Agrarbericht 2003

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Bundesamt für Landwirtschaft Office fédéral de l’agriculture

Ufficio federale dell’agricoltura

Uffizi federal d’agricultura

AGRARBERICHT

Agrarbericht 2003 des Bundesamtes für Landwirtschaft

1 ■■■■■■■■■■■■■■■■

Herausgeber

Bundesamt für Landwirtschaft (BLW)

CH-3003 Bern

Telefon:031 322 25 11

Telefax:031 322 26 34

Internet:www.blw.admin.ch

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Artwork,Grafik und Design,St.Gallen

Druck

RDV,Berneck

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–Agrofot Bildarchiv

–BLW Bundesamt für Landwirtschaft

–Christof Sonderegger,Fotograf

–FAL Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau

–FAT Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik

–Incolor Bildagentur

–LBL Landwirtschaftliche Beratungszentrale Lindau

–Markus Redier,LID

–Peter Mosimann,Fotograf

–Peter Studer,Fotograf

–PhotoDisc Inc.

–Prisma Dia-Agentur

–SBV Schweizerischer Bauernverband

–Schweizer Milchproduzenten SMP

–Switzerland Cheese Marketing AG

–Tobias Hauser,Fotograf

– Zefa Blue Planet

Bezugsquelle

BBL,Vertrieb Publikationen

CH-3003 Bern

Bestellnummern:

Deutsch:730.680.03 d

10.2003 2800 103409

Französisch:730.680.03 f

10.2003 1400 103409

Italienisch:730.680.03 i

10.2003 200 103409

Telefax:031 325 50 58

Internet:www.bundespublikationen.ch

2 IMPRESSUM
■■■■■■■■■■■■■■■■ Inhaltsverzeichnis Vorwort 4 ■ 1.Bedeutung und Lage 1.1Ökonomie 9 der Landwirtschaft 1.1.1Landwirtschaft als Teil der Volkswirtschaft 10 1.1.2Märkte 25 1.1.3 Wirtschaftliche Lage des Gesamtsektors 51 1.1.4 Wirtschaftliche Lage der Einzelbetriebe 57 1.2Soziales und Gesellschaft 77 1.2.1 Soziales 78 1.2.2 Gesellschaft 106 1.3Ökologie und Ethologie 111 1.3.1 Ökologie 111 1.3.2 Ethologie 128 1.4Beurteilung der Nachhaltigkeit 133 ■ 2.Agrarpolitische 2.1Produktion und Absatz 139 Massnahmen 2.1.1Übergreifende Instrumente 141 2.1.2Milchwirtschaft 155 2.1.3 Viehwirtschaft 163 2.1.4 Pflanzenbau 171 2.1.5 Überprüfung der Massnahmen 181 2.2Direktzahlungen 185 2.2.1 Bedeutung der Direktzahlungen 186 2.2.2 Allgemeine Direktzahlungen 194 2.2.3 Ökologische Direktzahlungen 203 2.3Grundlagenverbesserung 223 2.3.1Strukturverbesserungen und Betriebshilfe 224 2.3.2 Forschung,Beratung,Berufsbildung,CIEA,Gestüt 234 2.3.3 Produktionsmittel 243 2.3.4 Tierzucht 249 2.4Sektion Finanzinspektorat 251 2.5Ergebnisse der Agrarpolitik 2007 254 2.6Trockenheit und Entlastungsprogramm 2003 258 ■ 3.Internationale 3.1Internationale Entwicklungen 263 Aspekte3.2 Internationale Vergleiche 281 ■ Anhang Tabellen A2 Rechtserlasse im Bereich Landwirtschaft A64 Begriffe und Methoden A67 Abkürzungen A87 Literatur A89 INHALTSVERZEICHNIS 3

Das Berichtsjahr 2002 war geprägt durch die Schwierigkeiten in der Milchwirtschaft. Dank dem Einsatz aller Beteiligten konnten die Auswirkungen auf die Landwirtschaft im Jahr 2002 in Grenzen gehalten werden.Insgesamt sind die wirtschaftlichen Ergebnisse 2002 vergleichbar mit denjenigen im Jahr 2001.Die Milchpreise sind gegen Ende 2002 um rund 5 Rp./kg gesunken.Diese Reduktion wirkt sich erst im laufenden Jahr voll aus.Dazu kommen die Einbussen auf Grund der Hitze und Trockenheit in diesem Sommer.Die Schätzungen der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung gehen davon aus,dass die Einkommen 2003 um 13% tiefer sein werden als im Vorjahr.

Im laufenden Jahr standen für die Landwirtschaft in der Innen- und Aussenpolitik wichtige Themen auf der Traktandenliste.Innenpolitisch waren es die Entscheidungen über die Agrarpolitik 2007 und das Entlastungsprogramm 2003 zur Sanierung der Bundesfinanzen,aussenpolitisch die WTO-Verhandlungsrunde in Cancun und die Verhandlungen mit der EU über den Rohstoffausgleich bei verarbeiteten Landwirtschaftsprodukten.Die innenpolitischen Entscheide geben der Landwirtschaft für die nächsten Jahre wieder eine gewisse Sicherheit.Es ist nun klar,dass die Milchkontingentierung 2009,spätestens aber 2011 aufgehoben wird.Vorgegeben sind auch die finanziellen Mittel,welche für die Landwirtschaft in den nächsten vier Jahren eingesetzt werden können.Das Parlament bewilligte drei Zahlungsrahmen in der Höhe von 14,092 Mrd.Fr.Davon muss die Landwirtschaft einen Beitrag zur Entlastung der Bundesfinanzen leisten.Dieser Beitrag schmerzt,ist aus einer gesamtheitlichen Betrachtung heraus aber nötig.Weniger klar als die innenpolitische Entwicklung ist diejenige in der WTO.Die Verhandlungen in Cancun wurden abgebrochen.Davon abzuleiten,dass damit die Landwirtschaft vor weiteren Liberalisierungen verschont bleiben wird,wäre aber ein Trugschluss.Vielmehr ist davon auszugehen,dass der Druck weiter zunehmen wird,sei es auf der Ebene der WTO,oder aber im Rahmen von bilateralen Abkommen.Insgesamt wird die Landwirtschaft in den nächsten Jahren weiterhin einem hohen Anpassungsdruck unterworfen sein.

Der vierte Agrarbericht zeigt,dass die Entwicklung in der Landwirtschaft in den letzten Jahren ziemlich konstant verlief.So war der Strukturwandel zwischen 2000 und 2002 mit 2,2% pro Jahr vergleichbar mit der Rate zwischen 1990 und 2000.Kaum Veränderungen gab es bei den betriebswirtschaftlichen Kennziffern.Die Fremdkapitalquote stagnierte bei 41%,die Investitionen schwanken zwar von Jahr zu Jahr,ein Trend nach unten ist aber nicht festzustellen.Die Auswertung der Daten aus den drei ersten Gesundheitsbefragungen geben keine Hinweise,dass bei den Bäuerinnen und Bauern im Jahr 2002 gegenüber 1997 oder 1992 vermehrt gesundheitliche oder psychische Probleme auftraten.Die Einkommen in der Landwirtschaft sind im Durchschnitt im Vergleich mit der übrigen Bevölkerung unbestreitbar tief.Und die Schere ist in den letzten Jahren eher etwas auseinandergegangen.Eine bedeutende Zahl von Betrieben übertrifft das Vergleichseinkommen aber nach wie vor und dies zum Teil deutlich.Der mit Abstand wichtigste Faktor,der Betriebe mit guten und schlechten Ergebnissen unterscheidet,ist die Arbeitsproduktivität.Dies zeigt eine vertiefte Analyse der ETH Zürich im Rahmen des Projektes «Performance in der Landwirtschaft».Mit anderen Worten bedeutet dieses Resultat,dass es zweifellos noch ein erhebliches Potential zur Verbesserung der wirtschaftlichen Ergebnisse gibt.

VORWORT 4 ■■■■■■■■■■■■■■■■ Vorwort

Der Prozess zur Anpassung der Strukturen dürfte sich deshalb in den nächsten Jahren unvermindert fortsetzen.Das muss im Einzelfall nicht unbedingt die Aufgabe der landwirtschaftlichen Tätigkeit heissen.In Betrieben,die kein ausreichendes Einkommen allein aus der Landwirtschaft erwirtschaften können,wird es aber auch notwendig sein,die Arbeitsproduktivität zu steigern,damit Arbeitszeit frei wird für einen Nebenerwerb.Ein Patentrezept,wie es auf dem einzelnen Betrieb weitergehen soll,gibt es nicht.Verantwortliches Handeln setzt voraus,dass unvermeidliche Veränderungen nicht ignoriert werden.Wichtig ist auch eine ehrliche Analyse der eigenen Stärken und Schwächen,der eigenen Wünsche und Möglichkeiten,bevor Entscheide getroffen werden.

Bestimmt werden die nächsten Jahre für die Landwirtschaft nicht einfach sein. Bäuerinnen und Bauern,welche die Zukunft als Herausforderung und nicht als Bedrohung sehen,werden auch künftig die zentralen Stützen einer wettbewerbsfähigen und nachhaltig produzierenden Landwirtschaft sein.

VORWORT 5
Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft
6

■■■■■■■■■■■■■■■■ 1.Bedeutung und Lage der Landwirtschaft

1 7

In Artikel 104 der Bundesverfassung ist festgehalten,dass «der Bund dafür zu sorgen hat,dass die Landwirtschaft durch eine nachhaltige und auf den Markt ausgerichtete Produktion einen wesentlichen Beitrag leistet zur:

a.sicheren Versorgung der Bevölkerung;

b.Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und zur Pflege der Kulturlandschaft;

c.dezentralen Besiedlung des Landes».

Die in der Verfassung verankerten Ziele machen deutlich,dass die Landwirtschaft Aufgaben erfüllt,die über die reine Nahrungsmittelproduktion hinausgehen.Man spricht in diesem Zusammenhang von der Multifunktionalität der Landwirtschaft.Die Landschaftspflege,die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und die dezentrale Besiedlung sind Leistungen,die im öffentlichen Interesse liegen,welche sich über den Markt aber nur teilweise abgelten lassen.

Der Begriff «nachhaltig» wurde 1996 zum ersten Mal in der Verfassung verankert.Er ist seit der Konferenz über Umwelt und nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 eine wichtige Leitlinie für politisches Handeln geworden.

Der Bundesrat will die Auswirkungen der neuen Agrarpolitik verfolgen.Er hat in der Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft die dafür notwendigen Voraussetzungen geschaffen.Die Verordnung sieht in Artikel 1 Absatz 1 vor,dass die Agrarpolitik und die Leistungen der Landwirtschaft unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit zu untersuchen sind.Absatz 2 hält fest,dass die wirtschaftlichen,sozialen und ökologischen Auswirkungen zu beurteilen sind.Das BLW wird beauftragt,jährlich über die Ergebnisse der Untersuchungen Bericht zu erstatten.Mit dem Agrarbericht kommt das BLW diesem Auftrag nach.

Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit bilden die Grundstruktur zu den Informationen von Kapitel 1 des Agrarberichts.Dieses gibt Auskunft über die Bedeutung und Lage der Landwirtschaft.

8 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1

Die Landwirtschaft ist auf eine ausreichende wirtschaftliche Basis angewiesen,damit sie die von ihr verlangten Leistungen erbringen kann.Die Darstellung der ökonomischen Auswirkungen der Agrarpolitik bilden deshalb einen wichtigen Bestandteil der Berichterstattung.Diese gibt unter anderem Auskunft über die wirtschaftlichen Ergebnisse der Landwirtschaftsbetriebe,über die Strukturentwicklungen,über die Verflechtungen zur übrigen Wirtschaft oder über die Verhältnisse auf den verschiedenen Märkten.

Im Folgenden werden die ökonomische Stellung der Landwirtschaft als Teil der Volkswirtschaft dargestellt,Informationen über Produktion,Verbrauch,Aussenhandel, Produzenten- und Konsumentenpreise auf den einzelnen Märkten vermittelt,die wirtschaftliche Lage des Gesamtsektors und der Einzelbetriebe aufgezeigt sowie ein zweiter Teil der Studie «Performance in der Schweizer Landwirtschaft» vorgestellt.

9 1.1 ÖKONOMIE ■■■■■■■■■■■■■■■■
1.1 Ökonomie
1

Landwirtschaft als Teil der Volkswirtschaft

Strukturentwicklungen

Die Landwirtschaft ist eng mit der übrigen Wirtschaft verbunden.Gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen wirken sich auf die Landwirtschaft aus.Die Landwirtschaft selbst beeinflusst andere Wirtschaftsbereiche.Von der vorgelagerten Stufe bezieht die Landwirtschaft Produktionsmittel.Abnehmer ihrer Produkte und Leistungen sind Verarbeitungs- und Handelsunternehmen der nachgelagerten Stufe.Im Folgenden werden die Strukturentwicklungen in der Landwirtschaft und in ausgewählten Betrieben der vor- und nachgelagerten Stufe aufgezeigt.

Die Tätigkeit der Landwirtinnen und Landwirte zeitigt eine Beschäftigungswirkung in den Betrieben,die der Landwirtschaft vor- und nachgelagert sind.Ohne produktive Landwirtschaft würden deren Aktivitäten ganz oder teilweise wegfallen.

Die Zahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft und in den vor- und nachgelagerten Betrieben ging von 1995 bis 2001 gesamthaft um 50'000 Personen zurück.Je rund zur Hälfte waren es Beschäftigte in der Landwirtschaft und in den nachgelagerten Betrieben.Stabil blieb hingegen die Zahl der Arbeitskräfte in den vorgelagerten Betrieben.

Im Jahr 2001 waren rund 12% der Beschäftigten direkt in der Landwirtschaft oder in Branchen,die einen engen Bezug zur Landwirtschaft haben,tätig.Die Betriebe der nachgelagerten Stufe beschäftigten rund 215'000 Personen,diejenigen der vorgelagerten Stufe rund 60'000 Personen.Die Anzahl Beschäftigte in der Landwirtschaft betrug rund 200'000 Personen.

10 1.1 ÖKONOMIE 1 ■■■■■■■■■■■■■■■■
1.1.1
Entwicklung der Beschäftigten im Agrarsektor
Anzahl 1995 1 19982001 Quellen: BFS, SBV, BLW 1 Landwirtschaft 1996 0 250 000 200 000 150 000 100 000 50 000
Vorgelagerte BetriebeLandwirtschaftNachgelagerte Betriebe

Im Zeitraum 1990–2000 wurden gesamthaft 22'278 Betriebe aufgegeben.Rund die Hälfte davon waren Kleinstbetriebe mit einer Fläche zwischen 0 und 3 ha.Ihre Zahl ging in dieser Periode um rund 60% zurück.Durch die Aufgabe dieser Betriebe wurden aber nur 16’546 ha oder ca.1,5% der LN frei.Klar rückläufig waren auch die Betriebe der Grössenklassen 3–10 ha und 10–20 ha.Eine Zunahme wurde hingegen bei den Betrieben mit einer Fläche über 20 ha festgestellt.Zahlenmässig am Bedeutendsten war diese bei der Grössenklasse 30–50 ha.Die Schwelle im Hinblick auf die Ab- bzw. Zunahme der Betriebe liegt somit gesamtschweizerisch etwa bei 20 ha.

Zwischen 2000 und 2002 ist die Zahl der Betriebe um 3’116 Einheiten gesunken.Dies entspricht 2,2% pro Jahr.Dabei war die Veränderungsrate bei den Betrieben bis 3 ha geringer als in den Jahren 1990–2000.Von 1,6% auf 2,1% angestiegen ist die Veränderungsrate bei den Betrieben mit mehr als 3 ha.

Entwicklung der Anzahl Betriebe nach Region

Im Jahrzehnt 1990–2000 nahm die Zahl der Betriebe in der Talregion um rund 10'000 ab,in der Hügel- und Bergregion wurden 5'500 bzw.6'500 weniger Betriebe gezählt. Die jährliche Abnahmerate in dieser Zeit war in den drei Regionen vergleichbar.

Entwicklung der Anzahl Betriebe nach Grössenklasse GrössenklasseAnzahl BetriebeVeränderungAnzahl BetriebeVeränderung 1990–20002000–2002 pro Jahrpro Jahr in %in % In ha1990200020012002 0–3 19 8198 371 –8,37 9977 784 –3,6 3–1027 09218 542 –3,717 52516 700 –5,1 10–2031 63024 984 –2,324 19923 640 –2,7 20–3010 04111 6741,511 77511 7890,5 30–503 5495 7595,06 0126 1333,2 > 506841 2075,81 2761 3756,8 Total92 81570 537 –2,768 78467 421 –2,2 > 3 72 99662 166 –1,660 78759 637 –2,1 Quelle:BFS
RegionAnzahl BetriebeVeränderungAnzahl BetriebeVeränderung 1990–20002000–2002 pro Jahrpro Jahr in %in % 1990200020012002 Talregion 41 59031 612 –2,730 62130 186 –2,3 Hügelregion24 54118 957 –2,518 58418 242 –1,9 Bergregion26 68419 968 –2,919 57918 993 –2,5 Total92 81570 537 –2,768 78467 421 –2,2 Quelle:BFS
1.1 ÖKONOMIE 11 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT
■ Landwirtschaft
Tabelle 1,Seite A2

Zwischen 2000 und 2002 war der jährliche Rückgang in der Tal-,Hügel- und Bergregion etwas geringer als in den zehn Jahren zuvor.

Entwicklung der Anzahl Beschäftigte

KategorieAnzahl VeränderungAnzahlVeränderung Beschäftigte1990–2000Beschäftigte2000–2002 pro Jahrpro Jahr in %in %

Im Jahr 2000 wurden in der Landwirtschaft gesamthaft 49'768 Beschäftigte weniger gezählt als noch 1990.Abgenommen haben ausschliesslich die familieneigenen Arbeitskräfte.Die Zahl der familienfremden Arbeitskräfte erfuhr eine leichte Zunahme.

Zwischen 2000 und 2002 wurde ein weiterer Rückgang der Beschäftigten festgestellt. Die jährliche Abnahmerate war aber geringer als im Jahrzehnt zuvor.Abgenommen haben sowohl die familieneigenen als auch die familienfremden Arbeitskräfte.

12 1.1 ÖKONOMIE 1
1990200020012002 Familieneigene217 477165 977 –2,7163 094160 834 –1,6 davon: Betriebsleiter88 88974 724 –1,772 64271 217 –2,4 Betriebsleiterinnen3 9262 346 –5,02 2872 293 –1,1 Familienfremde36 08437 8160,536 58136 102 –2,3 Total253 561203 793 –2,2199 675198 936 –1,2 Quelle:BFS
Tabelle 2,Seite A2

■ Vor- und nachgelagerte Stufe Die Strukturen der vor- und nachgelagerten Stufe haben sich unterschiedlich entwickelt.

Entwicklung ausgewählter Betriebe, die der Landwirtschaft vorgelagert sind

Herstellung von Futtermitteln für Nutztiere Herstellung von landwirtschaftlichen Maschinen Grosshandel mit Getreide, Saatgut und Futtermitteln

199519982001

Quellen: BFS, SBV, BLW

Die Betrachtung ausgewählter Branchen der vorgelagerten Stufe in der Periode 1995–2001 zeigt für die Bereiche Herstellung von Futtermitteln und Herstellung von landwirtschaftlichen Maschinen sowohl bei den Betrieben als auch bei den Beschäftigten eine Stagnation bzw.eine leichte Zunahme.Im Grosshandel mit Getreide, Saatgut und Futtermitteln nahmen zwar die Beschäftigten zu,die Betriebe jedoch ab.

Entwicklung der Beschäftigten in ausgewählten Betrieben, die der Landwirtschaft vorgelagert sind

Herstellung von Futtermitteln für Nutztiere Herstellung von landwirtschaftlichen Maschinen Grosshandel mit Getreide, Saatgut und Futtermitteln

199519982001

Quellen: BFS, SBV, BLW

13 1.1 ÖKONOMIE 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1
Anzahl
0 700 100 200 300 400 500 600
Anzahl
0 4 500 4 000 3 500 3 000 2 500 2 000 1 500 1 000 500

Bei ausgewählten Branchen der nachgelagerten Stufe wurde in der Zeitspanne 1995–2001 tendenziell eine Konzentration festgestellt.Im Jahr 1995 waren beispielsweise im Bereich Schlachten und Fleischverarbeitung 10’171 Personen auf 282 Betrieben tätig.Sechs Jahre später waren es 10'683 Beschäftigte (+5%) auf 262 Betrieben (–7%).Im Bereich Milchverarbeitung gingen in dieser Zeit sowohl die Betriebe als auch die Beschäftigten zurück.Während 1995 11'091 Personen in 1'445 Betrieben Arbeit fanden,waren es 2001 10'058 in 1'148 Betrieben.Rückläufige Zahlen verzeichneten in diesem Zeitraum ebenfalls der Gross- und Detailhandel mit Nahrungsmitteln,Getränken und Tabakwaren.

Entwicklung ausgewählter Betriebe, die der Landwirtschaft nachgelagert sind

Verarbeitung von MilchSchlachten und Fleischverarbeitung

Herstellung von Brot und Backwaren

Grosshandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren

Fachdetailhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren

Quellen: BFS, SBV, BLW

Entwicklung der Beschäftigten in ausgewählten Betrieben, die der Landwirtschaft nachgelagert sind

Verarbeitung von MilchSchlachten und Fleischverarbeitung

Herstellung von Brot und Backwaren

Grosshandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren

Fachdetailhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren

Quellen: BFS, SBV, BLW

14 1.1 ÖKONOMIE 1
Anzahl 199519982001
0 10 000 9 000 8 000 7 000 6 000 5 000 4 000 3 000 2 000 1 000
Anzahl 199519982001
0 60 000 50 000 40 000 30 000 20 000 10 000 Tabelle 3,Seite A3

■ Milchwirtschaftsbetriebe Die Strukturen in der Milchproduktion haben sich im Zeitraum 1990/91–2001/02 wesentlich verändert.Die Einführung des Kontingentshandels im Jahr 1999 hat den Anpassungsprozess noch beschleunigt.

Entwicklung der Milchwirtschaftsbetriebe

Entwicklung der Milchwirtschaftsbetriebe

Die Zahl der Milchwirtschaftsbetriebe im Talgebiet verringerte sich von 1990/91 bis 2001/02 um rund einen Drittel.Das durchschnittliche Kontingent stieg in der gleichen Zeitspanne um 50% an.Die bewirtschaftete LN pro Betrieb erhöhte sich annähernd um 20% von 17,2 auf 20,6 ha.

15 1.1 ÖKONOMIE 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1
MerkmalTotal 1990/912001/02 ProduzentenAnzahl50 33436 231 Kontingent Ø kg58 86183 407 Fläche Ø ha16,519,6 Quellen:BLW,BFS
1 1990/912001/02 Anzahl, kg ha Quellen: BLW, BFS 1 Ackerbauzone, Übergangszonen, Hügelzone Produzenten Kontingent Ø Fläche Ø 0 30 25 20 15 10 5 0 80 000 60 000 20 000 40 000 100 000 30 076 66 903 20 771 98 197
im Talgebiet

Die Zahl der Milchwirtschaftsbetriebe im Berggebiet nahm in diesen elf Jahren um ein Viertel ab.Das durchschnittliche Kontingent erhöhte sich im selben Zeitraum um gut 30%.Die bewirtschaftete LN pro Betrieb stieg von 15,6 auf 18,2 ha (+17%).

Entwicklung der Milchwirtschaftsbetriebe seit Einführung des Kontingentshandels

Der 1999 eingeführte Kontingentshandel führte zu einer Beschleunigung bei der Aufgabe der Milchproduktion.Die verbleibenden Betriebe konnten dabei sowohl die Kontingentsmenge ausdehnen als auch die LN vergrössern.So wuchs die Kontingentsmenge je Betrieb zwischen den Milchjahren 1999/2000 und 2001/02 um jährlich 5,1% (insgesamt knapp 8'000 kg),die LN um jährlich 3,5% (insgesamt 1,3 ha).

16 1.1 ÖKONOMIE 1
MerkmalTotalTalgebiet 1 Berggebiet 2 1999/2001/021999/2001/021999/2001/02 200020002000 ProduzentenAnzahl39 89036 23123 03520 77116 85515 460 Kontingent Ø kg75 68983 40788 33598 19758 40663 535 Fläche Ø ha18,319,619,220,617,118,2 1Ackerbauzone, Übergangszonen,Hügelzone 2Bergzonen I–IV Quellen:BLW,BFS
Entwicklung der Milchwirtschaftsbetriebe im Berggebiet 1 1990/912001/02 Anzahl, kg ha Quellen: BLW, BFS 1 Bergzonen I–IV Produzenten Kontingent Ø Fläche Ø 0 30 25 20 15 10 5 0 80 000 60 000 20 000 40 000 100 000 20 258 46 922 15 460 63 535

Veränderung der Milchkontingente 1999/2000–2001/02

Die Veränderungen der Milchkontingente zwischen 1999/2000 und 2001/02 zeigen, dass der Kontingentshandel einem Bedürfnis der Milchproduzenten entsprach.Profitiert davon haben vor allem Gebiete im westlichen Teil der Schweiz.Insbesondere zwei Faktoren dürften diese Entwicklung begünstigt haben:Gute Verwertungsmöglichkeiten für die Milch und relativ tiefe Kontingente je ha.Regionen,welche durch Betriebe mit hohen Kontingenten pro ha und hohen Tierbesatzdichten geprägt sind,waren in ihren Entwicklungsmöglichkeiten eher eingeschränkt.Dass die Gebiete mit Kontingentszunahmen überwiegen,hängt mit der vom Bundesrat gewährten Erhöhung der Kontingentsmenge im Milchjahr 2001/02 (+3%) zusammen.

1.1 ÖKONOMIE 17 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1
1
dividiert durch LN total kg pro ha 1 < –1000 –1000 – 0 0 – 1000 > 1000 keine Milch Sömmerungsgebiet
Quelle: BLW, Kartendaten GG25 © Swisstopo (BA035290)
pro Gemeinde, Milchkontingent 2001/02 minus Milchkontingent 1999/2000

■ Bruttowertschöpfung

Wirtschaftliche Kennziffern

Bruttowertschöpfung der drei Wirtschaftssektoren 1999–2001

■ Aussenhandel mit Landwirtschaftsprodukten

2.Sektor100

3.Sektor276

1provisorisch Quellen:BFS,SBV

Die Bruttowertschöpfung zu Marktpreisen der gesamten Wirtschaft erreichte 2001 einen Wert von 407'821 Mio.Fr.Im Vergleich zum Vorjahr nahm sie leicht zu.Der Anteil des Primärsektors war mit 1,1% gering.Davon machte die Landwirtschaft mit 74,1% den grössten Anteil aus.

Infolge der Konjunkturbaisse und den gedämpften Erwartungen mit rückläufigen Bauund Ausrüstungsinvestitionen nahmen die gesamten Einfuhren im Berichtsjahr gegenüber 2001 um 8,2% ab,die gesamten Ausfuhren um 1,4%.Die Importe sanken von total 141,9 auf 130,2 Mrd.Fr.,die Exporte von 138,5 auf 136,6 Mrd.Fr.Der Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen war ebenfalls leicht rückläufig.Die Importe verringerten sich hier von 8,6 auf 8,5 Mrd.Fr.,die Exporte von 3,6 auf 3,5 Mrd.Fr.

Im Berichtsjahr stammten 74,1% der Landwirtschaftsimporte (6,3 Mrd.Fr.) aus der EU. 66,2% der Exporte (2,3 Mrd.Fr.) wurden in den EU-Raum getätigt.Gegenüber dem Vorjahr haben die Einfuhren um knapp 150 Mio.Fr.zu-,die Ausfuhren hingegen um 10 Mio.Fr.abgenommen.

18 1.1 ÖKONOMIE 1
Sektoren199920002001 1 AnteilVeränderung 20011999/2001 in Mio.Fr.in %
9064 6584 5551,1 –7,2 davon Landwirtschaft3 4603 7173 3750,8 –2,5
1.Sektor4
368102 168105 79826,05,4
563292
758297 46972,97,6 Total381 837399 584407 821100,06,8

Landwirtschaftlicher Aussenhandel mit der EU 2002

Einfuhren Importüberschuss

Quelle: OZD

Landwirtschaftsprodukte hat die Schweiz im Berichtsjahr wertmässig am meisten aus Frankreich eingeführt.Etwa ein Viertel der gesamten Importe aus der EU stammten aus diesem Land.Am wenigsten wurde aus Österreich importiert.Das gleiche Bild zeigte sich auch im Vorjahr.Die meisten Ausfuhren wurden nach Deutschland getätigt.Eine stark negative Bilanz weist die Schweiz mit Frankreich,Italien,der Niederlande und Spanien aus.Ausgeglichen erscheint sie hingegen auf relativ tiefem Niveau mit Österreich.

Ein- und Ausfuhren von landwirtschaftlichen Produkten und Verarbeitungserzeugnissen nach Produktekategorie 2002

Tabak und Diverses (13, 14, 24)

Milchprodukte (4)

Nahrungsmittel (20, 21)

Genussmittel (9, 17, 18)

Tierfutter, Abfälle (23)

Getreide und Zubereitungen (10, 11, 19)

Ölsaaten, Fette und Öle (12, 15)

Lebende Pflanzen, Blumen (6)

Gemüse (7)

Früchte (8)

Tierische Produkte, Fische (1, 2, 3, 5, 16)

Getränke (22)

Einfuhren Import- bzw. Exportüberschuss Ausfuhren

Quelle: OZD

19 1.1 ÖKONOMIE 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1
Deutschland Frankreich Italien Österreich Spanien Niederlande übrige Länder 719 1107 415 1625 266 1372 191 220 71 476 124 772 556 752 2000150010005000 in Mio. Fr. 5001000
Ausfuhren
644 395 548 392 859 874 665 746 147 344 410 646 28 353 3 569 4 579 5 856 59 1311 163 1463 2000150010005000 in Mio. Fr. 5001000
Zolltarif-Nr.
( ):

Die Schweiz ist ein stark importorientiertes Land.Eingeführt wurden im Berichtsjahr vor allem Getränke und tierische Produkte (inkl.Fische).Die Getränkeeinfuhren setzen sich zusammen aus rund 67% Wein und je rund 10% Spirituosen und Mineralwasser. Von den Gesamteinfuhren unter dem Titel «tierische Produkte» sind rund 40% dem Sektor Fleisch,30% dem Sektor Fisch und der Rest dem Sektor zubereitetes Fleisch und Fleischkonserven zuzuordnen.

Bei den Ausfuhren lagen Nahrungsmittel und Genussmittel an der Spitze.Hauptanteile bei den Nahrungsmittelausfuhren bilden die Lebensmittelzubereitungen,KaffeeExtrakte,Suppen und Saucen.Unter dem Titel «Genussmittel» wurden vorwiegend Röstkaffee,Zuckerwaren sowie Schokolade ausgeführt.Bei Früchten,Gemüse und tierischen Produkten blieben die Exporte bescheiden.

Exportüberschüsse wurden bei Tabak und Diverses (+249 Mio.Fr.) sowie Milchprodukten (+156 Mio.Fr.) erzielt.Eine vorübergehende Fabrikationszunahme in der Schweiz mit einer sehr hohen Wertschöpfung (Zigaretten und im Inland für den Export hergestellte Tabakrohmischungen) führte zu einem hohen Exportüberschuss bei Tabak (Zolltarifkapitel Nr.24).Dies hebt deutlich die Bedeutung der Tabakindustrie für den Export hervor.In diesem Zusammenhang ist allerdings zu beachten,dass diese Ausfuhren von Jahr zu Jahr stark schwanken können.

1.1 ÖKONOMIE 1 20

Die schweizerische Landwirtschaft hat den Verfassungsauftrag,mit ihrer Produktion einen wesentlichen Beitrag zur sicheren Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu leisten.Der Anteil der Inlandproduktion am inländischen Gesamtverbrauch wird allgemein als Selbstversorgungsgrad definiert.

Die einheimische Landwirtschaft produzierte im vergangenen Jahrzehnt im Durchschnitt 61,3% der im Inland verbrauchten Nahrungsmittel (gemessen in Kalorien).Im Bereich pflanzliche Nahrungsmittel lag dieser Wert bei 43,3%,bei den tierischen Nahrungsmitteln bei 95,0%.Von Jahr zu Jahr sind Schwankungen festzustellen.Dies trifft vor allem auf die stark witterungsabhängigen Erträge im Pflanzenbau zu.Besonders in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre wurden grössere Ausschläge registriert.

2001 lag der Selbstversorgungsgrad bei 59% und war damit 3 Prozentpunkte tiefer als 2000.Den Ausschlag gaben die wesentlich geringeren Ernten im Pflanzenbau,welche den Anteil der im Inland produzierten Nahrungsmittel in diesem Bereich von 47 auf 41% drückten.Bei tierischen Produkten lag der Inlandanteil 2001 bei 94% gegenüber 91% im Jahre 2000.

1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1.1 ÖKONOMIE 21 1
■ Selbstversorgungsgrad
199019911992199319941995199619971998199920002001 kalorienm ä ssiger Anteil in % Tierische
Entwicklung des Selbstversorgungsgrades Nahrungsmittel Nahrungsmittel Total Pflanzliche Nahrungsmittel
0 100 80 60 40 20
Quelle: SBV Tabelle 14,Seite A13

■ Entwicklung von Preisindices

Mit Ausnahme des Zwischenhochs 2000 ist der Produzentenpreisindex in den neunziger Jahren kontinuierlich gesunken.Auch im Berichtsjahr ging der Index gegenüber 2001 um weitere 0,9 Prozentpunkte zurück.Für die Produzenten spürbar waren insbesondere die Preisabschläge bei Getreide,Weinmost,Milch,Schlachtschweinen, Schlachtgeflügel und Eiern.

Im Landesindex der Konsumentenpreise wirken sich die Kosten und Margen der Nahrungsmittelverarbeitung und des Nahrungsmittelhandels,die Weltmarktpreise für Nahrungsmittel und Nahrungsmittelrohstoffe (rund 40% des Nahrungsmittelverbrauchs in Kalorien gemessen werden importiert),der Wechselkurs des Schweizer Frankens und etwa zu einem Siebtel die inländischen Produzentenpreise aus.Der Index hat im Berichtsjahr gegenüber 2001 (106,9) um 2,4 Prozentpunkte zugelegt.

Importpreisindex

für Nahrungsmittel 1

Entwicklung des Produzenten-, Konsumenten- und Importpreisindexes für Nahrungsmittel sowie des Indexes der Preise für landwirtschaftliche Produktionsmittel Index (1990/92 = 100)

Landesindex der Konsumentenpreise, Untergruppe Nahrungsmittel und Getränke

Index der Preise der landwirtschaftlichen Produktionsmittel

Produzentenpreisindex

1 Basis Mai 1993 = 100. Ältere Zeitreihen sind für diesen Index nicht vorhanden. Im Importpreisindex enthält die Gruppe «Nahrungsmittel» die Untergruppen «Fleisch», «Andere Nahrungsmittel» und «Getränke». Diese umfassen ausgewählte Produkte und widerspiegeln nicht den gesamten Bereich der Nahrungsmittelimporte.

Quellen: BFS, SBV

Im Index der Preise der landwirtschaftlichen Produktionsmittel drücken sich in erster Linie die Preise von Futtermitteln,Saat- und Pflanzgut,Dünge-,Bodenverbesserungsund Pflanzenschutzmitteln sowie von Bau- und Ausrüstungsinvestitionen aus. Ausserdem fliesst ein Teil der mit dem Landesindex der Konsumentenpreise gemessenen Preisentwicklungen unmittelbar in den entsprechenden Index ein.Dazu gehören u.a.Energie (Treibstoffe,Strom),Telefon,Wasser,Unterhalts- und Reparaturkosten.Im Jahr 2002 ist der Index um 0,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (99,9) gesunken.

Im Importpreisindex für Nahrungsmittel ist nicht der gesamte Warenkorb der Nahrungsmittelimporte enthalten.Seine Aussagekraft ist deshalb nicht derjenigen des Produzenten- oder Konsumentenpreisindexes gleichzustellen.Nach zwei Jahren auf dem Niveau von 111,8 Prozentpunkten ist der Index im Berichtsjahr auf 112,8 Prozentpunkte angestiegen.

1.1 ÖKONOMIE 1 22
Landwirtschaft
75 80 85 90 95 100 105 110 115 1990–92199319941995199619971998199920002001 2002

Ausgaben

Die Gesamtausgaben des Bundes beliefen sich im Berichtsjahr auf 50'715 Mio.Fr., das entspricht einem Ausgabenplus von 1% gegenüber 2001.4'067 Mio.Fr.davon wurden für Landwirtschaft und Ernährung aufgewendet.Nach sozialer Wohlfahrt (12'797 Mio.Fr.),Finanzen und Steuern (9'472 Mio.Fr.),Verkehr (8'091 Mio.Fr.) und Landesverteidigung (4'788 Mio.Fr.) liegen die Ausgaben für Landwirtschaft und Ernährung nach wie vor an fünfter Stelle.

Der Anteil von Landwirtschaft und Ernährung an den Gesamtausgaben des Bundes lag im Berichtsjahr mit 8% praktisch auf dem Niveau der beiden Vorjahre.

Die Entwicklung der Ausgaben für Produktion und Absatz ist auf die Erfüllung der in Artikel 187,Absatz 12 der Übergangsbestimmungen zum neuen LwG festgehaltenen Verpflichtung ausgerichtet,wonach in den fünf Jahren nach In-Kraft-Treten des Gesetzes die Mittel im Bereich der Marktstützung um einen Drittel gegenüber den Ausgaben im Jahr 1998 abzubauen sind.Diese Verpflichtung entspricht in diesem Zeitraum einem Abbau von rund 400 Mio.Fr.1998 betrugen die Ausgaben für Produktion und Absatz 1‘203 Mio.Fr.2002 waren es noch 979 Mio.Fr.Der Anstieg von 77 Mio.Fr.im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr ist auf ausserordentliche Ausgaben im Milchsektor zurückzuführen (insbesondere im Zusammenhang mit dem Konkurs der Swiss Dairy Food).Ohne diese ausserordentlichen Ausgaben hätten die finanziellen Aufwendungen für Produktion und Absatz nur noch 826 Mio.Fr.betragen.

1.1 ÖKONOMIE 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 23 1
■ Ausgaben für Landwirtschaft und Ernährung
1990/921993199419951996199719981999200020012002 Mio. Fr. in % absolut (Mio. Fr.) in % der Gesamtausgaben Quelle: Staatsrechnung 0 4 500 4 000 3 500 3 000 2 500 2 000 1 500 1 000 500 7,0 9,5 9,0 8,5 8,0 7,5 3 048 3 416 3 496 3 547 3 953 3 908 3 926 4 197 3 727 3 962 4 067
Entwicklung der Ausgaben des Bundes für Landwirtschaft und Ernährung Tabelle 51,Seite A58

Entwicklung der Ausgaben des Bundes für Landwirtschaft und Ernährung

Anmerkung:Die Staatsrechnung 1999 bildet die Basis für die Aufteilung der finanziellen Mittel auf die einzelnen Aufgabengebiete.So wurden z.B.die Aufwendungen für die Kartoffel- und Obstverwertung oder die Ausgaben für die Getreideverwaltung 1990/92 als Ausgaben des BLW einbezogen.Zu diesem Zeitpunkt gab es dafür noch separate Rechnungen.Die Zahlen für 1990/92 sind deshalb nicht identisch mit den Angaben in der Staatsrechnung.

1Die ausserordentlichen Ausgaben im Milchsektor sind in diesem Betrag eingerechnet.Dies ging zulasten von anderen Bereichen wie z.B.Strukturverbesserungen und Viehwirtschaft.

Quellen:Staatsrechnung,BLW

Bei den Direktzahlungen sind die um rund 100 Mio.Fr.höheren Ausgaben im Berichtsjahr gegenüber 2001 auf die Erhöhung der Limiten bei den Beiträgen an Raufutter verzehrende Nutztiere unter erschwerenden Produktionsbedingungen sowie auf Mehrbeteiligungen an Ökoprogrammen wie Bio,BTS und RAUS zurückzuführen.

Der Ausgabenrückgang zwischen 2001 und 2002 im Bereich Grundlagenverbesserung ist mit der Sperrung eines Teils der Mittel (rund 50 Mio.Fr.) zu Gunsten von ausserordentlichen Massnahmen im Milchsektor in Verbindung zu setzen.

1.1 ÖKONOMIE 1 24
Ausgabenbereich1990/92200020012002 in Mio.Fr. Produktion und Absatz1 685955902979 1 Direktzahlungen7722 1142 3342 429 Grundlagenverbesserung207246277223 Weitere Ausgaben384412449435 Total Landwirtschaft und Ernährung3 0483 7273 9624 067

Märkte

Ein milder Frühling und ein regnerischer Sommer haben das Landwirtschaftsjahr 2002 gekennzeichnet.Die Milchwirtschaft hat mit den Absatzproblemen beim Emmentaler und dem Zusammenbruch der Swiss Dairy Food (SDF) ein turbulentes Jahr hinter sich. Massnahmen des Bundes haben geholfen,die Lage zu stabilisieren.Die Schlachtviehpreise blieben tief.Insbesondere beim Schweinefleisch war dafür das hohe Angebot verantwortlich.Beim Brotgetreide musste viel Auswuchsgetreide zu Futtergetreide deklassiert werden.Die Kirschenernte war rund 80% höher als im Vorjahr.

Die Erzeugung landwirtschaftlicher Güter (vgl.dazu Ausführungen zur neuen Methodik der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung in Abschnitt 1.1.3 und im Anhang A73) hat 2002 im Vergeich zu 2001 um 180 Mio.Fr.(+1,9%) zugenommen.Während die pflanzliche Erzeugung um 228 Mio.Fr.(+5,2%) zulegte,ging die tierische Erzeugung um 48 Mio.Fr.(–0,9%) zurück.

1.1 ÖKONOMIE 25 1 ■■■■■■■■■■■■■■■■ 1.1.2
Tabelle 15,Seite A14

■ Produktion:leichter

Milch und Milchprodukte

Das Jahr 2002 war für die Milchwirtschaft schwierig:Verlust von Marktanteilen auf den ausländischen Käsemärkten, überdurchschnittliche Käselager,Verlagerung bei der Milchverwertung von der Käseproduktion zur Butter-,Magermilchpulver- und Vollmilchpulverherstellung und Nachlassstundung für den grössten Milchverwerter SDF.

Im Berichtsjahr summierte sich die Gesamtmilchproduktion auf 3,93 Mio.t.Davon wurden 744'000 t zur Selbstversorgung verwendet oder auf dem Hof verfüttert.Im Vergleichzum Vorjahr nahm die Milchleistung pro Kuh um weitere 30 kg auf 5'570 kg zu.

Entwicklung des Bestandes von Verkehrsmilchkühen und

1990200020012002

Die Milchproduzenten verkauften im Berichtsjahr 3,19 Mio.t Milch,produziert von 605'404 Kühen.Im Jahr 2002 wurde wiederum ein Rückgang des Bestandes der Kühe mit Verkehrsmilchproduktion verzeichnet (von 614'608 auf 605'404 Tiere).Dank dem Zuchtfortschritt,der besseren Fütterung und dem optimaleren Management wurde dieselbe Milchmenge mit weniger Kühen produziert.

26 1.1 ÖKONOMIE 1
Tabellen 4–13,Seiten A4–A12
Rückgang
Milchleistung
Anzahl K ü he kg Milch pro Kuh Verkehrsmilchkühe Milchleistung je Kuh Quellen: SBV, BFS 500 000 550 000 5 700 5 600 5 400 5 500 5 300 5 200 5 100 5 000 4 900 4 800 4 700 4 600 700 000 650 000 600 000 750 000

■ Verwertung: Weniger Käse

Milcheinlieferungen nach Monaten 2001 und 2002

2002

2001

In den Monaten Februar bis März und Juni bis September waren die monatlichen Milcheinlieferungen ungefähr gleich gross wie im Vorjahr.Im Mai wurde mehr,im Januar und Oktober bis Dezember hingegen weniger Milch als im Jahr 2001 eingeliefert.Zum insgesamt leicht kleineren Milchaufkommen (–18'657 t oder –0,6%) haben beigetragen:

die Kürzung der Milchkontingentsmenge von 104,5% auf 102,5% des Grundkontingentes;

– der schlechte Absatz für unsere Käse auf den Exportmärkten;

die schwierige Situation auf dem Milchmarkt nach dem Kollaps der SDF.

Im Berichtsjahr wurde die insgesamt vermarktete Milch (3,19 Mio.t) wie folgt verwertet (in t Milch):

zu Konsummilch und anderen Milchprodukten:1'123'000 t (+5,3%)

zu Käse:1'298'000 t (–8,6%)

zu Rahm/Butter:769'000 t (+6,2%)

1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT
1.1 ÖKONOMIE 27 1
Januar Februar M ä rz April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember in 1 000 t Milcheinlieferungen
Milcheinlieferungen
Quelle: TSM 220 230 250 240 270 260 280 290 300 310

■ Aussenhandel: Auswirkungen des bilateralen Agrarabkommens

Entwicklung der Verwertung der vermarkteten Milch

Die hergestellte Menge Käse sank 2002 gegenüber 2001 um 6,9%.Die Abnahme betrug beim Hartkäse 14,6% (auf 68'881 t),beim Halbhartkäse 1,5% (auf 47'435 t) und beim Weichkäse 0,4% (auf 6'949 t).Eine leicht positive Entwicklung wies das Produktionsvolumen von Frischkäse und von Spezialprodukten (Schaf- und Ziegenkäse) auf.Beträchtliche Absatzeinbussen musste auch der Schmelzkäse hinnehmen.

Im Vergleich zum Vorjahr veränderte sich die Butterproduktion kaum.Im Jahr 2002 wurden 42'226 t (+0,8%) Butter hergestellt.

Im Berichtsjahr stieg dagegen die Milchpulverproduktion stark an.Gegenüber dem Vorjahr wurde eine Zunahme der Produktion um 22,6% (von 44'527 t auf 54’569 t) verzeichnet.Insbesondere beim Magermilchpulver war im Berichtsjahr eine Steigerung um 44,2% (von 18'736 t auf 27'017 t) festzustellen.Die stark eingeschränkte Käseproduktion führte dazu,dass die freiwerdende Milch überwiegend getrocknet werden musste.

Die Aussenhandelsbilanz hat sich im Berichtsjahr nicht grundlegend geändert.Die Schweiz exportiert mengenmässig mehr Käse,Milchpulver,Joghurt und Rahm als sie einführt.Auffallend sind aber folgende Entwicklungen:die starke Zunahme des Milchpulverexportes,der erstmalige namhafte Butterexport und der Rückgang des Käseexportes.

Im Berichtsjahr wurden 16'168 t Milchpulver exportiert.Dies entspricht einer Zunahme im Vergleich zum Jahr 2001 von 11'263 t oder 329%.Die Einfuhren stiegen von 784 t auf 837 t.Der Butterexport als Entlastungsmassnahme erreichte im Vergleich zum Vorjahr 1'306 t.Importiert wurden im Berichtsjahr 1'982 t (–3'547 t oder –64%).

Seit dem 1.Juni 2002 ist das bilaterale Abkommen über den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen zwischen der Schweiz und der Europäischen Gemeinschaft in Kraft.Eine Analyse des ersten Jahres nach In-Kraft-Treten des Käseabkommens zeigt folgendes Bild:

1.1 ÖKONOMIE 1 28
1990/92200020012002 in 1 000 t Milch Andere Milchprodukte Rahm Butter Quellen: TSM, SBV Käse Konsummilch 0 3 500 3 000 2 500 2 000 1 500 1 000 500

Der Käseimport aus der EU ist im Zeitraum Juni 2002 bis Mai 2003 gegenüber derselben Vorjahresperiode um 2,2% gesunken.Ebenso nahm in diesem Zeitraum der Export in die EU um rund 4,6% ab.

Ausnützung der Käse-Zollkontingente der Schweiz von Juni 2002 bis Mai 2003

ProduktKontingents-KontingentZugeteilte

Nicht alle Nullzollkontingente der Schweiz wurden ausgenützt.Von den gewährten 12'000 t im ersten Jahr wurden insgesamt 8'999 t über das Versteigerungsverfahren zugeteilt.Das Interesse an den fünf Nullzollkontingenten war unterschiedlich gross.Bei den beiden Kontingenten 119 (Mozzarella),und 120 (Frisch- und Weichkäse), überschritt die Gebotsmenge die Kontingentsmenge deutlich,somit konnte die gesamte Kontingentsmenge von 1’500 t zugeteilt werden.Die zugeteilte Menge der drei anderen Kontingente erreichte die Kontingentsmenge hingegen nicht.

Die Gewährung von Nullzollkontingenten für die Einfuhr von Käse aus der EU hat an den effektiven Importen wenig geändert.Die Käseimporte sind dadurch nicht angestiegen.

Gemäss Abkommen können pro Jahr 3'000 t Käse (im 1.Jahr 3'354 t) zollfrei in die EU exportiert werden.Die Ausnützung dieser Marktzutrittsmöglichkeit ist bisher gering.Im ersten Halbjahr (Juli 02 – Dezember 02) wurden 436 t von möglichen 1’677 t Käse in die EU ausgeführt.Somit standen für die zweite Jahreshälfte 2002/03,einschliesslich der im ersten Halbjahr nicht ausgenützten Kontingente,2'918 t Käse zur Verfügung. Davon wurden von der EU im Januar 2003 angemeldete Lizenzen in der Höhe von nur 302 t (rund 10% des verfügbaren Kontingents) zugeteilt.

1.1 ÖKONOMIE 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 29 1
Tatsächlich Nr.Menge eingeführte Menge in tin tin t Mozzarella119500500510 Frisch- und Weichkäse1201 0001 0001 186 Asiago,Bitto,Brà, Fontal,Montasio 1215 0002 7191 846 Provolone12250021145 Hart- und Halbhartkäse1235 0004 5693 209 Quelle:BLW

■ Verbrauch: Stagnierender Konsum

Die Entwicklung des Pro-Kopf-Konsums an Milch und Milchprodukten stagniert insgesamt.Der Joghurt-,Quark- Käse- und Butterkonsum ist 2002 im Vergleich zum Vorjahr praktisch unverändert geblieben.

Entwicklung des Pro-Kopf-Konsums

1990/92200020012002

Auch der Konsum von Frischkäse pro Kopf blieb 2002 im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 5,9 kg.Einmal mehr war hingegen ein Rückgang des Verbrauchs an Konsummilch von 84,4 kg auf 81,4 kg (–3,6%) festzustellen.

1.1 ÖKONOMIE 1 30
kg pro Kopf Käse (ohne Quark) Joghurt Quelle: SBV Butter Quark 0,0 12,0 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 14,0 16,0 18,0 20,0

■ Produzentenpreise: Tendenz sinkend

Im Jahr 2002 wurde im Vergleich zu 2001 generell ein leichter Rückgang der Produzentenpreise festgestellt.Der Zielpreis von 77 Rp.wurde im Berichtsjahr dennoch übertroffen.Der Bundesrat hat den Zielpreis pro kg Milch mit insgesamt 73 g Fett und Protein per 1.November 2002 von 77 auf 73 Rp.gesenkt.

Milchpreise 2002 gesamtschweizerisch und nach Regionen

Der schweizerische Durchschnittspreis sank 2002 gegenüber dem Vorjahr um 1.5 Rp. pro kg Milch und lag bei 78.39 Rp.Die regionalen Unterschiede bei Industriemilch und verkäster Milch sind 2002 im Vergleich zu 2001 angestiegen.Die Preisdifferenzen zwischen den Regionen bei der Industriemilch betrugen bis zu Rp.2.77,bei der verkästen Milch bis zu Rp.5.77.Im Berichtsjahr wurde mit durchschnittlich 93.17 Rp. (–2.15 Rp.oder –2,3%) auch für Biomilch weniger ausbezahlt.Für Biomilch liessen sich zwischen 14.8 und 16 Rp.pro kg Milch höhere Preise erzielen.

■ Konsumentenpreise: stabil bis leicht steigend

Die Konsumentenpreise stiegen im Berichtsjahr leicht oder blieben stabil,mit Ausnahme des Emmentalers.Für 1 kg Emmentaler zahlte der Konsument durchschnittlich Fr.20.33.Die Abnahme beträgt gegenüber dem Vorjahr 26 Rp.Hingegen wurde für 1 kg Greyerzer im Vergleich zum Vorjahr 51 Rp.mehr (Fr.20.88) verlangt.

Entwicklung der Konsumentenpreisindices für Milch und Milchprodukte

1990/92200020012002

Quelle: BFS

Auch im Jahr 2002 wiesen die Konsumentenpreisindices für die Produkte Käse,Butter und andere Milchprodukte weiter steigende Tendenzen auf.Wie schon im Vorjahr ist der Index für Butter mit 2,3 Punkten oder 2,4% am stärksten gestiegen.Die Indices für Milch und Rahm blieben unverändert.

1.1 ÖKONOMIE 31 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT
Rp./kgCHRegion IRegion IIRegion IIIRegion IVRegion V Gesamt78.3978.7878.4578.6777.3779.90 Industriemilch77.1677.6676.9477.7675.9578.72 verkäste Milch78.5680.1677.9778.1777.6983.46 Biomilch93.1793.3193.4993.4992.10 nicht erhoben Quelle:BLW
Index (Mai 1993 = 100) Milch Käse Butter
Rahm Andere Milchprodukte 75 85 80 90 95 100 105

Im November und Dezember 2002 notierte die Bruttomarge für die Verarbeitung und Verteilung von Milch und Milchprodukten die tiefsten Werte des Berichtsjahres.Der Rückgang der Bruttomargen auf Käse und Konsummilch ist in erster Linie auf zahlreiche Verkaufsaktionen zurückzuführen.Beim Konsumrahm und bei Joghurt wurde er durch die Verteuerung des Rohstoffes verursacht.Trotz des tieferen Rohmilchpreises blieb im Dezember die Gesamtbruttomarge auf Milch und Milchprodukten aufgrund der Verkaufsaktionen für Käse und Butter im Vergleich zum November nahezu unverändert.

1.1 ÖKONOMIE 1 32
■ Bruttomarge Milch
Januar Februar M ä rz April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Index (Januar 1997 = 100) Quelle: BLW 110 120 119 118 117 116 115 114 113 112 111
Entwicklung der Bruttomarge Milch und Milchprodukte 2002

■ Produktion: Steigender Mutter- und Ammenkuhbestand

Tiere und tierische Erzeugnisse

Der Fleisch- und Fischkonsum erreichte im Berichtsjahr mit 60,39 kg pro Kopf beinahe wieder die Höhe wie vor der ersten BSE-Krise im Jahre 1996.Entgegen den Prognosen wurde erfreulicherweise mehr Rindfleisch gegessen.In der Folge realisierten die Produzenten für Muni,Rinder und Ochsen trotz des grösseren Inlandangebotes rund 5% höhere Preise als im Vorjahr.

In eingeführtem Geflügelfleisch aus China wurden bei Kontrollen zu hohe Antibiotikarückstände festgestellt.Die Schweizer Behörden verhängten umgehend einen Importstopp gegen chinesisches Geflügelfleisch.Diese Einschränkung konnte nach Abschluss der Untersuchungen und nach der Erweiterung der Sicherheitsauflagen teilweise wieder aufgehoben werden.Trotz dieses negativen Vorkommnisses stieg der Geflügelkonsum um 1%.

Die Zahl der BSE-Fälle ging im Berichtsjahr deutlich zurück:Es wurden nur 24 Fälle diagnostiziert,während es im Jahre 2001 noch 42 Fälle waren.Damit ist die Schweiz eines der wenigen Länder weltweit,das einen solchen Rückgang verzeichnen kann. Diese erfreulichen Resultate zeigen,dass die Massnahmen zur Bekämpfung der BSE Früchte tragen.Am 4.Juli 2002 hob auch Polen die auf Grund der BSE verhängten Handelseinschränkungen gegen Schweizer Zucht- und Nutzvieh auf.Für die wichtigen Absatzmärkte in Deutschland und Frankreich gingen die Grenzen bereits Ende 2001 bzw.Anfang 2002 wieder auf,diejenigen von Italien dagegen bleiben weiterhin geschlossen.

Der Rindviehbestand pendelte sich in den letzten drei Jahren bei rund 1,6 Mio.Stück ein.Er hängt hauptsächlich von der Milchkontingentsmenge und der Milchleistungje Kuh ab.Im Berichtsjahr wurden 716'000 Kühe gehalten.Davon dienten 85% zur Verkehrsmilchproduktion,7% zur Kälbermast (Kühe ohne Verkehrsmilchproduktion, die aber gemolken werden) und 8% zur extensiven Fleischproduktion (Mutter- und Ammenkühe).Die Haltung von Mutter- und Ammenkühen als Alternative zur Milchproduktion liegt seit Jahren im Trend.Gegenüber 1990 hat sich der Bestand mehr als vervierfacht und erreichte im Berichtsjahr 58'000 Stück.Dies führte indes nicht zu einer grösseren Fleischproduktion,weil der Bestand an Milchkühen zur Verkehrsmilchproduktion im selben Zeitraum um 121'000 Stück (–16,7%) abnahm.

1.1 ÖKONOMIE 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 33 1
Tabellen 4–13,Seiten A4–A12

Der Bestand an Mastgeflügel,Schafen,Ziegen und Pferden stieg in den vergangenen drei Jahren stetig an.Die Zunahme des Mastgeflügelbestandes ist hauptsächlich auf das starke Wachstum des Geflügelfleischkonsums zurückzuführen.Für den Zuwachs bei Pferden dürfte die vermehrte Nutzung als Freizeitpferd verantwortlich sein.Ziegen und Schafe gelten als wenig anspruchsvolle Raufutterverzehrer,die sich ausgezeichnet für die extensive Bewirtschaftung von steilen Flächen eignen.Die gezielte Ausrichtung der agrarpolitischen Massnahmen auf die Förderung von Raufutterverzehrern dürfte wesentlich dazu beigetragen haben,dass der Schafbestand gegenüber 1990 um 21% und der Ziegenbestand um 8% gestiegen sind.Als Folge des langfristig rückläufigen Konsums von Schaleneiern und der stetig verbesserten Legeleistung liegt der Legeund Zuchthennenbestand im Berichtsjahr gegenüber 1990 um 28% tiefer.

Dank der grossen Nachfrage wurde 8,7% mehr Geflügelfleisch produziert als im Vorjahr.Mit 43,1% ist der Anteil des inländischen Geflügelfleisches am Konsum weiterhin tief.Bei Rind-,Kalb-,Schweine-,Pferde- und Schaffleisch blieb die inländische Produktion ziemlich konstant.Bei Pferdefleisch stammte lediglich 12,5% aus der Schweiz,wohingegen beim Kalbfleisch der Anteil aus einheimischer Produktion bei 97,2% lag.

1.1 ÖKONOMIE 1 34 Entwicklung der Tierbestände Tierart19902000200120021990–2000/02 in 1 000in 1 000in 1 000in 1 000% Rindvieh 1 8581 5881 6111 594 –14,01 – Kühe für die Verkehrsmilchproduktion726616615605 –15,70 – Kühe ohne Verkehrsmilchproduktion, gemolken515455535,88 – Mutter- und Ammenkühe14455158266,66 Schweine 1 7761 4981 5481 561 –13,53 Schafe 35542142043019,34 Ziegen 616263664,37 Pferde 3850505132,46 Mastgeflügel 2 8783 8083 9934 29840,13 Lege- und Zuchthennen 2 7952 1502 0692 012 –25,69 Quelle:BFS

■ Aussenhandel: Deutschland und Österreich liefern

Entwicklung der tierischen Produktion

Quellen: Proviande und GalloSuisse

Die Eierproduktion stieg 2002 gegenüber dem Vorjahr um 3% und belief sich auf 703 Mio.St.Ungefähr ein Drittel der Produktion wird direkt vermarktet,und zwei Drittel werden vom Grosshandel übernommen.

Die Ausfuhr von Schweizer Fleisch und Fleischerzeugnissen ist seit Jahren gering.Im Berichtsjahr wurden lediglich 1'500 t ausgeführt.Traditionsgemäss das bekannteste Exportprodukt ist Trockenfleisch.Firmen aus Frankreich (87%) und Deutschland (10%) sind die wichtigsten Käufer der ausgeführten 967 t Trockenfleisch.

Die Einfuhren von Rindfleisch stiegen dank der besseren Nachfrage von 5'900 t auf 6'900 t.Eingeführt wurden grösstenteils zugeschnittene Rindsbinden und Spezialstücke wie Filets,Entrecôtes,Huft und US-Beef.Rindsbinden werden zur Fabrikation von Trockenfleisch verwendet.Spezialstücke fliessen hauptsächlich in die Gastronomie. Hauptlieferanten waren Brasilien (78%),Südafrika (8%) und die USA (7%).Kalbfleisch wird hauptsächlich aus den Niederlanden geliefert (47%).Aus Deutschland und Österreich stammen beinahe 100% des eingeführten Schweinefleisches.Die vergleichbare Fleischqualität,tierfreundliche Haltungssysteme und kurze Transportwege dürften der Grund sein,weshalb diese Nachbarländer bevorzugt werden.Der Schweinefleischimport stieg ebenfalls dank der lebhaften Nachfrage von 6'500 t auf 8'600 t. Neuseeland (47%) und Australien (36%) blieben die wichtigsten Schaf- und Lammfleischexporteure in die Schweiz;das gleiche gilt für Kanada (37%),die USA (29%) und Australien (14%) beim Pferdefleisch.Rund 70% des eingeführten Geflügelfleisches wurden aus Frankreich,Deutschland und Ungarn geliefert.Der Anteil von China,dem wichtigsten Lieferanten in den Jahren 2000 und 2001,sank infolge der Antibiotikaproblematik dagegen auf 9%.

Im Berichtsjahr wurden 200 Esel,Maultiere und Maulesel und rund 2'950 Pferde und Kleinponys importiert.Dies entspricht einer Zunahme von 3% gegenüber 2001.Die wichtigsten Lieferländer waren Deutschland (33%) und Frankreich (24%).Aus der Schweiz wurden im Gegenzug 832 Pferde exportiert,wovon rund zwei Drittel nach Deutschland und Frankreich.

1.1 ÖKONOMIE 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 35 1
1990/92200020012002
(1990/92 = 100) Rindfleisch Schaffleisch Geflügelfleisch
Index
Kalbfleisch Ziegenfleisch Schaleneier 70 160 150 140 130 120 110 100 90 80 Schweinefleisch Pferdefleisch
Schweinefleisch

■ Verbrauch: Rindfleischkonsum steigt wieder

Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Fleisch- und Fischverbrauch im Berichtsjahr um 1,6% auf 450'000 t zu.Im Trend liegen Rindfleisch (+10%) und Wild (+8,2%). Abgenommen hat der Verbrauch von Kaninchenfleisch (–17,3%),Pferdefleisch (–7,1%),Fischen und Krustentieren (–5%) sowie Schaffleisch (–3,7%).

Entwicklung des Pro-Kopf-Konsums von Fleisch und Eiern

■ Produzentenpreise: Bankviehpreise erholten sich

1990/92200020012002

Nachdem der Fleisch- und Fischkonsum bereits 2001 um 0,3% wuchs,stieg er im Berichtsjahr nochmals um 1% auf 60,39 kg pro Kopf.Damit hat der Pro-Kopf-Konsum beinahe wieder das Niveau wie vor der ersten BSE-Krise im Jahre 1996 erreicht.In der Schweiz wird Schweinefleisch bevorzugt (25,48 kg),gefolgt von Rindfleisch (10,64 kg) und Geflügelfleisch (9,71 kg).Schaf-,Ziegen-,Pferde-,Wild- und Kaninchenfleisch weisen weiterhin eine marginale Bedeutung beim Konsum auf.Von diesen Fleischsorten wurden lediglich rund 3 kg pro Kopf gegessen.

Die Kuh- und Schweinepreise verharrten 2002 auf dem Vorjahresniveau.Dies ist die Folge eines konstanten Angebotes und einer unveränderten Nachfrage nach diesen Fleischsorten.Vor allem ein um 13% gestiegener Rindfleischkonsum in Privathaushalten dürfte die Ursache für Preissteigerungen beim Bankvieh (Muni,Ochsen und Rinder) sein.Die Bankviehproduzenten erzielten mit Fr.7.23 je kg SG für Muni mittlerer Qualität (Handelsklasse T3) zwar 5% mehr als im Vorjahr,aber immer noch beinahe 20% weniger als im Jahr 2000.Die Rindfleischlager im Umfang von 2'000 t aus dem Jahr 2001 konnten bis Ende des Berichtsjahres wieder dem inländischen Markt zugeführt werden,ohne dass dies die Produzentenpreise spürbar unter Druck setzte. Für Lämmer mittlerer Qualität (Handelsklasse T3) wurde im Berichtsjahr mit Fr.12.61 je kg SG beinahe 2% mehr bezahlt als 2001.

1.1 ÖKONOMIE 1 36
Index (1990/92
Rindfleisch Schweinefleisch Ziegenfleisch Quellen: Proviande und GalloSuisse Geflügelfleisch Kalbfleisch Schaffleisch 70 125 120 115 110 105 100 95 90 85 80 75 Pferdefleisch Schaleneier (in St.)
= 100)

Saisonale Preisschwankungen traten wie üblich bei Schweinen und Tieren der Rindergattung auf.Als Folge der grossen Nachfrage nach Schweinefleisch zum Grillieren stiegen die Preise im Juni und Juli auf Fr.4.60 je kg SG,fielen indes ab September wieder unter Fr.4.– je kg SG.Von September bis Dezember kletterten die Kälberpreise wegen des kleinen Angebotes von Fr.10.50 auf fast Fr.14.– je kg SG.Die Bankviehpreise standen seit November 2000 infolge der wieder ausgebrochenen Diskussionen rund um die Tierseuche BSE stark unter Druck.Für Muni mittlerer Qualität (Handelsklasse T3) wurde zeitweise lediglich Fr.6.10 je kg SG bezahlt.Ab September 2002 erholte sich der Bankfleischmarkt markant und die Preise stiegen vom absoluten Tiefstand um rund 30%.

Bei allen Tierkategorien lagen die durchschnittlichen Produzentenpreise der letzten drei Jahre gegenüber 1990/92 15–25% tiefer.Die Preise für Kühe rutschten sogar bis zu 52% ab.Für diese langfristige Entwicklung dürften verschiedene Gründe massgebend sein:Bei den Tieren der Rindergattung und den Schweinen sank die Nachfrage deutlicher als das Angebot.So ging das inländische Angebot an Schweinefleisch um 13% zurück,währenddessen der Pro-Kopf-Konsum um 22% einbrach.Bei Tieren der Rindergattung dürften ausserdem die gestiegenen Entsorgungskosten für Schlachtund Fleischabfälle sowie die gesunkenen Erlöse für gewisse Schlachtnebenprodukte und Reststoffe (Haut,Knochen) hinzukommen.Diese Kosten bzw.Mindererlöse wurden zumindest teilweise in die Produzentenpreiskalkulation der Fleischverwerter einbezogen.

Der Preis für verkaufte Eier an Sammelstellen stieg im Berichtsjahr um 0,32 Rp.auf 23,44 Rp.je Stück.Er liegt somit 2 Rp.je Ei über dem in der Vergangenheit tiefsten Niveau des Jahres 2000.Seit 1990 nimmt der Pouletpreis stetig ab.Dies dürfte vor allem mit den sinkenden Futtermittelkosten zusammenhängen.

1.1 ÖKONOMIE 1 37 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT
Fr. pro kg SG Kälber,
Fleischschweine, leicht Kühe, Handelsklasse T2/3 Quelle: SBV 0.00 2.00 4.00 6.00 8.00 10.00 12.00 14.00 Januar Februar M ä rz April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
Monatliche Schlachtvieh- und Fleischschweinepreise 2002, ab Hof
Handelsklasse T3 Muni, Handelsklasse T3

Infolge der höheren Produzentenpreise für Rindfleisch nahmen auch die Konsumentenpreise gegenüber dem Vorjahr zwischen Fr.1 bis 3.– je kg zu.Der seit Jahren steigende Preistrend für Fleischwaren und frische Inlandpoulets hat sich bestätigt.Stabil blieben hingegen die Konsumentenpreise beim Schweinefleisch.Für alle untersuchten Fleischstücke mussten die Konsumentinnen und Konsumenten in den letzten drei Jahren zwischen 1 und 32% mehr pro kg bezahlen als im Mittel der Jahre 1990/92.Im Gegensatz dazu sanken die Produzentenpreise im Mittel zwischen 15 und 52% je kg SG.

Die nominale Bruttomarge Verarbeitung und Verteilung stieg 2002 bei allen untersuchten Fleischkategorien im Mittel um 4 bis 11 Prozentpunkte.Gegenüber der Basisperiode Februar bis April 1999 weist Schweinefleisch mit 31,4% den stärksten Zuwachs auf.Die Bruttomarge bei Rindfleisch (17%),bei Lammfleisch (16%),bei Kalbfleisch (15%) sowie beim Warenkorb aus mehreren Frischfleischsorten,Fleischund Wurstwaren (16%) liegt ebenfalls deutlich über der Basisperiode.Die grössten monatlichen Schwankungen im Berichtsjahr traten beim Lammfleisch auf,dessen Index sich zwischen 101 und 128,1 Punkten bewegte.

1.1 ÖKONOMIE 1 38
Konsumentenpreise: Steigende Rindfleischpreise
Bruttomarge Fleisch
Index (Februar –April 1999 = 100) Schwein Rind Kalb Lamm Frischfleischsorten, Fleisch- und Wurstwaren Quelle: BLW 140 130 135 125 120 115 110 105 100 95 Januar Februar M ä rz April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
Entwicklung der Bruttomargen Fleisch 2002

■ Wettersituation: wechselhaft mit vielen Niederschlägen

Pflanzenbau und pflanzliche Produkte

Nach der trockenkalten Witterung stiegen ab Mitte Januar die Temperaturen für die Jahreszeit auf milde Werte an.Im Februar fielen überdurchschnittliche Niederschlagsmengen.Auf milde Frühlingsmonate mit mässigen Niederschlägen folgte ein regenreicher Mai.Relativ trockene und sonnige Witterung führte zu einem insgesamt sehr warmen Juni.Die Temperaturen der folgenden Sommermonate entsprachen in etwa dem langjährigen Mittel.Im Juni und Juli unterschieden sich die Niederschlagsmengen regional beträchtlich.Der August war sonnig,aber regenreich.Der Herbst begann im September mit kühlen Temperaturen und häufigen Niederschlägen.Bezogen auf das langjährige Mittel waren der Oktober und November bei milden Temperaturen von Niederschlägen geprägt.Im Mittelland lagen die Niederschlagsmengen im Oktober um 85% und im November um 124% über dem langjährigen Mittel.Insbesondere im Kanton Graubünden und auf der Alpensüdseite führten die extremen Niederschlagsmengen durch Rutschungen und Überschwemmungen zu grossen Schäden.Der Dezember wies bei gängigen Niederschlagsmengen überaus milde Temperaturen auf, doch lag die Sonnenscheindauer auf der Alpennordseite weit unter dem Mittel.

■ Produktion:Mehr Gemüse,weniger Weizen und weniger Wein

Die Reduktion der Getreideanbaufläche wurde durch die übrigen Kulturen nicht vollumfänglich wettgemacht,weshalb gegenüber dem Vorjahr eine Reduktion der offenen Ackerfläche um 0,9% resultierte.Die Anbaufläche von Futtergetreide sank 2002 gegenüber 2001 um rund 7%.Die Ausdehnung der Anbaufläche von Triticale konnte die Reduktion von Gerste und Körnermais nicht kompensieren.Die Kulturfläche der Hülsenfrüchte nahm durch die Flächenausdehnung der Eiweisserbsen um einen Drittel zu.Die Flächenanteile sämtlicher Ölsaaten stiegen an,wobei sich die Soja-Anbaufläche gegenüber dem Vorjahr verdreifachte.

1.1 ÖKONOMIE 1 39
Tabellen 4–13,Seiten A4–A12

Zusammensetzung der offenen Ackerfläche 2002

Total 287 634 ha

Silo- und Grünmais 14% 40 202 ha

Freilandgemüse 3% 8 437 ha

Raps 5% 15 310 ha

Zuckerrüben 6% 18 175 ha

übrige Kulturen 7% 18 568 ha

Getreide 60% 173 482 ha

Kartoffeln 5% 13 460 ha

Quelle: SBV

Auf einer Fläche von 23’848 ha oder 2,2% der LN wurden Dauerkulturen angebaut. Davon waren 15’014 ha Reben,6’663 ha Obstanlagen und 276 ha Strauchbeeren.

Es wurde noch nie soviel Gemüse angebaut wie im Berichtsjahr.Die von der Schweizerischen Zentralstelle für Gemüsebau (SZG) erhobene Fläche (inkl.Mehrfachanbau pro Jahr) betrug 13'500 ha.Der Anbau von Gemüse wurde im Vergleich zum Vorjahr um 800 ha gesteigert.Die grössten Flächenzuwachsraten waren bei den Gewächshauskulturen und beim Saisongemüse zu beobachten.Sie nahmen gegenüber 2001 um 21% bzw.um 11% zu.Zwiebel hatte die grösste Flächenzunahme (+143 ha).Es folgten auf den nächsten Plätzen Lauch,Lollo und Eisbergsalat mit je rund 100 ha.

Die Fläche der Apfelanlagen betrug 2002 noch 4’565 ha.Trotz den Zunahmen bei den Sorten Gala,Braeburn,Topaz und Pinova um 86 ha ging die Fläche der Apfelanlagen 2002 gegenüber 2001 insgesamt um 140 ha zurück.Die Fläche der Birnenanlagen betrug 2002 wie im Jahr zuvor 940 ha.Die Steinobst- und die Beerenkulturen sind weiterhin im Trend und deren Flächen nahmen wiederum um einige ha auf 1’260 ha, bzw.auf 635 ha zu.

1.1 ÖKONOMIE 1 40

Entwicklung der Altersstruktur von Apfelanlagen

1–56–1011–15 Anlagealter in Jahren

16–2021–25>25

1990/931999/2002

Quelle: BLW

58% der Apfelanlagen waren jünger als zehn Jahre.Der Anteil der jungen Anlagen konnte während den letzten zehn Jahren um einige Prozent erhöht werden.Bei den Birnen betrug der Anteil der jungen Anlagen zwischen 1 und 10 Standjahren 39%.Die Alterstruktur hat sich im letzten Jahrzehnt auch bei den Birnen um einige Prozente zugunsten der Junganlagen verschoben.

Die Rebfläche betrug im Berichtsjahr 15'014 ha,das sind 72 ha weniger als ein Jahr zuvor.Davon waren 6'965 ha (–90 ha) mit weissen und 8'049 ha (+18 ha) mit roten Sorten bepflanzt.

Entwicklung der Flächenerträge ausgewählter Ackerprodukte

1990/92200020012002

Produkte (Erträge 2002)

Winterweizen (61,8 dt/ha)

Kartoffeln (390,9 dt/ha)

Raps (33,9 dt/ha)

Gerste (65,1dt/ha)

Zuckerrüben (782,4 dt/ha)

Quelle: SBV

1.1 ÖKONOMIE 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1 41
Fl ä che in ha
0 1 600 1 400 1 200 1 000 800 600 400 200
Index (1990/92 = 100)
70 140 130 120 110 100 90 80

Im Berichtsjahr stiegen die mittleren Erträge der bedeutendsten Ackerkulturen gegenüber 2001 an.Ein sehr hoher mittlerer Gerstenertrag von 65 dt je ha zeigt,dass die Witterungsbedingungen insgesamt günstig waren.Offenbar wurden durch die Reduktion der Anbaufläche weniger produktive Standorte nicht mehr genutzt.Der Anteil Sommergerste an der geernteten Gerstenmenge betrug rund 5%.Trotz der widrigen Erntebedingungen konnte die Zuckerproduktion im Berichtsjahr auf 221’865 t gesteigert werden.Zu diesem guten Resultat trug die Ausdehnung der Zuckerrüben-Anbaufläche um 418 ha (+2%) auf 18’175 ha bei.Die Kartoffelernte konnte unter optimalen Bedingungen in kurzer Zeit eingebracht werden.Alle Sorten waren in genügender Menge vorhanden,doch wiesen die Kartoffelknollen eine unterdurchschnittliche Grösse auf.

Obwohl die Getreideanbaufläche im Berichtsjahr um 3% abnahm,stieg infolge höherer Erträge die gesamte Getreideproduktion auf 1,081 Mio.t an.Ende Juli verzögerte eine Schlechtwetterperiode die Weizenernte.In der Folge trat bei rund 15% der gesamten Weizenernte Auswuchs auf,was Qualitätsminderungen nach sich zog. Insgesamt tendieren die Landwirte zum Anbau von Brotgetreide,was sich bei einer Grossernte auf die Produzentenpreise auswirken könnte.

Trotz Frost,Hagel und viel Niederschlag gab es bei Gemüse und Obst 2002 im Allgemeinen gute bis sehr gute Ernten.Es wurden 309'000 t Gemüse und 133'000 t Tafelobst geerntet.Diese Mengen waren beachtliche 16% bzw.12% höher als im Vorjahr.Die Zunahmen waren insbesondere bei den Blattsalaten und beim Steinobst auffallend gross.

Die Marktvolumen der Gemüse- und Obstarten,die in der Schweiz angebaut werden können,waren mit 522'000 t bzw.183'000 t wesentlich grösser als im Durchschnitt der letzten vier Vorjahre (Gemüse +8%,Tafelobst +7%).Beim Gemüse trug die Inlandmenge (+12%) wesentlich stärker zur Volumensteigerung bei als die Importmenge (+3%).Der Anteil Schweizer Gemüse am Marktvolumen konnte somit um 2% auf 59% gesteigert werden.Bei Obst erfolgten die Zunahmen der Inland- und der Importmenge gleich stark.Der Anteil Schweizer Obst am Marktvolumen betrug 73%.

42 1.1 ÖKONOMIE 1
der Getreideproduktion 1990/92200020012002 in 1 000 t Weizen Triticale Quelle: BLW Roggen Hafer Dinkel Körnermais Gerste 0 1 400 1 200 1 000 800 600 400 200 547 561 456 245 218 501 247 189 274 212 342 211
Entwicklung

Tafelkirschen: Saisonaler Ernteverlauf

1991/941999/2002

Die Ernten von Steinobst und von Beeren unterliegen einem saisonalen Verlauf.Die beiden Abbildungen über die Verteilung der Erntemengen zeigen,dass in den letzten zehn Jahren die Ernteperioden von Tafelkirschen und von Himbeeren nicht verlängert werden konnte.Im Gegensatz zu den Tafelkirschen hatte sich jedoch bei den Himbeeren der Ernteverlauf verändert.Im Herbst werden heute deutlich mehr Himbeeren geerntet.

Die aufgrund der schwierigen Lage auf dem Weinmarkt verfügten Mengenbeschränkungen für die Ernte 2002 – insbesondere diejenigen in den drei grossen Weinbaukantonen Wallis,Waadt und Genf – haben ihre Wirkung gezeigt.Die Gesamternte für das Jahr 2002 betrug 111,3 Mio.Liter (minus 6,1 Mio.Liter gegenüber dem Vorjahr).Davon waren 56,6 Mio.Liter weisser und 54,7 Mio.Liter roter Traubenmost. Die durchschnittlichen Erträge bei den europäischen Reben,das heisst ohne die Direktträger,betrugen 81,5 hl pro ha bei den weissen und 68,3 hl pro ha bei den roten Traubensorten.Sie liegen somit deutlich tiefer als die vom Bundesrat in der Weinverordnung festgelegten Höchsterträge von 112 und 96 hl pro ha.

43 1.1 ÖKONOMIE 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1
21222324252627 Woche 282930313233
Quelle: Schweizerischer Obstverband 0 600 500 400 300 200 100 Erntemengen in t
212325272931 Woche 3335373941 1991/941999/2002 Quelle: Schweizerischer Obstverband 0 120 100 80 60 40 20 Erntemengen in t
Himbeeren: Saisonaler Ernteverlauf

■ Verwertung: Mostobsternte unter dem Durchschnitt der vier Vorjahre

Die unterdurchschnittliche Grösse der geernteten Kartoffeln führte 2002 zu einem Mangel an grossknolligem Veredelungsrohstoff.Zudem wurde die Qualität vieler Posten von Veredelungskartoffeln beanstandet,da die Backfähigkeit aufgrund tiefer Stärkegehalte teilweise für die Herstellung von Pommes Chips und Pommes Frites nicht ausreichte.Zu Mindererträgen kam es auch bei der Pflanzkartoffelvermehrung.Die warme Witterung im Frühjahr führte zu einer starken Vermehrung der Blattläuse.Diese verbreiten durch das Saugen von Pflanzensäften Kartoffelviren.Der vergleichsweise schlechte Gesundheitszustand vieler Knollen erforderte eine Verwertung ausserhalb der Gewinnung von Vermehrungsmaterial.

Nach den Gesetzmässigkeiten der Alternanz war im Berichtsjahr mit einer grösseren Mostobsternte zu rechnen.Die eingebrachte und in den Mostereien verarbeitete Menge Mostäpfel betrug 115’600 t und jene der Mostbirnen 16’300 t.Gemessen an der Vorernteschätzung des SBV verzeichnete die eingebrachte Ernte bei den Mostäpfeln ein Minus von 25% und bei den Mostbirnen ein Minus von 51%.Die Mostapfelernte 2002 erreichte trotzdem einen Deckungsgrad von 147%,gemessen am Jahresbedarf von 78‘700 t.Die Birnenernte überstieg den Jahresbedarf (15‘700 t) hingegen nur um 4%.Der seit dem Jahr 2000 bei den ungegorenen Obstsaftgetränken verzeichnete Aufwärtstrend beim Getränkeausstoss konnte im Berichtsjahr noch leicht ausgebaut werden.

■ Aussenhandel:Tiefer Selbstversorgungsgrad bei pflanzlichen Fetten und Ölen

Im Inland werden für die Ölgewinnung Raps,Sonnenblumen und Soja kultiviert.Der Selbstversorgungsgrad mit pflanzlichen Ölen und Fetten beträgt rund 20%.Geprägt wird der Speise- und Futterölmarkt vom Sonnenblumenöl,wovon zur Bedarfsdeckung 90% importiert wird.Rapsöl stammt zumeist aus inländischer Erzeugung,hingegen deckt das Sojaöl aus heimischer Produktion lediglich 2% des Bedarfs.Je nach Preissituation auf dem Weltmarkt lassen sich die Öle für Verarbeitungszwecke teilweise substituieren.

1.1 ÖKONOMIE 1 44

Die Schweiz hat sich im Rahmen der GATT/WTO-Übereinkommen verpflichtet,einen minimalen Marktzutritt für Kartoffeln von 5% zuzulassen.Der Marktzutritt wird in Form des Zollkontingentes Nr.14 gewährt,welches in sechs Schritten erhöht wurde und seit dem Jahr 2000 auf 22’250 t Kartoffeln festgesetzt ist.Diese Menge entspricht 5% des damals auf 445'000 t geschätzten Marktvolumens.Inzwischen ist der Inlandverbrauch zurückgegangen und wird heute auf 350'000 t geschätzt.Diese Menge setzt sich aus 30'000 t Pflanzkartoffeln,180'000 t Speisekartoffeln und 140'000 t Veredlungskartoffeln zusammen.Die Schweiz gewährt heute somit einen minimalen Marktzutritt von etwas über 6%.Seit 1998 übertrafen die zum Kontingentszollansatz eingeführten Kartoffelmengen den geforderten Mindestmarktzutritt.Das Zollkontingent musste jedes Jahr vorübergehend erhöht werden,um die Marktversorgung zu gewährleisten.Begründet wurde der Mehrbedarf grösstenteils mit zu geringen Erntemengen im Inland sowie ungenügender Qualität inländischer Pflanz- und Veredelungskartoffeln.

1.1 ÖKONOMIE 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1 45 Bilanzen pflanzlicher Öle 2002 Sonnenblumenöl RapsölPalmölErdnussölOlivenölKokosölSojaölandere pflanzliche Öle in 1 000 t Inlandproduktion Import Verbrauch Export Quellen: OZD, swiss granum 0 50 40 30 20 10 Entwicklung von Mindestmarktzutritt und effektiven Kartoffelimporten 1996199719981999ab 2000 1996199719981999200020012002 Mindestmarktzutritteffektive Einfuhrmengen in 1 000 t Kartoffelprodukte Veredlungskartoffeln Quellen: OZD, BLW Speisekartoffeln Pflanzkartoffeln 0 50 40 30 20 10

■ Verbrauch: Rapsöl im Trend

Im Jahr 2002 wurden 214'000 t Frischgemüse und 51'000 t Frischobst in die Schweiz eingeführt.Das waren 3% mehr Gemüse und 6% mehr Obst als im Durchschnitt der vier Vorjahre.Die Exportmengen waren mit 400 t Gemüse und 1’000 t Obst in den gleichen Grössenordnungen wie in den Vorjahren.In diesen Mengen sind die Gemüseund Obstarten enthalten,welche in der Schweiz angebaut werden.

Die Einfuhren an Trinkwein (inkl.Einfuhren zum Ausserkontingentszollansatz) betrugen im Berichtsjahr total 161,1 Mio.Liter.Davon waren 137 Mio.Liter Rotwein und 24,1 Mio.Liter Weisswein.Dazu kommen noch 12,4 Mio.Liter Schaumweine,8,3 Mio.Liter Verarbeitungsweine und 1,7 Mio.Liter so genannte Süssweine.Gegenüber 2001 ist ein Rückgang von 5,2 Mio.Liter beim Rotwein festzustellen,hingegen haben die Einfuhren an Weisswein erneut zugenommen und zwar um 1,6 Mio.Liter.Auch beim Schaumwein kann eine leichte Zunahme der Einfuhren festgestellt werden (+0,2 Mio.Liter). Die Exporte an Schweizer Wein sind rückläufig und betrugen für das Berichtsjahr nur noch 586'000 Liter.

Der inländische Ölsaatenmarkt wird von der Nachfrage nach Speiseöl, Öl zu Futterzwecken und nach eiweissreichen Presskuchen geprägt.Rapsöl weist für die menschliche Ernährung ein günstiges Fettsäuremuster auf.Durch die positiven physiologischen Eigenschaften und intensiven Informationsbemühungen fand Rapsöl zunehmend Verwendung in der Schweizer Küche.Sojaöl hat durch den grossflächigen Anbau genetisch veränderter Sorten im Ausland eine Imageeinbusse erlitten und wird im Inland nur noch in geringem Umfang zu Speisezwecken nachgefragt.Vom importierten Sojaöl sind über 90% für Futterzwecke bestimmt,währenddem vom importierten Sonnenblumenöl lediglich 0,5% über die Tierhaltung veredelt werden.Für die Futtermittelindustrie ist die Fettqualität – Gehalt an ungesättigten Fettsäuren – der eiweissreichen Presskuchen für die Verwendung in Futtermitteln limitierend.Im Inland anfallende Presskuchen weisen gegenüber importierten Extraktionsschroten ein ungünstigeres Fett-Eiweissverhältnis auf,wodurch sich die Verwendungsmöglichkeiten für eine ausgewogene Futterration vermindern.Bei Sonnenblumen und Raps wirkt sich die Nachfrage nach Presskuchen und bei Soja die Nachfrage nach Speiseöl mit höherer Wertschöpfung limitierend auf den inländischen Anbau aus.

Im April 2002 verunsicherten die Erkenntnisse schwedischer Forscher die Konsumentinnen und Konsumenten von Kartoffelprodukten.Sie hatten festgestellt,dass sich durch starkes Erhitzen stärkehaltiger Lebensmittel Acrylamid bilden kann.Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Acrylamid als möglicherweise krebserregende Substanz.Negativ in die Schlagzeilen gerieten vor allem frittierte Verarbeitungsprodukte und gebratene Gerichte aus Kartoffeln.Schweizerische Forschungsarbeiten zum Thema Acrylamid werden vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) koordiniert.Eine Studie der Universität Lausanne vom Juni 2003 schreibt Acrylamid keine erhöhte kanzerogene Wirkung zu.Die Eidgenössischen Forschungsanstalten werden nach verschiedenen Voruntersuchungen im Jahre 2004 ein umfassendes Projekt starten,um die Einflussfaktoren zur Bildung von Acrylamid zu untersuchen.

1.1 ÖKONOMIE 1 46

■ Produzentenpreise:

Stabile Erlöse im Ackerbau

In der Schweiz wurde 2002 wieder mehr Gemüse und Obst konsumiert.Der Pro-KopfKonsum betrug 72 kg frisches Gemüse und 25 kg Tafelobst (ohne tropische Früchte). Gegenüber dem Vierjahresmittel 1998/2001 wurden 1 kg mehr Gemüse und 4 kg mehr Obst gegessen.

Der Konsum an Rot- und Weisswein (ohne Verarbeitungsweine) betrug im Weinjahr 2001/02 noch zirka 280 Mio.Liter.Der Verbrauch lag somit um rund 5,7 Mio.Liter tiefer als im Vorjahr.Während der Konsum an ausländischem Rotwein rückläufig ist (–6,2 Mio.Liter),nahm derjenige an Schweizer Rotwein leicht zu (+0,5 Mio.Liter).Beim Weisswein blieb der Konsum an ausländischen Provenienzen stabil (–0,1 Mio.Liter), derjenige von Schweizer Weinen nahm um rund 0,2 Mio.Liter zu.Der Marktanteil von Schweizer Wein stieg um etwas mehr als 1% und lag 2002 bei 42,2%.Beim Weisswein blieb der Anteil konstant bei rund 76% während er beim Rotwein um 1% auf 30% stieg.Der Gesamtverbrauch an Wein,das heisst inkl.dem Verarbeitungswein betrug 288,3 Mio.Liter,wovon 69% auf Rotweine entfielen.

Entwicklung der Produzentenerlöse für Ackerprodukte

1990/92200020012002

Produzentenpreise 2002

Weizen Kl. I, 56.63 Fr./dt Zuckerrüben, 11.64 Fr./dt Raps, 78.56 Fr./dt

Gerste, 44.88 Fr./dt Kartoffeln, 34.94 Fr./dt

Quelle: FAT

Die Produzentenerlöse der wichtigsten Ackerkulturen konnten 2002 das Niveau vom Vorjahr weitgehend halten.Infolge der Rekordproduktion an inländischem Zucker mit Quotenüberträgen aufs Zuckerjahr 2003 fiel der mittlere Produzentenerlös auf 11.64 Fr. je dt.Die Angebotsausdehnung von Brotroggen übte im Berichtsjahr Druck auf die Produzentenpreise aus.Im Frühjahr 2003 deklassierte der Schweizerische Getreideproduzentenverband (SGPV) 7'700 t Roggen zu Futterware,um die Preise zu stützen. Aufgrund des Auswuchses bei Weizen ergab sich ein knappes Angebot an inländischem Brotweizen mit leicht höheren Preisen.

Bei Gemüse und Obst führte das hohe Angebot dazu,dass die Produzenten im Jahr 2002 pro kg meist etwas weniger lösten als im Vorjahr.Der durchschnittliche Gemüsepreis (verpackt,franko Grossverteiler) betrug 2.36 Fr.je kg.Dieser Wert lag 4% tiefer als im Vorjahr und 6% höher als in den drei Vorjahren.Im Obstbereich waren besonders die Kirschenpreise erfreulich:sie blieben trotz mengenmässig guten Ernten aber dank ausgezeichneter Qualitäten auf Vorjahreshöhe.

1.1 ÖKONOMIE 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1 47
Abweichung in %
–40 –50 –60 –70 –30 –20 –10 0

Das Beispiel von Lollo rot zeigt wie sich die Angebotsmengen auf die Preise und die Erlöse auswirken.Im Berichtsjahr wurde mit 3'200 t 37% mehr Schweizer Ware angeboten als im Vorjahr.Der Schweizer Preis sank dadurch von durchschnittlich Fr.4.20 im Jahre 2001 auf Fr.3.20 je kg im Berichtsjahr.Dies entspricht einer Preissenkung von 24%.Der Erlös konnte somit lediglich um 6% von 8,8 auf 9,3 Mio.Fr. gesteigert werden.Die Importmengen spielten in beiden Jahren nur eine untergeordnete Rolle.Die Marktanteile der Importware waren 4% im Jahr 2002 bzw.8% im Vorjahr.

1.1 ÖKONOMIE 1 48 Preis 2001Preis 2002 Lollo rot: Angebot und Preis 2001 und 2002 91113151719212325272931333537394143454749 Angebot 2001 Woche Quellen: Verband schweizerischer Gemüseproduzenten, Schweizerische Zentralstelle für Gemüsebau Angebot 2002 0 140 120 100 60 40 20 80 in t Fr./kg 0 7 5 4 6 3 2 1

Konsumentenpreise Früchte und Gemüse 1 2002 im Vergleich zu 1998/2001

1 Addierte Konsumentenpreise (unabhängig der Inland- und der Importware) von Auberginen (250 g), Champignons (250 g), Fenchel (500 g), Karotten (1 kg), Blumenkohl (1 kg), Chinakohl (350 g), Weisskabis (500 g), Krautstiel (250 g), Lauch grün (250 g), Peperoni (200 g), Knollensellerie (600 g), Tomaten rund (2 kg), Zucchetti (600 g), Speisezwiebeln (500 g), Brüsseler Witloof (500 g), Gurken (1 kg), Kopfsalat (1 Stück), Radieschen (2 Bund), Kartoffeln (2,5 kg), Äpfel (1 kg), Orangen (1 kg), Bananen (1 kg), Kiwi (4 Stück), Trauben (1 kg).

Entwicklung der Konsumentenpreise bei ausgewählten Früchten und

Der Warenkorb Früchte und Gemüse hat im Berichtsjahr einen markanten Teuerungsschub von 4,3% erfahren.Besonders hohe Konsumentenpreise wurden im ersten Quartal beobachtet,welche um mehr als 30% höher lagen als 2001.Fröste und Nässe in den Herkunftsländern haben die Ernten deutlich geschmälert und zu europaweiten Preishaussen geführt.Nur gerade im Juli lagen die Preise unter dem Mittelwert der Jahre 1998–2001.

1.1 ÖKONOMIE 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1 49
3579111315171921232527293133353739414345474951 1 Woche Total Fr. Total Warenkorb 1998–2001Total Warenkorb 2002 Quelle: BLW
48 82 80 78 74 76 72 70 68 66 64 62 60 58 56 54 52 50
Fr./kg Quelle: BLW 1993199419951996199719981999200020012002 48 66 64 62 58 56 60 54 52 50 54.96 56.52 57.85 56.49 58.10 58.90 59.33 59.53 62.22 64.92 ■ Konsumentenpreise: Teuerungsschub bei Früchten und Gemüse
Gemüsen

Die deutlich besseren Witterungsbedingungen im Berichtsjahr verglichen mit dem Vorjahr haben für eine leicht frühere und mengenmässig bessere Kirschenernte gesorgt.Die Inlandernte der Tafelkirschen erhöhte sich um 60% auf 2'045 t,während die Importe (nur Sommersaison) um 8% zunahmen.Der Anteil Inlandware an der Gesamtmenge stieg um 10 Prozentpunkte auf 63%.Dies schlug sich sowohl im Einstandspreis (–2,4%) als auch im Konsumentenpreis (–4%) nieder.Die Bruttomarge sank um 25 Rp.auf 4.13 Fr.je kg.

1.1 ÖKONOMIE 1 50
■ Bruttomarge:Sinkend bei Tafelkirschen
MaiJuniJuli Fr./kg BruttomargeEinstandspreisKonsumentenpreis Quelle: BLW 0 14 2 4 6 8 10 12
Bruttomarge Tafelkirschen ohne Extraqualität 2002

■ Zwei Indikatorensysteme für die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage

1.1.3Wirtschaftliche Lage des Gesamtsektors

Gemäss Artikel 5 LwG wird mit den agrarpolitischen Massnahmen angestrebt,dass nachhaltig wirtschaftende und ökonomisch leistungsfähige Betriebe im Durchschnitt mehrerer Jahre Einkommen erzielen können,die mit den Einkommen der übrigen erwerbstätigen Bevölkerung in der Region vergleichbar sind.

Die Beurteilung ist in der Nachhaltigkeits-Verordnung (Artikel 3 bis 7) geregelt und erfolgt mit Hilfe zweier Indikatorensysteme.Eine sektorale Beurteilung basiert auf der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR),welche vom BFS mit Unterstützung des Sekretariats des SBV erstellt wird (vgl.Abschnitt 1.1.3).Eine einzelbetriebliche Betrachtung stützt sich auf die Buchhaltungsergebnisse der Zentralen Auswertung der FAT (vgl.Abschnitt 1.1.4).

■ Landwirtschaftliche Gesamtrechnung: Revidierte Methodik

Im Rahmen des Projekts SAKO-1 (Satellitenkonten des Primärsektors) hat das BFS in enger Zusammenarbeit mit dem SBV die LGR revidiert.Mit der Revision wird sichergestellt,dass die Ergebnisse wieder direkt mit jenen der EU vergleichbar sind.

Bei der Revision handelt es sich um eine umfassende Weiterentwicklung.Deshalb können die Ergebnisse nicht mit jenen der Vorjahre verglichen werden,wie sie in den Agrarberichten 2000–2002 publiziert worden sind.Um trotzdem Aussagen über die Entwicklung machen zu können,wird die neue Methode auch auf vergangene Jahre angewandt.Bis heute liegen die Resultate 1997–2003 (2003 als Schätzung) vor.Für den Agrarbericht 2004 ist geplant,die LGR ab 1990 nach neuer Methodik darzustellen. Es können zwei Arten von Anpassungen unterschieden werden.Erstens wurden methodische Änderungen im klassischen Sinn vorgenommen.Dazu gehören die Neudefinition der Preise,mit deren Hilfe die Produktionsleistungen der Landwirtschaft bewertet werden sowie die Abkehr vom Bundeshofkonzept.Das bedeutet,dass in der neuen LGR nicht mehr nur der Austausch zwischen der Landwirtschaft und der übrigen Wirtschaft erfasst wird.Neu werden auch inner- und zwischenbetriebliche Waren- und Dienstleistungsflüsse bewertet.Die zweite Gruppe von Änderungen bezieht sich auf Anpassungen bezüglich der erfassten Grundgesamtheit und die berücksichtigten Produkte und Dienstleistungen.Zu den wichtigsten gehört,dass neu auch der Gartenbau, landwirtschaftliche Dienstleistungen und direkt mit der Landwirtschaft verbundene nicht landwirtschaftliche Nebentätigkeiten erfasst werden.

Begriffe und Methoden,Seite A73

Die Anpassungen sind im Anhang ausführlicher beschrieben.Anhand eines Beispiels wird auch aufgezeigt,wie sich diese quantitativ auswirken.

1.1 ÖKONOMIE 1 51 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT ■■■■■■■■■■■■■■■■

■ Sektor-Einkommen 2002

Im Jahr 2002 betrug das Nettounternehmenseinkommen des landwirtschaftlichen Sektors 3,242 Mrd.Fr.Im Vergleich zu den Jahren 1999/2001 war es rund 1% tiefer. Ein entscheidender Faktor auf der Kostenseite waren die um 229 Mio.Fr.(+4%) höheren Ausgaben für die Vorleistungen.Der Ausbau bei den sonstigen Subventionen (zum grössten Teil produktunabhängige Direktzahlungen) um 196 Mio.Fr.(+8,3%) konnte auf der Erlösseite die Kostenzunahme bei den Vorleistungen nicht ganz ausgleichen.

Gegenüber dem Jahr 2001 stieg der Wert des Nettounternehmenseinkommens um 146 Mio.Fr.(+4,7%).Das höhere Einkommen des Sektors im Jahr 2002 im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere auf Zunahmen bei der Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs um 188 Mio.Fr.(+1,8%) und bei den sonstigen Subventionen um 100 Mio.Fr.(+4,1%) zurückzuführen.Diese Verbesserungen waren insgesamt grösser als die Steigerung bei den Kosten.Dort standen einem höheren Wert bei den Vorleistungen von 159 Mio.Fr.(+2,7%) tiefere Arbeitnehmerentgelte von 27 Mio.Fr. (–2,4%) gegenüber.Die übrigen Kostenpositionen blieben in etwa gleich.

Beim Sektoreinkommen zeigen sich die Schwankungen der landwirtschaftlichen Einkommen in den letzten Jahren.Einem Rückgang 1999 gegenüber 1998 folgte ein Anstieg im Jahr 2000.Im Jahr 2001 fielen die Einkommen erheblich zurück und legten 2002 wieder zu.Gemäss den Schätzungen für das Jahr 2003 dürfte das Einkommen des Sektors wieder deutlich fallen und zwar auf den tiefsten bis zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Wert der Zeitreihe.

Ergebnisse der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung der Schweiz Angaben zu laufenden Preisen,in Mio.Fr.

1Stand 1.9.2003.Aufgrund der erstmals angewandten neuen Methodik sind die Werte noch nicht definitiv

2Provisorisch,Stand 1.9.2003

3Schätzung,Stand 1.9.2003

4wird in der Literatur und in der Eurostat-Methodik als Nettounternehmensgewinn bezeichnet

52 1.1 ÖKONOMIE 1
1998 1 1999 1 2000 1 2001 1 2002 2 2003 3 Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs11 13110 24710 90910 29210 4809 902 – Vorleistungen5 9025 523 5 8745 8035 9625 777 Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen5 228 4 724 5 035 4 4894 5184 124 – Abschreibungen1 996 1 984 1 9681 994 1 999 2 010 Nettowertschöpfung zu Herstellungspreisen3 232 2 740 3 0682 494 2 5192 114 – sonstige Produktionsabgaben109115117131135135 + sonstige Subventionen (produktunabhängige)2 170 2 3952 213 2 4482 5482 527 Faktoreinkommen5 293 5 0205 1644 8124 9324 506 – Arbeitnehmerentgelt1 217 1 172 1 151 1 124 1 097 1 075 Nettobetriebsüberschuss / Selbständigeneinkommen4 0763 847 4 012 3 687 3 8353 430 – gezahlte Pachten212213209202202200 – gezahlte Zinsen371341366389390395 Nettounternehmenseinkommen 4 3 4933 293 3 437 3 096 3 2422 835
Quelle:BFS

Erzeugung des

Ausgaben (Vorleistungen, sonstige Produktionsabgaben, Abschreibungen, Arbeitnehmerentgelt, gezahlte Pachten, gezahlte Zinsen abzüglich empfangene Zinsen)

1 Stand 1.9.2003. Aufgrund der erstmals angewandten neuen Methodik sind die Werte noch nicht definitiv

Quelle: BFS

53 1.1 ÖKONOMIE 1 Entwicklung der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung 19981 19991 20001 20011 20022 20033 Angaben zu laufenden Preisen in Mio. Fr.
Subventionen
Nettounternehmenseinkommen
Sonstige
landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs
Provisorisch,
Schätzung, Stand
0 12 000 14 000 10 000 8 000 6 000 4 000 2 000
2
Stand 1.9.2003 3
1.9.2003
Tabellen 15–16,Seiten A14–A15

■ Schätzung des SektorEinkommens 2003

Der Sommer 2003 war geprägt durch Hitze und Trockenheit.Neben den landwirtschaftlichen Kulturen in der Westschweiz und in weiten Teilen des Mittellandes litten auch die Kulturen in den Kantonen Schaffhausen,Graubünden und Tessin.

Die Schätzung des landwirtschaftlichen Produktionswertes 2003 liegt mit 9,902 Mrd.Fr.um 6,2% tiefer als das Dreijahresmittel 2000/02.Geringere Einnahmen aus der pflanzlichen Produktion als Folge der lang anhaltenden Trockenheit haben zu diesem Ergebnisgeführt.

Die pflanzliche Produktion (inbegriffen Gartenbau) wird gegenüber dem Mittel der drei Vorjahre um 11,1% tiefer geschätzt (4,067 Mrd.Fr.).Das Getreide,die Kartoffeln und die Futterpflanzen ertrugen die trockenen Bedingungen besonders schlecht.

Die Getreideernte 2003 fiel qualitativ besser aber mengenmässig wesentlich kleiner aus als die Ernte 2002.Vor allem der Weizen und der Körnermais bekamen die für ihr Wachstum ungünstigen Witterungsverhältnisse zu spüren.Ein grosser Teil des Körnermaises wurde schon frühzeitig geerntet und als Silomais verwertet.Die Getreideernte 2003 wird deshalb um 20,8% unter dem Dreijahresmittel veranschlagt.

Die ersten Rübenuntersuchungen lassen eine mengenmässig und auch in Bezug auf den Zuckergehalt mittlere Ernte erwarten.Der Wert von Soja und Sonnenblumen wird dank einer Flächenausdehnung höher als im Vorjahr eingestuft.Der tiefere Rapsertrag lässt auf einen leicht tieferen Produktionswert schliessen.Insgesamt dürfte der Produktionswert der Handelsgewächse nur leicht unter dem Vorjahreswert zu liegen kommen.

Die Futterpflanzen haben besonders stark unter der Hitze und Trockenheit gelitten. Nach einer qualitativ und quantitativ guten Heuernte blieben die folgenden Schnitte in den von der Trockenheit betroffenen Regionen fast oder ganz aus.Der Produktionswert der Futterpflanzen,der auch in den Vorleistungen als Gegenbuchung erscheint,liegt dieses Jahr 23,2% unter dem Dreijahresmittel.

Im Vergleich zum Vorjahr wurden beim Gemüse infolge der Trockenheit tiefere Erträge erzielt.Im Wert der Gemüseproduktion ist ebenfalls der Anteil der Pilzproduktion enthalten.Ganz Europa litt unter der Trockenheit,so dass die Preise in den Sommermonaten stark anstiegen.Sie dürften aufgrund der erwarteten kleineren Mengen beim Lagergemüse auf hohem Niveau verbleiben.Deshalb wird insgesamt mit einem guten Gemüsejahr gerechnet,vergleichbar mit 2002.Gegenüber dem Dreijahresmittel ist der Produktionswert 2003 um 4,8% höher.

Ein Teil des Gartenbaus ist neu ebenfalls Bestandteil der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung.Dazu zählt die Produktion der Baumschulen und der Betriebe im Zierpflanzenbereich einschliesslich der Weihnachtsbaumproduktion.Nicht dazu gehören die gartenbaulichen Dienstleistungen.Der Gartenbau steht nach einer Ausdehnungsphase in den neunziger Jahren seit 2001 unter Druck.Der Produktionswert für das Jahr 2003 wird deshalb tiefer als das Dreijahresmittel geschätzt.

1.1 ÖKONOMIE 1 54

Für die Kartoffeln wird bei einer um 3,5% grösseren Fläche als 2002 eine kleine und qualitativ schlechte Erntemenge angenommen.Der Speiseanteil wurde verglichen mit den Vorjahren noch nie so tief beurteilt.Die Preise werden sich an der oberen Grenze des Preisbandes bewegen.

