich, eine exakte Abstimmung der Trainingsziele und Trainingsmethoden auf die persönlichen Voraussetzungen vorzunehmen.

Was bietet uns die ­Digitalisierung? Die Möglichkeit, weder auf hochqualifizierte Arbeitskräfte für das Erhalten der Messergebnisse zwingend angewiesen zu sein noch eine große Investition tätigen zu müssen, um den Kunden gezielt helfen zu können, ist für viele Unternehmer ein wahrer Segen. Die persönliche Betreuung der Kunden mit hochwertigen Analyseergebnissen im Gepäck wertet die Arbeit aller Trainer immens auf und man kann plötzlich zeiteffiziente Trainingseinheiten und eine individuell gesteuerte Ernährung auf den Weg bringen. Zwangsläufig und auch wissenschaftlich erwiesen sinken die Drop-out Quote und die Fluktuationsrate mittelfristig ab. Parallel dazu wird die Kundenzufriedenheit auf Dauer gesteigert – den Kunden wird durch Vorher-Nachher-Vergleiche schwarz auf weiß gezeigt, was sich in ihrem Stoffwechsel zum Positiven verändert hat. Das beeinflusst gleichzeitig auch die Bindung zum Studio oder zum Personal Trainer positiv. Digitale Analysetools im Bereich der Stoffwechsel- und Leistungsanalyse haben neben den o. g. Punkten auch den großen Vorteil von automatisierten Abläufen, die sich in einfach umzusetzenden Updates mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspiegeln. Aus sportwissenschaftlicher und ökonomischer Sicht ist dieser Aspekt besonders hervorzuheben, da die Unternehmer so stets „am Zahn der Zeit“ bleiben und die Kunden gleichermaßen von den validen Daten und Interpretationen profitieren. Der größte Nutzen der Integration digitaler Stoffwechselmessgeräte ist die Kombination aus einer Professionalisierung der Arbeit am Kunden und der eindeutigen Steigerung der Wirtschaftlichkeit, da Menschen grundsätzlich gewillt sind, in Dinge zu investieren, die sie tatsächlich auch weiterbringen bzw. die ihnen einen nachhaltigen Mehrwert verschaffen und Erfolge sichtbar machen. Der qualitative Nutzen, über die Atemgase innerhalb von nur fünf Minuten einen tiefen Einblick in den Ruhestoffwechsel eines Kunden zu bekommen, um die Ernährung und das Kraft-

training genau auf diesen abzustimmen, oder über die Spiroergometrie exakt zu erfahren, in welchen Pulsbereichen das Ziel eines Kunden schnell und dauerhaft erreicht werden kann, ist äußerst hoch und sehr gefragt. Durch die digitalen, schnellen und einfachen Abläufe wird die Nachfrage nach Selbstvermessung und Individualität im Training und in der Ernährung sofort bedient. Dies zieht all die positiven Nachwirkungen in Bezug auf Kundenbindung, gesteigerte Kundenzufriedenheit und geringerer Dropout-Quote nach sich. Was man unter diesem Aspekt gerade auf dem Weg der allgemeinen Digitalisierung nicht vergessen darf, ist Folgendes: Durch einfache und spannend zu bedienende Systeme kommt es unweigerlich zu einer erhöhten Anwendervielzahl. Das schafft vor allem beim Thema „Leistungs- und Stoffwechselanalysen“, das unbestritten für jeden Menschen wichtig ist, eine Steigerung des Bewusstseins seinem Körper gegenüber, sorgt dadurch für eine optimierte Körperwahrnehmung und verändert den Umgang mit dem höchsten Gut – der Gesundheit. Dieser Fortschritt und dieser Mehrwert für viele Menschen finden grundlegend auf der Entwicklung digitaler Systeme in der Messtechnik statt, da die Menschen in kürzester Zeit Dinge über sich erfahren, die sie vorher nicht wussten und die somit das alltägliche Handeln beeinflussen.

Fazit Zusammengefasst kann man mit hoher Sicherheit sagen, dass alle Unternehmer im Gesundheits- und Fitnesssektor, die dem Ruf nach Digitalisierung in den nächsten Jahren nicht folgen, auf Dauer Probleme mit der Wettbewerbsfähigkeit bekommen werden. Denn die Geschwindigkeit und vor allem die Anwendbarkeit unter anderem von Leistungs- und Stoffwechselanalysen werden den Markt verändern und eine neue Ära an Individualität bei den Themen „Training“ und „Ernährung“ einläuten. Manfred Günther

Manfred Günther ist DiplomSportwissenschaftler und Sporttherapeut. Er ist „Head of Sport Science“ bei DYNOSTICS, einem smarten System zur Leistungs- und Stoffwechselanalyse.

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KONZEPTE

Virtuell trainieren N

ot macht erfinderisch! In Zeiten der Coronakrise trifft das auf zahlreiche Fitnessstudios zu. Viele bieten ihren Mitgliedern per Livestream Kurse an, damit sie die Bindung zu ihnen nicht verlieren. Doch

das war Benjamin Baur, dem Geschäftsführer des Fitnessstudios „peb2“ in Eningen unter Achalm nicht genug: In seinem Studio können die Mitglieder quasi virtuell mittels gestreamten Videos trainieren und weitere Angebote nutzen. Um dies möglich zu machen, entwickelte Baur den virtuellen Rundgang „3DFitness“. Schon im Dezember 2019 gründete der Clubbetreiber die Firma Blickwinkel-BF, die virtuelle Rundgänge für sämtliche Branchen ermöglicht. Dies macht sich Baur nun auch für sein Studio zunutze. Mit einer speziellen Kameratechnik fotografierte und scannte er das Studio und setzte sog. Actionpoints in verschiedene Bereiche.

Interne und externe Inhalte werden bereitgestellt

Auf der Cardiofläche stehen verschiedene Workout-Videos zur Verfügung

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„Dank dieser Actionpoints können die Mitglieder zum Beispiel im Bistro Rezepte für Proteincakes abrufen, in der Kinderbetreuung gibt es Bastelanleitungen,

die Kursräume bieten zahlreiche Workout-Videos und auf der Cardiotrainingsfläche stehen Videos zu virtuellen Cyclingtouren zur Verfügung“, erläutert Baur das Konzept. Zurzeit gibt es blaue und rote Actionpoins – hinter den blauen finden sich Inhalte, die vom Studio produziert wurden, hinter den roten gibt es externen Content. Ziel ist es, irgendwann nur noch eigene Inhalte bereitzustellen.

Akquise auch während des Shutdowns möglich Der virtuelle Rundgang ist nicht nur für Mitglieder, sondern für alle Interessenten zugänglich. Somit kann der Betreiber während des Shutdowns Akquise betreiben. In nur sieben Tagen wurden die virtuellen Rundgänge etwa 20 000-mal aufgerufen. Auch andere Studios können das Programm nutzen. Besondere Voraussetzungen sind nicht erforderlich. Seine Pläne für die Zukunft? „Wir möchten eine Online-Mitgliedschaft anbieten und die Angebote stetig aktualisieren“, so Baur. Über Livelinks sollen sich Menschen zum Kurs hinzuschalten können, wenn sie nicht selbst vor Ort sind. Infos unter: www.peb2.de Dr. Miriam Sonnet

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Fotos: peb2

Im „peb2“ in Eningen können die Mitglieder auch während der Coronakrise trainieren und weitere Infos einholen – zwar nicht vor Ort, aber per virtuellem Rundgang.


Partner der Zukunft für Fitness-Studios

Eine Partnerschaft mit EasyMotionSkin bedeutet:

Zusätzliche Umsätze, erhöhte Kundenbindung, Kündigerrückgewinnung, Wettbewerbsvorteile, Unabhängigkeit …

EasyMotionSkin bietet die innovativste EMS-

entscheidende Schnittstelle. EasyMotionSkin

Technologie am Markt: Training ohne vorhe-

drängt sich im Verkauf nicht dazwischen. Fair-

riges Anfeuchten - durch weltweit patentierte

ness wird gelebt, attraktive Provisionen werden

Trockenelektroden - völlige Bewegungsfreiheit

gezahlt! Die Erfolge dieses partnerschaftlichen

und Flexibilität - durch kabellose Verbindun-

Vertriebsmodells sprechen für sich und sind die

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„Made in Germany“!

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Heimanwendung und somit auch das Geschäft

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der Studio-Betreiber, die als Sales-Partner vom

EasyMotionSkin garan-

Verkauf der Private Editions profitieren. Die

tiert höchste Quali-

Firmengruppe

tätsstandards.

Private Edition ist ein ideales Instrument zur Kundenbindung und steht daher nicht in Kon-

• EasyMotionSkin für den gewerblichen Einsatz – Studio Edition • EasyMotionSkin für den Privatkunden - Private Edition

kurrenz zum Studio. Im Gegenteil – die Integra-

• Doppelnutzen: Home-Kunde & Studio!

tion von EasyMotionSkin in den vorhandenen Trainingsbereich sichert ein kontinuierliches Zusatzeinkommen. Das Studio hat die alleinige

Informationen unter www.easymotionskin.com

Ralf Moeller

Verbindung zu den Home-Kunden und ist die

und unter info@easymotionskin.com

Partnerschaft Unsere Partner leben mit uns die EasyMotionSkin Community und sind die wichtigste Verbindung zum Endkunden. Sie beweisen täglich: Ein Premium Produkt und Teamwork sind eine Garantie für Erfolge!

DIE ZUKUNFT DEINES KÖRPERS GANZKÖRPERTRAINING MIT TIEFENWIRKUNG

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KONZEPTE Eine digitale Kommunikations- und Kollaborationsplattform – das ­Social Intranet –, in der sich die ­Mitarbeiter aller Standorte und der Zentrale transparent austauschen können, ist für Franchiseanbieter und Betreiber von mehreren Studios ein wichtiges und effektives Tool. Das Praxisbeispiel zeigt, wie der Franchiseanbieter fitbox eine solche Plattform implementiert hat.