Beim Obst kann dieses Jahr von einer unterdurchschnittlichen Ernte ausgegangen werden,die vergleichbar mit 1997 ist und 9,5% unter dem Dreijahresmittel liegt.In dieser Position sind neben dem Frischobst (Birnen, Äpfel,Steinobst und Beeren) auch die Weintrauben enthalten.

Der Produktionswert des Weinbaus wird teilweise beeinflusst durch die Vorräte aus den Vorjahren.Er wird für 2003 um 7,4% tiefer als der Dreijahresdurchschnitt geschätzt,der durch die beiden grossen Ernten 1999 und 2000 geprägt war.Es wird quantitativ ein kleinerer,aber dafür ein qualitativ guter bis ausgezeichneter Jahrgang erwartet.

Die tierische Produktion weist im Mehrjahresvergleich eine Abnahme von 3,2% aus.Die Schätzung geht davon aus,dass die Nutzvieh- und Schlachtviehproduktion um 1,7% ansteigt,der Wert aus der Produktion von Milch und Eiern hingegen um 7,3% abnimmt.Die Befürchtungen,dass die Preise der Schlachtkühe infolge der angespannten Lage im Milchmarkt und der Trockenheit unter Druck kommen,haben sich bis zum Zeitpunkt der Schätzungen nicht bewahrheitet.

Bei den Schweinen zeigte sich der Markt ausgeglichen.Wegen der abnehmenden Nachfrage sanken gegen Ende des Sommers erwartungsgemäss die Produzentenpreise.Die höhere Geflügelproduktion und die stabilen Preise lassen auf einen höheren Produktionswert als in den Vorjahren schliessen.

Der tiefere Produktionswert der Milch wurde durch die tieferen Preise und sinkende Milcheinlieferungen beeinflusst.Bei den Eiern wird mit höheren Preisen aber mit einer tieferen Produktion als im Vorjahr gerechnet.

Die Erzeugung landwirtschaftlicher Dienstleistungen ist in dieser Form neu in der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung.Sie wird für das Jahr 2003 auf 581 Mio.Fr. veranschlagt.Im Mehrjahresvergleich sind dies 2,2% mehr.Es wird damit gerechnet, dass die Arbeit der Lohnunternehmungen auf Vorjahresniveau bleibt,die Verpachtung von Milchkontingenten hingegen leicht ansteigt.

Die nicht trennbaren nicht landwirtschaftlichen Nebentätigkeiten sind ebenfalls neu Bestandteil der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung.Sie werden auf 321 Mio.Fr.geschätzt.Gegenüber den Vorjahren dürfte der Wert damit um 1,2% sinken.Das ist vor allem auf die kleinere Verarbeitungsmenge von Mostobst zurückzuführen.Dienstleistungen wie Strassenrand- und Landschaftspflege,Haltung von Pensionstieren und Schlafen im Stroh,welche ausserhalb der landwirtschaftlichen Branche angeboten werden,dürften dagegen gegenüber dem Dreijahresmittel um 4,2% zunehmen.

1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1.1 ÖKONOMIE 1 55

Die Ausgaben für Vorleistungen werden für 2003 auf 5,777 Mrd.Fr.veranschlagt, 1,7% tiefer als der Dreijahresdurchschnitt.Hauptgrund dafür sind die geringeren Ausgaben für Futtermittel bedingt durch die kleine Raufutterernte.Diese innerbetrieblich erzeugten und verbrauchten Futtermittel werden in den Vorleistungen gegengebucht.Dagegen sind,trotz einer Abnahme der Mischfutterpreise,die Ausgaben für die aus der Futtermittelindustrie zugekauften Futtermittel gestiegen.Zur Kostensenkung trug ebenfalls das Saatgut bei.Vor allem im Bereich der Baumschulen und der Zierpflanzenproduktion wird bei tieferen Preisen ein Rückgang der Nachfrage nach Pflanzgut erwartet.

Bei der Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen wird im Mehrjahresvergleich mit einer Abnahme von 11,9% gerechnet.Die leicht tieferen Ausgaben für die Vorleistungen dürften den tieferen Produktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereiches nicht kompensieren.

Die Abschreibungen werden auf 2,010 Mrd.Fr.oder im Mehrjahresvergleich um 1,2% höher geschätzt.Die Abschreibungen werden stark von den in den Vorjahren getätigten Investitionen beeinflusst.

Die Zunahme der sonstigen Produktionsabgaben von 5,9% ist vor allem auf die Unterkompensation der Mehrwertsteuer zurückzuführen.Einerseits stiegen die Mehrwertsteuersätze im Jahr 2001 für Primärgüter von 2,3% auf 2,4% und für übrige Güter von 7,5% auf 7,6%.Andererseits gab es bei der Zusammensetzung der Vorleistungspositionen eine gewisse Verschiebung von den Positionen mit tiefem Mehrwertsteuersatz (Saatgut,Dünger,Futtermittel etc.) zu den Positionen mit hohem Mehrwertsteuersatz (Reparaturen und Unterhalt,andere Dienstleistungen).Zudem wurde mehr für Motorfahrzeug- und Stempelgebühren ausgegeben.

Die sonstigen Subventionen beinhalten alle Direktzahlungen (allgemeine und für Ökoleistungen erbrachte Entschädigungen),den berechneten Zins für zinslose öffentliche Darlehen (Investitionskredite,Betriebshilfe) und die übrigen kantonalen und von Gemeinden erbrachten Beiträge.Sie beinhalten nicht die Gütersubventionen,welche bereits im Produktionswert berücksichtigt wurden (z.B.Anbaubeiträge).Die sonstigen Subventionen dürften sich auf 2,527 Mrd.Fr.belaufen.Das ist eine Zunahme um 5,2% gegenüber dem Dreijahresdurchschnitt.Im Vergleich zum Vorjahr liegt dieser Wert jedoch um 0,8% tiefer.

Das Arbeitnehmerentgelt (= Angestelltenkosten) wird 2003 auf 1,075 Mrd.Fr. geschätzt.Dies ist um 4,3% tiefer als der Mehrjahreswert.Der besonders starke Rückgang von Angestellten in den Baumschulen und den Betrieben der Zierpflanzenproduktion (Verlagerung der Angestellten in gartenbauliche Dienstleistungen) erwies sich als stärker als die Zunahme der Lohnkosten (inkl.Sozialbeiträge) pro Jahresarbeitskrafteinheit.

Bei den gezahlten Pachten ist mit einer Abnahme um 2,1% gegenüber dem Dreijahresmittel zu rechnen.Die gezahlten Schuldzinsen werden um 3,5% höher veranschlagt.

Als Nettounternehmenseinkommen verbleiben 2,835 Mrd.Fr.,13% weniger als in den vorangegangenen Jahren.Gegenüber dem Vorjahr liegt der Wert auch um 13% tiefer.

56 1.1 ÖKONOMIE 1

1.1.4Wirtschaftliche Lage der Einzelbetriebe

Die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage der Betriebe beruht auf den Ergebnissen der Zentralen Auswertung der FAT.Deren methodische Grundlagen wurden 1999 vollständig überarbeitet.Neben den verschiedenen Einkommensgrössen liefern Indikatoren wie z.B.zur finanziellen Stabilität oder zur Rentabilität wichtige Hinweise auf die wirtschaftliche Lage der Betriebe.Im Anhang sind die Indikatoren detailliert aufgeführt.Im Folgenden wird auf ausgewählte Indikatoren näher eingegangen.Zudem wird der zweite Teil einer Arbeit des Instituts für Agrarwirtschaft der ETH Zürich zum Thema Performance der Schweizer Landwirtschaft präsentiert.

57 1.1 ÖKONOMIE 1 ■■■■■■■■■■■■■■■■
Begriffe und Methoden,Seite A78

Einkommen und betriebswirtschaftliche Kennziffern

Entwicklung der Einkommen der Landwirtschaftsbetriebe: Mittel alle Regionen 1990/921999200020012002

Im Jahr 2002 sind die wirtschaftlichen Ergebnisse leicht tiefer ausgefallen als im Jahr 2001.Im Vergleich zu den drei Vorjahren beträgt der Rückgang des landwirtschaftlichen Einkommens je Betrieb 10%.Der Rohertrag konnte gegenüber dem Wert von 1999/2001 um knapp 2% gesteigert werden.Beim Pflanzenbau sind tiefere Erlöse zu verzeichnen (–8%),was teilweise durch die Witterungsverhältnisse,aber auch durch die gesunkenen Preise zu erklären ist.Der Rohertrag aus der Tierhaltung blieb praktisch stabil.Trotz der Krise in der Milchbranche nahmen die Erlöse aus der Milch im Vergleich zu den drei Vorjahren leicht zu (+2,3%).Tiefere Ergebnisse gab es bei der übrigen Rindviehhaltung (–16%).Ein Hauptgrund dafür ist die Bewertungskorrektur bei den Beständen aufgrund der Marktsituation beim Schlacht- und Nutzvieh.Schweine- und Geflügelhaltung weisen höhere Werte aus (+3,8% resp.+14,1%).Dies ist vor allem auf eine Bestandesausdehnung zurückzuführen.Die Direktzahlungen waren 12,8% höher als in den drei Vorjahren.Neben dem betrieblichen Wachstum (Fläche +3,3%, Tiere +2,5%) trugen Anpassungen im Direktzahlungssystem und Umstellungen auf geförderte Produktionsformen zu diesem Anstieg bei.Die Fremdkosten lagen im Jahr 2002 um rund 6% über dem Dreijahreswert 1999/2001.Ein Teil der Kostensteigerung lässt sich auch hier durch das betriebliche Wachstum erklären.Gestiegen sind vor allem die Kosten für Futtermittel (+10,4%),Gebäude (+14,2%) sowie die allgemeinen Betriebskosten (+9,5%).Abgenommen haben die Personalkosten (–4,4%).

Das landwirtschaftliche Einkommen ist die Differenz zwischen Rohertrag und Fremdkosten.Im Jahr 2002 lag es leicht tiefer als 2001.Ohne die Bewertungskorrektur beim Rindvieh wäre es leicht höher ausgefallen.Das landwirtschaftliche Einkommen entschädigt einerseits die Arbeit der durchschnittlich 1,3 Familienarbeitskräfte und andererseits das im Betrieb durchschnittlich investierte Eigenkapital von etwas über

58 1.1 ÖKONOMIE 1
Fr.
400'000
Fr. pro Betrieb Nebeneinkommen Landwirtschaftliches Einkommen Quelle: Zentrale Auswertung, FAT 0 90 000 80 000 70 000 60 000 50 000 40 000 30 000 20 000 10 000 16 264 62 822 1,39 FJAEFamilien-Jahresarbeitseinheiten 18 638 53 789 1,29 19 208 64 675 1,30 18 633 52 434 1,29 18 577 51 500 1,28
Tabellen 17–26,Seiten A16–A26 ■ Einkommen 2002

Das landwirtschaftliche Einkommen war 2002 gegenüber 1999/2001 in der Talregion um 6%,in der Hügelregion um 11% und in der Bergregion um 14% tiefer.In der Tal(–4%) und in der Hügelregion (–7%) war ebenfalls das Nebeneinkommen rückläufig. In der Bergregion hingegen erhöhte sich dieses um 8%.Das Gesamteinkommen lag damit 2002 in der Talregion um 6%,in der Hügelregion um 10% und in der Bergregion um 8% unter dem Durchschnitt der Jahre 1999/2001.

Einkommen der Landwirtschaftsbetriebe nach Regionen

Der Anteil der Direktzahlungen am Rohertrag betrug im Jahr 2002 17% in der Talregion,24% in der Hügelregion und 42% in der Bergregion.Damit liegt der Anteil in allen drei Regionen etwas höher als 1999/2001,was vor allem auf die gestiegene Direktzahlungssumme im Jahr 2002 zurückzuführen ist.

59 1.1 ÖKONOMIE 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT
Einkommen nach RegionEinheit1990/9219992000200120021999/2001–2002 % Talregion Landwirtschaftliche Nutzflächeha16,6619,33 19,4119,9320,685,7 FamilienarbeitskräfteFJAE1,361,26 1,261,261,25 –0,8 Landwirtschaftliches EinkommenFr.73 79461 968 77 73862 45363 402 –5,9 NebeneinkommenFr.16 42917 580 17 80517 04316 743 –4,2 GesamteinkommenFr.90 22379 548 95 54379 49680 145 –5,6 Hügelregion Landwirtschaftliche Nutzflächeha15,3017,19 17,8317,9518,092,5 FamilienarbeitskräfteFJAE1,401,28 1,291,261,24 –2,9 Landwirtschaftliches EinkommenFr.59 83849 885 58 72547 49646 257 –11,1 NebeneinkommenFr.14 54419 849 21 81420 55719 369 –6,6 GesamteinkommenFr.74 38269 734 80 53968 05365 626 –9,8 Bergregion Landwirtschaftliche Nutzflächeha15,7618,06 18,6318,8518,550,2 FamilienarbeitskräfteFJAE1,421,37 1,391,381,35 –2,2 Landwirtschaftliches EinkommenFr.45 54143 392 47 72140 13537 512 –14,3 NebeneinkommenFr.17 85319 250 19 01119 41420 7487,9 GesamteinkommenFr.63 39462 642 66 73259 54958 260 –7,5 Quelle:Zentrale Auswertung,FAT
Tabellen 17–20,Seiten A16–A19

Die Einkommenssituation in den 11 Betriebstypen (Produktionsrichtungen) zeigt erhebliche Differenzen auf.

Einkommen der Landwirtschaftsbetriebe nach Betriebstypen 2000/02

Im Durchschnitt der Jahre 2000/02 erzielten die Ackerbau-,Spezialkultur- und bestimmte kombinierte Betriebe (Verkehrsmilch/Ackerbau,Kombiniert Veredlung) die höchsten landwirtschaftlichen Einkommen.Zusammen mit den kombinierten Mutterkuhbetrieben erwirtschafteten diese auch die höchsten Gesamteinkommen.Die tiefsten landwirtschaftlichen Einkommen und Gesamteinkommen erreichten die Betriebstypen «Pferde,Schafe,Ziegen» sowie «anderes Rindvieh»

60 1.1 ÖKONOMIE 1
haFJAEFr.Fr.Fr. Mittel alle Betriebe19,091,2956 20318 80675 009 Ackerbau24,231,1069 49222 20091 693 Spezialkulturen12,571,3673 16314 90788 070 Verkehrsmilch18,651,3450 19218 21568 406 Mutterkühe17,271,1039 81131 24771 058 Anderes Rindvieh15,901,2733 66521 32554 990 Pferde/Schafe/Ziegen13,641,2021 76729 55951 326 Veredlung11,301,1564 00917 09081 099 Kombiniert Verkehrsmilch/Ackerbau24,941,3370 40514 36984 774 Kombiniert Mutterkühe21,791,1657 70326 96684 669 Kombiniert Veredlung19,391,2969 75215 97785 730 Kombiniert Andere20,291,2756 65819 53876 197 Quelle:Zentrale Auswertung,FAT
BetriebstypLandw.Familien- Landw.Neben-GesamtNutzflächearbeits-Einkommeneinkommeneinkommen kräfte
Tabellen 21a–21b,Seiten A20–A21

Der von den Landwirtschaftsbetrieben erwirtschaftete Arbeitsverdienst (landwirtschaftliches Einkommen abzüglich Zinsanspruch für im Betrieb investiertes Eigenkapital) entschädigt die Arbeit der nichtentlöhnten Familienarbeitskräfte.Gegenüber dem Dreijahresmittel 1999/2001 hat sich der Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft (Median) im Jahr 2002 um 10% verschlechtert.Im Vergleich zum Jahr 2001 ist er auf demselben Niveau geblieben.

Der Arbeitsverdienst pro Familienarbeitskraft ist in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich.Im Durchschnitt liegt er in der Talregion wesentlich höher als in der Bergregion.Auch die Quartile liegen weit auseinander.So erreichte 2000/02 der Arbeitsverdienst pro Familienarbeitskraft in der Talregion im ersten Quartil 23% und derjenige im vierten Quartil 196% des Mittelwertes aller Betriebe der Region.In den anderen Regionen sind die Streuungsbandbreiten ähnlich.

Arbeitsverdienst der Landwirtschaftsbetriebe 2000/02: nach Regionen und Quartilen

Arbeitsverdienst 1 in Fr.pro FJAE 2

1Eigenkapitalverzinsung zum mittleren Zinssatz der Bundesobligationen:2000:3,95%;2001:3,36%;2002:3,22% 2Familien-Jahresarbeitseinheiten:Basis 280 Arbeitstage Quelle:Zentrale Auswertung,FAT

61 1.1 ÖKONOMIE 1
MedianMittelwerte Region1.Quartil2.Quartil3.Quartil4.Quartil (0–25%)(25–50%)(50–75%)(75–100%) Talregion38 3659 35431 20646 07381 115 Hügelregion28 5304 67822 40434 97760 302 Bergregion19 9091 44715 77425 39146 205
Tabellen 22–25,Seiten A22–A25 ■ Arbeitsverdienst 2002

In der Tal- und Hügelregion übertraf bzw.erreichte 2000/02 das vierte Quartil der Landwirtschaftsbetriebe den entsprechenden Jahres-Bruttolohn der übrigen Bevölkerung.In der Bergregion lag der mittlere Arbeitsverdienst im vierten Quartil rund 9'000 Fr.unter dem Vergleichswert.

Vergleichslohn 2000/02,nach Regionen

1Median der Jahres-Bruttolöhne aller im Sekundär- und Tertiärsektor beschäftigten Angestellten Quellen:BFS,FAT

Zieht man das Nebeneinkommen mit in die Beurteilung ein,sieht die Situation der landwirtschaftlichen Haushalte deutlich besser aus,als der alleinige Vergleich von Arbeitsverdienst mit Vergleichslohn erscheinen lässt.Die durchschnittlichen Nebeneinkommen lagen 2000/02 bei rund 19'000 Fr.

Der Anteil des Fremdkapitals am Gesamtkapital (Fremdkapitalquote) gibt Auskunft über die Fremdfinanzierung des Unternehmens.Kombiniert man diese Kennzahl mit der Grösse der Eigenkapitalbildung lassen sich Aussagen über die Tragbarkeit einer Schuldenlast machen.Ein Betrieb mit hoher Fremdkapitalquote und negativer Eigenkapitalbildung ist auf die Dauer – wenn diese Situation über Jahre hinweg anhält –finanziell nicht existenzfähig.

Auf Basis dieser Überlegungen werden die Betriebe in vier Gruppen mit unterschiedlicher finanzieller Stabilität eingeteilt.

Einteilung der Betriebe in vier Gruppen mit unterschiedlicher finanzieller Stabilität

Betriebe mit ... Fremdkapitalquote

Tief (<50%)Hoch (>50%)

Positiv...guter...beschränkter finanEigenkapitalbildung finanzieller Situationzieller Selbständigkeit

Negativ...ungenügendem ...bedenklicher

Einkommenfinanzieller Situation

Quelle:De Rosa

62 1.1 ÖKONOMIE 1
RegionVergleichslohn 1 Fr.pro Jahr Talregion65 515 Hügelregion60 108 Bergregion55 001
■ Finanzielle Stabilität

■ Eigenkapitalbildung, Investitionen und Fremdkapitalquote

Die Beurteilung der finanziellen Stabilität der Betriebe zeigt in den drei Regionen ein ähnliches Bild.Knapp die Hälfte der Betriebe befindet sich in einer finanziell guten Situation und etwas über 30% sind als Problembetriebe einzustufen (Betriebe mit negativer Eigenkapitalbildung).Im Vergleich zu 1999/2001 hat sich die Situation in den drei Regionen leicht verschlechtert.

Beurteilung der finanziellen Stabilität 2000/02: nach Regionen

bedenkliche finanzielle Situation ungenügendes Einkommen beschränkte finanzielle Selbständigkeit gute finanzielle

Die Investitionen der FAT-Referenzbetriebe haben im Jahr 2002 im Vergleich zu 1999/2001 leicht abgenommen (–2,4%).Gleichzeitig ist auch der Cashflow gesunken (–3,2%).Entsprechend hat sich das Cashflow-Investitionsverhältnis nur wenig verändert (–1,4%).Die Eigenkapitalbildung (Gesamteinkommen minus Privatverbrauch) ist wesentlich tiefer als in der Referenzperiode (–51%).Die Fremdkapitalquote hat sich hingegen nicht verändert.

Entwicklung von Eigenkapitalbildung,Investitionen und Fremdkapitalquote

1 Bruttoinvestitionen (ohne Eigenleistungen) minus Subventionen und Desinvestitionen

2 Cashflow (Eigenkapitalbildung plus Abschreibungen plus/minus Veränderungen Vorräte- und Viehvermögen) zu Investitionen

Quelle:Zentrale Auswertung,FAT

1.1 ÖKONOMIE 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1 63
Merkmal1990/9219992000200120021999/2001–2002 % EigenkapitalbildungFr.19 51313 20721 2337 2886 840 –50,8 Investitionen 1 Fr.46 91441 85644 96547 46943 695 –2,4 Cashflow-Investitionsverhältnis 2 %951011028394 –1,4 Fremdkapitalquote%43414141410
TalregionHügelregionBergregion Anteil Betriebe in %
Quelle: Zentrale Auswertung, FAT 0 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 16 20 18 46 17 16 23 44 16 20 19 45
Situation

Kostenentwicklung in den letzten zehn Jahren

Die Entwicklung der Kosten auf Stufe Landwirtschaftsbetrieb wird anhand der Ergebnisse der Zentralen Auswertung einerseits pro Betrieb und andererseits pro ha dargestellt.

■ Kostenentwicklung pro Betrieb Entwicklung von Rohertrag und Fremdkosten pro Betrieb

Quelle: Zentrale Auswertung, FAT

Die Fremdkosten sind in den neunziger Jahren um 14% gestiegen,der Rohertrag um 6%.Der stärkere Anstieg der Fremdkosten hat dazu geführt,dass die landwirtschaftlichen Einkommen in dieser Zeit um 11% abgenommen haben.

Entwicklung der Fremdkosten pro Betrieb

Quelle: Zentrale Auswertung, FAT

Die Zunahme der Fremdkosten geht vor allem auf das Konto der Strukturkosten 1 (z.B. Kosten für Gebäude,Maschinen,allgemeine Betriebskosten).Daneben verzeichnen auch die Sachkosten der Tierhaltung einen Anstieg.Die Sachkosten Pflanzenbau und die Strukturkosten 2 (Personalkosten,Zinsen) haben dagegen abgenommen.

1.1 ÖKONOMIE 1 64
Fr.
1990/922000/02
RohertragFremdkosten 0 250000 200000 150000 100000 50000
Fr.
1990/922000/02
Sachkosten Pflanzenbau 0 80000 60000 70000 50000 30000 40000 10000 20000 Sachkosten Tierhaltung Strukturkosten
Strukturkosten
1
2

Veränderung 1990/92–2000/02 nach Kostengruppen pro Betrieb

Sachkosten Pflanzenbau

Sachkosten Tierhaltung

Arbeiten durch Dritte, Maschinenmiete

Anteil Autokosten

Maschinen, Geräte

Abschreibungen Pflanzen

Feste Einrichtungen Gebäude

■ Kostenentwicklung pro ha

Quelle: Zentrale Auswertung, FAT

Eine weitere Untergliederung zeigt,dass fünf Positionen besonders stark zugenommen haben:Gebäudekosten,allgemeine Betriebskosten,Sachkosten Tierhaltung,Kosten für Maschinen und Geräte sowie Arbeiten durch Dritte (inkl.Maschinenmiete).Bei den Gebäudekosten sind die Abschreibungen hauptverantwortlich für die Zunahme.Abgenommen haben besonders stark die Schuldzinsen,etwas weniger stark die Personalkosten und die Sachkosten Pflanzenbau.

Die Referenzbetriebe sind zwischen 1990/92 und 2000/02 von 16,1 auf 19,1 ha um durchschnittlich 3 ha gewachsen.Wie sich dieses Wachstum auf die Kostenentwicklung ausgewirkt hat,zeigt die nachfolgende Analyse.

Entwicklung der Fremdkosten pro ha

1990/922000/02

Quelle: Zentrale Auswertung, FAT

1.1 ÖKONOMIE 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1 65
Betriebskosten Personalkosten Pachtzinsen Schuldzinsen –1 323 3 526 2 491 836 3 054 90 886 6 708 440 4 825 –1 733 574 –3 061 –4000 –200002000 Fr. 40006000 8000
Meliorationen und Wege Allgemeine
Fr.
Sachkosten Pflanzenbau 0 4000 3000 3500 2500 1500 2000 500 1000 Sachkosten Tierhaltung Strukturkosten 1 Strukturkosten 2

Die Betrachtung der Kostenentwicklung pro ha zeigt,dass nur die Strukturkosten 1 gewachsen sind.Die anderen Kostenpositionen waren 2000/02 tiefer als vor zehn Jahren.Dies gilt auch für das Total der Fremdkosten.Sie lagen 2000/02 um 4% unter dem Niveau von 1990/92.

Veränderung 1990/92–2000/02 nach Kostengruppen pro ha

Sachkosten Pflanzenbau

Sachkosten Tierhaltung Arbeiten durch Dritte, Maschinenmiete

Quelle: Zentrale Auswertung, FAT

Die Betrachtung auf einer tieferen Ebene zeigt,dass pro ha nur die Gebäudekosten, die allgemeinen Betriebskosten sowie die Kosten für Arbeiten durch Dritte (inkl. Maschinenmiete) wesentlich gewachsen sind.

Insgesamt macht die Analyse deutlich,dass unter Berücksichtigung des Wachstumseffektes die Fremdkosten in der Landwirtschaft in den letzten zehn Jahren nicht gestiegen sind.Festzuhalten gilt es aber,dass die Kosten nicht im selben Ausmass reduziert werden konnten,wie sich die Erlöse zurückgebildet haben.

1.1 ÖKONOMIE 1 66
Einfuhren
in Mio. Fr.
Import- bzw.Exportüberschuss
Fr.
Anteil
Maschinen,
Abschreibungen
Feste Einrichtungen Gebäude Meliorationen und Wege Allgemeine Betriebskosten Personalkosten Pachtzinsen Schuldzinsen –196 –111 92 18 –35 2 24 235 15 179 –227 –272 –20 –400 –300 –2000–100100200 300
Autokosten
Geräte
Pflanzen

Mittelflussrechnung

Die Mittelflussrechnung zeigt für die Einheit Unternehmen/Haushalt sämtliche Zu- und Abflüsse finanzieller Mittel auf.Es lassen sich drei Bereiche unterscheiden.Im Umsatzbereich werden die Mittelzuflüsse aus der beruflichen Tätigkeit der Mitglieder des landwirtschaftlichen Haushalts (Mittelfluss Landwirtschaft und Mittelfluss betriebsfremd) sowie die Mittelabflüsse aufgrund des Privatverbrauchs des Haushalts erfasst.Aus der Differenz zwischen den beiden Grössen ergibt sich der Cashflow (Mittelfluss aus Umsatzbereich).Im Investitionsbereich werden die Mittelabflüsse festgehalten,die sich aus den betrieblichen Investitionen ergeben (inkl.Mittelzuflüsse aus Desinvestitionen).Vermag der erarbeitete Cashflow die Investitionen zu decken, ergibt sich ein Finanzierungsüberschuss,ansonsten ein Finanzierungsmanko.Ein Finanzierungsmanko ist möglich,weil dem Betrieb neben dem Cashflow noch weitere Finanzierungsquellen zur Verfügung stehen.Diese sind im Finanzierungsbereich festgehalten.Dieser erfasst die Mittelzuflüsse und -abflüsse,welche sich durch die Aufnahme respektive Rückzahlung von Fremdkapital und privatem Kapital der Haushaltmitglieder (Privater Ausgleich) ergeben.Der Saldo aus Umsatzbereich,Investitionsbereich und Finanzierungsbereich ergibt die Veränderung des Nettomonetären Umlaufvermögens (NMUV).

1.1 ÖKONOMIE 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1 67
Mittelflussrechnung 1999/2001 Umsatzbereich Landwirtschaftliches Einkommen56 966 Abschreibungen Mittelflussrechnung30 169 Veränderung Vorräte und Tiervermögen –1 809 Verschiedene Korrekturen –10 553 Mittelfluss Landwirtschaft74 773 Mittelfluss betriebsfremd19 535 Mittelfluss vor Privatausgaben94 308 Privatausgaben –51 752 Cashflow (Mittelfluss aus Umsatzbereich)42 557 Investitionsbereich Investitionen Maschinen und Geräte –11 445 Investitionen Gebäude und feste Einrichtungen (ohne Eigenleistungen) –24 340 Verschiedene Investitionen –8 978 Finanzierungsüberschuss/-manko –2 206 Finanzierungsbereich Veränderung Investitionskredite –60 Veränderung anderes Fremdkapital3 874 Privater Ausgleich (Netto-Einlagen)2 005 Veränderung Nettomonetäres Umlaufvermögen (NMUV)3 613 Quelle:Zentrale Auswertung,FAT
■ Drei Bereiche der Mittelflussrechnung

■ Mittelfluss Landwirtschaft und landwirtschaftliches Einkommen

Der Mittelfluss Landwirtschaft ist neben dem betriebsfremden Mittelfluss und den Privatausgaben eine Teilkomponente des Umsatzbereichs der Mittelflussrechnung.Zur Berechnung des Mittelflusses Landwirtschaft wird das landwirtschaftliche Einkommen um alle nicht liquiditätswirksamen Buchungen des Betriebs korrigiert (Abschreibungen,Veränderung von Vorräten und Tiervermögen,Selbstversorgung,kalkulierte Wohnungsmiete etc.).

Entwicklung von Mittelfluss und Einkommen

■ Umsatz- und Investitionsbereiche im Spiegel des Betriebszyklus

Der Mittelfluss Landwirtschaft schwankt über die Jahre weniger stark als das landwirtschaftliche Einkommen.Die stärkeren Schwankungen des landwirtschaftlichen Einkommens werden in erster Linie durch Inventarveränderungen des Tiervermögens und der Vorräte verursacht.Vor allem die steigenden Abschreibungen lassen die Differenz zwischen Mittelfluss und landwirtschaftlichem Einkommen grösser werden.

Sowohl die Höhe des Mittelflusses aus betrieblicher und betriebsfremder Beschäftigung als auch die Investitionstätigkeit sind abhängig vom Betriebs- und Familienzyklus.Die beobachteten Unterschiede lassen sich in einem hohen Ausmass durch das Alter erklären,da die Betriebe der vier dargestellten Altersklassen sich nur geringfügig bezüglich Grösse und Höhenlage unterscheiden.

Mittelfluss und Verwendung nach Altersklassen 1990/92

1.1 ÖKONOMIE 1 68
Fr. je Betrieb Mittelfluss Landwirtschaft Landwirtschaftliches Einkommen Quelle: Zentrale Auswertung, FAT 0 20 000 40 000 60 000 80 000 100 000 199019911992199319941995199619971998199920002001 2002
in 1 000 Fr. je Betrieb Mittelfluss vor Privatausgaben Cashflow (Mittelfluss
Privatausgaben Investitionen total Quelle: Zentrale Auswertung, FAT 0 120 100 80 60 40 20 Alter Betriebsleiter/in unter 3535–45 Jahre45–55 Jahre über 55 Jahre
aus Umsatzbereich)

Mittelfluss und Verwendung nach Altersklassen 1999/2001

unter 3535–45 Jahre45–55 Jahre über 55 Jahre

Die Gruppe 35–45 Jahre erzielte 1999/2001 den höchsten Mittelfluss vor Privatausgaben.Der tiefere Mittelfluss vor Privatausgaben bei der jüngsten und ältesten Gruppe steht in engem Zusammenhang zu den Personalkosten,die bei diesen zwei Gruppen am höchsten sind.Eine Erklärung kann die verstärkte Mitarbeit der abtretenden Generation (vor Erreichen des AHV-Alters) in der Gruppe unter 35 Jahre und der erwachsenen Nachkommen in den Betrieben mit älteren Betriebsleitern sein.Diese werden heute in der Regel als Angestellte voll entlöhnt.Bei der Gruppe über 55 Jahre spielt auch die Tatsache eine Rolle,dass es sich hier im Durchschnitt um etwas kleinere Betriebe handelt.Die Privatausgaben waren bei der Gruppe unter 35 Jahre am kleinsten.Dies dürfte mit der noch kleinen Familiengrösse in diesem Lebenszyklus respektive den noch vergleichsweise geringen Lebenshaltungskosten für Kleinkinder zusammenhängen.Die Höhe der Investitionen nimmt mit fortschreitendem Alter ab.Daraus lässt sich schliessen,dass die Betriebe in der Regel erst nach der Hofübernahme auf die neuen Herausforderungen ausgerichtet werden.

Im Vergleich zu 1990/92 lassen sich verschiedene Unterschiede feststellen.1990/92 nahm die Betriebsgrösse mit dem Alter zu,während 1999/2001 das Gegenteil der Fall war.1990/92 waren die Betriebe der jungen Betriebsleiter unter 35 Jahre mit 15,4 ha und 23,1 GVE die kleinsten,1999/2001 mit 19,7 ha und 25,6 GVE hingegen die grössten.

1990/92 war der Mittelfluss vor Privatausgaben für alle Altersklassen ab 35 vergleichbar,während er 1999/2001 ab Altersklasse 35 sank.Dies spiegelt sich auch in der Investitionstätigkeit.1990/92 waren die Investitionen über die Altersklassen hinweg praktisch konstant,während sie 1999/2001 mit zunehmendem Alter deutlich abnahmen.

1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1.1 ÖKONOMIE 1 69
in 1 000 Fr. je Betrieb Mittelfluss vor Privatausgaben Cashflow (Mittelfluss aus Umsatzbereich) Privatausgaben Investitionen total Quelle: Zentrale Auswertung, FAT 0 120 100 80 60 40 20 Alter Betriebsleiter/in

■ Kapitalbeschaffung und -bildung im Spiegel des Betriebszyklus

Die Höhe und Zusammensetzung des im Betrieb investierten Kapitals verändern sich im Verlauf des Betriebszyklus beträchtlich.

Zusammensetzung des Kapitals nach Altersklasse 1990/92

unter 35 Jahre35–45 Jahre

Verschiedenes mittel- und langfristiges Fremdkapital

Zusammensetzung des Kapitals nach Altersklasse 1999/2001

unter 35 Jahre35–45 Jahre Alter

Eigenkapital

Verschiedenes mittel- und langfristiges Fremdkapital

Quelle: Zentrale Auswertung, FAT

1.1 ÖKONOMIE 1 70
in 1 000 Fr. je Betrieb
Alter Betriebsleiter/in über 55 Jahre 45–55 Jahre
Eigenkapital
Hypothekarkredite Investitionskredite Wohnrecht Kurzfristiges Fremdkapital
0 800 700 600 500 400 300 200 100
Quelle: Zentrale Auswertung, FAT
in 1 000 Fr. je Betrieb
Betriebsleiter/in über 55 Jahre 45–55 Jahre
Hypothekarkredite Investitionskredite Wohnrecht Kurzfristiges Fremdkapital
0 800 700 600 500 400 300 200 100

■ Datengrundlage und methodisches Vorgehen

1999/2001 wies die Gruppe unter 35 Jahre das tiefste Eigenkapital,das höchste Fremdkapital und gleichzeitig das tiefste Gesamtkapital aus.Die Gruppen 35–45 Jahre und 45–55 Jahre verfügten über ein wesentlich höheres Gesamtkapital bei steigendem Eigenkapital- und sinkendem Fremdkapitalanteil.Bei der Gruppe über 55 Jahre liegt das Gesamtkapital aufgrund der Betriebsgrösse und der geringeren Investitionen wieder etwas tiefer.Während das verschiedene mittel- und langfristige Fremdkapital, die Investitionskredite und die Wohnrechte abnehmen,steigen die Hypothekarkredite zu Beginn an,um anschliessend auf konstantem Niveau zu verharren.Das kurzfristige Fremdkapital bleibt praktisch unverändert.

Für die Jahre 1990/92 fällt im Vergleich zu 1999/2001 auf,dass vor allem die Betriebe, welche am Anfang des Zyklus stehen (Gruppe unter 35 Jahre) bedeutend weniger Kapital einsetzen.Dies dürfte unter anderem damit zusammenhängen,dass diese Betriebe 1990/92 kleiner waren als heute.Im Unterschied zu 1999/2001 nahm die Ausstattung der Betriebe mit Fremdkapital über die verschiedenen Altersklassen hinweg weniger stark ab.

Aufgrund der Analyse ist keine Tendenz erkennbar,dass die Betriebe nicht mehr in der Lage sind,die Schulden im Laufe des Betriebszyklus zu amortisieren.

Hauptbestimmungsfaktoren der Performance von Schweizer Landwirtschaftsbetrieben

Das Institut für Agrarwirtschaft (IAW) der ETH Zürich hat 2002 im Auftrag des BLW ein «Monitoring Tool Performance Schweizer Landwirtschaftsbetriebe» entwickelt.Es handelt sich dabei um ein Instrument,mit dem die Schweizer Landwirtschaftsbetriebe hinsichtlich ihrer betriebswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit – ihrer Performance –unter gegebenen Rahmenbedingungen und hinsichtlich des Wettbewerbsdrucks im europäischen Umfeld klassifiziert werden können.

Die im Agrarbericht 2002 veröffentlichten Resultate haben unter anderem gezeigt, dass die Performance in Abhängigkeit der Betriebsgruppe und Flächenklasse sowie auch innerhalb der Betriebsgruppen stark variiert.Im vorliegenden Vertiefungsprojekt geht das IAW nun der Frage nach den Hauptbestimmungsfaktoren der Performance nach (vgl.auch www.blw.admin.ch).

Datengrundlage für die vorliegende Studie waren die Ergebnisse der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten der FAT des Jahres 2000.Die Untersuchungseinheit umfasste 1'718 Betriebe,welche repräsentativ für die Schweizer Landwirtschaft sind.

1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1.1 ÖKONOMIE 1 71

In einem ersten Schritt wurden die Betriebsgruppen der Untersuchungseinheit in zehn Untersuchungsgruppen aufgeteilt.In einem zweiten Schritt wurden mit Hilfe deskriptiver statistischer Analysen und aufgrund von Gesprächen mit Experten insgesamt 49 Bestimmungsfaktoren der Performance definiert.In einem dritten Schritt wurden mit Hilfe der so genannten multiplen linearen Regressionsanalyse für jede der zehn Untersuchungsgruppen eine Auswahl von Bestimmungsfaktoren – Hauptbestimmungsfaktoren – identifiziert,welche einen statistisch signifikanten Einfluss auf die Performance ausüben.

Performance der Untersuchungsgruppen

Performance in % –8 –6 –4 –202468101214

Veredlung ohne Mutterkühe, Tal / Hügel / Bergzone 1+2

Ackerbau, Tal

Kombiniert Verkehrsmilch / Ackerbau, Tal Verkehrsmilch, Tal

Mutterkühe, alle Regionen

Verkehrsmilch, Hügel

Verkehrsmilch, Bergzone 1

Verkehrsmilch, Bergzone 2

Verkehrsmilch, Bergzone 3

Verkehrsmilch, Bergzone 4

Standardabweichung

Die Performance ist im Durchschnitt bei der Gruppe «Veredlung ohne Mutterkühe» am höchsten,bei «Verkehrsmilch,Bergzone 4» am tiefsten.Es zeigt sich,dass die Performance in den untersuchten Gruppen stark variiert.

Über die Regressionsanalyse können von den ursprünglich 49 Faktoren insgesamt 29 identifiziert werden,welche in einer oder mehreren Untersuchungsgruppen als Hauptbestimmungsfaktoren wirken.

In der Tabelle wird jeweils farblich unterschieden,ob ein Hauptbestimmungsfaktor positiv (grün) oder negativ (grau) wirkt. «Positiv» bedeutet,dass eine Wertzunahme des entsprechenden Faktors zu einer Steigerung der Performance führt.Umgekehrt verhält es sich mit einem negativen Hauptbestimmungsfaktor.Das R2 – das Bestimmtheitsmass – gibt darüber Auskunft,wie viel Prozent der Varianz der Performance durch das Regressionsmodell bzw.durch die Varianz der Hauptbestimmungsfaktoren erklärt werden kann.Es liegt meist über 80%,das heisst die Performanceschwankungen können zum grössten Teil durch die Regressionsmodelle erklärt werden.

1.1 ÖKONOMIE 1 72
Quelle: IAW ■ Hauptbestimmungsfaktoren

Übersicht der Hauptbestimmungsfaktoren

Hauptbestimmungsfaktoren in Gruppe

Bestimmungsfaktoren der Performance

Untersuchungsgruppen

Veredlung ohne Mutterkühe, Tal / Hügel / Bergzone 1+2

Anzahl Betriebe R 2 in % Anzahl

Anteil Arbeitskosten am Umsatz

Anteil allgemeine Betriebskosten am Umsatz

Effizienz Tierhaltung

Anteil Geb ä udekosten am Umsatz

Anteil Maschinenkosten am Umsatz

Anteil Kosten Arbeiten von Dritten am Umsatz

Hauptfutterfl ä che pro Raufutterverzehrer

Pachtbetrieb

Anteil verschiedene Rohertr ä ge am Umsatz

Durchschnittliche Milchleistung

Schweinehaltung

Angestellte ausserfamili ä r

Kunstwiesenanbau

Zuckerr ü benanbau

Durchschnittliche Arbeitskosten pro Arbeitskraft K ä lbermasthaltung

Betriebsgruppe « Gefl ü gel » Gefl ü gelhaltung

Anteil Aufzucht-Rindvieh am Rindviehbestand

Waldnutzung

Haltung von Grossmast Rindvieh

Bewirtschaftungsform « Bio »

Dreschkulturenanbau

Anteil Direktzahlungen am Umsatz Ausbildungsklasse Gr ü nlandanteil Direktvermarktung Effizienz

ä che an Hauptfutterfl ä che

Häufigkeit, dass der Faktor als Hauptbestimmungsfaktor auftritt

Hauptbestimmungsfaktor mit positivem Einfluss Hauptbestimmungsfaktor mit negativem Einfluss

R 2: Anteil der Varianz der Performance, welche durch die Hauptbestimmungsfaktoren erklärt werden kann

Quelle: IAW

Der Faktor «Effizienz Tierhaltung» (Rohertrag Tierhaltung/ Sachkosten Tierhaltung) ist bei neun von zehn Untersuchungsgruppen ein positiver Hauptbestimmungsfaktor der Performance.Der Faktor «Anteil Arbeitskosten am Umsatz» wird in allen zehn Untersuchungsgruppen als negativer Hauptbestimmungsfaktor identifiziert.Weitere negative Faktoren,welche relativ häufig als Hauptbestimmungsfaktoren der Performance vorkommen,sind «Anteil allgemeine Betriebskosten am Umsatz», «Anteil Gebäudekosten am Umsatz», «Anteil Maschinenkosten am Umsatz» sowie «Anteil Kosten Arbeiten von Dritten am Umsatz»

1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1.1 ÖKONOMIE 1 73
Anteil Naturwiesenfl
Ackerbau, Tal Verkehrsmilch, Tal Mutterkühe, alle Regionen Verkehrsmilch, Hügel Verkehrsmilch, Bergzone 1 Verkehrsmilch, Bergzone 2 Verkehrsmilch, Bergzone 3 Verkehrsmilch, Bergzone 4 Kombiniert Verkehrsmilch / Ackerbau, Tal 70 105 349 217 53 177 263 323 101 60 81 72 85 82 81 82 86 85 87 90 7 7 11 9 4 9 10 9 9 5 109987553222111111111111111111
Pflanzenbau

■ Arbeitskosten:Wichtigste Ursache für PerformanceUnterschiede

Mit Hilfe der Regressionsanalyse kann u.a.die Einflussstärke der einzelnen Hauptbestimmungsfaktoren quantifiziert werden.Zur vereinfachten Interpretation und grafischen Darstellung der Resultate werden die statistisch gemessenen Einflussstärken der Hauptbestimmungsfaktoren einer Untersuchungsgruppe transformiert.Dabei nimmt der Absolutwert der Summe der Einflussstärken aller Hauptbestimmungsfaktoren einer Untersuchungsgruppe jeweils den vorgegebenen Wert zehn an.

Aus den Resultaten ist zu schliessen,dass sich die Betriebe in der Schweiz hauptsächlich wegen unterschiedlicher Arbeitsproduktivitäten (Umsatz monetär / Arbeitskosten für Familien- und Fremdarbeit) in ihrer Performance unterscheiden.

Stellvertretend für die zehn Untersuchungsgruppen werden die Resultate der Untersuchungsgruppe «Kombiniert Verkehrsmilch / Ackerbau,Tal» aufgezeigt.Mit 349 Betrieben ist dies die grösste Untersuchungsgruppe.11 Hauptbestimmungsfaktoren konnten in dieser Gruppe identifiziert werden.Fünf davon haben einen positiven und sechs einen negativen Einfluss.Den weitaus grössten Einfluss auf die Performance hat der Faktor «Anteil Arbeitskosten am Umsatz».Das zweitgrösste Gewicht hat der Faktor «Effizienz Tierhaltung» Über alle Untersuchungsgruppen betrachtet,sind dies die beiden einflussreichsten Faktoren.

Ergebnisse der Untersuchungsgruppe «Kombiniert Verkehrsmilch / Ackerbau, Tal»

Effizienz Tierhaltung

Direktvermarktung

Effizienz Pflanzenbau

Angestellte ausserfamiliär

Hauptfutterfläche pro Raufutterverzehrer

Anteil Arbeitskosten am Umsatz

Anteil Maschinenkosten am Umsatz

Anteil Kosten Arbeit von Dritten am Umsatz

Anteil allgemeine Betriebskosten am Umsatz

Anteil Gebäudekosten am Umsatz

Anteil Naturwiesenfläche an Hauptfutterfläche

Quelle: IAW

1.1 ÖKONOMIE 1 74
Einfluss:negativpositiv –5 –4 –3 –2 –1012

■ Schlussfolgerungen

Nachfolgend werden aus den wichtigsten Ergebnissen Schlussfolgerungen in Form von betrieblichen Empfehlungen zur Verbesserung der Performance formuliert.

Dass eine Erweiterung der Produktionskapazitäten und/oder Verlagerung des Produktionsschwerpunktes zu einer Verbesserung der Performance führen kann,sei hier nur am Rande erwähnt.Dies haben bereits die veröffentlichten Resultate im Agrarbericht 2002 aufgezeigt.

Arbeitsproduktivität

Die Steigerung der Arbeitsproduktivität muss eines der Hauptziele im Zusammenhang mit der Verbesserung der Performance von Schweizer Landwirtschaftsbetrieben sein. Da das Potential zur Umsatzsteigerung als gering eingeschätzt werden muss – einerseits sinken die Preise der meisten landwirtschaftlichen Erzeugnisse stetig und andererseits stagnieren tendenziell die physischen Erträge der Landwirtschaft – kann die Arbeitsproduktivität nur über eine Senkung der Arbeitskosten erreicht werden.

Ein Betrieb muss für jedes produzierte Erzeugnis den Produktionsprozess genauestens analysieren.Es müssen Schwachstellen identifiziert werden und Wege zur Reduktion der Arbeitskosten aufgezeigt und umgesetzt werden.Häufig stellt sich die Frage des «make or buy».Soll man einen Teilprozess der Produktion oder ein Vorprodukt zur Bereitstellung eines landwirtschaftlichen Erzeugnisses zukaufen oder selbst anbieten? Dabei muss als weitere Option auch eine überbetriebliche Bereitstellung in Betracht gezogen werden.Zur Beurteilung verschiedener Varianten kann u.a.das Effizienzkriterium herangezogen werden.Dabei geht es darum,die Menge oder den Marktwert einer Einheit eines Erzeugnisses oder eines Vorproduktes mit den entsprechenden Kosten in Relation zu bringen (Output/Input).Für die Bewertung der Kosten der eigenen Arbeit müssen Annahmen getroffen werden.Möglich ist es im Sinne der Opportunitätskosten,den Stundenlohn einer möglichen alternativen Tätigkeit einzusetzen.Wird ein Arbeitsprozess wie z.B.die Weizensaat durch Dritte verrichtet,muss bei der Berechnung der Kosten dieses Arbeitsprozesses berücksichtigt werden,dass neben den Ausgaben für das Lohnunternehmen je nach Situation auch die unbenutzte eigene Sämaschine Kosten verursacht.Im Zusammenhang mit der Arbeitsextensivierung,kann sich die Möglichkeit ergeben,die frei werdenden Arbeitskapazitäten der Familie anderweitig innerhalb oder ausserhalb des Betriebes gewinnbringend einzusetzen.

Effizienz von Tierhaltung und Pflanzenproduktion Neben der Arbeitsproduktivität kann auch die Effizienz der Tierhaltung und des Pflanzenbaus verbessert werden.Dies ist wiederum durch eine Reduktion des Inputs, in diesem Fall der Sachkosten,erreichbar.Sachkosten können durch Reduktion des Inputs (weniger Kraftfutter,weniger Düngemittel,etc.) gesenkt werden.Die Möglichkeit besteht aber auch,den Einkauf von Betriebsmitteln zu optimieren,indem dieser z.B. überbetrieblich organisiert wird.Auf diesem Weg können tiefere Preise ausgehandelt werden.Ausserdem können gerade Verkehrsmilchbetriebe Sachkosten reduzieren, wenn auf eine «Low-Input-Milchproduktion» umgestellt wird.Diese Produktionsweise kann zusätzlich eine Reduktion der Arbeitskosten nach sich ziehen.

1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1.1 ÖKONOMIE 1 75

■ Fazit

Spezialisierung

Es bestehen Anzeichen dafür,dass eine Konzentration der Betriebe auf ihre Kernkompetenzen – in diesem Zusammenhang soll darunter auch eine standortgerechte Produktionsausrichtung verstanden werden – einen positiven Einfluss auf die Performance haben.Es ist empfehlenswert,die Stärken und Schwächen des Betriebes genau zu analysieren und die Betriebsplanung dementsprechend zu gestalten.

Strukturkosten (ohne Arbeitskosten)

Bei Immobilien ist eine Desinvestition nur schwer realisierbar.Hingegen muss darauf geachtet werden,dass die Gebäude optimal ausgelastet werden.Eine Möglichkeit wäre beispielsweise,nicht genutzten Gebäuderaum als Lagerraum an andere Landwirte oder anderes Gewerbe zu vermieten – solange dies zonenkonform ist.Maschinenkostenkönnen reduziert werden,wenn Maschinen besser ausgelastet werden wie etwa durch überbetrieblichen Einsatz.Je nach Situation kann es sich lohnen, bestimmte Maschinen zu verkaufen und Arbeiten von Dritten in Anspruch zu nehmen.

Qualifizierung

Die Ausbildung der Arbeitskräfte – vor allem die des Betriebsleiters bzw.der Betriebsleiterin – kann mitbestimmend für die Höhe der Performance sein.Der Betriebsleiter resp.die Betriebsleiterin muss sich genügend Freiraum lassen für die Aus- und Weiterbildung und zur Informationsbeschaffung über die neusten Entwicklungen im Umfeld des Betriebes.

Ökologisierung

Eine ökologischere Ausrichtung der Schweizer Landwirtschaft kann sich positiv auf die Performance auswirken.Es ist deshalb einzelbetrieblich abzuklären,ob sich eine Umstellung auf Biolandbau oder eine andere umwelt- und tierfreundliche Produktionsausrichtung positiv auf die Performance auswirkt.

Das Vertiefungsprojekt der Performanceanalyse hat Vermutungen und bereits bekannte Zusammenhänge mit Hilfe einer statistischen Analysemethode,der Regressionsanalyse,untermauern können.Zentral für die Schweizer Landwirtschaft ist,dass sich die Betriebe hauptsächlich wegen unterschiedlicher Arbeitsproduktivitäten und zu einem grossen Teil auch wegen Effizienzunterschieden bei der Produktion tierischer Erzeugnisse so stark in ihrer Performance unterscheiden.Zu bemerken ist ausserdem, dass sich die Konzentration der Kräfte auf die Kernkompetenz,die Aus- und Weiterbildung der Betriebsleiterinnen und -leiter sowie extensivere Bewirtschaftungsformen positiv auf die Performance auswirken können.

1.1 ÖKONOMIE 1 76

1.2 Soziales und Gesellschaft

Das Soziale ist eine der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit.In der Berichterstattung über die agrarpolitischen Auswirkungen nehmen die sozialen Aspekte deshalb einen eigenen Platz ein.Die Sozialberichterstattung in der Landwirtschaft – der Abschnitt Soziales – gliedert sich in drei Teile:Einkommen und Verbrauch,periodische Bestandesaufnahme bei fünf zentralen sozialen Themen sowie Fallstudien zu sozialen Themen. Für die Landwirtschaft wichtig sind auch gesellschaftliche Aspekte wie etwa das Mittragen der sozialen Strukturen im ländlichen Raum durch die Landwirtschaft,was im Abschnitt Gesellschaft behandelt wird.

Im Folgenden werden im Abschnitt Soziales die Einkommen und der Verbrauch der landwirtschaftlichen Haushalte auf der Basis der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten der FAT,ferner eine Bestandesaufnahme im Bereich Gesundheit sowie eine Analyse zum Thema Arbeitsbelastung in der Landwirtschaft dargestellt.Im Abschnitt Gesellschaft folgt ein Beitrag zum Thema ländlicher Raum.

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1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 77

1.2.1Soziales

Einkommen und Verbrauch

Für die Einschätzung der sozialen Lage der Bauernfamilien sind Einkommen und Verbrauch bedeutende Kenngrössen.Bei der ökonomischen Dimension der Nachhaltigkeit interessiert das Einkommen vor allem im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit der Betriebe.Bei der sozialen Dimension steht dagegen die Einkommenssituation der landwirtschaftlichen Haushalte im Vordergrund.Daher wird das Nebeneinkommen der Haushalte ebenfalls mit in die Analyse einbezogen.Neben dem Gesamteinkommen wird auch die Entwicklung des Privatverbrauchs verfolgt.

Das Gesamteinkommen,das sich aus dem landwirtschaftlichen Einkommen und dem Nebeneinkommen zusammensetzt,lag im Durchschnitt der Jahre 2000/02 je nach Region zwischen 61’500 und knapp 85’100 Fr.pro Betrieb:Die Betriebe der Bergregion erreichten etwa 72% des Gesamteinkommens der Betriebe der Talregion.Mit Nebeneinkommen von 17’200 bis 20’600 Fr.hatten die Betriebe eine wichtige zusätzliche Einkommensquelle:Diese machte bei den Betrieben der Talregion 20% des Gesamteinkommens aus,bei jenen der Hügelregion 29% und bei denjenigen der Bergregion 32%.Die Betriebe der Hügelregion wiesen mit 20’600 Fr.absolut die höchsten Nebeneinkommen aus.

Gesamteinkommen und Privatverbrauch pro Betrieb 2000/02

TalregionHügelregionBergregion

Der Privatverbrauch macht je nach Region zwischen 83 und 86% des Gesamteinkommens aus und liegt jeweils über der Höhe des landwirtschaftlichen Einkommens. Er ist entsprechend der Höhe des Gesamteinkommens bei den Betrieben der Talregion absolut am höchsten und bei den Betrieben der Bergregion am tiefsten.

Das durchschnittliche Gesamteinkommen pro Betrieb lag 2002 mit rund 70’100 Fr. unter jenem aus dem Durchschnitt der Jahre 1999/2001 mit 75’800 Fr.Der Privatverbrauch pro Betrieb hat hingegen im Jahr 2002 im Vergleich zu 1999/2001 um 1’350 Fr.zugenommen und lag bei 63’200 Fr.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 78 ■■■■■■■■■■■■■■■■
■ Gesamteinkommen und Privatverbrauch
in Fr. Privatverbrauch
Nebeneinkommen
Landwirtschaftliches Einkommen
0 100 000 80 000 60 000 40 000 20 000
Quelle: Zentrale Auswertung, FAT

Gesamteinkommen und Privatverbrauch pro Verbrauchereinheit

nach

1.Quartil2.Quartil3.Quartil4.QuartilAlle

1 Quartile nach Arbeitsverdienst je Familien-Jahresarbeitseinheit

2 Verbrauchereinheit = ganzjährig am Familienverbrauch beteiligtes Familienmitglied im Alter von 16 Jahren und mehr Quelle:Zentrale Auswertung FAT

Das Gesamteinkommen pro Verbrauchereinheit konnte 2000/02 den Verbrauch der Familien von Betrieben im ersten Quartil nicht decken.Sie mussten einen Teil ihrer eigentlich für Ersatz- und Neuinvestitionen bzw.für ihre Altersvorsorge erforderlichen Mittel für den Privatverbrauch einsetzen.Die Eigenkapitalbildung ist bei diesen Betrieben negativ.Bei den Betrieben in den übrigen Quartilen war der Privatverbrauch geringer als das Gesamteinkommen.Die Betriebe des ersten Quartils erreichten 43% des Gesamteinkommens pro Verbrauchereinheit von Betrieben des vierten Quartils.

Der Privatverbrauch pro Verbrauchereinheit machte im ersten Quartil rund 112% des Gesamteinkommens aus,bei Betrieben des vierten Quartils 68%.Beim Privatverbrauch ist die Differenz zwischen dem ersten und dem vierten Quartil deutlich geringer als beim Gesamteinkommen.Er lag bei den Betrieben des ersten Quartils bei 71% des Verbrauchs der Betriebe des vierten Quartils.

Das Gesamteinkommen pro Verbrauchereinheit war 2002 in allen Quartilen tiefer im Vergleich zu den drei Vorjahren 1999/2001.Am geringsten ist die Differenz im ersten Quartil,am höchsten im vierten Quartil.Beim Privatverbrauch fällt auf,dass dieser im Jahr 2002 gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 1999/2001 im ersten Quartil leicht abgenommen hat.In den übrigen Quartilen hat er wie in den Vorjahren etwas zugenommen.

Eine vertiefte Analyse – insbesondere jener Quartile,die sich gemäss ihrem Arbeitsverdienst in der unteren Hälfte befinden – folgt im nächsten Agrarbericht.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 79 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT
Quartil 1 2000/02
Betriebe Gesamteinkommen pro VE 2 (Fr.)13 81917 69322 54431 94821 494 Privatverbrauch pro VE (Fr.)15 42916 46718 82221 78418 116

■ Schweizerische Gesundheitsbefragung als Grundlage

Gesundheit

Die Erwerbstätigkeit beeinflusst die Gesundheit.Gesundheit ist eines der fünf zentralen sozialen Themen,von welchen alle fünf Jahre eine Bestandesaufnahme gemacht wird. Gesundheitliche Vor- und Nachteile des Bauernlebens werden im Vergleich mit der restlichen Bevölkerung dargestellt.Als Datengrundlage dazu dient die Schweizerische Gesundheitsbefragung.

Die Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB),eine Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS),wird seit 1992 alle fünf Jahre durchgeführt.Erhoben werden Daten zu Gesundheitszustand,Lebensgewohnheiten,gesundheitsrelevantem Verhalten,Gesundheitsvorsorge,Lebensbedingungen,sozialer Sicherheit und Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitssystems.Im Jahre 2002 wurden rund 19'700 zufällig aus dem Telefonbuch ausgewählte Personen dazu mündlich und schriftlich befragt.Grundgesamtheit der SGB ist die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz ab 15 Jahren,die in privaten Haushalten lebt.

Im Rahmen der Gesundheitsbefragung 2002 wurden 218 Landwirte und 150 Bäuerinnen befragt.Um die Vergleichbarkeit dieser Gruppe mit der übrigen Bevölkerung zu gewährleisten,wurde jedem dieser Landwirte und jeder Bäuerin je zwei Personen mit gleichem Alter,gleichem Geschlecht und in der gleichen Region wohnend aus den restlichen rund 19'300 Personen zufällig zugeordnet.Dadurch ergab sich eine Vergleichsgruppe von 436 Männern und 300 Frauen.Die nachfolgend dargestellten Ergebnisse stammen aus den Analysen dieser beiden Gruppen.

■ Allgemeiner Gesundheitszustand

Wissenschaftliche Studien zeigen,dass Menschen gut in der Lage sind,ihren allgemeinen Gesundheitszustand selber realistisch einzuschätzen.Aus den Angaben zur selbst wahrgenommenen Gesundheit (Frage:Wie geht es ihnen zurzeit gesundheitlich?) lässt sich deshalb eine zuverlässige Aussage über den generellen Gesundheitszustand der Bevölkerung ableiten.Weiter werden hier noch die beiden Risikofaktoren für die Gesundheit, Übergewicht und Bluthochdruck,dargestellt.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 80

Die Männer der Vergleichsgruppe schätzen ihren Gesundheitszustand als etwas besser ein als die Landwirte.Der selbsteingeschätzte Gesundheitszustand der Bäuerinnen liegt dagegen leicht höher als jener der Vergleichsgruppe Frauen.Die Frauen beurteilen ihren Gesundheitszustand allgemein als etwas schlechter als die Männer.

Körpergewicht (Body Mass Index BMI) 0

(25<=BMI<30) 70 60 50 30 20

stark übergewichtig (30<=BMI) Quelle: BFS 40 10

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 81 Selbstwahrgenommener Gesundheitszustand in % mittelmässig schlecht sehr schlecht Quelle: BFS LandwirteVergleichsgruppe Männer BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 0 25 20 10 15 5
in % übergewichtig
Der Body Mass Index wird als Quotient aus Körpergewicht (kg) und Körpergrösse in Metern im Quadrat (m2) bestimmt.Die Auswertungen zeigen,dass insbesondere bei den Landwirten,aber auch bei den Bäuerinnen,häufiger Übergewichtigkeit vorkommt als bei ihren jeweiligen Vergleichsgruppen.Sie sind damit einem höheren Risiko vor allem für Herz-Kreislaufkrankheiten ausgesetzt. LandwirteVergleichsgruppe Männer BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen

Rund ein Drittel der befragten Bäuerinnen hat zu hohen Blutdruck,das sind etwa 5 Prozentpunkte mehr als bei der Vergleichsgruppe Frauen.Etwa 20% der Landwirte und der Vergleichsgruppe Männer haben ebenfalls erhöhten Blutdruck.Bedeutend mehr Landwirte und Bäuerinnen als andere Personen wissen nicht Bescheid über ihren Blutdruck.Das deutet möglicherweise auf weniger Vorsorgeuntersuchungen hin.

Die emotionale Befindlichkeit stellt eine wichtige Komponente der psychischen Gesundheit dar.Sie setzt sich aus Fragen zu «Niedergeschlagenheit», «Ausgeglichenheit», «Nervosität» sowie «voll Optimismus und Energie» zusammen.Die Angaben beziehen sich jeweils auf den Befund in der Woche vor der Befragung.

Emotionale Befindlichkeit (in der Woche vor der Befragung)

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 82 Blutdruck in % weiss nicht zu hoch Quelle:
LandwirteVergleichsgruppe Männer BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 0 40 35 30 25 15 10 20 5
BFS
in % mittel niedrig Quelle:
LandwirteVergleichsgruppe Männer BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 0 45 40 35 30 25 15 10 20 5 ■
BFS
Psychischer Gesundheitszustand

Das emotionale Befinden ist bei den Männern (Landwirte und Vergleichsgruppe Männer) leicht besser als bei den Frauen (Bäuerinnen und Vergleichsgruppe Frauen). Bei den Landwirten ist der Index «niedrig» mit einem Anteil von 11% tiefer als bei der Vergleichsgruppe Männer (15%).Bei den Bäuerinnen ist er hingegen mit 21% höher als bei der Vergleichsgruppe Frauen (16%).

Hohe Arbeitsbelastungen können zu körperlichen und psychosomatischen Symptomen führen.

Rücken- oder Kreuzschmerzen (in den vier Wochen vor der Befragung)

Landwirte leiden stärker unter Rücken- oder Kreuzschmerzen als die Vertreter ihrer Vergleichsgruppe.Sowohl bei den Bäuerinnen als auch bei der Vergleichsgruppe Frauen treten Rücken- oder Kreuzschmerzen noch etwas häufiger auf.Bei den Bäuerinnen ist der Anteil mit starken Schmerzen am höchsten (15%).

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 83
in % ein bisschen stark Quelle: BFS LandwirteVergleichsgruppe Männer BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 0 50 40 30 10 20 ■ Körperlicher Gesundheitszustand

Kopf- oder Gesichtsschmerzen (in den vier Wochen vor der Befragung)

Bei den befragten Männern – Landwirte und Vergleichsgruppe Männer – treten Kopfschmerzen etwa gleich oft auf.Bei den Frauen sind die Bäuerinnen etwas weniger stark davon betroffen als die Vergleichsgruppe Frauen.Ein Drittel der Vergleichsgruppe Frauen leidet unter Kopfschmerzen.

Schwäche, Müdigkeit (in den vier Wochen vor der Befragung)

Landwirte leiden gemäss Auswertung etwas mehr unter Schwäche und Müdigkeit als die Vergleichsgruppe Männer,die Bäuerinnen hingegen weniger als die Vergleichsgruppe Frauen.Die befragten Frauen (Bäuerinnen und Vergleichsgruppe Frauen) sind jedoch deutlich stärker von Schwäche und Müdigkeit betroffen als die Männer.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 84
in % ein bisschen stark Quelle: BFS LandwirteVergleichsgruppe Männer BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 0 35 30 25 10 5 15 20
in % ein bisschen stark Quelle: BFS LandwirteVergleichsgruppe Männer BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 0 50 40 45 30 35 10 5 15 20 25

Ein- und Durchschlafstörungen (in den vier Wochen vor der Befragung)

Wesentlich weniger Landwirte (1%) sind von starken Schlafstörungen betroffen als Männer der Vergleichsgruppe (9%).Frauen leiden allgemein häufiger unter Schlafproblemen:Die Auswertung zeigt,dass bei rund der Hälfte der befragten Bäuerinnen und der Vergleichsgruppe Frauen starke oder leichte Ein- und Durchschlafstörungen auftreten.Der Anteil mit starken Ein- und Durchschlafstörungen ist allerdings bei den Bäuerinnen tiefer als bei der Vergleichsgruppe Frauen.

Gesundheitsfördernde Verhaltensweisen wie eine ausgewogene Ernährung und regelmässige körperliche Betätigung helfen mit,das Wohlbefinden und die Gesundheit zu stärken,Krankheiten zu vermeiden und die Folgen von Krankheit zu lindern.

90 70 80 60 20 10

30 40 50

■ LandwirteVergleichsgruppe Männer BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen

Ich achte auf die Ernährung 0

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 85
in % ein bisschen stark Quelle: BFS LandwirteVergleichsgruppe Männer BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 0 50 40 45 30 35 10 5 15 20 25
Gesundheitsrelevante Verhaltensweisen Ernährungsbewusstsein in %
Es fällt auf,dass nur 46% der befragten Landwirte auf ihre Ernährung achten,bei der Vergleichsgruppe Männer liegt der Anteil mit 66% deutlich höher.Bei Frauen ist das Ernährungsbewusstsein wie erwartet höher,insbesondere bei der Vergleichsgruppe Frauen (83% gegenüber 73% bei den Bäuerinnen). Quelle: BFS

Die Bejahung der Frage «Denken sie,dass sie sich für ihre Gesundheit genug bewegen?» liegt bei den Landwirten und den Bäuerinnen (beide um 80%) jeweils deutlich höher als bei ihren Vergleichsgruppen.

Bäuerinnen trinken bedeutend weniger häufig Alkohol als ihre Kolleginnen aus der restlichen Bevölkerung.50% der Bäuerinnen sind abstinent,bei der Vergleichsgruppe sind es 30%.Bei den Männern – sowohl bei den Landwirten als auch bei der Vergleichsgruppe – liegt dieser Anteil bei 10%.Häufiger Alkoholkonsum (täglich oder mehrmals pro Tag) ist bei Männern beider Gruppen ähnlich,bei Bäuerinnen weniger verbreitet als bei den anderen Frauen.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 86
Subjektiv genug Bewegung in % Ich bewege mich genug Quelle: BFS LandwirteVergleichsgruppe Männer BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 0 90 70 80 60 20 10 30 40 50 Alkoholkonsum in % 1 mal pro Tag 2 mal pro Tag 3 mal oder mehr pro Tag Quelle: BFS LandwirteVergleichsgruppe Männer BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 0 40 30 35 15 25 20 5 10

■ Inanspruchnahme medizinischer Leistungen und Medikamentenkonsum

Allgemein wird vermutet,dass Landwirte eher weniger zum Arzt gehen und eher zu Hausmitteln greifen,wenn sie sich gesundheitlich nicht gut fühlen.Zur Darstellung der Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen und Medikamentenkonsum wurde die Anzahl Arztbesuche in den 12 Monaten vor der Befragung und Konsum von Schmerzmitteln in der Woche vor der Befragung herangezogen.

Anzahl Arztbesuche (in den 12 Monaten vor der Befragung)

Die Resultate der Gesundheitsbefragung bestätigen die Vermutung,dass insbesondere Landwirte weniger oft zum Arzt gehen als Männer in der übrigen Bevölkerung.

Schmerzmittelkonsum (in der Woche vor der Befragung)

Der Schmerzmittelkonsum ist bei der befragten bäuerlichen Bevölkerung leicht (Männer) bzw.deutlich tiefer (Frauen) als jener der entsprechenden Vergleichsgruppe.90% der befragten Männer nehmen nie Schmerzmittel.Der höchste Konsum liegt bei der Vergleichsgruppe Frauen,wo 23% Schmerzmittel eingenommen haben.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 87
in % 1 – 3 Besuche 4 – 9 Besuche 10 Besuche und mehr Quelle:
LandwirteVergleichsgruppe Männer BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 0 80 60 70 30 50 40 10 20
BFS
in % etwa 1 mal pro Woche mehrmals pro Woche täglich Quelle: BFS LandwirteVergleichsgruppe Männer BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 0 25 20 10 15 5

■ Fazit Gesundheit Die Gesundheit der Landwirte und Bäuerinnen unterscheidet sich in verschiedenen Aspekten von derjenigen der übrigen Bevölkerung.Die Unterschiede zeigen,dass diese zum Teil als positiv,zum Teil als negativ einzustufen sind.So sind die befragten Landwirte und die Bäuerinnen häufiger übergewichtig als die Vergleichsgruppen und sie leiden stärker unter Rückenschmerzen.Landwirte respektive Bäuerinnen sind hingegen weniger von starken Schlafstörungen betroffen.Sie sind auch deutlich weniger ernährungsbewusst.Insbesondere die befragten Bäuerinnen sind weit häufiger abstinent respektive trinken weniger Alkohol als die übrigen Frauen.Landwirte suchen ausserdem verglichen mit anderen Personen seltener einen Arzt auf.

Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind in der Landwirtschaft die selben wie in der restlichen Bevölkerung:Gemeinsam schätzen die befragten Frauen ihren Gesundheitszustand als etwas schlechter ein als die befragten Männer.Sowohl die befragten Bäuerinnen als auch die übrigen Frauen haben häufiger hohen Blutdruck und leiden verglichen mit den Männern stärker an Schwäche und Müdigkeit.Rund die Hälfte der befragten Frauen ist von Ein- und Durchschlafstörungen betroffen.Etwa 70% der Männer leiden hingegen überhaupt nicht unter Schlafproblemen.Es trinken allgemein deutlich mehr Frauen keine alkoholischen Getränke.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 88

■ Postulat Bugnon: Arbeitsbelastung und soziale Auswirkungen der Agrarpolitik

Arbeitsbelastung in der Landwirtschaft

Am 21.Juni 2002 hat Nationalrat Bugnon ein Postulat mit dem Titel «Neue Agrarpolitik – Bericht über die erhöhte Arbeitsbelastung und ihre sozialen Auswirkungen» (02.3355) eingereicht.Das Postulat wurde vom Bundesrat entgegengenommen.

Postulat Bugnon vom 21.Juni 2002:Wortlaut

Um die negativen Auswirkungen der neuen Agrarpolitik zu erfassen und mögliche Lösungen für die Probleme zu finden,ist es wichtig,zuerst ihr Ausmass zu kennen. Deshalb fordere ich den Bundesrat auf,die Entwicklung dieser Problematik von 1990 bis heute zu untersuchen und darüber einen Bericht und Schlussfolgerungen vorzulegen.Dieser Bericht soll zudem ein Szenario für die nächsten zehn Jahre enthalten,das über die Arbeitsbelastung in der Landwirtschaft und über die voraussichtlichen sozialen Auswirkungen der neuen Agrarpolitik Auskunft gibt.

Die im Postulat aufgeworfenen Fragestellungen werden nachfolgend von verschiedenen Seiten her beleuchtet:Es wird,auf der Grundlage einer Statistik des BFS,einerseits die Entwicklung der Jahresarbeitszeit in der Landwirtschaft,anderseits ein Branchenvergleich gezeigt.Ferner wird anhand von Modellkalkulationen der FAT die Arbeitszeit und die physische Arbeitsbelastung in mehreren landwirtschaftlichen Betriebszweigen und Betriebstypen dargelegt.Ausserdem werden verschiedene soziale Aspekte aufgrund von Auswertungen der Gesundheitsbefragungen des BFS und der Volkszählungen aufgezeigt.

■ Hohe Jahresarbeitszeit in der Landwirtschaft

Die seit 1991 bestehende Arbeitsvolumenstatistik des BFS gibt Auskunft über die so genannte tatsächliche Jahresarbeitszeit unter Berücksichtigung der Überstunden und Absenzen.

Die tatsächliche Jahresarbeitszeit von Frauen und Männern in der Land- und Forstwirtschaft – es stehen keine die Landwirtschaft allein betreffenden Zahlen zur Verfügung – nahm zwischen 1991 und 2001 leicht ab:Sie ist dabei insbesondere bei den Vollzeitbeschäftigten zurückgegangen.Bei teilzeitlich im Nebenerwerb geführten Betrieben – gesamtschweizerisch 1991 wie auch 2001 rund 30% der Betriebe – ist die zeitliche Belastung in diesem Zeitraum leicht angestiegen.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 89

Tatsächliche Jahresarbeitszeit in der Land- und Forstwirtschaft

Jahresarbeitszeit von Selbständigen aus verschiedenen Branchen 1

1 Wirtschaftsabschnitte NOGA (allg.Systematik der Wirtschaftszweige)

Während die obenstehende Grafik die Entwicklung der Jahresarbeitszeit von 1991 bis 2001 der in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Männer und Frauen nach Beschäftigungsgrad aufzeigt,wird in der Tabelle die Veränderung der Jahresarbeitszeit nach Erwerbsstatus (Selbständige) wiedergegeben.Es sind dabei die sechs Branchen mit den höchsten Jahresarbeitszeiten aufgeführt.Die Jahresarbeitszeit für selbständige Landwirte und Förster ist im Betrachtungszeitraum gesunken,insbesondere zwischen 1991 und 1996.Sie ist aber im Branchenvergleich am höchsten.Nur im Gastgewerbe sind die Arbeitszeiten ebenfalls deutlich höher als in den anderen Branchen.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 90
h pro Besch ä ftigten 199119962001 Quelle: BFS 0 3 500 3 000 2 500 2 000 1 500 1 000 500 Männer
Männer Vollzeit Männer Teilzeit Frauen Frauen Vollzeit Frauen Teilzeit
Tatsächliche Jahresarbeitszeit von Selbständigen 199119962001 (h pro Beschäftigten) Land- und Forstwirtschaft2 9242 6632 603 Gastgewerbe2 7392 6492 372 Handel,Reparaturgewerbe2 0422 0851 985 Baugewerbe2 0202 0491 926 Verkehr und Nachrichten2 0041 9372 058 Industrie;Energie- und Wasserversorgung1 9811 8711 996 Total Selbständige2 0682 0111 912
Quelle:BFS

■ Belastung und Belastbarkeit

Was ist unter Belastung zu verstehen? Und was unter Belastbarkeit? Die nachstehende Abbildung zeigt,dass sich – aus arbeitswissenschaftlicher Sicht

die Arbeitsbelastung aus psychischer und physischer Belastung zusammensetzt,die Belastbarkeit hingegen aus Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit.Ist die Belastung höher als die Belastbarkeit,so liegt eine Überlastung bzw. Überforderung vor.Dauert diese längere Zeit an,so kann dies zu einer erhöhten Sensibilisierung gegenüber verschiedensten Belastungsfaktoren führen und schliesslich sogar zu Beziehungsproblemen und gesundheitlichen Konsequenzen.

BelastungBelastbarkeit

Psychische BelastungLeistungsdefizit (Saldo)

Mehr Büroarbeit

Geringer Arbeitsverdienst

Überlastung bzw. Überforderung

Sinkende ProduktepreiseLeistungsbereitschaft

Wachsender KonkurrenzdruckSelbständigkeit

Tägliche Fixtermine bei der TierhaltungArbeit in/mit der Natur

EntscheidungsdruckArbeit mit der Familie GeldknappheitNachhaltigkeit der Arbeit

ZukunftsangstAnerkennung,Identität BeziehungsproblemeGlaube,Hoffnung Etc.Etc.

Physische BelastungLeistungsfähigkeit Schwerarbeit (Massenumschlag)Gesundheit

Ungünstige KörperhaltungFachkompetenz

Lange ArbeitszeitFührungskompetenz

Wenig Zeit für Erholung / FerienSozialkompetenz

Kälte,Hitze,Staub,LärmSelbstkompetenz

Etc.Etc.

Quelle:FAT

Wie in der übrigen Wirtschaft,so bekommen auch in der Landwirtschaft die psychischen Belastungsfaktoren mehr und mehr Bedeutung.Diese «weichen» Faktoren können durch eine Erhöhung der entsprechenden Kompetenzen – sprich Leistungsfähigkeit – jedoch entschärft werden.So müssen die wachsenden Anforderungen an das Betriebsmanagement nicht zwangsläufig zu einer hohen Belastung führen.Aus dieser Perspektive gesehen könnte daher von höheren Anforderungen statt von stärkerer Belastung gesprochen werden.Bei gut ausgebildeten und/oder erfahrenen Betriebsleitern und Betriebsleiterinnen wird der Punkt der Überlastung respektive Überforderung weniger rasch erreicht:Sie können die ansteigenden Ansprüche leichter meistern.

Die arbeitswissenschaftliche Forschung der FAT hat mit dem sogenannten Arbeitsvoranschlag ein wichtiges Hilfsmittel zur Abschätzung der zeitlichen Belastung bereitgestellt.Aus dem Bereich der Ergonomie liegen ausserdem Messmethoden und Grenzwerte für physische Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz vor.Die physischen Belastungen können damit nachvollzogen und quantifiziert werden.Im Gebiet der komplexeren psychischen Belastung ist die Arbeitswissenschaft jedoch noch nicht in der Lage,vergleichbare Hilfsmittel und Berechnungsgrössen anzubieten.

1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 91
Leistungsdefizit

■ Technik reduziert Arbeitszeit und physische Arbeitsbelastung

Im Folgenden werden die Arbeitszeit und die physische Arbeitsbelastung in mehreren landwirtschaftlichen Betriebszweigen und Betriebstypen betrachtet.

Alle nachfolgenden Berechnungen des Arbeitszeitbedarfes erfolgten mit einem Modellkalkulationssystem und dem detaillierten Arbeitsvoranschlag der FAT.Sie sind dabei aufgeteilt in den Arbeitszeitbedarf für direkt produktionsbezogene Tätigkeiten wie Pflügen oder Melken und so genannte Restarbeiten wie Unterhalts- oder Organisationsarbeiten.Die Restarbeiten werden jeweils als konstant angenommen.Für die Berechnung des Arbeitszeitbedarfes in den Jahren 1990 und 1996 wurden repräsentative Arbeitsverfahren gemäss Betriebsstrukturerhebungen des BFS herangezogen.Für 2001 und die Prognose für das Jahr 2010 wurde auf eine Expertenbefragung zurückgegriffen.

Die folgenden sieben Grafiken zeigen die technische Entwicklung und die Veränderung des Arbeitszeitbedarfes bei den Betriebszweigen Getreide-,Zuckerrüben-,Kartoffelanbau,Futterbau Tal- und Bergregion sowie Milchviehhaltung in Anbinde- und Laufställen auf.Dabei wird für die vier Betrachtungsjahre jeweils pro Betriebszweig auf eine gleichbleibende Anzahl ha bzw.Kühe Bezug genommen.Diese Bezugsgrössen wurden so gewählt,dass sie sowohl für 1990 als auch für 2010 realistisch sind.

Zeitbedarf Getreideanbau

1990199620012010

Zweischarpflug

Egge 2,5 m

Sämaschine 2,5 m

Pflanzenschutzspritze 10 m

Mähdrescher 3 m

Stroh in Hochdruckund Rundballen

Restarbeit Getreide

Bezugsgrösse: 11 ha

Dreischarpflug Egge 3 m

Sämaschine 3 m

Pflanzenschutzspritze 12 m

Mähdrescher 4,5 m

Stroh in Hochdruckund Rundballen

Dreischarpflug

Egge 3 m

Sämaschine 3 m

Pflanzenschutzspritze 15 m

Mähdrescher 5 m

Stroh in Hochdruckund Rundballen

Vierscharpflug

Egge 3 m

Sämaschine 3 m

Pflanzenschutzspritze 18 m

Mähdrescher 5 m

Stroh in Hochdruckund Rundballen

Quelle: FAT

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 92
h je ha
0 50 40 35 45 20 15 30 25 10 5

Zeitbedarf Zuckerrübenanbau

1990199620012010

Zweischarpflug Egge 2,5 m Rübensägerät 6 Reihen

Vereinzeln von Hand

Pflanzenschutzspritze 10 m Rübenroder einreihig gezogen

Dreischarpflug Egge 3 m

Rübensägerät 6 Reihen

Vereinzeln von Hand

Pflanzenschutzspritze 12 m

Rübenroder zweireihig gezogen

Dreischarpflug Egge 3 m

Rübensägerät 6 Reihen

Saat auf Endabstand

Pflanzenschutzspritze 15 m

Rübenroder sechsreihig Selbstfahrer

Bezugsgrösse: 3 ha

Zeitbedarf Kartoffelanbau

Vierscharpflug Egge 3 m

Rübensägerät 6 Reihen

Saat auf Endabstand

Pflanzenschutzspritze 18 m Rübenroder sechsreihig Selbstfahrer

Quelle: FAT

1990199620012010

Zweischarpflug Egge 2,5 m

Kartoffellegegerät 4 Reihen

Halbautomat Häufelgerät 4 Reihen

Pflanzenschutzspritze 10 m

Krautschlegler 1,5 m

Kartoffelroder einreihig gezogen

Dreischarpflug Egge 3 m

Kartoffellegegerät 4 Reihen

Halbautomat

Häufelgerät 4 Reihen

Pflanzenschutzspritze 12 m

Krautschlegler 3 m

Kartoffelroder einreihig gezogen

Bezugsgrösse: 1,7 ha

Dreischarpflug Egge 3 m

Kartoffellegegerät 2 Reihen

Vollautomat

Häufelgerät 4 Reihen

Pflanzenschutzspritze 15 m

Krautschlegler 3 m

Kartoffelroder einreihig gezogen

Vierscharpflug Egge 3 m

Kartoffellegegerät 4 Reihen

Vollautomat Häufelgerät 4 Reihen

Pflanzenschutzspritze 18 m

Krautschlegler 3 m

Kartoffelroder zweireihig gezogen

Quelle: FAT

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 93
Restarbeit Zuckerrüben
h je ha
0 180 160 140 120 100 80 60 40 20
h je ha Restarbeit Kartoffeln
0 400 350 300 250 200 150 100 50

Zeitbedarf Futterbau Talregion

1990199620012010

Kreiselmähwerk 1,8 m

Kreiselheuer 4 m

Kreiselschwader 2,8 m

Ladewagen 13 m3

Gebläse mit Teleskopverteiler

Restarbeit Futterbau

Kreiselmähwerk 2,1 m

Kreiselheuer 5,5 m

Kreiselschwader 3,5 m

Ladewagen 15 m3

Dosieranlage Gebläse mit Teleskopverteiler

Kreiselmähwerk 2,4 m

Kreiselheuer 6,5 m

Kreiselschwader 3,5 m

Ladewagen 20 m3

Greiferkrananlage

Kreiselmähwerk 3,5 m

Kreiselheuer 8,5 m

Kreiselschwader 9 m

Ladewagen 30 m3

Greiferkrananlage

Bezugsgrösse: 20 ha 4 Schnittnutzungen, mittelintensiv, Belüftungsheu, inkl. Wiesenpflege und Düngung

Zeitbedarf Futterbau Bergregion

Quelle: FAT

1990199620012010

Motormäher 1,9 m

Kreiselheuer 4,5 m

Bandrechen 2,8 m

Transporter 9 m3

Gebläse mit Teleskopverteiler

Restarbeit Futterbau

Bezugsgrösse: 25 ha

Zweiachsmäher 2,2 m

Kreiselheuer 5 m

Bandrechen 2,8 m

Transporter 11 m3

Gebläse mit Teleskopverteiler

Zweiachsmäher 2,5 m

Kreiselheuer 5 m

Bandrechen 3 m

Transporter 15 m3

Gebläse mit Teleskopverteiler

Hangneigung 18–25%, 3 Schnittnutzungen, mittelintensiv, Belüftungsheu, inkl. Wiesenpflege und Düngung

Zweiachsmäher 2,8 m

Kreiselheuer 5 m

Bandrechen 3 m

Transporter 18 m3 Greiferkrananlage

Quelle: FAT

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 94
h je ha
0 70 60 50 40 30 20 10
h je ha
0 80 70 60 50 40 30 20 10

Es ist bei allen untersuchten Betriebszweigen für die vier betrachteten Jahre ein technischer Fortschritt und damit verbunden ein Rückgang der benötigten Arbeitszeit zu verzeichnen.Besonders eindrücklich ist die Abnahme der Arbeitszeit beim Kartoffelanbau von rund 380 Stunden pro ha 1990 – bei einer Bezugsgrösse von 1,7 ha – auf voraussichtliche 275 Stunden im Jahre 2010.Der Rückgang ist beim Getreideanbau am geringsten,da hier der Stand der Mechanisierung bereits 1990 sehr hoch war.

In der Milchviehhaltung wurde nebst dem Arbeitszeitbedarf auch der sogenannte Massenumschlag zur Charakterisierung der körperlichen Arbeitsbelastung mit einem Modellkalkulationssystem der FAT berechnet.Dabei wurden bei den Arbeitsverfahren die jeweilige Körperhaltung – insgesamt gibt es 84 Körperhaltungscodes –,deren Zeitanteil sowie die dabei von Hand zu bewegenden Massen miteinander verrechnet und aufsummiert.

Zeitbedarf und Massenumschlag für Milchvieh im Anbindestall

Masse je Kuh: Melken 5 t Füttern 33 t Misten 0,3 t 120 100 60 40

1990199620012010

Kurzstand Eimermelkanlage 2 Melkeinheiten Motormäher Ladewagen 120 Weidetage Portionenfütterung Futterrüsten von Hand Futtervorlage von Hand

Masse je Kuh: Melken 39 t Füttern 41 t Misten 0,4 t

Misten Füttern Restarbeit Melken

Kurzstand Eimermelkanlage 2 Melkeinheiten Motormäher Ladewagen 120 Weidetage Halbtags-Vorratsfütterung Futterrüsten von Hand Futtervorlage von Hand

Kurzstand Rohrmelkanlage 2 Melkeinheiten Motormäher Ladewagen 180 Weidetage Halbtags-Vorratsfütterung Greiferkrananlage

Bezugsgrösse: 20 Milchkühe

Masse / Kuh

je Kuh: 80 20 0

Melken 120 100 60 40

Kurzstand Rohrmelkanlage 3 Melkeinheiten Frontmähwerk Ladewagen 180 Weidetage Futtermischwagen Greiferkrananlage

5 t 80 20

Füttern

15 t

0,3 t

Quelle: FAT

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 95
h je Kuh t je Kuh
Masse
Misten
Masse je Kuh: Melken 39 t Füttern 41 t Misten 0,4 t 0

Zeitbedarf und Massenumschlag für Milchvieh im Laufstall

Auch beim Betriebszweig Milchviehhaltung geht der Arbeitszeitbedarf im Betrachtungszeitraum zurück.Dank dem technischen Fortschritt wird 2010 eine Arbeitskraft bei konstanter Bestandesgrösse weit weniger Masse heben müssen als noch 1990:Der Massenumschlag in der Milchviehhaltung halbiert sich im Anbindestall mit dem Ersetzen einer Eimermelkanlage durch eine Rohrmelkanlage.Bei Melkständen in Laufställen ist die Arbeitserleichterung noch bedeutender.Der grösste Teil der Gesamtmasse fällt jeweils bei der Fütterung an.Dort sind die grössten Einsparungen durch den Einsatz von Futtermischwagen und die Ausdehnung des Weideganges erreichbar.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 96
h je Kuh t je Kuh Misten Füttern Restarbeit Melken Masse / Kuh Quelle: FAT Bezugsgrösse: 35 Milchkühe 1990199620012010 Boxenlaufstall FischgrätenMelkstand 1 x 4 Motormäher Ladewagen 120 Weidetage Portionenfütterung Futterrüsten von Hand Futtervorlage von Hand Boxenlaufstall Tandem-Melkstand 2 x 2 Motormäher Ladewagen 170 Weidetage Halbtags-Vorratsfütterung Greiferkrananlage Boxenlaufstall Tandem-Melkstand 2 x 2 Frontmähwerk Ladewagen 180 Weidetage Futtermischwagen Boxenlaufstall FischgrätenMelkstand 2 x 4 Frontmähwerk Ladewagen 180 Weidetage Futtermischwagen Masse je Kuh: Melken 3 t Füttern 33 t Misten 0,4 t Masse je Kuh: Melken 2 t Füttern 23 t Misten 0,4 t Masse je Kuh: Melken 2 t Füttern 15 t Misten 0,4 t Masse je Kuh: Melken 1 t Füttern 6 t Misten 0,4 t 0 120 100 60 40 80 20 0 120 100 60 40 80 20

■ Arbeitszeitbedarf und Massenumschlag bei ausgewählten Betriebsgruppen

Wie wirken sich nun diese technischen Entwicklungen auf die Arbeitsbelastung in den Betrieben aus? Zur Beantwortung dieser Frage wurden Modellkalkulationen durchgeführt für «Durchschnittsbetrieb,alle Regionen», «Ackerbaubetrieb,Talregion» sowie «Verkehrsmilchbetrieb,Talregion».Die Basis für die Berechnungen liefern gewichtete Strukturdaten von Referenzbetrieben der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten der FAT.

Bei der Berechnung des Arbeitszeitbedarfes für die Milchviehhaltung wird jeweils eine Mischgrösse verwendet,das heisst die Anteile der in Anbinde- und Laufställen gehaltenen Kühe werden aufsummiert.So wurden 1990 97% der Kühe in Anbinde- und 3% in Laufställen gehalten,1996 war das Verhältnis 93% zu 7%,2001 lag es bei 82% zu 18%.Für das Jahr 2010 wird ein Verhältnis von 60% (Anbindestall) zu 40% (Laufstall) angenommen.Die den Berechnungen zugrundeliegenden Arbeitsverfahren können den vorangegangenen Abbildungen entnommen werden.

Zeitbedarf «Durchschnittsbetrieb, alle Regionen»

Arbeit / Betrieb Milchvieh

Arbeit / Betrieb

Quelle:

Ein beträchtlicher Teil der Arbeitszeit wird bei einem «Durchschnittsbetrieb,alle Regionen» für das Melken und Füttern des Milchviehs eingesetzt.Diese nimmt jedoch trotz zunehmender Bestandesgrösse wegen des technischen Fortschritts im Verlauf der vier Betrachtungsjahre ab.Beim Betriebszweig Futterbau kann die technische Entwicklung die Mehrarbeit als Folge der grösseren Fläche hingegen nicht auffangen.Im Jahr 2010 wird sich deshalb der Aufwand für den Futterbau auf einem Durchschnittsbetrieb demjenigen für die Milchviehhaltung annähern.Geht der Strukturwandel bis 2010 weiter wie in den letzten 10 Jahren und wird weiterhin wie bisher in die neueste Technik investiert kann insgesamt davon ausgegangen werden,dass der Arbeitszeitbedarf je Betrieb gegenüber 2001 leicht zurückgehen wird.Die physische Belastung dürfte gleichzeitig nochmals deutlich abnehmen.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 97
h je Betrieb
Futterbau Arbeit / Betrieb Kartoffeln Arbeit / Betrieb Zuckerrüben Arbeit / Betrieb Getreide
FAT 1990199620012010 12,7 Kühe Masse je Bestand: 811 t Getreide 2,7 ha Zuckerrüben 0,3 ha Kartoffeln 0,4 ha Futterbau 10,6 ha 13,2 Kühe Masse je Bestand: 817 t Getreide 2,8 ha Zuckerrüben 0,3 ha Kartoffeln 0,4 ha Futterbau 12,1 ha 13,6 Kühe Masse je Bestand: 371 t Getreide 2,7 ha Zuckerrüben 0,4 ha Kartoffeln 0,3 ha Futterbau 13,5 ha 15,2 Kühe Masse je Bestand: 217 t Getreide 2,8 ha Zuckerrüben 0,5 ha Kartoffeln 0,3 ha Futterbau 16,5 ha 0 3 300 3 000 2 700 2 400 2 100 1 800 1 500 1 200 900 600 300

Der Arbeitszeitbedarf beim «Ackerbaubetrieb,Talregion» ist bis 2001 ebenfalls gesunken.Er dürfte aber bis 2010 gegenüber 2001 leicht ansteigen.Der technische Fortschritt kann die Flächenausdehnung bei allen Kulturen nicht ganz kompensieren. Insgesamt bleibt der Arbeitszeitbedarf gegenüber den anderen Betriebstypen jedoch auf einem wesentlich tieferen Niveau.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 98 Zeitbedarf «Ackerbaubetrieb, Talregion» h je Betrieb Arbeit / Betrieb Milchvieh Arbeit / Betrieb Futterbau Arbeit / Betrieb Kartoffeln Arbeit / Betrieb Zuckerrüben Arbeit / Betrieb Getreide Quelle: FAT 1990199620012010 4,5 Kühe Masse je Bestand: 287 t Getreide 10,0 ha Zuckerrüben 1,7 ha Kartoffeln 1,1 ha Futterbau 2,7 ha 4,4 Kühe Masse je Bestand: 272 t Getreide 9,5 ha Zuckerrüben 2,1 ha Kartoffeln 1,1 ha Futterbau 3,4 ha 2,9 Kühe Masse je Bestand: 79 t Getreide 9,5 ha Zuckerrüben 2,4 ha Kartoffeln 1,4 ha Futterbau 4,2 ha 2 Kühe Masse je Bestand: 29 t Getreide 11,0 ha Zuckerrüben 3,0 ha Kartoffeln 1,7 ha Futterbau 5,7 ha 0 3 300 3 000 2 700 2 400 2 100 1 800 1 500 1 200 900 600 300

Die Untersuchung der Verkehrsmilchbetriebe beschränkt sich auf jene der Talregion,da in der Bergregion die Sömmerungsarbeiten mitberücksichtigt werden müssten,diese aber derzeit nur unzureichend bekannt sind.

Zeitbedarf «Verkehrsmilchbetrieb, Talregion»

1990199620012010

18,3 Kühe Masse je Bestand:

1 168 t Masse je Kuh: Melken 39 t

Füttern 24 t

Misten 0,4 t

Getreide 0,65 ha

Zuckerrüben 0,02 ha

Kartoffeln 0,04 ha

Futterbau 12,04 ha

19,3 Kühe Masse je Bestand:

1 195 t Masse je Kuh: Melken 37 t

Füttern 24 t

Misten 0,4 t

Getreide 0,80 ha

Zuckerrüben 0,03 ha

Kartoffeln 0,06 ha

Futterbau 13,79 ha

Arbeit / Betrieb Misten

Arbeit / Betrieb Füttern

Arbeit / Betrieb Restarbeit

Arbeit / Betrieb Melken

Arbeit / Betrieb Futterbau

21,7 Kühe Masse je Bestand: 590 t Masse je Kuh: Melken 5 t

Füttern 22 t

Misten 0,4 t

Getreide 0,94 ha

Zuckerrüben 0,04 ha

Kartoffeln 0,05 ha

Futterbau 15,37 ha

26,5 Kühe Masse je Bestand: 380 t Masse je Kuh: Melken 4 t

Füttern 10 t Misten 0,4 t

Getreide 1,20 ha

Zuckerrüben 0,06 ha

Kartoffeln 0,05 ha

Futterbau 18,50 ha

Arbeit / Betrieb Kartoffeln

Arbeit / Betrieb Zuckerrüben

Arbeit / Betrieb Getreide

Quelle: FAT

Der Arbeitszeitbedarf des «Verkehrsmilchbetriebes,Talregion» ist im Betriebstypenvergleich deutlich am höchsten.Am meisten Arbeit verursacht dabei erwartungsgemäss die Milchviehhaltung.Insgesamt nimmt der Arbeitszeitbedarf trotz zunehmender Bestandesgrösse seit 1996 leicht ab.Dies ist zum einen auf die konsequente Nutzung des technischen Fortschritts zurückzuführen,zum andern aber insbesondere auch darauf,dass immer mehr Milchkühe in Laufställen stehen.Es wird damit gerechnet, dass bis im Jahr 2010 rund 40% der Milchkühe in Laufställen gehalten werden bei einer durchschnittlichen Bestandesgrösse von 30 Kühen.In der Milchviehhaltung ermöglicht dieser Anpassungsprozess eine erhebliche Vergrösserung der Betriebe im Durchschnitt,ohne dass die Arbeit je Betrieb ansteigt.Gleichzeitig nimmt die physische Belastung deutlich ab.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 99
h je Betrieb
0 3 300 3 000 2 700 2 400 2 100 1 800 1 500 1 200 900 600 300

Die Landwirtschaft ist in den letzten Jahren unter zunehmenden wirtschaftlichen Druck geraten.Nachfolgend interessiert uns,ob sich diese Veränderung der beruflichen Belastung möglicherweise auch in den gesundheitlichen und sozialen Entwicklungen niedergeschlagen hat.Als Datengrundlagen für diese Analysen dienten die Schweizerischen Gesundheitsbefragungen (1992,1997 und 2002) und die Volkszählungen (1970,1980,1990 und 2000) des BFS.

Obwohl der Anteil der Landwirte,die ihren Gesundheitszustand als «mittelmässig», «schlecht» oder «sehr schlecht» einschätzen,in den letzten zehn Jahren stetig zurückgegangen ist,beurteilen sie ihre Gesundheit immer noch als schlechter als die übrigen Männer.Deren Bewertung ist seit 1992 stabil geblieben.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 100
in % mittelmässig schlecht sehr schlecht Quelle:
LandwirteVergleichsgruppe
199219972002199219972002 0 20 10 15 5 Selbstwahrgenommener Gesundheitszustand in % mittelmässig schlecht sehr schlecht Quelle: BFS BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 199219972002199219972002 0 30 10 15 20 25 5
Selbstwahrgenommener Gesundheitszustand
BFS
Männer
■ Gesundheitliche und soziale Entwicklungen in den letzten Jahren

Im Gegensatz zu den Landwirten sind es bei den Frauen die Bäuerinnen,die ihre Gesundheit als besser einschätzen als die übrigen Frauen.1997 wurde der subjektive Gesundheitszustand sowohl von den Bäuerinnen als auch von der Vergleichsgruppe als schlechter eingeschätzt als in den Jahren 1992 und 2002.Praktisch keine Bäuerinnen beurteilen ihren Gesundheitszustand als sehr schlecht.

Niedergeschlagenheit (in der Woche vor der Befragung)

LandwirteVergleichsgruppe Männer

an 1–2 Tagen pro Woche an 3–4 Tagen pro Woche praktisch jeden Tag

Quelle: BFS

1992 gaben 33% der befragten Landwirte an,in der Woche vor der Befragung an mindestens einem Tag niedergeschlagen gewesen zu sein,2002 waren es 28%.Bei der Vergleichsgruppe Männer nahm dieser Anteil ähnlich ab:1992 waren 28% von Niedergeschlagenheit betroffen,2002 24%.

Niedergeschlagenheit (in der Woche vor der Befragung)

BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 40 35 30 15

25 20 5 10

an 1–2 Tagen pro Woche an 3–4 Tagen pro Woche praktisch jeden Tag

1992 waren 39% der Bäuerinnen in der Woche vor der Befragung mindestens an einem Tag niedergeschlagen,2002 31%.1992 trat bei 31% der Vergleichsgruppe Frauen Niedergeschlagenheit auf,2002 sank dieser Anteil auf 25%.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 101
in %
199219972002199219972002 0 35 30 15 25 20 5 10
in %
Quelle: BFS 199219972002199219972002 0

Ein- und Durchschlafstörungen (in den vier Wochen vor der Befragung)

Die starken Schlafstörungen sind bei den Landwirten von 1992 bis 2002 zurückgegangen.Bei der Vergleichsgruppe Männer nahmen sie dagegen eher zu.

Ein- und Durchschlafstörungen (in den vier Wochen vor der Befragung)

Bei den Bäuerinnen und der Vergleichsgruppe Frauen haben insbesondere die leichten Schlafstörungen 1997 gegenüber 1992 zugenommen,2002 sind sie aber wieder zurückgegangen.Beinahe die Hälfte der befragten Frauen gab 2002 an unter Schlafproblemen zu leiden,10 bis 15% sind stark davon betroffen.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 102
in % ein bisschen stark Quelle: BFS LandwirteVergleichsgruppe Männer 199219972002199219972002 0 35 30 15 25 20 5 10
in % ein bisschen stark
BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 199219972002199219972002 0 70 60 30 50 40 10 20
Quelle: BFS

Der Alkoholkonsum der Landwirte nahm in der Zeitspanne 1992 bis 2002 insgesamt etwas zu,bei der Vergleichsgruppe ging er leicht zurück.2002 unterscheidet er sich bei den beiden Gruppen wenig.

Bei den Bäuerinnen ist ein beachtlicher Anstieg derjenigen festzustellen,welche nie Alkohol trinken:2002 lag der Anteil bei 50%.Auch bei der Vergleichsgruppe Frauen ist ein ähnlicher Trend festzustellen,aber auf einem tieferen Niveau.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 103 Alkoholkonsum in % 1 mal pro Tag 2 mal pro Tag 3 mal oder mehr pro Tag Quelle: BFS LandwirteVergleichsgruppe Männer 199219972002199219972002 0 40 35 30 15 25 20 5 10
Alkoholkonsum in % 1 mal pro Tag 2 mal pro Tag 3 mal oder mehr pro Tag Quelle: BFS BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 199219972002199219972002 0 15 5 10

Berufliche Situation und hohe Arbeitsbelastung können Einschränkungen der sozialen Integration zur Folge haben.Als Indikator für die Teilnahme am öffentlichen Leben wird hier die Vereinstätigkeit betrachtet.

Landwirte nehmen etwas weniger an Vereinsanlässen teil als die übrigen Männer. Knapp die Hälfte der Landwirte wies sowohl 1992 als auch 2002 eine Mitgliedschaft in einem Verein auf.Bei der Vergleichsgruppe nahm der Anteil jener mit einer Vereinsmitgliedschaft von 1992 bis 2002 leicht ab.

Frauen sind allgemein seltener Mitglied eines Vereins als Männer.Bei den Bäuerinnen wiesen 1992 45% eine Mitgliedschaft auf,2002 sank dieser Anteil auf 37%.Bei der Vergleichsgruppe Frauen lag er 1992 bei 29% und 2002 bei 31%.Bäuerinnen machen gemäss Auswertung im Vereinsleben aktiver mit als ihre Kolleginnen aus der restlichen Bevölkerung.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 104 Teilnahme an Vereinsanlässen in % seltener etwa 1 mal pro Monat etwa 1 mal pro Woche Teilnahme fast täglich Quelle: BFS LandwirteVergleichsgruppe Männer 199219972002199219972002 0 60 50 40 30 10 20
Teilnahme an Vereinsanlässen in % seltener etwa 1 mal pro Monat etwa 1 mal pro Woche Teilnahme fast täglich Quelle:
BäuerinnenVergleichsgruppe Frauen 199219972002199219972002 0 50 40 30 10 20
BFS

Scheidungen in der Landwirtschaft

Eine berufsspezifische Scheidungsrate wird nicht erhoben,jedoch können die Volkszählungen nach Berufskategorien und Zivilstand ausgewertet werden.

Die Scheidungen in der Landwirtschaft haben seit 1970 kontinuierlich zugenommen. Ein sprunghafter Anstieg zwischen 1990 und 2000 als Folge der Agrarreform ist nicht festzustellen.Der Anteil der Landwirte,die geschieden sind,ist im Vergleich zu der Gruppe «übrige erwerbstätige Männer» markant tiefer.Er lag im Jahr 2000 bei 2%,im Vergleich zu 6% bei den Männern der Vergleichsgruppe.

Der Arbeitszeitbedarf verringert sich im Betrachtungszeitraum 1990 bis 2001 und voraussichtlich auch bis 2010 bei allen untersuchten Acker- und Futterbauverfahren –auf ein ha bezogen – deutlich.In der Innenwirtschaft ist ebenfalls ein deutlicher Rückgang im Arbeitszeitbedarf je Milchkuh erkennbar.Die Untersuchungen zeigen auch,dass die Arbeitszeit im Durchschnitt der Betriebe trotz des betrieblichen Wachstums leicht zurückgegangen ist.Auf einzelnen Betrieben kann die Situation aber durchaus anders aussehen.So kann eine Aufstockung des Betriebes zu einer grösseren zeitlichen Beanspruchung führen,falls keine bedeutenden technischen oder organisatorischen Anpassungen (Lohnunternehmereinsatz,Aufgabe eines anderen Betriebszweiges etc.) vorgenommen werden.Beim Massenumschlag ist ebenfalls eine Abnahme von 1990 bis 2001 festzustellen,sowohl je Einzelkuh als auch je Betrieb.Für 2010 wird mit einem weiteren Rückgang gerechnet.Die physische Arbeitsbelastung ist in den letzten zehn Jahren geringer geworden.Insgesamt dürfte der technische Fortschritt es ermöglichen,dass das Betriebsgrössenwachstum auf Grund des Strukturwandels bis 2010 im Durchschnitt keine Ausdehnung der Arbeitszeit und eine weitere Abnahme der physischen Arbeitsbelastung des einzelnen Landwirts mit sich bringen wird.

Die ausgewerteten Daten der Gesundheitsbefragungen zeigen,dass das gesundheitliche Befinden bei den Landwirten und Bäuerinnen insgesamt eher besser geworden ist.So fühlen sich Landwirte im Jahr 2002 nach eigenem Urteil gesünder als vor zehn Jahren.Bei Indikatoren,die das psychische Befinden abbilden,sind die Ergebnisse 2002 sowohl bei den Landwirten als auch bei den Bäuerinnen besser als 1992.Die Befragungen zeigten ausserdem,dass sich Landwirte 2002 immer noch gleich oft am öffentlichen Leben beteiligen,hier durch die Teilnahme an Vereinsanlässen repräsentiert,wie vor zehn Jahren.Bei den Bäuerinnen war die Teilnahme dagegen rückläufig. Sie ist allerdings nach wie vor grösser als bei den Frauen der Vergleichsgruppe.Die Zahl der geschiedenen Landwirte schliesslich ist seit 1970 kontinuierlich gestiegen.Ein erhöhter Anstieg in den neunziger Jahren als Folge der Agrarreform konnte nicht festgestellt werden.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 105
Anzahl geschiedene Männer 1970198019902000 Geschiedene Landwirte409532799951 Geschiedene übrige erwerbstätige Männer35 68469 464100 558124 919 Quelle:Volkszählungen
■ Fazit Arbeitsbelastung

■ Reaktionen bleiben nicht aus

1.2.2Gesellschaft

Ländlicher Raum

Die vergangenen Jahre haben gezeigt,dass Massnahmen,Instrumente und Konzepte, die den ländlichen Raum betreffen (z.B.Service public,neue Regionalpolitik,Agrarpolitik) in der Öffentlichkeit mit grossem Interesse verfolgt werden und zu intensiven Diskussionen führen.Eine eigentliche,umfassende und konsistente «Politik des ländlichen Raumes» existiert aber nicht.Es sind vielmehr zahlreiche Sektoral- und Sachpolitiken,die den ländlichen Raum unterschiedlich in seiner Entwicklung beeinflussen. Mit dem Bericht «Agglomerationspolitik des Bundes» von Ende 2001 hat der Bund deutlich gemacht,dass er künftig einen grösseren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der schweizerischen Agglomerationen leisten will.Das Projekt ist inzwischen gestartet.Damit wurden aber auch die Akteure des ländlichen Raumes herausgefordert,eine Politik aus einer Gesamtsicht für diese Gebiete zu formulieren.

Prägendste Merkmale,welche die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der letzten Dekade verändert haben,sind technologische Innovationen,sinkende Mobilitätskosten sowie die Globalisierung und damit die einhergehende Liberalisierung.Die Folgen hierfür sind durchlässigere Grenzen,grössere Märkte,intensiverer Wettbewerb der Unternehmungen und Standorte,Zwang zu Effizienz und Innovation sowie eine eingeschränkte nationale Autonomie.Diese Herausforderungen an die gesamte Volkswirtschaft betreffen aber auch die ländlichen Räume.Teilweise treten sie dort aber akzentuierter auf,zumal die Wirtschaft eher wertschöpfungsschwach und kleinstrukturiert ist.Der Druck zur Abwanderung nimmt zu,nicht zuletzt sind es die jungen und gut ausgebildeten Leute,die aufgrund der mangelnden Alternativen von Arbeitsplätzen wegziehen oder pendeln.Das Disparitätengefälle Zentrum – Peripherie verstärkt sich. Der Abbau staatlicher oder parastaatlicher Monopole verändert das Angebot der Grundversorgung.Die Verschiebungen der demographischen Strukturen führen zu einer gewissen Überalterung.Dörfliche Strukturen verbunden mit ihren sozialen und kulturellen Werten drohen an Stabilität zu verlieren.Der Strukturwandel in der Landwirtschaft beeinflusst vor- und nachgelagerte Gewerbe.Leerstehende,ungenutzte Ökonomiegebäude,vergandende Landwirtschaftsflächen sind weitere Effekte auf das Siedlungsbild und die Landschaft.Die Zersiedelung und Zerstörung der Landschaft insbesondere in agglomerationsnahen oder touristisch attraktiven Räumen geht weiter.

Um auf die Herausforderungen zu reagieren,wurden in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche Revisionen und Reformen auf Bundesebene gestartet.Einige sind bereits abgeschlossen und treten in Kraft.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 106 ■■■■■■■■■■■■■■■■
■ Zahlreiche Herausforderungen im ländlichen Raum

Laufende oder abgeschlossene Projekte

Regionalpolitik

NRP = Neue Regionalpolitik

Strategiewechsel:Weg von der interregionalen Umverteilung hin zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Regionen.Beabsichtigt wird, die Regionalpolitik neu auf Programme und Projekte auszurichten,welche in den Regionen das Unternehmertum und Innovationen unterstützen.Es soll dafür gesorgt werden,dass ländliche Räume und Berggebiete vermehrt von der Dynamik starker nationaler und regionaler Zentren profitieren.

Expertenbericht:Veröffentlicht am 6.Februar 2003;

Vorbereitung einer Botschaft an das Parlament 2004.

Wald / Forstpolitik

WAP = Waldprogramm

Im WAP soll umschrieben werden,wie der Wald im Jahr 2015 mit Hilfe des staatlichen Handelns aussehen soll.Im Hinblick auf die Umsetzung des Programms werden konkrete staatliche Eingriffe definiert.

Ende 2003:BUWAL wird den Schlussbericht mit entsprechenden Massnahmenvorschlägen dem Departementsvorsteher vorlegen.

Finanzausgleich

NFA = Neuer Finanzausgleich

Der NFA soll die Aufgaben,Kompetenzen und Finanzströme zwischen Bund und Kantonen so weit wie möglich und sinnvoll entflechten.Die Verantwortlichkeiten der beiden Staatsebenen sollen gemäss dem Subsidiaritätsprinzip und dem Prinzip der fiskalischen Äquivalenz geklärt werden.Ziel ist es,Bund und Kantone zu stärken, indem jeder staatlichen Ebene jene Aufgaben zugeteilt werden,die sie am besten zu erfüllen vermag.

Zweistufiges Verfahren:

1.Erste NFA-Botschaft (14.November 2001) mit dem Bundesbeschluss zur Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgaben zwischen Bund und Kantonen (NFA) sowie sämtlichen Verfassungsänderungen und Totalrevision Bundesgesetz über den Finanzausgleich (FAG).Parlamentarische Beratung im Gange.

2.Zweite NFA-Botschaft mit Anpassungen in den übrigen Bundesgesetzen (ausstehend).

Landwirtschaft

Agrarpolitik 2007

Mit dem Revisionspaket Agrarpolitik 2007 verfolgte der Bundesrat den in den neunziger Jahren eingeschlagenen Reformweg konsequent weiter.Die agrarpolitischen Massnahmen werden auf die neuen Herausforderungen hin optimiert. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen für die weitere Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft.

Revision LwG:abgeschlossen (20.Juni 2003);

Revidiertes LwG tritt am 1.Januar 2004 in Kraft.

Stand der Arbeiten (Herbst 2003) 1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 107
SachbereichZielBemerkungen

Laufende oder abgeschlossene Projekte

SachbereichZielBemerkungen

Tourismus

Innotour

Für die Finanzierung der Förderung von Innovation und Zusammenarbeit im Tourismus wird ein Verpflichtungskredit von 35 Mio.Fr. für die Jahre 2003–2007 bewilligt.Der Bundesbeschluss vom Oktober 1997 über die Förderung von Innovation und Zusammenarbeit im Tourismus bezweckt,das touristische Angebot der Schweiz möglichst rasch und gezielt an die neuen Weltmarktbedingungen heranzuführen.Eine Kombination von Wettbewerb und Kooperation soll dabei Innovationen und neue Strukturen hervorbringen.

Stand der Arbeiten (Herbst 2003)

Botschaft Bundesrat: 20.September 2002;

Parlamentarische Beratung abgeschlossen.

Umwelt

Neues Parkkonzept

Teilrevision des Natur- und Heimatschutzgesetzes (NHG):In vielen Regionen prüfen zurzeit Bevölkerung,Gemeinden und regionale Körperschaften die Gründung von Natur- und Landschaftspärken.Dabei streben sie an, wertvolle Lebensräume zu schützen und zu pflegen sowie besonders schöne Landschaften in die regionalen Wirtschaftskreisläufe einzubetten und auf dem ökotouristischen Markt anzubieten.

Vernehmlassung abgeschlossen.

BUWAL erarbeitet eine Botschaft zur Gesetzesrevision (Herbst 2003).

Raumplanung

Teilrevision der Raumplanungsverordnung (RPV)

Die RPV wird durch einen Artikel ergänzt,der präzisiert,in welchem Ausmass Wohnbauten geändert werden können,die ursprünglich landwirtschaftlich genutzt wurden und neu landwirtschaftsfremd bewohnt werden sollen.

Änderung trat am 1.Juli 2003 in Kraft.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 108

■ Eine Definition des ländlichen Raumes gibt es ebenso wenig …

Kommt man auf ländliche Räume zu sprechen,so gibt es eine grosse gesellschaftliche Übereinstimmung:Wir alle wollen ländliche Räume,die ökonomisch, ökologisch,sozial und kulturell intakt sind und in denen das Leben lebenswert ist und bleibt.Mit ihrer jeweils eigenen geographischen,historischen,kulturellen und wirtschaftlichen Prägung zeichnen sich die Räume der Schweiz durch eine erstaunliche Vielfalt aus.Die Frage bleibt:Was ist der ländliche Raum?

Eine einheitliche bzw.für alle Regionen verbindliche Definition des ländlichen Raumes ist nicht möglich.Weder die Einwohner- oder Arbeitsplatzdichte noch die Nähe von Zentren oder die Qualität der Verkehrsnetze sind hinreichende Kriterien für eine eindeutige Definition.Der Ansatz,den ländlichen Raum gemäss der Raumstatistik von den Agglomerationsräumen als nicht-städtischen Raum zu definieren und nur als eine Restgrösse festzulegen,ist unzureichend,da er der Dynamik,Vielfalt und Eigenständigkeit ländlicher Räume nicht gerecht wird.Die ausserordentliche Vielfalt von Tätigkeiten und die unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungsstände in der Schweiz geben Anlass zur Annahme,dass es den ländlichen Raum nicht gibt,sondern eben nur viele und mannigfaltige.Dies ergibt sich durch die Geschichte,die demographische Entwicklung,die geographische Lage,den Charakter der Landschaft,die Siedlungsstruktur,die Art der Landbewirtschaftung,die ausseragrarische Wirtschaftsstruktur,die Pendlerverflechtungen,die Sprachen,Traditionen und Mentalitäten der hier lebenden Menschen.

■ wie eine Koordination der zahlreichen Politiken zugunsten des ländlichen Raumes

Praktisch jede Politik wirkt direkt oder indirekt in den Raum.Einige rechtliche Erlasse sind sogar explizit nur an einen räumlichen Geltungsbereich gebunden.Flächenbetont sind insbesondere die Sektoralpolitiken Land- und Forstwirtschaft,Tourismus,Naturund Heimatschutz.Hinzu kommen die Sachpolitiken wie Raumplanung,Regional- und Verkehrspolitik sowie der Finanzausgleich.Darüber hinaus verfügen die subnationalen Gebietseinheiten,das heisst die Kantone und Gemeinden,ebenso über ausgedehnte eigene Regelungsbefugnis (z.B.Steuern und Wirtschaftsförderung).Daraus entsteht ein enorm komplexes System an Gebiets- und Sachpolitiken,die sich ergänzen, überschneiden,konkurrenzieren und zum Teil auch widersprechen.Erschwerend kommt hinzu,dass die räumlichen Entwicklungstendenzen der letzten Jahre nicht an den institutionellen Grenzen Halt machen,mit anderen Worten:Die politische Gebietsaufteilung und die sozioökonomischen,räumlichen Realitäten entwickeln sich laufend auseinander.Es besteht ein Handlungsbedarf insbesondere in der Koordination der raumrelevanten Politiken in horizontaler und vertikaler Sicht.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 109

■ Stärken nutzen im ländlichen Raum

Ländliche Räume sind nicht blosse Zulieferanten von Rohstoffen oder nur einfach Hinterland für Erholungssuchende.Sie verstehen sich als Komplementärräume mit zahlreichen Trümpfen,um auf die oben erwähnten Herausforderungen zu reagieren. Sie haben damit auch Chancen,sich dynamisch zu entwickeln und nicht zwingend Muster der grossen Städte und deren Umfeld zu übernehmen.Es gilt die eigenen regionaltypischen Strukturen kreativ weiter zu entwickeln und die endogenen Kräfte zu mobilisieren.Die Möglichkeiten von Zusammenarbeitsformen mit Städten und Agglomerationen sind aktiv zu nutzen.

■ Eine Handlungsachse der AP 2007 lautet: Den ländlichen Raum stärken!

Ohne die Landwirtschaft,die mit Abstand die grösste Flächennutzerin in der Schweiz darstellt,kann keine Entwicklung des ländlichen Raumes erfolgen.Gleichzeitig ist die Landwirtschaft aber überfordert,allein eine wirtschaftliche Dynamik im ländlichen Raum zu entfachen.Der Landwirtschaftssektor bietet – regional unterschiedlich –lediglich zwischen 2% und 10% der Arbeitsplätze.Ländliche Entwicklung ist daher als eine komplexe Aufgabe zu verstehen,die sich nicht nur auf die Landwirtschaft konzentrieren darf.

Eine der fünf Handlungsachsen bei der Revision des LwG (vgl.auch Kapitel Agrarpolitik 2007) beinhaltet die Stärkung des ländlichen Raumes.Beschlossen wurde,die Fördermöglichkeiten – insbesondere im Bereich der Strukturverbesserungen – so auszubauen,damit lokale und regionale Wertschöpfung generiert werden kann.Angestrebt werden auch Kooperationen mit Tourismus,Gewerbe,Handwerk,Dienstleistung usw.

■ Bundesnetzwerk: Entwicklung des ländlichen Raumes

Das Thema «Politik des ländlichen Raumes» wird auf Bundesebene vertieft.Im Frühjahr 2003 wurde mit dem Aufbau eines Netzwerkes begonnen,das versucht die Koordination der raumrelevanten Politiken zu verbessern und so eine Kohärenz im ländlichen Raum zu schaffen.Das Netzwerk versteht sich als Plattform zur Förderung der Information zwischen den Bundesstellen.Es will die Anliegen des ländlichen Raumes aufnehmen und in eine Gesamtsicht bringen.Darüber hinaus soll das Netzwerk die Kontakte mit Vertretern von Kantonen,Regionen und Organisationen knüpfen.

Das Netzwerk steht unter dem Dach der Raumordnungskonferenz des Bundes (ROK). Diese Konferenz befasst sich als departements- und amtsübergreifendes Organ mit den Informations- und Koordinationsfragen der Raumordnungspolitik.In ihr sind sämtliche Verwaltungseinheiten vertreten,denen die Erfüllung von Aufgaben übertragen ist,die im weitesten Sinne als raumordnungspolitisch relevant bezeichnet werden können.Da die Erfüllung raumordnungspolitisch bedeutsamer Aufgaben regelmässig eng mit finanziellen Aspekten gekoppelt ist,ist auch das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) im Kreis der ROK-Mitglieder vertreten.Die ROK wird durch die für Regionalpolitik und Raumplanung zuständigen Fachstellen des Staatssekretariates für Wirtschaft (seco) und des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE) gemeinsam geleitet.

1.2 SOZIALES UND GESELLSCHAFT 1 110

1.3 Ökologie und Ethologie

1.3.1 Ökologie

Im vorliegenden Agrarbericht werden neben den Grunddaten zu Bodennutzung und Produktionsmitteln die Themen Klima,Luft und Energie vertieft behandelt.Durch menschliche Tätigkeiten werden jährlich grosse Mengen von mehr oder weniger schädlichen Gasen,Aerosolen und Staubteilchen in die Atmosphäre ausgestossen.Dies führte vor allem seit den fünfziger Jahren zu einer erheblichen und andauernden Belastung der Umwelt,welche sich für Menschen,Tiere und Pflanzen schädlich auswirkt.Aus den Bereichen Verkehr,Feuerungen,Industrie und Gewerbe,Landwirtschaft und Haushalte stammt denn auch der Grossteil der Emissionen.Je nach Schadstoff ist der Anteil der verschiedenen Sektoren am Gesamtausstoss der Emissionen aber sehr unterschiedlich.

Die Landwirtschaft ist Hauptemittent der Stoffe Ammoniak (NH3),Methan (CH4) und Lachgas (N2O),aber auch Emissionsquelle von Feinstaub mit Partikelgrösse kleiner als 10 µm (PM10).Die Wirkung von CH4 und N2O als Treibhausgase,deren Emissionsquellen und die Massnahmen zur Reduktion werden im Abschnitt über das Kapitel Klima ausführlich beschrieben.Die Emissionen von NH3 wie auch die Dieselrussemissionen (insbesondere von Traktoren) stehen in direktem Zusammenhang mit der Bildung von zum Teil umweltbelastendem,toxischem Feinstaub (PM10) in der Luft. Informationen dazu gibt es im Abschnitt über die Luft.Im Abschnitt über die Energie wird der Verbrauch und der Umgang mit Energieressourcen näher unter die Lupe genommen.

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1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 111

Bodennutzung und Produktionsmittel

Die Art und Weise der Bodennutzung und der Einsatz von Produktionsmitteln geben Hinweise über den Stand wichtiger,umweltrelevanter Entwicklungen im landwirtschaftlichen Produktionsprozess.Aussagen über die Umweltauswirkungen der Prozesse lassen sich daraus nicht ableiten.

Entwicklung des Anteils der Fläche mit umweltschonender Bewirtschaftung

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 112
in % der LN umweltschonende Bewirtschaftung 1 davon Bio Quelle: BLW 1 1993 bis 1998: IP+Bio; ab 1999: ÖLN 1993199419951996199719981999200020012002 0 100 80 60 40 20 Entwicklung der ökologischen Ausgleichsflächen 1 1993199419951996199719981999200020012002200320042005 in 1 000 ha BZ III – BZ IV BZ I – BZ II ABZ – HZ Quelle: BLW 1 ohne Hochstamm-Feldobstbäume 0 120 100 80 60 40 20 Ziel nach AP 2007: Total 108 000 ha
1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 113 Entwicklung des Tierbestandes 19901996199719981999200020012002 in 1 000 GVE 1 übrige Schweine Rindvieh Quelle: BFS 1 GVE: Grossvieheinheit 0 1 600 1 200 800 400 Entwicklung des Mineraldüngerverbrauchs in 1 000 t N (Fracht)P205 (Fracht) Quelle: SBV 1990/9219941996199820002002 0 80 70 60 50 30 40 20 10
1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 114 Entwicklung der Kraftfutterimporte in 1 000 t Quelle: SBV 1990 0 600 700 500 400 200 300 100 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Entwicklung des Pflanzenschutzmittelverkaufs in t Quelle: Schweizerische Gesellschaft für Chemische Industrie 0 2 500 2 000 1 500 1 000 500 Ziel nach Agrarpolitik: rund 1 500 t 1990199119921993199419951996199719981999200020012002200320042005

■ Der natürliche Treibhauseffekt ist lebenswichtig

Klima

Die Temperatur auf der Erde hängt vom natürlichen Treibhauseffekt ab.Die kurzwellige Sonnenstrahlung kann die Erdatmosphäre vergleichsweise ungehindert durchdringen. Die Erdoberfläche absorbiert die einfallende kurzwellige Sonnenstrahlung und strahlt sie zum Teil als langwellige Wärmestrahlung in die Atmosphäre zurück.Wasserdampf (H2O),Kohlendioxid (CO2),Methan (CH4),Lachgas (N2O) und andere Gase in der Erdatmosphäre nehmen diese Wärmestrahlung auf,beziehungsweise strahlen einen grossen Teil davon wieder zurück an die Erdoberfläche.Dank diesem natürlichen Treibhauseffekt gibt es überhaupt Leben auf der Erde.Ohne diesen Effekt würde die globale Durchschnittstemperatur bei etwa –18 Grad Celsius liegen anstelle der zur Zeit herrschenden +16 Grad Celsius.

Funktionsweise des Treibhauseffektes

Die Infrarotstrahlung wird durch die Treibhausgase teilweise absorbiert und zurückgestrahlt. Dadurch werden die untere Atmosphäre und die Erdoberfläche erwärmt

Sonnenstrahlung dringt durch die Atmosphäre

Die Erdoberfläche absorbiert den grössten Teil der Strahlung und erwärmt sich dadurch

Erdoberfläche strahlt infrarote Wärmestrahlung ab

Der natürliche Treibhauseffekt wird nun aber zunehmend durch den Menschen verstärkt.Als Folge der Emissionen von CO2,CH4,N2O sowie weiterer Gase,findet eine zusätzliche Erwärmung der Erdoberfläche und der unteren Atmosphäre statt.Die Durchschnittstemperatur auf der Erde hat im Laufe der letzten 100 Jahre um 0,6 Grad zugenommen.In der Schweiz erwärmte sich die Atmosphäre in den letzten 100 Jahren je nach Landesregion sogar um 1 bis 1,6 Grad Celsius.Je nach Prognose könnte die globale,mittlere Temperatur in den nächsten 100 Jahren um weitere 1,4 bis 5,8 Grad Celsius steigen.Die Erwärmung führt zu einer Intensivierung des atmosphärischen Wasserkreislaufs,was in unseren geographischen Breiten mehr Niederschläge,häufigere Unwetter und mehr Überschwemmungen zur Folge haben kann.

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 115 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT
Atmosphäre Erdoberflä
Die
che
Quelle: BFS Die Ein Teil der Sonnenstrahlung wird von der Atmosphäre und der Erde reflektiert

■ Dienstleistungssektor 10,8% Industrie 18,1%

Angesichts der drohenden Klimaänderung verabschiedeten 1992 154 Länder das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen.Ziel dieser Konvention ist die Stabilisierung der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre auf einem Niveau,auf dem eine gefährliche,vom Menschen verursachte Störung des Klimas verhindert wird.Ein solches Niveau sollte innerhalb eines Zeitraumes erreicht werden,der ausreicht,damit sich die Ökosysteme auf natürliche Weise den Klimaänderungen anpassen können,die Nahrungsmittelerzeugung nicht bedroht wird und die wirtschaftliche Entwicklung auf nachhaltige Weise fortgeführt werden kann.

1997 kam ein Protokoll zur Klimakonvention,das so genannte «Kyotoprotokoll» zu Stande.Die Unterzeichnerstaaten verpflichten sich darin,ihre Treibhausgasemissionen bezogen auf das Referenzjahr 1990 um einen bestimmten Prozentsatz bis zur Periode 2008–2012 zu reduzieren.Für die Schweiz gilt,gleich wie für die EU,eine Reduktionsverpflichtung von –8%.Diese Reduktion hat die Schweiz als Gesamtes zu erbringen. Bis heute gibt es denn auch keine Zuteilung spezifischer Reduktionsziele auf die verschiedenen Emissionsquellen.Gemäss der Botschaft des Bundesrates zur Ratifizierung des Kyotoprotokolls sind für die Umsetzung insbesondere das CO2-Gesetz,das Energiegesetz und das dazu gehörige Programm Energie Schweiz sowie weitere Massnahmen auf dem Gebiet der Verkehrs-,Land- und Forstwirtschaftspolitik und im Zusammenhang mit dem Umweltschutzgesetz bedeutsam.

■ Landwirtschaftliche

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 116
an.
Klimakonvention und Kyotoprotokoll
Treibhausgasemissionen Treibhausgasemisionen nach Verursachern 2001 Verkehr 31,1% Abfallmanagement 6,5% Landwirtschaft 11,6%
In der Schweiz werden jährlich über 50 Mio.t Treibhausgase emittiert (umgerechnet in CO2-Äquivalente).Der Verkehr ist die grösste vom Menschen verursachte TreibhausgasQuelle.Weitere bedeutende Emittenten sind die Haushalte und die Industrie.Bei der landwirtschaftlichen Produktion fallen knapp 12% der Treibhausgasemissionen der Schweiz Haushalte 21,7%
Quelle:
BUWAL
Total 53,46 Mio. t CO2 eq

Die landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen hängen primär mit der Tierproduktion zusammen.Die dabei entstehenden CH4- und N2O-Emissionen tragen zum Treibhauseffekt und damit zur Klimaveränderung bei.Die Emissionen von CO2,die in der Landwirtschaft durch den Einsatz von Motorfahrzeugen ebenfalls in geringem Umfang anfallen,werden im Rahmen der so genannten Offroad-Emissionen statistisch erfasst und im schweizerischen Treibhausgasinventar ausgewiesen.Sie belaufen sich auf unter 2% der gesamten CO2-Emissionen.

Die CH4-Emissionen hatten 2000 einen Anteil von rund 8% an den Treibhausgasemissionen der Schweiz.Hauptemittent für CH4 ist die Landwirtschaft (63% der Emissionen).Rund 86% der landwirtschaftlichen CH4-Emissionen entstehen im Verdauungstrakt der Nutztiere durch die mikrobielle Vergärung der Kohlenhydrate aus dem Raufutter (enterische Fermentation).Die restlichen 14% der landwirtschaftlichen CH4-Emissionen entweichen bei der Lagerung und Ausbringung der Hofdünger.

N2O trug im Jahr 2000 rund 7% zu den Treibhausgasemissionen der Schweiz bei, wovon 72% landwirtschaftlichen Ursprungs sind.N2O wird grösstenteils beim Umbau (Nitrifizierung,Denitrifizierung) der durch die Düngung (Hof- und Mineraldünger) oder mit Pflanzenresten in den Boden eingebrachten Stickstoffverbindungen durch Bodenlebewesen freigesetzt.Auch bei der Hofdüngerlagerung und -aufbereitung treten Emissionen auf.Die Emission von N2O nimmt mit steigendem N-Überschüssen zu. Diese wiederum finden sich vor allem dort,wo mit hohem Tierbesatz auch viel Hofdünger anfällt.

Zur besseren Vergleichbarkeit sind die Werte aller Nicht-CO2-Emissionen (CH4,N2O, synthetische Gase) ihrem Klima-Erwärmungspotential entsprechend in CO2-Äquivalente (CO2eq) umgerechnet:1 kg Methan (CH4) entspricht 21 kg Kohlendioxid (CO2) und 1 kg Stickstoffoxid (N2O) entspricht 310 kg Kohlendioxid (CO2) (Umrechungswerte gemäss Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC),1996,für einen Zeithorizont von 100 Jahren).

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 117 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT
■ Methan und Lachgas
CO2
in % CO 2 eq Treibhausgasemissionen Anteil Landwirtschaft Quelle: BUWAL ( ): Anteil (in %) der Landwirtschaft pro Treibhausgas 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 84 (2) 8 (66)7 (72)1 (0)
Die wichtigsten Treibhausgase der Schweiz 2001 CH4 N2OAndere

■ Emissionen aus der Landwirtschaft gehen zurü

Die Treibhausgasemissionen aus landwirtschaftlichen Quellen haben in den letzten zehn Jahren stetig abgenommen.Zu diesem positiven Resultat beigetragen haben die mit dem Ökologischen Leistungsnachweis verlangte ausgeglichene Düngerbilanz,die Ausdehnung der wenig oder nicht gedüngten ökologischen Ausgleichsflächen sowie die Reduktion der Tierbestände.Dadurch ging der Anfall von Hofdünger zurück.Gleichzeitig setzten die Landwirte 23% weniger N-Handelsdünger ein.

■ Graue Treibhausgasemissionen

Mit diesen Erfolgen hat die Schweizer Landwirtschaft bereits einen wichtigen Beitrag an die Reduktionsverpflichtung gemäss Kyotoprotokoll geleistet.Dieser ist umso wertvoller,als sich die Reduktion der Emissionen in anderen Sektoren als bedeutend schwieriger erweist.In der Gesamtbilanz der Treibhausgasemissionen ist denn auch noch kein Rückgang feststellbar.

Nicht alle in der Schweiz konsumierten landwirtschaftlichen Produkte werden auch im Inland produziert.Um ein realitätsnaheres Bild der durch die Schweiz im Ernährungssektor mitverursachten Treibhausgas-Emissionen zu erhalten,wurden auch die so genannten grauen,das heisst jenseits der Landesgrenzen anfallenden Emissionen untersucht.Um abzuschätzen,wie viele Treibhausgase im Ausland entweichen,um den Schweizer Nahrungsmittelbedarf zu decken,wurde eine Bilanz gerechnet,in die sowohl Emissionen im Zusammenhang mit der Produktion,der Verarbeitung,der Verpackung,dem Transport,als auch verschiedene Vorprodukte (Dünger,Pflanzenschutzmittel,Tierfutter,etc.) einfliessen.

Der Ernährungssektor wies 1998 einen Import-Überschuss grauer Treibhausgase in Höhe von rund 4,3 Mio.t CO2eq pro Jahr auf.Diese Zahl entspricht rund 11% der von der Schweiz im Ausland verursachten,grauen Treibhausgasemissionen.Für das globale Klimasystem ist es unbedeutend,wo auf der Welt menschliche Aktivitäten zu Treibhausgasemissionen führen.

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 118
ck
199019911992199319941995199619971998199920002001 Index 1990=100 Bruttoemissionen Schweiz CH4 Landwirtschaft N2O Landwirtschaft Kyotoziel Quelle: BUWAL 0 110 100 90
Entwicklung der Treibhausgasemissionen

Vergleich der grauen Treibhausgas-Emissionen des Ernährungssektors mit der direkten, energiebedingten Emission des Landwirtschaftssektors in der Schweiz

Vergleicht man die den importierten Produkten anzurechnenden grauen Emissionen mit den Emissionen der Schweizer Landwirtschaft fällt auf,dass bei den Importen hohe CO2-Emissionen anfallen.Diese sind vor allem transportbedingt.Sie sind bedeutend grösser als die CO2-Emissionen der Schweizer Landwirtschaft,obwohl die Schweizer Produktion rund 60% der konsumierten Nahrungsmittel abdeckt.Anders sieht es bei den CH4- und N2O-Emissionen aus.Der Anteil der Schweizer Produktion ist im Vergleich zu den Importen relativ hoch.Dies hängt mit dem hohen Selbstversorgungsgrad bei Fleischprodukten und den damit verbundenen CH4- und N2O-Emissionen zusammen. Bei den Importen handelt es sich vorwiegend um pflanzliche Erzeugnisse,die geringere CH4- und N2O-Emissionen verursachen.Die regionale Produktion und Vermarktung von Landwirtschaftserzeugnissen hat also auch positive Auswirkungen auf das Klima. Wichtig ist aber auch die Erkenntnis,dass weniger Emissionen in der Schweiz z.B. durch eine geringere Fleisch- oder Milchproduktion,bei gleichbleibendem Konsum lediglich eine Verlagerung der Emissionen ins Ausland bewirken würde.Zusätzlich würde der entsprechende Mehrimport dieser Produkte noch höhere CO2-Emissionen nach sich ziehen.

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 119 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT
Saldo graue Emissionen Ernährungssektor Emissionen Landwirtschaft CH
Mio. t CO 2 eq CO2 CH4 N2O
Saldo graue Emissionen Ernährungssektor 0
Emissionen Landwirtschaft CH 8 7 6 5 4 3 1 2 Quellen: BUWAL, SBV 19901998

Bei den tierischen Produkten stehen den Importen Exporte (insbesondere Käse) in erheblicher Grösse gegenüber.Insgesamt sind sowohl die Importe als auch die Exporte zwischen 1990 und 1998 leicht zurückgegangen.Deutlich weniger hoch waren die Importe von grauen Treibhausgasemissionen bei den Produktionsmitteln.Hier werden Erfolge der schweizerischen Landwirtschaftspolitik sichtbar,die zu geringeren Düngeund Pflanzenschutzmitteleinsätzen führt.Bei den Getreideprodukten gab es eine leichte Senkung der Importe und eine Steigerung der Exporte.Bei Obst,Gemüse und anderen pflanzlichen Produkten sowie bei Getränken aus landwirtschaftlicher Produktion sind die grauen Treibhausgasemissionen zwischen 1990 und 1998 gestiegen.

Die Speicherung von Kohlenstoff in Böden (Kohlenstoffsequestrierung) ist eine von mehreren Möglichkeiten,um den CO2-Anstieg in der Atmosphäre zu verlangsamen und damit die globale Klimaveränderung teilweise abzupuffern.In einer Studie wurde der gesamte Kohlenstoffvorrat der Schweiz in landwirtschaftlichen Böden auf ca.170 Mio.t Kohlenstoff geschätzt (Leifeld et al.,2003).Die Studie zeigt auf,dass das maximale Bindungspotential eines Bodens bei den verschiedenen Bewirtschaftungssystemen und Fruchtfolgen unterschiedlich stark ausgenutzt wird.Eine dauerhafte Bodenbedeckung (z.B.durch Grünland),hohe Produktivität (diese bewirkt einen hohen Kohlenstoffeintrag in den Boden),minimale Bodenbearbeitung (verringerter oxidativer Kohlenstoffverlust) und limitierende Bedingungen für den Kohlenstoffabbau im Boden unterstützen steigende oder hohe Kohlenstoffgehalte im Boden.

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 120
Import 1990Import 1998Export 1990Export 1998Saldo 1990Saldo 1998 Mio. t CO 2 eq Produktionsmittel Tierische Produkte + Futter Getreide und Getreideerzeugnisse Obst, Gemüse und andere pflanzliche Produkte Getränke Transporte Quelle: BUWAL 0 6 5 4 3 2 1
Graue Treibhausgas-Emissionen des Ernährungssektors ■ Landwirtschaftliche Böden als Kohlenstoffspeicher

■ Fazit

Der Anteil der landwirtschaftlichen Produktion an den Treibhausgasemissionen der Schweiz ist mit knapp 12% nicht unbedeutend.Die Emissionen sind in den neunziger Jahren aber kontinuierlich zurückgegangen.Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Reduktionsvorhaben gemäss Kyotoprotokoll geleistet.Für die Zukunft ist eine weitere Reduktion möglich.Tiefere Emissionen können erreicht werden mit einer qualitativ hochstehenden und bedarfsgerechten Tierernährung,dem Einsatz emissionsarmer Lagerungs- und Ausbringtechniken für Hofdünger,der Vermeidung von Stickstoffüberschüssen,sowie mit einer schonenden Bodenbearbeitung.Der Reduktion von Treibhausgasemissionen bei der landwirtschaftlichen Produktion allein sind aber Grenzen gesetzt.Der Abbau der Tierbestände wäre eine weitere Möglichkeit,allerdings würde dies ohne eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten zu einem Mehrimport von Fleisch führen,was unter dem Strich einer Verlagerung der Emissionen ins Ausland bedeutet.Für die Höhe der Treibhausgasemissionen der gesamten Ernährungskette sind die Ernährungsgewohnheiten und das Einkaufsverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten ebenso entscheidend.So können die Konsumentinnen und Konsumenten mit der bewussten Wahl regionaler Produkte,die nach klar definierten ökologischen Standards produziert wurden,einen wesentlichen Beitrag zu tieferen Treibhausgasemissionen leisten.

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 121

Luft

Saubere Luft ist für Pflanzen,Tiere und Menschen eine unentbehrliche Lebensgrundlage und gehört zu einer intakten Umwelt.Heute atmen wir ein mehr oder weniger stark durch menschliche Einflüsse mit Spurengasen und Partikeln angereichertes Luftgemisch.Emittierte Schadstoffe können in der Nähe der Quelle und weit davon entfernt zu erheblichen und andauernden Belastungen des Menschen und seiner Umwelt führen.Nachfolgend wird auf einige Aspekte der Luftbelastung mit Schadstoffen eingegangen,welche auch für die Landwirtschaft relevant sind.Nicht eingetreten wird auf alle Ammoniakemissionen,bei denen die Landwirtschaft eine Schlüsselrolle einnimmt.Diese werden im nächsten Agrarbericht vertieft behandelt.

Zu den wichtigen Luftschadstoffen zählt Feinstaub,PM10,der ein physikalischchemisch komplexes Gemisch aus Partikeln mit einem aerodynamischen Durchmesser kleiner gleich 10 Mikrometer ist.Er besteht sowohl aus primär emittierten wie aus sekundär gebildeten Komponenten natürlichen und anthropogenen Ursprungs (z.B. Russ,geologisches Material,Abriebspartikel,biologisches Material) und ist in seiner Zusammensetzung sehr vielfältig.Wegen der geringen Grösse der Partikel kann PM10 leicht in den Atemtrakt gelangen und zu Erkrankungen der Atemwege und des HerzKreislaufsystems führen.

Rund die Hälfte der PM10-Partikel bestehen aus so genannten sekundären Komponenten,die aus der Umwandlung von gasförmigen Vorläufern entstehen.Solche Vorläufer sind Schwefeldioxid (SO2),Stickoxide (z.B.NOX),Ammoniak (NH3) und flüchtige organische Verbindungen.

Die Land- und Forstwirtschaft ist,nebst den Baumaschinen und der Luftfahrt mit einem Anteil von rund 24% (rund 6'700 t pro Jahr) eine wesentliche Quellengruppe für primäre PM10-Emissionen in der Schweiz.

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 122
Produktion
von Luftschadstoffen
Verkehr 36,4% Land-/Forstwirtschaft 23,7%
Landwirtschaftliche
als Quelle
PM10-Emissionsbilanz 1995
Quelle: BUWAL
Haushalte 4,5% Energieversorgung 0,4% Industrie/Gewerbe 35,0%
Total PM10 1995: 28 222 t

Eine wichtige Quelle von Feinstaub (PM 10) ist der Russ in den Abgasen von Dieselmotoren.Heute können diese ultrafeinen Feststoff-Partikel mit Partikelfiltern um 95% reduziert werden.Bei den neuen Baumaschinen sind diese Filter heute weitgehend Standard.Die Offroad-Emissionen der nichtlandwirtschaftlichen Bereiche dürften damit bis ins Jahr 2020 stark gesenkt werden.Eine Ausstattung aller land- und forstwirtschaftlichen Dieselmotoren mit Partikelfiltern bis ins Jahr 2020 würde es erlauben, den Ausstoss von Dieselruss jährlich von 966 auf 49 t zu reduzieren.Aus Kostengründen werden Russpartikelfilter von den Herstellern von Land- und Forstwirtschaftsmaschinen zurzeit aber nicht eingebaut.Aufgrund der bekannten,gesundheitlichen Gefährdung durch PM 10 wäre es aber schon aus Eigeninteresse heraus angebracht,den Einsatz von Partikelfiltern zu fordern.

Weitere relevante Luftschadstoffe,zu denen der Offroad-Sektor einen wesentlichen Teil beiträgt,umfassen die Stickoxide (NOX) (rund 19% der totalen NOX-Emissionen), Kohlenwasserstoffe (HC) (rund 13% der totalen HC-Emissionen) und Kohlenmonoxide (CO) (rund 16% der totalen CO-Emissionen).Bezüglich HC und CO sind es insbesondere die Landwirtschaft und der Gartenpflege- und Hobbysektor mit ihren vielen kleinen,hochemittierenden Ottomotoren (vor allem 2-Takt-Motoren),die zu den Hauptverursacherngehören.

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 123 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT Dieselrussemissionen 1995 und prognostiziert für 2020 1995 Onroad-EmissionenOffroad-Emissionen1 202019952020 Dieselruss in t übrige
Sektoren Landwirtschaft
0 3 000 2 500 1 500 500 2 000 1 000
Quelle: BUWAL 1 Emissionen von Fahrzeugen ausserhalb des normalen Strassenverkehrs (z.B. land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge, Baumaschinen etc.)

Energie

Der Einsatz von Technik und von Hilfsstoffen hat in den letzten 100 Jahren auch in der Landwirtschaft stark zugenommen.Entsprechend angestiegen ist der Einsatz von Energie.

Der Anteil der Landwirtschaft am gesamten Energieverbrauch ist zwar gering,die Energieeffizienz der Agrarsysteme,das heisst der Energieaufwand in Form von Produktionsfaktoren bezogen auf den Energieertrag in Agrarprodukten nahm in den letzten rund 100 Jahren aber stark ab.

Rund 50% des Energiekonsums der Landwirtschaft gehen aktuell auf die Nutzung von Elektrizität und fossilen Energieformen wie Diesel,Benzin und Heizöl zurück.Die graue Energie,welche in Maschinen und Gebäuden steckt,stellt mit rund 40% einen weiteren bedeutenden Posten dar.Rund 6% der Energie wird für die Bereitstellung von landwirtschaftlichen Produktionsmitteln wie Dünger und Pflanzenschutzmittel sowie Futtermittel und Samen aufgewendet.

Der Einsatz von Energie in der Landwirtschaft ist bis 1990 angestiegen.Seit diesem Zeitpunkt ist er stabil geblieben.Zu diesem Ergebnis beigetragen haben insbesondere der geringere Import von Kraftfutter und der Rückgang beim Einsatz von Mineraldüngern.

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 124
Entwicklung des landwirtschaftlichen Energieverbrauchs 197019721974197619781980198219841986198819901992199419961998 MJ/ha Pestizide Eingeführte Futtermittel Eingeführte Samen Dünger Fossile Energie Elektrizität Maschinen Gebäude Quelle: Rossier 0 5 000 10 000 15 000 20 000 25 000 30 000 35 000
■ Seit 1990 ist Energieeffizienz stabil

Bei der in Agrarerzeugnissen enthaltenen Energie ist eine parallele Entwicklung zum Energieverbrauch zu beobachten,das heisst die in Agrarerzeugnissen enthaltene Energie ist ebenfalls gestiegen.Mit 20% war die Steigerung aber geringer als beim Energieverbrauch.Die Energieeffizienz verschlechterte sich entsprechend um über 10 Prozentpunkte zwischen 1970 und 1990.Seit 1990 ist bei der in Agrarerzeugnissen enthaltenen Energie eine Stabilisierung eingetreten.Die Entwicklung der letzten zehn Jahre zeigt,dass sich das Verhältnis zwischen Energieeinsatz für die Produktion und Energieinhalt in den Agrarerzeugnissen nicht weiter verschlechtert hat.Dies bedeutet, dass der Trend «mehr Energie je produzierte Nahrungseinheit» gebrochen werden konnte.

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 125
Terrajoule in % Quelle: Rossier 197019801985199019951998 60 000 50 000 40 000 30 000 20 000 10 000 0 60 50 40 30 20 10 0 Energieeffizienz in
Energie für
Energie in Agrarerzeugnissen
Entwicklung der eingesetzten Energie und der Energie in Agrarerzeugnissen
%
Produktionszwecke

■ Energieverbrauch für Fleisch- und Pflanzenproduktion

Nachdem im Agrarbericht 2001 der Energieverbrauch für die Milchproduktion etwas genauer unter die Lupe genommen wurde,wird in diesem Bericht der Energieeinsatz für die Produktion von Fleisch und Ackerkulturen vorgestellt.Wie 2001 stützen sich die Berechnungen auf eine vereinfachte Ökobilanz für 52 Betriebe unterschiedlicher Produktionsausrichtung und in verschiedenen Produktionszonen ab.

Energieverbrauch je kg Fleisch 1998

Der Verbrauch an nicht erneuerbarer Energie in der Fleischproduktion variiert wie bei der Milchproduktion beträchtlich.Die Unterschiede zwischen den Betrieben sind auf verschiedene Faktoren zurückzuführen,können aber noch nicht abschliessend erklärt werden.Ein Projekt «Zentrale Auswertung – Ökobilanzierung» (eine Erhebung und Auswertung von umfassenden ökologischen Daten auf 300 Praxisbetrieben und ihre Verknüpfung mit Buchhaltungsergebnissen) das vom BLW beschlossen wurde und 2003 gestartet werden soll,wird wichtige Informationen zum besseren Verständnis der Ursachen liefern.

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 126
MJÄ quivalent/kg Fleisch kg Fleisch/Betrieb Quelle: FAL Betriebsnummer Gebäude Maschinen Energieträger Dünger Pestizide Saatgut zugekaufte Futtermittel weitere Impulse Fleischproduktion pro Betrieb 29 13 30 1 34 36 31 17 6 4 28 26 33 11 8 49 39 20 19 38 Durch- schnitt 0 6080 000 70 000 60 000 50 000 40 000 30 000 20 000 10 000 0 40 50 30 20 10

Energieverbrauch je kg Trockensubstanz Ackerkulturen 1998

Auch bei den Ackerkulturen sind zwischen den Betrieben beträchtliche Unterschiede im Energieaufwand festzustellen.Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Wahl der Kulturen.Für die Ackerkulturen ist typisch,dass der Energieeinsatz vor allem bei Maschinen,Dünger und Saatgut und weniger bei den Gebäuden anfällt.

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 127
MJÄ quivalent/kg TS Ackerkulturen t Trockensubstanz/ha Quelle: FAL Betriebsnummer Gebäude Maschinen Energieträger Dünger Pestizide Saatgut weitere Imputs t TS/ha 23 24 36 34 52 25 37 22 26 40 42 31 39 28 27 30 49 41 38 35 5 33 12 Durch- schnitt 0 1412 10 8 6 4 2 0 10 12 8 6 4 2

1.3.2 Ethologie

Beteiligung bei den Tierhaltungsprogrammen RAUS und BTS

Mit den beiden Tierhaltungsprogrammen «Regelmässiger Auslauf von Nutztieren im Freien» (RAUS) und «Besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme» (BTS) soll die besonders tierfreundliche Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere gefördert werden. Das RAUS-Programm enthält hauptsächlich Bestimmungen zum Auslauf auf der Weide bzw.im Laufhof oder im Aussenklimabereich beim Geflügel.Im BTS-Programm werden vor allem qualitative Anforderungen an den Liegebereich gestellt.Die Teilnahme an einem solchen Programm ist freiwillig.

Seit der Einführung von RAUS (1993) und BTS (1996) nahm die Beteiligung an beiden Programmen stetig zu:So hat sich die Beteiligung der Betriebe an RAUS von 1993 bis 2002 fast verachtfacht (von rund 4'500 auf 34‘800) und diejenige am BTS beinahe vervierfacht (von knapp 4'500 auf etwa 16‘700).

Gemessen am gesamten schweizerischen Nutztierbestand betrug der Anteil der GVE, die nach RAUS- bzw.BTS-Anforderungen gehalten wurden,1996 19% bzw.9%.Im Jahr 2002 waren es 61% bei RAUS und 30% bei BTS;diese Werte sind Durchschnittszahlen der vier Tierkategorien (Rindvieh, übrige Raufutter Verzehrer,Schweine, Geflügel).

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 128 ■■■■■■■■■■■■■■■■
Entwicklung der Beteiligung
GVE-Anteil in % RAUSBTS Quelle: BLW 1996199719981999 0 60 70 50 40 30 20 10 2000 2001 2002
Tabellen 38–39,Seiten A43–A44 bei RAUS und BTS

bei RAUS 2002 80 70 60 50 40 30 20 10

übrige Raufutter

Anteil Tiere (in GVE)Anteil Betriebe Quelle: BLW

Die Beteiligung bei RAUS nach Tierkategorie und Betrieb zeigt,dass bei Betrieben mit Rindvieh prozentual etwas weniger Tiere als Betriebe mitmachten.Bei den anderen Tierkategorien nahmen dagegen Betriebe mit überdurchschnittlich grossen Tierbeständen am RAUS-Programm teil.

Beteiligung bei BTS 2002

Beteiligung Rindvieh übrige Raufutter Verzehrer SchweineGeflügel 0

Anteil Tiere (in GVE)Anteil Betriebe

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 129 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT
in %
Rindvieh
Verzehrer SchweineGeflügel 0 70 80 60 50 40 30 20 10
in %
Die Tierbestände der Betriebe mit Geflügel, übrigen Raufutter Verzehrern sowie Schweinen,die am BTS-Programm teilnahmen,lagen noch weiter über dem Schweizer Durchschnitt als bei RAUS.Insbesondere beim Geflügel:15% der Betriebe hielten im Jahr 2002 rund 76% der Tiere nach den BTS-Vorschriften.Beim Rindvieh war hingegen der Anteil Betriebe höher als der Anteil Tiere. Quelle: BLW

der Beteiligung bei RAUS

Bei RAUS nahm die Beteiligung zwischen 1996 und 2002 bei allen Tierkategorien –ausser beim Geflügel – deutlich zu.Der Grund für den Rückgang beim Geflügel nach 1999 dürfte darauf zurückzuführen sein,dass die Mastpoulets mit weniger als 56 Masttagen aus dem RAUS-Programm ausgeschlossen wurden.

Entwicklung der Beteiligung bei BTS

Beim BTS-Programm sticht die hohe Beteiligung beim Geflügel heraus.Der Hauptgrund dafür ist,dass bei vielen Labels die BTS-Anforderungen eine Grundvoraussetzung sind.Das BTS-Programm für Schweine wurde erst 1997 eingeführt.Die Entwicklung war auch dort erfreulich.Gegenüber dem Einführungsjahr wurden beinahe sechsmal mehr Schweine in BTS-Ställen gehalten.

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 130
GVE-Anteil in % Quelle: BLW Rindvieh übrige Raufutter Verzehrer SchweineGeflügel 199619971998199920012002 2000 0 70 80 50 60 40 30 20 10
Entwicklung
GVE-Anteil in % Quelle: BLW Rindvieh übrige Raufutter Verzehrer SchweineGeflügel 199619971998199920012002 2000 0 80 50 60 70 40 30 20 10

Tierwohl in RAUS- und BTS-Programmen

Die Wirkungsanalyse der Tierhaltungsprogramme hat zum Ziel,deren Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlergehen der Nutztiere unter Praxisbedingungen aufzuzeigen. Die Untersuchungen wurden bei Milchkühen und Mastschweinen durchgeführt.Die Schlussresultate bei den Milchkühen wurden im Agrarbericht 2002 vorgestellt.Diese zeigten,dass Betriebe mit BTS+RAUS deutlich besser abschneiden als Betriebe ohne Programm.Auch das Programm RAUS alleine bewirkt Verbesserungen,die jedoch nur bei Lahmheit und Zitzenverletzungen signifikant waren.Nachfolgend werden nun die Schlussergebnisse zu den Untersuchungen bei den Mastschweinen präsentiert.

Die Gesundheit und das Wohlergehen der Mastschweine wurden anhand von folgenden Indikatoren beurteilt:Vorkommen von Husten,Durchfall,Lahmheit,Anzeichen von Schwanzbeissen,Verletzungen oder Sonnenbrand.Auffälliges Verhalten wie Hundesitz oder Aggression gegenüber der Untersuchungsperson wurde ebenfalls aufgezeichnet. Weiter wurden Einzeltieruntersuchungen auf Hautveränderungen durchgeführt.An der Studie nahmen 47 Betriebe,die sich an BTS+RAUS beteiligten,und 37 Betriebe ohne Programm teil.Auf jedem Betrieb wurden zwei Mastgruppen beobachtet,wobei jede Mastgruppe kurz nach dem Einstallen und kurz vor der Schlachtung untersucht wurde.

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 131 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT
Tierwohl bei Mastschweinen mit und ohne Beteiligung an RAUS und BTS Anteil Tiere in % Ohne ProgrammBTS+RAUS Quellen: BLW, BVET Verletzung des Schwanzes Schwanzspitze fehlt 0 3 2 1 Anteil Tiere in % Hautveränderung Rüsselscheibe 0 40 30 20 10 Anteil Tiere in % Hautveränderung Carpalgelenk Hautveränderung Tarsalgelenk 0 80 70 60 50 40 30 20 10 Anteil Tiere in % Hundesitz 0 7 6 4 3 5 2 1 Festliegen 0,0 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1

Insgesamt wiesen die untersuchten Mastschweine einen sehr guten Gesundheitszustand auf.Veränderungen des Schwanzes durch Schwanzbeissen waren bei BTS+RAUS-Betrieben signifikant seltener als in Betrieben ohne Programm.Ebenfalls signifikant tiefer war auf BTS+RAUS-Betrieben die Anzahl Schweine,die im Hundesitz verharrten oder festlagen.Veränderungen der Haut an den Gelenken wie Verletzungen, verstärkte Verhornung der Haut oder Liegeschwielen wurden in BTS+RAUS-Betrieben signifikant weniger festgestellt.Tendenziell wurden in BTS+RAUS-Betrieben seltener Antibiotika im Einstallfutter eingesetzt,um Erkrankungen zu behandeln oder vorzubeugen.Der Unterschied war jedoch nicht signifikant.

Sonnenbrand wurde erwartungsgemäss nur in BTS+RAUS-Betrieben beobachtet, betraf jedoch meist nur einzelne Tiere.Diesem Problem kann sehr wirkungsvoll entgegengewirkt werden,indem der Laufhof teilweise überdacht wird.

Innerhalb der beiden Betriebsgruppen gab es grosse Unterschiede zwischen einzelnen Betrieben.So gab es einerseits Betriebe ohne Programm,die einen sehr guten Gesundheitszustand der Mastschweine aufwiesen.Andererseits wurden auch bei einzelnen BTS+RAUS-Betrieben vermehrt Tiere mit Veränderungen beobachtet.Dies zeigt,dass die Haltungsprogramme BTS+RAUS vor allem dann einen positiven Einfluss auf Gesundheit und Wohlergehen haben,wenn sie optimal in die Praxis umgesetzt werden.

Keine Unterschiede zwischen Betrieben mit BTS+RAUS und Betrieben ohne Programm wurden für Atemwegserkrankungen,Durchfall,Lahmheit,Abszesse,Veränderungen der Organe bei der Schlachtung,Befall mit Darmparasiten und Sauberkeit der Tiere gefunden.Letztere Punkte bestätigt auch eine weitere Studie,welche Schweine in BTS+RAUS-Betrieben auf den Befall von Zoonoseerregern untersuchte.Bei keinem der untersuchten Erreger bestand ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Produktionsarten.Die Resultate zeigen,dass mit den Bedingungen von BTS+RAUS Schweinefleisch produziert werden kann,das höchsten gesundheitlichen Qualitätsansprüchen genügt.

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 132

1.4 Beurteilung der Nachhaltigkeit

Die Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft sieht vor, dass das BLW im Agrarbericht die Resultate der Untersuchungen einer Beurteilung unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit unterzieht.Das heisst,dass die ökonomische,soziale und ökologische Lage der Landwirtschaft und die Auswirkungen der Agrarpolitik aufgezeigt und beurteilt werden sollen.Nachfolgend wird die Beurteilung auf der Basis der heute verfügbaren Zahlen vorgenommen.Basierend auf dem im Agrarbericht 2001 vorgestellten Konzept zur Beurteilung der Nachhaltigkeit wurden im Berichtsjahr die Arbeiten im Zusammenhang mit der Entwicklung von quantitativen Indikatoren weitergeführt,welche künftig zur Beurteilung der Nachhaltigkeit mit einbezogen werden sollen.

Die wirtschaftlichen Ergebnisse des Jahres 2002 sind vergleichbar mit jenen des Dreijahresmittels 1999/2001.Die Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs blieb im Vergleich zum Durchschnitt der drei Vorjahre praktisch konstant.Die Abnahme des Nettounternehmenseinkommens um 1% ist auf höhere Ausgaben für Vorleistungen zurückzuführen (+4%),welche durch die Zunahme der sonstigen Subventionen (zum grössten Teil produktunabhängige Direktzahlungen) nicht ganz kompensiert werden konnten (+8%).Die Schätzungen für das Jahr 2003 zeigen einen Rückgang,der einerseits auf die tieferen Einnahmen aus der Milchproduktion,anderseits auf die sommerliche Hitze und Trockenheit zurückzuführen ist.Das Nettounternehmereinkommen dürfte 2,835 Mrd.Fr.betragen.Dies wären 13% weniger als 2002.

Die Ergebnisse von Betrieben der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten zeigen,dass die Werte der Jahre 2000/02 für das landwirtschaftliche Einkommen je Betrieb um 11% tiefer sind als 1990/92.Die Fremdkosten (+14%) sind in dieser Zeitspanne stärker gestiegen als der Rohertrag (+6%).Die Zunahme der Fremdkosten ist auf das betriebliche Wachstum zurückzuführen.Pro Hektar sind die Fremdkosten 4% unter dem Niveau von 1990/92.Dennoch war die Kostenreduktion zu gering,um den Rückgang der Erlöse kompensieren zu können.Eine Analyse der ETH Zürich über die Performance der Betriebe zeigt auf,dass die Arbeitsproduktivität der mit Abstand wichtigste Faktor ist,welcher Betriebe mit guten Resultaten von denjenigen mit schlechten unterscheidet.Die Möglichkeiten zur Verbesserung der wirtschaftlichen Ergebnisse sind noch nicht ausgeschöpft.

Die Reduktion der landwirtschaftlichen Einkommen in den neunziger Jahren konnte teilweise kompensiert werden durch höhere Nebeneinkommen.Die Gesamteinkommen der Jahre 2000/02 liegen nur 5% unter dem Niveau der Jahre 1990/92.Die Investitionen und die Fremdkapitalquote sind ungefähr auf dem gleichen Stand wie zu Beginn der neunziger Jahre.Die Investitionen haben im gleichen Zeitraum von 46’900 Fr.auf 45'400 Fr.leicht abgenommen,ebenso der Fremdfinanzierungsgrad von 43 auf 41%.Die Fähigkeit,Schulden im Verlauf einer Generation zu amortisieren,ist im Vergleich zum Anfang der neunziger Jahre nicht zurückgegangen.Dies ist das Resultat einer entsprechenden Analyse der FAT.

1.4 BEURTEILUNG DER NACHHALTIGKEIT 1 133 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT ■■■■■■■■■■■■■■■■
■ Ökonomie

Wie zu Beginn der neunziger Jahre gibt es aber Betriebe,deren langfristige Existenz gefährdet ist.Im Durchschnitt der Jahre 2000/02 war die finanzielle Situation bei etwas über 30% der Betriebe ungenügend für die langfristige Sicherung der betrieblichen Existenz.

Insgesamt sind im Durchschnitt der Betriebe bei den betriebswirtschaftlichen Kennziffern der letzten Jahre keine markanten Veränderungen gegenüber den Werten zu Beginn der neunziger Jahre festzustellen.Es gibt aber wie damals Betriebe,deren langfristige Existenz gefährdet ist.Die Analyse der ETH über die Performance macht deutlich,dass bei der Arbeitsproduktivität ein grosses Potential besteht,um die wirtschaftlichen Ergebnisse nachhaltig zu verbessern.

1.3 ÖKOLOGIE UND ETHOLOGIE 1 134

Das für die landwirtschaftlichen Haushalte massgebende Gesamteinkommen lag im Jahr 2002 um 8% unter dem Wert des Dreijahresmittels 1999/2001.Trotzdem stieg der Privatverbrauch im Durchschnitt um 2% oder 1'350 Fr.je Haushalt an,wobei er bei den Betrieben des ersten Quartils – im Gegensatz zu den übrigen Quartilen – ganz leicht zurückging.

Die Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) des Bundesamtes für Statistik (BFS) aus dem Jahr 2002 zeigt,dass es bezüglich Gesundheit Unterschiede zwischen Landwirten resp.Bäuerinnen und der übrigen Bevölkerung gibt:Die befragten Landwirte,aber auch die Bäuerinnen,sind häufiger übergewichtig und leiden stärker unter Rückenschmerzen als die Kontrollgruppen.Hingegen sind Landwirte resp. Bäuerinnen weniger von starken Schlafstörungen betroffen.Insbesondere die befragten Bäuerinnen sind weit öfters abstinent als ihre Kontrollgruppe.Interessant ist auch,dass Landwirte und Bäuerinnen verglichen mit ihren Kontrollgruppen deutlich weniger ernährungsbewusst sind und seltener einen Arzt aufsuchen.Oft sind die Unterschiede grösser zwischen den Männern (Landwirte und Vergleichsgruppe Männer) und den Frauen (Bäuerinnen und Vergleichsgruppe Frauen).

Im Zusammenhang mit dem Postulat Bugnon wurden die Entwicklung der Arbeitsbelastung in der Landwirtschaft untersucht und Daten über den Gesundheitszustand der Bauern und Bäuerinnen ausgewertet.Im Branchenvergleich ist die Jahresarbeitszeit für selbständige Landwirte und Förster am höchsten.Modellrechnungen der FAT zeigen,dass die Arbeitszeit pro Betrieb im Durchschnitt der Betriebe trotz des betrieblichen Wachstums in etwa gleich geblieben ist.Auf einzelnen Betrieben kann die Situation aber anders aussehen.So kann eine Aufstockung zu einer grösseren zeitlichen Beanspruchung führen,falls keine bedeutenden technischen oder organisatorischen Anpassungen vorgenommen werden.Bei der körperlichen Arbeitsbelastung in der Milchviehhaltung ist zwischen 1990 und 2001 eine Abnahme festzustellen.Die ausgewerteten Daten der Gesundheitsbefragungen zeigen,dass der Gesundheitszustand bei den Bauern und Bäuerinnen insgesamt stabil geblieben ist.Beim psychischen Befinden sind die Ergebnisse 2002 eher besser als vor zehn Jahren.Die Befragung zeigt ausserdem,dass Landwirte im Jahr 2002 immer noch gleich oft an Vereinsanlässen teilnehmen wie 1992.Bei den Bäuerinnen war die Teilnahme dagegen rückläufig.Sie ist allerdings nach wie vor grösser als bei den Frauen der Vergleichsgruppe.Die Anzahl Landwirte,die geschieden sind,ist seit 1970 auch in der Landwirtschaft kontinuierlich gestiegen.Ein erhöhter Anstieg in den neunziger Jahren als Folge der Agrarreform konnte nicht festgestellt werden.

Auf Grund der Auswertungen bezüglich Arbeitsbelastung und Gesundheit gibt es keinen Hinweis,dass die Agrarreform zu sozialunverträglichen Entwicklungen geführt hat.

1.4 BEURTEILUNG DER NACHHALTIGKEIT 1 1.BEDEUTUNG UND LAGE DER LANDWIRTSCHAFT 135
■ Soziales

Die ökologischen Leistungen der Landwirtschaft haben 2002 im Vergleich zum Vorjahr wieder zugenommen.Im Jahr 2002 gab es im Talgebiet (Ackerbauzonen und Hügelzone) 48'800 ha beitragsberechtigte ökologische Ausgleichsflächen,3% mehr als 2001.Die Biobetriebe bewirtschafteten im Jahr 2002 total 9,6% der LN,was im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme von 1% entspricht.Gegenüber 56% im Vorjahr wurden 2002 61% der GVE nach den Regeln des RAUS-Programms gehalten.30% der GVE wurden gemäss Bestimmungen des BTS-Programms gehalten,was gegenüber 2001 einer Zunahme von 3% entspricht.

Die Umweltbelastungen durch die Landwirtschaft gingen seit Beginn der neunziger Jahre bis 1998 stark zurück.Der Phosphor- und Stickstoffeinsatz nehmen seit 1998 wieder leicht zu,während bei den Pflanzenschutzmitteln eine Stagnation eingetreten ist.Die Treibhausgasemissionen durch die Landwirtschaft sind in den neunziger Jahren um rund 10% zurückgegangen.Damit hat die Landwirtschaft bereits einen wichtigen Beitrag an die Schweizer Reduktionsverpflichtung gemäss Kyotoprotokoll geleistet.Zur Reduktion der Emissionen beigetragen haben die mit dem Ökologischen Leistungsnachweis verlangte ausgeglichene Düngerbilanz,die Ausdehnung der wenig oder nicht gedüngten ökologischen Ausgleichsflächen,die Reduktion der Tierbestände und des eingesetzten Handelsdüngers.Ein Potenzial für die Zukunft besteht mit einer qualitativ hochstehenden und bedarfsgerechten Tierernährung,dem Einsatz emissionsarmer Lagerungs- und Ausbringtechniken für Hofdünger,der Vermeidung von Stickstoffüberschüssen sowie mit einer schonenden Bodenbearbeitung.Für die Höhe der Treibhausgasemissionen der gesamten Ernährungskette sind aber die Ernährungsgewohnheiten und das Einkaufsverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten ebenso entscheidend.

Die Energieeffizienz,das heisst der Energieaufwand im Verhältnis zum Energieertrag in Agrarprodukten,ist seit 1990 stabil.Eine vereinfachte Ökobilanz zeigt,dass wie bei der Milchproduktion auch beim Fleisch und den Ackerkulturen zwischen den Betrieben beträchtliche Unterschiede im Energieaufwand bestehen.Daraus ergibt sich ein weiteres Verbesserungspotenzial.

Insgesamt ist die Entwicklung im ökologischen Bereich der Nachhaltigkeit insbesondere bei den Leistungen erfreulich.Bei den Belastungen sind weitere Anstrengungen nötig.Anzusetzen ist hier vor allem auf regionaler oder lokaler Ebene.

136 1.4 BEURTEILUNG DER NACHHALTIGKEIT 1
■ Ökologie
2 137
■■■■■■■■■■■■■■■■ 2.Agrarpolitische Massnahmen

Die agrarpolitischen Massnahmen werden in drei Bereiche eingeteilt:

– Produktion und Absatz: Bei den Massnahmen in diesem Bereich geht es um die Schaffung guter Rahmenbedingungen für die Produktion und den Absatz von Nahrungsmitteln.Das Gesetz gibt vor,dass die Aufwendungen des Bundes für Produktion und Absatz innerhalb von fünf Jahren nach In-Kraft-Treten gegenüber den Ausgaben 1998 um einen Drittel abgebaut werden müssen.Im Jahr 2003 können für diese Massnahmen noch rund 800 Mio.Fr.eingesetzt werden.

Direktzahlungen: Diese Zahlungen gelten Leistungen zugunsten der Gesellschaft wie die Landschaftspflege,die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und den Beitrag zur dezentralen Besiedlung sowie besondere ökologische Leistungen ab.Die Preise für die Nahrungsmittel enthalten diese Leistungen nicht,weil dafür kein Markt besteht.Mit den Direktzahlungen stellt der Staat sicher,dass die Leistungen zugunsten der Allgemeinheit von der Landwirtschaft erbracht werden. – Grundlagenverbesserung: Mit diesen Massnahmen fördert und unterstützt der Bund eine umweltgerechte,sichere und effiziente Nahrungsmittelproduktion.Im einzelnen sind es Massnahmen zur Strukturverbesserung,im Bereich Forschung und Beratung sowie bei den landwirtschaftlichen Hilfsstoffen und im Pflanzen- und Sortenschutz.

Das Parlament hat am 25.Juni 2003 die Vorlagen zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik (Agrarpolitik 2007) verabschiedet.Als Kernpunkt der Revision des LwG wurde die Aufhebung der Milchkontingentierung auf den 1.Mai 2009 beschlossen.Das Parlament bewilligte gleichzeitig 14,092 Mrd.Fr.für die Landwirtschaft in den Jahren 2004 bis 2007.Davon muss die Landwirtschaft gemäss Beratung des Parlamentes in der Herbstsession auch einen Beitrag zum Entlastungsprogramm 2003 im Rahmen der Sanierung der Bundesfinanzen leisten.

138 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 2

2.1 Produktion und Absatz

In Artikel 7 LwG sind die Zielsetzungen für die Produktion und den Absatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse festgelegt.Die Landwirtschaft soll nachhaltig und kostengünstig produzieren sowie aus dem Verkauf der Produkte einen möglichst hohen Markterlös erzielen können.Dazu stehen die Massnahmen in den Bereichen Qualität, Absatzförderung und Kennzeichnung,Ein- und Ausfuhr,Milchwirtschaft,Viehwirtschaft,Pflanzenbau und Weinwirtschaft zur Verfügung.

■■■■■■■■■■■■■■■■
2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 139 2

■ Finanzielle Mittel 2002

Im Jahr 2002 sind zur Förderung von Produktion und Absatz im ordentlichen Rahmen rund 826 Mio.Fr.aufgewendet worden.Gegenüber dem Vorjahr sind dies rund 76 Mio.Fr.oder 8% tiefere Ausgaben.

Ausgaben für Produktion und Absatz

Rechnung 2002Budget 2003 1

AusgabenbereichBetragAnteilBetragAnteil Mio.Fr.%Mio.Fr.%

Absatzförderung597,1597,2

Milchwirtschaft60172,756568,8

Viehwirtschaft202,5445,4

Pflanzenbau (inkl.Weinbau)14617,715318,6

Total826100821100

1 Kreditsperre berücksichtigt

■ Ausblick

Quellen:Staatsrechnung,BLW

Zur Linderung der Turbulenzen auf dem Milchmarkt wurden zusätzlich ausserordentliche Mittel von rund 153 Mio.Fr.aufgewendet.

Für das Jahr 2003 ist im Zahlungsrahmen ein weiterer Abbauschritt im Bereich Produktion und Absatz vorgesehen.Zusätzlich muss eine Kürzung der Budgetpositionen von 1% (Kreditsperre) vorgenommen werden.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 140

■ Erste Erfahrungen

2.1.1 Übergreifende Instrumente

Produzenten- und Branchenorganisationen

Die Branchen- und Produzentenorganisationen spielen bei der Liberalisierung der Agrarmärkte eine wichtige Rolle:Sie dienen den Unternehmen des Ernährungssektors als Informations-,Verhandlungs- und Koordinationsplattform.Die Beschlüsse über den Marketing-Mix der Produkte und bestimmte Regeln des Marktgeschehens sollen zu kohärenten Kollektivlösungen verhelfen,damit der Mehrwert und die Marktanteile der schweizerischen Landwirtschaftsprodukte gestärkt werden können.

Die landwirtschaftlichen Organisationen legen bei der Bildung von Branchen- und Produzentenorganisationen grosse Dynamik an den Tag.Die Realität konfrontiert sie allerdings mit verschiedensten Situationen,und der Erfolg stellt sich nicht immer ein. Die Schaffung leistungsfähiger Strukturen hängt im Wesentlichen von der Fähigkeit und dem Willen der Beteiligten ab,gemeinsame Ziele festzulegen und für alle tragbare Lösungen zu finden.Der Bund hat auf dieser Ebene kaum Einfluss,auch wenn das BLW die Organisationen auf Wunsch aktiv berät.

Im Rahmen der Landwirtschaftsgesetzgebung kann der Bundesrat in bestimmten Fällen Massnahmen zur Qualitätsverbesserung,Absatzförderung und Anpassung des Angebots an die Nachfrage auch für Nichtmitglieder der Branchen- und Produzentenorganisationen für verbindlich erklären.Hierbei wird von «Ausdehnung der Massnahmen» gesprochen.Bisher hat der Bundesrat im Falle von drei Produzentenorganisationen (Schweizerischer Bauernverband,Schweizer Milchproduzenten,GalloSuisse) sowie drei Branchenverbänden (Interprofession du Gruyère,Interprofession du Vacherin fribourgeois,Emmentaler Switzerland) die von ihnen vereinbarten Massnahmen ausgedehnt.

■ Die wichtigsten Elemente der Revision

Aufgrund der ersten Erfahrungen mit der Behandlung der Ausdehnungsgesuche durch das BLW revidierte der Bundesrat Ende 2002 die Verordnung über die Branchen- und Produzentenorganisationen.Die Anforderungen an die Rechtspersönlichkeit der Organisationen,ihren repräsentativen Charakter und ihre Entscheidungsabläufe wurden näher festgelegt.

Die revidierte Verordnung trat am 1.Januar 2003 in Kraft.Diese bringt für die Anwender eine grössere Klarheit mit sich.Zudem können auch die Bedenken der Minderheiten verringert werden,da die Wahl der Vertreter durch die Basis erfolgt und die Entscheidungen mit Zwei-Drittels-Mehrheiten innerhalb der Delegiertenversammlungen getroffen werden müssen.Das demokratische Funktionieren der Branchen- und Produzentenorganisationen wird also gefördert.Diese Änderungen helfen die Legitimität derjenigen Organisationen zu verbessern,die den Bundesrat um eine Ausdehnung der Selbsthilfemassnahmen ersuchen.Die Nichtmitglieder werden in Zukunft auch von besseren Informationen profitieren können.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 141 2 ■■■■■■■■■■■■■■■■

■ Ausblick

Das System der Ausdehnung von Vereinbarungen der Branchenorganisationen ist ein agrarpolitisches Instrument,das sich ständig weiterentwickelt.Neue Ausdehnungsgesuche wurden im Laufe des Jahres 2003 eingereicht.Das BLW wird sein Augenmerk auf die Ausgestaltung der auszudehnenden Massnahmen richten.Denn diese müssen zwingend im Interesse sämtlicher Unternehmen eines Sektors oder einer Branche sein und dürfen den Wettbewerb zwischen den verschiedenen Marktakteuren nicht verzerren.

Absatzförderung

■ Absatzförderung auf regionaler Ebene

Die Bundesunterstützung steht auch Trägerschaften offen,welche den Absatz regionaler Spezialitäten fördern.Dies hielt der Bundesrat in der Botschaft zur Reform der Agrarpolitik AP 2002 fest.Damit soll ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung einer koordinierten Regionalpolitik geleistet werden.

Seit 1999 hat das BLW im Rahmen der landwirtschaftlichen Absatzförderung 24 regionalen Projekten eine Finanzhilfe von total 17,3 Mio.Fr.zugesichert.Die Unterstützung ist im Sinne einer Starthilfe je Projekt auf maximal vier Jahre begrenzt.Für mehrere Projekte ist die Finanzhilfe bereits abgeschlossen oder wird demnächst auslaufen.

Das Gesuchsverfahren ist eng mit dem Programm Regio Plus (Bundesbeschluss über die Unterstützung des Strukturwandels im ländlichen Raum) verbunden und hat sich bewährt.Mit dem Ziel,Erkenntnisse im Bereich des Vollzugs und über die ersten Wirkungen zu erhalten,wurde die landwirtschaftliche Absatzförderung auf regionaler Ebene gemeinsam mit dem Programm Regio Plus im Rahmen einer Zwischenevaluation (Zwischenevaluation Interface/Evaluanda 02) im ersten Halbjahr 2002 untersucht.Die Ergebnisse der Evaluation werden nachstehend präsentiert.

■ Erste Bilanz ist positiv

Die Zwischenevaluation zeigt insgesamt eine positive Bilanz und bezeichnet die beiden Förderprogramme als «problemgerecht und zukunftsweisend».Besonders der Aufbau von Netzwerken im ländlichen Raum wird als wertvoll erachtet.Die im Rahmen der Evaluation befragten Vollzugsträger und Projektverantwortlichen erachten die Unterstützung von gemeinde-,branchen-,und produktübergreifenden Kooperationen mit gemeinsamen Zielsetzungen als entscheidenden Faktor,um regionale Entwicklungspotenziale auszuschöpfen.Der Vollzug durch die kantonalen und eidgenössischen Behörden wird insgesamt als vorbildlich bezeichnet.

Die Finanzhilfe an die regionale Absatzförderung hat Impulse ausgelöst.Es bestehen kaum unerwünschte Mitnahmeeffekte.Das heisst,es werden keine Projekte mitfinanziert,die ohnehin und ohne Finanzhilfe realisiert worden wären.Diese Starthilfe wird von den Projektverantwortlichen als Anreizsystem des Bundes befürwortet.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 142

■ Mögliche Verbesserungen Die Qualität der eingereichten Gesuche vermochte in vielen Fällen nicht auf Anhieb den hohen und für die Antragsteller ungewohnten Anforderungen zu genügen.Ein Teil der Gesuche musste nach der ersten Prüfung überarbeitet werden.Schwierigkeiten zeigten sich insbesondere bei der Formulierung überprüfbarer qualitativer und quantitativer Zielsetzungen.

Die Zwischenevaluation zeigt,dass die Aktivitäten der unterstützten Projekte bisher vor allem die Bewusstseinsbildung und den Netzwerkaufbau gefördert haben.Direkte wirtschaftliche Auswirkungen der Projekte sind jedoch wenig nachweisbar.

Die Evaluationsresultate heben folgende Merkmale als Erfolgsfaktoren hervor:Ausreichende Managementkapazität,langfristige Finanzierungsperspektive,Planung mit überprüfbaren Zielen und Erfolgskontrollen,überregionale Ausrichtung,solide Partnerschaften sowie starke regionale Verankerung.Weiter wird betont,dass besonders bei Projekten nach Landwirtschaftlicher Absatzförderungsverordnung an Stelle der regionalpolitischen,die betriebswirtschaftliche Ausrichtung im Vordergrund stehen muss. Zudem genügt die einseitige Realisierung von Kommunikationsmassnahmen nicht.Die Ergebnisse werden bei der Prüfung künftiger Gesuchseingaben Berücksichtigung finden,indem vermehrt die betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Aspekte der Vorhaben geprüft und in Bezug auf das Marketing der gesamte Instrumentenmix beurteilt werden soll.

Die kritische Grösse,um selbsttragend funktionieren zu können,wird von den meisten Projekten nach vier Jahren der Förderung nicht erreicht.Mit der teilweise ungenügenden betriebswirtschaftlichen Ausrichtung der Projekte wurde diesem Aspekt zu wenig Bedeutung beigemessen.Verschiedene Akteure haben dies realisiert und beginnen,sich überregional zu organisieren.Mit einer Änderung der landwirtschaftlichen Absatzförderungsverordnung soll auch dieser Entwicklung Rechnung getragen werden.Die vorgeschlagene Revision sieht daher folgende Elemente vor:Neu sollen Projekte während einer Konsolidierungsphase für weitere vier Jahre,jedoch mit einem reduzierten Finanzierungsanteil des Bundes,unterstützt werden.Zudem wird die Finanzhilfe an überregionale Vorhaben im Interesse regionaler Spezialitäten explizit möglich.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 143 2

■ Repräsentative Umfrage zur Herkunft Schweiz

Mit der Abatzförderung soll besonders eine positive Einstellung der Konsumentinnen und Konsumenten zu Schweizer Landwirtschaftsprodukten erreicht und damit das Kaufverhalten beeinflusst werden.Die Haushalt führenden Personen sollen bewusster auf die Herkunft achten,die Vorzüge der Schweizer Erzeugnisse kennen,und diese bevorzugen.Seit 1999 unterstützt das BLW die Massnahmen der Akteure aus der Landwirtschaft im Bereich der Marketingkommunikation und Marktforschung.In einer regelmässigen Befragung wird ermittelt,welche Wirkung damit erzielt wird.

Die anfangs 2003 im Auftrag des BLW durchgeführte repräsentative Umfrage wird seit 1998 alle zwei Jahre realisiert.Dabei steht das Einkaufsverhalten der Schweizer Wohnbevölkerung bei landwirtschaftlichen Produkten im Mittelpunkt des Interesses. Insbesondere wird analysiert,ob beim Einkauf auf die Herkunft der einzelnen Produkte geachtet und inwieweit Schweizer Produkten gegenüber ausländischen der Vorzug gegeben wird.

Mit der jüngsten Umfrage wurden zudem der Informationsstand der Konsumentinnen und Konsumenten zur Herkunft ihrer Einkäufe und ihre Bedürfnisse zur Herkunftsbezeichnung von Schweizer Landwirtschaftsprodukten erhoben.Diese Fragestellungen stehen in Zusammenhang mit der geplanten Einführung eines einheitlichen Herkunftszeichens für Schweizer Produkte.Und schliesslich wurde auch zum wiederholten Male die Einstellung der Bevölkerung zur Schweizer Landwirtschaft erhoben.

■ Präferenz für Schweizer Produkte

Bei der generellen Beachtung der Herkunft Schweiz ist ein geringfügig rückläufiger Trend zu beobachten.Dies könnte darauf zurück zu führen sein,dass auch Importprodukte eine hohe Qualität aufweisen und im Preisvergleich die Wahl auf sich lenken. Umso mehr sind Anstrengungen für die Schweizer Landwirtschaftsprodukte notwendig.

Die Resultate zeigen,dass sich bei denjenigen Konsumentinnen und Konsumenten, welche überhaupt auf die Herkunft der Erzeugnisse achten,die Präferenz für Schweizer Produkte im Verlauf der letzten vier Jahre nicht signifikant verändert hat.Es kann somit auf eine gewisse Kontinuität im Kaufverhalten der Konsumenten geschlossen werden. Bestätigt wird,dass die Präferenz für einheimische Lebensmittel bei den tierischen Erzeugnissen wie Eier,Fleisch,Honig,Käse,Milch und Frischmilchprodukte am höchsten ist.Beim Kauf dieser Produkte werden Schweizer Produkte den ausländischen vorgezogen.Produkte aus dem Pflanzenbau wie Getreideprodukte oder Speiseöl können weniger von der Herkunft Schweiz profitieren.Bei Non-Food-Artikeln wie Schnittblumen,Wolle und Topfpflanzen spielt die Herkunft nur eine untergeordnete Rolle für den Kaufentscheid.

■ Kennzeichnung der Herkunft Schweiz

Bis heute besteht kein breit verwendetes und einheitliches Herkunftszeichen für SchweizerLandwirtschaftsprodukte.Somit interessiert die Frage besonders,wie sich die Haushalt führenden Personen über die Herkunft der Schweizer Produkte informieren.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 144

■ Wichtigkeit der Kennzeichnung landwirtschaftlicher Produkte

Bevorzugung von Schweizer Produkten gegenüber ausländischen

Eier (454)

Milch und Frischmilchprod. (491)

Fleisch (ohne Wurstwaren) (468)

Kartoffeln (449)

Honig (352)

Wurstwaren (423)

Käse (489)

Obst/Beeren (475)

Gemüse (484)

Getreideprodukte (453)

Zucker (458)

Kartoffelprodukte (313)

Speiseöl (465)

Wein (414)

Schnittblumen (367)

Topfpflanzen (296)

Wolle (101)

Die meisten Konsumentinnen und Konsumenten erkennen Schweizer Landwirtschaftsprodukte durch einen Hinweis im Laden,am Gestell,auf den Waren oder der Verpackung.Einige wenige erkundigen sich auch direkt beim Verkaufspersonal.Die Kennzeichnung der einheimischen Erzeugnisse erachten 56% der Käuferinnen und Käufer als sehr wichtig und weitere 32% als ziemlich wichtig.Eine erstaunlich hohe Anzahl der Befragten messen der Herkunftskennzeichnung hohe Bedeutung zu.

Wichtigkeit der Herkunftskennzeichnung landwirtschaftlicher Produkte

weiss nicht 1% eher unwichtig 7%

ziemlich wichtig 32%

völlig unwichtig 4% sehr wichtig 56%

DemoScope 2003

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 145 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN
in %
DemoScope 2003 0203010405060708090100
Quelle:
10910144017 1089114319 111014103916 12122922214 20101814317 25158112912 2686123414 26171511229 4028155102 4024186111 4523154112 4521116125 5416115131 571366144 60226372 701143102 7994161
immer/fast immer meistens ab und zu selten nie weiss nicht/keine Antwort
Quelle:

Einstellung zur Schweizer Landwirtschaft

Rund 80% würden denn auch ein einheitliches Herkunftszeichen für Schweizer Landwirtschaftsprodukte begrüssen.Nur gut die Hälfte der Verbraucher findet,dass die inländischen Erzeugnisse heute genügend deutlich erkennbar sind.Zur Frage,ob darauf geachtet würde,wenn auch die Region als Herkunft angegeben wäre, äusserten sich drei Viertel der Konsumentinnen und Konsumenten überwiegend positiv.

Eine Mehrheit der Befragten erwartet,dass ein Produkt,das ein Schweizer Herkunftszeichen trägt,zu 100% aus der Schweiz stammen muss.Zudem werden weitere Eigenschaften der so gekennzeichneten Produkte erwartet,wie vor allem Frische,hohe Qualität,GVO-frei sowie artgerechte Tierhaltung und umweltgerechter Anbau.

Im Rahmen der Umfrage wird auch periodisch die Einstellung zur Schweizer Landwirtschaft bzw.deren Image erhoben.Die Schweizer Landwirtschaft hat das Vertrauen der Konsumenten nach wie vor mehrheitlich auf ihrer Seite.Sie wird als professionell, konsumentennah,zeitgemäss,umweltgerecht und konkurrenzfähig beschrieben.Dennoch zeigen die Resultate dieser Umfrage eine tendenzielle Verunsicherung seitens der Verbraucher auf.Im Jahre 2000 war der Anteil der Konsumenten,die deutlich ja zu den genannten Eigenschaften sagten,höher als im Jahr 2002.

Kennzeichnung

■ Register der geschützten Ursprungsbezeichnungen (GUB) und geografischen Angaben (GGA)

Im Jahr 1997 ist die Verordnung über den Schutz von Ursprungsbezeichnungen und geografischen Angaben für landwirtschaftliche Erzeugnisse und verarbeitete landwirtschaftliche Erzeugnisse (GUB/GGA-Verordnung) in Kraft getreten.Diese Massnahme war insofern keine völlige Neuerung,als es seit 1962 bereits ein sektorielles Käseregister gibt.

Bei den GUB und GGA geht es um die Verwendung von Gebietsnamen für Produkte, deren Qualität und Haupteigenschaften durch ihre geografische Herkunft bestimmt werden.Bei der Ursprungsbezeichnung müssen alle Erzeugungsschritte in derselben Gegend erfolgen,während der Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet bei den GGA weniger stark ist.Es genügt in diesem Fall,wenn das Produkt in der betreffenden Gegend produziert,verarbeitet oder veredelt wird.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 146

Dank dem Register können die Berufskreise,die mit der Herstellung eines traditionellen landwirtschaftlichen Erzeugnisses zu tun haben,ihre Errungenschaften schützen.Es können nur Produkte eingetragen werden,bei denen ein Bezug zwischen Qualität und geografischer Herkunft besteht,und zwar in menschlicher (gewerbliches Know-how) und natürlicher Hinsicht (Höhenlage,Bodenbeschaffenheit,Bakterienflora usw.).Die gemeinsamen Regeln für die Verwendung von GUB und GGA werden in einem Pflichtenheft festgelegt;sie beschreiben das Produkt,das geografische Gebiet sowie die Produktions-,Verarbeitungs- und Veredelungsmethode.Unabhängige,akkreditierte Zertifizierungsstellen kontrollieren,ob diese vom Berufsstand freiwillig definierten Regeln eingehalten werden und garantieren dadurch,dass GUB und GGA nur für Produkte verwendet werden,die dem jeweiligen Pflichtenheft entsprechen.Das mittelfristige Ziel ist die Anerkennung des schweizerischen Registers durch die EU und damit ein Schutz der Bezeichnungen auf unserem Hauptexportmarkt.Bis zum 31.Dezember 2002 hat das BLW 24 GUB/GGA-Gesuche behandelt,davon 8 registriert.

Stand des GUB/GGA-Registers am 31.Dezember 2002

BezeichnungSchutzLandwirtBetriebeZertifizierteZertifizieschafts-(Verarbeitung/Produktions-rungsstelle betriebeVeredelung)menge 2002

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 147 2
Käse L’EtivazGUB861355OIC 1 GreyerzerGUB3 45224526 300OIC 1 SbrinzGUB24135 2 Procert Tête de MoineGUB16512 2 OIC 1 Fleischwaren BündnerfleischGGA-18645Procert Saucisse d’AjoieGGA-11 2 OIC 1 Spirituosen Eau-de-vie de poire du ValaisGUB62010 2 OIC 1 Andere Erzeugnisse Rheintaler RibelGUB11227Procert Total 1 Organisme Intercantonal de Certification 2Keine zertifizierte Produktion im 2002 Quelle:BLW
AnzahlAnzahlt

Inventar des kulinarischen Erbes der Schweiz

In vielen Ländern Europas wurden in den letzten Jahren Inventare von kulinarischen Spezialitäten erstellt.In der Schweiz besteht bis zum heutigen Tag keine systematische Sammlung mit alten,regionaltypischen Produkten,auch wenn die schweizerische Eidgenossenschaft das kulturelle Erbe des Landes auf vielfältige Weise fördert und unterstützt.Aufgrund dieser Begebenheit reichte Nationalrat Josef Zisyadis am 6.Oktober 2000 ein Postulat mit dem Titel «Inventar der regionalen Spezialitäten» ein. Darin fordert er den Bundesrat auf,ein solches Inventar zu schaffen.Das Postulat wurde am 15.Dezember 2000 angenommen.

Im Dezember 2001 setzte sich das BLW mit den kantonalen Landwirtschaftsämtern in Verbindung und ersuchte sie um aktive Mitarbeit zur Erstellung eines Pilotinventars. 19 Kantone erklärten sich bereit,in der bis Ende August 2002 dauernden Pilotphase mitzuwirken.Die Teilnehmer der interkantonalen Arbeitsgruppe erstellten daraufhin eine Anzahl vollständiger Produktbeschreibungen und listeten weitere mögliche Erzeugnisse auf.Die meisten Beteiligten zogen eine überwiegend positive Bilanz aus ihrer Arbeit,und man war sich einig,dass das Projekt weitergeführt und künftig auf alle Kantone ausgedehnt werden sollte.Ein Inventar erlaubt es,die spezifischen Besonderheiten unserer lokalen und traditionellen Produkte zu identifizieren und damit besser zu verstehen.Es kann mithelfen,bisher vernachlässigte Produktionszweige wieder anzukurbeln und/oder bestehende zu stärken.Mit dem Inventar kann ein wesentlicher Beitrag zur Erhaltung dieses Bestandteils unseres kulturellen Erbes geleistet und der Absatz schweizerischer Landwirtschaftsprodukte gefördert werden. Durch die enge Verbindung zur Landwirtschaft und zu den Regionen fügt es sich auch nahtlos in den agrar- und regionalpolitischen Kontext ein.Für eine zukünftige Nutzung der Sammlung und dessen Leitung besteht seitens einer privaten Trägerschaft Interesse.Eine subsidiäre Mitfinanzierung durch den Bund auf der Grundlage von Artikel 12 des LwG und der Landwirtschaftlichen Absatzförderungsverordnung ist möglich.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 148
■ Pilotinventar mit 19 Kantonen

■ Einfuhrregelungen im Zeichen eines effizienten

Vollzugs

Instrumente des Aussenhandels

Zur Unterstützung einer produktiven Landwirtschaft werden Einfuhren von Agrarerzeugnissen mit geeigneten zolltarifarischen Massnahmen gesteuert.Einfuhrzölle werden auf zwei Arten als Steuerungsinstrument eingesetzt:Beim Schwellenpreis,der im Bereich der Futtermittel Anwendung findet,wird mit variablen Zollansätzen ein Importpreis in einer bestimmten Bandbreite erreicht.Bei anderen Agrarprodukten sind Zollkontingente festgelegt.Die Einfuhrmengen,die zum tiefen Kontingentszollansatz eingeführt werden dürfen,sind beschränkt.Einfuhren ausserhalb des Zollkontingents sind möglich,werden aber mit wesentlich höheren Zöllen belastet.Das BLW ist bei den meisten Zollkontingenten zuständig für die zeitliche und mengenmässige Verteilung. Ausschreibungen von Versteigerungen und die Zuteilungen werden im Schweizerischen Handelsamtsblatt veröffentlicht.Einen detaillierten Überblick über die zugeteilten Mengen und deren Ausnützung durch die Importfirmen bietet der Separatdruck zum Bericht des Bundesrates über zolltarifarische Massnahmen «Veröffentlichung der Zuteilung der Zollkontingente».Die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) ihrerseits teilt diejenigen Zollkontingente zu,die entsprechend der Reihenfolge der Verzollung («Windhundverfahren an der Grenze») verteilt werden.Die Ausnützung dieser Zollkontingente ist unter www.zoll.admin.ch einsehbar.

Bei der Verteilung von Zollkontingenten soll der Wettbewerb gewahrt bleiben.Werden die Anteile mit einem Versteigerungs- oder einem Windhundverfahren (an der Grenze oder der Bewilligungsstelle) verteilt,kann diesem Grundsatz am einfachsten entsprochen werden.Zugleich sind diese Verfahren im Vollzug einfach und effizient,was ein weiterer Grund ist,dass sie zunehmend Anwendung finden.Erfolgt die Verteilung der Zollkontingentsanteile aufgrund der Inlandleistung oder den bisherigen Einfuhren der Gesuchsteller,werden Massnahmen angewendet,die es insbesondere neu einsteigenden Importeuren erlauben,Importrechte zu erlangen.Zur Wahrung des Wettbewerbs gehört aber auch,dass für alle Beteiligten die gleichen Regeln gelten.Verstösse können durch transparente Regelungen und gezielte Information verhindert werden. Treten trotzdem Unstimmigkeiten auf,liegt es im Interesse der Beteiligten,diese rasch festzustellen,und wenn möglich ohne langwierige Verfahren zu bereinigen.

In den folgenden Abschnitten werden die Ein- und Ausfuhr von Verarbeitungsprodukten sowie die Nachforderungen von Einfuhrabgaben näher erläutert.Dies sind beides Bereiche,bei denen im Berichtsjahr Schritte zur Verbesserung der Effizienz eingeleitet oder bereits umgesetzt wurden.Der erste Teil ist dem Zuteilungskriterium «aufgrund des Marktanteils im Vorjahr» gewidmet.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 149 2

Bei den meisten bewirtschafteten frischen Früchten und beim Gemüse erfolgt die Zuteilung der Zollkontingentsanteile aufgrund der Importe im Vorjahr.Bei den vier Produkten Äpfel,Salatgurken,Fleischtomaten und gewöhnliche Tomaten bildet seit dem Jahr 2000 der Marktanteil im Vorjahr die Berechnungsgrundlage.Das heisst,die Importe und die gemeldeten Inlandleistungen werden addiert,und aus dieser Kombination die prozentualen Anteile der einzelnen Zollkontingentsinhaber errechnet und zugeteilt.Dabei gilt als Inlandleistung der Bezug von gleichartigen Erzeugnissen direkt vom inländischen Produktionsbetrieb.Die prozentualen Anteile dienen dem Inhaber zur Berechnung seines Anteils an einer freigegebenen Kontingentsteilmenge.

Die Zuteilung aufgrund des Marktanteils bietet einen Anreiz,inländische Ware zu übernehmen,insbesondere auch während den freien Perioden und den Laufzeiten von Zollkontingentsfreigaben.Als Nachteil ist der grosse Aufwand zu erwähnen,der sich durch das Melde- und Kontrollwesen,sowie durch die Erfassung der Meldungen ergibt.Durch die Inlandleistung gelangen auch Handelsbetriebe,die sich vorher ausschliesslich im Inlandhandel betätigten,zu Importrechten.Wie werden diese Rechte genutzt? Nachfolgend werden die Zuteilungen bei Äpfeln und Tomaten für die Kontingentsperioden 1999 und 2003 miteinander verglichen.1999 war die letzte Periode mit Zuteilungen ausschliesslich nach Massgabe von Importen im Vorjahr.

Zollkontingentszuteilung bei Äpfeln und Tomaten 1999 und 2003

Verhältnis Inland zu Import für Berechnung der Anteile0 :10088 :120 :10037 :63

Firmen / Personen mit ZollkontingentsanteilAnzahl189158189199 davon nur aufgrund von ImportenAnzahl-76-108 davon nur aufgrund von InlandleistungAnzahl-20-20 Anteile zur Ausnützung weitergegeben 1 %-52-26

Inhaber mit zusammen 75% Anteilen vor bzw.nach Weitergabe zur Ausnützung 1

Anzahl815 / 11 2129 / 23 Zehn grösste Anteile kumuliert, vor bzw.nach Weitergabe von Anteilen zur Ausnützung 1

%8063 / 73 5748 / 58

Anmerkung:Die Importe der Jahre 1996–98 bei Äpfeln,bzw.von 1998 bei Tomaten bilden die Basis für die Zuteilungen der Kontingentsperiode 1999.Die Marktanteile des Jahres 2002 bilden die Basis für die Zuteilungen der Kontingentsperiode 2003 (bei Äpfeln wird für die Inlandleistung anstelle des Kalenderjahrs die Zeit vom 1.9.01 bis 31.8.02 als Basis verwendet)

1 Seit 1999 dürfen nach Artikel 14 der Agrareinfuhrverordnung Zollkontingentsanteile zur Ausnützung weitergegeben werden.Die Möglichkeit,prozentuale Anteile am Zollkontingent weiterzugeben,wird jedoch erst seit dem Jahr 2000 genutzt.Die mengenmässigen Anteile,die jeweils bei Freigaben von Zollkontingentsteilmengen zur Ausnützung weitergegeben wurden,sind nicht aufgeführt.

Quelle:BLW

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 150
Merkmal ÄpfelTomaten 1999200319992003
■ Vergleich der Zollkontingentszuteilung vor und nach dem Einbezug der Inlandleistung

■ Ein- und Ausfuhr von Verarbeitungsprodukten (Schoggigesetz)

Folgende Tendenzen sind zu erkennen:Die Konzentration der Importrechte ist vor der Weitergabe der Ausnützungsberechtigung von Zollkontingentsanteilen zwar kleiner als früher,nach der Weitergabe ist sie hingegen ähnlich,z.T.sogar eher grösser.Insbesondere die Firmen mit den grössten Anteilen haben gegenüber früher noch zugelegt. Die Übertragung von Importrechten wird bei allen vier betroffenen Produkten mit Zuteilung aufgrund des Marktanteils viel intensiver genutzt als bei den meisten Produkten,deren Zuteilung nur auf den Importen im Vorjahr basiert.Die Übertragungsrate beträgt bei diesen nur ausnahmsweise über 10%,z.B.bei Aprikosen 8,7% oder beim Blumenkohl 6,8%.Hingegen beträgt sie bei Salatgurken,Fleischtomaten und den gewöhnlichen Tomaten je rund ein Viertel.Bei den Äpfeln werden prozentual am meisten Zollkontingentsanteile zur Ausnützung weitergegeben,nämlich über die Hälfte.Dies dürfte in direktem Zusammenhang stehen mit dem hohen Inlandanteil von 88%.Es fällt allgemein auf,wie stark die Zuteilungen,die auf den erfassten Handelstätigkeiten resultieren,durch privatrechtliche Vereinbarungen nachträglich abgeändert werden.Den Impuls dazu geben die Endvermarkter,welche die Zwischenhändler und die Lagerhalter auffordern,ihnen die gesamten oder zumindest Teile der Importrechte abzutreten,die jene aufgrund der direkten Übernahme ab Produktion zugeteilt bekommen.Produzentennahe Handelsunternehmen verfügen trotzdem über grössere Importrechte als früher.Dass sie viele Anteile weiter geben,lässt sich neben den bereits erwähnten Lieferbedingungen vielleicht auch mit dem mangelnden Importbedarf dieser Firmen begründen.Unter dem Strich verfügen zudem die Grossverteiler als die wichtigsten Endvermarkter über grössere Kontingentsanteile,was zum grössten Teil auf das erst seit dem Jahr 1999 mögliche Übertragen von Importrechten zurückzuführen ist.Auf der anderen Seite gehören die spezialisierten Importfirmen zu den Verlierern des neuen Systems.

Nach den Ereignissen im Jahr 2001 erholten sich die Exporte von Verarbeitungsprodukten im Jahr 2002 nur zögerlich.Am Ende des Berichtsjahres lagen die Gesamtausfuhren an Verarbeitungsprodukten rund 4% über denjenigen des Vorjahres.Die Zunahme ist ausschliesslich auf rein zuckerhaltige Verarbeitungsprodukte zurückzuführen.Zucker zur Herstellung von Verarbeitungsprodukten für den Export wird fast ausnahmslos im Veredelungsverkehr ein- und ausgeführt.

Die Butterausfuhren in Verarbeitungsprodukten sind stabil geblieben.Durch die Weiterführung des Dualsystems bei Butter (wahlweise Butter im Veredelungsverkehr oder mit Ausfuhrbeiträgen zu verarbeiten) wurden aber für deutlich mehr Ausfuhren von verarbeiteter Butter Ausfuhrbeiträge beansprucht.Der im Bundesbudget für Ausfuhrbeiträge enthaltene Betrag von 114,9 Mio.Fr. – er entspricht dem WTO-Plafonds

wurde nicht nur voll ausgeschöpft,sondern es waren im Januar 2003 Auszahlungen für Dezember-Ausfuhren von rund 3,8 Mio.Fr.zulasten der neuen Rechnung 2003 zu leisten.

Die wirtschaftliche Lage und der Irak-Konflikt haben keine allzu positive Entwicklung der Ausfuhren von Verarbeitungsprodukten ermöglicht.Die Entwicklungen der Preise im Milchsektor im In- und Ausland dürften in etwa parallel verlaufen,so dass sich die Preisschere zwischen in- und ausländischen Rohstoffen nicht weiter öffnen sollte.Die im Inland erfolgte Preiserhöhung beim Backmehl wirkte sich nur geringfügig auf die Ausfuhrbeiträge aus.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 151 2

In den Ausfuhrmengen sind Butter,Hartweizengriess und Zucker,welche im Veredelungsverkehr ein- und ausgeführt wurden,ebenfalls enthalten.

152 2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 Ausfuhrmengen in t Quellen: EZV, BLW 0 300 000 250 000 200 000 150 000 100 000 50 000 92 000 212 000 238 000 247 000 1991/92200020012002 Ausfuhrbeiträge Mio. Fr. Quellen: EZV, BLW 0 200 150 100 50 180 112 98 115 1991/92200020012002

■ Nachforderungen von Einfuhrabgaben durch das BLW

Für das Berichtsjahr stellte das BLW das erste Mal geschuldete Einfuhrabgaben (Zoll inkl.MwSt) im Auftrag der EZV in Rechnung.Abgaben sind geschuldet,wenn Importfirmen ihre Anteile an Zollkontingenten überschreiten oder Waren im Kontingent einführen,obwohl sie über keinen Anteil verfügen.Ziel der Aufgabendelegation ist eine Beschleunigung und eine Vereinfachung der administrativen Verfahren.Vor allem erlaubt das neue Instrument den fehlbaren Importeuren Unstimmigkeiten bei der Einfuhr von landwirtschaftlichen Erzeugnissen durch die Zahlung der geschuldeten Einfuhrabgaben weitgehend und ohne Verzögerung zu bereinigen.Die Begleichung der BLW-Rechnungen ist freiwillig,da die Rechnungsstellung ohne Beschwerdemöglichkeit erfolgt,und somit verfahrenstechnisch als rechtliches Gehör gilt.Je nach Produktregime ist die Zahlungsmoral gut,wobei die Zahlungsfrist im Übergangsjahr 2002 grosszügig gehandhabt wurde.In der Tabelle sind die wichtigsten Ergebnisse dieser ersten Nachforderungsperiode dargestellt.

1Nach Ablauf der Zahlungsfrist übergibt das BLW die Fälle mit unbezahlten Rechnungen an die EZV,welche die geschuldeten Abgaben verfügt.

Von diesen Fällen sind 14 über einen Betrag von Fr.34 000 durch Zahlung erledigt.Stand 19.September 2003

Quellen:BLW,EZV

Das neue System hat dazu geführt,dass wesentlich weniger Unstimmigkeiten zur weiteren Behandlung an die EZV überwiesen werden mussten.Bei Einfuhrregimes,bei denen die Rechnungsstellung monatlich erfolgt,lässt sich auch bereits eine Verbesserung der Sorgfaltspflicht bei der Zolldeklaration feststellen.Zudem reagieren die Importfirmen rascher und nutzen vermehrt die Möglichkeit,gegen fehlerhafte Verzollungen bei der EZV fristgerecht Beschwerde einzureichen.In diesem Bereich zeigten sich noch gewisse Schwächen der Neuerung.Um Doppelspurigkeiten (Rechnungsstellung durch BLW bereits während laufenden Korrekturverfahren bei der EZV) zu vermeiden,drängt sich eine Beschleunigung der Beschwerdeverfahren sowie eine raschere Übermittlung der bewilligten Zolldeklarationskorrekturen an das BLW auf. Dadurch liessen sich Rückerstattungen von Zahlungen weitgehend vermeiden.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 153 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN
Nachforderung von Einfuhrabgaben 2002 ProduktbereichRechnungen Davonin %An EZV RechnungenBezahltein % BLWbezahltzum InkassoBLWRechnungen überwiesen 1 Fr.Fr.%Fr.AnzahlAnzahl% Käse25 45825 458100,0044 100,0 Schlachttiere,Fleisch506 379214 15742,3292 222362877,8 Wurstwaren 29 94513 61545,515 06810770,0 Geflügelfleisch84 21311 69313,972 5204250,0 Tiere der Pferdegattung253 403 115 69245,7137 711452248,9 Brotgetreide8 9520 00200 Kartoffeln,inkl.Saatkartoffeln Kartoffelprodukte82 90481 42298,21 482111090,9 Schnittblumen357 05914 8994,2342 160211152,4 Früchte,Gemüse1 084 776918 20884,6141 37448944991,8 Tiefkühlgemüse1 5941 594100,0022 100,0 Mostobst Obstprodukte26 1033 21812,3010220,0 Total2 460 7861 399 95656,91 002 53763453784,7

■ Ausblick

Gemäss den Artikeln 7 und 23 der Verordnung über die Ein- und Ausfuhr von Gemüse, Obst und Gartenbauerzeugnissen kann das BLW bei frischen Früchten und Gemüse den Importeur verpflichten,auf denjenigen Waren den Ausserkontingentszollansatz zu entrichten,welche beim Übergang von einer Periode mit mengenmässig unbeschränkten Importen zum Kontingentsansatz zu einer Periode mit beschränkten Mengen zu viel eingeführt wurden.Im Berichtsjahr stellte das BLW in 21 Fällen zu grosse Lagerbestände von Karotten,Eisbergsalat, Äpfeln oder Aprikosen fest und erliess Verfügungen zur Zahlung der Zolldifferenz von insgesamt 57’776 Fr.

Inskünftig sollen die vom BLW zugeteilten individuellen Zollkontingentsanteile direkt an der Grenze verwaltet werden.Die EZV hat ein Projekt zur Erneuerung und Erweiterung der elektronischen Verzollung lanciert (Redesign Zollmodell 90,bzw. elektronische Deklaration e-dec).Ein Ziel des Projekts ist,Einfuhren von kontingentierten landwirtschaftlichen Erzeugnissen,die den Zollkontingentsanteil eines Importeurs überschreiten,zu verhindern.Das System soll so aufgebaut werden,dass in solchen Fällen eine elektronische Zolldeklaration gar nicht zugelassen wird.Die Kontingentsverwaltung kann voraussichtlich ab 2006 in dieser Form umgesetzt werden.Die Systemänderung wird ermöglichen,die effektiv geschuldeten Einfuhrabgaben unmittelbar beim Grenzübertritt der Ware zu erheben,so dass die aufwändigen Nacherhebungsverfahren entfallen.

Spätestens auf den Zeitpunkt,an dem die Kontingentskontrolle mit e-dec an der Grenze vollzogen wird,ist auch die Abschaffung des Zuteilungskriteriums «Inlandleistung Zug um Zug» vorgesehen,das bei einigen Produkten zurzeit noch angewendet wird.Importrechte sollen also nicht mehr durch Übernahme gleichartiger Erzeugnisse im Inland während der gleichen Periode erlangt werden können.Diese Form der Zollkontingentszuteilung ist nicht nur geprägt durch einen hohen administrativen Aufwand aller Beteiligten,sondern eignet sich vor allem nicht für die elektronische Kontingentsverwaltung zum Zeitpunkt der Einfuhr.