Eine Community bilden Wie Social Intranets den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit im Unternehmen fördern

Was bringen Fitness-­ Franchisesysteme? Fitness-Franchisesysteme haben eine dezentrale Unternehmensstruktur mit unterschiedlichen Personengruppen – vom Trainer über den Standortleiter bis hin zu den Mitarbeitern der Zentrale. Es gilt, diese Gruppen zielgerichtet zu informieren und aktiv Feedback aller Standorte einzuholen, um Probleme aufzudecken und Lösungen anzubieten. 62 l body LIFE

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Zusätzlich sollten sich die Franchisenehmer untereinander helfen und Fragen stellen können, damit durch ein aktives Wissens- und Qualitätsmanagement letztlich alle von den Antworten profitieren. Ein Social Intranet kann hier Abhilfe leisten. Tauschen sich die Mitarbeiter über Beiträge im Social Intranet aus, sind diese Informationen transparent. Sie können kommentiert und gelikt werden, so dass bei Problemen schnell geholfen werden kann und bewährte Problemlösungen nicht verloren gehen, wie es bei einem isolierten Austausch per E-Mail der Fall wäre. Die Lösungen bleiben auffindbar und lassen sich zum Beispiel zentral in einem Franchisehandbuch sammeln, das als Wiki hinterlegt ist. Dank mobilem Zugang sind die Informationen auch auf der Trainingsfläche immer zur Hand.

Schnelle Kommunikation Durch einen schnellen, integrierten Chat wird die Nutzung von privaten Messengern wie WhatsApp überflüssig; es müssen keine Nummern zur Schichtplanung

getauscht werden. Das ist auch praktisch bei einer hohen Fluktuation, denn das Onboarding neuer Mitarbeiter wird vereinfacht: durch die sofortige Kommunikation, die unkomplizierte Vernetzung mit Kollegen und den unmittelbaren Zugang zu anleitenden Informationen. News der Zentrale sehen die Mitarbeiter in Posts für alle Standorte, die sie betreffen und können auf sie reagieren. Das wird eher wahrgenommen und schafft mehr Identifikation als statische E-Mail-Newsletter. Damit sind sie auch ein Baustein des Employee Engagements, das mit Social Intranets einhergeht: Die Mitarbeiter fühlen sich involviert, was sich durch eine Bottomup-Feedback-Kultur (mit virtuellen Ideenkästen) und gemeinsame Projekte (wie Eventplanungen) steigern lässt.

Praxisfall Es gibt deutschlandweit Unternehmer, die beim Aufbau ihrer Existenz mit der EMS-Kette fitbox ähnlichen Herausforderungen begegnen. Sie wählen einen Standort aus, gewinnen Kunden sowie Mitarbeiter an Bord und leiten sie an.

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Foto: Kronsteg

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urz und knapp: Was ist ein Social Intranet? Social Intranets sind interne soziale Netzwerke, die viele Features bieten, die Mitarbeiter bereits aus dem privaten Alltag (z. B. von XING oder Facebook) kennen. Also u. a. Mitarbeiterprofile, einen NewsStream, Arbeitsgruppen, Eventplanung und einen schnellen Chat. Hinzu kommt Wissensmanagement, etwa durch Wikis. Besonders praktisch ist die globale Suche, die sämtliche hinterlegten Inhalte schnell auffindbar macht und so viel Zeit spart. Verfügbar sind Social Intranets auf allen digitalen Endgeräten, also auch mobil.


SOCIAL INTRANET   MANAGEMENT

„Wir haben hier alle dasselbe Ziel“, sagt Gründer Björn Schultheiss: „Ein grandioses Kundenangebot vor Ort, gestützt durch ein starkes Franchise.“ Umso wertvoller ist es, wenn die Franchisenehmer die Zentrale und andere Standorte an ihren Erfahrungen und Lösungen teilhaben lassen, so dass alle daraus lernen können – und eine Community bilden. Schultheiss erkannte das Potenzial, das darin lag, eine digitale Kommunikations- und Kollaborationsplattform zu schaffen, in der sich die Mitarbeiter aller Standorte und der Zentrale transparent austauschen. Bislang fand eine gegenseitige Unterstützung vor allem durch isolierte E-Mails zwischen einzelnen Mitarbeitern oder in zersplitterten WhatsApp-Gruppen statt. So waren Erfahrungen und Lösungen unzugänglich und für zukünftiges Qualitätsmanagement nicht auswertbar. Eine weitere Schwierigkeit war, Trainern Informationen dort zur Verfügung zu stellen, wo sie die meiste Zeit arbeiteten: auf der Trainingsfläche beim Kunden. Das Unternehmenshandbuch und der E-Mail-Client waren nur am Desktop im Büro abrufbar. Schultheiss beschloss daher, Kommunikation, Zusammenarbeit und Wissensmanagement zu revolutionieren: Sie sollte zukünftig einfach, effektiv und attraktiv sein – und das natürlich auch mobil.

Fotos: Kronsteg; Gerrit Schneider

Die Mitarbeiter einbinden Um dieses Ziel zu erreichen, band Schultheiss Experten der Digital-WorkplaceAgentur Kronsteg in das Projekt ein. „Unsere Intranets sollen begeistern“, erklärt Ricardo Thiele, Gründer von Kronsteg. „Das funktioniert nur, wenn man die Mitarbeiter einbindet, ihre Anforderungen analysiert und sie an der Gestaltung der Lösung teilhaben lässt.“ So auch bei fitbox: Es wurde eine Fokusgruppe mit Vertretern aus der Zentrale, den Standorten und der Geschäftsführung gebildet, die interaktiv die Vorstellungen und Wünsche der verschiedenen Nutzergruppen einbrachten und ein erstes Konzept der Startseite entwarfen. Als System entschied sich das Berliner Unternehmen für COYO – ein Social Intranet, das sich neben seiner Funktionsvielfalt insbesondere durch hohe Nutzerfreundlichkeit und flache Hierarchiestrukturen auszeichnet.

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Zentraler Zugang Die technische Analyse hatte ergeben, dass die Standorte teils unterschiedliche, inkompatible Software im Einsatz hatten. Es wurden sowohl Office 365 als auch die G Suite parallel verwendet. Hier bietet COYO als eine der ersten SocialIntranet-Lösungen die Integration beider App-Suites an, sodass trotz der heterogenen Softwarelandschaft ein gemeinsamer Zugangspunkt für alle Standorte geschaffen werden konnte. Im Ergebnis ist das neue Social Intranet von fitbox ein echtes Kraftpaket: „ARNI“, wie es die Mitarbeiter tauften, trumpft auf den ersten Blick mit einem modernen Look & Feel auf. Das neue Social Intranet bietet technisch alles, was sich das Unternehmen für seine Mitarbeiter wünscht: Die Zentrale kann mit den Standorten über News kommunizieren, die sich liken, kommentieren und teilen lassen. Die Mitarbeiter kommunizieren transparent in virtuellen Arbeitsräumen, tauschen Erfahrungen aus und organisieren Events. Best Practices werden in das Mitarbeiterhandbuch überführt – dieses ist nun in ansprechendem Design als Wiki angelegt, bietet unter anderem Onboarding-Leitfäden und ist jederzeit ergänzbar. Alle im Intranet hinterlegten Informationen lassen sich zudem blitzschnell über die integrierte Suche finden – dazu gehören auch Angaben in den Mitarbeiterprofilen, falls etwa der Ansprechpartner eines bestimmten Standortes gesucht wird.

Verankerung „Technische Möglichkeiten alleine bedeuten noch nicht, dass die Mitarbeiter das neue Intranet auch annehmen“, so Patrik Kolligs von Kronsteg. „Deswegen haben wir ein Change-Konzept erarbeitet, um die Nutzer auch über die Einführung hinaus mitzunehmen.“ Dazu gehörte, dass eine Gruppe Mitarbeiter im Vorfeld gezielt geschult wurde, um anderen Nutzern nach dem Go-Live weiterzuhelfen – denn diese erwartete direkt auf der Startseite eine spaßige Challenge: eine Jagd auf „Arnis“, die sich in verschiedenen Bereichen des Systems versteckt hatten. Durch selbstständige Erkundung, versteckte Hinweise und die Hilfe durch die geschulten „Pfadfinder“User wurden die Mitarbeiter so spielerisch mit dem System vertraut gemacht.

Die Zentrale kann mit den Standorten über News kommunizieren, die sich liken, kommentieren und teilen lassen

Dass sich diese Change-Maßnahmen gelohnt haben, zeigt die Statistik: 87 Prozent der registrierten Nutzer haben die Schnitzeljagd begonnen und 69 Prozent haben sie vollständig durchlaufen. Damit waren sie für eine weitere Nutzung bestens vorbereitet, was sich auch in der Aktivitätsrate der weiteren Monate zeigen sollte: 72 Prozent aller Mitarbeiter nutzen „ARNI“ wöchentlich zum Austausch, zur Information und zur Zusammenarbeit.

Fazit Isolierter E-Mail-Austausch und WhatsApp-Gruppen gehören nun der Vergangenheit an – auch deswegen, weil COYO neben dem Social Intranet eine dezidierte Messenger-App bietet. Damit ist das Franchise für weiteres Wachstum gut aufgestellt – nach einer Projektlaufzeit Gerrit Schneider von nur drei Monaten.

Als Digital Workplace Consultant hilft Gerrit Schneider den Kunden von Kronsteg, mitreißende Kommunikations- und Kollaborationsplattformen zu realisieren. Zuvor war er auf Konzernseite im Bereich „Unternehmenskommunikation und Marketing“ als Projektmanager tätig.

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MANAGEMENT   DIGITALES STUDIO

Die Qual der Wahl Ein Leitfaden für den Weg zur richtigen Entscheidung

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as Thema „Digitalisierung“ beherrscht zurzeit die Branche. Mittlerweile stellt sich nicht mehr die Frage, wann die Trainingsfläche digitalisiert wird, sondern vielmehr in welcher Form. Das Angebot an Möglichkeiten ist mannigfaltig.

Der Nutzen von Trainings­systemen Zunächst fassen wir den Nutzen von Trainingssystemen für Mitglieder, Personal und Inhaber zusammen: 64 l body LIFE

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Welche Vorteile hat das Mitglied?

Im Vordergrund stehen vor allem die bessere Information und die gute Betreuung der Trainierenden während des Trainings – im Idealfall nicht nur durch die Anzeige von Trainingsparametern und Übungsbildern oder -videos, sondern zusätzlich durch die Vorgabe von Bewegungsgeschwindigkeit und Reichweite. Dadurch fühlen sich die Mitglieder sicher und gut betreut. Das Trainingssystem zeigt den Kunden, wie schnell sie sich bewegen sollen und welches Bewegungsausmaß richtig ist. Welchen Nutzen hat das Personal?

Fast allen Trainingssystemen ist gemein, dass sie eine Möglichkeit zur Trainingsdokumentation bieten – bestenfalls automatisiert mit Informationen über das bewegte Gewicht sowie über die Anzahl von Sätzen und Wiederholungen. Hieraus lässt sich dann ein Trainingsprofil des Trainierenden erstellen. Diese Form der Transparenz der Trainingsleistung gibt dem Trainer einen Ansatzpunkt für immer neue Trainingsreize. Sowohl die digitale Trainingsplanerstellung als

auch die Anpassung auf der Trainingsfläche spart Zeit – diese Zeit kann für die zielgerichtete Kundenkommunikation, für vertriebliche Aufgaben und/oder die individuelle Trainingsplangestaltung genutzt werden. Welchen Benefit hat der Inhaber?

Der Ansatzpunkt jeder Digitalisierung ist die Prozessoptimierung; diese führt zu einem effizienteren Personaleinsatz. Trainer können somit individueller auf die Mitglieder eingehen und das Training zielgerichteter planen. Durch die digitale Begleitung während des Trainings fühlen sich die Mitglieder besser betreut, sie erreichen ihre Ziele und bleiben dem Studio lange Zeit als zufriedene Mitglieder erhalten. Die Summe all dieser Mehrwerte führt zu mehr Umsatz bzw. zur Möglichkeit der Refinanzierung der Digitalisierung.

Wie findet man die passende Trainingssoftware? Welche Kriterien sind nun die entscheidenden bei der Auswahl einer Trainingssoftware? Die Beantwortung der nach-

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In diesem Jahr wollen drei Viertel aller Fitness- und Gesundheitseinrichtungen in Digitalisierung investieren. Der nachfolgende Leitfaden beschäftigt sich mit den relevanten Fragestellungen in Zusammenhang mit der Digitalisierung der Trainingsfläche und versucht, anhand von Fragestellungen die Möglichkeiten zu sortieren.


DIGITALES STUDIO   MANAGEMENT

folgenden Fragen sollte ein wenig Klarheit bringen. Frage 1: Welche Ziele sollen mit der ­Digitalisierung verfolgt werden?

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Mögliche Ziele können beispielsweise folgende sein: W   Gute bzw. bessere Positionierung im lokalen Wettbewerb W   Prozessoptimierung W   Verbesserung oder Erweiterung des Betreuungsangebots Zu Punkt 1: Sollte die bessere Positionierung gegenüber den Mitanbietern im lokalen Wettbewerb Ihr Ziel sein, dann ist eine Marktanalyse in Bezug auf Ihre Mitbewerber der erste Schritt. Sie sollten herausfinden, welche Trainingssoftware Ihre Mitstreiter einsetzen bzw. ob diese bereits den Schritt der Digitalisierung gegangen sind. Finden Sie heraus, dass sie als „Early Adapter“ den anderen einen Schritt voraus sein könnten, sollten Sie frühzeitig in Digitalisierung investieren, um Ihren Zeitvorteil marketingtechnisch zu nutzen. Präsentieren Sie sich als innovativ, zukunftsorientiert, modern, jung … Setzen Sie die Digitalisierung als Ihr Zugpferd ein und positionieren Sie sich klar als Vorreiter! Stellen Sie während der Marktrecherche fest, dass in Ihrem direkten Wettbewerbsumfeld bereits eine Trainingssoftware im Einsatz ist, können Sie die gleiche Software erwerben und ihren Wettbewerbsnachteil so beseitigen. Oder Sie finden heraus, inwiefern Sie sich durch die bewusste Entscheidung für einen alternativen Softwareanbieter vom Markt-

begleiter absetzen! Stellen Sie hier bewusst die Mehrwerte der von Ihnen gewählten Lösung heraus. Zu Punkt 2: Sollte die Prozessoptimierung Ihr vordergründiges Ziel sein, gilt es zunächst, die Frage zu klären, welche Anforderungen Sie an die Software haben. Präferieren Sie eher eine Software, die sich an Ihre bereits definierten Prozesse anpasst, oder soll die Software den roten Faden für die Trainingskonzeption vorgeben? Versuchen Sie, sich über folgende Fragestellungen der Antwort zu nähern: W   Sind Sie offen für alternative Einweisungskonzepte? Eventuell auch für zeitoptimierte Gruppeneinweisungen? W   Wie tiefgehend möchten Sie das Training gestalten? Genügen Ihnen die Grundzüge des Trainings oder wollen Sie die gesamte Klaviatur der Trainingswissenschaft ausspielen? W   Legen Sie Wert auf automatisierte Anpassungen des Trainingsplans? W   Legen Sie Wert auf eine automatisierte Dokumentation oder ist eine manuelle Dokumentation ausreichend? W   Was soll die Software neben der Planung und Steuerung des Trainings noch erfüllen? Behalten Sie diese Fragen bei der Auswahl der Software im Hinterkopf. Prüfen Sie jede einzelne Frage hinsichtlich ihrer Priorität und der Kompatibilität mit Ihren Ansprüchen. Zu Punkt 3: Ist die Verbesserung des Betreuungsangebots Ihr primäres Ziel, bietet jeglicher Einsatz von Software

Durch digitale Prozesse kann der Personaleinsatz effizienter geplant werden. Das macht es Trainern möglich, individueller auf ihre Mitglieder einzugehen

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Vorteile gegenüber einem Papiertrainingsplan. Den wahren Unterschied macht jedoch die visuelle Betreuung während des Trainings mittels Biofeedback! Papiertrainingspläne abzuschaffen ist der erste Schritt – den Trainingsplan digital darzustellen ein Schritt in die richtige Richtung, das Trainingsgewicht zu detektieren und absolvierte Wiederholungen automatisch zu zählen, ist noch besser. Das Nonplusultra ist aber, Sollvorgaben des Trainierenden in Form von Biofeedback mit der tatsächlichen Bewegung abzugleichen. Nur so können alle Vorteile der Digitalisierung perfekt ineinandergreifen. Alles andere ist ein Kompromiss.

Wie lässt sich das alles am besten umsetzen? Hier müssen Sie zunächst klären, wie Ihre Ausgangssituation aussieht. Möchten Sie neben Software auch in Trainingsgeräte investieren? Wie stehen Sie zu motorisierten Trainingsgeräten, sog. Trainingszirkeln oder Vollautomaten? Lösungen dieser Art gibt es derzeit viele am Markt! Bei der Auswahl der geeigneten Vollautomaten sollten Sie auch ein Augenmerk darauf legen, wo und wie Ihre Daten gespeichert und verarbeitet werden. Bei der Handhabung der Ansammlung von Daten gibt es gravierende Unterschiede. Klären Sie für sich, ob Sie auf eine fremdadministrierte Cloud setzen und mit den Trainingsdaten Ihrer Mitglieder auch den Wert Ihrer Unternehmung aus der Hand geben wollen oder ob Sie auf lokale Datenbankstrukturen und -konzepte setzen. Vielleicht haben Sie kürzlich erst in einen Gerätepark investiert und gehen nun mit der Trainingssoftware den nächsten Schritt? Oder ist Ihr bestehender Gerätepark noch „gut in Schuss“ und soll durch die Anbringung von Monitoren und Sensorik an den Trainingsgeräten eine Aufwertung erfahren? Beides ist denkbar – insbesondere mit geräteherstellerunabhängigen Trainingssystemen. Diese lassen sich schnell und einfach an den Trainingsgeräten nachrüsten. Unterschiede gibt es hierbei vor allem im Funktionsumfang und in der Art des Displays. Die modernsten Trainingssysteme setzen hierbei auf mobile Devices in Form von Smartphones oder Tablets, die am Trainingsgerät montiert werden.