Beim Versteigerungsverfahren soll in Zukunft auf die Festlegung von maximalen Kontingentsanteilen pro Person verzichtet werden.Der rechtsgleiche Vollzug einer derartigen Beschränkung ist nicht möglich,aufgrund der häufigen Verflechtungen von natürlichen oder juristischen Personen,etwa im Falle von Mutter- und Tochtergesellschaften.Zudem macht eine solche Beschränkung wenig Sinn,wenn gleichzeitig Vereinbarungen über die Ausnützung von Zollkontingentsanteilen getroffen werden dürfen.Schliesslich ist es aus wettbewerbsrechtlicher Sicht zweckmässig,auf eine Beschränkung zu verzichten.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 154

Massnahmen 2002/03

Als Folge der schlechten Absatzlage,insbesondere im Export,stellten die milchwirtschaftlichen Organisationen im Berichtsjahr den Antrag,die Milchkontingentsmenge um 2% zu senken.Die vom Parlament beschlossene Änderung des LwG auf dem Dringlichkeitswegerlaubte dem Bundesrat diese Kürzung rasch umzusetzen.Der vom Zahlungsrahmen her gegebene Stützungsabbau wurde vollumfänglich bei den Beihilfen vorgenommen.Einzelne Ansätze (Inlandbeihilfen für Käse) wurden auf Null gesenkt.

1nur für bestimmte Verwendungszwecke

2nur bei Importverzicht

3nach Käsesorte und Destination (EU – andere Länder) differenziert

4nicht für Konsummilch Quelle:BLW

Die Stützungsmassnahmen sind mit den Zulagen für verkäste Milch und für Fütterung ohne Silage schwerpunktmässig weiterhin auf den Käse ausgerichtet.

■■■■■■■■■■■■■■■■ 2.1.2Milchwirtschaft
ProduktKäseButterMagermilchMilchpulverKonsummilch Rahm Frischmilchprodukte Massnahme Grenzschutz ■■■■■ Zulagen ■ Inlandbeihilfen ■ 1 ■ 1 ■ 2 Ausfuhrbeihilfen ■ 3 ■■ 4
2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 155

■ Finanzielle Mittel 2002

Im Jahr 2002 wurden die Ausgaben des Bundes zugunsten der Milchwirtschaft weiter abgebaut.Im Vergleich zum Vorjahr standen im Berichtsjahr mit 600,6 Mio.Fr.rund 66 Mio.Fr.oder 10% weniger zur Verfügung.Im Laufe des Berichtsjahres ergriff der Bund verschiedene Massnahmen,wofür zusätzliche Mittel im Umfang von 152,9 Mio.Fr. eingesetzt wurden (vgl.Turbulenzen auf dem Milchmarkt).

Mittelverteilung 2002

Total 600,6 Mio. Fr.

Administration 1%

Inlandbeihilfen 26%

Quelle: BLW

Für die Preisstützung wurden im Milchbereich insgesamt 600,6 Mio.Fr.ausgegeben. Davon beanspruchte der Käse 410,1 Mio.Fr.(68,3%).92,9 Mio.Fr.(15,5%) wurden für Butter und 90,6 Mio.Fr.(15,1%) für Pulver und andere Milchprodukte eingesetzt. Wie im Vorjahr wurde für die Administration 1,1% (7,0 Mio.Fr.) benötigt.

Ausfuhrbeihilfen 13% Zulagen 60% 2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 156

■ Schwieriges Jahr für die Milchwirtschaft

Turbulenzen auf dem Milchmarkt

Im Jahr 2002 hatte die Milchbranche grosse Herausforderungen zu bewältigen,deren Auswirkungen auch im Folgejahr noch nachwirken:

– markante Einbusse von Marktanteilen auf den ausländischen Käsemärkten; –überdurchschnittliche Käselagerbestände;

– Verlagerung der Milchverwertung von der Käseproduktion zur Butter-,Magermilchpulver- und Vollmilchpulverherstellung; –überdurchschnittliche Butterlager- und Magermilchpulverbestände;

– fehlende Möglichkeit für Butterimporte;

– finanzielle Schwierigkeiten beim grössten Milchverwerter Swiss Dairy Food AG; Nachlassstundung am 22.September 2002 beantragt.

Das schwierige Umfeld,dem sich die Milchwirtschaft ausgesetzt sah,veranlasste auch den Bund ausserordentliche Massnahmen zu ergreifen:

Aussetzen der jährlichen Amortisationstranche von 30,6 Mio.Fr.bei den Käselagerdarlehen verbunden mit der Verlängerung der Rückzahlungsfrist um ein Jahr;

– Gewährung von verzinslichen rückzahlbaren Darlehen in der Höhe von 65 Mio.Fr.an Branchenorganisationen zum Abbau der überhöhten Käse- und Milchpulverlager;

–Übernahme der Milchgeldzahlung an mehrere Tausend Milchlieferanten der Swiss Dairy Food AG in der Zeit von 1.August bis 22.September 2002 in der Höhe von 57,3 Mio.Fr.Das Vorgehen des Bundes wurde von den Banken durch die Gewährung eines Massakredites unterstützt und ermöglichte nach dem 22.September 2002 die geordnete Milchverwertung und die Veräusserung von Unternehmensteilen im Nachlassstundungsverfahren.Die Liquidationsarbeiten konnten bis Frühling 2003 grösstenteils abgeschlossen werden.Diese Massnahmen wurden mit nicht ausgeschöpften Budgetmitteln aus anderen Sektoren finanziert.

■ Botschaft zur Änderung des Landwirtschaftsgesetzes auf dem Dringlichkeitsweg

Aufgrund der schwierigen Situation auf dem Milchmarkt drängte sich gegenüber den Vorschlägen der Agrarpolitik 2007 ein Zwischenschritt auf,mit dem der Branche ein grösserer Handlungsspielraum und entsprechende Verantwortung übertragen werden kann.Ziel war,neu den Beschlüssen und Anträgen der Branche bezüglich Milchmenge unter bestimmten Bedingungen für den Bundesrat eine vermehrte Verbindlichkeit zu geben.

Der Bundesrat hat am 16.Oktober 2002 dem Parlament eine Revision von Artikel 31 LwG beantragt,welche die vom Markt verlangte differenzierte Anpassung der Milchmenge ermöglicht.Die Botschaft zur Änderung des LwG auf dem Dringlichkeitsweg zeigt zwei Möglichkeiten auf,wie die Milchkontingentsmenge angepasst werden kann. Einerseits kann die Gesamtbranche,jedoch nur für die Milchjahre 2002/03 und 2003/04,dem Bundesrat einen gemeinsamen Antrag zur Anpassung der Kontingentsmenge vorlegen.Andererseits können die einzelnen Branchenorganisationen ihre Mengen separat beantragen.Das Parlament hat diese Änderungen in der Wintersession 2002 beschlossen.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 157 2

Das Bedürfnis der Gesamtbranche nach einer Mengenanpassung war Ende 2002 offensichtlich.Voraussetzung für eine solche nach Dringlichkeitsrecht befristete Massnahme sind gleichlautende Beschlüsse sowohl der Organisationen der Milchverarbeiter als auch der Milchproduzenten.Mit der entsprechenden Gesetzesanpassung werden die Akteure der Milchbranche zeitlich vorgezogen in die Verantwortung für die Mengenanpassung eingebunden.

Die Gesamtbranche,das heisst der Verband der Schweizer Milchproduzenten (SMP), die Vereinigung der schweizerischen Milchindustrie (VMI) und die Fromarte,hat von der Möglichkeit Gebrauch gemacht,die Gesamtmilchmenge anzupassen.Dem Bundesrat wurde noch im Dezember 2002 das Begehren gestellt,ihren gemeinsamen Beschluss um Reduktion der Milchmenge um 2% für das Milchjahr 2002/03 umzusetzen.

Im April 2003 haben SMP,VMI und Fromarte eine weitere Reduktion der Milchmenge um 2,5% für das Milchjahr 2003/04 beantragt.Mit den beiden Begehren wurde somit die Milchmenge von 104,5 auf 100% der Grundkontingente reduziert.

Die zweite neue Regelung sieht vor,dass beispielsweise die Branchenorganisation einer bestimmten Käsesorte eine Mengenänderung beschliesst und dass der Bundesrat diesen Beschluss in der Milchkontingentierungsverordnung umsetzt.Dies wird möglich wenn:

– der Beschluss der Branchenorganisation die Anforderungen nach LwG erfüllt;

– Gewähr dafür besteht,dass die festgelegte Menge in der Verantwortung der Branchenorganisation verwertet oder vermarktet wird;

– Gewähr dafür besteht,dass die Branchenorganisation die Verhältnisse auf Teilmärkten wie dem Biomarkt oder regionalen Märkten berücksichtigen.

Von dieser Massnahme hat bis im Sommer 2003 keine Branchenorganisation Gebrauch gemacht.Sie wird den einzelnen Branchenorganisationen auch im Rahmen der Agrarpolitik 2007 offen stehen.Mit der Änderung des LwG auf den 1.Januar 2004 wird das Dringlichkeitsrecht ins ordentliche Recht überführt.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 158
IndustriemilchSilofreie Milch Fromarte VMI Verwerter
Begehren
Gleichlautender
Quelle:
Produzenten SMP Änderung MKV durch BR
an BR
Entscheid
BLW Einigung

■ Handel mit Milchkontingenten bleibt beliebt

Milchkontingentierung

Im Milchjahr 2001/02 vermarkteten noch 36'231 Produzenten Milch.Dies entspricht einer Abnahme von 4,9% gegenüber dem Vorjahr.Dieser Prozentsatz ist fast doppelt so hoch wie die durchschnittliche Abnahmerate von 2,5% in den Perioden 1995/96 bis 1999/2000.Mit 83'407 kg hat das durchschnittliche Kontingent pro Betrieb gesamtschweizerisch erstmals die 80'000 kg Marke überschritten.Es nahm um 4'226 kg oder 5,3% gegenüber dem Vorjahr zu und liegt heute um mehr als einen Viertel über jenem von 1995/96.

Trotz der generellen Mengenerhöhung von 3% im Milchjahr 2001/02 erreichten die abgabepflichtigen Kontingentsüberlieferungen um mehr als 5'000 kg rekordhafte 7'341 t.Daraus ergaben sich Abgaben von rund 4,4 Mio.Fr.zu Gunsten der Bundeskasse.

Der Kontingentshandel wird geschätzt:3’948 Produzenten haben im Milchjahr 2002/03 Kontingente gekauft und 8’806 Produzenten haben Kontingente gemietet.Die übertrageneMenge erreichte rund 234’506 t oder 7,8% des Grundkontingentes.Auf Ende des Milchjahres wurden 115’861 t gemietete Kontingente dem Vermieter zurück übertragen. Kontingentshandel

Seit Einführung des Kontingentshandels (1999) wurden rund 208'100 t Kontingente endgültig erworben.Im Milchjahr 2001/02 betrug die total vermietete Kontingentsmenge rund 380'500 t.Insgesamt wurden somit in diesem Milchjahr 588'600 t oder knapp 20% des Grundkontingentes durch flächenungebundene Kontingentsübertragung von anderen Produzenten gemolken.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 159 2
Einheit2000/01 1 2001/02 1 2002/03 2 Verkauf Beteiligte ProduzentenAnzahl2 8202 4552 655 Milch totalMio.kg73,572,491,8 je Übertragungkg26 07229 49034 592 Vermietung Beteiligte ProduzentenAnzahl7 8137 3166 684 Milch totalMio.kg155,8140,8142,7 je Übertragungkg19 94719 24521 345 1 definitive Daten 2 provisorische DatenQuelle:BLW

Die mit der Milchkontingentierung eingeführte Massnahme,für zugekaufte Tiere aus dem Berggebiet ein Zusatzkontingent von heute 2'000 kg Milch zu gewähren,wurde zu Gunsten der Landwirte leicht geändert.

Die Ausdehnung der Zukaufsperiode auf das ganze Jahr,der Verzicht auf den zwingenden Herdebucheintrag der zugekauften Tiere und die Funktionsänderung der Zuchtbuchführer ab dem 1.Januar 2002 hat die Kontrolle der Anforderungen,welche die zugekauften Tieren erfüllen müssen,schwieriger gemacht.

Die beteiligten kantonalen Amtsstellen sowie das BLW haben sich deshalb entschlossen,die Zusatzkontingente gestützt auf die in der Tierverkehrs-Datenbank (TVD) und im Agrarpolitischen Informationssystem (AGIS) vorhandenen Angaben zu administrieren.Mit einer am 1.Januar 2003 in Kraft getretenen Änderung der Milchkontingentierungsverordnung hat der Bundesrat diesen Systemwechsel vollzogen.

Milchkontingente für zugekaufte Tiere aus dem Berggebiet können nun ab 1.Januar 2003 bei der TVD beantragt werden.

Die TVD enthält im Prinzip alle Angaben für eine vollständige Tiergeschichte (Rückverfolgbarkeit aller Aufenthalte).Wegen fehlender Meldungen weist die Datenbank heute aber noch gewisse Lücken auf,so dass eine elektronische Kontrolle nicht vollumfänglich möglich ist.Im Jahr 2003 besteht deshalb noch die Möglichkeit,den Kantonen bei unvollständigen Tiergeschichten eine Kopie der Begleitdokumente einzureichen,die beweisen,dass das Tier vor dem Kauf während mindestens 22 Monaten ununterbrochen im Berggebiet gehalten wurde.Die kantonalen Amtstellen leiten die Beweismittel mit einem Antrag auf Gutheissung oder Ablehnung an das BLW weiter.Nach der Kontrolle des Gesuches wird der Milchverband das Zusatzkontingent zuteilen.

Die neue Gesuchsregelung zielt einerseits auf eine Vereinfachung der Administration und andererseits auf eine Verbesserung des Meldewesens bei der TVD.Deshalb wird die Übergangsregelung nur im Jahr 2003 anwendbar sein.Ab 1.Januar 2004 werden nur noch Tiere mit einer vollständigen Tiergeschichte einen Anspruch auf ein Zusatzkontingent auslösen.

Marktstützung mit Zulagen und Beihilfen

Am Instrumentarium zur Marktstützung wurde im Berichtsjahr nichts geändert. Allerdings wurden als Folge des Stützungsabbaus die Beihilfen teilweise stark gekürzt. Die Verschlechterung der Lage auf dem Milchmarkt im Laufe des Berichtsjahres und die rückläufigen Käseexporte können jedoch nicht diesem Stützungsabbau angelastet werden.Preisanpassungen,die gestützt auf die zunehmend angespannte Marktlage eigentlich nötig gewesen wären,blieben aus oder erfolgten zu spät.Der Bundesrat hat in diesem Zusammenhang ein Zeichen gesetzt und den Zielpreis pro kg Milch mit insgesamt 73 g Fett und Protein von 77 auf 73 Rp.gesenkt.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 160
■ Administration Zusatzkontingente

Die Kontrolltätigkeit des BLW ist vielschichtig und weit gefasst.Nebst den Kontrollen durch das amtsinterne Inspektorat übernehmen die Fachsektionen bei der Milch in zwei Bereichen Kontrollfunktionen.

Auf der einen Seite kontrollieren sie die Durchführung der Milchkontingentierung, welche den Administrationsstellen Milchkontingentierung (in der Regel sind dies die regionalen Milchverbände) übertragen ist.Dies beinhaltet sowohl eine Überwachung der Tätigkeit dieser Stellen in engerem Sinne wie beispielsweise die periodischen Kontrollen der Erfüllung der in der Leistungsvereinbarung genau umschriebenen Aufgaben,wie auch die Kontrolle der Ergebnisse,die sich aus der Anwendung der Ausführungsbestimmungen ergeben.

Das Hauptaugenmerk soll in diesem Bericht dem zweiten Bereich gelten.Es geht dabei um die Kontrolltätigkeit im Rahmen der Massnahmen zur Stützung des Milchpreises. Auch in diesem Bereich wurde der Auftrag zur Administration der Zulagen und Beihilfen einer externen Stelle erteilt;er wurde beim Wechsel in die neue Milchmarktordnung auf den 1.Mai 1999 hin der Treuhandstelle Milch GmbH (TSM) übertragen.Neben den Kontrollen des Inspektorates nehmen die Fachsektionen umfangreiche Aufgaben zur Überwachung der Leistungsvereinbarung und zur Erledigung aufgetauchter Unregelmässigkeiten wahr.Bei der Umsetzung der Massnahmen zur Milchpreisstützung ist viel Geld im Spiel;monatlich geht es um Stützungsmittel von rund 50 Mio.Fr.,welche zur Auszahlung an die Milchverwerter und Exporteure gelangen.Angesichts dieser Dimension ist es notwendig,auf verschiedenen Ebenen möglichst gut und lückenlos zu kontrollieren.

Aufsichtsfunktion des BLW

Zur Überwachung der TSM prüft die Fachsektion stichprobenweise,ob die TSM die Daten der Meldepflichtigen korrekt erfasst hat und beispielsweise auch,ob die einzelnen Gesuchsteller überhaupt existieren und gesuchsberechtigt sind.Auf diese Weise werden monatlich 25 zufällig ausgewählte Gesuche geprüft.Diese Kontrollen erfordern nur selten Rückmeldungen oder Korrekturen,was bedeutet,dass die TSM die ihr übertragenen Aufgaben exakt und gewissenhaft ausführt.

Grobkontrolle durch die TSM

Zur Administrierung der Zulagen und Beihilfen wurde ein EDV-System entwickelt.Die TSM kann damit alle Daten der Gesuchsteller bzw.Verwerter und Exporteure erfassen. Bereits auf dieser Stufe werden erste Kontrollen durchgeführt (bezüglich Termineinhaltung,Vollständigkeit,offensichtlicher Fehler etc.).Im Rahmen der Zahlungsvorbereitungen durch die TSM erstellt das System automatisch eine Reihe von Auswertungen, welche eine lückenlose Kontrolle aller Meldepflichtigen erlauben.Diese sind auch Hilfsmittel zur Arbeitsvorbereitung des Inspektorates und stehen den Fachsektionen für ihre ergänzenden Kontrollen zur Verfügung.Das EDV-System erlaubt produkt- und betriebsbezogene Plausibilisierungen,indem Angaben auf ihre Richtigkeit überprüft werden.Mängel und deren Auswirkungen können damit ermittelt werden (wie z.B.zu Unrecht bezogene Zulagen oder Beihilfen).Aus diesen Analysen ergeben sich schliesslich wichtige Hinweise für die gezielten Kontrollen des Inspektorates.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2.DIE AGRARPOLITISCHEN MASSNAHMEN 161 2
Kontrolltätigkeit im Milchbereich

Kontrolle vor Ort durch das Inspektorat Werden schliesslich in den kontrollierten Betrieben Verstösse gegen die Bestimmungen der Milchkontingentierung oder der Milchpreisstützung festgestellt,so erstellt das Inspektorat im Einzelfall einen Kontrollbericht.Bagatellfälle werden mit einer Mitteilung an die Betroffenen durch das Inspektorat direkt erledigt.Die Dossiers mit den Verstössen,welche Verwaltungsmassnahmen erfordern,gehen zur Erledigung an die Fachsektionen Milch.

In der Fachsektion werden diese Fälle erfasst und darüber eine Geschäftskontrolle geführt.Es wird abgeklärt,ob und welche Sanktionen gegen die fehlbaren Personen ergriffen werden müssen.Zur Sicherstellung der Gleichbehandlung der Fälle wurde ein Sanktionskatalog erstellt.Er enthält Regeln wie der rechtmässige Zustand bei Verstössen gegen milchwirtschaftliche Bestimmungen wieder herzustellen ist und welche Sanktionen im Einzelfall zu verfügen sind.Vor Erlass einer Verfügung wird den Betroffenen das rechtliche Gehör gewährt und nachdem ein Entscheid in Kraft getreten ist,stellt die Fachsektion die Durchsetzung wie beispielsweise die Rückforderung zu Unrecht bezogener Beihilfen oder die Kürzung eines Kontingentes sicher.

Kontrollen der Fachsektion im Jahr 2002

MerkmalAnzahl

Berichte des Inspektorates mit Beanstandungen207

Erledigte Fälle154

davon Fälle mit mangelhafter Milchverwertungskontrolle91 davon Fälle mit Falschangaben im Gesuch um Zulagen oder Beihilfen45 davon Fälle mit einem Verstoss gegen die Milchkontingentierung18

In Bearbeitung stehende Fälle38

Offene Fälle15

Rückforderungen

Fälle 20

Betrag in Fr.53 754

Auferlegte Gebühren

Fälle34

Betrag in Fr.6 580

Quelle:BLW

Ziel dieser Tätigkeit ist primär,dass die Vorschriften eingehalten und die Bundesmittel, die zur Stützung des Milchmarktes eingesetzt werden,rechtmässig geltend gemacht und verteilt werden.Diese Tätigkeit dient letztlich dazu,das reibungslose Funktionieren der Massnahmen sicherzustellen.Dass die Daten vollständig und von guter Qualität sind,ist nicht nur für die Ausrichtung von Zulagen und Beihilfen wichtig, sondern auch für eine zuverlässige Milchstatistik von entscheidender Bedeutung. Deshalb möchte das BLW nicht einfach den rechtmässigen Zustand herstellen und gegen die Fehlbaren die festgelegten Verwaltungsmassnahmen ergreifen,sondern durch moderate Massnahmen in jenen Fällen,in welchen nicht strafbare Handlungen vorliegen,die Betroffenen gleichzeitig zu verbesserter Meldedisziplin motivieren.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 162

Der Grenzschutz in Form von Zöllen und Zollkontingenten ist das wichtigste Instrument zur Unterstützung der inländischen Fleischproduktion.Für den Fleisch- und Eiermarkt sowie für den Export von Zucht- und Nutzvieh werden ausserdem Beihilfen ausgerichtet.

Für den Neu- und Umbau von besonders tierfreundlichen Ställen für Geflügel zur Eierproduktion wurden im Berichtsjahr erstmals Beiträge bezahlt.Nach einer fünfjährigen Übergangsfrist wurden dagegen die Sammel- und Sortierkostenbeiträge für Konsumeier per 31.Dezember 2001 aufgehoben.

Dank der erfreulichen Marktlage mussten einige Entlastungsmassnahmen nicht ergriffen werden:So verzichtete die Proviande auf die Durchführung der Marktabräumung von Tieren der Rinder-,Pferde- und Schweinegattung in Schlachtbetrieben.Ausserdem wurden mit finanzieller Unterstützung des Bundes weder Rind- und Schweinefleisch eingelagert noch Kalb- und Schweinefleisch verbilligt.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 163 2
■■■■■■■■■■■■■■■■ 2.1.3 Viehwirtschaft
Tier/ProduktRinderKälberSchweinePferdeSchafeZiegenGeflügelEier Massnahme Grenzschutz ■■■■■■■■ Marktabräumung ab öffentlichen Märkten ■■■ Marktabräumung in Schlachtbetrieben ■■■■■ Einlagerungsaktionen ■■■ Verbilligungsaktionen ■■■ Praxisnahe Versuche ■ Umstellungsbeiträge ■ Investitionsbeiträge für Stallbauten ■ Aufschlagsaktionen und Vermarktungsmassnahmen ■ Verwertungsbeiträge Schafwolle ■ Ausfuhrbeiträge 1 ■■■■ Höchstbestände ■■■■ 1 beschränkt auf Zucht- und Nutzvieh Quelle:BLW
Massnahmen 2002

■ Finanzielle Mittel 2002

Vom Bundesbudget von 46,3 Mio.Fr.für Massnahmen in der Viehwirtschaft wurden lediglich 20,3 Mio.Fr.ausgegeben.Die restlichen Mittel wurden grösstenteils mittels Nachtragskrediten in andere Bereiche umgelagert:2 Mio.Fr.wurden an die Aktion zur alkoholfreien Traubenverwertung beigesteuert,6 Mio.Fr.an die Schlacht- und Fleischabfallentsorgung und 10,8 Mio.Fr.waren für die Ausrichtung von Milchgeldforderungen an die Swiss Dairy Food-Lieferanten bestimmt.Ausserdem wurden gestützt auf die Eierverordnung 3 Mio.Fr.zur ergänzenden Finanzierung von Direktzahlungen für besonders tierfreundliche Legehennenhaltung verwendet.Wesentliche Gründe für die Minderausgaben in der Viehwirtschaft waren die erfreuliche Marktlage auf dem Fleischund Eiermarkt sowie der immer noch durch Restriktionen behinderte Export von Zuchtund Nutzvieh.Zwar erlauben Deutschland und Frankreich seit dem 30.November 2001 bzw.dem 3.Mai 2002 wieder die Einfuhr von Schweizer Vieh,doch hält das frühere Hauptabnehmerland Italien weiterhin ein Einfuhrverbot aufrecht.Dank dem etwa 10% höheren Rindfleischkonsum musste nicht wie sonst üblich in der zweiten Jahreshälfte auf dem Markt interveniert werden.Die für saisonale Verwertungsmassnahmen auf dem Eiermarkt verfügbaren Gelder wurden zudem nicht vollständig ausgenützt.

Mittelverteilung 2002

Total 20,3 Mio. Fr.

Leistungsvereinbarung

Proviande 37%

Ausfuhrbeihilfen

Zucht- und Nutzvieh 11%

Beiträge zur Unterstützung der inländischen Eierproduktion 18% Verwertungsbeiträge Schafwolle 4%

Einlagerungs- und Verbilligungsbeiträge für Rind- und Kalbfleisch 30%

Quellen: Staatsrechnung, BLW

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 164

Seit dem 1.Januar 2000 erbringt die Proviande im Auftrag des BLW Dienstleistungen auf dem Schlachtvieh- und Fleischmarkt.Die Aufträge werden mit zweckgebundenen Mitteln aus dem Fleischfonds finanziert:

1.Neutrale Qualitätseinstufung auf überwachten öffentlichen Märkten und in Schlachtbetrieben

Der Klassifizierungsdienst der Proviande stufte 80 bis 90% der geschlachteten Tiere und alle Lebendtiere auf öffentlichen Märkten neutral ein.Mit dieser Arbeit sind über hundert Voll- und Teilzeitangestellte der Proviande betraut.Sie leisteten zusammen über 53'000 Arbeitsstunden.

Für die Einstufung von Schweineschlachtkörpern verwenden bereits vier Betriebe in der Schweiz das so genannte Autofom,um das Qualitätsmerkmal Magerfleischanteil zu schätzen.Das Autofom ist ein komplexes,vollautomatisch arbeitendes Klassifizierungsgerät,welches den Magerfleischanteil letztlich unter Einbeziehung von Hunderten von Messungen schätzt.Für die Bedienung der anderen zugelassenen Geräte zur Einstufung der geschlachteten Schweine,wie dem Fat-O-Meater oder dem CSB-Ultra-Meater, ist der personelle Aufwand höher.Der Mittelwert des Magerfleischanteils aus einer Stichprobe von 850'000 Schlachtungen (30% aller Schlachtungen) betrug rund 55%.

Für die Qualitätsbeurteilung von geschlachteten Tieren der Rinder-,Schaf-,Ziegen- und Pferdegattung ist der optische Eindruck des Schlachtkörpers massgebend.Die Fleischigkeits- und Fettgewebeklasse am Schlachtkörper wird dabei mit Hilfe von Referenzbildern beurteilt.Die so genannte CH-TAX Skala für die Beurteilung der Fleischigkeit beinhaltet 5 Klassen:C = sehr vollfleischig,H = vollfleischig,T = mittelfleischig,A = leerfleischig und X = sehr leerfleischig.Zur Beurteilung der Fettabdeckung stehen ebenfalls fünf Klassen zur Auswahl.Bei Lebendtieren der Rinder- und Schafgattung wenden Klassifizierungsexperten die gebräuchlichen Metzgergriffe an, um die Qualität nach CH-TAX zu bestimmen.

Die Auswertung einer Datenstichprobe aus den Ergebnissen der Qualitätseinstufung des Jahres 2002 zeigt besonders klare Unterschiede zwischen Muni und Kühen. Geliefert wurden die Daten aus zehn Schlachtbetrieben,die zusammen beinahe 40% aller Schlachtungen von Tieren der Rindergattung durchführen.Bei den Muni waren 33% in den Spitzenklassen C und H,61% in der mittleren Klasse T und lediglich 6% in den schwachen Fleischigkeitsklassen A und X.Bei den Kühen entfielen nur 2% auf die besten Klassen C und H,42% auf die Klasse T und 56% auf die Klassen A und X.Bei den Lämmern dominierten die mittelfleischigen Schlachtkörper mit einem Anteil von 57%.Zwei Drittel der geschlachteten Gitzi wurden von den Klassifizierungsexperten als vollfleischig eingestuft.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 165 2
■ Schlachtvieh und Fleisch: Leistungsvereinbarungen

Verteilung der Schlachtkörper auf die Fleischigkeitsklassen 2002

2. Überwachung des Marktgeschehens in Schlachtbetrieben sowie Durchführung von Marktentlastungsmassnahmen

In Zusammenarbeit mit bäuerlichen Organisationen und/oder kantonalen Stellen organisierte die Proviande auf 75 Marktplätzen Grossviehmärkte,auf 19 Marktplätzen Kälbermärkte und auf 101 Marktplätzen Schafmärkte.Die Plätze verteilen sich auf 19 Kantone beim Grossvieh,auf 7 Kantone bei den Kälbern und auf 16 Kantone bei den Schafen.Für die Winter-Wanderherden der Schafe und Lämmer wurden vom 15.November 2001 bis zum 15.März 2002 auf zusätzlichen Plätzen,die über eine passende Infrastruktur verfügten,Märkte durchgeführt.Auf den Grossviehmärkten werden hauptsächlich Milchkühe gehandelt.Weniger bedeutend ist die Auffuhr von Muni und Ochsen,die dem Handel oder dem Schlachtbetrieb in der Regel direkt ab Stall verkauft werden.Die Zahl der aufgeführten Tiere der Schafgattung nahm gegenüber 2001 um 15% zu.Kälber wurden gleich viele aufgeführt und beim Grossvieh nahmen die Auffuhren um 5% ab.Die Proviande teilte den übernahmepflichtigen Zollkontingentanteilsinhabern im Rahmen der Marktabräumung mit 2'029 St.Grossvieh sowie 1'614 Schafen und Lämmern jeweils rund einen Drittel weniger zu als im Vorjahr.Auf den Kälbermärkten mussten lediglich 139 Tiere abgeräumt werden.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 166
in %
C H T A X KüheMuniKälber Fleischigkeitsklasse LämmerGitzi 0 70 50 60 40 30 20 10
Quelle: Proviande

Zahlen zu den überwachten öffentlichen Märkten 2002

MerkmalEinheitKälberGrossviehTiere der Schafgattung

Überwachte öffentliche MärkteAnzahl473899308

Aufgeführte TiereSt.52 96069 13375 937

Anteil aufgeführte Tiere an allen Schlachtungen%171826

Zugeteilte Tiere

(Marktabräumung)St.1392 0291 614

Quelle:Proviande

Gegenüber dem Jahr 2001 verbesserte sich im Berichtsjahr die Lage auf dem Rindfleischmarkt.Mit staatlichen Beihilfen wurde die Einlagerung von lediglich 1'061 t Kalbfleisch und die Verbilligung von rund 4'500 Rindsstotzen unterstützt.Die Proviande überprüfte die Einhaltung der Einlagerungs- und Verbilligungsbestimmungen.Das BLW zahlte Beiträge im Umfang von 6 Mio.Fr.aus.Alle Fleischlager,auch die Rindfleischlager im Umfang von 2'200 t aus dem Jahre 2001,konnten bis Ende des Berichtsjahres vollständig dem Markt zugeführt werden.

3.Erfassung und Kontrolle der Gesuche um Zollkontingentsanteile

Die Zahl der eingereichten Gesuche lag 2002 mit 886 nochmals um 5% tiefer als im Vorjahr.Die Proviande prüfte die gemeldeten Inlandleistungen auf Vollständigkeit und Plausibilität.Dabei kontrollierte sie die Menge der eingesalzenen Rindsbinden in jedem Betrieb einmal vor Ort;die anderen gemeldeten Inlandleistungen wie Schlachtungen und Nierstückzukäufe wurden hingegen stichprobenweise kontrolliert.Die erfassten und kontrollierten Daten der Inlandleistungen übermittelte die Proviande dem BLW. Basierend auf diesen Daten teilte das BLW am 21.November 2002 insgesamt 872 juristischen und natürlichen Personen Zollkontingentsanteile mittels Verfügung zu: 745 Personen erhielten Anteile für Fleisch von Tieren der Rindergattung (ohne Rindsbinden),450 für Fleisch von Tieren der Schweinegattung,203 für Fleisch von Tieren der Schafgattung,155 für Rindsbinden,36 für Fleisch von Tieren der Pferdegattung und 34 für Fleisch von Tieren der Ziegengattung.Auf 14 Gesuche konnte nicht eingetreten werden,da diese entweder zu spät eingereicht wurden oder die minimale Inlandleistung nicht erreichten.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 167 2

■ Verwertung der Schafwolle

Von der inländischen Schafhaltung fallen jährlich 900 t Wolle an.Davon werden etwa 40–45% durch die Inlandwollzentrale des schweizerischen Schafzuchtverbandes übernommen und vermarktet.Etwa ein Drittel wird als Abfall entsorgt und ein Viertel wird von den Schafzüchtern direkt vermarktet.Seit je her wird Wolle als Grundstoff für die Fabrikation von Textilien verwendet.Eine sinnvolle Alternative dazu ist der Gebrauch als Dämm- und Isoliermaterial.Infolge der ungenügenden Nachfrage der inländischen Textilindustrie muss die von der Inlandwollzentrale gesammelte,sortierte und gepresste Wolle grossmehrheitlich zum Weltmarktpreis exportiert werden.Der Bund richtete der Inlandwollzentrale im Berichtsjahr 0,8 Mio.Fr.zur Verwertung der inländischen Wolle aus.Einen Viertel dieses Beitrages benötigte sie,um einen Teil ihrer Betriebskosten zu decken.Den Rest des Verwertungsbeitrages konnte sie den Produzenten für die angelieferte Wolle ausrichten.

■ Strukturwandel beim Fleisch- und Fleischwarenhandel

Gleich dem Strukturwandel in der Landwirtschaft sind auch Teile der nachgelagerten Fleischbranchen einer bedeutenden Strukturveränderung unterworfen.Die Zahl der Metzgereien,deren Hauptaktivität der Verkauf von Fleisch und Fleischwaren ist,hat von 2'659 im Jahre 1991 auf 1'871 im Jahre 2001 (–29,6%) abgenommen.In dieser Periode sank die Zahl der Beschäftigten in diesen Metzgereien um einen Drittel auf 9'300 Personen.Die Läden,in denen der Verkauf von Fleisch- und Fleischwaren nicht die Haupttätigkeit ist,sind in den erwähnten Zahlen nicht enthalten.Dazu zählen insbesondere Grossverteiler oder Lebensmittelgeschäfte mit einem breiten und tiefen Sortiment von Produkten (Milch,Gemüse,Obst,Fleisch etc.).Lediglich in etwa 40% der Metzgereien werden pro Jahr mehr als 30 St.Grossvieh oder 100 Schweine geschlachtet.Zwei Drittel schlachten weniger oder gar nicht und beziehen ihr Fleisch hauptsächlich von den professionellen Schlachtbetrieben.Für 97 Betriebe war das Schlachten von Rindern,Schweinen,Schafen,Ziegen und Pferden die Hauptaktivität im Jahre 2001,für 10 Betriebe das Schlachten von Geflügel und für 155 die Fleischverarbeitung.Die Zahl der Betriebe in diesen Branchen ist seit 1995 relativ konstant. Die Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe beschäftigten im Jahre 2001 etwa 11'000 Personen.

■ Fischerei und Fischzucht: Kleine Sektoren

Gestützt auf das LwG werden Massnahmen zur Strukturverbesserung und zur Förderung der Qualität und des Absatzes in der Berufsfischerei und in der Fischzucht unterstützt.Für Marktentlastungsmassnahmen oder Direktzahlungen werden jedoch keine Mittel ausgerichtet.Nach einer Neuorganisation der statistischen Erhebung im Jahre 2000 wies die Fischzucht 83,die Berufsfischerei 224 Arbeitsstätten auf.Im gleichen Jahr arbeiteten in beiden Branchen insgesamt 644 Personen,wovon 437 Personen als Vollzeitbeschäftigte.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 168

Die Preisausgleichskasse für Eier und Eiprodukte wird aus zweckgebundenen Zollanteilen alimentiert.Für die Unterstützung der Inlandeierproduktion und für Verwertungsmassnahmen standen im Berichtsjahr 12,5 Mio.Fr.aus der Kasse zur Verfügung.

Seit dem 1.Januar 2002 richtet das BLW Investitionsbeiträge für den Um- und Neubau von tierfreundlichen Geflügelställen aus.Die Beiträge sind ausschliesslich zu Gunsten von Ställen für Geflügel zur Eierproduktion bestimmt und müssen weder zurückgezahlt noch verzinst werden.17 Betriebe mit Legehennen,5 Betriebe mit Junghennen und 1 Betriebmit Lege- und Junghennen profitierten von einer zugesicherten Unterstützung von insgesamt 415'000 Fr.Davon zahlte das BLW im Berichtsjahr bereits 248'000 Fr. aus.Die begünstigten Betriebe halten durchschnittlich rund 3'800 Tiere.Gebaut wurden in erster Linie Aussenklimabereiche,die eine ausreichend eingestreute und gedeckte Fläche ausserhalb des Stalles aufweisen müssen.Ein Aussenklimabereich ist für die Erfüllung der BTS- und RAUS-Bestimmungen zwingend erforderlich.

Vor allem nach Ostern und in den Sommermonaten ist die Nachfrage nach inländischen Eiern gegenüber der Zeit vor Weihnachen und vor Ostern schwach.Um die Auswirkungen dieser saisonalen Nachfrageschwankungen zu mildern,stellte das BLW 3 Mio.Fr.für Verwertungsmassnahmen zur Verfügung.Die Eiprodukteunternehmen schlugen 18,6 Mio. überschüssige Inlandeier auf.Das Aufschlagen wurde mit einem Beitrag von 9 Rp.je Ei unterstützt.Zu Gunsten der Konsumentinnen und Konsumenten verbilligten die Anbieter 12,6 Mio.Eier.Dafür erhielten sie 5 Rp.je Ei.Das BLW überprüfte die Einhaltung der Bestimmungen der Aufschlags- und Verbilligungsaktionen mit Domizilkontrollen und Kontrollen von Nachweisdokumenten.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 169 2
Eier:Unterstützung der inländischen Produktion und Verwertungsmassnahmen

■ Nutz- und Sportpferde: Versteigerung von Zollkontingentsanteilen

Das BLW unterstützte im Jahr 2002 praxisnahe Versuche beim Geflügel sowie die Verbreitung der entsprechenden Ergebnisse bei der Bildung und Beratung mit rund 319'000 Fr.Nutzniesser waren das Aviforum in Zollikofen,das Zentrum für tiergerechte Haltung für Geflügel und Kaninchen in Zollikofen und das FiBL in Frick.Folgende Projekte wurden mit Mitteln aus der Preisausgleichskasse für Eier und Eiprodukte unterstützt:Optimierung der Legehennenhaltung mit Grünauslauf - Management und Zucht;Schnabelkürzen bei Legehennen-Eintagesküken in der Schweiz:Wie häufig sind Missbildungen in Folge des Eingriffes;Effekt der Ganzweizenfütterung bei Junghennen auf die späteren Legehennen;Vergleich des Coupierens und des Touchierens der Schnäbel von Eintagesküken auf die Entwicklung und die Leistung von braunen Jungund Legehennen;Legeleistungsprüfung für Legehennen in Bodenhaltung.

Mit der Aufhebung der Sammel- und Sortierkostenbeiträge auf den 31.Dezember 2001 sank die Stützung des Eiermarktes um rund 3,3 Mio.Fr.pro Jahr.Entgegen den Prognosen der Eierabnehmer hatte dieser Schritt keinen Druck auf die Produzentenpreise zur Folge.Die Preise stiegen gar um 1 Rp.je Ei.Die Sammel- und Sortierkostenbeiträge waren aufgrund dieser Beobachtungen keine wirksame Massnahme zur Stützung des Produzentenpreises.

Das BLW hat das Zollkontingent «Tiere der Pferdegattung (ohne Zuchttiere,Esel, Maulesel und Maultiere)» in zwei Hälften von je 1'461 St.ausgeschrieben und versteigert.An jeder Versteigerung reichten über 200 Personen Gebote für mehr als 2'000 St. ein.Im Mittel lag der Zuschlagspreis bei 360 Fr.pro Nutz- und Sportpferd.Der Versteigerungserlös zu Gunsten der Bundeskasse belief sich auf 1 Mio.Fr.Seit dem 1.Januar 2002 wurde das Teilzollkontingent Esel,Maulesel und Maultiere im Umfang von 200 St.nach dem Windhund an der Grenze verteilt.Das Teilzollkontingent war bereits im August vollständig ausgenützt.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 170

2.1.4Pflanzenbau

Das Jahr 2002 war im Pflanzenbau ein Konsolidierungsjahr,nachdem die Umsetzung der AP 2002 im Jahre 2001 abgeschlossen werden konnte.Bei sämtlichen Ackerkulturen bildet der Grenzschutz die wichtigste Massnahme zur Inlandpreisstützung. Die Übertragung der Produktions- und Absatzkoordination vom Bund an die Kartoffel-, Ölsaaten- und Getreidebranche führte insgesamt zu einer marktorientierteren Produktion bezüglich Erntemengen und Produktqualitäten.

Bei Obst,Gemüse und Schnittblumen ist ebenfalls der Grenzschutz die wichtigste Massnahme.Ausserdem ist bei Obst die finanzielle Beteiligung an der Verwertung von Mostobst und die Marktentlastung für Steinobst von Bedeutung. Massnahmen

1Je nach Verwendungszweck bzw.Zolltarifposition kommen teilweise keine oder nur reduzierte Grenzabgaben zur Anwendung

2Betrifft nur Teile der Erntemenge (Frischverfütterung und Trocknung von Kartoffeln,Marktreserve für Kernobstkonzentrat)

3Für Kartoffelprodukte zu Speisezwecken

4Nur für Saatkartoffeln

5Alkoholfreie Verwertung von Trauben

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ ■■■■■■■■■■■■■■■■
2002 Massnahme Grenzschutz 1 ■■■■■■■■ Verarbeitungsbeiträge ■■ 2 ■■ 2 ■ 5 ■ 2 Anbaubeiträge ■■■ Ausfuhrbeiträge ■ 3 ■ 4 ■
Quelle:BLW Kultur Getreide K ö rnerleguminosen Ö lsaaten Kartoffeln Zuckerr ü ben Saatgut Gem ü se,Schnittblumen, Weinbau Obst 171 2

Gegenüber dem Jahr 2001 stieg die direkte Marktstützung um 16,9 Mio.Fr.an.Die ausgerichteten Anbaubeiträge für Ölsaaten nahmen um 5,0 Mio.Fr.und für Körnerleguminosen um 2,4 Mio.Fr.zu.Die Leistungsvereinbarung Ölsaaten belastete mit 8,5 Mio.Fr.im Berichtsjahr erstmals das Konto Verarbeitungs- und Verwertungsbeiträge.Die Stärkung der inländischen Ölsaatenproduktion ergab verglichen mit 2001 Mehraufwendungen von 3,7 Mio.Fr.Für die Verwertung von Saatkartoffeln und für die Förderung der Produktion von Mais- und von Futterpflanzensaatgut wurden insgesamt 3,9 Mio.Fr.aufgewendet.Die Kartoffelverwertung (ausgenommen Saatkartoffeln) wurde mit 19 Mio.Fr.und die Verarbeitung der Zuckerrüben mit 45 Mio.Fr.unterstützt.

Mittelverteilung 2002

Verarbeitungs- und Verwertungsbeiträge 59%

13%

1%

27%

Quelle: Staatsrechnung

Die Zunahme der aufgewendeten Mittel für Körnerleguminosen resultiert aus den per Januar 2002 von 1'260 auf 1'500 Fr.je ha erhöhten Anbaubeiträgen und der erfolgten Flächenausdehnung aufgrund der gestiegenen wirtschaftlichen Attraktivität der eiweissreichen Kulturarten.Höhere Verarbeitungsbeiträge und die grössere Anbaufläche von Ölsaaten waren im Jahr 2002 für die gestiegenen Aufwendungen massgebend.Hinzu kommt die Auszahlung von Beiträgen für die Verarbeitung von Ölsaaten zu technischen Zwecken in Pilot- und Demonstrationsanlagen zu Lasten der Leistungsvereinbarung Ölsaaten.Diese Beiträge wurden bis zur Ernte 2001 der Rubrik nachwachsende Rohstoffe belastet.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 172
■ Finanzielle Mittel
Anbaubeiträge
Exportbeiträge
Total 146 Mio. Fr.
Diverses

Mittelverteilung nach Kulturen

Quelle: Staatsrechnung

Zur Marktentlastung im Weinbau wurden von der Traubenernte 3,47 Mio.Liter Traubensaftder alkoholfreien Verwertung zugeführt.Der ausserordentliche Bundesbeitrag für diese Verwertung betrug 6,96 Mio.Fr.

Ausgaben für Obst im Jahre 2002

Total 18,2 Mio. Fr.

Export andere Kernobstprodukte 3,4%

Export Kirschen 2,2%

Verwertung von Äpfel und Birnen im Inland 5,8% Anderes 2,1% davon Marktentlastung (Kirschen und Zwetschgen) 1,3%

Export von Apfelsaftkonzentrat 70,1%

Export von Birnensaftkonzentrat 16,4%

Quelle: BLW

Für den Export von Obstprodukten wurden 16,36 Mio.Fr.verwendet.Dies entspricht einem Anteil von 89,8% der eingesetzten Bundesmittel für Obst.Die Marktentlastungsmassnahmen für Kirschen und Zwetschgen kamen auf rund 0,63 Mio.Fr.zu stehen.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 173 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN
Mio. Fr.
200020012002
ZuckerrübenKartoffelnGetreideKörnerleguminosen ÖlsaatenNachwachsende Rohstoffe Saatgutproduktion ObstWeinbau 0 45 50 40 35 30 25 20 15 10 5

Ackerkulturen

Im 19.Jahrhundert erlebte die inländische Landwirtschaft dank bedeutenden Exporten von Vieh,Käse und Obst eine Blüte ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung.Mit der Etablierung der dampfgetriebenen Schifffahrt und Eisenbahn konkurrenzierte preisgünstiger Weizen aus den USA die europäische Produktion,wodurch die Produzentenpreise in der zweiten Jahrhunderthälfte einbrachen und die inländische Getreideanbaufläche bis zur Jahrhundertwende auf rund 150'000 ha abnahm.Mit dem Aufbau einer internen Preisstützung für Agrarprodukte,eines Importschutzes mittels Zöllen und der Förderung der landwirtschaftlichen Forschung Ende des 19.Jahrhunderts wirkte der Bund dieser ersten Agrarkrise entgegen.

übrige Kulturen

Silomais

Raps

Zuckerrüben

Kartoffeln

übriges Getreide

Körnermais

Dinkel

Weizen

1880190019101920193019401950196019701980199020002002

Trotz der ergriffenen agrarpolitischen Massnahmen vor der Jahrhundertwende betrug der Selbstversorgungsgrad mit Getreide zu Beginn des Ersten Weltkrieges nur rund 20%,während durch eingeschränkte Exportmöglichkeiten Milchüberschüsse den Markt belasteten.Mit Anbauvorschriften für die Getreide- und Kartoffelproduktion und erstmaliger Preis- und Absatzgarantie für Getreide (Importmonopol für Getreide beim Bund) konnte der Abwärtstrend der offenen Ackerfläche bis nach dem Krieg gestoppt werden (a).Der wiedererstarkte internationale Güterverkehr brachte preisgünstige Importe auf den Markt und liess die Anbaufläche in der Folge weiter absinken (b).Das Getreidegesetz von 1929 gewährte den Produzenten erneut eine Preis- und Abnahmegarantie,nachdem 1926 das staatliche Getreidemonopol aufgegeben wurde.Die Krisenvorsorge im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges funktionierte und mit der im Jahre 1939 ausgelösten Anbauschlacht stieg die Anbaufläche bis nach Kriegsende markant an (c).Mit fortschreitender Mechanisierung der Anbau- und Konservierungstechnik gewann der Maisanbau seit den sechziger Jahren zunehmend an Bedeutung und mit der Inbetriebnahme der Zuckerfabrik Frauenfeld im Jahre 1963 (Aarberg 1899) dehnte sich die Zuckerrübenanbaufläche aus (d).Mit der Kontingentierung der Milchmenge 1977 und der Einführung von Höchstbeständen in der Fleischproduktion 1980 verlagerte sich die Produktion noch verstärkt auf den Ackerbau.Die Getreideanbaufläche stieg in den achtziger Jahren markant an (e). Überschüsse an Brotgetreide,das zu Lasten der Bundeskasse zu Futtergetreide deklassiert werden musste,erforderten Anpassungen in der Getreidemarktordnung.Seit 1990 nimmt die Getreideanbaufläche wieder ab (f).

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 174
■ Rückblick Entwicklung der offenen Ackerfläche (ohne Kunstwiesen)
in 1 000 ha
a c b d e f 0 50 100 150 200 250 300 350
Quellen: Historische Statistik der Schweiz, Statistisches Handbuch der schweizerischen Landwirtschaft (H. Brugger), SBV

■ Ertragsleistung Die Ertragsleistung der wichtigsten Kulturarten konnte im vergangenen Jahrhundert durch die züchterische Bearbeitung,eine optimierte Anbautechnik,eine bessere Versorgung mit Pflanzennährstoffen und einen intensiveren Pflanzenschutz mehr als verdoppelt werden.Der Vergleich der Hektarerträge zeigt erst ab den achtziger Jahren die Dominanz des Weizens gegenüber Dinkel,wobei primär die vom Markt geforderten Qualitätseigenschaften über die Anbauwürdigkeit einer Kultur entscheiden.Mittlere Erträge um die 60 dt je ha von Winterweizen-Sorten des Nationalen Sortenkataloges zeigen,dass das Leistungspotenzial im Vergleich zu intensiveren Weizenanbaugebieten (z.B.Bundesland Hessen mit einem mittleren Winterweizenertrag der Periode 1995 bis 2000 von 74 dt je ha) nicht ausgeschöpft wird.Die Integrierte Produktion (ab 1993) bzw.der Ökologische Leistungsnachweis (ab 1999) sowie die Extenso-Programme bei Getreide und Raps bewirkten eine Reduktion des Nährstoffeinsatzes und eine abgeschwächte Ertragssteigerung der Kulturen.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 175
Ertrag (Index 1921/30 = 100) Zugekaufte D ü nger in 1 000 t
Entwicklung von Ertragsleistung und Hauptnährstoffe
Stickstoff (N)
(K20) 1921/30 1931/40 1941/50 1951/60 1961/70 1971/80 1981/90 1991/00 0 300 100 125 150 175 200 75 50 25 0 250 350 400 150 200 100 50 MaisWinterweizenKartoffelnDinkel
Quellen: Statistisches Handbuch der schweizerischen Landwirtschaft (H. Brugger), SBV
Phosphor (P205) Kalium

Beim Futtergetreide soll das Schwellenpreisniveau bis Ende 2007 reduziert werden. Die Reduktion hat eine Erlösminderung im Ackerbau zur Folge,jedoch eine Verbesserung der Wettbewerbsstärke der Geflügel- und Schweineproduktion durch tiefere Futtermittelkosten.Es ist davon auszugehen,dass tiefere Futterkosten weitgehend über tiefere Verkaufspreise der tierischen Produkte an den Handel und die Konsumenten weitergegeben werden müssen.

Im Einklang mit den Massnahmen zur AP2007 soll die Mengensteuerung auch in der Zuckerproduktion der Branche übertragen werden.Die Höchstmenge für die Zuckergewinnung soll aufgehoben werden.Die Verantwortung für eine optimale Auslastung der bestehenden Verarbeitungskapazitäten und für die Erzielung angemessener Erlöse für die Rübenpflanzer geht damit an die Branche über.Im Interesse einer effizienten Nutzung der beschränkten finanziellen Mittel sind Produktionsüberschüsse mit kostenintensiver Verwertung zulasten der Rübenpflanzer zu vermeiden.

Das Inlandangebot an Kartoffeln reichte zusammen mit dem Zollkontingent in der Vergangenheit wiederholt für die Bedarfsdeckung nicht aus,weshalb das Manko durch eine vorübergehende Erhöhung des Zollkontingentes gedeckt wurde.Bislang wurde das Teilzollkontingent Kartoffeln aufgrund der Inlandleistung zugeteilt.In den bestehenden Marktgefügen mit ungenügendem Konkurrenzdruck kann dies zu Importrenten führen.Deshalb wird eine Änderung der Einfuhrregelung geprüft.

Spezialkulturen

Das aktuelle Einfuhrsystem beim Wein ist ein Kompromiss zwischen einer vollständigen Liberalisierung der Weineinfuhren,die von der einen Seite,gestützt unter anderem auf das angenommene Referendum von 1990 gegen den Bundesbeschluss über den Rebbau,verlangt wurde,und einem grösstmöglichen GATT/WTO-verträglichen Grenzschutz,dessen Beibehaltung das andere Lager verfocht.Anfänglich notifizierte der Bund in der Liste seiner GATT/WTO-Verpflichtungen drei Zollkontingente:ein Rotweinkontingent in der Höhe von 1,62 Mio.hl,ein Kontingent für offenen Weisswein von 30'600 hl und ein Kontingent für weissen Flaschenwein von 45'000 hl.In Übereinstimmung mit der Branche wurde beschlossen,mit der Umsetzung der Abkommen die beiden Weissweinkontingente zu einem einzigen Kontingent zusammenzulegen.Die Gesamtmenge der Zollkontingente entsprach der Summe der während der Referenzjahre eröffneten Kontingente.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 176
■ Ausblick
■ Weissweineinfuhren seit der Umsetzung der WTO-Abkommen

Die Verdoppelung des Kontingents im Jahr 1996,die anschliessende jährliche Erhöhung um 10'000 hl und der Zusammenschluss der Rot- und Weissweinkontingente auf den 1.Januar 2001 hatten eine Zunahme der Weissweineinfuhren zur Folge.Diese waren im Berichtsjahr schliesslich auf rund 240'000 hl angewachsen.Der Importanstieg wirkte sich nachteiligauf den Konsum von Schweizer Weissweinen aus:Seit Umsetzung der GATT/WTO-Abkommen ging dieser von 656'954 hl (1995/96) auf 625'705 hl (2001/02) zurück.Damit hielt der ganz zu Beginn der neunziger Jahre eingesetzte Trend an.Anzumerken ist,dass der Konsumrückgang vor dem In-Kraft-Treten der WTOVereinbarungen grösserwar als danach (vgl.Agrarbericht 2002,S.168 ff.).Die gesamten Rot- und Weissweineinfuhren zum Kontingentszollansatz beliefen sich im Jahr 2001 auf 1,64 Mio.hl und im Jahr 2002 auf 1,61 Mio.hl.

Die häufigsten Weissweinimporte in die Schweiz (2002)

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 177 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN
ImportlandMengeBetrag LiterFr. Frankreich6 354 85732 513 722 Italien6 305 96024 798 281 Südafrika4 335 1033 662 546 USA1 599 8819 752 696 Spanien1 554 2133 994 482 Chile1 028 9063 481 582 Australien837 8134 312 388 Deutschland518 5814 052 239 Quelle:OZD
Mio. Liter Weisswein Flaschen Total Weissweine Weisswein offen Quelle: OZD 1994 0 25 20 15 10 5 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 In-Kraft-Treten WTO-Vereinbarung Zusammenlegung der weissen und roten Kontingente
Entwicklung der Weissweineinfuhren im Zollkontingent

■ Vergleich der Importe von Offen- und Flaschenwein

Weisswein

Die Einfuhren von Flaschen- und von Offenwein verzeichneten seit 1997 einen Anstieg. Angesichts der Erhöhung des Importvolumens nahm der Anteil der Flaschenweine kontinuierlich von 55% auf 42% ab.Gemessen am Gesamtwert der Weineinfuhren blieb dieser Anteil hingegen praktisch konstant.Der durchschnittliche Literpreis für weisse Flaschenweine bewegt sich praktisch nicht.

Entwicklung von Importen und Preisen des weissen

1 Erzeugnisse mit höchstens 13 Volumenprozent Alkohol

2 Die Importzahlen für 1996 werden durch das in diesem Jahr angewandte Windhundverfahren verfälscht, das einen hohen Import von offenen Weissweinen zur Folge hatte.

Quelle: OZD

Beim Offenwein sind die Einfuhrmengen ebenso deutlich angestiegen,wie sich der Wert der Erzeugnisse mit höchstens 13 Volumenprozent Alkohol verringert hat.Diese mit Schweizer Weinen teilweise vergleichbaren Erzeugnisse konkurrenzieren die Inlandproduktion.Die durchschnittlichen Literpreise zeigen einen anhaltenden Abwärtstrend. Von 1.74 Fr./l im Jahr 1997 sind sie im Berichtsjahr auf 0.74 Fr./l gefallen.Aus dieser erstaunlichen Entwicklung darf jedoch nicht abgeleitet werden,dass gleichzeitig auch die Qualität der Weine gesunken ist.Die Preisentwicklung lässt sich teilweise durch die grossen Überschüsse auf den internationalen Märkten,insbesondere Europa,erklären (30 bis 40 Mio.hl pro Jahr).Ein weiterer Grund ist aber auch die Globalisierung des Handels,denn die Transportkosten haben nur geringen Einfluss auf die Produktepreise. Die weltweite Überproduktion hält weiter an,und es bestehen keine Anzeichen für eine Trendumkehr.

Ebenfalls zugenommen haben die Importe von weissen Flaschenweinen.Im Gegensatz zum Offenwein ist das Preisniveau auf einem relativ hohen Niveau geblieben. Insgesamt sind die Offenweineinfuhren stärker angestiegen als die Importe von Flaschenweinen.Diese starke Konkurrenzsituation wirkt sich auch auf die schweizerische Weissweinproduktion aus,und zwar sowohl auf die Mengen als auch auf die Preise der Weine und somit der Ernte.

Die importierten Billigweine stammen in erster Linie aus Frankreich,Italien,Spanien und Südafrika.Einen deutlich höheren Einheitspreis erzielen die Weine aus der Neuen Welt,obwohl sie oft für die Überflutung des Schweizer Weinmarktes verantwortlich gemachtwerden.

178 2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2
Flaschen-
1 Mio. Liter Fr./l Flaschenwein Preis/Liter Flaschenwein Offenwein Preis/Liter Offenwein
und Offenweins
1994 0 1410.00 9.00 8.00 7.00 6.00 5.00 4.00 3.00 2.00 1.00 0.00 12 10 8 6 2 4 1995 1996 2 1997 1998 1999 2000 2001 2002

Rotwein

Bei den Flascheneinfuhren stiegen die Mengen und Preise konstant an.Die Einfuhren haben sich zwischen 1995 und 2002 mehr als verdoppelt.Der durchschnittliche Literpreis erhöhte sich in einer ersten Phase beträchtlich,bevor er in den vergangenen zwei Jahren zurückfiel.Im Gegensatz zum Weisswein legte beim Rotwein der teurere und folglich wahrscheinlich auch qualitativ bessere Flaschenwein deutlich zu.

Die Einfuhren von roten Offenweinen mit höchstens 13 Volumenprozent Alkohol sind sowohl mengen- als auch wertmässig konstant rückläufig.Der durchschnittliche Literpreis blieb indessen ziemlich stabil.Der Rückgang der Importvolumen gekoppelt mit einem nahezu stabilen Literpreis ermöglichte eine positive Entwicklung des Schweizer Rotweins,der sogar Marktanteile gewinnen konnte.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 179 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN
Mio. Liter Fr./l Flaschenwein Preis/Liter Flaschenwein Offenwein Preis/Liter Offenwein Quelle: OZD 1 Erzeugnisse mit höchstens 13 Volumenprozent Alkohol 1994 0 14012.00 10.00 8.00 6.00 4.00 2.00 0.00 120 100 80 60 20 40 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002
Entwicklung von Importen und Preisen des roten Flaschen- und Offenweins 1

Der Bundesrat ist sich der schwierigen Phase,in der sich der schweizerische Weinbau befindet,bewusst und hat daher zusammen mit der Branche eine Drei-PunkteStrategie für die AP 2007 entwickelt.Diese lässt sich wie folgt zusammenfassen:die Umstellung der schweizerischen Rebflächen durch Rodung der überschüssigen mit Chasselas und Müller-Thurgau bestockten Rebflächen und deren Ersatz durch andere marktfähige Reben;die Unterstützung der Absatzförderung im Inland geknüpft an gewisse Bedingungen sowie die Fortsetzung der Absatzförderung beim Export.Es handelt sich also um Struktur- und Absatzförderungsmassnahmen,mittels denen die Überproduktion bekämpft werden soll.All diese Massnahmen haben zum Ziel,dass mittel- bis langfristig der schweizerische Weinbau der Nachfrage des Marktes mit einem ausgeglichenen Angebot begegnen kann.Nach dieser Anpassungsphase müssen sich die Schweizer Weine,die rund 40% der Marktanteile ausmachen,ohne Hilfe gegen die ausländischen Weine behaupten,selbst wenn die Letzteren zu sehr tiefen Preisen eingeführt werden.Der schweizerische Weinbau ist insgesamt in der Lage,diese Herausforderung zu meistern.Ein Teil des Weinsektors bringt schon jetzt seine Weine zu durchaus ansprechenden Preisen auf den Markt.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 180

2.1.5 Überprüfung der Massnahmen

Studien zur Marktstützung

Im Rahmen des Forschungsauftrages des BLW «Umlagerung der Milchpreisstützung» können nun die zwei weiteren Teilprojekte «Milchproduktion im Talgebiet» und «Sektorale Auswirkungen einer Kontingentsaufhebung» vorgestellt werden.Die Ergebnisse aller vier Teilprojekte wurden in einem Synthesebericht «Effekte einer Aufhebung der Milchkontingentierung und einer Umlagerung der Milchpreisstützung» zusammengefasst.Der Synthesebericht ist auf der BLW-Homepage www.blw.admin.ch verfügbar.

Als Basis für die Abschätzung der Auswirkungen einer Aufhebung der Milchkontingentierung bzw.einer Umlagerung werden in den Modellstudien vier Szenarien untersucht:

– Kontingent65: Referenzszenario,Beibehaltung der Milchkontingentierung und der Marktstützung,Produzentenmilchpreis von Fr.0.65.

– Markt60: Referenzszenario 2,Aufhebung der Milchkontingentierung,Beibehaltung der Marktstützung,Produzentenmilchpreis von Fr.0.60.

– Rind42: Aufhebung der Milchkontingentierung,Umlagerung der Milchpreisstützung in RGVE-Stützung,das heisst auch die Milchkühe erhalten einen Raufutterbeitrag von Fr.900.– (kein Milchabzug mehr).Produzentenmilchpreis von Fr.0.42.

– Grünland42: Aufhebung der Milchkontingentierung,Umlagerung der Milchpreisstützung in Grünlandstützung,das heisst Beiträge von Fr.1’000 pro ha Grünland. Produzentenmilchpreis von Fr.0.42.

Diese Szenarien beschreiben vier mögliche Entwicklungen der Rahmenbedingungen für die Schweizer Landwirtschaft bis ins Jahr 2007.

Die Resultate der Untersuchung bestehen aus Vergleichen zwischen den heutigen und den errechneten Produktionsstrukturen in den verschiedenen Szenarien untereinander sowie Schätzungen des Produktionspotenzials für Milch und Kälber (Basis für die Fleischproduktion) im Talgebiet.Für die Milchproduktion wurde zwischen drei Kuhtypen (Leistungsklassen) unterschieden:einer Weidekuh mit Milchleistung 5’800 kg, einer Kuh mit Milchleistung 7’800 kg und einer Hochleistungskuh mit Milchleistung 10’800 kg.

Die Untersuchung zeigt,dass bei einer Aufhebung der Milchkontingentierung (Markt60) spezialisierte Milchproduktionsbetriebe resultieren,die relativ zu heute auf den grösseren Betrieben deutlich mehr Milch produzieren.Bei der Umlagerung der Produktstützungauf den Produktionsfaktor Tier (Rind42) werden die Betriebsstrukturen dahingehend angepasst,dass grosse Bestände von Weidekühen gehalten werden und diese in der Vegetationsperiode hauptsächlich Weidefutter fressen.Damit wird eine Reduktion des Arbeitsaufwandes pro Tier erreicht,gleichzeitig wird eine tiefere Produktivität des Tieres (Milchleistung) in Kauf genommen.Bei einer Umlagerung der Stützung auf den Produktionsfaktor Fläche (Grünland42) werden die Betriebsstrukturen so angepasst,dass ein Optimum zwischen einer Minimierung des Arbeits-

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 181 ■■■■■■■■■■■■■■■■
Milchproduktion im Talgebiet

aufwandes und einer Maximierung der Bewirtschaftung von Wies- und Ackerland gesucht wird.Die Produktion von Milch oder Kälbern ist im Vergleich zu anderen Szenarien tiefer.

Die Entwicklung der Milchproduktion im Talgebiet in den drei Szenarien Markt60, Rind42 und Grünland42 hängt stark von den Kuhtypen (Leistungsklassen) ab.Unter der Annahme einer Gleichverteilung aller drei Kuhtypen resultiert bei einer Aufhebung der Kontingentierung (Markt60) ein Anstieg des Milchproduktionspotenzials um 75%, in den beiden Umlagerungsszenarien verbleibt das Produktionspotenzial auf dem heutigen Niveau (Rind42) oder sinkt sogar (Grünland42: –25%).Aus den Produktionspotenzialen nach den einzelnen Kuhtypen lassen sich direkt die Veränderungen der Konkurrenzkraft und deren Auswirkung auf das Milchproduktionspotenzial ableiten: Unter Markt60 steigt das Produktionspotenzial im Fall einer einseitigen Ausrichtung auf die Milchproduktion mit Hochleistungskühen um etwa 120%,bei einer Umlagerung auf RGVE- oder Grünlandbeiträge sind diese Steigerungen wesentlich tiefer oder negativ.Im Gegensatz dazu resultieren aus einer alleinigen Ausrichtung auf Weidekühe wesentlich tiefere oder sogar leicht rückläufige Produktionspotenziale.

Milchproduktion und Einkommen nach Betriebsgrössen, Milchkuhtypen und

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 182
Szenarien kg Milch Einkommen in % (100 = Kontingent 65 mit 10800 Kuhtyp) Quelle: IAW 15ha 27ha 39ha 5800W EinkommenMilchproduktion 7800 Kuhtypen Kontingent 65 10800 0 450 000 400 000 350 000 300 000 250 000 200 000 150 000 100 000 50 000 130 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 0 15ha 27ha 39ha 15ha 27ha 39ha kg Milch Einkommen in % (100 = Kontingent 65 mit 10800 Kuhtyp) 15ha 27ha 39ha 5800W7800 Kuhtypen Markt 60 10800 0 450 000 400 000 350 000 300 000 250 000 200 000 150 000 100 000 50 000 130 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 0 15ha 27ha 39ha 15ha 27ha 39ha

Milchproduktion und Einkommen nach Betriebsgrössen, Milchkuhtypen und Szenarien

In der Abbildung ist für drei unterschiedliche Betriebsgrössen (15,27 und 39 ha Fläche, 50% ackerbare Fläche) in Abhängigkeit der Produktionssysteme die produzierte Milchmenge (linke vertikale Achse in Abbildungen,grüne Säulen) und das Einkommen (rechte vertikale Achsen in Abbildungen,graue Säulen) dargestellt.Vergleichsbasis für das Einkommen (=100%) ist jeweils das Einkommen der Betriebe mit Kuhtyp 10800 im Szenario Kontingent65.Aus der Abbildung zeigt sich die Konkurrenzkraft der verschiedenen Produktionssysteme deutlich.Unter Beibehaltung der Kontingentierung (Kontingent65) produzieren die Betriebe mit einer Fläche von 15 ha keine Milch mehr (fehlende Säulen der Milchproduktion).Bei den Betrieben mit einer Fläche von 27 und 39 ha erzielt dagegen der Weidekuhtyp 5800W die höchsten Einkommen.Bei Aufhebung der Milchkontingentierung (Markt60) produzieren mit Ausnahme der 15 ha Betriebe mit Kuhtyp 7800 alle Betriebe Milch;insbesondere können die 15 ha Betriebe über eine starke Ausdehnung der Milchproduktion ihre Kostennachteile kompensieren. Bei den Umlagerungsszenarien (Rind42 und Grünland42) steigen nicht nur die Milchproduzenten mit 15 ha,sondern auch teilweise diejenigen mit 27 ha aus der Milchproduktion aus.Die Weidekuh ist deutlich am konkurrenzfähigsten.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 183
kg Milch Einkommen in % (100 = Kontingent 65 mit 10800 Kuhtyp) Quelle: IAW 15ha 27ha 39ha 5800W EinkommenMilchproduktion 7800 Kuhtypen Rind 42 10800 0 450 000 400 000 350 000 300 000 250 000 200 000 150 000 100 000 50 000 130 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 0 15ha 27ha 39ha 15ha 27ha 39ha kg Milch Einkommen in % (100 = Kontingent 65 mit 10800 Kuhtyp) 15ha 27ha 39ha 5800W7800 Kuhtypen Grünland 42 10800 0 450 000 400 000 350 000 300 000 250 000 200 000 150 000 100 000 50 000 130 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 0 15ha 27ha 39ha 15ha 27ha 39ha

Mit dem Sektoralen Informations- und Prognosesystem für die Landwirtschaft Schweiz (SILAS) wurden die regionalen und sektoralen Auswirkungen der Aufhebung der Milchkontingentierung und der Umlagerung der Stützung untersucht.Zu beantworten waren fünf Forschungsfragen bezüglich der Entwicklung der Milch- und Rindfleischerzeugung, der regionalen Verlagerung der Produktion,des Einkommens,der Bundesausgaben für die Landwirtschaft und der Fördereffektivität.Dafür wurde das Modellsystem verwendet,mit dem die FAT im Frühjahr 2002 bereits Berechnungen zu den Auswirkungen der AP 2007 durchgeführt hat (SILAS 2002).

Die Modellrechnungen erfolgten für die vier erwähnten Szenarien.Im Übrigen gelten für alle Szenarien die Preise und Direktzahlungen,die in den Berechnungen zu den Auswirkungen der AP 2007 verwendet wurden (SILAS 2002).

Die Ergebnisse lassen sich in folgenden Punkten zusammenfassen:

– In der Talregion resultiert bei einer Aufhebung der Kontingentierung (Markt60) eine Zunahme der Milcherzeugung von 13% bis 16%.In der Hügelregion ergibt sich ein Wachstum von 3% bis 6%,in der Bergregion eine Abnahme von 5% bis 8%. Gesamtsektoral resultiert daraus eine Zunahme um 5% bis 8%.

– In allen Szenarien ohne Kontingentierung ändert sich die Verwendung der produzierten Milch:Der Milchverkauf steigt gesamtsektoral um über 20%,während die Frischmilchverfütterung um mehr als 50% zurückgeht.Bei sinkenden Magermilchpulverpreisen ist eine Substitution von Frischmilch durch Milchpulver zu erwarten.

– Die Arbeitsteilung zwischen Tal- und Bergregion nimmt zu.Die Talregion dehnt den Milchkuhbestand aus und schränkt vor allem in den Umlagerungsszenarien Rind42 und Grünland42 die Grossvieh- und Kälbermast ein.Die Bergregion spezialisiert sich auf die Rinderaufzucht und Kälbermast und schränkt den Milchkuhbestand ein.Die Talregion wird intensiver,die Bergregion extensiver bewirtschaftet.

– In allen Aufhebungsszenarien ist mit einem Rückgang des Sektoreinkommens zu rechnen.Beim Szenario Rind42 sind die Einkommenseinbussen am geringsten,beim Szenario Grünland42 am höchsten.Die Talregion profitiert finanziell eher von RGVEBeiträgen für Milchkühe (Rind42) als von Grünlandbeiträgen (Grünland42),die Bergregion eher von Grünlandbeiträgen als von RGVE-Beiträgen für Milchkühe.

Für den Steuerzahler ist aus rein finanzieller Sicht das Szenario Markt60 am interessantesten,da bei diesem Szenario am meisten Finanzmittel eingespart werden können.Im Szenario Grünland42 entspricht die Zunahme der Direktzahlungen etwa den eingesparten Mitteln für die Preisstützung.Beim Szenario Rind42 ist gemäss den Modellrechnungen damit zu rechnen,dass die eingesparten Mittel aus der Marktstützung nicht ausreichen,um den zusätzlichen Bedarf an Direktzahlungen zu decken.

2.1 PRODUKTION UND ABSATZ 2 184
■ Sektorale Auswirkung einer Kontingentsaufhebung

2.2 Direktzahlungen

Die Direktzahlungen sind eines der zentralsten Elemente der Agrarpolitik.Sie ermöglichen eine Trennung der Preis- und Einkommenspolitik und gelten die von der Gesellschaft geforderten Leistungen ab.Unterschieden wird zwischen allgemeinen und ökologischen Direktzahlungen.

Ausgaben für die Direktzahlungen

Ausgabenbereich1999200020012002

Anmerkung:Ein direkter Vergleich mit den Angaben der Staatsrechnung ist nicht möglich.Die Werte in Abschnitt 2.2 «Direktzahlungen» beziehen sich auf das gesamte Beitragsjahr;die Staatsrechnung dagegen wiedergibt die getätigten Ausgaben während eines Kalenderjahrs.Bei den Kürzungen handelt es sich um Abzüge aufgrund von gesetzlichen und administrativen Begrenzungen und Sanktionen.

Quelle:BLW

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 185 ■■■■■■■■■■■■■■■■
Mio.Fr.Mio.Fr.Mio.Fr.Mio.Fr. Allgemeine
Ökologische Direktzahlungen326361413452 Kürzungen24231721 Total 2 0812 1422 3252 426
Direktzahlungen1 7791 8041 9291 995

■ Abgeltung gemeinwirtschaftlicher Leistungen

2.2.1Bedeutung der Direktzahlungen

Die gemeinwirtschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft werden mit den allgemeinen Direktzahlungen abgegolten.Zu diesen zählen die Flächenbeiträge und die Beiträge für Raufutter verzehrende Nutztiere.Diese Beiträge haben das Ziel,eine flächendeckende Nutzung und Pflege sicherzustellen.In der Hügel- und Bergregion erhalten die Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen zusätzlich Hangbeiträge und Beiträge für die Tierhaltung unter erschwerenden Produktionsbedingungen.Damit werden die Bewirtschaftungserschwernisse in diesen Regionen berücksichtigt.Voraussetzung für alle Direktzahlungen (ohne Sömmerungsbeiträge) ist die Erfüllung des ökologischen Leistungsnachweises (ÖLN).

■ Abgeltung besonderer ökologischer Leistungen

Die ökologischen Direktzahlungen geben einen Anreiz für besondere ökologische Leistungen,die über den ÖLN hinausgehen.Zu ihnen gehören die Öko-,Öko-Qualitäts-, Sömmerungs- und Gewässerschutzbeiträge.Diese Beiträge bezwecken,die Artenvielfalt in den Landwirtschaftsgebieten zu erhalten und zu erhöhen,die Nitrat- und Phosphorbelastung der Gewässer sowie die Verwendung von Hilfsstoffen zu vermindern,landwirtschaftliche Nutztiere besonders tierfreundlich zu halten und das Sömmerungsgebiet nachhaltig zu nutzen.

■■■■■■■■■■■■■■■■
2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 186

■ Wirtschaftliche Bedeutung der Direktzahlungen 2002

Die Direktzahlungen machten 2002 rund zwei Drittel der Ausgaben des BLW aus.Von den Direktzahlungen kamen 59% der Berg- und Hügelregion zugute.

1Im Beitragstotal nicht enthalten:BE,VD:Daten unvollständig;GR,UR,TI:Daten nicht rechtzeitig geliefert

Anmerkung:

Ein direkter Vergleich mit den Angaben der Staatsrechnung ist nicht möglich.Die Werte in Abschnitt 2.2 «Direktzahlungen» beziehen sich auf das gesamte Beitragsjahr;die Staatsrechnung dagegen wiedergibt die getätigten Ausgaben während eines Kalenderjahrs.Bei den Kürzungen handelt es sich um Abzüge aufgrund von gesetzlichen und administrativen Begrenzungen und Sanktionen.

Quelle:Kantonale Berichterstattung über Kontrolltätigkeit und Sanktionen

Direktzahlungen 2002 BeitragsartTotalTalregionHügelregionBergregion 1 000 Fr. Allgemeine Direktzahlungen1 994 838733 047518 051733 689 Flächenbeiträge1 316 183649 864327 726338 593 Beiträge für die Haltung Raufutter verzehrender Nutztiere283 22176 71473 489133 018 Beiträge für die Tierhaltung unter erschwerenden Produktionsbedingungen289 5724 15782 449202 966 Allgemeine Hangbeiträge95 8112 31134 38859 112 Hangbeiträge für Rebflächen in Steilund Terrassenlagen10 051 Ökologische Direktzahlungen452 448181 180100 13278 075 Ökobeiträge359 387181 180100 13278 075 Beiträge für den ökologischen Ausgleich122 34770 22331 21520 909 Beiträge nach der Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV)8 934 1 2 6563 5002 778 Beiträge für die extensive Produktion von Getreide und Raps (Extenso-Produktion)31 93821 7319 267941 Beiträge für den biologischen Landbau25 4847 7055 34312 436 Beiträge für die besonders tierfreundliche Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere (BTS,RAUS)170 68478 86450 80841 012 Sömmerungsbeiträge89 561 Gewässerschutzbeiträge3 500 Kürzungen21 143 Total Direktzahlungen2 426 144914 226618 183811 764 Direktzahlungen pro Betrieb Fr.41 82137 35339 26045 625
2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 187

■ Anforderungen für den Bezug von Direktzahlungen

Die Hügel- und Bergregion sind bei den Produktionsbedingungen benachteiligt.Die wichtigsten Nachteile sind:

–Die kürzere Vegetationsperiode,welche geringere Erträge und höhere Aufwendungen für die Futterkonservierung sowie hohe Arbeitsspitzen zur Folge hat.

–Die Bewirtschaftung von Hanglagen ist aufwändiger,die Mechanisierung teurer und weniger leistungsfähig.

–Die im Durchschnitt ungünstigere Verkehrslage bedingt einen höheren Zeitaufwand und Mehrkosten für Transporte,Märkte,Produkteabnehmer,Einkäufe usw.

Anteil der Direktzahlungen am Rohertrag von Referenzbetrieben nach Regionen 2002

Die erschwerende Bewirtschaftung in diesen Regionen wird mit den Beiträgen für die Tierhaltung unter erschwerenden Produktionsbedingungen und den Hangbeiträgen abgegolten.Folgerichtig nimmt die Summe der Direktzahlungen pro ha mit zunehmender Erschwernis zu.Infolge der gleichzeitig sinkenden Erträge steigt der Anteil der Direktzahlungen am Rohertrag von der Tal- zur Bergregion an.

Für den Bezug von Direktzahlungen sind von den Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern zahlreiche Anforderungen zu erfüllen.Diese umfassen einerseits allgemeine Bedingungen wie Rechtsform,zivilrechtlicher Wohnsitz usw.,anderseits sind auch strukturelle und soziale Kriterien für den Bezug massgebend wie beispielsweise die Mindestgrösse des Betriebes,der Arbeitsbedarf von mindestens 0,3 Standardarbeitskräften (SAK),das Alter der Bewirtschafter,das Einkommen und Vermögen. Hinzu kommen spezifisch ökologische Auflagen,die unter den Begriff «Ökologischer Leistungsnachweis» (ÖLN) fallen.Die Anforderungen des ÖLN umfassen:eine ausgeglichene Düngerbilanz,ein angemessener Anteil ökologischer Ausgleichsflächen,eine geregelte Fruchtfolge,ein geeigneter Bodenschutz,eine gezielte Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sowie eine tiergerechte Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere. Verstösse gegen die massgebenden Vorschriften haben Sanktionen in Form einer Kürzung oder Verweigerung der Direktzahlungen zur Folge.

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 188
MerkmalEinheitTotalTal-Hügel-Berg-
BetriebeAnzahl2 3791
LN im Øha19,3820,6818,0918,55 Allgemeine DirektzahlungenFr.36 53530 56135 19447 404 ÖkobeiträgeFr.7 1688 2497 3255 287 Total DirektzahlungenFr.43 70438 81042 51952 691 RohertragFr.194 365242 450179 713131 524 Anteil Direktzahlungen am Rohertrag%22,516,023,740,1 Quelle:FAT
regionregionregion
006698675
Tabellen 41a–42,Seiten A46–A49 Begriffe und Methoden,Seite A82

■ Agrarpolitisches Informationssystem

Die meisten statistischen Angaben über die Direktzahlungen stammen aus der vom BLW entwickelten Datenbank AGIS (Agrarpolitisches Informationssystem).Dieses System wird einerseits mit Daten der jährlichen Strukturerhebungen,welche die Kantone zusammentragen und übermitteln und andererseits mit Angaben über die Auszahlungen (bezahlte Flächen und Tierbestände sowie entsprechende Beiträge) für jede Direktzahlungsart (Massnahme) gespiesen.Die Datenbank dient in erster Linie der administrativen Kontrolle der von den Kantonen an die Bewirtschafter ausgerichteten Beträge.Eine weitere Funktion des Systems besteht in der Erstellung allgemeiner Statistiken über die Direktzahlungen.Dank der Informationsfülle und der leistungsfähigen EDV-Hilfsmittel können zahlreiche agrarpolitische Fragen von verschiedenen Seiten beleuchtet werden.

Von 67'544 im AGIS erfassten Betrieben im Jahr 2002 beziehen deren 58'013 Direktzahlungen.Die meisten der restlichen 9'531 Betriebe sind zu klein,um Anspruch auf Beiträge zu haben,das heisst,sie weisen zu wenig Fläche oder zu wenig SAK auf.

■ Auswirkungen der Begrenzungen und Abstufungen

Begrenzungen und Abstufungen wirken sich auf die Verteilung der Direktzahlungen aus.Bei den Begrenzungen handelt es sich um die Einkommens- und Vermögensgrenze sowie den Höchstbeitrag pro SAK,bei den Abstufungen um die Degressionen nach Fläche und Tieren.

Wirkung der Begrenzungen der Direktzahlungen 2002

BegrenzungBetroffene Gesamtbetrag Anteil am Anteil an der BetriebeKürzungenBeitragstotalDirektzahlungsder Beriebesumme

Quelle:BLW

Die Begrenzungen haben Kürzungen der Direktzahlungen zur Folge,insbesondere für jene 185 Betriebe,deren Vermögen zu hoch ist.Von der Einkommensgrenze waren im Jahr 2002 rund 950 Betriebe betroffen.Die Kürzung der Direktzahlungen betrug bei diesen Betrieben im Durchschnitt 10,9%.Insgesamt wurden aufgrund der Begrenzungen 9 Mio.Fr.an Direktzahlungen gekürzt;dies entspricht 0,37% des Gesamtbetrages.

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 189
AnzahlFr.%% pro SAK (55 000 Fr.) 236627 7137,370,03 auf Grund des Einkommens9544 597 20310,910,19 auf Grund des Vermögens1853 816 89168,160,16

Wirkung der Abstufungen der Beiträge nach Flächen oder Tierzahl 2002 MassnahmeBetroffene Fläche oder Reduktion Anteil am Anteil am BetriebeTierbestandBeitrag derTotal der pro BetriebBetriebeDirektzahlungsart

Insgesamt sind 7’888 Betriebe von den Abstufungen gemäss Direktzahlungsverordnung betroffen.Bei den meisten Betrieben gibt es Abzüge bei verschiedenen Massnahmen.Die Reduktionen betragen total 31,6 Mio.Fr.Gemessen an allen Direktzahlungen,die abgestuft sind,beträgt der Anteil sämtlicher Reduktionen 1,5%.Die Beitragsdegressionen wirken sich insbesondere bei den Flächenbeiträgen stark aus,wo die Abstufungen bei über 6‘800 Betrieben (knapp 12% aller Betriebe mit Direktzahlungen) zur Anwendung kommen.Von den Betrieben mit Beiträgen für die Haltung Raufutter verzehrender Nutztiere sind 177 Betriebe von dieser Reduktion betroffen,da sich andere spezifische Begrenzungen dieser Massnahme wie die Förderlimite und der Milchabzug bereits vor der Abstufung der Direktzahlungen auswirken.Von der Beitragsreduktion betroffen sind auch die ökologischen Direktzahlungen.So werden z.B.die Direktzahlungen für die besonders tierfreundliche Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere (RAUS und BTS) bei rund 3’450 Betrieben mit durchschnittlich 7,6% (RAUS) resp.9,7% (BTS) reduziert.631 Bio-Betriebe erhalten um durchschnittlich 7,2% herabgesetzte Direktzahlungen.

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 190
Anzahlha oder GVEFr.%% Flächenbeiträge6 800 41,627 786 8967,32,11 Beiträge für die Haltung Raufutter verzehrender Nutztiere17757,6472 8565,50,17 Allgemeine Hangbeiträge7134,332 3563,10,03 Beiträge für Rebflächen in Steil- und Terrassenlagen00,000,00,00 Beiträge für den ökologischen Ausgleich442,616 71912,40,01 Beiträge für die extensive Produktion von Getreide und Raps (Extenso-Produktion)3336,621 3774,50,07 Beiträge für den biologischen Landbau63139,6461 4847,21,81 Beiträge für besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme (BTS)1 39465,81 134 9609,72,91 Beiträge für regelmässigen Auslauf im Freien (RAUS)2 06162,21 720 6327,61,31 Total7 888 1 31 647 2807,31,54 1ohne Doppelzählungen Quelle:BLW

■ Vollzug und Kontrolle

Die Kontrolle des ÖLN wird gemäss Artikel 66 der Direktzahlungsverordnung an die Kantone delegiert.Diese können Organisationen,die für eine sachgemässe und unabhängige Kontrolle Gewähr bieten und akkreditierte Organisationen zum Vollzug beiziehen.Sie müssen die Kontrolltätigkeit stichprobenweise überprüfen.Direktzahlungsberechtigte Bio-Betriebe müssen neben den Auflagen des Biolandbaus die Vorgaben des ÖLN erfüllen und alle Nutztiere nach den RAUS-Anforderungen halten. Sie werden von einer akkreditierten Zertifizierungsstelle überprüft.Die Kantone überwachen diese Kontrollen.Artikel 66 Absatz 4 der Direktzahlungsverordnung präzisiert, nach welchen Kriterien die Kantone oder die beigezogenen Organisationen die Betriebe zu kontrollieren haben.

Zu kontrollieren sind: –alle Betriebe,welche die entsprechenden Beiträge zum ersten Mal beanspruchen; –alle Betriebe,bei deren Kontrolle im Vorjahr Mängel festgestellt wurden;und –mindestens 30% der übrigen Betriebe,die nach dem Zufallsprinzip auszuwählen sind.

Bei Verstössen im ÖLN,wie z.B.falschen Angaben,werden die Betriebe nach einheitlichen Kriterien sanktioniert.Die Konferenz der Landwirtschaftsdirektoren hat ein entsprechendes Sanktionsschema erlassen.

■ Durchgeführte Kontrollen und Sanktionen 2002

Von den Kantonen bzw.den von ihnen beauftragten Kontrollstellen wurden im Jahr 2002 rund 39’881 Betriebe,davon 5’869 Bio-Betriebe,auf die Einhaltung des ÖLN kontrolliert.Im Weiteren wurden von den total 35’562 am RAUS-Programm angemeldeten Betriebe 23’075 (das entspricht 65%),sowie 12’229 der 18’528 im BTS angemeldeten Betriebe (66%),kontrolliert.

Gesamthaft wurden über 8’800 Verstösse festgestellt,was Beitragskürzungen von fast 11 Mio.Fr.zur Folge hatte.Die meisten Verstösse gegen landwirtschaftsrelevante Vorschriften anderer Gesetzgebungen betrafen das Gewässerschutzgesetz.Nur in wenigen Fällen wurden Verstösse gegenüber den übrigen Schutzgesetzgebungen,den Richtlinien des biologischen Landbaus und beim Extensoprogramm festgestellt.

Die Verstösse bei den kontrollierten Sömmerungsbetrieben betrafen primär die Nichteinhaltung von Bewirtschaftungsanforderungen und zu grosse Abweichungen des Tierbestandes gegenüber dem Normalbesatz.

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 191

Zusammenstellung der Verstösse und Sanktionen 2002

KategorieVerstösseSanktionenHauptgründe AnzahlFr.

Grunddaten6151 309 047verspätete Anmeldung,falsche Flächenangaben, falsche Angaben zum Betrieb oder Bewirtschafter, falsche Tierbestandesangaben,falsche Angaben zu Sömmerung und Milchkontingent

Gewässerschutz153504 367keine Angaben möglich

Natur- und Heimatschutz1315 470keine Angaben möglich

Umweltschutz3357 890keine Angaben möglich

ÖLN4 9256 506 503nicht rechtzeitige Anmeldung,mangelhafte Aufzeichnungen, tiergerechte Haltung der Nutztiere,ungenügender ökologischer Ausgleich,Pufferstreifen,nicht ausgeglichene Düngerbilanz,fehlende Bodenproben,geregelte Fruchtfolge, geeigneter Bodenschutz,Auswahl und gezielte Anwendung von Pflanzenschutzmittel

ÖAF 716303 096nicht rechtzeitige Anmeldung,zu frühe oder unzulässige Nutzung,falsche Flächenangaben,Verpflichtungsdauer von 6 Jahren nicht eingehalten,Verunkrautung,unzulässige Düngung und Pflanzenschutz,falsche Angabe der Anzahl Bäume

Extenso 7025 298nicht rechtzeitige Anmeldung,Ernte nicht im reifen Zustand zur Körnergewinnung,falsche Flächenangaben,unzulässige Pflanzenschutzmittel

Bio 9477 622falsche Angaben,fehlende Bodenproben,ungenügender ökologischer Ausgleich,Gewässerschutz,Schnittzeitpunkt bei ÖAF,nicht rechtzeitige Anmeldung,im Bio-Landbau nicht zugelassene Dünger und Pflanzenschutzmittel

BTS 579371 509nicht rechtzeitige Anmeldung,Haltung nicht aller Tiere der Kategorie nach den Vorschriften,kein MehrflächenHaltungssystem,mangelhafter Liegebereich,mangelhafte Stallbeleuchtung,mangelhafte Einstreu

RAUS

1 0951 179 298zu wenig Auslauftage,mangelhafte Aufzeichnungen,nicht alle Tiere einer Kategorie nach den Vorschriften gehalten, ungenügender Laufhof,nicht rechtzeitige Anmeldung

Sömmerung525569 807nicht rechtzeitige Anmeldung,Unter- oder Überschreitung des Normalbesatzes,unsachgemässe Weideführung, Nutzung nicht beweidbarer Flächen,falsche Angaben zu Fläche/Tierbestand/Daten/Sömmerungsdauer

Total8 81810 919 907

Quelle:Kantonale Berichterstattung über Kontrolltätigkeit und Sanktionen

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 192
Tabellen 43a–43b,Seiten A50–A51

■ Nichterfüllung des ÖLN wegen höherer Gewalt

In speziellen Fällen,wo die Auflagen des ÖLN aufgrund höherer Gewalt nicht oder nur teilweise erfüllt werden können,kann der Kanton gemäss Artikel 15 Absatz 2 der Direktzahlungsverordnung Ausnahmen gewähren.Für die Aufrechterhaltung der Beitragsberechtigung muss ein bewilligtes Gesuch vorliegen.Im Jahr 2002 wurden von den Kantonen 231 Gesuche bewilligt.Der grösste Anteil der Gesuche wurde aufgrund von Unwetterschäden eingereicht,die vor allem Flächen in den Kantonen Thurgau und St.Gallen betrafen.

■ Sonderbewilligungen im Bereich Pflanzenschutz

In witterungs- und standortbedingten Spezialfällen wird,um die Kultur zu schützen, der Einsatz im ÖLN nicht erlaubter Pflanzenschutzmittel oder Behandlungsarten zugelassen.Deshalb können die kantonalen Pflanzenschutzfachstellen,gestützt auf Anhang 6.4 der Direktzahlungsverordnung,Sonderbewilligungen ausstellen.Im Jahr 2002 gab es für 5’659 ha LN 2‘521 Sonderbewilligungen.Am meisten bewilligt wurde analog zu den Vorjahren die Behandlung von Verunkrautung in Naturwiesen.Dabei ging es vor allem um die Bekämpfung von Hahnenfuss,Disteln,gemeines Rispengras und Ampfer.Für Kunstwiesen wird dafür seit dem Jahr 2001 keine Sonderbewilligung mehr benötigt.

Erteilte Sonderbewilligungen im Bereich Pflanzenschutz 2002

Bekämpfungsmittel BewilligungenFläche Anzahl%ha% Vorauflauf-Herbizide1726,8745,6813,2 Insektizide29811,8730,8912,9 Mais-Granulate662,6287,825,1 Rüben-Granulate25110,0725,6912,8 Wiesen-Herbizide1 41756,22 428,5642,9 Andere31712,6740,5613,1 Total2 5211005 659,2100 Quelle:BLW 2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 193

2.2.2 Allgemeine Direktzahlungen

Flächenbeiträge

Die Flächenbeiträge gelten die gemeinwirtschaftlichen Leistungen wie Schutz und Pflege der Kulturlandschaft,Sicherstellung der Nahrungsmittelproduktion und Gesunderhaltung unserer Lebensgrundlagen ab.Die Flächenbeiträge werden seit dem Jahr 2001 mit einem Zusatzbeitrag für die offene Ackerfläche und die Dauerkulturen ergänzt. Dadurch soll jener Teil der gemeinwirtschaftlichen Leistungen im Ackerbau abgegolten werden,welcher als Folge der Schwellenpreissenkung und der Liberalisierung der Getreidemarktordnung nicht mehr anders entschädigt werden kann.Für die Erschwernisse in der Hügel- und Bergregion erhalten die Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen Hangbeiträge und Beiträge für die Tierhaltung unter erschwerenden Produktionsbedingungen. Ansätze

– 30 bis 60 ha900

– 60 bis 90 ha600

– über 90 ha 0

1Der Zusatzbeitrag für offenes Ackerland und Dauerkulturen beträgt 400 Fr.pro ha und Jahr;auch er unterliegt der Flächenabstufung

Für angestammte Flächen in der ausländischen Wirtschaftszone reduzieren sich die Ansätze bei allen flächengebundenen Direktzahlungen um 25%.Insgesamt handelt es sich um 5’122 ha,welche seit 1984 in der ausländischen Grenzzone bewirtschaftet werden.

■■■■■■■■■■■■■■■■
2002Fr./ha 1
ha 1
– bis 30
200
■ Flächendeckende Bewirtschaftung als Ziel
2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 194
Tabellen 32a–32b,Seiten A32–A33

Flächenbeiträge 2002 (inkl.Zusatzbeitrag)

Der Zusatzbeitrag wurde für insgesamt 275'374 ha offenes Ackerland und 17'584 ha Dauerkulturen ausgerichtet.

Verteilung der Betriebe und der LN nach Grössenklassen 2002

Von der Beitragsdegression betroffen sind 7,8% der LN.Im Durchschnitt wird pro ha ein Flächenbeitrag von 1'286 Fr.ausbezahlt (inkl.Zusatzbeitrag).Die Betriebe mit einer Fläche bis 10 ha bewirtschaften insgesamt 9,7% der gesamten LN.Eine Betriebsgrösse von mehr als 60 ha weisen lediglich 0,9% aller Betriebe aus;sie bewirtschaften 3,5% der gesamten LN.

2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN
MerkmalEinheitTal-Hügel-Berg-Total regionregionregion Flächeha475 734262 061286 0241 023 819 BetriebeAnzahl24 35315 71317 78457 850 Fläche pro Betriebha19,516,716,117,7 Beitrag pro BetriebFr.26 68520 85719 03922 752 Total Beiträge1 000 Fr.649 864327 7261 316 183 Total Beiträge 20011 000 Fr.643 489325 919338 5931 303 881 Quelle:BLW
2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 195
Quelle: BLW Gr ö ssenklassen in ha Betriebe LN < 30 30 < LN < 60 60 < LN < 90 LN > 90 30 20 2010 020103040 über 90 60–90 30–60 20–30 15–20 10–15 5–10 bis 5 1,51,50,5 19,8 27,7 18,1 15,3 8,1 11,6 0,9 0,0 0,0 0,0 20,1 18,3 21,6 18,7 1,6 5,8 Betriebe in %LN in % 8,7

■ Flächennutzung mit Grünland

Beiträge für die Haltung Raufutter verzehrender Nutztiere

Die Massnahme hat zum Ziel,die Wettbewerbsfähigkeit der Fleischproduktion auf Raufutterbasis zu erhalten und gleichzeitig im Grasland Schweiz die flächendeckende Pflege durch Nutzung sicherzustellen.

Die Beiträge für die Haltung Raufutter verzehrender Nutztiere werden ausgerichtet für Tiere,die während der Winterfütterung (Referenzperiode:1.Januar bis Stichtag des Beitragsjahrs) auf einem Betrieb gehalten werden.Als Raufutter verzehrende Nutztiere gelten Tiere der Rinder- und der Pferdegattung sowie Schafe,Ziegen,Bisons,Hirsche, Lamas und Alpakas.Die Beiträge werden für Dauergrün- und Kunstwiesenfläche bezahlt.Die verschiedenen Tierkategorien werden umgerechnet in Raufutter verzehrende Grossvieheinheiten (RGVE).

Begrenzung der FörderungRGVE/ha

– in der Ackerbauzone,der erweiterten Übergangszone und der Übergangszone2,0

in der Hügelzone 1,6

– in der Bergzone I1,4

– in der Bergzone II 1,1

in der Bergzone III0,9

– in der Bergzone IV0,8

Die Abstufung der Beitragsbegrenzung nach Zonen orientiert sich einerseits am höchstzulässigen Tierbesatz gemäss Gewässerschutzrichtlinien und berücksichtigt andererseits das abnehmende Ertragspotential.Durch diese Staffelung wirken die Beiträge produktionsneutral,tragen aber wesentlich zu einer flächendeckenden Bewirtschaftung bei.

Beitragsberechtigt ist,wer mindestens eine RGVE auf seinem Betrieb hält sowie die Grundvoraussetzungen und Mindestanforderungen der Direktzahlungsverordnung erfüllt.

Der Beitrag pro RGVE für Tiere,welche einen höheren Arbeits- und Gebäudeaufwand verlangen,ist höher angesetzt als für die Tiere mit niedrigem Aufwand.Die RGVE sind demnach in zwei Beitragsgruppen aufgeteilt.Für Tiere der Rindvieh- und der Pferdegattung,Bisons,Milchziegen und Milchschafe werden 900 Fr.,für die übrigen Ziegen und Schafe,sowie Hirsche,Lamas und Alpakas 400 Fr.je RGVE ausgezahlt.

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 196

Beiträge für die Haltung Raufutter verzehrender Nutztiere 2002

Die Beiträge ersetzen die bis 1998 ausbezahlten Beiträge an Kuhhalter,welche keine Milch zur Vermarktung abliefern.Der Beitrag wird nicht nur für Kühe,deren Milch nicht vermarktet wird,sondern auch für andere Raufutter verzehrende Tiere bezahlt.Bei den Milchproduzenten,die in den Genuss dieser Beiträge kommen,handelt es sich um eher extensiv bewirtschaftete Betriebe.Im Vergleich zu den gehaltenen Kühen weisen sie einen relativ hohen Anteil an Aufzucht- oder Masttieren auf und verfügen über eine genügende Grünfläche.Bei den Verkehrsmilchproduzenten wurde im Jahr 2002 pro 4‘400 kg im Vorjahr abgelieferter Milch eine RGVE vom beitragsberechtigten Bestand in Abzug gebracht.Der Abzug wurde gegenüber dem Vorjahr um 200 kg angehoben, was zusätzliche Beiträge für milchproduzierende Betriebe in der Grössenordnung von ca.11 Mio.Fr.bewirkte.Die Beitragssumme ist gegenüber dem Vorjahr um ca.15 Mio.Fr. höher ausgefallen,was einerseits auf die Erhöhung des Milchabzuges,aber auch auf Umstellungen von Verkehrsmilch- auf Nichtverkehrsmilchproduktion sowie Beitragsoptimierungen zurückzuführen ist.

Beiträge für Betriebe mit und ohne vermarktete Milch 2002

MerkmalEinheitBetriebe mit Betriebe ohne vermarkteter vermarktete MilchMilch

BetriebeAnzahl21 62116 923

Tiere pro BetriebeRGVE23,512,5

Abzug aufgrund Beitragsbegrenzung der GrünflächeRGVE1,31,2 MilchabzugRGVE15,80,0

Tiere zu Beiträgen berechtigt RGVE6,411,3

Beiträge pro BetriebFr.5 6499 518

Quelle:BLW

Die Betriebe mit vermarkteter Milch erhalten zwar rund 3'900 Fr.weniger RGVE-Beiträge als die Betriebe ohne vermarktete Milch.Dafür profitieren sie von der Marktstützung in der Milchwirtschaft (z.B.Zulage für verkäste Milch).

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 197
MerkmalEinheitTal-Hügel-Berg-Total regionregionregion Zu Beiträgen berechtigende RGVEAnzahl88 54684 998156 158329 702 BetriebeAnzahl11 01911 48716 03838 544 Zu Beiträgen berechtigende RGVE pro BetriebAnzahl8,07,49,78,6 Beiträge pro BetriebFr.6 9626 3988 2947 348 Total Beiträge1 000 Fr.76 71473 489133 018283 221 Total Beiträge 20011 000 Fr.71 28667 240129 746268 272 Quelle:BLW

Beiträge für die Tierhaltung unter erschwerenden Produktionsbedingungen

Mit den Beiträgen werden die erschwerenden Produktionsbedingungen der Viehhalter im Berggebiet und in der Hügelzone ausgeglichen.Im Gegensatz zu den allgemeinen Beiträgen für die Haltung Raufutter verzehrender Nutztiere,bei welchen die Flächennutzung mit Grünland im Vordergrund steht (Pflege durch Nutzung),werden bei dieser Massnahme auch soziale,strukturelle und siedlungspolitische Ziele verfolgt.Beitragsberechtigt sind jene Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen,die mindestens 1 ha LN in der Hügel- oder Bergregion bewirtschaften und zugleich mindestens 1 RGVE halten. Beitragsberechtigt sind dieselben Tierkategorien wie bei den Beiträgen für die Haltung Raufutter verzehrender Nutztiere.

Auf das Beitragsjahr 2002 wurde die Limite der beitragsberechtigten GVE je Betrieb von 15 auf 20 erhöht.Mit der Erhöhung dieser Limite wird einerseits die Einkommenslage der Berglandwirtschaft verbessert und andererseits werden die negativen strukturellen Auswirkungen dieser Beitragsbegrenzung vermindert.Die Beitragsansätze sind nach Zonen differenziert.

für die Tierhaltung unter erschwerenden

1 Betriebe,die einen Teil der Fläche in der Berg- und Hügelregion bewirtschaften

Gegenüber dem Vorjahr haben die Beiträge für die Tierhaltung unter erschwerenden Produktionsbedingungen durch die Erhöhung der Limite von 15 auf 20 GVE um beinahe 40 Mio.Fr.zugenommen.Dementsprechend verzeichnen die zu Beiträgen berechtigenden RGVE eine Zunahme um knapp 78'000 Einheiten.Weiter zurückgegangen ist aber die Betriebszahl,und zwar um 870 Einheiten.

Ansätze pro RGVE 2002Fr./GVE – in der Hügelzone 260 – in der Bergzone I440 – in der Bergzone II 690 – in der Bergzone III930 – in der Bergzone IV1 190 Beiträge
Produktionsbedingungen 2002 MerkmalEinheitTal- Hügel-Berg-Total region 1 regionregion Zu Beiträgen berechtigende RGVEAnzahl46 319238 058245 531529 908 BetriebeAnzahl2 58814 94217 18134 711 RGVE pro BetriebAnzahl17,915,914,315,3 Beiträge pro BetriebFr.1 6065 51811 8138 342 Total Beiträge1 000 Fr.4 15782 449202 966289 572 Total Beiträge 20011 000 Fr.3 24569 981177 029250 255
Quelle:BLW
2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 198
■ Abgeltung der Produktionserschwernisse

Im Beitragsjahr 2002 standen rund 84% des RGVE-Bestandes in beitragsberechtigten Betrieben,die von der Limite betroffen sind.Mit der Erhöhung der Begrenzung von 15 auf 20 RGVE hat der beitragsberechtigte Tierbestand gegenüber dem Vorjahr um 11% auf insgesamt 72% zugenommen.

Verteilung
Produktionsbedingungen
Grössenklassen 2002 45–90 Betriebe in 100Tiere in RGVE in 1 000 30 –45 20 –30 15–20 10–15 5–10 bis 5 Quelle: BLW Gr ö ssenklassen in RGVE Betriebe (in 100) Tiere ( in 1 000) mit Beitrag Tiere ( in 1 000) ohne Beitrag 30 20 0 50100 150200 250 4877 10078 163 1024 67 39 8 84 49 22 60 55 53 22 43
der Raufutter verzehrenden Nutztiere unter erschwerenden
nach
2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 199

■ Allgemeine Hangbeiträge:Zur Abgeltung erschwerender Flächenbewirtschaftung

Hangbeiträge

Mit den allgemeinen Hangbeiträgen werden die Erschwernisse der Flächenbewirtschaftung in der Hügel- und Bergregion abgegolten.Sie werden nur für Wies-,Streuund Ackerland ausgerichtet.Wiesen und Streuefläche müssen jährlich mindestens ein Mal gemäht werden.Ausgeschlossen sind Hecken und Feldgehölze sowie Weiden und Rebflächen.

Anrecht auf Hangbeiträge haben jene Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen,welche die Grundvoraussetzungen und Mindestanforderungen der Direktzahlungsverordnung erfüllen.Diese sieht präzisierend vor,dass die Gesamtfläche mit Hangneigung mehr als 50 Aren zu umfassen hat,wobei eine Bewirtschaftungsparzelle mindestens 5 Aren messen muss.Die Hanglagen sind in zwei Neigungsstufen unterteilt.

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 200
Ansätze 2002Fr./ha – Neigung 18 bis 35% 370 – Neigung über 35% 510

Beiträge für Hangflächen 2002

Betriebe mit Hangbeiträgen 2002

Der Umfang der angemeldeten Flächen ändert von Jahr zu Jahr.Dies hängt von den klimatischen Bedingungen ab,die einen Einfluss auf die Bewirtschaftungsart (mehr oder weniger Weideland oder Heuwiesen) haben.

MerkmalEinheitTal- Hügel-Berg-Total region 1 regionregion Zu Beiträgen berechtigende Flächen: – Neigung 18–35%ha4 44366 99473 838145 275 – über 35% Neigungha1 30818 83062 37982 518 Totalha5 75185 825136 217227 793 BetriebeAnzahl2 10714 03216 57632 715 Beitrag pro BetriebFr.1 0972 4513 5662 929 Total Beiträge1 000 Fr.2 31134 38859 11295 811 Total Beiträge 20011 000 Fr.2 27934 79159 57396 643 1Betriebe mit Flächen in der Berg- und Hügelregion Quelle:BLW
2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 201
Quelle: BLW unter 18% Neigung 59% 18–35% Neigung 26% 35% und mehr Neigung 15% Total 556 906 ha

■ Hangbeiträge:Zur Erhaltung der Rebflächen in Steil- und Terrassenlagen

Die Hangbeiträge für Reben tragen dazu bei,Rebberge in Steil- und Terrassenlagen zu erhalten.Um den Verhältnissen der unterstützungswürdigen Rebflächen gerecht zu werden,wird für die Bemessung der Beiträge zwischen den steilen und besonders steilen Reblagen und den Rebterrassen auf Stützmauern unterschieden.Beiträge für den Rebbau in Steil- und Terrassenlagen werden nur für Flächen mit einer Hangneigung von 30% und mehr ausgerichtet.

Als Terrassenlagen gelten Rebflächen,welche mit Stützmauern regelmässig abgestuft sind und die folgenden Voraussetzungen erfüllen:

die Flächen weisen eine minimale Terrassierung auf,das heisst höchstens 30 m Abstand zwischen den Stützmauern;

– die Terrassenlage misst mindestens eine ha;

– die Stützmauern müssen mindestens 1 m hoch sein,gewöhnliche Betonmauern werden nicht berücksichtigt.

Hangbeiträge für Rebflächen erhalten jene Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen, welche die Grundvoraussetzungen und Mindestanforderungen der Direktzahlungsverordnung erfüllen und auf deren Betrieb die Fläche mit Hangneigung mehr als 10 Aren und pro Bewirtschaftungsparzelle mehr als 2 Aren misst.Die Beitragsansätze sind zonenunabhängig.

Beiträge für Rebflächen in Steil- und Terrassenlagen 2002

Der Anteil der Rebflächen in Steil- und Terrassenlagen an der gesamten Rebfläche beträgt rund 26% und der Anteil Betriebe gemessen an der Gesamtzahl aller Rebbaubetriebe 49%.

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 202
Ansätze 2002Fr./ha – für Flächen mit 30 bis 50% Neigung 1 500 – für Flächen mit über 50% Neigung 3 000 – für Flächen in Terrassenlagen 5 000
Einheit Zu Beiträgen berechtigende Flächen totalha3 276 Steillagen 30 bis 50% Neigungha1 632 Steillagen über 50% Neigungha311 Terrassenanlagenha1 334 Anzahl BetriebeAnzahl2 740 Fläche pro Betriebha1,2 Beitrag pro BetriebFr.3 668 Total Beiträge1 000 Fr.10 051 Total Beiträge 20011 000 Fr.10 043 Quelle:BLW

2.2.3 Ökologische Direktzahlungen

Ökobeiträge

Die Ökobeiträge gelten besondere ökologische Leistungen ab,deren Anforderungen über diejenigen des ÖLN hinausgehen.Den Bewirtschaftern und Bewirtschafterinnen werden Programme angeboten,bei denen sie freiwillig mitmachen können.Die einzelnen Programme sind von einander unabhängig;die Beiträge können kumuliert werden.

Total 359,4 Mio. Fr.

34%

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 203 ■■■■■■■■■■■■■■■■
Tabellen 33a–33b,Seiten A34–A35 Verteilung der Ökobeiträge auf die verschiedenen Programme 2002
Ökoausgleich
Extenso
RAUS 37% BTS 11% Biologischer Landbau
Quelle: BLW ÖQV 2%
9%
7%

Ökologischer Ausgleich

Mit dem ökologischen Ausgleich soll der Lebensraum für die vielfältige einheimische Fauna und Flora in den Landwirtschaftsgebieten erhalten und nach Möglichkeit wieder vergrössert werden.Der ökologische Ausgleich trägt zudem zur Erhaltung der typischen Landschaftsstrukturen und -elemente bei.Gewisse Elemente des ökologischen Ausgleichs werden mit Beiträgen abgegolten und können gleichzeitig für den obligatorischen ökologischen Ausgleich des ÖLN angerechnet werden.Daneben gibt es Elemente,die nur für den ökologischen Ausgleich beim ÖLN anrechenbar sind,nicht aber mit Beiträgen abgegolten werden.

Elemente des ökologischen Ausgleichs mit und ohne Beiträge

Beim ÖLN anrechenbare Elemente Beim ÖLN anrechenbare Elemente mit Beiträgen ohne Beiträge extensiv genutzte Wiesenextensiv genutzte Weiden wenig intensiv genutzte WiesenWaldweiden

Streueflächeneinheimische standortgerechte

Einzelbäume und Alleen

Hecken,Feld- und UfergehölzeWassergräben,Tümpel,Teiche BuntbrachenRuderalflächen,Steinhaufen und -wälle RotationsbrachenTrockenmauern

Ackerschonstreifenunbefestigte natürliche Wege Hochstamm-FeldobstbäumeRebflächen mit hoher Artenvielfalt

weitere,von der kantonalen Naturschutzfachstelle definierte ökologische Ausgleichsflächen auf der LN

Die Flächen müssen mindestens 5 Aren messen und dürfen während sechs Jahren in Abhängigkeit zur Zone jeweils frühestens Mitte Juni bis Mitte Juli genutzt werden.Das späte Mähen soll gewährleisten,dass die Samen zur Reife gelangen und die Artenvielfalt durch natürliche Versamung gefördert wird.So bleibt auch zahlreichen wirbellosen Tieren,bodenbrütenden Vögeln und kleinen Säugetieren genügend Zeit zur Reproduktion.Das Düngen und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln,mit Ausnahme der Einzelstockbehandlung von Problemunkräutern,sind verboten.

Die Beiträge für extensiv genutzte Wiesen,Streueflächen,Hecken,Feld- und Ufergehölze sind einheitlich geregelt und richten sich nach der Zone,in der sich die Fläche befindet.Der Anteil an extensiven Wiesen hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen.

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 204
Ansätze 2002Fr./ha – Ackerbau- und Übergangszonen 1 500 – Hügelzone1 200 – Bergzonen I und II 700 – Bergzonen III und IV450
Tabellen 34a–34d,Seiten A36–A39
Wiesen
■ Extensiv genutzte

Beiträge für extensive Wiesen 2002

Als Streueflächen gelten extensiv genutzte Grünflächen auf Feucht- und Nassstandorten,welche in der Regel im Herbst oder Winter zur Streuenutzung gemäht werden. Es gelten grundsätzlich die gleichen Bewirtschaftungsvorschriften wie für extensiv genutzte Wiesen.Die Flächen dürfen jedoch erst ab dem 1.September gemäht werden.

Beiträge für Streueflächen 2002

Als Hecken,Feld- oder Ufergehölze gelten Nieder-,Hoch- oder Baumhecken,Windschutzstreifen,Baumgruppen,bestockte Böschungen und heckenartige Ufergehölze. Die Flächen müssen mindestens 5 Aren messen und während sechs Jahren ununterbrochen entsprechend bewirtschaftet werden.Sie müssen sachgerecht gepflegt werden. Verboten sind sowohl die Düngung als auch die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln.Den Gehölzstreifen entlang ist ein ungedüngter Krautsaum von mindestens 3 m Breite anzulegen.

Beiträge für Hecken,Feld- und Ufergehölze 2002

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 205
MerkmalEinheitTal-Hügel-Berg-Total regionregionregion BetriebeAnzahl18 2019 0499 67936 929 Flächeha22 7839 22214 06646 071 Fläche pro Betriebha1,251,021,451,25 Beitrag pro BetriebFr.1 8361 0317681 359 Beiträge1 000 Fr.33 4179 3327 43650 186 Beiträge 20011 000 Fr.31 6538 8257 19147 669 Quelle:BLW
MerkmalEinheitTal-Hügel-Berg-Total regionregionregion BetriebeAnzahl1 7051 8303 0996 634 Flächeha1 7111 4233 4376 571 Fläche pro Betriebha1,000,781,110,99 Beitrag pro BetriebFr.1 478751699914 Beiträge1 000 Fr.2 5201 3752 1666 061 Beiträge 20011 000 Fr.2 1121 0671 4074 586 Quelle:BLW
MerkmalEinheitTal-Hügel-Berg-Total regionregionregion BetriebeAnzahl5 3232 6281 0438 994 Flächeha1 3087112982 317 Fläche pro Betriebha0,250,270,290,26 Beitrag pro BetriebFr.364277188318 Beiträge1 000 Fr.1 9377271962 860 Beiträge 20011 000 Fr.1 8996982012 797 Quelle:BLW
Streueflächen
Hecken,Feld-
Ufergehölze
und

■ Wenig intensiv genutzte Wiesen

Wenig intensiv genutzte Wiesen dürfen in einem geringen Ausmass mit Mist oder Kompost gedüngt werden.Daneben gelten die selben Nutzungsvorschriften wie für extensiv genutzte Wiesen.

Beiträge für wenig intensiv genutzte Wiesen 2002

■ Buntbrachen

Als Buntbrachen gelten mehrjährige,mit einheimischen Wildkräutern angesäte Streifen von mindestens 3 m Breite.Die Düngung dieser Streifen ist verboten.Problemunkräuter dürfen mittels Einzelstockbehandlung chemisch bekämpft werden,falls sie mit angemessenem Aufwand mechanisch nicht bekämpfbar sind.Ab dem zweiten Standjahr dürfen sie zwischen dem 1.Oktober und dem 15.März zur Hälfte geschnitten werden.Buntbrachen dienen dem Schutz bedrohter Wildkräuter.In ihnen finden auch Insekten und andere Kleinlebewesen Lebensraum und Nahrung.Zudem bieten sie Hasen und Vögeln Deckung.

Für Buntbrachen werden pro ha 3'000 Fr.ausgerichtet.Die Beiträge gelten für Flächen in der Ackerbauzone bis und mit Hügelzone.

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 206
Ansätze 2002Fr./ha – Ackerbau- bis Hügelzone 650 – Bergzonen I und II 450 – Bergzonen III und IV300
MerkmalEinheitTal-Hügel-Berg-Total regionregionregion BetriebeAnzahl9 2258 89910 58928 713 Flächeha8 1218 09120 71536 928 Fläche pro Betriebha0,880,911,961,29 Beitrag pro BetriebFr.565502666582 Beiträge1 000 Fr.5 2104 4647 04916 724 Beiträge 20011 000 Fr.5 6074 6747 30717 588 Quelle:BLW

Die Buntbrache ist im Zusammenhang mit der Liberalisierung des Getreidemarktes eine wirtschaftlich interessante Alternative zu den Ackerkulturen geworden.

Als Rotationsbrachen gelten ein- bis zweijährige,mit einheimischen Ackerwildkräutern angesäte Flächen,die mindestens 6 m breit sind und mindestens 20 Aren umfassen.In Rotationsbrachen finden bodenbrütende Vögel,Hasen und Insekten Lebensraum.In geeigneten Lagen ist auch die Selbstbegrünung möglich.Die Düngung dieser Streifen ist verboten.Problemunkräuter dürfen mittels Einzelstockbehandlung chemisch bekämpft werden,falls sie mit angemessenem Aufwand mechanisch nicht zu bekämpfen sind.Rotationsbrachen dürfen zwischen dem 1.Oktober und dem 15.März geschnitten werden.

Für die Rotationsbrachen werden pro ha 2'500 Fr.ausgerichtet.Die Beiträge gelten wie für die Buntbrachen für Flächen in der Ackerbauzone bis und mit Hügelzone.

Beiträge für Rotationsbrachen 2002

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 207 Beiträge für Buntbrachen 2002 MerkmalEinheitTal-Hügel-Berg-Total regionregionregion 1 BetriebeAnzahl2 10739552 507 Flächeha1 95332812 283 Fläche pro Betriebha0,930,830,260,91 Beitrag pro BetriebFr.2 7822 4957862 733 Beiträge1 000 Fr.5 86198546 850 Beiträge 20011 000 Fr.5 01086765 883 1Hier
Quelle:BLW
handelt es sich um Betriebe,die Flächen in der Hügel- oder Talregion bewirtschaften
MerkmalEinheitTal-Hügel-Berg-Total regionregion 1 region 1 BetriebeAnzahl8301362968 Flächeha1 15217111 325 Fläche pro Betriebha1,391,260,681,37 Beitrag pro BetriebFr.3 4713 1471 6883 421 Beiträge1 000 Fr.2 88142833 312 Beiträge 20011 000 Fr.2 78841233 203 1Hier handelt es sich um Betriebe mit Standort in der Hügel- oder Bergregion,die jedoch Teile ihrer Flächen in der Talregion bewirtschaften Quelle:BLW
Rotationsbrachen

■ Ackerschonstreifen

Ackerschonstreifen bieten den traditionellen Ackerbegleitpflanzen Raum zum Überleben.Als Ackerschonstreifen gelten 3 bis 12 m breite extensiv bewirtschaftete Randstreifen von Ackerkulturen wie Getreide,Raps,Sonnenblumen,Eiweisserbsen,Ackerbohnen und Soja,nicht jedoch Mais.Verboten sind der Einsatz von Stickstoffdüngern und Insektiziden sowie die breitflächige chemische oder mechanische Unkrautbekämpfung.Problemunkräuter dürfen mittels Einzelstockbehandlung chemisch bekämpft werden,falls sie mit angemessenem Aufwand mechanisch nicht bekämpfbar sind.

Im Jahr 2002 wurden pro ha 1’500 Fr.bezahlt.Beiträge gibt es nur für Flächen in der Tal- und Hügelzone.

Beiträge für Ackerschonstreifen 2002

MerkmalEinheitTal-Hügel-Berg-Total regionregionregion 1

BetriebeAnzahl120331154

Flächeha2960.135

Fläche pro Betriebha0,240,170,100,23

Beitrag pro BetriebFr.367251150341

Beiträge1 000 Fr.448052

Beiträge 20011 000 Fr.598066

1Hier handelt es sich um Betriebe,die Flächen in der Hügel- oder Talregion bewirtschaften Quelle:BLW

■ HochstammFeldobstbäume

Beiträge werden ausgerichtet für hochstämmige Kern- und Steinobstbäume,die nicht in einer Obstanlage stehen,sowie für Kastanien- und Nussbäume in gepflegten Selven. Die Stammhöhe muss bei Steinobstbäumen mindestens 1,2 m,bei den übrigen Bäumen mindestens 1,6 m betragen.Der Einsatz von Herbiziden zur Freihaltung des Stammes ist ausser bei Bäumen von weniger als fünf Jahren verboten.Die Beitragsberechtigung besteht ab einer Mindestzahl von 20 Bäumen.Die Beiträge für Hochstamm-Feldobstbäume können mit jenen für extensiv oder wenig intensiv genutzte Wiesen sowie den Beiträgen gemäss der Öko-Qualitätsverordnung kumuliert werden. Im Jahr 2002 wurden pro angemeldeten Baum 15 Fr.ausgerichtet.

Beiträge für Hochstamm-Feldobstbäume 2002

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 208
MerkmalEinheitTal-Hügel-Berg-Total regionregionregion BetriebeAnzahl17 34512 9835 50635 834 BäumeAnzahl1 223 574926 273270 1672 420 014 Bäume pro BetriebAnzahl70,5471,3549,0767,53 Beitrag pro BetriebFr.1 0581 0707361 013 Beiträge1 000 Fr.18 35313 8944 05336 300 Beiträge 20011 000 Fr.18 70113 9693 94336 613 Quelle:BLW

Aufteilung der ökologischen Ausgleichsflächen1 2002

Total 95 527 ha

Rotationsbrachen 1,4%

Buntbrachen 2,4%

Wenig intensiv genutzte Wiesen 38,7%

Feld- und Ufergehölze 2,4%

1 ohne Hochstamm-Feldobstbäume

Ackerschonstreifen 0,1%

Extensiv genutzte Wiesen 48,2%

Streueflächen 6,9%

Quelle: BLW

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 209

■ Gegenwärtige Situation der ökologischen Ausgleichsflächen (ÖAF)

Entwicklung der ökologischen Ausgleichsflächen

Seit der Einführung des ökologischen Ausgleichs als eigenes Öko-Programm im Jahr 1993 hat sich der Anteil ökologischer Ausgleichfläche kontinuierlich erhöht.Entscheidend war dabei der geforderte Mindestanteil an diesen Ausgleichsflächen von 7% bzw.3,5% bei Spezialkulturen bei einer Teilnahme am ehemaligen Programm der Integrierten Produktion (IP).Heute umfasst die beitragsberechtigte Fläche des ökologischen Ausgleichs mehr als 95'000 ha oder beinahe 9% der LN.Als wichtiges Element zum ökologischen Ausgleich zählen auch die Hochstamm-Feldobstbäume mit gegenwärtig 2,4 Mio.Stück.Der Bund unterstützt die ökologischen Ausgleichflächen mit rund 122 Mio.Fr.(zur Entwicklung der Flächen vgl.Abschnitt 1.3.1).

Aufteilung der ÖAF nach Elementen und Regionen 2002 1 TalregionHügelregionBergregion in hain %in hain %in hain %

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 210
Elementeder
Buntbrache1 9530,393280,1210 Rotationsbrache1 1520,231710,0610 Wenig intensiv genutzte Wiese8 1211,68 0912,9220 7157,23 Feld- und Ufergehölze1 3080,267110,262980,10 Ackerschonstreifen290,01600,10 Extensiv genutzte Wiesen22 7834,509 2223,3314 0664,91 Streueflächen1 7110,341 4230,513 4371,20 Total37 0577,3319 9527,2038 518,113,44 1ohne Hochstamm-FeldobstbäumeQuellen:BLW,BFS
LNder LNder LN

Öko-Qualitätsverordnung

Seit dem 1.Mai 2001 ist die Verordnung über die regionale Förderung der Qualität und der Vernetzung von ökologischen Ausgleichsflächen in der Landwirtschaft (ÖkoQualitätsverordnung, ÖQV,SR 910.14) in Kraft.

Um die natürliche Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern,unterstützt der Bund auf der LN ökologische Ausgleichsflächen von besonderer biologischer Qualität und die Vernetzung von ökologischen Ausgleichsflächen mit Finanzhilfen.Die Anforderungen, welche die Flächen für die Beitragsberechtigung gemäss der ÖQV erfüllen müssen, werden durch die Kantone festgelegt.Der Bund überprüft die kantonalen Vorgaben auf Grund von Mindestanforderungen.Entsprechen die kantonalen Anforderungen den Mindestanforderungen des Bundes und ist die regionale Mitfinanzierung gewährleistet,so leistet der Bund Finanzhilfen an die von den Kantonen an die Landwirte ausgerichteten Beiträge.Die Finanzhilfen des Bundes bewegen sich je nach Finanzkraft der Kantone zwischen 70 und 90% der anrechenbaren Beiträge.Die restlichen 10–30% müssen durch Dritte (Kanton,Gemeinde,Private,Trägerschaften) übernommen werden.Beiträge für die biologische Qualität und die Vernetzung sind kumulierbar.Die Verordnung beruht auf Freiwilligkeit,finanziellen Anreizen und der Berücksichtigung regionaler Unterschiede bezüglich der Biodiversität.

Anrechenbare Ansätze

Ansätze 2002Fr.

– für die biologische Qualität500.–/ha

– für die biologische Qualität der Hochstamm-Feldobstbäume20.–/Baum

für die Vernetzung500.–/ha

Eine ökologische Ausgleichsfläche trägt vor allem dann zur Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt bei,wenn sie bestimmte Zeigerarten und Strukturmerkmale ausweist und/oder an einem ökologisch sinnvollen Standort liegt.Während sich der Bewirtschafter einer ökologischen Ausgleichsfläche für die biologische Qualität direkt anmelden kann,braucht es für die Vernetzung der ökologischen Ausgleichsflächen ein Konzept,das mindestens eine landschaftlich und ökologisch begründbare Einheit abdeckt.

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 211
Tabelle 35,Seite A40

Zielsetzung biologische Qualität

Ökologische Ausgleichsfläche

Extensiv genutzte Wiesen (Typ 1)

Wenig intensiv genutzte Wiesen (Typ 4)

Streuefläche (Typ 5) HochstammFeldobstbäume (Typ 8) Hecken,Feld- und Ufergehölze (Typ 10)

Zielsetzung

Artenreiche Wiesen mit einer für die Region charakteristischen Pflanzen- und Tierwelt erhalten und fördern.

Auf Hochstamm-Feldobstbäume angewiesene Insekten und Vögel erhalten und fördern.

Eine für die Region charakteristische und biologisch wertvolle Tier- und Pflanzenvielfalt in Hecken,Feldund Ufergehölzen erhalten und fördern.

Quelle:BLW

Zielsetzung Vernetzung

Zielsetzung

Für die Region charakteristische Tier- und Pflanzenarten mittels einer zielorientierten Vernetzung von ökologischen Ausgleichsflächen erhalten und fördern

Ansprüche an die ökologischen Ausgleichsflächen

Die ökologischen Ausgleichsflächen sowie weitere naturnahe Lebensräume sind so zu platzieren,aufzuwerten und zu ergänzen,dass – die charakteristischen und zu fördernden Tierarten genügend und geeigneten Raum finden zur Nahrungssuche,Deckung,Fortpflanzung und Überwinterung sowie die Pflanzenarten zur Etablierung oder Vergrösserung des Bestandes; – die Voraussetzungen für die Verbreitung und den genetischen Austausch der Tier- und Pflanzenarten günstig sind;und

den landschaftlichen Eigenheiten einer Region Rechnung getragen wird.

Welche Typen von ÖAF miteinander vernetzt werden, hängt von den zu fördernden Arten ab.Deren ökologische Ansprüche und Verbreitungsmöglichkeiten bestimmen zudem Lage,Grösse und Abstände zwischen den einzelnen ÖAF sowie die Bewirtschaftung.

Quelle:BLW

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 212

Beiträge gemäss Öko-Qualitätsverordnung 2002

1BE,VD:Daten unvollständig,GR,UR,TI:Daten nicht rechtzeitig geliefert 2Hochstamm umgerechnet:1 Baum = 1 Are

Beiträge für biologische Qualität und Vernetzung 2002

Wiesen,wenig intensiv genutze Wiesen,Streueflächen

2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 213
MerkmalEinheitTal-Hügel-Berg-Total regionregionregion BetriebeAnzahl3 3563 4803 54110 377 Fläche 2 ha3 8845 1606 50815 552 Fläche 2 pro Betriebha1,161,481,841,50 Beitrag pro BetriebFr.7921 006784861 Beiträge1 000 Fr.2 6563 5002 7788 934
Quelle:BLW
1
MerkmalEinheitbiologische Vernetzungbiologische
Qualität und Vernetzung 1 Extensiv genutze
BetriebeAnzahl 7 406328960 Flächeha10 2952712 175 Beiträge1 000 Fr.4 1381041 525 Hecken,Feld- und Ufergehölze BetriebeAnzahl 310355155 Flächeha7114449 Beiträge1 000 Fr.295834 Hochstammfeldobstbäume BetriebeAnzahl 2 29989454 BäumeStück130 5991 53233 316 Beiträge1 000 Fr.2 0836624 Andere Elemente BetriebeAnzahl 05960 Flächeha08930 Beiträge1 000 Fr.03320 1 Als
Quelle:BLW
Qualität
Verbund der beiden Programme

Extensive Produktion von Getreide und Raps

Diese Massnahme hat zum Ziel,den Anbau von Getreide und Raps unter Verzicht auf Wachstumsregulatoren,Fungizide,chemisch-synthetische Stimulatoren der natürlichen Abwehrkräfte und Insektizide zu fördern.Die Anforderungen sind auf der gesamten Brotgetreide-,Futtergetreide- oder Rapsfläche eines Betriebes einzuhalten.

Der Anteil von Brotgetreide,der nach den Auflagen für die extensive Produktion angebaut wird,beträgt 44% der Gesamtproduktion.Dieser Anteil liegt bei 58% für Futtergetreide (ohne Körnermais) und bei 33% für Raps.

Im Jahr 2002 wurden pro ha 400 Fr.ausgerichtet.

Extensive Produktion von Getreide und Raps 2002

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 214
MerkmalEinheitTal-Hügel-Berg-Total regionregionregion BetriebeAnzahl10 8556 58396518 403 Flächeha54 58923 1982 35280 140 Fläche pro Betriebha5,033,522,444,35 Beitrag pro BetriebFr.2 0021 4089751 735 Beiträge1 000 Fr.21 7309 26694031 938 Beiträge 20011 000 Fr.21 7379 7431 04632 526 Quelle:BLW Aufteilung der Extensofläche 2002 Brotgetreide 52% Raps 6% Futtergetreide 42% Quelle: BLW Total 80 140 ha Tabelle 36,Seite A41

Biologischer Landbau

Ergänzend zu den am Markt erzielbaren Mehrerlösen fördert der Bund den biologischen Landbau als besonders umweltfreundliche Produktionsform.Um Beiträge zu erhalten,müssen die Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen auf dem gesamten Betrieb mindestens die Anforderungen der im August 2000 revidierten Bio-Verordnung vom 22.September 1997 erfüllen.

Beim biologischen Landbau wird auf chemisch-synthetisch hergestellte Hilfsstoffe,wie Handelsdünger oder Pestizide gänzlich verzichtet.Dies spart Energie und schont Wasser,Luft und Boden.Für den Landwirt ist es deshalb besonders wichtig,die natürlichen Kreisläufe und Verfahren zu berücksichtigen.Biobauern benötigen zwar mehr Energie für Infrastruktur und Maschinen.Gesamthaft erreicht der Biolandbau aber eine höhere Effizienz in der Nutzung der vorhandenen Ressourcen.Dies ist ein wichtiger Indikator für die Nachhaltigkeit des Produktionssystems.

Der Verzicht auf Herbizide fördert die Entwicklung zahlreicher Beikrautarten.Wo eine vielfältige Flora vorhanden ist,finden auch mehr Kleinlebewesen Nahrung.Dies wiederum verbessert die Ernährung der räuberisch lebenden Gliedertiere,wie der Laufkäfer,und damit die Voraussetzungen für eine natürliche Bekämpfung von Schädlingen.Zahlreicher vorkommende Pflanzen,Tiere und Mikroorganismen machen das Ökosystem robuster gegen Störungen und Stress.

Durch die organische Düngung,die schonende Bodenbearbeitung und den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel fördert der Biobauer eine grosse Menge und Vielfalt an Bodenorganismen.Die Bodenfruchtbarkeit wird durch die biologische Aktivität gefördert.Es wird Humus angereichert,die Bodenstruktur verbessert und die Bodenerosion vermindert.

Um eine optimale Abstimmung von Pflanzen,Boden,Tier und Mensch im Betrieb zu erreichen,strebt der Biobauer die Schliessung der Nährstoffkreisläufe auf dem Betrieb an.Erreicht wird dies durch die Bindung der Tierhaltung an die betriebseigene Futtergrundlage.Der Anbau von Leguminosen verbessert das Stickstoffangebot im Boden. Hofdünger und organisches Material aus Gründüngungen und Ernterückständen stellen über die Ernährung der Bodenlebewesen eine ausgewogene Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen sicher.

In der Nutztierhaltung müssen die RAUS-Anforderungen erfüllt sein.Sie bilden die Minimalanforderungen für die Tierhaltung im Biolandbau.Als weitere Massnahmen sind elektrisierende Steuerungseinrichtungen (Viehtrainer) und der Einsatz von Medizinalfutter verboten.Die Verwendung von grösstenteils betriebseigenem Futter soll eine angemessene Leistung und eine gute Gesundheit der Tiere sicherstellen.Natürliche Heilmethoden kommen im Bedarfsfall vorrangig zur Anwendung.

Im Jahr 2002 umfasste der biologische Landbau 9,6% der gesamten LN.

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 215 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN
2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 216 Ansätze 2002Fr./ha – Spezialkulturen1 200 – Offene Ackerfläche ohne Spezialkulturen800 – Grün- und Streueflächen200 Beiträge für den Biologischen Landbau 2002 MerkmalEinheitTal-Hügel-Berg-Total regionregionregion BetriebeAnzahl1 1181 3463 4345 898 Flächeha19 38621 80161 614102 802 Fläche pro Betriebha17,3416,2017,9417,43 Beitrag pro BetriebFr.6 8923 9703 6214 321 Beiträge1 000 Fr.7 7055 34312 43625 484 Beiträge 20011 000 Fr.7 3314 94611 21123 488 Quelle:BLW
der biologisch bewirtschafteten Fläche nach Region 2002 Talregion 19% Bergregion 60% Quelle: BLW Total 102 802 ha Hügelregion 21%
Tabelle 33a,Seite A34
Anteil

■ Besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme (BTS)

Besonders tierfreundliche Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere

Unter diesem Titel werden die beiden im Folgenden beschriebenen Programme BTS und RAUS zusammengefasst (vgl.auch Abschnitt 1.3.2).

Gefördert wird die Tierhaltung in Haltungssystemen,welche Anforderungen erfüllen, die wesentlich über das von der Tierschutzgesetzgebung verlangte Niveau hinausgehen.Es gelten die folgenden Grundsätze:

– die Tiere werden frei in Gruppen gehalten;

– den Tieren stehen ihrem natürlichen Verhalten angepasste Ruhe-,Bewegungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung;

die Ställe verfügen über genügend natürliches Tageslicht.

für besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme 2002

■ Regelmässiger Auslauf im Freien (RAUS)

Gefördert wird der regelmässige Auslauf von Nutztieren,auf einer Weide oder in einem Laufhof bzw.in einem Aussenklimabereich,der den Bedürfnissen der Tiere entspricht. Für die verschiedenen Tiere gelten die folgenden Anforderungen:

Raufutter verzehrende Nutztiere

– Weidegang an mindestens 26 Tagen im Monat während der Vegetationsperiode; – Auslauf an mindestens 13 Tagen im Monat während der Winterfütterungsperiode.

Schweine

– Mastschweine,Aufzuchtschweine und Zuchteber:täglicher Auslauf;

Galtsauen:Auslauf an mindestens 3 Tagen in der Woche.

Geflügel

täglicher Auslauf.

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 217
Ansätze 2002Fr./GVE – Tiere der Rindergattung,Ziegen,Kaninchen 90 – Schweine155 – Geflügel 180
MerkmalEinheitTal-Hügel-Berg-Total regionregionregion BetriebeAnzahl8 1585 2123 21116 581 GVEAnzahl201 58397 17247 008345 763 GVE pro BetriebAnzahl24,7118,6414,6420,85 Beitrag pro BetriebFr.2 8032 1531 5392 354 Beiträge1 000 Fr.22 86611 2244 94039 030 Beiträge 20011 000 Fr.20 0069 8344 19434 034
Beiträge
Quelle:BLW
Tabelle 37,Seite A42

Ansätze 2002Fr./GVE

Tiere der Rinder- und Pferdegattung,Bisons,Schafe,Ziegen, Dam- und Rothirsche sowie Kaninchen180 –

Beiträge für den regelmässigen Auslauf im Freien 2002

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 218
Geflügel
Schweine155 –
180
MerkmalEinheitTal-Hügel-Berg-Total regionregionregion BetriebeAnzahl12 93010 26511 62934 824 GVEAnzahl319 070222 537201 386742 993 GVE pro BetriebAnzahl24,6821,6817,3221,34 Beitrag pro BetriebFr.4 3313 8563 1023 781 Beiträge1 000 Fr.55 99839 58436 072131 654 Beiträge 20011 000 Fr.51 44336 53233 447121 422 Quelle:BLW
Tabelle 37,Seite A42

Sömmerungsbeiträge

Mit den Sömmerungsbeiträgen soll die Bewirtschaftung und Pflege unserer ausgedehnten Sömmerungsweiden in den Alpen und Voralpen sowie im Jura gewährleistet werden.Das Sömmerungsgebiet umfasst rund 600'000 ha,welche mit über 300'000 GVE genutzt und gepflegt werden.Beitragsberechtigt sind Bewirtschafter oder Bewirtschafterinnen,welche Tiere auf einem Sömmerungs-,Hirten- oder Gemeinschaftsweidebetrieb sömmern.

Sömmerungsbeiträge werden unter der Bedingung gewährt,dass die Betriebe sachgerecht und umweltschonend bewirtschaftet und allfällige kantonale,kommunale oder genossenschaftliche Vorschriften eingehalten werden.Sömmerungsbeiträge werden nach Normalstoss (NST) bzw.GVE ausgerichtet.Ein NST entspricht der Sömmerung einer GVE während 100 Tagen.

Der Beitragsansatz für übrige Raufutter verzehrende Tiere wurde gegenüber dem Vorjahr um 40 Franken pro Normalstoss erhöht.Diese Beitragserhöhung hatte für das Sömmerungsgebiet gegenüber dem Vorjahr eine Einkommensverbesserung von rund 9 Mio.Fr.zur Folge.

dieser Zahl handelt es sich um das Total der beitragsberechtigten Sömmerungsbetriebe (ohne Doppelzählungen)Quelle:BLW

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 219
Ansätze 2002 – Für gemolkene Kühe,Milchziegen und Milchschafe pro GVE (56–100 Tage Sömmerung)300 – Für Schafe ohne Milchschafe pro NST 120 – Für übrige Raufutter verzehrende Tiere pro NST 300 Sömmerungsbeiträge 2002 MerkmalBeiträgeBetriebeGVE oder NST 1 000 Fr.Anzahl Anzahl Kühe,Milchziegen und Milchschafe18 5172 53343 389 Schafe ohne Milchschafe3 0391 01723 944 Übrige Raufutter verzehrende Tiere68 0056 947224 277 Total89 5617 527 1 Total 200180 5247 607 1 1Bei
■ Nachhaltige Bewirtschaftung der Sömmerungsgebiete
Tabellen 40a–40b,Seite A45

■ Abschwemmungen und Auswaschung verhindern

Beiträge für den Gewässerschutz

Artikel 62a des Gewässerschutzgesetzes ermächtigt den Bund,Massnahmen der Landwirte zur Verhinderung der Abschwemmung und Auswaschung von Stoffen in oberund unterirdische Gewässer abzugelten.Das Schwergewicht wird auf die Verminderung der Nitratbelastung des Trinkwassers und der Phosphorbelastung der oberirdischen Gewässer in Regionen gelegt,in denen der ÖLN,der Biolandbau,Verbote und Gebote sowie vom Bund geförderte freiwillige Programme (Extenso, ökologischer Ausgleich) nicht genügen.

Gemäss der Gewässerschutzverordnung sind die Kantone verpflichtet,für ober- und unterirdische Wasserfassungen einen Zuströmbereich zu bezeichnen und bei unbefriedigender Wasserqualität Sanierungsmassnahmen anzuordnen.Diese Massnahmen können im Vergleich zum Stand der Technik bedeutende Einschränkungen bezüglich Bodennutzung und untragbare finanzielle Einbussen für die Betriebe mit sich bringen. Die Beiträge des Bundes an die Kosten betragen 80% für Strukturanpassungen und 50% für Bewirtschaftungsmassnahmen.Im Jahr 2002 wurden rund 3,6 Mio.Fr.ausbezahlt.

■ Kommunikationskonzept für das Nitratprogramm

Seit 1999 unterstützt der Bund kantonale Projekte (Nitrat-Programme) zur gezielten Verminderung der Nitratbelastung des Grundwassers.Für die Umsetzung der NitratProgramme ist auf Stufe Bund die Arbeitsgruppe (AG) Nitrat verantwortlich.Der Ausschuss vereinigt Experten des BLW,des BUWAL sowie des BAG.Den Kantonen obliegt sowohl die konzeptionelle als auch die operative Umsetzung der Nitrat-Programme.

Ziel der AG Nitrat ist,die Kommunikation zwischen den diversen Akteuren wie Bundesstellen,Kantone und Gemeinden zu verbessern und die Bevölkerung auf die Nitratproblematik zu sensibilisieren.Der Wissensstand und die Motivation der kantonalen Beratung und Fachstellen sollte erhöht und die Beteiligungszahlen am Nitrat-Programm des Bundes wesentlich gesteigert werden.Durch Kommunikationsaktionen wie umfassende Öffentlichkeitsarbeit,Plattformen für den Informations- und Wissensaustausch,Schaffung von Foren,wurde der Dialog und die Kommunikation gefördert.

Aufgrund der vermehrten Beteiligung am Nitrat-Programm haben sich auch die durch den Bund geleisteten Beiträge gegenüber dem letzten Jahr erhöht.

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 220

■ Entwicklung der Nährstoffgehalte im Projektgebiet Wohlenschwil

Überblick über die Projekte 2002

Das Projekt Wohlenschwil im Kanton Aargau wird seit 2001 im Rahmen der 62aBeiträge vom Bund unterstützt.Im Rahmen eines Pilotprojektes wurden 1996 rund 18 ha Ackerland in extensiv genutzte und ungedüngte Wiesen überführt.Durch diese Massnahme,die ohne Abgeltungen wirtschaftlich nicht tragbar gewesen wäre,konnte eine Verbesserung der Trinkwasserqualität erzielt werden.In dieser Zeitspanne konnte im Projekt durch eine gezielte Anpassung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung im Zuströmbereich und im Nitratperimeter der Grundwasserfassung «Frohberg» eine beachtliche Reduktion der Nährstoffeinträge erreicht werden:Die Nitratbelastung sank von 53 mg/l (1996) auf 25 mg/l (2003).

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 221
KantonRegion,Voraus- ProjektgebietProjektierte Beiträge GemeindesichtlicheGesamt-2002 Projektdauerkosten JahrhaFr.Fr. LUSempachersee1999–2004 1 4 6218 811 1661 064 702 LUBaldeggersee2000–2005 1 5 6009 559‘6941 048 439 LU/AGHallwilersee2001–2006 1 3 7865 029906875 052 AGWohlenschwil2001–200962547 69634 679 AGBirrfeld2002–20078131 909 50045 703 VDThierrens1999–200817138 55917 614 VDMorand2000–2008391785 75673 872 ZHBaltenswil2000–2008130712 00029 530 BEWalliswil2000–2005 98539 000200 446 SHKlettgau2001–20063571 811 870104 934 FRAvry-sur-Matran2000–2005 37200 75527 463 FRMiddes2000–2006 45159 99623 471 SOGäu2000–2005 6581 207 05091 478 Total 16 6153 637 383 Total 200114 4862 254 500 1 Verlängerung notwendig Quelle:BLW

Das Grundwasser-Einzugsgebiet der Grundwasserfassung «Frohberg» wird mehrheitlich landwirtschaftlich genutzt.Bis 1996 dominierte auf Grund der idealen natürlichen Voraussetzungen vor allem der Ackerbau.Das Einzugsgebiet umfasst eine Gesamtfläche von rund 102 ha.Davon sind 62 ha (61%) LN,39 ha (39%) Wald und eine ha nicht landwirtschaftliche Nutzfläche (vor allem überbaute Fläche).

12 Landwirtschaftsbetriebe aus fünf verschiedenen Gemeinden sind vom Nitratperimeter Wohlenschwil betroffen,allerdings in sehr unterschiedlichem Masse.Einige Betriebe bewirtschaften lediglich Einzelparzellen,bei anderen befinden sich namhafte Teile der LN innerhalb des Perimeters.

Gut ein Viertel der LN ist offenes Ackerland.Der Anteil Kunst- und Naturwiesen beträgt 73%.Auf Grund der Stilllegungen wird ein bedeutender Teil der Wieslandfläche extensiv genutzt.Das offene Ackerland wird zu mehr als der Hälfte mit Hackfrüchten, wie Raps,Zuckerrüben und Mais bebaut.Nitratrelevante Kulturen wie der Gemüseund Kartoffelanbau,die pro Fläche grosse N-Verluste aufweisen,sind im Jahr 2003 nicht vertreten.

Um die erfolgreiche Nitratreduktion auf 25 mg/l sicher halten zu können,ist die Fortführung der Massnahmen notwendig,was für die betroffenen Landwirte weiterhin mit Mehrleistungen verbunden ist.

2.2 DIREKTZAHLUNGEN 2 222
Februar 96 Juni 96 Oktober 96 Februar 97 Juni 97 Oktober 97 Februar 98 Juni 98 Oktober 98 Februar 99 Juni 99 Oktober 99 Februar 00 Juni 00 Oktober 00 Februar 01 Juni 01 Oktober 01 Februar 02 Juni 02 Februar 03 Juni 03 Oktober 02 Nitratgehalt (mg/l) Quelle: Christoph Ziltener, LBBZ Liebegg 0 60 50 40 30 20 10
Entwicklung des Nitratgehaltes beim Projekt Wohlenschwil (AG)

2.3Grundlagenverbesserung

Die Massnahmen unter dem Titel Grundlagenverbesserung fördern und unterstützen eine umweltgerechte und effiziente Nahrungsmittelproduktion sowie die Erfüllung der multifunktionalen Aufgaben.

Finanzhilfen für die Grundlagenverbesserung

MassnahmeRechnung Rechnung Budget 200120022003

Mio.Fr.

Beiträge Strukturverbesserungen10290102

Investitionskredite987079

Betriebshilfe30935

Beratungswesen und Forschungsbeiträge232424

Bekämpfung der Pflanzenkrankheiten und Schädlinge294

Pflanzen- und Tierzucht212123

Total277223267

Quelle:BLW

Mit den Massnahmen zur Grundlagenverbesserung werden folgende Ziele angestrebt:

– Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch Senkung der Produktionskosten;

– Förderung des ländlichen Raumes;

– Moderne Betriebsstrukturen und gut erschlossene landwirtschaftliche Nutzflächen;

– Effiziente und umweltgerechte Produktion;

– Ertragreiche,möglichst resistente Sorten und qualitativ hochstehende Produkte;

– Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier sowie der Umwelt;

– Genetische Vielfalt.

223 ■■■■■■■■■■■■■■■■
2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2

2.3.1 Strukturverbesserungen und Betriebshilfe

Strukturverbesserungen

Mit den Massnahmen im Bereich der Strukturverbesserungen werden die Lebens- und Wirtschaftsverhältnisse im ländlichen Raum verbessert.Dies betrifft insbesondere das Berggebiet und die Randregionen.

Als Investitionshilfen stehen zwei Instrumente zur Verfügung: – Beiträge (à-fonds-perdu) mit Beteiligung der Kantone; – Investitionskredite in Form von zinslosen Darlehen.

Investitionshilfen unterstützen die Landwirtschaft in der Entwicklung und der Erhaltung wettbewerbsfähiger Strukturen,ohne dass sie sich dafür untragbar verschulden muss.Auch in anderen Ländern,insbesondere in der EU,zählen die Investitionshilfen zu den wichtigsten Massnahmen zur Förderung des ländlichen Raumes.

Investitionshilfen werden für einzelbetriebliche und für gemeinschaftliche Massnahmen gewährt.

Im «Internationalen Jahr 2003 des Wassers» ist auch bei den Strukturverbesserungen in der Schweiz die Thematik hoch aktuell.Diese werden beim Wasser im ländlichen Raum vorwiegend in folgenden Bereichen wirksam:

–Unwetterereignisse:

Die Bedeutung der Wiederherstellung von Schäden an Infrastrukturen und Kulturland hat in den letzten Jahren zugenommen.

–Trinkwasser:

Die Bereitstellung von einwandfreiem Trinkwasser in dezentral besiedelten Gebieten ist auch bei uns noch nicht selbstverständlich.

–Ökologie:

Die Erhaltung und Aufwertung von Biotopen und Kleingewässern können im Rahmen von Strukturverbesserungen wirksam gefördert werden.

–Bodenfruchtbarkeit: Bewässerungen und die Erneuerung von Entwässerungen erhalten die Bodenfruchtbarkeit in den besten Böden und leisten einen Beitrag zur Ertragssicherung in extremen Klimajahren.

224 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2 ■■■■■■■■■■■■■■■■

■ Finanzielle Mittel für Beiträge

Für Bodenverbesserungen und landwirtschaftliche Hochbauten standen im Jahr 2002 90 Mio.Fr.zur Verfügung.Das BLW genehmigte neue Projekte mit Bundesbeiträgen von insgesamt 77 Mio.Fr.Damit wurde ein Investitionsvolumen von 355 Mio.Fr.ausgelöst.Die Summe der Bundesbeiträge an die genehmigten Projekte ist nicht identisch mit der Budgetrubrik «Landwirtschaftliche Strukturverbesserungen»,da die Zusicherung eines Beitrages und dessen Auszahlung nur ausnahmsweise im gleichen Jahr erfolgen, und vielfach von einem genehmigten Projekt nur eine Kredittranche zugesichert wird. Im Jahr 2002 konnten so beispielsweise die im Vorjahr eingegangenen Verpflichtungen,die wegen den Unwetterschäden 2000 besonders hoch waren,zu einem guten Teil abgebaut werden.

Beiträge des Bundes 2002 Landumlegungen mit Infrastrukturmassnahmen

Wegebauten

Wasserversorgungen

Unwetterschäden und andere Tiefbaumassnahmen

Ökonomiegebäude für Raufutter verzehrende Tiere andere Hochbaumassnahmen

Der Bund setzte im Jahr 2002 12% weniger finanzielle Mittel in Form von Beiträgen ein als im Vorjahr.Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 1992/94 liegt die Beitragssumme 11% tiefer.In den ordentlichen Rubriken 2000 und 2001 ist eine Erhöhung der Bundeskredite zur Behebung von Unwetterschäden enthalten.

225 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN
2
Tabellen 44–45,Seiten A52–A53
Mio. Fr. Talregion Hügelregion Bergregion 22,7 05101520253035 9,2 5,6 5,7 31,4 2,6 Quelle: BLW 59% 18% 23%

Im Jahre 2002 bewilligten die Kantone für 2’498 Fälle Investitionskredite von insgesamt 314 Mio.Fr.Von diesem Kreditvolumen entfallen 85% auf einzelbetriebliche und 15% auf gemeinschaftliche Massnahmen.Im Berggebiet können für gemeinschaftliche Projekte auch Überbrückungskredite,so genannte Baukredite mit einer maximalen Laufzeit von drei Jahren,gewährt werden.

Investitionskredite 2002

Die Kredite für einzelbetriebliche Massnahmen wurden z.B.als Starthilfe,für den Neubau,den Umbau oder die Verbesserung von landwirtschaftlichen Wohn- und Ökonomie- oder Alpgebäuden eingesetzt.Sie werden in durchschnittlich 14 Jahren zurückbezahlt.

Bei den gemeinschaftlichen Massnahmen wurden insbesondere Bodenverbesserungen und bauliche Massnahmen (Alpgebäude,Gemeinschaftsställe,Gebäude und Einrichtungen für die Verarbeitung und die Lagerung landwirtschaftlicher Produkte) unterstützt.

Im seit 1963 geäufneten Fonds de roulement befinden sich rund 1,9 Mrd.Fr.Den Kantonen werden jährlich neue Bundesmittel zur Verfügung gestellt;im Jahre 2002 waren es 70 Mio.Fr.Diese werden zusammen mit den laufenden Rückzahlungen für die Gewährung von neuen Krediten eingesetzt.

226 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2
BestimmungFälleBetragAnteil AnzahlMio.Fr.% Einzelbetriebliche Massnahmen2 276268,185 Gemeinschaftliche Massnahmen,ohne Baukredite15015,35 Baukredite7230,310 Total2 498313,7100
Quelle:BLW
1992/9419951996199719981999200020012002 Mio. Fr. Quelle: BLW 0 20 40 60 80 100 120 101858582757587102 90
Beiträge des Bundes an Bodenverbesserungen und landwirtschaftliche Hochbauten 1992/94–2002 ■ Finanzielle Mittel für Investitionskredite Tabellen 46–47,Seiten A54–A55

Investitionskredite 2002 nach Massnahmenkategorie, ohne Baukredite

227 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2
Ökonomiegebäude Starthilfe Wohngebäude Gemeinschaftlicher Inventarkauf, Verarbeitung und Lagerung landw. Produkte Kauf Betrieb durch Pächter Bodenverbesserungen Mio. Fr. Talregion Hügelregion Bergregion 128,2 020406080100120140 89,5 44,9 10,6 5,5 4,7 Quelle: BLW 25,7% 47,6% 26,7%

■ Unwetterschäden 2002

Die Unwetter im Jahr 2002 waren in ganz Europa geprägt durch Überschwemmungen, verbunden mit riesigen Schäden.Die Schweiz war nicht im gleichen Ausmass betroffen wie unsere Nachbarländer,dennoch wurden mehrere Gebiete von ausserordentlichen Unwettern heimgesucht:

– Mitte Juli verursachten Starkniederschläge in den Voralpen der Kantone Bern und Luzern grössere Schäden.

– Ende August ereigneten sich nach einer längeren Niederschlagsperiode massive Erdrutsche und Anlageschäden in der Ostschweiz;davon war neben den Kantonen St.Gallen und Appenzell Innerrhoden vor allem der Kanton Appenzell Ausserrhoden betroffen.

– Mitte November wurde insbesondere der Kanton Graubünden ungewöhnlich stark von Unwetterschäden betroffen.Infolge von lang andauernden Niederschlägen und hohen Temperaturen lösten grossflächige Erdrutsche massive Schäden aus.

Die provisorische Schadensumme im öffentlichen Bereich von 260 Mio.Fr.(Stand Februar 2003) übersteigt das Ausmass durchschnittlicher Jahre beträchtlich.Auch in der Landwirtschaft entstanden neben Ertragsausfällen grosse Schäden an Infrastrukturen und Kulturland.Unter Berücksichtigung der Verhältnismässigkeit wird für die Wiederherstellungen von landwirtschaftlichen Wegen,Wasserversorgungen sowie für die Räumung und Wiederherstellung von Kulturland insgesamt mit Kosten von 39 Mio.Fr.gerechnet;der Hauptteil fällt in den Kantonen Graubünden (21,3 Mio.Fr.), Appenzell Ausserrhoden (4,2 Mio.Fr.),Luzern (3,9 Mio.Fr.) und Bern (3,6 Mio.Fr.) an. Gemäss neueren Schätzungen der Kantone dürften die definitiven Schadenssummen über diesen Werten liegen.

Der Bundesanteil an der Schadenbehebung im Bereich Landwirtschaft wird mit 18 Mio.Fr.veranschlagt.Ein Teil der Wiederherstellungsprojekte,insbesondere jene im Zusammenhang mit den Unwetterereignissen Juli–August,wurde bereits im Kreditjahr 2002 behandelt oder durch Umverteilungen im ordentlichen Budget 2003 berücksichtigt.Namentlich zur Bewältigung der Schäden der Grossereignisse im November hat das Parlament ausserdem per 2003 einen Nachtragskredit im Umfang von 7 Mio.Fr. bewilligt.Dabei kommt Artikel 95 des Landwirtschaftsgesetzes für Zusatzbeiträge zur Behebung besonders schwerer Folgen von ausserordentlichen Naturereignissen zur Anwendung.

228 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2

■ Verteilung der Mittel

Betriebshilfe

Die Betriebshilfe wird in Form von zinslosen Darlehen gewährt und ist eine soziale Begleitmassnahme,die dazu dient,eine vorübergehende,unverschuldete finanzielle Bedrängnis zu verhindern oder zu beheben.In der Auswirkung entspricht die Betriebshilfe einer einzelbetrieblichen indirekten Entschuldung.

Im Jahr 2002 wurden in 270 Fällen insgesamt 35,2 Mio.Fr.Betriebshilfedarlehen gewährt.Im Vergleich zu 304 Fällen im Vorjahr ist die Anzahl Darlehen leicht zurück gegangen,was auch mit dem allgemein tiefen Zinsniveau erklärt werden kann.Das durchschnittliche Darlehen ist von 113’200 auf 130’237 Fr.gestiegen und wird in 14 Jahren zurückbezahlt.

Betriebshilfedarlehen 2002

Umfinanzierung bestehender Schulden26334,6 Überbrückung einer ausserordentlichen finanziellen Belastung70,6

Total27035,2

Quelle:BLW

Der seit 1963 mit neuen Bundesmitteln und Rückzahlungen geäufnete Fonds de roulement beträgt,zusammen mit den Kantonsanteilen,rund 173 Mio.Fr.Im Jahr 2002 wurden den Kantonen 9 Mio.Fr.neu zur Verfügung gestellt.Diese sind an eine angemessene Leistung des Kantons gebunden,die je nach Finanzkraft 20–80% des Bundesanteils beträgt.Die neuen Mittel von Bund und Kantonen werden zusammen mit den laufenden Rückzahlungen für die Gewährung von neuen Darlehen eingesetzt.

229 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2
BestimmungFälleBetrag AnzahlMio.Fr.
Tabelle 48,Seite A56

Investitionsbedarf für landwirtschaftliche Betriebsgebäude – Untersuchungen zu den Baukosten

Investitionen in landwirtschaftliche Bauten können die Produktionskosten eines Betriebes stark belasten.Sie sollten daher möglichst tief sein;es muss ein Optimum gefunden werden zwischen den Baukosten und den gewünschten Arbeitserleichterungen.In diesem Zusammenhang wird häufig auf Bauten und Lösungen verwiesen,die angeblich mit sehr niedrigen Kosten erstellt wurden.Die Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT) hat im Auftrag des BLW Untersuchungen durchgeführt,die den Investitionsbedarf für landwirtschaftliche Betriebsgebäude feststellen und die Baukosten mit dem benachbarten Ausland vergleichen.Den heutigen Entwicklungen entsprechend wurden Laufställe für die Milchviehhaltung untersucht.

Generell herrscht in der Schweiz die Meinung vor,dass die landwirtschaftlichen Bauten im Ausland weniger kosten.Deshalb wurden zusammen mit den Fachstellen im benachbarten Ausland,namentlich in Frankreich,Deutschland und Österreich,Vergleiche angestellt mit dem Ziel,diese Behauptung zu erhärten oder zu widerlegen.

Die Untersuchung zeigt,dass im benachbarten Ausland billiger gebaut wird.Der Unterschied ist auf tiefere Lohn- und Materialkosten sowie auf kostengünstige Serienund Vorfabrikationen zurückzuführen.Ausserdem sind im Ausland die Winter in der Regel kürzer und somit die mögliche Zeit für das Bauen länger.

Die tieferen Kosten müssen jedoch relativiert werden.So wird im Ausland die Planung und die Bauleitung oft von Amtsstellen zu äusserst günstigen Bedingungen wahrgenommen,was einer indirekten Finanzhilfe gleich kommt.Der Anteil an Eigenleistungen ist in der Regel wesentlich höher als in der Schweiz.Da beim Baukostenvergleich nur belegbare Kosten berücksichtigt wurden,verringert ein höherer Anteil an Eigenleistungen die Differenz ebenfalls.Eigenleistungen haben auch den Nachteil,dass eine Haftung Dritter bei Mängeln,Schäden und Verlusten nicht beansprucht werden kann. Zudem ist der betriebliche Erfolg und das persönliche Umfeld während der angespannten Zeit in der Bauphase zu berücksichtigen.

Untersucht wurde auch der Einfluss von gesetzlichen Vorschriften auf die Baukosten. Hier zeigt sich,dass diese das Bauen in der Schweiz gegenüber dem Ausland kaum teurer machen.Bei den Vorschriften betreffend Gewässerschutz und Tierschutz gibt es wenig Unterschiede.Einzig bei den Auflagen von Natur- und Heimatschutz sind Unterschiede feststellbar,die aber bei den untersuchten Bauten nicht ins Gewicht fallen.

230 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2
■ Baut man im Ausland billiger?

■ Unterschiede auch in der Schweiz

Die Untersuchungen in der Schweiz wurden im Talgebiet und im Berggebiet in drei Gruppen mit Betrieben bis 35 Grossvieheinheiten (GVE),zwischen 35–55 GVE und grösser als 55 GVE durchgeführt,dies für Baulösungen für die silagefreie Milchproduktion bei der Käseherstellung oder für die Produktion von Konsum- und Industriemilch mit Silagefütterung.Insgesamt wurden 71 Objekte ausgewertet.

Die Untersuchungen zeigen,dass es auch innerhalb der Schweiz grosse Unterschiede in den Kosten gibt.Die wichtigsten Faktoren für die Differenzen sind die Gebäudegrösse,die Betriebsausrichtung (Betriebe ohne oder mit Silage) sowie der Standard der Installationen.

Die Gebäudegrösse beeinflusst die spezifischen Baukosten (Fr./GVE) am meisten.Die Kostendegression ist bis zu 50 GVE am stärksten,nachher flacht sie deutlich ab.Tiefere Kosten pro GVE haben Baulösungen ohne Jungviehplätze zur Folge.Der Unterschied ist allerdings teilweise durch unterschiedliche Ansätze erklärbar,da eine Kuh mit 1,0 GVE angerechnet wird,ein grosses Rind bei gleichem Platzbedarf aber nur mit 0,6 GVE.Die Kosten in die Höhe treiben dagegen aufwändige Installationen wie teurer Melkstand, Melkroboter und mechanische Fütterungseinrichtungen.

231 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2
Fr./GVE Hofdünger Futterlager Stall Quelle: FAT 1 GVE (Anzahl Betriebe) 25 (11) 1 46 (16) 1 82 (18) 1 5 000 11 600 7 200 3 700 22 500 8 700 4 300 2 700 15 700 8 600 2 300 2 600 13 500 10 000 15 000 20 000 25 000
Kostendegression nach Gebäudegrösse

Kostenvergleich zwischen Betrieben mit und ohne Silage

Betriebe ohne Silage (25) 1 Betriebe mit Silage (17) 1 mit Heubelüftungohne Heubelüftung

Fr.%Fr.%

Stall10 000528 60066

Futterlager5 900312 10016

Hofdünger3 300172 40018

Total19 20010013 100100

ohne Silagemit Silage im Durchschnitt:im Durchschnitt: 41 GVE,davon 31 Kühe72 GVE,davon 59 Kühe

1(Anzahl Betriebe)

Quelle:FAT

Erhebliche Differenzen gibt es bei Betrieben ohne Silage respektive mit Silage.Bei gleicher Betriebsgrösse betragen sie Fr.3'000.– bis 4'000.– pro GVE.Die Silagebetriebe profitieren oft von bestehenden Gebäudeteilen und müssen somit nicht das gesamte Raumprogramm realisieren.Mobile Gerätschaften und der grössere Arbeitsaufwand für das Einlagern und Bereitstellen des Futters (Traktoren,Blockschneider, Futtermischwagen,etc.) bei Betrieben mit Silage sind in den Baukosten allerdings nicht enthalten.

Keinen wesentlichen Einfluss auf die Kosten haben Standort (Tal-,Hügel-,Bergregion) und Aufstallungssystem (Liegeboxen oder Tiefstreue) der Betriebe.Obwohl die Betriebe in der Bergregion eine längere Lagerdauer für Futter und Hofdünger haben und zudem höhere statische Anforderungen erfüllt werden müssen,können auch im Berggebiet grössere Einheiten kostengünstig erstellt werden,sofern nicht erschwerende Terrainverhältnisse und lange Transportwege zu Mehrkosten führen.

Mobile Einrichtungen sind im Vergleich nicht erfasst.Bei grossen Betrieben findet oft eine Verlagerung von Bauinvestitionen in solche Einrichtungen statt,was die Kostendegression etwas relativiert.

Die Investitionen für das Gesamtprogramm mit Stall,Futter- und Hofdüngerlager schwanken je nach Baulösung sehr stark und liegen auch bei grossen Silagebetrieben im Talgebiet (82 GVE) im Durchschnitt bei Fr.13'500.– pro GVE.

232 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2

■ Auch Minimallösungen haben eine Grenze

Die Auswertung nach Gebäudeflächen ergibt,dass pro GVE

13 bis 20 m2 überdeckte und betonierte Fläche erstellt wurden,um den Anforderungen einer tiergerechten Haltung zu genügen (Liegebereich,Fressbereich mit Futtertenne und Melkbereich);

– 30 m3 Lager für Belüftungsheu bei silofreien Betrieben oder 12 m3 Lager für die Silage notwendig sind;

12 m3 Hofdüngerlager erstellt werden müssen.

Eine Berechnung auf der Basis der minimal notwendigen Flächen zeigt,dass auch bei grossen Betrieben mit einfachen Gesamtlösungen die Kosten Fr.10'400.– bis 15'500.–pro GVE betragen.Zuschläge für Erschwernisse,Umgebung und Erschliessung sind darin noch nicht enthalten.Kostenangaben für Gesamtlösungen unter Fr.10'000.– pro GVE sind deshalb zu hinterfragen.Andererseits sind Kosten über Fr.20'000.– pro GVE ebenfalls kritisch zu prüfen.Es ist im Einzelfall abzuklären,welche Bauteile in den jeweiligen Kosten enthalten sind.

Minimaler Investitionsbedarf

Betrieb ohne SilageBetrieb mit Silage

Anmerkung: Der minimale Investitionsbedarf basiert auf den Ausmassen für den Boden von 15 m2, die Wand von 15 m2, das Dach von 20 m2, die Gülle von 12 m3

■ Gute Bauqualität auch mit tieferen Kosten

Quelle: FAT

Die in der Studie überprüften Betriebsgebäude waren grösstenteils unisolierte oder gar offene Ställe und wiesen eine gute Bauqualität auf,weshalb eine lange Lebensdauer erwartet werden kann.Die Gebäude befriedigen ebenfalls gestalterisch.Es wurden keine gravierenden bautechnischen oder bauphysikalischen Mängel festgestellt.

Die Bundesverfassung und das Landwirtschaftsgesetz verlangen,dass dem Natur- und Heimatschutz Rechnung getragen wird.Die finanziellen Auswirkungen dieser Vorgaben auf die landwirtschaftlichen Bauten sind im Rahmen der Studie nicht speziell untersucht worden;sie dürften allerdings nur in einzelnen Fällen eine Bedeutung haben.

233 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2
Fr./GVE StallFutterlagerHofdüngerlagerTotal
0 2 000 4 000 6 000 8 000 10 000 12 000 14 000 16 000 Belüftungsheu 30 m3 Silage 12 m3

■ Zielsetzungen zu 93% erreicht

2.3.2 Forschung,Beratung,Berufsbildung,CIEA,Gest

Landwirtschaftliche Forschung

Nach Bundesverfassung kann der Bund zur Erfüllung der multifunktionalen Aufgaben der Landwirtschaft die landwirtschaftliche Forschung fördern.

Die eidgenössischen landwirtschaftlichen Forschungsanstalten sind in der Geschäftseinheit Landwirtschaftliche Forschung (GLF) zusammengefasst und dem BLW unterstellt.Ihre Tätigkeiten in der anwendungsorientierten Forschung beanspruchen rund 60%,Vollzugs- und Kontrollaufgaben rund 40% der Mittel.Dank der Verbindung von angewandter Forschung mit Vollzug und Kontrolle wird gewährleistet,dass das aktuellste Know-how und eine hochwertige Infrastruktur optimal genutzt werden.

Die Beurteilung der Forschungsleistungen erfolgt anhand konkreter Indikatoren und Standards.Die Zielvorgaben wurden zu 93% erreicht.Die GLF konnte also das im vergangenen Jahr erreichte,hohe Leistungsniveau halten.Nur einige wenige Projekte liessen sich wegen fehlenden Fachpersonals oder einer im Laufe des Jahres erforderlichen neuen Prioritätensetzung nicht verwirklichen.

■ BSC:Ein modernes Steuerungsinstrument

Die GLF hat mit der «Balanced Scorecard» (BSC) ein umfassendes Managementinstrument eingeführt,das der Leistungssteuerung und der strategischen Unternehmensführung dient.Die BSC (wörtlich:ausgewogene Bewertungskarte) zeigt wie ein Armaturenbrett die wichtigsten Daten zur Führung und Steuerung der GLF an.

Dieses Armaturenbrett umfasst rund 20 Kennzahlen,dank denen die Vision und Aufgabe einer Organisation aus vier miteinander vernetzten Perspektiven betrachtet werden können:

1.Die Finanzperspektive stellt die Entwicklung und Verteilung der Finanzmittel dar.

2.Die Perspektive Leistung und Kunden zeigt den Output auf (z.B.Veröffentlichungen, Vorträge,Vorlesungen).

3.Die Prozessperspektive zeigt auf,welche Kooperationen mit anderen Institutionen bestehen.

4.Die Perspektive Potentiale umfasst die Bereiche Personal und Ausbildung.

Diese vier Gesichtspunkte sind eng verflochten.Die Auswertung des Kennzahlensystems ergibt somit Betriebsdaten,die es erlauben,kontinuierlich auf die bestmögliche Befriedigung der Kundenwünsche hinzuwirken.Die BSC der GLF wird in Abhängigkeit der Erfahrungen modifiziert und ständig an neue Bedürfnisse angepasst.

234 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2 ■■■■■■■■■■■■■■■■
üt

■ RAP und FAM werden zusammengelegt

Elemente der Balanced Scorecard

Finanzen

«Welches ist der Erreichungsgrad bei den vertraglichen Zielvorgaben?»

➞ Vertragsinformation

Potentiale

«Welches interne Potential ist für die Zielerreichung zu entwickeln?»

➞ Potentialinformation

Ziele / Vision

«Wie sind die Aufgaben zu erfüllen?»

➞ Strategie

Leistung und Kunden

«Wie lässt sich bei der Aufgabenerfüllung die Kundenzufriedenheit optimieren?»

➞ Verhaltenssteuerung

Prozesse

«Welche Prozesse müssen wir meistern, um unsere Kunden zufrieden zu stellen?»

➞ Interne Impulsinformation

Die BSC vernetzt sämtliche Gesichtspunkte,damit Vision und Strategie eines Unternehmens optimal umgesetzt werden können.Sie ist ein internes Führungsinstrument, mit dem die Weiterentwicklung der Institution auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtet wird.

Die Forschungsanstalt für Milchwirtschaft (FAM) und die Forschungsanstalt für Nutztiere (RAP) bilden seit 2000 das Kompetenzzentrum «Tierische Produktion und Lebensmittel tierischer Herkunft».Mit Beginn der neuen Leistungsauftragsperiode 2004–2007 werden die beiden Standorte einer gemeinsamen Direktion unterstellt.Die Standorte Posieux und Liebefeld-Bern bleiben bestehen.

235 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2

■ Internationale Anbindung

Die Agrarforschung richtet sich zunehmend international aus.Die GLF will sich am sechsten EU-Forschungsrahmenprogramm aktiv beteiligen.Sie steht damit im Wettbewerb zu den Forschungseinrichtungen in ganz Europa.Die erste Hürde wurde erfolgreich gemeistert.Die GLF beteiligt sich zusammen mit Forschungspartnern aus EU-Ländern an insgesamt 87 Interessensbekundungen (Expressions of Interest) für Forschungsprojekteingaben.Ein Teil der durch die Interessensbekundungen erarbeiteten Forschungsideen werden in den folgenden Jahren in Forschungsprojekt-Anträge einfliessen.

Das Mitmachen in internationalen Forschungsprojekten verlangt den Aufbau von Netzwerken mit mehreren internationalen Projektpartnern.Zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit gehört immer ein Geben und Nehmen.Es wird zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen eine Win/Win-Situation angestrebt.Dies heisst auch, dass nur hoch qualifizierte Forschungsgruppen gefragte Netzwerkpartner werden können.

Ausser in Netzwerken für EU-Forschungsprojekte arbeitet die GLF am Aufbau von grenzübergreifenden Projekten mit Partnerinstituten im benachbarten Ausland.Diese Anstrengungen zielen auf die Intensivierung der auch vom Bund geförderten InterregProjekte hin.Weitere Zusammenarbeitsmöglichkeiten ergeben sich mit dem europäischen Programm unter dem Kürzel COST (Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Forschung),mit der FAO und mit der OECD.Die Schweizer Agrarforschung ist damit deutlich internationaler geworden.

■ Forschungskonzept

für den Politikbereich Landwirtschaft

Im Rahmen der Botschaft über die Förderung von Bildung,Forschung und Technologie in den Jahren 2004–2007 wurden zu 12 Politikbereichen Forschungskonzepte erarbeitet.Das BLW war federführend für den Politikbereich Landwirtschaft.

Das Forschungskonzept für den Politikbereich Landwirtschaft steht wie die Agrarpolitik unter dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit.Für die Forschung bedeutet dies,dass eine umfassende Systembetrachtung angestrebt wird.Dazu ist der Ausbau interdisziplinärer Forschung unerlässlich.Die Vernetzung der Forschung ist auch notwendig,um künftige Forschungsfragen so früh wie möglich angehen zu können.

Wissen ist eine wettbewerbsentscheidende Ressource und das Management von Wissen wird zum kritischen Erfolgsfaktor.Praktische Ansätze und Methoden zum systematischen Umgang mit Wissen werden notwendig.Dies betrifft sowohl die unternehmensinternen Abläufe als auch den externen Wissensaustausch.

Ausgehend von diesen Grundgedanken sowie aus der Analyse der Entwicklungen der Agrarpolitik und des Umfeldes sind für die Forschung des Bundes für den Politikbereich Landwirtschaft für die Periode 2004–2007 folgende Ziele abgeleitet worden:

Ein ökonomisch leistungsfähiger Agrarsektor:Wettbewerbsfähigkeit und Innovation, Sicherheit und Qualität der Nahrungsmittel zu marktgerechten Preisen,tiefere Produktionskosten und höhere Wertschöpfung.

236 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2

– Ein ökologisch verantwortungsvoller Agrarsektor:Erhaltung / nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen wie Boden,Wasser,Luft und Landschaft sowie Biodiversität,Verständnis für ökosystemare Zusammenhänge,Technikfolgenabschätzungen, Ökotoxikologie im Landwirtschaftsbereich,Umweltleistungen des Agrarsektors,artgerechte Tierhaltung. – Eine sozialverträgliche Entwicklung des Agrarsektors:Einkommenssituation der Landwirtschaft im Zusammenhang mit Lebensqualität,Strukturdynamik,Anpassungsmöglichkeiten,Auswirkungen auf den ländlichen Raum.

– Früherkennung:Die landwirtschaftliche Forschung muss die Entwicklung in Bereichen wie Ernährung und Gesundheit,Produkteinnovation,Qualitätsstandards versus Warenflüsse,geschlossene Kreisläufe voraussehen und daran arbeiten.

Transdisziplinäre Forschung:Effektive Problemlösungen benötigen oft multidisziplinäre Ansätze und die aktive Beteiligung der ganzen «filière» (Produktionskette) bis zu den Konsumentinnen und Konsumenten.

– Wissenstransfer:Forschungsergebnisse kundengerecht den Benutzern zur Verfügung stellen.Neue Informationsmöglichkeiten und -technologien nutzen.Die Forschung muss transparent und medienwirksam mit der breiten Öffentlichkeit in Dialog treten.

Ziele der Agrarforschung

Auf der Grundlage des Forschungskonzepts «Landwirtschaft» wurde für die GLF ein neuer Leistungsauftrag 2004–2007 erstellt,der vom Bundesrat den betreffenden parlamentarischen Kommissionen zur Vernehmlassung unterbreitet wurde.Der neue Leistungsauftrag wird am 1.Januar 2004 in Kraft treten.

237 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2

Landwirtschaftliche und bäuerlich-hauswirtschaftliche Beratung

Der Bund gewährt den kantonalen landwirtschaftlichen und bäuerlich-hauswirtschaftlichen Beratungsdiensten,den Spezial-Beratungsdiensten landwirtschaftlicher Organisationen,die gesamtschweizerisch aktiv sind und den Beratungszentralen der Schweizerischen Vereinigung für Beratung in der Landwirtschaft Finanzhilfen.

Ausgaben für die Beratung 2002 EmpfängerBetrag Mio.Fr.

Landwirtschaftliche Beratungsdienste der Kantone8,8 Bäuerlich-hauswirtschaftliche Beratungsdienste der Kantone0,8 Spezial-Beratungsdienste landwirtschaftlicher Organisationen1,0 Schweizerische Vereinigung für Beratung in der Landwirtschaft8,4

Total19,0

Quelle:Staatsrechnung

In den letzten zwei Jahren standen Finanzfragen im Vordergrund.Diese können vom üblichen Betriebsvoranschlag über Abklärungen für Investitionen und Investitionskredite bis hin zu strategischen Abklärungen im Zusammenhang mit Hofübergaben und überbetrieblicher Zusammenarbeit gehen.Häufig hat die Komplexität der Fälle zugenommen und nicht selten wurden Betriebe zu Problemfällen.Zudem gewannen die Optimierung der Milchproduktion und die Ausrichtung auf Qualitäts- und Labelproduktion an Bedeutung.

238 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2
■ Schwerpunkte der Beratungsarbeit

■ Grundbildung

Landwirtschaftliche Berufsbildung

Der SBV nimmt die berufsständischen Interessen der landwirtschaftlichen Berufsbildung wahr.Nach einer gut einjährigen Übergangsphase wurde der Wechsel vom Schweizerischen Landwirtschaftlichen Verein (SLV) zum SBV im Berichtsjahr definitiv vollzogen.Die Delegierten des SLV haben am 28.Mai 2002 die Fusion mit dem SBV und gleichzeitig die Auflösung des traditionsreichen Vereins rückwirkend auf den 1.Januar 2002 beschlossen.Dem Geschäftsbereich Bildung des SBV sind damit sämtliche Aufgaben im Bereich der Berufsbildung,welche aus der Sicht des Berufsverbandes bearbeitet werden müssen,zugewiesen.Sie gliedern sich in die Bereiche Grundbildung (Sekundarstufe 2),höhere Berufsbildung (Tertiärstufe) und Erwachsenenbildung(Quartärstufe).Die Tätigkeiten beschränken sich auf die Deutschschweiz, soweit es sich um die Zusammenarbeit mit den Bildungsanbietern (Landwirtschaftsschulen,Kantone) handelt.In der Romandie werden die entsprechenden Aufgaben durch die Association des Groupements et Organisations Romands de l’Agriculture (AGORA) betreut.

Auf Stufe Berufslehre wurde das Projekt «Berufsfeld grüne Berufe» weiter geführt. Die Aktivitäten dienen als Vorbereitung im Hinblick auf die Einführung des neuen Berufsbildungsgesetzes.Im Frühjahr 2002 hat sich gezeigt,dass die Vision eines grossen Berufsfeldes,in welchem die Grundbildung der Berufe in der Landwirtschaft (inkl.der landwirtschaftlichen Spezialberufe),im Gartenbau und in der Forstwirtschaft mindestens teilweise gemeinsam angeboten würde,nicht umgesetzt werden kann. Das Lehrstellenbeschluss 2-Projekt des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie (BBT) wurde deswegen nicht abgeschlossen,sondern in angepasster Form weiter geführt.Die Zusammenarbeit findet auf gesamtschweizerischer Ebene zwischen dem Beruf LandwirtIn und den landwirtschaftlichen Spezialberufen statt,also im Rahmen eines «kleinen» Berufsfeldes.

Einen Schwerpunkt der Tätigkeiten des Geschäftsbereichs Bildung des SBV bildeten im Berichtsjahr die Arbeiten zur Entwicklung von neuen Ausbildungsmodellen der Grundbildung.Die laufenden Geschäfte wurden von der neuen Berufsbildungskommission des SBV bearbeitet.Die Führung des Gremiums,in welchem die praktische und schulische Bildung paritätisch vertreten sind,wurde von Werner Wyss,Lehrmeister aus dem Kanton Bern, übernommen.

Eine brancheninterne Vernehmlassung führte zur Erkenntnis,dass in der landwirtschaftlichen Grundbildung ein einheitliches,gesamtschweizerisches Ausbildungsmodell eingeführt werden soll.Die schulische Bildung von mindestens 1’600 Lektionen soll über die drei Ausbildungsjahre progressiv verteilt sein.Die Branche bekräftigt ganz klar das Prinzip der dualen Berufslehre.

239 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2

■ Höhere Berufsbildung

Der modular aufgebaute Baukasten für die höhere Berufsbildung wurde auch im Berichtsjahr rege genutzt.Die Möglichkeit,das «eigene» Weiterbildungsmenu zeitlich selber zu gestalten,wird sehr geschätzt.Auf Stufe Berufsprüfung wurden in der Deutschschweiz 1’679 Module,davon 1’453 mit «erfüllt»,abgeschlossen.287 Absolventinnen und Absolventen erreichten mindestens 10 Modulpunkte und konnten so die Berufsprüfung als «Landwirt/Landwirtin mit eidgenössischem Fachausweis» erfolgreich bestehen.Sie erfüllen damit die Zulassungsbedingungen für die landwirtschaftliche Meisterprüfung 2003.Im Berichtsjahr sind 184 Kandidatinnen und Kandidaten zur Schlussprüfung für Meisterlandwirte angetreten.161 bestanden die anspruchsvollen Prüfungen und konnten am 19.September 2002 an der Expoagricole das Meisterdiplom im Rahmen einer gesamtschweizerischen Feier entgegennehmen.

Centre international d’études agricoles (CIEA)

■ Weiterbildungsangebot des BLW

Rund 2000 Arbeitsstunden sind nötig,um für 80 Teilnehmende aus 40 Ländern eine zweiwöchige Weiterbildungsveranstaltung zu planen und durchzuführen.Seit vielen Jahren ist das BLW im Rahmen der Weiterbildungsinitiative CIEA an Aktivitäten mit landwirtschaftlichen Beratungs- und Bildungsfachleuten aus der ganzen Welt beteiligt.

Es handelt sich dabei um die Führung eines Bildungszentrums,welches 1956 auf Anregung des damaligen Direktors der landwirtschaftlichen Abteilung der FAO in Rom, F.T.Wahlen und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA),gegründet wurde.Ab 1958 konnten regelmässig aktuelle Fragestellungen zu Pädagogik,Methodik,Ausbildungsmodellen,Weiterbildungskonzepten und Beratung in der Landwirtschaft bearbeitet und diskutiert werden.Als Teilnehmende meldeten sich interessierte Fachleute aus Industrie- und Entwicklungsländern,so dass in jedem CIEA-Seminar ein intensiver,breiter Ideen- und Erfahrungsaustausch über viele Landesgrenzen hinweg stattfand.

■ Ein Netzwerk von Beratungs- und Bildungsfachleuten

Aus der anfänglichen Idee,einen Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit zu leisten, ist in den vergangenen Jahren ein Netzwerk von Beratungs- und Bildungsfachleuten entstanden.Ein kurzer Blick auf die Themen der letzten Jahre zeigt,dass die Institution CIEA stark darauf bedacht war und ist,aktuelle und vielseitige Fragestellungen zu bearbeiten.So wurden z.B.Probleme rund um «Schlüsselqualifikationen», «Evaluation», «Interne und externe Kommunikation» sowie «Wissensmanagement» erörtert. Gerade die letztgenannte Thematik erlaubte es an Herausforderungen zu arbeiten,mit welchen auch die ganze Landwirtschaft konfrontiert ist.Der Umgang mit einer riesigen Menge von Wissen und der Bedarf,das eigene Wissen ständig auf möglichst aktuellem Stand zu halten,beschäftigt heute wohl jeden Berufsmann,jede Berufsfrau.

240 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2

Es gilt deshalb die wichtigen Grundsätze des Wissensmanagements zu kennen.So nennen Davenport und Prusak beispielweise folgende Prinzipien,welche im Rahmen von CIEA-Aktivitäten berücksichtigt werden:

– Wissen entsteht und verbleibt im menschlichen Geist; – gemeinsame Nutzung von Wissen erfordert Vertrauen; – Austausch von Wissen sollte gefördert und entlohnt werden;

– Wissen ist etwas Kreatives;seine Entwicklung in unvermutete Richtungen sollte unterstützt werden.

Konkret ging es im Seminar 2002 darum aufzuzeigen,wie landwirtschaftliche Fachleute zu gutem,umfassendem Wissen kommen,wie sie dieses Wissen effizient verwenden können und wie aufgearbeitetes Wissen in geeigneter Form weitergegeben werden kann.Neben wichtigen Grundlagen zum Wissensmanagement wurden im Verlauf des Seminars vor allem konkrete Anwendungsbeispiele bearbeitet,z.B.die Themen «Mit Wissen in Institutionen umgehen», «Netzwerke – eine neue Art der Zusammenarbeit setzt sich durch» oder «Wissensmanagement mit technischen Hilfsmitteln».Einblicke in die landwirtschaftliche Bildungspraxis und in Bauernbetriebe des Kantons Bern rundeten das Programm ab.

Das CIEA als kleines Kompetenzzentrum zweier Bundesämter (BLW und DEZA) will verschiedenste methodisch-didaktische Prinzipien zu Gunsten der schweizerischen und der internationalen Landwirtschaft und im Interesse der landwirtschaftlichen Beratung und Bildung auch in den kommenden Jahren umsetzen.Der Nutzen für alle Beteiligten kommt auf verschiedenen Ebenen klar zum Ausdruck.

Das CIEA ermöglicht:

– die Auseinandersetzung mit Stand und Entwicklungsperspektiven im landwirtschaftlichen Beratungs- und Bildungswesen;

– Einblicke in neue Arbeitstechniken und Arbeitsmethodologien;

– interdisziplinäres Denken und Arbeiten an den Schnittstellen zwischen Landwirtschaft,Pädagogik und Entwicklung;

–übergreifende nationale und internationale Kontakte zu Fachleuten aus Beratung und Bildung und damit verbunden eine persönliche Standortbestimmung.

Zwischenbeurteilungen und Evaluationen am Ende der verschiedenen Seminare zeigten auf,dass die gesteckten Ziele in hohem Masse erreicht werden konnten.Die hohe Teilnehmerzufriedenheit und die gute Beurteilung konnten neben der inhaltlichen Qualität und der methodischen Vielfalt auch auf die gute Organisation der Anlässe zurückgeführt werden.Am entscheidensten für den Erfolg der Seminare war jeweils die äusserst engagierte Mitarbeit der Teilnehmenden.Die Beteiligten aus aller Welt wuchsen im Verlauf der Seminare zu einer echten Wissensgemeinschaft zusammen.

Detaillierte Informationen über das CIEA sowie über kommende Aktivitäten sind unter www.ciea.ch zu finden.

241 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2
■ CIEA-Seminar 2002 ■ Vielfältiger Nutzen

■ Schaffung eines Beratungsbüros

Eidgenössisches Gestüt

Der Pferdebestand in der Schweiz hat seit 1996 um mehr als 17% zugenommen.Zwar werden demnach immer mehr Pferde genutzt,aber es fehlt oft das notwendige Wissen über die Haltung und Nutzung dieser Tiere.

Fragen an die Beratungsstelle Pferd im Jahr 2002

Diverses 4%

Fütterung 5%

Pferdekauf / Info zu Rassen 5%

Pferdepflege / Hufpflege 2%

Abstammung / Anpaarung 8%

Ausbildung Pferd und Reiter 2% Herdebuch / Zuchtprüfungen 8% Betriebswirtschaft 18%

Quelle: Eidgenössisches Gestüt

Um Abhilfe zu schaffen haben die Verantwortlichen für das Eigenössische Gestüt in Zusammenarbeit mit den bestehenden Organisationen ein Beratungsbüro für Pferdezucht und Pferdehaltung ins Leben gerufen.Das Beratungsbüro liefert wertvolle Informationen auf zahlreichen Gebieten:Zucht,tiergerechte Haltung,Fütterung, Hygiene und Krankheiten,Verletzungen,Hufpflege,Fruchtbarkeit und Reproduktionsmethoden.Im Berichtsjahr wurde das Angebot bereits rege benutzt.

242 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2
/ Infrastruktur
Stallbau
17% Medizin 14% Recht 17%

■ Hoher Qualitätsstandard dank zertifiziertem Saatund Pflanzgut

Produktionsmittel

Saat- und Pflanzgut

Durch die Zertifizierung von Saat- und Pflanzgut wird der Landwirtschaft Vermehrungsmaterial mit hoher Qualität,erwünschten Sortenmerkmalen und einwandfreiem phytosanitärem Status zur Verfügung gestellt.Mit der Anwendung eines gezielten Vermehrungsschemas sowie der Verwendung von gesundem Ausgangsmaterial wird der Befall durch qualitätsmindernde und phytopathogene Schadorganismen in der Pflanzenproduktion eingedämmt.Im Vordergrund der Zertifizierung stehen die Pflanzenschutzqualität und Sortenechtheit.

Das Ausgangsmaterial wird in aufwändigen Tests auf die Abwesenheit von Virosen, Mycoplasmen und Bakterien getestet und muss artspezifische Anforderungen,z.B.das Einhalten der Abstammungsregeln,die Sortenechtheit oder den Gesundheitszustand der für die Produktion registrierten Parzellen erfüllen.Mit der exakten Dokumentation des gesamten Vermehrungsprozesses wird ein gesunder Warenfluss angestrebt.

Durch die gezielte Selektion pflanzengenetischer Merkmale bietet die moderne Pflanzenzüchtung eine Erweiterung der Sorteneigenschaften.Somit kann eine verbesserte Resistenz gegenüber Schadorganismen,ein gezielter und reduzierter Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmittel oder eine erhöhte Toleranz gegenüber abiotischen Stressfaktoren erreicht werden.

Der Sortencharakter wird durch natürliche Mutationen,Durchwuchs oder spontane Einkreuzungen mit anderen Typen beeinträchtigt.Die Erhaltungszüchtung gewährleistet,dass die Leistungsfähigkeit einer Sorte bestehen bleibt.So wird sortenbildtypisches Saatgut in Vorvermehrungsparzellen angebaut.Diese stellen die erste Vermehrungsgeneration dar (Vorstufensaatgut),aus der sich die verschiedenen Vermehrungsstufen (Basissaatgut,zertifiziertes Saatgut) entwickeln.

Nach den Grundsätzen der Erhaltungszüchtung produziertes Basissaatgut ist anerkennungspflichtig und bildet das Ausgangsmaterial für die Weitervermehrung zu zertifiziertem Saatgut.Es erwächst direkt aus dem Vorstufensaatgut.Die Sortenechtheit muss gewährleistet sein.Die geforderten Bedingungen an Parzellen und phytosanitären Status des Saatgutes sind deutlich höher als bei zertifizierten Saatgut.

2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 243 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2 ■■■■■■■■■■■■■■■■
2.3.3

Das eigentliche Verbrauchssaatgut,welches für die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln benötigt wird,ist das zertifizierte Saatgut.Es muss aus anerkanntem Basissaatgut gewachsen sein.Vor dem Verkauf wird es offiziell (Feldbesichtigung der Vermehrungsparzellen,Analyse der Reinheit und Keimfähigkeit) kontrolliert.

Für jede Pflanzenart besteht ein spezifisches Kontrollverfahren.Diese Kontrollen werden je nach Produktionskategorie durch den Eidgenössischen Dienst für Saat- und Pflanzgut oder eine zugelassene Person der Vermehrungsorganisation durchgeführt. Als zertifiziertes Saatgut darf ausschliesslich Vermehrungsmaterial in Verkehr gebracht werden,welches die hohen Anforderungen der Gesetzgebung erfüllt und somit die notwendige Qualität aufweist.

244 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2
199619971998199920002001 in ha Hybridmais Futterpflanzen Körnerleguminosen Getreide Quelle: Agrarforschung 2002 7 800 8 000 8 200 8 400 8 600 8 800 9 000 9 200 9 400 9 600 9 800
Entwicklung der anerkannten Saatgutflächen

■ Weniger Neubewilligungen

Pflanzenschutzmittel

Bedingt durch angehobene Zulassungsbedingungen (internationale Anforderungen, vollständige Dossiers) setzt sich der Trend zu weniger Gesuchen und Neubewilligungen von Pflanzenschutzmitteln fort.

Entwicklung von Gesuchen und Neubewilligungen für Pflanzenschutzmittel

JahrNeue

1 inkl.Bewilligungen aus Vorjahresgesuchen

Anmerkung:Nicht mitgezählt sind Gesuche,die aus Anlass von Änderungen der Geschäftstätigkeit (Fusionen,Verkauf von Produkten,Wirkstoffen oder Geschäftszweigen) seitens der Bewilligungsinhaber gestellt wurden.

■ EU-Verbot von Wirkstoffen

Aufmerksam werden die Entwicklungen in der EU verfolgt.Dort dürfen in den kommenden Monaten und Jahren rund 50% der Wirkstoffe,welche noch Mitte 1993 in mindestens einem der Mitgliedstaaten auf dem Markt waren,nicht mehr eingesetzt werden.Das BLW hat ein entsprechendes Programm zur Bewältigung der Auswirkungen dieser EU-Massnahmen in der Schweiz erarbeitet.Die Umsetzung richtet sich auf diejenige in der EU aus.

245 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2
GesucheNeu bewilligte Produkte AnzahlAnzahl 1998126110 199912142 200010091 20017075 1 20026750 1

Entwicklung der Düngung in der Landwirtschaft

Die Pflanzennährstoffe Stickstoff (N) und Phosphor (P ausgedrückt als P2O5) werden den Böden durch das Pflanzenwachstum entzogen und müssen wieder ersetzt werden. In der Landwirtschaft werden neben Hofdüngern auch Recycling- und Handelsdünger eingesetzt.Der Düngemittelverbrauch von N und P ist ein Gradmesser der Intensität der landwirtschaftlichen Produktion.Hofdünger (vorwiegend Stallmist und Gülle) sind die Hauptquelle für die N- und P-Zufuhr,vor allem in Gebieten mit hoher Viehdichte. Zusätzlich werden N- und P-haltige Mineraldünger eingesetzt.

Die Hofdünger decken mehr als 60% des Bedarfs unserer Kulturen.Grossvieh und Schweine liefern den grössten Teil davon.Beim Grossvieh haben die Bestände seit 1960 etwas abgenommen.Demgegenüber nahm der Schweinebestand bis 1980 stetig zu,seit 1980 jedoch markant ab.

N- und P2O5-Anteile verschiedener D

Die wichtigsten in der Landwirtschaft verwendeten Recyclingdünger der letzten Jahre waren Klärschlamm und Kompost.Die Menge an ausgebrachten Nährstoffen durch diese beiden lag jedoch unter 11% der gesamten Düngerbilanz.Der Anteil des landwirtschaftlich verwerteten Klärschlamms nahm in den neunziger Jahren stark ab.Ab 2003 darf Klärschlamm nicht mehr auf Gemüse- und Futterflächen und ab dem Jahre 2006 als Folge zu hoher Risiken in der Landwirtschaft überhaupt nicht mehr verwendet werden.

2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2 246
■ Hauptlieferant Hofdünger
üngerarten
N P2O5 Hofdünger 68% Mineraldünger 28% Klärschlamm und Kompost 4% Hofdünger 72% Mineraldünger 17% Klärschlamm und Kompost 11%
Quelle: SBV

■ Starke Abnahme des Mineraldüngerverbrauchs

In den letzten Jahrzehnten hat eine optimale Versorgung der Böden mit den benötigten Nährstoffen und der schonungsvolle Umgang der Landwirte mit den Hofdüngern zu einer starken Abnahme des Mineraldüngerverbrauchs geführt.So sank der Phosphorverbrauch in den Jahren 1996 bis 2000 um mehr als die Hälfte verglichen mit den vorangehenden Jahrzehnten.

Belastungen der Umwelt durch Nährstoffe können durch massvollen Gebrauch von Düngern,aber auch durch nachhaltige landwirtschaftliche Bewirtschaftungsmethoden, wie geeignete Fruchtfolge und Anbau von Bodendeckern,minimiert werden.Die neue Agrarpolitik hat massgeblich dazu beigetragen,dass die in der Landwirtschaft eingesetzte Düngermenge reduziert wurde.

Futtermittelkontrolle

Die Forschungsanstalt für Nutztiere (RAP) in Posieux führt die amtliche Kontrolle von Ausgangsprodukten,Futtermitteln und deren Produzenten gesamtschweizerisch durch. Sie überprüft Inhaltsstoffe sowie gewisse Eigenschaften von Futtermitteln analytisch und vergleicht die Ergebnisse mit der entsprechenden Kennzeichnung auf der Verpackung sowie den zugelassenen Ausgangsprodukten und Zusatzstoffen.Im Jahr 2002 wurden total 1’414 Proben untersucht,17% mehr als im Vorjahr.

Für kleine Fehler in der Deklaration von Futtermitteletiketten oder für Abweichungen im tolerierten Bereich zwischen dem deklarierten und analysierten Gehalt (z.B.Rohproteingehalt) werden hauptsächlich leichte Beanstandungen ausgesprochen.Mit 41% blieb dieser Anteil praktisch gleich wie im Vorjahr (42%).

Zu kostenpflichtigen Beanstandungen kam es in 13% der Fälle,im Vergleich zu 15% im Vorjahr.Bei diesen werden z.B.die tolerierten Bereiche überschritten oder die Etikettierung ist ungenügend.Solche Beanstandungen müssen innert nützlicher Frist behoben werden.

2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2 247
1956/601966/701976/801986/901996/2000 in t NP Quelle: SBV 0 20 000 40 000 60 000 80 000
Mineraldüngerverbrauch 1956–2000

■ Kontrolle auf Tiermaterialrückstände

Bei schwerwiegenden Mängeln wird eine Strafanzeige eingereicht.Dies ist der Fall, wenn ein negativer Einfluss auf die Qualität der tierischen Lebensmittel Milch,Fleisch, Eier oder auf die Umwelt zu erwarten ist.Wie im Vorjahr wurden in 9 Fällen (0,6%) die Gerichte eingeschaltet.

Seit Anfang 2001 ist der Einsatz von tierischem Material auch in Futtermitteln für Schweine und Geflügel verboten.Im Rahmen des Leistungsauftrages der BSE-Einheit wurden Futtermittel vermehrt auf Tiermaterialrückstände kontrolliert.Von den 1’251 analysierten Proben des Jahres 2002 wiesen 19 entsprechende Verunreinigungen auf. Die Anzahl positiver Proben verringerte sich somit von 14% im Jahre 2000 auf 2,9% im Jahr 2001 und weiter auf 1,5% im Berichtsjahr.Die Futtermühlen konnten als Kontaminationsquellen für BSE weitgehend eliminiert werden.

■ Kontrolle auf GVO

Im Jahr 2002 wurden 254 Futtermittel auf das Vorhandensein gentechnisch veränderter Bestandteile untersucht.Gemäss der Liste der zugelassenen gentechnisch veränderten Ausgangsprodukte und Einzelfuttermittel (SR 916.307.11) gilt eine Kennzeichnungsgrenze von 3% für Einzelfuttermittel und 2% bei Ausgangsprodukten resp.Mischfuttermitteln.Drei Proben wurden beanstandet,ein Fall mehr als im Jahr 2001.In allen drei Fällen fehlte die entsprechende Deklaration.

■ Betriebskontrollen

Bei den Betriebskontrollen werden die Aktivitäten der Betriebe erfasst und es wird überprüft,ob sie den entsprechenden gesetzlichen Anforderungen nachkommen und diese auch weiterhin erfüllen können.Darunter fallen Anforderungen an Räume, Einrichtungen und Verfahren,Hygiene und Sachkenntnis sowie die Buchführungspflicht und Abgabeberechtigung bei Zusatzstoffen und Vormischungen.Die Mehrheit der Betriebe erfüllt diese Anforderungen oder konnte sie im Verlaufe des Jahres in Ordnung bringen.

In 167 Getreidesammelstellen wurde zusammen mit den Kantonen,die für die Lebensmittelkontrolle zuständig sind,die Möglichkeit einer Kontamination zwischen Brotgetreide,Futtergetreide und Ölsaaten einerseits und Futtermitteln tierischer Herkunft andererseits abgeklärt.Gleichzeitig hat man Getreideproben gezogen und untersucht. In sieben Futtermittelproben aus sechs Betrieben wurden Spuren von tierischem Material festgestellt,worauf die Produkte zurückgerufen und vernichtet wurden.

2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2 248

Die Erhaltung einer eigenständigen Tierzucht in der Schweiz ist das wichtigste Ziel der staatlichen Unterstützung.Die Wertschöpfung der tierzüchterischen Tätigkeit soll im Inland erfolgen.Der Bund und die Kantone unterstützen die Züchterschaft in ihrem Bestreben für eine wirtschaftliche,qualitativ hochstehende und umweltgerechte Produktion mit einem jährlichen Beitrag von rund 39 Mio.Fr.

An erster Stelle stehen die Massnahmen zur Grundlagenverbesserung wie die Herdebuchführung,die Durchführung von Leistungsprüfungen,die Zuchtwertschätzung sowie die Programme zur Erhaltung der einheimischen Rassen.Die Beihilfen werden an die anerkannten Tierzuchtorganisationen ausgerichtet,welche damit ihren Züchtern die für eine erfolgreiche züchterische Tätigkeit notwendigen Dienstleistungen zur Verfügung stellen.

Ausgaben des Bundes für die Tierzucht 2002

■■■■■■■■■■■■■■■■ 2.3.4Tierzucht
TierartBetrag Mio.Fr. Rinder14,40 Pferde1,12 Schweine1,67 Schafe1,10 Ziegen0,82 Einheimische Schweizer Rassen (Erhaltung)0,63 Total19,74 Quelle:Staatsrechnung 2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2 249
Eigenständige schweizerische Tierzucht
Tabelle 50,Seite A57

■ Einfuhr von Zuchttieren und Rindersperma

Der Bund ist zuständig für die Bewirtschaftung der Zollkontingente sowie für die Einfuhr von Zuchttieren und Samen von Stieren.Die Zollkontingentsanteile für Zuchtpferde,Schweine,Schafe,Ziegen und Stierensamen werden nach dem Windhundverfahren an der Bewilligungsstelle zugeteilt,diejenigen für Zuchtrinder müssen hingegen seit dem 1.Januar 2001 ersteigert werden.Infolge der unsicheren Entwicklung der BSE in Europa wurde im Jahr 2001 und im ersten Halbjahr 2002 auf eine Ausschreibung der Zollkontingente verzichtet.Für das zweite Halbjahr 2002 wurden erstmals Kontingente für 600 Zuchtrinder ausgeschrieben.40 Personen reichten Gebote für insgesamt 1’256 Tiere ein.Der Zuschlagspreis lag im Mittel bei 175 Fr.Der Versteigerungserlös zu Gunsten der Bundeskasse betrug rund 105’000 Fr.Während die Nachfrage nach ausländischen Kleinvieh- und Zuchtpferderassen in den letzten Jahren rückläufig ist,bleibt das Interesse an ausländischem Rindersperma nach wie vor gross, wobei die Genetik aus den USA an erster Stelle steht.

Einfuhren innerhalb des Zollkontingentes 2002

■ Ausfuhr von Zuchtrindern

Seit 1996 konnten aufgrund der BSE-Situation keine Zuchtrinder mehr exportiert werden.BSE-Fälle in Deutschland und Frankreich und das Aufkommen der Maul- und Klauenseuche in verschiedenen EU-Ländern verschärften die Situation zusätzlich. Grosse Anstrengungen waren nötig,um das Vertrauen des Auslandes in unsere Rinderzucht neu aufzubauen.Ende 2001 hat Deutschland als erstes EU-Land die Grenzen für Schweizer Zuchtrinder wieder geöffnet.Anfangs 2002 sind weitere Länder diesem Beispiel gefolgt.Unter Einhaltung strenger Bedingungen konnten im vergangenen Jahr insgesamt 2’038 Tiere nach Deutschland,Frankreich,Irland,Polen und in den Kosovo exportiert werden.Nach wie vor geschlossen bleibt die Grenze nach Italien,das ehemals wichtigste Exportland für Schweizer Zuchtvieh.

■ Tiergenetische Ressourcen

Das seit 1999 von Bund und Kantonen mit Beiträgen unterstützte Konzept zur Erhaltung der Rassenvielfalt bei den landwirtschaftlichen Nutztieren in der Schweiz ist bereits zu einem grossen Teil umgesetzt worden und hat erste Erfolge gezeigt.Im Jahr 2002 hat eine breitgefächerte Arbeitsgruppe im Auftrag des BLW zuhanden der FAO die heutige Situation der tiergenetischen Ressourcen ein weiteres Mal analysiert und bewertet und aufgezeigt,in welchen Bereichen noch Handlungsbedarf besteht.Neben den bereits laufenden rassenspezifischen Erhaltungsprogrammen sind in Zukunft vermehrt Strategien zu entwickeln,die die Biodiversität unserer Nutztiere auch langfristig sicherstellen.Im Vordergrund stehen Projekte wie die Schaffung einer nationalen Genbank und die bessere Vermarktung von rassenspezifischen Produkten.

2.3 GRUNDLAGENVERBESSERUNG 2 250
MarktordnungEinfuhrZollkontingent AnzahlAnzahl ZuchtpferdeTiere113200 RinderTiere491600 SchweineTiere4100 Schafe/ZiegenTiere203600 RinderspermaDosen645 702800 000 Quelle:Zolltarifarischer Bericht des Bundesrates

■ Rechenschaftsablage im Berichtsjahr

2.4 Sektion Finanzinspektorat

Die Sektion Finanzinspektorat gliedert sich in die Bereiche Finanzinspektorat (Interne Revision) und Feldkontrolle.Das Inspektionsprogramm des Finanzinspektorates wird mit der Eidgenössischen Finanzkontrolle abgestimmt und koordiniert,damit Überschneidungen und Doppelspurigkeiten vermieden werden können.

Finanzinspektorat

Im Berichtsjahr wurden folgende Revisionstätigkeiten vorgenommen:

–Umfangreiche externe Revisionen bei zehn Leistungsempfängern resp.Subventionsempfängern und deren ausführende Beauftragte;

–BLW-interne Revision von einer Sektion;

–Periodische Belegkontrollen im Amt inkl.Forschungsanstalten und Gestüt; –Abschlussrevisionen bei neun Subventionsempfängern.

Die BLW-externen und -internen Prüfungen führten gesamthaft zu guten Resultaten. Generell werden die öffentlichen Mittel zweckmässig und zielgerichtet eingesetzt.Die dafür eingesetzten Führungs- und Steuerungsinstrumente sind in vielen Fällen angemessen und effizient.Bei einem Leistungsempfänger musste die fehlende Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Aufzeichnungen bemängelt werden.Soweit notwendig wurden Empfehlungen zur Weiterentwicklung der bestehenden Internen Kontrollsysteme abgegeben und mit den betroffenen Instanzen diskutiert.

Die Ergebnisse der durchgeführten Abschlussrevisionen sind generell gut,die Unterschiede in der Qualität der Aufzeichnungen sind jedoch recht gross und teilweise mussten Mängel beanstandet werden.Die Ordnungs- und Rechtmässigkeit konnte dennoch,mit einer Ausnahme,überall bestätigt werden.Wünschenswert wäre eine nähere Begleitung der Projekte durch das Amt.Damit können die Projektarbeiten und die erbrachten Leistungen angemessen beurteilt und nötigenfalls Änderungen eingeleitet werden.

2.4 SEKTION FINANZINSPEKTORAT 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 251 ■■■■■■■■■■■■■■■■
SekretariatJur.Support Finanzinspektorat Feldkontrollen Sektionschef Stellvertreter

DerwirtschaftlicheRessourceneinsatzmussauchimFinanzinspektorateinprioritäres Zielsein.DieErarbeitungundAnwendungvonangepasstenArbeitsinstrumenten, welchedieEffizienzundWirksamkeitdieserArbeitoptimierenunddenrevisionstechnischenAnforderungengenügen,istdeshalbangezeigt.DerAufbaueineszweckmässigenHandbuchesstütztsichdabeihauptsächlichaufdiebestehendennationalenund internationalenGrundlagenderRevision.

Feldkontrollen

DieInspektorendesBereichsFeldkontrolleführenKontrollen,Abklärungen,ErmittlungenundUntersuchungeninallenBereichenderlandwirtschaftlichenGesetzgebung vonProduktionundAbsatzbzw.fürdieFachstellendesBLWdurch.ImJahr2002 wurden1003KontrollendurchdieseEquipedurchgeführt.DiesePrüfungenfandenin denfolgendenBereichenstatt:

Milch-undMilchproduktemit778Kontrollen;

– Acker-undFutterbaubereichmit64Kontrollen;

– Gemüse,Obst,SchnittblumenundObstkonzentratmit132Kontrollen;

– FleischundEiermit26Kontrollenund1Abrechnungskontrolle;

– VerarbeitungsprodukteauslandwirtschaftlichenErzeugnissenmit2Kontrollen.

BeidenimBereichMilch-undMilchproduktedurchgeführtenKontrollenwurdenin 24%allerFälleUnregelmässigkeitenfestgestellt.Dabeihandelteessichindenmeisten FällenumkeineschwerwiegendenTatbestände,diezugrösserenErmittlungenund Untersuchungengeführthätten.Meistensmussteeineunvollständigeoderfehlerhafte Buchführungbeanstandetwerden.Eszeigtesichjedoch – geradeinderheutefürviele Betriebeschwierigen,durchknappeRessourcengeprägtenZeit,immerkleinerwerdendenMargenundunsicherenZukunftsperspektiven – wiewichtigdieKontrollenund derenpräventivenCharaktersind.

ImBereichderDomizilkontrollenvonfrischenFrüchtenundGemüsewurdeninetwas mehralsderHälfteallerKontrollenVerfehlungenbeanstandet.Sanktioniertwerden mussten21ImporteurefürFalschangabenbeimLagerbestandundvierImporteurefür FalschmeldungenbeidenInlandleistungen.

Inden übrigenBereichengabendieKontrollenundBeanstandungenzukeinenbesonderenBemerkungenAnlass.

2.4 SEKTION FINANZINSPEKTORAT 2 252
■ Kontrolltätigkeit im Berichtsjahr

Abklärungen,UntersuchungenundBefragungenimZusammenhangmitWiderhandlungengegendieLandwirtschaftsgesetzgebungwerdeninZusammenarbeitmit eidgenössischen,kantonalenundkommunalenUntersuchungsbehörden,mitprivaten OrganisationenundanderenRechtshilfestellenvorgenommen.ImBerichtsjahrwurden 21WiderhandlungsfälleeröffnetundzurBearbeitungweitergeleitet.Gesamthaft wurden30Fälledefinitiverledigt.DieStatistikpräsentiertsichdabeiwiefolgt:

OffeneFälleper31.12.200112

ImBerichtsjahreröffneteFälle21

ImBerichtsjahrweitergeleiteteodervonderSFIdirekterledigteFälle30

OffeneFälleper31.12.20023

UmdenBereichFeldkontrollefürdiezukünftigenEntwicklungenvorzubereiten,hat dasBLWdieAkkreditierungdesMilchstützungsbereichsalserstesZielvorgegeben.Die entsprechendenVorbereitungsarbeitensindimOktober2002soweitvorangeschritten, dasseinentsprechenderAntragandieSchweizerischeAkkreditierungsstelle(SAS)des BundesamtesfürMetrologieundAkkreditierung(metas)gestelltwerdenkonnte.Es wurdeeineProjektleitungbestimmtdiedasZielhat,diesbisEnde2003abzuschliessen.