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MANAGEMENT   DIGITALES STUDIO

Auch das ist eine Frage der Philosophie: Möchten Sie Smartphones auf der Trainingsfläche erlauben oder nicht? Dafür sprechen sowohl die Kostenersparnis bei der Anschaffung oder Finanzierung der Software als auch die Möglichkeiten in der Gestaltung des Trainings. Ganz ohne Hardware kommen jedoch auch diese Systeme nicht aus. In fast allen Fällen werden Sensoren zur Identifikation oder Erfassung des Trainingsgewichts montiert. Die in diesem Leitfaden anfänglich benannten Vorteile für Inhaber, Trainer und Trainierende lassen sich besonders gut darstellen, sofern diese modernen Trainingssysteme über Biofeedbackmöglichkeiten verfügen. Neben der Verwendung von Smartphones und Tablets als Trainingsmonitore setzen einige Hersteller auch auf eine Art All-in-one-Lösung. Die Hersteller platzieren in diesen Fällen Mini-PCs mit Touchmonitoren am Trainingsgerät. Der Vorteil dieser fix am Trainingsgerät montierten Monitore ist, dass sich der Inhaber nicht mehr um eine passende Hardware kümmern muss und alles aus

Welches Finanzierungs­ modell ist für mich geeignet? Hat man die Fragen geklärt, welche Art von Geräten und/oder Software infrage kommt, stellt sich noch die Frage nach der Finanzierung. Die Möglichkeiten reichen vom klassischen Kauf oder der Finanzierung über Leasing bis hin zur monatlichen Miete. Da die Finanzierung und das Leasing lediglich Finanzierungsspielarten des Kaufmodells darstellen, konzentrieren wir uns der Einfachheit halber auf die Darstellung der Extrempositionen Miete und Kauf (siehe Tabelle). Unabhängig von den persönlichen Präferenzen sollte man sich vor allem mit den Lizenzmodellen und deren Konsequenzen auseinandersetzen. Beim Mieten sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man lediglich ein Nut-

VORTEILE Kauf vs. Miete

NACHTEILE Kauf vs. Miete

Pro Kauf

Kontra Kauf

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Lizenzen gehen mit dem Kauf in den Besitz über – dauerhafte Nutzungsmöglichkeit auch ohne Servicevertrag Unabhängigkeit vom Hersteller Support optional – keine Pflicht Bei langer Nutzungsdauer ist Kaufen günstiger als Mieten Fördermaßnahmen von Bund und Staat können in Anspruch genommen werden Geringste Gesamtinvestitionskosten bei Barkauf im Vergleich zu Finanzierung, Leasing und Miete

Pro Miete W W W W W W

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einer Hand kommt. Somit ist die Zuständigkeit klar geregelt. Insbesondere geräteherstellerunabhängige Monitore scheinen einen Vorteil beim Wechsel des Geräteparks zu bieten.

Keine finanzielle Einstiegshürde Liquiditätsschonend Konstante planbare Kosten Geringe Bindung/hohe Flexibilität Kostenloser Hardwareaustausch Mietausgaben sind Betriebsausgaben und reduzieren das Betriebsergebnis in voller Höhe im Jahr der Entstehung Keine zusätzlichen Kosten für Hardware oder Support

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Hohe Anfangsinvestition Investitionssumme muss über x Jahre abgeschrieben werden Zusätzliche Ausgaben für Support und Hardwareaustausch im Bedarfsfall Eventuell Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und damit verbunden ein schlechteres Ranking – eventuell schlechtere Ausgangssituation bei erneuter Mittelbeschaffung Direkter Liquiditätsabfluss

Kontra Miete W

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Abhängigkeit vom Anbieter – bei Vertragsende kein Nutzungsrecht Bei langer Nutzungsdauer ist Mieten teurer als Kaufen Kein Rückgriff auf staatliche Fördermittel Vertragsbindung über x Monate/Jahre Kündigungsfristen sind festgeschrieben

zungsrecht erwirbt; dieses ist direkt an die Dauer des Mietvertrags gebunden. Der Vorteil ist hier die Flexibilität. Das Mieten kommt daher für all jene infrage, die weniger langfristig planen, ungebunden agieren wollen und im Zweifel bereit sind, die Software zu switchen. Interessant ist diese Investition vor allem für diejenigen, die auf konstante und planbare Kosten angewiesen sind oder nach Möglichkeiten suchen, das Betriebsergebnis direkt zu beeinflussen. Mietausgaben können als Betriebsausgaben geltend gemacht werden und reduzieren das Ergebnis direkt. Planen Sie eher langfristig, ist das Kaufen eindeutig die günstigere Alternative. Hier gilt es, die Anfangsinvestition stemmen zu können und den Liquiditätsabfluss zu verkraften. Dieses Modell lebt von der Unabhängigkeit vom Softwarehersteller und der dauerhaften Nutzungsmöglichkeit der Software. Spannend ist der Kauf auch in Bezug auf die diversen staatlichen Fördermöglichkeiten; diese variieren von Bundesland zu Bundesland sehr stark. Daher wird auf eine verallgemeinernde Darstellung innerhalb dieses Leitfadens verzichtet.

Fazit Wer am Ende dieses Leitfadens eine klare Handlungsempfehlung erwartet hat, wird nun enttäuscht sein. Dies kann jedoch angesichts der diversen Möglichkeiten der Lösungen am Markt und der individuellen Situationen der einzelnen Studios nicht erbracht werden. Dieser Leitfaden hat den Anspruch, ein paar Fragen aufzulisten, deren individuelle Beantwortung einen Anhaltspunkt auf der Suche nach der passenden Softwarelösung bietet. Nehmen Sie die individuelle Beratung der diversen Anbieter am Markt in Anspruch, getreu dem Motto: informieren – entscheiden – umsetzen! Daniela Neu

Daniela Neu gehört seit 2007 zum Vorstand der aktivKONZEPTE AG. aktivKONZEPTE entwickelt seit 20 Jahren Software für Trainingssteuerung und -dokumentation. Als studierte Sportwissenschaftlerin und Betriebswirtin ist Daniela Neu verantwortlich für die Prozessorganisation und die vertriebliche Organisation des Softwareherstellers.

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excio Intension Ganzkörpertrainingsgerät mit Fokus auf Rumpfstabilisation komplexe Bewegungsabläufe Gamification meets training RFID-Technologie umfassende Trainingsmodi zweidimensionaler Widerstand

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body LIFE Club des Monats: Schacht 4, Moers

Fitness mit ­Nostalgiefaktor Der Premiumfitnessclub „Schacht 4“ in Moers ist wirklich etwas ganz Besonderes. ­Inhaber Mario Vona kaufte Ende 2017 das Sportstudio „New Life“ auf dem Zechengelände der „Schachtanlage Rheinpreußen 4“ – einem ehemaligen Bergwerk. In Rekordzeit renovierte er den Club, ­verpasste ihm ein neues Image und eröffnete im Februar 2018 den „Schacht 4“ in der einstigen Grubenkaue.

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PERSÖNLICHES

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Fotos: body LIFE; SCHACHT 4

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o sich bis in die 1960er Jahre täglich über 500 Bergmänner umzogen und wuschen, trainieren heute mehr als 1 000 Studiomitglieder. Auf zwei lichtdurchfluteten Ebenen und in den Kellerräumen hat Mario Vona einen geschmackvoll eingerichteten Club geschaffen, der an den früheren Zweck des Gebäudes, das wie die gesamte Schachtanlage unter Denkmalschutz steht, erinnert und diesen auch würdigt. Von 1994 bis 2017 waren verschiedene Fitnessclubs in der Halle ansässig. „Schacht 4“ hat als erster Club den lokalen Nostalgiefaktor in sein Ambiente integriert: An den Wänden hängen Bilder aus der Grubenzeit, ein alter Kran ist als Theke umfunktioniert, hier und da sind Originalexponate zu bestaunen und sogar Kleidungsstücke der „Kumpels“ sind ausgestellt. Den Clubnamen durfte Mario Vona in Absprache mit der Zeche so übernehmen.

Familiäres Ambiente Mario Vona selbst kommt aus der professionellen Leichtathletik. Nach seiner

Name: Mario Vona Alter: 34 Brancheneinstieg: 2008 Fitness bedeutet für mich: Abschalten und Wohlfühlen. Mein Club ist etwas Besonderes, weil ...: ich schon bei der ersten Besichtigung der Immobilie einen WOW-Effekt hatte. Für mich stand direkt fest: Hier möchte ich mein Studio eröffnen. Es ist einfach einzigartig!

Ausbildung zum Sport- und Gesundheitstrainer war er lange Zeit als Personal Trainer tätig, bevor er sich mit „Schacht 4“ in die Selbstständigkeit wagte. In seinem Club legt er großen Wert auf Authentizität und Herzlichkeit. „Wir machen hier genau unser Ding. Mir ist es sehr wichtig, dass die Kunden sich gut aufgehoben fühlen und in lockerer, familiärer Atmosphäre ihr Training absolvieren können“, sagt er. Schon beim Betreten des Clubs ist diese besondere Stimmung fühlbar; die Mitglieder sind sichtlich von ihrem Studio begeistert. Hauptzielgruppe sind Best Ager ab 40+. Der älteste Kunde ist über 90 Jahre alt und hat eine sehr persönliche Bindung zu diesem Ort: Er war Bergmann hier auf der Grube. Auch viele Nachfahren von ehemaligen Bergleuten kommen zum Training hierher; man kennt sich untereinander und unternimmt auch mal abseits des Trainings etwas zusammen, wie in einem Verein. „Wir veranstalten regelmäßig Sommerfeste, Osteressen und viele andere Events für unsere Mitglieder“, so Mario Vona.