2.4 SEKTION FINANZINSPEKTORAT 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 253

2.5 Ergebnisse der Agrarpolitik 2007

Am20.Juni2003hatdasParlamentdieBotschaftzurWeiterentwicklungderAgrarpolitik(Agrarpolitik2007)zuEndeberatenunddamitÄnderungeninsechsBundesgesetzensowiedenBundesbeschlussüberdiefinanziellenMittelfürdieLandwirtschaftindenJahren2004–2007verabschiedet.DieGesetzesänderungenwerdenauf den1.Januar2004inKrafttreten.MitderAgrarpolitik2007wirddermitderAgrarpolitik2002eingeschlageneWegkonsequentweiterverfolgt:TrennungderPreis-und EinkommenspolitikunddieVerwirklichungderökologischenAnliegendurchökonomischeAnreize.ImZentrumderAgrarpolitik2007stehtdieVerbesserungderWettbewerbsfähigkeitderSchweizerLand-undErnährungswirtschaft.Nachfolgendwerden diewichtigstenErgebnissederAgrarpolitik2007kurzdargestellt.

DerAusstiegausderMilchkontingentierungistaufden1.Mai2009terminiert.Biszu diesemZeitpunktbleibtdieöffentlich-rechtlicheMilchmengenregulierunggrundsätzlichbestehen.ErsteFlexibilisierungsschrittesindbereitsvorhermöglich.GemässArtikel 31LwGkönnenz.B.einzelneKäseorganisationendieMilchmengeihrerProduzenten mittelsAntragandenBundesraterhöhen.EinweitererFlexibilisierungsschrittistdie AusstiegsoptiongemässAbsatz2inArtikel36aLwGfürOrganisationenmiteinem eigenenMengenmanagement.Produzentenorganisationenkönnen,zusammenmit einembedeutendenregionalenVerwerterundmiteinerBranchenorganisationabdem 1.Mai2006frühzeitigausderöffentlich-rechtlichenKontingentierungaussteigen.Um dieoffenenFragenderAufhebungMilchkontingentierungrechtzeitigzuklären,wird dasEVDimJahr2005einenMilchberichtveröffentlichen.

Etappen des Ausstiegs aus der Milchkontingentierung

AutonomeFestlegungderMengen (Art. 31 Abs. 2 LwG)

Branchenorganisationen

VollzugBund

Art. 36a Abs. 2 LwG Kontingentierung aufgehoben

Organisationenmiteigenem Mengenmanagement

Branchenorganisationen

-UnterstützungSanktionierung Branchenorganisationen Produzentengemeinschaften regionaleMilchverwerter Art. 36b LwG

-Vertragspflicht -Angebotsbündelung

2.5 ERGEBNISSE DER AGRARPOLITIK 2007 2 254 ■■■■■■■■■■■■■■■■
■ Aufhebung der Milchkontingentierung
AP 2007
1.5.041.5.061.5.091.5.12
Produzentenorganisationen mitbedeutendemregionalem Milchverwerter
Vollzugprivat

■ Versteigerung der Fleischimportkontingente

DamitnachdemÜbergangzudenprivatrechtrechtlichenMengenregulierungen weiterhingeordneteMarktverhältnisseherrschen,hatdasParlamentbis2012befristeteLeitplankengemässArtikel36bLwGbeschlossen.DazugehörtdieMindestdauer voneinemJahrfürMilchkaufverträgeunddieMöglichkeit,beimBundesratdie AllgemeinverbindlichkeitvonSanktionenbeiVertragsverletzungenzubeantragen.

MitdergeplantenAufhebungderMilchkontingentierungwirdauchderZielpreisfür Milchaufgehoben.ErhattebishernureinegeringeBedeutung,dasichderBundaus denMärktenschrittweisezurückziehtunddieVerantwortungdenMarktpartnern überlässt.

DieFleischimportkontingentewerdenheuteaufGrundeinerimVorauszuerbringendenInlandleistungverteilt.DasParlamenthatbeschlossen,ab2004diesesSystem schrittweiseabzulösendurcheineVersteigerungderZollkontingentsanteilefür SchlachtviehundFleisch.DamiterhaltenkünftigalleMarktakteureZugangzuImportrechten.

DamitderViehabsatzausdemBerggebietweiterhingewährleistetwerdenkann,gibt esfürViehkäufeaböffentlichenMärktenImportrechte.10%Zollkontingentsanteilefür FleischvonRindviehundSchafenwerdenaufgrundderZahlderabüberwachten ViehmärktenersteigertenTierezugeteilt.DiesesZugeständnisansBerggebiethat wesentlichzurAkzeptanzderVersteigerungbeigetragen.

■ Förderung der Wertschöpfung im ländlichen Raum

ImBerggebietkönnenab2004gemeinschaftlicheBautenmitBeiträgenunterstützt werden,diezurVermarktungvoninderRegionerzeugtenProdukteselbsterstellt werden.PauschaleBeiträgegibtesneuandieperiodischeWiederinstandstellungvon Bodenverbesserungen.

Investitionskreditekönnenab2004auchfürdieDiversifizierungderTätigkeiteninder LandwirtschaftundinlandwirtschaftsnahenBereichenausgerichtetwerden.InvestitionskrediteinFormeinerStarthilfekönnenneuauchfürdenAufbauvonbäuerlichen Selbsthilfeorganisationengewährtwerden,welchesichimBereichdermarktgerechten Produktionengagieren.DasParlamenthatzusätzlichzudenVorschlägendesBundesratesauchdiegesetzlicheBasisgeschaffenfürInvestitionskreditemitdenenProjekte zurregionalenEntwicklungundzurFörderungvoneinheimischenundregionalen Produkten,andenendieLandwirtschaftvorwiegendbeteiligtist,unterstütztwerden können.

2.5 ERGEBNISSE DER AGRARPOLITIK 2007 2 255 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN

■ Soziale Begleitmassnahmen

ZusätzlichzurbisherigenBetriebshilfefürunverschuldetinNotgerateneBewirtschafterwerdendieneueUmschuldungsmöglichkeit,dieUmschulungsbeihilfenfür ausstiegswilligeBäuerinnenundBauernsowieeineAnpassungderLiquidationsgewinnbesteuerungdenVeränderungsprozesssozialflankieren.Letzterewarnicht direktGegenstandderAgrarpolitik2007.GeplantistdiesezusätzlicheErleichterung desAusstiegsausderLandwirtschaftimRahmenderUnternehmenssteuerreform.Die EinführungeinerBetriebsaufgaberentehatdasParlamentabgelehnt.

■ Vorsorgeprinzip gesetzlich verankert

DasRisikomanagementwirdzueinemzentralenElementfürdieAgrarwirtschaft.Wie diejüngstenErfahrungengezeigthaben,istdieNahrungsmittelsicherheitalsProzessüberwachungzuverstehen,diebeimEinsatzderProduktionsmittelaufdemLandwirtschaftsbetriebbeginntundalsNahrungsmittelimLadenendet.

DieNahrungsmittelsicherheitwirddurchdiegesetzlicheVerankerungderProduktesicherheitalsGrundsatzimzweitenundsiebtenTiteldesLwGsowiedurchdie AnpassungenimBereichderProduktionsmittelwieVorsorgemassnahmen,Herstellungs-undVerwendungsvorschriften,durchdieEinsetzungeinerZentralstellefürdie ErmittlungvonZuwiderhandlungenunddurchdasTierseuchengesetzvom1.Juli1966 (TSG),SR916.40(vgl.TeilIVderBotschaft)unterstützt.IndiesemKontextsinddie zuständigenBehördenbestrebt,denVollzugderMassnahmenüberdieverschiedenen BundesgesetzehinwegzuoptimierenunddieKommunikationzuverstärken.

VorsorglicheMassnahmenkönnenbeschlossenwerden,wenneinehoheWahrscheinlichkeitbesteht,dassdieGesundheitvonMensch,TierundPflanzenoderdieUmwelt gefährdetist.Siesindzubefristenunddürfennurangeordnetwerden,wenndie Risikohypothesenwissenschaftlichplausibelsind.

MitderAgrarpolitik2007wirddieMöglichkeit,vorsorglicheMassnahmenzuergreifen, imGesetzklarfestgelegt.AufnationalerundinternationalerEbenegaltbisherdas VorsorgeprinzipvorallemaufdemGebietdesUmweltschutzes.ImZugederBSEProblematikwurdedieBefolgungdiesesGrundsatzesvondenKonsumentenimmer häufigerauchimZusammenhangmitderProduktionvonNahrungs-undProduktionsmittelngefordert.

2.5 ERGEBNISSE DER AGRARPOLITIK 2007 2 256

■ Weitere Anpassungen DasParlamenthateinerFlexibilisierungderButterimportregelungzugestimmt.Der KreisderButterimporteurekanngeöffnetwerden.DieVerteilungderZollkontingentsanteileistnichtmehraufdieButterproduzenten,Schmelzkäsefabrikantenunddie Nahrungsmittelindustriebeschränkt.SolangedieImporteurediemarktregulierende Ventilfunktionwahrnehmen,beabsichtigtderBundesratdasbisherigeVerteilsystem beizubehalten.

Produzenten-undBranchenorganisationenkönnenneuaufnationaleroderregionaler EbeneRichtpreisebestimmen,aufdiesichdieLieferantenundAbnehmergeeinigt haben.EineinzelnesUnternehmendarfjedochnichtzurEinhaltungdieserRichtpreise gezwungenwerden.GegenüberdenBestimmungenimKartellgesetzwirddenlandwirtschaftlichenOrganisationeneinSonderrechtzugestanden,dasindenparlamentarischenBeratungenunbestrittenwarundangesichtsderhäufigasymmetrischen Marktverhältnissegerechtfertigtist.

ZurAnpassungdesAngebotsandieErfordernissedesMarkteswerdenimObst-und WeinbauUmstellungsbeiträgebefristetbis2011ausgerichtet.DieseUnterstützung erhaltenimObstbaunurkollektive,voneinerProduzentengruppierungvereinbarte Massnahmen.GefördertwirddieUmstellungaufinnovativeKulturenoderfrüh-bzw. spätreifeSortenmitgutenMarktchancen.

BeidenDirektzahlungenhatdasParlamentdieAbstufungnachFlächeundTierzahl aufgehoben.DieEinkommens-undVermögensgrenzenbleiben,entgegendenbundesrätlichenVorschlägen,erhalten.FürverheirateteBewirtschafterinnenundBewirtschafterwurdendiebereits2001aufVerordnungsstufeeingeführtenhöherenGrenzen imGesetzverankert.

■ Parlament heisst Finanzrahmen 2004–2007 gut

GleichzeitigmitdenGesetzesänderungenhatdasParlamentdiedreiZahlungsrahmen fürdieLandwirtschaftfürdienächstenvierJahreverabschiedet.Neuerhältder BundesratdieMöglichkeit,infolgevonneuenWTO-Verpflichtungen,Mittelausder MarktstützungindieDirektzahlungenumzulagern.KonkretwurdenochkeineUmverteilungbeschlossen.

Zahlungsrahmen für die Jahre 2004–2007

20042005200620072004–072000–03

Grundlagenverbesserung

undSozialmassnahmen27628028428911291037

ProduktionundAbsatz76974972070829463490

Direktzahlungen2487249225002538100179502

Total35323521350435351409214029

MitderBotschaftvom2.Juli2003zumEntlastungsprogramm2003beantragteder BundesrateineKürzungderZahlungsrahmeninderHöhevon40Mio.Fr.für2004, 110Mio.Fr.für2005und160Mio.Fr.ab2006.DamitwürdederStrukturwandelvon geschätzten2,5%bis3%aufgegen4%proJahransteigen.

2.5 ERGEBNISSE DER AGRARPOLITIK 2007 2 257
2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN

■ Massnahmen gegen die Folgen der Trockenheit

2.6Trockenheit und Entlastungsprogramm 2003

DieTrockenheitunddasEntlastungsprogrammzurSanierungderBundesfinanzen warenimJahr2003Themen,welchedieLandwirtschaftstarkbeschäftigten.Im FolgendenwirdkurzaufdieBeschlüssezudenbeidenThemenbereicheneingegangen.

Trockenheit

Seit1976istdieTrockenheitniemehrsoausgeprägtgewesenwiediesenSommer–insbesondereindenRegionenJura,Seeland,Aargau,GraubündenundTessin.GesamtschweizerischfielenimAugustgerade20bis50%dernormalenNiederschläge;im Sommerfielinsgesamtnur45bis65%derlangjährigen,durchschnittlichenRegenmenge.DiemittlereTemperaturimSommererreichteindenNiederungen21bis23 GradCelsius,imSüden24,5GradCelsius.JenachOrtlagsiedamitvierbissechsGrad CelsiusüberdemlangjährigenDurchschnitt.

DieanhaltendeTrockenheithatteindenmeistbetroffenenGebietensowohlimAckerbaualsauchbeiderFutterproduktionzumTeilerheblicheErtragsausfällezurFolge.In einigenRegionenwardasFutteraufkommennichtmehrausreichend,umdieTierezu füttern.IndieserSituationmussteFutterzugekauftwerdenodereswurdenTiere geschlachtet.DieTrockenheitdürfteauchdiewirtschaftlichenErgebnissedesJahres 2003negativbeeinflussen.DieSchätzungendesBFSfürdiewirtschaftlichenErgebnissedesGesamtsektorsimJahr2003zeigen,dassdieErlösebeimPflanzenbautiefer ausfallenals2002.AufderKostenseiteistderFutterzukaufhöherundauchdieKosten fürdieBewässerungwerdenzuBucheschlagen.

ZurMilderungderAuswirkungenderTrockenheitwurdenimLaufedesJahres2003 eineGanzeReihevonMassnahmenergriffen.

Grenzschutz

–Aufden1.August2003wurdedieGrenzabgabefürHeuum6Fr.je100kggesenkt. Aufden1.September2003wurdesieaufNullgesetzt.

–DerGrenzschutzfürFuttergetreideundproteinhaltigeFuttermittelwurdeaufGrund derhöherenImportpreisefürdieseProdukteinzweiSchrittennachuntenangepasst.

–Am21.August2003wurdendieZölleaufGrassiloballenundSilomaisaufgehoben.

Direktzahlungen

–Am26.September2003hatderBundesratentschieden,dassdieReduktionder DirektzahlungenaufGrundtiefererTierbeständealsFolgederTrockenheitinbegründetenFällenimJahr2004teilweiseausgeglichenwird.

–FürdieBergzonenIIIundIVwurdederSchnittzeitpunktfürdieextensivenund wenigintensivenWiesenumzehnTagevorverlegt.

2.6 TROCKENHEIT UND ENTLASTUNGSPROGRAMM 2003 2 258 ■■■■■■■■■■■■■■■■

–DieKantonekonntendieBeweidungvonextensivundwenigintensivgenutzten WiesensowievonRotationsbrachenerlauben.AufSömmerungsbetriebenwares möglich,denNormalbesatzinbegründetenFällenzuüber-oder–betreffendDauer –unterschreiten.ZudemdurfteaufdenAlpenauchzugekauftesFutterverwendet werden.

–DerSchnittzeitpunktfürStreueflächenvom1.Septemberwurde,sofernnichtabweichendevertraglicheRegelungenmitdemKantonbestehen,am19.August2003 aufgehoben.

–DieRegelungbezüglichhöhererGewaltgemässArtikel15derDirektzahlungsverordnungkonnteangewendetwerden,wenndieAnforderungendesÖLNwegen derTrockenheitnichterfülltwerdenkonnten.LandwirtemusstendiesdemkantonalenLandwirtschaftsamtmitteilenunddokumentieren.

–IndenbetroffenenRegionenwurdedenBio-Betriebenerlaubt,anstattnur10%bis maximal40%konventionellesRaufutterzuzukaufen.

Investitionskredite und Betriebshilfe

–FürHärtefällewaresmöglich,dasInstrumentderBetriebshilfeeinzusetzen.

–Am26.September2003hatderBundesratentschieden,dasszurÜberbrückung gravierenderLiquiditätsschwierigkeitenBetriebshilfedarlehenmiteinemvereinfachtenVerfahrenausgerichtetwerden.

–DieRückzahlungvonInvestitionskreditenkonntehinausgeschobenwerden.

Verschiedene Massnahmen

–FürdieMilchproduzentenwurdedieMöglichkeitgeschaffen,mehrals5’000kgim nächstenMilchjahrnachzuliefern,wennsieihreKontingenteimlaufendenMilchjahr nichtausschöpfen.

–DasBLWsahbeiderbefristetenÜbertragungvonMilchkontingentenvomBerg-ins TalgebietsowiebeiderErteilungvonZusatzmilchkontingenteninbegründeten FälleneinfacheAusnahmeregelungenvor.Diesewurdenangewandt,wennTiere vorzeitigdieAlpenverlassenodervomBerg-insTalgebietverstelltwerdenmussten. –DieArmeeübernahmdenTransportvonWasseraufAlpen,dievonderTrockenheit betroffenwaren,undsiebeteiligtesichauchbeidenHeutransporten.

–MitfinanziellenMittelndesBundeswurdeKuhfleischeingelagert.Damitkonnten diePreisefürdieSchlachtkühestabilisiertwerden.

Entlastungsprogramm 2003

ZuBeginndesJahres2003wurdeklar,dassbeimFinanzhaushaltdesBundesohne GegenmassnahmeninkurzerZeiteinegrosseLückezwischenEinnahmenund Ausgabenentstehenwürde.DerBundesrathatam2.Juli2003dieBotschaftzum Entlastungsprogramm2003fürdenBundeshaushaltverabschiedet.Darinschluger Massnahmenvor,umdasAusgabenwachstummarkantzureduzieren.Gemessenam Finanzplanvom30.September2002würdeesimJahr2006Verbesserungenvon knapp3,3Mrd.Fr.bringen.

2.6 TROCKENHEIT UND ENTLASTUNGSPROGRAMM 2003 2 2.AGRARPOLITISCHE MASSNAHMEN 259

■ Auswirkungen

DieLandwirtschaftwurdevondenSparmassnahmennichtausgenommen.DieVorschlägedesBundesratesergebengegenüberdemFinanzplan2004–2006vom30.September2002erheblicheDifferenzen.

Entlastungsprogramm 2003:Kürzungen in der Landwirtschaft

Bereich2004200520062007 Mio.Fr.

Struktur-,Sozialmassnahmen28,519,448,548,5 Marktstützung10,038,048,048,0 Direktzahlungen–50,057,057,0 Verwaltung,Forschung1,52,66,56,5 Total40,0110,0160,0160,0

FürdenvierjährigenZeitraumvon2004bis2007ergibtsicheineReduktionvoninsgesamt470Mio.Fr.DamitwürdendievomParlamentam5.Juni2003beschlossenen finanziellenMittelfürdieZahlungsrahmen2004bis2007nicht14,092Mrd.Fr. betragen,sondernauf13,639Mrd.Fr.begrenzt.FürdasJahr2004schlugder BundesratimRahmendesBudgetausserdemeinezusätzlicheKürzungvon28Mio.Fr. vor.InsgesamtwürdesichdamitdieKürzungfürdasJahr2004auf68Mio.Fr. belaufen.

DasParlamenthatdasEntlastungsprogramm2003inderHerbstsessionberaten. ObwohlesnocheineDifferenzzwischenNational-undStänderatgibt,istbereitsklar, dassderSparbeitragderLandwirtschaftgeringerausfallenwirdalsderBundesrat vorgeschlagenhat.DieDifferenzbereinigungfindetinderWintersessionstatt.

DieEntlastungsmassnahmenbeiderGrundlagenverbesserungunddenSozialmassnahmenwerdendiefinanziellenMöglichkeitenderLandwirtereduzieren,dieStrukturenundInfrastrukturenandieneuenErfordernisseanzupassen:DieSparmassnahmenbeeinträchtigendasRationalisierungspotenzialunddieMöglichkeitenzur SenkungderProduktionskostenunddamitdieWettbewerbsfähigkeit.BeiderMarktstützungwerdendieKreditkürzungen2006fürdieLandwirteeinenunmittelbaren Einnahmenverlustvonrund63Mio.Fr.verursachen.EtwadreiVierteldavon,also 48Mio.Fr.,würdedabeiaufdieMilchwirtschaftentfallen.BeidenDirektzahlungensoll bis1.Januar2008aufdieAufhebungderAbstufungenverzichtetwerden.

InsgesamtwerdendieKürzungeneinedirekteVerminderungderEinnahmenfürdie LandwirtschaftsbetriebezurFolgehaben.FürdasJahr2006wirdmit120Mio.Fr. gerechnet.DamitwirdsichderDruckaufdenLandwirtschaftssektorweitererhöhen. UmdieEinbussenauszugleichenunddieEinkommennominalhaltenzukönnen, müsstederStrukturwandeldeutlichhöheralsheutesein.Diesistabereherunwahrscheinlich.ImDurchschnittallerBetriebeistdahervoneinemnominalen Einkommensrückgangauszugehen.

260 2.6 TROCKENHEIT UND ENTLASTUNGSPROGRAMM 2003 2
■ Vorschlag des Bundesrates für die Landwirtschaft

■■■■■■■■■■■■■■■■ 3.Internationale Aspekte

3 261

Die Ausdehnung der internationalen Handelsbeziehungen betreffen die Landwirtschaft in zunehmendem Masse.Auf globaler Ebene ist die Landwirtschaft in das internationale Regelwerk der WTO eingeflochten.Angesichts der geographischen Konzentration des Agrarhandels sind die vertraglichen Beziehungen zur EU und die zunehmende Integration in Europa für die Schweizer Landwirtschaft von grösster Bedeutung.

Um ihre Exportmöglichkeiten zu erhalten und verbessern,ist die Schweiz auf einen möglichst freien Zutritt zu ausländischen Märkten angewiesen.Die Schweiz setzt sich zudem auf internationaler Ebene stark dafür ein,dass die multifunktionalen Eigenschaften der Landwirtschaft in den internationalen Abkommen stärker berücksichtigt werden.

Der Agrarbericht trägt diesen Entwicklungen Rechnung und behandelt die internationalen Themen im dritten Kapitel.

–Abschnitt 3.1 enthält Informationen über internationale Organisationen,namentlich die WTO,die OECD und die FAO.Im Weiteren wird der aktuelle Stand im Europadossier und bei den Freihandelsabkommen sowie eine Zusammenfassung der Beschlüsse des EU-Agrarministerrats vom 26.Juni 2003 über die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) vorgestellt.

–In Abschnitt 3.2 geht es um internationale Vergleiche.Im vorliegenden Bericht werden die im Jahr 2000 begonnenen internationalen Preisvergleiche fortgeführt.

3.INTERNATIONALE ASPEKTE 3 262

3.1 Internationale Entwicklungen

Die Schweizer Landwirtschaft und insbesondere das Preisniveau für Agrarprodukte in der Schweiz hängen stark mit der Höhe des Grenzschutzes zusammen.Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rechnet,dass 75% des bäuerlichen Rohertrages in der Schweiz den kombinierten Auswirkungen des Grenzschutzes,der Exportsubventionen,der Marktstützung im Inland und der Direktzahlungen zuzuschreiben sind.Mit dieser Zahl aus dem Jahr 2002 steht die Schweiz erneut an der Spitze aller OECD-Länder in Bezug auf die Unterstützung ihrer Landwirtschaft.

Die Entwicklungen im internationalen Bereich haben im Berichtsjahr keine spürbaren Auswirkungen auf den Handel mit Agrarprodukten und auf die Inlandproduktion gebracht.

–Das Agrarabkommen Schweiz-EU vom 21.Juni 1999 ist zwar zusammen mit den sechs anderen Sektorabkommen am 1.Juni 2002 in Kraft getreten.Dessen Kernstück,der uneingeschränkte Handel mit Käse,wird jedoch seine Auswirkungen erst innerhalb von fünf Jahren entfalten.

–Die WTO-Agrarverhandlungen wurden gemäss dem Ministermandat von Doha (November 2001) weitergeführt,ohne aber wie vorgesehen im März 2003 zu ersten Ergebnissen zu führen.

–Ein Freihandelsabkommen wurde mit Chile vereinbart,nach Mexiko dem zweiten lateinamerikanischen Land.Das Agrarvolet enthält jedoch keine Konzessionen,welche wesentlich über die bisher in solchen Abkommen gemachten hinausgehen.

–Eine erste Zollreduktion als Schritt zu Nullzöllen für die ärmsten Entwicklungsländer hat ebenfalls noch keine Auswirkungen gezeitigt.Dies könnte sich mit der für 2004 vorgesehenen zweiten Etappe ändern,nämlich wenn die genannten 49 Länder dank dieser Zollreduktionen gewisse Produkte preisgünstiger als die heutigen Lieferländer anbieten können.

Mittelfristig muss in allen diesen Dossiers mit einer progressiven Reduktion des heutigen Grenzschutzes gerechnet werden.

3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 263 ■■■■■■■■■■■■■■■■

Agrarabkommen Schweiz – EU

Am 1.Juni 2002 traten die sieben bilateralen Verträge zwischen der Schweiz und der EG,die «Bilateralen I» in Kraft.Das Agrarabkommen erleichtert den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen zwischen der Schweiz und der EU durch den Abbau von Zöllen und die Aufhebung nichttarifarischer Handelshemmnisse (z.B.Gleichwertigkeit phytosanitarischer Bestimmungen,Mindestqualitätsnormen,Tierschutznormen).Es bietet der Schweiz einen einfacheren Zugang zu ihrem wichtigsten Exportmarkt in jenen Bereichen,in denen sie traditionell Stärken aufweist,wie Käse und gewisse Früchte und Gemüse.

Nach einem Jahr ist es noch verfrüht,zum Abkommen definitiv Bilanz zu ziehen,vor allem auch weil der Zollabbau beim Käse auf fünf Jahre angelegt ist.Die Export- und Importvolumen erfuhren weder bei Obst und Gemüse noch beim Käse wesentliche Änderungen.Der Handelsüberschuss der Schweiz gegenüber der EU im Schlüsselbereich Käse blieb mit rund 10 Mio.Fr.monatlich auf dem üblichen Niveau.

Die Umsetzung des Agrarabkommens verläuft zurzeit,abgesehen von einigen Startschwierigkeiten,zufriedenstellend.Obwohl verschiedene Fragen noch hängig sind, möchte die EU aufgrund der Entwicklungsklausel bereits eine neue Liberalisierungsetappe des Agrarhandels angehen.Aus schweizerischer Sicht kommt dies solange nicht in Frage,als das Abkommen – inkl.BSE-Bestimmungen – noch nicht vollständig umgesetzt und das neue Abkommen über landwirtschaftliche Verarbeitungsprodukte (Aktualisierung des Protokolls 2 des Freihandelsabkommens von 1972) noch nicht ratifiziert ist.

Die Konzessionen im Fleischhandel werden erst in Kraft treten können,wenn Italien und Österreich ihr im Zusammenhang mit BSE verhängtes Importverbot für Lebendvieh aufheben.Der Viehhandel,der in Folge des Rinderwahnsinns 1997 praktisch zum Erliegen kam,hat seit 2002 wieder etwas angezogen.Dies ist jedoch nicht dem bilateralen Agrarabkommen zuzuschreiben,sondern dem kurz zuvor von Frankreich und Deutschland gefällten Entscheid,das Einfuhrverbot für Lebendvieh aufzuheben.Die Schweiz hofft,dass bis Ende 2003 eine Lösung für die BSE-Frage gefunden wird.

Der Gemischte Veterinärausschuss hat mit der Abschaffung der Milchzertifikate an seiner Sitzung vom 30.April 2003 einen weiteren Schritt zur Beseitigung von Handelshemmnissen getan.Dadurch werden schweizerische Milchprodukte künftig denen der EU gleichgestellt,was für die Käseausfuhr einen beträchtlichen Vorteil bringt.Inwieweit die durch die Öffnung des europäischen Markts gebotenen Chancen wahrgenommen werden können,hängt jedoch von der Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Produzenten und der Verarbeitungsindustrie ab.

Es zeigt sich in der Praxis,dass die Schweizer Exporteure die von der EU zugestandenen zollfreien Importquoten nur zaghaft nutzen.Die Nutzungsrate beträgt für Rahm und Joghurt lediglich 65%.Bei den neuen Zollkontingenten gewisser Käsesorten liegt sie sogar bei ungefähr 20%.Die schwache Ausnützung der Exportkontingente lässt sich teilweise durch noch bestehende nichttarifarische Schranken erklären.So gelten z.B. die komplizierten Verfahren der EU zur Erteilung von Exportlizenzen weiterhin.Hauptursache ist indes die durch die Preise in der schweizerischen Landwirtschaft und

3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 264
■ Erste Erfahrungen

■ Arbeiten im Rahmen des Gemischten Agrarausschusses

Verarbeitungsindustrie bedingte mangelnde Wettbewerbsfähigkeit.In dieser Hinsicht hat der starke Zollabbau nur geringe Auswirkungen.Die schweizerische Landwirtschaft sowie die vor- und nachgelagerten Bereiche müssen ihre Konkurrenzfähigkeit auf dem europäischen Markt verstärken.

Der Gemischte Ausschuss für Landwirtschaft Schweiz – EU evaluiert die Umsetzung und Funktionalität des Agrarabkommens.Er trat unter dem Vorsitz der Schweiz am 11.Juni 2003 zu seiner zweiten Sitzung in Bern zusammen.Dabei wurden insbesondere die Resultate aus den Arbeiten der zehn vom Ausschuss eingesetzten Arbeitsgruppen vorgestellt.Auf Wunsch der Schweiz wurden zwei Kernthemen auf die Tagesordnung gesetzt.Zum Ersten ging es um den Schutz der geografischen Angaben (GUB/GGA). Die Schweiz möchte möglichst schnell Verhandlungen mit der EU im Hinblick auf die Erstellung einer Liste gegenseitig anerkannter GUB/GGA aufnehmen.Dieses Ziel wurde bereits in einer gemeinsamen Erklärung im Anhang des Abkommens festgelegt; nun geht es um seine Verwirklichung.Zum Zweiten hob die Schweiz ihre Anliegen im Bereich der biologischen Produktion hervor.Hier soll dafür gesorgt werden,dass die im Abkommen vorgesehenen Vorteile in der Praxis zum Tragen kommen.Weiter verwies die Schweiz auf die administrativen Probleme,die bei der Zuteilung der Käsekontingente zu ihren Gunsten noch bestehen.

■ Auswirkungen der EU-Erweiterung auf die schweizerische Landwirtschaft

Die Aussenminister der 15 Mitgliedstaaten legten am 18.November 2002 in Brüssel das offizielle Datum für den Beitritt von zehn Ländern Mittel- und Osteuropas auf den 1.Mai 2004 fest.Es handelt sich dabei um die so genannten «MOEL-10»:Estland, Lettland,Litauen,Malta,Polen,die Slowakei,Slowenien,Tschechien,Ungarn und Zypern.

Die Erweiterung birgt für die schweizerische Landwirtschaft neue Chancen (Exporte) und Risiken (Preissenkung).

Die an der Schweizer Grenze erhobenen Zölle für Einfuhren landwirtschaftlicher Grunderzeugnisse aus den MOEL-10 (vor allem Fleisch,Getreide und Gemüse aus Ungarn) werden nach dem EU-Beitritt dieser Länder zumeist unverändert bleiben oder gar erhöht;ausgenommen sind in gewissen Fällen Produkte,für welche im Agrarabkommen Schweiz-EU reduzierte Zölle vorgesehen sind (Trockenfleisch,Gemüse zu bestimmten Jahreszeiten).Ein potenziell wichtiger Sonderfall ist die gemäss Abkommen für 2007 vorgesehene völlige Aufhebung der Zölle für Käse.Wie es für die jetzigen EU-Mitgliedländer gilt,könnten Käse aus den MOEL-10 (sogar «Swiss Emmental», Tilsiter usw.) direkt (inkl.für die Verarbeitung bestimmte Käse) oder indirekt (z.B.in Deutschland verarbeitete MOEL-Milch) zollfrei in die Schweiz eingeführt werden, während beispielsweise der Zoll für Emmentaler (0406.9099) heute noch 315 Fr.pro 100 kg brutto beträgt.In Tschechien und der Slowakei lag der Produzentenpreis ab Hof 24% (2000) bzw.40% (1999) unter demjenigen in Österreich,der seinerseits im Jahre 2001 (49.95 Fr./100 kg) 37% niedriger war als der schweizerische Preis (79.90 Fr./100 kg).Das Problem wird jedoch erst akut,sobald die MOEL-10 in der Lage sein werden (Strukturen,Know-how,Schwerfälligkeiten aus der Sowjetzeit,wenig wettbewerbsfähige Verarbeitungs- und Vermarktungsindustrie) mehr auszuführen als aus der Schweiz einzuführen.Der Rohstoffpreis ist für die Wettbewerbsfähigkeit nicht allein bestimmend.

3.INTERNATIONALE ASPEKTE 3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 265

Für schweizerische Agrarerzeugnisse werden sich neue Exportmöglichkeiten erschliessen (Käse,Trockenfleisch,Joghurt usw.),indem ein Markt mit einer höheren Wachstumsrate als im Durchschnitt der EU-15 und mit 105 Mio.Konsumentinnen und Konsumenten geöffnet wird.Die Zölle beider Parteien (CH und MOEL-10) für landwirtschaftliche Verarbeitungsprodukte (Biscuits,Schokolade) werden unverändert bleiben,weil das Protokoll 2 des Freihandelsabkommens (FHA) mit der EG und das Protokoll «A» des FHA mit dem MOEL-10 gleichwertig sind.Die schweizerische Nahrungsmittelindustrie rechnet jedoch trotzdem mit einem beträchtlichen Anteil an der wachsenden Nachfrage in den neuen EU-Mitgliedländern.

EU-interne Veränderungen (Halbzeitbewertung der Gemeinsamen Agrarpolitik,Senkung der institutionellen Preise),neue Marktsituationen sowie die Entwicklung des Wechselkurses Fr./Euro werden sich wahrscheinlich stärker auf die schweizerische Landwirtschaft auswirken als neue Handelsbedingungen (Zölle,Zollkontingente,nichttarifarische Bedingungen) mit den MOEL-10.Schliesslich ist zu bemerken,dass bei einer allfälligen Ausdehnung des Abkommens Schweiz – EU über den freien Personenverkehr auf die MOEL-10 mehr ausländische Arbeitskräfte zur Verfügung stehen werden.

Mit den Ausfuhrbeiträgen für Erzeugnisse aus Landwirtschaftsprodukten wird gestützt auf das Protokoll Nr.2 die Differenz zwischen in- und ausländischen Rohstoffpreisen ausgeglichen.Am 25.November 2002 fand in Brüssel die letzte Verhandlungsrunde über das neue Protokoll Nr.2 zum Freihandelsabkommen von 1972 statt.Das Endergebnis der Verhandlungen wurde in einem von EU- und Schweizerseite gemeinsamen Sitzungsprotokoll festgehalten.Die offizielle Unterzeichnung des neuen Protokolls Nr.2 wird zusammen mit den anderen Dossiers der bilateralen Verhandlungen II erfolgen.

Das neue Protokoll Nr.2 umfasst nicht nur eine grössere Palette an Produkten.Alle schweizerischen Exporte werden zollfrei auf den EU-Markt gelangen.Anderseits wird den Einfuhren aus der EU ein besserer,aber für die sensiblen Produkte dennoch nicht zollfreier Marktzutritt gewährt.Zu diesem Zweck wurden die Produkte in zwei Tabellen aufgelistet.Tabelle 1 enthält diejenigen Produkte,für welche die Schweiz einen Preisausgleich bei der Einfuhr vornehmen und Beiträge bei der Ausfuhr bezahlen wird. Dabei handelt es sich um die «klassischen» Verarbeitungsprodukte wie Biskuits, Backwaren,Schokolade usw.Die Tabelle 2 wird Produkte enthalten,die beidseitig zollfreien Marktzutritt erlangen,und für welche die Schweiz auch keine Ausfuhrbeiträge mehr leisten wird.Hier handelt es sich um Produkte wie Kaffee-Extrakte, Röstkaffee,Spirituosen,zuckerfreie Bonbons,Suppen und Saucen usw.,die für die Schweizer Landwirtschaft nicht sensibel sind,das heisst nur geringe Mengen oder gar keine landwirtschaftlichen Grundstoffe enthalten.

3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 266
■ Protokoll Nr.2

■ Halbzeitbewertung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU

Am 26.Juni 2003 beschloss der Agrarministerrat,dem von der Europäischen Kommission unterbreiteten Vorschlag zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) teilweise zu folgen.Dieser sieht eine radikale Änderung des Finanzierungsmodus der Landwirtschaft in der Gemeinschaft vor.Die neue GAP wird mehr auf die Konsumenten und Steuerzahler ausgerichtet sein und dabei den Landwirten die Möglichkeit geben, den Marktbedürfnissen entsprechend zu produzieren.Die Reform,die schrittweise 2004 und 2005 in Kraft treten soll,ist durch fünf Hauptelemente gekennzeichnet:

– Entkoppelung: die Landwirte in der EU werden künftig eine einzelbetriebliche Zahlung erhalten,die unabhängig von der Produktion auf Grund der Zahlungen in den Jahren 2000 bis 2002 gewährt wird.Diese Entkoppelung wird nach Produktionsart wie folgt differenziert:

– Ackerbau: Entkoppelung der Beihilfen mit der Möglichkeit für die Mitgliedstaaten,bei den Ackerkulturen und beim Hartweizen bis zu 25 bzw.40% der Zahlungen weiterhin an die Produktion zu binden.

– Rindfleisch: Möglichkeit für die Mitgliedstaaten die Produktionsbindung entweder bis zu 100% der Mutterkuhprämie und 40% der Schlachtprämie beizubehalten oder bis zu 100% der Schlachtprämie und 75% der Sonderprämie für männliche Rinder;

– Schaffleisch: Möglichkeit,die Bindung zwischen Beihilfe und Produktion bis zu 50% der Prämie für Schafe und Ziegen beizubehalten,inkl.Ergänzungsprämie in benachteiligten Gebieten;

– Milch: Entkoppelung der Beihilfen erst ab 2008,das heisst am Ende der Umsetzung der in diesem Bereich vorgesehenen Reform.

– Zusätzliche Zahlungen: Möglichkeit für die Mitgliedstaaten,zusätzliche Zahlungen zu leisten,um für den Umweltschutz wichtige Produktionsarten zu fördern und die Vermarktungsqualität der Produkte zu verbessern,wobei jedoch maximal 10% des nationalen Zahlungsrahmens für direkte Beihilfen dazu verwendet werden dürfen.

EU-Kommissar Fischler nimmt an,dass in vier Jahren die effektive Entkoppelung der Beihilfen vom Produktionsvolumen beim Getreide 90% und beim Rindfleisch 70% betragen dürfte.

– Cross compliance: Die einzelbetriebliche Zahlung ist an die Einhaltung von Normen bezüglich Umweltschutz,Lebensmittelsicherheit,Tier- und Pflanzengesundheit und Tierwohl gebunden sowie an die Pflicht,alle Landwirtschaftsflächen in einem guten agronomischen und ökologischen Zustand zu erhalten.

– Modulation: Die Direktzahlungen und die einzelbetriebliche Zahlung werden bei Grossbetrieben (mehr als 5'000 Euro/Jahr) gekürzt (2005:3%;2006:4%; 2007–2013:5%),um die Politik der ländlichen Entwicklung zu stärken,welche Massnahmen zur Förderung der Umwelt,der Qualität und des Tierwohls umfassen wird,und um den Landwirten bei der Einhaltung der von der EU festgelegten Produktionsnormen zu helfen.

– Haushaltsdisziplin: Es wird ein Mechanismus eingeführt,um sicherzustellen,dass der Agrarhaushalt bis 2013 nicht überschritten wird.

3.INTERNATIONALE ASPEKTE 3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 267

■ Auswirkungen auf die schweizerische Landwirtschaft

– Marktstützungspolitik im Rahmen der GAP:Dabei geht es hauptsächlich um die folgenden Änderungen:

a) Milch

– Butter: Senkung des Interventionspreises für Butter um 7% jährlich von 2004 bis 2006 und um 4% im Jahre 2007,das heisst insgesamt um 25%;dies ist 10% mehr als in der Vereinbarung am Berliner Gipfel (März 1999,Agenda 2000) vorgesehen,aber 10% weniger als gemäss Kommissionsvorschlag vom Januar 2003. Ab der Kampagne 2008/09 gilt eine Interventionshöchstgrenze von 30'000 t.

– Magermilchpulver: Senkung des Interventionspreises um 5% jährlich von 2004 bis 2006,das heisst total um 15%.Diese Preissenkungen werden ab 2006 durch eine Hilfe von 35,5 Euro/t kompensiert.

– Milchquoten: Bis zur Kampagne 2014/15 Weiterführung der Milchquotenregelung und Verschiebung um ein Jahr (2006 statt 2005) der in der Agenda 2000 vorgesehenen schrittweisen Erhöhung der Quoten um 1,5% über drei Kampagnen (3 mal 0,5%).Sobald die Reform des Milchsektors vollständig umgesetzt ist,wird die Kommission einen Bericht über die Marktaussichten erstellen, damit über eine allfällige weitere Erhöhung der Quoten in den Jahren 2007 und 2008 beschlossen werden kann.

b) Getreide

–Keine Kürzung um 5% des Interventionspreises für Getreide wie von der Kommission vorgeschlagen,aber Kürzung der monatlichen Zuschläge um die Hälfte; –Roggen:Aufhebung der Intervention mit Kompensation über Strukturmassnahmen; –Trocknungsbeihilfen:Die Ergänzungszahlung für Getreide wird von 19 auf 24 Euro/t erhöht.

c) Eiweisspflanzen

–Umwandlung des Zuschlags von 9.5 Euro/t für Eiweisspflanzen in eine flächengebundene Beihilfe von 55.57 Euro/ha für eine neu auf 1,4 Mio.ha festgelegte Garantiehöchstfläche.

d) Andere Produktionen

–Reformen in den Bereichen Reis,Hartweizen,Schalenfrüchte,Stärkekartoffeln und Trockenfutter.

Unsere Agrarpolitik wird auf internationaler Ebene (WTO) gestärkt,da sich die Politik der Union und diejenige der Schweiz annähern,das heisst in der EU von der Produktion entkoppelte und an ökologische und ethologische Kriterien gebundene Direktzahlungen ähnlich dem seit 1999 in der Schweiz verlangten ökologischen Leistungsnachweis. Auf der Preisebene wird sich die Konkurrenz hingegen verschärfen.Mit der Senkung des Interventionspreises für Butter und Magermilchpulver bzw.mit einer möglichen Abschaffung der Milchquoten ab 2014/15 zeichnet sich ein möglicher Druck auf die Marktpreise sämtlicher Milchprodukte und insbesondere des Käses ab,da für 2007 die vollständige Liberalisierung des Käsehandels zwischen der Schweiz und der EU geplant ist.Die in der Schweiz für 2009 vorgesehene Aufhebung der Milchkontingentierung wird allerdings dazu beitragen,diese komparativen Nachteile zu verringern.

3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 268

Freihandelsabkommen EFTA/Schweiz–Chile

Die EFTA-Staaten haben im März 2003 mit Chile nach Mexiko und Singapur ihr drittes umfassendes Freihandelsabkommen (FHA) abgeschlossen.Dieses Abkommen wird den Freihandel im Industriesektor,Liberalisierung im Dienstleistungssektor,Marktzugang für Investitionen und Liberalisierungen im Öffentlichen Beschaffungswesen verwirklichen und enthält Bestimmungen über den Wettbewerb und den Schutz des Geistigen Eigentums.Wie bisher ist in einem separaten Protokoll die Liberalisierung des Industrieschutzes im Handel mit verarbeiteten Landwirtschaftsprodukten geregelt. Über den Handel mit Basisagrarprodukten haben die EFTA-Staaten einzeln bilaterale Abkommen mit Chile abgeschlossen.

Die Verhandlungen waren besonders komplex und heikel,handelt es sich doch bei Chile um ein aktives Land der Cairns-Gruppe.Die Landwirtschaft hat für Chile eine überragende Bedeutung.Zwei Drittel aller chilenischen Exporte in die Schweiz sind Landwirtschaftsprodukte,davon macht allein der Tafelwein rund 40% aus! Die Schweiz sah sich ausserstande,Zollkonzessionen für dieses wichtigste landwirtschaftliche Exportprodukt Chiles anzubieten,was letztlich beinahe zu einem Verhandlungsabbruch führte.Nur der Verzicht auf die schweizerische Forderung nach garantiert undiskriminierendem Marktzugang im Finanzsektor brachte den Durchbruch und machte den Abschluss möglich.Die Schweizer Landwirtschaft hat damit für die sensiblen Produkte wie Milchprodukte,Fleisch,Getreide,Futtermittel,Öle,Fette und Wein keine Konzessionen geben müssen.

3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 269

WTO

Die fünfte WTO-Ministerkonferenz,die vom 10.bis 14.September 2003 in Cancun stattfand,ging ohne eine Einigung zu Ende.Obwohl die Verhandlungen über das Agrardossier recht gut vorangekommen waren,kam es auf Grund unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten speziell über die Singapur-Themen (Investitionen,Wettbewerb,Handelserleichterungen,öffentliche Märkte) zum Abbruch der Konferenz. Einige WTO-Delegierte verlangten,dass alle diese Themen in der Doha-Runde behandelt werden,andere Konferenzteilnehmer setzten sich indessen für eine teilweise oder vollständige Vertagung ein.

Die Agrarverhandlungen liessen neue Lager mit mehr oder weniger übereinstimmenden Interessen entstehen,während Gruppierungen wie die Cairns-Gruppe (Australien,Argentinien,Bolivien,Brasilien,Kanada,Chile,Kolumbien,Costa Rica, Guatemala,Indonesien,Malaysia,Neuseeland,Paraguay,Philippinen,Thailand, Südafrika,Uruguay) und die MF6-Gruppe (Korea,Japan,Schweiz,Mauritius,Norwegen und EU) nicht mehr in ihrer altgewohnten Rolle auftraten.Als Hauptgruppierungen sind zu nennen:

–Die Allianz USA-EU,die durch einen gemeinsamen Text am 13.August 2003 besiegelt wurde,hatte beim Agrarteil eindeutig am meisten Einfluss auf den Inhalt des Entwurfs der Ministererklärung,dessen zweite Fassung (nachfolgend als Rev2 bezeichnet) den Mitgliedern durch den Vorsitzenden der Konferenz unterbreitet wurde.Dieser Text geht beim Abbau der Zölle und der Inlandstützung sehr weit.

–Als Gegenpol zu dieser Allianz schloss sich eine Gruppe aus 21 Entwicklungs- und Schwellenländern zusammen (Argentinien,Bolivien,Brasilien,Chile,China, Kolumbien,Costa Rica,Kuba,Ecuador,Ägypten,El Salvador,Guatemala,Indien, Mexiko,Pakistan,Paraguay,Peru,Philippinen,Südafrika,Thailand und Venezuela). Brasilien,China,Indien und Südafrika traten als Wortführer der «G21» in Erscheinung.Diese Gruppe präsentierte am 4.September 2003 einen sehr taktischen Gegenvorschlag,der noch radikaler war als jener der USA-EU-Allianz.

–Die Schweiz bildete zusammen mit Bulgarien,Chinesisch-Taipeh,Island,Israel, Liechtenstein,Japan,Korea,Mauritius,Norwegen die «G-10»-Gruppe,deren Mitglieder vor allem bei den Verhandlungen über den Zollabbau und die Reduktion der Inlandstützung eine moderatere Position vertraten als die beiden vorher genannten Lager.

–Eine heterogene Gruppe von Entwicklungsländern,die aus einer Allianz um Indonesien bestand,machte sich für eine grösstmögliche Sonderbehandlung ihrer «Spezialprodukte» sowie eine Sonderschutzklausel stark.

3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 270
■ Scheitern des WTOGipfels in Cancun

–Eine Gruppierung mehrerer kleiner Entwicklungsländer,darunter die Afrikanische Union,die AKP-Staaten (Staaten Afrikas,des Karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans) und die CARICOM (Karibische Gemeinschaft),zeigten sich besorgt über die Erosion ihrer Zollpräferenzen auf den Märkten der Industriestaaten.

–Die auf Grund des Vorschlags von vier afrikanischen Ländern erarbeitete «Baumwollinitiative» wurde als unabhängiges Thema in den Entwurf der Ministererklärung aufgenommen.Die Initiative verlangt die Abschaffung von Subventionen für den Export von Baumwolle und betrifft daher in erster Linie die USA und die EU.Weder die USA noch die EU zeigten jedoch besondere Bereitschaft,auf dieses Anliegen einzugehen.

Der vom Vorsitzenden der Konferenz erarbeitete Vorschlag zu den Agrarmodalitäten (Rev2) behandelt hauptsächlich die drei Pfeiler Marktzutritt,Inlandstützung und Exportsubventionen.Nachfolgend werden die einzelnen Vorschläge der Hauptakteure unter Verwendung der Abkürzungen «Rev2»,«EU-USA»,«G21» und «G10» zusammengefasst,wobei kein einziger Vorschlag Zahlen enthält,die über das reale Ausmass der zugestandenen Konzessionen Aufschluss geben.

1.Im Bereich Marktzutritt sieht der Rev2 Abbaumodalitäten in drei «Bändern» vor:

–Das erste Band betrifft einen noch festzulegenden Prozentsatz der Positionen, deren Zolltarife nach der bewährten Formel der Uruguay-Runde zu reduzieren sind.Diese Formel verlangt eine Mindestsenkung pro Zolltariflinie und einen durchschnittlichen Abbau der Tariflinien insgesamt.Bei Zöllen,die als Einfuhrschutz für sensible Produkte dienen,ist eine weniger starke Senkung möglich, sofern als Ausgleich die entsprechenden Zollkontingente erhöht werden.

–Das zweite Band bezieht sich auf einen weiteren Prozentsatz der Zollpositionen, deren Zolltarife nach einer so genannten Harmonisierungsformel zu reduzieren sind,das heisst höhere Zölle müssen stärker abgebaut werden.

–Das dritte Band besteht aus den verbleibenden Zollpositionen,deren Produkte zum Nullzoll eingeführt werden können.

2.Die EU-USA und die G21 vertreten in diesem Bereich ähnliche Positionen wie der Rev2,ausser dass die G21 die sensiblen Produkte im ersten Band nicht berücksichtigt.

3.Während der Rev2 für sämtliche Produkte eine durchschnittliche Mindestsenkung erwägt,verlangt die G21 eine solche Herabsetzung nur für die Tariflinien der beiden erstgenannten Bänder.Der Rev2 will Tarife,die ein vorgegebenes Niveau überschreiten,mindestens auf dieses Niveau reduzieren,andernfalls müssten die entsprechenden Kontingente ausgedehnt werden;davon ausgenommen sind einige Produkte mit besonderer Bedeutung.Die Vorschläge der EU-USA und der G21 enthalten für diese Produkte keine Ausnahmeregelungen.

3.INTERNATIONALE ASPEKTE 3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 271
■ Marktzutritt

4.Die G10 lehnt jegliche Verpflichtung zur Beschränkung der Tarife («capping») kategorisch ab.Sie schlägt indessen eine eventuelle Erhöhung der Zollkontingente vor mit dem einzigen Ziel,ein insgesamt ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen,und ohne Verbindung zur Formel der Uruguay-Runde.

5.Sowohl der Rev2 als auch die G21 befürworten eine Reduktion der Zollprogression (die Zölle für die Verarbeitungserzeugnisse sind oft höher als für deren Grunderzeugnisse),indem die Zölle für Verarbeitungserzeugnisse stärker gesenkt werden.

6.Als letzten Punkt zur Verbesserung der Marktzugangsbedingungen schlägt der Rev2 eine Herabsetzung des Kontingentszollansatzes und eine Ausdehnung der Zollkontingente vor,indem dieser Ansatz auf «0» gesenkt wird und gleichzeitig eine Erhöhung der Kontingente auf ein Mindestniveau je nach Inlandkonsum erfolgt.Die G10 ist damit nicht einverstanden.

1.Sowohl der Rev2 als auch die EU-USA und die G21 befürworten einen Abbau der internen Stützungsmassnahmen,die an die Produktion gebunden sind (Amber-Box). Während der Rev2 eine Höchstgrenze pro Produkt erwähnt («AMS specific capping»),gegen welche die G10 opponiert,soll nach dem Willen der G21 die Differenz zwischen der oberen und unteren Grenze der produktspezifischen Stützung einen gewissen Prozentsatz nicht übersteigen.Ferner fordert die G21 eine schnelle Reduktion und schliesslich ein Auslaufen der internen gekoppelten Stützungen für ausgeführte Erzeugnisse,die einen bestimmten Mindestanteil an den weltweiten Exporten ausmachen.Jeder dieser drei Vorschläge strebt auch eine Senkung des Anteils der De Minimis-Massnahmen an (Anteil der produktgebundenen Stützungen,die bis jetzt keiner Abbaupflicht unterliegen:für die Industrieländer sind dies 5% des nationalen Produktionswertes);die G21 erhebt diese Forderung indessen nur für die entwickelten Länder.

2.Gemäss dem Rev2 und der EU-USA sind die Stützungsformen der Blue-Box (gebunden an einen Viehbestand,an vorgegebene begrenzte Erträge bzw.Flächen) abzubauen und auf 5% des nationalen Produktionswertes zu beschränken, während die G21 diese Zahlungen gänzlich abschaffen will.

3.Der Rev2,die EU-USA und die G21 möchten die Summe der gebundenen Zahlungen,die den Kriterien der Amber-Box,der Blue-Box (mit Ausnahme der G21,die von einer Streichung dieser Box ausgeht) und der De Minimis-Regel entsprechen,um einen durchschnittlichen Prozentsatz kürzen.

4.Was die Green-Box anbelangt,regt der Rev2 eine Überprüfung der Kriterien an,und die G21 setzt sich für neue Disziplinen,die Festlegung von Höchstwerten und den Stützungsabbau in den entwickelten Ländern ein.

3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 272
Inlandstützung

■ Exportsubventionen

1.Im Bereich der Exportsubventionen klaffen die Positionen des Rev2,der G21 und G10 in den wesentlichen Punkten nicht auseinander:Alle drei schlagen einen Zeitplan für die Aufhebung der Exportsubventionen für Produkte vor,die von Interesse für die Entwicklungsländer sind.Betreffend die übrigen Produkte will jedoch nur die G21 ein Datum festlegen,an dem diese Subventionen endgültig aufgehoben werden müssen.

2.Das handelsverzerrende Element der Exportkredite soll abgeschafft werden und es sind Disziplinen einzuführen,damit Handelsumlenkungen über staatliche Handelsbetriebe oder Nahrungsmittelhilfe nicht möglich sind.

3.Schliesslich wollen der Rev2 und die G21 Verhandlungen über die Festlegung eines Datums für die definitive Aufhebung sämtlicher Formen von Exportsubventionen einleiten.

■ Besondere und differenzierte Behandlung

Unter «besonderer und differenzierter Behandlung» werden den Entwicklungsländern absolut weniger zwingende Massnahmen bzw.längere Implementierungsperioden zugestanden.Die Forderungen der «Multifunktionalisten» (Non Trade Concerns,NTC) ausserhalb des Agrarabkommens wurden an den Verhandlungen in Cancun nicht direkt behandelt.Sie werden aber Gegenstand von Verhandlungen über die Festlegung der Modalitäten sein.

3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 273

Obwohl Cancun nicht zu einer Deblockierung der Situation geführt hat,bedeutet dies nicht,dass die Doha-Runde gescheitert ist,auch wenn sie wahrscheinlich nicht wie vorgesehen am 31.Dezember 2004 abgeschlossen werden kann.Die Verhandlungen werden sich unter Umständen um rund zwei Jahre verzögern.Es kann somit davon ausgegangen werden,dass während des Zeitraumes 2004–2007,den die AP 2007 abdeckt,die WTO-Verhandlungen keinen zusätzlichen Einfluss auf die Umsetzung der Agrarreform in der Schweiz haben werden.

Wird der Modalitätenentwurf Rev2 ohne Änderungen angenommen,wären alle entwickelten Länder,darunter die Schweiz,zu erheblichen Konzessionen speziell im Bereich Marktzutritt gezwungen:

–Selbst ohne konkrete Zahlen (der Entwurf Rev2 enthält immer noch keine bezifferten Angaben) steht fest,dass die einheitliche Begrenzung aller Zolltarife für die G10Länder eines der Hauptprobleme darstellt.Die Multifunktionalität und die komparativen Nachteile der schweizerischen Landwirtschaft erfordern einen angemessenen Grenzschutz.Wenn die Preisdifferenz zum Ausland gross ist,muss bisweilen ein hoher Zoll angewandt werden,damit der Inlandsektor keine Marktanteile verliert. Eine Beschränkung auf 100% bzw.200% (Verhältnis zwischen Zolltarif und Importwert) könnte der inländischen Produktion einen schweren Schlag versetzen.Die Schweiz ist dennoch zur Begrenzung der Zölle bereit («capping»),sofern sie eine gewisse Flexibilität erhält (Ausnahmen von den Senkungsverpflichtungen bzw. grössere Reduktion bei gewissen Tariflinien und im Gegenzug Konzessionen z.B.bei der Erhöhung der Zollkontingente).

–Der Entwurf Rev2 hält zudem fest,dass die Kontingentszollansätze ebenfalls zu verringern sind.Dieser Parameter ist neu und würde sich auf gewisse Märkte in der Schweiz wie den Brotgetreide- und Weinmarkt auswirken.

–Im Bereich Inlandstützung wäre die Schweiz direkt betroffen,falls die produktspezifische Stützung auf das gegenwärtige durchschnittliche Niveau begrenzt wird.Die Massnahmen der Amber-Box könnten in gewissen Sektoren (Zucker,Öle) nicht mehr nach oben angepasst werden,um beispielsweise eine zu grosse Zollreduktion abzufedern.

–Strengere Beschränkungskriterien der Green-Box dürften sich für die Schweiz ebenfalls als problematisch erweisen,insbesondere wenn sie gemäss Vorschlag der G21Staaten mit einer Begrenzung der in die Green-Box eingeteilten Direktzahlungen einhergehen.

Man könnte versucht sein zu glauben,dass der Misserfolg der WTO-Verhandlungen in Cancun der Schweizer Landwirtschaft bei ihren Reformanstrengungen eine Atempause gönnt.Dies ist jedoch illusorisch,vor allem wenn der Stillstand der Verhandlungen andauern sollte.Im Falle einer längeren Blockade wäre tatsächlich eine Rückkehr zum Bilateralismus denkbar.Einige Länder wie die USA haben in dieser Hinsicht bereits eindeutige Signale ausgesendet.Für die Schweiz als kleines Nettoimportland sind relativ einschneidende Konsequenzen zu befürchten,wenn ohne multilaterale Rahmenbedingungenmit den USA,Lateinamerika oder auch China bilaterale Verträge ausgehandelt werden müssen:Diese Länder können nämlich auf Grund ihres wirtschaftlichen Gewichts der Schweiz grössere Zugeständnisse im Agrarbereich aufzwingen,als wenn die Konzessionen in einem multilateralen Kontext verhandelt werden.

3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 274
■ Beurteilung und Konsequenzen für die Schweiz

OECD

Die Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlicht jährlich einen Bericht über die Agrarpolitik ihrer 30 Mitgliedstaaten,in dem die nationalen Massnahmen analysiert und kommentiert werden.Mit Hilfe verschiedener Indikatoren berechnet sie ausserdem die Mittel,die von den Konsumenten und Steuerzahlern für die Stützung der Landwirtschaft aufgewendet werden.Hauptindikator ist der PSE-Wert (Producer Support Estimate),das heisst die Prozentzahl,die dem Anteil der agrarpolitischen Unterstützung an den gesamten Einnahmen der Landwirtschaftsbetriebe entspricht.Teil der staatlichen Stützung ist auch der Grenzschutz.

Die schweizerische Landwirtschaft ist im Berichtsjahr immer noch durch ein hohes Stützungsniveau gekennzeichnet.Der PSE-Wert betrug in diesem Jahr 75% und übertraf damit erneut denjenigen aller anderen Mitgliedländer.Gefolgt wurde die Schweiz von Norwegen (71%),Korea (66%),Island (63%) und Japan (59%).In der EU liegt der PSE-Wert bei 34%.Ebenfalls 2002 wurde eine Bruttoumverteilung von den Konsumenten und Steuerzahlern zur Stützung der Agrarproduzenten von insgesamt 7,8 Mrd.Fr.(Grenzschutz inklusive) verzeichnet.

Zum ersten Mal erwähnt der Evaluationsbericht die Verschiebung der landwirtschaftlichen Stützung auf Instrumente,die keinen Produktionsanreiz schaffen und wenig Marktverzerrungen bewirken.Im Laufe des letzten Jahrzehnts ging die Marktpreisstützung in der Schweiz deutlich zurück,während die an den ökologischen Leistungsnachweis gekoppelten Abgeltungen für produktionsungebundene,spezifische Leistungen stiegen.Trotzdem beurteilt die Schweiz die PSE-Methode und ihre Anwendung skeptisch.Der grösste Vorbehalt betrifft die Unterscheidung zwischen Marktpreisstützung und Direktzahlungen,die von der Lebensmittelproduktion entkoppelt sind und der Förderung produktionsungebundener Leistungen dienen.Mit der heutigen Berechnungsmethode ergibt sich kein genügend klares Bild dieser beiden Massnahmenkategorien.Die neue Darstellungsweise und die diversen Studien gehen zwar in die richtige Richtung,aber die für die Abtrennung der nicht produktgebundenen Leistungen erforderlichen Klassierungskriterien liegen leider noch nicht vor.Auch sind die mit der Methode zusammenhängenden Probleme bezüglich Wechselkurs und Bestimmung der Weltmarktpreise nicht gelöst.Aus diesen Gründen wird die Schweiz im Agrarkomitee der OECD weiterhin dafür eintreten,dass die PSE-Berechnungsmethode die oben erwähnten Probleme besser berücksichtigt und künftig in den Veröffentlichungen der Organisation mehr Gewicht auf die Unterteilung des PSE als auf die Gesamtstützung und ihren Anteil an den Einnahmen gelegt wird.

3.INTERNATIONALE ASPEKTE 3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 275
■ OECD-Beurteilung der Schweizer Agrarpolitik

Multifunktionalität der Landwirtschaft und OECD

Die Arbeiten der OECD zur Multifunktionalität stehen im Zeichen der Diskussionen der Mitgliedländer um die neue WTO-Verhandlungsrunde und der agrarpolitischen Reformen,die insbesondere die Entkoppelung von der Produktion und gezielte Massnahmen im Hinblick auf einen Abbau der Inlandstützung,des Grenzschutzes und der Marktverzerrungen beinhalten.Mit der Genehmigung eines analytischen und konzeptionellen Rahmens zur Behandlung der Multifunktionalität wurde 2001 eine erste Phase abgeschlossen.In der zweiten Phase wurden auf der Grundlage empirischer Arbeiten konkrete Situationen untersucht.Im Mai 2003 wurden schliesslich auf Grund der zwei vorhergehenden Phasen Empfehlungen zu den nationalen Politiken und zur Bereitstellung eines entsprechenden Rahmens auf internationaler Ebene abgegeben. Es lassen sich nun Referenzstrategien entwickeln,wobei der Koppelungsgrad,das Bestehen oder die Wahrscheinlichkeit eines Marktversagens,räumliche Parameter und gegebenenfalls die Eigenschaft eines Produkts als öffentliches Gut beachtet werden. Anhand dieser Kriterien erstellte die OECD eine Liste der jeweils von der öffentlichen Hand zu treffenden Massnahmen.Beispiele:

–bei schwacher Koppelung muss die Massnahme auf die nicht warenbezogene Leistung zielen und darf nicht an die Produktion gebunden sein,da definitionsgemäss (schwache Koppelung – keine Verbundvorteile) produktionsungebundene Massnahmen immer wirksamer sind;

–bei starker Koppelung ist unter Berücksichtigung der nicht warenbezogenen Leistungen und der negativen Externalitäten sorgfältig zu prüfen,ob ein Marktversagen besteht.Trifft dies nicht zu,drängt sich kein staatlicher Eingriff auf;

–sind sowohl eine Koppelung als auch ein Marktversagen zu verzeichnen,kann der Eingriff auf die betreffende nicht warenbezogene Leistung oder auf den Ursprung der Koppelung zielen,muss aber in jedem Fall durch die Erbringung der Leistung bedingt sein.Dieser Grundsatz gewährleistet die Erbringung nicht warenbezogener Leistungen und verhindert gleichzeitig mit der Produktion,dem Konsum oder unerwünschten kommerziellen Auswirkungen verbundene Effizienzverluste.Die fixe Koppelung wäre die einzige Ausnahme,was aber bisher nicht bestätigt werden konnte;

–Massnahmen sind immer räumlich oder geografisch gezielt zu ergreifen,sofern es sich nicht um ein stark verbreitetes oder nationales Produkt handelt und somit ein grosser Teil der Produktion oder der landwirtschaftlichen Fläche des Landes betroffen ist;

–bei der Suche nach optimalen Lösungen sind auch die Kosten der Massnahmen zu berücksichtigen.Es müssen alle Kostenpunkte einbezogen werden,auch die mit den verschiedenen Optionen zusammenhängenden Effizienzverluste;

–bei allen Massnahmen und Eingriffen ist regelmässig zu überprüfen,ob die erwünschten Resultate erzielt werden.Alle Inputs (Zahlungen usw.) und Outputs (andere als Basisprodukte) müssen quantifizierbar sein und quantifiziert werden.

3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 276

■ Zollbegünstigung für die ärmsten Entwicklungsländer

Das BLW ist mit diesen ersten Arbeiten zur Multifunktionalität insgesamt zufrieden und beabsichtigt,sich im Rahmen des Agrarkomitees und seiner Untergruppen aktiv an neuen Forschungsarbeiten zu diesem Thema zu beteiligen.

Im Mai 2001 fand in Brüssel eine UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung statt.Es ging darum,den 49 ärmsten Entwicklungsländern (LDC = least developed countries) bei der Beschleunigung des Integrationsprozesses in die Weltwirtschaft zu helfen.Die Schweiz versprach,im Rahmen ihrer Entwicklungspolitik einen substanziellen Beitrag zu diesem Ziel zu leisten.Dabei sollen den LDC vor allem zusätzliche Zollpräferenzen gewährt werden,um ihnen den Marktzugang in den Industrieländern zu erleichtern.

Bei den Industrieprodukten erhebt die Schweiz für Einfuhren aus diesen Ländern schon seit langem keine Zölle mehr.Bei den landwirtschaftlichen Produkten dagegen wurde die Zollfreiheit nur fallweise gewährt,wie beispielsweise für tropische Früchte.Gemäss dem Zollpräferenzenbeschluss (SR 632.91) beschloss der Bundesrat «mittelfristig» für die LDC den Nulltarif einzuführen.

Ein erster Schritt erfolgte am 1.Januar 2002 als in Anwendung von Anhang 3 der Zollpräferenzenverordnung vom 29.Januar 1997 (SR 631.911) zugunsten der LDC die Zölle auf allen Landwirtschaftserzeugnissen um durchschnittlich 30% gesenkt wurden. Diese Zollreduktion variierte je nach Produkt zwischen 10 und 50%.

In einer zweiten Etappe ist ab dem 1.April 2004 ein Abbau der verbleibenden Zölle um die Hälfte vorgesehen.Ab diesem Datum sollen somit durchschnittlich noch 35% des Normaltarifs erhoben werden.

Das Parlament wird 2006 auf Grund der Erfahrungen bestimmen,wann das Ziel von Nullzöllen ohne Mengenbeschränkungen bei allen Importen aus den LDC erreicht werden kann.

Falls die Auswirkungen der Zollsenkungen auf den Warenverkehr wesentliche Wirtschaftsinteressen der Schweiz tangieren oder treffen könnten,hat der Bundesrat die Möglichkeit,die Präferenzen zu ändern oder aufzuheben solange die Umstände es erfordern.Ohne einen Entscheid des Bundesrats abzuwarten,kann das EVD eine solche Massnahme für höchstens drei Monate anordnen.

3.INTERNATIONALE ASPEKTE 3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 277

■ Die weltweiten Perspektiven von Landwirtschaft und Ernährung bis 2030

FAO

Die Anzahl hungernder und unterernährter Menschen in Entwicklungsländern hat sich seit dem Jahre 1992 von 816 Mio.Menschen auf 777 Mio.verringert.Gemäss der FAOStudie «Agriculture mondiale:horizon 2015/2030» wird diese Zahl bis zum Jahr 2030 auf rund 440 Mio.sinken.Dies bedeutet,dass das Ziel des Welternährungsgipfels von 1996,die Zahl der Hungernden von 815 Mio.im Jahre 1990–92 bis zum Jahr 2015 zu halbieren,selbst bis 2030 nicht erreicht wird.Kritisch ist die Lage in Afrika südlich der Sahara,wo die Anzahl Hungernder vorerst noch auf über 200 Mio.Menschen ansteigen und im Jahr 2030 noch schätzungsweise 183 Mio.Menschen umfassen wird.

Wachstumsraten von Bevölkerung sowie von Produktion und Nachfrage nach Nahrungsmitteln (1969–1999 und Prognose für 1999–2030)

Länder oder Bevölkerungs-Wachstum derWachstum der LändergruppenwachstumNahrungsmittel-Nachfrage produktion

% pro Jahr% pro Jahr% pro Jahr

südlich1969–19992,92,32,8 der Sahara1999–20302,42,72,9

Naher Osten1969–19992,73,13,8 und Nordafrika1999–20301,72,02,2

Lateinamerika1969–19992,12,82,9 1999–20301,11,91,9

Asien Ost1969–19991,64,44,5

1999–20300,71,51,6

Asien Süd1969–19992,23,13,2 1999–20301,32,22,3

Quelle :FAO

Die FAO-Prognosen gehen davon aus,dass die Weltbevölkerung von heute rund 6 Mrd. Menschen auf ungefähr 8,3 Mrd.im Jahre 2030 steigen wird.Das Wachstum wird jährlich ca.1,1% betragen,verglichen mit 1,7% in den vergangenen 30 Jahren.Im Vergleich dazu soll die Erzeugung von Nahrungsmitteln weltweit bis 2030 jährlich um 1,5% zunehmen.Der Anteil der insgesamt gut ernährten Menschen würde damit ansteigen.Die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen würde von durchschnittlich 2,2% jährlich in den zurückliegenden 30 Jahren auf 1,5% bis zum Jahr 2030 zurückgehen.In den Entwicklungsländern dürfte der Rückgang noch stärker sein: von 3,7% auf 2% pro Jahr.

3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 278
Entwicklungs-1969–19992,03,53,7
Welt1969–19991,72,22,2 1999–20301,11,51,5 Industrieländer1969–19990,71,31,1 1999–20300,30,70,7
länder1999–20301,31,92,0 Afrika

■ Produktionssteigerung braucht mehr Ressourcen

Dies gilt allerdings nicht für die ärmsten Entwicklungsländer in denen die Hälfte der Menschen in der Dritten Welt lebt.Auf Grund mangelnder Kaufkraft soll dort die Nachfrage um nur 2,5% pro Jahr wachsen,verglichen mit 2,9% in der Vergangenheit. Der Pro-Kopf-Verbrauch würde damit nur leicht steigen.

Gemäss den Prognosen würde bis zum Jahre 2030 zusätzlich 1 Mrd.t Getreide benötigt.Dies entspricht einer Steigerung von rund 50% gegenüber heute.Die Entwicklungsländer wären zunehmend auf die Einfuhr von Getreide,Fleisch und Milchprodukten angewiesen.Ihre Produktion könnte die Nachfrage nicht decken.Ihre Nettoimporte würden von gegenwärtig 103 Mio.t auf 265 Mio.t steigen.Die FAO erwartet,dass die Fleischimporte der Entwicklungsländer – wenn auch von niedrigerem Niveau aus – sich noch schneller erhöhen werden.

Für die zusätzlich benötigten Nahrungsmittel ist eine höhere Produktivität der Landwirtschaft erforderlich.Die Entwicklungsländer sollen rund 70% der höheren Getreideproduktion aus steigenden Erträgen erzielen,für 20% sollen die Anbauflächen erweitert werden und 10% sollen durch Mehrfachanbau und kürzere Bracheperioden erzielt werden.Die Bewässerung wird in Zukunft eine noch größere Rolle spielen.Die Entwicklungsländer dürften ihre Bewässerungsflächen von heute 202 Mio.ha Land auf 242 Mio.ha im Jahre 2030 ausdehnen.

Die Anbauflächen für die Nahrungsmittelerzeugung werden in Zukunft langsamer wachsen als in der Vergangenheit.Die Entwicklungsländer werden in den kommenden 30 Jahren rund 120 Mio.ha mehr Land für den Getreideanbau benötigen.Die Agrarflächen dürften vor allem in Afrika südlich der Sahara und in Lateinamerika zunehmen. Für einen großen Teil dieser zusätzlich benötigten Äcker müssen Wälder gerodet werden.

3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 279

Armut ist Hauptursache für Unterernährung und Hunger.Viele der mehr als 1,1 Mrd. Menschen,die in extremer Armut leben,sind auf das Wachstum in der Landwirtschaft und in nachgelagerten Sektoren angewiesen,um ihre Lebenssituation zu verbessern. In den Entwicklungsländern lebt die Mehrzahl der armen Menschen in ländlichen Gebieten.Die Diskriminierung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums in den Entwicklungsländern muss,dort wo dies immer noch der Fall ist,unbedingt gestoppt werden.Es ist deshalb wichtig,dort die Bedingungen für den Zugang der ländlichen Bevölkerung zu Land,Wasser,Krediten,Gesundheitsdiensten und Bildung zu verbessern,sowie die rechtlichen und politischen Grundrechte zu garantieren,um Hunger und Armut zu verringern.

3.1 INTERNATIONALE ENTWICKLUNGEN 3 280
■ Armut und Landwirtschaft

3.2Internationale Vergleiche

Internationaler Preisvergleich

Ausgehend vom Schweizer Markt,erfolgt der internationale Preisvergleich mit identischen,ähnlichen oder wichtigen Märkten des Auslands.Damit sind jedoch gewisse Schwierigkeiten verbunden wie die Auswahl der Produkte,die Verfügbarkeit der Daten, die Relevanz der Messgrössen,die unterschiedlichen Produktions- und Verkaufsformen oder die währungsspezifischen Einflüsse.Bei den für den internationalen Vergleich verwendeten Preisen in diesem Kapitel handelt es sich um:

–Nationale Durchschnittswerte:minimale bzw.maximale Werte werden je nach Region oder Verwertung des Erzeugnisses (Produzentenpreis) verdeckt.

–Grössenordnungen:die Erzeugnisse (Qualitäts-,Labelprodukte),Vermarktungsvoraussetzungen (Menge,Vermarktungsgrad),Absatzkanäle und Berechnungsmethoden des Durchschnittswertes unterscheiden sich von Land zu Land.

–Bruttopreise;das heisst:

–die auf dem Markt beobachteten Preise (im Rahmen der Agrarpolitik jedes einzelnen Landes).Die Produzentenpreise verstehen sich ohne Mehrwertsteuer. Diese ist jedoch in den Konsumentenpreisen eingeschlossen,da es sich um eine vom Konsumenten zu leistende Abgabe handelt.

–die Preise sind nicht nach der unterschiedlichen Kaufkraft der einzelnen Länder bereinigt.

Es stehen daher nicht die absoluten Werte im Vordergrund,sondern die Veränderungen im Verlaufe der Zeit und das Verhältnis zu den Schweizer Preisen.

3.2 INTERNATIONALE VERGLEICHE 3 ■■■■■■■■■■■■■■■■
281

■ Produzentenpreise

Die aus dem Verkauf eines «Standardwarenkorbes» erzielten Einnahmen der Produzenten dienen als Vergleichsgrundlage.Der Standardwarenkorb setzt sich aus den wichtigsten Produktionsvolumen der Schweiz in den Jahren 1998/2000 zusammen. Die Struktur der schweizerischen Produktion wird also auf die für den Preisvergleich berücksichtigten Länder übertragen.

Die EU-Preise beziehen sich auf die vier Nachbarstaaten (EU-4/6).Die Länder fünf und sechs sind die Niederlande und Belgien.Sie werden für jene Produkte berücksichtigt, bei denen diese Länder hohe Produktionsvolumen ausweisen.Der Durchschnittspreis im EU-Raum berechnet sich aus den Produktionsvolumen der betreffenden Länder. Auf diese vier bzw.sechs Länder entfällt mehr als die Hälfte der von den 15 EU-Mitgliedern produzierten Gesamtmenge.Die Zusammensetzung des Standardwarenkorbes (schweizerisches Produktionsvolumen 1998/2000) und das Gewicht der Länder der EU-4/6 (Produktionsvolumen 1995/2001) sind als fix über die Zeit angenommen, damit nur die Preisschwankungen aufgezeigt werden.

Auf welchem aktuellen Stand (2000/02) befinden sich die schweizerischen Agrarpreise im Vergleich zur EU und den USA?

–Würden die Landwirte der EU-4/6 oder der USA den schweizerischen Standardwarenkorb produzieren und 2000/02 in ihren Ländern verkaufen,erzielten sie rund die Hälfte (54 bzw.53%) der Einnahmen ihrer Schweizer Kollegen.

–Je nach EU-Land sind jedoch Unterschiede auszumachen:Der Erlös des Standardwarenkorbes entspricht in Italien 61%,in Deutschland 53%,in Frankreich 52% und in Österreich ebenfalls 52% des Schweizer Preises.

–Unterschiedliche Entwicklungen werden auch je nach Produkt beobachtet.Der Preis der Ackerbauprodukte wie Weizen (28% des schweizerischen Preises),Gerste (30%),Raps (42%) und Kartoffeln (43%) bewegt sich 2000/02 in der EU-4/6 auf einem ausgesprochen tiefen Niveau.Eine Ausnahme bilden die in der EU kontingentierten Zuckerrüben (51%).Im Gegensatz zu diesen Erzeugnissen erzielt die Milch, die ebenfalls kontingentiert ist,in der EU-5 einen ziemlich hohen Preis (60%).

–Im Vergleich «Land-Produkt» zeigen sich folglich noch viel grössere Abweichungen: Während 1999/2002 in Frankreich Birnen zu 116% des schweizerischen Preises verkauft wurden,erhielten 2000/02 belgische Bauern für Karotten lediglich 24% des Entgelts der Schweizer Landwirte.

3.2 INTERNATIONALE VERGLEICHE 3 282
Tabellen 52–53b,Seiten A59–A61

Entwicklung der Produzentenpreise in der EU und der Schweiz

Milch (10 kg) Grossrinder (kg SG) Kalb (kg SG) Schwein (kg SG) Poulet (2 kg LG) Eier (20 St.) Weizen (10 kg) Gerste (10 kg)

CH 1990/92EU 1990/92

K ö rnermais (10 kg) Zuckerr ü ben (100 kg) Kartoffeln (20 kg) Raps (5 kg) Ä pfel (10 kg) Birnen (10 kg) Karotten (10 kg) Zwiebeln (10 kg) Tomaten (5 kg)

CH 2000/02

EU 2000/02

Standardwarenkorb (Mrd. Fr./Jahr)

Quellen: BLW, BFS, Schweizerische Nationalbank, SBV, Eurostat, ZMP, Agreste

Produzentenpreise der Schweiz im Verhältnis zur EU

Kalb Schwein Poulet Eier Weizen Gerste K ö rnermais Zuckerr ü ben Kartoffeln Raps Ä pfel Birnen Karotten Zwiebeln Tomaten Standardwarenkorb

1990/922000/02

Quellen: BLW, BFS, Schweizerische Nationalbank, SBV, Eurostat, ZMP, Agreste

3.INTERNATIONALE ASPEKTE 3.2 INTERNATIONALE VERGLEICHE 3 283
0 16 14 12 10 8 6 4 2
in Fr.
0 100 90 80 70 60 40 50 30 20 10 Milch Grossrinder
Index
(CH = 100)

Nähern sich die schweizerischen Agrarpreise denjenigen in der EU und den USA an?

– In der Zeitspanne zwischen 1990/92 und 2000/02 gingen die Produzentenpreise (in Schweizer Franken) für den Standardwarenkorb nicht nur in der Schweiz (–24%), sondern auch im EU-Raum (–19%) zurück.Die niedrigeren Preise im EU-Raum lassen sich einerseits durch die Agenda 2000 und andererseits durch die Schwächung des Euro erklären,der gegenüber dem Schweizer Franken 15% verloren hat.Der relative Abstand zwischen der Schweiz und der EU hat im beobachteten Zeitraum daher nur leicht abgenommen.1990/92 betrug der Preis des Standardwarenkorbes in der EU 51% gegenüber aktuell 54% (2000/02).Deutlicher zeigt sich indessen die Angleichung an die EU-Preise in absoluten Werten:Zwischen den beiden Perioden hat sich die absolute Preisdifferenz zwischen der Schweiz und der EU um mehr als einen Viertel verkleinert (–28%).

1990/92200020012002

Quellen: BLW, BFS, Schweizerische Nationalbank, SBV, Eurostat, ZMP, Agreste, U.S. Department of Agriculture

Eine andere Entwicklung war in den USA zu beobachten:Die Produzentenpreise (in Schweizer Franken) setzten ihren Aufwärtstrend (+15%) bis 2001 fort.Seitdem ist ein Rückgang feststellbar.Diese Entwicklung hängt fast ausschliesslich mit dem Verlauf des Dollarkurses gegenüber dem Schweizer Franken während des beobachteten Zeitraums zusammen.Im Vergleich zur Referenzperiode (1990/92) verringerte sich der Preisunterschied zu den USA sowohl in relativen (von 35% in den Jahren 1990/92 auf 53% der Schweizer Preise in der Periode 2000/02) als auch in absoluten Werten (–45%).

– Im EU-Raum sind je nach Land Unterschiede auszumachen.Zwischen den genannten Zeitspannen reduzierte sich die absolute Preisdifferenz für einen Standardwarenkorb am meisten zu Frankreich (–33%),Deutschland (–29%) und Italien (–25%),während das Preisgefälle zu Österreich,das erst am 1.Januar 1995 der EU beitrat,etwas weniger deutlich abnahm (–4%).

3.2 INTERNATIONALE VERGLEICHE 3 284
Entwicklung der Produzentenpreise des Standardwarenkorbes
Index (CH 1990/92 = 100)
CHEU-4/6
USA 0 60 50 40 30 20 10 70 80 90 100

■ Konsumentenpreise

– Unterschiedlich verliefen die Entwicklungen auch bei den einzelnen Produkten.Von 1990/92 bis 2000/02 nahm der absolute Preisabstand zwischen der EU und der Schweiz am meisten bei Raps (–73%),Weizen (–40%),Eiern (–39%) und Milch (–37%) ab,während sich die Preisschere bei den Schweinen (–18%) und Grossrindern (–3%) weniger schloss und bei den Karotten (12%) und Zwiebeln (88%) sogar weiter öffnete.

Der Preis ist für die Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen Landwirtschaft zwar ein wichtiger Faktor,aber nicht der einzige:Qualität,Sicherheit und Ruf des Produktes, Werbung,Verteilernetz und die mit den Erzeugnissen verbundenen Dienstleistungen sind ebenfalls für den Erfolg auf einem gegebenen Markt entscheidend.

Das Gefälle bei den Lebensmittelpreisen zwischen der Schweiz und den beobachteten Ländern wurde aus dem Konsumentenpreis eines «Standardwarenkorbes» im Ladenverkauf (von den Privathaushalten bezahlter Preis) inkl.MwSt.berechnet.Dieser Warenkorb besteht aus rund 20 Lebensmitteln im Verhältnis des für den schweizerischen Konsumentenpreisindex im Jahr 1993 verwendeten Gewichtungsschlüssels.

Entwicklung der Konsumentenpreise eines Standardwarenkorbes

1990/922000/02

Quellen: BLW, BFS, ZMP (D), nationale Statistikämter von F, B, A, USA, Statistikamt der Stadt Turin (I)

Zur Gruppe «EU-4» gehören wie bei den Produzentenpreisen die Nachbarländer Deutschland,Frankreich,Italien und Österreich.Für Italien dienten die Preise der Stadt Turin als Bezugsbasis.Beim Gemüse und bei fehlenden Zahlen aus den Nachbarländern wurde zusätzlich Belgien einbezogen.Ferner wurde aus den minimalen und maximalen nationalen Durchschnittspreisen ein oberer und unterer Durchschnittswert der EU-4/5 ermittelt.

Das Gewicht der einzelnen Länder der EU-4/6 (Ausgaben der Privathaushalte im Jahr 1998) und die Zusammensetzung des Standardwarenkorbes wurden als fix angenommen,damit ausschliesslich die Preisschwankungen über die Jahre ersichtlich sind.

3.INTERNATIONALE ASPEKTE 3.2 INTERNATIONALE VERGLEICHE 3 285
Index (CH 1990/92 = 100)
CHEU-4/5unteres Mittel EU oberes Mittel EU USA
0 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10
Tabellen 54–55,Seiten A62–A63

Bei den Konsumentenpreisen (in Prozenten) für den «Standardwarenkorb» sind zwischen der Schweiz und den Vergleichsländern (EU,USA) weniger grosse Abweichungen festzustellen als bei den Produzentenpreisen.Eine Erklärung dafür liefern einerseits die unterschiedliche Zusammensetzung des Warenkorbes auf Produzentenund Konsumentenebene sowie andererseits das Ausmass der Nahrungsmitteleinfuhren und der höhere Mehrwertsteuersatz in der EU (rund 7% gegenüber 2,4% in der Schweiz mit Schwankungen je nach Land und Produkt).

In der Schweiz gingen die Konsumentenpreise zwischen 1990/92 und 2000/02 um 2% zurück.Der in den letzten drei Berichten veröffentlichte Wert für die Vergleichsperioden 1990/92–1997/99,1990/92–1998/2000 und 1990/92–1999/2001lag bei 4%.In der EU dagegen beträgt die Reduktion 7%,gegenüber 9,8% und 7% in den drei Vorjahren.

Die Preisdifferenz zwischen der Schweiz und den benachbarten EU-Ländern betrug 28% der schweizerischen Preise 1990/92 und stieg in der Periode 2000/02 auf 33% an.Folglich vertieft sich der Graben zwischen den Konsumentenpreisen in der Schweiz und der EU.Diese Entwicklung ist zumindest teilweise durch den deutlich gestiegenen Anteil der Labelprodukte (Bio,M-7,Coop Natura Plan) insbesondere beim Fleisch bedingt.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern bleiben aber beträchtlich.Während in der EU der Zucker und gewisse Milchprodukte in Italien (Turin) mehr kosten als in der Schweiz,sind die Schweinekoteletts im EU-Raum nur halb so teuer.Das Schweinefleisch in der EU-4 stammt denn auch mehrheitlich aus konventionellen Züchtungen, während sich das in den schweizerischen Geschäften im Jahr 2001 angebotene Schweinefleisch zu 60% aus Marken- oder Labelerzeugnissen zusammensetzt.

Im Gegensatz dazu stiegen im Zeitraum 1990/92 bis 2000/02 die Konsumentenpreise in den USA um 34% an.Entsprechend wurde die Preisschere zur Schweiz kleiner. 2000/02 betrug der Abstand nur noch 28% gegenüber 49% in der Periode 1990/92. Hauptgrund dafür ist der Anstieg des Dollarkurses,der im Vergleich zum Schweizer Franken um 17% zulegte.

3.2 INTERNATIONALE VERGLEICHE 3 286

Mitarbeit am Agrarbericht 2003

■ Projektleitung, Werner Harder

Sekretariat

■ Autoren

Alessandro Rossi

Monique Bühlmann

■ Bedeutung und Lage der Landwirtschaft

Landwirtschaft als Teil der Volkswirtschaft

Alessandro Rossi

Märkte

Ursula Gautschi,Andreas Berger,Simon Hasler,Katja Hinterberger,Beat Ryser, Hans-Ulrich Tagmann

Wirtschaftliche Lage

Vinzenz Jung

Soziales und Gesellschaft

Esther Muntwyler,Thomas Maier

Ökologie und Ethologie

Brigitte Decrausaz,Peter Baumann,Rhea Beltrami,Heinz Hänni,Esther Muntwyler, Matthias Ritter

Beurteilung der Nachhaltigkeit

Vinzenz Jung

■ Agrarpolitische Massnahmen

Produktion und Absatz

Ursula Gautschi

Übergreifende Instrumente

Frédéric Brand,Friedrich Brand,Jean-Marc Chappuis,Emanuel Golder,Samuel Heger, Simone Rüfenacht

Milchwirtschaft

Katja Hinterberger,Paolo Degiorgi,Andreas Galler

Viehwirtschaft

Simon Hasler

Pflanzenbau

Frédéric Rothen,Beat Ryser,Hans-Ulrich Tagmann

3 287

■ Übersetzungsdienste

Direktzahlungen

Thomas Maier,Christina Blank,Eliane Jäggi,Victor Kessler,Hugo Roggo,Olivier Roux, Martin Weber

Grundlagenverbesserung

Strukturverbesserungen und Betriebshilfe

René Weber,Peter Klaus,Willi Riedo,Markus Wildisen

Forschung,Beratung,Berufsbildung,CIEA,Gestüt

Anton Stöckli,Fabio Cerutti,Jacques Clément,Urs Gantner,Walter Müller, Jakob Rösch,Roland Stähli

Produktionsmittel

Katja Babuin,Markus Hardegger,Michael Sahli,Albrecht Siegenthaler

Tierzucht

Karin Wohlfender

Sektion Finanzinspektorat

Rolf Enggist,Marco Vanazzi

Ergebnisse der Agrarpolitik 2007

Thomas Meier,Gustav Munz

Trockenheit und Entlastungsprogramm 2003

Félix Mettraux

■ Internationale Aspekte

Internationale Entwicklungen

Nicole Bays,Friedrich Brand,Christoph Eggenschwiler,Jacques Gerber,Jean Girardin, Anton Kohler

Internationale Vergleiche

Jacques Gerber,Jean Girardin

Deutsch:Yvonne Arnold

Französisch:Christiane Bokor,Pierre-Yves Barrelet,Yvan Bourquard, Giovanna Mele,Elisabeth Tschanz,Marie-Thérèse Von Graffenried, Magdalena Zajac

Italienisch:Patrizia Vanini,Gisella Crivelli,Simona Stückrad

■ Internet Denise Vallotton

■ Technische Unterstützung Hanspeter Leu,Peter Müller

288

■■■■■■■■■■■■■■■■ Tabellen Märkte

A4 ANHANG
Tabelle 4 Landwirtschaftliche Nutzfläche nach Nutzungsarten Produkt1990/92200020012002 1 1990/92–2000/02 hahahaha% Getreide207 292182 671179 576173 482-13.9 Brotgetreide102 84099 26095 01895 303-6.1 Weizen96 17394 10989 68289 345-5.3 Dinkel2 1601 4672 0192 149-13.0 Emmer,Einkorn 138 2Roggen4 4323 6433 2843 628-21.9 Mischel von Brotgetreide75413343-48.0 Futtergetreide104 45383 41184 55878 179-21.4 Gerste59 69545 74143 84539 161-28.1 Hafer10 4345 0673 9234 035-58.4 Mischel von Futtergetreide23829124439730.5 Körnermais 25 73922 00624 32920 506-13.4 Triticale8 34710 30612 21714 08046.2 Hülsenfrüchte2 2582 8923 2704 37555.5 Futtererbsen (Eiweisserbsen)2 1122 5812 9193 98949.8 Ackerbohnen 146275300308101.1 Lupinen-365178Hackfrüchte36 38534 77534 07333 840-5.9 Kartoffeln (inkl.Saatgut)18 33314 15313 78513 460-24.7 Zuckerrüben14 30817 72517 75718 17525.0 Futterrüben (Runkeln,Halbzuckerrüben)3 7442 8972 5312 205-32.0 Ölsaaten18 20317 61817 02220 9611.8 Raps16 73013 11212 01414 247-21.6 Sonnenblumen -3 5544 5415 072Soja1 4749524671 607-31.6 Nachwachsende Rohstoffe-1 4131 2801 205Raps -1 2311 1151 063Andere (Kenaf,Hanf,usw.)-182165142Freilandgemüse8 2508 4598 3908 4372.2 Silo- und Grünmais38 20440 48641 25240 2026.4 Grün- und Buntbrache3192 5103 5143 300875.3 Übrige offene Ackerfläche8301 7261 7431 832112.8 Offenes Ackerland311 741292 550290 188287 634-6.9 Kunstwiesen94 436115 490118 544118 97824.6 Übrige Ackerfläche3 9772 9182 7882 728-29.3 Ackerland Total410 154410 958411 520409 3400.1 Obstbaumkulturen7 1626 9846 9376 664-4.2 Reben14 98715 04315 08615 0140.4 Chinaschilf32672552498 466.7 Naturwiesen,Weiden638 900629 416627 338627 059-1.7 Andere Nutzung sowie Streue- und Torfland7 3949 8249 99411 44440.9 Landwirtschaftliche Nutzfläche1 078 6001 072 4921 071 1301 069 770-0.7 1 provisorisch 2separate Erfassung ab 2002 Quellen:SBV,BFS

1 Durchschnitt der Jahre 1990/93

2 Veränderung 1990/93–1999/2002

Quellen:

Milch und -produkte:SBV (1990–98),ab 1999 TSM

Fleisch:Proviande

Eier:GalloSuisse

Getreide,Hackfrüchte und Ölsaaten:SBV,alle Mengen 2002 provisorisch

Obst:Schweizerischer Obstverband

Gemüse:Schweizerische Zentralstelle für Gemüsebau

Wein:BLW,Kantone

ANHANG A5 Tabelle 5 Produktion Produkt Einheit1990/19922000200120021990/92–2000/02 % Milch und -produkte Konsummilch t549 810508 918505 048503 325-38.5 Rahmt68 13367 77067 99768 873-33.6 Buttert38 76636 61141 90442 226-32.5 Milchpulvert35 84442 36144 52754 569-19.2 Käset134 400167 382172 218160 403-15.8 Fleisch und Eier Rindfleischt SG130 71095 700102 824104 808-22.6 Kalbfleischt SG36 65632 61935 03634 951-6.7 Schweinefleischt SG266 360224 901234 298235 736-13.0 Schaffleischt SG5 0655 5285 9045 93014.3 Ziegenfleischt SG541550572481-1.2 Pferdefleischt SG1 2121 2651 1381 090-3.9 Geflügelt Verkaufsgewicht20 73328 40628 70331 19642.0 SchaleneierMio.St.6386856807038.0 Getreide Weichweizent546 733561 164496 400501 800-4.9 Roggent22 97822 40418 70020 800-10.2 Gerstet341 774274 107245 200247 200-25.2 Hafert52 80726 29519 80021 500-57.3 Körnermaist211 047212 391217 600189 000-2.2 Triticalet43 94064 08071 30089 90070.9 Anderet11 4699 02310 60010 900-11.3 Hackfrüchte Kartoffelnt833 333600 636527 000528 200-33.8 Zuckerrübent925 8671 409 9591 050 0001 422 04139.8 Ölsaaten Rapst46 11439 06039 44047 600-8.8 Anderet3 65815 26713 03020 300342.8 Obst (Tafel) Äpfel t91 503 1 103 69394 963105 6407.8 2 Birnen t-16 08114 39715 083Aprikosen t3 407 1 2 8454001 850-45.4 2 Kirschen t1 818 1 2 2051 2872 045-10.9 2 Zwetschgen t2 837 1 2 3691 8592 214-22.1 2 Erdbeeren t4 2635 1115 1014 98018.8 Gemüse (frisch) Karottent49 16251 38950 09067 94214.9 Zwiebelnt23 50527 36824 20126 81011.2 Knollenselleriet8 50610 09310 65110 33421.8 Tomatent21 83030 93230 60629 65739.3 Kopfsalatt18 82117 08615 39917 057-12.3 Blumenkohlt8 3316 7016 1476 573-22.3 Gurkent8 6088 3718 8399 2582.5 Wein Rotweinhl550 276605 975570 164546 5954.4 Weissweinhl764 525669 699603 725565 804-19.8
A6 ANHANG
6 Produktion Milchprodukte Produkt1990/922000200120021990/92–2000/02 tttt% Total Käse 134 400167 382172 218160 403-15.8 Frischkäse4 38735 10135 90936 486439.5 Mozzarella-11 58212 13612 906Übrige Frischkäse-23 51923 77323 580Weichkäse4 8126 6186 9786 949-5.8 Tommes1 2497371 0381 913-52.6 Weissschimmelkäse,halb- bis vollfett1 5732 1412 3771 848-4.3 Übrige Weichkäse1 9903 7403 5633 18822.3 Halbhartkäse40 55645 92848 16447 435-22.7 Appenzeller8 7258 8138 7907 912-32.7 Tilsiter7 7366 2606 1675 977-46.5 Raclettekäse9 89812 99314 26514 139-8.2 Übrige Halbhartkäse14 19717 86218 94219 407-13.6 Hartkäse84 62979 24080 52468 881-37.1 Emmentaler56 58845 32545 65735 532-46.4 Gruyère22 46426 20927 04124 965-21.0 Sbrinz4 6593 3033 0412 475-54.6 Übrige Hartkäse9184 4034 7855 909233.6 Spezialprodukte 1 154946436523 875.6 Total Frischmilchprodukte 680 822697 769708 851705 4803.4 Konsummilch549 810508 918505 048503 325-38.5 Übrige131 012188 851203 802202 155-0.1 Total Butter 38 76636 61141 90442 226-32.5 Vorzugsbutter27 2007 1427 5167 643-82.0 Übrige11 56629 46934 38834 58384.0 Total Rahm 68 13367 77067 99768 873-33.6 Total Milchpulver 35 84442 36144 52754 569-19.2 1 reiner Schafkäse und reiner Ziegenkäse Quellen:SBV (1990–98),ab 1999 TSM Tabelle 7 Verwertung der vermarkteten Milch Produkt1990/922000200120021990/92–2000/02 1 000 t Milch1 000 t Milch1 000 t Milch1 000 t Milch% Konsummilch549462461456-16.3 Verarbeitete Milch2 4902 7142 7492 7359.7 zu Käse1 5311 4101 4201 298-10.1 zu Butter35645946550633.9 zu Rahm430252259263-40.0 andere Milchprodukte173593605667259.3 Total3 0393 1763 2093 1915.0 Quellen:SBV (1990–98),ab 1999 TSM
Tabelle

1 Brotgetreideverwertung pro Kalenderjahr

2 Durchschnitt der Jahre 1990/93 3 Veränderung 1990/93–1999/2002 4 Veränderung 1990/93–1998/2001 n.v.:nicht verfügbar Quellen: Brotgetreide:BLW Kartoffeln:Eidgenössische Alkoholverwaltung,swisspatat Mostobst:BLW;Spirituosen:Eidgenössische Alkoholverwaltung Verarbeitungsgemüse:Schweizerische Zentralstelle für Gemüsebau

ANHANG A7
8 Verwertung der Ernte im Pflanzenbau Produkt1990/922000200120021990/92–2000/02 tttt% Brotgetreide 1 Übernahme Bund569 000547 100n.v.n.v.-67.9 Lagerveränderung- 26 3330n.v.n.v.-100.0 Menschliche Ernährung399 000391 900n.v.n.v.-67.3 Verfütterung196 333155 200n.v.n.v.-73.7 Kartoffeln Speisekartoffeln285 300167 600167 400167 400-41.3 Veredlungskartoffeln114 700120 900120 900131 4008.5 Saatgut35 93331 20025 00028 400-21.5 Frischverfütterung225 967181 600145 000125 900-33.2 Verarbeitung zu Futtermitteln146 90076 00062 00067 500-53.4 Schweizer Mostäpfel und -birnen (Verarbeitung in gewerblichen Mostereien)183 006 2 256 35297 556131 861-19.5 3 Mostobst-Menge für Rohsaft182 424 2 256 14397 252131 745-19.4 3 Frisch ab Presse10 477 2 8 6217 9399 905-18.7 3 Obstwein zur Herstellung von Obstbrand3 297 2 8066478-88.7 3 Konzentratsaft165 263 2 246 48287 553118 005-17.6 3 Andere Säfte (inkl.Essig)3 387 2 2351 6963 757-38.8 3 Obst eingemaischt582 2 209304116-54.3 3 Spirituosenerzeugung aus Schweizer Äpfel und Birnen40 255 2 26 25921 229n.v.-31.2 4 aus Schweizer Kirschen und Zwetschgen23 474 2 13 80811 048n.v.-35.6 4 Schweizer Frischgemüse für Nährmittelherstellung Tiefkühlgemüse26 06126 20924 10525 158-3.5 Konservengemüse (Bohnen,Erbsen,Pariserkarotten)19 77615 77015 11112 940-26.1 Sauerkraut (Einschneidekabis)8 0916 8855 8126 534-20.8 Sauerrüben (Rübe)1 5351 1171 0591 001-31.0
Tabelle
A8 ANHANG
Aussenhandel Produkt1990/922000200120021990/92–2000/02 tttt% AusfuhrEinfuhrAusfuhrEinfuhrAusfuhrEinfuhrAusfuhrEinfuhrAusfuhrEinfuhr Milch und -produkte Milch1923 0072423 017622 9022722 839-1.6-0.4 Joghurt1 195172 6941013 9811513 808192192.3770.6 Rahm 909251 5091666772245693491.0873.6 Butter04 154317 37055 5291 3061 982-19.4 Milchpulver8 1583 26613 9921 6064 90578416 16883743.3-67.1 Käse62 48327 32853 88030 82953 09931 24549 90731 187-16.413.8 Fleisch,Eier und Fische Rindfleisch2807 87383010 8188305 8979696 832213.0-0.3 Kalbfleisch091602 32504520567-21.7 Schweinefleisch2881 9566513 6815066 9661768 613-13.5398.6 Schaffleisch56 48907 82506 45806 537-100.07.0 Ziegenfleisch0403045302680355--11.1 Pferdefleisch04 60003 92104 37804 051--10.5 Geflügel1039 94238540 05822344 54338743 7083 216.77.1 Eier 031 401023 579025 411025 504--20.9 Fische,Krebs- und Weichtiere62031 1325932 7845937 09713234 395-86.611.6 Getreide Weizen6232 13425298 92272259 413126295 5501 065.522.6 Roggen03 057310 43502 79408 521-137.2 Gerste43644 504074 732332 7503048 754-97.517.0 Hafer13160 885045 863352 03216 61753 5134 131.2-17.1 Körnermais19460 5126824 9812414 68749539 8190.9-56.2 Hackfrüchte Kartoffeln9 6958 72281839 1421 54622 9957 57529 990-65.8252.1 Zucker41 300124 065140 971178 106150 648177 225166 097208 693269.451.5 Ölsaaten Ölsaaten453135 456923136 229595109 65157971 21254.1-22.0 Pflanzliche Öle und Fette18 68057 76518 12786 7351 94297 0221 912103 528-60.865.8 Obst (frisch) Äpfel 683 1 12 169 1 3679 1642 2277 5159059 973142.3 2 32.4 2 Birnen 491 1 11 803 1 1417 8571679 057949 095-60.7 2 -26.8 2 Aprikosen 226 1 10 578 1 629 32259 661179 456-90.3 2 -4.0 2 Kirschen 256 1 1 062 1 221 13401 16211 251-97.1 2 21.4 2 Zwetschgen und Pflaumen 12 1 3 290 1 04 37015 92795 23380.1 2 53.6 2 Erdbeeren 15011 0232311 5762510 5431911 602-85.12.0 Trauben 2333 6911039 8881641 162534 293-55.714.1 Zitrusfrüchte161135 78011124 09937126 50875121 699-74.5-8.6 Bananen8577 896072 334073 429374 326-98.8-5.8 Gemüse (frisch) Karotten711 710216 08907 590586 538-62.9294.0 Zwiebeln8623 44404 75616 6681517 872-94.186.8 Knollensellerie0206011902207190.038.9 Tomaten40235 7004142 392743 4422641 513-93.918.9 Kopfsalat373 95402 453102 88902 270-90.9-35.8 Blumenkohl119 98539 26108 84509 096-91.2-9.2 Gurken6517 479217 2253716 728417 184-77.8-2.5 Wein (Trinkwein) Rotwein (in hl)3 4991 494 2947 4701 464 5527 3591 421 0514 9261 367 80388.2-5.1 Weisswein (in hl)7 59076 8355 174177 6436 095225 2146 721240 190-21.0179.0 1 Durchschnitt der Jahre 1990/93 2 Veränderung 1990/93–1999/2002 Quellen: Milch und -produkte,Fleisch,Eier,Getreide,Hackfrüchte,Ölsaaten,Obst,Gemüse und Wein:OZD Zucker:Treuhandstelle Schweizerischer Lebensmittelimporteure
Tabelle 9