Industriehalle trifft Fitness Die etwas verschachtelte Architektur hat der 1 600 m² große Club optimal für seine Raumaufteilung genutzt. Neben Theke und Entspannungslounge finden sich im Erdgeschoss zwei separate Kraftbereiche – einer davon ist im ehemaligen Duschraum der Bergmänner untergebracht und im Old-School-Stil eingerichtet − sowie ein milon-Trainingszirkel. Eine Treppe weiter oben auf der Galerie warten auf die Mitglieder die FT-Area, ein flexx-Zirkel mit eigenem Branding und der Ausdauerbereich. Auch der Kursraum ist auf dieser Etage untergebracht – von Step-Aerobic über Yoga und Pilates bis hin zu Reha und Rückengymnastik ist hier alles zu finden, was das Herz begehrt. Das Kellergeschoss beherbergt neben den Umkleiden auch eine finnische Sauna, eine Ruhelounge, ein Solarium und einen Spinning-Raum im Retrolook. Auch der Gesundheitsaspekt kommt im „Schacht 4“ nicht zu kurz. Das Studio hat Angebote im BGM/BGF-Bereich, kooperiert mit Krankenkassen und Ärzten und nutzt für die ganzheitliche Betreuung der Kunden Diagnostiktools wie die Tanita-Waage und den „cardioscan“. „In Zukunft möchten wir den Gesundheitsaspekt noch stärker in den Fokus rücken“, erklärt der Inhaber. „Wir werden u. a. in weitere Tools investieren und unser BGM-Angebot weiter ausbauen. Auch eine Zusammenarbeit mit Kinetic ist momentan in Planung.“ Giulia Lambert

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CLUBANGABEN Gründungsjahr: 2017 Mitarbeiterzahl fest: 6 Mitarbeiterzahl frei: 4 Mitgliederzahl: 1 200 Quadratmeter gesamt: ca. 1 600 Quadratmeter Training: 800 Quadratmeter Wellness: 80 Quadratmeter Groupfitness: 230 Lage (geografisch): Stadtrand, kulturelles Zechengelände Kontaktadresse: Zechenstraße 55, 47443 Moers

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Positionierung: Premiumfitness Schwerpunkte: Ganzheitliches Gesundheits- und Fitnesstraining in familiärem Ambiente mit hohem Wohlfühlfaktor Zielgruppen: Best Ager, fitness- und gesundheitsbewusste Menschen jeden Alters

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5 ANGEBOT Angebot Training: Beweglichkeitskonzept, milon Q, Kraft- und Cardiogeräte (Matrix), MX4 Functional Training, Laufbänder inkl. App-Steuerung (Internetanbindung), Freihantelbereich, ­Plate-Loaded-Geräte von Matrix Angebot Wellness: Finnische Sauna mit Ruheraum, ­Klangentspannungsmassage, Solarium, Yoga Angebot Groupfitness: Gesundheits-, Beweglichkeits-, ­Entspannungs-, Ausdauer- und Kraftkurse (WSG, Pilates, ­Zumba, Bodyworkout, Intervall, Langhantel), milon-Q-Kurse, MX4-Functional-Kurse, Spinning Betreuungskonzept: Eingangscheck: Anamnese, PWC-Test, individuelle Trainingsplanerstellung. Körperanalysen, cardioscan, Ernährungsberatung, Beweglichkeits- und Krafttests. ­Re-Checks alle 12 Wochen inkl. neuem Trainingsplan, stetige Betreuung Kooperationspartner: Krankenkassen, Ärzte, Apotheken, ­Kooperationssystem mit Firmen vor Ort Vertragsmodelle: 1/6/12/24 Monat/-e Monatsbeitrag (bei 12-monatiger Laufzeit): 66,60 Euro

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Fotos: body LIFE; SCHACHT 4

KONZEPT


CLUBREPORT   MANAGEMENT

WEBCHECK www.schacht4-fitness.de

Betreiber: Schacht 4 GmbH SEO/SEM: +++++ (1,0) Gestaltung: +++++ (1,5) Information: ++++ (2,0) Kommunikation/Interaktion: +++++ (1,5) Technische Merkmale: +++++ (1,5) Gesamtnote: +++++ (1,5)

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Fotos: body LIFE; SCHACHT 4

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Beurteilung: In einem modernen Style präsentiert sich das Fitnessstudio „Schacht 4“. Es werden gute und sehr gute Bilder verwendet. Die Textgestaltung passt zum Design. Die Schriftgröße dürfte gerne etwas größer ausfallen. Die wichtigsten Informationen wie Kontaktdaten und Öffnungszeiten sind permanent sichtbar. Auf dem Smartphone wird alles einwandfrei angezeigt. Termine und Verträge können bequem online gebucht werden. Die Facebook-Seite lädt mit fast täglichen Beiträgen zu häufigen Besuchen ein – sehr gut! Wer in Google nach einem Studio in Moers sucht, findet das „Schacht 4“ weit oben gelistet. Tipp: Den News-Bereich öfter mit Inhalten füttern oder ausblenden, wenn es nichts Aktuelles gibt. Das FacebookImagevideo auch auf der Internetseite platzieren. Fazit: In der Summe verdient sich die Online-Präsenz mit ihrer Optik, ihrer Technik und dem Informationsgehalt 5 Sterne.

FRAGEN ZUR DIGITALEN WELT: 1 I Im „Schacht 4“ wird auf 1 600 m² trainiert 2 I Das Gelände des ehemaligen Steinkohlebergwerks „Schachtanlage Rheinpreußen 4“ 3 I Der Club bietet ein buntes Kursangebot 4 I Die Trainingsfläche ist perfekt in die Bauweise der Halle integriert 5 I Der Kraftbereich mit Old-School-Touch 6 I Im Erdgeschoss findet sich u. a. ein milon-Trainingszirkel 7 I Die FT-Fläche wird sehr gerne genutzt 8 I Theke und Eingangsbereich sind offen gehalten 9 I Im Kellergeschoss wird relaxt 10 I Alte Fotos und Exponate verbreiten ein nostalgisches Flair

Hat Ihr Club eine Facebook-Seite? Ja. Welche weiteren Social-Media-Kanäle nutzen Sie? Instagram. Haben Sie eine Studio-App? Ja. Verwenden Sie eine Verwaltungs- und Kundenbetreuungssoftware? Ja, die Magicline. Training Sind in Ihrem Club Chipkarten im Einsatz? Ja. Elektronische Geräte? milon Q Kraftausdauerzirkel. Welche Trainingssoftware wird eingesetzt? milon CARE.

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ACISO Fitness & Health GmbH

Actinate GmbH

EMS GmbH

Virtuagym

Online trainieren

Personalisierte ­Online-Angebote

Trainings über ­Social Media

„Virtuagym @ Home“-Training

Actinate erweitert seine CloudSoftware „SmartGym“. Studiobetreiber können nun darüber

EasyMotionSkin bietet offene Livetrainings auf verschiedenen Social-Media-Kanälen an.

Virtuagym hat angekündigt, eine kostenlose Online-Übungsplattform für Clubs und Stu-

Über die App verbessern Kunden ihre Trainingseinheiten

EMS-Training ist jetzt auch über Social-Media-Kanäle möglich

Die Videos können auf verschiedenen Geräten angesehen werden

Livestreams zur digitalen Bereitstellung ihrer Kurse anbieten und so ihren Service trotz Studioschließungen aufrechterhalten. In die Software integriert ist ein E-Commerce-Tool, um Kunden mit Nahrungsergänzungsmitteln, Klein-Equipment usw. weiter zu versorgen. www.actinate.com

Trainerinnen und Trainer leiten durch das Programm und geben Tipps für das Workout. Auch Prominente wie Ralf Moeller sind als Trainer mit dabei. Alle Interessierten können an dem Programm teilnehmen; die Übungen sind mit oder ohne EMS-System durchführbar. www.easymotionskin.com

dios unter dem Namen „Virtuagym @Home“ einzuführen. „Virtuagym @Home“ kombiniert das Training mit einem virtuellen Trainer mit weiteren optionalen Streaming-Trainingsvideos, die nahtlos in die mobile und webbasierte Plattform integriert sind. www.business.virtuagym.com

Cytech GmbH

Aidoo Software GmbH

IST-Studieninstitut GmbH

Kostenlose Cycling-Videos

Aidoo bleibt „fairbunden”

Kostenfreie Lehr­inhalte

Für das Training in den eigenen vier Wänden bietet die Indoor Cycling Group ab sofort kos-

Im Zuge der aktuellen Coronakrise arbeitet Aidoo mit Hochdruck an neuen Angeboten. Das Team des Dorstener Softwareentwicklers unterstützt seine Kunden momentan mit neuartigen Lösungen wie beispielsweise den Specials Ruhe- und Bonuszeiten oder Auto-Rücklastschriften. Damit werden Kunden verschiedene, individuell zugeschnittene Möglichkeiten geboten, um Herausforderungen während und auch nach der Schließungsphase automatisiert, effizient, sicherer und wirtschaftlich zu meistern. Weitere Infos gibt es per E-Mail über support@aidoo.de, telefonisch unter +49 2853 8999000 oder im Facebook-Account der Aidoo Software GmbH. www.aidoo.de

Das IST-Studieninstitut stellt unter dem Namen „Studium für alle“ Lehrinhalte aus aus-

ACISO bietet seinen Kunden mithilfe eines Online-Portals umfassende Unterstützung, um Trainierenden ein erfolgreiches Home-Programm zu ermöglichen. Hier kann aus über 1 000 Trainingsvideos von namhaften Experten ausgewählt werden. Alle Videos sind on demand per Computer, Laptop, Smartphone oder Tablet abrufbar. Ergänzt werden die Inhalte des Online-Portals mit Informationen zur bewussten Ernährung und hilfreichen Alltagstipps der Studioinhaber und ihrer Mitarbeiter für ihre Kunden auf firmeneigenen Kommunikationskanälen. Zum Einsatz kommen E-Mails, Newsletter, Videobotschaften, YouTube-Kanäle, Facebook, Instagram und telefonische Hotlines. www.aciso.com

Fittrack GmbH

Fittrack gegen ­Corona Studioinhaber können ihre Mitglieder nun gratis aus der Ferne betreuen. Mit dem Projekt „Fittrack gegen Corona“ bietet das Unternehmen seine Software

Die App bietet Trainingspläne für zu Hause

kostenlos an. Studiomitglieder erhalten in der Member-App Trainingspläne für zu Hause. Zusätzlich können die Trainer Pläne für das ganze Studio oder für einzelne Mitglieder schreiben, versenden und kontrollieren www.fittrack.io/corona Anzeige

Link-Tipp Besuchen Sie uns unter: www.bodylife.com/Aciso

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Zur Auswahl stehen 30- bis 45-minütige Touren

tenlose Cycling-Videos über das Streamingportal Vimeo on Demand an. Eine Auswahl an 30- und 45-minütigen Touren ermöglicht eine unterhaltsame Reise rund um den Globus und schafft Abwechslung für das Heimtraining. Alle Videos gibt es unter https://vimeo.com/ondemand/icgworldtour www.teamicg.com

Viele Studiengänge sind jetzt kostenfrei zugänglich

gewählten Studiengängen und Weiterbildungen kostenlos und frei zugänglich zur Verfügung. Das Angebot setzt sich aus Modulen der Richtungen „Fitness“, „Sport & Management“, „Gesundheit & Wellness“, „Kommunikation & Wirtschaft“ sowie „Tourismus & Hospitality“ zusammen. www.ist.de/studiumfueralle

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Fotos: Fittrack GmbH; Actinate GmbH; Mathias Starzer/EasyMotionSkin; Virtuagym; Cytech GmbH; IST-Studieninstitut GmbH

TRAINING   FOCUS DEUTSCHLAND


Fotos: Life Fitness Europe GmbH; www.sporting-expert.com/Dr. Kai Pauling; Technogym Germany GmbH; Heidötting & Winter GbR

FOCUS DEUTSCHLAND   TRAINING

Life Fitness Europe GmbH

www.sporting-expert.com

Technogym Germany GmbH

Heidötting & Winter GbR

Gratis Trainings­ videos für zu Hause

Hilfsaktion #WirRettenDenSport

App für das Training zu Hause

Umfangreiche ­Funktionen

Life Fitness unterstützt Studiobetreiber dabei, ihren Mitgliedern die Möglichkeit zu geben,

Die vom Sport- und Wirtschaftsexperten Dr. Kai Pauling initiierte Hilfsaktion „#WirRettenDen-

Mit der Mywellness-App bietet Technogym ein „Wellness on the go“-Training, mit dem Nutzer je-

medo.check unterstützt Trainer dabei, ihre Kunden über die Trainings-App online zu betreu-

Den Coach gibt es für einen limitierten Zeitraum kostenfrei

#WirRettenDenSport ist eine Hilfsaktion zur Krisenbewältigung

Die App ermöglicht es, den Kontakt zu den Mitgliedern zu halten

Die Mitglieder können aus über 2 500 Übungen wählen

zu Hause zu trainieren. Das Unternehmen stellt für einen limitierten Zeitraum Trainingsvideos über die neue digitale Plattform „Digital Coach“ kostenfrei zur Verfügung. Die Videos können am Smartphone oder Tablet abgespielt werden. go.lifefitness.com/wod-dach

Sport“ bietet allen aus dem Sportbereich ehrenamtliche Hilfe zur Krisenbewältigung an. Hilfesuchende können sich über die Facebook-Gruppe „WirRettenDenSport“ vernetzen oder per E-Mail an mail@sporting-expert.com Kontakt aufnehmen. www.sporting-expert.com

derzeit und überall trainieren können. Personal Trainer und Clubbetreiber können Workouts erstellen, Trainingsprogramme zuweisen sowie die Fortschritte ihrer Kunden messen. Mitglieder finden in der App Anweisungen und Videos. www.technogym.com

en. Außerdem gilt auf alle Neuverträge aktuell ein Sonderkündigungsrecht: Innerhalb der ersten drei Monate kann gekündigt werden, der Vertrag endet nach drei Monaten. Erfolgt keine Kündigung, geht der Vertrag in die abgeschlossene Laufzeit über. www.medocheck.com

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MOVE YA! Lifestyle Kontor GmbH

Urban Sports GmbH

myline Deutschland GmbH

Kilos ade GmbH

Stay strong at home

Online-Live­ streaming

Premiere auf Herbst verschoben

Ernährungsprogramm für Studios

Aufgrund der aktuellen Situation bietet Urban Sports Club seinen Mitgliedern an, ihre

Die Zentrale von myline Deutschland musste aufgrund der aktuellen Coronavirus-

Interessierte Studioinhaber können ab sofort kostenfrei Partner des Ernährungspro-

Per Livestream können sich die Mitglieder fit halten

Die neuen Premieretermine im Herbst sind bereits bekannt

Für das Programm fallen keine ­Lizenzgebühren an

Verträge bis auf Weiteres zu pausieren. Gleichzeitig ruft das Unternehmen zur Solidarität auf. Urban Sports Club hat in diesem Zusammenhang auch eine Online-Trainingsplattform mit realen Livestreams ins Leben gerufen, für die stetig neue Inhalte und Zugänge zu Kursen kreiert werden. www.urbansportsclub.com

Pandemie die Premiere des neuen „myline 2.0“ – das Abnehmcoaching der Zukunft – an den vier geplanten Standorten absagen. Die neuen Premieretermine wurden in den Herbst verlegt und stehen bereits fest: 27.10. Bremerhaven, 29.10. Leipzig, 3.11. Stuttgart und 24.11. Wiesbaden. www.myline24.de

gramms „Kilos ade“ werden. Mitglieder können mit minimalem Personalaufwand und Online-Beratung bei der Erreichung ihrer Ziele unterstützt werden. „Kilos ade“ ist §20-bezuschusst, stellt Online-Schulungen für Trainer und Inhaber bereit und bietet Fitnessclubs kostenloses Marketing. www.kilosade.com

Idiag AG

Five-Konzept GmbH & Co. KG

Goodlife Company GmbH

Atemmuskeltrainer Idiag P100

Schutzwände für Fitnessstudios

Gesunde Ernährung geht auch lecker

Idiag stellt sein neues Gerät zum Atemmuskeltraining vor: den „Idiag P100“. Die Anwen-

Noch haben Fitnessstudios geschlossen – sobald sie wieder öffnen, ist es sehr wahrschein-

Das Hamburger Start-up HEJ produziert gesunde Snacks – im Sortiment ist u. a. der „HEJ

Der „Idiag P100“ ist ab Mai im Handel erhältlich

Wolf Harwath (r.) und Christoph Limberger zeigen den Prototyp

Die Gründer Julius Wolf und Jannik Stuhlmann (von links)

dung verspricht eine Verbesserung der Atemmuskulatur und der körperlichen Leistungsfähigkeit. Das Gerät kann über die Menüsteuerung auf dem Touchscreen bedient werden und gibt Feedback zur Trainingsanleitung. Die Trainings können per App auf einem mobilen Gerät verwaltet werden. www.idiag.ch

lich, dass auch innerhalb des Clubs ein Sicherheitsabstand eingehalten werden muss. Um dies zu gewährleisten, bietet five Schutzwände aus Plexiglas und Holz, die Studiobetreiber zwischen den Geräten platzieren können. Angebote können per E-Mail angefordert werden: c.l.@five-konzept.de www.five-konzept.de

Crispy“, ein Proteinriegel ohne Zuckerzusatz, Kollagen, Palmöl, künstliche Aromen oder Farbstoffe. Im nächsten Schritt soll eine flächendeckende Listung in allen dm-Stores erfolgen. Außerdem soll zusammen mit der Erweiterung der Produktlinie auch die Kampagne #bessersnacken starten. www.hej-natural.de

Momentan sind die meisten Deutschen an zu Hause gebunden. MOVE YA! hat deshalb eine neue Online-Kampagne ge-

DJ Kai Schwarz, Personal Trainer Charly Knows ­Better und Influencerin Jannika (v. l. n. r.)

startet, damit das Training mit viel Spaß und Motivation auch zu Hause absolviert werden kann. Gemeinsam mit StarDJ und Produzent Kai Schwarz, Personal Trainer Charly Knows Better und Influencerin Jannika hat das Unternehmen das Home-Workout „Stay strong at home“ entwickelt, das jeder ohne großes Equipment durchführen kann. Zusätzlich gibt es Tipps zur optimalen Ernährung und Expertenratschläge, um gestärkt durch die Coronakrise zu kommen. YouTube Channel: MOVE YA! Fitness Music www.move-ya.de

Pixformance Sports GmbH

Station 2.0 Pixformance hat eine neue Version seines digitalen Trainingsgeräts entwickelt: die „Pixformance Station 2.0“.

Das Konzept beinhaltet eine Online-Plattform sowie eine App

Dank neuen Features und schlankerem, platzsparendem Design bietet die Trainingslösung noch mehr Raum für ein besonders effektives und funktionelles Training. Zum 360°-Pixformance-Konzept gehören auch eine Online-Plattform sowie eine App. So können Mitglieder selbst während der aktuellen Coronakrise optimal betreut werden. www.pixformance.com

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Fotos: MOVE YA! Lifestyle Kontor GmbH; Pixformance Sports GmbH; Urban Sports GmbH; myline Deutschland GmbH; kilos ade GmbH; Idiag AG; Five-Konzept GmbH & Co. KG; Goodlife Company GmbH

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TRAINING   YOGA

Yoga im Unternehmen Immer mehr Unternehmen erkennen die positive Wirkung von Yoga auf ihre Mitarbeiter im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF). Für Yogalehrer ergibt sich daraus ein interessantes ­Businessmodell, bei dem es jedoch einige wichtige Punkte zu beachten gilt.

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ie fernöstliche Trainingsform Yoga ist so vielseitig und facettenreich, dass sie tatsächlich fast überall einsetzbar ist. Und so setzten auch immer mehr Unternehmer und ihre Mitarbeiter auf die positiven Effekte von Yoga in der Arbeitswelt. Doch wie lässt sich diese Trainingsmethode in Unternehmen sinnvoll umsetzen?