1 0406.1010,0406.1020,406.1090

2 0406.2010,0406.2090

3 0406.3010,0406.3090

4 0406.4010,0406.4021,0406.4029,0406.4081,0406.4089

5 0406.9011,0406.9019

6 0406.9021,0406.9031,0406.9051,0406.9091

7 0406.9039,0406.9059,0406.9060,0406.9099

ANHANG A9
10 Aussenhandel Käse Produkt1990/922000200120021990/92–2000/02 tttt% Einfuhr Frischkäse 1 4 1758 4918 6168 82536.6 Reibkäse 2 23331234260580.4 Schmelzkäse 3 2 2212 5272 4152 297-25.8 Schimmelkäse 4 2 2762 3462 3742 243-30.9 Weichkäse 5 6 6285 6645 8085 721-42.3 Halbhartkäse 6 11 795 4 6174 3504 234 Hartkäse 7 6 8727 3407 262 -1.2 Total Käse und Quark27 32830 82931 24531 187-24.3 Ausfuhr Frischkäse 1 22943842 500.0 Reibkäse 2 1041307394-4.9 Schmelzkäse 3 8 2456 0205 1474 609-54.9 Schimmelkäse 4 016711Weichkäse 5 3064109154262.1 Halbhartkäse 6 54 102 7 0337 7537 298 Hartkäse 7 40 58839 96737 658 -5.2 Total Käse und Quark62 48353 88053 09949 907-42.9
Tabelle
Quelle:OZD
A10 ANHANG
11 Pro-Kopf-Konsum Produkt1990/92200020012002 1 1990/92–2000/02 kgkgkgkg% Milch und -produkte Konsummilch 104.3786.0084.4081.40-19.6 Rahm6.436.506.606.602.1 Butter6.205.805.405.50-10.2 Käse16.9019.1019.8019.8015.8 Frischkäse3.465.805.905.9069.6 Weichkäse1.831.901.901.801.8 Halbhartkäse5.655.505.805.800.9 Hartkäse5.965.906.206.202.3 Fleisch und Eier Rindfleisch 13.7110.309.7310.64-25.4 Kalbfleisch 4.253.733.763.76-11.8 Schweinefleisch 29.7325.4325.2725.48-14.6 Schaffleisch 1.421.541.531.466.3 Ziegenfleisch 0.120.120.100.10-11.1 Pferdefleisch 0.750.620.670.62-15.1 Geflügel 8.059.049.629.7117.5 Schaleneier (in St.)199185188190-5.7 Getreide Brot- und Backwaren50.7051.7050.5050.000.1 Hackfrüchte Kartoffeln und Kartoffelprodukte44.1756.1054.3054.0024.1 Zucker (inkl.Zucker in Verarbeitungsprodukten) 42.3747.1046.9047.0010.9 Ölsaaten Pflanzliche Öle und Fette12.8014.9014.2014.5013.5 Obst (Tafel) Äpfel 15.26 2 15.6213.9215.71-4.6 3 Birnen -3.313.233.30Aprikosen 2.04 2 1.681.401.55-18.6 3 Kirschen 0.39 2 0.460.340.452.7 3 Zwetschgen und Pflaumen 0.91 2 0.941.081.0210.3 3 Erdbeeren 2.242.312.172.270.4 Zitrusfrüchte20.0917.2317.5716.66-14.6 Bananen11.5310.0510.2010.18-12.0 Gemüse (frisch) Karotten7.537.988.0110.1916.0 Zwiebeln3.864.464.294.7316.3 Knollensellerie1.291.421.481.5113.9 Tomaten8.4610.1810.289.7519.0 Kopfsalat3.372.712.542.65-21.8 Blumenkohl2.712.222.082.15-20.7 Gurken2.972.752.792.90-5.3 Wein Rotwein (in l)31.9728.8028.6027.43-11.5 Weisswein (in l)14.4712.7012.4012.25-13.9 Wein total (in l)46.4341.5041.0039.68-12.3 1 2002 teilweise provisorisch 2 Durchschnitt der Jahre 1990/93 3 Veränderung 1990/93–1999/2002 Quellen: Milch und
Fleisch:Proviande Getreide,Obst,Gemüse und Wein:BLW
Tabelle
-produkte,Eier,Hackfrüchte und Ölsaaten:SBV

1 Durchschnitt der Jahre 1990/93

2 Veränderung 1990/93–1999/2002

3 Restzahlung nicht berücksichtigt,effektiver Preis 10% bis 15% höher 4geschätzt

Quellen:

Milch:BLW

Schlachtvieh,Geflügel,Eier:SBV

Getreide,Hackfrüchte und Ölsaaten:FAT

Obst:Schweizerischer Obstverband,Interprofession des fruits et légumes du Valais

Gemüse:Schweizerische Zentralstelle für Gemüsebau

ANHANG A11
12 Produzentenpreise ProduktEinheit1990/922000200120021990/92–1999/2001 % Milch CH gesamtRp./kg104.9779.4179.9078.39-24.5 Verkäste Milch (erst ab 1999) Rp./kg-79.1479.7378.56Biomilch (erst ab 1999)Rp./kg-94.0595.3293.17Schlachtvieh Kühe T3Fr./ kg SG7.826.544.534.46-33.8 Kühe X3Fr./ kg SG7.535.022.862.88-52.4 Jungkühe T3Fr./ kg SG8.137.735.625.49-22.7 Muni T3Fr./ kg SG9.288.856.857.23-17.7 Ochsen T3Fr./ kg SG9.838.796.506.92-24.7 Rinder T3Fr./ kg SG8.668.676.616.89-14.7 Kälber T3Fr./ kg SG14.3913.1312.0311.77-14.5 FleischschweineFr./ kg SG5.834.694.544.47-21.6 Lämmer bis 40 kg,T3Fr./ kg SG15.4012.6012.3812.61-18.6 Geflügel und Eier Poulets Kl.I,ab HofFr./ kg LG3.722.812.762.72-25.7 Eier aus Bodenhaltung an LädenFr./100 St.41.0242.2140.9840.110.2 Eier aus Freilandhaltung an LädenFr./100 St.46.2152.3447.0549.817.6 Eier,verkauft an Sammelstelle>53 gFr./100 St.33.2921.4623.1223.44-31.9 Getreide WeizenFr./100 kg99.3466.3555.6556.63-40.1 RoggenFr./100 kg102.3651.8250.9147.22-51.2 GersteFr./100 kg70.2448.5245.0844.88-34.3 HaferFr./100 kg71.4048.2345.2245.16-35.3 TriticaleFr./100 kg70.6948.6146.3345.90-33.6 KörnermaisFr./100 kg73.5447.6543.3345.17-38.3 Hackfrüchte KartoffelnFr./100 kg38.5536.1235.1534.94-7.9 ZuckerrübenFr./100 kg14.8411.5813.3011.64-17.7 Ölsaaten RapsFr./100 kg203.6761.26 3 79.5778.56-65.7 SonnenblumenFr./100 kg-69.11 3 81.6484.59Obst Äpfel:Golden Delicious IFr./ kg1.12 1 0.861.040.82-15.6 2 Äpfel:Idared IFr./ kg0.98 1 0.550.700.43 4 -36.2 2 Birnen:ConférenceFr./ kg1.33 1 0.881.170.92-23.7 2 AprikosenFr./ kg2.09 1 2.173.692.1027.0 2 KirschenFr./ kg3.20 1 3.303.503.403.5 2 Zwetschgen:FellenbergFr./ kg1.40 1 1.501.851.9519.6 2 ErdbeerenFr./ kg4.774.805.504.805.6 Gemüse Karotten (Lager)Fr./ kg1.091.151.201.2811.0 Zwiebeln (Lager)Fr./ kg0.891.021.191.2128.1 Knollensellerie (Lager)Fr./ kg1.621.631.722.2414.8 Tomaten rundFr./ kg2.422.151.902.32-12.3 KopfsalatFr./ kg2.372.723.473.0530.0 BlumenkohlFr./ kg1.851.882.082.2211.6 SalatgurkenFr./ kg1.661.972.021.9719.9
Tabelle

Tabelle 13

Konsumentenpreise

(Warenkorb aus Labelfleisch und konventionell produziertem Fleisch):BLW

A12 ANHANG
ProduktEinheit1990/922000200120021990/92–2000/02 % Milch und -produkte Vollmilch,pasteurisiert,verpacktFr./l1.851.551.551.56-16.0 Milchdrink,pasteurisiert,verpacktFr./l1.851.541.551.56-16.2 Magermilch UHTFr./l-1.421.451.45EmmentalerFr./kg20.1520.1820.5920.331.1 GreyerzerFr./ kg20.4020.1720.3720.880.4 TilsiterFr./ kg-17.4717.7217.78Camembert 45% (FiT)125 g-2.542.702.81Weichkäse Schimmelreifung150 g-3.363.513.63Mozzarella 45% (FiT)150 g-2.302.342.40Vorzugsbutter200 g3.462.973.133.19-10.5 Die Butter (Kochbutter)250 g3.442.943.033.06-12.5 Vollrahm,verpackt 1⁄2 l-4.834.924.92Kaffeerahm,verpackt 1⁄2 l-2.492.522.54Joghurt,aromatisiert oder mit Früchten180 g0.890.690.690.70-22.1 Rindfleisch Entrecôte,geschnittenFr./kg48.3650.1448.1051.163.0 Plätzli,EckstückFr./kg37.5939.2437.4239.663.1 Braten,SchulterFr./kg26.3427.7325.9626.351.3 HackfleischFr./kg15.0015.2915.4915.633.1 Kalbfleisch Koteletten,geschnittenFr./ kg35.3240.7740.4041.4915.8 Braten,SchulterFr./ kg32.5634.9633.8634.505.8 VoressenFr./ kg21.6728.6828.3029.0732.4 Schweinefleisch Koteletten,geschnittenFr./kg19.8819.8020.7420.402.2 Plätzli,EckstückFr./kg24.4824.5826.2227.386.5 Braten,SchulterFr./kg18.4318.6019.3119.353.6 Voressen,SchulterFr./kg16.6917.3918.3418.348.0 Lammfleisch Inland frisch Gigot ohne SchlossbeinFr./kg26.3427.1527.7128.685.7 Koteletten,geschnittenFr./kg30.3232.6634.2335.7512.8 Fleischwaren Hinterschinken,Model geschnittenFr./kg25.5627.1328.4930.2412.0 Salami Inland I,geschnittenFr./100 g3.093.753.813.9123.7 Poulets Inland,frischFr./kg8.418.499.139.356.9 Pflanzenbau und pflanzliche Produkte WeissmehlFr./kg2.051.751.671.60-18.4 RuchbrotFr./500 g2.081.821.761.78-14.1 HalbweissbrotFr./500 g2.091.831.751.74-15.2 WeggliFr./St.0.620.700.690.7112.9 GipfeliFr./St.0.710.840.830.8518.3 SpaghettiFr./500 g1.661.541.651.69-2.0 KartoffelnFr./kg1.431.872.032.0839.4 KristallzuckerFr./kg1.651.411.421.47-13.1 SonnenblumenölFr./l5.053.963.753.88-23.5 Obst (Herkunft In- und Ausland) Äpfel:Golden DeliciousFr./ kg3.15 1 3.403.413.817.9 2 BirnenFr./ kg3.25 1 3.363.463.605.2 2 AprikosenFr./ kg3.93 1 4.695.545.4826.9 2 KirschenFr./ kg7.35 1 8.8910.468.7523.2 2 ZwetschgenFr./ kg3.42 1 3.464.043.977.4 2 ErdbeerenFr./ kg8.699.599.9810.4715.2 Gemüse (Frischkonsum;Herkunft In- und Ausland) Karotten (Lager)Fr./ kg1.911.782.112.094.4 Zwiebeln (Lager)Fr./ kg1.861.942.292.5621.7 Knollensellerie (Lager)Fr./ kg3.143.363.474.1016.0 Tomaten rundFr./ kg3.733.503.213.75-6.5 KopfsalatFr./ kg4.465.255.831.69-4.6 BlumenkohlFr./ kg3.583.584.154.029.4 SalatgurkenFr./ kg2.803.143.103.6017.1
Quellen:
Produkte:BLW,BFS
1 Durchschnitt der Jahre 1990/93 2 Veränderung 1990/93–1999/2002
Milch,Fleisch
Pflanzenbau und pflanzliche

Tabelle 14

Selbstversorgungsgrad

1inkl.Müllereiprodukte und Auswuchs von Brotgetreide,jedoch ohne Ölkuchen;ohne Berücksichtigung der Vorräteveränderungen

2einschliesslich Hartweizen,Speisehafer,Speisegerste und Mais

3Äpfel,Birnen,Kirschen,Zwetschgen und Pflaumen,Aprikosen und Pfirsiche

4Anteil der Inlandproduktion am Gewicht des verkaufsfertigen Fleisches und der Fleischwaren

5einschliesslich Fleisch von Pferden,Ziegen,Kaninchen sowie Wildbret,Fische,Krusten- und Weichtiere

6verdauliche Energie in Joules,alkoholische Getränke eingeschlossen

7ohne aus importierten Futtermitteln hergestellte tierische Produkte

8Inlandproduktion zu Produzentenpreisen,Einfuhr zu Preisen der Handelsstatistik (franko Grenze unverzollt) berechnet

ANHANG A13
Produkt1990/921999200020011990/92–1999/2001 % Mengenmässiger Anteil:%%%% Brotgetreide 1189989103-21 Futtergetreide 1 6170766710 Getreide total 2 64626258-3 Speisekartoffeln1018210294-8 Zucker4658634710 Pflanzliche Fette,Öle22181920-3 Obst 3 726880711 Gemüse55525152-3 Konsummilch 979797970 Butter 89888588-2 Käse 137123116122-17 Milch und Milchprodukte total1101111101100 Kalbfleisch 4 97959298-2 Rindfleisch 4 93888596-3 Schweinefleisch 4 99929296-6 Schaffleisch 4 394635391 Geflügel 4 374243405 Fleisch aller Arten 45 76706871-6 Eier und Eikonserven444748473 Energiemässiger Anteil 6: Pflanzliche Nahrungsmittel 434047410 Tierische Nahrungsmittel brutto 97959194-4 Nahrungsmittel im ganzen brutto605862590 Nahrungsmittel im ganzen netto 7 58545554-4 Wertmässiger Anteil Nahrungsmittel im ganzen 8 72636362-9
Quelle:SBV

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Tabellen Wirtschaftliche Ergebnisse

A14 ANHANG
Tabelle 15 Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs,in 1 000 Fr. Produkt1997 1 1998 1 1999 1 2000 1 2001 1 2002 2 2003 3 2000/02–2003 % Erzeugung landwirtschaftlicher Güter10 509 67910 297 9179 366 8399 995 2509 413 1529 593 0048 999 632-6.9 Pflanzliche Erzeugung5 056 3214 932 2704 461 8414 796 6574 347 9084 575 4814 066 526-11.1 Getreide (einschl.Saatgut)771 372749 681623 577618 563490 428512 744428 279-20.8 Weizen431 145422 064345 606349 727274 051285 996242 670-20.0 Gerste186 203178 152145 321130 73290 784101 72489 136-17.3 Körnermais84 51685 23281 39884 33478 04667 90147 517-38.1 Sonstiges Getreide69 50964 23351 25253 77147 54757 12348 956-7.3 Handelsgewächse288 893277 818244 919262 341238 124289 013284 0097.9 Ölsaaten und Ölfrüchte (einschl.Saatgut)97 10389 41877 48365 24267 04584 44186 62019.9 Eiweisspflanzen (einschl.Saatgut)10 5898 6137 6268 3738 71512 83417 63076.8 Rohtabak15 72521 32816 55417 99020 66922 50024 62420.8 Zuckerrüben161 664154 526139 138165 774136 683164 162150 060-3.5 Sonstige Handelsgewächse3 8133 9344 1184 9615 0115 0765 0751.2 Futterpflanzen1 446 2891 276 2611 052 7831 232 5621 101 4041 221 023910 194-23.2 Futtermais202 152168 720147 362171 648148 758101 847123 955-11.9 Futterhackfrüchte25 33322 11518 78121 00714 61312 65912 240-23.9 Sonstige Futterpflanzen1 218 8031 085 426886 6401 039 906938 0331 106 517773 999-24.7 Erzeugnisse des Gemüse- und Gartenbaus1 425 5341 414 9541 344 0561 369 3571 323 6831 368 6291 323 282-2.3 Frischgemüse509 180463 354444 035487 241504 908534 996533 5674.8 Pflanzen und Blumen916 354951 600900 021882 116818 775833 633789 715-6.5 Kartoffeln (einschl.Pflanzkartoffeln)229 564201 261191 437207 017191 807193 933177 859-10.0 Obst531 643619 529573 366657 560552 308560 859533 996-9.5 Frischobst275 207355 463280 073365 283289 397310 310290 412-9.7 Weintrauben256 436264 066293 293292 277262 911250 549243 584-9.3 Wein336 360361 515401 069421 194428 760407 017387 816-7.4 Sonstige pflanzliche Erzeugnisse26 66731 25030 63628 06321 39422 26221 092-11.8 Tierische Erzeugung5 453 3585 365 6484 904 9975 198 5935 065 2445 017 5234 933 106-3.2 Rinder1 028 2611 042 096939 0511 128 114931 964962 9621 015 8760.8 Schweine1 227 7181 111 5811 033 0391 081 2451 084 4871 045 4651 082 4471.1% Einhufer11 84213 9298 6757 0438 5126 7286 172-16.9 Schafe und Ziegen63 79963 89956 57054 97359 48257 11057 7421.0 Geflügel171 148167 247168 022175 761179 864192 429201 74410.4 Sonstige Tiere18 33419 67113 31912 64210 94416 64015 62116.5 Milch2 737 0852 750 8442 507 9692 558 7082 604 6672 544 1012 359 545-8.2 Eier189 892189 579171 360173 305175 304185 241184 3843.6 Sonstige tierische Erzeugnisse5 2776 8016 9936 80310 0216 8489 57621.4 Erzeugung landwirtschaftlicher Dienstleistungen480 177482 678500 171560 030562 572581 487580 8092.2 Landwirtschaftliche Dienstleistungen480 177482 678470 955529 405525 845543 199540 5951.5 Verpachtung von Milchkontingenten0029 21730 62636 72738 28840 21414.2 Landwirtschaftliche Erzeugung10 989 85610 780 5969 867 01010 555 2809 975 72410 174 4919 580 441-6.4 Nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten (nicht trennbar)365 897350 106380 449354 085315 966305 164321 145-1.2 Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse265 134240 080195 239193 359186 835189 253180 214-5.1 Sonstige nicht trennbare Nebentätigkeiten (Güter und Dienstleistungen)100 763110 027185 210160 727129 131115 911140 9304.2 Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs11 355 75311 130 70210 247 45910 909 36510 291 69010 479 6559 901 585-6.2 1Stand 1.9.2003.Aufgrund der erstmals angewandten neuen Methodik sind die Werte noch nicht definitiv 2 Provisorisch,Stand 1.9.2003 3Schätzung,Stand 1.9.2003 Quelle:BFS
ANHANG A15 Tabelle 16 Landwirtschaftliche Gesamtrechnung zu laufenden Preisen,in 1 000 Fr. 1997 1 1998 1 1999 1 2000 1 2001 1 2002 2 2003 3 2000/02–2003 % Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs 11 355 75311 130 70210 247 45910 909 36510 291 69010 479 6559 901 585-6.2 Vorleistungen insgesamt6 091 0805 902 2655 523 1295 873 9715 802 7915 961 7015 777 424-1.7 Saat- und Pflanzgut387 874343 496327 378345 473315 648317 022314 300-3.6 Energie,Schmierstoffe361 138353 925358 668395 473388 436390 221391 6580.1 Dünge- und Bodenverbesserungsmittel158 005144 272145 737141 956146 673149 140150 6283.2 Pfanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel124 470124 326128 785132 552138 178131 820131 185-2.2 Tierarzt und Medikamente154 541160 718157 737160 913163 676165 354167 0082.3 Futtermittel2 946 1982 778 9332 471 0032 704 8232 588 9112 670 0582 489 632-6.2 Instandhaltung von Maschinen und Geräten388 033413 426380 205377 772392 567415 992411 8244.1 Instandhaltung von baulichen Anlagen149 231154 918122 767120 352153 713166 229162 41410.7 Landwirtschaftliche Dienstleistungen480 177482 678500 171560 030562 572581 487580 8092.2 Sonstige Güter und Dienstleistungen941 411945 573930 677934 627952 418974 379977 9662.5 Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen5 264 6735 228 4374 724 3315 035 3954 488 8994 517 9544 124 161-11.9 Abschreibungen2 013 6941 996 2791 984 1091 967 8011 994 4201 999 0292 010 3161.2 Ausrüstungsgüter1 061 5661 059 0371 049 7781 019 3911 016 0821 026 4661 034 0601.3 Bauten847 009828 266819 845828 696851 539840 662838 440-0.2 Anpflanzungen95 69296 32598 322100 437104 822104 910105 8502.4 Sonstige9 42812 65016 16419 27721 97726 99131 96540.5 Nettowertschöpfung zu Herstellungspreisen3 250 9793 232 1582 740 2213 067 5932 494 4792 518 9252 113 845-21.5 Sonstige Produktionsabgaben103 768109 176115 136117 430130 529135 150135 2245.9 Sonstige Subventionen (produktunabhängige)2 117 3162 170 4462 394 6192 213 3702 447 5932 547 9882 527 2555.2% Faktoreinkommen5 264 5275 293 4285 019 7045 163 5334 811 5444 931 7634 505 876-9.3 Arbeitnehmerentgelt1 208 9391 217 4421 172 4831 151 2311 124 0771 097 2331 075 433-4.3 Nettobetriebsüberschuss / Selbständigeneinkommen4 055 5884 075 9873 847 2214 012 3023 687 4673 834 5313 430 443-10.8 Gezahlte Pachten212 767212 172213 120209 308201 994202 218200 285-2.1 Gezahlte Zinsen424 261371 156340 902365 646389 473390 393395 2713.5 Nettounternehmenseinkommen 4 3 418 5603 492 6593 293 1993 437 3483 096 0003 241 9192 834 886-13.0 1Stand 1.9.2003.Aufgrund der erstmals angewandten neuen Methodik sind die Werte noch nicht definitiv 2Provisorisch,Stand 1.9.2003 3Schätzung,Stand 1.9.2003 4 wird in der Literatur und Eurostat-Methodik als Nettounternehmensgewinn bezeichnetQuelle:BFS

Tabelle 17

Betriebsergebnisse:Alle Regionen

1Verzinsung zum mittleren Zinssatz der Bundesobligationen (1990:6.40%;1991:6.23%;1992:6.42%;1999:3.02%;2000:3.95%;2001:3.36%;2002:3.22%)

2Bruttoinvestitionen (ohne Eigenleistungen) minus Subventionen und Desinvestitionen

3Eigenkapitalbildung (ohne Eigenleistungen für Investitionen) plus Abschreibungen plus/minus Veränderungen Vorräte- und Viehvermögen

4Cashflow zu Investitionen total

5Anteil Betriebe mit Cashflow > Investitionen total

6Anteil Fremdkapital <50% und positive Eigenkapitalbildung

7Anteil Fremdkapital >50% und positive Eigenkapitalbildung

8Anteil Fremdkapital <50% und negative Eigenkapitalbildung

9Anteil Fremdkapital >50% und negative Eigenkapitalbildung

10(Schuldzinsen plus kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Aktiven Betrieb

11(kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Eigenkapital Betrieb

12(landwirtschaftliches Einkommen minus Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb) zu Familien-Jahresarbeitseinheiten (FJAE)Quelle:Zentrale Auswertung,FAT

A16 ANHANG
MerkmalEinheit1990/9219992000200120021999/2001–2002 % ReferenzbetriebeAnzahl4 302 3 494 3 419 3 067 2 379 -28.5 Vertretene BetriebeAnzahl62 921 54 906 53 896 52 470 51 421 -4.3 Betriebsstruktur Landwirtschaftliche Nutzflächeha16.06 18.41 18.78 19.10 19.38 3.3 Offene Ackerflächeha4.90 5.08 5.17 5.17 5.25 2.1 Arbeitskräfte BetriebJAE1.88 1.70 1.70 1.68 1.65 -2.6 davon:FamilienarbeitskräfteFJAE1.39 1.29 1.30 1.29 1.28 -1.0 Kühe totalAnzahl12.9 13.4 13.5 14.0 13.9 2.0 Tierbestand totalGVE23.2 23.5 23.8 24.7 24.6 2.5 Kapitalstruktur Aktiven totalFr.606 321 689 619 716 645 732 058 734 566 3.1 davon:Umlaufvermögen totalFr.116 932 135 278 144 196 140 469 133 572 -4.6 davon:Tiervermögen totalFr.60 662 41 172 44 706 45 448 43 507 -0.6 davon:Anlagevermögen totalFr.428 727 513 169 527 743 546 141 557 487 5.4 davon:Aktiven BetriebFr.558 933 636 990 662 417 680 487 692 767 5.0 Fremdkapitalquote%43 41 41 41 41 0.0 Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb 1 Fr.19 808 11 089 15 193 13 319 12 880 -2.4 Erfolgsrechnung RohertragFr.184 762 181 702 199 145 192 972 194 365 1.6 davon:DirektzahlungenFr.13 594 38 872 39 307 43 162 45 630 12.8 SachkostenFr.91 735 102 844 108 460 114 173 117 279 8.1 BetriebseinkommenFr.93 027 78 858 90 685 78 799 77 086 -6.9 PersonalkostenFr.13 775 12 128 12 369 12 097 11 661 -4.4 SchuldzinsenFr.11 361 7 405 8 001 8 492 8 411 5.6 PachtzinsenFr.5 069 5 536 5 640 5 776 5 514 -2.4 FremdkostenFr.121 941 127 912 134 470 140 539 142 865 6.4 Landwirtschaftliches EinkommenFr.62 822 53 789 64 675 52 434 51 500 -9.6 NebeneinkommenFr.16 264 18 638 19 208 18 633 18 577 -1.3 GesamteinkommenFr.79 086 72 427 83 883 71 067 70 077 -7.5 PrivatverbrauchFr.59 573 59 220 62 650 63 779 63 237 2.2 EigenkapitalbildungFr.19 513 13 207 21 233 7 288 6 840 -50.8 Investitionen und Finanzierung Investitionen total 2 Fr.46 914 41 856 44 964 47 469 43 695 -2.4 Cashflow 3 Fr.44 456 42 238 46 043 39 389 41 177 -3.2 Cashflow-Investitionsverhältnis 4 %95 101 102 83 94 -1.4 Betriebe mit Finanzierungsüberschuss 5 %66 66 67 60 66 2.6 Finanzielle Stabilität Betriebe mit guter finanzieller Situation 6 %52 47 52 42 41 -12.8 Betriebe mit beschränkter finanz.Selbständigkeit 7 %26 21 25 17 18 -14.3 Betriebe mit ungenügendem Einkommen 8 %10 17 12 22 22 29.4 Betriebe mit bedenklicher finanzieller Situation 9 %12 15 11 19 20 33.3 Verhältnis Betriebseinkommen/Faktoreinsatz Betriebseinkommen je Arbeitskraft Fr./JAE49 473 46 376 53 426 47 027 46 648 -4.7 Betriebseinkommen je ha landw.NutzflächeFr./ha5 796 4 282 4 829 4 125 3 977 -9.9 Verhältnis Betriebseinkommen/Aktiven Betrieb%16.7 12.4 13.7 11.6 11.1 -11.7 Rentabilität Gesamtkapitalsrentabilität 10 %0.8 -2.3 -0.6 -2.7 -2.9 55.4 Eigenkapitalsrentabilität 11 %-2.2 -5.9 -3.2 -6.8 -7.0 32.1 Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE31 025 33 050 38 099 30 356 30 262 -10.6 (Mittelwert) Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE29 465 29 770 34 410 27 417 27 420 -10.2 (Median)

Tabelle 18

Betriebsergebnisse:Talregion*

1Verzinsung zum mittleren Zinssatz der Bundesobligationen (1990:6.40%;1991:6.23%;1992:6.42%;1999:3.02%;2000:3.95%;2001:3.36%;2002:3.22%)

2Bruttoinvestitionen (ohne Eigenleistungen) minus Subventionen und Desinvestitionen

3Eigenkapitalbildung (ohne Eigenleistungen für Investitionen) plus Abschreibungen plus/minus Veränderungen Vorräte- und Viehvermögen

4Cashflow zu Investitionen total

5Anteil Betriebe mit Cashflow > Investitionen total

6Anteil Fremdkapital <50% und positive Eigenkapitalbildung

7Anteil Fremdkapital >50% und positive Eigenkapitalbildung

8Anteil Fremdkapital <50% und negative Eigenkapitalbildung

9Anteil Fremdkapital >50% und negative Eigenkapitalbildung

10(Schuldzinsen plus kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Aktiven Betrieb

11(kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Eigenkapital Betrieb

12(landwirtschaftliches Einkommen minus Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb) zu Familien-Jahresarbeitseinheiten (FJAE)

* Talregion:Ackerbauzone plus Übergangszonen

ANHANG A17
MerkmalEinheit1990/9219992000200120021999/2001–2002 % ReferenzbetriebeAnzahl2 356 1 565 1 517 1 376 1 006 -32.3 Vertretene BetriebeAnzahl29 677 25 499 25 094 24 183 23 072 -7.4 Betriebsstruktur Landwirtschaftliche Nutzflächeha16.66 19.33 19.41 19.93 20.68 5.7 Offene Ackerflächeha8.34 9.05 9.13 9.26 9.82 7.4 Arbeitskräfte BetriebJAE2.05 1.83 1.80 1.77 1.78 -1.1 davon:FamilienarbeitskräfteFJAE1.36 1.26 1.26 1.26 1.25 -0.8 Kühe totalAnzahl12.8 13.4 13.3 13.8 13.8 2.2 Tierbestand totalGVE22.9 23.4 23.5 24.7 25.1 5.2 Kapitalstruktur Aktiven totalFr.706 406 778 173 814 917 832 078 852 833 5.5 davon:Umlaufvermögen totalFr.149 871 165 188 179 657 172 076 168 801 -2.0 davon:Tiervermögen totalFr.61 461 41 791 44 637 45 969 44 560 1.0 davon:Anlagevermögen totalFr.495 074 571 194 590 623 614 033 639 472 8.0 davon:Aktiven BetriebFr.642 757 712 424 746 171 773 158 797 415 7.2 Fremdkapitalquote%41 40 39 40 41 3.4 Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb 1 Fr.23 633 12 686 17 549 15 362 14 923 -1.8 Erfolgsrechnung RohertragFr.225 249 218 369 242 054 233 144 242 450 4.9 davon:DirektzahlungenFr.7 248 32 359 32 944 38 399 40 791 18.0 SachkostenFr.110 193 122 085 129 262 135 711 143 609 11.3 BetriebseinkommenFr.115 056 96 284 112 792 97 433 98 841 -3.3 PersonalkostenFr.20 784 18 194 18 330 17 349 17 799 -0.9 SchuldzinsenFr.13 463 8 424 9 051 9 835 10 147 11.5 PachtzinsenFr.7 015 7 698 7 673 7 796 7 493 -3.0 FremdkostenFr.151 456 156 400 164 316 170 690 179 048 9.3 Landwirtschaftliches EinkommenFr.73 794 61 968 77 738 62 453 63 402 -5.9 NebeneinkommenFr.16 429 17 580 17 805 17 043 16 743 -4.2 GesamteinkommenFr.90 223 79 548 95 543 79 496 80 145 -5.6 PrivatverbrauchFr.67 985 66 577 69 756 70 993 71 999 4.2 EigenkapitalbildungFr.22 238 12 971 25 787 8 503 8 146 -48.3 Investitionen und Finanzierung Investitionen total 2 Fr.56 951 46 615 52 271 52 828 50 533 -0.1 Cashflow 3 Fr.52 079 45 807 53 548 45 267 47 438 -1.6 Cashflow-Investitionsverhältnis 4 %92 98 102 86 94 -1.4 Betriebe mit Finanzierungsüberschuss 5 %64 64 69 61 65 0.5 Finanzielle Stabilität Betriebe mit guter finanzieller Situation 6 %52 47 54 42 41 -14.0 Betriebe mit beschränkter finanz.Selbständigkeit 7 %24 17 23 17 15 -21.1 Betriebe mit ungenügendem Einkommen 8 %12 20 13 23 23 23.2 Betriebe mit bedenklicher finanzieller Situation 9 %12 16 10 18 21 43.2 Verhältnis Betriebseinkommen/Faktoreinsatz Betriebseinkommen je Arbeitskraft Fr./JAE56 050 52 755 62 635 55 134 55 395 -2.5 Betriebseinkommen je ha landw.NutzflächeFr./ha6 908 4 981 5 810 4 889 4 779 -8.6 Verhältnis Betriebseinkommen/Aktiven Betrieb%17.9 13.5 15.1 12.6 12.4 -9.7 Rentabilität Gesamtkapitalsrentabilität 10 %2.1 -1.2 0.9 -1.3 -1.3 143.8 Eigenkapitalsrentabilität 11 %0.0 -4.1 -0.5 -4.4 -4.4 46.7 Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE36 924 39 210 47 891 37 523 38 758 -6.7 (Mittelwert) Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE36 186 36 114 44 561 34 671 35 855 -6.7 (Median)
Quelle:Zentrale Auswertung,FAT

Tabelle 19

Betriebsergebnisse:Hügelregion*

1Verzinsung zum mittleren Zinssatz der Bundesobligationen (1990:6.40%;1991:6.23%;1992:6.42%;1999:3.02%;2000:3.95%;2001:3.36%;2002:3.22%)

2Bruttoinvestitionen (ohne Eigenleistungen) minus Subventionen und Desinvestitionen

3Eigenkapitalbildung (ohne Eigenleistungen für Investitionen) plus Abschreibungen plus/minus Veränderungen Vorräte- und Viehvermögen

4Cashflow zu Investitionen total

5Anteil Betriebe mit Cashflow > Investitionen total

6Anteil Fremdkapital <50% und positive Eigenkapitalbildung

7Anteil Fremdkapital >50% und positive Eigenkapitalbildung

8Anteil Fremdkapital <50% und negative Eigenkapitalbildung

9Anteil Fremdkapital >50% und negative Eigenkapitalbildung

10(Schuldzinsen plus kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Aktiven Betrieb

11(kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Eigenkapital Betrieb

12(landwirtschaftliches Einkommen minus Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb) zu Familien-Jahresarbeitseinheiten (FJAE)

* Hügelregion:Hügelzone und Bergzone I Quelle:Zentrale Auswertung,FAT

A18 ANHANG
MerkmalEinheit1990/9219992000200120021999/2001–2002 % ReferenzbetriebeAnzahl1 125 1 029 1 017 907 698 -29.1 Vertretene BetriebeAnzahl17 397 14 967 14 588 14 343 13 946 -4.7 Betriebsstruktur Landwirtschaftliche Nutzflächeha15.30 17.19 17.83 17.95 18.09 2.5 Offene Ackerflächeha3.08 2.99 3.15 3.04 2.85 -6.9 Arbeitskräfte BetriebJAE1.81 1.62 1.62 1.60 1.54 -4.5 davon:FamilienarbeitskräfteFJAE1.40 1.28 1.29 1.26 1.24 -2.9 Kühe totalAnzahl14.4 14.7 15.3 15.8 16.0 4.8 Tierbestand totalGVE26.0 26.0 27.0 27.8 27.9 3.6 Kapitalstruktur Aktiven totalFr.553 876 655 042 677 784 686 002 685 062 1.8 davon:Umlaufvermögen totalFr.95 672 116 937 122 136 122 814 110 023 -8.8 davon:Tiervermögen totalFr.66 366 44 452 49 901 49 611 48 151 0.3 davon:Anlagevermögen totalFr.391 838 493 653 505 747 513 577 526 888 4.5 davon:Aktiven BetriebFr.516 933 602 991 626 182 628 230 650 611 5.1 Fremdkapitalquote%46 45 45 44 44 -1.5 Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb 1 Fr.17 271 9 825 13 318 11 653 11 650 0.4 Erfolgsrechnung RohertragFr.170 201 167 340 183 249 178 588 179 713 1.9 davon:DirektzahlungenFr.15 415 37 996 39 135 41 649 43 917 10.9 SachkostenFr.85 602 96 378 102 222 108 086 111 844 9.4 BetriebseinkommenFr.84 599 70 962 81 027 70 502 67 870 -8.5 PersonalkostenFr.9 943 9 037 9 183 9 655 8 446 -9.1 SchuldzinsenFr.10 915 7 618 8 330 8 265 8 045 -0.3 PachtzinsenFr.3 903 4 422 4 789 5 086 5 121 7.5 FremdkostenFr.110 363 117 455 124 525 131 092 133 456 7.3 Landwirtschaftliches EinkommenFr.59 838 49 885 58 725 47 496 46 257 -11.1 NebeneinkommenFr.14 544 19 849 21 814 20 557 19 369 -6.6 GesamteinkommenFr.74 382 69 734 80 539 68 053 65 626 -9.8 PrivatverbrauchFr.55 272 55 890 59 963 61 333 60 218 2.0 EigenkapitalbildungFr.19 110 13 844 20 576 6 720 5 408 -60.6 Investitionen und Finanzierung Investitionen total 2 Fr.41 428 39 227 39 674 47 007 40 781 -2.8 Cashflow 3 Fr.41 445 40 759 43 650 37 263 39 152 -3.5 Cashflow-Investitionsverhältnis 4 %100 104 110 79 96 -1.7 Betriebe mit Finanzierungsüberschuss 5 %68 67 68 58 68 5.7 Finanzielle Stabilität Betriebe mit guter finanzieller Situation 6 %50 46 50 43 39 -15.8 Betriebe mit beschränkter finanz.Selbständigkeit 7 %30 26 31 19 20 -21.1 Betriebe mit ungenügendem Einkommen 8 %8 13 8 18 22 69.2 Betriebe mit bedenklicher finanzieller Situation 9 %12 15 11 20 20 30.4 Verhältnis Betriebseinkommen/Faktoreinsatz Betriebseinkommen je Arbeitskraft Fr./JAE46 654 43 842 50 119 44 191 44 049 -4.3 Betriebseinkommen je ha landw.NutzflächeFr./ha5 533 4 128 4 545 3 927 3 753 -10.6 Verhältnis Betriebseinkommen/Aktiven Betrieb%16.4 11.8 12.9 11.2 10.4 -13.1 Rentabilität Gesamtkapitalsrentabilität 10 %0.4 -2.5 -1.1 -3.3 -3.5 52.2 Eigenkapitalsrentabilität 11 %-3.3 -7.0 -4.5 -8.4 -8.5 28.1 Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE30 335 31 292 35 336 28 458 27 817 -12.2 (Mittelwert) Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE29 520 29 459 33 156 26 604 25 797 -13.3 (Median)

Betriebsergebnisse:Bergregion*

1Verzinsung zum mittleren Zinssatz der Bundesobligationen (1990:6.40%;1991:6.23%;1992:6.42%;1999:3.02%;2000:3.95%;2001:3.36%;2002:3.22%)

2Bruttoinvestitionen (ohne Eigenleistungen) minus Subventionen und Desinvestitionen

3Eigenkapitalbildung (ohne Eigenleistungen für Investitionen) plus Abschreibungen plus/minus Veränderungen Vorräte- und Viehvermögen

4Cashflow zu Investitionen total

5Anteil Betriebe mit Cashflow > Investitionen total

6Anteil Fremdkapital <50% und positive Eigenkapitalbildung

7Anteil Fremdkapital >50% und positive Eigenkapitalbildung

8Anteil Fremdkapital <50% und negative Eigenkapitalbildung

9Anteil Fremdkapital >50% und negative Eigenkapitalbildung

10(Schuldzinsen plus kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Aktiven Betrieb

11(kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Eigenkapital Betrieb

12(landwirtschaftliches Einkommen minus Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb) zu Familien-Jahresarbeitseinheiten (FJAE)

* Bergregion:Bergzonen II bis IV

Quelle:Zentrale Auswertung,FAT

ANHANG A19
Tabelle 20
MerkmalEinheit1990/9219992000200120021999/2001–2002 % ReferenzbetriebeAnzahl821 900 885 784 675 -21.2 Vertretene BetriebeAnzahl15 847 14 440 14 214 13 944 14 403 1.4 Betriebsstruktur Landwirtschaftliche Nutzflächeha15.76 18.06 18.63 18.85 18.55 0.2 Offene Ackerflächeha0.44 0.25 0.28 0.26 0.25 -5.1 Arbeitskräfte BetriebJAE1.63 1.57 1.60 1.60 1.55 -2.5 davon:FamilienarbeitskräfteFJAE1.42 1.37 1.39 1.38 1.35 -2.2 Kühe totalAnzahl11.4 11.9 11.8 12.4 11.8 -1.9 Tierbestand totalGVE20.5 21.1 21.0 21.5 20.6 -2.8 Kapitalstruktur Aktiven totalFr.476 486 569 082 583 036 605 967 593 049 1.2 davon:Umlaufvermögen totalFr.78 573 101 469 104 230 103 814 99 941 -3.1 davon:Tiervermögen totalFr.52 902 36 681 39 497 40 263 37 323 -3.8 davon:Anlagevermögen totalFr.345 011 430 932 439 309 461 890 455 785 2.6 davon:Aktiven BetriebFr.448 089 539 022 551 742 573 520 565 949 2.0 Fremdkapitalquote%45 40 40 40 40 0.0 Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb 1 Fr.15 432 9 580 12 957 11 491 10 798 -4.8 Erfolgsrechnung RohertragFr.124 931 131 838 139 707 138 099 131 524 -3.7 davon:DirektzahlungenFr.23 476 51 279 50 719 52 979 55 041 6.5 SachkostenFr.63 905 75 569 78 140 83 081 80 364 1.8 BetriebseinkommenFr.61 026 56 269 61 567 55 018 51 161 -11.2 PersonalkostenFr.4 860 4 619 5 116 5 500 4 940 -2.7 SchuldzinsenFr.7 918 5 386 5 808 6 397 5 984 2.1 PachtzinsenFr.2 707 2 872 2 922 2 986 2 725 -6.9 FremdkostenFr.79 390 88 445 91 986 97 964 94 013 1.3 Landwirtschaftliches EinkommenFr.45 541 43 392 47 721 40 135 37 512 -14.3 NebeneinkommenFr.17 853 19 250 19 011 19 414 20 748 7.9 GesamteinkommenFr.63 394 62 642 66 732 59 549 58 260 -7.5 PrivatverbrauchFr.48 548 49 678 52 865 53 783 52 126 0.0 EigenkapitalbildungFr.14 846 12 964 13 867 5 766 6 133 -43.6 Investitionen und Finanzierung Investitionen total 2 Fr.34 138 36 177 37 494 38 648 35 562 -5.0 Cashflow 3 Fr.33 482 37 469 35 247 31 384 33 108 -4.6 Cashflow-Investitionsverhältnis 4 %98 104 94 81 93 0.0 Betriebe mit Finanzierungsüberschuss 5 %70 70 65 60 66 1.5 Finanzielle Stabilität Betriebe mit guter finanzieller Situation 6 %54 50 51 41 42 -11.3 Betriebe mit beschränkter finanz.Selbständigkeit 7 %26 23 23 16 19 -8.1 Betriebe mit ungenügendem Einkommen 8 %8 15 14 25 21 16.7 Betriebe mit bedenklicher finanzieller Situation 9 %12 12 12 18 18 28.6 Verhältnis Betriebseinkommen/Faktoreinsatz Betriebseinkommen je Arbeitskraft Fr./JAE37 418 35 950 38 532 34 399 33 018 -9.0 Betriebseinkommen je ha landw.NutzflächeFr./ha3 874 3 115 3 304 2 919 2 758 -11.4 Verhältnis Betriebseinkommen/Aktiven Betrieb%13.6 10.4 11.2 9.6 9.0 -13.5 Rentabilität Gesamtkapitalsrentabilität 10 %-2.3 -4.4 -3.8 -5.1 -5.7 28.6 Eigenkapitalsrentabilität 11 %-7.4 -9.2 -8.2 -10.5 -11.4 22.6 Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE21 201 24 747 25 064 20 809 19 816 -15.8 (Mittelwert) Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE20 707 22 991 22 851 18 484 18 355 -14.4 (Median)

Tabelle 21a

Betriebsergebnisse nach Betriebstypen* 2000/02

1Verzinsung zum mittleren Zinssatz der Bundesobligationen (2000:3.95%;2001:3.36%;2002:3.22%)

2Bruttoinvestitionen (ohne Eigenleistungen) minus Subventionen und Desinvestitionen

3Eigenkapitalbildung (ohne Eigenleistungen für Investitionen) plus Abschreibungen plus/minus Veränderungen Vorräte- und Viehvermögen

4Cashflow zu Investitionen total

5Anteil Betriebe mit Cashflow > Investitionen total

6Anteil Fremdkapital <50% und positive Eigenkapitalbildung

7Anteil Fremdkapital >50% und positive Eigenkapitalbildung

8Anteil Fremdkapital <50% und negative Eigenkapitalbildung

9Anteil Fremdkapital >50% und negative Eigenkapitalbildung

10(Schuldzinsen plus kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Aktiven Betrieb

11(kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Eigenkapital Betrieb

12(landwirtschaftliches Einkommen minus Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb) zu Familien-Jahresarbeitseinheiten (FJAE)

*neue Betriebstypologie FAT99

Quelle:Zentrale Auswertung,FAT

A20 ANHANG
PflanzenbauTierhaltung MerkmalEinheitMittel alleSpezial-Verkehrs-Mutter-Anderes BetriebeAckerbaukulturenmilchküheRindvieh ReferenzbetriebeAnzahl2 955 113 70 1 210 67 142 Vertretene BetriebeAnzahl52 596 3 312 3 185 18 943 1 733 3 761 Betriebsstruktur Landwirtschaftliche Nutzflächeha19.09 24.23 12.57 18.65 17.27 15.90 Offene Ackerflächeha5.20 19.86 5.85 0.97 0.80 0.24 Arbeitskräfte BetriebJAE1.68 1.43 2.34 1.63 1.25 1.40 davon:FamilienarbeitskräfteFJAE1.29 1.10 1.36 1.34 1.10 1.27 Kühe totalAnzahl13.8 3.2 1.6 16.6 15.5 9.4 Tierbestand totalGVE24.3 7.9 2.9 25.1 20.4 16.7 Kapitalstruktur Aktiven totalFr.727 756 759 135 805 793 662 697 665 630 532 474 davon:Umlaufvermögen totalFr.139 412 164 460 252 598 116 390 117 972 95 804 davon:Tiervermögen totalFr.44 554 16 287 7 621 45 731 42 240 35 468 davon:Anlagevermögen totalFr.543 790 578 388 545 573 500 575 505 417 401 201 davon:Aktiven BetriebFr.678 557 717 511 739 310 620 509 634 732 500 349 Fremdkapitalquote%41 37 30 42 40 41 Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb 1 Fr.13 797 15 526 17 751 12 362 13 230 10 141 Erfolgsrechnung RohertragFr.195 494 222 787 245 842 161 783 126 275 113 967 davon:DirektzahlungenFr.42 700 44 617 23 398 43 099 56 953 53 745 SachkostenFr.113 304 124 007 119 990 91 645 72 121 69 440 BetriebseinkommenFr.82 190 98 780 125 852 70 138 54 154 44 527 PersonalkostenFr.12 042 11 400 38 643 7 729 4 295 3 166 SchuldzinsenFr.8 301 8 727 7 218 7 529 7 100 5 645 PachtzinsenFr.5 643 9 160 6 829 4 688 2 948 2 051 FremdkostenFr.139 291 153 295 172 680 111 591 86 464 80 302 Landwirtschaftliches EinkommenFr.56 203 69 492 73 163 50 192 39 811 33 665 NebeneinkommenFr.18 806 22 200 14 907 18 215 31 247 21 325 GesamteinkommenFr.75 009 91 693 88 070 68 406 71 058 54 990 PrivatverbrauchFr.63 222 76 010 78 542 57 654 58 142 50 596 EigenkapitalbildungFr.11 787 15 682 9 528 10 753 12 916 4 394 Investitionen und Finanzierung Investitionen total 2 Fr.45 376 42 267 33 124 41 600 41 601 30 569 Cashflow 3 Fr.42 203 49 885 39 576 37 966 39 339 25 892 Cashflow-Investitionsverhältnis 4 %93 123 121 91 94 84 Betriebe mit Finanzierungsüberschuss 5 %64 64 68 65 69 60 Finanzielle Stabilität Betriebe mit guter finanzieller Situation 6 %45 45 40 45 56 38 Betriebe mit beschränkter finanz.Selbständigkeit 7 %20 18 15 22 18 21 Betriebe mit ungenügendem Einkommen 8 %19 21 30 18 15 23 Betriebe mit bedenklicher finanzieller Situation 9 %16 16 15 15 11 18 Verhältnis Betriebseinkommen/Faktoreinsatz Betriebseinkommen je Arbeitskraft Fr./JAE49 034 68 886 53 546 43 143 43 344 31 759 Betriebseinkommen je ha landw.NutzflächeFr./ha4 310 4 078 9 997 3 764 3 134 2 806 Verhältnis Betriebseinkommen/Aktiven Betrieb%12.1 13.8 17.0 11.3 8.5 8.9 Rentabilität Gesamtkapitalsrentabilität 10 %-2.1 0.9 -1.0 -3.4 -2.6 -6.4 Eigenkapitalsrentabilität 11 %-5.7 -0.6 -2.9 -8.1 -6.3 -13.1 Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE32 906 49 026 40 617 28 231 24 120 18 432 (Mittelwert)

Betriebsergebnisse nach Betriebstypen*2000/02

1Verzinsung zum mittleren Zinssatz der Bundesobligationen (2000:3.95%;2001:3.36%;2002:3.22%)

2Bruttoinvestitionen (ohne Eigenleistungen) minus Subventionen und Desinvestitionen

3Eigenkapitalbildung (ohne Eigenleistungen für Investitionen) plus Abschreibungen plus/minus Veränderungen Vorräte- und Viehvermögen

4Cashflow zu Investitionen total

5Anteil Betriebe mit Cashflow > Investitionen total

6Anteil Fremdkapital <50% und positive Eigenkapitalbildung

7Anteil Fremdkapital >50% und positive Eigenkapitalbildung

8Anteil Fremdkapital <50% und negative Eigenkapitalbildung

9Anteil Fremdkapital >50% und negative Eigenkapitalbildung

10(Schuldzinsen plus kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Aktiven Betrieb

11(kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Eigenkapital Betrieb

12(landwirtschaftliches Einkommen minus Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb) zu Familien-Jahresarbeitseinheiten (FJAE)

*neue Betriebstypologie FAT99

Quelle:Zentrale Auswertung,FAT

ANHANG A21
Tabelle 21b
TierhaltungKombiniert Pferde/VerkehrsMerkmalEinheitMittel alleSchafe/milch/MutterBetriebeZiegenVeredlungAckerbauküheVeredlungAndere ReferenzbetriebeAnzahl2 955 28 52 364 25 547 338 Vertretene BetriebeAnzahl52 596 1 262 1 191 5 469 482 6 022 7 235 Betriebsstruktur Landwirtschaftliche Nutzflächeha19.09 13.64 11.30 24.94 21.79 19.39 20.29 Offene Ackerflächeha5.20 0.47 1.14 13.30 9.48 6.80 6.65 Arbeitskräfte BetriebJAE1.68 1.33 1.51 1.90 1.47 1.80 1.70 davon:FamilienarbeitskräfteFJAE1.29 1.20 1.15 1.33 1.16 1.29 1.27 Kühe totalAnzahl13.8 1.8 11.5 19.3 17.4 15.7 14.9 Tierbestand totalGVE24.3 12.0 46.1 29.3 24.7 38.9 26.8 Kapitalstruktur Aktiven totalFr.727 756 456 832 869 766 850 591 797 723 878 441 767 270 davon:Umlaufvermögen totalFr.139 412 72 465 117 499 173 614 160 843 153 857 142 118 davon:Tiervermögen totalFr.44 554 22 326 63 953 53 685 50 353 62 595 54 398 davon:Anlagevermögen totalFr.543 790 362 041 688 314 623 292 586 526 661 989 570 754 davon:Aktiven BetriebFr.678 557 437 215 835 949 790 565 726 662 818 462 701 847 Fremdkapitalquote%41 40 47 40 44 42 44 Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb 1 Fr.13 797 9 047 15 337 16 222 14 066 16 377 13 634 Erfolgsrechnung RohertragFr.195 494 89 475 290 601 248 565 199 474 274 750 205 029 davon:DirektzahlungenFr.42 700 42 238 28 595 44 300 63 134 39 927 42 498 SachkostenFr.113 304 57 872 200 400 142 052 112 795 172 301 119 793 BetriebseinkommenFr.82 190 31 603 90 201 106 514 86 679 102 449 85 236 PersonalkostenFr.12 042 2 744 11 198 17 256 10 713 16 007 13 019 SchuldzinsenFr.8 301 5 720 12 599 9 552 9 137 10 309 9 360 PachtzinsenFr.5 643 1 371 2 395 9 302 9 125 6 380 6 198 FremdkostenFr.139 291 67 708 226 592 178 160 141 770 204 997 148 371 Landwirtschaftliches EinkommenFr.56 203 21 767 64 009 70 405 57 703 69 752 56 658 NebeneinkommenFr.18 806 29 559 17 090 14 369 26 966 15 977 19 538 GesamteinkommenFr.75 009 51 326 81 099 84 774 84 669 85 730 76 197 PrivatverbrauchFr.63 222 49 689 65 844 68 826 68 363 68 993 65 641 EigenkapitalbildungFr.11 787 1 637 15 255 15 948 16 307 16 737 10 556 Investitionen und Finanzierung Investitionen total 2 Fr.45 376 32 958 50 807 61 563 52 223 61 993 45 009 Cashflow 3 Fr.42 203 24 226 55 553 52 591 47 123 54 408 42 509 Cashflow-Investitionsverhältnis 4 %93 79 180 86 99 89 98 Betriebe mit Finanzierungsüberschuss 5 %64 58 66 64 67 63 64 Finanzielle Stabilität Betriebe mit guter finanzieller Situation 6 %45 43 39 49 48 47 43 Betriebe mit beschränkter finanz.Selbständigkeit 7 %20 14 20 19 18 19 20 Betriebe mit ungenügendem Einkommen 8 %19 16 17 17 14 17 18 Betriebe mit bedenklicher finanzieller Situation 9 %16 27 23 15 21 16 19 Verhältnis Betriebseinkommen/Faktoreinsatz Betriebseinkommen je Arbeitskraft Fr./JAE49 034 23 426 59 878 55 942 58 814 57 020 50 058 Betriebseinkommen je ha landw.NutzflächeFr./ha4 310 2 296 7 988 4 277 3 973 5 286 4 211 Verhältnis Betriebseinkommen/Aktiven Betrieb%12.1 7.2 10.8 13.5 12.2 12.5 12.2 Rentabilität Gesamtkapitalsrentabilität 10 %-2.1 -9.4 0.7 -0.8 -1.1 -0.1 -1.9 Eigenkapitalsrentabilität 11 %-5.7 -18.1 -1.5 -3.4 -4.3 -2.4 -5.9 Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE32 906 10 267 42 428 40 656 37 282 41 244 33 830 (Mittelwert)

Tabelle 22

Betriebsergebnisse nach Quartilen:Alle Regionen 2000/02

1Verzinsung zum mittleren Zinssatz der Bundesobligationen (2000:3.95%;2001:3.36%;2002:3.22%)

2Bruttoinvestitionen (ohne Eigenleistungen) minus Subventionen und Desinvestitionen

3Eigenkapitalbildung (ohne Eigenleistungen für Investitionen) plus Abschreibungen plus/minus Veränderungen Vorräte- und Viehvermögen

4Cashflow zu Investitionen total

5Anteil Betriebe mit Cashflow > Investitionen total

6Anteil Fremdkapital <50% und positive Eigenkapitalbildung

7Anteil Fremdkapital >50% und positive Eigenkapitalbildung

8Anteil Fremdkapital <50% und negative Eigenkapitalbildung

9Anteil Fremdkapital >50% und negative Eigenkapitalbildung

10(Schuldzinsen plus kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Aktiven Betrieb

11(kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Eigenkapital Betrieb

12(landwirtschaftliches Einkommen minus Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb) zu Familien-Jahresarbeitseinheiten (FJAE)Quelle:Zentrale Auswertung,FAT

A22 ANHANG
sortiert nach Arbeitsverdienst MerkmalEinheitMittel1.Quartil2.Quartil3.Quartil4.Quartil (0–25%)(25–50%)(50–75%)(75–100%) ReferenzbetriebeAnzahl2 955 628 748 786 793 Vertretene BetriebeAnzahl52 596 13 158 13 146 13 148 13 144 Betriebsstruktur Landwirtschaftliche Nutzflächeha19.09 14.41 17.05 19.82 25.08 Offene Ackerflächeha5.20 2.67 3.18 5.41 9.52 Arbeitskräfte BetriebJAE1.68 1.56 1.67 1.68 1.80 davon:FamilienarbeitskräfteFJAE1.29 1.26 1.36 1.33 1.20 Kühe totalAnzahl13.8 10.6 13.4 14.7 16.4 Tierbestand totalGVE24.3 18.8 22.6 25.2 30.8 Kapitalstruktur Aktiven totalFr.727 756 662 245 651 521 737 425 859 923 davon:Umlaufvermögen totalFr.139 412 108 311 116 129 153 712 179 534 davon:Tiervermögen totalFr.44 554 35 430 41 624 46 109 55 062 davon:Anlagevermögen totalFr.543 790 518 504 493 767 537 604 625 327 davon:Aktiven BetriebFr.678 557 624 962 609 805 678 978 800 555 Fremdkapitalquote%41 41 42 40 42 Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb 1 Fr.13 797 12 775 12 224 14 131 16 061 Erfolgsrechnung RohertragFr.195 494 132 021 163 383 202 495 284 151 davon:DirektzahlungenFr.42 700 36 830 40 866 42 675 50 434 SachkostenFr.113 304 93 311 98 812 113 515 147 603 BetriebseinkommenFr.82 190 38 711 64 571 88 980 136 548 PersonalkostenFr.12 042 8 815 9 046 11 082 19 231 SchuldzinsenFr.8 301 7 933 7 575 7 894 9 804 PachtzinsenFr.5 643 2 997 4 110 6 065 9 405 FremdkostenFr.139 291 113 055 119 543 138 557 186 043 Landwirtschaftliches EinkommenFr.56 203 18 967 43 840 63 938 98 108 NebeneinkommenFr.18 806 28 621 18 171 15 535 12 888 GesamteinkommenFr.75 009 47 588 62 011 79 473 110 996 PrivatverbrauchFr.63 222 53 107 57 742 66 314 75 738 EigenkapitalbildungFr.11 787 -5 519 4 269 13 159 35 258 Investitionen und Finanzierung Investitionen total 2 Fr.45 376 39 960 38 244 42 530 60 777 Cashflow 3 Fr.42 203 24 139 32 090 42 897 69 706 Cashflow-Investitionsverhältnis 4 %93 61 84 102 115 Betriebe mit Finanzierungsüberschuss 5 %64 53 63 68 73 Finanzielle Stabilität Betriebe mit guter finanzieller Situation 6 %45 29 41 52 57 Betriebe mit beschränkter finanz.Selbständigkeit 7 %20 12 18 21 29 Betriebe mit ungenügendem Einkommen 8 %19 33 21 15 7 Betriebe mit bedenklicher finanzieller Situation 9 %16 26 20 13 7 Verhältnis Betriebseinkommen/Faktoreinsatz Betriebseinkommen je Arbeitskraft Fr./JAE49 034 24 875 38 786 52 789 75 913 Betriebseinkommen je ha landw.NutzflächeFr./ha4 310 2 697 3 788 4 493 5 452 Verhältnis Betriebseinkommen/Aktiven Betrieb%12.1 6.2 10.6 13.1 17.1 Rentabilität Gesamtkapitalsrentabilität 10 %-2.1 -7.6 -5.0 -1.5 4.0 Eigenkapitalsrentabilität 11 %-5.7 -15.2 -10.9 -4.5 4.8 Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE32 906 4 883 23 160 37 512 68 236 (Mittelwert) Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE29 752 (Median)

Tabelle 23

Betriebsergebnisse nach Quartilen:Talregion* 2000/02

1Verzinsung zum mittleren Zinssatz der Bundesobligationen (2000:3.95%;2001:3.36%;2002:3.22%)

2Bruttoinvestitionen (ohne Eigenleistungen) minus Subventionen und Desinvestitionen

3Eigenkapitalbildung (ohne Eigenleistungen für Investitionen) plus Abschreibungen plus/minus Veränderungen Vorräte- und Viehvermögen

4Cashflow zu Investitionen total

5Anteil Betriebe mit Cashflow > Investitionen total

6Anteil Fremdkapital <50% und positive Eigenkapitalbildung

7Anteil Fremdkapital >50% und positive Eigenkapitalbildung

8Anteil Fremdkapital <50% und negative Eigenkapitalbildung

9Anteil Fremdkapital >50% und negative Eigenkapitalbildung

10(Schuldzinsen plus kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Aktiven Betrieb

11(kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Eigenkapital Betrieb

12(landwirtschaftliches Einkommen minus Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb) zu Familien-Jahresarbeitseinheiten (FJAE)

*Talregion:Ackerbauzone plus Übergangszonen

ANHANG A23
sortiert nach Arbeitsverdienst MerkmalEinheitMittel1.Quartil2.Quartil3.Quartil4.Quartil (0–25%)(25–50%)(50–75%)(75–100%) ReferenzbetriebeAnzahl1 300 296 330 339 334 Vertretene BetriebeAnzahl24 116 6 034 6 053 6 016 6 014 Betriebsstruktur Landwirtschaftliche Nutzflächeha20.01 15.89 17.59 20.75 25.84 Offene Ackerflächeha9.40 6.85 7.82 9.17 13.79 Arbeitskräfte BetriebJAE1.78 1.69 1.75 1.80 1.90 davon:FamilienarbeitskräfteFJAE1.25 1.21 1.34 1.29 1.17 Kühe totalAnzahl13.6 11.3 13.1 15.2 15.0 Tierbestand totalGVE24.4 20.4 22.2 26.0 29.0 Kapitalstruktur Aktiven totalFr.833 276 819 371 749 598 837 428 927 165 davon:Umlaufvermögen totalFr.173 511 144 719 160 222 180 974 208 233 davon:Tiervermögen totalFr.45 056 38 966 41 327 47 357 52 617 davon:Anlagevermögen totalFr.614 709 635 686 548 049 609 097 666 315 davon:Aktiven BetriebFr.772 248 767 962 685 213 773 291 863 091 Fremdkapitalquote%40 41 40 38 41 Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb 1 Fr.15 945 15 759 14 029 16 420 17 580 Erfolgsrechnung RohertragFr.239 216 182 334 204 851 243 470 326 626 davon:DirektzahlungenFr.37 378 30 160 32 487 38 576 48 348 SachkostenFr.136 194 123 683 120 571 134 200 166 466 BetriebseinkommenFr.103 022 58 651 84 280 109 270 160 159 PersonalkostenFr.17 826 16 513 13 766 16 047 25 018 SchuldzinsenFr.9 678 10 439 8 441 8 945 10 894 PachtzinsenFr.7 654 4 577 6 258 8 331 11 471 FremdkostenFr.171 351 155 212 149 036 167 523 213 849 Landwirtschaftliches EinkommenFr.67 865 27 122 55 815 75 947 112 777 NebeneinkommenFr.17 197 25 891 16 294 14 845 11 729 GesamteinkommenFr.85 061 53 013 72 109 90 792 124 506 PrivatverbrauchFr.70 916 62 218 66 562 71 940 82 986 EigenkapitalbildungFr.14 145 -9 204 5 547 18 852 41 520 Investitionen und Finanzierung Investitionen total 2 Fr.51 877 47 852 41 877 58 392 59 446 Cashflow 3 Fr.48 751 26 590 37 150 52 731 78 674 Cashflow-Investitionsverhältnis 4 %94 57 89 90 132 Betriebe mit Finanzierungsüberschuss 5 %65 52 65 67 75 Finanzielle Stabilität Betriebe mit guter finanzieller Situation 6 %46 27 42 56 58 Betriebe mit beschränkter finanz.Selbständigkeit 7 %18 9 16 21 28 Betriebe mit ungenügendem Einkommen 8 %20 35 22 14 8 Betriebe mit bedenklicher finanzieller Situation 9 %16 29 20 9 7 Verhältnis Betriebseinkommen/Faktoreinsatz Betriebseinkommen je Arbeitskraft Fr./JAE57 721 34 788 48 275 60 696 84 010 Betriebseinkommen je ha landw.NutzflächeFr./ha5 159 3 696 4 811 5 266 6 221 Verhältnis Betriebseinkommen/Aktiven Betrieb%13.4 7.7 12.3 14.2 18.6 Rentabilität Gesamtkapitalsrentabilität 10 %-0.6 -5.4 -3.4 0.0 5.4 Eigenkapitalsrentabilität 11 %-3.1 -11.6 -8.0 -1.8 7.2 Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE41 391 9 354 31 206 46 073 81 115 (Mittelwert) Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE38 365 (Median)
Auswertung,FAT
Quelle:Zentrale

Tabelle 24

Betriebsergebnisse nach Quartilen:Hügelregion* 2000/02

1Verzinsung zum mittleren Zinssatz der Bundesobligationen (2000:3.95%;2001:3.36%;2002:3.22%)

2Bruttoinvestitionen (ohne Eigenleistungen) minus Subventionen und Desinvestitionen

3Eigenkapitalbildung (ohne Eigenleistungen für Investitionen) plus Abschreibungen plus/minus Veränderungen Vorräte- und Viehvermögen

4Cashflow zu Investitionen total

5Anteil Betriebe mit Cashflow > Investitionen total

6Anteil Fremdkapital <50% und positive Eigenkapitalbildung

7Anteil Fremdkapital >50% und positive Eigenkapitalbildung

8Anteil Fremdkapital <50% und negative Eigenkapitalbildung

9Anteil Fremdkapital >50% und negative Eigenkapitalbildung

10(Schuldzinsen plus kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Aktiven Betrieb

11(kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Eigenkapital Betrieb

12(landwirtschaftliches Einkommen minus Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb) zu Familien-Jahresarbeitseinheiten (FJAE)

*Hügelregion:Hügelzone und Bergzone I

Quelle:Zentrale Auswertung,FAT

A24 ANHANG
sortiert nach Arbeitsverdienst MerkmalEinheitMittel1.Quartil2.Quartil3.Quartil4.Quartil (0–25%)(25–50%)(50–75%)(75–100%) ReferenzbetriebeAnzahl874 168 217 238 252 Vertretene BetriebeAnzahl14 292 3 586 3 576 3 563 3 566 Betriebsstruktur Landwirtschaftliche Nutzflächeha17.96 13.11 15.99 18.69 24.06 Offene Ackerflächeha3.01 1.79 2.30 3.24 4.73 Arbeitskräfte BetriebJAE1.58 1.46 1.58 1.59 1.71 davon:FamilienarbeitskräfteFJAE1.26 1.20 1.33 1.30 1.22 Kühe totalAnzahl15.7 12.2 14.9 16.5 19.1 Tierbestand totalGVE27.5 20.4 25.2 28.1 36.5 Kapitalstruktur Aktiven totalFr.682 949 623 268 643 750 676 437 788 666 davon:Umlaufvermögen totalFr.118 324 98 733 104 037 120 228 150 364 davon:Tiervermögen totalFr.49 221 37 578 45 440 50 476 63 453 davon:Anlagevermögen totalFr.515 404 486 958 494 273 505 733 574 849 davon:Aktiven BetriebFr.635 008 582 612 599 856 620 126 737 708 Fremdkapitalquote%44 45 43 44 45 Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb 1 Fr.12 207 11 073 11 719 12 073 13 968 Erfolgsrechnung RohertragFr.180 517 125 060 159 474 182 764 255 133 davon:DirektzahlungenFr.41 567 32 721 37 354 42 687 53 566 SachkostenFr.107 384 90 280 99 358 103 457 136 556 BetriebseinkommenFr.73 133 34 780 60 116 79 307 118 577 PersonalkostenFr.9 095 7 189 7 069 8 090 14 047 SchuldzinsenFr.8 213 7 897 7 727 7 871 9 361 PachtzinsenFr.4 999 2 950 3 696 5 789 7 575 FremdkostenFr.129 691 108 316 117 850 125 208 167 539 Landwirtschaftliches EinkommenFr.50 826 16 744 41 624 57 556 87 594 NebeneinkommenFr.20 580 34 657 19 298 14 558 13 727 GesamteinkommenFr.71 406 51 401 60 922 72 114 101 321 PrivatverbrauchFr.60 504 53 427 57 079 61 050 70 515 EigenkapitalbildungFr.10 901 -2 026 3 843 11 064 30 806 Investitionen und Finanzierung Investitionen total 2 Fr.42 487 40 998 35 980 39 825 53 151 Cashflow 3 Fr.40 021 27 195 31 403 38 348 63 224 Cashflow-Investitionsverhältnis 4 %95 67 88 98 120 Betriebe mit Finanzierungsüberschuss 5 %65 56 63 67 73 Finanzielle Stabilität Betriebe mit guter finanzieller Situation 6 %43 32 40 48 53 Betriebe mit beschränkter finanz.Selbständigkeit 7 %23 15 19 25 34 Betriebe mit ungenügendem Einkommen 8 %16 26 22 13 4 Betriebe mit bedenklicher finanzieller Situation 9 %17 28 18 14 9 Verhältnis Betriebseinkommen/Faktoreinsatz Betriebseinkommen je Arbeitskraft Fr./JAE46 119 23 784 37 880 49 986 69 432 Betriebseinkommen je ha landw.NutzflächeFr./ha4 075 2 683 3 758 4 241 4 926 Verhältnis Betriebseinkommen/Aktiven Betrieb%11.5 6.0 10.0 12.8 16.1 Rentabilität Gesamtkapitalsrentabilität 10 %-2.6 -8.1 -5.1 -2.0 3.2 Eigenkapitalsrentabilität 11 %-7.1 -17.4 -11.4 -5.9 3.5 Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE30 537 4 678 22 404 34 977 60 302 (Mittelwert) Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE28 530 (Median)

Tabelle 25

Betriebsergebnisse nach Quartilen:Bergregion* 2000/02

1Verzinsung zum mittleren Zinssatz der Bundesobligationen (2000:3.95%;2001:3.36%;2002:3.22%)

2Bruttoinvestitionen (ohne Eigenleistungen) minus Subventionen und Desinvestitionen

3Eigenkapitalbildung (ohne Eigenleistungen für Investitionen) plus Abschreibungen plus/minus Veränderungen Vorräte- und Viehvermögen

4Cashflow zu Investitionen total

5Anteil Betriebe mit Cashflow > Investitionen total

6Anteil Fremdkapital <50% und positive Eigenkapitalbildung

7Anteil Fremdkapital >50% und positive Eigenkapitalbildung

8Anteil Fremdkapital <50% und negative Eigenkapitalbildung

9Anteil Fremdkapital >50% und negative Eigenkapitalbildung

10(Schuldzinsen plus kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Aktiven Betrieb

11(kalkulatorischer Gewinn/Verlust plus Zinsanspruch Eigenkapital) zu Eigenkapital Betrieb

12(landwirtschaftliches Einkommen minus Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb) zu Familien-Jahresarbeitseinheiten (FJAE)

*Bergregion:Bergzonen II bis IV

Quelle:Zentrale Auswertung,FAT

ANHANG A25
sortiert nach Arbeitsverdienst MerkmalEinheitMittel1.Quartil2.Quartil3.Quartil4.Quartil (0–25%)(25–50%)(50–75%)(75–100%) ReferenzbetriebeAnzahl781 168 182 213 219 Vertretene BetriebeAnzahl14 187 3 557 3 562 3 534 3 534 Betriebsstruktur Landwirtschaftliche Nutzflächeha18.68 13.70 15.84 19.27 25.95 Offene Ackerflächeha0.26 0.10 0.16 0.36 0.42 Arbeitskräfte BetriebJAE1.58 1.54 1.63 1.59 1.56 davon:FamilienarbeitskräfteFJAE1.37 1.31 1.48 1.40 1.29 Kühe totalAnzahl12.0 9.3 10.7 12.7 15.5 Tierbestand totalGVE21.0 16.4 18.6 22.2 26.9 Kapitalstruktur Aktiven totalFr.594 017 562 784 545 704 581 510 686 568 davon:Umlaufvermögen totalFr.102 662 75 100 96 509 104 469 134 781 davon:Tiervermögen totalFr.39 028 30 775 34 756 41 199 49 468 davon:Anlagevermögen totalFr.452 328 456 909 414 439 435 842 502 320 davon:Aktiven BetriebFr.563 737 540 851 519 025 552 528 642 964 Fremdkapitalquote%40 40 37 41 41 Zinsanspruch Eigenkapital Betrieb 1 Fr.11 749 11 250 11 302 11 289 13 158 Erfolgsrechnung RohertragFr.136 443 101 263 117 286 142 275 185 322 davon:DirektzahlungenFr.52 913 42 117 48 293 55 454 65 883 SachkostenFr.80 528 74 034 72 034 81 648 94 507 BetriebseinkommenFr.55 915 27 229 45 253 60 627 90 815 PersonalkostenFr.5 185 5 337 3 549 4 590 7 277 SchuldzinsenFr.6 063 6 494 5 034 6 020 6 710 PachtzinsenFr.2 878 2 179 2 051 3 115 4 178 FremdkostenFr.94 654 88 043 82 667 95 372 112 672 Landwirtschaftliches EinkommenFr.41 789 13 219 34 619 46 903 72 650 NebeneinkommenFr.19 725 28 175 17 336 17 032 16 322 GesamteinkommenFr.61 514 41 395 51 955 63 935 88 972 PrivatverbrauchFr.52 925 44 964 50 290 53 958 62 555 EigenkapitalbildungFr.8 589 -3 569 1 665 9 977 26 416 Investitionen und Finanzierung Investitionen total 2 Fr.37 235 30 638 33 236 37 713 47 428 Cashflow 3 Fr.33 246 21 768 24 481 34 470 52 408 Cashflow-Investitionsverhältnis 4 %89 72 74 92 111 Betriebe mit Finanzierungsüberschuss 5 %63 56 59 68 72 Finanzielle Stabilität Betriebe mit guter finanzieller Situation 6 %45 29 38 52 60 Betriebe mit beschränkter finanz.Selbständigkeit 7 %19 11 16 23 28 Betriebe mit ungenügendem Einkommen 8 %20 32 29 11 6 Betriebe mit bedenklicher finanzieller Situation 9 %16 27 17 14 6 Verhältnis Betriebseinkommen/Faktoreinsatz Betriebseinkommen je Arbeitskraft Fr./JAE35 316 17 578 27 698 38 126 58 215 Betriebseinkommen je ha landw.NutzflächeFr./ha2 994 1 981 2 861 3 151 3 497 Verhältnis Betriebseinkommen/Aktiven Betrieb%9.9 5.0 8.7 11.0 14.1 Rentabilität Gesamtkapitalsrentabilität 10 %-4.9 -9.8 -8.0 -4.4 1.3 Eigenkapitalsrentabilität 11 %-10.0 -18.6 -14.4 -9.3 0.5 Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE21 896 1 447 15 774 25 391 46 205 (Mittelwert) Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 12 Fr./FJAE19 909 (Median)

Tabelle 26

Betriebsergebnisse nach Regionen,Betriebstypen und Quartilen:1990/92–2000/02

A26 ANHANG
EinheitAlle BetriebeTalregionHügelregionBergregion Einkommen nach Regionen1990/922000/021990/922000/021990/922000/021990/922000/02 Landwirtschaftliche Nutzflächeha16.06 19.09 16.66 20.01 15.30 17.96 15.76 18.68 FamilienarbeitskräfteFJAE1.39 1.29 1.36 1.25 1.40 1.26 1.42 1.37 Landwirtschaftliches EinkommenFr.62 822 56 203 73 794 67 865 59 838 50 826 45 541 41 789 NebeneinkommenFr.16 264 18 806 16 429 17 197 14 544 20 580 17 853 19 725 GesamteinkommenFr.79 086 75 009 90 223 85 061 74 382 71 406 63 394 61 514 Arbeitsverdienst je FamilienarbeitskraftFr./FJAE31 025 32 906 36 924 41 391 30 335 30 537 21 201 21 896 EinheitAckerbauSpezialkulturenVerkehrsmilchMutterkühe Einkommen nach Betriebstypen1990/922000/021990/922000/021990/922000/021990/922000/02 Landwirtschaftliche Nutzflächeha21.23 24.23 8.92 12.57 15.30 18.65 15.32 17.27 FamilienarbeitskräfteFJAE1.08 1.10 1.29 1.36 1.42 1.34 1.20 1.10 Landwirtschaftliches EinkommenFr.60 284 69 492 67 184 73 163 53 923 50 192 36 627 39 811 NebeneinkommenFr.26 928 22 200 21 555 14 907 16 044 18 215 33 558 31 247 GesamteinkommenFr.87 212 91 693 88 739 88 070 69 967 68 406 70 185 71 058 Arbeitsverdienst je FamilienarbeitskraftFr./FJAE34 375 49 026 30 334 40 617 26 471 28 231 17 348 24 120 EinheitAnderes Pferde/Schafe/Veredlung RindviehZiegen Einkommen nach Betriebstypen1990/922000/021990/922000/021990/922000/02 Landwirtschaftliche Nutzflächeha14.20 15.90 Nur sieben13.64 9.34 11.30 FamilienarbeitskräfteFJAE1.37 1.27 Betriebe1.20 1.35 1.15 Landwirtschaftliches EinkommenFr.38 407 33 665 vorhanden21 767 86 288 64 009 NebeneinkommenFr.20 570 21 325 29 559 14 614 17 090 GesamteinkommenFr.58 977 54 990 51 326 100 902 81 099 Arbeitsverdienst je FamilienarbeitskraftFr./FJAE16 793 18 432 10 267 48 182 42 428 EinheitKombiniert Kombiniert Kombiniert Kombiniert Verkehrsmilch/MutterküheVeredlungAndere Ackerbau Einkommen nach Betriebstypen1990/922000/021990/922000/021990/922000/021990/922000/02 Landwirtschaftliche Nutzflächeha20.37 24.94 17.93 21.79 15.59 19.39 17.24 20.29 FamilienarbeitskräfteFJAE1.45 1.33 1.24 1.16 1.40 1.29 1.43 1.27 Landwirtschaftliches EinkommenFr.75 368 70 405 51 161 57 703 84 363 69 752 66 705 56 658 NebeneinkommenFr.11 802 14 369 20 475 26 966 12 032 15 977 15 000 19 538 GesamteinkommenFr.87 170 84 774 71 636 84 669 96 395 85 730 81 705 76 197 Arbeitsverdienst je FamilienarbeitskraftFr./FJAE36 420 40 656 27 456 37 282 42 927 41 244 32 732 33 830 Einheit1.Quartil 2.Quartil 3.Quartil4.Quartil (0–25%)(25–50%)(50–75%)(75–100%) Einkommen nach Quartilen (Arbeitsverdienst)1990/922000/021990/922000/021990/922000/021990/922000/02 Landwirtschaftliche Nutzflächeha14.68 14.41 15.30 17.05 15.78 19.82 18.47 25.08 FamilienarbeitskräfteFJAE1.36 1.26 1.49 1.36 1.42 1.33 1.27 1.20 Landwirtschaftliches EinkommenFr.26 883 18 967 52 294 43 840 69 198 63 938 102 975 98 108 NebeneinkommenFr.27 789 28 621 14 629 18 171 12 064 15 535 10 557 12 888 GesamteinkommenFr.54 672 47 588 66 923 62 011 81 262 79 473 113 532 110 996 Arbeitsverdienst je FamilienarbeitskraftFr./FJAE4 367 4 883 23 592 23 160 36 016 37 512 62 665 68 236 Quelle:Zentrale Auswertung,FAT

■■■■■■■■■■■■■■■■ Tabellen Ausgaben des Bundes

Ausgaben für Produktion und Absatz

Tabelle27

Absatzförderung:Verfügte Mittel

Sektoren/Produkt-Markt-BereichRechnung2001Rechnung20022VerfügteMittel2003 Fr.Fr.Fr.

Milchproduktion405592783368202439866830

KäseAusland268794011982565224534790

KäseInland479579237053725481040

Milch8884085101510009851000

Tierproduktion308734329312455069962

Fleisch220234317960003770125

Eier650000626000650000

Fische7000165008250

LebendeTiere228000472745641587 Honig0200000

Pflanzenbau595686967518338396594

Gemüse168474616927472690107

Obst190198423817112703987

Getreide753373885503695000

Kartoffeln7500007050001127500

Ölsaaten224820286872380000

Zierpflanzen641946800000800000

GemeinsameMassnahmen435523751371466981357

ÜbergreifendeMassnahmen(Bio,IP)171253721735423125187

ReserviertfürSchlussabrechnungenund

längerfristigeVerpflichtungen15644954826324

National572357595550211463439930

Regional1274648332963623000000

Total599822425879847666439930

1Budget,rollendePlanung

2nachprovisorischerAbrechnung

Quelle:BLW

ANHANG A27

Tabelle28

Ausgaben Milchwirtschaft

BezeichnungRechnung2001Rechnung20021Budget20032 Fr.Fr.Fr.

Marktstützung(ZulagenundBeihilfen)

ZulageaufverkästerMilch331835957318644295307959000

ZulagefürFütterungohneSilage487138524480818042200000

InlandbeihilfenfürButter1042778469293617689800000

InlandbeihilfenfürMagermilchundMilchpulver591064225923568354400000

InlandbeihilfenfürKäse1075531514047840

AusfuhrbeihilfenfürKäse948335314526464827300000

AusfuhrbeihilfenfürandereMilchprodukte99270773135623131200000

659450000593649997552859000

Marktstützung(Administration)

RekurskommissionenMilchkontingentierung538806605280000

AdministrationMilchverwertungund-kontingentierung664488169335157040000

669876169995677120000

Total666148761600649564559979000

1HinzukommendieausserordentlichenMittelimUmfangvon152,9Mio.Fr.,welchederBundwährenddenTurbulenzenaufdemMilchmarkt fürverschiedeneMassnahmeneingesetzthat.

2Kreditsperreberücksichtigt

Quellen:Staatsrechnung,BLW

A28 ANHANG

Tabelle29

Ausgaben Viehwirtschaft

BezeichnungRechnung2001Rechnung2002Budget20031 Fr.Fr.Fr.

Fleischfonds

EntschädigunganprivateOrganisationenSchlachtviehundFleisch73656567596262

AnkaufRindfleischfürhumanitäreZwecke16612751177802

EinlagerungsbeiträgevonKalbfleisch43558603963567

EinlagerungsbeiträgeRindfleischvonBanktieren(Muni,Rinder,Ochsen)67101401734769

EinlagerungsbeiträgeRindfleischvonVerarbeitungstieren(Kühen)35840820911

VerbilligungsbeiträgeRindsstotzen3212903256173

InformationskampagneSchweizerRindfleisch6496740 392653921374948415764000

PreisausgleichskassefürEierundEiprodukte

UmstellungsbeiträgefürbesonderstierfreundlicheLegehennenhaltung1369312342398

Sammel-undSortierkostenbeiträge3265103378880

Aufschlagsaktionen6675091671524

Verbilligungsaktionen425298627618

PraxisnaheVersuchebeimGeflügel255702319314

InvestitionsbeiträgefürStallbauten0247964

AusfuhrbeihilfenZucht-undNutzvieh321650220000016830000

VerwertungsbeiträgeSchafwolle800000800000594000

Total463699662033718243583000

1Kreditsperreberücksichtigt

Quellen:Staatsrechnung,BLW

ANHANG A29
5982924358769810395000

Tabelle30

Ausgaben Pflanzenbau

BezeichnungRechnung2001Rechnung2002Budget20032 Fr.Fr.Fr.

Ackerbaubeiträge317821393902251544550000

FlächenbeiträgefürÖlsaaten271560153217619236887400

FlächenbeiträgefürKörnerleguminosen395492263780517177500

FlächenbeiträgefürFaserpflanzen489234468272485100

AnbauprämienfürFuttergetreide18196800

Verarbeitungs-undVerwertungsbeiträge917199669458199696030000

Zuckerrübenverarbeitung450000004500000044550000

Ölsaatenverarbeitung428448085090008415000

Kartoffelverarbeitung189720001897211718810000

Saatgutproduktion381266038675843861000

Obstverwertung190750531821744519131750

VerarbeitungnachwachsenderRohstoffe575773158501262250

FörderungdesWeinbaus55375271229657312160908

Sachausgaben823648302482908

FörderungdesRebbaus10986128692251089000

Verwertungsmassnahmen14356551438781410989000

AlkoholfreieVerwertungvonTrauben069565100

Total129039632145901084152740908

1WeinabsatzförderungimAusland 2Kreditsperreberücksichtigt

Quellen:Staatsrechnung,BLW

A30 ANHANG

Ausgaben für Direktzahlungen

AllgemeineDirektzahlungen1778807180365819290941994838

Flächenbeiträge1163094118677013038811316183

BeiträgefürdieHaltungRaufutterverzehrenderNutztiere254624258505268272283221

BeiträgefürdieTierhaltunguntererschwerendenProduktionsbedingungen255882251593250255289572

AllgemeineHangbeiträge95882967149664395811

HangbeiträgefürRebflächeninSteil-undTerrassenlagen9325100761004310051

ÖkologischeDirektzahlungen326520361309412664452448

Ökobeiträge258788278981329886359387

BeiträgefürdenökologischenAusgleich100674108130118417122347

BeiträgenachderÖko-Qalitätsverordnung(ÖQV)---8934

BeiträgefürdieextensiveProduktionvonGetreideundRaps(Extenso-Produktion)35135333983252631938 BeiträgefürextensivgenutzteWiesenaufstillgelegtemAckerland

(ÜbergangsbestimmungbisEnde2000)1765217150-BeiträgefürdenbiologischenLandbau11637121852348825484

BeiträgefürdiebesonderstierfreundlicheHaltunglandwirtschaftlicherNutztiere93690108118155455170684

Sömmerungsbeiträge67571812388052489561

Gewässerschutzbeiträge161109022543500

Kürzungen24366225421676321143

TotalDirektzahlungen2080961214242523249952426143

Anmerkung:EindirekterVergleichmitdenAngabenderStaatsrechnungistnichtmöglich.DieWertebetreffendDirektzahlungenbeziehensichaufdasgesamteBeitragsjahr; dieStaatsrechnungdagegenwiedergibtdiegetätigtenAusgabenwährendeinesKalenderjahrs.BeidenKürzungenhandeltessichumAbzügeaufgrundvongesetzlichen undadministrativenBegrenzungenundSanktionen.

Quelle:BLW

ANHANG A31
1999200020012002
1000Fr.1000Fr.1000Fr.1000Fr.
Tabelle31 Entwicklung der Direktzahlungen
Beitragsart

Tabelle32a

Allgemeine Direktzahlungen 2002

FlächenbeiträgeBeiträgefürRaufutterverzehrendeNutztiere

BetriebeFlächeTotalBeiträgeBetriebeRGVETotalBeiträge AnzahlhaFr.AnzahlAnzahlFr. Kanton

ZH3626693079325583019361515213114826 BE1280718771624358283589006141154603604 LU5170771289717996131722188719684629

UR6806731807994963753374541853

SZ1692237452846473514931369911704409 OW7047891947903761939643502355

NW4956028723837940624262089376

A32 ANHANG
BL961213312724378468763305488571
GL4187158858879140136183173588 ZG584104981299056141030962719929 FR3308753109831984521961776215748505 SO1427314244111476198290267803345
SH585140251950760925424222106353
GR2781513126167894026693548629120121 AG3095573687820975216381366311795391 TG2720491306535717196264275320189 TI917127351544065072372125535769 VD400910520214391926419952106718464223 VS3772364404590367823551896813672951 NE954330603895703174184717521915 GE31410600141627689712481051471 JU110438904474776439551608714192506 Schweiz578501023819131618261438544329702283221253 Zone1 Tal24353475734649863604110198854676714305 Hügel818014259518201852054514131135565761 BZI753311946514570709060364368737922936 BZII915815487718253132176226938461148507 BZIII56928561310190630355305761448350502 BZIV2934455345415577628862916023519242
Quelle:BLW
AR779121481451427863948124242202 AI5827299874297538623512226059 SG4366713298677238732912777923797113
1ZuteilungderFlächenachHauptanteilderLN,dieeinBetriebineinerZonebewirtschaftet

Tabelle32b

Allgemeine Direktzahlungen 2002

TierhaltungunterAllgemeineHangbeiträgeHangbeiträgeSteil-und erschwerendenBedingungenTerrassenlagenimRebbau

TotalTotalTotal BetriebeRGVEBeiträgeBetriebeFlächeBeiträgeBetriebeFlächeBeiträge AnzahlAnzahlFr.AnzahlhaFr.AnzahlhaFr.

Kanton

ZH78713101405414478152242145102191170318930

BE911213292473136478847947747200347396496330173

LU316648653214359363327217929093662101427270

UR6748123701276063247672260293111245

SZ151322444129282911478100454296574111122125

OW67410413599943664647242175826112500

NW4627169377527544438181705525000

GL3695770432972837233351510750127950

ZG380633529486673733075125818110930

FR19033558613080279159173942921942171420328

SO60710083384655758549561900035000

BL68911207315982668460192316421403662220

ANHANG A33
SH123186131394314483331249112398161310 AR7751246471705727726641279373041030400 AI5738853587782755833931414618000 SG29684860122401428291725110104689006593279895 GR2674404093880360326063132113671597281942810 AG1147180823593804118477782985555127160278055 TG1672934983892152119552799780100151020 TI6958226664824958231511389462175137277045 VD13102284298304041003579722990363705822138375 VS234123213210934092222124965594866133716015660420 NE813155269283776587355313338334774147115 GE000000445788470 JU78915089786334959636301399733322835 Schweiz3471152990828957163332715227793958108682740327610051421 Zone1 Tal258846319415727421075751372311334172022376834118 Hügel7645123376317120027130381940814937779191255666538 BZI7297114682507365476902476304819450045167199564170 BZII86381329089073660481096127805258688175125321787550 BZIII56327564970031928556648141922116239211044164445 BZIV291136974421972782901267972912080501401034600 1ZuteilungderFlächenachHauptanteilderLN,dieeinBetriebineinerZonebewirtschaftet Quelle:BLW

Tabelle33a

Ökobeiträge 2002

ÖkologischerAusgleich1BiologischerLandbau

BetriebeFlächeTotalBeiträgeBetriebeFlächeTotalBeiträge AnzahlhaFr.AnzahlhaFr.

1HochstammobstbäumeumgerechnetinAren

2ZuteilungderFlächenachHauptanteilderLN,dieeinBetriebineinerZonebewirtschaftet

A34 ANHANG
ZH361486881226820633764232011786 BE1251818684178282201370196874748079 LU51428250931780628142571068606 UR678122262693241511102527 SZ1663315227738401482185444779 OW69911049060301882356472759 NW49292573006458773157881 GL4141062657400921610320627 ZG58715851713348811426311580 FR3242659971387181001948672568 SO1426418551829461052785718018 BL959340644932211302920784348 SH5641591239468616349146153 AR7188576908441402351471917 AI4665203714923145189980 SG43368108854806948481771756303 GR27431432457513551303261665414450 AG30957349990069820737531342170 TG26925113714997321937101357187
VD38169806127155401132209757809 VS21845323306244124336761045295 NE74619221651684401129285348 GE3081174200409845154618 JU106931673295518712398578267
BZI72721172110390878776120322675641
BZIII52951426061392211301236564802309
Kanton
TI84416141173384961500371365
Schweiz55015119729122346510589810280225484420 Zone2 Tal2338849295702233371118193867705221 Hügel8085174942082375357097682667465
BZII818414895103741371244208724229220
BZIV2791120654395186889170863404564
Quelle:BLW

Tabelle33b

Ökobeiträge 2002

ExtensiveProduktionvonBesonderstierfreundlicheHaltung GetreideundRapslandwirtschaftlicherNutztiere BetriebeFlächeTotalBeiträgeBetriebeGVETotalBeiträge AnzahlhaFr.AnzahlAnzahlFr.

Kanton

ZH1605625524956371971627639560051

BE5560172036881253872820550233384814

LU130733531341152377914297521636695

UR0003895598931590

SZ243313088933211403454685

OW241408436100811644481

NW00025467471074467

GL2290428969861166154

ZG8618574084393137692111348

FR13616358254333425179428615000809

SO821427617049981037306664721746

BL68333971339777529193652959287

SH3382487976004258104651489801

AR000593146852488280

AI000417110971954261

SG37882132276626218444313691901

GR2848083230842319542628696588

AG1735726729051931748582968843877

TG840279611182281696639999698259

ANHANG A35
TI70266106424692134622126612 VD196314360573826619827386411231240 VS1183381331011060139702328934 NE41928591142527605237373662010 GE22532661259355622178313038 JU58238071517677907444886513181 Schweiz184038014031938260362151088823170684109 Zone1 Tal1085554589217306051384652070478864271 Hügel4338157966306475552017845528094270 BZI224574022960515509714126922713381 BZII7962146858160591014415223723359 BZIII1471877481338487044211666825 BZIV221976921994338015622003 1ZuteilungderFlächenachHauptanteilderLN,dieeinBetriebineinerZonebewirtschaftet Quelle:BLW

Tabelle34a

Beiträge für den ökologischen Ausgleich 2002

ExtensivgenutzteWiesenWenigintensivgenutzteWiesen

BetriebeFlächeTotalBeiträgeBetriebeFlächeTotalBeiträge AnzahlhaFr.AnzahlhaFr.

A36 ANHANG
Kanton ZH3038419759523851104998633806 BE709664756458526785166343213381 LU39263322363388422381616836676 UR373452218811493604190894 SZ883736541245632548228928 OW57864439825321212653246 NW36646629196221517675314 GL37773944394016920878192 ZG340307360143265201109848 FR193723753088027211728181641890 SO116720672596659623802460361 BL73711441370806455566346216 SH5159101273662184181117525 AR359185134613421280126874 AI27819013361915510748301 SG26842237235219621801571855419 GR204448992395482241290142777424 AG25023575483424812971090701736 TG1770153422497231183808522268 TI503629516009435744260235 VD306548926631250137624111266736 VS8911295817010160032971116463 NE473766809901424935434326 GE3018401260150132013308 JU726119314238626591175614760 Schweiz369294607150186364287133692816724127 Zone1 Tal182012278333417101922581215210405 Hügel521458406855848459743822753508 BZI383533822476725430237091710507 BZII446945443072201466456772490575 BZIII330856492607565357872272207079 BZIV190238731756923234778112352054
Quelle:BLW
1ZuteilungderFlächenachHauptanteilderLN,dieeinBetriebineinerZonebewirtschaftet

Tabelle34b

Beiträge für den ökologischen Ausgleich 2002

StreueflächenHecken,Feld-undUfergehölze BetriebeFlächeTotalBeiträgeBetriebeFlächeTotalBeiträge

ANHANG A37
AnzahlhaFr.AnzahlhaFr. Kanton ZH111312611713071919182263155 BE7515653539961967412437417 LU41728926212344989118832 UR55494377521457 SZ865114191119330459 OW14379723661421330 NW11797825051411209 GL5746325911221188 ZG2975103954961985152000 FR814443138762234313431 SO11180030790111254 BL0002587591903 SH10687152286488464 AR2661911346225096360 AI19416911836364128134 SG1689174014731062955661888 GR7543219701102722940 AG112711053091046299389710 TG1608912840147299147511 TI2835450401444700 VD126110826221070357483002 VS421292821694534281 NE4425481224139369 GE3582351113653970 JU281310347338129127865 Schweiz663465716060612899423172860826 Zone1 Tal170517112519833532313081937134 Hügel7916257487741693449538822 BZI1039798626158935262188562 BZII205224891720171763240168575 BZIII7796883273262244722596 BZIV26826011835056115139 1ZuteilungderFlächenachHauptanteilderLN,dieeinBetriebineinerZonebewirtschaftet Quelle:BLW

Tabelle34c

Beiträge für den ökologischen Ausgleich 2002

BetriebeFlächeTotalBeiträgeBetriebeFlächeTotalBeiträge

A38 ANHANG
BuntbrachenRotationsbrachen
AnzahlhaFr.AnzahlhaFr. Kanton ZH415313939300143161403450 BE297227681917114128320104 LU5335104550101332275 UR000000 SZ113000000 OW000000 NW000000 GL000000 ZG101339090225750 FR1701875613285380199587 SO63842508904250126150 BL1411093274806589223575 SH1581273807303771176950 AR000000 AI000000 SG3830898804511675 GR1210293403819175 AG376175524370132138345925 TG1471153440104357142575 TI10154440052357750 VD4116091825830184285712500 VS394112348071331475 NE4549147630142563725 GE658826442079128319325 JU56561688403148120000 Schweiz25072283685048596813253311966 Zone1 Tal21071953586117583011522880638 Hügel381309926125132167417405 BZI1420592554410548 BZII413540213375 BZIII10390000 BZIV000000
Quelle:BLW
1ZuteilungderFlächenachHauptanteilderLN,dieeinBetriebineinerZonebewirtschaftet

Tabelle34d

Beiträge für den ökologischen Ausgleich 2002

AckerschonstreifenHochstamm-Feldobstbäume BetriebeFlächeTotalBeiträgeBetriebeBäumeTotalBeiträge

ANHANG A39
AnzahlhaFr.AnzahlAnzahlFr. Kanton ZH132372025601572882359320 BE326949485284235596353385 LU71163543532885224327831 UR00024911533172995 SZ101501035725911088865 OW00047225389380835 NW00035218605279075 GL0001526766101490 ZG00052250068751021 FR7346331998857791286685 SO141191211651089281633920 BL9223109161420622130931 SH4046038823212348180 AR00034119225288375 AI00077420563075 SG71214530892467843701760 GR1021059932321484815 AG113396026271996962995440 TG144576022582406893609725 TI00022916348245250 VD24101500021331132401698600 VS00081962030930450 NE1013518910270154050 GE40450112561684240 JU5052567155288829319
Zone1 Tal120294405117345122357418353000 Hügel306815971085716748575112 BZI3013958753545995318985 BZII1015039861943702915550 BZIII000128964951974265 BZIV00023110846162720
Quelle:BLW
Schweiz154355249935834242001436299632
1ZuteilungderFlächenachHauptanteilderLN,dieeinBetriebineinerZonebewirtschaftet

Tabelle35

Beiträge für biologische Qualität und Vernetzung 2002

NurbiologischeQualität1NurVernetzung1BiologischeQualitätBeiträgeBund undVernetzung1

BetriebeFlächeBetriebeFlächeBetriebeFlächeBetriebeTotalBeiträge

A40 ANHANG
Kanton ZH682892111983431775405218 BE26707700000670490709 LU15671583000015671395836 UR3 SZ88314540000883670144 OW244349201545125283223126 NW2122950000212105139 GL19036417311849210178256 ZG3586650000358351412 FR268276284233290159773 SO2815130000281205152 BL9492219514486760614894867 SH124179000012477928 AR184115342079209244147792 AI0000000 SG187122963135132518941035292 GR3 AG28828436947337813546671620020 TG4943250000494380400 TI3 VD2 VS3666490000366292353 NE220257569600251147841 GE17130000174403 JU1773000000177148125 Schweiz919011672885132410562556103778933786 Zone Tal2993293935238926055733562656346 Hügel14011357329409516129619382342971 BZI1403158510622312529015421156886 BZII213132488127912431222511638128 BZIII84316489192379861734065 BZIV41989586822429405390 1HochstammumgerechnetinAren 2Datenunvollständig 3Datennichtrechtzeitiggeliefert Quelle:BLW
AnzahlhaAnzahlhaAnzahlhaAnzahlFr.

Tabelle36

Beiträge für die extensive Produktion von Getreide und Raps 2002

ANHANG A41
BrotgetreideFuttergetreideRapsTotal
AnzahlhaAnzahlhaAnzahlhaFr. Kanton ZH12164099104118081953472495637 BE33088051464987302684226881253 LU82514879991692911741341152 UR0000000 SZ4322291113088 OW231101408 NW0000000 GL002200904 ZG34676310851074084 FR8133198110027801353802543334 SO59321706941902992031704998 BL51317135941555531291339777 SH323195916940068128976004 AR0000000 AI0000000 SG1482962914901935322766 GR1403582504122138323084 AG14734370131326321602652905193 TG7031936500758601011118228 TI20806118136106424 VD112772531498511871819895738266 VS89235599815133101 NE1748433981828641891142527 GE1952093192901672721259355 JU31016084901908862901517677 Schweiz120104182114386333352114498431938260 Zone1 Tal8157327287640177591694410321730605 Hügel27906898372281833537156306475 BZI887192021175323621592960515 BZII134239747189958858160 BZIII34321381550074813 BZIV832216007692
Quelle:BLW
BetriebeFlächeBetriebeFlächeBetriebeFlächeTotalBeiträge
1ZuteilungderFlächenachHauptanteilderLN,dieeinBetriebineinerZonebewirtschaftet

Tabelle37

Beiträge für besonders tierfreundliche Haltung von Nutztieren 2002

BesonderstierfreundlicheStallhaltungssystemeRegelmässigerAuslaufimFreien

BetriebeGVETotalBeiträgeBetriebeGVETotalBeiträge AnzahlAnzahlFr.AnzahlAnzahlFr.

Kanton

ZH10652286424288961846398577131155

BE3336532156359180847715228727025634

LU248356014681145435968696114825241

UR82894879183864704843672

SZ3034924545687917162172908998

OW175271332017742473671324304

NW12723102924862424437781981

GL66120212595828957841040196

ZG211482851850937689411592839

FR144428951332360023856533511677209

SO568100481082704969206183639042

BL3077013754049512123522205238

SH18655286426502114937847151

AR1682444292487591122412195793

AI140267544038541084221513876

SG104723199275295325576124410938948

1ZuteilungderFlächenachHauptanteilderLN,dieeinBetriebineinerZonebewirtschaftet

A42 ANHANG
GR6501226911559352319419937540653 AG10322350026791471609347716164730 TG9042434226925351593396577005724 TI2093160291622686103011834990 VD11152716528141851848466998417055 VS15120861993261050118842129608 NE2587044711807591166932950203 GE2882881388591349231650 JU526165481624938881279404888243 Schweiz165813457633902997634824742993131654133 Zone1 Tal8158201583228659591293031907055998312 Hügel3017599937060084527211845021034186 BZI2195371794163774499310408718549607 BZII1920298733320678582211427720402681 BZIII90811863113207138225857910534754 BZIV38352724874101985285305134593
Quelle:BLW

Tabelle38

Beteiligung am BTS-Programm 2002

Basis1BTS-Beteiligung

TierkategorieGVEBetriebeGVEBetriebeGVEBetriebe

Zucht und Nutzung:

Milchkühe63754140037121226510219.012.7

Rinder,über1jährig1498883815633517671022.417.6

Stiere,über1jährig525080101240156523.619.5

weiblichesJungvieh,4bis12Monate33228301877539532222.717.6

männlichesJungvieh,4bis12Monate195638851933539.89.1

Aufzuchtkälber,unter4Monate24533264387215632329.423.9

Mutter- und Ammenkühe:

Mutter-undAmmenkühemitKälbern52358500039499283075.456.6

Mast: Rinder,Stiere,Ochsen,über4Monate36940731319230231152.131.6

Kälber,unter4Monate404464141996159149.424.8

Mastkälber11106186444698382042.320.5

ANHANG A43
AnzahlAnzahlAnzahlAnzahl%%
TotalRindvieh956844463872363531381224.729.8 Ziegen79946156185553523.28.7 Kaninchen33733968891022.62.6 TotalübrigeRaufutterVerzehrer113679233194460917.16.6 Zuchtschweine,über6Monate,undFerkel56645540525641154145.328.5 Remonten,bis6Monate,undMastschweine938881033653758355957.334.4 TotalSchweine1505331254379399426852.734.0 Zuchthennenund-hähne97920361666517.03.2 Legehennen163811439511758164571.811.4 Junghennen,-hähneundKüken185552311019959.418.9 Mastpoulets1682410221381969282.167.7 Truten2036301194710195.633.6 TotalGeflügel380751607328791243475.615.1 TotalalleTierkategorien1156819496263464881667230.033.6 1BeitragsberechtigteBetriebe(Betriebe,dieDirektzahlungenerhaltenhaben) Quelle:BLW

Tabelle39

Beteiligung am RAUS-Programm 2002

Basis1RAUS-Beteiligung

TierkategorieGVEBetriebeGVEBetriebeGVEBetriebe AnzahlAnzahlAnzahlAnzahl%%

Zucht und Nutzung:

Milchkühe637541400374176262388065.559.6

Rinder,über1jährig14988838156901342101260.155.1

Stiere,über1jährig525080102233347342.543.4

weiblichesJungvieh,4bis12Monate3322830187170291535551.250.9

männlichesJungvieh,4bis12Monate19563885466104023.826.8

Aufzuchtkälber,unter4Monate24533264385896604824.022.9

Mutter- und Ammenkühe:

Mutter-undAmmenkühemitKälbern52358500047053391889.978.4

Mast:

Rinder,Stiere,Ochsen,über4Monate36940731314186264838.436.2

Kälber,unter4Monate40446414901118622.318.5

Mastkälber111061864494516268.58.7

TotalRindvieh956844463875964692933662.363.2

TierederPferdegattung311191152624544769078.966.7

Schafe36659994327108636073.964.0

Ziegen799461565333279566.745.4

Dam-undRothirsche53815243311180.473.0

Bisons1681016810100.0100.0

Kaninchen337339681201423.63.6

TotalübrigeRaufutterVerzehrer7985223718577061373772.357.9

Zuchtschweine,über6Monate,undFerkel56645540524758164243.730.4

Remonten,bis6Monate,undMastschweine938881033649611354852.834.3

TotalSchweine1505331254374369437649.434.9

Zuchthennenund-hähne9792036732997.514.7

Legehennen16381143959577345958.524.0

Junghennen,-hähneundKüken185552321512211.623.3

Mastpoulets168241022285322417.021.9

Truten2036301193812695.241.9

TotalGeflügel380751607314656383038.523.8

TotalalleTierkategorien1225304527837432003482860.766.0

1BeitragsberechtigteBetriebe(Betriebe,dieDirektzahlungenerhaltenhaben)

Quelle:BLW

A44 ANHANG

Tabelle40a

Sömmerungsbeiträge 2002

KantoneSchafeKühe,MilchschafeÜbrigeRaufutterBetriebeund (ohneMilchschafe)undMilchziegenverzehrendeTiereBeiträgeTotal

Tabelle40b

Gesömmerte Tiere 2002

KantoneKühegemolkenMilchziegenMilchschafeÜbrigeSchafeÜbrigeRaufutter verzehrendeTiere

ANHANG A45
ZH00001048510145683 BE188211356211200163046705172918879095 LU47382543325060632551984851 UR821509231127624548933582284110 SZ382732721363428103264543767320 OW252675829625980422772730652 NW1193124412039371361254502 GL19620614711367431202123011 ZG0019102041063873 FR55777141581602212046407099748 SO2621760237761743838 BL00001041010122988 SH00001100129889 AR00282821182406119825733 AI1089106113213921421451021028 SG3811361562826440155254516501081 GR21382134131265889231854104915195897 AG2180073968130168 TG0000269223103 TI78168886394119439812592653178 VD3282428472656290646729889934 VS17156641436805438122985237260721 NE2751830514839811541344360 GE1850000110169 JU4112228011073833476341 Total1018239442319433896852224277752789561273 Quelle:BLW
BetriebeNormalstösseBetriebeGVEBetriebeNormalstösseBetriebeBeiträge AnzahlAnzahlAnzahlAnzahlAnzahlAnzahlAnzahlFr.
ZH0000795 BE287103784992572469645 LU1206148025808905 UR41295631162916750 SZ39437700841018177 OW4489190025947366 NW1584183021674473 GL3536116041935905 ZG32000314 FR866572014571327415 SO10200994049 BL0300764 SH0000150 AR1363173042781 AI172337805683054
GR2198840074985898784881 AG0000310 TG0000122
VD11995339451131525 VS1294020805332116177 NE927109926193 GE0007430 JU3015102499654
SG977276201276727950
TI552261122168907401
Total125641184581065212292344756 1DatenwurdennichtkorrekterfasstundübermitteltQuelle:BLW

Tabelle41a

Direktzahlungen auf Betriebsebene1:nach Zonen und Grössenklassen 2002

TalzoneHZ

MerkmalEinheit10–2020–3030–5010–2020–3030–50 haLNhaLNhaLNhaLNhaLNhaLN

ReferenzbetriebeAnzahl49827910918610627

VertreteneBetriebeAnzahl93335571287735041409636

LandwirtschaftlicheNutzflächeha15.1624.0336.1114.7424.0036.25

Direktzahlungennach

Direktzahlungsverordnung(DZV)

AllgemeineDirektzahlungentotalFr.228613520252491273084465160517

FlächenbeiträgeFr.205613246948007179763080446165

RaufutterverzehrerbeiträgeFr.206924934021309057776856

BeiträgefürTierhaltungunter

erschwerendenProduktionsbedingungenFr.119129254434348464248

HangbeiträgeFr.111110208189932243248

ÖkobeiträgetotalFr.655396041303665411030012826

ÖkologischerAusgleichFr.246832614866183338884047

ExtensiveProduktionFr.67596918425878162082

BiologischerLandbauFr.311440811415378362

BesonderstierfreundlicheNutztierhaltungFr.310049355517370652196336

TotalDirektzahlungennachDZVFr.294134480665526338505495173343

RohertragFr.183263274908338357158966246021317530

AnteilDirektzahlungennachDZVamRohertrag%16.016.319.421.322.323.1

AndereDirektzahlungen2Fr.131715424559109128043872

TotalDirektzahlungenFr.307304634870085349415775577215

AnteilDirektzahlungentotalamRohertrag%16.816.920.722.023.524.3

1DieErgebnissebasierenaufdenDatenderzentralenAuswertungderFAT

2Sömmerungsbeiträge,Anbaubeiträge,kantonaleundprivateBeiträge

Quelle:FAT

A46 ANHANG

Tabelle41b

Direktzahlungen auf Betriebsebene1:nach Zonen und Grössenklassen 2002

BZIBZII

MerkmalEinheit10–2020–3030–5010–2020–3030–50 haLNhaLNhaLNhaLNhaLNhaLN

ReferenzbetriebeAnzahl15987281659553

VertreteneBetriebeAnzahl2970125767429681445975

LandwirtschaftlicheNutzflächeha15.4224.0434.7915.1724.3736.31

Direktzahlungennach

Direktzahlungsverordnung(DZV)

AllgemeineDirektzahlungentotalFr.350004834359605400765428169005

FlächenbeiträgeFr.184802930743887177042837840439

RaufutterverzehrerbeiträgeFr.4661612742726521798510548

BeiträgefürTierhaltungunter

erschwerendenProduktionsbedingungenFr.832990567811118331328714087

HangbeiträgeFr.352938533635401846313931

ÖkobeiträgetotalFr.6255912310640476277479332

ÖkologischerAusgleichFr.154323021913135017002167

ExtensiveProduktionFr.194497194232141433

BiologischerLandbauFr.72088539470012901293

BesonderstierfreundlicheNutztierhaltungFr.379954396391268046175439

TotalDirektzahlungennachDZVFr.412555746670244448396202878337

RohertragFr.151321210850259658128205180196211774

AnteilDirektzahlungennachDZVamRohertrag%27.327.327.135.034.437.0

AndereDirektzahlungen2Fr.128715702341195030973436

TotalDirektzahlungenFr.425425903672585467896512681773

AnteilDirektzahlungentotalamRohertrag%28.128.028.036.536.138.6

1DieErgebnissebasierenaufdenDatenderzentralenAuswertungderFAT

2Sömmerungsbeiträge,Anbaubeiträge,kantonaleundprivateBeiträge

Quelle:FAT

ANHANG A47

Tabelle41c

Direktzahlungen auf Betriebsebene1:nach Zonen und Grössenklassen 2002

BZIIIBZIV

MerkmalEinheit10–2020–3030–5010–2020–3030–503 haLNhaLNhaLNhaLNhaLNhaLN

ReferenzbetriebeAnzahl885515662816

VertreteneBetriebeAnzahl18149611499578

LandwirtschaftlicheNutzflächeha14.8624.5114.4823.15

Direktzahlungennach

Direktzahlungsverordnung(DZV)

AllgemeineDirektzahlungentotalFr.47356648654698964225

FlächenbeiträgeFr.17436286301704625768

RaufutterverzehrerbeiträgeFr.1020711849885211502

BeiträgefürTierhaltungunter

erschwerendenProduktionsbedingungenFr.14754178211618220571

HangbeiträgeFr.4959656649086384

ÖkobeiträgetotalFr.4152651439186911

ÖkologischerAusgleichFr.1230169612652249

ExtensiveProduktionFr.0000

BiologischerLandbauFr.69314928221989

BesonderstierfreundlicheNutztierhaltungFr.2229332618312673

TotalDirektzahlungennachDZVFr.51508713795090771135

RohertragFr.10740415310294586133267

AnteilDirektzahlungennachDZVamRohertrag%48.046.653.853.4

AndereDirektzahlungen2Fr.2425311319604186

TotalDirektzahlungenFr.53933744935286775321

AnteilDirektzahlungentotalamRohertrag%50.248.755.956.5

1DieErgebnissebasierenaufdenDatenderzentralenAuswertungderFAT

2Sömmerungsbeiträge,Anbaubeiträge,kantonaleundprivateBeiträge

3AufgrundderzukleinenStichprobewerdenkeineErgebnissedargestellt

Quelle:FAT

A48 ANHANG

Tabelle42

Direktzahlungen auf Betriebsebene1 :nach Regionen 2002

MerkmalEinheitAlleTal-Hügel-BergBetrieberegionregionregion

ReferenzbetriebeAnzahl23791006698675

VertreteneBetriebeAnzahl51421230721394614403

LandwirtschaftlicheNutzflächeha19.3820.6818.0918.55

Direktzahlungennach

Direktzahlungsverordnung(DZV)

AllgemeineDirektzahlungentotalFr.36535305613519447404

FlächenbeiträgeFr.24391276392219921310

RaufutterverzehrerbeiträgeFr.4648260942538297

BeiträgefürTierhaltungunter

erschwerendenProduktionsbedingungenFr.5444125598613439

HangbeiträgeFr.205318927574358

ÖkobeiträgetotalFr.7168824973255287

ÖkologischerAusgleichFr.2361308721321420

ExtensiveProduktionFr.59692959265

BiologischerLandbauFr.577408457964

BesonderstierfreundlicheNutztierhaltungFr.3635382441452837

TotalDirektzahlungennachDZVFr.43704388104251952691

RohertragFr.194365242450179713131524

AnteilDirektzahlungennachDZVamRohertrag%22.516.023.740.1

DirektzahlungenprohaFr./ha2255187723502840

AndereDirektzahlungen2Fr.1927198113992350

TotalDirektzahlungenFr.45630407914391755041

AnteilDirektzahlungentotalamRohertrag%23.516.824.441.8

1DieErgebnissebasierenaufdenDatenderzentralenAuswertungderFAT

2Sömmerungsbeiträge,Anbaubeiträge,kantonaleundprivateBeiträge

Quelle:FAT

ANHANG A49

Tabelle43a

Auswertung von Vollzug und Kontrolle (ÖLN)

KantonDZ-KontrollierteBeanstandungenTotal berechtigteBetriebeBeanstandungen Betriebe

Nicht rechtzeitige Anmeldung

Düngerbilanz

Tiergerechte Haltung der NutztiereAufzeichnungenAusgeglichene

Angemessener Anteil an ökol.