Den richtigen Yogastil ­auswählen Wer Yoga in einem Unternehmen unterrichten möchte, muss sich im Vorfeld 76 l body LIFE

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einige wichtige Fragen stellen: Wie gestalte ich eine Yogastunde in dieser Firma? Eignet sich jeder Yogastil oder gibt es sinnvolle und weniger sinnvolle Yogarichtungen für die Mitarbeiter in dieser Firma? Denn gerade in der Betrieblichen Gesundheitsförderung sind die Teilnehmer einer Yogastunde auf verschiedenen Trainingsleveln. Auch das Alter und die Beweggründe für die Teilnahme an solchen Yogastunden werden sehr unterschiedlich sein: Manche wollen ihre Rückenschmerzen lindern, andere wollen es einfach einmal ausprobieren und

wieder andere praktizieren bereits regelmäßig Yoga. Was jedoch alle gemeinsam haben: Sie kommen direkt aus dem Arbeitsalltag und wollen genau hier abgeholt werden. Das kann auf ganz unterschiedliche Arten geschehen: W   durch Atemübungen, die den Stresspegel verringern, W   durch eine Meditation, die hilft, die Aufmerksamkeit nach innen zu richten, W   durch eine entspannte Yin-Yoga-Einheit, die Anspannungen abfallen lässt, W   durch eine Power-Yoga-Stunde, die hilft, in der eigenen Kraft und Stärke anzukommen, und W   durch eine Vinyasa-Stunde, die alles wieder zum Fließen bringt und den Arbeitsalltag vergessen lässt. Jede dieser Richtungen ist sinnvoll. Hier ist ein gutes Einfühlungsvermögen des

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Wirtschaftliche Chancen für Fitnesseinrichtungen


YOGA   TRAINING

Yogalehrers gefragt, um die allgemeine Stimmung in der Gruppe erfassen zu können und darauf einzugehen.

Die passenden Räumlich­keiten Auch die Frage nach den passenden Räumlichkeiten stellt viele Yogalehrer vor eine Herausforderung. Denn in der Regel verfügen die wenigsten Unternehmen über einen eigenen Fitnessraum und die Besprechungsräume sind häufig belegt. Hier gilt es, zu improvisieren und flexibel zu sein: Warum die Stunde nicht kurzerhand in den nächstgelegenen Park verlegen? Im Yoga übt man sich im Flexibelwerden – nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Man übt sich darin, in schwierigen Situationen ruhig und gelassen zu bleiben und die Umstände so anzunehmen, wie sie sind.

Die Vorteile von Yoga im Rahmen der BGF In vielen Firmen führen einseitige Bewegungen oder ständiges Sitzen zu massiven Verspannungen und Fehlhaltungen. Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern deshalb Rückengymnastik an, was natürlich sinnvoll ist. Während bei der Rückengymnastik ausschließlich der Körper trainiert wird, wird beim Yoga auch der Geist miteinbezogen. Das bedeutet: Yoga beeinflusst auch die stockende, oft flache Atmung und negativen Gedanken und Gefühle positiv. All das nehmen wir im Yoga wahr. Und allein durch die Wahrnehmung gehen wir bewusster mit uns selbst und auch mit anderen um. Wir betrachten uns ehrlicher. Da die meisten Teilnehmer an den Yogakursen einer sitzenden bzw. einseitigen Tätigkeit nachgehen, gilt es, dies auszugleichen (Übungen siehe Fotos). Noch dazu gibt es im Yoga keinen Wettkampfgedanken, d. h., hier geht es nicht darum, diese oder jene Ziele zu erreichen. Es zählt das Hier und Jetzt,

Fotos: Martina Schneider

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TRAINER #2

2020

DA S FAC H M AG A Z I N F Ü R F I T N E S S PRO F I S Im Interview:

Eberhard Schlömmer Topthema:

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Diese Seiten sind ein Auszug aus der aktuellen Ausgabe des Trainer Magazins. Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.trainer-magazine.com

Sinnvolle Übungen für eine Yogastunde in Firmen Anfangsentspannung Die Teilnehmer liegen flach auf dem Boden. Die Aufmerksamkeit wird auf die Atmung gelenkt, indem man vollständig und gleichmäßig ein- und ausatmet. Eine weitere Möglichkeit ist es, auf vier Zählzeiten einzuatmen, den Atem vier Zählzeiten zu halten und dann wieder auf vier Zählzeiten auszuatmen.

Handgelenke Da viele Teilnehmer im Büro tätig sind, ist es sinnvoll, Übungen für die Hände und Handgelenke mit einzubauen. Eine sinnvolle Übung ist, im Sitzen die Arme anzuheben und im Wechsel die Hände zu Fäusten zu ballen und die Finger zu spreizen. Der mentale Fokus der Teilnehmer liegt bei dieser Übung auf der Fragestellung: „Wie gehe ich mit einer anstrengenden Situation, die mir wahrscheinlich nicht gefällt, innerlich um?“ Die Dauer dieser Übung beträgt zwei Minuten.

Danach zum Ausgleich im Vierfüßlerstand die rechte Hand auf den Handrücken legen (die Finger zeigen nach innen) und die linke Handinnenfläche auf die rechte legen. Mit dem Ellbogen der unteren (rechten) Hand kreisen, sodass eine Mobilisation im Handgelenk stattfindet. Wechsel zur anderen Seite.

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TRAINING   YOGA

„Kobra“ In der „Kobra“ wird der Herzbereich geöffnet und der obere Rücken gestärkt, daher die Aufmerksamkeit auf diese Bereiche lenken und einen Moment halten. Während dem statischen Halten den Kopf nach rechts und links drehen, um den Halswirbelbereich zu mobilisieren.

Diese Übung ist für die Stärkung der inneren Mitte. In Rückenlage die Arme überkreuzen und die Beine gegengleich dazu umschlingen. In der Einatmung kommen Finger- und Fußspitzen in Richtung Boden, in der Ausatmung Ellbogen und Knie zueinander.

Abschlussmeditation Zum Abschluss eignet sich eine kurze Meditation, um die Entspannung, die während der Yogastunde eingetreten ist, zu intensivieren. Hierbei steht im Fokus, die Ruhe zwischen den Gedanken auszudehnen und das Gedankenkarussell anzuhalten. Eine einfache Technik hierfür wäre, die Atemzüge zu zählen – ohne das Ziel, eine bestimmte Zahl zu erreichen, sondern mit dem Wunsch, die Konzentration und die Aufmerksamkeit einzig und allein beim Zählen zu halten.

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der gegenwärtige Moment. Die Teilnehmer nehmen wahr, wie es ihnen im jetzigen Moment geht. Jeder darf bei sich sein, ganz ohne Konkurrenzdenken. Dies wird ein kollegiales Miteinander verstärken, ob bewusst oder – durch die Zeit der Yogapraxis – auch unbewusst.

Wie finde ich einen ­Ansprechpartner? In großen Firmen gibt es oft ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), das unter anderem für die Vergabe der sportlichen Aktivitäten für Mitarbeiter verantwortlich ist. In kleineren Firmen übernimmt die Personalabteilung diese Aufgabe. Häufig steht Firmen auch ein Budget für BGF zur Verfügung. Manche Firmen übernehmen den Kurs komplett, andere lassen den Kurs als Arbeitszeit gelten. Meist finden die Kurse als abgeschlossene Einheit mit insgesamt zehn Terminen statt – natürlich in bequemer sportlicher Kleidung. Martina Schneider

Martina Schneider ist Ausbilderin für Yoga und Pilates bei SAFS & BETA und hat diverse Yogaausbildungen abgeschlossen, u.a. Intensive Yoga, Sivananda, Yin Yoga, Yoga und Krebs, Yoga Personal Trainer. Mittlerweile hat sie sich auf Firmenyoga und PT spezialisiert und veranstaltet regelmäßig Yogareisen. www.flower-yoga.com

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Fotos: Martina Schneider

Bauch


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+++ Corona-Krise +++

3 kostenlose Hilfsprogramme für die Fitnessbranche Die Branche hält zusammen – trotz globaler Corona-Krise. myline hat für Studiobetreiber besondere Hilfsprogramme vorbereitet.

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orona verändert die digitale Welt. Die Fitnessbranche wurde, durch die bundesweiten Fitnessstudioschließungen, hart getroffen. Jetzt gilt es umso mehr, den Mitgliedern und Interessenten, auch zuhause echten Nutzen zu vermitteln – und das am besten digital. Seuchen und Krankheiten waren in der Vergangenheit schon immer ein Antrieb für Veränderungen. Und diese Krise hat vor allem eines gezeigt – die Digitalisierung ist so präsent wie nie zuvor. Da das normale gesellschaftliche Leben heruntergefahren wurde, ist es mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden, dass sich Menschen mehrere Stunden täglich, auf digitalen Plattformen aufhalten und so viele digitale Angebote in Anspruch nehmen, wie nie zuvor. Mindset – Krise als Chance: Der Geschäftsführer der myline Deutschland GmbH, Alexander Dillmann, gründete Mitte März auf Facebook ein Informationsnetzwerk für Fitnessclubbetreiber. In der geschlossenen Gruppe tauschen sich nun über 3.600 Studiobetreiber aus. Aus den unzähligen Beiträgen der Mitglieder wurde klar, dass dringend Onlineprogramme notwendig seien, um Studiomitglieder zu binden und weiterhin Interessenten zu gewinnen.

Jetzt lizenzfrei – Das Online-Abnehmprogramm myintense+

Das erste Hilfsprogramm von myline Auf die große Online Nachfrage reagiert myline mit Lösungen und stellt erstmalig sein, nach §20 zertifiziertes Online Abnehmprogramm, myintense+, der Fitnessbranche lizenzfrei zur Verfügung. Alle gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen die Teilnahme bis zu 100%. Studiobetreiber können somit, nach erfolgter Standortprüfung, unkompliziert und ohne Verpflichtung den Menschen das Online-Gesundheitsprogramm anbieten.

Kostenlose Online-Kampagne für Fitnessclubbetreiber

Kostenfreie Online Kampagne Das zweite Hilfprogramm ist eine, zu myintense+ passende, Online-Kampagne. Jetzt, wo die Menschen viel zu Hause sind, sind die Versuchungen groß. Süßigkeiten, schnelles Essen und dazu noch weniger Bewegung. Genau das ist für die Immunabwehr kontraproduktiv. Gerade jetzt braucht das Immunsystem die richtige Schubkraft, also eine gute und vitalstoffreiche Ernährung. Denn im Essen stecken nun mal die Stoffe, die das Immunsysten unterstützen. Das Thema der Stunde ist daher ganz klar die Gesundheit und das Immunsystem. Das myintense+ Online-Programm erfüllt die Anforderungen der ZPP (Zentralen Prüfstelle für Prävention) und ist somit auch ein Programm, das die Gesundheit der Teilnehmer unterstützt. Es kann

problemlos von zu Hause aus durchgeführt werden und damit das Immunsystem stärken. Der Teilnehmer kann sogar abnehmen oder das Gewicht weiter halten. Die dazugehörige Online-Kampagne wird den Studios fix und fertig zur Verfügung gestellt. Erste Erfahrungen zeigen, dass die Kampagne bereits sehr gut von den Mitgliedern und neuen Interessenten angenommen wird. Kostenloser Immunratgeber als groß angelegte Online-Kampagne Das dritte Hilfsprogramm der myline Deutschland GmbH ist eine Online Kampagne zum vielleicht wichtigste Ratgeber des Jahres: „Immunpower für deine Gesundheit“ Auf dem neusten Stand der Wissenschaft erfährt der Leser, welche Lebensmittel und Vitalstoffe das Immunssystem stärken, quasi scharf stellen. Zudem wird ausführlich über den Impfstoff des Immunssystem, dem Krafttraining und die Wirkung der Myokine aufgeklärt. Der Ratgeber wurde unter Mitwirkung des renomierten Olympia-Arztes der deutschen Rudermannschaft, Dr. med. Ulrich Kau erstellt. Die dazugehörige Online-Kampagne wurde darauf ausgerichtet, Leads zu generieren und diese mit einer bestimmten Mechanik, nach Studioöffnung, einzuladen, um das Training und die Leistungen des Studios kennenzulernen. Zudem lässt sich dieser Ratgeber auch ideal zur Kundenbindung von Bestandsmitgliedern einsetzen.

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Prävention als Lebensretter Noch nie hat sich ein gesunder Lebensstil derart bezahlt gemacht

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aben Sie sich schon einmal gefragt, welches die typischen Vorerkrankungen sind, die zu einem erhöhten Infektionsrisiko mit SARS-CoV-2 beitragen? Es sind primär die bekannten Zivilisationserkrankungen: W   Diabetes Typ 2 W   Herz-Kreislauferkrankungen W   Hoher Blutdruck W   Krebs W   Chronische Atemwegserkrankungen Auch Rauchen steigert das Risiko einer Ansteckung, ebenso wie ein hoher BMI. Betrachtet man, welche Bevölkerungsgruppe besonders stark von diesen Erkrankungen betroffen ist, identifiziert man die Gruppe der über 50-jährigen.

fensichtliche Einbußen der Lebensqualität. Sie „spüren“ ihre Krankheit nicht. Aber sie werden durch die Behandlung weder leistungsfähiger, noch bauen sie körperliche Ressourcen auf. Ereignisse wie die alljährliche Grippesaison mit Influenzaviren oder aktuell die Erkrankung an Covid-19, treffen gerade diese Vorerkrankten besonders hart. Der Verlauf der Infektion wird für viele zur tödlichen Falle. Jedes Jahr belasten so diese Erkrankten das Gesundheitssystem bis an seine Grenzen. 2020 werden die Kapazitäten gesprengt. Jetzt „spüren“ das Gesundheitssystem und der Vorerkrankte die Folgen unmittelbar.

Konsequenzen einer hohen Anzahl an Vorerkrankten

Das deutsche Gesundheitssystem ist gut, keine Frage. Es kann aber zukünftig die hohe Zahl der Menschen mit Zivilisationskrankheiten nur schwer bis gar nicht mehr finanzieren. Dr. WOLFF fordert daher: W   Paradigmenwechsel W   Angemessen hohe Investitionen in präventiv-medizinische Maßnahmen W   O ptimierung der Struktur des Gesundheitssystems

Eine Gesellschaft wie Deutschland hat viele Millionen Bürger mit Zivilisa­ tionserkrankungen. Das bedingt einen enormen medizinischen und finanziellen Aufwand. Die gute ärztliche und medikamentöse Behandlung der Patienten sorgt dafür, dass die Betroffenen bequem und weitestgehend schmerzfrei ihr Leben fortführen können, ohne of80 l body LIFE

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Dies sollte unter Einbezug aller Akteure des Gesundheitsmarktes stattfinden: Ärzte, Fitnessanlagen, Physiotherapeuten, Ernährungswissenschaftler, Vereine usw. Ziel: Senkung der Anzahl der Erkrankten mit metabolischem Syndrom um 30 Prozent bis 2025. Warum? Das spart beim nächsten Virus sehr viele Plätze in der Intensivmedizin!

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Hilfspaket fand ­großen Zuspruch Aufgrund der Corona-Krise und getreu dem Motto „Stay strong, stay together“, öffnet die CyberConcept GmbH, Marktführer im Bereich digitaler Fitness, den Online-Fitnessclub „CyberFitness.de“. Das Angebot ist kostenfrei und ermöglicht Fitness für zu Hause inklusive brandneuem Live-Angebot.

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achdem die Schließung der Fitnessstudios Mitte März aufgrund der Corona- Pandemie beschlossen war, reagierte das engagierte CyberConcept-Team über Nacht. „Uns ist bewusst geworden, dass wir in der aktuellen Situation eine passende Übergangslösung für Fitnessstudios bereitstellen müssen. Eine schnelle Hilfestellung für die Branche lag uns am Herzen, auch um die Solidarität bei den Mitgliedern zu erhöhen, Beitragszahlungen weiter zu leisten“, erklärt Marc Jürgens, Geschäftsführer der CyberConcept GmbH. Ein Großteil der Studiobetreiber macht sich aktuell Sorgen um seine Existenz. In Windeseile hat das Cyber Concept-Team auf diese Sorge reagiert. Da die CyberConcept GmbH mit CyberFitnessPRO nicht nur digitale Trainingslösungen für Studios anbietet, sondern mit CyberFitness.de auch über ein Online-Portal mit Fitnesskursen für Endkunden verfügt, konnte diese Lösung unkompliziert für alle CyberFitness PRO-Lizenzkunden gespiegelt werden. „Die erste Reaktion war, unseren Online-Fitnessclub für Lizenzkunden, rund 600 Fitnessstudios aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, kostenlos zugänglich zu machen. Nachdem diese Übergangslösung von den Lizenzkunden mit großer Dankbarkeit aufgenommen wurde, erreichten uns immer mehr Hilfegesuche weiterer Studiobetreiber. Daraufhin entschlossen wir uns kurzfristig, im Sinne der Gemeinschaft, unser On-

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line-Portal für alle in Not geratenen Studios zu öffnen“, erinnert sich Jürgens. Gleichzeitig appelliert CyberConcept mit dieser Botschaft öffentlich an die Solidarität aller Fitnessstudio- und Vereinsmitglieder, ihre Beiträge weiterhin zu zahlen.

Neues Live-Training-­Angebot schlägt durch die Decke Nicht nur die kostenlose Öffnung des Online-Fitness-Portals fand großen Anklang – innerhalb einer Woche stellte die CyberConcept GmbH einen professionellen Live-Stream mit vier Stunden Classes am Stück auf die Beine. Bereits die ersten Übertragungen zeigten enorme Resonanz und entwickelten sich zum absoluten Highlight. „Dieses, aus der Not geborene Angebot soll durchaus später in den Clubs Einzug finden “, erläutert Marc Jürgens den Entwicklungsprozess dieser Live-Trainings.

Betreiber können Kursleiter für Live-Training vorschlagen Die CyberConcept GmbH hat sich folgenden Clou für Fitnessstudiobetreiber

Marc Jürgens, Geschäftsführer der CyberConcept GmbH

überlegt: Fitnessclubs können ihre Top-Kursleiter/innen vorschlagen, um in die Auswahl für zukünftige CyberFitness Live-Classes zu kommen. „Online Live-Classes sind durchaus ein attraktives und ergänzendes Feature für Fitnessstudios, um Mitgliederbindung zu stärken – sowohl in, als auch außerhalb von Quarantäne-Zeiten“, so Marc Jürgens.

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figurscout Vertriebs GmbH www.figurscout.de

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Fittrack GmbH www.fittrack.io 41

myline® Deutschland GmbH www.myline24.de 79

BLACKROLL AG www. blackroll.com

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MYSPORTEQUIPMENT GmbH www.ysport.de 45

bodyLIFE Medien GmbH www.bodylife-medien.com 88

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CyberConcept GmbH www.cyberconcept.de 82

IFAA GmbH www.ifaa.de

DGBB-Deutsche-Gesellschaft für berufliche Bildung www.deutschesportakademie.de 73

IFS GmbH www.if-sports.de 33

DHZ Fitness Europe GmbH www.dhz-fitness.de 91 easySolutions GmbH www.easySolutions.eu 57 EMS Marketing GmbH www.easy-motion.com 61 ERGO-FIT GmbH & Co.KG www.ergo-fit.de 72 EUPIX GmbH www.perform-better.de

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Excio GmbH www.excio.de 67 FACEFORCE GmbH www.face-force.de 27

milon industries GmbH www.milon.com

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Technogym Germany GmbH www.technogym.de 8 Dr. Wolff Sports & Prevention GmbH www.dr-wolff.de

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Indoorcycling Group GmbH www.indoorcycling.com 23 INKO Internationale Handelskontor GmbH www.inkospor.com 31 IST Studieninstitut GmbH www.ist.de 81 Life Fitness Deutschland GmbH www.lifefitness.de 92 Limbeck® Group www.limbeckgroup.com

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