AusgleichsflächenPufferstreifen / Grasstreifen

Geregelte Fruchtfolge

Geeigneter Bodenschutz

Auswahl und gezielte Anwendung von PflanzenbehandlungsmittelnAndere

CH524183401216411871430408171247152782748144925 n.v.:nichtverfügbar

Anmerkung:DieAngabenbasierenaufdenRückmeldungenderKantonezumVollzugunddenSanktionen.

Quelle:KantonaleBerichterstattungüberKontrolltätigkeitundSanktionen

A50 ANHANG
AnzahlAnzahlAnzahlAnzahl
LU5326520770402011139359185213560
OW705278118017061141800162507
GLn.v.30745351119 ZG5152421028153030000793
BL9689682476066210198 SH58749811071079261053 AR7803200372170000089154 AIn.v.n.v.n.v.n.v.n.v.n.v.n.v.n.v.n.v.n.v.n.v.n.v.n.v. SG4434175411139525319261283
ZH3698154606180313330200201 BE129496788517226457469691120716
UR6803100128310000327 SZ1699972418321200001150
NW495233310212012001462
FR34441375124929419420249359 SO1435143502110430614632816228
GR14627691047218151025160179 AG3154318511118929123573552344 TG294517520913138120941562280
TI9614950433100125055 VDn.v.24775062301910119131178 VS379319608507145292322
NE955490422050101583792 GE3193185100120141327 JU11143331924105222138

Tabelle43b

Auswertung von Vollzug und Kontrolle (ÖLN)

KantonBeanstandungenBeanstandungenBetriebeSanktionenFlächenbeiträgeSanktionenin%

ANHANG A51
%Anzahl%Fr.Fr.% ZH5.441253.4n.v.93255830n.v. BE5.532361.84941752435828350.20 LU10.511072.0300000971799610.31 UR3.9710.1192080799490.02 SZ2.94422.5290000284647351.02 OW71.919914.09604494790371.01 NW12.53234.62818472383790.39 GLn.v.n.v.n.v.1618085887910.19 ZG18.06305.892965129905610.72 FR10.4235910.41041235983198451.06 SO15.89483.382550411147610.20 BL10.12353.6124699272437840.46 SH9.03284.899927195076090.51 AR19.740.044751145142780.31 AIn.v.n.v.n.v.n.v.8742975n.v. SG6.381082.4543050867723870.63 GR12.241389.4495417616789400.80 AG10.912156.8453956782097520.58 TG9.51662.2116015653571710.18 TI5.72555.7124691154406500.81 VDn.v.178n.v.8219021439192640.57 VS8.49n.v.n.v.1063424459036782.32 NE9.63151.677844389570310.20 GE8.4651.635002141627680.25 JU3.41403.662572474776430.13 CH9.4019533.7650650313161826140.49 n.v.:nichtverfügbar
pro100DZBetriebemitSanktionenmitSanktionen(Fr.)TotalderFlächenbeiträge pro100DZBetriebe
Anmerkung:DieAngabenbasierenaufdenRückmeldungenderKantonezumVollzugunddenSanktionen. Quelle:KantonaleBerichterstattungüberKontrolltätigkeitundSanktionen

Ausgaben für Grundlagenverbesserung

Tabelle44

An die Kantone ausbezahlte Beiträge 2002

KantonBodenverbesserungenLandwirtschaftlicheGebäudeTotalBeiträge

A52 ANHANG
Fr.Fr.Fr. ZH11921293463001538429 BE6456895530430011761195 LU371553416991005414634 UR8420008040001646000 SZ174178511280002869785 OW19350010233001216800 NW194000260735454735 GL2268287745001001328 ZG540440540440 FR563185036525609284410 SO9102801916001101880 BL225344654600879944 SH7830078300 AR80995576900657895 AI227108570500797608 SG404862141483258196946 GR11226853396220015189053 AG8009716156001416571 TG12953301295330 TI117210211843002356402 VD752445711391008663557 VS371571929748006690519 NE73443522650002999435 GE193387193387 JU228759214198753707467 Diverse4800048000 Total546857153531433590000050 Quelle:BLW

Tabelle45

Beiträge an genehmigte Projekte nach Massnahmen und Gebieten 2002

MassnahmeBeiträgeGesamtkosten

TalregionHügelregionBergregionTotalTotal 1000Fr.

Bodenverbesserungen

Landumlegungen(inkl.Infrastrukturmassnahmen)11575515259602268768297

Wegebauten72310997421924332316

ÜbrigeTransportanlagen4204201652

Massnahmenzum

Boden-Wasserhaushalt12933341308293510387

Wasserversorgungen15733993556623003

Elektrizitätsversorgungen394625012418

WiederherstellungenundSicherungen131415113816845750

Grundlagenbeschaffungen732546144422

Total1379586372074843180144245

LandwirtschaftlicheGebäude

ÖkonomiegebäudefürRaufutterverzehrendeTiere93472206331410193025

Alpgebäude2304230414253

GemeinschaftsgebäudefürVerarbeitungundLagerung1251953203702

Total94722456234034210980

Gesamttotal13795181094531077214355225

Quelle:BLW

ANHANG A53

Tabelle46

Von den Kantonen bewilligte Investitionskredite 2002

A54 ANHANG
KantonGemeinschaftlicheEinzelbetrieblicheTotal MassnahmenMassnahmen BaukrediteInvestitionskrediteInvestitionskredite Anzahl1000Fr.Anzahl1000Fr.Anzahl1000Fr.Anzahl1000Fr. ZH2831391868214118765 BE1128201616974475120247455719 LU720201514732312583625329329 UR1100160171529191689 SZ1315979469546197768263 OW282981282981 NW15002294111294142088 GL101203101203 ZG243053243053 FR11671111222022555821426847 SO13503286526070566706 BL5240465466515706 SH162235162235 AR343124343124 AI1113403105413218 SG61306717332182440023127439 GR191908522801111328113232646 AG49861401616814417154 TG1201827212018272 TI3682111212243437385331 VD23852319341631879918821118 VS61171282570323426667167 NE2265404680424945 GE316632806446 JU6400747865808265 Total72302961501527022762681422498313709 Quelle:BLW

Tabelle47

Investitionskredite nach Massnahmenkategorien 2002 (ohneBaukredite)

KantonStarthilfeKaufdesWohn-Ökonomie-Gemein-VerarbeitungBoden-Total BetriebesgebäudegebäudeschaftlicherundLagerungverbesdurchInventar-landw.serungen PächterkaufProdukte

ANHANG A55
1000Fr. ZH65003023599793483518765 BE194001802954920451130239552899 LU640025382291095456490927309 UR570180779601589 SZ2400177820192302396666 OW480123012712981 NW390570334942001588 GL4302205531203 ZG17702501508833053 FR85804982364141168536067726680 SO309054050519351861006356 BL24305402346302105556 SH111015011252385 AR135061111633124 AI63078216933105 SG7200556461812026150123226133 GR3040572448773628013561 AG5850115271274918090617154 TG48209911246118272 TI660510226710921204649 VD82803002418780172973147420733 VS450450903162318697015996 NE12901204652804302354945 GE260202640100446 JU2140414734457675802458264 Total89520553544866128220107395104687283412 Quelle:BLW

Tabelle48

Von den Kantonen bewilligte Betriebshilfedarlehen 2002 (Bundes-undKantonsanteile)

A56 ANHANG
KantonAnzahlSummeproFallTilgungsdauer
ZH898012315 BE24317913215 LU30453515119 UR SZ696416114 OW NW663210512 GL21356818 ZG11201208 FR13182514010 SO9107111914 BL31876213 SH3185628 AR107507512 AI SG24264411014 GR53957918 AG10121012114 TG226413213 TI565013015 VD691070915513 VS21322715412 NE555011011 GE JU14952687 Total27035164Ø:130Ø:14 Quelle:BLW
1000Fr.1000Fr.Jahre

Tabelle49a

Übersicht über Beiträge

MassnahmeGenehmigteProjektein1000Fr.

200020012002

Beiträge820449569077214

LandumlegungenmitInfrastrukturmassnahmen271242741622687

Wegebauten12157120539243

Wasserversorgungen868559685566

AndereTiefbaumassnahmen8681192855684

ÖkonomiegebäudefürRaufutterverzehrendeTiere236672848331410

andereHochbaumassnahmen173024852624

Quelle:BLW

Tabelle49b

Übersicht über Investitionskredite und Betriebshilfedarlehen

MassnahmebewilligteKreditein1000Fr.

200020012002

Investitionskredite1241951265105283412

Starthilfe713856998489520

KaufBetriebdurchPächter273751735535

Wohngebäude470824436044866

Ökonomiegebäude113710132921128221

GemeinschaftlicherInventarkauf,Verarbeitungund

LagerunglandwirtschaftlicherProdukte41821152610583

Bodenverbesserungen285511414687

Betriebshilfedarlehen1310623441335164

1vomKantonbewilligtQuelle:BLW

Tabelle50

Finanzhilfen für die Tierzucht 2002

TierartundMassnahmenBetragHerdebuchtiereZuchtorganisationen Fr.Anzahl

Rinder143890005638968

Herdebuchführung2819000

Milch-undFleischleistungsprüfungen10833000

Exterieurbeurteilungen737000

Pferde11225004812122

Schweine1677500163582

Schafe1094000854502

ZiegenundMilchschafe824000302184

Herdebuchführung595000

Milchleistungsprüfungen228000

GefährdeteRassen6280005

Total19735000700734

1identifizierteFohlen

Quellen:Staatsrechnung/Zuchtorganisationen

ANHANG A57

Tabelle51

Ausgaben des Bundes für Landwirtschaft und Ernährung,in 1000 Fr.

Ausgabenbereich1990/922000200120021990/92–2000/02 %

AusgabenBLW269944233591613565776368370231.0

ProduktionundAbsatz16849949546969015579786191-43.9

Absatzförderung595215999858798

Milchwirtschaft1127273716156666149753583-36.8

Viehwirtschaft133902261934637020337-76.9

Pflanzenbau423819152826129040145901-66.4

Direktzahlungen772258211447023335752428673196.8

AllgemeineDirektzahlungen758332175898519165801981432148.7

ÖkologischeDirektzahlungen139263554854169954472412819.5

Grundlagenverbesserung20876124550327658822282018.9

Strukturverbesserungen1338798800010205890000-30.3

Investitionskredite271361000009818070000229.4

Betriebshilfe95277533000090001537.0

BeratungswesenundForschungsbeiträge214762201523039237376.8

BekämpfungderPflanzenkrankheitenundSchädlinge1449673521198996310.6

Pflanzen-undTierzucht23869210002119221087-11.6

Verwaltung3342944492540565359051.7

WeitereAusgaben3481633683293964463834979.9

AusfuhrbeiträgefürlandwirtschaftlicheVerarbeitungsprodukte938671118429835511490015.4

FamilienzulageninderLandwirtschaft7799691230914478040012.4

LandwirtschaftlicheForschungsanstalten9643111761912212711829723.8

Gestüt68436514700871960.9

Übriges73026546877750962704-11.0

TotalLandwirtschaftundErnährung304760537274903962222406719928.6

Anmerkung:DieStaatsrechnung1999bildetdieBasisfürdieAufteilungderfinanziellenMittelaufdieeinzelnenAufgabengebiete Sowurdenz.B.dieAufwendungenfürdieKartoffel-undObstverwertungoderdieAusgabenfürdieGetreideverwaltung 1990/92alsAusgabendesBLWeinbezogen.ZudiesemZeitpunktgabesdafürnochseparateRechnungen. DieZahlenfür1990/92sinddeshalbnichtidentischmitdenAngabeninderStaatsrechnung.

DieZunahmederVerwaltungsausgabenistvorallemdaraufzurückzuführen,dassLeistungenwiez.B.fürdiePensionskassen inderStaatsrechnungnichtmehrzentralgeführtsondernaufdieeinzelnenÄmteraufgeteiltwerden.

1DieausserordentlichenAusgabenimMilchsektorsindindiesemBetrageingerechnet.DiesgingzulastenvonanderenBereichen wiez.B.StrukturverbesserungenundViehwirtschaft.

Quellen:Staatsrechnung,BLW

A58 ANHANG

■■■■■■■■■■■■■■■■

Tabellen Internationale Aspekte

EU-4:NachbarländerDeutschland(D),Frankreich(F),Italien(I)undÖsterreich(A)

EU-5:EU-4plusBelgien(B)oderNiederlande(NL)

EU-6:EU-4plusBelgien(B)undNiederlande(NL)

D:BundesrepublikDeutschland(inkl.ehemaligeDDRab1991)

Anmerkung:DieZahlenin Kursivschrift sindaufgrundvonIndizesberechnet(Eurostat)

Quellen:BLW,BFS,SBV,SchweizerischeNationalbank,Eurostat,ZMP,Agreste,U.S.DepartmentofAgriculture

ANHANG A59 Tabelle52 Produzentenpreise tierische Erzeugnisse Schweiz – diverse Länder ProduktLandEinheit1990/922000200120021990/92–2000/02 % RohmilchCHRp./kg104.9779.4179.9078.39-25 EU-5Rp./kg56.5549.0250.7146.87-14 -DRp./kg 57.28 49.2052.1746.21-14 -FRp./kg48.6747.1747.5344.95-4 -IRp./kg68.7653.22 53.1051.94 -23 -ARp./kg66.6445.1849.9546.27-29 -NLRp./kg57.9349.5151.8848.01-14 USARp./kg40.5745.7955.8141.5518 MuniCHFr./kgSG9.288.856.857.23-18 EU-4Fr./kgSG5.594.503.544.13-27 -DFr./kgSG5.224.183.203.78-29 -FFr./kgSG5.564.403.484.13-28 -IFr./kgSG5.834.883.874.46-24 -AFr./kgSG6.494.403.704.04-38 USAFr./kgSG4.354.895.114.3810 KälberCHFr./kgSG14.3913.1312.0311.77-14 EU-5Fr./kgSG8.658.067.387.13-13 -DFr./kgSG8.989.388.198.50-3 -FFr./kgSG8.948.858.428.03-6 -IFr./kgSG8.817.056.786.40-23 -A(ab92)Fr./kgSG9.607.366.386.22-31 -NLFr./kgSG7.837.356.136.00-17 USAFr./kgSG5.056.796.835.7128 SchweineCHFr./kgSG5.834.694.544.47-22 EU-6Fr./kgSG2.932.162.471.93-25 -DFr./kgSG2.882.202.521.98-22 -FFr./kgSG2.842.172.491.90-23 -IFr./kgSG3.48 2.522.992.40 -24 -AFr./kgSG 3.18 1.872.151.66-40 -NLFr./kgSG2.641.912.001.61-30 -BFr./kgSG3.012.172.551.96-26 USAFr./kgSG1.882.022.081.44-2 PouletsCHFr./kgLG3.722.812.762.72-26 EU-5Fr./kgLG1.491.131.171.07-24 -DFr./kgLG1.431.081.171.05-23 -FFr./kgLG1.301.021.071.00-21 -IFr./kgLG1.891.501.421.28-26 -AFr./kgLG2.291.221.231.18-47 -NLFr./kgLG1.360.941.090.93-28 USAFr./kgLG0.981.341.471.0731 EierCHFr./100St.33.2921.4623.1223.44-32 EU-5Fr./100St.10.679.328.688.48-17 -DFr./100St. 13.12 10.669.719.64-24 -FFr./100St.8.607.076.756.18-23 -IFr./100St.12.86 12.6611.5411.62 -6 -AFr./100St.12.6713.4713.5013.366 -NLFr./100St.7.946.846.526.41-17 USAFr./100St.7.559.108.667.8213

EU-4:NachbarländerDeutschland(D),Frankreich(F),Italien(I)undÖsterreich(A)

EU-5:EU-4plusBelgien(B)oderNiederlande(NL)

EU-6:EU-4plusBelgien(B)undNiederlande(NL)

D:BundesrepublikDeutschland(inkl.ehemaligeDDRab1991)

1DurchschnittderJahre1990/93(wegenAlternanz)undVeränderung1990/93–1998/2001

Anmerkung:DieZahlenin Kursivschrift sindaufgrundvonIndizesberechnet(Eurostat)

Quellen:BLW,BFS,SBV,SchweizerischeNationalbank,Eurostat,ZMP,Agreste,U.S.DepartmentofAgriculture

A60 ANHANG Tabelle53a Produzentenpreise pflanzliche ErzeugnisseSchweiz – diverse Länder ProduktLandEinheit1990/922000200120021990/92–2000/02 % WeizenCHFr./100kg99.3466.3555.6556.63-40 EU-4Fr./100kg28.5918.1117.4915.64-40 -DFr./100kg26.8118.0516.8514.88-38 -FFr./100kg28.3717.6717.3415.64-40 -IFr./100kg35.92 23.4223.4220.98 -37 -AFr./100kg43.3017.2115.9014.00-64 USAFr./100kg15.3215.8817.5519.2515 GersteCHFr./100kg70.2448.5245.0844.88-34 EU-4Fr./100kg25.9716.9415.7313.57-41 -DFr./100kg24.4715.9714.8912.72-41 -FFr./100kg25.6717.6216.1613.92-38 -IFr./100kg34.52 22.9421.8619.88 -38 -AFr./100kg36.0515.1914.4212.88-61 USAFr./100kg12.3013.1513.6413.9810 KörnermaisCHFr./100kg73.5447.6543.3345.17-38 EU-4Fr./100kg33.7220.2119.0318.05-43 -DFr./100kg30.4418.5717.5515.86-43 -FFr./100kg29.6319.2918.2716.78-39 -IFr./100kg40.80 22.6821.2621.39 -47 -AFr./100kg36.3717.2015.4214.11-57 USAFr./100kg12.7612.2312.5313.10-1 KartoffelnCHFr./100kg38.5536.1235.1534.94-8 EU-6Fr./100kg16.9910.7714.3415.18-21 -DFr./100kg13.699.569.8512.41-22 -FFr./100kg15.5010.5213.3515.10-16 -IFr./100kg43.79 40.7649.2849.09 6 -AFr./100kg30.3617.3413.8012.63-52 -NLFr./100kg16.315.4113.2912.69-36 -BFr./100kg12.496.4212.268.58-27 USAFr./100kg18.0821.3122.5227.5832 ZuckerrübenCHFr./100kg14.8411.5813.3011.64-18 EU-4Fr./100kg7.376.466.975.94-13 -DFr./100kg7.896.437.646.52-14 -FFr./100kg5.845.685.944.91-6 -IFr./100kg9.598.27 8.107.05 -19 -A(ab92)Fr./100kg9.217.287.066.85-23 USAFr./100kg----RapsCHFr./100kg203.6761.2679.5778.56-64 EU-4Fr./100kg48.7128.4733.7033.13-35 -DFr./100kg55.4527.9632.9432.26-44 -FFr./100kg41.7729.3534.8634.46-21 -IFr./100kg52.5322.4823.2323.86-56 -A(ab92)Fr./100kg53.6922.7028.9826.88-51 USAFr./100kg----Äpfel:GoldenDelicious1CHFr./kg1.120.861.040.82-19 EU-5Fr./kg0.790.460.500.61-34 -DFr./kg 1.07 0.490.550.61-49 -FFr./kg0.680.46 0.400.56 -30 -IFr./kg0.75 0.470.580.63 -25 -A(diverse)Fr./kg1.020.400.491.09-35 -BFr./kg0.800.440.440.42-46 USA(diverse)Fr./kg0.660.730.660.8212

-IMio.Fr./Jahr4411339534793304-23

-AMio.Fr./Jahr4362280829552790-35 USAMio.Fr./Jahr255129013267260315

EU-4:NachbarländerDeutschland(D),Frankreich(F),Italien(I)undÖsterreich(A)

EU-5:EU-4plusBelgien(B)oderNiederlande(NL)

EU-6:EU-4plusBelgien(B)undNiederlande(NL)

EU-4/6:NachbarländerDeutschland(D),Frankreich(F),Italien(I)undÖsterreich(A)sowieBelgien(B)und/oderdieNiederlande(NL)fürgewisseProdukte

D:BundesrepublikDeutschland(inkl.ehemaligeDDRab1991)

1DurchschnittderJahre1990/93(wegenAlternanz)undVeränderung1990/93–1998/2001

2DerStandardwarenkorbsetztsichausdenwichtigstenProduktionsvolumenderSchweizimDurchschnittderJahre1998–2000zusammen

Anmerkung:DieZahlenin Kursivschrift sindaufgrundvonIndizesberechnet(Eurostat)

Quellen:BLW,BFS,SBV,SchweizerischeNationalbank,Eurostat,ZMP,Agreste,U.S.DepartmentofAgriculture

ANHANG A61 Tabelle53b Produzentenpreise pflanzliche Erzeugnisse Schweiz – diverse Länder ProduktLandEinheit1990/922000200120021990/92–2000/02 % BirnenI1CHFr./kg1.330.881.170.92-26 EU-5Fr./kg0.960.700.770.71-25 -DFr./kg 1.10 0.560.740.60-42 -FFr./kg1.090.950.981.07-8 -IFr./kg0.900.62 0.690.66 -27 -A(ab92)Fr./kg1.200.600.680.50-50 -BFr./kg0.950.780.880.43-27 USAFr./kg0.570.580.710.6110 KarottenCHFr./kg1.091.151.201.2811 EU-6Fr./kg0.520.520.640.5610 -DFr./kg 0.48 0.310.480.44-13 -FFr./kg0.440.470.680.5226 -IFr./kg0.830.88 1.021.11 21 -AFr./kg0.420.280.320.29-29 -NLFr./kg0.390.510.400.16-8 -BFr./kg0.360.150.290.31-30 USAFr./kg0.410.510.660.6850 ZwiebelnCHFr./kg0.891.021.191.2128 EU-5Fr./kg0.540.400.570.46-11 -DFr./kg 0.30 0.160.280.25-23 -FFr./kg0.600.66 1.060.72 36 -IFr./kg0.700.380.410.42-43 -AFr./kg0.250.160.220.23-19 -BFr./kg0.210.190.290.3733 USAFr./kg0.400.450.520.4621 TomatenCHFr./kg2.422.151.902.32-12 EU-6Fr./kg0.980.860.730.79-19 -DFr./kg 0.89 1.100.971.1721 -FFr./kg1.311.38 1.111.35 -2 -IFr./kg0.900.740.650.65-25 -A(ab92)Fr./kg0.390.920.830.99131 -NLFr./kg1.251.170.911.21-12 -BFr./kg1.221.391.121.283 USAFr./kg1.001.171.161.1215 Standardwarenkorb2CHMio.Fr./Jahr7200563554585376-24 EU-4/6Mio.Fr./Jahr3683300430752840-19 -DMio.Fr./Jahr3716304531352851-19 -FMio.Fr./Jahr3376296529962800-14

-max(I:90/92,99,00,01)Fr./kg6.175.896.315.90-2

USAFr./kg2.743.994.113.6843

EierCHFr./Sk.0.570.580.600.615

EU-4(mitB,ohneF)Fr./Sk.0.250.250.250.24-1

-min(B:90/92,99,00,01)Fr./Sk.0.220.210.220.22-4

-max(A:90/92,99,00,01)Fr./Sk.0.330.340.350.343

USAFr./Sk.0.100.150.160.1443

EU-4:NachbarländerDeutschland(D),Frankreich(F),Italien(I)undÖsterreich(A)

AnmerkungzuLand:(min)und(max)-->jeweilsineinemJahrausgewiesenertiefster,resp.höchsterPreisdesbetreffendenLandes

Anmerkung:DerAnteilderLabelprodukte(Bio,M-7,CoopNaturaPlan)indenGeschäftenistinsbesonderebeimFleischinderSchweizgrösseralsimAusland.

Quellen:BLW,BFS,ZMP,nationaleStatistikämtervonF,B,A,USA,StatistikamtderStadtTurin(I)

A62 ANHANG Tabelle54 Konsumentenpreise tierische Erzeugnisse Schweiz – diverse Länder ProduktLandEinheit1990/922000200120021990/92–2000/02 % FrischmilchCHFr./l1.851.551.551.56-16 EU-4Fr./l1.301.091.131.13-14 -min(D:90/92,99,00,01)Fr./l1.070.860.910.89-17 -max(I:90/92,99,00,01)Fr./l1.821.771.821.83-1 USAFr./l1.041.241.291.1318 KäseCH-EmmentalerFr./kg20.1520.1820.5920.331 EU-4(mitB,ohneF)Fr./kg15.9812.6512.5412.38-22 -min(D:90/92,99,00,01)Fr./kg13.5210.0910.069.90-26 -max(I:90/92,B:99,00,01)Fr./kg20.6817.1317.1317.00-17 USA(Cheddar)Fr./kg11.1414.2614.9914.4731 ButterCHFr./kg13.7611.7612.1212.24-13 EU-4Fr./kg9.048.018.077.64-13 -min(D:90/92,99,00,01)Fr./kg6.815.705.925.16-18 -max(I:90/92,99,00,01)Fr./kg12.9012.0111.6611.40-9 USAFr./kg5.969.3812.2810.5480 RahmCHFr./1⁄4l3.582.792.792.79-22 EU-3(EU-4mitB,ohneF+I)Fr./1⁄4l1.250.950.980.95-23 -min(D:90/92,99,00,01)Fr./1⁄4l1.130.870.910.86-22 -max(A:90/92,B:99,00,01)Fr./1⁄4l2.531.641.621.59-36 USAFr./1⁄4l---BratenRindCHFr./kg26.3427.7325.9626.351 EU-4Fr./kg16.0014.9214.8414.40-8 -min(F:90/92,99,00,01)Fr./kg11.8511.7611.7811.69-1 -max(A:90/92,99,00,01)Fr./kg24.3223.9323.1022.68-4 USAFr./kg9.2610.9511.9511.9526 BratenSchweinCHFr./kg18.4318.6019.3119.354 EU-4Fr./kg11.8010.9912.0211.20-3 -min(A:90/92,99,01;D:00)Fr./kg10.009.6610.439.59-1 -max(I:90/92,99,00,01)Fr./kg13.6712.4313.7013.25-4 USAFr./kg---KotelettenSchweinCHFr./kg19.8819.8020.7420.402 EU-4Fr./kg10.629.2410.189.39-10 -min(D:90/92,99,00,01)Fr./kg9.718.399.538.54-9 -max(I:90/92,01;A:99,00)Fr./kg12.4310.3611.0610.36-15 USAFr./kg10.0212.5413.1111.6724 SchinkenCHFr./kg25.5627.1328.4930.2412 EU-4Fr./kg22.1319.7020.9920.20-8 -min(D:90/92,00,01;F:99)Fr./kg20.3818.6319.8018.65-7 -max(I:90/92,99,00,01)Fr./kg27.1523.1723.4923.99-13 USAFr./kg8.8510.3910.209.6714 PouletsfrischCHFr./kg8.418.499.139.357 EU-4Fr./kg5.724.935.395.05-10 -min(F:90/92,99,00,01)Fr./kg4.843.864.134.07-17

EU-3(EU-4mitB,ohneF+I)Fr./kg1.751.541.491.44-15

-min(B:90/92,99,00,01)Fr./kg1.671.461.411.38-15

-max(A:90/92,99,00,01)Fr./kg1.891.661.661.60-13 USAFr./kg1.221.521.561.4423

PflanzenölCH-SonnenblumenFr./l5.053.963.753.88-24

-min(I:90/92,99,00,01)Fr./l1.942.122.012.026

-max(I:90/92;F:99,00,01)Fr./kg1.751.922.082.2719

USAFr./kg1.29---

TomatenCHFr./kg3.733.503.213.75-7

EU-5(EU-4plusB)Fr./kg3.603.373.143.46-8

-min(F:90/92;D:99,01;A:00)Fr./kg3.332.952.772.93-13

-max(I:90/92,99,00,01)Fr./kg4.413.813.734.45-9

USA(Freiland)Fr./kg3.295.154.924.5448

StandarwarenkorbCHFr./kg-----

EU-4/5Fr./kg-----

UnteresMittelEUFr./kg-----

OberesMittelEUFr./kg-----

USAFr./kg-----

EU-4:NachbarländerDeutschland(D),Frankreich(F),Italien(I)undÖsterreich(A)

1DurchschnittderJahre1990/93(wegenAlternanz)undVeränderung1990/93–1998/2001 AnmerkungzuLand:(min)und(max)-->jeweilsineinemJahrausgewiesenertiefster,resp.höchsterPreisdesbetreffendenLandes

Quellen:BLW,BFS,ZMP,nationaleStatistikämtervonF,B,A,USA,StatistikamtderStadtTurin(I)

ANHANG A63 Tabelle55 Konsumentenpreise pflanzliche Erzeugnisse Schweiz – diverse Länder ProduktLandEinheit1990/922000200120021990/92–2000/02 % WeissmehlCHFr./kg2.051.751.671.60-18 EU-4(mitB,ohneF)Fr./kg1.100.910.930.92-16 -min(D:90/92;B:99,00,01)Fr./kg0.790.790.780.77-1 -max(A:90/92,99,00,01)Fr./kg1.671.001.101.10-36 USAFr./kg0.751.081.131.0745 WeissbrotCHFr./1⁄2kg2.091.831.751.74-15 EU-4Fr./1⁄2kg1.491.501.481.47-1 -min(D:90/92,99,00,01)Fr./1⁄2kg1.160.990.970.94-16 -max(A:90/92,99,00,01)Fr./1⁄2kg2.982.982.962.90-1 USAFr./1⁄2kg1.121.731.861.7459 KartoffelnCHFr./kg1.431.872.032.0839 EU-5(EU-4plusB)Fr./kg0.921.001.101.0614 -min(B:90/92,99;D:00,01)Fr./kg0.560.720.790.7737 -max(A:90/92;A:99,00,01)Fr./kg1.271.501.621.5823 USAFr./kg1.041.411.451.6946 ZuckerCHFr./kg1.651.411.421.47-13
EU-4(mitB,ohneD)Fr./l2.812.342.262.32-18
EU-4(F/A:div.Sorten)Fr./kg3.162.372.502.59-21 -min(A:90/92;I:99,00,01)Fr./kg2.941.972.122.19-27 -max(D:90/92;F:99,00,01)Fr./kg3.252.722.792.99-14 USAFr./kg2.583.423.233.2525 Birnen1CHFr./kg3.253.363.463.605 EU-4Fr./kg3.432.752.752.87-20 -min(D:90/92;I:99,00,01)Fr./kg3.322.402.482.64-25 -max(F:90/92,00,01;A:99)Fr./kg3.623.173.073.36-13 USAFr./kg2.523.593.603.4237 BananenCHFr./kg2.522.832.863.0616 EU-4Fr./kg2.612.172.332.14-15 -min(D:90/92,99,00,01)Fr./kg1.891.992.161.917 -max(I:90/92;A:99,00,01)Fr./kg3.562.462.582.51-29 USAFr./kg1.451.871.891.7426 KarottenCHFr./kg1.911.782.112.094 EU-5(EU-4plusB)Fr./kg1.711.321.521.43-17 -min(B:90/92,99,00,01)Fr./kg1.060.941.161.101 -max(I:90/92,00,01;A:99)Fr./kg2.321.551.671.75-29 USAFr./kg1.352.072.071.9150 ZwiebelnCHFr./kg1.861.942.292.5622 EU-5(EU-4plusB)Fr./kg1.541.481.671.654 -min(B:90/92,99,00,01)Fr./kg0.920.920.991.077
-max(F:90/92;F:99,00,01)Fr./l3.562.512.452.46-31 USA-Salatöl(kg)Fr./l2.263.253.293.7051 Äpfel:GoldenDelicious1CHFr./kg3.153.403.413.818

■■■■■■■■■■■■■■■■ Rechtserlasse im Bereich Landwirtschaft

Gesetze

–Bundesgesetz vom 29.April 1998 über die Landwirtschaft (Landwirtschaftsgesetz,LwG,SR 910.1)

–Bundesgesetz vom 20.März 1959 über die Brotgetreideversorgung des Landes (Getreidegesetz,SR 916.111.0)

–Bundesgesetz vom 4.Oktober 1991 über das bäuerliche Bodenrecht (BGBB,SR 211.412.11)

–Bundesgesetz vom 4.Oktober 1985 über die landwirtschaftliche Pacht (LPG,SR 221.213.2)

–Bundesgesetz vom 8.Oktober 1982 über die wirtschaftliche Landesversorgung (Landesversorgungsgesetz,LVG,SR 531)

–Bundesgesetz vom 13.Dezember 1974 über die Ein- und Ausfuhr von Erzeugnissen aus Landwirtschaftsprodukten (SR 632.111.72)

–Zolltarifgesetz vom 9.Oktober 1986 (ZGT,SR 632.10)

–Bundesgesetz vom 20.März 1975 über den Schutz von Pflanzenzüchtungen (Sortenschutzgesetz,SR 232.16)

–Bundesgesetz vom 20.Juni 1952 über die Familienzulagen in der Landwirtschaft (FLG,SR 836.1)

–Bundesgesetz vom 22.Juni 1979 über die Raumplanung (Raumplanungsgesetz,RPG,SR 700)

–Bundesgesetz vom 9.Oktober 1992 über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände (Lebensmittelgesetz,LMG,SR 817.0)

–Bundesgesetz vom 24.Januar 1991 über den Schutz der Gewässer (Gewässerschutzgesetz,GSchG,SR 814.20)

–Tierschutzgesetz vom 9.März 1978 (TSchG,SR 455)

–Bundesgesetz vom 1.Juli 1966 über den Natur- und Heimatschutz (NHG,SR 451)

–Bundesgesetz vom 7.Oktober 1983 über den Umweltschutz (Umweltschutzgesetz,USG,SR 814.01)

Verordnungen

Allgemeines

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über landwirtschaftliche Begriffe und die Anerkennung von Betriebsformen (Landwirtschaftliche Begriffsverordnung,LBV,SR 910.91)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Erhebung und Bearbeitung von landwirtschaftlichen Daten (Landwirtschaftliche Datenverordnung,SR 919.117.71)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (SR 919.118)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über den Produktionskataster und die Ausscheidung von Zonen (Landwirtschaftliche Zonen-Verordnung,SR 912.1)

Produktion und Absatz

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Branchen- und Produzentenorganisationen (SR 919.117.72)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Unterstützung der Absatzförderung von Landwirtschaftsprodukten (Landwirtschaftliche Absatzförderungsverordnung,SR 916.010)

–Verordnung vom 28.Mai 1997 über den Schutz von Ursprungsbezeichnungen und geographischen Angaben für landwirtschaftliche Erzeugnisse und verarbeitete landwirtschaftliche Erzeugnisse (GUB/GGA-Verordnung,SR 910.12)

–Verordnung vom 22.September 1997 über die biologische Landwirtschaft und die entsprechende Kennzeichnung der pflanzlichen Erzeugnisse und Lebensmittel (Bio-Verordnung,SR 910.18)

–Verordnung vom 3.November 1999 über die Deklaration für landwirtschaftliche Erzeugnisse aus in der Schweiz verbotener Produktion (Landwirtschaftliche Deklarationsverordnung;LDV,SR 916.51)

–Allgemeine Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Einfuhr von landwirtschaftlichen Erzeugnissen (Agrareinfuhrverordnung,AEV,SR 916.01)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Kontingentierung der Milchproduktion (Milchkontingentierungsverordnung, MKV,SR 916.350.1)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über Zielpreis,Zulagen und Beihilfen im Milchbereich (Milchpreisstützungsverordnung, MSV,SR 916.350.2)

A64 ANHANG

–Verordnung des EVD vom 7.Dezember 1998 über die Höhe der Beihilfen für Milchprodukte sowie über Vorschriften für den Buttersektor und die Einfuhr von Vollmilchpulver (SR 916.350.21)

–Verordnung vom 7.Dezember 1999 für den Übergang zur neuen Milchmarktordnung (Übergangsverordnung Milch,SR 916.350.3)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle in der Milchwirtschaft (Milchqualitätsverordnung,MQV,SR 916.351.0)

–Verordnung vom 13.April 1999 über die Qualitätssicherung bei der Milchproduktion (SR 916.351.021.1)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Einfuhr von Milch und Milchprodukten,Speiseöl und Speisefetten sowie von Kaseinen und Kaseinaten (Milch- und Speiseöleinfuhrverordnung,VEMSK,SR 916.355.1)

–Verordnung des BLW vom 30.März 1999 über die Buttereinfuhr (SR 916.357.1)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Einfuhr von Tieren der Pferdegattung (Pferdeeinfuhrverordnung,PfEV,SR 916.322.1)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über den Schlachtvieh- und Fleischmarkt (Schlachtviehverordnung,SV,SR 916.341)

–Geflügelverordnung des EVD vom 7.Dezember 1998 (SR 916.341.61)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über Höchstbestände in der Fleisch- und Eierproduktion (Höchstbestandesverordnung,HBV,SR 916.344)

–Verordnung vom 7.Juli 1971 über die Verwertung der inländischen Schafwolle (SR 916.361)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über den Eiermarkt (Eierverordnung,EiV,SR 916.371)

–Eierverordnung des EVD vom 18.Juni 1996 (SR 916.371.1)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über Flächen- und Verarbeitungsbeiträge im Ackerbau (Ackerbaubeitragsverordnung,ABBV,SR 910.17)

–Allgemeine Verordnung vom 16.Juni 1986 zum Getreidegesetz (SR 916.111.01)

–Verordnung des EVD vom 16.Juni 1986 über die Brotgetreideversorgung des Landes (Brotgetreideverordnung,SR 916.111.011)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Festlegung von Zollansätzen und die Einfuhr von Saatgetreide,Futtermitteln,Stroh und Waren,bei deren Verarbeitung Futtermittel anfallen (Einfuhrverordnung Saatgetreide und Futtermittel,SR 916.112.211)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Verwertung sowie die Ein- und Ausfuhr von Kartoffeln (Kartoffelverordnung,SR 916.113.11)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über den Anbau und die Verarbeitung von Zuckerrüben (Zuckerverordnung,SR 916.114.11)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Ein- und Ausfuhr von Gemüse,Obst und Gartenbauerzeugnissen (VEAGOG,SR 916.121.10)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Marktentlastungsmassnahmen bei Steinobst und die Verwertung von Kernobst (Verordnung über die Massnahmen bei Obst,SR 916.131.11)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über den Rebbau und die Einfuhr von Wein (Weinverordnung,SR 916.140)

–Verordnung des BLW vom 7.Dezember 1998 über das Rebsortenverzeichnis und über die Prüfung der Rebsorten (SR 916.143.5)

Direktzahlungen

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft (Direktzahlungsverorndung,DZV,SR 910.13)

–Verordnung des EVD vom 7.Dezember 1998 über besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme (BTS-Verordnung,SR 910.132.4)

–Verordnung des EVD vom 7.Dezember 1998 über den regelmässigen Auslauf von Nutztieren im Freien (RAUS-Verordnung,SR 910.132.5)

–Verordnung vom 29.März 2000 über Sömmerungsbeiträge (Sömmerungsbeitragsverordnung,SöBV,SR 910.133)

–Verordnung vom 4.April 2001 über die regionale Förderung der Qualität und der Vernetzung von ökologischen Ausgleichsflächen in der Landwirtschaft (Öko-Qualitätsverordnung,ÖQV,SR 910.14)

Grundlagenverbesserung

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Strukturverbesserungen in der Landwirtschaft (Strukturverbesserungsverordnung,SVV,SR 913.1)

–Verordnung des BLW vom 7.Dezember 1998 über die Abstufung der pauschalen Ansätze für Investitionshilfen (PAUV,SR 913.211)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Betriebshilfe als soziale Begleitmassnahme in der Landwirtschaft (Betriebshilfeverordnung,BHV,SR 914.11)

–Verordnung vom 8.November 1995 über die landwirtschaftliche Forschung (VLF,SR 426.10)

ANHANG A65

–Verordnung vom 13.Dezember 1993 über die landwirtschaftliche Berufsbildung (VLB,SR 915.1)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Tierzucht (SR 916.310)

–Verordnung vom 7.Dezember 1998 über die Produktion und das Inverkehrbringen von pflanzlichem Vermehrungsmaterial (Saatgut-Verordnung,SR 916.151)

–Verordnung des EVD vom 7.Dezember 1998 über Saat- und Pflanzgut von Acker- und Futterpflanzenarten (Saat- und Pflanzgut-Verordnung des EVD,SR 916.151.1)

–Verordnung des EVD vom 11.Juni 1999 über die Produktion und das Inverkehrbringen von anerkanntem Vermehrungsmaterial und Pflanzgut von Obst,Beerenobst und Reben (SR 916.151.2)

–Verordnung des BLW vom 7.Dezember 1998 über den Sortenkatalog für Getreide,Kartoffeln,Futterpflanzen und Hanf (Sortenkatalog-Verordnung,SR 916.151.6)

–Verordnung vom 23.Juni 1999 über die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln (Pflanzenschutzmittel-Verordnung,SR 916.161)

–Verordnung vom 26.Januar 1994 über das Inverkehrbringen von Düngern und diesen gleichgestellten Erzeugnissen (DüngerVerordnung,SR 916.171)

–Verordnung vom 28.Februar 2001 über Pflanzenschutz (Pflanzenschutzverordnung,PSV,SR 916.20)

–Verordnung des EVD vom 25.Januar 1982 über die Meldung von gemeingefährlichen Schädlingen und Krankheiten (SR 916.201)

–Verordnung vom 28.April 1982 über die Bekämpfung der San-José-Schildlaus,des Feuerbrandes und der gemeingefährlichen Obstvirosen (SR 916.22)

–Verordnung vom 26.Mai 1999 über die Produktion und das Inverkehrbringen von Futtermitteln (Futtermittel-Verordnung,SR 916.307)

–Verordnung des EVD vom 10.Juni 1999 über die Produktion und das Inverkehrbringen von Futtermitteln,Zusatzstoffen für die Tierernährung,Silierungszusätzen und Diätfuttermitteln (Futtermittelbuch-Verordnung,FMBV,SR 916.307.1)

–Verordnung des Bundesamtes für Landwirtschaft vom 16.Juni 1999 über die GVO-Futtermittelliste (SR 916.307.11)

Es bestehen folgende Möglichkeiten,die Gesetzestexte einzusehen oder zu beschaffen:

–Zugriff via Internetwww.admin.ch/ch/d/sr/sr.html

–Bestellen beim BBL,Vertrieb Publikationen

– via Internetwww.bundespublikationen.ch

– via Fax031 325 50 58

A66 ANHANG

Begriffe und Methoden

Begriffe

Abiotische Eigenschaften: Chemische oder physikalische Eigenschaften eines Raumes,wie klimatische Faktoren (Licht,Temperatur, usw.),Bodeneigenschaften,hydrologische Verhältnisse,Relief.

Biotische Eigenschaften: Eigenschaften eines Raumes,der durch die darin vorkommenden Pflanzen und Tiere hervorgehen.

Evaluation: Synonym auch für Erfolgskontrolle.Evaluation ist eine Methode zur Ermittlung und Beurteilung der Effektivität (Mass der Zielerreichung),Wirksamkeit (Ursache-Wirkungs-Beziehung) und Effizienz (Wirtschaftlichkeit) von Massnahmen oder Instrumenten.Im Voraus definierte Ziele sind Voraussetzung für eine Evaluation.Evaluationen dienen v.a.für Vergleiche:Kontrollgruppenvergleich, vorher/nachher-Vergleich,Querschnittsvergleich.

Externe Effekte: Externe Effekte oder Externalitäten sind positive oder negative Nebeneffekte auf Dritte oder die Gesellschaft,die durch Konsum- oder Produktionsvorgänge einzelner Akteure entstehen.Sie werden nicht unmittelbar über den Markt bzw.den Marktpreis erfasst und führen deshalb zu Marktverzerrungen und Fehlallokation von Gütern und Produktionsfaktoren.Ziel einer rationalen Wirtschaftspolitik ist es,die externen Effekte zu internalisieren.

Beispiele von Externen Effekten:

NegativexterneEffekte(sozialeKosten)

ProduktionKonsum

Negative Beeinträchtigung von Übermässiger Konsum von Alkohol und Tabak Trink-,Grund- und Oberflächenwasser bringt hohe Kosten im Gesundheitswesen durch unsachgemässe Düngung

PositivexterneEffekte(sozialeNutzen) Erhaltung und Pflege der Kulturlandschaft Breitensport als Freizeitbeschäftigung durch die landwirtschaftliche Produktionsenkt die Kosten des Gesundheitswesens

Landwirtschaftlicher Umweltindikator: Repräsentative Erhebung,die Daten über eine Ursache,einen Zustand,eine Umweltveränderung oder ein Umweltrisiko vereint,welche aus landwirtschaftlichen Tätigkeiten hervorgehen und für die Entscheidungsträger von Bedeutung sind (z.B.Erosionsgrad der Böden;Definition der OECD).

Marktspanne: Differenz zwischen Konsumenten- und Produzentenpreis (absoluter Wert) bzw.Anteil am Konsumentenfranken,der den Marktstufen Verarbeitung und Handel zukommt (relativer Wert).Der Begriff Marge wird als Synonym verwendet.

Median: Zentralwert (statistische Grösse):Wert,der bei der Abzählung einer Reihe von der Grösse nach geordneten Merkmalswerten (z.B.Messreihe) in der Mitte liegt.

Milchäquivalent: Ein Milchäquivalent entspricht dem durchschnittlichen Fett- und Proteingehalt eines kg Rohmilch (73 g) und dient als Massstab zur Berechnung der in einem Milchprodukt verarbeiteten Milchmenge.

Mittel(wert): Durchschnitt (statistische Grösse):Summe der Zahlen einer Reihe dividiert durch die Anzahl der Zahlen.

Monitoring: Laufendes Beobachten anhand von Indikatoren über einen Zeitraum ohne problemorientiertes Erkennen der kausalen Zusammenhänge.Resultat eines Monitorings sind Entwicklungen aufzuzeigen.Beispiele:Entwicklung der landwirtschaftlichen Nutzfläche,Vogelpopulationen usw.

ANHANG A67 ■■■■■■■■■■■■■■■■

Multifunktionalität der Landwirtschaft: Das Konzept einer multifunktionalen Landwirtschaft umschreibt die vielfältigen Funktionen, die die Landwirtschaft erfüllt.Es umfasst die Leistungen,die über die eigentliche Agrarproduktion hinausgehen.Hierzu zählen die Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln,die Pflege der Kulturlandschaft,die Erhaltung der natürlichen Produktionsgrundlagen und Artenvielfalt,sowie der Beitrag zur wirtschaftlichen und sozialen Lebensfähigkeit des ländlichen Raumes.Eine multifunktionale Landwirtschaft trägt wesentlich zu einer nachhaltigen Entwicklung bei.Die multifunktionalen Aufgaben der Landwirtschaft sind in der Bundesverfassung (Art.104) festgehalten.

Öffentliche Güter: Öffentliche Güter zeichnen sich durch zwei Merkmale aus:Nichtrivalität und fehlendes Ausschlussprinzip. Nichtrivalität im Konsum heisst,dass aufgrund des Konsums andere Konsumenten und Konsumentinnen nicht beeinträchtigt werden. Fehlendes Ausschlussprinzip heisst,dass es bei öffentlichen Gütern nicht möglich ist,einzelne NutzerInnen vom Konsum auszuschliessen. Öffentliche Güter sind zum Beispiel die Landesverteidigung,die Freizeiterholung im Wald,der Genuss einer naturnahen Landschaft. Für öffentliche Güter existiert kein Markt und damit auch kein Marktpreis.Aus diesem Grund müssen öffentliche Güter durch den Staat selbst oder in dessen Auftrag von Dritten bereitgestellt werden.

Quartil: Viertel (statistische Grösse):Aufteilung einer der Grösse nach geordneten Reihe in vier Teile.

Schoggigesetz: Bundesgesetz über die Ein- und Ausfuhr von Erzeugnissen aus Landwirtschaftsprodukten (SR 632.111.72):Umsetzung des Protokolls 2 des Freihandelsabkommens Schweiz – EG von 1972.Ausgleich der Rohstoffpreisdifferenz zwischen Inland- und Weltmarktpreis für landwirtschaftliche Grundstoffe (Ausfuhr:Ausfuhrbeiträge / Einfuhr:bewegliche Teilbeträge).

Streuung: Varianz (statistische Grösse):Verteilung der Beobachtungen oder Messwerte um einen Mittelwert.

Veredlungsverkehr: Veredlungsverkehr bedeutet,dass für Waren,die zur Bearbeitung,Verarbeitung oder Reparatur vorübergehend eingeführt werden,unter bestimmten Voraussetzungen Zollermässigung oder -befreiung gewährt wird.Bei Landwirtschaftsprodukten und landwirtschaftlichen Grundstoffen wird der Veredlungsverkehr gewährt,wenn gleichartige inländische Erzeugnisse nicht in genügender Menge verfügbar sind oder für solche Erzeugnisse der Rohstoffpreisnachteil für die schweizerische Nahrungsmittelindustrie nicht durch andere geeignete Massnahmen ausgeglichen werden kann.

Zielpreis: Vom Bundesrat festgelegte Orientierungsgrösse je kg vermarktete Milch mit insgesamt 73 g Fett und Protein.Der Zielpreis soll für Milch erreicht werden können,die zu Produkten mit hoher Wertschöpfung verarbeitet und gut vermarktet wird.Die Höhe des Zielpreises hängt insbesondere von der Einschätzung der Marktlage und den verfügbaren Mitteln zur Marktstützung ab.Die Zulage für die Fütterung ohne Silage wird dabei nicht berücksichtigt.

Weitere Begriffe sind zu finden in: –«Betriebswirtschaftliche Begriffe in der Landwirtschaft» (Bezug bei:Landwirtschaftliche Lehrmittelzentrale,Länggasse 79,3052 Zollikofen). –Landwirtschaftliche Begriffsverordnung (SR 910.91).

A68 ANHANG

Methoden

Milchpreiserhebung

Das BLW erhebt die Produzentenpreise monatlich und orientiert über die Ergebnisse in der Publikation «Milchbericht».Unterschieden werden dabei folgende vier Preise:gesamte Milch,Industriemilch,verkäste Milch und Biomilch.Die Milchpreise werden nicht nur gesamtschweizerisch erhoben,sondern auch aufgeteilt in fünf Regionen: Region I: Genf,Waadt,Freiburg,Neuenburg,Jura und Teile des französischsprachigen Gebiets des Kantons Bern (Bezirke La Neuveville,Courtelary und Moutier). Region II: Bern (ausser Bezirke der Region I), Luzern,Unterwalden (Obwalden,Nidwalden),Uri,Zug und ein Teil des Kantons Schwyz (Bezirke Schwyz und Küssnacht). Region III: Baselland und Basel-Stadt,Aargau und Solothurn. Region IV: Zürich,Schaffhausen,Thurgau,Appenzell (Innerrhoden und Ausserrhoden), St.Gallen,ein Teil des Kantons Schwyz (Bezirke Einsiedeln,March und Höfe),Glarus,Graubünden. Region V: Wallis und Tessin.

Quelle: BLW

An der Milchpreiserhebung,die gemäss Übergangsverordnung Milch bei den Milchverwertern durchzuführen ist,nehmen alle wichtigen industriellen Milchverarbeiter sowie eine repräsentative Auswahl an Käsereien teil.Auf diese Weise können über 60% der produzierten Milch erfasst werden.Als ausbezahlter Milchpreis gilt gemäss Übergangsverordnung der Preis für Milch am Erfassungsort (ab Hof oder Sammelstelle),einschliesslich ortsüblicher Zulagen und Abzüge.Die Zulage für die Fütterung ohne Silage,freiwillige Verbandsbeiträge sowie Abzüge für Molke sind im erhobenen Milchpreis nicht enthalten.

ANHANG A69
Die fünf Regionen der Preiserhebung
I II III IV V

Berechnung der Bruttomargen

Milch und Milchprodukte

Die Bruttomarge Verarbeitung und Verteilung bei Milch und Milchprodukten beinhaltet in einem ersten Schritt eine theoretische Wertschöpfungsberechnung in den Segmenten Konsummilch,Käse,Butter,Konsumrahm und Joghurt.Dabei wird die Wertschöpfung für die einzelnen Produkte je kg eingesetzte Rohmilch berechnet.So können die Werte untereinander verglichen werden.Die Wertschöpfung Milch und Milchprodukte stellt also die Differenz zwischen dem erzielten Grundpreis pro kg Rohmilch des Produzenten einerseits und dem Verkaufspreis je kg eingesetzte Rohmilch des des verarbeiteten Endprodukts dar.

Die so berechnete Wertschöpfung wird in einem zweiten Schritt korrigiert um die jeweiligen produktspezifischen Eigenschaften.So fliessen z.B.Beihilfen des Bundes,produktgebundene Ab- bzw.Zuschläge und der Wert der anfallenden Nebenprodukte in die Berechnung der Einzelmargen ein.Die Bruttomarge bei Milch und Milchprodukten ist das Resultat aus der Wertschöpfung und den produktspezifischen Eigenschaften.Bei der Gesamtsmarge Milch und Milchprodukte handelt es sich um einen Zusammenzug aller Bruttomargen der Produktgruppen Konsummilch,Käse,Butter,Konsumrahm und Joghurt.Diese setzen sich ihrerseits aus den Kalkulationen der beobachteten Indikatorprodukten zusammen.

Basis für die Berechnung der Gesamtsmarge Milch und Milchprodukte,sowie der Einzelmargen Konsummilch,Käse,Butter,Rahm und Joghurt bildet die in der Schweiz verwertete jährliche Rohmilchmenge.Entsprechend ihrem Anteil an der Rohmilchmenge wird jede Verwertungsart gewichtet.

Die Margenberechnung beschränkt sich auf die Wertschöpfung der in der Schweiz produzierten und konsumierten Milchprodukte.Die verarbeitete Milchmenge muss daher um den exportierten Anteil korrigiert werden.

Für die Erhebung der Konsumentenpreise wird zwischen den drei Verkaufskanälen Grossverteiler,Discounter und Fachhandel unterschieden.Die Verkaufskanäle werden entsprechend der Angaben des Institutes für Marktanalysen,Hergiswil (IHA GfM),nach Marktanteilen gewichtet.

8%Beihilfen, Abgaben Wert der Nebenprodukte,

A70 ANHANG
Bruttomarge Emmentaler (Oktober 2000) VP1/kg Emmentaler VP1/kg Rohmilch Milchgrundpreis Bruttomarge Emmentaler Ausbeute:
Fr. / kg 1 VP = Verkaufspreis Quelle: BLW 0 20.44 1.64 0.81
etc.

Fleisch

Die Bruttomarge Verarbeitung und Verteilung auf Frischfleisch für den Konsum im Ladenverkauf ist ein Realwert (zum Preis von Januar 1999) ohne MwSt.(oMwSt.).Sie wird in Fr.pro kg Schlachtgewicht (SG) ausgedrückt.Die Bruttomarge stellt die Differenz zwischen dem Rohertrag und dem Total der variablen Kosten dar.Dieser Wert besteht auch aus der Differenz zwischen den Nettoeinnahmen und dem Einstandspreis.

Der Rohertrag entspricht dem Umsatz des Verarbeitungs- und Verteilungssektors bzw.den Ausgaben der Konsumentinnen und Konsumenten (Privathaushalte und Grosshandel).Darin eingeschlossen sind der Verkauf von Frischfleisch für den Konsum sowie die Verwertung von Wurstfleisch,Haut und Schlachtnebenprodukten auf Grosshandelsstufe.

Die gesamten variablen Kosten umfassen einerseits den bereinigten Einstandspreis des Viehs.Es handelt sich hierbei um einen gewichteten Durchschnittspreis (konventionell,Label),franko Schlachthof.Eine eventuelle Handelsspanne oder Transportkosten sind also in diesem Preis eingeschlossen,von dem jedoch sämtliche Vorteile aus den Einfuhren innerhalb des Zollkontingents abgezogen wurden. Andererseits sind in den variablen Kosten die Auslagen für die Entsorgung von Schlachtabfällen,Kopf und Füssen;die Schwerverkehrsabgabe (LSVA) und der Beitrag zum Basismarketing der Proviande enthalten.

8.46 Fr./kg SG

variable

Anmerkung: Die Verhältnisse in dieser Abbildung sind nicht realitätsgetreu. Die angegebenen Preise stellen ein Beispiel für die Berechnung der Bruttomarge auf frischem Rindfleisch im Jahr 2000 dar. Rechnungseinheit sind Fr. pro kg Schlachtgewicht warm (SG) zu Festpreisen (Realwert 01.1999) ohne MwSt. Quelle: BLW

Die detaillierte Definition der Bruttomarge Verarbeitung und Verteilung findet sich in den Sonderausgaben des «Marktberichtes Fleisch» von Januar 2001 und April 2002 (Nummer 140 und 155),der von der Sektion Marktbeobachtung des BLW herausgegeben wird.Diese Nummern sind auf Anfrage erhältlich.

ANHANG A71
Rohertrag
Total
(= Konsumentenfranken): 16.74 Fr./kg SG
Kosten:
Frisches Bankfleisch (Einzelhandelspreis) 15.54 Fr./kg SG Nettoeinnahmen 16.62 Fr./kg SG Einstandspreis bereinigt (EPk) 8.34 Fr./kg SG Imp. (TIV) 0.77 Fr./kg SG Bruttomarge (BM2) 8.28 Fr./kg SG Wurstfleisch (Grosshandelspreis) 0.56 Fr./kg SG Schlachtabfälle für Verkauf (Grosshandelspreis) 0.64 Fr./kg SG Schlachtabfälle und Knochen für Verbrennung LSVA, Marketing, 0.12 Fr./kg SG Einstandspreis beobach. (EPb) 9.11 Fr./kg SG

Früchte und Gemüse

Die Bruttomarge Verarbeitung und Verteilung Früchte und Gemüse ist die Differenz zwischen dem Einstandspreis der ersten Handelsstufe eines Produktes,ausgenommen Gebinde- und Verpackungskosten,und dem Endverkaufspreis (inkl.allfällige Gebinde- und Verpackungskosten).Sowohl die Daten des Inlandmarktes als auch diejenigen des Importmarktes fliessen in die Margenberechnungen ein.Beim Import sind die Zollabgaben enthalten.Berücksichtigt werden dabei je sieben bedeutende,umsatzstarke Früchte und Gemüse.Bei den Früchten sind dies Äpfel (Werte von Golden Delicious und den wichtigsten Lagersorten,sowie Granny Smith Import,mengengewichtet), Birnen (Werte Inlandbirnen und importierten Birnen ohne Abate- und Nashibirnen,mengengewichtet),Erdbeeren,Nektarinen,Kirschen, Aprikosen und Orangen.Beim Gemüse sind es Tomaten (Fleischtomaten,runde Tomaten,beide mit mengengewichtetem Anteil), Blumenkohl,gelbe Zwiebeln,Karotten,Brüsseler Witloof,Gurken und Kartoffeln.Die Mengengewichtungen stützen sich auf Zahlen des IHA · GfM,der Schweizerischen Zentralstelle für Gemüsebau (SZG),des Schweizerischen Obstverbandes (SOV),des Bundesamtes für Statistik (BFS) und der Oberzolldirektion (OZD).

Bruttomarge Verarbeitung und Verteilung Früchte und Gemüse

Bruttomarge Gemüse

Der Einstandspreis der einzelnen Produkte setzt sich bei Inlandware aus dem Preis franko Verlader (bei Lagerware werden die Lagerkosten mitberücksichtigt) und bei Importware dem Importwert franko Grenze verzollt,beide mengengewichtet,zusammen.Für die Erhebung der Konsumentenpreise werden sowohl die Verkaufsdaten der bedeutendsten Grossverteiler als auch der Wochenmärkte verwendet.Die Verkaufskanäle werden entsprechend der Angaben des IHA · GfM nach Marktanteilen gewichtet.Die Einzelmargen jedes Produktes werden in der Bruttomarge Gemüse zusammengefasst.

Bruttomarge Früchte

Hier ist das periodische Hinzustossen und Wegfallen von nur kurz auftretenden saisonalen Früchten eine Besonderheit bei der Gesamtmarge.Trotzdem kann diese Gesamtbetrachtung gerade im Mehrjahresvergleich wertvolle Anhaltspunkte liefern.

Der Einstandspreis setzt sich bei Inlandware aus dem Produzentenpreis franko Sammelstelle und bei der Importware dem Importwert franko Grenze verzollt,beide mengengewichtet,zusammen.Lager- und Zinskosten sind berücksichtigt.Für die Erhebung der Konsumentenpreise werden sowohl die Verkaufsdaten der bedeutendsten Grossverteiler als auch der Wochenmärkte verwendet.Die Verkaufskanäle werden entsprechend der Angaben des IHA GfM nach Marktanteilen gewichtet.Die Einzelmargen jedes Produktes werden in der Bruttomarge Früchte zusammengefasst.

A72 ANHANG
P Import P Einstand P Inland P Endverkauf Bruttomarge Quelle: BLW

Landwirtschaftliche Gesamtrechnung – neue Methodik

Die landwirtschaftliche Gesamtrechnung wird durch das BFS mit Unterstützung des Sekretariats des SBV nach dem europäischen System volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (Eurostat) berechnet.Die neu zur Anwendung gelangende Methode basiert auf der LGR97Nomenklatur von Eurostat (vorher LGR89).Mit der Revision sind die Ergebnisse wieder direkt mit jenen der EU vergleichbar.

Im folgenden werden die methodischen Anpassungen dargestellt.Anhand eines Beispiels wird aufgezeigt,wie sich diese quantitativ auswirken.Bei der Revision handelt sich um eine umfassende Weiterentwicklung.Deshalb können die Ergebnisse nicht mit den Ergebnissen der Vorjahre verglichen werden,wie sie in den Agrarberichten 2000–2002 publiziert worden sind.

Zwei Gruppen von Anpassungen können unterschieden werden.Erstens die methodischen Änderungen im engeren Sinn und zweitens eine Reihe von Anpassungen,die sich auf die erfasste Grundgesamtheit und die berücksichtigten Produkte und Dienstleistungen beziehen.

Methodische Änderungen im engeren Sinn

Abkehr vom Bundeshofkonzept

Im alten System wurde die Landwirtschaft als «Black Box» betrachtet.In der LGR berücksichtigt wurden somit lediglich die Waren- und Dienstleistungsflüsse zwischen der Landwirtschaft und der übrigen Wirtschaft.Neu werden auch die innerlandwirtschaftlichen und die innerbetrieblichen Flüsse erfasst,letztere aber nur dann,wenn diese zwei verschiedene Produktionszweige betreffen (z.B.Futtermittelproduktion als Input für die Milch- oder Fleischproduktion).

Neudefinition der Preise

Der «Herstellungspreis» ersetzt den alten «Ab-Hof-Preis».Der Unterschied liegt darin,dass neu auch die Subventionen berücksichtigt werden,welche den Produkten direkt zugeordnet werden können (z.B.Siloverbotsentschädigung,Exportbeiträge für Tiere,Unterstützung der Kartoffelverwertung).Auch die Preise der Beschaffungsgüter («Anschaffungspreise») werden entsprechend korrigiert (z.B.Berücksichtigung der Treibstoffzollrückerstattungen bei Treibstoffen).

ANHANG A73
Landwirt. Einheit LGR89 (alte Methode) LGR97 (neue Methode) Landwirtschaft

LGR89, alte MethodeLGR97, neue Methode

Produzentenpreis

Ab-Hof-Preis

+ Gütersteuer

Produzentenpreis+ Gütersubvention

Herstellungspreis – Gütersteuer

Anpflanzungen

Neupflanzungen sowie deren Zuwachs an Wert bis zu ihrer Reife werden bei der Produktion wie auch bei den Bruttoanlageinvestitionen erfasst.Nach Erreichen der Reife werden auf dem Wert auch Abschreibungen verbucht.Nach alter Methode wurden lediglich die gesamthaften Bestandesveränderungen erfasst (das heisst der Zuwachs oder die Abnahme des Gesamtbestands,ohne Berücksichtigung der Ersatzpflanzungen).

LGR89, alte MethodeLGR97, neue Methode

Rebfläche 2001

Rebfläche 2002

BAI: Bruttoanlageinvestitionen

NAI: Nettoanlageinvestitionen

Produktion = BAI

Rebfläche 2001

Rebfläche 2002

Produktion = BAI

NAI Abschreibungen

A74 ANHANG
Zunahme
Zunahme
Erneuerung

Anpassungen der erfassten Grundgesamtheit und der berücksichtigten Produkte und Dienstleistungen

Neu werden folgende Bereiche in die LGR einbezogen:

Ziergartenbau (Pflanzen und Blumen,Baumschulerzeugnisse).

– Dienstleistungen,angeboten von spezialisierten Betrieben (z.B.Lohnarbeiten,künstliche Besamung) oder Landwirten (z.B.Lohnarbeiten).

– Nichtlandwirtschaftliche (aber mit der landwirtschaftlichen Aktivität direkt verbundene) Nebentätigkeiten (nichtlandwirtschaftliche nicht trennbare Tätigkeiten).Dazu gehören einerseits die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Rohstoffen,andererseits aber auch der Einsatz landwirtschaftlicher Produktionsfaktoren zu weiteren Zwecken (z.B.Schneeräumungen,Tierpensionen).

– Wein:Die Bewertung der Trauben erfolgt neu nach Verwertungszweck (Tafelwein,Qualitätswein,Tafeltrauben,Most) (LGR89: Bewertung der gesamten Traubenernte zu Preisen für Traubenmost).

Aus der Grundgesamtheit ausgeschlossen werden Kleinproduzenten unter bestimmten Schwellenwerten.Betroffen sind vor allem ein Teil der Weinproduzenten,die Bienen- und Kaninchenzucht.

–Kleinstproduzenten

Landwirtschaftliche Produktion der von der LGR89 abgedeckten Betriebe

+ Ziergartenbau

+ Landwirtschaftliche Dienstleistungen der spezialisierten Betriebe

+ Bewertung des Weins aus eigener Produktion

+ Landwirtschaft. Dienstleistungen (Nebentätigkeit)

+ Nicht landwirtschaftliche, nicht trennbare Tätigkeiten

Quantifizierung der Anpassungen

In der folgenden Tabelle werden die Ergebnisse der alten (LGR89) und der neuen (LGR97) Methode der LGR für den Durchschnitt der Jahre 1999/2001 verglichen.Auf jeder Stufe der LGR werden die Unterschiede den drei Gründen «methodische Anpassungen im engeren Sinn» «Einfluss Gartenbau» und «andere Einflüsse» zugeordnet.Gesamthaft betrachtet führen die Anpassungen dazu,dass auf allen Stufen der LGR die Werte zunehmen.

Auf der Stufe Gesamtproduktionswert und Vorleistungen kommt die Abkehr vom Bundeshofkonzept stark zum Ausdruck (Einbezug gewisser innerbetrieblichen und der zwischenbetrieblichen Flüsse).Der Einbezug des Gartenbaus und der Dienstleistungen wirkt sich ebenfalls auf beiden Stufen aus.Die Berücksichtigung des Gartenbaus wirkt sich zusätzlich besonders stark beim Arbeitnehmerentgelt aus.Die nicht landwirtschaftlichen Nebentätigkeiten finden Eingang beim Gesamtproduktionswert und beeinflussen auch die Höhe des gesamthaften Arbeitnehmerentgelts,naturgemäss aber kaum die Vorleistungen.

Relativ stark wirkt sich auch der Übergang zu den neuen Herstellungspreisen aus.Die Berücksichtigung der produktgebundenen Subventionen bei den Preisen bedeutet auch,dass diese bei der Rubrik «sonstige Subventionen» nicht mehr aufgeführt werden.

Die Summe aller Anpassungen führt dazu,dass das Unternehmenseinkommen um rund 30% steigt.

ANHANG A75
Neue LGR97
A76 ANHANG LGRLGREinflussMethodeEinflussAndereGesamte 8997imengerenSinnGartenbauEinflüsseAuswirkung Mio.Fr.Mio.Fr.Mio.Fr.%Mio.Fr.%Mio.Fr.%Mio.Fr.% (ø1999–(ø1999–(ø1999–(ø1999–(ø1999–(ø1999–2001)2001)2001)2001)2001)2001) Gesamtproduktionswert738110483197663,778625,3341113102100 Innerbetrieblicher Verbrauch und zwischenbetriebliche Käufe und Verkäufe (Futtermittel,Streue)01 2681 26810000001 268 40,9 Ziergartenbau,Baumschulen0786007861000078625,3 Landwirtschaftliche Dienstleistungen05415411000000541 17,4 Selbsterstellte Anlagen100116161000000160,5 Nicht landwirtschaftliche Nebentätigkeiten (nicht trennbar)03503501000000350 11,3 Herstellungspreis:Zusatz Gütersubventionen010710710000001073,5 Herstellungspreis:Abzug Gütersteuer1500-1501000000-150-4,8 Bewertung des Weins022900002291002297,4 Kleinstproduzenten,nicht landwirtschaftliche Haushalte1560-1561000000-156-5,0 Übrige Nettoeinflüsse der Revision011100001111001113,6 Vorleistungen38645733174193,129115,6-163-8,71870100 Innerbetrieblicher Verbrauch und zwischenbetriebliche Käufe und Verkäufe (Futtermittel,Streue)01 2681 26810000001 268 67,8 Landwirtschaftliche Dienstleistungen05415411000000541 28,9 Ziergartenbau,Baumschulen0291002911000029115,6 Kelterei065000065100653,5 Anschaffungspreis:Steuer / Treibstoffrückerstattungen670-671000000-67-3,6 Unterhalt und Reparaturen von Maschinen und Einrichtungen8695160000-354100-354 -18,9 Übrige Nettoeinflüsse der Revision012600001261001266,7 Bruttowertschöpfung351747502351949440,150340,91232100 Abschreibungen1 8651 982120102,23328,4-36-30,6117100 Nettowertschöpfung1653276711510,346141,353948,41115100 Arbeitnehmerentgelt72111496114,331072,45713,3428100 SonstigeProduktionsabgaben1851211-1,92-2,8-67104,7-64100 Sonstige Produktionsabgaben (ohne Mwst-Unterkompensation)85541-45-17,6-37121,6-3147,7 Netto-Mwst-Unterkompensation1006700-410,8-3089,2-3452,3 Subventionen24962352-175120,80030-20,8-145100 Gütersubventionen1070-1071000000-107 74,3 Treibstoffrückerstattungen670-671000000-67 46,5 Sonstige Subventionen2 3222 35200003010030 -20,8 Nettobetriebsüberschuss/ Selbständigeneinkommen32423849-123-20,215024,658095,6607100 Gezahlte Pachten2252080000-17100-17100 Gezahlte Zinsen50436523-16,521-15-182131,5-138100 Nettounternehmenseinkommen25133276-145-19,112916,9779102,2762100

Darstellung der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung

Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs

Zusammensetzung des Gesamtproduktionswertes

Innerbetrieblicher Verbrauch

Verarbeitung durch die Produzenten

Eigenkonsum durch landwirtschaftliche Haushalte

Verkäufe an andere landwirtschaftliche Einheiten

Verkäufe ausserhalb der Landwirtschaft, im Inland und ins Ausland

Gütersubventionen

Selbsterstellte Anlagen

Vorratsveränderung

Sonstige Subventionen

Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs

Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen

Nettowertschöpfung zu Herstellungspreisen

Faktoreinkommen

Nettobetriebsüberschuss / Selbständigeneinkommen

Nettounternehmenseinkommen 1

Pachten und Schuldzinsen

Arbeitnehmerentgelt Sonstige Produktionsabgaben

1 Wird in der Literatur und Eurostat-Methodik als Nettounternehmensgewinn bezeichnet.

AbschreibungenVorleistungen

ANHANG A77
Quelle: BFS

Zentrale Auswertung der FAT

Neue Auswertungsmethodik

Mit den Buchhaltungsabschlüssen des Jahres 1999 erfuhr die Zentrale Auswertung grundlegende methodische Änderungen.In der Vergangenheit wurden für die Ermittlung der Einkommen restriktiv abgegrenzte «Testbetriebe» verwendet (z.B.Beschränkung des Nebenverdienstes,Forderung einer Fachschulbildung).Auf Grund der bewussten positiven Selektion der Testbetriebe konnten konsequenterweise auch nur Aussagen über diese Betriebe selbst gemacht werden.Im neuen System erlauben die sogenannten «Referenzbetriebe» repräsentative Aussagen über die gesamte Landwirtschaft.

Überblick über die methodischen Änderungen der Zentralen Auswertung

– Als Grundgesamtheit werden diejenigen schweizerischen Betriebe bezeichnet,die grundsätzlich als Referenzbetriebe für die Zentrale Auswertung in Frage kommen.Dazu müssen sie minimale physische Schwellen erreichen.Sobald ein Betrieb z.B.mindestens 10 ha Land bewirtschaftet oder mindestens 6 Kühe hält,gehört er zur Grundgesamtheit.Die Grundgesamtheit umfasst rund 57‘000 Betriebe,was rund 90% der bewirtschafteten Fläche und rund 90% der Produktion entspricht.

– Aus der Grundgesamtheit werden ca.3‘500 Referenzbetriebe ausgewählt.

Da die Strukturen der Referenzbetriebe der Zentralen Auswertung von den Strukturen in der Gesamtlandwirtschaft abweichen, werden die Buchhaltungsergebnisse gewichtet.Dazu wird aus der Betriebsstrukturerhebung die Verteilung der Betriebe nach Betriebsgrössen,Betriebstypen und Zonen herangezogen.Mit diesem Vorgehen ist gewährleistet,dass z.B.Buchhaltungsergebnisse von kleineren Betrieben,die in der Auswahl der Referenzbetriebe untervertreten sind,in der Auswertung das entsprechende Gewicht erhalten.

– Eine neue Betriebstypologie erlaubt eine bessere Unterscheidung der agrarpolitisch bedeutenden Betriebstypen.Rund zwei Drittel der Betriebe entfallen auf sieben spezialisierte Betriebstypen,die eine Konzentration auf bestimmte Betriebszweige des Pflanzenbaus oder in der Tierhaltung aufweisen.Das restliche Drittel teilt sich auf in vier Typen kombinierter Betriebe (vgl.weiter unten).

Die weiter gefasste Grundgesamtheit und die Gewichtung verbessert die Aussagekraft der Ergebnisse der Zentralen Auswertung für die gesamte Landwirtschaft erheblich.Auch die internationale Vergleichbarkeit der Buchhaltungsdaten wird erleichtert.Die methodischen Änderungen sind insgesamt derart bedeutend,dass eine Vergleichbarkeit mit älteren Berichten der Zentralen Auswertung nicht mehr gegeben ist.Um dennoch Mehrjahresvergleiche anstellen zu können,wurden die Buchhaltungsergebnisse der Vorjahre ebenfalls mit der neuen Methodik berechnet.

Die neue Betriebstypologie FAT99

Im Rahmen der methodischen Änderungen der Zentralen Auswertung der FAT wurde die alte Betriebstypologie nach Grüner Kommission (1966) durch eine neue Typologie (FAT99) ersetzt.Neben der Verwendung in der Ergebnisdarstellung wird die Betriebstypologie für den Auswahlplan der Betriebe der Zentralen Auswertung und für die Gewichtung der einzelbetrieblichen Ergebnisse eingesetzt.

Die Einteilung der Betriebe nach der neuen Typologie erfolgt ausschliesslich auf der Basis von physischen Kriterien,nämlich Flächen und GVE verschiedener Tierkategorien.Mit insgesamt zehn Kennzahlen bzw.acht Quotienten je Betrieb ist eine differenzierte und eindeutige Einteilung möglich.

A78 ANHANG

Definition der neuen Betriebstypologie FAT99

BereichBetriebstypGVE/OAF/SKul/RiGVE/VMiK/MAK/PSZ/SG/Andere LNLNLNGVERiGVERiGVEGVEGVEBedingungen

11PflanzenbauAckerbaumax. übermax.

170%10%

12Spezialkulturenmax. über 110%

21TierhaltungVerkehrsmilchmax.max. über über max. 25%10%75%25%25%

22Mutterkühemax.max. über max. über 25%10%75%25%25%

23Anderes Rindviehmax.max. übernicht 21 25%10%75%oder 22 31Pferde/Schafe/max.max. über Ziegen25%10%50%

41Veredlungmax.max. über 25%10%50%

51KombiniertVerkehrsmilch/ über über übermax.nicht Ackerbau40%75%25%25%11– 41

52Mutterkühe übermax. übernicht 75%25%25%11– 41

53Veredlung übernicht 25%11– 41

54Andere nicht 11– 53

Die Kriterien in einer Zeile müssen alle gleichzeitig erfüllt sein.

Abkürzungen:

GVEGrossvieheinheit

LNLandwirtschaftliche Nutzfläche in ha

GVE/LNViehbesatz je ha LN

OAF/LNAnteil offene Ackerfläche an LN

SKul/LNAnteil Spezialkulturen an LN

RiGVE/GVEAnteil Rindvieh-GVE am Gesamtviehbestand

VMiK/RiGVEAnteil Verkehrsmilchkühe am Rindviehbestand

MAK/RiGVEAnteil Mutter-/Ammenkühe am Rindviehbestand

PSZ/GVEAnteil Pferde-,Schaf- und Ziegen-GVE am Gesamtviehbestand

SG/GVEAnteil Schweine- und Geflügel-GVE am Gesamtviehbestand

Quelle:FAT

Es werden sieben spezialisierte und vier kombinierte Betriebstypen unterschieden.Die spezialisierten Pflanzenbaubetriebe (11 und 12) verfügen über einen Viehbesatz von weniger als einer GVE je ha LN.Bei den Ackerbaubetrieben überschreitet der Anteil offener Ackerfläche 70% der LN,für die Spezialkulturbetriebe liegt der Anteil entsprechender Kulturen über 10%.Die spezialisierten Tierhalter (21 bis 41) haben als gemeinsame Beschränkung maximal 25% offene Ackerfläche und maximal 10% Spezialkulturfläche.Die Verkehrsmilchbetriebe weisen über 25% des Rindviehbestandes als Milchkühe mit vermarkteter Milch (Verkehrsmilch) aus,analog werden die Mutterkuhbetriebe abgegrenzt.In der verbleibenden Gruppe «Anderes Rindvieh» befinden sich vor allem Betriebe mit Milchkühen ohne Kontingent (spezialisierte Kälbermäster oder Aufzuchtbetriebe im Berggebiet).In den Veredlungsbetrieben machen Schweine- und Geflügel-GVE mehr als die Hälfte des Viehbestandes aus.Betriebe,die sich keinem der sieben spezialisierten Betriebstypen zuteilen lassen, gelten als kombinierte Betriebe (51 bis 54).

ANHANG A79

Aspekte der Darstellung

Artikel 7 der Nachhaltigkeits-Verordnung legt fest,dass die wirtschaftliche Lage der Landwirtschaft auch regionenweise zu beurteilen ist. Dementsprechend werden auf der Grundlage der landwirtschaftlichen Zonen-Verordnung drei Regionen definiert:

Talregion:Ackerbauzone, Übergangszonen

– Hügelregion:Hügelzone,Bergzone I

– Bergregion:Bergzonen II bis IV

Abgrenzung Tal-, Hügel- und Bergregion (Zuteilung der Gemeinden nach grösstem Zonenanteil)

Talregion Hügelregion Bergregion

Gemeindegrenzen: © BFS GEOSTAT

Quelle: AGIS-Daten 1998

Um eine differenzierte Beurteilung der Streuung von bestimmten Kennzahlen zu erreichen,werden die Betriebe in Quartile eingeteilt. Einteilungskriterium ist der Arbeitsverdienst pro Familienarbeitskraft (FJAE).In jedem Quartil (0–25% / 25–50% / 50–75% / 75–100%) befinden sich je ein Viertel der Betriebe aus der Grundgesamtheit.

Die Darstellung nach Quartilen erlaubt eine ökonomisch differenzierte Beurteilung.Auf eine ökologische Differenzierung wird verzichtet, weil der Anteil der Referenzbetriebe ohne ÖLN weniger als 3% ausmacht und die Differenz der Arbeitsverdienste minimal ist.

Gemäss Artikel 5 LwG ist die wirtschaftliche Lage «im Durchschnitt mehrerer Jahre» zu beurteilen.Bei Entwicklungen werden deshalb mehrere Jahre dargestellt.Die statischen Betrachtungen stellen auf das aktuellste verfügbare Drei-Jahresmittel (1998/2000) ab.

A80 ANHANG
BLW

Einkommensvergleich

Für die Gegenüberstellung der Arbeitseinkommen wird auf der Seite der Landwirtschaft der Arbeitsverdienst und auf der Seite der übrigen Bevölkerung ein Jahres-Bruttolohn ermittelt.Die Lohnsituation der übrigen Bevölkerung wird durch die vom BFS alle zwei Jahre durchgeführte Lohnstrukturerhebung erfasst.In den dazwischen liegenden Jahren werden die Werte mit Hilfe der Entwicklung des Lohnindexes aktualisiert.Die Lohnstrukturerhebung gibt einen repräsentativen Überblick über die Lohnsituation der Beschäftigten in der Industrie (Sekundärsektor) und im Dienstleistungsbereich (Tertiärsektor).

Erfasste Lohnkomponenten (gemäss Lohnstrukturerhebung BFS)

Bruttolohn im Monat Oktober (inkl.Arbeitnehmerbeiträge an die Sozialversicherung,Naturalleistungen,regelmässig ausbezahlte Prämien-,Umsatz- oder Provisionsanteile),Entschädigungen für Schicht-,Nacht- und Sonntagsarbeit, 1⁄12 vom 13.Monatslohn und 1⁄12 von den jährlichen Sonderzahlungen.

Standardisierung: Umrechnung der erhobenen Beiträge (inkl.Sozialabgaben) auf eine einheitliche Arbeitszeit von 4 1⁄3 Wochen à 40 Stunden.

Die Werte der Lohnstrukturerhebung werden auf Jahres-Bruttolöhne umgerechnet.Anschliessend wird für jede Region der Median über alle im 2.und 3.Sektor Beschäftigten gebildet.

Auf Seite der Landwirtschaft wird als Pendent zu den Jahres-Bruttolöhnen der landwirtschaftliche Arbeitsverdienst pro FJAE berechnet. Die Basis für eine FJAE sind 280 Arbeitstage,wobei eine Person maximal 1,0 FJAE entspricht.

Berechnung des landwirtschaftlichen Arbeitsverdienstes

Landwirtschaftliches Einkommen

Zins für das im Betrieb investierte Eigenkapital (mittlerer Zinssatz für Bundesobligationen)

=Arbeitsverdienst der Betriebsleiterfamilie

:Anzahl Familienarbeitskräfte (FJAE) (Basis:280 Arbeitstage)

=Arbeitsverdienst pro FJAE

ANHANG A81

Anforderungen für den Bezug von Direktzahlungen (Stand August 2003)

Allgemeine Anforderungen

Direktzahlungen erhalten Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen,welche einen landwirtschaftlichen Betrieb auf eigene Rechnung und Gefahr führen und ihren zivilrechtlichen Wohnsitz in der Schweiz haben.Keine Direktzahlungen gibt es für Betriebe des Bundes,der Kantone und der Gemeinden sowie für Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen,deren Tierbestände die Grenzen der Höchstbestandesverordnung überschreiten.Ebenfalls ausgeschlossen sind juristische Personen,sofern es sich nicht um Familienbetriebe handelt (Artikel 2 Direktzahlungsverordnung).

Ökologischer Leistungsnachweis (ÖLN) Bewirtschafter oder Bewirtschafterinnen,welche Direktzahlungen beantragen,müssen der kantonalen Behörde den Nachweis erbringen, dass sie den gesamten Betrieb nach den Anforderungen des ÖLN oder nach vom Bundesrat anerkannten Regeln bewirtschaften (vgl.hierzu Ausführungen weiter hinten).

Weitere Bedingungen

Die Beitragsberechtigung ist an weitere strukturelle und soziale Kriterien geknüpft.Die Übersicht fasst die Bedingungen für die Ausrichtung der Direktzahlungen stichwortartig zusammen.

Bedingungen für die Ausrichtung von Direktzahlungen

MindestgrössedesBetriebes

MinimalerArbeitsbedarf

BetriebseigeneArbeitskräfte

1 ha

Spezialkulturen:50 Aren

Reben in Steil- und Terrassenlagen:30 Aren

0,3 Standard-Arbeitskräfte (SAK)

Mindestens 50% der für die Bewirtschaftung erforderlichen Arbeiten mit betriebseigenen Arbeitskräften (Familie und Angestellte) ausführen

AlterdesBewirtschafters bis 65 Jahre

Beitragsbegrenzungen

AbstufungFläche in haTiere in GVEAnsatz in % bis3045100

30–6045–9075

60–9090–13550

über901350

maximaler Betrag pro SAK

55 000 Fr.

– massgebliches Einkommen (steuerbares Einkommen vermindert um Summe der Direktzahlungen wird ab 80 000 Fr.massgebliches Einkommen 30 000 Fr.für verheiratete Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter)reduziert.

– massgebliches Vermögen (steuerbares Vermögen,vermindert umSumme der Direktzahlungen wird ab 800 000 Fr.massgebliches Vermögen 200 000 Fr.pro SAK und um 200 000 Fr.für verheiratetereduziert; übersteigt das massgebliche Vermögen 1 Mio.Fr.werden keine Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter) Direktzahlungen ausbezahlt.

Quelle:Direktzahlungsverordnung

A82 ANHANG

Die Berechnung der SAK wird mit Umrechnungsfaktoren für die LN und die Nutztiere vorgenommen.Für gewisse Nutzungen wie z.B.den arbeitsaufwendigeren biologischen Landbau,gibt es Zuschläge.Die Faktoren sind abgeleitet aus der standardmässigen Erfassung arbeitswirtschaftlicher Abläufe.Sie sind für den Vollzug der Direktzahlungen und der Massnahmen zur Strukturverbesserung vereinfacht worden. Für die Berechnung des effektiven Arbeitsbedarfs sind sie nicht geeignet,weil dieser von den speziellen Eigenschaften des einzelnen Betriebes wie der Oberflächengestaltung,der Arrondierung,den Gebäudeverhältnissen oder dem Mechanisierungsgrad abhängt.

Abstufung der Beiträge nach Artikel 20 Direktzahlungsverordnung

Die prozentuale Abstufung gilt für sämtliche Beitragsarten mit Ausnahme der Sömmerungs- und der Gewässerschutzbeiträge.

ANHANG A83 LandwirtschaftlicheNutzflächeSAK/ha LN ohne Spezialkulturen 0,035 Spezialkulturen 0,400 Rebflächen in Steil- und Terrassenlage 1,000 NutztiereSAK/GVE Milchkühe,Milchschafe,Milchziegen 0,05 Mastschweine 0,01 Zuchtschweine 0,02 andere Nutztiere 0,04 Zuschläge für Hanglagen im Berggebiet/Hügelzone 0,02 SAK pro ha für biologischen Landbau wie bei LN plus 20% für Hochstamm-Feldobstbäume 0,01 SAK/10 Bäume Quelle:Landwirtschaftliche Begriffsverordnung
Flächen 1–30 ha>30–60 ha>60–90 ha>90 ha % des Beitragssatzes Tierbestand / Nutztiere 1–45 RGVE>45–90 RGVE>90–135 RGVE>135 RGVE % des Beitragssatzes 0 100 75 50 0 100 75 50

Ökologischer Leistungsnachweis (ÖLN)

Der ÖLN strebt eine gesamtheitliche Betrachtung der Agro-Ökosysteme und der landwirtschaftlichen Betriebe an.Zu diesem Zweck wurden der bei der Integrierten Produktion (IP) entwickelte Ansatz übernommen.So wird der ÖLN aufgrund der Auflagen der IP (Stand 1996) konkretisiert.Zusätzlich hat der Bewirtschafter oder die Bewirtschafterin nachzuweisen,dass die Vorschriften des Tierschutzgesetzes eingehalten werden.Somit ist die IP,ergänzt mit den Auflagen der Tierschutzbestimmungen,zum Standard der Landwirtschaft in der Schweiz geworden.Direktzahlungen werden nur an Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen ausbezahlt,die den ÖLN erbringen. Bewirtschafter von Betrieben auf denen der ÖLN nicht erfüllt ist,erhielten bis zum 31.Dezember 2001 Direktzahlungen;diese aber mit einer Kürzung.Mit der Einführung des ÖLN wurden Auflagen der Integrierten Produktion (IP,Stand 1996) übernommen.Die Einführung von Direktzahlungen hat die Bewirtschaftungsmethoden und dadurch die Ökologie ganz wesentlich beeinflusst.Dies zeigt die starke Zunahme der nach den ÖLN- und Bio-Richtlinien bewirtschafteten Flächen:Zu Beginn der ersten Etappe der Agrarreform im Jahre 1993 betrug dieser Anteil knapp 20% der LN.Heute sind es mehr als 99% der LN.Dank gezielten finanziellen Anreizen konnte diese hohe Beteiligung der Betriebe erreicht werden.Zusätzlich ist noch zu vermerken,dass gewisse Betriebe,wie z.B.Staatsbetriebe oder juristische Personen im Direktzahlungssystem nicht erfasst sind,obwohl sie die ÖLN- oder Bio-Anforderungen erfüllen.

Der ÖLN umfasst die folgenden Punkte:

– Aufzeichnungs- und Nachweispflicht:Wer Direktzahlungen beansprucht,erbringt der kantonalen Behörde den Nachweis,dass er die ökologischen Leistungen auf dem gesamten Betrieb erfüllt.Als Nachweis gilt das Attest einer vom Kanton beigezogenen Kontrollorganisation.Um diese Bestätigung zu erhalten,macht der Gesuchsteller oder die Gesuchstellerin regelmässige Aufzeichnungen über die Bewirtschaftung des Betriebs.

– Tiergerechte Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere:Die Bestimmungen der Tierschutzverordnung sind einzuhalten.Dabei gilt die Beweislastumkehr,das heisst,der Bewirtschafter oder die Bewirtschafterin hat zu belegen,dass auf dem Betrieb das Tierschutzgesetz eingehalten wird.

Ausgeglichene Düngerbilanz:Um die Nährstoffverluste in die Umwelt zu verringern und möglichst geschlossene Nährstoffkreisläufe zu erzielen,muss die Stickstoff- und Phosphorzufuhr aufgrund des Bedarfs der Pflanzen und des Produktionspotenzials des Betriebs berechnet werden.Mit der Düngerbilanz werden prioritär die Hofdünger eingesetzt;Mineraldünger und Abfalldünger werden nur wenn nötig eingesetzt.Eine Toleranzgrenze von plus 10% wird gewährt.

Mindestens alle zehn Jahre sind parzellenweise Bodenanalysen durchzuführen,um die Nährstoffreserven im Boden zu ermitteln und die zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit notwendige Düngermenge entsprechend anzupassen.

Angemessener Anteil an ökologischen Ausgleichsflächen (ÖAF):Mindestens 3,5% der LN bei Spezialkulturen und 7% bei der übrigen LN sind mit ÖAF zu belegen.Entlang von Wegen sind Wiesenstreifen von mindestens 0,5 m und entlang von Oberflächengewässern, Hecken,Feldgehölzen,Ufergehölzen und Waldrändern von mindestens 3 m zu belassen.

– Geregelte Fruchtfolge:Für Betriebe mit mehr als 3 ha offener Ackerfläche muss zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und der Gesundheit der Pflanzen die Fruchtfolge jedes Jahr mindestens vier Kulturen umfassen.Zudem sind Höchstanteile der Hauptkulturen an der Ackerfläche oder Anbaupausen vorgeschrieben.

A84 ANHANG

Geeigneter Bodenschutz:Für jede Kultur ist ein Bodenschutzindex festgelegt.Damit Bodenerosion,Nährstoffverluste und Rückstände von Pflanzenbehandlungsmitteln verringert werden,muss jeder Betrieb mit mehr als 3 ha offener Ackerfläche einen minimalen mittleren Bodenschutzindex erreichen.Beim Ackerbau beträgt dieser 50 Punkte,beim Gemüsebau 30 Punkte.Die Stichtage sind jeweils der 15.November und der 15.Februar.

Auswahl und gezielte Anwendung von Pflanzenbehandlungsmitteln:Pflanzenbehandlungsmittel können in die Luft,den Boden und die Gewässer gelangen und nachteilige Auswirkungen auf Organismen haben.Daher sind natürliche Regulationsmechanismen und biologische Verfahren vorzuziehen.Im Acker- und Futterbau sind gewisse Behandlungsverfahren (z.B.Vorauflaufbehandlung mit Herbiziden bei Weizen) verboten.Bei den Spezialkulturen werden mit gewissen Verwendungseinschränkungen zugelassene Produkte in regelmässig aktualisierten Listen aufgeführt.

ANHANG A85 BeispielevonHöchstanteilenin%derAckerfläche – Getreide (ohne Mais und Hafer) 66 – Weizen und Korn 50 – Mais 40 – Hafer 25 – Rüben 25 – Kartoffeln 25 –
BeispielefürdenBodenschutzindeximAckerbauPunkte Raps 80 Wintergerste,Triticale,Roggen,Winterhafer 50 Winterweizen,Korn 40 Kunstwiese bis 15.November 80 Kunstwiese bis 15.Februar 100 –

Einhaltung von Gesetzen

Wird die Einhaltung landwirtschaftsrelevanter Vorschriften wie diejenigen des Gewässer-,des Umwelt- sowie des Natur- und Heimatschutzgesetzes verletzt,kommt zusätzlich zur Busse eine Kürzung oder sogar eine Verweigerung der Direktzahlungen hinzu.

Nachfolgend einige Beispiele von Vorschriften,deren Verletzung Sanktionen zur Folge haben kann:

Einhaltung der Sorgfaltspflicht um nachteilige Einwirkungen auf die Gewässer zu vermeiden (Artikel 3 Gewässerschutzgesetz);

– Verbot,Stoffe die Gewässer verunreinigen können in ein Gewässer einzubringen,oder versickern zu lassen oder so zu lagern oder auszubringen,dass dadurch die konkrete Gefahr einer Verunreinigung des Wassers entsteht (Artikel 6 Gewässerschutzgesetz);

Nichteinhalten der DGVE-Grenzwerte nach Artikel 14 Gewässerschutzgesetz (gemessen an der düngbaren LN); – Nicht vorschriftsgemässe Lagerkapazität für Hofdünger nach Artikel 14 Gewässerschutzgesetz;

– Zerstörung oder Beschädigung eines vom Bund oder Kanton geschützten Biotopes,insbesondere Riedgebiete und Moore,Hecken, Feldgehölze und Trockenstandorte ,sowie eines geschützten Natur- oder Kulturdenkmals,eine geschützte geschichtliche Stätte oder eine geschützte Naturlandschaft (inkl.Moorlandschaft),sofern sie durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung verursacht wird (Artikel 24 Absatz 1 Buchstabe a in Verbindung mit Artikel 18 Absatz 1bis Natur- und Heimatschutzgesetz);

– Verstösse gegen das Verbot von Verbrennen von Abfällen (Artikel 26 Luftreinehalteverordnung).

Verstösse gegen die Vorschriften werden je nach Vorgeschichte und Wirkung der Widerhandlung im Einzelfall einer der drei folgenden Kategorien zugeordnet:

– Erstmalige Verstösse ohne Dauerwirkung.Beispiel:Einmaliges gewässerschutzwidriges Güllen (Kürzung um 5 bis 25%,höchstens 2‘500 Fr.); – Erstmalige Verstösse,deren Wirkung andauert oder deren Handlung oder Unterlassung sich über eine mehrere Tage,Wochen oder Monate umfassende Zeitspanne erstreckt.Beispiel:Unbefestigter Miststock.Mehrmaliges gewässerschutzwidriges Güllen an verschiedenen Tagen (Kürzung um 10 bis 50%,höchstens 10‘000 Fr.);

Wiederholte Verstösse,also Widerhandlungen gegen die gleichen landwirtschaftsrelevanten Bestimmungen innerhalb von drei Jahren. Massgebend sind die Vorfälle ab dem Jahr 1999 (Kürzung um 20 bis 100%).

A86 ANHANG

Abkürzungen

Organisationen/Institutionen

BAGBundesamt für Gesundheit,Bern

BBTBundesamt für Berufsbildung und Technologie,Bern

BLWBundesamt für Landwirtschaft,Bern

BSVBundesamt für Sozialversicherung,Bern

BUWALBundesamt für Umwelt,Wald und Landschaft,Bern

BVETBundesamt für Veterinärwesen,Bern

BWLBundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung,Bern

ETHEidgenössische Technische Hochschule,Zürich

EUEuropäische Union

EVDEidg.Volkswirtschaftsdepartement,Bern

EZVEidg.Zollverwaltung,Bern

FALEidg.Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau,Zürich-Reckenholz

FAMEidg.Forschungsanstalt für Milchwirtschaft,Bern-Liebefeld

FAOFood and Agriculture Organization of the United Nations,Rom

FATEidg.Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik,Tänikon

FAWEidg.Forschungsanstalt für Obst-,Wein- und Gartenbau,Wädenswil

FiBLForschungsinstitut für Biologischen Landbau,Frick

IAWInstitut für Agrarwirtschaft,Zürich

LBLLandwirtschaftliche Beratungszentrale Lindau

OECDOrganisation for Economic Cooperation and Development,Paris

OZDOberzolldirektion,Bern

RACEidg.Forschungsanstalt für Pflanzenbau,Changins

RAPEidg.Forschungsanstalt für Nutztiere,Posieux

SBVSchweizerischer Bauernverband,Brugg

secoStaatssekretariat für Wirtschaft,Bern

SMPSchweizerische Milchproduzenten,Bern

SRVAService romand de vulgarisation agricole,Lausanne

TSMTreuhandstelle Milch,Bern

WTOWorld Trade Organization (Welthandelsorganisation),Genf

ZMPZentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse der Land-,Forst- und Ernährungswirtschaft,Bonn

Masseinheiten

dtDezitonne = 100 kg

Fr.Franken

hStunden

haHektare = 10 000 m2

hlHektoliter

KcalKilokalorien

kgKilogramm kmKilometer

lLiter

mMeter

m2 Quadratmeter

m3 Kubikmeter

Mio.Million

ANHANG A87 ■■■■■■■■■■■■■■■■

Mrd.Milliarde

Rp.Rappen

St.Stück

tTonne

%Prozent

ØDurchschnitt

Begriffe/Bezeichnungen

AGISAgrarpolitisches Informationssystem

AHVAlters- und Hinterlassenenversicherung

AKArbeitskraft

AKZAAusserkontingentszollansatz

BSEBovine spongiforme Enzephalopathie ("Rinderwahnsinn")

BTSBesonders tierfreundliches Stallhaltungssystem

bzw.beziehungsweise

BZ I,II,…Bergzone

ca.zirka

CO2 Kohlendioxid

EOErwerbsersatzordnung

FJAEFamilien-Jahresarbeitseinheit

GAPGemeinsame Agrarpolitik der EU

GGAGeschützte Geografische Angaben

GUBGeschützte Ursprungsbezeichnung

GVEGrossvieheinheit

GVOGentechnisch veränderte Organismen

inkl.inklusive

IPIntegrierte Produktion

IVInvalidenversicherung

JAEJahresarbeitseinheit

KZAKontingentszollansatz

LGLebendgewicht

LNLandwirtschaftliche Nutzfläche

LwGLandwirtschaftsgesetz

MwstMehrwertsteuer

NStickstoff

NWRNachwachsende Rohstoffe

ÖAFÖkologische Ausgleichsfläche

ÖLNÖkologischer Leistungsnachweis

PPhosphor

PSMPflanzenschutzmittel

RAUSRegelmässiger Auslauf im Freien

RGVERaufutter verzehrende Grossvieheinheit

SAKStandardarbeitskraft

SGSchlachtgewicht

u.a.unter anderem

vgl.vergleiche

z.B.zum Beispiel

Verweis auf weitere Informationen im Anhang (z.B.Tabellen)

A88 ANHANG

■■■■■■■■■■■■■■■■ Literatur

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ANHANG A91

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